Wir Deutschen lieben unser Brot, in keinem anderen Land der Welt gibt es so eine vielfältige Brotkultur und nirgends wird so viel davon gegessen. Selbstredend – um ein solches Kulturgut zu schneiden, braucht es ein anständiges Brotmesser mit einem Wellenschliff. Der sorgt für die sägende Wirkung des Messers, eine glatte Messerklinge würde an einer harten Kruste scheitern.
Hier lesen Sie unseren Kochmesser-Test.
Wir haben 25 Brotmesser für Sie getestet, sowohl klassische europäische Modelle als auch die immer beliebteren japanischen Santoku-Varianten. In diesem Test geht es nur um Brotmesser. Allrounder wie das Kochmesser mit seinem Universalanspruch behandeln wir in einem anderen Test.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
WMF Spitzenklasse Plus

Das WMF Spitzenklasse Plus Brotmesser bricht sich kraftvoll auch durch harte Kruste und schneidet den weichen Kern gleichermaßen souverän. Der beidseitige Wellenschliff, den man nur bei wenigen gezahnten Messern findet, und das straffe Klingenblatt machen sorgen für mit die beste Schnittleistung im Test.
Wüsthof Classic Ikon 1040331023

Das Wüsthof Classic Ikon 1040331023 ist drei Zentimeter länger als unser Testsieger. Mit diesem Brotmesser können Sie effizient an größeren Backwaren arbeiten. Die Klinge ist flexibler als bei WMF und der sich verjüngende Griff erlaubt eine exzellente Führung des Brotmessers, wenn es mal kraftvoll zugeht.
Güde Alpha Brotmesser

Das Güde Brotmesser Olivenholz ist das mit Abstand wuchtigste Brotmesser im Test, es ist länger und deutlich schwerer als die Konkurrenz. Wer sich darauf einlässt, kann damit problemlos sehr große Brote mit harter und knuspriger Kruste schneiden. Gelungen ist die Handfreiheit am Holzgriff, so kann gut auf einem großen Schneidbrett hantiert werden.
Fiskars Norden

Das Fiskars Norden macht kraftvolle Schnitte durch große Brote und harte Krusten. Mit dem Holzgriff ist es sehr hochwertig gebaut, die Optik ist eigenwillig. Uns gefallen der rutschfeste, zylindrische Griff und die Daumen-Fingermulde direkt hinter dem Kropf. Damit haben wir das Brotmesser sehr gut unter Kontrolle.
Tefal Ice Force K23204

Die gediegene, wertige Optik eines geschmiedeten Messers und die flexible, aber in sich straffe Klinge eines starken Brotmessers in einer Einheit: Das Tefal Ice Force K23204 bringt viel Messer für wenig Geld. Die moderat ausgeprägten Wellen und das ergonomische Normalgewicht machen das Tefal zum zuverlässigen Begleiter beim täglichen Brotschnitt.
Victorinox Swiss Classic

Das Victorinox Swiss Classic bietet einen gelungenen Kompromiss aus Brot- und Kuchenmesser sowie Tortenheber. Das geringe Gewicht und die Griffergonomie gefallen, allerdings ist es kein geschmiedetes Brotmesser. Wer ein Brotmesser nicht nur für Brot sondern flexibler einsetzen will, liegt hier richtig. Wer ausschließlich die harte Kruste liebt, fährt dagegen mit einem anderen Brotmesser besser.
Vergleichstabelle

- Beidseitiger Wellenschliff, kein Ausbrechen bei harten Krusten
- Straffe, dicke Klinge
- Wuchtiger, dicker Griff
- Gute Führung mit Kraft
- Rutschige Griffhaptik

- Deutlich flexible Klinge (straffer als Victorinox)
- Gewicht fast austariert
- Schnelles Arbeiten, langer Weg 23 cm
- Griff verjüngt vorn, exzellente Führung
- Matte Griffhaptik

- Straffe, dicke Klinge
- Kraftvoll arbeiten, auch dichtes, festes Brot
- Klebt weniger durch starke Zahnung
- Griffhaptik (Echtholz)
- Hohes Gewicht
- Für normale Brote überdimensioniert
- Hoher Preis

- Echtholzgriff/-haptik
- Rutschfest, sicher in Hand durch Daumenmulde
- Charakteristische Optik
- Für die Länge leicht
- Gewicht ausgewogen
- Schlanke, flexible Klinge

- Wertige Haptik
- Gut ausgeprägte Wellen-Spitze
- Ausgeprägter Handschutz vorn
- Breiter Griff für sichere Führung, auch mit Kraft
- Kein Handschutz hinten

- Rutschfester Griff mit Fingermulde
- Geringes Gewicht
- Schnelles Arbeiten
- Auch als Tortenheber geeignet
- Spülmaschinentauglich
- Kopflastig

- Leicht, flexibel
- Stets rutschfester Griff
- Vorderer und hinterer Handschutz
- Ohne Spitze, weniger Verletzungsgefahr
- Zahnung ist wenig ausgeprägt Weniger gut bei harten, festen Krusten

- Deutlich flexibles Klingenblatt
- Sehr Leicht
- Schnelles Arbeiten
- Griffhaptik
- Klinge deutlich schwerer als Griff

- Echtholzgriff zum kleinen Preis
- Eckiger Griff, gute Führung
- Stumpfe Griffhaptik
- Straffe Klinge
- Kingenlastig
- Kurzer Sägeweg, eher für kleine und mittlere Brote, nur 20 cm Klinge

- Ausgeprägter Handschutz vorn
- Wertiges, angenehmes Echtholz
- Kraftvolles Hantieren an kleinen Laiben
- Kein Handschutz hinten

- Kantiger, griffiger Griff mit großem Umfang für normale und große Hände
- Kein Handschutz vorne und hinten

- Dicke, dezent flexible Klinge
- Holzoptik
- Dicker Griff (kraftvoll arbeiten)
- Handschutz vorn
- Gute Schnitte in weichem Brot
- Stark grifflastig
- Keine Holzhaptik
- Finger haben wenig Platz unter dem Griff

- Starker vorderer Hanbdschutz erlaubt viel Druck nach vorne
- Wellen schwach ausgeprägt
- Blatt gestanzt und schlecht geschliffen

- Gestanztes Blatt
- Sehr biegsame Kline
- Nur für Mini-Laibe

- Angenehm gummierter Griff
- Dünne, flexible Klinge
- Ergo-Griff mit Handschutz
- Kurzer Schnittweg
- Stark kopflastig durch leichten Kunststoffgriff
- Eher rutschige Griffhaptik
- Finger passen nicht unter den Griff

- Austariert
- Fingerschutz
- Holzoptik, rutschfest
- Zügiges Arbeiten
- Schlanke, flexible Klinge
- Kein Platz für Finger unter Griff
- Keine Echtholzhaptik
- Vglw. hohes Gewicht für 20 cm

- Anti-Rutsch-Textur am Griff
- Griffergonomie durch Verdickung
- Gute Führung
- Viel Platz für Finger unter dem Griff
- Grifflastig

- Anti-Rutsch-Textur am Griff
- Griff Ergonomie durch Verdickung
- Gute Führung
- Viel Platz für Finger unter dem Griff
- Grifflastig

- Geringes Gewicht
- Holzgriff für wenig Geld
- Schmale, flexible Klinge
- Übergänge nicht sauber, Nahtstellen
- Klingenlastig
- Für kleine & mittelgroße Hände
- Kein Platz unter dem Griff für Finger

- Ausgeprägter vorderer Handschutz
- Straffes, dickes Klingenblatt (unflexibel)
- Matte Griffhaptik
- Hohes Gewicht
- Abstand von Griff zu Schneidebrett zu gering
- Grifflastig

- Moderat biegsame Klinge
- Griff deutlich schwerer als Klinge
- Griff sehr niedrig, schmale Silhouette (2,7 cm)
- Klebrige, glatte Griffhaptik
- Gewicht
- Abstand Griff-Schneidebrett zu gering

- Schmale Silhouette
- Gewicht fast austariert
- Übermäßig flexible Klinge, nicht für harte Krusten geeignet
- Rutschiger Griff
- Nicht für große Hände
- Geringe Fläche, gut für klebriges Brot
- Griff tiefer als Klinge

- Schlanke, moderat flexible Klinge
- Hinterer Handschutz liegt tiefer als Klinge
- Kunststoffgrate
- Übergänge am Griff
- Finger haben unter Griff keinen Platz
- Kopflastig, Klinge ohne Bart
- Kurzer Schnittweg
Krusten und Klingen: Brotmesser im Test
Das typische Brotmesser hat eine Klingenlänge von wenigstens 20 Zentimetern und durch den Wellenschliff Zähne statt einer Wate. Dadurch werden feste Krusten gesägt und nicht geschnitten. Sobald es wieder durch weiches Material geht, arbeiten die vielen kleinen Schliffe in den Wellen.

Anders gesagt: Die Wellenform verlängert die Schneide stark. Dadurch entsteht ein Sägeeffekt, der sich gerade bei sehr widerstandsfähigen Lebensmitteln bezahlt macht.
Wellenschliff: Nur beim Fachmann
Ein Vorteil des Wellenschliffes ist, dass er nur sehr selten nachgeschliffen werden muss. Wenn es so weit ist, sollte man sich an eine Schleiferei wenden. Dort gibt es die geeigneten Werkzeuge, um diesen Spezialschliff nachzubilden.
Sie wollen Ihre Messer selbst nachschleifen? Hier ist unser Messerschärfer-Test.
Wer sein Brotmesser selbst nachschleifen möchte, braucht einen keramischen Wetzstab. Dessen Durchmesser muss allerdings genau zur Zahnung des Brotmessers passen. Alternativ kann ein Schleifstein verwendet werden, dessen Kante muss aber passend zum Durchmesser der Zahnung abgerundet werden. Sie sehen, hier wird es kompliziert bzw. aufwändig. Eine knappe, aber gute Anleitung hat der Messerspezialist parat.

Es gibt Schleifgeräte, die behaupten, Wellenschliffe schärfen zu können. Die können ihr vollmundiges Versprechen in der Regel aber nicht halten, weil jedes Brotmesser eine andere Zahnung besitzt. Solch ein Gerät kann also nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner schleifen und das wird voraussichtlich zu keinem zufriedenstellenden Resultat führen.
Wie lang sollte ein Brotmesser sein?
Bei der Frage, wie lang ein Brotmesser sein sollte, kommt es einerseits darauf an, ob Sie große Bauernbrote oder eher kleine Brote wie Kastenbrot schneiden, andererseits ist es auch Geschmacksache. Klar ist: Mit einem Brotmesser mit langer Klinge kann man auch kleine Brote gut schneiden, mit einer kurzen Klinge tut man sich bei großen Broten dagegen schwer. Mit einer langen Klinge ist man also auf der sicheren Seite.
Die meisten Brotmesser haben eine 20-Zentimeter-Klinge. Das reicht für Kastenbrote oder kleine Brotlaibe. Wenn häufig Brot auf den Tisch kommt oder gar selbst gebacken wird, sollten es schon 22 bis 23 Zentimeter Klingenlänge sein. Auch für kleine Brote erhöht sich damit der Sägeweg, das Schneiden geht schneller.
Sehr große Brotmesser kommen mit 26 bis 32 Zentimetern daher, wie etwa das Güde Alpha in unserem Test mit seiner wuchtigen 32-Zentimeter-Klinge. Damit lassen sich auch die größten Bauernlaibe problemlos schneiden.

Klingenform: japanisch oder europäisch?
Wie bei den Küchenmessern gibt es auch bei den Brotmessern europäische und asiatische Klingenformen. Die Vorteile von europäischen Messern: Sicherheit durch die Verdickung der Schneide am Griff sowie eine Verdickung am Ende des Griffes. Japanische Messer haben das nicht, was eine gewisse Verletzungsgefahr birgt.

Japanische und europäische Messermerkmale werden inzwischen aber bunt gemischt, gleichwohl gibt es klassisch reinrassige Brotmesser wie unseren Testsieger. Welche Form man bevorzugt ist aber wiederum vor allem Geschmacksache. Entscheiden Sie sich für die, die Ihren optischen und praktischen Ansprüchen entspricht.
Edelstahl, Karbonstahl oder Damast?
Die Frage, ob die Schärfe einer Messerklinge lange hält, hängt von einer Reihe von Kriterien ab: Klingenmaterial, Klingenstärke, Härte der Klinge (HRC) und Klingenschliff.
Stahl wird für Küchenmesserklingen am häufigsten verwendet, alle Brotmesser im Test haben eine solche Klinge. Keramikmesser werden als Brotmesser nicht angeboten, da sie bei seitlicher Kraftausübung schnell brechen können.
Gewöhnlicher Edelstahl wird schneller stumpf
Bei Stahlklingen wird in der Regel Edelstahl in verschiedenen Legierungen verwendet. Es gibt auch Karbonstahl, der ist genauso gut zu schärfen, aber nicht rostfrei. Bei Edelstahl sollte man zu hochgekohltem Material greifen. Das weist einen höheren Härtegrad auf und bleibt länger scharf. Leider macht kaum ein Hersteller Angaben zur Stahlsorte.
Gewöhnlicher Edelstahl wird schneller stumpf. Solche einfachen Edelstahlklingen sind im niedrigpreisigen Segment zu finden, etwa wenn von »Legiertem Stahl« die Rede ist oder bei gestanzten Küchenmessern.

Damastmesser haben eine lange Schnitthaltigkeit – das heißt, die Messerklinge bleibt lange scharf. Damaststahl besteht aus vielen verschiedenen Lagen Stahl und ist daher besonders robust. Gute Verarbeitung vorausgesetzt, gilt: je mehr Stahllagen, desto robuster. Im Testfeld war als einziges Damastmesser nur das Wakoli mit 67 Lagen dabei.
Die Klingenstärke (gemessen am Klingenrücken) bezeichnet die Dicke der Klinge und liegt bei Brotmessern bei 1,8 bis 3 Millimetern. In der Regel sind dickere Klingen für Brotmesser vorteilhaft, sie gleiten in einer harten Kruste nicht ab.
Je härter die Messerklinge ist, desto langsamer nutzt diese sich ab. Die Klinge sollte also einen möglichst hohen Härtegrad besitzen (HRC > 56). Die Abkürzung steht für Hardness Rockwell Cone, wobei Hardness der Härtewert, Rockwell das Prüfverfahren und Cone die Skala ist. Leider geben die meisten Hersteller den HRC gar nicht erst an. Wir haben den Wert in die Produkttabelle geschrieben, sofern er verfügbar war.
Brotmesser richtig pflegen
Jedes hochwertige Brotmesser sollte man immer per Hand waschen und trocknen, ganz gleich ob mit Echtholzgriff oder nicht. Die Spülmaschine würde das Holz oder den Kunststoff ausbleichen und auch die Schneide stumpf machen. Das liegt an den scharfen Zusätzen in Spülmaschinen-Tabs.
Ein Brotmesser sollte nur mit Wasser und Seife gereinigt werden!
Als Schneidunterlage empfehlen wir Holz- oder Kunststoffbretter. Stein oder Glas vermindert die Standzeit der Messerschneide. Bei der Aufbewahrung sollten sich die Klingen nicht berühren oder aneinander reiben. Das verhindern Messerblöcke, Magnetleisten oder Taschen.
Testsieger: WMF Spitzenklasse Plus
Das WMF Brotmesser Spitzenklasse Plus hat drei herausragende Merkmale: Breiter Griff mit europäischen Sicherheitsmerkmalen, beidseitiger Wellenschliff und straffes, moderat breites Klingenblatt, das bei festen Broten kraftvoll geführt werden kann.

Das Brotmesser von WMF kann beides: kraftvoll an der harten Kruste sägen und zart im weichen Kern des Brotlaibs schneiden – der beidseitige Schliff macht es möglich. Das Spitzenklasse Plus hat im Testfeld als einziges diesen Schliff, alle anderen Brotmesser sind einseitig geschliffen.
WMF verspricht eine langanhaltende Schärfe dank »Performance Cut Technologie«. Die soll laut Hersteller die Norm für Schneidleistung um das Doppelte übertreffen. Das müssen wir erstmal so stehen lassen, denn über die Schnitthaltigkeit des Messer können wir erst nach einem Langzeittest eine Aussage machen. Nach unserer Erfahrung kommt es für eine gute Schnitthaltigkeit aber mehr auf das Material an als auf die Schleiftechnik. Fakt ist, dass wir eine sehr scharfe Schneide erleben, die sogar Papier sauberer schneidet als andere Brotmesser mit einseitigem Wellenschliff.
Der beidseitige Wellenschliff sorgt zudem dafür, dass ein Ausbrechen bei harten Krusten nahezu unmöglich ist. Die straffe, dicke Klinge tut ihr Übriges.
Weiteres Detail: Die Schneide ist auf dem ersten und letzten Zentimeter, also dort wo es keinen Wellenschliff gibt, stumpf. Das mindert die Verletzungsgefahr.
Mit dem kantigen aber doch stark abgerundeten Griff haben wir das Messer jederzeit fest im Griff, was besonders bei harten Krusten und schweren Broten wichtig ist. So entstehen gerade Schnitte und gleichmäßige Scheiben.
Gute Führung mit Kraft
Die Messerklinge des WMF besteht aus Edelstahl. Sie wird aus einem Stück geschmiedet und gehärtet. Mit eine Stärke von bis zu drei Millimetern am Klingenrücken ist sie kräftig, das heißt sie ist starr und lässt sich nur mit viel Kraft ein Stückweit biegen. Weil aus einem Stück geschmiedet, geht die die Klinge nahtlos in den Kropf über. Der verstärkte Kropf sorgt für eine starre Verbindung von Klinge und Griff. Vom Kropf zum Griff besteht ein fugenloser Übergang, daran schmiegt sich der Kunststoffgriff an.
Die Griffschalen wurden rechts und links aufgesteckt und mit Hohlnieten fixiert. Die Übergänge sind nicht nahtlos, wie WMF behauptet, was man am Griffrücken und der Unterseite im Übergang zum Erl bemerkt.
WMF empfiehlt die Reinigung von Hand. Wir schließen uns an, denn erfahrungsgemäß bleichen die Kunststoffgriffe aus und auch die Schneide wird schneller stumpf.
Nachteile?
Der tiefsitzende Griff macht das Schneiden auf einem großen Brett schwieriger, denn die Knöchel bekommen immer wieder Brett-Kontakt, wenn sich die Schneide dem Holz nähert. Das Brot sollte also auf leicht erhöhter Position stehen, etwa einem kleinen Schneidebrett.
Die Übergänge zwischen Griffschalen und Stahl sind nicht nahtlos, hier sollte man ggf. sorgfältiger reinigen.
WMF Spitzenklasse Plus im Testspiegel
Vom WMF Spitzenklasse Plus gibt es bislang keine weiteren seriösen Testberichte. Sollten wir welche finden, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Zwar ist unser Testsieger die beste Wahl für die meisten, allerdings suchen manche Hobbyköche vielleicht doch eher ein richtig großes Brotmesser, eines mit richtig schicken Echtholzgriff oder eines, das auch Torten schneiden kann. Dann werden Sie bei unseren weiteren Empfehlungen fündig.
Auch gut: Wüsthof Classic Ikon 1040331023
Das Wüsthof ist mit seiner 23 Zentimeter Klingenlänge etwas länger als das typische 20-Zentimeter-Brotmesser. Das reicht jedoch schon, um auch größere Brote gut schneiden zu können. Der schlanke, ergonomische Griff verjüngt sich zum Kropf hin, so können wir das Brotmesser sehr gut zwischen Daumen und Zeigefinger führen. Damit lässt es sich zügig und exakt arbeiten.

Das flexible Klingenblatt des für seine Größe leichten Brotmessers arbeitet sich hervorragend durch harte Krusten aber auch durch weiches Innenmaterial. Die Klinge ist straffer als die des Victorinox. Blatt und Griff sind fast austariert, einer der Gründe für das angenehme Handling des Wüsthof-Brotmessers.
Die matte Griffhaptik des ABS-Kunststoffs gefällt, denn sie ist glatt aber dennoch nicht zu rutschig. Das Wüsthof darf definitiv nicht in die Spülmaschine.
Wir empfehlen das Wüsthof Classic Ikon 1040331023 allen, die große Mengen an Brot schneiden und dabei zügig und exakt vorankommen möchten.
Extrem lang: Güde Alpha
Das Güde Alpha fegt mit seinen knapp 400 Gramm und einer Klingenlänge von 32 Zentimetern die Konkurrenz vom Platz. Damit können Sie die härtesten Krusten und die größten Brotlaibe schneiden. Für kleine Kastenbrote ist dieses Brotmesser eher überdimensioniert, wenn Sie aber regelmäßig große Bauenrnbote schneiden, liegen Sie mit dem Güde Alpha richtig.

Optisch wichtigstes Element sind die Olivenholzgriffschalen unseres Testmusters. Die Haptik des Hartholzes ist angenehm matt und rutschfest. Erhältlich ist das Alpha der Traditionsmesserschmiede aus Solingen aber auch mit Griffhölzern aus Birne, Walnuss oder Fasseiche oder einem Kunststoffgriff.
Der Griff ist für die Größe des Messers schlank. Durch die eckige Form hat man es dennoch gut unter Kontrolle. Das ist auch nötig, um das schwere, wuchtige Klingenblatt zielsicher zu führen.
Bemerkenswert ist die große Handfreiheit am Griff: Man kann auf einem großen Brett arbeiten, ohne dass die Knöchel das Holz berühren. Das bis zu 3,4 Millimeter starke Blatt ist straff und vollkommen unflexibel. Daher eignet sich das Güde Alpha vor allem für dichtes, festes Brot. Die deutliche Zahnung verhindert ein stückweit das Festkleben feuchter Sauerteigbrote am Blatt. Das Güde kann auch weiches Brot schneiden, dann muss man aber die Sägegeschwindigkeit erhöhen, damit es nicht zerdrückt wird.
Wir empfehlen das Güde Alpha allen, die regelmäßig sehr große Brote mit knuspriger Schale schneiden und mit viel Kraft hantieren müssen.
Kraftvoll & eigenwillig: Fiskars Norden
Das Fiskars setzt auf ein eigenwilliges Design: Es pfeift auf messertypische Elemente wie Handschutz und verzichtet auf einen ergonomisch geformten Griff. Das fällt auf und genauso soll es sein. Hauptmerkmal ist neben dem zylindrischen Holzgriff das metallische Griffstück mit Mulde. Hier können sich Daumen und Zeigefinger gut festhalten, was bei harten Krusten ein ebenso exaktes wie kraftvolles Arbeiten erlaubt.

Mit seinen 22 Zentimetern Klingenlänge ist das Norden ein etwas länger als Standard-Brotmesser. Es hat im Vergleich eine deutlich ausgeprägte Spitze und eine feine Zahnung. So kann man damit auch recht gut weiches Brot schneiden, ohne es zu zerdrücken. Das Blatt ist flexibel, was schnelles, wendiges Arbeiten erlaubt.
Der Echtholzgriff hat eine angenehm matte, warme Holzhaptik. In die Spülmaschine darf dieses Brotmesser auf keinen Fall. Hin und wieder sollte der Griff geölt werden. Die zylindrische Form des Griffes wird nicht jedermanns Geschmack treffen. Sie liegt wuchtig in der Hand, was auf jeden Fall erstmal ungewohnt ist.
Für seine Länge ist das Fiskars mit einen 194 Gramm recht leicht. Blatt und Griff zeigen sich austariert, das ist selten. Die schlanke, flexible Klinge agiert wendig und macht genaue Schnitte. Wir empfehlen das Fiskars Norden allen, die ein schönes und ausgefallenes Brotmesser suchen, das gleichzeitig von höchster Qualität ist.
Gut & günstig: Tefal Ice Force K23204
Ein geschmiedetes Brotmesser mit gutem Gewicht, hübscher Optik und deutlicher Wellenstruktur: Das Tefal bietet diese Attribute zum kleinen Preis. Das 33,2 Zentimeter lange Messer ist mit einer Klingenlänge von 19,8 Zentimetern und einem Gewicht von 165 Gramm kein brachialer Bursche, sondern eher ein bescheidener Handwerker. Der ABS-Griff liegt zwischen Griffende und Bart fest eingefasst, drei bündig polierte Nieten sind mehr Optik, als dass sie den Kunststoff festhalten müssen.

Der glatte Knauf des Griffs lädt regelrecht zum Abstützen des Messers auf der Tischplatte ein. Der Griff ist glatt und liegt durch die Verjüngung moderat sicher sowie rutschfest in der Hand. Sehr große Hände könnten dieses Messer als zu filigran ansehen, für kleine oder mittlere ist es aber ideal.

Die hochwertige Haptik setzt sich am 1,6 Millimeter breiten Klingenrücken fort. Das Blatt ist flexibel, aber in engen Grenzen straff und formstabil. Die Zahnung geht nicht bis an die Spitze der Klinge, hier belässt der Hersteller eine 1,5 Zentimeter lange einseitige Schneide. Die Zahnung ist recht klein, aber ausgeprägt: Das heißt, dass die Zacken merklich sind und sie sich durch eine dicke Brotkrume sägen.
In großen Laiben Brot kommen wir aufgrund der begrenzten Länge nicht optimal voran, das Tefal Ice Force eignet sich daher für Brote aus dem Automaten, kleine Laibe oder Semmeln. Der fehlende hintere Handschutz und der schwach ausgeformte vordere Schutz sind ein kleiner Kritikpunkt für ein Messer Made in China, das ausgesprochen wertig und praxistauglich daherkommt.
Wir empfehlen das Tefal Ice Force K23204 allen, die ohne viel Kopfzerbrechen ein solides Brot- und Semmelmesser erwerben möchten, das sich wertig anfühlt und einfach macht, was es soll.
Auch für Kuchen & Torten: Victorinox Swiss Classic
Wer öfter Kuchen und Torten auf dem Programm hat und eher kleinere Brote schneidet, für den ist das Victorinox Swiss Classic genau das Richtige. Mit der abgerundeten Spitze und dem breiten flexiblen Blatt können Kuchenstücke nicht nur geschnitten sondern auch gehoben werden. Das Brotmesser ersetzt so einen Tortenheber.

Was mit dem Swiss Classic auch sehr gut klappt sind waagerechte Schnitte, etwa beim Teilen eines Tortenbodens. Die große Fläche des Brotmessers sorgt hier für geringe Abweichungen.
Der Hersteller preist sein 22 Zentimeter langes Brotmesser als spülmaschinentauglich an, wir empfehlen dennoch die Handreinigung. Beim Material der Klinge handelt es sich nicht um geschmiedeten, sondern um gestanzten Stahl. Der Kunststoffgriff wurde direkt auf den Erl gepresst. In Sachen Hochwertigkeit kann das Victorinox daher nicht mit den anderen Empfehlungen mithalten.
Der rutschfeste Griff hat eine Fingermulde, die eine sehr gute Führung ermöglicht. Das geringe Gewicht von nur 100 Gramm erlaubt zusammen mit der gelungenen Ergonomie nicht nur zügiges Brotschneiden sondern auch Heben von Kuchen- und Tortenstücken.
Wir empfehlen das Victorinox allen, die oft Blechkuchen backen oder Torten anfertigen, aber nicht ein Extra-Messer fürs Brot herumliegen haben möchten. Das Victorinox macht hier einen guten Kompromiss.
Außerdem getestet
Victorinox Fibrox Brotmesser 21
Das Victorinox Fibrox 21 Brotmesser hat eine schlanke, flexible, 1,5 Millimeter starke Klinge von 21,4 Zentimetern. Diese ist gestanzt, was man auch der Qualität des Wellenschliffs ansieht. Ein leichtes, flexibles Messer für normale und kleine Brotlaibe. Der rutschfeste Griff hat zwei Sicherheitsmerkmale, nämlich einen vorderen und hinteren Handschutz. Ebenfalls entfernt der Hersteller die Spitze, das mindert die Verletzungsgefahr. Die Zahnung ist wenig ausgeprägt, echtes Sägen ist mit diesem Messer kein Thema.
Victorinox Wood Konditorsäge
Die Victorinox Wood Konditorsäge soll sich für Kuchen und Brot gleichermaßen eignen. Für Brote mit harter Kruste gilt das aber nicht, hier macht die flexible Klinge keine gute Figur, weil sie ausbrechen kann und dann keine genauen Schnitte erzeugt. Der abgerundete Griff ist auch nicht zur kraftvollen Messerführung geeignet.
Große Blechkuchen oder weiche Mischbrote ohne Kruste hingegen kann das Victorinox Wood gut schneiden. Eben alles, wo es nicht auf Kraft, sondern auf Können ankommt. Mit etwas Übung kann mit der Wood Konditorsäge zügig gearbeitet werden, wobei das fehlende Gleichgewicht kaum ins Gewicht fällt: Das Blatt ist deutlich schwerer als der Griff.
Das Brotmesser mit dem angenehmen und hübschen Holzgriff ist für seine Länge (25,6 cm Klinge) sehr leicht. Der Grund ist schnell klar: Es handelt sich um gestanzten Stahl, der mit zwei Millimetern am Klingenrücken auch noch dünn ist.
Wer viel mit Blechkuchen oder Torten hantiert, der sollte das Victorinox Wood ins Auge fassen.
Makami Kona
Das Makami Kona kommt mit einem hübschen Holzgriff daher, der liegt rutschfest in der Hand. Durch die eckige Form hat man viel Kontrolle über das Messer, auch wenn kräftig angepackt werden muss. Das Kona ist mit seiner 20 Zentimeter langen Klinge ein Brotmesser für kleine und mittlere Brotlaibe. Die Klinge ist straff und nicht flexibel.
Der Schmuck dieses Brotmessers ist der Echtholzgriff, den gibt es hier zum kleinen Preis. Das Holz ist nur geölt und darf auf keinen Fall in die Spülmaschine. Von Zeit zu Zeit sollte die Ölung erneuert werden.
Die japanische Formsprache bringt den Verzicht auf vorderen und hinteren Handschutz mit sich, der Finger befindet sich direkt hinter der Klinge. Unter dem Griff haben die Finger angemessen Platz, um auch auf einem Arbeitsbrett arbeiten zu können.
Marsvogel Bubinga
Das Marsvogel Bubinga ist ein kleines Brotzeitmesser, das dank straffer Klinge nicht so schnell von der Spur abweicht. Es schneidet kleine, feste Brote und Backwaren gut, aber auch Semmeln in der Hand. Mit der moderat ausgeprägten Zahnung ist es nicht zu scharf, wenn es am Ende des Schnitts den Handballen berührt. Serin geringes Gewicht von 94 Gramm korrespondiert mit der angenehmen Haptik eines wertigen Echtholz-Griffes. Der Handschutz vorn ist deutlich ausgeprägt, hinten gibt es keinen.
Zwilling Twin Pollux
Das Zwilling Twin Pollux hat einen kurzen, aber kantigen Griff. Die ABS-Schalen werden durch Nieten am sichtbaren Erl gehalten. Einen vorderen oder hinteren Handschutz gibt es keinen. Dafür ist der Griff aber in der Mitte wulstiger, hier hat die Handmitte einen Fixierpunkt, über den sie nicht rutschen (sollte). Der geübter Brotschneider kann damit umgehen, bei Heranwachsenden wären wir uns nicht immer sicher. Immerhin ist der glatte Griff kantig, also genau richtig für normale und große Hände.
Wakoli Edib
Das Wakoli Edib hat eine dicke, nur marginal flexible Klinge mit einer schwachen Sägeausprägung. Die sorgt für gute Schnitte in weichem Brot, aber weniger Säge-Wirkung bei harten Krusten.
Die Holzoptik ist hübsch, es handelt sich aber nicht um Echtholz, sondern um eine Laminierung. Eine Holzhaptik sucht man hier vergebens.
Mit dem überaus dicken Griff kann man kraftvoll arbeiten, der Handschutz vorn bietet einen gewissen Schutz. Das Brotmesser ist wegen des metallischen Griffunterbaus stark grifflastig.
Leider haben die Finger wenig Platz unter dem Griff, brotschneiden auf ebener Unterlage funktioniert daher nicht so gut.
Fiskars HRC53
Das Fiskars HRC53 besteht aus einem gestanzten Blatt mit einem schlecht geschliffenen, einseitigen Wellenschliff. Die Zahnung ist minimal ausgeprägt, von langer Dauer wird die Schärfe nicht sein. Ein ausgeprägter vorderer Handschutz erlaubt viel Druck, aber auch Zug nach hinten. Mit der Öse kann das Messer sogar an einer Kordel befestigt werden.
Fixwell Brotschneidemesser
Das Fixwell-Brotschneidemesser mit dem gestanzten, nur 19,7 Zentimeter langen Blatt ist sehr flexibel, man denkt es kann in der Hand zerbrechen. Große Laibe möchte man damit nicht schneiden, es ist zu filigran. Für Semmeln ist die Zahnung wiederum zu scharf, daran schneidet man sich ggf. schnell. Deshalb eignet sich das Fixwell nur für kleine Laibe Brot.
Nirosta Swing
Das Nirosta Swing kommt mit einer moderat flexiblen Klinge aus einem Stück Stahl daher. Der Griff wurde sandbestrahlt, weshalb er nicht so rutschig ist, wie man glauben könnte. Zudem sorgt das Reliefmuster für einen guten Grip.
Der Griff hat eine ergonomisch gelungene Verdickung, das Brotmesser kann damit sehr gut geführt werden, auch wenn es mal Kraft braucht. Unter dem Griff ist moderat Platz für die Finger, das Messer kann also ganz gut auf einem Schneidbrett arbeiten.
Der massive Griff sorgt für ein Übergewicht des Griffes. Der Hersteller rät zur manuellen Wäsche, da es ansonsten zu Verfärbungen kommen kann.
Zwilling Pure
Das Zwilling Pure folgt der europäischen Messerstilistik: Vorderer und hinterer Handschutz sowie eine geradlinige Messeroberseite. Hier gibt es nicht viel Auffälliges zu sehen, noch nicht einmal Hohlnieten am Griff. Der besteht augenscheinlich nicht aus schwarzem ABS-Kunststoff, sondern aus einem weicheren Kunststoff, der an Ort und Stelle um den Erl gegossen wurde.
Die samtene Oberfläche liegt gut in der Hand. Allerdings haben die Finger keinen Spielraum: Wird das Brotmesser auf einem Holzbrett benutzt, kollidieren die Knöchel unweigerlich mit der Platte. Für ein arg kraftvolles Arbeiten am Brot ist die 20 Zentimeter kurze, schmale und flexible Klinge ohnehin nicht perfekt. Sie mach ihren Job am besten in kleinen Broten oder Brötchen. Durch den leichten Griff ist das Zwilling Pure stark kopflastig.
Zolmer Profi
Das Zolmer Profi Brotmesser kommt als eines der wenigen Brotmesser mit ausgewogenen Gewicht daher. Dafür sorgt der massive Metallgriff, der mit einer Holzlaminierung überzogen wurde. Dieses Laminat inklusive der Nieten erzeugt die Optik echter Holzgriffschalen, das ist sehr gut gemacht.
Haptisch bemerkt man den Trick sofort, die Oberfläche ist glatt aber stumpf und berührt sich metallisch kühl.
Das moderat flexible Blatt erlaubt zügiges Arbeiten, sofern es nicht sehr große Brote sind. Die Klinge hat eine Länge von 20,8 Zentimetern. Unter dem Griff haben die Finger wenig Platz, die Arbeit auf einer großen Unterlage wird damit erschwert.
Chefkoch trifft Fackelmann München
Das Chefkoch trifft Fackelmann München ist bis auf das Muster baugleich mit dem Nirosta Swing. Es kommt mit einer moderat flexiblen Klinge aus einem Stück Stahl daher. Der Griff wurde sandbestrahlt, weshalb er nicht so rutschig ist, wie man glauben könnte. Zudem sorgt das Reliefmuster für einen guten Grip.
Der Griff hat eine ergonomisch gelungene Verdickung, das Brotmesser kann damit sehr gut geführt werden, auch wenn es mal Kraft braucht. Unter dem Griff ist moderat Platz für die Finger, das Messer kann also ganz gut auf einem Schneidbrett arbeiten.
Der massive Griff sorgt für ein Übergewicht des Griffes. Der Hersteller rät zur manuellen Wäsche, da es ansonsten zu Verfärbungen kommen kann.
Rosenstein & Söhne Brotmesser
Das Rosenstein & Söhne bereitet wenig Freude, denn es ist schlecht zusammengesetzt (Griffschalen), hat einen kleinen Griff (nichts für große Hände) sowie eine schmale, ausbrechende Klinge. Immerhin ist das Gewicht gering und es gibt einen Holzgriff für wenig Geld. Daran sind aber die Übergänge nicht sauber (Nahtstellen).
Beim Gewicht dominiert das Blatt und unter dem Griff haben die Finger wenig Platz. So taugt das Rosenstein & Söhne bestenfalls für Brötchen.
Paudin Profi
Das Paudin mit braunem Griff gibt Holz vor, wo gar keines ist. Der Griff besteht aus Vollmetall mit Holzlaminierung. Die ist gut gemacht und sauber eingearbeitet.
Der Griff ist deutlich schwerer als die Klinge weshalb das Brotmesser seinen Schwerpunkt beim Griff hat. Die stumpfe Griffoberfläche liegt rutschfest in der Hand, der voluminöse Griff mit der Verjüngung nach vorn lässt sich gut führen. Allerdings passen auch hier wieder keine Finger unter den Griff, sofern auf einer Arbeitsplatte hantiert wird.
Rösle Tradition
Das Rösle Tradition hat mit 237 Gramm ein vglw. hohes Gewicht, das liegt vor allem am bis zu 2,6 Millimeter starken, unflexiblen Blatt. Der Griff ist nicht massiv, ABS-Griffschalen werden von Hohlnieten gehalten. Die matte Griffhaptik liegt gut in der Hand.
Für uns ist der Abstand zwischen Griff und Schneidebrett zu gering, hier passen auf dem Schneidbrett keine Finger drunter. Das Gewicht ist grifflastig.
Metaltex 258176
Das Metaltex 258176 ist in unseren Augen eher ein Brötchen- als ein Brotmesser. Der hintere Handschutz liegt tiefer als die Klinge, auf dem Arbeitsbrett zu arbeiten bereitet gar keine Freude. Die Verarbeitung zeigt unsaubere Grate an den ABS-Griffschalen.
Die schlanke, moderat flexible Klinge wurde gestanzt, der Wellenschliff gleich mit. Die Schnitthaltigkeit dürfte daher gering sein.
WMF Classic Line
Das WMF Classic Line ist unseres Erachtens für Brötchen da, auf dem Arbeitsbrett kann man mit diesem Brotmesser auf Grund des tiefliegenden Griffes gar nicht arbeiten. Der Griff schließt tiefer als die Schneide ab, so kann man nur erhöht stehende Brote schneiden.
Die übermäßig flexible Klinge ist maximal 1,6 Millimeter dick, sie eignet sich nicht für harte Krusten an großen Broten. Die starke Zahnung wiederum hat gute Sägeeigenschaften. Die geringe Fläche des Blattes ist gut für klebriges Brot, so bleibt das Messer weniger stark haften.
Für große Hände ist der Griff zu kurz. Wir empfinden die Haptik des ABS-Kunststoffes als zu glatt. Immerhin: Das Gewicht ist fast austariert.
So haben wir getestet
Für ein gutes Kochmesser kann man bis zu 150 Euro auf den Tisch legen, die Preise beginnen bei 10 bis 30 Euro. Profimesser gibt es für Preise zwischen 50 und 100 Euro. Sie halten bei guter Pflege ein Leben lang. Jenseits der 100 Euro befinden wir uns im Luxus-Segment, hier gibt es in aufwändiger Handarbeit hergestellte Messer.
Für den Test haben wir uns 25 Brotmesser vom Hersteller schicken lassen bzw. haben wir sie eingekauft. Die Mehrheit davon hat europäische Messermerkmale, es gibt aber auch einige mit asiatischer Santoku-Optik.

Ein gutes Brotmesser sollte zwischen Griff und Klinge im Gleichgewicht stehen. Der Schwerpunkt eines Messers sollte am Ende des Griffs liegen, wo er auf die Klinge trifft. Das war bei den wenigsten Brotmessern im Test der Fall. Weil bei einem Brotmesser mehr mit Kraft als mit Beweglichkeit gearbeitet wird, ist dieses Thema aber nicht hochgradig relevant.
Wichtiger ist die Flexibilität, also die Biegsamkeit des Klingenblattes. Eine straffe, unbewegliche Klinge schiebt sich stramm durch eine harte Brotkruste, bei kleineren Broten oder Gebäck arbeitet es sich damit aber statisch, das Brotmesser ist nicht wendig genug. Aus diesem Grund haben die Konditormesser-Varianten die flexibelsten Blätter.
Europäischen Küchenmesser sind einfacher zu handhaben und bieten dank ihres Handschutzes am hinteren Ende der Klinge eine höhere Sicherheit. Aus diesem Grund haben wir den Testsieger aus den europäischen Formen gewählt.
Im Test haben wir geprüft, ob die Klinge gestanzt oder geschmiedet wurde. Geschmiedete Klinge sind besser, denn das Material ist dichter und es hat ein gleichmäßigeres Gefüge.
Wir haben nach Anzeichen von Schweißen oder anderen Vereinigungsmethoden gesucht. Solche Verbindungsstellen können zum Verbiegen oder Brechen führen.

Auch die Befestigung des Griffs ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Ein Griff, der aus zwei Teilen besteht, wird auf beiden Seiten des Messerstahls festgenietet. Zwischen den Griffschalen ist der Stahl erkennbar.
Typischer ist ein bis zum Griffkopf durchgängiger Messer-Stahlkorpus, auf den das flüssige Griffmaterial aufgetragen wurde. Das ist in der Regel ein Polyprophylen-Kunststoff (ABS), der beidseitig oder rund auf den Spitz- oder Rund-Erl gegossen wird. Teurere Brotmesser kommen mit einem Holzgriff oder einem Holzlaminat.
Der Griff des Brotmessers soll vor allem gut und sicher in der Hand liegen. Hier zählt die persönliche Empfindung. Einige mögen kantige Griffe, die man ständig spürt, andere abgerundete Griffe, die soft über die Haut gleiten.

Das Material des Griffs sollte aber auf jeden Fall leicht zu reinigen sein. Außerdem muss das Griffmaterial eine hohe Dichte aufweisen, also hart und kratzfest sein. Das ist ein Zeichen von Stabilität und Langlebigkeit.
Das Gewicht der verschiedenen Brotmesser variiert stark. Es ist abhängig von der Stahlsorte, von der Länge und Breite der Klinge und vom Material des Griffs.
Hier entscheidet die persönliche Vorliebe, denn ein schweres Brotmesser ist per se nicht schlecht. Ein leichtes Messer hat den Vorteil, schneller und präziser arbeiten zu können.
Die wichtigsten Fragen
Welches ist das beste Brotmesser?
Das beste Brotmesser ist das WMF Spitzenklasse Plus. Das stramme Messerblatt arbeitet sich mit seinem beidseitigen Wellenschliff ebenso zielsicher durch harte Krusten wie feuchte Sauerteige und weiches Mischbrot. Der Griff hat einen vorderen und hinteren Handschutz und erlaubt mit seiner eckigen Form kraftvolles Hantieren. Aber es gibt auch weitere Modelle, die im Test überzeugen konnten.
Was zeichnet ein gutes Brotmesser aus?
Ein gutes Brotmesser hat eine straffe, bestenfalls minimal flexible Klinge. Es hat einen ausreichend dicken, ergonomisch geformten Griff, mit dem man das Messer auch bei Krafteinwirkung fest unter Kontrolle hat.
Was ist charakteristisch für ein Brotmesser?
Charakteristisch ist seine schnurgerade Klingenform mit einer halbierten Spitze und der Wellenschliff, der für die sägende Wirkung sorgt.
Wie schärft man ein Brotmesser?
Am besten gar nicht, das überlässt man lieber einem professionellen Schleif-Service. Denn fürs Selbst-Schärfen benötigt man einen Keramik Schleifstab, der genau in die einzelne Welle passt. Jedes Messer hat aber unterschiedliche Dimensionierungen, was die Suche nach dem passenden Stab schwierig macht.
Soll ein gutes Brotmesser eher leicht oder besser schwer sein?
Wir empfehlen ein eher schweres Messer, denn bei diesen ist typischerweise auch das Messerblatt dicker und unflexibler.
Wie lang sollte die Klinge eines Brotmessers sein?
Das kommt auf Ihre persönlichen Vorlieben an. Bei kleinen und einheitlich dimensionierten Supermarkt-Broten genügt eine kurze 20-Zentimeter-Klinge. Beehren Sie oft den Landbäcker oder backen gar selbst, dann sollten es mindestens 22 bis 24 Zentimeter sein. Grundsätzlich gilt: Ein längeres Messer ist universeller. Denn mit einem langen Messer kann man auch kleine Brote gut schneiden, mit einem kurzen tut man sich bei großen Brotlaiben dagegen schwer.