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Elternratgeber fürs erste Kind Test: Elternratgeber Ratgeber Copyright: Elena Nichizhenova / Shutterstock

Die besten Elternratgeber fürs erste Kind

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Schreien, Schlafen, Stillen: Wenn es um den richtigen Umgang mit einem Baby geht, gibt es unzählige Meinungen. Oma rät oft was anderes als der mütterliche Instinkt. Und wenn man in der Krabbelgruppe zehn Mütter fragt, dann sind sich selten alle einig, wie man sich am besten verhält, wenn sich das Kind nicht ablegen lässt, wenn es viel weint oder wenn es die Nacht zum Tag macht. Hinzu kommt: Junge Menschen haben heute oft keinerlei Erfahrung im Umgang mit Säuglingen, wenn sie zum ersten Mal Eltern werden.

Kein Wunder, dass gerade beim ersten Kind die Verunsicherung groß ist. Da liegt es nahe, Rat in Büchern zu suchen. Doch welcher Ratgeber ist wirklich hilfreich?

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Fast 1000 Titel findet man bei Amazon, wenn man nach einem Elternratgeber zum Thema Baby sucht. Da ist es für Schwangere oder junge Eltern nicht leicht, den richtigen zu finden. Wenn die Kinder älter werden, ergeben sich auch immer neue Fragen und vielleicht Unsicherheiten. Auch hier ist der Buchmarkt inzwischen enorm groß geworden. Wir stellen deswegen nicht nur Elternratgeber für Schwangerschaft, Geburt und das erste Jahr mit Baby vor, sondern auch solche für die Zeit mit älteren Kindern.

Eins vorneweg: Hören Sie unbedingt auch auf Ihre Intuition! Denn Mütter sind oft die besten Expertinnen für ihr Baby und jedes Kind ist anders. Schema F funktioniert oft nicht, auch wenn das manche Ratgeber suggerieren. Es klingt ja auch so herrlich verlockend, einfach den Tipps im Buch folgen und schon ist alles in Butter. Mit Ihrem eigenen Instinkt werden Sie dennoch oft besser fahren, weil Sie als Eltern Ihr Kind am besten kennen. Diese Verbindung zum eigenen Kind ist unheimlich wertvoll, lassen Sie sich das auch vom besten Ratgeber nicht kaputt machen.

Wissenschaftlich fundiert

Eltern-Ratgeber gibt es wie Sand am Meer, aber viele sind eher gefühlig oder sehr subjektiv verfasst. Aber es gibt auch eine Reihe von Ratgebern, die wissenschaftlich fundiert sind und in ihrem Bereich zu Standard-Werken gehören. Die wichtigsten stellen wir hier vor.

Gibt wertvolle Tipps

»Babyjahre« von Remo H. Largo

Ein sehr bekannter Ratgeber über die kindliche Entwicklung mit vielen Details.

Der Schweizer Remo H. Largo ist Professor für Kinderheilkunde und untersucht seit vielen Jahrzehnten die Entwicklung von Kindern. Er führte die bedeutendste Langzeitstudie über die kindliche Entwicklung im deutschsprachigen Raum durch: Für die »Longitudinalstudie« der Zürcher Universität hat er die Entwicklung von mehr als 700 Kindern von der Geburt bis ins Erwachsenenalter beobachtet und aufgezeichnet.

Sein Buch »Babyjahre« ist ein Klassiker, der erstmals 1993 erschienen ist und immer wieder überarbeitet und aktualisiert wurde. Kein Wunder, dass Largo in fast allen anderen Babyratgebern immer wieder zitiert wird.

Auf knapp 600 Seiten behandelt der Schweizer Kinderarzt die Themen Beziehungsverhalten, Motorik, Schlafverhalten, Schreiverhalten, Spielverhalten, Sprachentwicklung, Trinken und Essen, Wachstum sowie Trocken- und Sauberwerden. Im Anhang finden sich Meilensteine der ersten vier Lebensjahre, Gewichts- und Längenkurven ebenso wie Fragen, die man einer Tagesmutter oder einer Kindertagesstätte stellen sollte.

Jedes Kapitel ist unterteilt in verschiedene Altersstufen. Schon Schwangere finden darin Informationen, denn auch die Zeit vor der Geburt wird behandelt. Danach geht Largo jeweils auf die einzelnen Lebensmonate ein, bis hin zum 48. Monat. Am Ende jedes Kapitels wird das Wichtigste nochmals kurz zusammengefasst. Der durchdachte Aufbau erleichtert das Querlesen und das gezielte Suchen von Themen.

In dem Buch gibt es viele Tabellen und Grafiken, die die enorme Bandbreite normaler kindlicher Entwicklung veranschaulichen. Die Fotos sind nicht im Studio oder von professionellen Fotografen gemacht, sondern sehen aus wie aus dem Fotoalbum ganz normaler Familien – sie stammen auch zum Großteil vom Autor. Das Layout wirkt insgesamt ein bisschen altbacken, dafür ist der Inhalt um so besser.

Das Tolle an diesem überaus nützlichen Nachschlagwerk für Eltern ist, dass Largo eindrücklich zeigt, wie vielfältig die Entwicklung von Kindern verläuft und dass das völlig normal ist. Die Lektüre ist vor allem für jene Eltern beruhigend, deren Kind in manchen Bereichen nicht zu den allerschnellsten gehört.

Largo appelliert an die Eltern, ihr Kind nicht immer mit anderen zu vergleichen. Er erklärt die biologischen Voraussetzungen für bestimmtes Verhalten und ermöglicht es Eltern so, ihr Kind besser zu verstehen und zu erkennen, was sie schon von ihm erwarten können und was nicht. Er schreibt Eltern nicht vor, was sie genau zu tun haben, damit das Kind beispielsweise nachts durchschläft, gut isst und sich artig benimmt. Er pocht darauf, dass eben jedes Kind anders ist. Viele Schwierigkeiten im Umgang mit Kindern ergeben sich seiner Ansicht nach allein daraus, dass wir uns auf diese Vielfalt nicht wirklich einstellen.

Unser Fazit: Wenn man sich nur einen einzigen Babyratgeber zulegen will, dann findet man in Remo H. Largos »Babyjahre« alle Informationen, die man in den ersten vier Jahren benötigt, übersichtlich und vor allem auch wissenschaftlich fundiert aufbereitet.

Rechtshilfe

»Glückwunsch zum Baby, Sie sind gefeuert« von Sandra Runge und Karline Wenzel

Menschen mit Kindern werden vielfach benachteiligt. Die Autorinnen machen dies sichtbar und bieten Lösungsansätze.

Mit dem positiven Schwangerschaftstest ergibt sich für viele Frauen oft auch ein Problem im Arbeitsleben. Wie sage ich es meinem Arbeitgeber? Wie reagieren die Kollegen? Ganz praktische Fragen wie die Länge der Elternzeit oder die Rückkehr in den Beruf werden plötzlich relevant. Leider ist die Realität oft so, dass Eltern im Job diskriminiert werden. Verträge werden nicht verlängert, Gehaltserhöhungen oder Beförderungen auf die Zeit nach der Schwangerschaft verschoben, die Elternzeitvertretung übernimmt dauerhaft die eigenen Aufgaben.

Von Elterndiskriminierung sind, abgesehen von der Länge der Elternzeitmonate, vorwiegend Frauen betroffen. Für jede einzelne von ihnen ist das dramatisch und wirkt dennoch wie die kleine Ausnahme. Dem ist nicht so, Untersuchungen ergaben, dass 60 % aller Eltern sich im Job schon diskriminiert fühlten. In »Glückwunsch zum Baby, Sie sind gefeuert« gehen Rechtsanwältin Sandra Runge und Journalistin Karline Wenzel dem auf den Grund und zeigen Lösungsansätze, die den Arbeitsmarkt für alle fairer, transparenter und elternfreundlicher gestalten können.

Unser Fazit: Diese Buch sollten Eltern bereits mit dem positiven Schwangerschaftstest ausgehändigt bekommen. Denn das Ziel kann nur sein, Elterndiskriminierung von Anfang an zu verhindern. In diesem Buch finden Interessierte das richtige Rüstzeug um sich stark zu machen und zu erkennen: So darf es nicht weitergehen.

Versöhnung

»Das Buch von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen« von Philippa Perry

Viel zu oft hängen Eltern in ihrer eigenen Kindheit fest. Das Buch will helfen, negative Verhaltensmuster zu durchbrechen.

Philippa Perry ist nicht nur Bestseller-Autorin, sie ist vor allem auch sehr erfahrene Psychotherapeutin. Als solche kennt sie die Abgründe und schmerzhaften Erfahrungen, die viele Eltern in ihrer eigenen Kindheit durchmachen zur Genüge. Denn vielen von uns wird erst bewusst was wir lange verdrängt haben, wenn wir plötzlich selbst für Kinder verantwortlich sind. Wir fühlen uns plötzlich zurückgeworfen in Zeiten in denen wir selbst Kind und vielleicht hilflos waren.

Diese Erfahrungen prägen uns und prägen unseren Familienalltag, sie beeinflussen unsere Beziehung zu unseren Kindern, im schlechtesten Fall sehr ungünstig. Viele Eltern glauben, dass sie einen einmal eingeschlagenen Weg in der Kindererziehung nicht wieder verlassen können. Das stimmt nicht, wie »Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen (und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast)« nachvollziehbar und eindrücklich aufzeigt. Es ist möglich Verhaltensmuster zum Wohle unserer Kinder zu überwinden und wir schaffen es auch anders mit impulsiven Gefühlen umzugehen, als sie einfach auszuleben. Dieses Buch zeigt, wie wir uns verändern können.

Unser Fazit: Philippa Perry versucht uns in ihrem Buch mit unserer Vergangenheit zu versöhnen, damit wir mit unseren Kindern eine (bessere) Zukunft haben. Denn während wir an uns selbst arbeiten, verändert sich auch alles um uns herum. Und das ist das Beste, was uns allen passieren kann.

Hintergrundinformationen

Wer weniger konkrete Erziehungstipps sucht, sondern seinen pädagogischen Horizont allgemein erweitern möchte, für den sind die folgenden Bücher eine gute Wahl.

Praktischer Ratgeber

»Kinder verstehen« von Herbert Renz-Polster

Ratgeber für Eltern, die gern verstehen möchten, was in ihrem Baby vor sich geht.

Während Remo H. Largo die kindliche Entwicklung beschreibt, geht Herbert Renz-Polster in »Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt« auf das »Warum« ein: Warum verhalten sich Kinder so »seltsam«, wie sie sich oft verhalten?

Wer das verstehen will, der ist mit dem gut 500 Seiten dicken Buch, das 2009 zum ersten Mal erschienen ist und seither acht neue Auflagen und Aktualisierungen erfahren hat, gut beraten. Herbert Renz-Polster ist Kinderarzt und Dozent an der Universität Heidelberg. Außerdem ist er Vater von vier Kindern.

Das Buch ist ein ziemlicher Wälzer und hat 18 Kapitel, die meisten davon haben nochmal ein Unterkapitel. Verschiedene Schriftfarben sollen Orientierung bieten bei dem etwas unübersichtlichen Aufbau. Außerdem gibt es zahlreiche Fußnoten in zwei Farben, zu einigen findet man die Anmerkungen im Anhang des Buches, andere führen auf die Webseite zum Buch. Das ist zwar ganz innovativ, wer es ganz genau wissen will, muss das Buch aber in der Nähe eines Rechners oder Smartphones mit Internetzugang lesen.

Die ersten Kapitel sind den wichtigen Themen im Leben des Babys gewidmet: Es geht darum, wie Kinder essen und schlafen lernen, ums Stillen und ums Beifüttern. Renz-Polster behandelt außerdem die Themen Familienbett, Schreien, und Trocken- und Sauberwerden, gefolgt von einem Kapitel zum Thema Evolution.

Im zweiten Teil gibt es dann Kapitel zu den Themen Bindung, Fremdeln, natürlicher Umgang mit Säuglingen, Persönlichkeiten von Kindern und wie man kompetent erzieht. Das Buch umfasst im Grunde die gesamte Kindheit, sogar die Jugendzeit wird teilweise behandelt.

Der Autor gibt immer wieder Tipps aus evolutionärer Sicht und legt den Fokus auf die Potenziale der Kinder statt nach ihren Defiziten zu suchen. Renz-Polsters These zu kindlichem Verhalten ist: Kinder haben alle uns manchmal unverständlich erscheinenden Verhaltensweisen im Laufe der Evolution entwickelt, um besser mit ihrer Umwelt zurechtzukommen und für das Leben gerüstet zu sein. Die »schlimmen« Kinder sind in Wirklichkeit (Über)lebenskünstler.

Unser Fazit: Das Buch »Kinder verstehen« von Herbert Renz-Polster eignet sich gut als Navigationshilfe für eine Erziehung, die darauf ausgerichtet ist, Verhaltensweisen von Kindern nachzuvollziehen. Der Autor zeigt verständliche Gründe für kindliches Verhalten auf und weckt Verständnis für das Verhalten der Kinder.

Wer dieses Buch gelesen hat, geht wahrscheinlich entspannter mit dem Thema Erziehung um, auch wenn es anders als andere Ratgeber nur wenige konkrete Tipps parat hat. Als Hintergrundinformation für Eltern, die sich für das »Warum« interessieren und gerne lesen, ist es auf jeden Fall empfehlenswert.

Jesper Juuls Wissen

»Dein kompetentes Kind« von Jesper Juul

Für alle, die Elternschaft neu denken wollen.

Der leider inzwischen verstorbene Jesper Juul hat für viele Eltern wegweisenden Charakter. Er war immer auf der Seite von Kindern, die keine defizitären Wesen sind, denen Benehmen und Verständnis erst eingetrichtert werden muss. Stattdessen machte er sich immer stark dafür, Kinder so zu nehmen wie sie sind und zu schauen, wie Eltern ihre Kinder auf dem Weg unterstützen können.

Juul selbst sagte, wie auch sein eigener Sohn, dass er zwar ein Anwalt für Kinder war, bei der eigenen Familie aber durchaus Fehler gemacht hat. Und genau solche Einsichten sind wichtig für Eltern die viele Fragen haben und unter dem enormen Druck stehen, alles richtig machen zu wollen. Jesper Juul spricht sich in »Dein kompetentes Kind« aber auch in all seinen anderen Werke immer dafür aus zuzuhören, hinzuschauen, da zu sein. Unsere Kinder können unglaublich viel und lernen jeden Tag soviel Neues, ohne dass wir sie drängen, an ihnen rumnörgeln oder sie zu Dingen zwingen.

Erziehung, so Juul, ist ein Entwicklungsprozess auf beiden Seiten. Denn während wir uns freuen gerade erkannt zu haben, was dieses oder jenes Babyweinen bedeutet, hat sich die Situation bereits wieder geändert und wir Eltern müssen mit viel Feinfühligkeit neu erlernen, was unser Kind uns sagen will. Für all diese herausfordernden Situation hat Jesper Juul Bücher geschrieben, die Eltern helfen zu hinterfragen welche Art von Eltern sie eigentlich sein wollen.

Unser Fazit: Für alle Eltern die noch auf der Suche sind, wie ihr Familienleben gestaltet werden soll und all jene, die von außen immer wieder gesagt bekommen, ihre Erziehung sei »falsch« bietet »»Dein kompetentes Kind« von Jesper Juul», wie jedes Jesper Juul Buch Stärkung, Rückhalt und neue Perspektiven. Dieses Buch ist nicht ohne Grund seit über zehn Jahren extrem erfolgreich.

Erwartungen ans Muttersein

»Mutter.Sein.« von Susanne Mierau

Für Eltern, die Rollenbilder überdenken möchten.

Es geht im Leben mit Kindern nicht immer nur um die Kinder. Diese Erkenntnis braucht einen Moment, bis er gereift ist. Aber leider treten die Menschen, die genauso wichtig sind, wie der Nachwuchs, manchmal zu sehr in den Hintergrund. Viele Mütter haben mit ihrer neuen Rolle zu kämpfen. Und auch mit dem Rollenbild, dass sie da ausfüllen sollen.

Susanne Mierau hat mit »Mutter.Sein.« ein Buch geschrieben, dass sichtbar macht, welche Last wir manchmal mit uns herumschleppen. Denn es gibt dieses Mütterideal, was viele nie erreichen werden. Es ist nicht mal unbedingt erstrebenswert auch nur in die Nähe dessen zu kommen, und doch werden viele Mütter daran gemessen, dass sie auf eine bestimmte Art zu sein haben.

Es kann unglaublich einsam machen, wenn man merkt, dass es nicht möglich ist, all das, was die Gesellschaft fordert, wie eine Mutter zu sein hat, zu erfüllen. Und es kann befreiend sein, darüber zu lesen, dass man keine schlechte Mutter ist, weil man sich wünscht, dass der eigene Partner mit anpackt, statt nur ab und zu zu helfen. Susanne Mierau, Autorin, Bloggerin und Dreifachmutter macht sich dafür stark, dass Frauen selbstbewusst ihren Weg gehen. Dass sie erkennen, dass auch ihre Bedürfnisse wichtig sind.

Das Buch ist an vielen Stellen unbequem, denn es wird mit jeder Menge Tabus gebrochen. Die Autorin fordert Mütter dazu auf, sich selbst wieder wahrzunehmen. Wenn es den Müttern gut geht, geht es den Kindern gut, das ist so nicht wahr. Aber Susanne Mierau zeigt in ihrem Buch wie wichtig es ist, dass wir unsere Gefühle nicht leugnen, sondern uns mit ihnen auseinandersetzen. Uns selbst und unseren Kindern zuliebe.

Unser Fazit: Mutter.Sein. ist keine leichte Kost und für die ersten aufregenden Wochen als neue Familie vielleicht nicht ganz so geeignet. Denn dieses Buch braucht Zeit – etwas, das Neueltern nicht immer haben.

Aber es lohnt sich, denn nach dem Lesen werden viele Frauen erleichtert feststellen, dass es okay ist, nicht immer nur vor Mutterliebe zu vergehen. Es ist in Ordnung, noch eigene Wünsche, Träume und Bedürfnisse neben der Familie zu verfolgen. Wenn Sie das Buch gelesen haben, reichen Sie es am besten gleich an Ihren Partner weiter. Familie geht schließlich alle an.

Begleiter für das erste Jahr

Gerade beim ersten Kind ist das erste Jahr mit Baby eine Herausforderung. Glücklicherweise gibt es dafür eine ganze Reihe guter Ratgeber.

F.A.Z. Kaufkompass

Macht Mut

»Wow Mom« von Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim

Ein ehrlicher Bericht von zwei Müttern über das erste Jahr mit Kind.

Wenn Sie sich durch das erste Jahr als Mutter mit all den Höhen und Tiefen begleiten lassen möchten, dann ist »Wow Mom« von Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim ein echter Mutmacher. Weil die beiden, selbst Mütter von je drei Kindern, so gut verstehen, wie sich das anfühlt, plötzlich Mama zu sein. Wie sehr uns Frauen das überfordern kann. Wie gern wir manchmal einfach weglaufen wollen. Und wie sehr wie unsere Kinder lieben und all das Schwere für einen kurzen Augenblick vergessen, wenn das Baby lacht.

Die Journalistinnen betreiben auch den erfolgreichen Mamablog »StadtLandMama», in dem unperfektes Elternsein in all seinen Facetten immer wieder ein Thema ist. Es tut gut, das nun auch in Buchform zu lesen.

Dieser Ratgeber nimmt Mütter an die Hand und zeigt, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Dass all diese Gefühle, die uns teilweise überwältigen, erlaubt sind. Das Buch lädt ein, sich mit den eigenen Ansprüchen auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, was uns glücklich macht. Denn jede Mutter ist die beste Mutter, die es für ihr Kind sein kann. Das ständige Vergleichen ist einfach nur schlecht fürs Selbstbewusstsein.

Unser Fazit: »Wow Mom« eignet sich für alle Mütter. Zum Selbst kaufen oder als Geschenk zur Geburt. Tatsächlich ist dies eins meiner Top- Geburtsgeschenke für Neumamis, weil sie hier so gut abgeholt werden und es Raum gibt, mit sich selbst ehrlich zu sein.

Rechtliches

»Don´t worry, be Mami« von Sandra Runge

Juristischer Rat kann bei Schwangerschaft und Stress mit dem Arbeitgeber nicht schaden.

»Don’t worry, be Mami« richtet sich – der Titel verrät es schon – eher an die Mütter. Aber auch Väter können sich mit dem juristischen Know-how rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit natürlich vertraut machen – gerade dann, wenn sie letztere auch in Anspruch nehmen wollen.

Die Autorin Sandra Runge ist Rechtsanwältin und sitzt für Klientinnen regelmäßig vor Gericht, um über Elternzeit und Arbeitsplatz zu streiten. Denn hier werden werdenden Eltern immer wieder Steine in den Weg gelegt. Die Anschaffung des Buches lohnt sich definitiv schon in der Schwangerschaft – spätestens aber, wenn das Baby auf der Welt ist.

Es geht um all die Themen, für die man als frisch gebackene Eltern einfach keinen Kopf hat. Von Sorgerecht bis Elterngeld, von Mutterschutz bis Rückkehr in den Beruf, hat Sandra Runge an alles gedacht und einen leicht verständlichen Ratgeber für die total unromantischen Dinge rund ums Elternsein geschrieben. Aber die sind eben auch sehr wichtig.

Unser Fazit: Obwohl es juristische Themen behandelt, liest sich der Ratgeber überhaupt nicht trocken. Das liegt auch daran, dass die Autorin immer wieder ihren Alltag mit einfließen lässt. Wen das stört: Sie können dank Glossar auch einfach an die Stellen springen, die gerade für Sie am wichtigsten sind.

Für Fans von Listen

»Mami to go« von Silke R. Plagge

Elternratgeber für alle, die sich gern erst mal einen Überblick verschaffen möchten.

Es gibt Menschen, die lieben Listen. Denen macht es Freude, alles, was sie erledigt haben, von den Listen herunterzustreichen. Und dann gibt es Eltern, die vor lauter Müdigkeit für alles, wirklich alles eine Liste schreiben. Aus Angst, etwas zu vergessen. Ob Sie nun eher der Typ Listeliebe oder Angstliste sind, können Sie nur selbst beurteilen. Für beide lohnt sich aber ein Blick in »Mami to go». Hier bekommen Sie Checklisten für die ersten drei Jahre mit Kind zu den Themen Entwicklung & Gesundheit, Alltag und Recht & Geld. Klingt alles ziemlich trocken, ist aber durchaus unterhaltsam geschrieben.

Natürlich können Sie kein tiefgreifenden Tipps über Still- oder Schlafprobleme erwarten, aber für einen ersten Eindruck taugt das Buch durchaus. Wegen des handlichen Formats bietet es sich an, die Checklisten in der Tasche mitzuführen und immer, wenn das Baby gerade ein Nickerchen macht, ein wenig im Ratgeber zu lesen.

Unser Fazit: Wenn Sie sich Informationen in sehr konzentrierter Form wünschen, dann ist »Mami to go« das richtige für sie. Das Buch deckt alles ab, womit Eltern in den ersten Jahren konfrontiert sein werden, von den ersten Wochen bis Kitaeingewöhnung. Die Übersichtlichkeit sorgt dafür, dass alle wichtigen Informationen auf einen Blick erfasst werden können.

Tipps zur Babypflege

»Das Baby 1×1« von Birgit Laue

Nicht immer aktuelles Hebammenwissen rund ums erste Babyjahr.

Eine gutes Standardwerk aus Hebammensicht ist »Das Baby 1×1« von Birgit Laue. Die freiberufliche Hebamme hat über 20 Jahre Erfahrung in klinischer und außerklinischer Geburtshilfe, ist in der Fortbildung für medizinische Fachleute tätig und hat als Medizinjournalistin mehrerer Bücher zum Thema Kinder- und Frauengesundheit geschrieben.

Ihr broschierter Ratgeber ist 2012 das erste Mal erschienen und hat 160 Seiten. Darin geht es um die wichtigsten Hebammentipps fürs erste Jahr, die Schwangerschaft spielt in diesem Buch keine Rolle.

Insgesamt gibt es 302 Tipps. Das Buch ist untergliedert in sieben Kapitel. Von der Ernährung bis zur Gesundheit Ihres Babys ist alles dabei. Außerdem gibt es einen Service-Teil zum Nachschlagen mit Büchern und Adressen, die weiterhelfen und ein Register. Layout und Fotos sind ansprechend und modern.

Das Buch ist leicht lesbar, in jedem Kapitel gibt es eine kurze Einleitung und dann folgen sehr sachlich geschriebene Tipps. Das Buch ist allerdings eher oberflächlich und geht nicht in die Tiefe. Birgit Laue beschreibt zwar zutreffend, wie Babys ticken, Hintergründe, warum Babys so ticken, wie sie ticken, fehlen aber. Zudem wird immer wieder darauf verwiesen, seine Hebamme zu fragen oder sich etwas von ihr zeigen zu lassen. In Zeiten des Hebammenmangels ist das allerdings nicht jeder Frau möglich, viele haben überhaupt keine Nachsorgehebamme mehr.

Nützlich sind ganz praktische Tipps wie man beispielsweise einen Kohlwickel bei schmerzenden Brüsten macht, wie man einen Sauger richtig reinigt oder wie man beim Schwimmengehen Brustwarzen vor Chlorwasser und Schwimmbadkeimen schützt.

Laue gibt nicht nur Informationen zum Thema Stillen, sie hat auch Tipps parat, wie man abstillt und die verschiedenen Säuglingsanfangsnahrungen werden erklärt. Außerdem gibt es ausführliche Tipps zur Flaschenfütterung.

Die Informationen sind leider häufig nicht auf dem neuesten Stand – beispielsweise bezüglich der Zulassung von Kindersitzen und – was besonders ärgerlich ist – auch was die Empfehlungen zur Beikost betrifft. Laue schreibt, Eier und Gluten sollten im ersten Lebensjahr wegen Allergiegefahr gemieden werden. Diese Empfehlung ist seit November 2009 veraltet – sie wurde also bereits drei Jahre vor dem ersten Erscheinen des Ratgebers geändert. Zudem werden an Eltern-Kind-Kursen nur PEKiP-Kurse erwähnt, nicht aber die inzwischen zahlreichen anderen Anbieter. Auch das Thema Tragen kommt ein bisschen zu kurz.

Und wie zahlreiche Hebammen ist auch Laue eine Verfechterin der Homöopathie. Sie empfiehlt immer wieder homöopathische Mittel und hält die Homöopathie für ein »seriöses Naturheilverfahren« – obwohl es für deren Wirksamkeit wie gesagt keinen wissenschaftlichen Beweis gibt.

Unser Fazit: Für Eltern, die keine Nachsorgehebamme gefunden haben, kann »Das Baby 1×1« von Birgit Laue vielleicht ganz nützlich sein, vor allem wenn man noch keinerlei Erfahrungen mit Babypflege hat. Allerdings sind einige Informationen veraltet. Wer wirklich erfahren will, warum sein Baby so tickt, wie es tickt, dem würde ich einen anderen Ratgeber empfehlen.

Treffend und aktuell

»Babys erstes Jahr« von Vivian Weigert

Wissenschaftliche Grundlagen fürs erste Babyjahr.

Der dritte Ratgeber für das erste Jahr, das Buch »Babys erstes Jahr – alles was wichtig ist« von Vivian Weigert und Franz Paky hat uns mehr überzeugt als die beiden anderen.

Vivian Weigert leitet die Fachstelle für Bindungsfördernde Eltern-Baby-Beratung im Zentrum für Natürliche Geburt und Elternsein e.V. in München. Sie ist zudem im »Arbeitskreis Stillen« des Gesundheitsreferats der Stadt München als Referentin aktiv und arbeitet als Heilpraktikerin. Franz Paky ist Kinderarzt, als solcher leitete er die Kinderabteilung des Landeskrankenhauses im österreichischen Vöcklabruck. Er hat mehrere Schreiambulanzen gegründet und ist Referent für kindliche Schlafstörungen auf internationalen Tagungen.

Der Ratgeber von Weigert und Paky hat 190 Seiten und ist ansprechend modern gestaltet. Untergliedert ist er nach Altersstufen, außerdem gibt es noch einen ausführlichen Service-Teil. Die Kapitel sind jeweils untergliedert in Unterkapitel, die sich mit Pflege, Gesundheit, Schlaf und Motorik beschäftigen.

Das Buch behandelt alle wichtigen Themen rund ums Kind sehr umfassend, auch wenn es nicht besonders dick ist. Die Informationen sind – von Empfehlung für Globuli mal abgesehen – auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand und verlässlich. Es bestärkt Eltern in einem bindungsorientierten Weg. Die wichtigen Themen Tragen, langes Stillen und Schlafen im Familienbett werden vorurteilsfrei und ausführlich dargestellt. Sogar »windelfrei« kommt vor und die Beikost-Methode »babygeführtes Abstillen« (Baby Led Weaning – BLW).

Eltern finden in diesem Ratgeber sowohl Rezepte für Beikost als auch Kniereiterspiele und Reime. Auch wichtige gesetzliche Regelungen zu Mutterschutz und Elterngeld werden vorgestellt.

Unser Fazit: »Babys erstes Jahr« von Vivian Weigert und Franz Paky ist ein durchaus empfehlenswerter Ratgeber, der die wichtigsten Themen im ersten Jahr kurz, aber ausreichend und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand behandelt.

Ratgeber für bindungsorientierte Elternschaft

Bindungsorientierte Elternschaft, auch Attachment Parenting genannt, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Und so gibt es inzwischen eine Reihe von Ratgebern, in denen die Bedürfnisse der Babys im Vordergrund stehen und die für eine naturnahe Erziehung plädieren. Wir stellen einige davon vor.

Präsente Eltern

»Präsente Eltern , starke Kinder« von Daniel J.Siegel und Tina Payne Bryson

Für alle Eltern die lieber echt und ansprechbar als perfekt sein wollen.

Eltern wollen perfekt sein. Wir wollen alles richtig machen, auch wenn wir manchmal gar nicht wissen wie das aussieht. Dieser Wunsch führt bei den allermeisten zu sehr viel Stress und im Zweifelsfall zu genau dem, was eigentlich verhindert werden soll: Anspannung, negative Gefühle, Druck. Was wichtiger ist als Perfektion ist, für den Nachwuchs dazusein. Daniel J. Siegel und Tina Payne Bryson zeigen in »Präsente Eltern – Starke Kinder« auf, warum Verlässlichkeit viel wichtiger ist als Perfektionsmus in der Kindererziehung.

Natürlich soll das Buch Eltern entlasten und zeigen: Wenn die elementaren Bedürfnisse von Kindern altersgerecht und angemessen befriedigt werden, dann kann gar nicht soviel schief gehen. Was genau diese Bedürfnisbefriedigung beinhaltet und mit welchen vier Schlüsseln Kinder gut ins Leben starten, zeigen die beiden Neurowissenschaflter und Bindungsforscher in ihrem Buch. Natürlich gibt es einen übersichtlichen Therorieteil über Bindungsforschung, im Mittelpunkt stehen aber die vier Bedürfnisse von Kindern beschützt, gesehen, beruhigt zu werden und sicher aufzuwachsen.

Unser Fazit: Für alle Eltern die sich sorgen, wenn es gerade mal anders läuft als geplant, die sich von dem Perfektionismusdruck im Alltag oft überfordert fühlen, kann dieser Ratgeber Entlastung bieten. Es gibt im Leben keine Sicherheiten und wir können immer nur nach bestem Gewissen Entscheidungen treffen. Das Buch zeigt. dass weniger auch mehr sein kann und das wichtigste ist Kinder wahr- und anzunehmen wie sie sind.

Ankommen im neuen Leben

»Mutter werden« von Jule Tilgner & Marcia Friese

Wunderschöne Fotos und ganz viel Hebammenwissen für die allererste Zeit mit Baby.

Wem die Empfehlung »Mutter.Sein.« noch zu weit weg ist, dem sei für das erste Jahr mit Baby das wunderschöne Buch »Mutter werden« von Jule Tilgner und Marcia Friese ans Herz gelegt. Nicht nur die wirklich schönen, lebensnahen Bilder von Eltern und Kindern nach der Geburt laden zum Träumen ein, es gibt auch jede Menge Inhalt. Dieses Buch möchte ein Begleiter durch die erste Zeit nach der Geburt sein, die für alle Eltern etwas ganz besonderes ist.

Nicht mit allen Fragen kann man sich an jemanden wenden und so ist dieses Buch eine Möglichkeit einer Bestärkung, wenn gerade niemand greifbar ist. Geschrieben hat es die Hebamme Jule Tilgner, die auch unter dem Namen hebammezauberschön bekannt ist. Sie weiß also genau Bescheid über Sorgen, Nöte und Ängste von Neueltern und kann ihnen diese in ihrem Buch nehmen. Es geht am Anfang auch kurz um Geburten, so dass »Mutter werden« durchaus auch ein Buch für die Schwangerschaft sein kann.

Es werden Themen behandelt, die sonst oft auch zu kurz kommen, etwa Fragen rund um Geschwisterkonstellationen, der veränderte eigene Körper oder die Entscheidung für oder gegen das Stillen. Es geht um Babyschlaf und weinende Babys, um die Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen oder die Partnerschaft nicht zu vergessen.

Die Texte sind sehr berührend und gleichzeitig informativ geschrieben, die Fotos, die von der Geburts- und Familienfotografin Marcia Friese beigesteuert wurden, berühren sicherlich alle Eltern. Auch wenn das Buch »Mutter werden« heißt und sich natürlich primär an Frauen richtet, die gerade auf dem Weg sind, Mutter zu werden, finden auch Väter hier Tipps. Ihnen ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Unser Fazit: Für Eltern, die gern mehr darüber wissen wollen, wie sie in ihre Rolle hineinwachsen, die sich gut behütet fühlen möchten und eben nicht nur Fragen zu Verdauung und Windel wechseln haben, ist dieses Buch ein echter Schatz. Die schönen Fotos laden zum Träumen ein.

Mit Schwangerschaftsteil

»Verwöhn Dein Baby nach Herzenslust« von Julia Dibbern

Ein Mutmacher, der mit der Idee aufräumt, man könnte Babys zu sehr verwöhnen.

»Verwöhn Dein Baby nach Herzenslust« von Julia Dibbern ist ein Ratgeber im Taschenbuchformat. Er ist stellenweise in Ich-Form geschrieben und die Autorin schildert darin auch ihre eigenen Erfahrungen. Ansonsten spricht sie ihre Leserinnen ganz direkt an. Julia Dibbern hat mal Architektur studiert, ist Fachjournalistin und Autorin mehrerer Bücher und Mutter.

In ihrem Buch bietet sie neun Verwöhn-Bausteine für Babys an, denn ein Baby kann man gar nicht genug verwöhnen – sogar schon vor der Geburt. Diesen Ratgeber kann man sich bereits in der Frühschwangerschaft zulegen, denn zwei Kapitel behandeln die Themen Schwangerschaft und Geburt. Die Autorin gibt sich undogmatisch, sie schreibt: »Keiner dieser Verwöhn-Bausteine« ist ein Muss. Man soll sich so bedienen, wie es für die Familie passt.

Bei der Lektüre kommt einiges dann aber doch ziemlich dogmatisch daher. Dibbern plädiert fürs Stillen und für Babyled-Weaning, dem Baby Brei zu geben wird überhaupt nicht in Erwägung gezogen. In dieser Hinsicht ist der Ratgeber ein bisschen eindimensional,. Außerdem finden sich in dem Buch ein Plädoyer für das Tragen und für Windelfrei.

Ihre Ansichten versucht die Autorin mit Quellenangaben wissenschaftlich zu unterfüttern, die Auswahl der Quellen erscheint uns aber ein bisschen tendenziös. Was ins eigene Weltbild passt, wird aufgeführt, was nicht, eher verschwiegen.

Unser Fazit: Julia Dibbern ermutigt in »Verwöhn Dein Baby nach Herzenslust« Eltern dazu, auf ihr Baby zu hören und ihm zu vertrauen. Das ist ein sehr kindgerechter Ansatz. Sie nimmt Eltern auch die Angst, sie könnten ihr Baby zu sehr verwöhnen und gibt ihnen Argumente an die Hand, mit denen sie ihren bedürfnisorientierten Weg gegen die häufig verbreiteten Ansichten der älteren Generation gehen können. Der Ratgeber eröffnet neue Perspektiven gegen den Erziehungs-Mainstream, ist aber in manchen Punkten unserer Meinung nach zu einseitig.

So tickt das Kind

»Artgerecht« von Nicola Schmidt

Ein Ratgeber, der in den Fokus rückt, wo wir herkommen.

Die Autorin Nicola Schmidt ist mit Julia Dibbern befreundet, zusammen haben sie das Artgerecht-Projekt gegründet, das sich dafür einsetzt, dass Menschenkinder artgerecht aufwachsen. In »Artgerecht – Das andere Baby-Buch« hat Nicola Schmidt zusammengetragen, was Babys biologisch gesehen brauchen, um körperlich und seelisch gesund aufzuwachsen. Es soll Eltern helfen, ihren eigenen Weg zu finden – im Einklang mit der Natur des Kindes. Das Buch umfasst auch Kapitel zum Thema »Artgerecht schwanger« und »Artgerecht zur Welt kommen« und eignet sich daher auch schon für Schwangere.

Nicola Schmidt ist Wissenschaftsjournalistin, Bloggerin und Mutter. Ihr Buch soll Eltern vermitteln, wie ihr »Steinzeitbaby« tickt und sie gibt ganz konkrete Tipps, wie man das im Alltag praktisch umsetzen kann. Sie ermutigt Eltern, das Konzept an ihre persönliche Lebensrealität anzupassen. Ihre Herangehensweise ist weniger eine persönliche, als eine wissenschaftliche. So gibt es in jedem Kapitel ein Unterkapitel »das sagt die Wissenschaft«. In das Buch sind außerdem Zitate von Eltern eingestreut, was sie gerne vorher über ihre Babys gewusst hätten.

Schmidt vertritt die These, dass artgerechtes Familienleben am Anfang aufwändiger ist, später aber viel Arbeit spart. Und sie vertritt vehement die Meinung, dass zu einer funktionierenden Eltern-Kind-Beziehung auch ein funktionierendes Netz unterstützender Menschen gehört, der Clan. Sie gibt auch Anregungen, wie sich Mütter einen solchen Clan schaffen können und ermutigt sie, sich von Anfang an so viel Unterstützung zu suchen, wie sie kriegen können.

Unser Fazit: Nicola Schmidts »Artgerecht – Das andere Baby-Buch« trägt zum besseren Verständnis von Babys bei und zeigt einen Weg auf, der im wahrsten Sinne des Wortes »artgerecht« ist. Und zwar nicht nur für die Säuglinge, sondern auch für die Eltern, deren Bedürfnisse nicht vernachlässigt werden. Die Informationen in diesem Ratgeber sind sehr fundiert und das Buch räumt mit unzähligen Ammenmärchen auf.

Dabei ist es vollkommen undogmatisch, auch wenn es in vielen Punkten Alternativen zur Mainstream-Erziehung von Babys aufzeigt. Wir empfehlen Schmidts Ratgeber allen Schwangeren, die bereit sind, althergebrachte Vorstellungen auch mal kritisch zu hinterfragen. Es ist auf jeden Fall eine gute Ergänzung zu einem »herkömmlichen« Baby-Ratgeber.

Was Babys alles können

»Mein kompetentes Baby« von Nora Imlau

Eine Ermutigung, was Babys alles können.

Die Autorin Nora Imlau lenkt in »Mein kompetentes Baby« den Blick darauf, welche Kompetenzen Babys schon von Geburt aus mitbringen, statt zu sagen, was sie alles noch nicht können. Diese Erkenntnis ist stark von Herbert Renz-Polster geprägt. Es wird erklärt, wie Kinder zeigen, was sie brauchen.

Nora Imlau ist Journalistin und Autorin, sie schreibt unter anderem für ELTERN und Mutter von vier Kindern.

Imlaus These: Wenn man Kinder als kompetente Wesen begreift und darauf hört, was sie brauchen, kann das das Familienleben erheblich erleichtern. Im Buch legt sie dar, was ein Neugeborenes schon alles kann, sie schreibt über kompetente Stillkinder und kompetente Essanfänger, kompetente kleine Schläfer und zeigt auf, wie kompetente Babys mit uns kommunizieren und ihre Motorik entwickeln.

Zuletzt geht es darum, wie kompetente Babys soziales Verhalten und Empathie entwickeln. Wer Imlaus Buch liest, kommt zu dem Schluss, dass viele Probleme, beispielsweise was den Beikoststart betrifft oder das Thema Schlafen, aus unrealistischen Erwartungen an das Baby resultieren.

Unser Fazit: »Mein kompetentes Baby« von Nora Imlau hilft Eltern, ihre Kinder besser zu verstehen und nimmt ihnen einige Last von den Schultern. Dieses bessere Verständnis führt häufig zu einem entspannteren Alltag mit dem Kind. Der Ratgeber ist nicht zu dick, gut lesbar und empfehlenswert für alle, die ihr Baby besser verstehen wollen.

Bedürfnisorientiert

»Das Geheimnis zufriedener Babys« von Nora Imlau

Für Eltern, die einen bedürfnisorientierten Weg gehen möchten.

Das zweite Buch von Nora Imlau, »Das Geheimnis zufriedener Babys« richtet sich bereits an Schwangere und hat einen stärkeren Ratgebercharakter. Anders als andere Ratgeber aus dem Gräfe und Unzer Verlag ist das Buch emotionaler gehalten und persönlicher. Imlau erzählt darin auch von ihren eigenen Erfahrungen und denen ihrer Freundinnen. Zudem sind Zitate berühmter Persönlichkeiten eingestreut.

Das Buch beinhaltet sieben Geheimnisse als Sammlung der besten Strategien für ein liebevolles und bedürfnisorientiertes Familienleben. Sie sollen Eltern helfen, eine feste Bindung zu ihrem Baby aufzubauen. Die sieben Geheimnisse sind: Liebevoll begrüßen, Mamas gute Milch, gemeinsam gut schlafen, Babys verstehen, ins Leben tragen, liebevoll betreuen und nicht zuletzt zufriedene Eltern.

So schreibt Imlau denn auch: »Schon Babys können lernen, dass sie immer bekommen sollen, was sie brauchen, aber nicht immer, was sie wollen – weil andere Menschen in der Familie auch Bedürfnisse haben und diese ebenfalls wichtig sind.« Bedürfnisorientierte Erziehung heißt für die Autorin nicht, das Baby alles machen zu lassen, sondern ihm alles zu geben, was es braucht.

Unser Fazit: Nora Imlau verteilt in »Das Geheimnis zufriedener Babys« keine Ratschläge, sie belehrt nicht und sie gibt auch keine Anweisungen. Sie fasst vielmehr das Wesentliche der bedürfnisorientierten Erziehung anschaulich und undogmatisch zusammen. Die Mischung aus Erklärungen, Zitaten und konkreten Tipps ist vor allem für Eltern geeignet, die es gerne ein bisschen emotionaler haben und nicht so sachlich-trocken.

Aus Norwegen

»Die Hedvig Formel für glückliche Babys« von Hedvig Montgomery

Erziehungstipps aus Norwegen, dieses Band ist Teil 2 von 4.

Wohl alle Eltern wünschen sich glückliche Babys. Und so ist »Die Hedvig Formel für glückliche Babys« auch schon deswegen spannend, weil der Titel so attraktiv klingt. Das Buch ist ein Beststeller in Norwegen, die Autorin Hedvig Montgomery ist dort sehr bekannt. Jesper Juul verehrte sie und empfahl dieses Buch allen Eltern als eine moderne Version seines eigenen Ratgebers »Dein kompetentes Kind«.

Sie sollen, um sich selbst und ihren Nachwuchs glücklich zu machen, sieben Schritten folgen. Diese sind nicht wirklich neu, es geht um Bindung, Gefühle, Grenzen und Loslassen. Aber die Autorin verpackt das alles in schöne Sätze, die zum Nachdenken anregen. Bei Montgomery gibt es kein Dogma, jede Familie ist wie sie ist und muss mit dem, was sie zur Verfügung hat, zurecht kommen.

Schön sind die Zusammenfassung am Ende jedes Kapitels, in denen immer wieder aufgezählt wird, was das Baby in welchem Stadium schon kann oder versteht. So bekommen Eltern einen anderen Blick auf ihr Kind. Das fördert den Zusammenhalt. Ob Babys glücklicher werden, wenn Eltern diesen Ratgeber lesen, können wir nicht beantworten. Aber Sie als Eltern werden sich, wenn Sie bedürfnisorientierte Ratgeberliteratur mögen, gut aufgehoben fühlen.

Unser Fazit: Ob wir immer alle glücklich sein müssen, sei dahin gestellt. Aber zu verstehen wie Babys und vor allem wir Eltern ticken, das kann helfen, einen Familienfrieden herzustellen. Die kurzen Kapitel können Sie gut lesen, wenn das Baby eine Pause braucht und schläft, die Zusammenfassungen helfen dabei, das Gelesene besser zu verinnerlichen. In der Reihe »Die Hedvig Formel für… « sind noch drei weitere Bände erschienen, die für glückliche Familien, glückliche Kleinkinder und glückliche Schulkinder sorgen.

Alles übers Stillen

»Intuitives Stillen« von Regine Gresens

Ein Ratgeber für alle stillenden Mütter.

Einen Ratgeber nur zum Thema Stillen, braucht es den wirklich? Wir finden: Ja. Zumindest für die Eltern, die sich gern weitreichend übers Stillen informieren möchten. »Intuitives Stillen« von Regine Gresens ersetzt keine Stillberaterin, die bei Stillproblemen helfen kann. Aber das Buch kann Fragen auffangen, die so kommen können. Mütter lesen hier was für ein Wunderwerk ihr Körper ist, wie viele Vitamine und Nährstoffe in der Muttermilch vorhanden sind und wieso sie so gut für unsere Babys ist.

Die Autorin ist Hebamme und Stillberaterin und vermittelt im Buch nicht nur verschiedene Stilltechniken, sondern auch viel Wissenswertes um die erste Nahrung unserer Kinder. Da viele Mütter gern auch länger als sechs Monate stillen, kann der Ratgeber immer wieder bei auftretenden Fragen herangezogen werden. Denn die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind verändert sich im Laufe der Zeit. Gresens geht auf verschiedene Mythen ein und erklärt sie fachgerecht.

Unser Fazit: Nicht alle Mütter wollen stillen. Aber für die, die es gern möchten, bietet »Intuitives Stillen« das geballte Wissen rund um die Muttermilch an. Frauen lernen ihrem eigenen Gefühl zu vertrauen und erkennen, dass nicht alles, was so an Halbwissen zum Thema im Netz zu finden ist, stimmt. Das Buch muss nicht in einem Rutsch gelesen werden, sondern immer passend zur jeweiligen Stillsituation.

Ratgeber für Eltern mit Schreibabys

Wenn Sie ein Schreibaby haben, brauchen Sie Hilfe – und sei es nur von guten Ratgebern. Diese hier können wir empfehlen.

Für Schreibabys

»Das glücklichste Baby der Welt« von Dr. Harvey Karp

Ein Ratgeber, der Schreibabys thematisiert, aber einen sehr eigenen Ansatz verfolgt.

Das Buch »Das glücklichste Baby der Welt« von Harvey Karp richtet sich an Eltern mit Kindern bis drei Monate, die viel schreien. Es verspricht eine Methode zur einfachen Beruhigung schreiender Babys.

Dr. Harvey Karp ist ein amerikanischer Kinderarzt, der sich seit 30 Jahren mit Babys und Kleinkindern beschäftigt. Das Buch besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: »Warum Babys weinen – und warum manche so viel weinen« und »Die alte Kunst des Beruhigens erlernen«.

Karps These ist, dass Babys evolutionsbedingt drei Monate zu früh geboren werden und deshalb so viel schreien, weil sie sich erst an das Leben außerhalb der Gebärmutter gewöhnen müssen. Eltern können ihre Babys deshalb am besten beruhigen, wenn sie in den ersten drei Lebensmonate die Bedingungen im Mutterleib nachahmen. In traditionellen Kulturen sei das gang und gäbe. Deshalb ahme fast jede traditionelle Beruhigungstechnik das nach, was Babys in der Gebärmutter spüren, so Karp.

Der Autor gibt Eltern Rüstzeug an die Hand, mit dem sie das Baby beruhigen können: Die 5-S-Methode besteht aus strammem Einwickeln (Pucken), Seiten-Bauchlage, um den Moro-Reflex zu inaktivieren, Schhhh-Lauten, Schaukeln und Saugen. Karp erklärt ganz genau und detailliert, wie man die einzelnen »S«s anwendet, um den Beruhigungsreflex des Babys zu aktivieren, den er als eine Art Aus-Schalter sieht.

Als Beleg für die Wirksamkeit seiner Methode nennt er unter der Überschrift »Zeugenaussagen von der Babyfront« immer wieder Beispiele von Eltern, denen sie geholfen hat.

Unser Fazit: »Das glücklichste Baby der Welt« von Harvey Karp ist eins der meistgekauftesten Bücher zum Thema Schreibaby. Nicht alles daran ist noch aktuell, die hier beschriebene Theorie der Drei-Monats-Koliken halten viele Kinderärzte heute nicht mehr für aktuell. Wie es Amerikanern oft eigen ist, ist Karp felsenfest davon überzeugt, dass seine Methode bei jedem Kind erfolgreich ist und in diesem (amerikanischen) Stil ist das Buch auch geschrieben. Diese Garantie würden wir nicht geben.

Schreiende Babys beruhigen

»Wie du dein Schreibaby beruhigst« von Andrea Zschocher

Ein Ratgeber für die anstrengende Zeit mit Schreibabys.

»Wie du dein Schreibaby beruhigst« von Andrea Zschocher bietet Eltern von Schreibabys Hilfe und Strategien an, wie sie diese erste herausfordernde Zeit gemeinsam durchstehen.Das Buch sammelt die Tipps und Tricks vieler Eltern, die diese herausfordernden Zeiten bereits durchgestanden haben und ordnet sie ein. Die Elternstimmen zeigen auch, wie unterschiedlich Familien die Schreibabyzeit erleben, so dass viele Eltern sich hier wiederfinden können.

Gleichzeitig kommen Expertinnen zu Wort, die seit Jahren mit Schreibabys und ihren Eltern arbeiten, um insbesondere den Eltern die Entlastung zu ermöglichen, die diese so dringen brauchen. Das Besondere an diesem Buch: Auch die schweren Gedanken, die Eltern in dieser Zeit vielleicht eigentlich mit niemanden teilen möchten finden hier Raum. Von »Ich schaffe es nicht mehr« bis hin zu »Was mache ich, wenn nichts mehr geht«, werden einige Tabus angesprochen, um so den Schreibabyfamilien zu zeigen, dass es ok ist, sich überfordert zu fühlen. Es ist aber nicht ok, dem Kind dann zu schaden. Hier braucht es offene Worte und Hilfestellungen, die die Autorin anbietet.

Unser Fazit: Vermutlich sind wir hier etwas parteiisch, immerhin schreibt die Autorin auch für uns viele Artikel. Wir sind überzeugt, dass »Wie du dein Schreibaby beruhigst« Eltern eine gute Möglichkeit bietet, durch die belastende Zeit mit einem Schreibaby zu kommen. Sie lesen hier auch von den vermeintlich verbotenen Gedanken, die einen in dieser herausfordernden Zeit verfolgen und finden konkrete Ideen, Tipps und Hinweise, wie sie die Zeit meistern.

Der geborgene Weg

»Mein Schreibaby verstehen und begleiten« von Anja Constance Gaca & Susanne Mierau

Der Ratgeber hilft dabei, Schreibabys zu verstehen.

»Mein Schreibaby verstehen und begleiten« von Anja Constance Gaca und Susanne Mierau will Eltern einen geborgenen Weg raus aus dem Schreien zeigen. Sie erklären im Buch, warum Babys weinen, denn das tun ja alle Kinder aus verschiedenen Gründen. Schreibabys weinen aber einfach anders, häufiger, ausdauernder, lauter. Und das kann Eltern an den Rand der Verzweiflung treiben, auch, weil erprobte Beruhigungsmechanismen nicht immer funktionieren. Die Autorinnen, Gaca ist Hebamme, Mierau Kleinkindpädagogin, erklären, warum Eltern ihre Kinder niemals schreien lassen sollten und was ein Schreibaby manchmal vielleicht auch schon mitbringt, wenn es auf die Welt kommt.

Die Bedürfnisse der Eltern werden thematisiert, etwas, dass oft vergessen wird. Denn wenn es den Eltern nicht gut geht, können sie sich auch nicht gut um ihren Nachwuchs kümmern. Ob Eltern wirklich, wie auf der Rückseite beworben, einen entspannteren Weg mit ihrem Schreibaby finden, ist unklar. Das liegt auch daran, dass jedes Baby und jede Familie anders ist. Die vielen Fotos lockern das Buch aber angenehm auf, so dass Eltern schreiender Kinder hier auch visuell einmal Pause machen können.

Die Eckpfeiler zur wirksamen Beruhigung von Schreibabys beobachten-verstehen-handeln, erklären die Autorinnen sehr verständlich. Eltern bekommen Hilfe an die Hand um sich selbst helfen zu können, in diesen schwierigen Zeiten.

Unser Fazit: Das Buch hilft Eltern dabei zu verstehen, welche Bedürfnisse ihre Schreibabys haben. Und dann entsprechend zu handeln. Es gibt außerdem viel Hintergrundwissen, das Eltern entlasten kann. Die Kapitel behandeln auch verschiedene Zeitabschnitte, die meisten Schreibabys schreien besonders intensiv in den ersten drei Monaten. Aber Eltern werden über das ganze erste Jahr mit diesem Buch geleitet.

Aus der Schreibabyambulanz

»So beruhige ich mein Baby« von Christine Rankl

Hilfe für Schreibabyeltern in Buchform.

Christine Rankls Ratgeber »So beruhige ich mein Baby« gibt es jede Menge Tipps aus der Schreibaby-Ambulanz. Das ist der Ort, an dem sich viele Eltern wiederfinden, wenn sie nicht mehr weiter wissen, es gibt sie in vielen Städten Deutschlands. Rankl ist Psychotherapeutin und Mitbegründerin der Säuglingspsychosomatik am Wiener Wilhelminenspital und kennt sich mit Schreibabys gut aus.

Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert: Wie Schreiprobleme entstehen – Schreiprobleme bewältigen – Die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung. Besonders im zweiten Themenblock, der im Buch natürlich den meisten Platz einnimmt, wird viel auf das Lebensalter der Kinder eingegangen. Es geht darum, dass auch Eltern verstehen, dass sich das viele Schreien ihrer Kinder entwickeln kann, dass es anders wird und andere Beruhigungsmechanismen gefragt sind.

Die Eltern-Kind-Bindung ist für alle Kinder wichtig, wird aber, wenn Eltern so massiv belastet sind, vielleicht gestört. Darauf hat Rankl in ihrem Buch ein Auge und gibt Hilfestellungen, wie Familien sich nicht aus den Augen verlieren.

Unser Fazit: Das größte Problem an »So beruhige ich mein Baby« ist der viele Text. Es sind sehr viele Informationen, aber die müssen alle aufgenommen werden. Ab und zu gibt es kleine Einschübe und Boxen, aber im Prinzip lesen sich Eltern durch eine Textwüste. Das fordert viel Konzentration, die gerade ausgelaugte Eltern nicht immer haben.

Entwicklungssprünge

»Oje, ich wachse!« von H. van Rijt/F. X. Plooij

Ein Ratgeber über die Entwicklungssprünge, die Babys in den ersten 14 Monaten machen.

Das überaus populäre Buch »Oje, ich wachse!« von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij hat ebenfalls den Anspruch, bei schreienden Babys zu helfen.Es geht um die zehn Sprünge in der mentalen Entwicklung des Kindes während der ersten 20 Monate – und wie Eltern damit umgehen können. Von dem Buch gibt es übrigens auch eine Taschenbuchversion, die die acht Sprünge in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 14 Monate behandelt.

In »Oje, ich wachse!« wird dargelegt, dass es immer einen Grund fürs Schreien gibt. Wenn das Baby gewickelt und gefüttert ist und auch sonst keine Anzeichen für eine Erkrankung aufweist, könnte das Weinen an einem Entwicklungsschub liegen. Und es ist völlig normal, wenn Babys schreien, denn die Entwicklungssprünge sind rasant und stellen die Lebenswelt des Säugling jedes Mal auf den Kopf.

Nach einer Einleitung geht es darum, wie das Baby größer wird und wie Neugeborene ihre Welt erleben. Danach werden die zehn Sprünge in chronologischer Reihenfolge abgearbeitet. Der Aufbau der Kapitel ist immer der gleiche: Der Sprung kündigt sich an, was macht den Sprung aus und wie können Sie dem Baby beim Lernen helfen. Schließlich ist der Sprung geschafft und es beginnt eine unkomplizierte Phase.

Eingestreut sind immer wieder die Zitate von 52 Eltern mit gesunden Babys. Sinn und Zweck davon ist, dass Eltern lesen, sie sind mit ihren Sorgen nicht allein. Und doch sind die Zitate nicht immer passend. Vieles in dem Buch ist äußerst redundant geschrieben, so sind nicht nur die Unterüberschriften bei den einzelnen Sprung-Kapiteln identisch, es wird auch in jedem Kapitel exakt das gleiche wiederholt und man muss lange danach suchen, was jetzt eigentlich gerade vor sich geht.

In jedem Kapitel wird mantra-artig darüber aufgeklärt, dass sich das Baby unsicher fühlt und Nähe braucht. Dass es mehr schreit, schlechter schläft und sich mehr an Mama klammert. Das nervt ganz schön. Und es wird auch nicht erklärt, warum es das tut, welche Bedürfnisse dahinter stecken. Der Fokus der Autoren liegt allein darauf, dass ein Baby oft »schwierig« ist, danach aber eine neue Eigenschaft erlernt hat.

Und dann gibt es da noch diese Auflistungen, was das Kind nach den diversen Schüben eventuell schon kann. Zwar steht auch dabei, dass einzelne Dinge auch erst viel später kommen können, aber diese Listen führen dazu, dass man sein Baby unweigerlich vergleicht und tragen wenig zur Entspannung bei. Geht es nach diesen Listen, so sind auch fast alle mir bekannten Babys entwicklungsverzögert. Da ist es hilfreich, wenn man sich dank Largo vor Augen führt, wie breit die normale Entwicklungsspanne ist.

Das Buch ist in dieser Hinsicht zu simpel, aber seine Kernbotschaft, dass ein Baby eben manchmal schwierig ist und dass das damit zu tun hat, dass es einen Entwicklungsschub durchmacht, kann durchaus hilfreich sein. Ein anstrengendes Baby lässt sich leichter ertragen, wenn man einen Grund für sein Verhalten findet und wenn man die Hoffnung hat, dass jeder schwierigen Phase auch mal wieder eine leichtere folgt.

Unser Fazit: Mehr Sachlichkeit und Konzentration auf das Wesentliche täten dem Buch »Oje, ich wachse!« von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij gut – dann würde es auch mit einem Viertel der Seiten auskommen. Wer sich für die mentale Entwicklung seines Kindes interessiert und wem damit geholfen ist, wenn er für schwierige Phasen eine (mögliche) Erklärung bekommt, für den könnte das Buch dennoch hilfreich sein.

Für Eltern mit älteren Kindern

Mit dem Säuglingsalter sind längst nicht alle Probleme gelöst – ganz im Gegenteil. Ältere Kinder stellen uns vor neue Herausforderungen.

Entspannt durch die Trotzphase

»Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten« von Danielle Graf und Katja Seide

Für Eltern die an der Autonomiephase verzweifeln, ist dieses Buch ein hilfreicher Begleiter.

Sie ist gefürchtet, die Autonomiephase von Kleinkindern. Früher wurde sie, verächtlich bis böse, als Trotzphase bezeichnet, der Begriff verschwindet Gott sei Dank aber langsam von der Bildfläche. Die Probleme in der Autonomiephase tun es aber nicht. Viele Eltern wissen um die Wichtigkeit dieser Zeit, denn ab zwei, drei Jahren entwickeln Kinder einen sehr konkreten eigenen Willen, der begleitet werden muss. Aber das Wissen darum hilft nicht immer dabei angemessen und feinfühlig zu reagieren.

Danielle Graf und Katja Seide schreiben in »Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn – Der entspannte Weg durch Trotzphasen« sehr alltagsnah und den Eltern zugewandt von der herausfordernden Zeit, die von den Kindern genauso viel abverlangt wie von uns Eltern. Denn natürlich sind wir diejenigen, die all die NEINs und das Gekreische und Gewüte aushalten müssen. Aber das bedeutet ja nicht, dass es an unseren Kinder spurlos vorüber geht. Sie brauchen die Rückversicherung: Ich darf so sein wie ich will, wenn meine Gefühle mich überwältigen, dann werde ich gehalten und begleitet. Damit das wirklich gelingt, braucht es manchmal so kompetenten Rat wie der dieser beiden Frauen.

Unser Fazit: Wenn Sie nur ein Buch über die Autonomiephase lesen möchten, da lassen Sie es dieses sein. Es gibt inzwischen auch Kinderbücher und weiterführende Literatur dieses tollen Autorinnenduos.

Wackelzahnpubertät

»Nicht mehr klein und noch nicht groß« von Andrea Zschocher

Für alle Eltern deren Kinder gerade mt ausfallenden Zähnen beschäftigt sind und mit Tipps einer Kinderzahnärztin.

Nach der Autonomiephase ist vor der Wackelzahnpubertät. Diese Zeit ist eine Zeit großen Umbruchs, wird bisher in der Literatur aber eher wenig beachtet. Der Grund dafür: Viele Eltern glauben, dass hier keine Tipps mehr nötig sind, immerhin kennt man sein Kind ja schon eine Weile. Allerdings ist das Ausfallen der Zähne, das ja häufig mit dem letzten Kitajahr, der Vorschule oder manchmal auch der Einschulung zusammen fällt, eine Zeit in der sich massiv viel im Leben ändert. Warum nicht auch hier nach Unterstützung suchen?

Unsere Autorin Andrea Zschocher hat für genau diese Zeit des Umbruchs ein Buch geschrieben, dass Eltern und Kinder in den Blick nimmt und zeigt, wie die Zeit zwischen dem fünften und dem achten Lebensjahr ein klein wenig weniger herausfordernd wird. Dabei geht es zum einen natürlich viel um die Sorgen und Nöte der Kinder, in der Wackelzahnpubertät sind große Gefühle an der Tagesordnung. Viele Kinder sind besonders schüchtern, ängstlich und zurückhaltend und dann wieder besonders aufbrausend, wütend und selbstsicher. Dieses Wechselbad der Gefühle kostet alle Familienmitglieder viel Kraft und der Ratgeber hilft beim Einordnen und bietet neue Strategien hin zu einem harmonischeren Miteinander.

Unser Fazit: Die Wackelzahnpubertät wird in »Nicht mehr klein und noch nicht groß« nicht nur von der emotionalen Ebene beleuchtet, sondern auch von der zahnmedizinischen. Unsere Autorin gibt, in Kombination mit einer Kinderzahnärztin, viele wichtige Tipps und Hinweise rund um das Thema Zahngesundheit, Rettung von bleibenden Zähnen und Besonderheiten auf die geachtet werden muss. Eine einmalige Kombination die allen Eltern hilft, gut durch die Wackelzahnpubertät zu navigieren.

Für alle Pubertätsfragen

»Miteinander durch die Pubertät« von Inke Hummel

Ein Ratgeber der allen hilft, die von der Pubertät bisher nichts Gutes gehört haben.

Und was folgt auf die Wackelzahnpubertät? Richtig, der finale Meilenstein vor dem (fast) Erwachsen sein, die Pubertät. Wir Eltern bekommen dazu einige Schreckensszenarien präsentiert, von müffelnden Teenagern, lauten Ausrastern, klischeehaftem Haareraufen bis zum totalen Familienkrieg. Realistisch ist das nicht, denn auch wenn unsere Kinder in der Zeit herausfordernde Veränderungen durchmachen, die uns alle manchmal an unsere Grenzen bringen, es ist auch ziemlich toll Kinder zu haben, die noch einmal neu lernen für sich und andere einzustehen.

Das Erlernen eines neuen Selbst kann nicht ohne Reibung verlaufen, unsere Kinder müssen sich in der Pubertät von uns emanzipieren, denn sie sind auf dem Weg sich selbst zu finden und ihrer eigenen Stimme zu folgen. Wir Eltern sind noch immer wichtig, aber eher im Hintergrund. Unsere Elternrolle verändert sich, was manchmal für alle Beteiligten schwer ist. Noch schwerer wäre es aber, jahrelang nur nebeneinander herzuleben und sich das Leben schwer zu machen. Genau das möchte Inke Hummel mit »Miteinander durch die Pubertät« auf jeden Fall verhindern.

Unser Fazit: Teenager sind keine Mensche von einem anderen Stern, sie bedürfen nach wie vor unserer offenen Ohren und Herzen. Aber sie setzen auch Grenzen und wir Eltern sollten lernen, diese zu akzetieren. Inke Hummels Anliegen ist es, das Miteinander in den Familien sicherzustellen und gleichzeitig Möglichkeiten zu schaffen, dass alle sich weiterentwickeln können. Denn wir sollten niemals vergessen: Große Kinder sind was richtig tolles.

Artgerechter Alltag

»Erziehen ohne Schimpfen« von Nicola Schmidt

Für Eltern die nicht mehr schimpfen wollen und Strategien brauchen wie das gelingen kann.

Wir alle wünschen uns, dass Erziehen ein Kinderspiel ist, die Kinder immer tun, was wir sagen, gleichzeitig ihre eigene Stimme und ihren eigenen Willen entdecken. Wir träumen davon, dass wir Hinweise nur einmal geben müssen und der Familienalltag einfach harmonisch ist. Das Problem dabei? Nichts am Leben mit Kindern ist harmonisch. Sie sind laut, sie sind wild, sie wollen Aufmerksamkeit und Grenzen kennenlernen. All das darf und muss sein, denn Kinder sollen alle Emotionen ausleben. Die Wahrheit ist aber auch: Uns Eltern bringt das oft genug an Grenzen. Und darüber hinaus. Und spätestens dann wird es in vielen Familien ordentlich laut.

Es wird geschrieen und gemeckert und gemotzt und eigentlich will man das nicht und man liest immer wieder, dass man es auch nicht darf weil Kinder davon Schaden nehmen können. Wie viel Schimpfen ist eigentlich erlaubt und was soll ich stattdessen tun? Solche Fragen könen Eltern zur Verzweiflunng treiben, weil wir eben immer alles richtig machen wollen. Nicola Schmidt gibt in »Erziehen ohne Schimpfen« allen Eltern Strategien an die Hand wie es eben auch ohne Zurechtweisungen, Gemecker und Bestrafungen klappen kann.

Unser Fazit: Eltern die weniger schimpfen und einen harmonischeren Familienalltag erleben möchten, können die 21-Tage-Challenge im Buch absolvieren und so lernen welche Alternativen zum Gemotze überhaupt möglich sind. Es geht niemals um Schuldzuweisungen sondern darum das Leben aller einfach zu verbessern.

Familienabenteuer

»Mama, Papa, was machen wir heute?« von Birk Grüling

Keine Idee was Sie mit Ihren Kindern unternehmen können? 100 Tipps für alle Jahreszeiten geben Tipps.

Bindung macht stark. Und wir Eltern müssen tatsächlich unser Leben lang an der Bindung zu unseren Kindern arbeiten. Es ist nun mal nicht so, dass nach einem guten ersten Jahr das Bindungsthema durch ist, es bleibt eine lebenslange Aufgabe. Gemeinsame Erlebnisse sind ein guter Kleber für gute Bindung. Die Tipps, die Birk Grüling in seinem Buch »Mama, Papa was machen wir heute?« zusammengefasst hat, sind für Familien bestens geeignet um gemeinsame Momente zu schaffen. Für jede Jahreszeit gibt es 25 Tipps, um Langeweile gar nicht aufkommen zu lassen.

Die Tipps sind in der Regel sehr kostengünstig, so dass sie für möglichst viele Familien umsetzbar sind. Sie reichen von einer kulinarischen Weltreise in den eigenen vier Wänden über eine Spielzeug-Tausch-Seilbahn bis zum Bibliotheksbesuch und sorgen für gute Laune bei allen Beteiligten. Denn woran erinnern wir uns später? An das, was uns als Familie eine gute Zeit beschert hat.

Unser Fazit: Ein Buch für all jene, denen manchmal die Decke auf den Kopf fällt, die im Familientrubel aber auch nicht die Ruhe finden, sich selbst viele Angebote zu überlegen. Nicht jede Idee ist für jede Familie passend, auch darüber schreibt der Autor und seine vielen Gastautoren. Scheitern gehört zum Familienalltag irgendwie dazu. Wichtig ist, dass am Ende alle immer zusammenfinden und eine gute Zeit haben. Das Buch kann dabei gut unterstützen.

Speziell für Väter

Die meisten Väter wollen heute eine aktive Rolle bei der Kindererziehung spielen. Mit den klassischen Erziehungsratgebern können sie aber nicht immer etwas anfangen. Inzwischen gibt es daher immer mehr Ratgeber, die sich speziell an Väter richten.

Gleichberechtigung leben

»Väter können das auch« von Fabian Soethof

Familie gleichberechtigt leben? Dieses Buch kann dabei helfen.

Das Familienleben gleichberechtigter zu gestalten, sollte das Ziel aller Eltern sein. Oft genug scheitern wir an der Realität, aber es nicht wenigstens zu versuchen, wäre ein großer Fehler. Fabian Soethof, selbst Vater zweier Kinder, fordert in »Väter können das auch!« Väter auf sich aktiver am Familienleben zu beteiligen, anwesend zu sein, sich ihrer Privilegien bewusst. Damit das gelingt, gibt es im Buch »Hausaufgaben« für die Leser, die vor allem darauf abzielen, sich die eigene Situation besser gewahr zu machen.

»Frauen stehen nicht auf und gehen. Sie bleiben und machen den Scheiß dann halt allein«, schreibt Soethof. So sollte das aber nicht sein und in unseren aufgeklärten Zeiten sollte das auch eigentlich keine hinnehmbare Haltung für Männer mehr sein. Stattdessen sollte jeder einzelne daran interessiert sein, Elternschaft gerechter zu machen. Das Buch bietet viele Denkansätze um ganz individuell zu schauen, wo in Ihrer Familie noch Potential für echte Gleichberechtigung ist. Das gilt ganz generell für Partnerschaften, ganz sicher aber im Familienleben mit Kind(ern).

Unser Fazit: Wie so oft würden wir uns wünschen, dass dieses Buch wirklich von den Vätern gelesen wird. Die Realität zeigt, dass es oft die Mütter sind, die Ratgeber lesen und dann versuchen die Tipps umzusetzen und diese an die Männer weiterzugeben. So wird das aber nichts mit der Gleichberechtigung. Das Buch zeigt unbequeme Wahrheiten, rüttelt an den verinnerlichten Standards und hat hoffentlich ein echtes Umdenken in Familien zur Folge.

Geburtsvorbereitung für Väter

»Vater werden« von Brian W. Salmon

Ein Buch für Väter von einer männlichen Doula.

Brian Salmon, besser bekannt als Brian the Birth Guy ist einer der wenigen Männer, die als Geburtshelfer Paare auf dem Weg zum Elternwerden begleiten. Mit »Vater werden« hat der US-Amerikaner ein Buch geschrieben, das Männer dabei unterstützt, zu verstehen, was mit ihren Partnerinnen während der Schwangerschaft und Geburt passiert.

Außerdem bekommen die werdenden Väter jede Menge Tipps und Erklärungen, wie sie sich in dieser Zeit verhalten sollten, damit sie sich dem ganzen Prozess nicht so ausgeliefert fühlen. Denn oft ist es ja so, dass Männer dem ganzen Prozess eher passiv beiwohnen, während die Frauen durch den sich verändernden Körper schnell eine Bindung zu dem Baby aufbauen können.

Das will der Autor ändern und gleichzeitig eine gute Grundlage für das neue Familienleben legen. Deswegen gibt es viele Anregungen, wie Paare bereits in der Schwangerschaft an ihrer Kommunikation arbeiten können, um sich auch in stressigen Zeiten auf Augenhöhe zu begegnen. Das Ziel des Buches: Männer jenseits von einem einmaligen Kreißsaalbesuch und einem Geburtsvorbereitungskurs auf die Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit Baby vorzubereiten.

Unser Fazit: Ein Buch für die Zeit vor der Babyzeit, das Väter auf alles, was da kommen könnte gut vorbereitet. Aufbereitet von einem männlichen Geburtshelfer, der in seiner Praxis tausende Paare auf dem Weg zum Elternsein betreut und weiß, was Väter wirklich wissen möchten. Fachlich fundiert und unterhaltsam geschrieben, begleitet dieses Buch kompetent auf dem Weg zum »Vater werden».

Das erste Jahr für Papas

»Das Papa Handbuch« von Dr. Robert Richter & Eberhard Schäfer

Auch Väter haben Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und das erste Jahr. Dieser Ratgeber hat Antworten..

»Das Papa Handbuch« bietet, wie der Untertitel verrät, alles Wissenswerte für Väter zu Schwangerschaft, Geburt und dem ersten Jahr mit Baby an. Die Familienforscher Dr. Robert Richter und Eberhard Schäfer haben das Ziel, Männer zu Vätern zu machen, die nicht nur Anweisungen befolgen, sondern selbst aktiv sind und sich einbringen.

Da die ersten zwei Themenblöcke die Schwangerschaft und die Geburt des Kindes beinhalten, ist es ratsam diesen Ratgeber schon früh zu besorgen. Aber auch wenn das Buch erst mit der Geburt Einzug hält, ist das letzte Drittel für Väter durchaus noch lohnend.

Von der ersten Zeit zu dritt (und dem Kraftakt, den das manchmal bedeutet) über Babyschlaf und Papa-Blues bis hin zu Spielen mit dem Kind wird in diesem Ratgeber alles erklärt. Es geht um Eltern sein und Paar bleiben, um die Herausforderungen als neues Elternteil und die Unsicherheiten in Bezug auf das eigene Kind.

Man möchte ja meinen, dass es eigentlich keinen extra Ratgeber für Väter braucht, weil beide Elternteile das ja zum ersten Mal durchmachen. Aber so ganz stimmt es eben doch nicht, Väter brauchen manchmal eine andere Ansprache als Mütter. Und sie beschäftigen sich gerade im ersten Jahr nach der Geburt vielleicht auch mit anderen Themen.

Während Mütter Fragen zum Stillen haben, ist das für Väter beispielsweise kein wirklich emotionales Thema, weil sie zwar dabei sein aber nicht direkt betroffen sein können. »Das Papa Handbuch« gibt für diese Situationen Tipps, erklärt aber auch, wie Väter eben an anderer Stelle aktiv werden können. Denn: Väter können außer stillen eigentlich alles, was Mütter auch können. Windeln wechseln, Baby baden, spielen, kuscheln, tragen und zum Einschlafen bringen, all die Aufgaben die im Leben mit Kind anfallen sind nicht an ein Geschlecht gebunden. Dieser Ratgeber hilft Vätern dabei, in ihre neue Rolle zu finden.

Unser Fazit: Ein Ratgeber der gezielt auf die Sorgen und Nöte von Vätern eingeht, der Frust und Ängste anspricht und Auswege zeigt. Uns gefällt, dass Väter hier für Väter schreiben und in Erfahrungsberichten und Zitaten weitere Väter zu Wort kommen. Es gibt ein Meer an Ratgeberliteratur was sich irgendwie doch nur an Mütter richtet – gut, dass es solche Ausnahmen gibt.

Handbuch für Väter

»Baby Betriebsanleitung« von J. und L. Borgenicht

Weniger brauchbare Tipps, trotzdem eine nette Geschenkidee für werdende Väter.

Der Ratgeber »Baby Betriebsanleitung Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung« von Joe und Louis Borgenicht bemüht sich um Originalität und ist im Stil einer Betriebsanleitung geschrieben, um vor allem Väter anzusprechen. Traurig, dass Verlage auch heute noch glauben, Informationen für Väter müssten besonders »männlich« daherkommen.

Die Autoren sind ein amerikanischer Kinderarzt aus Utah und sein Sohn, der als Autor und Unternehmer arbeitet und zwei Söhne hat.

Das Konzept ist originell, das Buch schön illustriert und wird deshalb gerne an werdende oder frischgebackene Väter verschenkt. Die sieben Kapitel sind beispielsweise mit »Allgemeine Wartungshinweise«, »Energieversorgung des Babys« oder »Programmierung des Schlafmodus« überschrieben. Der Kinderarzt wird in dem Buch »Service-Provider« genannt, und statt von Wickeln ist von »Windeln installieren« die Rede. Die Informationen umfassen das erste Lebensjahr des Kindes.

Allerdings enthält das Buch eine ganze Reihe fragwürdiger Tipps und falsche Informationen – was sicher auch damit zusammenhängt, dass es ursprünglich für den amerikanischen Markt verfasst wurde.

Unser Fazit: Als Gag ist die »Baby Betriebsanleitung« von Joe und Louis Borgenicht vielleicht ein nettes Geschenk für (werdende) Väter, zum besseren Verständnis des Kindes und was in seiner Entwicklung passiert, trägt dieses Buch allerdings nichts bei. Zudem enthält es viele Informationen, die nicht richtig oder veraltet sind.

Die wichtigsten Fragen

Welcher Erziehungsratgeber ist der beste?

Da kann keine allgemeine Empfehlung ausgesprochen werden, weil das Ergebnis zu stark davon abhängt, für welches Thema ein Erziehungsratgeber gesucht wird. Wir haben auf AllesBeste.de unsere Empfehlungen aber nach Themengebiet unterteilt. Hier werden die meisten Eltern Hilfe finden.

Braucht man einen Erziehungsratgeber?

Sicherlich können Sie Ihre Kinder auch großziehen ohne einen einzigen Erziehungsratgeber gelesen zu haben. Viele Eltern haben aber zu unterschiedlichen Themen, vom Stillen übers Schreien bis zum Schlafen verschiedene Fragen. Hier kann ein Erziehungsratgeber wertvolle Impulse für das eigene Familienleben geben.

Was zeichnet einen guten Erziehungsratgeber aus?

Es ist wichtig, dass der Ratgeber Impulse gibt, aber niemandem ein schlechtes Gewissen macht. Viele Eltern lesen die Ratgeber weil Sie Hilfe und Unterstützung suchen, nicht, weil sie verurteilt werden möchten. Was gute Erziehungsratgeber immer im Blick haben ist das Kind, denn an dem sollte nicht herumexperimentiert werden.

Zu welchen Themen gibt es Erziehungsratgeber?

Ob Schreien, Schlafen, Füttern, Bindung, Krankheiten oder Geschwisterkinder, es gibt zu wirklich jedem Thema Ratgeber für Eltern. Erziehungsratgeber gibt es auch nicht nur fürs Babyalter sondern auch für die (Wackelzahn)Pubertät, Teenager, Großeltern, erschöpfte Eltern oder Großeltern.

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