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Wer kennt das nicht: Man will nur schnell den Wasserhahn reparieren oder ein Loch bohren – doch die eigentlich nur zehn Minuten in Anspruch nehmende Arbeit verlängert sich enorm, weil man wieder mal nicht das richtige Werkzeug zur Hand hat.
Man kann sich selbst viele graue Haare ersparen, wenn man in einen guten Werkzeugkoffer investiert: Der bleibt einem lange erhalten und es schont die Nerven, wenn immer alles an seinem Platz ist.
Wir haben 38 Werkzeugkoffer unter die Lupe genommen und ausführlich getestet. Die getesteten Koffer bewegen sich in einem preislichen Rahmen von ca. 40 bis 400 Euro – eine große Spanne. Welche Ausstattung ist dabei? Wie hochwertig sind die Werkzeuge? Und wie schlagen sie sich im Praxistest? Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Beim Öffnen des Meister Werkzeugkoffers staunt man nicht schlecht: Zimmermannsbleistifte mit passendem Anspitzer, Zollstock, Perlatorschlüssel, Lampe etc. – Dinge, die man braucht, aber nur sehr selten in einem Werkzeugkoffer findet. Dazu gibt es eine solide Grundausstattung an Werkzeugen, die durchweg überzeugen können.
Selbst die Puksäge, die fast alle in einer günstigen Variante dazulegen, ist aus Metall und sehr stabil. Interessant ist auch die farbliche Gestaltung, die ganz klar definiert, welche Stecknuss zu welcher Umschaltknarre gehört. Grün steht für ½ Zoll und blau für ¼ Zoll.
Wer eine gute Werkzeugzusammenstellung sucht und dabei auch ein wenig auf die Qualität achten möchte, der ist beim Stier 54181106 genau richtig. Hier passt einfach alles, es gibt reichlich und vor allem sinnvolle Werkzeuge. Ein Werkzeugkoffer, bei dem sich die hohe Stückliste von 144 Teile nicht aus Kabelbinder und Aderendhülsen zusammensetzt, sondern wirklich aus Werkzeugen, wie beispielsweise 26 Stecknüssen und einer guten Bit-/Mini-Bit-Auswahl.
Wer viel in der Werkstatt schraubt, wo es auch mal etwas derber zugeht, ist mit dem Werkzeugkoffer von kwb gut beraten. Massive Umschaltknarren, griffige Zangen, lange Innensechskantschlüssel, eine extra Bit-Box und ein knickbarer Bithalter mit Ratsche decken viele Arbeiten ab.
Bis auf eine umbaubare Seegerringzange geht der Koffer von kwb wenig auf spezielle Arbeiten ein, aber die enthaltenen Werkzeuge hat man garantiert auch noch in zehn Jahren.
Man klapp ihn quer und dann nochmal nach oben, und schon öffnet sich eine große, rechteckige Fläche mit Werkzeugen. Das braucht mehr Platz als bei den meisten Werkzeugkoffern.
Nicht alles im Werkzeugkoffer Brüder Mannesmann M29086 ist perfekt, dafür verhältnismäßig günstig, und es lassen sich enorm viele Arbeiten im Haushalt damit abdecken.
Vergleichstabelle
- Qualitätswerkzeug
- Sehr umfangreich
- Praktische Unterbringung mit Taschen, Gummibändern und Schaumstoffeinlagen
- Stabiler Koffer
- Robustes Werkzeug
- Gute Zusammenstellung
- 2 Umschaltknarren
- Viele Bits / Mini-Bits
- Messschieber unbedingt austauschen
- Stabiler Koffer
- Robuste Werkzeuge
- Knickbarer Bithalter mit Ratsche
- Seegerringzange
- Sehr gute Ausstattung
- Flexibler Einsatz
- Guter Werkzeughalt
- Mit Bohrer
- Teils mäßige Qualität
- Großer Platzbedarf
- Qualitätswerkzeug
- Stabiler Trolley
- Sehr umfangreich
- 3 Seiten Gummifüße
- Seegerringzange
- Stabiler Koffer (Trolley)
- Umfangreiches Werkzeugangebot
- Werkzeuge gut zu entnehmen
- LED Arbeitsleuchte
- Sinnvolle Hilfsmittel
- Gabel-/Ringschlüssel stellenweise Grat
- Stabiler Koffer
- Sehr viele Werkzeuge
- 2 Umschaltknarren
- Schraubendreher mit 1/4″-Antrieb
- Eher teuer
- Wasserwaage wirkt extrem billig
- Sehr umfangreich
- Stabile Umschaltknarre
- Mit Bohrer-Set
- Bithalter mit Ratschenantrieb
- Keine Gabel- oder Ringschlüssel
- Hohe Stückzahl durch viele Bits
- Auch für weitereichende Reparaturen verwendbar
- Tolle Werkzeugzusammenstellung
- Die spitzen Greifer könnten besser sein
- Große Werkzeugauswahl
- Stabiler Aluminium-Koffer
- Platz für eigenes Werkzeug
- Koffer kippt leicht
- Mäßige Werkzeugqualität
- Umständliche Werkzeughalterung
- Stabiler Koffer
- Mit LED-Arbeitslampe
- Gute Zusammenstellung
- Gabel-/Ringschlüssel unpraktisch untergebracht
- Zwischenlage fällt durch Halterungen
- Mangelhafte Verarbeitung
- Praktisches Knie-/Sitzpolster
- Gute Zusammenstellung
- Wenig Zangen
- Gabel-/Ringschlüssel teilweise scharfkantig
- Sehr gute Zusammenstellung
- Werkzeug von guter Qualität
- Zangen mit Federmechanismus
- Bithalter mit Ratsche
- Sehr großer aber flacher Koffer
- Kofferverriegelung sehr einfach (billig)
- Schraubendreher nicht griffig
- Wasserwaage stimmt nicht
- Sehr günstig
- Solides Werkzeug
- Ideal für die Wohnung
- Sehr leicht
- Ungewöhnlicher Koffer in mittlerer Qualität
- Keine Ring- oder Gabelschlüssel
- Gute Qualität der Werkzeuge
- Griffige Zangen
- Viele Gabel-Ringschlüssel
- Wenig Zangen
- Schraubendreher nicht so hochwertig
- Qualitätswerkzeug
- Sicherer Halt aller Werkzeuge
- Bohrer-Grundausstattung
- Bit-Box
- Mäßige Ausstattung an Stecknüssen
- Sehr stabiler Werkzeugkoffer
- Viele Gabel-Ringschlüssel
- Stabiles Werkzeug
- Spezielle Werkzeugauswahl
- Nur für KFZ sinnvoll
- Sehr stabiler Koffer
- Hochwertiges Werkzeug
- Griffige Werkzeuge
- Mäßiges Werkzeugsortiment
- Teils sehr kurze Griffe
- Stabiler Koffer
- 10 Jahre Garantie
- Sehr günstig
- Keine Ring-/Gabelschlüssel
- Mäßige Qualität
- Stabiler Koffer
- Gute Zusammenstellung
- Platz für eigenen Werkzeuge
- Zwischenlage hält nicht
- Teilweise schlechte Verarbeitung
- Unpraktische Nuss-Halterung
- Etwas teuer
- Günstige kleine Werkzeugzusammenstellung
- Qualität überzeugt nicht
- kein 13er Ring- oder Gabelschlüssel
- Stecknüsse sitzen zu locker
- Gut griffiges Werkzeug
- Sinnvolle Werkzeugzusammenstellung
- Stabile Umschaltknarre
- Koffer nicht hochwertig
- Unpraktische Nusshalterung
- Crimpzange extrem schwergängig
- Gutes Werkzeug
- Guter Werkzeughalt
- Stabile Ratsche
- Rutschsichere Griffe
- Koffer von innen schmierig
- Koffer kippt leicht um
- Werkzeuge teilweise lose im Koffer
- Praktischer für den mobilen Einsatz
- Weniger Gewicht
- Etwas unübersichtlich
- Weniger Ausstattung
- Recht ordentliches Werkzeug
- Kofferaufteilung minderwertig
- Einlagen unpraktisch
- Werkzeug passt nicht wie angegeben
- Zu teuer
- Sehr günstig
- Griffige Schraubendreher
- Irreführende Inhaltsangabe
- Koffer sehr labil
- Mangelhaftes Werkzeug
- Sehr günstig
- Mit Heißklebepistole
- Stabile Umschaltknarre
- Griffige Schraubendreher
- Irreführende Inhaltsangabe
- Koffer sehr labil
- Deformierter Koffer
- Mangelhaftes Werkzeug
- Viel Werkzeug für KFZ-Reparaturen
- Weniger Ausstattung als unser Favorit
- Etwas teurer
- Keine Umschaltknarre
- Mäßiges Werkzeugsortiment
- Mangelnder Halt im Koffer
- Kunststoffkoffer mit einfachen Verschlüssen
- Verhältnismäßig teuer
- Mittlere Qualität
- Keine Ring-/Gabelschlüssel
- Sehr stabiler Koffer
- Griffige Schraubendreher
- Qualität mäßig
- Wasserwaage stimmt nicht
- Keine Steckschlüssel
- Keine Gabel- oder Ringschlüssel
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Alles dabei: Werkzeugkoffer im Test
Eine gute Grundausstattung an Handwerkzeugen ist für jeden wichtig, der gern mal selbst anpackt und sich nicht ausschließlich auf Handwerker verlassen will. Dazu gehört nicht nur der Haus- und Gartenbesitzer, auch eine Mietwohnung bietet genug Spielraum, die eigenen handwerklichen Fähigkeiten zu entfalten.
Einen gut sortierten Werkzeugkoffer sollte jeder Heimwerker haben
Nun gibt es nicht wenige handwerklich begabte Menschen, die sich im Lauf der Zeit ein ganzes Sammelsurium an Handwerkzeugen zugelegt haben, immer schön bedarfsorientiert: mal ein Knarrenkasten oder ein Schlüsselsatz für Autoreparaturen, dann vielleicht Hammer, Wasserwaage und Schraubendreher fürs Renovieren der ersten Wohnung. Man hat gelernt zu improvisieren, wenn das passende Werkzeug mal nicht zur Hand war, hat sicher auch die manchmal bittere, häufig teure Erfahrung machen müssen, dass mit falschem oder unpassendem Werkzeug mehr Schäden angerichtet als handwerkliche Probleme gelöst werden.
Vor allem aber stellt sich irgendwann heraus, dass sich mit gutem Werkzeug nicht nur besser und schneller arbeiten lässt, sondern das Arbeiten auch einfach mehr Freude macht und dazu motiviert, sich mehr zuzutrauen. Es befriedigt schon ungemein, wenn für jede Schraube das passende Werkzeug parat liegt und man nicht für fast jeden Handgriff auf die arme Wasserpumpenzange oder andere suboptimale Lösungen zurückgreifen muss.
Feinheiten, wie große, rutschsichere Griffe mit sicherer Passgenauigkeit, Steckschlüssel, die feststecken – sowohl auf dem Griff als auch auf der Schraube – Schraubenköpfe, die nicht mit unpassenden Schraubendrehern bis zur Unkenntlichkeit malträtiert werden, eine Wasserpumpenzange, die ihren Grip dort, wo es sinnvoll und zielführend, ist entfaltet, nämlich am Wasserrohr – all das sind die Details, die aus einer nervigen Reparaturarbeit ein befriedigendes Stück Handwerkskunst machen. Also ja und nochmals ja: Gutes Werkzeug ist seinen Preis wert.
Werkzeugkoffer: Grundausstattung und Spezialausrüstung
Was ein guter Werkzeugkoffer enthalten soll, lässt sich pauschal nicht festlegen. Jeder hat andere Vorlieben und jeder setzt andere Aufgaben um. Während der eine lieber Stecknüsse und Umschaltknarren nutzt, setzt der andere vielleicht auf Ratschenschlüssel. Genau dafür gibt es aber auch unterschiedliche Werkzeugkoffer und man sollte genau auf den Inhalt achten.
Wichtig ist eine solide Grundausstattung an Schraubendreher, Zangen und variabel gestaltbare Schraubwerkzeuge. Gabelschlüssel sind unumgänglich, da sie auch Stellen erreichen, an die so manche Nuss samt Ratsche nicht kommt. In der Wohnung sind Gabel- beziehungsweise Ringschlüssel daher meist ausreichend.
Wird eine größere Kraftübertragung benötigt, weil Schrauben bereits rostig sind oder ein höheres Drehmoment erfordern, kommt man um Steckschlüssel nicht herum. In der Werkstatt sollte es daher immer einen Werkzeugkoffer mit Knarren und Steckschlüssel oder einen separaten Nusskasten geben.
Gleiches gilt für Bits und Bithalter. Während im Haushalt ein Bithalter oder Mini-Akkuschrauber mit verschiedenen Bits ausreicht, werden in der Werkstatt mitunter Spezial-Bits oder massive Steckaufsätze mit Bits benötigt. Es kann daher durchaus Sinn machen, mehrere Werkzeugkoffer zu besitzen.
In meiner Werkstatt befindet sich beispielsweise ein großer Knarrenkasten mit ¼ Zoll, ⅜ Zoll und ½ Zoll, ein kleiner, aber sehr hochwertiger Werkzeugkoffer für schwierige Aufgaben am Fahrzeug und ein Werkzeugkoffer, der viele Arbeiten abdecken kann. Benötigt werden alle drei, auch wenn sie teilweise dieselben Arbeiten erledigen könnten.
Unser Favorit
Der Meister Werkzeugkoffer ist der Meister. Besser kann man es einfach nicht sagen. Äußerlich ist er eher unscheinbar und hebt sich kaum von der Konkurrenz ab. Dennoch bleibt nicht verborgen, dass der Koffer etwas stabiler als andere ist und die Verschlüsse passgenauer als andere schließen. Auch die Gummifüße, die viele an der Ablagefläche vergessen, sind vorhanden.
Interessant wird es beim Öffnen des Koffers. Im Deckel gibt es Taschen für die Zangen, was die Entnahme und das Einsetzen erheblich vereinfacht. Ansonsten sind als Befestigung alle Varianten zu finden, die es gibt: Gummibänder, Klettverschlüsse und Schaumstoffeinlagen. Damit bietet der Meister-Koffer das variabelste Befestigungssystem – je nachdem, wo was sinnvoll ist. Alle Werkzeuge haben ihren Platz, lassen sich leicht entnehmen und ebenso einfach wieder einsetzen.
Eine Ausstattung, die ihresgleichen sucht
Was den Meister Werkzeugkoffer ebenso zum Besten macht, ist seine Auswahl an verschiedenen Werkzeugen. Laut Stückzahl hebt er sich kaum von der Konkurrenz ab, dennoch hat man das Gefühl, dass er mehr als andere bietet. Das liegt an der Auswahl an Bits und Steckeinsätzen.
Während andere enorm viele Bits und doppelte Steckeinsätze für große und kleine Umschaltknarren bereitstellen, beschränkt sich Meister hier auf das Wichtige. So überschneiden sich lediglich drei Größen der ¼-Zoll und ½-Zoll ⅜Steckeinsätze. Auf Steckeinsätze mit Torx- oder Sechskant-Antrieb wird ganz verzichtet, dafür gibt es ein umfangreiche Bit-Box.
Durch weniger doppelte Schraubantriebe kann der Meister bei gleicher Teilmenge mit ganz anderen Werkzeugen auftrumpfen. So sind die Meister-Koffer die Einzigen, die einen Perlator-Schlüssel bieten. Außerdem gibt es eine Arbeitsleuchte und sogar Zimmermannsbleistifte samt Anspitzer. Selbst Heimwerker, die, wie unser Tester, lieber zum Zollstock als zum meist enthaltenen Maßband greifen, kommen nicht zu kurz. Der Meister hat beides.
Den Meistertitel hat sich der Meister Werkzeugkoffer aber nicht nur aufgrund der Vielzahl der enthaltenen Werkzeuge verdient. Auch die Qualität stimmt.
So gibt es kaum einen Rollgabelschlüssel, der so passgenau arbeitet und keine Gabelschlüssel mit so minimalen Abweichungen wie beim Meister-Koffer. Die lichte Weite des 10er Gabelschlüssels beträgt gerade mal 10,05 Millimeter und selbst der 17er Schlüssel ist nur etwas über ein Zehntel größer. Die Gabelschlüssel von Karcher haben bei allen Größen eine Toleranz von 0,2 Millimeter und mehr.
Sehr positiv fallen die Zangen ins Auge. Neben sehr guten Griffen lassen sie sich leicht bedienen und haben dennoch absolut kein Spiel. Das liegt vermutlich auch ein wenig an der Pflege. Wer genau hinsieht, findet hier und da etwas Fett an den Werkzeugen. Es ist nicht so viel, dass man sich die Hände beschmiert, aber zumindest genug, damit die Gelenke geschmeidig funktionieren. Das fiel bei keinem anderen getesteten Werkzeugkoffer auf.
Qualität auch bei kleinen Details
Einige kleine Details würden einem vermutlich nicht auffallen, wenn man sich nicht gerade 14 Werkzeugkoffer nacheinander angesehen hat. Aber diese Details bestimmen den Gesamteindruck nicht unerheblich. Beispielsweise bietet fast jeder Werkzeugkoffer ein Cuttermesser, einige sogar eine Schachtel mit Ersatzklingen, aber nur der Meister hat eine Spenderbox, die die Klingen einzeln ausgibt. Gleiches gilt für den Hammer, der ebenfalls fast überall enthalten ist. Nur die Hammer der Meister-Koffer haben einen Magneten, mit dem Nägel leichter eingelegt und angeschlagen werden können.
Das lässt sich in weiteren Details fortsetzen: Der Meister-Koffer enthält die stabilste Puksäge. Der Zollstock lässt sich so exakt auf 90 Grad einrasten, dass sich ein Quadrat ergibt. Umschaltknarren und Stecknüsse sind zur leichteren Zuordnung unterschiedlich farbig gekennzeichnet.
Nachteile?
Die Wasserpumpenzange fällt leider aus der Rolle und hat extrem viel Spiel, sie ist sogar schon fast klapprig. Aber das ist auch wirklich der einzige Haken.
Meister Werkzeugkoffer 131-tlg. im Testspiegel
Wir haben einen weiteren Test gefunden, bei dem der Werkzeugkoffer Meister 8973750 ebenfalls sehr positiv bewertet wird. In der Ausgabe 12/2018 des Heimwerker-Magazins »selbst ist der Mann« vergeben die Tester ein »sehr gut« und bescheinigen dem Koffer ebenfalls eine »Umfassende und ausgewogene Zusammenstellung mit gutem Werkzeug«. Auffällig ist außerdem, dass ähnliche Werkzeugkoffer von Meister inTests ebenfalls immer sehr gut abschneiden.
Alternativen
»Auch Gut« klingt schon fast zu schlecht für den Stier 54181106. Eigentlich ist er der zweite Testsieger. Es sind wirklich Kleinigkeiten, die man nicht als Minuspunkte sehen kann und ihn nur ganz knapp auf Platz 2 schieben.
Am Preis liegt es nicht, auch wenn der Stier nicht ganz so günstig ist. Dafür bringt er mehr Werkzeuge mit und ist qualitativ auch ein wenig besser als unser Testsieger. Hier muss jeder für sich abwägen, ob er lieber etwas mehr ausgibt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei beiden Werkzeugsortimenten.
Aber fangen wir mit der Werkzeugunterbringung an. Hier hat es sich bei den etwas besseren Werkzeugkoffern durchgesetzt, dass sie alle Varianten – Taschen, Gummis und Schaumstoffeinlage – kombinieren.
Das ist auch das sinnvollste. Zangen und Schraubendreher lassen aus Taschen am besten entnehmen und ebenso schnell wieder einsortieren. Einiges an Zubehör ist aber zu unförmig, zu groß oder zu klein, um es in Taschen unterzubringen. Dafür sind die Gummibänder besser geeignet.
Als letztes bleibt noch das unterste Fach im Werkzeugkoffer. Hier sollte sich das Werkzeug nach oben entnehmen lassen, da seitlich der Rand des Koffers stört. Dafür bleibt demnach nur die Schaumstoffeinlage. Und genau so ist das Werkzeug auch im Werkzeugkoffer Stier 54181106 untergebracht.
Bestückt sind die ganzen Halterungen mit wirklich vielen und sinnvollen Werkzeugen. Das fängt mit einem ordentlichen Zangenangebot an, welches auch eine spezielle Zange für Sicherungsringe (Seegerringe) mit vier verschiedenen Aufsätzen beinhaltet.
An Umschaltknarren sind zwei enthalten – eine große ½-Zoll Knarre und eine kleine für ¼-Zoll Stecknüsse. Damit werden Schlüsselweiten von 4 bis 32 mm abgedeckt. An Gabel-Ring-Schlüssel gibt es neun Stück und die reichen von 8 bis 22 mm. Damit sollten sich die wichtigsten Arbeiten erledigen lassen.
Bei den Schraubendreher wird etwas zurück gefahren. Allerdings nur auf den ersten Blick. Schraubendreher decken den Grundbedarf und diese verfügen sogar über einen 10 mm Sechskantantrieb.
Wer mehr Möglichkeiten an Schraubwerkzeugen benötigt, der greift zu den zwei enthaltenen Boxen. In einer befinden sich 42 Bits mit Schnellwechsler und in der anderen ein Bithalter für Mini-Bits, dazu 21 passende Bits und sogar eine kurze biegsame Welle.
Das weitere Zubehör ist recht vielseitig und vielleicht nicht immer typisch. Da wäre beispielsweise ein kleiner Satz aus Flach- und Spitzmeißel, Körner und Austreiber. Oder warum eine kleine Puksäge, wenn doch auch eine richtige Metallsäge in den Werkzeugkoffer passt?
Da sind Taschenlampe, Mehrzweckschere oder Messschieber fast schon normal in einer guten Werkzeugausstattung. Wobei die Taschenlampe schon sehr einfach ausfällt und über das Auf- und Zuschrauben funktioniert. Eine richtige Arbeitsleuchte wäre da schon schöner.
Qualitativ gibt es so gut wie nichts auszusetzen. Alles wirkt äußerst stabil und dazu passend ist auf die Gabel-/Ringschlüsseln auch das Motto des Herstellers Stier eingeprägt: »Keine Kompromisse«.
Kleine Kompromisse muss man beim Stier 54181106 aber dann doch machen. Da wäre beispielsweise ein Fehler bei der Befestigung der Klettverschlüsse, die es unmöglich machen, die Innensechskantschlüssel richtig zu halten. Oder der Messschieber, der rauer und schlechter verarbeitet ist als Hammer und Zange. Den sollte man auf jeden Fall austauschen.
Insgesamt bietet der Stier 54181106 ein umfangreiches und ausgewogenes Paket an Werkzeugen zu einem fairen Preis. Die Werkzeuge wirken stabil und robust, nur beim Messschieber sollte man sich um einen Ersatz bemühen.
Eigentlich testen wir nur neue Produkte, beim Werkzeugkoffer von kwb machen wir jedoch mal eine Ausnahme und das hat einen guten Grund. Dieser befindet sich nämlich schon vier Jahre im Besitz unseres Testers, hat bereits einiges geleistet und dennoch könnte man ihn glatt für »neu« verkaufen.
Der Koffer hat natürlich äußerlich ein paar Gebrauchsspuren und so macht es sich auch bemerkbar, dass er an der großen Seitenfläche keine Gummifüße hat. Unser Testsieger von Meister hat das deutlich besser gelöst. An den Verschlüssen, den Scharnieren oder den Werkzeugaufnahmen im Inneren gibt es dagegen nichts auszusetzen. Nichts hakt, klappert oder hat inzwischen den Geist aufgegeben. Selbst die Gummibänder, die die Werkzeuge halten, sind nicht ausgeleiert. Jedes Werkzeug sitzt nach wie vor an seinem Platz, was nicht zuletzt der guten Beschriftung geschuldet ist.
Dass der Werkzeugkoffer von kwb wie neu aussieht, ist dem sehr soliden Werkzeug zu verdanken. Alles ist ein wenig robuster und hält einiges aus. So haben wir es nie geschafft, auch nur eine einzige Stecknuss zu überdrehen oder einen Schraubendreher abzubrechen. Zimperlich sind wir da ganz sicher nicht.
Was am Werkzeug auch gefällt, ist die sinnvolle Zusammenstellung. Zwei Knarren mit ¼ Zoll und ½ Zoll decken alle Schlüsselweiten von 4 bis 32 Millimeter ab und sollte doch mal eine Größe nicht passen, kommt der sehr massive Rollgabelschlüssel zum Einsatz.
Als Bonus, den nur wenige Werkzeugkoffer bieten, kann man die Seegerringzange mit verschiedenen Aufsätzen zum Innen- und Außenspannen versehen. Man braucht sie nicht oft und die wenigsten kaufen sich daher eine, aber wenn man sie einmal besitzt, erleichtert sie das Lösen von Sicherungsringen enorm, und man möchte sie nicht mehr missen.
Sehr gut gefällt auch der Bithalter mit Ratsche. Er bietet einen guten Griff und sollte sich eine Schraube mal schwerer lösen, kann er abgewinkelt mit Hebelkraft genutzt werden.
Der Werkzeugkoffer von kwb verzichtet auf eine hohe Anzahl vieler unterschiedlicher Werkzeuge und beschränkt sich auf das, was wirklich gebraucht wird. Diese Werkzeuge sind sehr hochwertig und vor allem sehr robust gebaut. Ein Werkzeugkoffer, den vor allem Schrauber ins Auge fassen sollten.
Unser bisheriger Preis-Tipp, der Werkzeugkoffer Brüder Mannesmann M29085 war schon ein wenig kurios zu öffnen und offenbar haben die Brüder einen Faible für besondere Werkzeugkoffer-Formen. Sein Nachfolger – der Brüder Mannesmann M29086 – legt da sogar noch eine Schippe drauf.
Äußerlich unterscheidet sich der M29086 kaum von anderen Werkzeugkoffern aus Kunststoff. Nur die zusätzlichen Schnapper zeigen, dass da etwas nicht ganz stimmt. Erst wenn alle vier Verschlüsse geöffnet wurden, lässt sich der Werkzeugkoffer seitlich aufklappen. Dann zeigt er allerdings noch nichts von seinem Werkzeug.
Die Seitenteile müssen nämlich ein weiteres Mal nach oben aufgeklappt werden. Erst dann offenbart sich der Inhalt. Dann belegt der Werkzeugkoffer eine Fläche von etwa 77 x 56 cm, was eventuell nicht jedermanns Sache ist. Dafür fällt das Werkzeugangebot aber sehr reichhaltig aus.
Aber wieder einmal muss man bei den Verkaufsargumenten aufpassen. Die angegeben 176 Teile werden von Kleinteilen dominiert. Da wären beispielsweise 84 Bits, die fast die Hälfte ausmachen oder insgesamt 23 Bohrer, die ebenso alle einzeln zählen. Da bleibt nicht mehr so viel für echte Handwerkzeuge übrig.
Trotzdem gefällt die Zusammenstellung im Brüder Mannesmann M29086. Es gibt Schraubendreher, Gabel-Ringschlüssel, Zangen, einen Hammer und auch einen Ratschen-Satz mit immerhin 23 Stecknüssen. Schön ist auch, dass ein Satz an Innensechskant- und Torxschlüssel beiliegt. Alles nicht übermäßig in der Anzahl, aber gut kombiniert.
Das Besondere am Werkzeugkoffer Brüder Mannesmann M29086 ist nicht seine enorme Werkzeugauswahl, sondern seine Zusammenstellung für den heimischen Bedarf. Der Grundbedarf an Werkzeugen ist ebenso vorhanden, wie eine reichhaltige Auswahl an Bits (inklusive Sonderformen) und verschiedene Bohrer.
Prinzipiell ist die Qualität der Handwerkzeuge gut. Das lässt sich bei den Bohrern leider nicht so pauschal sagen. Die gelöteten Steinbohrer sehen vernünftig aus, bei den Holz- und Metallbohrern hapert es allerdings am Anschliff. Die Holzbohrer sind ziemlich gratig und die Metallbohrer teilweise nicht mittig geschliffen. Trotzdem bohren sie, man darf sich jedoch nicht auf den korrekten Durchmesser verlassen.
Qualitativ ist der Brüder Mannesmann M29086 weit weg von Proxxon, Makita oder kwb. Darüber sollte man sich aufgrund des günstigen Preises im klaren sein. Für eine erste Wohnungsausstattung, mit der Möbel aufgebaut oder mal ein Fahrrad repariert werden sollen, reicht es aber allemal und da bietet der M29086 eine wirklich gute Zusammenstellung.
Außerdem getestet
Brüder Mannesmann M29085
Die Zeiten in denen Werkzeugkoffer aus Kunststoff sind, sind lange her und heute setzt man auf Koffer aus Aluminium. Sollte ein Werkzeugkoffer dennoch aus Kunststoff sein, so handelt es sich zumeist um eher günstige Modelle – so auch beim Werkzeugkoffer der Brüder Mannesmann, der mit rund 50 Euro wirklich sehr günstig ist.
Dennoch sollte man sich die Details genau ansehen, denn günstig muss nicht immer schlecht sein, und das ist der Koffer von Mannesmann auch nicht. Etwas eigenwillig ist die Variante des Öffnens aber schon. Wir finden drei Verschlüsse etwas umständlich. Den Deckel in zwei Teilen seitlich aufzuklappen gefällt uns dagegen sogar recht gut.
Die Scharniere bestehen, wie der der Koffer selbst, aus Kunststoff und sehen auch nicht sonderlich gut verarbeitet aus. Dafür sind es Scharniere und nicht nur Kunststoffstreifen, die hin und her gebogen werden. Ob sie für den Dauereinsatz gedacht sind, kann nur ein Langzeittest zeigen.
Die Werkzeughalterungen sind für einen Kunststoffkoffer recht gut. Nichts fällt raus und nichts muss mit viel Kraft reingepresst werden, damit es hält. Auch an den Beschriftungen gibt es nichts zu meckern. Sie sind deutlich erhaben und gut zu lesen.
Das Angebot an Werkzeug ist gut, aber etwas widersprüchlich. Eine Umschaltknarre gibt es nur in ¼ Zoll und die dazugehörigen Steckeinsätze reichen bis zur Schlüsselweite 14 – also eher etwas für den Feinmechaniker. Dagegen wirken die Zangen und Schraubendreher schon regelrecht wuchtig, und selbst der Rollgabelschlüssel reicht bis zur Schlüsselweite 25.
Ab 15 Millimetern bleibt einem also nichts weiter übrig, als den Rollgabelschlüssel zu nutzen – Ring- oder Maulschlüssel gibt es leider nicht. Da ist es schon fast paradox, dass die größeren Schraubendreher einen Sechskantantrieb haben, was wir eigentlich sehr gut finden. Nur leider fehlt das Zubehör, und auch hierfür bleibt nur der Rollgabelschlüssel.
Auch wenn die Zusammenstellung etwas kurios ist, gibt es am Werkzeug selbst kaum etwas zu meckern und die Qualität ist erstaunlich gut. Betrachtet man beispielsweise die Zangen etwas genauer – hier trennt sich die Spreu vom Weizen – so besitzen sie alle gute Griffe, sind leichtgängig und haben dennoch kaum Spiel im Drehgelenk. Auch die Umschaltknarre ist nicht vom Discounter. Sie ist griffig, besitzt Umstellhebel und Auswurf und ist fein verzahnt.
Der Werkzeugkoffer von Mannesmann wird den Werkstattmeister oder Profischrauber sicher nicht vom Hocker reißen. Für einen sehr günstigen Preis bekommt man jedoch deutlich mehr als erwartet. Daher sind die 89 Teile im Mannesmann-Koffer eine echt günstige Empfehlung.
Scheppach TB150
Werkzeugkoffer, wie der Scheppach TB150 bieten einen besonderen Vorteil. Von den möglichen 4 Flächen (Deckel, Boden, Einleger beidseitig) sind nur drei bestückt und das Unterteil bietet Platz für eigenes Werkzeug oder Zubehör.
Diese Konstellation hat aber auch einen Nachteil – wird der zusätzliche Platz nicht genutzt, ist der Deckel deutlich schwerer als der Boden und der gesamte Koffer kann aufgeklappt umkippen. Dann schlägt ein ordentliches Gewicht auf den Boden und die Finger sollte man lieber nicht dazwischen haben. Besser wäre es, wenn sich ein solcher Werkzeugkoffer auf 180° aufklappen ließe.
In puncto Werkzeug muss man allerdings gar nicht so viel nachlegen, denn die Ausstattung ist recht gut und deckt vor allem den heimischen Bedarf ab. Gut gefällt vor allem, dass sämtliche Werkzeugplätze aufgezeichnet sind und somit jedes Werkzeug wieder seinen Platz finden sollte.
Nicht so gut ist allerdings die allgemeine Werkzeugqualität. Der Griff der Umschaltknarre ist regelrecht schlampig eingeklebt, die Wasserpumpenzange hat extrem viel Spiel und die Bits in der eigentlich praktischen Bitbox wirken wie vom Discounter.
Etwas kurios sind die Zangen. Seitenschneider, Wasserpumpen- und Kombizange haben unangenehm eckige Griffe und eine ziemlich glatte Oberfläche. Beides ist eher unpraktisch. Die Schere scheint den Weg gesondert in den Werkzeugkoffer gefunden zu haben. Die Griffe sind abgerundet, besser gummiert und geriffelt. So müssten eigentlich alle Griffe sein.
Die Werkzeugzusammenstellung Scheppach TB150 passt und gefällt. Für den schnellen Einsatz ist er jedoch nicht gedacht, da es mitunter schon mühsam ist, die Werkzeuge zu entnehmen oder wieder an ihrem Platz zu befestigen. Richtig unschön sind dabei die fummeligen Stecknusshalterungen.
Proxxon 23650
Der Name Proxxon 23650 PKW- und Universalwerkzeugkoffer sagt es bereits aus, hier wurde an die KFZ-Schrauber gedacht. Wobei sich das wohl eher auf den mobilen Einsatz bezieht, denn mit 47 Teilen wirkt die Werkzeugauswahl doch etwas begrenzt.
Man darf sich aber nicht täuschen lassen. Proxxon hat es nicht nötig, mit einer hohen Anzahl von Teilen auf dicke Hose zu machen. Die beiden Halter mit je 8 Innensechskant- und 8 Torxschlüssel zählen jeweils nur als ein Werkzeug. Günstige Anbieter hätten wahrscheinlich einzeln gezählt und dann mit 61 Teilen im Werkzeugkoffer geworben.
Insgesamt gefällt die Werkzeugzusammenstellung recht gut, ist aber eher nur für grobe Schraubarbeiten gedacht. Die kleinste Stecknuss fängt zwar bei 8 mm an, ist aber auch nur für die große und massive 1/2″ Umschaltratsche gedacht. Kleinere Größen gibt es nur als Gabel-Ringschlüssel und hier dann auch nur noch 6 und 7 mm.
Dasselbe gilt für die Schraubendreher, die mit ihrer gummierten und genoppten Oberfläche richtig guten Halt bieten. Auch hier gibt es nur große und auf Feinschraubendreher wurde verzichtet. Bits für spezielle Formen liegen ebenso nicht bei.
Qualitativ betrachtet gibt es am Proxxon PKW- und Universalwerkzeugkoffer absolut nichts zu rütteln. Gut gefällt zwar die kleine Abstufung der Ring-Gabelschlüssel, insgesamt ist die Werkzeugauswahl aber nur für schwerere Schraubarbeiten gedacht. Feinwerkzeuge und Bits sind nicht dabei.
Makita E-08458
Das 87-teilige Makita E-08458 Werkzeugset richtet sich offenbar an KFZ-Schrauber, Zumindest macht nur hier die Werkzeugzusammenstellung Sinn. An Zangen wurde gespart (lediglich eine Kombizange ist dabei), dafür gibt es viele Schraubwerkzeuge.
Was hier allerdings etwas irritiert, ist die Größenwahl. Für Sechskantgrößen von 5 bis 13 mm liegen ¼-Zoll-Stecknüsse und eine kleine knubbelige Umschaltknarre bei. Zusätzlich sind von 8 bis 19 sehr lange Stecknüsse für die ½-Zoll-Umschaltknarre dabei. Insgesamt relativ wenig. Mit kurzen Stecknüssen hätte man bequem eine bessere Auswahl unterbringen können.
Auch die Auswahl an Gabel-Ringschlüsseln fällt recht spartanisch aus. Gerade mal 5 Stück von 10 bis 17 mm liegen bei. Bei kleineren Größen ist man auf die sehr kurze aber dicke Umschaltknarre angewiesen, für die nicht immer ausreichend Platz über der Mutter sein dürfte.
Dasselbe gilt für die Innensechskantschlüssel, die fest an einem Halter montiert sind. Es ist sicher praktisch, dass keiner verloren gehen kann, aber der Halter ist mit 23 × 42 × 109 Millimeter schon recht groß, um mit dem kleinen 1,5er-Innensechskantschlüssel enge Stellen zu erreichen.
Qualitativ gibt es am Makita E-08458 kaum etwas zu meckern. Die Kombizange geht ungleichmäßig schwer und die Schraubendrehergriffe sind nicht ganz perfekt verarbeitet. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Die Werkzeugauswahl sollte man sich jedoch genauer ansehen und sich sicher sein, dass sie zum geplanten Verwendungszweck passt.
Sundpey Haushalts-Werkzeugkoffer
Der erste Eindruck des Sundpey Haushaltwerkzeugkoffers ist gar nicht so schlecht. Der Werkzeugkoffer wirkt sehr stabil und der Verschlussmechanismus arbeitet sogar mit mechanischen Schnappern. Also nicht die billigen, bei denen nur Kunststoff hin und her gebogen wird.
Auch der erste Blick in den Koffer zeigt sich ziemlich aufgeräumt, wenn das herausgefallene Werkzeug und die irgendwie hineingequetschte Stecknusshalterung vernachlässigt werden. Zumindest haben alle Werkzeuge eine ähnliche Farbe, was einen guten Eindruck hinterlässt.
Was leider nicht so gut gefällt, ist die Werkzeugzusammenstellung. Auf der einen Seite soll sie mit Zangen, Säge, großen und kleinen Schraubendrehern oder Dübeln und Schrauben einen möglichst großen Bereich abdecken. Auf der anderen wirkt es doch sehr einseitig.
Auf der rechten Seite sind Spitzzange, Kombizange Wasserpumpenzange und eine Rollgabelschlüssel zu finden. Alles in ziemlich großer Ausführung. Dagegen wirken die 4 Feinschraubendreher und nur zwei etwas größere eher filigran.
Ebenso filigran ist der Umgang mit Sechskantschrauben. Dafür gibt es lediglich 7 Stecknüsse bis 10 mm und einen Bithalter mit Adapter, auf dem sich diese nutzen lassen. Eine Ratsche oder Umschaltknarre gibt es nicht und für alles über 10 mm muss der Rollgabelschlüssel verwendet werden. Das passt nicht und ist sehr unpraktisch.
Der Spannungsprüfer macht keinen zuverlässigen Eindruck. Es gibt nur einen kleinen Blitz, der im Display des Spannungsprüfers angezeigt wird, diesen kann man leicht übersehen. Abgesehen davon sollte man sowieso besser einen zweipoligen Spannungsprüfer verwenden, um zuverlässige Ergebnisse zu bekommen.
Die Qualität der Werkzeuge ist im Sundpey Haushaltwerkzeugkoffers durchwachsen. Die Wasserpumpenzange klappert extrem, während die restlichen Zangen wieder gut sind. Die Feinschraubendreher sind für einen guten Grip gummiert und genoppt, während die größeren mit glatter Oberfläche in der Hand rutschen.
Vigor Werkzeug-Koffer V2542
Die Zusammenstellung der Werkzeuge des Vigor V2542 ist praxisgerecht, was heißt, dass Sie neben dem Steckschlüsselsatz in ½-Zoll und der kleineren ¼-Zoll-Ausführung auch über einen Satz Schraubendreher in den gängigen Schlitz- und Phillips-Größen und einen Bit-Satz inklusive Torx-Bits finden.
Eine Kombi-, eine Spitz- und die berühmte Wasserpumpenzange werden von einem Seitenschneider sowie einer Klemmzange ergänzt, wobei letztere hauptsächlich im Karosseriebau Anwendung findet. Sie soll zum Beispiel Bleche in Position halten, solange diese verschweißt werden. Das macht den Koffer vielleicht auch für den ein oder anderen Handwerker interessant.
Man merkt auch an der Vielzahl unterschiedlicher Meißel, mehrerer Splintentreiber und einem Körner, dass das Mutterunternehmen von Vigor – nämlich Hazet – in der KFZ-Branche beheimatet ist. Diese Werkzeuge werden Sie eher selten benötigen.
Aber natürlich finden sich auch Klassiker wie Hammer, Säge und diverse Messwerkzeuge im Sortiment, die jeder braucht, egal ob Heimwerker oder Profi. Ein Maßband und ein digitaler Messschieber unterstützen akkurates Arbeiten, hierfür sind auch die drei Pinzetten mit unterschiedlichen Spitzen vorgesehen.
Sogar an eine kleine Taschenlampe wurde gedacht, allerdings sollten Sie die zugehörige Batterie separat in den Werkzeugkoffer packen um sie bei Bedarf einzusetzen, sonst ist sie womöglich im entscheidenden Moment leer.
Als Trenn- und Abtragewerkzeuge gibt es neben einer robusten Allzweckschere zudem ein Cutter- und ein Teppichmesser sowie eine Flach- und eine Rundfeile. Eine Bügelsäge mit Metallblatt ist ebenso enthalten wie insgesamt drei Meißel.
Zwar ist der Vigor V2542 mit seinen 12,7 Kilogramm Gewicht nur bedingt für den mobilen Einsatz geeignet, zusammengepackt findet er aber schnell einen festen Platz im Keller oder Garage. Schließlich verfügt nicht jeder über den Luxus einer kleinen, feinen, gut sortierten Werkstatt.
Der Koffer besteht aus drei Teilen: dem Boden, dem Deckel und einer Zwischenlage, die für den besseren Zugang zu den im Boden befindlichen Steckschlüsseln am Deckel gehalten werden kann. Dann ist der Deckel allerdings so schwer, dass die seitlichen Verriegelungen, die ihn offen halten spürbar an ihre Grenzen stoßen – besser, man hält mit einer Hand gegen.
Die Stecknüsse und Ratschen sind im Boden fest in passgenauem Schaumstoff gesichert, die Schraubenzieher- und schlüssel, sowie der Hammer, die Säge und alle anderen Werkzeuge in der Zwischenlage werden von Klettbändern gehalten, wie übrigens auch die Zangen im Deckel. Das ist für den professionellen Einsatz etwas umständlich, reicht für den Heimwerker aber vollkommen aus. Die Tatsache, dass ein Profi-Werkzeugkoffer schon ohne Werkzeug soviel kostet wie dieses Komplettpaket, relativiert die kleinen Mängel in der Konstruktion.
Wenn man sich das Werkzeug genauer ansieht, wird klar, wo das meiste Potenzial des eingesetzten Budgets steckt: Gerade die beiden Steckschlüsselsätze, eine Domäne des Herstellers, können mit hervorragender Verarbeitung und pfiffigen Detaillösungen punkten. So werden die Nüsse nicht einfach auf den Vierkant der Ratsche gesteckt.
Mit einer roten Taste auf dem Ratschenkopf lässt sich die Haltemechanik des Vierkants entriegeln, womit das Aufstecken und vor allem auch das Abziehen zu einem Kinderspiel wird, ohne Fingerklemmer oder Schlimmeres. Das gilt übrigens sowohl für die ½-zöllige als auch für die kleine ¼-zöllige Knarre.
Als besonderes Schmankerl sind beide Ratschengriffe gekröpft, was die Arbeit an so manch unzugänglicher Verschraubung erleichtert und ganz nebenbei die Verletzungsgefahr deutlich herabsetzt, sollte man doch einmal von einer besonders hartnäckigen Schraube abrutschen. Dies dürfte allerdings eher selten vorkommen, da die Nüsse sämtlich präzise gefertigt sind, sodass sie über perfekten Kraftschluss mit der Schraube verfügen.
Diese präzise Fertigung setzt sich auch bei den Schlüsseln und den Schraubendrehern fort. Hier hat man zudem besonderen Wert auf die Ergonomie der Griffe gelegt, denn jeder kennt das: Selbst wenn der Schraubendreher perfekt in den Schraubenkopf passt – ist der Griff zu schlank und dazu noch glatt, gibt es keine Möglichkeit, mit entsprechender Kraft zuzupacken. Bei Vigor verfügen auch kleine Schraubendreher über große ergonomisch optimierte Griffe, die für eine perfekte Kraftübertragung sorgen, was im übrigen auch für die Zangen gilt. Alles in allem hat man sofort das Gefühl, nicht mit Spielzeug zu hantieren, sondern mit Werkzeugen für Erwachsene.
BGS Diy 2037
Ein Werkzeugkoffer aus Kunststoff mit Knick-Gelenken und Kunststoffverschlüssen ist nicht ganz mehr up to date. Wobei das aber sicher eine Preisfrage ist. Nur trennt den BGS Diy 2037 preislich nicht so viel von so manchem Alu-Koffer, der eine ähnliche Ausstattung mitbringt.
Inhaltlich kommt der kleine Werkzeugkoffer recht überschaubar daher. Mehr kann bei der Größe allerdings auch nicht erwartet werden. Auffällig ist die Konzentration auf Schraubendreher. Insgesamt gibt es 6 Schraubendreher, 5 Mini-Schraubendreher und obendrein noch ein Bithalter mit 20 Bits. Damit sollte alles abgedeckt sein.
Es wäre aber sicher sinnvoller gewesen, auf einige Schraubendreher zu verzichten und stattdessen lieber Ring- oder Gabelschlüssel beizulegen. Es gibt zwar eine Umschaltknarre mit 10 Steckeinsätzen aber damit erreicht man nicht jede Schraube und für eine Schrauben-Mutter-Verbindung fehlt ein Schlüssel zum Gegenhalten.
Insgesamt geht der BGS Diy 2037 in Ordnung und die Qualität passt auch. Für den Preis bekommt man allerdings teilweise besser ausgestattete Werkzeugkoffer aus Aluminium.
kwb 370660
Warum? Oder besser warum nicht? Warum machen das nicht alle so? In jedem Werkzeugkoffer befinden sich Schaumstoff, damit Werkzeuge nicht aufeinander liegen und besser in ihrer Position gehalten werden. Etwas Kunstleder oder ähnliches drumherum und schon wird daraus ein Sitzkissen oder Knieschoner.
Genau so wird es beim kwb 370660 gehandhabt und gefällt extrem gut. Es ist so wenig Aufwand, bietet aber einen enormen Mehrwert. Das wünschen wir uns in jedem Werkzeugkoffer.
Aber zurück zum Werkzeug, dessen Zusammenstellung auch überzeugen kann. Mit gerade mal 80 Teilen ist die Auswahl zwar nicht so üppig, aber sinnvoll. Neben einer Umschaltknarre (⅜ Zoll) mit 9 Stecknüssen, gibt es Schraubendreher, Innensechskantschlüssel, zwei Zangen und einen ordentlichen Satz an Ring-/Gabelschlüssel.
Bei einem recht schlanken Koffer ist die Auswahl natürlich begrenzt und es gibt eben nur zwei Zangen und es wurde auf die Fein-Schraubendreher verzichtet. Dafür wird der Grundbedarf perfekt abgedeckt und mit Umschaltknarre sowie Ringschlüssel, können auch Konterverschraubungen mit diesem Werkzeug-Set gelöst werden.
BGS DIY 2204
Den BGS DIY 2204 muss man mögen, ansonsten wird man mit ihm wahrscheinlich nicht warm. Das DIY steht in diesem Fall dafür, dass der untere Teil des Koffers leer ist und selbst bestückt werden kann. Dafür gibt es jedoch keine Halterungen und alles fliegt lose herum wie in einem Werkzeugkasten.
Trotzdem lässt sich BGS den Werkzeugkoffer ziemlich gut bezahlen. Für 129 Teile klingt der Preis zwar ok, allerdings gehen bereits 60 Teile davon auf Bits zurück und ob man tatsächlich Bits bis zu fünf Mal braucht ist fraglich.
Die DIY-Bauweise mit dem leeren Unterteil hat leider auch einige Haken. Unbestückt ist das Unterteil sehr leicht und wird die Zwischenlage am Oberteil gesichert, kippt der Koffer geöffnet einfach nach hinten um.
Sichert man die Zwischenlage aber nicht am Oberteil und fällt sie runter, dann rauscht sie an ihren Auflagen vorbei bis in den unteren Bereich des Werkzeugkoffers. Dann wird es fummelig, sie da wieder heraus zu bekommen.
Die Qualität der Werkzeuge ist ziemlich gemischt. Die einen sehen sehr gut aus und liegen gut in der Hand, die Wasserpumpenzange könnte allerdings auch 2 Euro im Schnäppchenmarkt gekostet haben.
Brüder Mannesmann M29067
Klein und fein. So in etwa könnte man den Werkzeugkoffer Brüder Mannesmann M29067 bezeichnen. Und von den Außenmaßen ist der Alu-Koffer wirklich klein. Dennoch bringt er über 5 kg Gewicht auf die Waage, was an der relativ guten Ausstattung liegt.
Etwas schwerer macht ihn sicherlich auch die große Umschaltknarre ⅜ Zoll Antrieb. Gerade bei kleineren Werkzeugkoffern besitzt diese häufig nur einen ¼ Zoll Antrieb. Damit man mit der Mannesmann Knarre dennoch auch kleinere Stecknüsse nutzen kann, gibt es einen extra Adapter von ⅜ auf ¼ Zoll.
Insgesamt kann sich die gesamte Ausstattung sehen lassen. Neben den typischen Zangen, wie Wasserpumpenzange, Kombizange und Spitzzange, liegen auch noch ein Seitenschneider und eine Schere bei.
Leider fehlen im Vergleich zu den anderen Werkzeugkästen ein paar Ring- und Maulschlüssel, was sehr schade ist. Die würden das Gesamtpaket abrunden und den Mannesmann deutlich besser dastehen lassen.
Ebenso schade ist mitunter die Verarbeitungsqualität. Da klappern die Stecknüsse schon mächtig oder es quillt der Kleber am Zangengriff heraus. Massiv und funktional sind die Werkzeuge trotzdem und irgendwo muss der gute Preis schließlich herkommen.
BGS 15505
Alu-Kanten geben einem Werkzeugkoffer Form und Stabilität. Der BGS 15505 verzichtet darauf. Zugegeben, der Koffer ist ein stabiler Transportschutz und alles ist sicher verstaut. Aber stützt man sich beispielsweise doch einmal auf der Seitenfläche ab, gibt der Koffer deutlich nach und verformt sich. Klassische Koffer mit umlaufenden Profilen sind einfach stabiler.
Inhaltlich setzt BGS auch hier vor allem auf Schraubendreher. Der 15505 bietet fünf Schraubendreher, sechs Mini-Schraubendreher und einen Bithalter mit 30 Bits in einer Box. Aber auch die Ring-/Gabelschlüssel fehlen nicht. Schade nur, dass sie als Paket ihren Platz im Werkzeugkoffer finden. Es ist schon etwas fummelig, diese einzusortieren.
Reichhaltig ist auch die Ausstattung an Zangen. Neben WaPu-, Kombi- und Spitzzange, gibt es auch einen Seitenschneider und eine stabile und scharfe Kombi-Schere, die nicht nur Papier schneidet. Magnetstab, Cutter-Messer, Puk-Säge, Schaber und LED-Arbeitslampe runden das Paket ab.
Die meisten Werkzeuge sehen richtig gut aus und fühlen sich auch beim Arbeiten gut an, vor allem gefällt der gute Grip der Schraubendreher. Leider gibt es im Vergleich dazu auch ein paar wenige Ausrutscher bei der Qualität: Die Verklebung am Hammerkopf macht etwas Angst und die Wasserwaage wirkt wie vom Grabbeltisch beim Discounter.
BGS 15501
Wenn es um die Ausstattung geht, spielt der Werkzeugkoffer BGS 15501 auf jeden Fall ganz oben mit. Er bringt 149 Teile mit und das sind nicht nur in Form von Unmengen an Bits oder Kabelschuhen – auch wenn beides vorhanden ist.
Preislich spielt der BGS allerdings auch ganz oben mit und da dafür gefallen so ein paar Kleinigkeiten nicht so gut. Da wäre beispielsweise die Wasserwaage aus dem 1-Euro-Shop, die so gar nicht zum Rest passt.
Oder die Tatsache, dass bei Lieferung sämtliche Teile der unteren Ablage lose durch den Koffer flogen. Klar wird mit Paketen mitunter nicht schonend umgegangen aber gerade ein Werkzeugkoffer sollte das vertragen und seine Werkzeuge sicher festhalten.
Am Werkzeug selbst gibt es wenig zu bemängeln. Alles ist gut verarbeitet, die Schraubendreher besitzen einen ¼-Zoll-Antrieb und besonders gefallen die beiden Sperrring- bzw. Seegerring-Zangen, die sich recht einfach abwinkeln lassen.
kwb 370680
Taschen – auch Männer wollen Taschen. Besonders dann, wenn es um Werkzeugkoffer geht. Auch wenn Werkzeughalterungen aus Gummi-Bänder ordentlich aussehen, sind kleine Taschen einfach komfortabler. Ein Griff und das Werkzeug ist draußen. Ebenso schnell ist es wieder an seinen Platz gesteckt.
Da gibt es keinen Klettverschluss, der umständlich gelöst und wieder geschlossen werden muss und da muss auch keine Zange unter ein Gummiband gefriemelt werden, das irgendwann zerfranst und ausleiert.
Taschen kosten aber auch Material, benötigen mehr Platz und treiben den Herstellungspreis nach oben. Könnte man beim Preis meinen, aber da fällt der kwb 370680, der mit seinen Rollen und dem ausziehbaren Griff auch noch als Trolley funktioniert schon regelrecht günstig aus. Dabei wurde aber keinesfalls an der Qualität gespart. Zumindest nicht auf den ersten Blick.
Die Ring- und Maulschlüssel wirken zwar etwas gratig und auch der Rollgabelschlüssel hat gut Spiel, aber nichts Dramatisches, woraus man Rückschlüsse auf einen schnellen Verschleiß schließen könnte.
Die Zusammenstellung im kwb 370680 gefällt einfach. Von zwei Umschaltknarren über Drahtbürste bis solider Wasserwaage ist alles dabei und selbst der Zimmermannsbleistift samt passenden Anspitzer findet man im Werkzeugkoffer.
Dexter 108 Teile
Wer eine wirklich gute Zusammenstellung für den Haushalt sucht, kann getrost zum 108-teiligen Dexter greifen. Er hat zwar eine etwas eigenwillige Größe – recht groß, dafür extrem flach – lässt sich so aber gut hinterm Schrank verstauen.
In erster Linie gefällt die gute Ausstattung mit Puksäge, Federklemmen, einstellbarer Wasserwaage und einem Bithalter mit eingebauter Ratsche. Sieht man sich einige Werkzeuge genauer an, ist vor allem die Qualität der Zangen als sehr gut zu bezeichnen. Selten sind so exakt gearbeitete Werkzeuge mit Federmechanismus zu finden. Leider muss man aber auch Abstriche machen. So besitzt der Dexter-Koffer die wohl billigste Verriegelung im gesamten Test der Werkzeugkoffer. Und auch die Wasserwaage, die eine integrierte Neigungsverstellung besitzt, ist kaum zu gebrauchen. Trotzdem überzeugt das Gesamtpaket.
Workpro Haushalts-Werkzeugkoffer
Nicht für die Werkstatt, aber für den Haushalt kann man zum günstigen 160-teiligen Werkzeugkoffer von Workpro greifen. Zumindest meinte meine Frau, dass ihr dafür die Zusammenstellung gefällt. Ich als Heimwerker sehe mir die Details an und bin nicht ganz so begeistert.
Als erstes fällt natürlich auf, dass es nach viel weniger als 160 Teile aussieht. Das liegt, wie so oft, an den kleinen Zugaben in Form von Dübeln, Schrauben, Nägeln, Cutterklingen und Bilderhaken. Zählt man nur die Werkzeuge und Bits, bleiben etwa 65 Einzelstücke übrig. Aber selbst ohne die Kleinteile ist der Preis noch in Ordnung.
Viel erwarten darf man aber dennoch nicht. Da schließt die Spitzzange nicht richtig, ist Grat am Hammerkopf und klappern die Steckschlüssel an der Umschaltknarre. Wer keine großen Ansprüche hat und nur eine kleine Werkzeugkiste als Grundausstattung für die in der Einraumwohnung braucht, muss allerdings auch nicht unbedingt mehr investieren.
Amazon Basics Werkzeug-Setz
Amazon Basics steht in den meisten Fällen für günstige Grundausstattungen. Den Eindruck macht der 51-teilige Werkzeugkoffer von Amazon Basics allerdings nicht. Er ist sehr stabil und besitzt einen angeschraubten soliden Griff. Leider hört dann der überrascht positive Eindruck aber auch schon auf. Beim Öffnen flattern die Verschlüsse wackelig hin und her und der Blick auf den Inhalt ist ernüchternd. 51 Teile können bei bereits 32 Bits schon ein wenig spartanisch aussehen.
Vielleicht stimmt dafür die Qualität? Zumindest der Bithalter fühlt sich sehr griffig an und auch die Zangen besitzen dicke Gummigriffe. Die sind allerdings schief und verdreht eingeklebt, sodass man in den Griff hineinsehen kann und der Kleber reichlich rausgedrückt wurde. Da hält sich dann auch die Vorfreude auf eine magnetische Wasserwaage in Grenzen und die Enttäuschung im Rahmen, dass sie natürlich nicht korrekt geeicht ist.
Selbst bei einem günstigen Werkzeugkoffer von Amazon Basics kann oder muss man einfach mehr erwarten. Dann sollte man lieber ein wenig mehr Geld investieren und zu unserer immer noch günstigen Empfehlung, dem 176-teiligen Koffer von Brüder Mannesmann greifen.
Brüder Mannesmann 29088
Meine persönlichen Erfahrungen mit Elektrowerkzeugen von Mannesmann sind nicht immer sonderlich gut. Bei den Werkzeugkoffern sieht das allerdings anders aus. Der Mannesmann M29086 trägt die Auszeichnung »Gut & günstig«, und auch der hier vorgestellte Mannesmann 29088 überzeugt im direkten Vergleich mit manchen anderen Testkandidaten in vielen Punkten. Er ist top ausgestattet und für fast jede Arbeit gerüstet. Schade ist allerdings, dass es keine Schraubenschlüssel gibt. Die hätten das gute Gesamtpaket abgerundet.
Positiv sind die vielen kleinen Details, die einem erst bei der Arbeit auffallen. Da gibt es beispielsweise Spezial-Bits, Bithalter mit Federklemmen, große Bits für den Knarrenantrieb oder ein Handgriff für Stecknüsse, der am Kopf auch mit einer Umschaltknarre genutzt werden kann. Die Schraubendreher könnten zwar etwas griffigere Handstücke haben und ein Maßband ohne Genauigkeitsklasse ist eher selten zu finden, aber ansonsten kann sich die Qualität mehr als sehen lassen. Mit rund 100 Euro fällt der Mannesmann 29088 dieses mal nicht in die Kategorie »Gut & günstig« und für einen Testsieg fehlt ihm dann doch einiges, aber wert ist er sein Geld auf jeden Fall.
Meister Werkzeugtrolley 156 teilig
Im Test zeigten sich die Werkzeugkoffer von Meister von ihrer besten Seite, so auch der Meister Werkzeugtrolley. Er ist der kleinste Trolley im Test. Dennoch gehört er zu den stabilsten mit der besten Ausstattung. Hier findet man neben einer soliden Grundausstattung an Zangen, Schraubendreher, Schraubenschlüssel (Ring und Maul) auch stabile Umschaltknarren, eine Arbeitsleuchte, eine Seegerringzange, und selbst die Zimmermannsbleistifte fehlen nicht. Sämtliche Werkzeuge überzeugen mit einer sehr guten Qualität und einer hohen Passgenauigkeit. Lediglich die Schraubendreher könnten etwas besser sein. Der Transport ist dank Rollen und den stabilen Griffen angenehm.
Wisent Werkzeugkoffer Basic
Auch der Werkzeugkoffer von Wisent konnte überzeugen und zielt mit seiner Ausstattung eher auf Wohnungsbesitzer. Dafür spricht das Set an Holz-, Metall- und Steinbohrer im Lieferumfang. Der Koffer ist einer der hochwertigsten im Test und auch das Werkzeug muss sich nicht verstecken. Bei der Umschaltknarre dürfte Wisent aber gern noch einen drauflegen und sie gegen ein besseres Modell mit Umschalthebel und Auswurf austauschen. Ansonsten eine solide Werkzeugkiste mit ordentlicher Ausstattung zu einem fairen Preis.
KS Tools Werkzeugkoffer 97 teilig
Außen Pfui – innen hui? So gibt sich der Werkzeugkoffer von KS-Tools. Der Koffer aus Kunststoff kann nur in sehr wenigen Details überzeugen. Er ist mangelhaft verarbeitet und schließt auch nicht richtig. Das Innenleben ist dafür umso besser und man findet kaum Anlass zur Kritik. Die Umschaltknarren sind massiv, die Griffe der Zangen rutschfest und vor allem das Angebot an Ring-Gabelschlüssel überzeugt. Der Preis ist für die Ausstattung allerdings recht hoch und liegt gleichauf mit unserem Testsieger, der einen Alu-Koffer und mehr Inhalt bietet.
Brüder Mannesmann M29075
Der Werkzeugkoffer der Brüder Mannesmann richtet sich an den mittleren Geldbeutel und passt inhaltlich absolut zum Preis. Der Koffer trumpft nicht mit einer sonderlich guten Verarbeitung auf, macht aber ganz sicher dennoch lange mit. Gleiches gilt für das Werkzeug, das teilweise richtig gut gefällt, teilweise aber auch eine nur mäßige Verarbeitung zeigt. Der Aufbau oder die Anordnung im Koffer überzeugt allerdings nicht, aber das ist eher Geschmackssache.
Der untere Bereich kann frei befüllt werden, und so finden auch nicht alle beigelegten Werkzeuge ihren festen Platz. Hinzu kommt, dass so die Gewichtsaufteilung nicht passt. Wird der Koffer aufgeklappt, befinden sich die schweren Werkzeuge im Deckel und der Koffer kippt leicht nach hinten um. Erst wenn man auch den unteren Bereich mit eigenem Werkzeug füllt, steht der Koffer sicher.
Karcher Werkzeugkoffer 101 teilig
Der Werkzeugkoffer des Herstellers Karcher ist dem Mannesmann sehr ähnlich, sogar fast identisch. Inhaltlich findet man dann aber doch ein paar Unterschiede. Aus einem Schnellwechsel-Bithalter wird ein einfacher Bithalter mit Magnet, die Wasserpumpenzange hat keine richtigen Griffe mehr und auch die Beschriftungen im Koffer fehlen oder passen nicht richtig zum Werkzeug. Der Kofferaufbau ist identisch und die Unterschiede bei der Bestückung sind nicht wirklich groß. Aber der Karcher muss sich dem Mannesmann zum gleichen Preis geschlagen geben.
Tresko Werkzeugtrolley 949 teilig
Unsere drei Billigheimer von Tresko, Hanse und Monzana unterscheiden sich in nur wenigen Details. Sie protzen mit bis zu 1.000 Teilen und zählen dafür jeden einzelnen Kabelbinder. Der Werkzeugtrolley des Herstellers Tresko schneidet hierbei aber noch am besten ab und kommt auf 155 Werkzeugteile. Gänzlich überzeugen können sie nicht, kann man für den Preis aber wohl auch nicht erwarten. Die 12,5 kg Gewicht des Werkzeugkoffers lassen sich aber dank stabiler Rollen gut transportieren. Der Koffer an sich wirkt aber nicht besonders stabil und wird weder Heimwerker noch Profis überzeugen.
Monzana Werkzeugtrolley 899 teilig
Der Werkzeugtrolley von Monzana ist dem hanSe gleichzusetzen und unterscheidet sich auch von der Qualität nicht. Der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass die hohe Teilezahl nicht aus Kabelbindern, sondern aus Nagelschellen geholt wird. Das Werkzeug weist durchweg mindere Qualität auf, Schraubenschlüssel und Knarre sind von der einfachsten Sorte. Lediglich die Schraubendreher gefallen durch sehr gute Griffe. Als zusätzliches Manko hält dafür eine Verriegelung im Deckel nicht. Auch für den geringen Preis sind die Trolleys ihr Geld nicht wert. Mit 14 Kilo Gewicht gehört er zu den schwersten Werkzeugkoffern auf Rollen.
Famex Werkzeugkoffer 39 teilig
Der Werkzeugkoffer von Famex ist etwas eigenartig und so ganz kann das Konzept nicht überzeugen. Basis bildet ein Werkzeugkoffer, der selbst bestückt werden kann, was bei speziellen Wünschen Sinn machen kann. Dazu gibt es jedoch bereits eine Auswahl an Werkzeugen, die in universellen Halterungen Platz finden sollen. Das geht mehr schlecht als recht und auch die Anleitung beziehungsweise Vorgabe hilft wenig. Hier stimmen entweder die Einlagen nicht oder der Koffer auf der Abbildung ist größer. Einziger Trost ist das Werkzeug, das eine recht vernünftige Qualität aufweist. Für den nicht gerade günstigen Preis sollte man jedoch deutlich mehr erwarten können.
KS Tools 911.0727
Hauptsächlich auf KFZ-Schrauber ausgelegt ist der Werkzeugkoffer Koffer 911.0272 von KS-Tools. Er liegt mit einer 127-teiligen Ausstattung nur knapp hinter unserem Favoriten zurück, hat dafür aber alles zu bieten, was man für die Reparatur eines Autos so braucht. Wenn Sie hauptsächlich Werkzeug für die Autoreparatur brauchen, sind sie mit dem Koffer von KS-Tools gut bedient. Er kostet allerdings auch ein bisschen mehr als unser Testsieger, obwohl weniger Werkzeug dabei ist.
Heyco Montage-Werkzeugsortiment
Wer es transportabler haben möchte als beim Vigor, wird beim Heyco 50807-92 von Heytec fündig. Das Werkzeug-Set ist hier eine Umhängetasche, die notfalls mehr Handfreiheit einräumt als der Vigor Koffer. Außerdem rutscht ihr Kampfgewicht mit knapp 9 Kilogramm deutlich unter die 10-Kilo-Marke. Die Heyco ist ähnlich gut ausgestattet wie der Vigor, den ½-Zoll-Steckschlüsselsatz hat man allerdings als Komplettset im Blechkasten beigelegt, was ebenfalls der Mobilität zuträglich ist, da man ihn bei Bedarf separat entnehmen kann. Ein kleiner ¼-Zoll-Satz liegt dem Set nicht bei. Wer den Werkzeugkoffer eher zuhause verwendet, fährt mit unserem Favoriten meiner Meinung nach besser, denn bei der Tasche leidet die Übersichtlichkeit.
So haben wir getestet
Um den besten Werkzeugkoffer zu finden, haben wir uns wirklich viele Modelle angesehen und dabei versucht, Spezialkoffer außen vorzulassen. So befinden sich in unserer Testreihe keine reinen Nusskästen und auch keine Werkzeugkoffer, die für bestimmte Berufe ausgelegt sind. Stattdessen haben wir auf Vielseitigkeit geachtet und uns die Qualität des Koffers und der darin enthaltenen Werkzeuge angesehen.
Klar im Vorteil sind Werkzeugkoffer aus Aluminium. Das liegt nicht nur daran, dass sie beständiger und formstabiler sind. Sie besitzen meist auch bessere Verschlüsse, stabilere Scharniere und und sind häufig abschließbar – wobei letzteres nur bedingt in die Beurteilung einfließt, da man hierbei kaum von »sicheren Schlössern« sprechen kann. Die meisten lassen sich mit einem dünnen Schraubendreher oder Nagel öffnen.
Wichtig ist auch, wie sich der Koffer transportieren und abstellen lässt. Einige besitzen nur an der schmalen Unterseite Füße, müssen zum Öffnen jedoch flach hingelegt werden und kratzen dann auf dem Untergrund.
Einen hohen Stellenwert hat die Befestigung der Werkzeuge im Koffer. Sie sollte klar erkennbar vorgegeben und vor allem sicher sein. Schließlich möchte man nach dem Öffnen nicht erst alle Werkzeuge neu einsortieren, ehe es an die Arbeit geht. Eine gute Beschriftung sorgt dafür, dass jedes Werkzeug seinen Platz hat und es schnell auffällt, wenn eines fehlt.
Da jeder seine Werkzeuge unterschiedlich beansprucht, wurde natürlich kein Bruchtest durchgeführt, um die höchstmögliche Belastung der Werkzeuge auszuloten.
Im Vordergrund standen augenscheinliche Qualitätsmerkmale wie Verarbeitung, Oberflächengüte, Haptik der Griffe, Maßhaltigkeit von Gabelschlüssel und Steckeinsätze und natürlich der stabile Eindruck der Werkzeuge. Zur Prüfung der Maßhaltigkeit wurden die Schlüsselweiten 10, 13 und 17 der Gabelschlüssel und Steckeinsätze gemessen, sowie die Größe des Antriebes der Knarre und der Einsätze geprüft. Die geringsten Abweichungen waren beim Testsieger von Meister zu finden, dessen Schlüsselweiten selten über 0,1 Millimeter größer waren. Noch genauer ist es kaum möglich, da der Schlüssel schließlich auch noch auf die Schraube passen muss.
Negative Spitzenreiter waren dagegen die Schraubenschlüssel von Karcher. Toleranzen von 0,2 Millimeter und mehr waren hier völlig normal. Ansonsten waren die Messergebnisse überraschend gut und kein Schraubantrieb würde ohne übertriebene Anstrengung über die Schraube rutschen.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Werkzeugkoffer ist der beste?
Der beste Werkzeugkoffer ist für uns der Meister Werkzeugkoffer. Er vereint eine gute Auswahl mit qualitativ hochwertigen Werkzeugen mit einem fairen Preis. Aber auch andere Werkzeugkoffer aus unserem Test sind empfehlenswert.
Was sollte ich in einen Werkzeugkoffer investieren?
Das lässt sich pauschal nicht sagen und hängt stark von der späteren Nutzung ab. Kleine solide Basisausstattungen für die Wohnung gibt es bereits ab 50 Euro. Für schwere Technik in der Werkstatt kann man dagegen schon mal 200 Euro hinlegen. Der Preis bestimmt hierbei leider nicht immer die Qualität.
Wie finde ich den richtigen Werkzeugkoffer?
In erster Linie sollte man überlegen, welche Arbeiten damit abgedeckt werden müssen. Also ruhig 14 Tage Zettel und Stift hinlegen und immer notieren, welche Werkzeuge regelmäßig benötigt werden. Bei der Qualität sollte man sich nicht nur von Markennamen leiten lassen. Auch Discounter-Marken können vernünftige Zusammenstellungen anbieten und nicht jeder Markenhersteller ist in allen Bereichen gut. Daher lieber Bewertungen lesen.
Muss es ein Alu-Koffer sein?
Nein. Wie der Test zeigt, gibt es auch solide Werkzeugkoffer aus Kunststoff. Man sollte jedoch auf die Scharniere und Verschlüsse achten. Kunststoffscharniere sollten zumindest einen Bolzen aus Metall haben und Scharniere aus mehreren Teilen mechanisch funktionieren. Kunststoff, der nur klemmt oder oft hin und her gebogen wird, hält irgendwann nicht mehr.
Gibt es alternative Möglichkeiten?
Ja. Es gibt leere Werkzeugkoffer in unterschiedlichen Größen und auch mit Fächern für Kleinteile. Wer einen speziellen Bedarf an Werkzeugen hat, sollte sich seinen Werkzeugkoffer selbst bestücken und mit dem Werkzeug ausstatten, dass für ihn wichtig ist. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die eigene Zusammenstellung an Schraubenschlüsseln, Knarren und Co. meist deutlich teurer ist.