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HD- und UHD-Camcorder Test: 20181010 Videokameras

Der beste Camcorder

Aktualisiert:
Letztes Update: 8. März 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

9. Juni 2023

Wir haben zwei zusätzliche 4K-Camcorder getestet. Der Panasonic HC-X2 ist ein hervorragendes Modell für Profis, zum Preis von mehr als 3.000 Euro ist er für die meisten Hobbyfilmer allerdings unerschwinglich. Der günstige Aquapix WDV5630 hat uns positiv überrascht, aufgrund eines Bildfehlers reicht es allerdings nicht für eine Empfehlung. Weil das Angebot an Camcordern immer rarer wird und die Preise für 4K-Modelle in den Keller purzeln, haben wir die beiden Testfelder HD-Camcorder und 4K-Camcorder zusammengelegt. Den Panasonic HC-V777 finden Sie ab sofort unter „Außerdem getestet“.

19. März 2021

Wir haben mit dem Sony FDR-AX100 einen weiteren 4K-Camcorder getestet. Die Bildqualität ist top – es hängt von Kleinigkeiten ab, ob Sie zum günstigeren Sony FDR-AX53 greifen oder den Aufpreis berappen möchten, daher gibt es keine neue Empfehlung.

18. September 2020

Wir haben vier neue Camcorder getestet. Als günstiges Full-HD-Modell ist der Panasonic HC-V180 eine Empfehlung, bei den 4K-Camcordern kommt der Sony FDR-AX43 nicht ganz an das besser ausgestattete Schwestermodell heran.

3. April 2020

Mit dem Panasonic HC-X1500 haben wir einen zusätzlichen Camcorder getestet. Für ambitionierte Filmer ist das Modell mit großem Brennweitenbereich eine Empfehlung.

12. Oktober 2018

Wir haben unseren Camcorder-Test um einen HD-Camcorder von Panasonic und in einer eigenen Rubrik um sechs Modelle mit 4K-Auflösung erweitert.

Der Stoga F6 ist nicht mehr verfügbar, wir haben ihn aus dem Testbericht entfernt.

Weitere Updates
Update Info-Service

Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

Seitdem man auch mit dem Smartphone Videos drehen kann, sind Camcorder etwas aus der Mode gekommen. Die Verkaufszahlen sind stark zurück gegangen, weshalb sich einige Hersteller ganz zurückgezogen haben, vor allem im günstigen Segment. Immer weniger neue Modelle kommen auf den Markt. Doch wer der Nachwelt bessere Videos hinterlassen will als die eines Smartphones, für den sind Camcorder immer noch eine gute Wahl.

Wir haben 21 aktuelle 4K- und HD-Modelle getestet. Waren 4K-Camcorder noch vor wenigen Jahren teure Exoten, so verfügen mittlerweile auch viele erschwingliche Modelle über die deutlich höhere Pixelzahl. Filmer, die ihre Clips nachbearbeiten und schneiden wollen, müssen jedoch eins wissen: Die höhere Auflösung von 4K erfordert deutlich mehr Rechenleitung des Schnittcomputers als die sparsamere HD-Auflösung.

Spannend war für uns die Frage, wie sich im Vergleich zu den Markenmodellen günstige China-Camcorder schlagen, die man online schon für 50 Euro kriegt. Überzeugt haben uns diese No-Name-Produkte allerdings nicht. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht

Der beste Allrounder

Panasonic HC-VXF11

Für UHD-Aufnahmen ist der Panasonic HC-VXF11 der beste Allround-Camcorder mit zusätzlichem optischen Sucher.

Der Panasonic HC-VXF11 ist ein 4K-Camcorder mit tollen Allround-Eigenschaften, umfangreicher Ausstattung, einem optischen Sucher und überzeugender Bildqualität. Das Handling ist recht intuitiv, die Bedienung wird über einen farbigen Touchscreen und einen Objektivring für manuelle Anpassungen vereinfacht. Zudem dürfte das Modell noch ins Budget der meisten Hobbyfilmer passen.

Mit optischem Sucher

Sony FDR-AX53

Der Sony FDR-AX53 bietet viele Einstelloptionen, liefert ein tolles Bild und punktet durch seine umfangreiche Ausstattung.

Wer beim Filmen viele Werte und Parameter gerne selbst anpasst, erhält mit dem Sony FDR-AX53 einen hervorragenden 4K-Camcorder zum bezahlbaren Preis. Bild- und Tonqualität stimmen, der zusätzliche optische Sucher ist in der Höhe verstellbar. Der kleine Monitor ist schön scharf. Insgesamt ist der Camcorder ein gutes Werkzeug für kreative Filmer. Mit der Sony FDR-AX43 gibt es eine günstigere, leicht abgespeckte Variante.

Luxusklasse

Panasonic HC-X1500

Der Panasonic HC-X1500 mit großem Brennweitenbereich ermöglicht semi-professionelles Arbeiten und liefert exzellente Videos mit sehr hoher Schärfe.

Wer häufiger und professioneller filmt als nur zweimal jährlich im Urlaub und auch vor einer Anschaffung von mehr als 1.500 Euro nicht zurückschreckt, wird mit dem Panasonic HC-X1500 glücklich. Der Camcorder hat einen enorm großen Brennweitenbereich, liefert ein exzellentes Bild und zahlreiche manuelle Einstell-Optionen. Der separate Handgriff mit integrierter Videoleuchte steigert Bedienkomfort und Ausstattung zusätzlich.

Preistipp

Panasonic HC-V180

Für Einsteiger und preisbewusste Filmer ist der Panasonic HC-V180 der perfekte Camcorder.

Für etwas mehr als als 200 Euro bietet der Panasonic HC-V180 eine erstaunlich gute Bildqualität. Der leichte HD-Camcorder passt in jede Jackentasche, ist einfach zu bedienen und verfügt über einen 50-fachen optischen Zoom sowie einen optischen Bildstabilisator. Das drucksensitive Display ist scharf, der Zoomregler lässt sich individuell und wohl dosiert betätigen.

Vergleichstabelle

Test  besten HD- und UHD-Camcorder: Panasonic HC-VXF11
Panasonic HC-VXF11
Test  besten HD- und UHD-Camcorder: Sony FDR-AX53
Sony FDR-AX53
Test  besten Camcorder: Panasonic HC-X1500
Panasonic HC-X1500
Test  besten Camcorder: Panasonic HC-V180
Panasonic HC-V180
Test Camcorder: Panasonic HC-X2
Panasonic HC-X2
Test  besten Camcorder: Sony FDR-AX43
Sony FDR-AX43
Test: günstige Camcorder – Testsieger Panasonic Panasonic HC-V777EG
Panasonic HC-V777
Camcorder Test: Camcorder Juni2023 Auapix Wdv5630 Klein
Aquapix WDV5630
Test günstige Camcorder: Sony HDR-CX405
Sony HDR-CX405

Der beste Allrounder
Panasonic HC-VXF11
Test  besten HD- und UHD-Camcorder: Panasonic HC-VXF11
  • Sehr gute Bildqualität
  • Tolle Verarbeitung
  • Optischer Sucher
  • WLAN-Funktion
  • Guter Bildstabilisator
  • Max. 25 Bilder bei UHD-Auflösung
Mit optischem Sucher
Sony FDR-AX53
Test  besten HD- und UHD-Camcorder: Sony FDR-AX53
  • Sehr gute Bildqualität
  • Tolle Verarbeitung
  • Optischer Sucher
  • WLAN-Funktion
  • Guter Bildstabilisator
  • Max. 25 Bilder bei UHD-Auflösung
Luxusklasse
Panasonic HC-X1500
Test  besten Camcorder: Panasonic HC-X1500
  • Sehr lange Akkulaufzeit
  • Großer Brenn­weiten­bereich
  • Sehr gute Bildqualität
  • 60 Bilder bei UHD-Auflösung
  • Guter Bildstabilisator
  • Teuer
  • Separates Ladegerät muss extra erworben werden
Preistipp
Panasonic HC-V180
Test  besten Camcorder: Panasonic HC-V180
  • Gute Bildqualität
  • Leicht und kompakt
  • Preiswert
  • Kein Zubehörschuh
Panasonic HC-X2
Test Camcorder: Panasonic HC-X2
  • Sehr gute Bild- und Tonqualität
  • Extrem umfangreiche Ausstattung und Optionen
  • 20-facher optischer Zoom
  • Toller Bildstabilisator
  • Monitor und optischer Sucher
  • Teuer
Sony FDR-AX43
Test  besten Camcorder: Sony FDR-AX43
  • Sehr gute Bildqualität
  • Tolle Verarbeitung
  • WLAN-Funktion
  • Guter Bildstabilisator
  • Max. 25 Bilder bei UHD-Auflösung
  • Kein optischer Sucher
Panasonic HC-V777
Test: günstige Camcorder – Testsieger Panasonic Panasonic HC-V777EG
  • Sehr gute Bildqualität
  • Viele Anschlüsse
  • Zahlreiche manuelle Einstellungsmöglichkeiten
  • HDR
  • Guter Ton
  • Kein optischer Sucher
Aquapix WDV5630
Camcorder Test: Camcorder Juni2023 Auapix Wdv5630 Klein
  • Preiswert
  • Bis zu 5 Meter wasser­dicht
  • Einfach zu bedienen
  • Prinzipiell gute Video­qualität
  • Tasche wird mitgeliefert
  • Bildfehler (Gitternetz an den Seiten)
  • Batterie- und Speicherkartenfach extrem schwer zu öffnen
  • Kein Objektivschutz
Sony HDR-CX405
Test günstige Camcorder: Sony HDR-CX405
  • Duale Video­aufnahme möglich
  • Zwei Speicher­karten­formate
  • Sehr leicht
  • Kleiner Bildschirm
  • Kein Touchdisplay
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Alle Infos zum Thema

Camcorder im Test: Besser filmen als das Smartphone?

Wozu braucht man überhaupt noch einen Camcorder? Diese Frage kommt im Smartphone-Zeitalter immer öfter auf. Und zugegeben: Die cleveren Mobiltelefone fotografieren exzellent und halten häufig auch bewegte Bilder erstaunlich scharf fest.

Wer aber nicht mal nur eben schnell ein x-beliebiges Ereignis filmen will, sondern regelmäßig im Urlaub oder auf Familienfeiern ansprechende Videos produzieren möchte, kommt nach wie vor an einem Camcorder nicht vorbei.

Die Spezialisten bieten doch noch um einiges mehr als ein einfaches Smartphone. Zum einen haben sie eine bessere Handhabung: Sie passen perfekt in die Hand, sind ergonomisch geformt und ermöglichen durch Trageschlaufen einen sicheren und wackelfreien Halt. Zum anderen sind sie komfortabler. Optischer Zoom und die Möglichkeit zur optimalen Schärfeeinstellung sind weitere Argumente für einen Camcorder.

4K-Camcorder werden bezahlbar

Weil in immer mehr Haushalten Flat-TVs mit 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) stehen, so spricht immer mehr für Camcorder mit der entsprechenden nativen Pixelzahl. 4K-Camcorder eignen sich längst nicht mehr nur für professionellere Hobbyfilmer, die einen flotten Rechner für die Nachbearbeitung und einen 4K-Fernseher besitzen, um sich die Aufnahme in der maximalen Auflösung anschauen zu können. Das Rohmaterial ist mit 3.840 x 2.160 Pixeln nicht nur schärfer als HD-Material, es erlaubt im Schnitt auch deutlich mehr Spielraum.

Allerdings ist Ultra-HD-Material in der Nachbearbeitung anspruchsvoller als dies auf HD-Clips zutrifft: Neben riesigen Festplattenkapazitäten benötigt man auch einen extrem flotten Rechner. Ein Intel i5 mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, eine SSD-Festplatte und eine leistungsstarke Grafikkarte sollten es mindestens sein, damit der Filmschnitt nicht zum nervigen Geduldsspiel wird. HD-Material bearbeitet hingegen inzwischen fast jeder handelsübliche Rechner spielend.

Vorteil von UHD-Aufnahmen neben der sichtbar höheren Schärfe: Soll der fertige Streifen nur in HD-Auflösung ausgegeben werden, kann man beispielsweise bis zu 200 Prozent in die Aufnahmen reinzoomen und einzelne Objekte vergrößern, ohne dass es später negativ auffällt.

Für Einsteiger reicht auch ein HD-Camcorder

Für Sparfüchse und absolute Gelegenheitsfilmer reicht möglicherweise auch ein HD-Camcorder mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Vernünftige Modelle gibt es bereits ab 250 Euro. Das Material lässt sich auch auf älteren Rechnern problemlos bearbeiten, für Hobbyfilmer reicht die Qualität vollkommen aus. Einsteiger dürften erstaunt sein, wie gut die Filme aussehen, die sich mit solch kompakten Cams produzieren lassen.

Unser Favorit

Bevor man sich bei einem Camcorder mit der Ausstattung, den technischen Daten und der Bild- und Tonqualität beschäftigt, spielt das haptische Erlebnis eine wichtige Rolle. Der Panasonic HC-VXF11 schneidet hier sehr gut ab: Er liegt angenehm in der Hand, ist mit 450 Gramm nicht zu leicht und nicht zu schwer und ist zudem kompakt und hochwertig verarbeitet. Anschlüsse für Kopfhörer, Zubehörschuh und Mikrofon liegen leicht zugänglich unter Klappen.

Der beste Allrounder

Panasonic HC-VXF11

Für UHD-Aufnahmen ist der Panasonic HC-VXF11 der beste Allround-Camcorder mit zusätzlichem optischen Sucher.

Wichtig: Panasonic bietet ebenfalls einen preiswerteren HC-VXF11 an. Dort fehlen der optische Sucher und der manuelle Objektivring. Damit sind wir auch schon bei einer Stärke des HC-VXF11: Der optische Sucher eignet sich vor allem, wenn der 7,5 Zentimeter große Bildschirm bei direkter Sonneneinstrahlung an seine Grenzen stößt. Das Display reagiert sauber auf Berührungen mit dem Finger. Das Menü mit farbigen Symbolen ist logisch aufgebaut und selbsterklärend. Allerdings ist der Funktionsumfang sehr üppig. Eine gewisse Einarbeitungszeit ist deshalb erforderlich, um sich über alle Möglichkeiten einen Überblick zu verschaffen.

 HD- und UHD-Camcorder Test: 20181011
Farbige Symbole erleichtern die Bedienung auf dem 7,5 Zentimeter großen Touchscreen.

Handhabung und Ausstattung

Egal, ob man das Display aufklappt oder den Sucher herauszieht: Der Panasonic ist wenige Augenblicke später einsatzbereit. Die SD-Speicherkarte verschwindet links im Bauch des Camcorders. Für flexible Aufnahmen lässt sich der LCD-Monitor mit 460.800 Pixeln um 180 Grad drehen und den optischen Sucher kann man nach oben anwinkeln.

Zum Heranholen entfernter Motive ist ein 24-facher optischer Zoom verbaut. Das Leica-Objektiv mit einer Blende von F1.8 deckt einen Bereich von 25 mm Weitwinkel bis 600 mm Tele ab. Eine neue 5-Achsen-Korrektur soll Unschärfen bei jeder Brennweite verhindern. Über den Ring lassen sich Fokus, Iris und Zoom manuell einstellen.

 HD- und UHD-Camcorder Test: 20181011
Mit 450 Gramm besitzt der Panasonic ein ausgewogenes Gewicht für ein gutes Handling.

Zur direkten Bildwiedergabe an einem Fernseher besitzt der Panasonic eine HDMI-Buchse. Vier Funktionstasten lassen sich frei belegen. Der HC-VXF11 unterstützt auch HDR (High Dynamic Range), um extreme Helligkeitsunterschiede auszugleichen, allerdings nicht im 4K-Modus. Wie der HC-V777 kann sich auch der HC-VXF11 über die »Image App« mit einem Apple- oder Android-Smartphone koppeln. So gelingt nicht nur die Steuerung – über das Mobilgerät können auch zusätzliche Perspektiven in den Film eingebettet werden.

Aufnahmeformate und Bildmodi

Der Panasonic filmt wahlweise in den Formaten AVCHD oder MP4. Für Aufnahmen in der höchsten Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixeln muss man das MP4-Format nutzen, die Bitrate liegt dann bei 72 Mbit/s. Allerdings stehen lediglich 24 bzw. 25 Bilder pro Sekunde zur Verfügung, speziell für Internet-Clips wären aber 30 wünschenswert. Bei FullHD-Clips geht die Framerate auf bis zu 50 Vollbilder hoch.

Egal, ob für Sport, Porträt, Landschaft, Nachtaufnahme oder Feuerwerk, der HC-VXF11 hat elf vorkonfigurierte Modi an Bord. Während das Setup »iA+« lediglich Zugriff auf Helligkeit und Farbe gestattet und alle anderen Parameter selbst einstellt, darf der Filmer im manuellen Modus eigenständig an den Reglern für Fokus, Weißabgleich, Verschlusszeit, Iris, Schärfe, Farbsättigung und Helligkeit herumschrauben. Das ist speziell dann wichtig, wenn das Umgebungslicht nicht perfekt ist.

Rasterlinien und ein künstlicher Horizont stehen optional als Helfer für die optimale Bildeinteilung zur Verfügung. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten bieten unter anderem Zeitraffer und Zeitlupe sowie ein so genannter Dolly-Zoom, wodurch der Bildausschnitt im Hintergrund entweder größer oder kleiner wird. Die Akkulaufzeit liegt im 4K-Modus bei rund 45 Minuten.

 HD- und UHD-Camcorder Test: 20181011
Der Panasonic vertraut auf ein Leica-Objektiv, zur Ausstattung gehört ein drehbarer Ring für manuelle Bildanpassungen.

Bild- und Tonqualität

Bei Tageslicht zeigt der Panasonic in höchster Auflösung ein sehr detailreiches Bild mit kräftigen und natürlichen Farben. In unserem Testvideo stellt er den Himmel nicht als weiße Fläche dar, sondern arbeitet auch die dezenten Blautöne heraus. Einzelne Blätter und Tannennadeln von Bäumen und Sträuchern differenziert der Camcorder erstaunlich präzise.

Auf wechselnde Lichtverhältnisse reagiert der Autofokus flott. Der Bildstabilisator funktioniert gut und Schwenks aus der freien Hand werden zwar nicht komplett ruhig, aber sauber geglättet. Reduziert sich das Tageslicht, beginnt der HC-VXF11 nur minimal zu rauschen. Allerdings leidet die Feinzeichnung im Bild.

Die Tonqualität des Panasonic ist überzeugend: Tonmitschnitte gelingen mit maximal 5.1-Kanal-Surround. Mehrere Sound-Modi wie »Musik«, »Sprache«, »Natur« und »Festival« sind hinterlegt, der Frequenzgang kann individuell angepasst werden und auch die Mikrofonverstärkung lässt sich abmildern.

Panasonic HC-VXF11 im Testspiegel

Das Online-Magazin Slashcam attestiert dem Panasonic gelungene Videos bei Helligkeit, eine gute Farbwiedergabe, einen ordentlichen Bildstabilisator und hebt den Zoom hervor.

»Bei ausreichend Licht bekommt man dafür problemlos immer scharfe Videos mit bunten Farben und Live-Zoom-Möglichkeiten, die dank Bildstabilisator auch ungeplant aus der Hand geschossen ansehbar bleiben. Eben empfehlenswert für spontane Aufnahmen, wie sie sich meist im Familienumfeld ergeben.«

Kritik gibt es dafür, dass der HC-VXF11 lediglich 24 bzw. 25 Vollbilder bei 4K-Aufnahmen unterstützt.

Die Experten der Videoaktiv haben den Panasonic-Camcorder in der Bestenliste auf Platz zwei gewählt (68 von 100 Punkten, »gut«). Zu den positiven Eigenschaften gehören unter anderem der elektronische Sucher und der große Funktionsumfang. Bemängelt wird, dass viele Funktionen nur bei bestimmten Einstellungen verfügbar sind.

Insgesamt bietet der HC-VXF11 ein gelungenes Komplettpaket mit zahlreichen individuellen Setups für alle Hobbyfilmer, denen die 4K-Auflösung wichtig ist. Der Panasonic ist außerdem so leicht, dass er in jedem Rucksack überall dabei sein kann.

Alternativen

Viele Alternativen zu Panasonic-Camcordern gibt es nicht mehr. Von den Markenherstellern ist nur noch Sony übriggeblieben. Insgesamt hat der Camcorder-Markt eine schwere Zeit hinter sich: Immer mehr Nutzer greifen fürs Filmen mittlerweile zum Smartphone. Dazu kommt die Billigkonkurrenz aus China: Hier werden No-Name-Geräte bereits für 50 bis 80 Euro verkauft. Deshalb haben einige Hersteller die Produktion von günstigen Camcordern inzwischen zurückgefahren oder ganz eingestellt.

Mit optischem Sucher

Sony FDR-AX53

Der Sony FDR-AX53 bietet viele Einstelloptionen, liefert ein tolles Bild und punktet durch seine umfangreiche Ausstattung.

Vor dem Panasonic HC-VXF11 muss sich der FDR-AX53 von Sony nicht verstecken. Bei Bild- und Tonqualität, Bildstabilisation und Verarbeitung spielen beide Camcorder auf Augenhöhe. Insgesamt gefällt uns lediglich das Bedienkonzept des Panasonic etwas besser. Außerdem ist der Sony etwas schwerer. Der rückseitig herausstehende Akku ist Geschmacksache.

Auch beim Sony kann der optische Sucher nach oben verstellt werden. Ist das klare und gut ablesbare Display ausgeklappt, ist die Cam sofort einsatzbereit. Zoomen (20-fach optisch) gelingt entweder über einen mechanischen Regler oder per Touchscreen. Sony hat ein 26,8-mm-Weitwinkelobjektiv von Zeiss verbaut; die manuellen Einstellmöglichkeiten sind vielfältig.

 HD- und UHD-Camcorder Test: 20181010
Sony hat beim FDR-AX53 ein Zeiss-Objektiv verbaut, gefilmt wird per ausklappbarem Monitor oder optischem Sucher.

4K-Aufnahmen sind sogar mit einem Datendurchsatz von bis zu 100 Mbit/s realisierbar, bei höchster Auflösung unterstützt der Sony wie der Panasonic nur 24 bzw. 25 Vollbilder. Tonal sind ebenfalls 5.1-Aufnahmen möglich.

Zu den Besonderheiten zählen Zeitlupe und Zeitraffer, Gesichtserkennung, Rote-Augen-Korrektur und WLAN-Funktionalität. Auch der FDR-AX53 stellt den Himmel nicht als helle Fläche, sondern sehr detailliert und facettenreich dar. Bei Bewegungen ist er sogar noch einen Tick geschmeidiger als der Panasonic. Auch er benötigt möglichst viel Licht, damit Filme knackscharf und brillant gelingen.

Die Entscheidung zwischen dem Panasonic HC-VXF11 und dem Sony FDR-AX53 ist letztendlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Uns gefallen das minimal leichtere Handling und das Menü des Panasonic etwas besser.

Außerdem ist die Sony FDR-AX53 etwas teurer. Wer auf den optischen Sucher verzichten kann, kann aber auch auf das günstigere Schwestermodell Sony FDR-AX43 ausweichen. Mehr dazu unter »Außerdem getestet«.

Luxusklasse

Panasonic HC-X1500

Der Panasonic HC-X1500 mit großem Brennweitenbereich ermöglicht semi-professionelles Arbeiten und liefert exzellente Videos mit sehr hoher Schärfe.

Keine Frage, der Panasonic HC-X1500 ist kein Camcorder für Anfänger oder Gelegenheitsfilmer, die erstmals in die UHD-Welt eintauchen wollen. Preis, Größe, Gewicht und Ausstattung richten sich an semiprofessionelle Anwender. Die haben mit dem UHD-Boliden allerdings jede Menge Spaß und kreativen Freiraum.

Der HC-X1500 filmt mit maximal 3.840 mal 2.160 Bildpunkten. Wichtig: Er beherrscht 60 Vollbilder in der höchsten Auflösung für flüssige Bewegungen. Das aufklappbare Display fällt mit 8,8 Zentimetern (3,5 Zoll) angenehm groß aus, die 2.760.000 Punkte lösen scharf auf – und die Ablesbarkeit ist auch im Freien gut. Bei sehr heller Sonneneinstrahlung ist ein Blick durch den optischen Sucher (0,61 Zentimeter) hilfreich.

 Camcorder Test: 20200328
Panasonics HC-X1500 mit dem separaten Handgriff, der knapp 300 Euro kostet und blitzschnell installiert ist.

Am unteren Rand des Camcorders auf der linken Seite sind fünf Drucktaster angebracht, unter anderem um das Menü aufzurufen und Iris-, Gain- und Shutterwerte zu verändern. Hier wünscht man sich mehr haptisches Feedback und einen saubereren Druckpunkt. Bei montierter Stativplatte kann zudem der Zugriff auf den vorderen Multiregler erschwert werden, über den man ebenfalls diverse Menüeinstellungen vornimmt. Über zwölf frei definierbare Tasten (fünf am Gehäuse, sieben im Menü per Touchscreen) lassen sich 38 Funktionen individuell belegen.

Die große Zoomwippe rechts außen auf dem Camcorder-Korpus erlaubt weiche Kamerafahrten. Der Brennweitenbereich fällt dabei mit 25 bis 600 mm sehr groß aus. Mit 4K-Auflösung lässt sich der 24-fache Zoomfaktor digital auf 32-fach, in FullHD-Auflösung auf 48-fach erweitern. Über die beiden Einstellringe am Objektiv kann man manuell fokussieren und hat direkten Zugriff auf Blende oder Zoom.

 Camcorder Test: 20200401
Die unteren Menütasten sind im Stativ-Betrieb nicht optimal zugänglich.

Praktisch sind die beiden SD-Kartenslots, die zwei Speicherkarten mit jeweils bis zu 128 Gigabyte schlucken. Ist die eine Karte voll, zeichnet der Panasonic automatisch auf der anderen weiter auf. Das macht Sinn, denn gerade UHD-Aufnahmen sind echte Speicherfresser. Mit der höchsten Datenrate von 200 Mbps passen auf eine 128-Gigabyte-Karte rund 80 Minuten Material.

Hilfreich ist der integrierte ND-Filter, der für die optimale Beleuchtung eines Motivs und eine gleichmäßigere Bewegungsdarstellung sorgt. So kann der Filmer die auf den Sensor auftreffende Lichtmenge auf 1/4, ein 1/16 oder 1/64 reduzieren. Unerfahrene Anwender sollten sich am eingeblendeten Wert orientieren, den der HC-X1500 vorschlägt.

Beim Sensor vertraut Panasonic auf die Größe 1/2,5-Zoll, das ist weniger als beim teureren HC-XC1, wo noch ein 1-Zoll-Sensor zum Einsatz kommt. Der kleinere Sensor hat Vor- und Nachteile: So bietet er weniger Möglichkeiten beim Spiel mit Unschärfe im Hintergrund, andererseits kann der Autofokus bei guter Ausleuchtung einen sehr breiten Schärfenbereich abdecken.

Das Display lässt sich komplett um die eigene Achse drehen, um das Bild auch dann kontrollieren zu können, wenn man vor der Kamera steht. Das Menü ist sehr einfach gehalten, hier fehlen leider Symbole für die schnellere Orientierung. Zudem muss man sich erst einarbeiten, nicht jeden Menüpunkt, beispielsweise den zum Formatieren der Speicherkarten, findet man auf Anhieb. Die Bedienung erfolgt über Tipp- und Wischgesten, hier sollte man den entsprechenden Menüeintrag aber präzise mit dem Finger treffen, sonst passiert nichts.

 Camcorder Test: Hjhjh
Der HC-X1500 wieder mit zusätzlichem Handgriff. Falls man nicht das Display verwenden will, kann man hinten einen optischen Sucher herausziehen.

Im Gegensatz zum HC-X2000 wird der günstigere HC-X1500 ohne den Handgriff ausgeliefert. Der VW-HU-1 kann jedoch für knapp 300 Euro separat erworben werden – eine Anschaffung, die wir auf jeden Fall empfehlen. Einerseits, weil das Handling deutlich besser wird: Aufnahmen aus vielen Perspektiven gelingen mit Griff entspannter, für Schwenks und beim Laufen stellt er ein nützliches Accessoire dar. Andererseits, weil man von diversen zusätzlichen Features profitiert.

Dazu gehören eine Zoomwippe mit direktem Zugriff auf die Optik und konstanter Zoomgeschwindigkeit für sieben Stufen, die professionelle Audiosteuerung wird vereinfacht (zwei XLR-Anschlüsse), und das dimmbare LED-Videolicht ist in diversen Situationen extrem hilfreich. Den Strom bezieht dieses über den Camcorder-Akku. In Verbindung mit dem Handgriff steigert Panasonic den ohnehin schon hohen Bedienkomfort des Camcorders deutlich, das Gewicht wächst von 1.200 auf 1.500 Gramm. So bringt der HC-X1500 eine angenehme Masse für ruhige Schwenks mit.

Von der Bildqualität sind wir begeistert. Die Schärfe ist exzellent, kleinste Maserungen beispielsweise in einem Baumstamm oder die Struktur einer Tonfigur erweckt der Panasonic zum Leben. Bei ausreichend Licht verzichtet er auf jegliches Bildrauschen, Farben sind sehr natürlich und fein abgestuft, Übergänge präzise. Auch sehr detailreiche Bildpassagen, etwa eine Hecke, differenziert der Camcorder gekonnt, ohne einzelne Bestandteile zu verwischen oder zu vermatschen.

Der Weitwinkelbereich fällt in der Regel so großzügig aus, dass man den Bildinhalt problemlos gestalten kann, ohne den eigenen Standort zu verändern. Eine wahre Freude ist der Telebereich mit 600 Millimetern. Wir waren überrascht, was man alles am Horizont erkennen kann – und zwar immer noch mit einer ausgesprochen guten Bildqualität. Dass man hierzu ein Stativ oder zumindest eine feste Kameraauflage verwenden sollte, dürfte klar sein.

Der optische Bildstabilisator mit fünf Achsen bügelt beispielsweise beim Laufen sehr viele Unebenheiten aus, über riesige Distanzen kann er jedoch nicht verhindern, dass man kleinste Wackler sieht. Panasonic arbeitet mit einer ballähnlichen Aufhängung, die im Test überzeugt. Auch wenn das Tageslicht schwindet und man manuell nachregelt, kann man lichtstarke Aufnahmen mit nur sehr geringem Rauschen erzielen. Per Smartphone oder Tablet ist auch eine kabellose Steuerung möglich.

Als echter Dauerläufer erwies sich im Test der Akku. Trotz mehrfachen Videoleuchten-Betriebs hielt dieser mehr als vier Stunden durch. Nachteil: Er muss im Gerät geladen werden. Das dauert bei leerem Akku mehr als drei Stunden, der Camcorder muss in dieser Zeit eine Pause einlegen. Abhilfe schafft hier nur ein separates Ladegerät von Panasonic.

Der HC-X1500 ist insgesamt ein toller Camcorder für ambitionierte Filmer mit hohen Ansprüchen, die nicht auf jeden Euro schauen müssen. Schärfe und Farben gefallen, die große Brennweite ist top, und im Zusammenspiel mit dem zusätzlichen Handgriff sind professionelle Ergebnisse möglich.

Preistipp

Panasonic HC-V180

Für Einsteiger und preisbewusste Filmer ist der Panasonic HC-V180 der perfekte Camcorder.

Leicht, kompakt, preiswert und gute Videoqualität – der Panasonic HC-V180 ist der optimale Camcorder für alle, die gerne ein handliches Modell für flexible Einsätze überall in der Jackentasche dabei haben möchten. Der V180 wiegt gerade mal etwas mehr als 200 Gramm und kostet rund 230 Euro. Natürlich muss man bei der Ausstattung kleinere Einbußen hinnehmen. Aber dafür erhält man einen ausgereiften Camcorder mit erstaunlich ansprechenden Aufnahmen.

Der Winzling mit 28 mm Weitwinkel verfügt über ein 6,7 Zentimeter großes Farbdisplay, das sehr scharf ist und sensibel auf sachten Fingerdruck reagiert. Korpus und Bedientasten bestehen aus Kunststoff, die Materialanmutung ist in Ordnung. Als Anschlüsse stehen ein AV-Ausgang, eine USB- und eine HDMI-Buchse bereit. Ein Zubehörschuh für Blitzlicht oder Mikrofon fehlt. Die Objektivabdeckung wird über einen kleinen Schiebeschalter aktiviert.

 Camcorder Test: Camcorder Test 2020 Panasonic Hc V180
Klein, leicht, aber bildlich überzeugend: Der Panasonic HC-V180 ist für rund 180 Euro erhältlich.

Der Panasonic filmt mit 1.920 x 1.080 Pixeln und wahlweise mit 50 Voll- oder Halbbildern und einer maximalen Datenrate von 28 Mbit/s. Zudem besitzt er einen 50-fachen optischen Zoom. Die Bildstabilisierung erfolgt sowohl optisch als auch elektronisch, wodurch Hand- und Armbewegungen über fünf Achsen ausgeglichen werden. Die so genannte Level Shot Funktion gleicht ein seitliches Neigen des Camcorders aus und sorgt für einen geraden Horizont.

Die Möglichkeiten der Bildanpassung sind überschaubar – wer sich in dieser Preisklasse einen Camcorder zulegt, will in der Regel aber ohnehin im Standard-Setup filmen und nicht erst lange experimentieren. Optische Anpassungen lassen sich über eine Palette an Filtereffekten vornehmen. Der kleine HC-V180 liegt zwar gut in der Hand, aufgrund der fehlenden Masse gelingen ruckelfreie Aufnahmen aber über ein Stativ am besten.

Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Farben in Videos sind kräftig, Objekte erscheinen Scharf, sind sauber umrandet und heben sich exakt vom Hintergrund ab. Die Zoomgeschwindigkeit lässt sich über den kleinen Regler präzise dosieren, Zooms sind angenehm weich und völlig frei von nervigen Stotterern. Auch herangezoomte Objekte behalten ihre Schärfe und verzichten weitgehend auf Rauschen.

Selbst sehr detailreiche Passagen wie ein Gebüsch bringen den Panasonic-Camcorder nicht aus dem Tritt, hier bleibt er souverän und löst sauber und scharf auf. Horizontale Schwenks gelingen ebenfalls geschmeidig.

Insgesamt ist der HC-V180 ein optimaler Einsteiger-Camcorder mit einfachem Handling und überzeugender Videoqualität zum fairen Preis.

Außerdem getestet

Panasonic HC-X2

Es gibt fast nichts, was der Panasonic HC-X2 nicht beherrscht. Das Modell richtet sich an professionelle Filmer, die bereit sind, rund 3.000 Euro in ihr Freizeit- bzw. Arbeitsgerät zu investieren. Dafür erhalten sie in dieser Preisklasse einen der derzeit besten Camcorder am Markt. Für die meisten Filmfans dürfte der Panasonic deutlich zu teuer sein, außerdem fühlt man sich aufgrund des riesigen Funktionsumfangs schnell überfordert, wenn man mit der Materie nicht bestens vertraut ist.

Die Ausstattung des HC-X2 ist derart riesig und die Einstelloptionen sind so groß, dass wir an dieser Stelle nur auf die wichtigsten Features eingehen können. Über den Panasonic ließe sich ein komplettes Buch verfassen, um tief in die Materie einzutauchen. Für die allermeisten ambitionierteren Filmer reicht wahrscheinlich der Panasonic HC-X1500, den es für die Hälfte des HC-X2 gibt.

Mit rund 2.490 Gramm (einschließlich Gegenlichtblende, mitgeliefertem Akku, Augenmuschel, zwei SD-Karten und Mikrofonhalter) ist der Panasonic alles andere als ein Leichtgewicht. Hinzu kommt die stattliche Größe von 17,3 x 19,5 x 34,4 Zentimeter. Den HC-X2 nimmt man halt bewusst zum Filmen und hat ihn nicht für alle Fälle mit im Rucksack am Strand.

Zur Ausstattung des Henkelmann-Camcorders gehören ein 1-Zoll-Sensor mit 15,03 effektiven Megapixel, 20-facher optischer Zoom, 24,5-mm-Weitwinkel für UHD- wie FullHD-Aufnahmen und ein Autofokus mit neuer Gesichtserkennung. Für die optische Bildstabilisierung sorgt 5-Achsen Hybrid O.I.S.+. Sowohl bei UHD als auch bei FullHD arbeitet zusätzlich zum optischen Bildstabilisator OIS (Optical Image Stabilization) die elektronische Stabilisierung (Electronic Image Stabilization), um das Handzittern in fünf Achsen zu erkennen und zu korrigieren. Das kugelgelagerte Ball-O.I.S.-System verringert die Reibung im Antriebssystem und soll mit dezenten Steuereingriffen feinere Korrekturen bei geringem Handzittern ermöglichen. Wer Objekte mit 20-fach-Zoom heranholt, benötigt in der Regel dennoch ein Stativ, denn so ruhig kann wohl kaum jemand einen Camcorder halten.

Videos speichert der Camcorder intern mit 4:2:2 10-Bit 4K 30p/25p sowie dem effektiven HEVC-Codec. Filmer können aus diversen Aufnahmeformaten und Auflösungen wie der Super-Zeitlupe (120/100 fps) und variablen Bildraten von 2 bis 60 fps auswählen. Clips lassen sich in den Formaten MOV, MP4 und AVCHD abspeichern.

Der LC-Monitor ist 8,8 Zentimeter groß und löst mit 2.760.000 Bildpunkten auf. Klasse: Der Bildschirm verschwindet im vorderen Bereich des Griffs hinter dem Mikrofon und unterhalb des Zubehörschuhs. Hier lässt sich der Monitor herausziehen und anschließend um 360 Grad drehen. Klasse ist der auch bei Tageslicht ausreichend helle Touchscreen, allerdings kann es schon mal vorkommen, dass man per Finger nicht den gewünschten Menüeintrag erwischt. Das Menü ist intuitiv aufgebaut. Aufgrund der Vielzahl an Funktionen, Einstellmöglichkeiten sowie Tasten, Schaltern und Rädchen muss man sich in den HC-X2 aber erst mal intensiv einarbeiten.

Insgesamt 14 benutzerdefinierbare Tasten, davon neun am Gehäuse und fünf am LCD-Panel, lassen sich mit beliebigen Funktionen belegen. Der integrierte ND-Filter erlaubt die vier Einstellungen Clear, 1/4, 1/16 und 1/64. Auch Wahlschalter für Verstärkung (Gain) und automatischen Weißabgleich (AWB) sind vorhanden. Der mitgelieferte Akku ist hinten direkt ins Gehäuse integriert und steht nicht über, je nach Auflösung hält er bis zu 3 Stunden und 50 Minuten durch.

Der Panasonic erlaubt es, parallel zum Display auch den ein Zentimeter großen OLED-Sucher zu verwenden, der sich nach oben abklappen lässt. Zusätzliche Merkmale des HC-X2 sind drei manuelle Einstellringe für Zoom, Schärfe und Blendeneinstellung, 2-Kanal-XLR-Eingänge und doppelte Speicherkarten-Schächte, die diverse Vorteile bieten. So lassen sich die Daten kontinuierlich aufzeichnen, indem die aufnehmende Karte automatisch von Slot 1 auf Slot 2 umgeschaltet wird. Wird die volle SD-Karte durch eine neue ersetzt, kann man über viele Stunden Material mitschneiden. Die Hintergrundaufzeichnung erlaubt es, dass eine SD-Karte in Slot 2 auf kontinuierliche Aufnahme geschaltet wird, während die Karte in Slot 1 nur die notwendigen Szenen aufnimmt, die man per Aufnahmetaste startet und stoppt. Außerdem ist es möglich, gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Formaten aufzunehmen.

Für kontrastreichere Aufnahmen mit mehr Helligkeits-Abstufungen und dadurch eine größere Dynamik unterstützt der Panasonic beim Filmen das HDR-Format HLG. Mittels V-Log sind 13 Blendenstufen Dynamikumfang möglich. Die Anschlusspalette des Camcorders ist riesig. Hierzu gehören unter anderem SDI-Ausgang, HDMI, XLR, Kopfhörerbuchse, Kamerafernsteuerung, USB, LAN und WLAN. Letztere sind erforderlich, weil der HC-X2 HD-Live-Streaming beherrscht.

Dass sich der Panasonic an Profis richtet, zeigen auch die detaillierten Bildanpassungsfunktionen. Farbkorrekturen sind in 16 separaten Achsen möglich, sechs Einstellungen der Bildqualität sind in so genannten Scene-Files gespeichert. Die Parameter jeder Szene lassen sich flexibel ändern. Eine Einstellung kann man direkt im Camcorder speichern, bis zu acht Einstellungen auf einer SD-Karte. Dazu kommen noch acht Gamma-Modi.

Trotz seines vergleichsweise hohen Gewichts liegt der HC-2X sehr angenehm in der Hand. Wahlweise nimmt man ihn oben am Griff oder von unten mittels Handschlaufe, Aufnahmetasten und Zoom-Regler sind jeweils bequem zu erreichen. Das Objektiv wird per Schiebeschalter mittels Kunststoffabdeckung geschützt. Die Speicherkarten sowie die umfangreichen Toneinstellungen sind unter separaten Kunststoffklappen gut zu erreichen.

Super ist der 20-fache optische Zoom mit einem 490-mm-Tele. So holt man butterweich extrem entfernt liegende Objekte heran. Die Videoqualität des Panasonic-Camcorders ist exzellent. Schärfe, Farbtreue, Dynamik und Kontrast, bildliche Homogenität und Rauschverhalten – hier passt alles. Laien und Hobbyfilmer können die Fülle der Funktionen nicht annähernd ausreizen. Wer den HC-2X nutzt, muss sich mit der Materie auskennen. Deshalb ist dieses Modell die optimale Wahl für sehr ambitionierte Filmer mit entsprechendem Know-how und Budget.

Sony FDR-AX43

Um die Unterschiede des Sony FDR-AX43 zum rund 80 bis 100 Euro teureren FDR-AX53 herauszufinden, muss man schon genauer hinschauen. Ein recht eindeutiges Merkmal: Der FDR-AX43 hat keinen optischen Sucher verbaut. Beim Filmen muss man sich ausschließlich auf das ausklappbare und drehbare Display verlassen. Dieses ist mit einer Diagonalen von 7,5 Zentimetern zwar genauso groß, löst allerdings nur mit 460.800 statt 921.600 Pixeln wie beim größeren Bruder auf. Zudem verfügt der FDR-AX53 über eine spezielle Nightshot-Funktion.

Das nummerisch kleinere Modell ist mit 510 Gramm minimal leichter und mit 73 x 80,5 x 142,5 Millimetern etwas kompakter. Ansonsten sind die Camcorder-Geschwister vollkommen identisch. Auch der FDR-AX43 hat einen 20-fachen optischen Zoom, ein 26,8-mm-Weitwinkelobjektiv von Zeiss sowie eine fünfachsige Bewegungskorrektur, die aus der Hand heraus ruhige Aufnahmen ermöglicht.

In der höchsten Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixeln filmt die Sony-Cam mit 24 oder 25 Vollbildern, in FullHD (1.920 x 1.080) sind 24, 25 und 50 Vollbilder drin. Die maximale Video-Aufzeichnungsrate liegt bei 100 Mbit/s. Zu den Funktionen gehören unter anderem Zeitraffer und Zeitlupe, Gesichtserkennung, Fader-Effekte sowie die Modi Nachtaufnahme, Sonnenauf- und ­-untergang, Feuerwerk, Landschaft, Porträt, Spotlight, Strand und Schnee.

Der mitgelieferte Akku hält im Idealfall knapp vier Stunden durch. NFC-fähige Android-Smartphones lassen sich per Berührung verbinden. Die Imaging Edge Mobile App übernimmt die Aufgaben einer Fernbedienung sowie die Anzeige und die Übertragung von Videomaterial. Zufrieden sind wir mit der Tonqualität, drei Mikrofonkapseln reduzieren Außengeräusche äußerst effektiv.

Die Videos lösen einen echten Wow-Effekt aus. Bei Nahaufnahmen in Blumen erkennt man jedes noch so kleine Detail, die Farben sind extrem kräftig, die Bildausleuchtung ist sehr homogen. Zudem ist die Schärfe top, Bildrauschen tritt wenn überhaupt nur minimal in sehr detailreichen Sequenzen auf. Der qualitative Unterschied der 4K- gegenüber der FullHD-Auflösung ist deutlich sichtbar. Der Zoom arbeitet ganz geschmeidig und butterweich.

Wer mit den fehlenden Features gegenüber dem FDR-AX53 leben kann, erwirbt mit dem Sony FDR-AX43 einen ausgezeichneten 4K-Camcorder zum fairen Preis.

Panasonic HC-V777

Wer regelmäßig filmt und sich etwas in die Materie einarbeitet, merkt schnell: Die besten Ergebnisse liefert ein Camcorder, wenn man die Filmerei nicht stur der Automatik überlässt, sondern auch selbst mal Hand anlegt. Anpassungen an der Belichtung, den Farben oder der Schärfe werten einen Film deutlich auf.

Gerade hier kann der Panasonic HC-V777 voll überzeugen: Der HD-Camcorder erlaubt umfangreiche Eingriffe in die Bildgestaltung und liefert dabei das beste Bedienkonzept. Ein kleines Einstellrad vorne links zum Drehen und Drücken gestattet schnelles Navigieren zu den wichtigsten Setups. Das ist deutlich angenehmer als immer über das Display hantieren zu müssen. Zwar ist der Panasonic teurer als seine Mitbewerber, dafür bekommt man aber auch das beste Komplettpaket mit super Bild, sehr guter Ausstattung und umfangreichen filmerischen Gestaltungsmöglichkeiten.

Mit knapp 400 Gramm ist der Panasonic kein Leichtgewicht – und das ist gut so. Denn je mehr Masse ein Camcorder hat, desto ruhiger kann man ihn halten. Das wirkt sich positiv auf verwackelungsfreie Bilder aus.

Auch wenn der HC-V777 fast vollständig aus Kunststoff hergestellt wurde: Das Material wirkt hochwertig, die Verarbeitung ist einwandfrei.

Selbst große Hände passen in den Trageriemen und können problemlos mit dem Zeigefinger den Zoom-Hebel und die Fototaste betätigen sowie mit dem Daumen den Aufnahmeknopf drücken. Packt man gleichzeitig mit der linken Hand das ausgeklappte Display, sind auch ruhige Schwenks kein Problem.

Die SD-Karte verschwindet auf der Unterseite unter einer Klappe. Praktisch: Der Kartenaustausch gelingt ohne Aufklappen des Displays . Um den Akku zu wechseln, muss man lediglich einen kleinen Arretierschalter drücken. Vorne rechts unter einer Klappe befindet sich die Buchse für den Kopfhörer, rechts hinten unter einem Schiebefach der Anschluss für das Netzteil. An der Rückseite lässt sich ein mitgelieferter Adapter für eine stärkere Videoleuchte oder ein separates Mikrofon anschließen, die zusätzlich erworben werden müssen.

An USB-, HDMI-, AV- und Mikrofonanschluss gelangt man durch Öffnen des 7,5 Zentimeter großen Displays. Das löst mit 460 x 800 Bildpunkten scharf und natürlich auf. Helligkeit und Farben sind anpassbar.

Leider teilt das Display des HC-V777 das Schicksal seiner Mitbewerber: Im strahlenden Sonnenlicht sind die Motive zwar noch zu erkennen, aber die Detaildarstellung leidet. Dann muss man mit der freien Hand oder einem anderen Hilfsmittel Schatten spenden, um eine vernünftige Vorschau zu gewährleisten. Auf einen optischen oder elektronischen Sucher verzichtet der Panasonic – genau wie die Modelle von Canon, JVC und Sony.

Der Objektivschutz öffnet sich automatisch, sobald der Camcorder durch Aufklappen des Displays in Betrieb genommen wird. Zum Umschalten zwischen Video- und Wiedergabefunktion genügt ein Druck auf die oberste der vier Tasten, die unmittelbar vor dem Akku sitzen. Pfiffig: Hier lässt sich auch die Funktion „Ausgleichsaufnahme“ aktivieren.

Auf Wunsch erkennt der Camcorder eine zu starke horizontale Neigung des Geräts und führt selbstständig eine Anpassung der Aufnahme durch, damit der Horizont und das Meer beispielsweise waagerecht verlaufen. Möchte man sich jederzeit selbst davon überzeugen, ob der HC-V777 richtig gehalten wird, so kann man sich einen künstlichen Horizont wie im Flugzeug-Cockpit einblenden.

Das Panasonic-Menü ist logisch aufgebaut („Aufnahmeeinstellungen“, „Foto“, „Einrichtung“) und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit findet man sich hier intuitiv zurecht. Die Funktionen, die im jeweils gewählten Modus nicht verwendet werden können, sind ausgegraut. Beim Aufnahmeformat hat der Filmer die Wahl zwischen den Dateiformaten AVCHD und MP4.

Während AVCHD in der höchsten Auflösung 1.080/50p (1.920 x 1.080 Pixel mit 50 Vollbildern pro Sekunde) auf eine Bitrate von 28 Mbit/s kommt, bietet MP4 optional auch 50 Mbit/s an. Letztere Variante ist für alle interessant, die eine sehr umfangreiche Nachbearbeitung planen und beispielsweise für Veränderungen an Helligkeit und Farben zusätzliche Reserven einkalkulieren möchten. Rein auf dem Flat-TV sieht man bei den Formaten und den Bitraten keinen Unterschied.

Neben der puren Automatik, die dem Filmer alles abnimmt, bietet der Panasonic HC-V777 die intelligente Automatik „iA+“ an. So hat man Einfluss auf Helligkeit und Farbe. Möchte man alles selbst einstellen, ist der manuelle Modus die erste Wahl. Fokus, Weißabgleich, Verschlusszeit, Iris, Schärfe, Farbsättigung und Helligkeit laden zum Experimentieren ein.

Das sind Optionen, die man unbedingt wahrnehmen sollte, denn speziell bei nicht optimalen Lichtverhältnissen lässt sich die Aufnahmequalität noch einmal erhöhen.

Mit „HDR“ hat Panasonic ein interessantes Feature an Bord. Es soll dazu dienen, extreme Helligkeitsunterschiede in einem Motiv auszugleichen. Beispiel: Eine Person sitzt vor einem Fenster, der Hintergrund ist hell, das Gesicht hingegen dunkel und konturlos. Bei solchen Szenarien stoßen Sensoren an ihre Grenzen.

Der HC-V777 setzt deshalb auf einen Kniff: Er nimmt ein helleres und ein dunkleres Bild auf und berechnet daraus ein neues. Der ganz große Aha-Effekt bleibt zwar auch mit HDR aus, aber besser wird die Aufnahme im Vergleich zu vorher tatsächlich – an den dunklen Stellen treten mehr Details zum Vorschein. Helle Passagen werden abgesoftet, sie überstrahlen den Rest nicht mehr so dominant. Nachteil: Die Natürlichkeit kann bei dabei ein wenig auf der Strecke bleiben.

Schon im Automatikbetrieb liefert der Camcorder ein sehr ausgewogenes, scharfes und plastisches Bild. Die Farben sind authentisch, die Detailzeichnung ist ein Genuss. Einzelne Gräser und Halme einer Wiese sind bei einer Nahaufnahme exakt zu erkennen, im Meer sieht man Gischtspritzer mit dem bloßen Auge, wie unser Testvideo zeigt.

Der Autofokus reagiert flott: Im Test wurde ein ferngesteuerter Wellenreiter auf stürmischer See trotz Sprüngen und waghalsiger Manöver stets knackscharf abgebildert, auch bei wechselnden Lichtverhältnissen gerät der Panasonic nicht aus dem Tritt. Der optische Bildstabilisator arbeitet zuverlässig und garantiert ruhige Aufnahmen selbst ohne Stativ. Sogar wenn die Sonne verschwindet und sich das Tageslicht verabschiedet, verzichtet der HC-V777 auf störendes Rauschen in dunklen Bildbereichen.

Nicht nur für das bewegte Bild hat Panasonic an diverse Szenen gedacht (u.a. Sport, Porträt, Strand, Landschaft, Sonnenuntergang, Feuerwerk, Nacht). Auch Tonaufnahmen lassen sich über das Menü etwa für Musik, Natur oder Sprache optimieren. Für alle anspruchsvolleren Filmer ganz wichtig: Die Mikrofonverstärkung ist individuell anpassbar, selbst den Frequenzgang kann man beeinflussen.

Das ist elementar, um beispielsweise bei einem Interview die bestmögliche Sprachverständlichkeit sicherzustellen. Der Windfilter ist zweistufig anpassbar, neben klassischer Stereo-Aufzeichnung beherrscht der HC-V777 sogar 5.1-Kanal-Mitschnitte für Surround-Sound. Chapeau!

Natürlich lässt auch Panasonic das Smartphone nicht außen vor. Über die „Image App“ für Apple- und Android-Geräte ist der Camcorder per WLAN mit einem Mobilgerät koppelbar. Originell: Smartphone oder Tablet fungieren jetzt als zweite Kamera, um zusätzliche Perspektiven oder Nahaufnahmen parallel zum Videodreh mit dem HC-V777 einzufangen.

Die lassen sich als kleines Bewegtbild unten links in der Hauptaufnahme einblenden. Das funktioniert einwandfrei und ist eine nette Spielerei. Die Kopplung wird mit NFC (Near Field Communication) durch eine kurze Berührung zwischen Camcorder und Smartphone vereinfacht. Das Mobilgerät dient darüber hinaus als Fernsteuerung oder als Kontrollmonitor – man muss lediglich den Camcorder ans Babybett stellen und sieht auf dem Smartphone-Display, was im Kinderzimmer passiert. Zu sämtlichen WLAN-Features gelangt man bequem über eine separate Taste am Panasonic.

Von Schwächen zu sprechen ist beim Panasonic HC-V777 fast schon übertrieben. Ein Sucher würde ihm gut zu Gesicht stehen, denn gerade bei viel Sonnenlicht hat man sonst manchmal Probleme, das Motiv auf dem Display zu erkennen. Aber die meisten nutzen ohnehin lieber das Display als einen Sucher, für den man die Kamera umständlich vors Auge halten muss. Ein großes Manko ist das aus unserer Sicht deshalb nicht.

Die im Test erreichte Akkulaufzeit von 111 Minuten ist nicht überragend, aber brauchbar. Zusatz-Akkus sollte man unterwegs trotzdem immer dabei haben.

Wem die HD-Auflösung nicht ausreicht: Mit dem HC-VX989 hat Panasonic ein fast baugleiches Modell mit 4K-Auflösung im Programm.

Sony HDR-CX405

Wer Wert auf gute Aufnahmen legt, aber trotzdem so wenig Gewicht wie möglich mit sich herumschleppen will, sollte den Sony HDR-CX405 näher unter die Lupe nehmen. Er ist kompakt, nur 215 Gramm leicht und somit optimal zum Transport in der Jackentasche. Der kleine Camcorder legt den Schwerpunkt auf das reine Filmen und verzichtet auf zusätzlichen Schnickschnack wie WLAN-Konnektivität und Smartphone-Steuerung. Aufgrund des geringen Gewichts fällt es speziell in etwas windigerer Umgebung nicht ganz leicht, den Sony ruhig zu halten. Der optische Stabilisator bügelt Wackler jedoch recht effektiv weg.

Das Display ist 6,7 Zentimeter groß. Der Unterschied zu den Bildschirmen mit 7,5 Zentimetern Diagonale macht sich enorm bemerkbar. Sony verzichtet auf eine Touchsteuerung per Bildschirm, die Bedienung erfolgt über eine Art Cursor. Auch damit lässt es sich schnell von Menü zu Menü springen. Recht spartanisch fallen die Anschlüsse aus: Mikrofon- und Kopfhöreranschluss wurden ebenso eingespart wie eine Videoleuchte.

In die Trageschlaufe hat Sony ein kurzes USB-Ladekabel zum Herausziehen eingearbeitet, ein Verlängerungskabel liegt bei. Das ist ein gewagtes Unterfangen: Hat das Kabel irgendwann mal eine Macke, stellt sich für den kompletten Camcorder die Frage: Reparieren oder wegwerfen?

Mit Weißabgleich, Belichtung, Fokus, Blende und Verschlusszeiten ermöglicht der HDR-CX405 allerhand manuelle Einstellungsmöglichkeiten. Er filmt wahlweise in den Formaten XAVC S HD oder AVCHD – ersteres erfordert eine flotte Micro SDXC-Speicherkarte der Klasse 10 oder höher.

Generell sind die Aufnahmen des Sony-Camcorders im Automatikmodus etwas dunkel. Das lässt sich in der Nachbearbeitung aber beheben. Details in Bäumen, Sträuchern oder am Himmel arbeitet er sauber heraus. Schnelle Bewegungen mag das Gerät nicht so sehr – sportlichen Aktivitäten am Strand verpasste er im Test einen unschönen Nachzieheffekt. Aufnahmen im sehr hellen Tageslicht würden hingegen kräftigere Farben und mehr Raumtiefe gut zu Gesicht stehen.

Optional nimmt der Camcorder einen zweiten Film in einer kleinen Datei im MP4-Format auf, um ihn sofort weiterleiten zu können. Die ist nicht die Hauptaufnahme und dürfte der Grund dafür sein, warum einige Nutzer im Internet dem Gerät eine schlechte Bildqualität attestieren.

Aquapix WDV5630

Beim Anblick des knallig gelben Aquapix WDV5630 bekommt man sofort ein angenehmes Urlaubsgefühl. Der 4K-Camcorder, der auch noch in der Farbe Grau-Blau erhältlich ist, ist das ideale Accessoire für den Urlaub am Strand und am Pool. Denn das Gehäuse ist bis zu 5 Meter wasserdicht, damit eignet sich der Camcorder auch für Aufnahmen unter Wasser.

Zum Preis zwischen 160 und 200 Euro ist der inklusive Akku nur 370 Gramm leichte Camcorder ein perfekter Begleiter, der mit seinen kompakten Abmaßen 135 x 65 x 60 Millimeter bei Wanderungen locker in die Jackentasche passt. Der Korpus besteht aus einem stabilen Kunststoff. Zum Lieferumfang gehört eine kleine Tasche, eine Abdeckung für das Objektiv gibt es leider nicht. Deshalb muss man aufpassen, dass man sich keine störenden Kratzer einhandelt.

Das 7,6 Zoll große Farb-Display lässt sich ausklappen und zur besseren Kontrolle auch nach vorne drehen. Auf einen Touchscreen muss man in dieser Preisklasse verzichten. Das macht aber nichts, der Bedienkomfort über die fünf im Gehäuse eingelassenen Tasten ist hoch. Wie man durch das übersichtliche Menü navigiert, ergibt sich von Anfang an quasi von alleine. Oben auf dem Camcorder sitzen noch der Zoom-Hebel und der Aufnahme-Button.

Apropos Zoom: Der WDV5630 verfügt lediglich über einen 18-fachen digitalen Zoom. Das ist eine echte Schwäche, weil Digitalzoom bestenfalls eine Notlösung ist. Die Pixel werden beim Heranzoomen vergrößert, wodurch im Gegensatz zu einem optischen Zoom die Videoqualität leidet. Der Aquapix filmt mit maximal 3.840 x 2.160 Bildpunkten und 30 Vollbildern. Wer 60 Vollbilder bevorzugt, muss 1.080p bzw. 720p einstellen. Fotos schießt der Camcorder mit maximal 12 Megapixel, interpoliert sind 56 Megapixel drin, aber auch hier werden die Bildpunkte nur künstlich aufgeblasen.

Die Ausstattung und die manuellen Einstell-Optionen sind für einen Camcorder in dieser Preisklasse wenig überraschend überschaubar, was allerdings nicht schlimm ist. Wer sich einen derart preiswerten Camcorder kauft, überlässt die Arbeit in der Regel dem Gerät und nimmt selbst so gut wie keine Anpassungen vor. Der WDV5630 unterstützt Zeitrafferaufnahmen und bietet neben einem automatischen Weißabgleich die Voreinstellungen Sonnig, Bewölkt, Fluorescent und Tungsten an. Modifizierbar ist die ISO-Zahl (100, 200, 400, 800, 1600), der Selbstauslöser legt wahlweise nach 2, 5 oder 10 Sekunden los. Zudem schaltet sich der Aquapix nach einer, 2, 3, 5 oder 10 Minuten in Eigenregie ab. Für Windows-Computer bietet der Camcorder eine Webcam-Funktion an.

Aufgenommen wird im MP4- und JPEG-Format auf bis zu 128 Gigabyte großen MicroSD-Karten. Der Zugang zum Speicherkartenfach sowie zum Akku und zu den Micro-USB- und HDMI-Schnittstellen ist eine Katastrophe. Wir hatten noch keinen Camcorder im Test, bei dem sich die Klappe derart mühsam öffnen lässt. Beim WDV5630 muss man rückseitig einen Schiebeschalter nach unten und die schwarze Klappe gleichzeitig nach rechts schieben. Das Öffnen ist fast nicht möglich. Im Test haben wir jeweils verzweifelt am Deckel rumgefummelt, um diesen irgendwie mit extrem viel Kraft aufzukriegen.

Positiv überrascht sind wir von der Videoqualität, zumindest auf den ersten Blick. Für einen derart günstigen Camcorder liefert der WDV5630 (wir haben in UHD-Auflösung mit 30 Vollbildern gefilmt) eine gute Schärfe, natürliche Farben und eine schöne Plastizität. Grüntöne differenziert der Aquapix präzise, bei sehr detailreichen Motiven geht die Klarheit an den Kanten etwas verloren, aber das ist völlig in Ordnung. Die Schärfeverlagerung zwischen Vorder- und Hintergrund kann sich sehen lassen, in größeren Flächen klappt eine homogene Schärfeverteilung nicht immer perfekt, in den Randbereichen geht die Schärfe verloren.

Camcorder Test: Camcorder Juni2023 Auapix Wdv5630 Testbild
Nicht zu übersehen: An den Seiten erzeugt der Aquapix ein unschönes Gitternetz.

Der Digitalzoom ruckelt enorm, bei herangezoomten Objekten muss man mit einem Qualitätsverlust leben. Das ist alles zu verschmerzen. Der WDV5630 stand wirklich kurz davor, einen »Preistipp« einzuheimsen. Bei helleren Hintergründen wie blauem Himmel offenbart der Camcorder jedoch deutliche Bildfehler. Links und rechts jeweils in den Seitenbereichen produziert der Aquapix dunkle, gitterartige Gebilde. Wir haben die Videodateien mit verschiedenen Playern abgespielt, der Effekt trat immer auf, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Schade, dass der insgesamt wirklich gute Bildeindruck auf diese Weise deutlich gestört wird.

Eine Empfehlung können wir deshalb für den Aquapix WDV5630 nicht aussprechen. Wir werden noch checken, ob es sich bei dem Problem um einen Einzelfall oder eine generelle Schwachstelle der Baureihe handelt.

So haben wir getestet

Alltagsnähe und Praxistauglichkeit stand in unserem Test an oberster Stelle. Die Camcorder sollten nicht im Labor, sondern draußen oder auch drinnen in bekannten Anwendungsszenarien ihr Können unter Beweis stellen.

Test: Der beste Camcorder – Camcorder1 scaled
HD- und UHD-Camcorder Test: 20181010

Dabei war es uns wichtig, auf unterschiedliche Lichtverhältnisse zu achten und sowohl bewegte als auch ruhende Objekte in unterschiedlichen Entfernungen vor die Linse zu holen. Neben der reinen Bildqualität haben wir auch auf Handling, Ausstattung, die Bildstabilisation und die Bedienbarkeit geachtet.

Modelle für unter 100 Euro sind ihr Geld nicht wert

Neben den interessantesten, aktuellen Modellen der Markenhersteller Sony, Canon, Panasonic und JVC wollten wir auch wissen, wie sich günstige No-Name-Modelle im Vergleich schlagen. Deshalb haben wir auch Amazon-Bestseller unter die Lupe genommen. Alle Billig-Camcorder konnten im Test aber nicht überzeugen – da macht fast jedes Smartphone bessere Videos.

Die wichtigsten Fragen

Welcher Camcorder ist der beste?

Der beste Camcorder ist für uns der Panasonic HC-VXF11. Dieser 4K-Camcorder punktet mit tollen Allround-Eigenschaften, umfangreicher Ausstattung, einem optischen Sucher und überzeugender Bildqualität. Das Handling ist recht intuitiv, die Bedienung wird über einen farbigen Touchscreen und einen Objektivring für manuelle Anpassungen vereinfacht. Zudem dürfte das Modell für rund 750 Euro noch ins Budget der meisten Hobbyfilmer passen.

Liefert ein 4K-Camcorder qualitative Vorteile gegenüber einem HD-Modell?

Ja, ein guter 4K-Camcorder hat sichtbar mehr Schärfe und Detailtreue. Außerdem können Filmer in der Nachbearbeitung den Bildausschnitt neu festlegen oder schwenken und zoomen, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Bildqualität hat.

Reicht ein Camcorder mit digitalem Zoom?

Nein, ein Camcorder mit optischem Zoom ist Pflicht. Dieser arbeitet mit Linsen ohne qualitative Einbußen und bläst die Pixel nicht nur künstlich auf, wie es beim Digitalzoom der Fall ist.

Welche Ausstattungsmerkmale sind bei einem Camcorder sonst noch wichtig?

Neben einem Bildstabilisator sollte ein guter Camcorder einen Anschluss für ein externes Mikrofon und einen optischen Sucher haben, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung entspannt zu filmen. Der Akku sollte nicht fest verbaut sein, sondern sich für längeres Filmvergnügen gegen einen vollen austauschen lassen.

Lohnt sich ein Camcorder für weniger als 100 Euro?

Finger weg von Billig-Camcordern in diesem Preissegment! Die Auflösung ist in der Regel bescheiden, die Farben sind blass, der Zoom ist ruckelig und das Bild oft matschig.

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