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Wer seinen Rasen immer gepflegt und gesund halten möchte, sollte ihn ab und zu auch vertikutieren, um Moos, Unkraut und Rasenfilz zu entfernen und dem Rasen wieder Platz zum Atmen und zum Wachsen zu geben.
Wir haben inzwischen 35 Vertikutierer ausführlich getestet, 28 Modelle sind noch erhältlich. Preislich liegen die Geräte zwischen 100 und 500 Euro. Wenn Sie nur kleine Rasenflächen zu bearbeiten haben, muss es nicht unbedingt unser Testsieger sein, da tut es auch ein günstigeres Gerät.
Kurzübersicht
Der Stihl RLE 540 ist der beste Vertikutierer für alle, die einen kleineren Garten haben, wo man mit dem Stromkabel noch überall hinkommt. Der Betrieb am Stromkabel ist zwar nicht sehr komfortabel, aber einen Vertikutierer benutzt man nur ein paar mal im Jahr, da kann man damit leben. Ein Benzin-Vertikutierer lohnt sich erst für größere Rasenflächen und Akku-Modelle sind sehr teuer, wenn man die Akkus hinzurechnet, sind nicht so leistungsstark und haben eine begrenzte Laufzeit.
Von allen Elektro-Vertikutierern mit Kabel hat uns der Stihl RLE 540 am meisten überzeugt. Seine Verarbeitung und sein Bedienkomfort sind der Konkurrenz überlegen. Mit dem Kabel eignet er sich aber nicht für Gärten jenseits der 800 Quadratmeter. Für diesen Fall empfehlen wir das bauähnliche Schwestermodell mit Benzinantrieb.
Kraftvoll Meter machen und sich nicht von Grasstubben aus der Spur bringen lassen – wer das auf dem Plan hat, der liegt mit dem Viertakter Scheppach SC50VARIO richtig. Das schwere Gefährt, das per Spedition geliefert wird, macht einen haltbaren, langlebigen Eindruck, braucht aber auch Wartung und einen großen Abstellplatz.
Der Stihl RLA 240 ist das erste Akku-System, das uns für kleine Rasenflächen und gut durchdringbare Böden überzeugt. Für tiefes Einschneiden mit vielen Hindernissen ist die Leistung allerdings zu gering. Die Verarbeitung ist einfach, aber praxistauglich, die Fahreigenschaften sind gut und der zusammengefaltete Vertikutierer passt in den kleinsten Kofferraum. Eine gute Wahl ist der Stihl RLA 240 aber nur, wenn man ohnehin bereits Stihl-Akkus für andere Geräte besitzt und sie nicht extra für ein so selten genutztes Gerät wie einen Vertikutierer anschaffen muss.
Der elektrische Bosch UniversalVerticut 1100 wird ebenfalls am Stromkabel betrieben und wartet mit einer echten Vertikutierer-Innovation auf: Statt einer Walze mit starren Doppelmessern haben wir es hier mit drehenden Stahlmessern zu tun, die sich am Rand einer Walze befinden. Diese Walze befördert deutlich weniger Sand und Steine in den Korb als bei den Konkurrenten. Der Bosch-Vertikutierer hat einen sehr großen Korb, der auch noch ineinander gestapelt werden kann. So macht dieser Vertikutierer auch noch beim Abstellen in der Garage eine gute Figur, denn zusammengeklappt benötigt er sehr wenig Platz.
Der Einhell GE-SA 36/35 setzt auf Akkus und damit auf den vollen Komfort eines kabelfreien, leisen und leichten Vertikutierers. Wir laufen damit ganze 30 Minuten über den Rasen. Allerdings nur in der ersten Tiefeneinstellung, denn für stark vermooste, schlecht durchdringbare Flächen ist die Leistung zu gering.
Vergleichstabelle
- Gute Leistung
- Geringe Lautstärke, gleichmäßig
- Spursichere Fahrweise mit Bodenkontakt
- Hohe Materialqualität
- Komfort-Zusammenklappen
- 50-Liter-Korb optional
- Motor stoppt bei zu viel Belastung
- Kabelgebunden
- Mit Lüfterwalze
- Variable Geschwindigkeit
- Stabiles Chassis aus Stahlblech
- Tiefes Ritzen möglich
- Zum großen Teil robuste Verarbeitung
- Billiger Totmannschalter
- Hohes Gesamtgewicht
- Wartung nötig: Ölwechsel, Zündkerzen, Luftfilter
- Relativ leise
- Gute Verarbeitung
- Kompakt verstaubar
- Walzenablage im Gerät
- Schnelle Höheneinstellung
- 30 Minuten Akkulaufzeit mit AK30
- Kein Korbwechsel durch Holm
- Geringere Leistung
- Tiefeneinstellung ohne Skala
- Augenschutz nötig
- Kompakt zu verstauen, zerlegbarer Korb
- Weniger Sand im Korb durch Jet-Collect
- Deutlicher Schnitt in Grasnarbe
- Leichte Korbentnahme durch Holm, blindes Ablegen
- Moderate Lautstärke
- Korbmontage durch Klick-Mechanik
- Plastik-Höhenverstellung je Rad
- Billige Flügelschrauben
- Untermotorisiert für tiefen Einschnitt – Abschaltung
- Kein lästiges Kabel
- 30 Minuten Fahrzeit
- Leise
- Schwache Leistung: Nur für leichte Böden
- Korb instabil und zu klein
- Geringe Qualität des Chassis
- Stabilste Karosserie im Test
- Komfortable Höhenverstellung am Lenker
- Wendig trotz Größe und Gewicht
- Ruhiger Lauf und starke Motorleistung
- Auch für schwierige Untergründe
- Abstellplatz vergleichsweise groß
- Keine Lüfterwalze
- Fangsack gegen Aufpreis
- Hoher Preis
- Mit Lüfterwalze
- Stabiles Chassis aus Stahlblech
- Tiefes Ritzen möglich
- Zum großen Teil robuste Verarbeitung
- Billiger Totmannschalter
- Hohes Gesamtgewicht
- Wartung nötig: Ölwechsel, Zündkerzen, Luftfilter
- Motor-Drehzahl fix eingestellt
- Chassis stabil aus Alu-Guss
- Tiefes Ritzen möglich
- Zum großen Teil starke Verarbeitung
- Hohes Gewicht
- Schlechte Fangkorbklappe
- Messertiefe ohne Sichtanzeige
- Motor springt erst nach Abkühlen wieder an
- Hohe Lautstärke
- Relativ leise
- Gute Verarbeitung
- Lüfterrolle
- Kleiner Messerabstand
- Gutes Fahrgefühl
- Lüfterrolle wird mit Schrauben eingesetzt
- Schnellspannklemmen am Holm
- Zentrale Höheneinstellung
- Holm mehrfach höhenverstellbar
- Komfort durch Kupplungsbowdenzug, Korbentnahme durch Holm
- Hohe Flächenleistung
- Lauter als andere
- Könnte schwerer sein
- Klappe Fangkorb
- Plastikhaken für Korb
- Gute Verarbeitung & Stabilität
- Vglw. leise
- Lüfterwalze
- Walze On/Off am Griff
- Holm stufenlos einstellbar
- Stabilität der Klappe
- Zu leicht
- Kompakt gefaltet
- Viele Messer/Krallen auf die Breite
- Keine tiefe Schürze vorne
- Leiser Motor
- 40 Lüfterkrallen
- Nur 32 cm Arbeitsbreite
- Mini Korb sehr schnell voll
- Rändel Schrauben fallen ab
- Korb an Kunststoff-Nasen
- Plastik Räder und Korpus
- Kompakt
- Hochwertige Rollenwechsel-Mechanik, schnelles Wechseln auf Lüften
- Zentrale Höheneinstellung, stufenlos
- Leiser als die meisten anderen
- Nur 15 Minuten Laufzeit, Stufe 2
- Geringere Effizienz: Nur 12 Einzelmesser auf 36 cm Arbeitsbreite – nicht 18 wie bei den meisten anderen
- Kleiner Messerabstand
- Einfachste Bedienung
- Klappe schlagfest
- Vglw. leise
- Verarbeitung & Stabilität könnten besser sein
- Kleine Räder hinten
- Mit Lüfterwalze
- Leichtgängige Korbarretierung
- Kompakt verstaubar
- Sehr leicht
- Reines Kunststoffchassis
- Holt vglw. viel Sand aus dem Boden
- Leicht und wendig
- Günstig in der Anschaffung
- Kleine Abstellfläche
- Fangsack und Lüfterwalze inklusive
- Reines Kunststoffchassis
- Gestänge macht keinen langlebigen Eindruck
- Bleibt in dickem Moos stecken
- Fangsack meist überflüssig
- Klapp-Fixierung ohne Nachziehen
- Arbeitsbreite 37 cm
- Chaotische Faltmechanik
- Korb an Kunststoff-Nasen
- Plastik Räder und Korpus
- Tiefe Schürze vorne
- Nur 20 Lüfterkrallen
- Moderat laut, eher leise
- Kompakt verstaut, stapelbarer Korb
- Vergleichsweise wenig Sand im Korb
- Sicherheitsabschaltung bei Überhitzung
- Korb zu fragil
- Klappe nur aus einfachstem Kunststoff
- Räder minderwertig
- Nur Lüfter – Federzinken
- Kabelklemme zu klein für gängige Verlängerungskabel
- Relativ leise
- Lüfterrolle
- Holm stufenlos einstellbar
- Wendig und leicht
- Verarbeitung & Stabilität könnten besser sein
- Schlechte Korbaufhängung
- Leicht & wendig
- Holm stufenlos einstellbar
- Lüfterrolle
- Kompakte Parkposition
- Verarbeitung & Stabilität könnten besser sein
- Zu leicht
- Steg zwischen den Rädern bleibt am Boden hängen
- Kleine Hinterräder, tiefe Schürze
- Keine Lüfterwalze
- Mit Lüfterwalze
- Kabelführung für Wendungen
- Kabelgebunden
- Instabile Konstruktion
- Korb an Plastiknasen
- Zu leicht, springt bei der Arbeit
- Lautes/helles Surren
- Kompakt verstaut
- Günstig
- Inklusive Lüfterwalze
- Holmhöhe einstellbar
- Räder halbwegs solide
- Kraftvoll, würgt nicht ab
- Klappriges Chassis
- Korb zu klein
- Klappe Fangkorb
- Zu leicht, Räder verlieren Bodenkontakt
- Tiefes Ritzen möglich – sofern Bodenkontakt erzwingbar
- Dreifach Höhenverstellung am Holm ( Verlängerung)
- moderate Lautstärke
- Kompakt verstaut
- Schwache Verarbeitung
- Kleiner Korb
- Dezentrale Höheneinstellung
- Zu leicht, holpert über Fläche
- Vergleichsweise solide Holmeinhängung
- Kompakt verstaubar
- Reines Kunststoffchassis
- Holt vglw. viel Sand aus dem Boden
- Ohne Korb
- Leicht und wendig
- Günstig in der Anschaffung
- Kleine Abstellfläche
- Inklusive Fangsack und Lüfterwalze
- Reines Kunststoffchassis
- Gestänge macht keinen langlebigen Eindruck
- Bleibt in dickem Moos stecken
- Fangsack meist überflüssig
- Günstiger Benziner
- Kleine Abstellfläche
- Fangsack und Lüfterwalze inklusive
- Reines Kunststoffchassis
- Lenkholm verzieht die schwere Kunststoffkarosserie
- Bleibt in dickem Moos stecken
- Fangsack meist überflüssig
- Mit Lüfterwalze
- Gute Anleitung
- Extrem leicht
- Schnelle Korbarretierung
- Korb zu klein
- Instabile Konstruktion
- Miserabler Klappholm
- Zu leicht, springt bei der Arbeit
- Lautes/helles Surren
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Für gepflegten Rasen: Vertikutierer im Test
Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe angeritzt und das Erdreich bis in zwei bis drei Zentimeter Tiefe gelockert und belüftet. Gleichzeitig werden Moos, Mulch und Rasenfilz entfernt. So können Luft, Wasser und Nährstoffe wieder bis zu den Wurzeln des Rasens vordringen und Bodenlebewesen erhalten wieder mehr Nahrung. Durch regelmäßiges Vertikutieren wird der Rasen dichter und strapazierfähiger.
Ob Sie Ihren Rasen vertikutieren müssen, können Sie leicht erkennen, indem Sie eine kleinen Metallharke locker durch das Gras ziehen. Wenn Moos oder andere Rückstände daran hängen bleiben, sollten Sie Ihren Rasen vertikutieren.
Vertikutierer sorgen dafür, dass der Rasen genug Sauerstoff bekommt
Der Name Vertikutierer entspringt dem englischen Begriff »vertical cut«, vertikaler Schnitt oder eben Längsschnitt. Die Geräte besitzen eine horizontal eingebaute Achse, die in kurzen Abständen mit Messern besetzt ist, die je nach Ausführung starr oder drehbar gelagert sind. Die Messerwalze arbeitet sich quer durch die Grasnarbe und kämmt aus dem Rasen das Filz und Moos heraus. Das funktioniert, weil Wurzeln von Gräsern tiefer reichen als Wurzeln von Moos und Unkraut.
Die Arbeitstiefe kann an jedem Vertikutierer in Stufen eingestellt werden. Bis zu zweieinhalb Zentimeter tief können die Messer in den Boden eindringen. So entstehen Längsrillen, ganz so, als ob Sie eine Eisenharke gleichmäßig über den Rasen ziehen und dabei kräftig aufdrücken.
Arbeitstiefe und Arbeitsbreite sind die wichtigsten Kenndaten des Vertikutierers. Die Arbeitstiefe besagt, wie tief die Klingen der Messerwalze maximal in den Boden eindringen können.
Die Arbeitsbreite ist der Abstand zwischen den äußersten rechten und linken Messern. Typisch sind 38 Zentimeter. Vor allem, wenn Sie große Rasenflächen bearbeiten wollen, ist diese Breite die beste Wahl, weil man sich einiges an Zeit sparen kann. Kleinere Breiten von beispielsweise 30 Zentimetern sind für kleine Flächen aber ausreichend.
Die Schnitttiefe müssen Sie Ihrem Rasenzustand anpassen. Generell gilt: Bei starkem Moosbewuchs müssen Sie tiefer in den Boden als wenn Sie nur Rasenfilz entfernen. Bei Rasenfilz sollte der Boden nur feine Rillen zeigen, keine tiefen Furchen. Herausgeholter Filz sollte möglichst wenig Graswurzeln enthalten. Bei Moos müssen Sie etwas tiefer gehen, nur so holen Sie die flachen Wurzeln des Moses auch heraus.
Nach dem Vertikutieren sieht der Rasen oft lädiert aus. Doch keine Sorge: Gesundes Gras erholt sich schnell. Wenn viel Moos entfernt wurde, entstehen größere Lücken, die sie nachsähen sollten.
Wie vertikutiert man richtig?
Kleine Rasenflächen bis zu 100 Quadratmeter vertikutieren Sie am besten per Hand mit einem Handvertikutierer. Die gibt es für rund 50 Euro zum Beispiel von Gardena (Vertikutier-Boy) und Wolf-Garten (Multistar Vertikutierer-Roller UR-M 3).
Bei größeren Flächen sind maschinelle Vertikutierer sinnvoll. Wir empfehlen das Vertikutieren ohne Fangkorb, mit anschließendem Aufnehmen von Moos und Unkraut durch eine Eisenharke. Auf diese Weise bleiben Erde und abgestorbene Pflanzenteile auf der Rasenfläche. Der Komposteffekt ist wichtig für die Bodenlebewesen, die Nährstoffe herstellen, die wiederum Ihrem Rasen dienen. Bei stark vermoostem Boden ist der Fangkorb außerdem im Nu voll.
Damit Sie beim Vertikutieren nicht mehr Schaden anrichten als Gutes tun, sollten Sie einiges beachten:
- Der Rasen sollte vor der Bearbeitung trocken sein. Nach einem Regenguss also bitte nicht vertikutieren.
- Vor dem Einsatz des Vertikutierers müssen Sie Ihren Rasen bis auf ungefähr zwei Zentimeter Höhe mähen, also kürzer als sonst üblich. So tut sich der Vertikutierer leichter und es wird nicht zusätzlich Gras abgetragen.
- Während des Vertikutierens sollten Sie den Vertikutierer zügig über die Fläche führen und nicht zu lange auf einer Stelle stehen bleiben. Das könnte die Grasnarbe schädigen.
- Am besten bewegen Sie den Vertikutierer erst in Längs- und dann in Querbahnen über den Rasen, so erwischen Sie auch wirklich alles. Beim Richtungswechsel den Führungsholm nach unten drücken, damit sich die Messer aus dem Boden ziehen.
- Nach dem Vertikutieren ist es sinnvoll, kahle Stellen mit frischen Rasensamen nachzusäen.
- Außerdem sollten der Rasen gründlich von gelockertem Rasenfilz und Moos befreit werden.
- Damit der Boden besser atmen kann, kann man nach dem Vertikutieren eine etwa zwei Zentimeter starke Schicht Rasenkalk auf den Rasen aufbringen. So wird der Lufthaushalt des Bodens verbessert.
Die beste Zeit fürs Vertikutieren ist das Frühjahr
Die beste Zeit fürs Vertikutieren ist das Frühjahr. Wichtig ist, dass der Boden völlig aufgetaut ist, keine harten Frostperioden mehr zu erwarten sind, der Rasen nicht ausgetrocknet ist und die Temperaturen zwischen zehn und 20 Grad liegen. Bis Mai sollte das Vertikutieren erledigt sein, wenn Sie den Rasen intensiv nutzen, denn einige Wochen Regeneration sollten Sie ihm schon gönnen, bevor sich eine Horde Kinder auf ihm tummelt.
Kombigeräte mit Rasenlüfter
Kombigeräte sind mit einer wechselbaren Walze ausgerüstet. Bei Bedarf kann man bei diesen Geräten die Messerwalze zum Vertikutieren gegen eine Lüfterwalze mit Federzinken tauschen.
Beim Lüften stechen Drahtklingen, die auf einer Walze angeordnet sind, bis zu fünf Zentimeter tief ins Erdreich. Durch diese Öffnungen gelangen Luft und Nährstoffe zu den Wurzeln des Rasens, was wiederum den Bodenlebewesen gefällt.
Um den Rasen zu lüften, brauchen Sie nicht unbedingt ein motorisiertes Gerät. Bei kleinen Rasenflächen genügen auch mit Drahtdornen gespickte Walzen (rollender Rasenlüfter, zum Beispiel von Greenkey) oder Rasenlüfter-Schuhe mit Nägeln an den Fußsohlen.
Wie schon angesprochen, ist das Frühjahr, meist der April, der beste Monat zum Vertikutieren. Bei Bedarf kann die Prozedur im Herbst wiederholt werden. Lüften können Sie jederzeit von Frühjahr bis Herbst, auch ohne den Rasen vorher zu mähen, denn dabei werden keine Rasenwurzeln verletzt. Zwei Wochen vor dem Vertikutieren sollten Sie Dünger ausbringen, so kann der Rasen schneller anwachsen.
Verwilderter Rasen braucht durchaus mal zwei Durchläufe. Sie sollten dem Rasen aber eine Erholungspause von zwei Wochen gönnen, bevor sie den zweiten Durchgang starten.
Gelände und Fahrweise
Beim Vertikutieren sollten Sie auf keinen Fall kreuz und quer fahren, wie es mit einem Rasenmäher möglich ist. Das kann besonders bei einer tiefen Einstellung des Vertikutierers die Grasnarbe beschädigen.
Fahren Sie den Vertikutierer auf keinen Fall rückwärts oder in engen Kurven, sondern immer schön in eine Richtung über die Fläche und dann immer wieder neu ansetzen. Das Gelände sollten Sie vorher einmal durchharken, wenn viele große Steine an der Oberfläche liegen.
Moos und Rasenfilz
Selbst regelmäßiges Vertikutieren und Lüften nützt wenig, wenn Sie nicht auch die Ursachen für den mehr oder minder starken Mooswuchs beseitigen. Moos ist anpassungsfähiger und genügsamer als Gras. Sie können aber Rahmenbedingungen schaffen, mit denen es Moos schwer hat:
- Moos liebt nährstoffarme, verdichtete Lehmböden.
- Auch saure Böden (Kalkmangel) sind für Moos ideal.
- Schatten und viel Feuchtigkeit lassen Moos sprießen.
- Moos verträgt Hitzeperioden besser als Gras. Verdorrt letzteres, kommt Moos immer wieder zum Vorschein.
Gras hasst Staunässe und möchte lieber auf einem sandigen, leichten Boden mit geringem Lehmgehalt wachsen. Bei schweren Böden könnten Sie Ihrem Rasen eine Drainage spendieren. Hier ein paar Tipps, wie Sie Moos am besten los werden:
- Kalk reguliert den pH-Wert des Bodens und macht ihn für Moos unattraktiv.
- Rasen braucht Sonne, nämlich UV-Strahlung und Wärme.
- Nährstoffmangel durch regelmäßiges Düngen beheben.
- Vermeiden Sie Rasenflächen, die dauerhaft verschattet sind.
- Rasen muss abtrocknen können: Entfernen Sie Herbstlaub zügig.
- Staunässe schadet der Grasnarbe, lockere, drainierte Böden helfen.
- Kurzschnitt meiden: Viereinhalb Zentimeter Halmlänge braucht die Pflanze für ihre Photosynthese.
Rasenfilz entsteht, wenn Mulch, also Mährückstände und andere abgestorbene Pflanzenteile, auf der Fläche zurückbleiben. Davon entsteht sehr viel, wenn Sie den Rasen mulchen, das heißt das kurze Schnittgut einfach liegen lassen. Wenn bei Ihnen ein Mähroboter alle zwei Tage fährt, entsteht ebenfalls solcher Mulch.
Grundsätzlich ist daran nichts falsch: Das Schnittgut verrottet und bringt dem Boden wieder ein paar Nährstoffe zurück. Allerdings verrottet der Schnitt nicht vollständig, je nach Feuchtigkeit, Rasenhöhe und -dichte bleibt Material zurück.
Wenn das zu viel wird, saugt dieser Rasenfilz Feuchtigkeit auf und behindert die Versorgung der Gräser mit Wasser, Luft und Nährstoffen. Das schwächt das Gras und Unkraut und Moos nehmen überhand.
Aufbau, Sicherheit, Wartung
Vertikutierer aus dem Baumarkt oder dem Online-Handel werden in mehr oder weniger kompakten Kartons geliefert. Sie müssen vor dem Einsatz zusammengebaut werden, was aber in der Regel einfach und schnell geht: Es müssen lediglich die Lenkholme mit Flügelschrauben und gegebenenfalls Schnellspannern zusammengesetzt werden. Dazu kommt mitunter noch ein Schaltgriff und etwas Befestigungsmaterial. Der Fangkorb, sofern mitgeliefert, ist ein Kunststoffgewebe, in das ein Gitterrahmen eingesetzt wird.
Wie beim Rasenmäher muss der Vertikutierer sofort stillstehen und den Motor abschalten, wenn der Bediener den Führungsholm nicht mehr berührt, beispielsweise bei einer Bewusstlosigkeit während des Vertikutierens. Das übernimmt der Totmannschalter, der meistens als Bügel am Führungsholm angebracht ist.
Elektrovertikutierer sind weitgehend wartungsfrei. Bei Ihnen sollten Sie vor dem Abstellen nur mit einem Lappen die Messer ölen, damit sie nicht rosten.
Benzingeräte sind Viertakter und tanken Super-Benzin von der Tankstelle. Teure herstellereigene Sorten sind nicht nötig. Außerdem müssen Sie vor dem Betrieb die passende Menge Motoröl einfüllen und den Ölstand später regelmäßig kontrollieren.
Füllen Sie nicht irgendein Motoröl nach, sondern nur die vom Hersteller empfohlene Sorte. Anders als beim Benzin kann falsches Motoröl erheblichen Schaden anrichten. Ein Liter kostet ungefähr zehn Euro. Beim Benzinmotor gibt es weitere Verschleißteile wie Zündkerzen, Vergaser oder Auspuffanlage.
Der typische Vertikutierer wird zweimal im Jahr genutzt und steht die restliche Zeit im Gartenhaus. Daher sind kompakte Maße nützlich. Alle Vertikutierer im Test sind mit klappbaren Lenkholmen ausgerüstet. Nach dem Lösen der Flügelschrauben kann das Gestänge zusammengefaltet werden.
Unser Favorit
Der Stihl RLE 540 hat uns von allen getesteten Vertikutierern am meisten überzeugt. Gleichwohl ist er nicht für jeden Anwendungsfall der Richtige. Das Kabel ist auf großen, verwinkelten Flächen ein Nachteil. Auf kleinen Rasenflächen ist es ein duldsamer Kompromiss. Auf der Habenseite steht dafür die Wartungsfreiheit, der Kraftstoffverzicht und der geringere Lärm eines Elektromotors.
Wir haben den Vertikutierer direkt von einem Fachhändler abgeholt und dort sogar eine Einweisung erhalten. Ein Zusammenbau war nicht nötig. Der RLE 540 wird aber auch bei Online-Händlern geführt. Wegen des hohen Gewichts von 28 Kilogramm wird der Vertikutierer allerdings per Spedition auf einer Palette angeliefert.
Garten-Test
Aufgrund von Nährstoffarmut, Kalkmangel und mangelnder Pflege ist der Rasen unseres Test-Gartens teilweise stark von Moos belastet. Die Fläche ist alles andere als ein englischer Rasen; holprig und uneben sind die treffenden Attribute.
Der Stihl RLE 540 wird ohne Fangkorb ausgeliefert, der kann aber dazugekauft werden – wenn das denn überhaupt nötig ist. Die Praxis offenbarte schnell: Fangkörbe waren auf unserer Fläche viel zu schnell gefüllt. Vor allem mit Steinen und Sand, was auf der Fläche verbleiben soll. Da bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Eisenrechen Moos und Rasenfilz manuell aufzusammeln.
Der Elektro-Vertikutierer hat grundsätzlich keine Schwierigkeiten mit dem Sandboden, blieb aber selten auch mal stecken. Das hatte dann nichts mit einer zu tiefen Einstellung zu tun, sondern mit dicken Grasstubben, die vereinzelt auf unserer Wiese zu finden sind.
Ein tiefes Einritzen des Bodens ist möglich, der Stihl macht bis zu 25 Millimeter. Ein Knauf legt die Endposition des Bowdenzuges und damit die Position der Walze fest. Ergonomisch ist das eine gelungene Lösung, denn ohne den Vertikutierer abzuschalten kann das Messer gehoben und die Tiefe nachjustiert werden.
Stabilität und Wertigkeit
Der Stihl RLE 540 kommt mit einer Karosserie aus »schlagzähem, hitze- und UV-beständigem Polymer« daher, wie es in der Produktbeschreibung heißt. Auf gut Deutsch ist das ein schweres, hartes Plastikchassis. Ein punktuelles Durchbiegen oder Eindrücken ist damit nicht möglich. Ebenso ist der Kunststoff unempfindlicher gegenüber Kratzern.
Der Lenkholm ist nach ähnlichem Prinzip aufgebaut wie auch bei den restlichen Testkandidaten. Die Qualität ist jedoch besser, was am höheren Gewicht, am größeren Durchmesser und an besseren Flügelschrauben liegt. Die bessere Qualität sticht sofort ins Auge.
Im Vergleich zu unserem Testsieger fällt die Fertigungsqualität der Nicht-Stihl-Geräte teilweise weit ab – abgesehen von Sabo. Meist bestehen sie aus weicherem und augenscheinlich nicht farbstabilen Polyprophylen (PP).
Viele wertige Details gefallen: Die Klappe ist von Innen komplett gummiert, die Räder haben eine Gummibereifung und wirken langlebig. Die Schnellspannmuttern können nach dem Lösen nicht abfallen und die Bowdenzüge sind gegen Beschädigungen durch den Holmknick beim Zusammenklappen geschützt.
Bedienung und Komfort
Das Arbeiten mit dem Stihl RLE 540 macht mehr Freude als mit einem der anderen Vertikutierer. Das liegt einerseits an der genannten Stabilität und Wertigkeit, aber auch an der guten Wendigkeit, die wir dem Vertikutierer zuerst gar nicht zugetraut hätten, schließlich wiegt er 28 Kilogramm.
Dennoch lässt sich der Stihl einfach rückwärts ziehen, um die Messer aus dem Boden zu heben – selbst wenn wir ihn etwas ankippen. Der dicke Gummi innen an der Heckklappe erweist sich als flexibel, wenn er über den Boden schleift. Er dämpft Steinschläge, denn von der Messerwalze werden gerne mal Steine gegen die Klappe geschleudert.
Wenn wir die Messer heben oder senken wollen, müssen wir beim Stihl nicht wie bei Bosch, AL-KO oder Einhell nach vorne an die Räder gehen. Ein Hebel sorgt für eine bequeme Höhenverstellung während der Fahrt bei laufendem Motor. An dem besagten Hebel kann auch die Arbeitstiefe eingestellt werden.
Aufgrund dieser Funktion müssen wir bei der Überquerung von Gehwegen oder anderen Untergründen den Vertikutierer nicht anheben und über die Hinterräder schieben. Bei den übrigen Vertikutierern ist das ständig nötig, denn wer stellt schon den Motor ab, nur wenn mal eben ein Gehweg überquert wird?
Nachteile?
Der RLE 540 braucht einen größeren Abstellplatz als die meisten anderen Vertikutierer. Der Lenkholm kann, wie bei den Kontrahenten, zusammengefaltet werden. Danach ist der Stihl aber immer noch 90 Zentimeter lang und 52 Zentimeter hoch. Der Universal Verticut 1100 von Bosch ist in diesem Zustand nur noch 33 Zentimeter hoch.
Das Kabel des Stihl RLE 540 ist ein Nachteil. Immerhin hat der Hersteller für eine gelungene Zugentlastung gesorgt, bei der das Verlängerungskabel rechts an den Holm geklemmt wird. Sie müssen das Kabel nicht ständig mit der Hand nachführen.
Stihl verkauft den Fangkorb mit einem Fassungsvermögen von 50 Litern separat. Das ist kein Nachteil für jeden: Wir mit unserem sandigen, stark vermoosten Boden haben alle Vertikutierer ohne Fangsack fahren lassen. Der Grund: Die Auffangbehälter sind viel zu schnell voll und die enormen Mengen an Sand wollen wir auf der Fläche lassen. Damit kamen wir um das Zusammenrechen mit der Eisenharke ohnehin nicht herum. Wenn ein Fangkorb für Sie aber wichtig ist, müssen Sie zusätzlich nochmal rund 80 Euro einkalkulieren.
Stihl RLE 540 im Testspiegel
Bislang gibt es keine weiteren seriösen Tests von unserem Testsieger. Die Stiftung Warentest hat seit 04/2012 keine Vertikutierer mehr getestet, den Stihl RLE 540 somit ebenfalls nicht. Sollten Tests erscheinen, tragen wir die Ergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Für viele wird unser Testsieger schon allein aufgrund seines Preises nicht der richtige Vertikutierer sein. Wenn Sie lediglich kleine bis mittlere Flächen zu bearbeiten haben, sind auch unsere Alternativen von Bosch, Stihl und Gardena ausreichend.
Der SC50VARIO von Scheppach arbeitet sich mit tiefem oder leichtem Einritzen durch große und sehr große Gärten, Wiesen oder Landschaften. Dank Benzin und Kabelfreiheit sind dem Arbeitseifer keine Grenzen gesetzt. Die Fläche kann uneben sein und es darf auch mal Unrat herumliegen, kleine Hölzer fegt der SC50VARIO einfach weg.
Typischerweise fahren wir mit dem Scheppach ohne Korb, die 45 Liter sind viel zu schnell voll. Abharken ist bei mittleren und großen Flächen die einzige Option. Zudem ist die Korbeinhängung robust, aber fummelig, damit möchten wir uns bei einem Einsatz nicht 30 Mal abmühen.
Die Verarbeitung ist zum großen Teil robust. Das betrifft das schwere Stahlblech-Chassis (38 Kilogramm), auf dem versetzt der Motorblock sitzt. Die gummierten Räder machen inklusive der zentralen Höheneinstellung und der Achsen einen langlebigen Eindruck. Die Höheneinstellung erfolgt stufenlos zwischen -15 bis 0 Millimeter. Ein Hebel am Gestänge hebt oder senkt die Messerwalze in die Arbeitsposition. Diesen Vorgang wiederholen wir sehr oft, denn bei jedem Kehrtmachen sollten wir das Messer aus der Erde holen, um die Grasnarbe nicht punktuell zu zerstören.
Da es keine Markierungen an der Höheneinstellung gibt, fährt der Anwender auf Sicht, das heißt, je nach Schnittbild dreht er die Messereinstellung höher oder tiefer. Praktisch: Der Motor muss für die Höhenjustierung nicht abgestellt werden, eine Hand hält den Totmanngriff, die andere verstellt die Höhe.
Auf der linken Seite befindet sich der Gasgriff, er reguliert die Drehzahl des Motors. Nützlich ist diese Funktion, wenn zwischen tiefem Ritzen und leichtem Anritzen gewechselt wird – oder zwischen Lüften und Vertikutieren. Beim leichten Anschneiden müssen wir nicht mit Vollgas fahren. Einen Radantrieb hat der SC50VARIO nicht, trotz unebenen Gelände haben wir aber auch keinen vermisst. Die Rotation der Messerwalze zieht das schwere Gerät ohnehin nach vorne, ohne dabei so Fahrt aufzunehmen wie Antriebsräder.
Schwächen zeigt die Verarbeitung des Vertikutierers beim Holm, der wenig komfortabel mit einer Hand-Flügelschraube zum Umklappen gebracht wird. Der Totmannhebel ist locker am Gestänge befestigt und kann durchaus mal abfallen, wenn das Gerät auf die Seite gelegt oder den Anhänger gehoben wird. Der Hersteller legt eine Lüfterwalze mit 24 Krallen bei. Dafür muss die Messerwalze demontiert werden, was immer Aufwand bedeutet (4 × M6-Schrauben).
Der Vorteil des Viertakters für große Flächen liegt auf der Hand: Wir können zügig arbeiten und das schwere Modell bleibt sauber in der Spur. Durch den Benzinmotor bedingte Nachteile muss man dafür in Kauf nehmen, denn es ist Wartung notwendig: Wechsel von Öl, Zündkerzen oder Luftfilter, sowie Reinigung des Kraftstoffsystems.
Wir empfehlen den Scheppach SC50VARIO allen, die für überschaubares Geld einen großen Rasen pflegen möchten, dabei Abstell- und Werkstattmöglichkeiten haben und sich vor einem Ölwechsel nicht scheuen.
Der Akku-Vertikutierer RLA 240 von Stihl macht das lästige Kabel obsolet, denn er fährt mit den gängigen Stihl-AK-Akkus. Wir hatten zwei AK30 im Test (2,4 Amperestunden). Mit einer Akkuladung war eine knappe halbe Stunde durchgehendes Fahren möglich.
Eine tiefe Einstellung sollte man nur bei weichen, durchlässigen Böden mit wenigen Hindernissen wählen (Steine, Holz, Kienäpfel und so weiter), anderenfalls bleibt der Motor einfach stecken und geht aus. Dies gilt auch für kleine Unebenheiten auf dem Rasen, wenn die Messer plötzlich tiefere Erde durchschneiden müssen.
Stihl RLA 240 taugt für den gepflegten, glatten Rasen, nicht für die Waldwiese. In der mittleren Einstellung fuhr der Stihl mit uns 31 Minuten, wobei wir etwa 25 Mal stoppten, um den Korb zu entleeren. Sehr weit kommt man damit nicht, weshalb ein zweiter Akku Pflicht ist.
Die Verarbeitung ist grundsätzlich solide, kommt aber an die hochwertigen Semi-Pro-Geräte des Herstellers nicht heran. Die gummierten Räder sind stabil gelagert, die Flügelschrauben am Holm können beim Lösen nicht abfallen. Das Chassis besteht aus einfachem PP-Kunststoff, wie auch bei den anderen Vertikutierern dieser Preisklasse. Polymer-Hartkunststoff kostet eben mehr.
Die stufenlose Tiefeneinstellung ist gar nicht so praktisch, da man erst anhand der Spurrille erkunden muss, ob die Tiefe jetzt genügt oder nicht. Es gibt keine Skala, bei der man sich etwa merken könnte »Ich vertikutiere immer auf Stufe 2«.
Mit dem gut austarierten Tragegriff kann der Stihl RLA 240 einfach gehoben werden, ohne Akku wiegt de Vertikutierer nur 14 Kilogramm. Die Fahreigenschaften sind gut, der Holm ist angemessen stabil mit dem Chassis verbunden. Seine Höhe kann zügig mit einer Klemmschraube verändert werden – und zwar beliebig.
Stihl liefert eine Lüfterwalze mit, die kann clever im Gerät neben der eingebauten Messerwalze verstaut werden. Zum Tausch benötigt man den mitgelieferten Innensechskantschlüssel, das Walzenlager ist verschraubt. Letzteres ist aus Kunststoff (Verschleißteil), ein Ersatz liegt bei.
Unpraktisch ist der Korbwechsel, der gelingt nämlich trotz der vorbildlichen Korbfixierung nicht durch den Holm hindurch, man muss ihn von hinten entnehmen. Das Einsetzen funktioniert von oben her.
Ein zweites Manko ist ein Spalt zwischen Korb und Klappe, durch den Sand in Richtung Bediener geschleudert wird. Ein Augenschutz ist daher Pflicht!
Wir empfehlen den Stihl RLA 240 allen, die eine überschaubare Fläche besitzen und die bereits Stihl-Akkus in Gebrauch haben. Der Erwerb mit Ladegerät und zwei Akkus lohnt nur für den, der ein Kabel um jeden Preis vermeiden möchte.
Der Bosch Universal Verticut 1100 entfernt auf Anhieb das, was wirklich aus dem Rasen soll, nämlich Moos und Rasenfilz. Steine lässt er drin, ebenso den Sand. Wo andere Vertikutierer mit ihren feststehenden Messern in hoher Geschwindigkeit den Korb mit Sand füllen, füllt der Universal Verticut 1100 den Fangsack nur mit Moos und lässt den Sand auf der Fläche.
Bosch bedient sich hier einer Technik, die wir so bei anderen Herstellers noch nicht gesehen haben: Das sogenannte Jet-Collect-System besteht aus einer großen Kunststoffwalze mit Luftöffnungen. Letztere erzeugen einen Luftstrom, der das aufgewirbelte Moos und Rasenfilz in die Fangbox befördert.
Steine sind zu schwer für diesen Luftstrom oder werden von den nachgebenden Messern gar nicht erst aus dem Boden gerissen. Die Stahlmesser, die sich am Rand der Walze befinden, sind nämlich locker verschraubt und können bei Hindernissen wegklappen. Nur durch die schnelle Rotation stellen sie sich auf und graben sich in den Rasen. Im Ergebnis haben wir weniger Sand und keine Steine im Fangkorb.
Harte Hindernisse, wie beispielsweise eine Gehwegplatte oder ein Feldstein, werden zwar angekratzt, aber nicht zerschlagen. Das sorgt für ein insgesamt sanfteres Fahren auf der Fläche. Das von anderen Vertikutierern bekannte, heftige Schlagen (wenn das feststehende Messer auf ein Hindernis trifft) und laute Klackern von aufgewirbelten Steinen, gibt es beim Bosch Universal Verticut 1100 nicht.
Ein mitunter ausschlaggebender Nachteil des Universal Verticut 1100: Für einen tiefen Schnitt (maximale Tiefe) ist die Leistung von 1100 Watt zu gering beziehungsweise das Wirkprinzip sich aufstellender Messer suboptimal. Auf unserer Standard-Wiese, die auch mal festen Boden und dicke Grasbüschel aufweist, schaltete sich der Bosch regelmäßig ab. Wir mussten dann die nicht ganz so tiefe Einstellung wählen. Das klappte prima und erzeugte schöne, gleichmäßige Rillen in der Grasnarbe.
Der Bosch-Vertikutierer ist zusammengeklappt sehr flach und zusammen mit der stapelbaren Fangbox platzsparend aufzubewahren. Die Box kann dazu zerteilt und ineinander gelegt werden. Mit dem Klick-Mechanismus des Korbes sollte man vorsichtig umgehen, denn besonders langlebig erscheint dieser nicht. Gleiches könnte für die roten Flügelschrauben gelten, solche haben wir schon oft zerbrechen sehen.
Der Holm des Vertikutierers kann in der Länge um drei Zentimeter beim Zusammenbauen variiert werden, das ist gut für größere Menschen. Besonders gut gefällt uns, wie leicht die Fangbox in die Arretierung fällt.
Der Bosch Universal Verticut 1100 ist, wie die meisten Vertikutierer im Test, aus einfachem Polyprophylen-Kunststoff (PP) hergestellt. Er hat keine so stabile Karosserie wie der Testsieger. Der Universal Verticut 1100 ersetzt den Bosch AVR 1100 aus einem früheren Test; die Elektro-Vvertikutierer sind bis auf farbliche Abweichungen baugleich.
Der Einhell GE-SA 36/35 eignet sich für mittelgroße Flächen bis 600 m², allerdings nur solche, die gut durchdringbar sind, also Sandböden mit geringer oder mittlerer Vermoosung. Auf unserer teils stark verfilzten Fläche können wir den Einhell nur auf Stufe -3 (von -6/-9) laufen lassen. Eine tiefere Einstellung schafft der Motor nicht. Auf gut durchdringbaren Bereichen im Sandboden können wir auch mal Stufe -6 fahren, bei zu viel Moos steigt der Motor aber aus.
Warum empfehlen wir den Einhell trotzdem? Wer sich für einen Vertikutierer mit Akku entscheidet, der bekommt viel Bewegungsfreiheit, muss sich dafür aber mit einer deutlich verminderten Leistung abfinden. Die Bewegungsfreiheit erlaubt im Gegenzug ein schnelleres und angenehmeres Arbeiten, vor allem wenn man ohne den Korb fährt und später harkt.
Mit 15 Messern auf der Walze und einer gemessenen Arbeitsbreite von 33 Zentimetern (Herstellerangabe: 35 Zentimeter), müssen wir den Einhell schon einige Male über den Rasen schieben – mehr Arbeitsbreite ist aber mit dem Akku-Antrieb nicht drin. Auch andere Akku-Vertikutierer kommen über 34 Zentimeter nicht hinaus und haben keine dichter stehenden Messer. Was uns auffällt, das ist die geringere Menge von Krallen an den Lüftungswalzen der Akku-Geräte.
Die Nachbarn werden sich freuen, denn mit 94 Dezibel ist der Einhell einer der leisesten Vertikutierer im Test. Die Qualität des Gehäuses ist Basic, in Details sehen wir aber gute Lösungen. So sind die Räder verstärkt und die Handklemmen aus robustem GF30 Kunststoff mit Unterlagen. Im Akku-Fach gibt es als einen Sicherungsschlüssel.
Auf der anderen Seite haben wir ein einfaches Polyprophylen-Chassis ohne Verstärkung gegen Steinschlag, eine dünne Akku-Abdeckung und eine Holm-Arretierung, die beim Falten übermäßig stark abnutzt. Die dünnen Holme gehen für das leichte Gewicht in Ordnung. Der Korb ist mit 28 Litern viel zu klein, zudem besteht er aus einem dünnen Metallrahmen, der schnell verbiegen kann. Unterm Strich haben wir hier ein Basic-Gehäuse, das nicht für den häufigen Einsatz gemacht ist. Die untere Fixierung sollte man beim Parken lassen wie sie ist: Einmal in die falsche Richtung geklappt, brechen hier die Kunststoff-Stege.
Wir empfehlend den Einhell GE-SA 36/35 allen, die bereits Akkus des Herstellers nutzen und die einen gut gepflegten Rasen haben. Wir empfehlen den Einhell explizit nicht für stark vermooste Flächen und auch nicht für schwere, lehmige Böden.
Außerdem getestet
Brast BRE-RV-3800
Der Brast BRE-RV-3800 hat uns nicht überzeugt. Die Arbeitsbreite ist mit 37 Zentimeter ordentlich, hier stehen 20 Messer – das sind relativ viele Messer auf die Breite. Eine Lüfterwalze kann wahlweise montiert werden, die hat aber nur wenige Krallen (20 Stück).
Die Verarbeitung und speziell die chaotische Faltmechanik hat uns gar nicht gefallen. Nach dem Lösen der Klapp-Fixierung weiß der Holm gar nicht, wohin. Zu beiden Seite sieht das Ergebnis sehr unaufgeräumt aus. Immerhin lässt sich der Gewebe-Korb flach über den Chaos-Haufen legen. Der Polyprophylen-Korpus hat keinerlei Verstärkungen als Schutz vor Steinschlag und die Plastik-Räder machen keinen langlebigen Eindruck. Der Korb hat zwar einen Metallrahmen, hängt aber an Kunststoff-Nasen, die brechen könnten.
Auf dem Rasen macht der Brast BRE-RV-3800, was er soll. Auf unebenem Gelände ist es aber schwierig, den zu leichten Vertikutierer mit dem schwingenden Holm exakt auf Spur zu halten. Damit sich der leichte Brast nicht aus dem Boden hebt, muss mitunter etwas nach unten gedrückt werden, besonders bei schwere Böden. Die tiefe Schürze vorne kann bei Bodenunebenheiten den Arbeitsfluss blockieren und die Messer müssen kurz aus dem Boden gehoben werden.
Stiga SV 415 E
Der Stiga SV 415 E ist ein kleiner, kompakt zu verstauender Vertikutierer mit nur 32 Zentimetern Arbeitsbreite. Auf dieser Breite hat er aber 19 Messer. Das ergibt ein enges Schlitzbild im Boden. Der Stiga hat vorne keine tiefe Schürze, sondern eine flach ansteigende Rampe. Hier rutscht der Rasen einfach darunter weg und man muss die Messer seltener aus dem Boden heben. Die Höhe kann stufenlos eingestellt werden, dabei werden wie üblich die Fronträder gesenkt oder gehoben.
Uns gefallen der moderat laute Motor und die Lüfterwalze mit 40 Lüfterkrallen – sehr viele Krallen auf 32 Zentimetern Breite. Die gerade nicht benutzte Walze kann im Gerät verstaut werden.
Die Gesamtqualität des SV 415 E ist bestenfalls Mittelmaß: Der wenig vertrauenserweckende, zusammengesteckte Kunststoff-Korb hängt an Kunststoff-Nasen, die Plastik-Räder und der nicht gegen Steinschlag verstärke Korpus wirken nicht langlebig. Die Rändel-Schrauben können beim Lösen abfallen.
Immerhin kann der Stiga ordentlich und kompakt gefaltet werden. Der nicht faltbare Korb ist dann fast größer als das Gerät selbst.
Wolf-Garten VA 346 E
Der Wolf-Garten VA 346 E ist der Macher für die Fläche – sofern Sie ein Stromkabel dem Benzin vorziehen. Der Vertikutierer hat mit 1600 Watt einen starken Motor, der bleibt auch in der tiefsten Einstellung niemals stecken. Dafür ist er dann eben auch einen Tick lauter, das ist verkraftbar.
Die Variante VA 346 hat eine Arbeitsbreite von 34 Zentimeter eine gute Flächenleistung, wer auf Nummer sicher gehen will, der erwirbt gleich die 37-Zentimeter-Version. Mit dem breiten Lenkeraufbau ist der Wolf-Garten sicher nicht der schönste Elektro-Vertikutierer und wirkt eher wie eine pummelige Hummel auf der Wiese.
Die Fahreigenschaften sind passabel, man hat der Vertikutierer gut unter Kontrolle, er hebt sich nur selten durch Eigenantrieb in die Höhe. Mit 15 Kilogramm ist der Wolf-Garten VA 346 E ziemlich leicht, was gut für den Transport ist. Für die Fahreigenschaften wäre aber ein höheres Gewicht hilfreich, hier könnten sich Bastler etwas einfallen lassen.
Das Verstauen klappt durch Falten nach dem Lösen der Schnellspanner recht gut. Dann ist der Vertikutierer nur noch 42 Zentimeter hoch und 72 Zentimeter lang. Die Walze kann durch eine Belüftungsrolle (inklusive beim Testgerät) ersetzt werden, das geht ohne Werkzeug vonstatten. Hier muss man auf den Kunststoffhebel achten, denn der wird erst herausgezogen, dann gedreht.
Ein Komfort-Element bei diesem Vertikutierer ist die zentrale Höheneinstellung der Walze, wobei per Hebel und Bowdenzug die Messer eingesetzt beziehungsweise hochgestellt werden. Dieses lässige Feature hat sonst kein anderer Vertikutierer in dieser Preisklasse. Es erspart das Anheben der vorderen Achse, etwa bei Wendemanövern oder beim Überschreiten von Gartenschläuchen oder Gehwegen.
Doch hier hört der Komfort nicht auf: Es gibt Schnellspannklemmen am Holm und selbiger ist mehrfach höhenverstellbar. Dennoch können sehr große Personen (jenseits der 1,85 Meter) eher nicht mit dem Wolf-Garten arbeiten, denn die maximale Aufstellhöhe ist für unseren 1,82 Meter großen Tester gerade hoch genug.
Gut hat uns die Korbentnahme gefallen. Der Korb kollidiert nicht mit dem Holm und fügt sich blindlings in die Position. Leider macht die Kunststoffnase, die den Bügel des Korbes hält, keinen langlebigen Eindruck. Wahrscheinlich wird das aber nie zum Problem werden, denn Flächen größer als 200 Quadratmeter wird man sowieso ohne Korb befahren, schließlich ist das häufige Entleeren recht lästig. Die knallgelbe Kunststoffklappe besteht wie üblich aus Polyprophylen (PP), das ist leider auch beim Wolf-Garten VA 346 E nicht ultimo schlagresistent.
Stihl RL 540
Für große Flächen jenseits der 1000 Quadratmeter ist der Benziner Stihl RL 540 ideal. Kleine Gärten sind für ihn natürlich auch kein Problem, doch muss jeder selbst entscheiden, ob das den hohen Preis plus die nötige Wartung eines Benziners wert ist.
Während die Elektro-Vertikutierer meistens keine Schwierigkeiten mit leichtem Sandboden haben, bleiben Sie im dichtesten Moosgestrüpp aber manchmal stecken. Zudem behindert das Kabel die Wendigkeit. Hier ist der Stihl RL 540 mit seiner stärkeren Motorleistung und ohne Kabel im Vorteil. Er hat mit seinen 150 cm³ keine Schwierigkeiten.
Der RL 540 hat eine stabile Karosserie aus UV-beständigem Polymer. Wir haben es mit einem schweren, harten Plastikchassis zu tun, das durch Metallstreben verstärkt ist.
Der Viertaktmotor trägt einiges zum Gewicht bei (33 Kilogramm), doch auch die Karosserie wiegt einiges. Die Räder aus dickem Kunststoff machen einen robusten, langlebigen Eindruck. Der Lenkholm ist von hoher Qualität, was am höheren Gewicht, am größeren Durchmesser und an besseren Flügelschrauben liegt.
Das Arbeiten mit dem Stihl bereitet Freude. Das liegt einerseits an der genannten Stabilität und Wertigkeit, aber auch an der guten Wendigkeit, die wir dem Vertikutierer zuerst gar nicht zugetraut hätten, schließlich wiegt es satte 33 Kilogramm.
Der dicke Gummi innen an der Heckklappe erweist sich als flexibel, wenn er über den Boden schleift. Er dämpft zudem Steinschläge, denn von der Messerwalze werden gerne mal Steine gegen die Klappe geschleudert.
Ein Hebel sorgt für eine bequeme Höhenverstellung der Messer bei laufendem Motor, an dem auch die Arbeitstiefe eingestellt werden kann. Die anderen Vertikutierer gehen aufgrund des Totmannschalters jedes Mal aus, sobald man den Hebel loslässt.
Der Stihl RL 540 ist ein wuchtiges, schweres und lautes Gerät – das muss es zur Gewährleistung der Gehäusestabilität mit dem Verbrennungsmotor aber auch sein. In Sachen Wendigkeit hatten wir aber keine Probleme. Die Notwendigkeit von Wartung, zum Beispiel Wechsel von Öl oder Luftfilter, an einem Benzin-Viertakter ist ebenfalls ein Nachteil. Zuletzt wäre da der Abstellplatz, der ist mit 84 Zentimeter Länge und 65 Zentimeter Höhe markant größer ist als bei den Modellen anderer Hersteller.
Hyundai SC4001G
Der Hyundai SC4001G mit 40 Zentimeter Arbeitsbreite und Viertakt-Benzinmotor ist baugleich mit unserer Empfehlung Scheppach SC50VARIO. Im Gegensatz zum Scheppach hat der Hyundai keinen Gashebel, die Drehzahl ist fest eingestellt. Die Baugleichheit bezieht sich auf das gesamte Gerät, also auf Motor, Holmgestänge, Räder und Stahlblech-Chassis. Der Hyundai ist deutlich teurer als der Scheppach, weshalb unsere Empfehlung an letzteren geht.
Sabo 38-BV
Der Sabo 38-BV ist ein 33 Kilogramm schwerer, sehr stabil gebauter Benzin-Vertikutierer aus Vollmetall Alu-Guss. Die Qualität ist bis in die Details gelungen: Stabile Holme, verwindungsfeste Konstruktion. Punktuell finden wir aber einen Kunststoffhebel sowie ein loses Kabel des Totmannschalters. Beides passt nicht so ganz zum Qualitätsanspruch. Hinzu kommt eine Klappe aus Polyprophylen (PP), die ist aber vergleichsweise stabil (Metallstrebe) und hat eine Gummilippe zum Boden.
Der Kunststoffhebel hebt und senkt über ein Gestänge die Messerwalze, ein Vorgang, der sehr oft ausgeführt wird und der mechanisch anspruchsvoll ist. Wie das auf Dauer mit einer Kunststoffkonstruktion gehen soll, das ist zumindest fragwürdig.
Mit seinen 2300 Watt ist der Vertikutierer kräftig genug, um den Boden tief zu ritzen – wie tief, darüber schweigt sich der Hersteller im Handbuch aus. Augenscheinlich sind es 20–25 Millimeter. Was uns aber wirklich stört: Die Tiefeneinstellung am Vertikutierer gibt kein optisches Feedback darüber, auf welcher Tiefe sich die Messer aktuell befindet. Die Angabe »1 Umdrehung« = 1,5 Millimeter ist da nicht hilfreich. So müssen wir in der Praxis immer erst ein kurzes Stück fahren, um dann auf Sicht die Einstellung stufenlos nach oben oder nach unten zu korrigieren.
Sabo liefert den schweren Vertikutierer 38-BV per Spedition, Öl wurde bereits aufgefüllt. Die Anleitung ist – wie beim Hersteller üblich – ausführlich, auch was die Wartung des Benziners angeht. Der Vertikutierer wird ohne Korb ausgeliefert, was grundsätzlich Sinn ergibt. Die wenigsten werden auf großen Flächen mit Korb fahren. Man kann den Vertikutierer platzsparend zusammenklappen, allerdings muss dafür immer das Hebegestänge demontiert werden. Das erscheint lästig, ist mit zwei Gewindeschrauben aber machbar.
In der Praxis geht man mit dem Motor klassisch vor, es gibt einen Benzinhahn, einen Choke-Hebel und eine fixierte Drehzahleinstellung am Motorblock. Die Drehzahl kann nicht per Gasschieber am Lenkholm beeinflusst werden. Die Fahrt mit fixierter Drehzahl ist gewollt und für den Zweck auch kein Nachteil.
Im Betrieb ist uns der warme Motor einige Male abgewürgt, der Boden war stellenweise zu dicht. Leider sprang er dann erst wieder nach zehnminütiger Abkühlungsphase an. Hierbei kann es sich um einen »Defekt« unseres Modells handeln.
Stihl RLE 240
Der Stihl RLE 240 ist leiser und fährt dank seines höheren Gewichts von 16 Kilogramm ruhiger als die anderen Geräte im Test. Die Verarbeitung ist nicht Oberklasse, aber ebenfalls besser als bei den meisten anderen Vertikutierern der Einsteigerklasse. Die Haltenasen der Korbaufhängung sind solide und machen einen langlebigen Eindruck. Das ist wichtig, denn nichts wird so stark beansprucht wie der Korb und seine Einhängung. Der Korb rastet dann auch zuverlässig ein, da muss man noch nicht einmal richtig hinschauen. Die Kunststoffräder haben eine gummierte Lauffläche. Das ist bei kaum einem anderen günstigen Vertikutierer der Fall. Der Führungsholm ist vergleichsweise starr, obgleich er – wie bei den anderen Vertikutierern – zusammengefaltet werden kann. Die Flügelschrauben können dabei nicht abfallen – sehr praktisch!
Der Stihl hat nur eine relativ geringe Arbeitsbreite von 34 Zentimetern. Dadurch muss man wohl ein paarmal öfter über den Rasen laufen. Das fällt aber nicht weiter ins Gewicht, denn üblicherweise ist man sowieso ständig mit der Entleerung des Fangkorbes beschäftigt. Der Korb füllt sich dank der eng stehenden sechs Messerpaare sehr schnell, umso schneller, wenn viel Moos und totes Gras auf der Fläche liegt. Die Messer schneiden im Abstand von eineinhalb Zentimetern in die Erde, die Konkurrenz hat meistens zweieinhalb Zentimeter.
Der Holm kann übrigens dreifach in seiner Arbeitshöhe verstellt werden, für kleine oder groß Personen. Die Arbeitstiefe wird stufenlos mit einem Drehrad eingestellt, die Messer schneiden maximal 15 Millimeter in den Boden. Das genügt im Normalfall vollkommen. Im praktischen Test haben wir den maximalen Einschnitt gar nicht benötigt. Einen tiefen Einschnitt von bis zu 25 Millimetern haben meist nur Benzin-Vertikutierer, unter anderem unser Testsieger.
Eine Belüftungswalze (Federzinken) wird standardmäßig mitgeliefert, es handelt sich also um ein Kombigerät zum Vertikutieren oder Lüften des Rasens. Leider geht das Wechseln nicht mit einem Schnellspanner, sondern mit zwei Innensechskantschrauben. Der Stihl macht auch im Gerätehaus eine gute Figur. Der Holm kann nach dem Lösen von Flügelmuttern zusammengeklappt werden, dann ist er gerade noch 71 Zentimeter hoch und 56 Zentimeter lang. Der Korb besteht wie inzwischen üblich aus einem Netz, das um einem Stahlrahmen gespannt ist. Somit kann er flach abgelegt werden und nimmt wenig Platz weg. Der Fangkorb hätte etwas größer ausfallen können, allerdings hätten 60 Liter die Entleer-Häufigkeit auch nicht markant verringert.
Manche Vertikutierer haben am Holm einen Hebel, mit dem man per Bowdenzug die Walze in Parkposition bringt. Das ist nützlich, wenn man den Vertikutierer über den Gehweg schiebt. Auf dem Rasen haben wir die Funktion aber nicht genutzt, denn das Anheben der hinteren Räder bei Spurwechsel und Wendemanövern ist nach wie vor einfacher als das Hantieren mit dem Seilzughebel. Meistens hat man das Kabel in der einen und den Totmann-Doppelgriff des Vertikutierers in der anderen Hand, ein Wechseln der Hände ist wäre lästig.
Der Stihl RLE 240 überzeugt dank des guten Fahrgefühls und der für den Preis guten Verarbeitung. Ein Wunderwerk der Technik ist der Vertikutierer zwar nicht, aber es ist ausreichend solide, um auf kleinen oder mittleren Flächen viele Jahre lang zuverlässig zu dienen.
Ikra IEVL 1840
Der Ikra IEVL 1840 ist ein günstiger Vertikutierer aus einfachem Kunststoff, der an vielen Stellen schlecht oder mittelmäßig verarbeitet ist: Plastikräder ohne Verstärkung, simple Radaufhängung, instabiler Deckel ohne Sicherung gegen Steinschlag und ein wackeliger Führungsholm. All das spricht gegen den Ikra, da nützt auch die beigelegte Lüftungswalze wenig. Immerhin, die Parkposition nimmt wenig Platz in Anspruch – nur 54 Zentimeter Höhe und 71 Zentimeter Länge.
AL-KO Combi Care 36.9 E
Der AL-KO Combi Care 36.9 E ist ein vergleichsweise leiser Elektro-Vertikutierer, der mit ergänzender Lüfterwalze ausgeliefert wird. Leider sieht die Korbeinhängung minderwertig aus. Die Kunststoffräder, der wackelige Führungsholm und der schwachbrüstige Deckel machen auch keinen langlebigen Eindruck.
Wolf-Garten V A 378 E
Der Wolf Garten V A 378 E ist in Sachen Stabilität etwas besser aufgestellt, dazu tragen die durchgehende Hinterradachse und die stabilen Kunststoffräder bei. Augenscheinlich komfortabel ist der Hebel am Griff zum Einsetzen der Messerw. Auf dem Rasen wird er kaum benötigt, der Vertikutierer ist so leicht, es ist praktischer einfach die Hinterkarre beim Spurwechsel etc. zu heben. Weniger gut haben uns der gegen Steinschlag nicht geschützte Deckel und das wippende Fahrgefühl gefallen. Mit zwölf Kilogramm Gewicht ist der Vertikutierer zwar wendig, doch wiederum zu leicht, um ein gutes Fahrgefühl auf der Wiese zu liefern. Sobald die Messer etwas mehr Moos greifen, beschleunigt der Vertikutierer ungewollt.
AL-KO Combi Care 38E Comfort
AL-KO stellt mit dem Combi Care 38E Comfort ein Vertikutierer für kleine Gärten zur Verfügung. Das beigelegte Zubehör ist mit großem Fangsack und Lüfterwalze üppig – so etwas gibt es bei Stihl nicht ohne Aufpreis. Andererseits fanden wir den Fangsack beim Test relativ sinnlos, denn er war viel zu schnell mit Sand und Moos gefüllt. Der Combi Care 38E ist definitiv kein Meilenstein in Sachen Qualität: Dünne Räder, schwaches Lenkgestänge und eine nicht gepolsterte Heckklappe sind uns leider etwas negativ aufgefallen. Dafür er ist günstig, kann platzsparend verstaut werden und erledigt seinen Job gut. Der E-Motor hat ausreichend Kraft für kleine bis höchstens mittlere Flächen von bis zu 600 Quadratmetern, für den Dauergebrauch ist er nicht gemacht. Ideal sind zwei bis sechs Einsätze pro Jahr.
AL-KO SF 4036
Der AL-KO SF 4036 wagt den Schritt zum Akku. 15 Minuten konnten wir mit dem 36-Volt-/5-Amperestunden-Modell in der Stufe 2 vertikutieren, das reicht für kleine Gärten. Dazu gibt es eine zentrale, stufenlose Höheneinstellung und eine brauchbare Verarbeitung.
Aber: Der AL-KO bleibt in tieferen Einstellungen (Stufen 3–5) regelmäßig stecken, der Motor geht dann aus. Außerdem hat er auf seine üppige 36 Zentimeter Arbeitsbreite nur zwölf Einzelmesser – nicht 18 wie die meisten anderen Vertikutierer mit 32 oder 34 Zentimeter. Der SF 4036 bearbeitet also den Rasen mit weniger Krallen – weil er mit mehr Krallen einfach steckenbleiben würde. Kurz: Wir können dem Akku-Prinzip beim Vertikutieren wenig abgewinnen, das ist einfach nicht effizient.
Gardena EVC 1000
Der Gardena EVC 1000 ist der Mini-Vertikutierer für kleine Flächen und einfaches Gelände. Sein schmaler Messerabstand von 1,5 Zentimetern holt viel Unrat aus der Fläche und der bleibt gleich liegen, einen Korb gibt es nämlich nur optional. Der Holm hat keine Höhenverstellung, denn er ist beweglich gelagert.
Der Gardena hat mit seiner vergleichsweise geringen Leistung von 1.000 Watt nur eine schmale Arbeitsbreite von 30 Zentimetern. Die arbeitet er dann aber gründlich durch, der Messerabstand liegt bei nur eineinhalb Zentimetern.
Die Höhenverstellung des Führungsholmes entfällt. Der Holm ist begrenzt beweglich im Kunststoff-Chassis gelagert. Einen langlebigen Eindruck macht das nicht, wenn da Metall in einer Kunststoffführung wackelt. Aber für die angedachte Flächenleistung geht das in Ordnung.
Mangels Korb werden gegebenenfalls größere Steine gegen die Klappe geschleudert. Hier hat der Hersteller mitgedacht und selbige aus einem weichen Polyprophylen (PP) gefertigt. Dadurch ist sie schlagfest.
Das Gewicht ist mit neun Kilogramm sehr gering, entsprechend agil und wendig kann man mit dem Gardena um Büsche und Bauwerke zirkulieren. Allerdings versinken die winzigen Hinterräder hier und da im lockeren Sandboden. Auf diesen kleinen Rädern ruht die Last bei Wendemanövern oder Rückwärtsfahrten. Auf holperigem Gelände kann die Fahrt dann schon mal ins Stocken geraten.
Die Einstellung der Arbeitstiefe erfolgt in drei Stufen. Wie tief die acht Messerpaare in die Erde eindringen, darüber schweigt sich die Anleitung aus. Wir haben zehn Millimeter nachgemessen. Die Lautstärke ist im Vergleich zu anderen Vertikutierern gering, im Vergleich zu einem Benziner könnte man sogar von leise sprechen.
Einhell GE-SA 1640
Der Einhell GE-SA 1640 gehört zur Mittelklasse der Vertikutierer für Privathaushalte. Seine Stärken finden sich bei der vergleichsweise stabilen Konstruktion sowie bei der Ergonomie. Die Neigung des Griffes lässt sich nämlich verstellen, ebenso die Länge um fünf Zentimeter. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Der Griff hat einen echten Gummiüberzug und nicht nur eine Lackierung aus Flüssigkunststoff, wie die der anderen Vertikutierer. Im Karton befindet sich eine Lüfterwalze sowie ein großer flexibler 48-Liter-Korb. Der Einhell GE-SA 1640 hat eine fast schon »mächtige« Arbeitsbreite von 40 Zentimetern, daher ist das Modell auch so wuchtig. 57 Zentimeter – so breit ist kein anderer Vertikutierer im Test. Schwer ist es mit seinen 12,8 Kilogramm trotzdem nicht.
Einhell GC-SA 1231/1
Der Einhell GC-SA 1231/1 konnte uns mit seiner schwachen Verarbeitung, dem zu kleinen Korb und dem holperigen Fahrgefühl nicht überzeugen. Sicher, die 1.200 Watt wühlen sich durch die Wiese, doch Freude kommt dabei nicht auf. Der Vertikutierer ist einfach viel zu leicht für den Zweck, es stößt sich immer wieder in die Höhe, gleichmäßige Rillen entstehen so nicht. Die Höheneinstellung erfolgt dezentral jeweils am Vorderrad. Ein kleiner Vorteil ist das kompakte Verstaumaß.
Einhell RG-SA 1433
Das Einhell RG-SA 1433 ist ein kompakter, leichter Vertikutierer mit einem starken Elektromotor. In dem Wort »leicht« liegt schon das Problem: Die Walze dreht so stark auf dem Boden, daher hebt sie immer wieder das Chassis an, die Räder verlieren den Bodenkontakt. Ein gleichmäßig tiefes Einritzen gelingt mit diesem Elektrovertikutierer mit 1.400 Watt Leistung nur mit viel Geduld und das Ergebnis wird nicht gleichmäßig.
Theoretisch ist der Motor stark genug, um den Boden ausreichend tief zu Ritzen. Eingestellt wird die Tiefe dezentral am rechten und am linken Frontrad, es gibt zwei Arbeitsstufen und eine Parkposition. Das klapprige Kunststoff-Gestell muss ohne metallische Verstärkungen auskommen, die Klappe aus PP ist ungeschützt Steinschlag ausgesetzt. Der winzige Korb ist viel schnell voll, auf den könnte man verzichten.
Vorteile: Der kraftvolle Motor würgt nicht ab, die Räder sind halbwegs solide und die Holm-Höhe ist einstellbar. Der Hersteller liefert eine Walze mit Drahtkrallen zum Lüften des Rasens mit, diese entspricht eher dem geringen Gewicht, damit lässt es sich besser arbeiten.
Makita UV3200
Der Makita UV3200 ist halbwegs solide gebaut, sein Holm hat praktische Schnellspanner und keine Flügelschrauben. Die Räder sind gummiert und der Lenker kann am Holm variabel in der Höhe eingestellt werden. Die ergonomischen Schattenseiten zeigt der UV3200 mit seinen winzigen Hinterrädern sowie der tiefen Schürze. Diese kommt bei Wendungen oder bei Unebenheiten wie Grasstubben immer wieder in Kontakt mit dem Untergrund, Fahrgefühl und Spurhaltung leiden. Zudem gibt es da noch einen Plastiksteg zwischen den Rädern, der bleibt am Boden hängen und erfüllt dabei keinen Zweck. Der Makita wird ohne Lüfterwalze geliefert.
Scheppach SC38
Der Scheppach SC38 macht bei der Konstruktion nicht so viele Fehler wie die Schwester SC32, doch von einem stabilen Gestänge und Chassis zu sprechen wäre weit übertrieben. Die Kunststoffräder machen nicht viel her, das Umklappen ist fummelig und das Gerät ist insgesamt zu leicht. So hopst das Modell bei Stubben oder Aststücken immer mal wieder und verliert die Spur. Die Kabelklemme ist für Wendungen ganz gut gemacht und der Hersteller legt eine Lüfterwalze bei. Der Korb hängt leider an Plastiknasen, die brechen könnten. Das laute und helle Surren des Motors ist erträglich, aber nicht angenehm.
Einhell GC-ES 1231
Der Einhell GC-ES 1231 gehört ebenfalls zu den günstigen Einsteigern und kommt ohne Lüfterwalze und ohne Fangkorb daher. Auf der Haben-Seite steht die vergleichsweise stabile Konstruktion. Der GC-ES 1231 kommt natürlich bei weitem nicht an den Testsieger heran, doch er ist im Rahmen von Polyprophylen-Konstruktionen (PP) ganz gut gemacht. Leider wirbelt der kleine Einhell sehr viel Sand und Gestein auf – viel mehr als nötig, wie uns der Bosch DIY AVR 1100 gezeigt hat.
AL-KO Combi Care 38P Comfort
Dort, wo der Combi Care 38E mit seinem niedrigeren Gewicht eine gerade noch akzeptable Vorstellung liefert, wirkt der Combi Care 38P Comfort überfordert: Es handelt sich um das gleiche Chassis wie bei der Elektro-Variante, hier muss es aber den schweren Benzinmotor tragen. Das Lenkgestänge ist zu schwachbrüstig für den schweren Motor. Es verwindet sich beim Manövrieren ständig. Die Verankerung der Holme hätte hier außerdem stärker ausfallen müssen als bei der Elektro-Variante. Das kann natürlich über viele Nutzungsjahre hinweg gut gehen, wahrscheinlich ist aber, dass der Kunststoff irgendwann porös wird und der Lenkholm einfach ausbricht.
Das ist schade, denn ohne diesen Konstruktionsmangel hätten wir den günstigen Benziner empfehlen können. Der Motor ist kräftiger als bei der Elektro-Version und arbeitet sich auch durch schwieriges Gelände. Dabei springt er leicht an, rattert aber lauter als der Testsieger.
Scheppach SC32
Der Scheppach SC32 bereitet direkt schlechte Laune und ist für die Arbeit bestenfalls für einen kleinen Handtuch-Rasen zu gebrauchen. Die fummelige Klappkonstruktion, die billigen Räder mit einer Befestigung, die an einen Witz grenzt, und der hopsende Arbeitsvorgang überzeugen niemanden, der auch mal ordentliche Werkzeuge in der Hand hatte. Der SC32 ist zu leicht, um ordentlich die Spur zu halten, und zu klapprig, um auch nur ansatzweise eine nachhaltige Investition zu sein.
Bosch UniversalRake 900
Der Bosch UniversalRake 900 ist eine elektronische Harke, nicht mehr und nicht weniger. Es ist ein Rasenlüfter, kein Vertikutierer. Unsere Eisenharke ist aber stabiler und langlebiger, Bosch werkelt bei Stabilität und Langlebigkeit mit diesem Elektrovertikutierer in der untersten Schublade. Schlechtes Material bei den Rädern, bei der Höhenjustierung, bei den Schnellspannschrauben, beim Korb und beim Totmannschalter.
Die Idee eines zusammensteckbares Korbes ist zwar nett, jedoch macht die wackelige Verbindung keinen nachhaltigen Eindruck. Die Kabelsicherung ist zu klein für gängige Verlängerungskabel, hier haben die Entwickler nicht mitgedacht (Kabel Querschnitt zu groß für die Öse).
Zu den wenigen Vorteilen gehört das Jet-Prinzip: Luft wirft leichtes Moos und Unkraut in den Korb, die wuchtige Trommel verhindert aber, dass Steine und teils Sand ebenfalls dorthin gelangen. Die Lautstärke ist moderat, im Vergleich eher leise.
Wolf-Garten VA 303 E
Der Wolf Garten VA 303 E ist von Seiten der Qualität, Gerätedimensionen und Leistung dem AL-KO Combi Care 38E sehr ähnlich, was auch preislich sichtbar wird. Der VA 303 E ist somit ebenfalls ein günstiger Einsteiger-Vertikutierer für kleine Flächen bis 600 Quadratmeter. In dicken Moosbelägen bleibt der Elektromotor stecken, aber das geht dem AL-KO Combi Care 38E auch so. Wolf Garten legt seinem Vertikutierer eine Lüftungswalze bei, so wie das auch bei den AL-KO-Modellen der Fall ist. Sie kann ebenfalls ohne Werkzeug entfernt und befestigt werden.
Im Zweifel würden wir von diesem Wolf-Garten-Vertikutierer abraten, denn es hat gegenüber dem AL-KO-Kontrahenten drei Nachteile: Die Arbeitsbreite beträgt statt 38 nur 30 Zentimeter. Der Fangkorb ist mit 35 Litern kleiner und es gibt keinen Sicherheitsanzeiger für eine korrekt eingesetzte Messerwalze.
So haben wir getestet
Für unseren Test haben wir uns 35 Vertikutierer von sechs Herstellern besorgt und ausführlich getestet. Die meisten Vertikutierer hatten einen Elektromotor, die anderen wurden mit einem Verbrennungsmotor angetrieben.
Auf einer großen, nach dem Winter sehr vermoosten Rasenfläche konnten die Vertikutierer zeigen, was sie können. Aber nicht nur das Endergebnis hat uns interessiert, sondern auch Handhabung, Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis.
Akku-Modelle zeigten sich im Test markant leistungsschwächer als Geräte am Kabel. Für schwere Böden oder viel Moos und Filz sind sie untauglich.
Nachdem ein Vertikutierer die meiste Zeit des Jahres nur im Geräteschuppen steht, sollte er platzsparend zusammenklappbar sein. Wer auf wenig Wartung Wert legt, für den sind eher Elektro-Vertikutierer zu empfehlen. Benziner benötigen erfahrungsgemäß deutlich mehr Wartung.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Vertikulierer ist der beste?
Der beste Vertikulierer für die meisten ist der Stihl RLE 540. Das Stromkabel macht das Herumfahren zwar nicht besonders einfach, aber das Gerät umso preiswerter. Die Verarbeitungsqualität leidet aber nicht unter dem niedrigen Preis, und auch die Bedienung ist besonders komfortabel. Aber auch andere Elektrovertikutierer konnten in unserem Test überzeugen. Neuerdings erobern auch Akkuvertikutierer den Rasen.
Wie tief muss man den Vertikutierer einstellen?
Wenige Millimeter genügen, um Moos und abgestorbenes Pflanzenmaterial herauszuholen. Wenn auf der Fläche viel Laub, Holzreste, Kienäpfel etc. herumliegen, dann kann man das mit dem Vertikutierer einsammeln. Dazu einfach mit einer Einstellung fahren, bei der die Messer noch nicht in den Boden eindringen (ggf. mit der Lüfterwalze).
Lohnt sich das Vertikutieren bei vermoostem Rasen im Schatten?
Solange sich die Sonne wenigstens halbtags blicken lässt, kann es sich lohnen. Zusätzlich sollte man aber dem Rasen speziellen Dünger und reichlich Gartenkalk gönnen. Der Moosbewuchs spricht für einen sauren Boden, den sollte man mit Kalk neutralisieren.
Lohnt sich ein Akku-Vertikutierer bei kleinen, verwinkelten Flächen?
Verständlich, bei vielen Kurven und Ecken nervt ein Kabel, hier lohnt sich ein Akku-Modell tatsächlich, sofern Sie auch andere Geräte mit denselben Akkus betreiben können. Oder Sie erwerben das Gerät zusammen mit einem Nachbarn, denn eine größere Summe von 300 bis 400 Euro für Gerät, Akku und Lader sind für zweimal pro Jahr Vertikutieren vielleicht doch etwas zu viel des Guten.
Wann sollte es ein Benzin-Vertikutierer sein?
Nicht allein die Fläche ist für die Entscheidung ausschlaggebend, sondern auch die Struktur derselben und das Angebot an Außensteckdosen. Für einen 1.000 m² großen Rasen, der an jeder Ecke eine Steckdose bereithält, sollte man einen hochwertigen Kabel-Vertikutierer vorziehen. Bei dem muss man zwar das Kabel einige Male umstecken und hinter sich herziehen, doch man verzichtet auf Ölwechsel, Benzin-Nachfüllen und Ärger durch ein nicht anspringendes Gerät.
Sind die 1.000 Quadratmeter aber stark durch Gebäude, Sträucher etc. zerklüftet und gibt es diese Steckdosen-Vielfalt nicht, dann spricht vieles für den Benziner. Wenn sie sich den vielleicht noch mit dem Nachbarn teilen, dann gilt das umso mehr.
Reicht auch ein günstiger Elektrovertikutierer?
Kleine Flächen: Theoretisch ja, doch praktisch bereiten Low-End-Modelle bei der Arbeit wenig Freude – von der Nachhaltigkeit eines Gerätes, das nach wenigen Jahren schon wieder kaputt geht, ganz zu schweigen. Aus diesem Grund empfehlen wir die klapprigsten Plastik-Karosserien nicht, selbst wenn das Gerät an sich seinen Zweck erfüllt. Es geht um Details wie Steinschlagschutz, metallische oder verstärkte Korbaufhängungen, gummierte/verstärkte Räder und vertrauenserweckende Klapp-Holme und deren Arretierhebel oder Rädchen. Ein Gerät mit Motor sollte es schon auch sein, Handvertikutierer sind die Mühe meist nicht wert.