Hier lesen Sie unseren Testbericht der besten Walkie-Talkies.
Ob bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen: Autorennbahnen üben immer noch eine große Faszination aus. Schließlich wird sich hier nicht auf dem PC-Monitor oder TV-Display duelliert, sondern real im kleineren Maßstab im Kinder- oder Wohnzimmer. Spätestens, wenn der Nachwuchs im eigenen Haus das passende Alter erreicht hat, kriecht der Papa auf den Dachboden und sucht seine alten Schienen und Boliden für spannende Rennen zusammen.
Autorennbahnen sind mittlerweile für jedes Alter erhältlich – für Dreijährige gibt es kleine Einsteigersets, für Erwachsene sind exklusive Rennbahnpakete im großen Maßstab für hohe dreistellige Beträge zu haben.
Wir haben 15 Autorennbahnen für Preise zwischen 30 und 240 Euro getestet. In der Regel geht es uns nicht um die spezielle Rennstrecke, die wir aufgebaut haben, sondern um das jeweilige System. Denn speziell größere Hersteller wie Carrera, Scalextric oder Ninco haben unterschiedliche analoge und digitale Systeme mit jeweils unterschiedlichen Grundpackungen im Sortiment. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Carrera Digital 132 GT Face Off
Mehr Rennspaß, mehr Ausbaumöglichkeiten, eine größere Auswahl an Fahrzeugen und Schienen gibt es sonst nirgends: Carrera Digital 132 mit dem von uns getesteten Einsteiger-Set GT Face Off verbindet geschickt die klassischen analogen Carrerabahn-Tugenden mit der digitalen Welt: Ob Überholen, Tanken in der Boxengasse oder der Verändern des Bremsverhaltens – die Carrera Digital 132 macht nahezu alles möglich.
Die Fahrzeuge sind sehr detailliert ausgearbeitet. Karosserien lassen sich durch wenige Schrauben leicht entfernen, um Fussel von den Achsen zu fummeln und notfalls einen defekten Motor zu wechseln. Carrera hat alles im Sortiment, was an einem Auto kaputt gehen oder verschleißen kann. Selbst Spiegel und Spoiler sind separat erhältlich.
Die schwarzen, leicht geriffelten Schienen für mehr Grip lassen sich einfach zusammenschieben. Hierbei gleiten Kunststoffnasen in entsprechende Öffnungen der anderen Schiene. Die Fahrbahnteile sind sehr stabil und wenig verwindungssteif. Bei einer sauber konstruierten Rennstrecke halten die Schienen einwandfrei zusammen, sie lösen sich eigentlich nur unter Spannung.
Ninco WRC Rally Turini
Es muss nicht unbedingt Carrera oder Scalextric sein: Ninco ist eine empfehlenswerte Alternative im Maßstab 1:32 oder 1:43. Die 1:43-Grundpackung WRC Rally Turini beinhaltet zwei flotte, beleuchtete Fahrzeuge und zwei Loopings. Dank WLAN-Handreglern kann man sich während des Rennens frei bewegen und schnell zur Stelle eilen, wo der eigene Wagen rausgeflogen ist.
Policar Subaru BRZ Drift
Wer die Freiheit liebt, Autos beliebig zu tunen, gerne mit unterschiedlichen Motoren experimentiert, verschiedene Getriebeübersetzungen ausprobiert und bis zu zehnspurige Rennstrecken entwirft, der sollte sich mit dem 1:32-Rennbahnsystem von Policar näher beschäftigen. Hier gibt es zwar nur eine dürftige Grundpackung. Dafür ist das Zubehörsortiment riesig, und auch ein digitales Nachrüsten der analogen Autorennbahn ist möglich.
Carrera Digital 124 Born to Perform
Schienen im Maßstab 1:24, Autos im Maßstab 1:24: Carrera Digital 124 ist die Königklasse für Hobbypiloten im Wohnzimmer. Die riesigen Boliden ermöglichen herausragenden Fahr- und Spielspaß, die zusätzlichen Innen- und Außenstreifen in Kurven laden zum Driften ein, und die Detailfreude der Autos ist ein optischer Leckerbissen. Zudem profitiert man von diversen digitalen Zusatzfunktionen wie Spurwechseln und dem manuellen Anpassen von Fahr- und Bremsverhalten.
Vergleichstabelle
- Hoher Fahrspaß
- Viele Zusatzfunktionen
- Gute Verarbeitung
- Extrem viel Zubehör
- App und PC-Anschluss
- Teuer
- Hoher Fahrspaß
- Beleuchtete Autos
- Zubehör erhältlich
- Schienen lösen sich teilweise
- Sehr stabile Schienen mit tollem Grip
- Hoher Fahrspaß
- Extrem viel Zubehör
- 10-spurig ausbaubar
- Digital nachrüstbar
- Nur eine unattraktive Grundpackung mit kurzer Strecke und ohne Acht
- Geschwindigkeitsregler recht klein
- Große Autos
- Riesiger Fahrspaß
- Viele Zusatzfunktionen
- Gute Verarbeitung
- Extrem viel Zubehör
- App und PC-Anschluss
- Teuer
- Bahn braucht viel Platz
- Hoher Spielspaß
- Fördert die Kreativität
- Beleuchtetes, robustes Auto
- Zubehör erhältlich
- Auto bleibt teilweise bei nicht perfektem Streckenverlauf hängen
- Hoher Fahrspaß
- Gute Verarbeitung
- Extrem viel Zubehör
- Digital nachrüstbar
- Preiswerter als Digital-Sets
- 8-spurig ausbaubar
- kein Spurwechsel möglich, kann aber nachgerüstet werden
- Gute Verarbeitung
- Hoher Fahrspaß
- Sehr viel Zubehör
- Für jede Altersgruppe geeignet
- Leichter Aufbau
- Schienen gut verarbeitet
- Kindgerechte Themen
- Fahrzeuge mit unterschiedlichem Fahrverhalten (eins fällt raus, das andere nicht)
- Preiswert
- Sehr lange Strecke
- Looping, Steilkurve
- Autos fahren nicht richtig
- Auslieferung ohne Ersatzschleifer
- Qualitative Probleme
- Hersteller bietet keine Ersatz- und Zubehörteile an
- Spurungebundenes Fahren
- Überholen
- Sehr leichter Auf- und Abbau
- Auto-Akkus nach 15 Runden leer
- Steuerung nur per Smartphone
- Autos fliegen nicht aus der Kurve
- Teilweise Probleme mit App
- Aktuelle Smartphones erforderlich
- Pfiffiges Konzept im Koffer
- Benötigt zum Betrieb keine Steckdose
- Ersatzautos erhältlich
- Minimaler Fahrspaß
- Kein fahrerisches Können erforderlich
- Durchschnittliche Verarbeitung
- Nicht erweiterbar
- Extrem schlechter Motor, Auto schafft bestenfalls einen Looping, ist nach wenigen Minuten nicht mehr zu gebrauchen
- Spielspaß gleich null
Alle Infos zum Thema
Rennspaß im Wohnzimmer: Autorennbahnen im Test
Als klassische Autorennbahn bezeichnet man Sets, bei denen die Autos – im Fachjargon Slotcars – per Handregler gesteuert werden. Für kleinere Kinder hält der Markt jedoch auch Fahrzeuge mit Aufziehmotor bereit. Diese Rennbahnen berücksichtigen wir im Test allerdings nicht.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist »analog« und »digital«. Bis vor wenigen Jahren waren alle Autorennbahnen mit analoger Technik ausgestattet. Dabei fahren die Autos konsequent in einer Führungsschiene auf einer eigenen Spur, das Wechseln der Fahrspur ist nicht möglich (Ausnahme: Carrera hatte es vor vielen Jahren mal mit »Servo«, einem lenkbaren Autorennbahn-System, versucht, das sich jedoch nicht durchsetzen konnte).
Mehr Optionen dank Digitaltechnik
Inzwischen gehören bei mehreren Herstellern digitale Autorennbahnen zum Programm. Die Digitaltechnik ermöglicht es unter anderem, durch Spurwechselschienen und einen Taster am Handregler die Fahrspur zu verlassen.
Außerdem bieten digitale Elemente diverse spannende Zusatzfunktionen. Dazu gehören Boxengassen, in denen sich die Autos virtuell auftanken lassen. Je mehr Sprit verbraucht wurde, desto leichter und agiler fühlen sich die Autos an – wie in der Realität eben. Die restliche Kraftstoffmenge kann über zusätzliche Displays oder per App abgelesen werden.
Darüber hinaus kann man die Höchstgeschwindigkeit sowie das Bremsverhalten der Boliden individuell anpassen, Safetycars programmieren, eine Startampel aktivieren, Rundenzeiten und Positionen ablesen oder virtuell die gelbe Flagge schwenken. Sogar der Reifenabrieb und Wetterverhältnisse sind modifizierbar.
Ein besonderer Leckerbissen digitaler Autorennbahnen ist die Option, auf zweispurigen Strecken Rennen mit bis zu sechs Fahrzeugen gleichzeitig auszutragen. In Verbindung mit Spurwechseln, Boxenstopps und der passenden Strategie (Wann tankt man? Wie viel tankt man?) sind so faszinierende Rennnachmittage möglich.
Teilweise besteht die Möglichkeit, analoge Systeme nachträglich auf digital umzurüsten. Das ist allerdings teurer und umständlicher, als wenn man sich beim Neukauf gleich für eine digitale Autorennbahn entscheidet.
Vereinzelt werden im Markt auch Rennbahnen angeboten, deren Autos nicht an eine Spur gebunden sind, sondern frei über die Piste gesteuert werden. Eine entsprechende Grundpackung haben wir von Anki Overdrive unter die Lupe genommen.
Der optimale Maßstab
1:43, 1:32 und 1:24 sind die gängigen Maßstäbe, in denen Autorennbahnen verkauft werden. Keine Frage, je größer die Schienen und die Autos, desto mehr Freude kommt auf. Doch diese Entscheidung sollte man nicht nur vom verfügbaren Budget, sondern vor allem vom Platzangebot abhängig machen. Autorennbahnen im Maßstab 1:43 lassen sich auch in kleineren Kinderzimmern unterbringen.
1:32 ist der optimale Kompromiss
Schienen und Fahrzeuge in 1:32 sind schon deutlich größer. Autos lassen sich hier detailgetreuer nachbilden, das gezielte Driften und das feinfühlige Fahren gelingen um einiges besser als bei den kleineren Slotcars. Allerdings braucht man deutlich mehr Wohnfläche. Außerdem muss man tiefer in die Tasche greifen. Während vernünftige Startersets im Maßstab 1:43 bereits für weniger als 100 Euro zu haben sind, muss man in der Regel für ein vergleichbares 1:32-Set mit Digitaltechnik einen dreistelligen Betrag hinblättern.
Richtig ins Geld gehen Autorennbahnen in 1:24. Komplettpakete, einzelne Schienen und zusätzliche Autos lassen sich die Hersteller fürstlich bezahlen. 500 bis 1.000 Euro für eine passable Strecke sind hier schnell investiert. Außerdem sollte man in keiner Ein-Zimmer-Wohnung leben. Denn die Schienen werden meistens mit zusätzlichen Randstreifen versehen, damit die stattlichen Boliden etwas mehr Platz zum Driften haben.
Unsere Empfehlung: Wer nur wenig Platz hat, greift zum Maßstab 1:43, in riesigen Palästen und wenn Geld keine Rolle spielt ist 1:24 eine wunderbare Lösung, in allen anderen Fällen ist 1:32 empfehlenswert und ein wunderbarer Kompromiss aus überschaubarer Investition und tollem Slotcar-Feeling.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Vor Ihrer Kaufentscheidung müssen Sie sich für den passenden Maßstab entscheiden. Außerdem, ob Sie ein analoges oder ein digitales System bevorzugen. Möchten Sie langfristigen Fahrspaß und Ihre Rennbahn auch noch in Jahren oder sogar Jahrzehnten benutzen, so greifen Sie unbedingt zu einem Markenhersteller wie Carrera, Scalextric oder Ninco.
Vorteil: Hier bekommen Sie nicht nur zusätzliche Schienen, Schikanen, Haarnadelkurven, Loopings, Überfahrten oder Steilkurven, sondern sämtliches Zubehör wie Schleifer, einzelne Autos, Motoren, Magnete, Handregler und alles, was mal kaputt- oder verlorengehen könnte. Selbst Heckspoiler oder Außenspiegel bestimmter Fahrzeuge sind separat zu haben.
Günstige Sets vom Wühltisch locken zwar meistens mit tollen Preisen, haben aber einen gravierenden Nachteil: Für diese Rennbahnen können Sie häufig nichts nachkaufen. Ist der Regler kaputt, hat sich das Thema erledigt, falls Sie nicht den eines anderen Herstellers umrüsten können. Das ist der eine Aspekt. Der andere: Basissets beinhalten meistens nur Autorennbahnen mit überschaubarer Streckenlänge. Je länger die Piste, desto mehr Vergnügen kommt jedoch auf. Achten Sie also unbedingt darauf, dass Sie Schienen separat erhalten.
Kleiner Tipp am Rande: Bei sehr langen Autorennbahnen reicht oft die Stromversorgung vom Trafo nicht aus. Die Autos werden dann extrem langsam und ruckeln. Zusatzeinspeisungen an weiter entfernten Streckenabschnitten beheben dieses Problem.
Falls Sie vor dem Kauf die Möglichkeit dazu haben, werfen Sie einen Blick auf die Schienen. Lassen sich diese ohne Mühe zusammenbauen und wieder ohne Kraftanstrengung zerlegen? Und bleiben diese im Rennbetrieb zusammen, oder reißen permanent Schienenverbindungen auseinander? Letzteres ist extrem nervig.
Ebenfalls sollten Sie die Geschwindigkeitsregler mal in die Hand nehmen. Bei den meisten sitzt der Gasgeber oben, bei anderen an der Front. Das ist Geschmackssache. Qualitativ spürt man hier gewaltige Unterschiede. Das Gasgeben sollte möglichst feinfühlig dosiert realisierbar sein. Zu kleine Handregler – oft in Billigsets zu finden – erweisen sich in den Händen Erwachsener ebenfalls als unkomfortabel. Super sind so genannte WLAN-Drücker, die sich kabellos mit der Autorennbahn verbinden und kein Kabel erfordern. Fliegt das Auto raus, behält man den Geschwindigkeitsregler einfach in der Hand, während man zur Unfallstelle eilt.
Ambitionierte Piloten nehmen die Magnete aus ihren Fahrzeugen, die diese an die Fahrbahn pressen. Ist auch Ihnen diese hohe Kunst des Slotcar-Racings wichtig, so kontrollieren Sie unbedingt, ob die Fahrzeuge Ihrer gewählten Marke über entfernbare Magnete verfügen. Front-, Rücklicht- und Bremslichter sind zudem ein optischer Blickfang für Nachtfahrten.
Unser Favorit
Carrera Digital 132 GT Face Off
Carrera Digital 132 ist für uns das beste und vielseitigste Rennbahn-System. Es eignet sich perfekt für Neueinsteiger, die mit diesem Hobby erst beginnen, bietet aber auch alten Rennbahnhasen jede Menge Spaß und Möglichkeiten.
Wir haben die Grundpackung GT Face Off getestet, kennen Carrera Digital 132 aber selbst schon seit zig Jahren aus eigener Erfahrung. Wie es der Name verrät, handelt es sich um ein digitales System mit jeder Menge spannender Zusatzfunktionen, die das klassische Rennenfahren noch einmal deutlich interessanter machen und aufwerten.
Wer noch Carrera Evolution besitzt – dieses analoge System hat Carrera seit 1998 im Programm – kann diese Rennbahnen und Fahrzeuge ebenfalls auf Carrera Digital umrüsten. Ansonsten hat Carrera sein digitales Autorennbahn-System in den Maßstäben 1:43 und 1:24 im Portfolio.
Der Maßstab
Carrera mischt bei Digital 132 die Maßstäbe. So sind die Fahrzeuge in 1:32 gebaut, gefahren wird jedoch auf größeren Schienen in 1:24. Diese kann man zusätzlich mit Randstreifen versehen. Die breiteren Schienen haben den Vorteil, dass die Autos hier mehr Platz zum Driften haben. Wenn man mit dem Geschwindigkeitsregler ein wenig vertraut ist, gelingt dies durch geschicktes Gasgeben in der Kurve ohne Probleme.
Carrera Digital 132 erlaubt es, mit bis zu sechs Fahrzeugen gleichzeitig auf der Rennbahn zu fahren (bei Digital 143 sind es nur drei). Dank spezieller Spurwechsel kann man per Handregler die Spur verlassen, um sich vor ein anderes Fahrzeug zu setzen oder dieses auf der benachbarten Spur zu überholen.
Schienen und Aufbau
Die schwarzen, leicht geriffelten Schienen für mehr Grip lassen sich einfach zusammenschieben. Hierbei gleiten Kunststoffnasen in entsprechende Öffnungen der anderen Schiene. Die Fahrbahnteile sind sehr stabil und wenig verwindungssteif. Bei einer sauber konstruierten Strecke halten die Schienen einwandfrei zusammen, sie lösen sich eigentlich nur unter Spannung. Dies kann beispielsweise in einer Steilkurve passieren, die nicht zum GT Face Off gehört.
Für maximale Stabilität liefert Carrera kleine Verbinder mit, die die Schienen dauerhaft verriegeln und dadurch sicher verhindern, dass man noch einmal Hand anlegen muss. Brücken stehen auf kleinen Pfeilern aus Kunststoff, hier kann ebenfalls nichts passieren. Zum Abbauen benötigt man etwas Kraft, um die Verbindungsclips zu entfernen und die Schienen auseinander zu ziehen.
Zu unserem Basispaket GT Face Off gehören vier Standardgeraden, Kurven, eine Controlunit, eine Doppelweiche sowie eine Spurwechselkurve. So kommt man auf eine Streckenlänge von acht Metern. Je länger eine Runde, desto besser: Deshalb kann man neben den klassischen Schienen noch diverse Fahrbahnteile nachkaufen, die die Spannung deutlich steigern. Hierzu zählen unter anderem Haarnadelkurve, Engstellen, Überfahrten und Steilkurve. Unterschiedliche Kurvenradi sorgen für Abwechslung in der Streckenplanung. Was man sich unbedingt zulegen sollte ist die Boxengasse. Auf diese kommen wir später noch zu sprechen.
Die Autos
In unserer Grundpackung parken ein Porsche 911 RSR und ein Ford GT Race Car. Abgesehen von den Formel1-Autos verfügen fast alle Carrera-Boliden im Maßstab 1:32 über Frontlichter, Heckleuchten und Bremslichter. Nachtrennen sind somit ein besonderes Vergnügen.
Die Fahrzeuge sind sehr detailliert ausgearbeitet. Karosserien lassen sich durch wenige Schrauben leicht entfernen, um Fussel von den Achsen zu fummeln und notfalls einen defekten Motor zu wechseln. Carrera hat alles im Sortiment, was an einem Auto kaputt gehen oder verschleißen kann. Selbst Spiegel und Spoiler sind separat erhältlich.
Die an der Bodenplatte angebrachten Magnete kann man rausnehmen – dadurch haben die Boliden deutlich weniger Grip, fahren schneller und sind insgesamt schwerer auf der Bahn zu halten. Profis schwören auf diese Art zu fahren, weil jetzt extreme Drifts gelingen.
Je nach Level und Alter des Piloten kann man bei dem Fahrzeug Geschwindigkeit und Bremsverhalten in zehn Schritten anpassen. Da nicht alle Flitzer exakt gleich schnell sind und ein Formel1-Auto deutlich besser auf der Piste liegt als ein Ford Mustang oder eine Chevrolet Corvette, kann man durch unterschiedliche Settings auch die Chancengleichheit erhöhen.
Carrera hat Dutzende Autos aus den unterschiedlichsten Rennklassen, Epochen und Genres im Sortiment, sodass hier jeder Autofan fündig werden dürfte.
Fahrverhalten und Fahrspaß
Wie schon angedeutet: Wenn es sich nicht um ähnliche Fahrzeuge aus derselben Rennserie handelt, so unterscheidet sich das Fahrverhalten fast immer, mal mehr, mal weniger. Das macht es so reizvoll, weil man sich erst auf die Eigenheiten des jeweiligen Boliden einstellen muss.
Wie ein richtiger Rennfahrer muss man sich auf jeder Strecke neu ans Limit der Autos herantasten, optimale Bremspunkte finden und wissen, wann man voll beschleunigen kann. Das gezielte Driften ist ein Highlight, und Carrera Digital 132 bietet mit Randstreifen hierzu ausreichend Möglichkeiten. Geht man zu schnell in eine Kurve, verabschiedet sich der Wagen und schlittert über den Fußboden. Leitplanken, die man im Kurvenbereich installieren kann, aber nicht muss, verhindern hier mitunter Schlimmeres und befördern das Auto mit etwas Glück wieder in die Spur zurück.
Die Geschwindigkeitsregler sind groß, ergonomisch geformt und liegen perfekt in der Hand. Zum Set GT Face Off gehören leider nur kabelgebundene Drücker, die ebenfalls eine feine Dosierung erlauben. Wir empfehlen die optional erhältlichen WLAN-Varianten (gehören auch zu einigen Grundpackungen dazu) – speziell bei längeren Strecken ist es in hitzigen Duellen ein enormer Vorteil, wenn man mit Handregler zu der Stelle flitzen kann, an der das eigene Auto abgeflogen ist.
Über einen roten Druckknopf vorne an den Controllern verändert man die Weichenstellung der Fahrbahnwechselschienen. Diese sind ein extrem belebendes Element, weil man nicht mehr stur an die eigene Fahrbahn gebunden ist, flexibler fahren und vor allem taktieren kann.
Digitale Zusatzfunktionen
Das Wechseln der Fahrbahn ist nur eines von zahlreichen Features, die die digitalen Carrera-Bahnen ermöglichen. Die bereits angesprochene Boxengasse ist ein tolles Zubehörteil, weil man sein Auto per Weiche gezielt in diese einspurige Pit Lane abbiegen lassen kann, um durch die Dauer der Standzeit mehr oder weniger Kraftstoff zu tanken, was sich wiederum auf das Fahrverhalten auswirkt.
Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang die Investition in so genannte Driver Displays (eins pro Fahrzeug erforderlich). So erkennt jeder Pilot nicht nur durch leuchtende LEDs den Tankinhalt seines Boliden, sondern auch die aktuelle Rennposition, die Drehzahl und die Anzahl der Boxenstopps. Für eine bessere Orientierung, wer aktuell welchen Platz belegt, bietet Carrera zusätzliche digitale Rundenzähler und Position Tower an.
Natürlich hat der traditionsreiche Hersteller auch eine App programmiert. Um diese nutzen zu können, benötigt man den Adapter Carrera AppConnect, um eine Bluetooth-Verbindung zwischen der Rennbahn und Mobilgeräten (iOS und Android) herzustellen. Jetzt kann man alle Rundenzeiten auf einen Blick verfolgen, jedem Fahrer ein eigenes Profil erstellen und Einstellungen für Tankinhalt, Bremsverhalten, Geschwindigkeit oder Rennmodus vornehmen. Über die separate PC-Unit koppelt man auch seinen Computer mit der Rennstrecke, um wichtige Informationen auszulesen.
Ersatzteile und Zubehör
Das ist einer der Gründe, warum man guten Gewissens zu einer Carrera-Bahn greifen kann: Für alle Serien und somit auch für Carrera Digital 132 ist alles erhältlich, um Rennbahn und Fahrzeuge dauerhaft betriebsbereit zu halten. Die Ersatzteile gliedern sich auf in die Rubriken Leitkiele/Schleifer, Reifen, Motoren, Achsen und Kleinteile. Zudem bieten andere Hersteller Tuning- und Ersatzteile wie spezielle Reifen oder stärkere Motoren für Carrera an.
Schienentechnisch ist alles separat zu erwerben, was das Herz begehrt. Mit Figuren und Gebäuden wie Tribünen, einem Presseturm, einer VIP-Etage und Garagen für die Boxengasse holt man sich die Nordschleife oder den Hockenheimring in die eigenen vier Wände.
Fazit: Carrera Digital 132 ist alles andere als ein Schnäppchen. Für eine lange Bahn mit entsprechendem Zubehör werden einige Hunderter fällig. Dafür erhält man ein sehr ausgereiftes und bewährtes System, gute Qualität, hohen Fahrspaß mit etlichen digitalen Zusatzfeatures und die Garantie, auf jedes erforderliche Ersatzteil zurückgreifen zu können. Auf diese Weise ist nachhaltiges Rennvergnügen sichergestellt.
Alternativen
Ninco WRC Rally Turini
Ninco hat neben Autorennbahnen im Maßstab 1:32 auch Sets in 1:43 wie die WRC Rally Turini im Sortiment. Die acht Meter lange Autorennbahn verfügt über beleuchtete Autos, WLAN-Handregler und einen Looping.
Die Schienen scheinen identisch mit denen des Mega-Racetrack von Teknotoys zu sein. Beim Zusammenbau ist etwas Kraftaufwand erforderlich. Ab und zu kommt es vor, dass sich die Fahrbahnteile lösen. Der Abbau gelingt, indem man Kunststoffclips drückt und die Schienen auseinanderzieht. Die Qualität ist etwas schlechter als von Carrera und Scalextric, aber akzeptabel.
Die Handregler benötigen kein Kabel, sondern verbinden sich per WLAN mit der Autorennbahn. Für Erwachsene könnten die Geschwindigkeitsregler etwas größer ausfallen, aber das präzise Gasgeben gelingt auch so per Daumen. Die Fahrzeuge in 1:43 sind recht detailgetreu, schön bedruckt und starke Fahrmaschinen.
So beschleunigen die Autos sehr gut. Über die Speed-Taste am Controller legen sie noch mal eine Schippe drauf. Diese Extraportion an Geschwindigkeit kann man auf der langen Geraden mit den Loopings ausnutzen. Allerdings schafft man die Loopings auch im Normalmodus.
Die Straßenlage der Autos ist ausgezeichnet, auch bei höherem Speed bleiben sie in der Spur. Wenn man es mit dem Daumen jedoch übertreibt, haut es das Duo aus der Kurve. Die Ninco-Bahn ist eine analoge Anlage. Mehr als zwei Fahrzeuge können folglich nicht gleichzeitig fahren, das Wechseln der Spur ist nicht möglich.
Insgesamt bietet Ninco neun verschiedene Autos in 1:43 an. Neben unterschiedlichen Geraden, Kurven und Randstreifen kann man diverses Zubehör für die Flitzer kaufen, unter anderem Reifen, Motoren, Getrieberitzel, Chassis und Magnete. Damit stellt Ninco sicher, dass die Rennbahnen nachhaltig betrieben werden können.
Die Autorennbahn WRC Rally Turini ist solide mit kleineren Schwächen beim Zusammenhalt der Schienen verarbeitet. Der Fahrspaß überzeugt, ebenfalls das Zubehör. Damit ist das System eine ernstzunehmende Alternative zu Carrera Go.
Policar Subaru BRZ Drift
Policar? Haben Sie möglicherweise noch nicht gehört. Dabei war die Marke bereits in den 60er Jahren in Italien ein Synonym für Autorennbahnen, ähnlich wie in Deutschland später Carrera. Noch heute ist unter den Namen Policar und Slot.it das Rennbahnsystem im Maßstab 1:32 erhältlich. Zugegeben: Wir würden uns diese Autorennbahn nicht kaufen. Und für die breite Masse ist Policar auch nicht unbedingt zu empfehlen. Allerdings dürften Tuner, Bastler und Tüftler Gefallen an dem System haben, weil es sehr viele Individualisierungsoptionen gibt. Genau an diese Klientel richtet sich Policar unserer Meinung nach.
Blättert man durch den Zubehörkatalog von Policar und Slot.it, so bekommen Rennbahnfreaks glänzende Augen. Von diversen Tuningmotoren über separate Chassis, unzählige Reifen, Getriebe und Zahnräder bis hin zu Allrad-Ausbausets und diversen Felgen ist hier alles erhältlich. Umso erstaunter und enttäuschter sind wir, dass es aktuell nur eine Grundpackung gibt, die leider überhaupt keine Lust auf das eigentlich spannende Thema Autorennbahn macht.
Das 120 Euro teure Paket Subaru BRZ Drift enthält gerade mal eine 3,80 Meter lange Strecke. Gähn, so kommt kein Fahrspaß auf! Zwar lassen sich vier verschiedene Pisten bauen. Das bringt aber auch nichts, da diese immer eine Kreisform abbilden und keine Acht. Bei zwei ungefähr gleichguten Fahrern ist von vornherein klar, wie das Rennen ausgeht, weil die Außenspur länger ist. Alles, was Spaß bringt, fehlt zudem in diesem Mini-Set: Spurwechsel, Engstelle, Brücke oder Leitplanken. Generell bewerten wir ja das jeweilige System und nicht den Streckenverlauf. Wenn allerdings nur ein einziges Basispaket erhältlich ist, muss Kritik angebracht sein.
Denn dann führt kein Weg dran vorbei, zusätzliche Streckenelemente zu erwerben. Die 3,80 Meter kurze Langweiler-Piste macht nämlich bestenfalls einem Vierjährigen für einige Minuten Spaß, Ältere legen den Geschwindigkeitsregler hingegen sofort beiseite. Rennbahn-Feeling kommt mit dem Subaru BRZ Drift-Paket nicht auf.
Der Durchschnittseinsteiger will aber nach dem Kauf sofort Renngenuss erleben und nicht erst noch in neue Schienen und anderes Zubehör investieren. Eine teurere Grundpackung mit mehr Streckenlänge wäre deshalb wünschenswert.
Policar setzt auf einen Abstand von 9 Zentimetern zwischen den beiden Schlitzen. Was sofort auffällt: Die Oberfläche der Schienen ist extrem aufgeraut und bietet tollen Grip. Hier kann keine andere Schiene mithalten, die wir bisher im Test hatten. Zudem zeichnen sich die Elemente durch sehr stabile Verbindungszapfen aus Kunststoff aus. Die Fahrbahnteile rasten sauber ineinander und halten sehr gut zusammen, mitgeliefert werden Verbindungsclips, die von außen eingesteckt werden. Auch die Metallzapfen der stromführenden Spuren sind super robust und vor Verbiegen geschützt. Qualitativ macht das alles einen tollen Eindruck.
Die Handregler hingegen hauen uns nicht gerade vom Hocker. Für ausgewachsene Männerhände sind sie etwas zu klein, zudem wäre es wünschenswert, wenn der Drucktaster für den Daumen einen längeren Weg hätte, um noch mehr mit dem Gas spielen zu können. Über die vordere Turbotaste kann man seinen Wagen blitzschnell auf Höchstgeschwindigkeit katapultieren. Andere Handregler gehören aber glücklicherweise zum Zubehörsortiment.
Bei den Autos kann man aus zwei Qualitätsklassen auswählen. Beim Basisset werden ein blauer und ein roter Subaru mitgeliefert, hierbei handelt es sich um die einfacheren Fahrzeuge, die für 25 Euro auch recht preiswert sind, aber trotzdem schon recht detailgetreu aussehen. Praktisch: Die Außenspiegel bestehen aus Gummi und sind damit nahezu unzerstörbar. An der Front sind die kleinen Flitzer beleuchtet, optional kann hinten Licht nachgerüstet werden.
Wer mindestens das Doppelte ausgibt, kann aus zahlreichen sehr detailgetreuen Autos auswählen, hierzu gehören vor allem historische Modelle aus der Rennsportszene. Aber auch als Bausatz haben Policar und Slot.it diverse Renner im Sortiment. Wie schon angedeutet: Wer tunen, verändern, modifizieren und optimieren will, findet ein riesiges Zubehör-Angebot, zu dem unter anderem diverse Motoren gehören.
Darüber hinaus kann man aus unterschiedlichsten Schienen, Kurvenradien, Randstreifen, Leitplanken und Brückenelementen auswählen. Besonderheit: Dank unterschiedlicher Kurvenradien ist ein bis zu zehnspuriger Ausbau möglich. Mit speziellen Adapterschienen gelingt sogar das Zusammenspiel mit Streckenelementen von Ninco und den alten Fleischmann-Schienen.
Zum von uns getesteten Policar-Einsteigerset gehört ein Trafo mit variabel einstellbaren Spannungsstufen, um je nach Lust und Know-how die Fahrzeuggeschwindigkeit zu verändern. Die Autos fahren sich sehr angenehm, rollen leise, bei Bedarf auch super flott, sodass man mit dem Gasfinger sein Geschick unter Beweis stellen kann. Durch die Option, mit oder ohne Magnet in den Autos zu fahren, lässt sich die Fahrcharakteristik im Zusammenspiel mit dem einstellbaren Trafo komplett verändern. Soll der Wagen in der Kurve extrem agil reagieren und bei Fahrfehlern schnell den Abflug machen oder lieber wie ein Brett auf den Schienen liegen? Alles ist möglich!
Ein Abflug ist nicht schlimm
Die Autos nehmen es nicht übel, wenn sie mal abfliegen. Schleifer und Leitkiel können blitzschnell ausgetauscht werden und liegen der Grundpackung genauso wie Ersatzreifen bei.
Grundsätzlich ist das Policar-Rennbahnsystem analog. Mit dem Oxigen Digital System kann man jedoch nachrüsten und digitale Zusatzelemente etwa in Form von Spurwechselschienen ins Spiel bringen.
Wer tief in die Materie Autorennbahn eintauchen und sich intensiv mit dieser beschäftigen möchte, Spaß am Tunen und Tüfteln hat, kommt mit Policar auf seine Kosten. Carrera macht es Einsteigern allerdings leichter: Hier hat man eine große Auswahl an attraktiven Grundpackungen, die von Anfang an mehr Rennspaß ermöglichen. Die Verfügbarkeit online und im stationären Handel ist besser. Policar hingegen ist eher ein Nischenprodukt für Liebhaber, die nicht so sehr wie Carrera-Kunden an die Hand genommen werden müssen und möchten.
Carrera Digital 124 Born to Perform
Mal eben 400 Euro und mehr für eine Autorennbahn-Grundpackung ist kein Schnäppchen: Für die Carrera-Bahn Digital 124 Born to Perform lohnt sich das aber allemal. Denn damit erwirbt man die Carrera-Königsklasse: Auf den Schienen im Maßstab 1:24 fahren jetzt nämlich auch Autos in 1:24. Und die sind unglaublich groß. Mehr Rennspaß geht nicht!
Vom System her weicht Digital 124 nicht von Carrera Digital 132 ab. Einziger Unterschied neben der Fahrzeuggröße: Während bei Digital 132 bis zu sechs Autos gleichzeitig auf der Autorennbahn unterwegs sein können, sind es bei Digital 124 nur vier. Alle anderen Digitalfunktionen, die wir schon oben beschrieben haben, sind identisch.
Die XXL-Autos sind ein echter Genuss! Der Porsche 911 aus dem Set Born to Perfom kommt auf stolze 20 Zentimeter in der Länge und ist knapp 9,5 Zentimeter breit. Die Detailgenauigkeit der Karossen ist klasse, die Optik erinnert nahezu 1:1 an das Original. Dass Accessoires wie Außenspiegel oder Dachantennen mal abbrechen, damit muss man leben. Kleinteile liegen als Zubehör bei und können nachgekauft werden. Mit einem Tropfen Sekundenkleber sind Schäden aber auch wieder blitzschnell repariert.
Front-, Rücklicht sowie Bremslicht setzen die Boliden im Dunkeln toll in Szene. Die ansteckbaren Auslaufzonen mit Außen- und Innenrandstreifen sollte man im Kurvenbereich unbedingt montieren. Denn sonst passiert es beim Driften, dass die Flitzer mit ihren Hinterrädern den Kontakt zur Fahrbahn verlieren. Geschwindigkeit und Bremsverhalten lassen sich stufenweise individuell anpassen, durch das Herausnehmen der Magnete ist das Fahrverhalten modifizierbar.
Wer sich eine Carrera Digital 124 zulegt, sollte schon über ausreichend Platz verfügen. Durch die zusätzlichen Auslaufzonen benötigt man mehr Grundfläche, und gerade mit den großen Autos sind lange Strecken natürlich toll. Hier macht es wenig Sinn, sich eine kleine Acht aufzubauen. Die 9,30 Meter lange Autorennbahn »Born to Perform« erfordert eine Grundfläche von 2,55 x 3,09 Meter. Und wer einmal Lunte gerochen hat, wird in Zukunft wahrscheinlich noch ausbauen. Deshalb: Denken und planen Sie lieber groß!
Zur von uns getesteten Grundpackung gehören neben dem Porsche 911 unter anderem noch eine Corvette C8.R, eine Doppelweiche zum Überholen sowie ein einzelner Spurwechsel, kabellose Handregler und die Control Unit. Das Zubehör-Sortiment ist wie bereits bei Carrera Digital 132 vorgestellt riesig, und auch die Liste an Autos ist lang. Zur Flotte zählen unter anderem DTM-Wagen, Autos der GT-Serien und Straßensportler. Aufgrund des Maßstabs sind diese Boliden allerdings nicht preiswert, mindestens 75 Euro muss man pro Auto einplanen.
Dafür ist dann halt auf der Piste auch richtig was los. Das Fahrverhalten der großen und vergleichsweise schweren Fahrzeuge ist exzellent. Hier ist Masse unterwegs. Im Gegensatz zu den kleineren Autos lassen sich die 1:24-Modelle wesentlich gezielter im Drift durch die Kurve bewegen, die Feinfühligkeit ist besser. Und wehe, man geht mal zu schnell in die Kurve: Dann tut es einen gewaltigen Schlag, wenn so eine 20 Zentimeter lange Corvette über das Parkett schlittert und in der Wohnzimmerwand einschlägt.
Besitzer einer Carrera Digital 132-Bahn können nachträglich auf Digital 124 umrüsten. Viel ist dazu nicht erforderlich, man braucht lediglich neue Autos, das stärkere Netzteil mit 18 Volt sowie Außen- und Innenrandstreifen für die Kurven. Wenn Platz und Budget stimmen, sind Streckenduelle mit Autos im Maßstab 1:24 die mit Abstand schönste Rennserie.
Außerdem getestet
Carrera Slot Evolution 1:32 – Super Cars
Carrera Evolution ist ein interessantes System für alle, die eine hochwertige analoge Rennbahn mit Autos im Maßstab 1:32 und Schienen in 1:24 zu einem vergleichsweise niedrigen Preis erwerben möchten, sich aber gleichzeitig die Möglichkeit offenhalten wollen, die Autorennbahn zu einem späteren Zeitpunkt digital nachzurüsten. Wir hatten das Set Slot Evolution 1:32 – Super Cars im Test.
Carrera Evolution ist das analoge Pendant zu Carrera Digital 132. Die Schienen sind identisch – abgesehen von Zusatzelementen wie Überholschienen oder Boxengasse. Um diese Features zu nutzen, können die Autos jedoch nachgerüstet werden. Basispakete sind deutlich günstiger als die Digitalsets im identischen Maßstab, weil weniger Technik verbaut ist.
Denn Carrera Evolution ist spurgebunden, jedes Auto hat seine Spur (Spurwechselschienen sind erhältlich) und kann diese nicht verlassen. Genau so kannte man die gute alte Carrera-Bahn bis vor einigen Jahren. So viel sei schon verraten: Dem Fahr- und Spielspaß tut dies keinen Abbruch, es gibt halt weniger Optionen und spielerische Elemente. Dafür lässt sich Carrera Evolution auf bis zu acht Spuren ausbauen – hierfür benötigt man natürlich viel Platz, die Rennaction ist dann aber genial.
Das Zubehör-Angebot, um eine Evolution-Strecke auszubauen, ist riesig. Neben diversen Kurven, Geraden, Rundenzählern und Spurwechseln bietet Carrera eine Fülle an Autos an, zusätzlich Gebäude, Figuren, Leitplanken und Co. Auch die Ersatzteilversorgung ist perfekt. Die Autos sind extrem detailreich, wie die beiden Flitzer – ein Lamborghini und ein Chevrolet – in unserem Set Slot Evolution 1:32 – Super Cars zeigen. Nicht alle Antennen auf dem Dach der beiden Boliden überleben den ersten Rennabend. Allerdings liegen diese wie andere Kleinteile, etwa Außenspiegel, direkt als Ersatz in einem Tütchen bei, bei Bedarf kann man diese auch nachkaufen.
Die Schienenqualität ist wie bei Carrera Digital 132 sehr hoch. Alle Schienen lassen sich verriegeln und halten dann bombenfest zusammen. Die korrosionsfreien Stromleiter ermöglichen ein gleichmäßiges und störungsfreies Fahren. Die mitgelieferten Handregler sind kabelgebunden und vermitteln ein gutes Fahrgefühl, das Tempo lässt sich fein dosieren. Die elektronische Geschwindigkeitsregelung kann zweistufig angepasst werden. So werden im Beginner-Modus maximal 70 Prozent der Höchstgeschwindigkeit erreicht, der Topspeed steht erst im Advanced-Modus zur Verfügung.
Klasse: Die Autos haben Front- und Rücklichter und lassen sich in Kurven wunderbar im Drift um die Strecke jagen, wenn man den Daumen in der richtigen Gasstellung positioniert. Die Abstimmung hat Carrera gut getroffen: Die Flitzer bleiben lange in der Spur und ermöglichen auch dem Nachwuchs schnell ein Erfolgserlebnis. Wer es mit dem Gasfinger jedoch übertreibt, muss seinen Boliden unter dem Vorhang oder unter der Heizung suchen. So können sich Fortgeschrittene von Anfänger-Piloten absetzen.
Wem irgendwann einfällt: Das Verlassen der Spur wäre gar nicht schlecht, ein Driver Display würde Spaß bringen, ebenso wie das Fahren in die Boxengasse und das individuelle Abstimmen des eigenen Fahrzeugs, der muss seine Evolution-Bahn nicht einmotten. Denn Carrera bietet für rund 70 Euro ein Upgrade-Kit von Evolution auf Digital an. Hierin enthalten sind die Black Box, ein neuer Transformator und die Digital-Handregler mit der Taste zum Spurwechsel. Spurwechselschienen kann man separat erwerben. Wer keine neuen Autos kaufen möchte, kann seine Evolution-Fahrzeuge mit einem kleinen Digitaldecoder für rund 30 Euro umrüsten. Jetzt sind auch Überholmanöver drin.
Für preisbewusste Käufer und Einsteiger ist Carrera Evolution ein spannendes und hochwertiges System mit großen Schienen, detailgetreuen, beleuchteten Autos und sehr hohem Spielspaß. Auch wenn die Rennbahnen analog sind, sind sie absolut zukunftssicher, weil sie sich digital nachrüsten lassen.
Smoby Flextreme Autorennbahn Starter Set
Streng genommen handelt es sich beim Smoby Flextreme Autorennbahn Starter Set um keine klassische Autorennbahn mit mehreren Spuren, in denen verschiedene Fahrzeuge gegeneinander antreten. Es ist ein reines Spielset für Kinder, das wir aber absolut empfehlen können.
Zunächst ist die Skepsis groß, auch bei der siebenjährigen Tochter. Das Smoby-Konzept wirkt nicht sonderlich spannend, hier scheint schnelle Langeweile vorprogrammiert. Doch wir irren uns gewaltig. Denn das flexible Schienensystem fordert die Kreativität heraus.
Im Starter Set sind 184 bunte Schienen-Elemente enthalten. Dabei handelt es sich um kleine Kunststoffteile, die zusammengeklickt werden. Hierbei ist etwas Kraft erforderlich, es kann also nicht schaden, wenn ein Elternteil beim Bauen mithilft. Die Verbindung erfolgt über eine Art Kugelgelenk, dadurch ist die gesamte Autorennbahn sehr flexibel. Kurven, Loopings, Steilkurven, Überschläge – die Streckenelemente lassen sich in alle Richtungen biegen und verformen.
Die Rennstrecke kann deshalb zwar wie gewohnt plan auf dem Fußboden oder auf einem Tisch verlaufen. Sie muss es aber nicht! Und genau das ist das Spannende. Die Smoby Flextreme Autorennbahn macht am meisten Spaß, wenn man sie mitten in das Wohn- oder Kinderzimmer integriert, über Stühle oder das Bett an der Wand hochführt, den eigenen Kopf oder die Füße als Brückenpfeiler benutzt und Getränkeflaschen, Schulranzen oder Gießkanne als Hindernisse und tragende Elemente integriert.
Die Schienenteile selbst führen keinen Strom, das Auto, das mit blauer und roter Karosserie geliefert wird, bezieht den Strom über drei AAA-Batterien. In die Piste lässt es sich an einem speziellen Schienenteil integrieren. Auf allen anderen Schienenabschnitten kann es nicht herausfallen, weil es sich an einem Mittelsteg festklammert. So sind auch Überkopffahrten möglich.
Der kleine Flitzer ist vorne und hinten beleuchtet und erreicht beachtliches Tempo. Ob die Autorennbahn geschlossen oder an beiden Seiten offen ist, spielt keine Rolle. Bei Bedarf verlässt das Auto einfach den Parcours und fährt im Zimmer weiter, was ebenfalls für gute Laune sorgt. Frische Batterien vorausgesetzt schafft das Fahrzeug erstaunlich lange Steigungen von fast 90 Grad. Vorder- und Hinterräder haben jeweils in der Mitte ein kleines gummiertes Band angebracht, das zusätzlichen Grip ermöglicht.
Fahrzeuge und Schienenteile sind separat erhältlich. Die Smoby-Bahn lässt sich so auf beliebige Länge ausbauen. Je länger, desto besser. Ein Druck auf den Auspuff des Autos genügt, und dieses fährt sofort los. Das Schöne ist, dass bei diesem Rennbahn-Konzept der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Nahezu alles, was im Kinderzimmer rumliegt, lässt sich für ein abwechslungsreiches Streckenprofil einbauen. Spannend ist die Frage, welche Steigungen und Loopings das Fahrzeug schafft.
Ab und zu kommt es vor, dass der Flitzer mal hängenbleibt, wenn eine Kurve zu eckig ist. Ist die Start-/Endschiene ungünstig platziert, verlässt das Auto auch schon mal den Parcours. Das stört vielleicht penible Eltern, aber nicht den Nachwuchs.
Die Smoby Flextreme Autorennbahn eignet sich ungefähr für Kinder von 4 bis 10 Jahren, Qualität, Spielspaß und Preis stimmen.
Carrera Go Speed Grip
Carrera Go ist der perfekte Carrerabahn-Allrounder und richtet sich gleichermaßen an Einsteiger in jedem Alter als auch an ambitioniertere Sclotcar-Fans. Fahrzeuge und Schienen sind im Maßstab 1:43. Wir haben das Go-Set Speed Grip mit einer Streckenlänge von 5,3 Metern getestet.
Die Schienen rasten perfekt ineinander ein, gehen auch nicht bei hektischeren Duellen auseinander und erlauben einen Aufbau der kompletten Rennbahn in rund 15 Minuten. Lediglich der Abbau erfordert etwas Kraft. Zur Grundpackung gehören ein Looping sowie eine Steilkurve und zwei kabelgebundene, ergonomisch geformte Handregler. Außerdem ein Rundenzähler, der maximal 50 absolvierte Runden erfasst.
Obwohl die Autos recht klein ausfallen, sind sie mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Unsere beiden Formel1-Wagen besitzen unter anderem den Kopfschutz-Bügel »Halo« für die Fahrer, bedruckte Heckspoiler und Frontschürzen sowie Rennslicks, die der Name des Pneu-Herstellers ziert.
Damit die Loopings, die Steilkurve sowie die Brücke einen sicheren Stand haben, werden die Füße einfach nur eingeclipst. Das ergibt eine stabile Konstruktion. Leitplanken verhindern, dass die Wagen in Kurven durch das halbe Wohnzimmer fliegen. Über die vordere Speed-Taste lassen sich die Autos für die Loopings zusätzlich beschleunigen.
Der Fahrspaß mit Carrera Go ist groß. Die Autos sind schnell, liegen gut auf der Piste, driften leicht in Kurven und fliegen raus, wenn man zu schnell ist. So lassen sich spannende Rennen fahren. Jeder bleibt auf seiner Spur, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Die Kabel der Handregler sind lang genug, um nicht permanent auf derselben Stelle verharren zu müssen.
Das Schöne an Carrera Go: Es gibt Zubehör und Erweiterungen in Hülle und Fülle, sodass sich auch richtig große Rennbahnen konstruieren lassen. Neben diversen Grundpackungen und verschiedensten Autos kann man Geraden, Kurven, Handregler, elektronische Rundenzähler, Steilkurven, Loopings und sogar Sprungschanzen zusätzlich erwerben. Für noch mehr Abwechslung sorgen Wippe, Überfahrten, Brücken, Engstellen oder ein Einspurkreis. Schleifer und Leitkiele hat Carrera genauso im Sortiment wie Kleinteile für die jeweiligen Autos.
Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Carrera Go sehr ansprechend. Das System bietet viel Fahrspaß auf vergleichsweise wenig Raum, gute Qualität und ein riesiges Portfolio, um die individuelle Wunschstrecke mit Autos aus diversen Rennserien oder Alltagsklassikern zu konstruieren.
Carrrea First Paw Patrol – On the Track
Carrera First stellt den Einstieg in die Carrera-Welt dar. Wir haben das Set Paw Patrol – On the Track getestet. Die Autorennbahnen aus der Carrera-First-Serie sind sehr kompakt im Maßstab 1:50 gehalten, die Streckenlängen liegen zwischen 2,40 Meter und 3,50 Meter, eignen sich somit auch zum Aufbau im Kinderzimmer. Es handelt sich um klassische analoge Rennbahnen ohne Spurwechsel.
Neben den vierbeinigen Helden von Paw Petrol gibt es auch Sets mit Fahrzeugen im Stil von Mickey Mouse, Star Wars, Mario Kart und Disney Pixar Cars. Die blauen Schienen passen gut zusammen und halten, wenn sie ineinander gesteckt sind. Erwachsene sollten ganz kleinen Rennfahrern bei Auf- und Abbau jedoch unter die Arme greifen.
Betrieben wird Carrera First ohne eigenes Netzteil, vielmehr werden vier CC-Batterien in eine Box eingesetzt. Nach rund sechs Stunden Fahrt muss man diese jedoch erneuern oder aufladen. Die kleinen Drücker passen gut in Kinderhände, die Kabel der Controller dürften für mehr Bewegungsfreiheit allerdings gerne etwas länger sein.
Etwas schade ist, dass man bei Paw Patrol On the Double die Leitplanken aus Pappe sowie die themenspezifischen Dekoelemente aus dem Karton ausschneiden muss, hier hat Carrera gespart. Die Autos sind recht detailliert, leider entscheidet bei unserem Set die Wahl des Fahrzeugs über Sieg und Niederlage. Während das Feuerwehrauto bei Vollgas aus der Kurve fliegt, kann man den Polizeiwagen mit höchstem Tempo über die Strecke jagen. Bei großen Autorennbahnen ist es normal, dass unterschiedliche Autos jeweils ein charakteristisches Fahrverhalten aufweisen. Bei einem Einsteigerset für Dreijährige sollten jedoch idealerweise identische Bedingungen vorherrschen.
Abgesehen davon ist Carrera First ein netter Einstieg in die Rennbahn-Welt. Fahrzeuge lassen sich separat erwerben, Grundpackungen miteinander kombinieren.
BSD Gigant Spielzeug Autorennbahn
Eins ist bei der BSD Gigant Spielzeug Autorennbahn sicher: Hier bekommt man sehr viel Strecke für wenig Geld! Der 14,20 Meter lange Parcours kostet gerade mal um die 75 Euro. Mit zwei Loopings und einer Steilkurve im Maßstab 1:43 ist alles dabei, was sich Wohnzimmer-Piloten wünschen. Teilweise verlaufen die Schienen sogar in drei Ebenen, das ist wirklich spektakulär.
Die Passgenauigkeit der Schienen ist solide. Zwei, drei Schienen ließen sich nicht zusammenstecken, durch den Austausch einzelner Fahrbahnelemente gelang der Zusammenbau aber schließlich ohne Probleme. Stützenmaterial und Leitplanken sind ausreichend vorhanden. Spätestens bei den Stützen merkt man jedoch, dass es um die Qualität der Autorennbahn nicht um das Beste bestellt ist. Teilweise rasten die roten Trägerteile nicht einander ein, beim Anheben fallen diese sofort auseinander. Wenn man die Stützen nicht verschiebt, ist dies nicht weiter schlimm. Aber stabil und perfekt passend sieht halt anders aus.
Die Autos sind funktional, aber keine Schönheiten und auch keine Detailwunder. Die Frontlichter funktionieren. Zu unserer Überraschung liegen dem Set keine Ersatzschleifer bei. Von BSD, dem Anbieter der Autorennbahn, haben wir im Internet generell keine Ersatzteile ausfindig machen können. Ersatzschleifer benötigt man früher oder später aber unbedingt, dann muss man wohl oder übel ausprobieren, ob sich beispielsweise welche von Carrera nutzen lassen. Alleine die Tatsache, dass man – zumindest vom Hersteller – weder kompatible Schienen noch Handregler oder Autos nachkaufen kann, macht dieses Set relativ uninteressant. Spätestens, wenn die Schiene eine Macke hat, an der das Netzteil angeschlossen wird, kann der Fahrspaß ganz schnell vorbei sein.
Die Handregler werden mit dem Zeigefinger bedient. Auch hier handelt es sich eher um einfache, aber halbwegs funktionale Lösungen. Die Rennbahn lässt sich entweder per Netzteil oder über acht AA-Batterien mit Strom versorgen. Anpassbar ist die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge. Wer keinen Gegner hat, kann das zweite Auto im Pace-Car-Modus fahren lassen.
Das ist alles schön und gut, viel wichtiger wäre aber, dass die Hauptaufgabe der BSD Gigant Spielzeug Autorennbahn funktioniert: das zuverlässige Pilotieren der Fahrzeuge! Das gelingt leider nicht. Das gelbe Fahrzeug fährt mit etwas Glück mal eine komplette Runde (Rekord), mal drei Meter, mal nur einen, mal nur zehn Zentimeter. Dann bleibt es aus unerklärlichen Gründen stehen. Teilweise hilft schieben, teilweise muss man den Standort verändern. Egal, wie man die Schleifer auch stellt, dieses Fahrzeug will einfach nicht.
Beim blauen Boliden geht es ähnlich schlecht los. Der schafft einfach den Looping nicht. Nachdem wir auch hier an den Schleifern diverse Anpassungen vorgenommen haben, schießt er plötzlich mit einem Affentempo durch den Looping und anschließend von der Piste. Diese Performance hält er aber nicht dauerhaft bei. Mal ist er flotter, mal wieder langsamer unterwegs. Nach einer halben Stunde des Einfahrens ist dieses Auto dann endlich so weit, dass man mit ihm anständig die 14 Meter absolvieren kann. Ein Rennen ist leider nicht möglich, weil das gelbe Fahrzeug in den Dauerstreik geht.
Würde die Autorennbahn einwandfrei funktionieren, wäre sie in dieser Preisklasse eine Empfehlung. Allerdings müsste man sicherstellen, dass sich auch Fahrzeuge anderer Hersteller auf dem Schienensystem nutzen lassen, dies gilt auch für Ersatzschleifer. Aufgrund der bestenfalls durchwachsenen Qualität und der ungeklärten Ersatzteil-Frage würden wir von der BSD Gigant Spielzeug Rennbahn die Finger lassen und zu einem Markenhersteller greifen.
Anki Overdrive Fast & Furious
Ja, mit etwas Glück kommt man bei der Anki Overdrive Fast & Furious Edition auch mal zum Fahren. Den größten Teil der Zeit verbringt man aber mit Laden der Autos und der App. Klassische Handregler gibt es nicht, die komplette Steuerung läuft per Smartphone. Ältere Mobiltelefone werden nicht unterstützt. Wird die Anki-App in Zukunft mal eingestellt (der Hersteller Anki ist insolvent, das Autorennbahn-System wurde von Digital Dream Labs übernommen, die die Plattform über Kickstarter gerade wieder aufbauen wollen), kann man die komplette Rennbahn in die Mülltonne stecken.
Der Aufbau gelingt wunderbar einfach, selbst Kinder schaffen es mühelos, die hauchdünnen Fahrbahnteile per Magnetismus zu verbinden. Lediglich das Befestigen der Leitplanken ist ein wenig fummelig.
Bevor man fahren kann, muss man die Autos über einen mitgelieferten Vierfach-Lader an der Steckdose oder über einen USB-Port aufladen. Zudem benötigt man nach der Installation der Anki-App ein Konto. Problematisch: Die beiden Autos ähneln sich farblich stark, im leicht abgedunkelten winterlichen Zimmer kann man sie während der Fahrt nur schwer unterscheiden, da beide auf dem Dach blau blinken. Die Fahrzeuge sind nicht spurgebunden, sondern dürfen die volle Breite der Fahrbahn ausnutzen. Hierzu werkeln ein optischer Sensor, ein eigener 50-MHz-Prozessor und zwei Motoren in den Autos.
Bevor wir ein wenig Gefühl für die Steuerung per Smartphone gesammelt haben, sind die Akkus der Flitzer auch schon leer. Nach lächerlichen 15 kurzen Runden! Und das ist immer so. 15 Runden und damit bestenfalls drei bis vier Minuten Rennen sind drin, dann darf zwischen fünf und acht Minuten aufgeladen werden. Ein schlechter Scherz! Vor jedem neuen Rennen müssen die Autos die Piste scannen und eine bis zwei Runden drehen. Das nervt ebenfalls. Hinzu kommt, dass wir mit aktuellen Samsung-Smartphones regelmäßig WLAN-Verbindungsprobleme zu den Autos haben und die Applikation neu starten müssen. Blöd, wenn man einfach nur fahren will.
Zum Lenken kann man das Smartphone als Lenkrad benutzen, beschleunigt wird über ein virtuelles Gaspedal. Über einen Handregler hat man im Vergleich deutlich mehr Gefühl. Man kann das Gaspedal jedoch dauerhaft gedrückt lassen, die Autos fliegen in der Regel nicht raus, es sei denn, man steuert die Fahrzeuge aus Versehen neben die Strecke.
Damit echtes Rennfeeling aufkeimt, sind die Boliden zu klein. Taktieren scheitert schon daran, dass jedes Rennen blitzschnell vorbei ist. Die App bietet neben Soundeffekten verschiedene Modi wie „Battle“, „Race“ und „Time Trial“. Neue Features lassen sich freifahren, außerdem kann man das gegnerische Auto virtuell abschießen.
Das Zubehörsortiment ist recht umfangreich und beinhaltet neben Fahrzeugen unter anderem Sprungschanzen und eine Kreuzung. Für uns ist Anki Overdrive trotzdem keine Empfehlung. Beim Rennen wollen wir nicht am Smartphone herumhantieren, uns mit einer App herumärgern und alle paar Minuten die Autos neu laden. Ach ja, nach rund einer Stunde ist der Akku des Mobiltelefons ebenfalls leergesaugt.
Playtastic Autorennbahn im Koffer
Wenn überhaupt eignet sich die Playtastic Autorennbahn im Koffer nur für die ganz Kleinen im Alter zwischen zwei und vier. Größere finden die Autorennbahn nach wenigen Runden extrem langweilig. Das Konzept ist ganz pfiffig: Man baut eine Autorennbahn in einen Koffer, die man somit überall dabei haben kann und keine Steckdose erfordert, weil die Energie aus fünf AA-Batterien eingespeist wird. Ausgeklappt ist der Parcours 2,20 Meter lang auf einer Fläche von 90 x 43 x 10 Zentimetern. Mitgeliefert werden zwei Fahrzeuge und zwei Handregler sowie aufsteckbare Banden und Kleinteile wie Zieldurchfahrt, Mechaniker und Flaggen.
Die beiden Rennautos sind noch kleiner als ihre Pendants im Maßstab 1:43, auf viel Detailtreue darf man hier folglich nicht hoffen. Schleifer und Magnet sind genauso wie bei den größeren Slotcars vorhanden. Ebenfalls gehören zwei Rundenzähler zur Ausstattung, von denen nur einer zuverlässig funktioniert.
Dann darf das Rennen starten. Das bedeutet allerdings konkret: Gasregler bis nach unten durchdrücken, fertig! Die Autos fliegen im Normalfall nicht aus den Kurven. Das passiert nur dann, wenn alle paar Runden mal einer der kleinen Flitzer über eine unsauber verarbeitete Schiene stolpert und von der Rennstrecke donnert.
Der Spielspaß ist minimal, fahrerisches Können nicht gefragt, und rein konzeptionell lässt sich die Autorennbahn natürlich nicht ausbauen. Ersatzautos sind günstig zu haben. Wir gehen davon aus, dass der Nachwuchs die nicht benötigt, weil er sehr schnell die Lust an der Playtastic Rennbahn im Koffer verliert.
Darda 50241 Autorennbahn Set Flash Fighter
Reden wir erst gar nicht um den heißen Brei: Bevor Sie sich das 50241 Rennbahn Set Flash Fighter kaufen, zünden Sie lieber einen 20-Euro-Schein an und erfreuen sich an den Flammen. Sie haben hieran garantiert mehr Spaß als an dieser Autorennbahn. Zwei der aktuellen Überschriften von Amazon-Rezensenten bringen die Qualität der Darda-Bahn exakt auf den Punkt: »Müll, absoluter Müll« und »Nicht kaufen, nur noch billiger Schrott« heißt es hier treffend. Und genau so ist es leider.
Ein kurzer Blick zurück, bevor wir in die traurige Gegenwart eintauchen. Darda weist auf dem Karton der Rennbahn-Verpackung mit dem Slogan »Top Quality 1970« stolz darauf hin, dass es sich bei diesem Spielzeug um einen echten Klassiker handelt. In der Tat erinnert sich der Autor dieses Tests bestens an seine erste Darda-Bahn (Darda Super Salto) aus dem Jahr 1986. Diese existiert heute noch und wird mit dem Nachwuchs regelmäßig bespielt. Mit den ersten Autos und den Original-Motoren von damals lässt sich die riesige Strecke mit monsterhohem Dreifach-Looping immer noch befahren. Zwischen 1971 und 1993 wurden die Darda-Bahnen im Schwarzwald hergestellt. Danach wechselte der Besitzer in die USA, die Produktion ging nach China. Inzwischen gehört Darda zur SIMM Spielwaren GmbH.
Kommen wir in die Gegenwart. Das Autorennbahn Set Flash Fighter ist ein absolutes Einsteiger-Paket. Zwei kleine Loopings sind dabei und zwei Steilkurven, dazu zwei kurze Geraden. Die Streckenlänge ist mit insgesamt knapp drei Metern sehr überschaubar. Die Qualität der Schienen ist in Ordnung, die Loopings schlabbern allerdings ziemlich herum, die dürften gerne etwas besser befestigt sein. Aber Schwamm drüber, es geht um den Fahr- und Spielspaß.
Der ist exakt gleich Null. Das einzige mitgelieferte Auto hat nicht mehr wie früher eine Metall-, sondern eine Plastikkarosse. Aufziehen bis zum Anschlag, loslassen, und es passiert – nicht viel. Kurz vor dem Looping gestartet schafft der »Flitzer« – pardon, Schleicher – diesen Überschlag nicht. Deshalb ändern wir die Fahrtrichtung, damit er mehr Anlauf bekommt. Mit Mühe und Not meistert die Karre den ersten Looping, beim zweiten geht ihr der Saft aus.
Bei einer Strecke, die so klein ist, dass man sie fast in einer Sporttasche aufbauen könnte. Dagegen waren frühere Looping-Bahnen von Darda gefühlt so hoch wie der Mount Everest. Aber es bringt nichts, auch nach mehreren Versuchen wird die Darda-Schnecke nicht schneller.
Im Gegenteil: Nach maximal fünf Minuten tritt der Super-Gau ein. Das Auto ist jetzt so lahm, dass es nicht mal mehr einen Looping schafft. Ende, Aus, Feierabend, der Motor ist hinüber! Zu unseren Händen halten wir ein kleines Häufchen Plastikschrott. Alte Motoren hielten 35 Jahre, neue gerade mal fünf Minuten …
Ob wir Pech hatten, es sich um einen Einzelfall handelt? Nein! Wir zitieren aus Amazon: »Da aber die Qualität des mitgelieferten Autos und aller mitgekauften Autos so unterirdisch ist, das sie teilweise nach wenigen Aufziehvorgängen gar nicht mehr gehen, ist die Bahn nutzlos. Schade, das war einmal Qualität …« Oder: »Ich bin von der ersten Sekunde an enttäuscht von der Grotten schlechten Qualität. Ich habe als Kind hunderte von Stunden mit meiner Darda Rennbahn gespielt, Jetzt wollte ich meinem Kind eine Freude machen und diese Autorennbahn gekauft. Wo soll ich anfangen? Wir wollten zunächst Rennbahn Nummer 2 (hier wird eine Teil der Strecke weggelassen) aufbauen und da schafft das Auto bereits den 2ten Looping nicht. KEINE EINZIGE RUNDE! « Oder: »Billiges Plastik. Die Autos kein Vergleich zu früher. Die neuen Autos schaffen keine zwei Loopings-sehr enttäuschend und geht sofort zurück. Nicht kaufen den Schrott!«
Seit Jahren lesen wir davon, dass Darda riesige Probleme mit den Motoren hat. Auch Darda selbst ist die Problematik offenkundig bewusst. Die zuständige PR-Agentur verweist auf Schwierigkeiten und teilt mit, dass man Änderungen beim Lieferanten vornehmen müsse. Aus diesem Grund sei es momentan nicht möglich, die von Darda gewohnte Qualität zu liefern.
Warum Darda seine Autorennbahnen trotzdem weiterhin vertreibt und zum Kauf anbietet, ist für uns mehr als unverständlich und gelinde gesagt unverschämt. Unser Rat und unsere Bitte: Auf keinen Fall kaufen!
So haben wir getestet
Wie bereits angedeutet: Bei Autobahnen, die ein Hersteller auch noch in anderen Grundpackungen mit anderen Streckenverläufen und -längen anbietet, legen wir in diesem Test den Fokus auf das System an sich und weniger auf die spezifische Basispackung. Handelt es sich um eine spezielle Autorennbahn, wie beispielsweise die von Playtastic im Koffer, die es sonst in keiner anderen Modifikation gibt, so bewerten wir diese natürlich ob ihrer vorhandenen Stärken und Schwächen.
Wir haben nicht nur das Fahrverhalten der einzelnen Systeme getestet (Wie schnell sind die Autos? Fliegen diese aus den Kurven oder kann man die ganze Zeit Vollgas fahren?), sondern auch den Auf- und Abbau sowie die Qualität von Schienen, Autos und Zubehör. Zusätzlich ist es wichtig, ob man Ersatzteile und Fahrbahnteile separat erwerben kann oder ob es sich um Wegwerf-Produkte handelt.
Die wichtigsten Fragen
Welche Autorennbahn ist die beste?
Das beste Rennbahn-System für die meisten ist Carrera Digital 132. In unserem Test hatten wir die Grundpackung GT Face Off. Beim Digital 132 fahren die Autos im Maßstab 1:32 auf breiten Schienen im Maßstab 1:24. Der Fahrkomfort ist spitze, Zusatzfeatures wie Überholen, Tanken in der Boxengasse und individuelle Fahrzeuganpassungen bereiten extrem viel Spaß. Außerdem sind Rennen mit bis zu sechs Autos gleichzeitig möglich. Das Ersatzteilangebot ist bei Carrera riesig, zudem gibt es jede Menge Zubehör.
Wie groß sollte eine Autorennbahn sein?
1:43, 1:32 und 1:24 sind die gängigen Maßstäbe, in denen Autorennbahnen verkauft werden. Keine Frage, je größer die Schienen und die Autos, desto mehr Freude kommt auf. Doch diese Entscheidung sollte man nicht nur vom verfügbaren Budget, sondern vor allem vom Platzangebot abhängig machen. Unsere Empfehlung: Wer nur wenig Platz hat, greift zum Maßstab 1:43, in riesigen Palästen und wenn Geld keine Rolle spielt ist 1:24 eine wunderbare Lösung, in allen anderen Fällen ist 1:32 empfehlenswert und ein wunderbarer Kompromiss aus überschaubarer Investition und tollem Slotcar-Feeling.
Was bieten digitale Rennbahnen?
Die Digitaltechnik ermöglicht es unter anderem, durch Spurwechselschienen und einen Taster am Handregler die Fahrspur zu verlassen. Außerdem bieten digitale Elemente diverse spannende Zusatzfunktionen wie etwa Boxengassen, in denen sich die Autos virtuell auftanken lassen. Darüber hinaus kann man die Höchstgeschwindigkeit sowie das Bremsverhalten der Boliden individuell anpassen, Safetycars programmieren, eine Startampel aktivieren, Rundenzeiten und Positionen ablesen oder virtuell die gelbe Flagge schwenken. Sogar der Reifenabrieb und Wetterverhältnisse sind modifizierbar. Ein besonderer Leckerbissen digitaler Autorennbahnen ist die Option, auf zweispurigen Strecken Rennen mit bis zu sechs Fahrzeugen gleichzeitig auszutragen.
