TestElektronik Kameras DSLR und DSLMSystemkamera Test
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 DSLR und DSLM Copyright: Sony

Die beste Systemkamera für Einsteiger

Aktualisiert:
Letztes Update: 26. Januar 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

19. September 2023

Zwei neue Kameras von Canon sind in dieser Preisklasse bis 800 Euro hinzugekommen. Die EOS R100 hat Canon konsequent als preisgünstige Einsteigerkamera entwickelt, ihr Monitor nicht weder klappbar noch schwenkbar und er hat nicht einmal eine Touch-Funktion, die heute eigentlich Standard ist – nicht so gut.

Direkt in unsere Empfehlungen geschafft hat es hingegen die Canon EOS R50, die kaum teurer ist. Hier stimmt fast alles: Schneller Autofokus und Serienbilder, eine gute Ausstattung und eine sehr gelungene, einsteigerfreundliche Bedienung mit frei schwenkbarem Touchscreen. Nur das Angebot an APS-C-Objektiven im Canon EOS-R-System ist derzeit noch denkbar klein: Es gibt nur zwei Stück. Wer etwas anderes will, muss auf Vollformat-Objektive zurückgreifen, die gerade für eine Einsteigerkamera oft zu groß und zu teuer sind.

Die Sony ZV-E10 rutscht aus unseren Empfehlungen und ist nun unter „Außerdem getestet“ zu finden.

25. Mai 2023

Diesmal war ein größeres Update fällig, weil unser bisheriger Testsieger, die Panasonic Lumix GX9, ausläuft und mit den Standard-Zoomobjektiven bereits nicht mehr lieferbar ist. Dafür ist unser ehemaliger Testsieger, die Sony Alpha 6100, die längere Zeit nicht produziert werden konnte, wieder erhältlich und unser neuer alter Testsieger.

Gleichzeitig haben wir zwei neue Kameras mit in die Empfehlungen aufgenommen, die sich besonders für Leute eignen, die einen Schwerpunkt auf das Videofilmen legen. Fotografieren kann man mit der Nikon Z 30 und der Sony ZV-E10 dennoch gut. Beide bieten aktuelle Technik zum attraktiven Preis. Die Canon EOS M50 Mark II wurde aus den Empfehlungen verdrängt und ist ab sofort unter „Außerdem getestet“ zu finden.

25. März 2022

Die Produktion der Fujifilm X-T200 wurde eingestellt. Daher haben wir sie aus dem Test entfernt.

18. März 2022

Wir haben diesen Test komplett überarbeitet und die ehemalige Preisgrenze von 500 Euro auf ca. 800 Euro angehoben. Neuer Testsieger dank guter Verarbeitung, umfangreicher Ausstattung und guter Bildqualität ist die Panasonic Lumix DC-GX9.

Weitere Updates
Update Info-Service

Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

Viele Kamerahersteller waren in den letzten Monaten und Jahren von der Chipkrise und anderen Störungen ihrer Lieferketten betroffen. Das führte dazu, dass einige populäre Kameras sehr schlecht oder überhaupt nicht lieferbar waren. Davon betroffen war unter anderem unser bisheriger Testsieger in der 800-Euro-Preisklasse, die Sony Alpha 6100, weshalb die Panasonic Lumix GX9 vorübergehend deren Platz als Testsieger einnahm. Nun drehen wir die Sache zurück, denn die Sony Alpha 6100 ist wieder lieferbar, die Lumix GX9 hingegen ein Auslaufmodell. Die Kits mit den kleineren Zooms sind schon nicht mehr erhältlich, sondern nur noch ein Travel-Zoom-Kit, das preislich über der hier gesetzten Grenze liegt.

Generell entwickeln sich die Preise im Kameramarkt derzeit nach oben. Das gilt auch für den Bereich der Einsteiger-Kameras. Zwar gibt es auch heute noch einzelne günstigere Kameras deutlich unterhalb von 800 Euro inklusive Objektiv. Die sind jedoch heute nicht mehr uneingeschränkt empfehlenswert. Wir führen diese Kameras hier aber teilweise im Abschnitt »Außerdem getestet« und informieren dort, auf was man bei ihnen verzichten muss. Alle empfehlenswerten Kameras liegen im Preisbereich zwischen ca. 700 und 850 Euro inklusive Set-Objektiv.

Wir haben 18 Einsteiger-Systemkameras getestet, 11 davon sind aktuell noch verfügbar. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht. Bei den nachfolgend angegebenen Preisen ist zu beachten, dass diese manchmal ohne und machmal mit Objektiv sind.

Kurzübersicht

Testsieger

Sony Alpha 6100

Sehr gute Bildqualität, schneller Autofokus, schnelle Serienbilder, kompaktes Gehäuse – das Gesamtpaket überzeugt auf ganzer Linie.

Ganz gleich ob schnelle Actionfotos, ungeplante Schnappschüsse oder Aufnahmen in der Dämmerung und in der Nacht gefordert sind: Die Sony Alpha 6100 meistert jede Aufgabe mit Bravour. Ihre sehr hohe Serienbildrate fängt beim Sport garantiert den entscheidenden Moment ein und der Autofokus reagiert blitzschnell auf jede Situation, verfolgt Gesichter und identifiziert nicht nur Menschenaugen, sondern sogar auch viele Tieraugen. Auch für Videoaufnahmen hat sie eine Menge zu bieten.

Die Bildqualität dieser Kamera wird eigentlich nur durch ihr nicht ganz optimales Kit-Objektiv begrenzt. Dass es mit dem Sony E-Bajonett mittlerweile aber sehr viele Objektive nicht nur für Vollformat-Bildsensoren, sondern auch fürs APS-C-Format und auch von vielen Drittherstellern gibt, tragt mit dazu bei, dass sich die Sony hier hartnäckig als Testsieger hält.

Einfache Bedienung

Canon EOS R50

Einsteigerkamera mit APS-C-Sensor, Canon RF-Bajonett und angenehmer Bedienung. Das Design erinnert an Spiegelreflexkameras.

In vielen Punkten moderner zeigt sich die deutlich jüngere Canon EOS R50. Mit ihrem oben aus dem schön kleinen Gehäuse herausragenden Sucherbuckel knüpft sie von Design her eher an Spiegelreflexkameras an. Ihr Kunststoffgehäuse und der fehlende Mittenkontakt im Blitzschuh wirken etwas »preisoptimiert«. Mit Sucher und frei schwenkbarem Monitor, guter Serienbildgeschwindigkeit und ihrer pfiffigen Webcam-Funktion ist die EOS R50 aber gut ausgestattet.

Zudem ist ihre Bedienung, auch über Touchscreen, sehr gelungen und einsteigerfreundlich. Das Angebot an APS-C-Objektiven im ursprünglich als Vollformat-System auf den Markt gebrachten EOS-R-System von Canon ist derzeit allerdings noch denkbar klein, zumal auch Dritthersteller hier bislang kaum tätig werden.

Gutes Objektiv

Nikon Z 30

Dank bestem Kit-Objektiv in dieser Preisklasse sehr gute Bildqualität.

Wer auf einen eingebauten Sucher verzichten mag, dem können wir die Nikon Z 30 wärmstens empfehlen. Diese bietet in der Summe eine noch bessere Bildqualität als unser Testsieger, einfach weil das Kit-Objektiv das beste in dieser Preisklasse ist. Dass der Bildsensor etwas weniger Megapixel hat (gut 20 Megapixel), ist dabei überhaupt kein Nachteil. Außer auf einen Sucher muss man bei der Z 30 auch auf einen eingebauten Blitz verzichten, insgesamt ist sie dadurch als sogenannte Vlogger-Kamera etwas mehr in Richtung »Video« ausgerichtet als unser Testsieger Sony Alpha 6100.

Vielseitig

Olympus OM-D E-M10 Mark IV

Mit Art-Filtern und kreativen Programmen zur Nachtfotografie lädt Olympus zum Ausprobieren ein.

Wenn Sie z. B. aufgrund des sehr großen Objektiv-Angebots zum Micro-Four-Thirds-System tendieren, sollten Sie ein Auge auf die Olympus OM-D E-M10 Mark IV werfen. Sie hat einen etwas kleineren 20-Megapixel-Bildsensor, punktet dafür mit einem kamerainternen Bildstabilisator. Die Olympus hat ein sehr klassisches (Retro-)Design, aber viele moderne Funktionen wie z. B. sehr kreative Langzeitbelichtungs-Funktionen.

Vergleichstabelle

Test  Systemkamera bis 1.300 Euro: Sony Alpha 6100
Sony Alpha 6100
Systemkamera für Einsteiger Test: Canon Eos R50 Mit Rf S 18 45 Mm Schwarz Schwarz [foto Canon] 4mh1ky
Canon EOS R50
Test Systemkamera für Einsteiger: Nikon Z 30
Nikon Z 30
Test Systemkamera für Einsteiger: Olympus OM-D E-M10 Mark IV
Olympus OM-D E-M10 Mark IV
Systemkamera für Einsteiger Test: Sony Zv E10 Mit 16 50 Mm Pz [foto Medianord]
Sony ZV-E10
Test Systemkamera für Einsteiger: Canon EOS R100
Canon EOS R100
Test Systemkamera für Einsteiger: Canon EOS M50 Mark II
Canon EOS M50 Mark II
Test Systemkamera für Einsteiger: Panasonic DC-G110
Panasonic DC-G110
Test: Panasonic Lumix Dmc Gx80 Mit 12 32 Mm [foto Panasonic] X03rwi
Panasonic Lumix DMC-GX80
Test: Panasonic Lumix Dc Gx880 Mit G Vario 12 32 Mm 3.5 5.6 Asph. Ois [foto Medianord] 4p3jcf
Panasonic Lumix DC-GX880
Test Systemkamera bis 800 Euro: Canon EOS M200
Canon EOS M200

Testsieger
Sony Alpha 6100
Test  Systemkamera bis 1.300 Euro: Sony Alpha 6100
  • Gute Bildqualität
  • Schnelle Serienbilder
  • Schwenkbarer Monitor mit Selfie-Funktion
  • Kit-Objektiv könnte besser sein
Einfache Bedienung
Canon EOS R50
Systemkamera für Einsteiger Test: Canon Eos R50 Mit Rf S 18 45 Mm Schwarz Schwarz [foto Canon] 4mh1ky
  • Gute Bildqualität
  • Dreh- und schwenkbarer Touchscreen-Monitor mit Selfie-Funktion
  • Webcam-Funktion
  • Blitzschuh ohne Mittenkontakt
Gutes Objektiv
Nikon Z 30
Test Systemkamera für Einsteiger: Nikon Z 30
  • Sehr gutes Kit-Objektiv
  • Sehr gute Bildqualität
  • Heller, dreh- und schwenkbarer Monitor mit Selfie-Funktion
  • Kein Sucher
  • Kein Blitz
Vielseitig
Olympus OM-D E-M10 Mark IV
Test Systemkamera für Einsteiger: Olympus OM-D E-M10 Mark IV
  • Sensor-Shift-Bildstabilisator
  • Beweglicher Touchscreen
  • 4K-Video mit 30 Bildern/s
  • Interessante Spezial­funktionen für Lang­zeit­belichtungen
  • Nur Kontrast-Autofokus
  • Geodaten nur per GPS-Logging
  • Rudimentäre Touchscreen-Integration
Sony ZV-E10
Systemkamera für Einsteiger Test: Sony Zv E10 Mit 16 50 Mm Pz [foto Medianord]
  • Exzellentes 3-Kapsel-Mikrofon
  • Dreh- und schwenkbarer Monitor mit Selfie-Funktion
  • Kit-Objektiv könnte besser sein
  • Kein Sucher
  • Kein Blitz
Canon EOS R100
Test Systemkamera für Einsteiger: Canon EOS R100
  • 4K-Video (nur 25 Bilder/s)
  • Einfache Bedienung
  • Kein Schwenkmonitor
  • Keine Touch-Funktion
Canon EOS M50 Mark II
Test Systemkamera für Einsteiger: Canon EOS M50 Mark II
  • Nach vorne klappbares Display
  • 4K-Video (nur 25 Bilder/s)
  • Gute Bedienung auch über Touchscreen
  • Crop bei 4K Video
Panasonic DC-G110
Test Systemkamera für Einsteiger: Panasonic DC-G110
  • 4K-Video mit 30 Bildern/s
  • Sehr gutes Mikrofon mit justierbarer Richt­charakteristik
  • Kurze Aufnahmelänge am Stück bei 4K-Videos
Panasonic Lumix DMC-GX80
Test: Panasonic Lumix Dmc Gx80 Mit 12 32 Mm [foto Panasonic] X03rwi
  • Sensor-Shift-Bildstabilisator
  • 4K-Video mit 30 Bildern/s
  • Nur 16 Megapixel
Panasonic Lumix DC-GX880
Test: Panasonic Lumix Dc Gx880 Mit G Vario 12 32 Mm 3.5 5.6 Asph. Ois [foto Medianord] 4p3jcf
  • Touchscreen-Monitor mit Selfie-Funktion
  • 4K-Video mit 30 Bildern pro Sekunde
  • Kein Sucher
  • Geringe Akku-Reichweite
  • Nur 16 Megapixel
Canon EOS M200
Test Systemkamera bis 800 Euro: Canon EOS M200
  • APS-C-Format-Sensor
  • 24 Megapixel
  • Touchscreen-Monitor mit Selfie-Funktion
  • Kein Sucher
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Alle Infos zum Thema

Digitalkameras mit Wechselobjektiv: Systemkameras im Test

Als Systemkamera bezeichnet man eine Kamera, bei der man das Objektiv wechseln kann. Der Vorteil davon ist, dass man für verschiedene Aufnahmesituationen innerhalb von Sekunden das jeweils passende Objektiv an der Systemkamera montieren kann – sofern man mehr als ein Objektiv hat. Und gerade da liegt das Problem.

In dieser Preisklasse wird (zu) selten das Objektiv gewechselt

Im preisgünstigen Einstiegsbereich haben viele Anwender nur das eine Kit-Objektiv, das sie mit der Kamera gekauft haben – oder eventuell zwei Objektive, wenn es sich um ein sogenanntes »Double-Zoom-Kit« gehandelt hat. Und die Anwender verspüren angesichts von Preisen von mehreren hundert Euro, die ein halbwegs ordentliches Objektiv kostet, auch wenig Lust, in ein solches zu investieren. So mutieren die meisten Systemkameras quasi zur Kompaktkamera – mit gewissermaßen fest angewachsenem Objektiv.

Sollte man dann nicht gleich zur Kompaktkamera greifen? Das kommt darauf an. Grundsätzlich sind Kompaktkameras nicht günstiger, nur weil das Bajonett zwischen Kamera und Objektiv fehlt. Eher haben sie andere spezifische Eigenschaften. Sie sind z. B. noch kleiner oder ihr Objektiv hat enorm große Zoomfaktoren mit ganz viel Telebrennweite. Beides zusammen führt dann zwangsläufig zu kleinen Sensorgrößen und damit sinkt die Qualität der Fotos.

Umgekehrt gibt es auch einige wenige Kompaktkameras, die überschaubare Zoomfaktoren oder gar keinen Zoom haben und einen großen Sensor. Die haben dann wiederum eine hervorragende Bildqualität, aber auch ihren Preis. Zum Einsteigerpreis gibt es solche Kompaktkameras selten, sondern dafür muss man einiges mehr auf den Tisch legen. Der verbleibende, echte Vorteil: Da sich das fest eingebaute Objektiv in ausgeschaltetem Zustand ins Kameragehäuse zurückziehen kann, sind die wirklich kleiner als eine Systemkamera inklusive angebautem Objektiv.

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Bildqualität fürs Geld, die die Einsteiger-Systemkameras unter 800 Euro bieten, ist auf jeden Fall exzellent. Und auch sonst muss man bei der Technik eigentlich auf nichts wirklich verzichten, was heute Stand der Technik ist. Das gilt nicht für alle Systemkameras, aber zumindest für unsere Empfehlungen. Vernünftige Sensorgröße (Four Thirds oder APS-C)? Kein Problem, die Zeiten der Systemkameras mit kleineren Sensoren sind glücklicherweise vorbei.

Hochauflösende und ruckelfreie 4K-Videos? Ist heute normal. Unterschiede gibt es allenfalls bei der maximalen Bildfrequenz oder der maximalen Videoaufzeichnung am Stück. Da gilt es ggf. genau hinzuschauen, wenn das wichtig ist. Einen ausreichend guten elektronischen Sucher? Haben nicht alle – gerade in dieser Preisklasse wird der gern eingespart, insbesondere bei Kameras, die sich primär an »Vlogger« richten (Videofilmer). Einen Bildstabilisator in der Kamera oder im Objektiv, einen Blitzschuh, kippbaren Monitor, Touchscreen? Bei unseren Empfehlungen alles vorhanden! Nicht mehr selbstverständlich ist heute allerdings ein eingebauter Blitz. Das ist schade, denn selbst ein leistungsschwacher Mini-Blitz kann gut zum Aufhellen in Gegenlicht-Situationn verwendet werden.

Worin besteht dann die Existenzberechtigung der noch teureren Kameras? Wie sieht es aus, wenn man beispielsweise 1.300 Euro inklusive Objektiv ausgibt? Je nach Schwerpunkt bekommt man dann alles noch etwas besser und schneller. Mehr Megapixel, ein besseres, schärferes Objektiv, einen besseren, schärferen Sucher, einen schnelleren Autofokus und vor allem eine bessere Gehäusequalität (dann aus Metall statt Kunststoff). Der Mehrpreis geht schon in Ordnung. Aber was die 800-Euro-Systemkameras leisten, ist für den Anfang auf keinen Fall verkehrt. Und da kommen wir doch noch mal auf das Wechselobjektiv zurück.

Noch bessere Bild­qualität gibt es mit hoch­wertigeren Objektiven

Das Objektiv ist an der Bildqualität (Schärfe und Details, die Sie im fertigen Bild sehen) maßgeblich beteiligt. Bei einem Einsteigerpreis von 800 Euro komplett muss man da oft Kompromisse eingehen, anders geht es nicht. Wenn Sie aber mit einer solchen Kamera einsteigen und auf den Geschmack kommen, können Sie ein anderes, besseres Objektiv dazukaufen – vielleicht eine lichtstarke Festbrennweite, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich für die Porträt-Fotografie.

Damit werden Sie dann sehen, was Ihre Kamera wirklich kann. Und das Objektiv können Sie später an einer vielleicht noch besseren, neueren Kamera weiterverwenden. Sie könnten so ein Objektiv vielleicht auch gebraucht kaufen. Oder ein älteres, aber noch gutes Kameragehäuse erwerben, falls Ihr Gehäuse mal kaputt geht, das Objektiv aber noch einwandfrei funktioniert. Das »System« hat nicht nur Sinn, wenn man mehrere Objektive zum Wechseln hat.

Unser Favorit

Testsieger

Sony Alpha 6100

Sehr gute Bildqualität, schneller Autofokus, schnelle Serienbilder, kompaktes Gehäuse – das Gesamtpaket überzeugt auf ganzer Linie.

Unsere Top-Empfehlung ist die Sony Alpha 6100, die das beste Paket für Fotografen und Videofilmer bietet. Die Kamera kam schon 2019 auf den Markt, ist aber nach wie vor aktuell und mittlerweile – nach Lieferschwierigkeiten im Jahr 2022 durch fehlende Bauteile im Zuge der Chip-Krise – auch wieder lieferbar.

Mittlerweile werden vom Auto­fokus selbst Tier­gesichter erkannt

Die Alpha 6100 besitzt einen höchst leistungsfähige Bildprozessor aus der Profikamera Sony Alpha 9, den Sony der Einfachheit halber auch in alle günstigeren Produkte einbaut (was diesen außerordentlich gut bekommt). Dazu zählt auch ein äußerst leistungsfähiger und intelligenter Autofokus mit 425 Kontrast-AF-Sensoren mit 85 Prozent Bildfeld-Abdeckung, der nicht nur auf Menschenaugen automatisch scharfstellt, sondern mittlerweile sogar Tieraugen identifizieren kann. Oder die 4K-Videofunktion mit bis zu 30 fps (Frames per Second, Bildern pro Sekunde), die allerdings nur bis 25 fps die gesamte Sensorbreite nutzt und eine tolle Qualität bietet (bei 4K mit 30 fps wird ein um den Faktor 1,2 kleinerer Ausschnitt des Sensors genutzt).

Die Drahtlos-Schnittstellen Bluetooth und WLAN sind selbstverständlich vorhanden und damit in Verbindung mit einem Smartphone nahtloses Geotagging, Fernsteuerung inklusive Live-Bild und eine relativ einfache Bildübertragung aufs Handy.

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Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] A0mhov
Die Sony Alpha 6300 ist eine sehr kompakte Systemkamera, gerade mal so hoch, wie der Durchmesser des mitgelieferten Objektivs.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] 2az4lk
Die Menü-Führung ist bei allen besseren Sony-Systemkameras praktisch identisch. Wer beispielsweise schon eine Kompaktkamera aus der RX-Serie von Sony hat, findet sich sofort zurecht.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] Tc2xb3
Wie es sich für eine richtige Systemkamera gehört, besitzt die Sony Alpha 6100 auch einen Blitzschuh, in dem sich Systemblitzgeräte montieren lassen und über den diese von der Kamera automatisch gesteuert werden.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] D5vgty
Das Stativgewinde sitzt bei der Sony Alpha 6100 Systemkamera mittig unterm Objektiv und schön weit weg vom Speicherkarten- und Batteriefach, sodass eine angeschraubte Stativ-Schnellwechselplatte normalerweise das Akkufach nicht blockieren sollte.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] Gyigfz
Akku und Speicherkarte sitzen bei der Sony Alpha 6100 Systemkamera gemeinsam in einem von unten zugänglichen Fach.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] Q2xplm
Das NFC-Symbol am Handgriff besagt, dass man Android-Smartphones (sofern diese ebenfalls über NFC verfügen) dort nur mit der Rückseite gegenhalten muss um die passende Fernbedienungs-App zu starten.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] Trrh1q
Das Kit-Objektiv der Sony Alpha 6100 Systemkamera besitzt einen per Motor angetriebenen Zoom, hier gut erkennbar an dem Bedienelement am Objektiv. Das hat den Vorteil, dass der Zoom auch fernbedienbar ist, z. B. durch eine Smartphone App oder durch einen optional erhältlichen Handgriff mit entsprechendem Bedienelement.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Sony] 05yiij
Bei abgenommenen Objektiv sieht man den Bildsensor in APS-C-Größe. Das Bajonett nennt sich »E-mount« und ist dasselbe, das Sony auch an seinen Vollformat-Kameras verwendet.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 Mit E 16 50 Mm [foto Sony] Nzqfbq
Der Monitor lässt sich nicht nur von der Rückseite betrachten, sondern um bis zu 180 Grad nach oben klappen. Dann ist er auch bei Selfies genutzt werden, ideal beispielsweise für Vlogger.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Alpha 6100 [foto Medianord] A130eg
Das Kit-Objektiv ist qualitativ nur auf mittlerem Niveau. Es ist aber eingefahren schön kompakt, dank Motorzoom fernbedienbar und sollte aufgrund seines geringen Aufpreises auf jeden Fall mitgekauft werden.
Systemkamera bis 800 Euro Test: Sony Gp Vpt2bt [foto Sony] 10jjtr
Der optionale Handgriff Sony GP-VPT2BT harmoniert ideal mit der Sony Alpha 6100 Systemkamera und ihrem Motorzoom-Objektiv. Per Bluetooth lassen sich damit viele Kamerafunktionen einschließlich der Brennweitenverstellung bedienen.

Auch die übrigen Eckwerte können sich sehen lassen. Ihr Bildsensor im APS-C-Format hat 24 Megapixel, das ist seit längerem Standard bei dieser Sensorgröße und stellt einen guten Kompromiss aus Auflösung und Pixelgröße dar. Und bei schnellen Serienaufnahmen zeigt diese »Einsteigerkamera« vielen teureren Systemkameras, wo der Hammer hängt: Satte elf Fotos pro Sekunde kann sie schießen und das gleich für 116 Aufnahmen in Folge in JPEG oder 46 Aufnahmen in Rohdaten – das Ganze sogar mit Echtzeit-Autofokus-Tracking auf Gesichter, Augen oder Tieraugen.

Gut verarbeitetes Kunststoff­gehäuse

Wo muss man denn bei so einer Top-Einsteigerkamera überhaupt Abstriche machen? Was könnte noch besser gehen? Der auffälligste Unterschied ist das Kameragehäuse selbst. Dieses besteht bei der Sony Alpha 6100 aus Kunststoff. Das keinesfalls per se irgendwie schlecht oder wenig haltbar oder nachlässig verarbeitet. Das wäre auch schlimm, denn 800 Euro sind ja auch durchaus eine Investition.

Es gibt übrigens Kameras von anderen Herstellern, die deutlich mehr kosten und die ebenfalls ein (gut verarbeitetes) Kunststoffgehäuse haben. Es geht dabei mehr um die Haptik, das Handgefühl. Eine Sony Alpha der nächst höheren Modellnummer (Alpha 6400) fühlt sich mit ihrem edlen Metallgehäuse halt nochmal deutlich besser an, kostet dann aber eben auch ein bisschen mehr.

Auch beim elektronischen Sucher gibt es »Luft nach oben«. Der von der Alpha 6100 löst 1,44 Millionen Bildpunkte auf. Teurere Kameras packen da nochmal die Hälfte drauf. Noch mehr Serienbilder am Stück oder HDR-Videos (beides bekommt man erst in teureren Systemkameras) sind hingegen Sachen, die Leute brauchen, die dann ohnehin zu den größeren Systemkameras greifen. Da hat Sony also sinnvoll abgespeckt. Gut ist aber, dass die Alpha 6100 überhaupt einen Sucher hat. Gerade in sehr hellem Umgebungslicht ist ein solcher wichtig. Die beiden nächstplatzierten Systemkameras in unserem Test haben ausschließlich einen Sucher und qualifizieren sich schon allein deshalb nicht für den Testsieg.

Set-Objektiv E 16-50 mm 3,5-5,6 PZ OSS

Die Sony Alpha 6100 gibt es im Set mit dem E 16-50 mm 3,5-5,6 PZ OSS, das uns auch im Test zur Verfügung stand und genau dieses Kit ist es auch, das es bei etlichen Händlern unter die 800-Euro-Marke geschafft hat. Das kleine Powerzoom-Objektiv ist besonders kompakt und wird elektronisch gezoomt, was bei Videoaufnahmen durchaus interessant sein kann. Das Objektiv ist zwar nicht gerade für eine besonders hohe Bildqualität berühmt (bis zu 70 Prozent Auflösungsabfall zum Rand sowie Farbsäume sind hier die Probleme), aber das eingefahren recht flache Objektiv passt perfekt zur geringen Größe der Sony Alpha 6100.

Einige Händler bieten die Alpha 6100 auch nur als Gehäuse, also ohne Objektiv an. Dies klingt vielleicht verlockend für Leute, die gleich ein höherwertiges Objektiv kaufen wollen oder noch eines von ihrer vorherigen Sony Alpha Systemkamera haben.

Wir raten zur Variante mit E 16-50mm Motorzoom-Objektiv

Unser Meinung nach ist es aber schlauer, die Alpha 6100 in jedem Fall mit dem kleinen E 16-50mm Motorzoom-Objektiv zu kaufen. Der Preis-Unterschied zur Nur-Gehäuse-Version ist gering, normalerweise ca. 50 bis 100 Euro (in einigen Aktionen bekommt man sogar die Kamera mit Objektiv günstiger als ohne).

Selbst wenn Sie die Kamera mit einem besseren (und größeren, schwereren und teureren) Objektiv betreiben wollen, wird es wahrscheinlich Situationen geben, wo Sie das kleine, leichte und flache Kit-Objektiv schätzen werden und wo es mit der Kamera ausreichend gute Bilder macht. Und wenn Sie die Kamera in einigen Jahren vielleicht mal verschenken oder verkaufen wollen, geht das auch viel besser zusammen mit Objektiv. Ein kleiner Aufpreis fürs Objektiv ist also gut angelegt.

Sony Alpha 6100 im Testspiegel

Im digitalkamera.de-Test überzeugt die Alpha 6100:

»Der Käufer erhält einen leistungsfähigen, schnellen Fotoapparat mit hoher Bildqualität in einem kompakten Gehäuse, der auch sehr gute Videos aufzeichnen kann. Dass beispielsweise der Sucher etwas mager auflöst, das Speicherkarteninterface etwas langsam ist oder die 4K-Videofunktion keine HDR-Aufzeichnung erlaubt und Augen erkennt, sind Einschränkungen, die man bei einem Einsteigergerät hinnehmen muss. Am leistungsfähigen Autofokus, der schnellen Serienbildfunktion und der hohen Bildqualität gibt es jedenfalls kaum etwas auszusetzen. So liefert die Alpha 6100 hochauflösende, artefaktfreie Aufnahmen mit eine überraschend hohen Farbtreue. Über ISO 800 geht die Bildqualität zwar langsam runter, aber selbst bei ISO 3.200 sind die Ergebnisse noch ausreichend und sogar bei ISO 6.400 durchaus noch brauchbar.«

Im Test der Zeitschrift DigitalPhoto zeigt sich die Kamera als hochauflösend mit tollem Rauschverhalten auch bei höheren ISO-Einstellungen. Die Ausstattung ist für den Anschaffungspreis zu gering (auf Basis der UVP, der effektive Preis ist heute schon deutlich niedriger), dennoch nicht schlecht. Am Ende erreichte die Kamera ein sehr gutes Testergebnis.

Mit einer sehr hohen Geschwindigkeit kann die Kamera im Test des fotoMagazins punkten. Liegt bei der Ausstattung aber etwas hinter dem großen Schwestermodell zurück. Die Bildqualität ist auf hohem Niveau, was die Auflösung und das Bildrauschen angeht.

Die Stiftung Warentest hat die Sony Alpha 6100 (mit 16-50 mm f:3,5-5,6 OSS) in der Ausgabe 12/2022 getestet – mit dem Ergebnis »gut« (2,1). In fast allen Testkriterien gab es die Teilnote »gut«, nur bei »Sucher und Monitor« schnitt die Sony sogar »sehr gut« ab.

Alternativen

Die Sony Alpha 6100 ist für uns die beste Einsteiger-Systemkamera für unter 800 Euro für die meisten Fotografen und taugt durchaus auch sehr gut zum Videofilmen. Doch wer seine Schwerpunkte anders setzt, der wird sich vielleicht mit unseren Alternativen noch eher anfreunden können.

Einfache Bedienung

Canon EOS R50

Einsteigerkamera mit APS-C-Sensor, Canon RF-Bajonett und angenehmer Bedienung. Das Design erinnert an Spiegelreflexkameras.

Seit die Canon EOS R50 mit Objektiv in die hier gesetzte Preisklasse gerutscht ist, hat sie direkt Platz 2 eingenommen. Canon versucht ganz offensichtlich, diese Kamera sehr preisgünstig herzustellen. Das merkt man beispielsweise an dem einfachen Kunststoffgehäuse, das allerdings gut in der Hand liegt, und daran, dass der Blitzschuh gar keine normalen Kontakte für gewöhnliche Mittenkontakt-Blitzgeräte besitzt. Wenn man hier einen externen Blitz verwenden will, dann muss es ein aktueller Blitz von Canon mit Multi-Interface-Kontakten sein. Immerhin hat die Canon EOS R50 einen kleinen eingebauten Blitz, das ist zunehmend keine Selbstverständlichkeit mehr.

Auch sonst hat die Kamera alles, was man als Einsteiger braucht und man merkt dass sie zu den neueren Vertretern dieser Klasse gehört (sie kam erst im Sommer 2023 auf den Markt). Eine Lademöglichkeit über USB-C ist hier selbstverständlich und die Canon EOS R50 kann über diese Schnittstelle sogar ganz einfach als hochwertige Webcam am heimischen PC benutzt werden – mit Ton über das eingebaute Mikrofon und ganz ohne irgendwelche speziellen Treiber oder speziell installierter Software. Leider wird dabei der Akku genutzt, eine Stromversorgung über USB erfolgt beim Webcam-Betrieb nicht.

Gelungene Menü­führung und Bedienung

Die Bedienung gefiel uns im Test sehr gut, insbesondere das klar strukturierte, sehr logisch aufgebauten Menü und die komplett implementierte Touch-Bedienung. Der Bildschirm ist frei dreh- und schwenkbar, alleine das ist ein Grund bei einer Canon-Einsteiger-Kamera zur EOS R50 zu greifen und nicht etwa zur noch günstigeren EOS R100. Videos macht sie mit 4K30 oder in FullHD mit 60 Bilder/s, das ist heute Standard. Beim Fotografieren fallen der HDR-Modus und das HEIF-Format positiv auf. Schnell ist nicht nur der Autofokus, sondern auch die Serienbildfunktion mit 12 Bildern pro Sekunde. Dabei macht die Kamera in JPEG immerhin 43 Bilder, in RAW allerdings nur 9 Aufnahmen am Stück, dann ist der kleine Pufferspeicher erstmal voll und dann geht es deutlich langsamer weiter.

Der Bildstabilisator sitzt bei der Canon EOS R50 nicht in der Kamera selbst, sondern im 2,5-fach-Zoom-Kit-Objektiv. Das Objektiv liegt qualitativ gerade noch im Mittelfeld. Mit einem bessere Objektiv würden noch mehr Details auf der Speicherkarte landen. Dieses Schicksal teilt die EOS R50 aber mit praktisch allen Einsteigerkameras. Insgesamt ist die Canon EOS R50 eine gute Allround-Kamera für Einsteiger mit zeitgemäßer Ausstattung.

Gutes Objektiv

Nikon Z 30

Dank bestem Kit-Objektiv in dieser Preisklasse sehr gute Bildqualität.

Die Nikon Z 30 ist die günstigste Systemkamera dieses Herstellers und richtet sich eher an Vlogger (Videofilmer, die sich auch häufig selbst filmen). Mit diesem Schwerpunkt meinte Nikon, auf einen Sucher verzichten zu können. Trotz leuchtstarkem Monitor kann das Fehlen eines Suchers in sehr heller Umgebung ein Nachteil sein.

Auch auf einen eingebauten Mini-Blitz hat der Hersteller verzichtet, einen Systemblitzschuh für Aufsteckblitz-Systemkameras gibt es aber. Die Sparmaßnahmen für das preisgünstige Einstiegsmodell sind also offensichtlich, aber was übrig bleibt, hat Hand und Fuß. So ist der frei dreh- und schwenkbare Touchscreen mit rund 930 cd/m² ungewöhnlich hell, sodass sich damit auch gut arbeiten lässt. Und auch das kompakte Kit-Objektiv überzeugt durch eine für ein solches Objektiv erstaunlich gute Bildqualität.

Das Objektiv fährt bei Nichtgebrauch platzsparend in den Objektvtubus zurück bzw. wird zur Benutzung durch eine Drehbewegung mechanisch ausgefahren. Die tatsächlich Brennweite von 16 bis 50 mm entspricht am APS-C-Sensor einer Kleinbildbrennweite von 24 bis 75 mm. Das Objektiv ist mit F3,5-6,3 nicht gerade lichtstark, aber schön scharf, sodass in Verbindung mit dem gut 20 Megapixel Auflösung bereitstellenden Bildsensor letztlich oft mehr Details auf der Speicherkarte landen als bei manchem Mitbewerber-Systemkameras.

Gut verarbeitetes Kunststoff­gehäuse

Das Gehäuse der Nikon Z 30 besteht aus Kunststoff, ist aber gut verarbeitet. Die Kamera liegt mit ihrem ausgeprägten Handgriff sehr gut in der Hand und ist gut zu bedienen, was auch für die Menüs und den Touchscreen gilt. Der Autofokus arbeitet gut und zuverlässig, auch bei Serienbildern, bei denen die Z 30 genauso schnell ist wie unser Testsieger.

Insgesamt ist die Nikon Z 30 also eine wirklich gute und dafür recht günstige Einsteigerkamera, wenn man auf einen Sucher verzichten mag. Den gibt es übrigens sozusagen gegen Aufpreis beim nächstgrößeren Systemkameras Nikon Z 50 oder bei der im Retro-Design gehaltenen Nikon Z fc. Beide liegen damit aber nicht mehr in der in diesem Test angepeilten Preisklasse von rund 800 Euro inklusive Objektiv.

Vielseitig

Olympus OM-D E-M10 Mark IV

Mit Art-Filtern und kreativen Programmen zur Nachtfotografie lädt Olympus zum Ausprobieren ein.

Die Olympus OM-D E-M10 Mark IV ist das direkte Nachfolgemodell unseres ehemaligen Testsiegers in der 500-Euro-Preisklasse. Sie ist ähnlich gut wie diese, nur leider viel teurer und hat deshalb kein so gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihr Gehäuse ist mit ihren vielen Fugen und Kanten deutlich retro-mäßiger, verfolgt aber grundsätzlich ein Designkonzept mit Sucherbuckel.

Der Bildsensor ist, anders als bei den zuvor genannten Systemkameras, ein etwas kleinerer Four-Thirds-Sensor mit 20 Megapixeln im 4:3-Seitenverhältnis und ist zur wirkungsvollen Bildstabilisation beweglich gelagert. Anders als die anderen Kameras hier, besitzt die Olympus keinen Hybrid- oder wenigstens DFD-Autofokus, sondern lediglich einen Kontrast-Autofokus. Das ist bei statischen Motiven kein großes Problem (d. h. schnell ist der Autofokus dann trotzdem), bei Serienaufnahmen von bewegten Motiven aber ein klarer Nachteil.

Die Serienbildleistung der OM-D E-M10 Mark IV ist mit lang anhaltenden knapp neun Bildern pro Sekunde durchaus gut. Bei Videos allerdings nutzt die Kamera – und zwar sowohl bei hochauflösenden 4K-Videos als auch bei normalen FullHD-Videos – nicht die gesamte Sensorbreite, wodurch einiges an Weitwinkelwirkung des Objektivs verloren geht. Mindestens bei FullHD-Videos ist ein solches Verhalten eigentlich heutzutage selbst in der Einsteigerklasse nicht mehr zeitgemäß.

Das Gleiche gilt für die Drahtlosverbindungen. Zwar sind WLAN und Bluetooth vorhanden, es gibt aber keine permanente Smartphone-Anbindung, sodass GPS-Daten vom Smartphone nur umständlich nachträglich verarbeitet werden können (sofern man sie mitgeloggt hat). Wer sich mit Lichtmalerei oder Nachtaufnahmen beschäftigen will, findet bei Olympus selbst in der Einstiegsklasse einige pfiffige Belichtungsfunktionen. Die Bildqualität der Kamera selbst ist einwandfrei, wird aber, wie bei fast allen anderen Testteilnehmern, vom mitgelieferten Set-Objektiv stark beschränkt. Ein teilweise sehr hoher Randabfall und Farbsäume sind auch hier das Problem.

Außerdem getestet

Sony ZV-E10

Bei der Sony ZV-E10 handelt sich im Grunde um eine modifizierte Alpha 6100, die auf das Vlogging angepasst wurde. Im Gegensatz zur Alpha 6100, deren Monitor nur bis um 180 Grad nach oben (und somit bis in die Selfie-Stellung) geklappt werden kann, hat die ZV-E10 einen frei schwenkbarem Monitor, dafür allerdings – wie die Nikon Z 30 – weder Sucher noch Blitz. Eine Besonderheit ist ihr wirklich sehr gutes, direktionales 3-Kapsel-Mikrofon, auch ein Windschutz-Puschel liegt serienmäßig dabei, sodass sauberem Ton zum Video nichts im Wege steht. Welche von beiden man kaufen sollten, hängt also eher vom Anwendungsschwerpunkt ab. Wer hauptsächlich fotografiert, wird eher zur Alpha 6100 greifen (die auch gut filmen kann). Wer seinen Schwerpunkt eher im Videobereich sieht, wird eher zur ZV-E10 greifen (die auch gut fotografieren kann).

Canon EOS M50 Mark II

Die Canon EOS M50 Mark II ist eine Systemkamera mit 24 Megapixeln Auflösung samt APS-C und war bis Anfang 2023 eine unserer Empfehlungen in diesem Segment. An Qualität mangelt es der Canon Systemkamera also nicht. Die Systemkamera besitzt ein leistungsfähiges Hybrid-Autofokus-System und viele Komfortfunktionen für ambitionierten Foto- und Videoeinsteiger. Hochauflösende 4K-Videos nimmt sie allerdings nur mit reduziertem Bildwinkel und mit maximal 25 Bildern pro Sekunde auf (Standard sind eigentlich 30 Bilder/s). Zudem gibt es im Canon EOS-M-System nur eine kleine Objektivauswahl. Nachdem Canon das R-System, das ursprünglich als System für größere Kleinbild-Sensoren auf den Markt kam, um immer mehr günstige APS-C-Systemkameras erweitert, gehen wir davon aus, dass das EOS-M-System mittelfristig sterben wird und können dafür keine Empfehlung mehr aussprechen. Andere Kameras eignen sich besser für gute Fotos.

Panasonic DC-G110

Knapp nicht in die Empfehlungen geschafft hat es die Panasonic Lumix DC-G110. Die Systemkamera hat viele gute Ansätze vom Hersteller erhalten und glänzt teilweise mit einer hervorragenden Ausstattung, verschenkt aber leider im Detail viele gemachte Punkte wieder. Sie bietet eine gute Bildqualität, aber ihr fehlt der Sensor-Shift-Bildstabilisator, den die ältere GX9 bietet. Sie will im Social-Media-Bereich punkten und bietet eine 4K-Videofunktion samt Vlog-L und drei Mikrofonen, hat aber gleichzeitig eine stark begrenzte Aufnahmelänge und lässt eine USB-Streaming-Funktion sowie USB-Stromversorgung vermissen (letzteres bietet aber auch keine andere Kamera in diesem Testfeld, von einer Kamera mit dem Profil der G110 hätten wir das aber erwartet).

Canon EOS M200

Dass die Canon EOS M200 es nicht in die Empfehlungen unserer Systemkameras für Einsteiger geschafft hat, liegt ganz sicher nicht daran, dass sie eine schlechte Bildqualität hätte, die ist – auch dank ihren großen APS-C-Sensors – sehr gut. Fotos gelingen mit der Systemkamera somit super. Die M200 ist sogar die kompakteste Kamera im Testfeld mit dieser Sensorgröße, hat dafür aber auch das sich am billigsten anfühlende Gehäuse, das zudem am wenigsten ergonomisch ist. Überhaupt sorgt der Minimalismus des Gehäuses dafür, dass sie am schlechtesten ausgestattet ist. Sie besitzt weder einen Sucher noch einen Blitzschuh. Auch die Objektivauswahl im M-System ist klein, was bei der M200 als Lifestyle-Kamera aber vielleicht weniger tragisch ist.

Panasonic Lumix DMC-GX80

Die Panasonic Lumix DC-GX80 ist mit Abstand die älteste Systemkamera im Testfeld, das merkt man ihr aber nur an ganz wenigen Details an. So gibt es kein Bluetooth und der Bildsensor löst lediglich 16 Megapixeln auf. Die Ausstattung der GX80 ist ansonsten sehr gut und vor allem punktet sie mit dem niedrigsten Preis. Sie kostet mit Objektiv weniger als 500 Euro. Wer nicht mehr ausgeben möchte, sollte sich diese Kamera durchaus einmal näher anschauen.

Panasonic Lumix DC-GX880

Die Panasonic Lumix GX880 ist die preisgünstige spiegellose Systemkamera bei Panasonic und fast identisch mit dem Vorgängermodell namens Lumix GX800. Die äußerst kompakte, spiegellose Systemkamera richtet sich mit Automatikfunktionen und einfacher Bedienung vor allem an Einsteiger, ohne aber auf manuelle Einstellmöglichkeiten zu verzichten. Dank WLAN und Selfie-Klappdisplay mit Touch-Funktion gibt sich die spiegellose Systemkamera GX880 als moderne Kamera. Im Gegensatz zu den teureren GX-Systemkameras hat die spiegellose GX880 keinen zur Bildstabilisierung beweglich gelagerten Bildsensor – bei Panasonic verfügen allerdings Objekte über Bildstabilisierung. Die spiegellose Systemkamera GX880 ist ein ganzes Stück günstiger zu haben als die Kameras, die es in unsere Empfehlungen geschafft haben, dafür muss man allerdings auf einen Sucher an der Systemkamera verzichten.

Canon EOS R100

Die Canon EOS R100 ist die günstigste Einsteigerkamera von Canon und will ganz offensichtlich preislich an frühere Günstigst-Kameras aus der Spiegelreflex-Ära anknüpfen. Dafür hat Canon bei der EOS R100 nicht nur den Monitor unbeweglich eingebaut, sondern auch gleich noch auf die Touch-Funkton verzichtet. Das ist schade, denn gerade die Touch-Bedienung der Menüs ist bei den neueren Canon-Kameras, die diese haben, sehr gut gelungen. Beim 4K-Video schafft die EOS R100 nur 25 Bilder/s (besser wären 30 Bilder/s), damit kann man aber sicherlich leben. Aber auch die Serienbildrate ist nur gut halb so hoch wie bei ihren nächstbesseren Schwestermodellen. Insgesamt lohnt es sich, ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen und zur Canon EOS R50 oder EOS R10 zu greifen.

So haben wir getestet

Für die Kameratests arbeitet AllesBeste mit dem Portal digitalkamera.de zusammen, dem seit 1997 meist frequentierten deutschsprachigen Online-Portal zur (digitalen) Fotografie. Ein Schwerpunkt von digitalkamera.de sind die Kameratests im eigenen Testlabor. Dort werden alle Kameras und Objektive zunächst messtechnisch untersucht. Es geht unter anderem um Auflösung, Farbtreue, Rauschverhalten und Geschwindigkeit.

Zusätzlich werden im Labor unter immer exakt gleichen Bedingungen etliche praxisgerechte Testaufnahmen gemacht, die den Testern später auch eine eigene visuelle Beurteilung ermöglichen. Zusammen mit der folgenden praktischen Erprobung der Kamera ergibt sich dann ein Gesamteindruck, den der Tester in einen (meist sehr umfangreichen) Testbericht niederschreibt.

Da digitalkamera.de die Test-Systemkameras idealerweise schon sehr kurz nach der Markteinführung (oder noch besser: schon vor der Markteinführung) von den Herstellern leihweise bekommt, bleiben diese brandneuen (und meist raren) Test-Systemkameras meist nur ein bis drei Wochen in der Redaktion. Dadurch ist praktisch nie ein komplettes Testfeld gleichzeitig in der Testredaktion, und das ist auch der Grund, warum es von den Kameratests keine Gruppenaufnahmen gibt.

Da die Kameratests immer genau gleich ablaufen und die Testbedingungen im Labor immer identisch sind, lassen sich die Einzeltests der Kameras oder Objektive jedoch jederzeit, selbst noch nach Jahren, direkt miteinander vergleichen. So entstehen die Vergleichstest für AllesBeste, die bei Erscheinen einer neuen Kamera in einer Kategorie dann jederzeit aktualisiert werden können. Wenn Sie sich für eine bestimmte Kamera noch eingehender informieren möchten, finden Sie auf digitalkamera.de den ausführlichen Testbericht kostenlos sowie als Bezahlinhalte die Original-Testbilder, das ausführliche Labortest-Protokoll sowie die Tests aus verschiedenen Fachzeitschriften als PDF.

Die wichtigsten Fragen

Welche Systemkamera für Einsteiger ist die beste?

Die beste Einsteiger-Systemkamera für die meisten Aufsteiger vom Smartphone oder von der Kompaktkamera ist die Sony Alpha 6100. Sie überzeugt mit einem handlichen Gehäuse mit klappbarem Touchscreen plus Sucher, durchdachtem Funktionsumfang, super Bildqualität sowie einem flotten Autofokus und schnellen Serienbildern. Aber es gibt in unserem Test auch interessante Alternativen.

Was unterscheidet günstige von teuren Systemkameras?

Manche Einsteiger-Systemkameras unterscheiden sich mit einer einsteigerfreundlicheren Bedienung von teureren Modellen, was sicherlich kein Nachteil ist. Teilweise muss man auf einen Blitz oder einen Sucher verzichten. In jedem Fall sind die mitgelieferten Objektive sehr „preisoptimiert“ und die Systemkameras liefern mit besseren (und dadurch teureren) Objektiven eine sichtbar bessere Bildqualität.

Systemkamera: Neu oder gebraucht kaufen?

Das Angebot an guten, gebrauchten Digitalkameras nimmt ständig zu. Das Problem gerade für den Einsteiger: Wie merkt man als eher unerfahrener Anwender, ob die gebrauchte Kamera und deren Objektiv in Ordnung ist? Ältere Gebrauchtgeräte können zudem fast nie mit aktuellen Einsteigerkameras mithalten, wenn es um Autofokus-Geschwindigkeit und -Präzision geht oder wenn hochauflösende Videos gefragt sind. Interessant können Gebrauchtkameras vor allem dann sein, wenn man ein hochwertiges Objektiv mit erwirbt, dass man dann ggf. an der nächsten Kamera weiterverwenden kann.

Kompaktkamera oder Systemkamera?

Das kommt auf Ihre individuellen Bedürfnisse an. Maximale Bildqualität zum geringstmöglichen Preis bekommen Sie genau mit den hier vorgestellten Kameras. Das kann keine Kompaktkamera besser oder günstiger. Deren Vorteile liegen entweder in einer noch geringeren, taschenfreundlichen Größe oder andererseits in einem sehr großen Zoombereich des Objektivs. Dann sind die Kompaktkameras aber nicht mehr wirklich kompakt und auch nicht günstig oder können bei der Bildqualität nicht mithalten (mitunter nicht einmal mit guten Smartphones). Qualitativ exzellente Kompaktkameras, die es durchaus auch gibt, sind hingegen meist deutlich teurer als vergleichbare, in viel größerer Stückzahl produzierte Systemkameras.

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