TestSport & Outdoor FahrradFahrradschloss Test
Fahrradschloss Test: Alle Fahrradschloesser Fahrrad

Das beste Fahrradschloss

Aktualisiert:
Letztes Update: 22. März 2024

Wir haben neun weitere Fahrradschlösser getestet, darunter drei Bügelschlösser, drei Faltschlösser, ein Kettenschloss sowie jeweils ein Faltschloss mit Alarm respektive mit Alarm und smarten Funktionen. Eine neue Empfehlung ist das Faltschloss Impact FlexLock 15. Das Fischer Protec Plus+ FK85 ist fortan unter „Außerdem getestet“ zu finden.

Außerdem haben wir im Zuge des Updates das Test-Design verändert: Weil Handsägen nur noch in seltenen Ausnahmefälle erfolgreich gegen aktuelle Fahrradschlösser sind und für Diebstähle zunehmend Akku-Winkelschleifer eingesetzt werden, ersetzen wir den Säge-Test von nun an durch einen Winkelschleifer-Test.

In diesem Zusammenhang haben wir neben den Neuzugängen auch unseren Favoriten unter den Bügelschlössern, das Abus Granit Plus 540, noch einmal überprüft und den Bericht um unsere Erfahrungen zu dessen Winkelschleifersicherheit ergänzt.

28. April 2023

Wir haben 16 weitere Fahrradschlösser getestet, darunter drei Kabelschlösser, vier Bügelschlösser, fünf Kettenschlösser und vier Faltschlösser. Neue Empfehlungen sind das winkelschleiferfeste Bügelschloss Hiplok D1000, das leichte Kettenschloss Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols für Kinderfahrräder sowie die Faltschlösser und Aaron Foldylock 14/85.

23. Juli 2022

Wir haben den Testbericht zum I Lock it GPS mit Informationen zur optional erhältlichen Einsteckkette erweitert.

25. März 2022

Wir haben 19 weitere Fahrradschlösser getestet, darunter vier Kabelschlösser, vier Bügelschlösser, fünf Kettenschlösser, fünf Faltschlösser und ein Alarmschloss. Mit dabei waren sechs neue Empfehlungen: Das Abus Numerino eignet sich für Kinderfahrräder, das Bügelschloss B’Twin 920 U bietet zum fairen Preis sehr viel Widerstand, das Kettenschloss Kohlburg Helsinki ist sehr bruchsicher und angenehm lang, das Nean Kettenschloss mit Alarm warnt bei Erschütterung mit ohrenbetäubendem Lärm, während das Fischer Protec Plus+ FK85 und das Prophete 0224 zeigen, wie sicher Faltschlösser sein können.

19. März 2021

Wir haben 21 weitere Schlösser getestet. Mit dem I Lock It GPS hat uns erstmals ein Smart Lock für Fahrräder überzeugt. Es ist zwar nicht günstig, dafür aber ausgereift und deshalb eine neue Empfehlung.

30. April 2020

Wir haben 24 neue Fahrradschlösser getestet. Unser neuer Favorit bei den Kettenschlössern ist das Hiplok Gold. Außerdem haben wir mit dem Hiplok Z-Lok, dem Trelock FS 460 Cops Long und dem Kohlburg Alcatraz einige neue Empfehlungen.

10. April 2019

Wir haben sieben smarte und alarmgesicherte Schlösser getestet und als neue Kategorie hinzugefügt. Die smarten Fahrradschlösser konnten uns allesamt nicht überzeugen, eine Empfehlung ist aber das alarmgesicherte Schloss Olympia S 200.

12. Oktober 2018

Wir haben das Litelok Gold Wearable getestet. Das Schloss ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Mangels einer geeigneteren Kategorie haben wir es zu den Faltschlössern gesteckt. An unseren Empfehlungen ändert sich dadurch aber nichts.

Weitere Updates
Update Info-Service

Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

Für unseren Test haben wir 141 Fahrradschlösser mit Seitenschneider, Stahlsäge, Bolzenschneider und Winkelschneider malträtiert. Die meisten von ihnen ließen sich mehr oder weniger einfach knacken.

Gegen die meisten Bügelschlösser im Test, einige sehr dicke und schwere Kettenschlösser und die besten Faltschlösser konnten wir mit unseren Werkzeugen aber nichts ausrichten – zumindest nicht innerhalb von drei Minuten. Fahrradschlösser, die innerhalb dieser Zeit nicht zu knacken sind, gelten als sicher. Denn mit genügend Zeit und Aufwand kann man letztlich jedes Schloss aufbrechen – doch für Fahrraddiebe muss es schnell gehen.

Unsere bevorzugte Bauweise sind leichte Panzerkabelschlösser, die nur mit einer Kombination aus Seiten- und Bolzenschneider zu öffnen sind. Bügel- und Faltschlösser sind zwar noch aufbruchssicherer, im Alltag aber nicht immer praktisch. Unknackbare Kettenschlösser sind fürs Fahrrad in der Regel zu schwer, leichte dagegen problemlos zu öffnen.

Fahrradschloss Test: Fahrradschlösser Gruppenfoto Pile
Ganz schön viel Eisen: Allein die 42 Fahrradschlösser aus der ersten Testrunde bringen zusammen über 50 Kilo auf die Waage.

Smarte Fahrradschlösser klingen verlockend, aber der Teufel steckt im Detail: Sie benötigen als Stromversorgung einen Akku, der geladen werden will, und die Verbindung zum Handy klappt nicht immer zuverlässig, da ist ein klassischer Verschlussmechanismus mit Schlüssel oder Zahlenkombination oft praktischer. Fahrradschlösser, die zusätzlich mit einem Bewegungsalarm ausgestattet sind, bieten zusätzliche Sicherheit, aber auch hier kommt es auf die Umsetzung an.

Alle Infos zum Thema

Hart im Nehmen: Fahrradschlösser im Test

Dass besonders enthusiastische Pedalisten zum Teil mehrere Kilogramm schwere Stahlbügel durch die Gegend bugsieren, geschieht nicht ohne guten Grund, denn als Faustregel lässt sich festhalten: Je schwerer ein Schloss ist, desto mehr hält es aus. Abgesehen davon geht es aber auch um die Sicherheit des Schließmechanismus. Auch hier gibt es große Unterschiede.

Mit Fingerspitzengefühl und roher Gewalt

Um ein Schloss zu öffnen, gibt es für Diebe prinzipiell zwei Möglichkeiten: rohe Gewalt oder Köpfchen und Fingerspitzengefühl. Das gewaltlose Öffnen des Schließmechanismus von Schlössern ist auch unter dem Namen »lock picking« bekannt und erfordert entsprechende Kenntnisse, Spezialwerkzeug und vor allem: viel Übung.

Fahrradschlösser werden in aller Regel entweder durch Pins oder Scheibenzylinder verriegelt. Erst wenn die Stifte oder Scheiben von einem passenden Schlüssel in die richtige Position gedreht werden, kann der Sperrbalken rein- oder rausgeschoben werden. Lockpicker können Pins und Scheiben statt mit dem Schlüssel auch mithilfe ihrer Werkzeuge in die richtigen Positionen bewegen. Um ihnen das zu erschweren, haben hochwertige Schlösser oft zusätzliche, falsche Aussparungen oder andere kleine Gemeinheiten in petto.

Lock­­picking spielt bei Fahrrad­­dieb­stählen kaum eine Rolle

In der Praxis spielt das Lockpicking bei Fahrraddiebstählen kaum eine Rolle. Der Grund dafür ist zum Einen, dass die Schließmechanismen immer sicherer werden. Zum Anderen hat jeder Schließmechanismus andere Schwachstellen. Ein kompetenter Dieb müsste die Stadt also ständig auf der Suche nach bestimmten Fahrradschlössern durchstreifen, von denen er weiß, dass er sie öffnen kann – und dann muss auch noch ein wertvolles Fahrrad daran hängen.

 Fahrradschloss Test: Werkzeug
Tatwerkzeuge: Seiten- und Bolzenschneider sind die am häufigsten benutzten Hilfsmittel bei Fahrraddiebstählen, seltener kommen auch Sägen zum Einsatz.

Die meisten Schlösser lassen sich sehr viel einfacher und schneller gewaltsam öffnen. Je nach Material und Dicke des Fahrradschlosses kann man ihm mithilfe von Bohrern, Brecheisen, Sägen, Hämmern, Schweißbrennern, Seiten- oder Bolzenschneidern auf den Leib rücken. Spätestens bei einem Winkelschleifer, umgangssprachlich »Flex« genannt, kapituliert am Ende fast jedes Schloss – es dauert nur unterschiedlich lange. Allerdings macht es in der Praxis auch nur einen geringen Unterschied, ob ein Dieb nun zehn oder zwanzig Sekunden für ein Schloss braucht. Der Unterschied zwischen hartem und weichem Metall zeigt sich viel mehr daran, ob man unbedingt einen Winkelschleifer braucht, denn nur weiches Material lässt sich auch mit einem Bolzenschneider trennen.

Recht neu auf dem Markt sind Bügelschlösser, die man nicht einmal mit einem Winkelschleifer zerstören kann. Sie bestehen aus Verbundwerkstoffen, die von den Herstellern patentiert wurden. Die lassen sich das Extra an Sicherheit teuer bezahlen, und so kann ein einzelnes Fahrradschloss schon mal 250 Euro und mehr kosten. Wenn Sie ein teures Fahrrad besitzen, kann sich die Ausgabe jedoch lohnen. Der einzige Nachteil der ultra-robusten Schlösser: Falls Sie einmal den Schlüssel verlieren sollten, hilft nur noch ein Schweißbrenner.

Für viele Fahrradfahrer reicht es aber auch eine Nummer kleiner, denn die Lautstärke eines Winkelschleifers zieht die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich, was Fahrraddiebe gewöhnlich lieber vermeiden. Die häufigsten Methoden sind deshalb Seiten- und Bolzenschneider, mit denen Kabel und Stahl einfach durchgeknipst werden.

Die oft kolportierte Variante, ein Fahrradschloss mithilfe eines Eissprays zu vereisen und dann mit einem gezielten Hammerschlag zerbersten zu lassen, gehört dagegen eher ins Reich der Urban Myths: Tests zeigen, dass man dazu sehr viel Eisspray und sehr viele sehr kräftige Hammerschläge braucht.

Schlüssel, Zahlen oder App?

Ob Sie ihr Fahrrad lieber per Zahlenkombination oder einem herkömmlichen Schlüssel öffnen möchten, ist in erster Linie Geschmacksache. Trotzdem gibt es einige Vor- und Nachteile der beiden Methoden, die es zu bedenken gilt.

Schlüssel können anders als Zahlen nicht erraten werden und es kann Ihnen auch niemand heimlich über die Schulter gucken. Solange Sie Ihren Schlüssel bei sich haben, können sie sich relativ sicher sein, dass kein Mensch in Ihrer Abwesenheit das Schloss öffnen kann. Zumindest die Schlüssel der besseren Modelle sind häufig sogar mit einer kleinen LED-Lampe ausgestattet, damit man auch im Dunklen gut aufschließen kann.

Auf der anderen Seite kann man Schlüssel verlieren. Sie können auch verbiegen oder – noch schlimmer – im Schloss abbrechen. Durch das Schlüsselloch können außerdem Schmutz und Wasser in den Schließzylinder gelangen, den man obendrein noch drehen können muss. Das kann im Dauereinsatz zum Haken oder Klemmen führen. Um der Witterung zu trotzen, sollte ein Fahrradschloss deshalb immer eine Verriegelung für das Schlüsselloch haben – leider ist das nicht immer der Fall.

 Fahrradschloss Test: Fahrradschlosser Zahlen
Wie viele Schlüssel dürfen’s denn sein? Ob man sich lieber auf Metall oder auf Ziffern verlässt, ist in erster Linie eine Geschmacksfrage.

Die Verriegelungen gibt es übrigens in zwei verschiedenen Varianten: Die häufigste ist ein Schieber, mit dem man die Öffnung für den Schlüssel per Hand auf- und zumacht. Bequemer sind automatische Verriegelungen, die beim Einstecken des Schlüssels von selbst aufgehen. Die findet man aber nur bei teureren Modellen.

Wir finden Zahlen­schlösser praktischer – aber die Wahl ist letztlich Geschmacks­sache

Mit Zahlenschlössern hat man diese Probleme nicht. Zwar kann sich auch zwischen den Zahlenwalzen Schmutz ansammeln, ein vollständiges Blockieren ist aber unwahrscheinlicher. Blöd ist nur, wenn man das Schloss eine Weile lang nicht benutzt und die Nummer vergisst – wo man die Ersatzschlüssel wiederfinden könnte, stellt einen eine verlorene Kombination vor Probleme. Zwar kann man sein Glück mit reinem Ausprobieren versuchen, aber selbst mit den üblichen vier Zahlenwalzen gibt es schon zehntausend mögliche Codes.

Oft wird eingewendet, dass Zahlenschlösser leichter knackbar sind. Tatsächlich kann man bei günstigen Modellen mit viel Fingerspitzengefühl die Kombination herausfinden. In der Praxis spielt das aber keine Rolle. Kein ernsthafter Fahrraddieb wird versuchen, die Kombination eines Fahrradschlosses zu knacken, das dauert einfach viel zu lange. Daher finden wir Zahlenschlösser grundsätzlich praktischer.

Bei den meisten Zahlenschlössern kann – und sollte – man die Kombination übrigens ändern. Das klappt aber nur, wenn das Fahrradschloss schon geöffnet ist. Fast alle Hersteller liefern ihre Zahlenschlösser mit einer Reihe von Nullen als Kombination aus, also zum Beispiel 0000 bei einem vierstelligen Schloss. Eine Ausnahme bildet die Firma Onguard, die standardmäßig die Kombination 0005 nutzt.

 Fahrradschloss Test: Fahrradschlosser Zahlen
Zahlenschlösser haben meist vier oder fünf Walzen. Nach dem Auspacken sollte man als allererstes die Kombination ändern.

Relativ neu im Reigen sind elektronische Lösungen in Form von Fernbedienungen oder Smartphone-Apps. Einige von ihnen versprechen, dass sich das Schloss automatisch öffnet und schließt, wenn man sich nähert oder entfernt. Außerdem lassen sich schnell und einfach virtuelle Zweitschlüssel anfertigen.

Aber Batterien und Akkus sind irgendwann leer, und wenn dem Smartphone der Saft ausgeht, bekommt man sein Schloss unter Umständen nicht mehr auf. Die Batterien in Fernbedienungen halten zwar länger als Smartphone-Akkus, sind aber teurer als Schlüssel aus Metall und bieten keinen echten Mehrwert.

Tipps zur Vorsorge

Selbst das beste Schloss kann keine hundertprozentige Sicherheit garantieren. Als Gütekriterium gilt, dass ein Fahrradschloss unter Laborbedingungen drei Minuten lang Angriffe überstehen können muss. Das hat der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) in seinen Normen festgelegt. Trotzdem können Sie noch mehr tun, als ein teures Schloss zu kaufen und zu hoffen, dass niemand schafft, es zu knacken. Sie können das Risiko eines Diebstahls enorm minimieren, wenn Sie einige Dinge beachten:

  • Immer abschließen: Lassen Sie Ihr Fahrrad niemals ungesichert herumstehen, auch nicht nur mal kurz.
  • Immer anschließen: Das beste Schloss nutzt nichts, wenn man es mitsamt dem Fahrrad einfach wegtragen und in einen Transporter werfen kann. Schließen Sie es deshalb immer an einem feststehenden, unbeweglichen Gegenstand fest, der so hoch ist, dass man es nicht einfach darüberheben kann. Achten Sie auch darauf, dass der Gegenstand stabil ist – schließen Sie Ihr Fahrrad an ein dünnes Geländer oder einen Maschendrahtzaun an, knipst der Dieb nämlich einfach die durch.
  • Immer umschauen: Nach Möglichkeit sollte Ihr Fahrrad so sichtbar wie nur irgendwie möglich sein. Belebte Plätze und Einkaufsstraßen eignen sich besser als halbdunkle Seitengassen, in denen ein Dieb viel Zeit hat, um unbeobachtet sein Werkzeug auszupacken. Nicht so leicht zu finden, aber praktisch, ist eine erhöhte Position. Zum Einen kann der Angreifer keine Werkzeuge am Boden abstützen, was besonders bei Bolzenschneidern hilft, zum Anderen ist er so besser sichtbar.
  • Durch und durch: Achten Sie darauf, dass das Schloss immer durch den Rahmen und nach Möglichkeit noch eins der Räder geht. Besonders die Vorderräder lassen sich nämlich leicht abmontieren und der Rest des Fahrrads mitnehmen. Schlaufenkabel sind zwar nicht besonders wehrhaft, geben als Ergänzung zu einem richtigen Fahrradschloss aber zumindest ein wenig Schutz.
  • Doppelt hält besser: Wenn Sie Ihr Fahrrad über Nacht draußen stehen lassen, sichern Sie es am besten mit zwei verschiedenen Schlosstypen. Diebe spezialisieren sich oft nur auf einen davon und schleppen für den anderen kein geeignetes Werkzeug mit sich herum. Aufgrund des Gewichts guter Schlösser ist dieser Tipp vielleicht weniger für unterwegs geeignet, hilft aber beim allabendlichen Parken im Hinterhof.

Die besten Kabelschlösser

Kabelschlösser sind besonders an Kinderfahrrädern häufig zu sehen. Dabei handelt es sich um geflochtene Stahlseile in einer Ummantelung, meistens aus Gummi.

Sie sind leicht und flexibel, verdienen den Namen »Schloss« aber oft nur bedingt – »Wegfahrsperre« wäre eigentlich treffender, denn mit einem Seitenschneider sind sie binnen Sekunden durchtrennt. Für den ganz schnellen Besuch im Tante-Emma-Laden mag es reichen und den Betrunkenen auf dem Heimweg kann es auch vom Gelegenheitsklau abhalten, echte Sicherheit gegen Fahrraddiebe darf man aber nicht davon erwarten.

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Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Kabelschloesser Alle
Fahrradschloss Test: Kabelschlösser
Fahrradschloss Test: Kabelschlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Kabelschlösser Gruppenfoto
Fahrradschloss Test: Kabelschlösser Gruppenfoto

Deutlich besser machen es Panzerkabelschlösser, bei denen das Stahlseil zusätzlich mit Stahlhülsen ummantelt ist. Im Vergleich zu dicken Bügel- oder Kettenschlössern halten sie zwar weniger aus, in der Praxis reicht das aber meistens schon. Denn um sich durch die verschiedenen Schichten von Textil, Stahlhülsen und Stahlseil zu schneiden, braucht man ziemlich viel Zeit – und vor allem mehrere Werkzeuge.

Der größte Vorteil von Panzerkabelschlössern ist ihr viel geringeres Gewicht und das selbst bei Längen, mit denen man noch bequem sein Fahrrad an etwas anschließen kann. Ein solches Schloss kann man problemlos durch den Rahmen und um einen Laternenpfahl legen. Das macht sie zu sehr alltagstauglichen Allroundern.

Kurzübersicht

Bestes Kabelschloss

Abus Ivera Steel-O-Flex 7200

Das Panzerkabelschloss ist ein ernstzunehmender Widersacher, nur mit viel Mühe zu öffnen und trotz seiner Länge relativ leicht.

Das Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 ist ein zäher Gegner für jeden, der sich vorher nicht gründlich im Baumarkt eingedeckt hat: Mit nur einem Werkzeug kriegt man es partout nicht klein. Es ist zwar nicht unfehlbar, macht aber soviel Mühe, dass es kaum ein Dieb damit aufnehmen wird. Dabei ist es relativ leicht, sehr flexibel in der Handhabung und kostet nicht die Welt.

Gut für Motorräder

Contec PowerLoc

Das dicke Panzerkabelschloss ist hervorragend verarbeitet und löblich ausgestattet, aber nicht gerade kompakt.

Wer motorisiert unterwegs ist, für den ist das Contec PowerLoc eine gute Alternative. Seine Verarbeitung ist vorbildlich und das Schloss bietet ordentlich Widerstand. Es ist aber wesentlich größer und deutlich schwerer als der Konkurrent von Abus und damit nicht wirklich für Fahrräder geeignet.

Wenns schnell gehen muss

Hiplok Z-Lok

Das Z-Lok hält nicht viel fest, eignet sich als kurzzeitige Sicherung aber vor allem für Sportradler.

Das Hiplok Z-Lok ist das Fahrradschloss der Wahl, wenn es mal ganz schnell gehen muss. Das Konzept eines stahlverstärkten Kabelbinders ist ungewöhnlich, erfüllt seinen Zweck aber tadellos. Mit gerade einmal 20 Gramm wird das Leichtgewicht vor allem Sportlern gefallen, die möglichst wenig Ballast dabei haben wollen. Seitenschneider werden dem Z-Lok aber gefährlich, weshalb man sich nie allzu weit von seinem Fahrrad entfernen sollte.

Für Kinder­fahr­räder

Abus Numerino 5412C/85/12

Das Numerino ist in verschiedenen Farben erhältlich und stabiler als vergleichbare Stahlkabelschlösser.

Offiziell ist das Abus Numerino kein Schloss für Kinderfahrräder, wir empfehlen es aber trotzdem als solches. Man bekommt es in mehreren Farben und das Spiralkabel ist dicker und robuster als die der meisten Konkurrenten. Vollständig bruchsicher ist es aber nicht und kommt somit nur in Frage, wenn stabilere Schlösser wegen ihres Gewichts ausscheiden.

Vergleichstabelle

Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
Test besten Fahrradschlösser: Contec PowerLoc
Contec PowerLoc
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok
Hiplok Z-Lok
Test Fahrradschloss: Abus Numerino 5412C/85/12
Abus Numerino 5412C/85/12
Test  Fahrradschloss: Hiplok Z-Lok Combo
Hiplok Z-Lok Combo
Test besten Fahrradschlösser: Onguard Rottweiler
Onguard Rottweiler
Fahrradschloss Test: Master Lock 8418eurd
Master Lock Python 8418EURD
Test besten Fahrradschlösser: Nean Panzerschloss
Nean Panzerschloss
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460
Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460
Test  Fahrradschloss: Dansi Panzergliederschloss
Dansi Panzergliederschloss
Test  Fahrradschloss: Nean Fahrradschloss für Kinder
Nean Fahrradschloss für Kinder
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite KryptoFlex Looped Cables
Kryptonite KryptoFlex 410 Looped Cables
Test besten Fahrradschlösser: Everest Fitness
Everest Fitness
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Tresor 1360
Abus Steel-O-Flex Tresor 1360
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C
Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C
Test Fahrradschloss: Aaron Spin
Aaron Spin
Test besten Fahrradschlösser: Burg Wächter Seilschloss
Burg-Wächter Spiralseilschloss 1345
Test besten Fahrradschlösser: Bigo Kabelschloss
Bigo Kabelschloss
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K
Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K
Test Fahrradschloss: Master Lock 8127EURDPRO
Master Lock 8127EURDPRO
Test besten Fahrradschlösser: Abus Cobra 10/200
Abus Cobra 10/200

Bestes Kabelschloss
Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
  • Gut verarbeitet
  • Relativ Leicht
  • Flexibel
  • Mehrere Werkzeuge nötig
  • Nicht vollständig bruchsicher
  • Kein Staubschutz
  • Dürftige Ausstattung
Gut für Motorräder
Contec PowerLoc
Test besten Fahrradschlösser: Contec PowerLoc
  • Gut verarbeitet
  • Guter Staubschutz
  • Vorbildlich ausgestattet
  • Recht lang
  • Gut gegen Bolzenschneider
  • Sperrig
  • Relativ schwer
Wenns schnell gehen muss
Hiplok Z-Lok
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok
  • Klein
  • Leicht
  • Relativ günstig
  • Keine Chance gegen Seitenschneider
  • Geringe Länge
Für Kinder­fahr­räder
Abus Numerino 5412C/85/12
Test Fahrradschloss: Abus Numerino 5412C/85/12
  • Leicht
  • Gute Zahlenwalzen
  • Verhältnismäßig stabil
  • Nicht wirklich bruchsicher
Hiplok Z-Lok Combo
Test  Fahrradschloss: Hiplok Z-Lok Combo
  • Klein
  • Leicht
  • Keine Chance gegen Seitenschneider
  • Geringe Länge
  • Deutlich teurer als die Variante mit Schlüssel
Onguard Rottweiler
Test besten Fahrradschlösser: Onguard Rottweiler
  • Guter Staubschutz
  • Gute Ausstattung
  • Recht lang
  • Gut gegen Bolzenschneider
  • Sperrig
  • Schwer
  • Klobiges Verschlussteil
Master Lock Python 8418EURD
Fahrradschloss Test: Master Lock 8418eurd
  • Erstaunlich robust
  • Großzügige Maximal­länge
  • Länge flexibel einstellbar
  • Kein Staubschutz
Nean Panzerschloss
Test besten Fahrradschlösser: Nean Panzerschloss
  • Relativ günstig
  • Relativ leicht
  • Nicht bruchsicher
  • Kein Staubschutz
  • Mäßige Ausstattung
Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460
  • Nicht bruchsicher
  • Unsaubere Verarbeitung
Dansi Panzergliederschloss
Test  Fahrradschloss: Dansi Panzergliederschloss
  • Sehr günstig
  • Staubschutz
  • Mittelmäßige Verarbeitung
Nean Fahrradschloss für Kinder
Test  Fahrradschloss: Nean Fahrradschloss für Kinder
  • Leicht
  • Günstig
  • Keine Chance gegen Seitenschneider
Kryptonite KryptoFlex 410 Looped Cables
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite KryptoFlex Looped Cables
  • Relativ stabil
  • Verschiedene Längen erhältlich
  • Leicht zu öffnen
Everest Fitness
Test besten Fahrradschlösser: Everest Fitness
  • Relativ stabil
  • Leicht zu öffnen
Abus Steel-O-Flex Tresor 1360
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Tresor 1360
  • Relativ günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Unsaubere Verarbeitung
Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C
  • Relativ günstig
  • Nicht bruchsicher
Aaron Spin
Test Fahrradschloss: Aaron Spin
  • Mäßige Verarbeitungsqualität
  • Nicht bruchsicher
  • Dafür zu teuer
Burg-Wächter Spiralseilschloss 1345
Test besten Fahrradschlösser: Burg Wächter Seilschloss
  • Günstig
  • Ordentliche Ausstattung
  • In mehreren Farben erhältlich
  • Leicht zu öffnen
  • Kein Staubschutz
Bigo Kabelschloss
Test besten Fahrradschlösser: Bigo Kabelschloss
  • Relativ günstig
  • Ausstattung ist okay
  • Leicht zu öffnen
Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K
  • Günstig
  • Überhaupt nicht bruchsicher
Master Lock 8127EURDPRO
Test Fahrradschloss: Master Lock 8127EURDPRO
  • Günstig
  • In mehreren Farben erhältlich
  • Unsaubere Verarbeitung
  • Kein Staubschutz
  • Nicht bruchsicher
Abus Cobra 10/200
Test besten Fahrradschlösser: Abus Cobra 10/200
  • Verschiedene Längen erhältlich
  • Leicht zu öffnen
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Unser Favorit

Bestes Kabelschloss

Abus Ivera Steel-O-Flex 7200

Das Panzerkabelschloss ist ein ernstzunehmender Widersacher, nur mit viel Mühe zu öffnen und trotz seiner Länge relativ leicht.

Das Panzerkabelschloss Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 ist für uns für die meisten Fahrradfahrer ganz klar die beste Wahl. Wir konnten es zwar knacken, der dazu nötige Aufwand war aber beachtlich. Noch dazu ist es leicht und sehr flexibel in der Handhabung.

In den eingeplanten drei Minuten waren wir noch nichtmal so weit, dass wir den Seitenschneider am Stahlkabel ansetzen konnten. Am Ende haben wir letztendlich unsere gesamte Werkzeugpalette gebraucht, um das Schloss zu durchtrennen.

Um das Innenleben freizulegen, mussten wir zunächst einmal durch das Textil kommen. Unter dem Textil kam eine Art Gummischlauch zum Vorschein. Darunter stießen auf Stahlhülsen, um festzustellen, dass man daran dauernd abrutscht. Längs zu schneiden ging auch nicht, weil die einzelnen Glieder überlappen und man mit der Spitze des Seitenschneiders nicht dazwischen kommt. Wären wir nur mit einem Seitenschneider bewaffnet auf Diebestour gewesen, wäre uns das Ganze spätestens an dieser Stelle zu blöd gewesen und wir hätten uns einfach ein anderes Fahrrad vorgenommen.

Nur mit Messer, Seiten- und Bolzen­­schneider zu öffnen

Mit dem Bolzenschneider konnten wir die Stahlhülsen zerquetschen, darunter kam schlussendlich das Stahlkabel zum Vorschein, das man mit viel Gefummel dann wiederum mit dem Seitenschneider durchtrennen konnte. Aber auch da war es nicht einfach mit einem Schnitt getan, denn das ganze Kabel aufs Mal ließ sich nicht durchtrennen. Nur mit kleinen Strängen von wenigen Fasern und häufigem Nachsetzen kamen wir voran, bis das Ivera nach langer Gegenwehr letztendlich durchschnitten war.

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Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Das Ivera Steel-O-Flex 7200 ist für seine Länge relativ leicht.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Das Durchschneiden des Textilmantels mit dem Seitenschneider ist mühsam.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Unter der Kunstfaser befindet sich noch ein Gummischlauch.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Die Stahlmanschetten bekommt man nur mit einem Bolzenschneider geknackt.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Erst dann kann man das Stahlkabel im Inneren erkennen.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Nach langem Kampf haben wir das Ivera besiegt. Einfach war das nicht.

Wir haben es anschließend auch nochmal an einer anderen Stelle mit der Metallsäge probiert. Die erwies sich als sehr gutes Mittel, um dem störrischen Textil Herr zu werden. Das war es aber auch schon wieder, denn an den Stahlgliedern zeigte sich das Ivera auch nach einer Minute Sägen absolut unbeeindruckt von unseren Handwerkskünsten. Es hatte nur ein paar kleinere Kratzer, das war’s.

Auch wenn wir das Ivera Steel-O-Flex schlussendlich kleinkriegten, dauerte es deutlich länger als drei Minuten und war nur mit Messer, Seitenschneider und Bolzenschneider zu schaffen. Damit ist es für uns in der Praxis aufbruchssicher.

Kein Staub­schutz am Schlüssel­loch

Die Ausstattung des schwarz-blau gestreiften Panzerkabelschlosses ist leider etwas mager; es liegen nur zwei Schlüssel bei und keiner der beiden hat eine LED. Unschön finden wir auch, dass das Ivera Steel-O-Flex 7200 keinen Staubschutz hat – selbst die billigsten Schlösser von No-Name-Herstellern verfügen meist mindestens über einen manuellen Schieber. Eine Halterung gibt es nur gegen Aufpreis mit dem Namenszusatz »+RBU«, aber die braucht man bei einem flexiblen Schloss wie dem Ivera auch nicht unbedingt.

Den Testsieg bekommt das Ivera Steel-O-Flex 7200, weil es im Gegensatz zu allen anderen aufbruchssicheren Schlössern im Test sehr leicht und gut zu handhaben ist. Es ist zwar nicht ganz so flexibel wie ein Ketten- oder Kabelschloss, kommt dem aber sehr nah. Außerdem ist es lang genug, dass man sein Fahrrad überall ansperren kann. Auch bei der Verarbeitung leistet es sich keine Schnitzer und der Preis gefällt uns obendrein: Rund 30 Euro sind angesichts der tollen Leistung alles andere als viel.

Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 im Testspiegel

Die Stiftung Warentest hatte das Ivera 7200 ebenfalls schon im Test und hat eine Gesamtnote von 3,8 vergeben (Test 04/2013). Das ist erstmal ernüchternd, klingt aber schlechter als es tatsächlich ist, weil das Ivera damit noch immer die zweitbeste Bewertung der Panzerkabelschlösser bekommen hat und auch bauformübergreifend zu den Top 10 im Testfeld gehörte.

Kritisiert wurde vor allem die Aufbruchssicherheit, was bedeutet, dass die Tester das Steel-O-Flex offenbar in unter 3 Minuten öffnen konnten. Wir können uns nicht vorstellen, wie das zu bewerkstelligen sein soll. Leider macht die Stiftung Warentest hierzu keine genaueren Angaben.

Gelobt wurden die Handhabung mit einer soliden 2,2, die gute Haltbarkeit mit einer Bewertung von 1,5 und die äußerst geringe Schadstoffbelastung, für die das Ivera sogar die Bestnote von 1,0 ergattern konnte.

Alternativen

Gut für Motorräder

Contec PowerLoc

Das dicke Panzerkabelschloss ist hervorragend verarbeitet und löblich ausgestattet, aber nicht gerade kompakt.

Falls Sie auf der Suche nach einem geeigneten Schloss für Ihr Motorrad sind, ist das PowerLoc von Contec eine gute Alternative. Das Panzerkabelschloss ist etwas größer und schwerer, womit es für die meisten Fahrradfahrer zu unhandlich sein dürfte. In Sachen Sicherheit ist das PowerLoc dafür aber noch eine Nasenlänge voraus.

Das liegt allem voran an den enormen Abmessungen des Schlosses, denn die Stahlmanschetten haben je nach Ausführung einen Durchmesser von mindestens zwei Zentimetern und sind damit zu breit, um zwischen die Klemmen eines Bolzenschneiders zu passen. Da man sie aber ohne den Riesenquetscher nicht aufkriegt, kommt man nicht an das Stahlkabel im Inneren. Somit wird auch der Seitenschneider auf die Plätze verwiesen. Man könnte sie zwar aufsägen, dazu muss man aber ordentlich Zeit mitbringen – zu viel für einen Diebstahl in der Öffentlichkeit.

Das Problem, dass sich aus den stattlichen Abmessungen ergibt, liegt auf der Hand: Das Schloss ist zum Einen ziemlich schwer und zum Anderen relativ unflexibel und damit schwierig zu verstauen. Die große Länge, die aufgrund der Möglichkeit, das Schloss beispielsweise um einen Laternenpfahl legen zu können, eigentlich zu den positiven Eigenschaften gehört, wird da schnell zum Nachteil.

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Fahrradschloss Test: Contec Powerloc
Das Contec PowerLoc ist fast so dick wie der Rahmen des Fahrrads.
Fahrradschloss Test: Contec Powerloc
Nobel: Das PowerLoc verfügt über einen doppelseitigen Staubschutz.

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen: Die mattschwarze Ummantelung aus Kunststoff ist wasserabweisend und sieht gut aus, der Schlüssel hakt nicht. Das Schlüsselloch hat eine doppelseitige, automatische Verriegelung für den Staubschutz. Man kann somit nicht vergessen ihn wieder zu verschließen und braucht sich trotzdem keine Gedanken machen, dass Schmutz in das Schloss gelangen könnte.

Vorbild­liche Aus­stattung und Ver­arbeitung

Wir wissen zwar nicht, ob man wirklich so viele Schlüssel braucht, aber das PowerLoc hat davon gleich fünf im Gepäck – mehr als stattlich! Einer davon ist mit einer weiß leuchtenden LED ausgestattet, die einem im Dunklen das Finden des Schlüssellochs erleichtert. Da darf sich Abus ruhig mal anschauen, wie andere Hersteller das machen.

Was allerdings auch hier fehlt, ist eine Halterung. Andererseits wüssten wir aber ohnehin nicht, wo man sie anbringen könnte, denn das Schloss wäre dafür in jedem Fall zu ausladend.

Für die meisten Fahrradfahrer dürfte das Contec PowerLoc zwar zu groß, zu unhandlich und zu schwer sein, für E-Bikes, S-Pedelecs oder Mopeds ist es aber eine sehr gute Alternative.

Wenns schnell gehen muss

Hiplok Z-Lok

Das Z-Lok hält nicht viel fest, eignet sich als kurzzeitige Sicherung aber vor allem für Sportradler.

Das Hiplok Z-Lok ist für »Nur mal schnell«-Situationen konzipiert, also jene Momente, in denen man sich nur sehr kurz und nicht weit von seinem Fahrrad entfernt. Genau genommen ist es kein Kabelschloss, ähnelt diesen aber sowohl im grundsätzlichen Aufbau als auch bei den Schwachpunkten.

Am besten lässt sich das Z-Lok als metallverstärkter Kabelbinder beschreiben. Innen verläuft eine bandartige Schiene, die außen von Kunststoff ummantelt ist. Man steckt das eine Ende in die Lasche am anderen Ende und zurrt es fest, das war’s. Der Schlüssel – lediglich einer liegt bei – ist viel mehr eine zweidornige Klammer als ein richtiger Schlüssel. Für den angedachten Einsatzzweck reicht das aber auch schon aus, denn als sogenanntes »Café Lock« will es überhaupt kein hochgerüstetes Bollwerk sein.

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Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Das Z-Lok ist sehr kurz, nimmt dafür aber auch kaum Platz weg.
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Mit dem Bolzenschneider kamen wir es nicht durch, dafür ist es zu dünn und zu flexibel.
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Mit der Säge ging es gut, war aber ziemlich laut. Die beste Waffe gegen das Z-Lok ist der Seitenschneider.
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Der Schlüssel ist mehr eine zweidornige Klammer als ein richtiger Schlüssel.

Die Verarbeitungsqualität ist sehr hoch und die Anwendung komfortabel. Weil das Material recht elastisch ist, hatten wir mit dem Bolzenschneider starke Probleme. Zerquetschen? Keine Chance! Anders sieht es mit der Metallsäge aus: Wir konnten das Schloss in unter 90 Sekunden zersägen. Das war allerdings so laut, dass es in der näheren Umgebung kaum zu überhören war – und weiter sollte man sich ohnehin nicht entfernen, wenn man nur das Z-Lok zur Sicherung seines Fahrrads benutzt. Der Seitenschneider war entsprechend unserer Erwartungen das wirksamste Mittel, hier reichte ein schneller Schnitt und das Z-Lok fiel zu Boden. Wir hatten die Befürchtung, man könne den Verschluss mit zwei kleinen Nägeln oder Schraubendrehern überlisten, können aber Entwarnung geben: Wir konnten es mit beiden Hilfsmitteln nicht öffnen.

Als Allround-Schloss taugt das Hiplok Z-Lok überhaupt nichts, das ist aber eben auch nicht seine Aufgabe. Für den schnellen Gang zum Bäcker ist es durchaus in Ordnung. Damit eignet es sich de facto allerdings nur für Sport-Radler, die wenig möglichst Gewicht mit sich führen wollen und in dem Wissen aus dem Haus gehen, dass sie ihr Fahrrad ohnehin nirgends lange anschließen werden. Möchte man damit etwa einkaufen, zur Arbeit fahren oder Arzttermine wahrnehmen, ist eine deutlich wehrhaftere Sicherung nötig, als das Z-Lok bieten kann. Abgesehen von der Länge erfüllt es trotzdem alles, was ein typisches Kabelschloss ausmacht, ist aber komfortabler in der Handhabung.

Für Kinder­fahr­räder

Abus Numerino 5412C/85/12

Das Numerino ist in verschiedenen Farben erhältlich und stabiler als vergleichbare Stahlkabelschlösser.

Auf herkömmliche Spiralkabelschlösser sollte man nur zurückgreifen, wenn stabilere Schlösser aufgrund ihres Gewichts partout nicht in Frage kommen. Am häufigsten trifft das auf Kinderfahrräder zu. Offiziell wird das Abus Numerino zwar gar nicht als Kinderfahrradschloss vermarktet, es erfüllt die Ansprüche an ein solches aber umso besser.

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich beim Abus Numerino um ein Zahlenschloss. Es hat vier Zahlenwalzen, die dank Erhebungen ertastbar sind, was das Aufschließen im Dunkeln erleichtert. Man bekommt das Numerino wahlweise mit 85 oder 120 Zentimeter Länge und in mehreren Farben. Wir hatten die kurze Variante in Blau, die uns bereits optisch etwas an ein Kinderfahrradschloss erinnerte – offiziell ist es keines. Umso überraschter waren wir, dass das Numerino robuster war als die meisten anderen Spiralkabelschlösser.

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Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Im Vergleich zu anderen Stahlkabelschlössern ist das Numerino recht starr und ringelt sich nicht.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Unser Aufbruchversuch mit dem Bolzenschneider …
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
… war zwar erfolgreich, dauerte aber überraschend lange.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Normalerweise ist der Seitenschneider fatal für Stahlkabel.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Am Numerino mussten wir aber knipsen …
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
… und knipsen …
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
… und das Faser für Faser. Das Schloss dabei zu verdrehen hilft normalerweise, ist beim Numerino wegen seiner Starrheit aber nicht ganz so einfach.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Das Schloss zu zersägen ist zwar möglich, aber sehr anstrengend und zeitintensiv.

Das Schloss ist verhältnismäßig starr, was zwar die Handhabung minimal erschwert, allerdings auch das Aufbrechen mit einem Bolzenschneider umständlicher macht. Wir haben es zwar in drei Minuten geschafft, es war aber knapp. Mit dem Seitenschneider lässt es sich natürlich – wie alle Spiralkabel – zerschneiden, allerdings nicht schnell: Hier mussten wir Faser für Faser durchknipsen, was uns in den veranschlagten drei Minuten nicht ganz gelang. Ein wichtiger Grund dafür dürfte sein, dass das Stahlseil des Abus Numerino im Vergleich zu vielen Konkurrenten deutlich dicker ist, der Mantel ist hier tatsächlich nur ein Mantel und im Verhältnis zum Gesamtdurchmesser dünn.

Zwar darf man nicht vergessen, dass Kabelschlösser allgemein nur begrenzten Schutz bieten, dennoch konnte uns das Numerino positiv überraschen. Wenn Gewicht der wichtigste Faktor ist, ist das Schloss eindeutig einen Blick wert. Wir raten aber, es bei der 85-Zentimeter-Version zu belassen, da die nächstgrößere Variante mit 1,20 Meter für Kinder schwer zu handhaben sein dürfte. Erwachsenen raten wir hingegen zu einem schwereren Fahrradschloss, das mehr Schutz bietet.

Außerdem getestet

Hiplok Z-Lok Combo

Das Hiplok Z-Lok Combo unterscheidet sich nur marginal vom normalen Z-Lok ohne »Combo« im Namen. Der Zusatz bezieht sich auf den Verschluss, denn statt mit einem Schlüssels wird die Combo-Variante mithilfe von drei Zahlenrädchen geöffnet. Diese sind, wie auch die auf ihr aufgedruckten Nummern, recht klein, weshalb Menschen mit einer ausgeprägten Sehschwäche Probleme beim Eingeben des Codes bekommen könnten. Gegenüber dem normalen Z-Lok ist das Z-Lok Combo etwas größer, sowohl in der Länge als auch in der Breite.

Was den Schutzfaktor und den Einsatzzweck angeht, macht es praktisch keinen Unterschied, ob man Schlüssel oder Zahlen bevorzugt. Lediglich zum Durchsägen braucht man aufgrund der breiteren Bauweise einige Sekunden länger, die lassen sich aber vernachlässigen. Bei den Kosten lassen sich allerdings deutliche Unterschiede ausmachen, denn zum Preis eines einzigen Z-Lok Combo bekommt man alternativ auch einen Doppelpack der normalen Version.

Nean Panzerschloss

Die Textilummantelung des Nean Panzerschlosses ist nicht wie beim Abus Ivera befestigt, sondern lässt sich ein Stück weit bewegen. Das erleichtert den Zugriff, weil man sich nicht erst mit Messer oder Säge hindurcharbeiten muss. Lediglich den äußeren Gummischlauch muss man durchschneiden, das geht aber recht schnell.

Schon mit einem Seitenschneider kommt man relativ schnell ziemlich weit. Man kann die Stahlmanschetten anschneiden und dann aufbiegen. Das erfordert allerdings recht viel Feinarbeit und konnte zumindest erfolgreich verhindern, dass wir es innerhalb der angesetzten drei Minuten erledigen konnten. Hat man dann aber erst einmal geschafft, das Stahlseil freizulegen, ist es nur noch eine Sache von wenigen Sekunden und die Metallfasern sind durchtrennt.

Mit dem Bolzenschneider haben wir das Nean Panzerschloss schneller kleingekriegt. Die Stahlhülle zu durchbrechen war damit kein Problem, das Stahlseil im Inneren brauchte hingegen eine ordentliche Behandlung aus Drehen und Rütteln, bis es durch war.

Gegen unsere Säge konnte sich das Schloss gut behaupten und wir schafften trotz einiger Anstrengung nicht, ihm innerhalb von drei Minuten nennenswerte Schäden zuzufügen.

Ausgestattet ist das Fahrradschloss übrigens mit zwei Schlüsseln ohne LED. Einen Staubschutz hat es nicht. Damit bleibt zusammengefasst ein sehr günstiges, mittelmäßiges Panzerkabelschloss mit schlechter Ausstattung.

Onguard Rottweiler

Das Design des Onguard Rottweiler ist, wie bei Onguard üblich, in Schwarz-Gelb gehalten und sieht damit schon recht warnend aus. Der lackartig glänzende Gummischlauch umfasst sehr breite Stahlmanschetten, die mit drei Zentimetern Durchmesser zu dick sind, um sie mit dem Bolzenschneider zerquetschen zu können. Auch der Rest des Schlosses ist einfach nur groß und klobig. Das macht das Fahrradschloss noch ein ganzes Stück unflexibler als das Contec PowerLoc, und nicht nur beim riesigen Gehäuse des Verschlussteils fragt man sich, ob das wirklich nötig ist. Auch das Kabel selbst ist sehr unflexibel und das elegante, doppelte Zusammenrollen, wie es auf den Produktfotos zu sehen ist, ist eine reine Wunschvorstellung ohne jeden Realitätsbezug.

Immerhin ist die Ausstattung ordentlich, denn das Rottweiler hat einen doppelseitigen, automatischen Staubschutz und satte fünf Schlüssel. Einen davon ziert eine LED.

Das Schloss ist kein kompletter Reinfall, aber gegenüber dem Contec PowerLoc kürzer, schwerer, starrer und allgemein unhandlicher. Das macht den Konkurrenten praktisch in allen Bereichen überlegen.

Master Lock Python 8418EURD

Das MasterLock Python 8418EURD ist auf Flexibilität ausgelegt: Der clevere Aufbau erinnert an eine Schlange und gibt die Möglichkeit, das maximal 1,80 Meter lange Kabelschloss auf eine handlichere Länge zurechtzuziehen. Für den dann entstehenden Kabelüberschuss und für den Transport hat es zudem ein Klettband zur Fixierung. Das 8418EURD ist 8 Millimeter dick, optional bekommt man es als 8417EURD oder 8728EURD auch mit 5 bzw. 10 Millimetern Durchmesser.

Allzu viel sollte man von einem Kabelschloss natürlich nicht erwarten, denn Seitenschneider werden ihnen immer gefährlich. Umso beeindruckter waren wir, als wir es nicht in drei Minuten kleinbekamen. Es war stark ramponiert und hätte sicher keine weitere Minute standgehalten, aber dennoch: Das Stahlkabel war tatsächlich zäh genug, um unsere Zeitvorgabe zu überstehen. Damit war es eines der stabilsten Kabelschlösser im Test, die keine Stahlmanschetten haben. Wir sind zufrieden.

Dansi Panzergliederschloss

Das Dansi Panzergliederschloss gewährt etwas Wahlfreiheit, denn es ist in den Größen 18 x 850 Millimeter, 20 x 1.000 Millimeter und 24 x 1.200 Millimeter erhältlich. Wir hatten die kleinste Variante im Test, würden Interessierten aber dringend eine der größeren Versionen ans Herz legen. Der Grund dafür ist unser Bolzenschneider, mit dem wir die Manschetten mühelos zerdrücken konnten – mit einem höheren Durchmesser hätten wir es vermutlich nicht zwischen die Schneideblätter bekommen. So war tatsächlich das Stahlseil im Inneren der härtere Gegner.

Die Schlüssel haben Plastikkappen und der Staubschutz wird durch eine manuelle Klappe realisiert. Mehr Komfort ist nicht drin, für den angezeigten Preis aber auch nicht zu erwarten – das Schloss ist ohnehin schon ein Schnäppchen. Weil wir es aufbrechen konnten und weil der verwendete Kunststoff nicht so wirkt, als würde er jahrelang durchhalten, möchten wir es nicht empfehlen. Als Alternative zu einem Extrem-Billig-Kabelschloss wie z. B. dem Winzwon steht es aber hervorragend da: Es ist viel sicherer und kostet obendrein noch weniger. Würde an einem Fahrradschloss nicht im wahrsten Sinn des Wortes zu viel Wertvolles dranhängen, wäre das Dansi vielleicht sogar unser Preistipp geworden.

Nean Fahrradschloss für Kinder

Beim Nean Fahrradschloss für Kinder bekommt man genau das, was man erwartet – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Kabelschloss hat vier Zahlenwalzen, die kindgerecht in verschiedenen Farben gehalten sind: Grün, Blau, Rot und Rosa. Dies sind auch gleichzeitig die Farben, in denen das Schloss selbst erhältlich ist, außerdem steht noch eine schwarze Variante bereit.

Das Stahlseil nimmt rund die Hälfte des Durchmessers ein, die andere besteht aus Gummiummantelung. Das Schloss ist nicht besonders lang und sehr leicht, was Kindern die Handhabung erleichtert. Typisch für Kabelschlösser kann man es innerhalb von Sekunden mit einem Seitenschneider aufknipsen, gegen Bolzenschneider und Metallsägen hält es länger durch.

Für ein Kinderfahrradschloss ist das Nean-Modell vollkommen in Ordnung. Besonders viel Schutz kann man von dieser Bauform aber allgemein nicht erwarten, da bildet auch dieses Schloss keine Ausnahme.

Bigo Kabelschloss

Das Bigo Kabelschloss ist ein typisches Spiralkabelschloss in Mattschwarz, wie man sie seit Jahren kennt. Als Verschluss dient eine fünfstellige Code-Walze, womit 100.000 verschiedene Kombinationen möglich sind. Das Schloss ist schon recht günstig zu haben und bringt gleich noch eine Halterung mit.

Wie für Kabelschlösser üblich, ist es ziemlich leicht, obwohl es mit einer Länge von 1,80 Metern zu den längsten Fahrradschlössern überhaupt gehört.

Leider ist es, wie ebenfalls für Kabelschlösser üblich, eine reine Mitnahmesperre und höchstens für Kinderfahrräder interessant, bei denen ein ernstzunehmendes Schloss aufgrund des höheren Gewichts nicht in Frage kommt. Wirklichen Schutz darf man hier einfach nicht erwarten, denn mit dem Seitenschneider ist das dünne Kabel innerhalb von Sekunden durchgeknipst. Das geht so schnell, dass wir uns gar nicht mal mehr die Mühe gemacht haben, die Säge auszuprobieren – den extra Aufwand würde sich einfach niemand machen.

Burg-Wächter Spiralseilschloss 1345

Das Burg Wächter Spiralseilschloss 1345 gibt es in mehreren Farben, was modebewusste Radler und Kinder bestimmt freuen dürfte. Es kommt mit einer Halterung und zwei Schlüsseln, wovon einer mit einer LED bestückt ist. Das ist angesichts des sehr günstigen Preises lobenswert.

Leider ist an dem ohnehin schon nicht sonderlich beeindruckend wirkenden Fahrradschloss nicht sehr viel dran – oder besser gesagt: drin. Das Stahlseil nimmt nämlich gerade mal ein Drittel des Durchmessers ein, die anderen zwei Drittel sind Kunststoffmantel. Entsprechend schnell kann man das Kabel mit dem Seitenschneider durchknipsen – ein Schnitt und das Ding ist sofort offen. Das ist selbst für ein Kabelschloss ziemlich mickrig.

Mit dem Bolzenschneider dauerte es nur unwesentlich länger und nach gut 20 Sekunden hatten wir das Schloss ein zweites Mal durchtrennt. Das lag aber auch eher daran, dass ein Bolzenschneider unhandlicher ist als ein Seitenschneider, nicht daran, dass das Schloss besser gewappnet gewesen wäre.

Schutz sieht anders aus. Aufgrund der erhältlichen Farbpalette ist das Fahrradschloss vielleicht noch für Kinder interessant, aber selbst dann würden wir eher zu einem der kleinen Abus-Kettenschlösser greifen. Die widerstehen immerhin Seitenschneidern, haben noch die stabile Textilhülle für sich und es gibt sie obendrein in noch mehr verschiedenen Farben.

Kryptonite KryptoFlex 410 Looped Cables

Streng genommen laufen Schlaufenkabel außer Konkurrenz, weil es sich dabei nicht wirklich um Fahrradschlösser im eigentlichen Sinn handelt – dazu fehlt ihnen der »Schloss«-Teil. Viel mehr sind sie zusätzliche Sicherungskabel für Laufkomponenten, wie vor allem Räder. Sie sind also dazu gedacht, ein richtiges Schloss zu ergänzen und werden entsprechend häufig im Set mit Bügelschlössern verkauft, um dem Problem ihrer typisch geringen Größe zu begegnen.

Das beste Schlaufenkabel unter den drei von uns getesteten waren die Kryptonite Kryptoflex Loop Cables. Bautypisch für Stahlkabel kann man sie natürlich recht schnell durchtrennen, das dauert aber länger als erwartet – deutlich länger als beispielsweise beim Burg Wächter Spiralseilschloss.

Mit dem Seitenschneider konnten wir nicht auf einmal das gesamte Stahlseil durchschneiden, sondern mussten uns, wie schon beim Abus Ivera 7200, immer wieder einzelne Faserstränge vornehmen und mehrmals nachsetzen. Insgesamt haben wir 45 Sekunden gebraucht, was für ein Stahlkabel kein schlechter Wert ist.

Auch gegenüber dem Bolzenschneider gab sich das Kabel relativ resistent. Unsere bewährte Vorgehensweise, einmal mit Kraft reinzuschneiden und das Kabel dann gegeneinander zu zwirbeln, funktionierte bei den Looped Cables nicht so gut wie gewohnt und wir mussten das Spiel einige Male wiederholen, bis das Kabel nach etwa einer Minute durchtrennt war.

Wir weisen noch einmal explizit darauf hin, dass man mit solchen Kabeln nicht das Fahrrad selbst abschließen sollte! Für den angedachten Einsatzzweck sind die Kryptoflex Looped Cables aber gar nicht mal so schlecht.

Everest Fitness

Allzu viel lässt sich über das Schlaufenkabel Everest Fitness nun eigentlich gar nicht mehr sagen, weil es sich kaum von den Kryptonite Looped Cables unterscheidet. Die Gegenwehr des Everest-Kabels war nur unwesentlich niedriger als die des Kryptonite-Pendands und dessen Zerstörung benötigte ähnliche Zeiten.

Da die beiden Konkurrenten preislich ähnlich liegen, kann man die Wahl fast vollständig vom Geschmack abhängig machen: Das Kryptonite-Modell ist grau-orange, das Everest-Kabel hingegen schwarz-rot. Oder man entscheidet sich aufgrund der Länge, denn das Everest Fitness gibt es nur in der Einheitsgröße von zwei Metern. Bei Kryptonite hat man da etwas mehr Auswahl.

Abus Cobra 10/200

Deutlich schlechter als die beiden Konkurrenzmodelle hat das Abus Cobra abgeschnitten. Wir waren angesichts des dünnen Stahlseils schon sehr überrascht, dass auf dem Kabel wirklich das Logo desselben Herstellers prangt, der sich sonst in Sachen Qualität kaum Schwächen erlaubt hat.

Mit dem Seitenschneider haben wir 35 Sekunden gebraucht, mit dem Bolzenschneider sogar nur 17 Sekunden. Das mag zum Einen daran liegen, dass das Stahlseil selbst ein ganzes Stück dünner ist als bei Everest und Kryptonite, zum Anderen befindet sich im Inneren des Stahlkabels auch noch ein Strang aus Textil, der überhaupt nichts aushält. Wir haben wirklich keine Ahnung, was sich Abus dabei gedacht hat.

Äußerlich ähnelte unsere Version des Abus-Kabels dem Everest-Modell wie ein Ei dem anderen: Beide waren zwei Meter lang und schwarz-rot, Abus bietet aber auch noch andere Größen an. Unser Ratschlag bleibt trotzdem: Wenn Sie ein Schlaufenkabel brauchen, nehmen Sie lieber eins der anderen beiden.

Aaron Spin

Vom Aaron Spin waren wir überrascht – leider nicht positiv. Wir hatten das Spin gleichzeitig mit dem Kettenschloss Lock One im Test, bei dem uns besonders die Zahlenwalzen gefielen, weil sie satt einrasten und einen guten Widerstand bieten. Die Walzen am Spin sind hingegen schwammig, nur zweckmäßig und unterscheiden sich damit nicht von denen, die man an beliebigen No-Name-Schlössern findet – und diese Feststellung lässt sich auch auf den Rest des Schlosses übertragen. Beispielsweise löste sich der Logo-Aufdruck bereits am Anfang unseres Tests, obwohl wir das Fahrradschloss davor kaum in der Hand hatten.

Auch Aufbruchversuchen widersteht es nicht besser als Billigschlösser, wir konnten es sowohl mit dem Seitenschneider als auch mit dem Bolzenschneider knacken. Außergewöhnlich schlecht ist das Spin zwar nicht, wir sehen aber keinen Grund, der den Aufpreis gegenüber einem Billigprodukt rechtfertigen würde.

Master Lock 8127EURDPRO

Über das Master Lock 8127EURDPRO lässt sich nur wenig berichten, was nicht jeder schon ahnen kann, da es solche Schlösser wie Sand am Meer gibt. Es hat keinen Staubschutz, zwei sehr einfache, aber funktionale Schlüssel und ist für wenig Geld zu haben. Allerdings ist es mit einem Seitenschneider in unter 30 Sekunden durchtrennt und selbst mit dem Bolzenschneider, der für Stahlkabel eigentlich nur bedingt geeignet ist, haben wir nur knapp über zwei Minuten gebraucht. Lediglich den Sägetest bestand das Fahrradschloss, aber auch den nicht mit Bravur: Zersägen kann man es schon, es dauert nur länger als drei Minuten. Damit taugt das 8127EURDPRO bestenfalls als Ergänzung, jedoch nicht als alleinige Sicherung.

Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K

Panzerkabelschlösser sind normalerweise eine gute Wahl, weil man zwei Werkzeuge braucht – einen Bolzenschneider, um die Stahlmanschetten zu zerquetschen, und einen Seitenschneider, um das innenliegende Stahlseil zu durchtrennen. Für das Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K gilt das nicht, denn hier reichte schon eines der beiden Werkzeuge – wahlweise das eine oder das andere, denn öffnen konnten wir es auch mit beiden einzeln. Daran ist vor allem bestürzend, wie leicht es mit dem Seitenschneider ging, denn mit dem sollten wir eigentlich nur mühsam oder gar nicht durch die Manschetten kommen. Tatsächlich konnten wir diese aber ohne Probleme einfach von der Seite her aufschneiden, was ihren grundlegenden Sinn vollständig ad absurdum führt.

Abus selbst hält das Schloss übrigens auch für nicht sicher und vergibt im eigenen Ranking lediglich die Sicherheitsstufe 5 von 15. Dem können wir uns nur anschließen.

Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460

Das Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460 sticht mit seinen transparenten Zahlenwalzen ein wenig aus der Masse heraus. Das verfolgt optische Gründe – und damit meinen wir nicht nur den Style, sondern die eingebaute Beleuchtung der Zahlenwalzen. Die erfüllt ihren Zweck, beeindruckend ist die kleine LED-Funzel allerdings nicht.

Die in schwarzer Farbe auf die Walzen gedruckte Beschriftung wirkt leider nicht sehr hochwertig, löste sich bei unserem Testmuster schon leicht ab und war vor allem auf den Noppen für die Nullstellung zudem nicht richtig zentriert – man hätte denken können, jemand hätte das Fahrradschloss per Hand und Kugelschreiber beschriftet.

Was am Raydo 1460 »Pro« sein soll, können wir nur raten. Eine unprofessionelle Version des Schlosses gibt es nicht, und mit seinem Sicherheitslevel von gerade einmal 6/15 ist es auch nicht besonders robust. Wir haben es in rund eineinhalb Minuten mit dem Bolzenschneider zerteilt. Mit dem Seitenschneider die Manschetten anzugreifen dauerte etwas länger, funktionierte aber ebenfalls gut.

Sicher ist das Steel-O-Flex Raydo Pro 1460 damit nicht und mit seinem Preis von rund 50 Euro zum Testzeitpunkt 04/2023 obendrein viel zu teuer.

Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C

In Abus‘ eigenem Ranking hat das Steel-O-Flex Tresorflex 6615C ein Sicherheitslevel von 5/15, was uns im direkten Vergleich zum ohnehin schon nicht sehr robusten Steel-O-Flex Tresor 1360 etwas überrascht. Wir vermuten, dass es etwas mit dem niedrigeren Durchmesser zu tun hat. Für unseren Bolzenschneider spielte der aber nur eine untergeordnete Rolle, denn wir konnten die Stahlmanschetten beider Fahrradschlösser mit der gleichen Leichtigkeit zerdrücken. Der 40-sekündige Solo-Auftritt des Seitenschneiders teilte das 6615C dann noch ein zweites Mal entzwei. Gerade letzteres sollte argwöhnisch werden lassen – die Stahlmanschetten sollten uns die Arbeit deutlich mehr erschweren, als sie es in der Praxis tun. Immerhin ist es ein bisschen besser als reine Stahlkabelschlösser, toll sieht aber anders aus.

Abus Steel-O-Flex Tresor 1360

Das Abus Steel-O-Flex Tresor 1360 wirkt billig und ziemlich generisch – und das ist es auch. Von No-Name-Panzerkabelschlössern unterscheidet es sich nicht nennenswert, und so hatte unser Testmuster – wir hatten übrigens die 85-Zentimeter-Variante im Test – auch direkt Spaltmaße im Plastikmantel direkt neben den Zahlenwalzen. Diese lassen sich gut bedienen und haben die gleiche Haptik wie die Walzen der zeitgleich getesteten Schwestern Steel-O-Flex Tresorflex 6615C und Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460.

Abus gibt dem Fahrradschloss im hauseigenen Ranking ein eher geringes Sicherheitslevel von 6/15 und deutet damit schon an, dass man sich davon lieber nicht zu viel Schutz erhoffen sollte. Dass das Tresor 1360 nur einen Punkt unter unserem Kabelschloss-Testsieger Ivera Steel-O-Flex 7200 liegen soll, lässt uns an Abus‘ Ranking allerdings zweifeln, denn die Gegenwehr des Tresor kommt kaum an die violette Schwester heran. Wir haben mit dem Bolzenschneider alleine 1:25 Minuten gebraucht, um es zu zerlegen, und sogar mit dem Seitenschneider ist es möglich, in die Manschetten zu schneiden und so das Stahlkabel im Inneren freizulegen. Immerhin ging das nicht ganz so einfach wie beim Microflex 6615K in einer früheren Testrunde, aber das unterwältigende Billig-Schlösslein sollte auch nicht der Maßstab sein.

Wir sehen keinen Grund für einen Kauf. Das Tresor 1360 bietet nicht viel, und was es gut macht, machen andere mindestens genauso gut. Da hilft auch der Markenname nichts.

 Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss

Die besten Bügelschlösser

Experten sind sich einig: Bügelschlösser sind am sichersten. Und das hat sich auch in unserem Test bestätigt.

Sie bestehen aus einem U-förmigen Stahlbügel, dessen offene Enden in den Verschlussriegel gesteckt werden. Am dicken Stahl kapitulieren selbst Bolzenschneider. Um noch sicherer zu gehen, ist das Schloss im besten Fall außerdem doppelt verriegelt. Das bedeutet, dass beide Enden einzeln abgesperrt sind und ein Dieb den Bügel nicht nur einmal, sondern gleich zweimal durchtrennen müsste.

Bügel­­schlösser sind am sichersten

Allerdings sind Bügelschlösser nicht nur relativ schwer, sondern auch sperrig. Im Alltag ist es daher nicht immer leicht, das Rad mit einem Bügelschloss anzusperren, zumal der Durchmesser der meisten Bügelschlösser zu klein für die meisten Laternenpfähle ist. Geländer und Zäune sind ebenfalls keine gute Wahl, da sie selbst oft einfach zu durchtrennen sind. Am besten zum Ansperren geeignet sind da noch die Pfosten von Verkehrsschildern.

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Fahrradschloss Test: Bügelschlösser
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Buegelschloesser Alle
Fahrradschloss Test: Bügelschlösser
Fahrradschloss Test: Bügelschlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Bügelschlösser Gruppenfoto
Fahrradschloss Test: Bügelschlösser Gruppenfoto

Zum Verstauen werden fast alle Bügelschlösser zusammen mit einer Aufhängung geliefert, mit der man das Schloss am Rahmen des Fahrrads befestigen kann.

Kurzübersicht

Bestes Bügelschloss

Abus Granit XPlus 540

Hier beißt man auf Granit: Das Schloss ist mit gängigen Mitteln nicht zu überwinden.

Wer sicher sein und dafür keine dreistelligen Beträge ausgeben will, greift zu massivem Stahl und sichert sein Fahrrad mit dem Bügelschloss Abus Granit XPlus 540. Am Bügel beißt sich jeder Bolzenschneider die Zähne aus und die besondere Schließmechanik der XPlus-Schlösser ist bei Lockpickern als praktisch unbezwingbar berüchtigt. Der 30 Zentimeter lange Bügel der großen Version ist außerdem groß genug, dass man ihn noch um einen Laternenpfahl legen kann.

Auch gut

Hiplok DX

Ein rundum gelungenes Fahrradschloss mit Top-Verarbeitung, hervorragender Handhabung und pfiffiger Transportklammer zu einem überdurchschnittlichen Preis.

Das Hiplok DX ist ein hervorragend verarbeitetes, sehr robustes Bügelschloss, das uns wegen seiner guten Handhabung gefällt. Ein Alleinstellungsmerkmal ist eine Halteklammer, die man z. B. in Hosenbund oder -tasche schieben kann, um das Schloss bequem zu transportieren. Eine dicke Gummiklappe über dem Schlüsselloch verhindert das Eindringen von Staub und Wasser.

Bullig

B’Twin 920 U

Das stabile B’Twin ist sauber verarbeitet und hat einen fairen Preis.

Das B’Twin 920 U steckt in einem dicken Gummimantel – so dick, dass man das Schloss nicht einmal im Traum zwischen die Zangen eines Bolzenschneiders bekommt. Es ist sauber verarbeitet und für seine Qualität überraschend günstig. Allerdings ist das 920 U nicht nur wehrhaft, es sieht auch so aus: Maße und Gewicht könnten manch einem Radfahrer auf Dauer zu viel sein.

Luxusklasse

Hiplok D1000

Das D1000 ist ein Top-Kandidat für teure Fahrräder. Es ist zwar nicht nicht billig, widersteht aber selbst Winkelschleifern.

Wenn Geld (nicht) egal ist, ist das Hiplok D1000 die beste Wahl. Das Schloss ist sehr teuer und lohnt sich deshalb nur für entsprechend teure Fahrräder. Für die gibt es aber auch kein besseres Schloss: Das D1000 ist dermaßen widerspenstig, dass selbst Winkelschleifer ihm nichts anhaben können – und auch in allen anderen Belangen macht sich die hohe Qualität bemerkbar.

Preistipp

Nean Bügelschloss

Das günstige Schloss hat einen angenehm langen und dicken Bügel.

Nean liefert ein Bügelschloss ab, das zwar niemanden vom Hocker reißen wird, aber mit einem dicken, großen Bügel aufwartet, mit dem man das Fahrrad auch noch gut an etwas anschließen kann. Es ist nicht fehlerfrei, erfüllt aber seinen Zweck und ist schon für einen Preis zu haben, für den man bei Abus kaum mehr als eine Kette Büroklammern bekommen würde.

Vergleichstabelle

Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit X-Plus 540
Abus Granit XPlus 540
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx
Hiplok DX
Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
B’Twin 920 U
Fahrradschloss Test: Hiplok D1000
Hiplok D1000
Test besten Fahrradschlösser: Nean Bügelschloss
Nean Bügelschloss
Test Fahrradschloss: Fischer 85850
Fischer 85850
Fahrradschloss Test: Abus Ultimate 420
Abus Ultimate 420
Test Fahrradschloss: Trelock U4 Plus
Trelock U4 Plus
Test  Fahrradschloss: Onguard Brute LK8001
Onguard Brute STD LK8001
Test besten Fahrradschlösser: Trelock BS 650/108-230 ZB 401
Trelock BS 650 ZB 401
Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit 460
Abus Granit 460
Test Fahrradschloss: Litelok X1
Litelok X1
Test Fahrradschloss: Kohlburg Novosibirsk
Kohlburg Novosibirsk
Fahrradschloss Test: Abus Facilo
Abus Facilo 32/150HB230
Test  Fahrradschloss: Abus Buffo 61887
Abus Captain 3400
Test besten Fahrradschlösser: Master Lock 8195EURDPRO
Master Lock 8195EURDPRO
Test Fahrradschloss: Abus Granit Plus 640/135HB150
Abus Granit Plus 640/135HB150
Test  Fahrradschloss: Via Velo Bügelschloss mit Kabel
Via Velo Bügelschloss mit Kabel
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite New York Lock 3000
Kryptonite New York Lock 3000
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Evolution Series 4 Standard
Kryptonite New-U Evolution Standard
Test besten Fahrradschlösser: Onguard Combo STD 8010C
Onguard Bulldog Combo STD 8010C
Test besten Fahrradschlösser: Büchel Sekura KB 305
Büchel Sekura KB 305
Test Fahrradschloss: Nean Bügel Fahrradschloss
Nean 88216
Test Fahrradschloss: Master Lock 8170EURDPRO
Master Lock 8170EURDPRO

Bestes Bügelschloss
Abus Granit XPlus 540
Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit X-Plus 540
  • Extrem robust
  • Wahlweise langer Bügel
  • Ordentliche Ausstattung
  • Automatischer Staub­schutz
  • Sehr sicher gegen Picking
  • Relativ schwer
  • Teuer
Auch gut
Hiplok DX
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx
  • Sehr stabil
  • Sehr gute Hand­habung
  • Hervorragend verarbeitet
  • Exzellenter Staub- und Wasser­schutz
  • Praktische Transport­klammer
  • Relativ kurzer Bügel
  • Überdurchschnittlich teuer
Bullig
B’Twin 920 U
Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
  • Hohe Bruchsicherheit
  • Saubere Verarbeitung
  • Guter Preis
  • Klobig und breit
  • Schwer
Luxusklasse
Hiplok D1000
Fahrradschloss Test: Hiplok D1000
  • Selbst mit Winkelschleifer nicht zu knacken
  • Hohe Verarbeitungs­qualität
  • Staubschutz
  • Hoher Preis
  • Gewöhnungs­bedürftige Haptik
Preistipp
Nean Bügelschloss
Test besten Fahrradschlösser: Nean Bügelschloss
  • Günstig
  • Stabil
  • Langer, dicker Bügel
  • Staubschutz
  • Vierkantbügel suboptimal
  • Mittelmäßige Ausstattung
Fischer 85850
Test Fahrradschloss: Fischer 85850
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Gehäuse verkratzt schnell
Abus Ultimate 420
Fahrradschloss Test: Abus Ultimate 420
  • Sehr robust
  • Automatischer Staubschutz
  • Relativ leicht
  • Relativ klein
Trelock U4 Plus
Test Fahrradschloss: Trelock U4 Plus
  • Sehr stabil
  • Tadellose Verarbeitung
  • Großer Bügel
  • Inklusive Halterung
Onguard Brute STD LK8001
Test  Fahrradschloss: Onguard Brute LK8001
  • Sehr robust
  • Sehr sicher
  • Guter Preis
  • Einschüchternde Optik
  • Staubschutz
  • Schwer
Trelock BS 650 ZB 401
Test besten Fahrradschlösser: Trelock BS 650/108-230 ZB 401
  • Stabil
  • Wahlweise langer Bügel
  • Bequem aufzuschließen
  • Staubschutz
  • Mittelmäßige Ausstattung
Abus Granit 460
Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit 460
  • Stabil
  • Wahlweise langer Bügel
  • Kein Staubschutz
  • Mittelmäßige Ausstattung
Litelok X1
Test Fahrradschloss: Litelok X1
  • Extrem robust
  • Reflektorstreifen
  • Staubschutz
  • Fast winkelschleiferfest …
  • … aber auch nur fast winkel­schleifer­fest
  • Relativ teuer
  • Gummibezug: Gewöhnungs­bedürftige Haptik, sammelt Staub
Kohlburg Novosibirsk
Test Fahrradschloss: Kohlburg Novosibirsk
  • Sehr stabil
  • Langer Bügel
  • Saubere Verarbeitung
  • Relativ teuer
Abus Facilo 32/150HB230
Fahrradschloss Test: Abus Facilo
  • Langer Bügel
  • Hartes Material
  • Guter Preis
  • Mäßige Schlüssel
  • Kein Staubschutz
  • Klemmt offenbar nach kurzer Zeit
Abus Captain 3400
Test  Fahrradschloss: Abus Buffo 61887
  • Langer Bügel
  • Hartes Material
  • Staubschutz
  • Guter Preis
  • Mäßige Schlüssel
  • Testmuster war aufgrund der Verpackung beschädigt
Master Lock 8195EURDPRO
Test besten Fahrradschlösser: Master Lock 8195EURDPRO
  • Stabil
  • Angenehme Vinyl-Ober­fläche
  • Langer Bügel
  • Staubschutz
  • Preiswert
  • Bügel ragt unten aus dem Gehäuse
Abus Granit Plus 640/135HB150
Test Fahrradschloss: Abus Granit Plus 640/135HB150
  • Automatischer Staub­schutz
  • Relativ leicht
  • Harter Bügel …
  • … aber nur einseitig verriegelt
  • Relativ klein
Via Velo Bügelschloss mit Kabel
Test  Fahrradschloss: Via Velo Bügelschloss mit Kabel
  • Staubschutz
  • Inklusive Schlaufen­kabel
  • Relativ günstig
Kryptonite New York Lock 3000
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite New York Lock 3000
  • Stabil
  • Gute Verarbeitung
  • Dicker Bügel
  • Vorbildliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Schwer
  • Teuer
Kryptonite New-U Evolution Standard
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Evolution Series 4 Standard
  • Stabil
  • Gute Verarbeitung
  • Vorbildliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Relativ teuer
Onguard Bulldog Combo STD 8010C
Test besten Fahrradschlösser: Onguard Combo STD 8010C
  • Stabil
  • Günstig
  • Recht klein
Büchel Sekura KB 305
Test besten Fahrradschlösser: Büchel Sekura KB 305
  • Stabil
  • Günstig
  • Bequem aufzuschließen
  • Ordentliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Sehr klein
  • Verarbeitungsqualität teilweise mäßig
Nean 88216
Test Fahrradschloss: Nean Bügel Fahrradschloss
  • Sehr günstig
  • Relativ leicht
  • Nicht bruchsicher
  • Nur einseitig verriegelt
  • Klappert
  • Gummimantel mit Eindruckstellen von Kabelbindern
Master Lock 8170EURDPRO
Test Fahrradschloss: Master Lock 8170EURDPRO
  • Günstig
  • Überhaupt nicht bruchsicher
  • Schlechte Verarbeitung
  • Klappert
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Unser Favorit

Bestes Bügelschloss

Abus Granit XPlus 540

Hier beißt man auf Granit: Das Schloss ist mit gängigen Mitteln nicht zu überwinden.

Bügelschlösser gelten allgemein als die stabilste Bauform und mit dem Abus Granit XPlus 540 erhält man ein hervorragendes ExExemplar zu einem fairen Preis. Seinem Eliteschloss hat Abus eine Halterung und einen Staubschutz spendiert, der das Schlüsselloch nach dem Herausziehen des Schlüssels automatisch verschließt. Davon liegen zwei bei, einer davon hat eine LED.

Der Markenname Granit steht für Schlösser aus besonders stabilem Stahl, und nachdem wir uns an einigen der damit betitelten Produkte zu schaffen gemacht haben, können wir sagen, dass Abus damit nicht übertreibt.

Zwar bekommt man den Bolzenschneider weit genug geöffnet, um die Stahlstrebe des Granit XPlus 540 dazwischen zu versenken, zudrücken kann man ihn dann aber nicht mehr. Selbst wenn man das Werkzeug auf dem Boden abstützt und sich mit vollem Körpergewicht auf den Hebelarm lehnt, bleibt am Metall nichtmal ein Kratzer zurück.

1 von 5
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Der Bügel der großen Version ist mit 30 Zentimetern angenehm lang.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Das Premium-Produkt hat sogar einen Staubschutz, den wir bei Abus oft vermisst haben.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Auch eine Halterung hat Abus zur Abwechslung mal beigelegt.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Unser Bolzenschneider beeindruckte das Schloss wenig.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Mit der Säge sah es auch nicht besser aus: Nach der Gummiummantelung war Schluss.

Dasselbe Spiel in Grün wiederholte sich mit der Metallsäge. Den schwarz-grauen Kunststoffmantel kriegt man natürlich problemlos durchgesägt, danach schafft man es aber nicht einmal mehr, auch nur einen Kratzer ins Metall zu schneiden.

Überlegener Schließ­mechanismus

Allerdings konnten wir auch die meisten anderen Bügelschlösser nicht mit dem Bolzenschneider öffnen, wozu dann also mehr Geld ausgeben? Die Antwort liegt im Schließmechanismus. Mit XPlus bezeichnet Abus eine Verriegelung, die praktisch unüberwindbar ist. Es gibt bislang keine Werkzeuge, mit denen man XPlus-Schlösser zerstörungsfrei öffnen kann, wie ein Lockpicker erklärte.

Sogar gegen Winkelschleifer ist das Granit XPlus 540 relativ gut aufgestellt. Satte 126 Sekunden brauchten wir, um das Schloss komplett vom Fahrrad zu entfernen. Dafür sorgt neben dem harten Material vor allem die doppelte Verriegelung des Bügels, die uns dazu zwang, selbigen zweimal zu durchtrennen. Wehrhafter waren in diesem Test lediglich das Hiplok D1000 und das Litelok X1, die aber auch ungleich viel teurer sind.

Ob einem das den hohen Aufpreis wert ist, muss freilich jeder selbst entscheiden. Wer nicht das extreme Maximum braucht, ist mit dem Abus Granit XPlus 540 auf jeden Fall gut beraten.

Abus Granit XPlus 540 im Testspiegel

Stiftung Warentest hat das Granit XPlus 540 mit der Note 1,6 als sehr gut bewertet. Damit deckt sich die Begeisterung für dieses Schloss mit unserer Erfahrung an diesem Modell. Am besten schnitt auch hier die Aufbruchssicherheit ab – sie wurde sogar mit 1,2 bewertet. Nur die Handhabung bekam ein befriedigendes Ergebnis von 2,7.

Alternativen

Wem die Schlösser des Marktführers Abus nicht zusagen, kann auch zu denen anderer Hersteller greifen. Generell sind Bügelschlösser sehr sicher und auch ein günstigeres Modell widersteht normalen Handwerkzeugen. Sie unterscheiden sich aber bei Größe, Handhabung und Look. Hier sind unsere alternativen Empfehlungen.

Auch gut

Hiplok DX

Ein rundum gelungenes Fahrradschloss mit Top-Verarbeitung, hervorragender Handhabung und pfiffiger Transportklammer zu einem überdurchschnittlichen Preis.

Hersteller Hiplok mangelt es offenbar nicht an kreativen Ideen, um dem leidigen Transportproblem der meisten Fahrradschlösser zu begegnen. Das Hiplok DX bildet da keine Ausnahme. Die Spezialität ist in diesem Fall eine Art Halteklammer, die man sich in den Hosenbund oder die Gesäßtasche steckt, wo sie das immerhin 1,1 Kilogramm schwere Bügelschloss erstaunlich verlässlich festhält.

Wie alle Schlosshersteller hat auch Hiplok einen buchstäblich stahlharten Gegner in unserem Test: Abus. Dass das nordrhein-westfälische Sicherheitsunternehmen weiß, wie man gute Schlösser herstellt, dürfte niemanden überraschen – und man erkennt es auch an unserem Testbericht. Doch anders als manch ein Mitbewerber hält Hiplok felsenfest dagegen und zieht mit Abus gleich – mindestens. Denn was das Hiplok DX an Verarbeitungsqualität offenbart, ist schlichtweg tadellos. Im Ernst: Wir können wirklich beim besten Willen nichts finden, was wir dem Fahrradschloss in Sachen Fertigungsqualität ankreiden könnten, nicht einmal mit Vorsatz.

Erhältlich ist das Hiplok DX in verschiedenen Farben, unser Testmuster war signalorange. Der Bügel ist in jeder Konfiguration schwarz und von einer Art Vinyl bedeckt. Der Korpus ist optisch, abgesehen von der bereits erwähnten markanten Transportklammer, relativ klassisch gestaltet, dank der abgeschrägten Seiten hat es aber dennoch einen gewissen Wiedererkennungswert.

1 von 6
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Dank der praktischen Halteklammer lässt sich das Hiplok DX bequem transportieren.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Der Bügel ist nur mittelgroß.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Das Schlüsselloch wird von einer dicken Gummiklappe geschützt.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Drei Schlüssel liegen bei. Beleuchtet ist keiner davon.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Mit dem Bolzenschneider kamen wir nicht weit.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Auch mit der Metallsäge hatten wir keine Chance.

Unten schützt eine dicke, robuste Gummiklappe mit Innenstöpsel vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz in den Schließmechanismus. Sie öffnet somit nicht automatisch, prescht mit ihrer Funktionalität dafür aber mit Leichtigkeit an allen anderen Schlössern im Test vorbei. Die Klappe sieht so dichtend aus, dass wir uns gefragt haben, ob sie nicht nur bei Regen, sondern auch bei einem Tauchgang Wasser abhalten würde – also haben wir es ausprobiert. Tut sie. Ob man so einen starken Wasserschutz überhaupt braucht, sei zwar dahingestellt, bemerkenswert finden wir es aber allemal.

Die praktische Halteklammer lässt sich mit Hilfe von zwei Sechskantschrauben vom Schloss entfernen, sollte man aus irgendeinem Grund darauf Wert legen. Ohne die Klammer fällt aber leider auch die gerade erst liebgewonnene Schutzklappe weg, da diese von der Klammer an Ort und Stelle gehalten wird. Wir haben beides lieber wieder angeschraubt.

Weil Bügelschlösser generell sehr aufbruchsicher sind und wir hier ein außergewöhnlich gutes Exemplar vorliegen haben, fällt unser Praxisbericht ungewöhnlich kurz aus. Und weil wir das Schloss empfehlen, können es sich viele bestimmt schon denken: Man bekommt es nicht auf, egal mit welchem Werkzeug. Unter dem Vinylmantel ist Schluss – keine Dellen, keine Kratzer. Beeindruckend!

Doch zu guter Letzt folgt unweigerlich das große ABER: Das Hiplok DX ist ziemlich teuer und spielt nicht nur qualitativ, sondern auch preislich in Abus‘ Liga. Je nach konkretem Angebot liegt es meistens sogar noch etwas höher als dessen Premium-Modelle – das ist schon eine bittere Pille. Wer keine farblichen Präferenzen hat, ist dabei klar im Vorteil, denn die Preise zwischen den Farbvarianten unterscheiden sich teils drastisch. Wer es bezahlen kann und möchte, dem können wir das Hiplok DX aber wärmstens empfehlen.

Bullig

B’Twin 920 U

Das stabile B’Twin ist sauber verarbeitet und hat einen fairen Preis.

Fette Sache! Dass das B’Twin 920 U sicher ist, kann man schon an seinen Maßen erahnen. Der Bügel ist in einer sehr dicken Ummantelung eingepackt – so dick, dass er eine ernstzunehmende Hürde darstellt, noch bevor man überhaupt beim Metall angelangt ist. Und das ist so hart, dass man spätestens dort nicht mehr vorankommt. Dadurch ist es viel bulliger als andere Bügelschlösser, das ist es uns angesichts der tollen Performance aber wert.

Das B’Twin 920 U haben wir auf Wunsch eines Lesers in den Test aufgenommen. Das Fahrradschloss wurde seinerzeit von der Stiftung Warentest getestet und konnte dort einen Achtungserfolg feiern: Mit Ausnahme der Handhabung holte es in allen Prüfkategorien Top-Noten, lediglich die Handhabung wurde nur als »befriedigend« bewertet – wobei die Kollegen allerdings keinem Bügelschloss eine Note über 3,1 vergaben, was an dem hohen Gewicht und der geringen Flexibilität des Schlosstyps allgemein liegt.

Wir würden den Umstand milder bewerten. Im Vergleich zu anderen Bügelschlössern hatten wir beim B’Twin 920 U kaum mehr Schwierigkeiten mit der Handhabung als bei anderen Bügelschlössern. Die Schlüssel haken nicht, der Schließmechanismus funktioniert zuverlässig und falsch bedienen kann man das Schloss praktisch nicht. Lediglich beim Gewicht und dem dicken Bügel muss man Abstriche machen, da man diesen aufgrund des ungewöhnlich großen Durchmessers schlechter durch die Speichen führen kann. Aber die Bauweise hat auch Vorteile, die den Umstand mehr als wettmachen.

Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
Der Bügel des B’Twin ist breit – den muss man erstmal durch die Speichen kriegen. Dafür schützt er aber auch gegen Diebstahl.

Mit unserem üblichen Testprozedere konnten wir nicht viel ausrichten, denn ein Bolzenschneider findet an dem Riesenbügel schlicht keine Angriffsfläche und Seitenschneider eignen sich allgemein nicht für Bügelschlösser. Lediglich die Metallsäge konnten wir in den kleinen Spalt direkt am Verschluss ansetzen, der Stahl war aber zu hart, um ihn zu zersägen. Wollte man zusätzlich die Bügelummantelung zersägen, würde das viel zu lange dauern. Gegen Aufbruchsversuche ist das 920 U damit hervorragend gewappnet.

Weil das als alleinige Feststellung zwar aufschlussreich, aber auch etwas langweilig ist, haben wir das Schloss anschließend auch noch mit einer Akku-Flex bearbeitet. Die war verheerend wie immer, und nach 38 Sekunden war der Bügel durchtrennt. Das klingt nach wenig, ist im Vergleich mit zwei weiteren aufgetrennten Bügelschlössern super – mit diesen waren wir schon nach 10 bzw. 16 Sekunden fertig.

Trotz all des Lobes haben wir auch etwas Kritik: Schafft man es trotz aller Gegenwehr das Schloss zu durchtrennen, reicht ein Schnitt. Obwohl das 920 U beidseitig verriegelt ist, lassen sich die Bügelhälften weit genug drehen, um das Schloss vom Fahrrad zu nehmen. Außerdem muss man dem Look etwas abgewinnen können, und mit rund 1,7 Kilogramm ist es kein Federgewicht. Wer die mitgelieferte Halterung nutzen möchte, sei überdies gewarnt: Sie ist noch ein ganzes Stück breiter, als das Schloss ohnehin schon ist, und überragt selbst die breiten Rahmen von Mountainbikes.

Wer damit leben kann, erhält mit dem B’Twin allerdings ein hochwertiges und sehr sicheres Fahrradschloss, das als Sahnehäubchen auch noch preislich überzeugt.

Luxusklasse

Hiplok D1000

Das D1000 ist ein Top-Kandidat für teure Fahrräder. Es ist zwar nicht nicht billig, widersteht aber selbst Winkelschleifern.

Wer für sein Fahrrad viel Geld ausgegeben hat und bereit ist, noch einmal tief in die Tasche zu greifen, sollte sich bei Hiplok umsehen. Das D1000 ist zum Testzeitpunkt das stabilste Fahrradschloss in unserem Test – ohne Wenn und Aber. Es hält sogar Winkelschleifern stand. Als Testsieger haben wir es nur wegen des stattlichen Preises nicht ausgezeichnet.

Zugegeben: Das Preisschild des Hiplok D1000 dürfte einige Interessierte schlucken, andere lachen und viele einfach nur ungläubig schauen lassen. Je nach Anbieter sollen zum Testzeitpunkt etwa 250 bis 300 Euro den Besitzer wechseln, ganz schön viel für ein bisschen Metall. Für das Geld könnte man fast schon ein neues Fahrrad kaufen, zumindest ein günstiges. Gegenüber teureren Fahrrädern relativiert sich der Preis für das Schloss aber wieder: Das »bisschen Metall« ist in Wahrheit nämlich ein Verbundwerkstoff und so wehrhaft, dass wir es selbst kaum fassen konnten.

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Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Das D1000 hat eine übliche Größe. Typisch für den Hersteller ist das abgewinkelte Design.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Mit dem Bolzenschneider konnten wir das Schloss nicht angreifen. Das hatten wir bei dem breiten Bügel auch nicht erwartet.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Mit der Säge konnten wir kein bisschen Metall abtragen.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Am Ende haben wir es mit einem Winkelschleifer versucht. Dabei hat aber nur unsere Trennscheibe Schaden genommen.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Abgesehen vom Schlitz in der Gummiverkleidung ist das D1000 noch einwandfrei. Man könnte es sogar noch benutzen.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Die dicke Gummiklappe haben wir schon bei anderen Schlössern des Herstellers gesehen und zu schätzen gelernt.

Tatsächlich mussten wir im Zuge des Updates 04/2023 den Ratgeber-Teil dieses Artikels etwas überarbeiten, weil sich mit dem D1000 ein Aspekt entscheidend geändert hat. Es galt die Faustregel »Mit einer Flex kriegt man am Ende alles auf«, und so haben wir das auch geschrieben – bis jetzt.

Natürlich hatten wir die Werbeversprechen im Vorfeld gelesen. Besonders sicher sollte das Schloss also sein. Gut, das behauptet jeder Hersteller über seine Produkte und hat nicht viel zu bedeuten. Winkelschleifersicher sollte es auch sein. »Klar doch, ganz bestimmt!« dachten wir. Aber da damit geworben wird, mussten wir die Behauptung natürlich überprüfen. Aus Sicherheitsgründen und um mögliche Fehler unsererseits zu minimieren, haben wir das diesmal nicht wie üblich am Fahrrad erledigt, sondern auf einer Werkbank – so viel Luxus hätte ein Dieb selbstverständlich nicht, aber wir wollten dem D1000 für Hiploks großspurige Ansagen so hart zusetzen wie nur möglich. Und ganz ehrlich: Wir hatten erwartet, dass wir das Schloss einfach auftrennen könnten wie all die anderen zuvor, mit denen wir es probiert hatten. Stattdessen passierte aber das hier …

Wir waren nun also um eine Trennscheibe ärmer, dafür aber auch um ein paar Erkenntnisse reicher. Hiplok hat sein Wort tatsächlich gehalten. Ein Winkelschleifer ist kein Universalschlüssel mehr. Und aus was auch immer das Schloss besteht, es ist weit härter als der übliche Stahl. Wie man im Video erkennen kann, gab es nicht einmal Funkenflug – wir konnten also gar nichts vom Material abtragen. Mit dem D1000 muss man sich mehr Gedanken machen, ob die Gegenstände, an die man es anschließt, stabil genug sind, denn das Schloss selbst ist es auf jeden Fall. Man sollte sich auch überlegen, wo man den Ersatzschlüssel deponiert. Falls man den jemals verlegt, hat man nämlich ein ernsthaftes Problem und kann praktisch nur noch zu Schweißbrennern oder Sprengstoff greifen. Die Flex ist als Option jedenfalls eindeutig ausgeschieden.

Abseits des Winkelschleifer-Arguments sprechen noch weitere Aspekte für das D1000. Es ist sauber verarbeitet und das Schlüsselloch ist durch eine dicke Gummiklappe vor Staub und Wasser geschützt. Die Handhabung gelingt problemlos und die Schlüssel gleiten ohne Haken ins Schloss – alles wie gewünscht. Die praktische Halteklammer des Hiplok DX hat das D1000 leider nicht – ein verschmerzbarer Verlust, aber durchaus ein Verlust. Lediglich drei codierte Schlüssel begleiten es in seiner Verpackung. Angesichts des hohen Preises ist das etwas mager.

Eher eine Frage des Geschmacks bzw. der Gewohnheit ist überdies die Haptik. Das Hiplok D1000 ist rundum mit Gummi bezogen, der zwar schön rutschfest ist und vor Kratzern schützt, sich aber eben auch genauso anfühlt, wie man es sich vorstellt – nicht jeder wird das mögen. Außerdem bleibt schnell Staub auf der Oberfläche hängen.

Trotz dieser Kritikpunkte ist das Hiplok D1000 das bislang sicherste Fahrradschloss in unserem Test und unsere klare Empfehlung für Radfahrer mit einem Bedürfnis nach Extra-Sicherheit.

Preistipp

Nean Bügelschloss

Das günstige Schloss hat einen angenehm langen und dicken Bügel.

Wer ein aufbruchssicheres Schloss für wenig Geld sucht, dem empfehlen wir das Bügelschloss von Nean. Es gibt es sowohl mit Schlüssel als auch mit Zahlencode, beide sind gleich günstig. Wir hatten die Variante mit Schlüssel im Test.

Der Bügel des Nean gehört mit 16 Millimetern Durchmesser zu den dickeren im Test, was das Umklammern mit dem Bolzenschneider ein bisschen schwierig machte. Unverständlich ist, warum der Hersteller ihn in Vierkantform fertigt, denn während wir an runden Bügeln mit ähnlicher Breite abrutschten, waren gerade die Kanten hier Stellen, an denen der Bolzenschneider fassen konnte.

Damit ließ sich der Bügel direkt an den Kanten ein Stück weit eindellen, an Durchtrennen war aber nicht zu denken. Das hatten wir bei einer so dicken Stahlstrebe auch nicht wirklich erwartet, probiert haben wir es natürlich trotzdem.

Das Schloss zu zerstören würde Stunden dauern

Sägen hinterließ einige Kratzer und man könnte das Schloss damit wahrscheinlich auch irgendwann zerstören, aber das wäre eher eine Sache von Stunden als von Minuten, zumal das Nean wie die meisten anderen Bügelschlösser im Test doppelt verriegelt ist. Man müsste also beide Seiten durchsägen, was dann zusammen auf 3,2 Zentimeter Stahl kommt. Wer dazu die Muskeln und die Geduld hat, könnte wahrscheinlich auch bessere Jobs finden als Fahrräder zu klauen.

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Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Durch den großen Bügel passt mehr als nur der Rahmen und das Hinterrad.
Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Hinter dem manuellen Schieber für den Staubschutz befindet sich das Schlüsselloch.
Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Die Kanten geben Bolzenschneidern erst Halt. Zum Durchschneiden ist der Bügel aber zu dick.
Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Man kann den Bügel mit einer Metallsäge durchtrennen, das dauert aber lange und ist sehr anstrengend.

Sowohl der Bügel als auch das Gehäuse sind vollständig gummiert, was Kratzer verhindert und verglichen mit den Plastikgehäusen einiger namhafter Konkurrenten recht wertig wirkt. Damit erinnert das schwarz-graue Schloss ein wenig an unsere Empfehlung aus dem Hause Abus, allerdings ist der Bügel dicker und hat die genannte Vierkantform.

Ebenfalls wie bei Abus kommt das Nean Bügelschloss mit nur zwei Schlüsseln, allerdings ohne LED. Außerdem gibt es auch hier eine Halterung für den Transport.

Darüber hinaus spendiert Nean seinem Bügelschloss einen Staubschutz. Der wird mithilfe eines Schiebers realisiert, der manuell geöffnet und geschlossen werden muss. Er sitzt gut im Gehäuse und klappert nicht. Wir sind zufrieden.

Das Nean Bügelschloss ist nicht perfekt, für den Preis aber durchaus eine attraktive Wahl für Radfahrer, denen Abus und Konsorten einfach zu teuer sind und die auf Dinge wie einen automatischen Staubschutz verzichten können.

Außerdem getestet

Abus Granit 460

Das Abus Granit 460 ist mehr oder minder der kleine Bruder unseres Bügelschloss-Testsiegers und hat praktisch genauso viel ausgehalten – wir kamen weder mit der Säge noch mit dem Bolzenschneider durch den Bügel. Der ist Granit-typisch extrem hart, genauso lang wie beim Pendant und mit zwölf Millimetern Durchmesser nur geringfügig dünner.

Bei dem Mittelklassemodell muss man wieder einmal auf eine Reihe von Annehmlichkeiten verzichten: Es gibt keinen Staubschutz, keiner der beiden Schlüssel hat eine LED und XPlus gibt es auch nicht.

Auf der Haben-Seite ist das Granit 460 deutlich billiger und ein ganzes Stück leichter als das Top-Modell. Eine Halterung ist an Bord, so war es auch beim Granit XPlus 540.

Das Schloss ist sehr gut verarbeitet und schlicht, aber schön anzusehen. Aufgrund des niedrigeren Preises ist es einen Blick wert, sticht aber auch nirgends besonders heraus.

Onguard Brute STD LK8001

Onguard weiß, wie man sich in Szene setzt – das merkt man schon an der Design-Philosophie ihrer Produkte: gelb-schwarz, groß, warnend und möglichst auffällig. Wer den Stil mag, wird sich auch beim Brute STD LK8001 wohlfühlen. Das mehr als 1,6 Kilogramm schwere Bügelschloss trägt seine propagierte Sicherheit plakativ zu Schau. Der Bügel ist doppelt verriegelt und hat eine etwas ungewöhnliche Form, denn er ist etwas kürzer und dafür breiter als vergleichbare Bügelschlösser, praktische Vor- oder Nachteile konnten wir darin aber nicht erkennen. Die Bügelstreben sind mit einem Durchmesser von 16 Millimetern außerdem recht dick – zu dick für unseren Bolzenschneider. Wir bekamen sie nicht zwischen die Schneideblätter. Beim Sägen entstanden kleine, oberflächliche Kratzer, die der Sicherheit des Schlosses nicht im Geringsten gefährlich werden konnten.

Die Schlüssel erwecken nicht gerade den solidesten Eindruck, dafür liegen gleich fünf Stück bei. Einer davon hat eine weiße LED. Außerdem hat das Schloss einen automatischen Staubschutz für das Schlüsselloch.

Trelock BS 650 ZB 401

Am Gehäuse des Trelock BS 650 ZB 401 befinden sich offen zugängliche, sternförmigen Schrauben. Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, sie herauszudrehen, weil wir kein passendes Werkzeug hatten. Wir gehen erst recht nicht davon aus, dass ein Dieb da besser ausgerüstet wäre.

Der Bügel hat einen Durchmesser von 16 Millimetern und gehört somit zu den dickeren. In Sachen Gewicht liegt das Schloss im oberen Mittelfeld der Bauform.

Zwei Schlüssel mit einer schicken, goldenen Innengravur liegen bei, keiner davon hat eine LED. Für den Staubschutz gibt es einen manuell zu bedienenden Schieber. Das Aufschließen ist etwas angenehmer als bei vielen anderen Modellen, weil eine Schlüsseldrehung um 90 Grad anstatt der üblichen 180 Grad bereits ausreicht, um das Schloss zu öffnen.

Mit unseren Werkzeugen hatten wir keine Chance gegen das Schloss. Weder mit der Säge, noch mit dem Bolzenschneider konnten wir etwas ausrichten. Positiv aufgefallen ist uns, dass der Bügel tatsächlich so gut wie komplett aus Metall besteht und die Gummierung im Verhältnis dazu ziemlich dünn ist.

Master Lock 8195EURDPRO

Der Bügel des 8195EURDPRO läuft durch das gesamte Gehäuse und ragt unten wieder ein bisschen heraus. Wir wissen nicht, ob das das Schloss stabiler macht, aber zumindest fällt es auf. Das in anthrazit gehaltene Vinyl bedeckt die gesamte Oberfläche, was dem Schloss eine angenehme Haptik verleiht und dafür sorgt, dass das 8195-Modell wertiger wirkt als das teurere 8238.

Master Lock selbst gibt seiner Kreation eine Sicherheitseinstufung von 10 bei 15 möglichen Stufen. Warum es nicht die volle Zahl erreicht, wissen wir nicht, aber am Bügel liegt vermutlich nicht – der ist sehr hart und widerstand sowohl Bolzenschneider als auch Säge ohne Probleme. Wir haben interessehalber auch mal das Gehäuse selbst angesägt, konnten aber auch da nichts finden, mit dem wir das Schloss hätten öffnen können.

Im Gepäck hat das 8195 vier unbeleuchtete Schlüssel, die nicht im Schloss haken und nach einer Drehung von 180 Grad den Bügel freigeben. Für den Staubschutz sorgt ein manueller Schieber. Wir waren recht zufrieden mit dem Schloss.

Abus Captain 3400

Das Abus Captain 3400 fällt im Kanon der Bügelschlösser optisch vor allem durch seinen geschwungenen Verschlussriegel auf. Der Bügel aus gehärtetem Stahl ist relativ lang, was eine für ein Bügelschloss gute Flexibilität beim Anschließen erlaubt. In vieler Hinsicht ist das Schloss mit dem Granit 460 vergleichbar, hat im Gegensatz dazu aber einen automatischen Staubschutz vor dem Schlüsselloch. Geöffnet wird das Captain 3400 per Schlüssel, zwei Stück liegen bei.

Unsere Aufbruchversuche konnten dem Schloss nichts anhaben, gleich unter der Ummantelung war Schluss. Besonders unserer Metallsäge widersetzte sich das Schloss vorbildlich – hier konnten wir nicht einmal einen Kratzer hinterlassen. Damit reiht sich das Captain 3400 in die Vielzahl solider Bügelschlösser ein und kann gerade in Hinblick auf den Kaufpreis eine gute Wahl sein, bietet aber keine Überraschungen oder gar außergewöhnliche Features. Tadel gibt es unsererseits lediglich für die Verpackung: Die Schlüssel unseres Testmusters waren so eng mit einem Kabelbinder an das Schloss geschnürt, dass dieser einen dauerhaft bleibenden Abdruck in der Ummantelung hinterlassen hat – bei einem nagelneuen Schloss ein Dämpfer.

Abus Facilo 32/150HB230

Das Facilo 32/150HB230 ist zu einem für Abus sehr günstigen Preis zu haben, auf Luxusausstattung braucht man dementsprechend nicht zu hoffen. Zwei unbeleuchtete Schlüssel mit einem für unseren Geschmack zu hohen Kunststoffanteil liegen bei und auf einen Staubschutz muss man verzichten.

Der Bügel ist angenehm lang. Wir konnten ihn mit dem Bolzenschneider minimal eindrücken, das Schloss aber nicht im Entferntesten damit öffnen. Die Metallsäge hinterließ überhaupt keine Spuren jenseits der Gummiummantelung.

An und für sich wäre das Facilo damit als Kandidat für unsere Preisempfehlung in Frage gekommen, aber wir hatten Bedenken: Im Netz tummeln sich zahlreiche Rezensionen, die darüber klagen, dass das Schloss schon nach wenigen Monaten Nutzung klemmt. Wir können das zum Testzeitpunkt weder bestätigen noch widerlegen, hierzu ist erst ein Langzeittest notwendig.

Kryptonite New York Lock 3000

Das Kryptonite New York Lock 3000 ist das schwerste Bügelschloss im Test, obwohl es nicht zu den längsten gehört. Dafür wirkt es mit seinem 16 Millimeter dicken Rundbügel schön wuchtig und stabil. Säge und Bolzenschneider hatten dagegen keine Chance, zumal man letzteren wieder einmal nicht weit genug öffnen kann, um überhaupt den Bügel umfassen zu können. Und weil der rund ist, rutscht man beim Versuch auch noch ständig ab.

Für sein Geld erhält man neben dem Schloss selbst eine Halterung und drei Schlüssel, wovon einer eine blaue LED trägt. Außerdem hat das New York Lock einen manuellen Schieber für den Staubschutz.

Alles in allem wirkt das Bügelschloss solide, wir bevorzugen aber aufgrund des niedrigeren Gewichts, des besseren Staubschutzes und des längeren Bügels das etwa gleich teure Abus Granit XPlus 540.

Via Velo Bügelschloss mit Kabel

Das Via Velo wird im Set mit einem Schlaufenkabel verkauft. Damit reagiert der Hersteller auf das typische Problem von Bügelschlössern, dass ihr Umfang ziemlich klein ist. Das Stahlkabel ist mit großzügigen 1,80 Metern lang genug, um die Räder mit einzubinden. Qualitativ haben wir an dem Kabel nichts zu bemängeln.

Um den Rahmen an einem Objekt anzuschließen, sollte man aber nach wie vor unbedingt den Bügel benutzen. Der hat maximale Innenabstände von 19,5 Zentimetern längs und 11,5 Zentimetern quer, das Schloss hat somit mittlere Maße. Bügel und Verschlussteil sind mit rutschfestem, anthrazitfarbenem Vinyl bezogen, was dem Schloss eine angenehme Haptik verleiht. In der Mitte des Verschlussteils wird es von einem rundumlaufenden, drehbaren Ring unterbrochen, der mit seinem silbernen Billig-Kunststoff-Look dem ansonsten guten Eindruck einen leichten Dämpfer verpasst. Funktional ist er aber sinnvoll, denn es handelt es sich dabei um den Staubschutz für das Schlüsselloch.

Aufgrund des relativ günstigen Preises kann man sich das Vio Velo ruhig einmal ansehen. Es ist nichts besonderes – weder besonders super, noch besonders schlecht. Es ist eben ein solides Standard-Bügelschloss zu einem fairen Preis.

Kryptonite New-U Evolution Standard

Das Kryptonite New-U Evolution Standard ist eine überarbeitete Version des schon länger erhältlichen Evolution Series 4 Standard. Viel hat sich seitdem nicht geändert und beide sind sowohl optisch als auch in Sachen Ausstattung zum Verwechseln ähnlich. Das neue Modell hat dem alten allerdings ein reduziertes Gewicht voraus.

Gegenüber dem New York Lock 3000 ist der Bügel zwei Millimeter dünner und man kann ihn, anders als beim gelben Brüderchen, von unten durch Öffnungen im Gehäuse sehen. Wir halten das für eine seltsame Design-Entscheidung, weil es keine Vorteile bringt und potenziell das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit erleichtert. Außerdem könnte es eine Schwachstelle für Picking bieten – das haben wir allerdings nicht prüfen lassen und ist nur eine Mutmaßung.

In Sachen Ausstattung gilt dasselbe wie für das New York Lock 3000: Eine Halterung und drei Schlüssel, einer davon mit blauer LED, und ein manueller Schieber für den Staubschutz.

Das Fazit fällt ebenfalls ähnlich aus: Das Schloss ist solide, aber schlechter als die Konkurrenz im gleichen Preisbereich.

Büchel Sekura KB 305

Das Büchel Sekura KB 305 ist nur unwesentlich größer als das Rehkittz CL888, was sowohl die Länge als auch die Breite betrifft. Zum Verschluss setzt es auf Schlüssel statt auf Zahlen. Davon hat es zwei an Bord, keiner davon hat eine LED.

Die Schlüssel greifen recht gut und öffnen schon nach einer Drehung von 90 Grad. Das Schlüsselloch ist relativ weit im Schloss versenkt, der Metallkanal dorthin schien leider mäßig verarbeitet zu sein und hatte bei unserem Modell leichte Fransen an den Kanten. Wenn man im Dunklen zu viel daran rumstochert, ist es gut möglich, dass man ihn weiter beschädigen könnte.

Der Staubschutz in Form eines manuellen Schiebers wirkte ebenfalls billig und wackelte. Wir schätzen, dass er, wenn er schon direkt nach dem Auspacken soviel Spiel hat, bei täglicher Nutzung vermutlich irgendwann von selbst auf- und zugeht.

Säge und Bolzenschneider gegenüber hielt das Schloss aber stand und es ist günstig zu bekommen. Wir empfehlen trotzdem, dem Nean Bügelschloss den Vorzug zu geben oder, wenn man etwas kompakteres möchte, zum Rehkittz zu greifen – es sei denn, man hat es nicht so mit Zahlen.

Onguard Bulldog Combo STD 8010C

Das Onguard Bulldog Combo STD ärgert manche Neukunden, weil die Standardkombination des vierstelligen Zahlenschlosses nicht, wie sonst üblich, 0000, sondern 0005 lautet. Hat man die richtige Kombination eingegeben, muss man erst noch den Schieber neben dem Zahlenfeld betätigen, um den Bügel freizugeben.

Das Schloss ist im typischen, schwarz-gelben Onguard-Look gehalten und mittelgroß. Damit sollte es noch möglich sein, ein Fahrrad an einem Straßenschild anzuschließen, für eine Laterne ist der Bügel aber zu kurz. Der hat an der Oberseite eine gelbe Plastikhaube, die wie ein Griff aussieht, aber außer für das Aussehen keinen weiteren Nutzen hat. Ob man das mag, ist eine Geschmacksfrage.

Lässt man die Ästhetik einmal außer Acht, weiß das Bulldog durchaus zu gefallen. Der Bügel ist mit 13 Millimetern Durchmesser zwar nicht besonders dick, aber sehr hart. Wir konnten ihm mit der Säge nicht einmal einen Kratzer zufügen und mit dem Bolzenschneider kamen wir auch nicht weit.

Kohlburg Novosibirsk

Dank des langen Bügels und des mitgelieferten Schlaufenkabels ist man mit dem Kohlburg Novosibirsk angenehm flexibel beim Anschließen des Fahrrads. Auf Fotos wirkt das Bügelschloss recht grazil, aber der Eindruck täuscht: Es ist erstaunlich schwer und aus sehr hartem Stahl gefertigt, gegen den wir mit unseren Test-Werkzeugen nicht ankamen. Die Verarbeitung ist gut und die Handhabung problemlos. Für den Staubschutz hat das Schloss einen manuellen Schieber.

Zu kritisieren haben wir vor allem zwei Punkte: Zum einen geht das Novosibirsk für einen recht stattlichen Preis über die Theke, vergleichbar gute Modelle bekommt man bei einigen Konkurrenten oft günstiger. Zum anderen ist das Schloss zwar beidseitig verriegelt, nach einmaligem Durchtrennen – was, zugegeben, nur mit einem Winkelschleifer möglich ist – lassen sich die Bügelhälften aber auseinanderdrehen und geben somit das Fahrrad frei.

Davon abgesehen ist das Kohlburg Novosibirsk aber durchaus ein gutes Fahrradschloss mit einer soliden Schutzwirkung.

Fischer 85850

Das Fischer 85850 wirkt auf den ersten Blick wie ein durchschnittliches, vielleicht etwas unscheinbares Bügelschloss. Es hat einen manuellen Schieber für den Staubschutz. Die Schlüssel sind recht einfach gehalten, was in dieser Preisklasse aber normal ist.

Unseren Test hat das Schloss allerdings nicht überstanden, und das liegt an seiner geringen Materialqualität. Das Kunststoffgehäuse zerkratzt sehr schnell und der Bügel leistet nicht viel Widerstand. Er ist zwar beidseitig verriegelt, das Metall hält aber keinem Bolzenschneider stand, sodass wir ihn nach 40 Sekunden das erste Mal und nach weiteren 40 Sekunden ein zweites Mal durchtrennt hatten und das Schloss von unserem Fahrrad nehmen konnten.

Master Lock 8170EURDPRO

Vom Markennamen Master Lock sollte man sich nicht täuschen lassen: Das 8170EURDPRO ist schlechter als jedes No-Name-Billigschloss aus Fernost. Schon der erste Eindruck war lieblos: Die Schlüssel unseres Testmusters waren mit so eng gezogenen Kabelbindern am Schloss befestigt, dass die Ummantelung schon im nagelneuen Zustand eingedrückt und unansehnlich war. Die Verarbeitung des Gehäuses war mangelhaft und zeigte zahlreiche Gussfehler. Der Bügel hatte im Verschlussteil deutlich Spiel und klapperte beim Schütteln. Die Schlüssel sind extrem billig und in Größe und Ausführung denen von Briefkästen vergleichbar – nicht einmal ein Herstellerlogo ist darauf zu finden, geschweige denn eine Seriennummer. Das Schlüsselloch hat keinen Staubschutz.

Der Schließmechanismus ist sehr einfach gestaltet. Der Bügel wird auf einer Seite nur von zwei dünnen Metallnasen gehalten, die nicht viel Zug aushalten dürften, und ist nicht beidseitig verriegelt. Dadurch reicht es, den Bügel einmal zu durchtrennen und ihn dann zur Seite zu drehen. Und das funktioniert auch problemlos: Im Praxistest haben wir ihn in 15 Sekunden mit dem Bolzenschneider zerteilt. Somit müssen wir dem 8170EURDPRO die geringste Bruchsicherheit aller bislang getesteten Bügelschlösser attestieren – und auch sonst erfüllt das Schloss nicht einmal unsere Mindesterwartungen.

Litelok X1

Das Litelok X1 wird als winkelschleiferfest beworben – und so lieferte es sich im Update 04/2023 ein Duell mit dem ebenfalls als winkelschleiferfest geltenden Hiplok D1000 um die Empfehlung. Der Zweikampf war hart, am Ende hat ihn das X1 aber klar verloren, denn im Gegensatz zum Konkurrenten konnten wir es auftrennen – wenn auch alles andere als einfach. Mehr als drei Minuten brauchten wir für eine einzelne Bügelstrebe und unsere Trennscheibe war anschließend reif für die Mülltonne. Mit konventionellen Handwerkzeugen hat man ohnehin nicht den Hauch einer Chance. Damit ist das Schloss immer noch deutlich widerstandsfähiger ist als die gesamte restliche Konkurrenz, somit ist das Meckern auf ganz hohem Niveau.

Wie das Hiplok D1000 ist auch das Litelok X1 komplett in einen Gummimantel gekleidet, der ebenso wie beim Konkurrenten haptisch etwas ungewohnt rüberkommt und verhältnismäßig schnell Staub sammelt, dafür das Fahrrad aber zuverlässig vor Kratzern schützt. Auch der Staubschutz besteht aus Gummi, allerdings nicht wie üblich in Form einer Klappe, sondern als eine Art Membran mit Schlitz, die über dem eigentlichen Schlüsselloch liegt. Wir sind mit der Lösung zufrieden.

Aus was genau das Schloss besteht, wissen wir nicht. Litelok selbst gibt den patentierten Verbundwerkstoff »Barronium« an. Der ist auf jeden Fall relativ schwer, denn mit einem Gewicht von über 1,7 Kilogramm übertrifft das Litelok X1 Hiploks Herausforderer etwas, wenn auch nicht um viel. Beim Trennen mit dem Winkelschleifer traten die Unterschiede deutlich stärker zum Vorschein: Wie der Funkenflug zeigt, konnte die Trennscheibe ordentlich Material abtragen, während sie sich abschliff – beim Hiplok D1000 gab es keine Funken. Außerdem schmolz die Gummiummantelung des X1 während des Trennens, auch das passierte beim D1000 nicht.

Der Punkt für die schiere Widerstandskraft ging am Ende zwar klar Hiplok, man sollte dem Litelok allerdings zugutehalten, dass es mit einem Preis von rund 170 Euro zum Testzeitpunkt sehr viel günstiger zu haben ist als Hiploks Bügelschloss-Bollwerk und somit als geldbeutelfreundlichere Alternative durchaus eine hervorragende Figur macht. Wie bereits gesagt, meckern wir auf sehr hohem Niveau. Das Litelok X1 ist ein tolles, enorm robustes Fahrradschloss, und hätte Hiplok die Kernkompetenz nicht noch besser hinbekommen, hätten wir es statt des D1000 empfohlen.

Trelock U4 Plus

Das Trelock U4 Plus ist ein Bügelschloss schlankerer Art, aber recht lang, sodass man sein Fahrrad damit ordentlich anschließen kann. Um einen der zwei beiliegenden Schlüssel einzustecken, muss man zunächst den manuellen Schieber, der als Staubschutz fungiert, beiseite schieben. Anschließend reicht eine Vierteldrehung und das Schloss gibt den beidseitig schließenden Bügel frei. Möchte man das Schloss wieder schließen, drückt man die Bügelenden einfach in ihre Fassung, der Schlüssel dreht sich von selbst in die Ausgangsposition zurück und man kann ihn abziehen.

Allerdings gibt es einen Sour Spot, in dem das Schloss geschlossen wirkt, es aber nicht ganz ist – dann scheint es zu klemmen. Das ist aber mehr ein Anwendungsfehler – und wenn die Mechanik normal funktioniert, was sie meistens tut, ist die Handhabung des Trelock U 4 Plus großartig.

Sicher ist das Schloss auch, und zwar auf Stufe 14/18 in Trelocks Ranking. Wir können das bestätigen, denn unseren Handwerkzeuge konnten abgesehen von kleinen Schrammen in der Ummantelung nichts gegen das Schloss ausrichten.

Wirkliche Nachteile hat das U4 Plus nicht. Ausgezeichnet haben wir es aufgrund der ebenfalls enorm starken Konkurrenz nicht, gut ist es aber durchaus. Wer ein Bügelschloss in diesem Preisbereich sucht, wird nicht enttäuscht.

Nean 88216

Von Nean hatten wir mittlerweile schon mehrere Schlösser im Test, die allesamt zu attraktiven Preisen zu haben waren und das Rad zwar nicht neu erfunden haben, gerade gemessen an den niedrigen Kosten aber durchaus einen guten Gegenwert boten. Auch das Bügelschloss mit der Artikelnummer 88216 ist überaus günstig zu bekommen – die Qualität der zuvor getesteten Schlösser erreicht es aber leider nicht.

Bereits der allgemeine Eindruck ist unterdurchschnittlich: Der Bügel ist sehr schmal, liegt auf einer Seite offen, und man hört ein leises Klappern, wenn man das Schloss schüttelt. Der Gummimantel unseres Testmusters hatte zudem mehrere Druckstellen von den Kabelbindern, mit denen die Schlüssel im Auslieferungszustand am Schloss befestigt waren – diese sind dauerhaft, sie gehen nicht wieder weg. Für die Funktion spielt das natürlich keine Rolle, es sieht aber unschön aus, vor allem bei einem nagelneuen Schloss.

Viel ernster und tatsächlich der Funktion abträglich ist der Bügel. Er wird nur einseitig abgeschlossen, auf der anderen Seite ist er per klappbarem Scharnier fest mit dem Verschlussbügel verbunden. Das erschwert zum einen die Handhabung des ohnehin schon schmalen Bügels, vor allem beim Verlegen durch die Speichen ist der baumelnde Balken öfter im Weg. Zum anderen bedeutet es, dass ein einmaliges Durchtrennen ausreicht, um das Schloss zu öffnen.

Dass der Bügel oberhalb des Scharniers eine flache, dünnere Stelle aufweist, ist ein fataler Konstruktionsfehler: Mit einem Bolzenschneider kann man den Schwachpunkt problemlos in die Mangel nehmen. Ein einziger beherzter Schnitt reichte aus, unsere Stoppuhr zeigte 13 Sekunden. Damit waren wir sogar schneller als mit dem Winkelschleifer, mit dem wir recht stattliche 29 Sekunden benötigten, bis wir den Bügel komplett durchtrennt hatten.

Natürlich darf man angesichts des Kampfpreises keine Wunder erwarten. Dennoch raten wir dazu, etwas mehr Geld in ein robusteres Schloss zu investieren, denn aufgrund seiner Schwachstelle bietet das Nean 88216 leider keinen echten Schutz.

Abus Granit Plus 640/135HB150

Die Verwandtschaft mit unserem Bügelschloss-Favoriten Granit XPlus 540 sieht man dem Abus Granit Plus 640/135HB150 an – lediglich die geringere Größe verrät sofort, dass man es mit einem anderen Schloss zu tun hat. Hinter der Fassade unterscheiden sich die beiden aber doch stärker, als man zunächst annehmen könnte. Wie man an den Namen schon ablesen kann, handelt es sich beim Schließzylinder des Granit Plus 460 um ein Plus-Modell, das XPlus 540 verfügt über die noch besser gegen Picking gewappnete XPlus-Technologie. Außerdem ist der Bügel unseres Favoriten etwas dicker, wenn auch nur um einen Millimeter.

Vor allem zeigten sich die Unterschiede aber im praktischen Test – und da gewann das Granit XPlus 540 haushoch. Zwar konnten wir mit dem Bolzenschneider beiden nichts anhaben, die Zeiten, die wir mit dem Winkelschleifer brauchten, sprechen aber Bände. Hier brauchten wir 29 Sekunden, was zwar nicht furchtbar wenig ist, für ein Bügelschloss aber doch wenig beeindruckend. Grund dafür ist nicht so sehr, dass der Bügel nicht stabil wäre, sondern dass er sich nach einmaligem Zerteilen im Schloss drehen ließ und ein zweites Durchtrennen nicht nötig war, um das Schloss vom Fahrrad zu nehmen. Zum Vergleich: Das Granit XPlus 540 mussten wir zweimal trennen und kamen so auf 126 Sekunden.

Unterm Strich ist das Abus Granit Plus 640 keineswegs schlecht. Es ist sogar überdurchschnittlich gut. Wir empfehlen dennoch, lieber zur wehrhafteren Schwester zu greifen.

Abus Ultimate 420

Das Abus Ultimate 420 schlägt in die gleiche Kerbe wie das Granit Plus 640: Nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu schwer, ausreichend robust und gut in der Handhabung. Es hat keinen Staubschutz, ist im Gegenzug aber auch günstiger zu haben. Im hauseigenen Sicherheits-Ranking haben beide die gleiche Einstufung (12/15) und sollten somit in der Theorie ähnlich wehrhaft sein – in unserem Praxistest mit dem Winkelschleifer konnte sich das Ultimate 420 jedoch deutlich absetzen: 66 Sekunden gegenüber 29 Sekunden sprechen eine klare Sprache. Das liegt allerdings nicht daran, dass der Bügel härter wäre, die doppelseitige Verriegelung verhinderte beim Ultimate aber, ihn einfach im Schloss umzudrehen, weshalb wir ihn zweimal durchtrennen mussten.

Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Schloss, es erreicht aber auch keine Rekordwerte und zumindest unser Testmuster ist auch etwas klein – wer es kompakt mag, wird diesen Umstand begrüßen, man sollte sich aber auch im Klaren darüber sein, dass man sein Fahrrad damit an so gut wie keinen anderen Gegenständen anschließen kann, vor allem nicht an solchen, die dick genug wären, um ihrerseits Sicherheit zu erlauben. Ansonsten sticht das Ultimate 420 nirgends besonders hervor, weder im positiven, noch im negativen Sinn. Wer all das weiß und ein Auge auf das Schloss geworfen hat, wird bestimmt nicht enttäuscht werden.

 Fahrradschloss Test: Trelock Fs 460 Cops

Die besten Faltschlösser

Ähnlich schwer wie die Geschwister mit Bügel, aber kompakter und einfacher zu verstauen sind Faltschlösser. Wie Bügelschlösser bestehen sie aus dickem Stahl, haben aber bewegliche Gelenke, an denen man sie zusammenklappen kann. Das macht das Handling aber nicht gerade leichter, weshalb sie bei vielen Fahrradfahrern unbeliebt sind.

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Fahrradschloss Test: Faltschlösser
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Faltschloesser Alle
Fahrradschloss Test: Faltenschlösser
Fahrradschloss Test: Faltschlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Faltschlöser Gruppenfoto
Fahrradschloss Test: Faltschlösser Gruppenfotos

Außerdem sind die Scharniere an den Faltstellen oft Schwachpunkte, manche lassen sich mit einem Brecheisen aufhebeln. Zudem kommt es sehr auf den verwendeten Stahl an. Vor allem günstigere Faltschlösser konnten wir im Test mit dem Bolzenschneider im Nu durchtrennen, bei anderen hatten wir damit keine Chance.

Kurzübersicht

Bestes Faltschloss

Abus Bordo 6000

Das Abus Bordo ist ein Klassiker und ein Musterbeispiel eines Faltschlosses. Es ist stabil verarbeitet, extrem hart und deutlich günstiger als der große Bruder mit X Plus.

Faltschlösser sind schön kompakt, haben aber generell den Ruf, nicht besonders sicher zu sein. Das Abus Bordo 6000 zeigt, dass es auch anders geht. Wo die meisten Faltschlösser in unserem Test gegen den Bolzenschneider keine Chance hatten, blieb das Bordo 6000 dank sehr guter Verarbeitung und der extremen Härte des verwendeten Stahls absolut standhaft gegen unsere Attacken.

Auch gut

Aaron Foldylock 14/85

Das Foldylock ist ähnlich stabil wie unser Favorit, angenehm in der Bedienung und zudem vollständig klapperfrei.

Das Aaron Foldylock 14/85 ist ähnlich wehrhaft wie unser Testsieger und vollständig frei von Klappern. Bei der Handhabung trifft Aaron genau ins Schwarze: Alle beweglichen Teile laufen butterweich, auch die Schlüssel. Das Foldylock ist nicht ganz günstig, die Geräuschlosigkeit und die angenehme Bedienung können den Preis aber wert sein.

Länger

Impact Flexlock 15

Impacts Faltschloss lockt mit tadelloser Verarbeitung und einer größeren Gesamtlänge. Trotzdem ist es nur durchschnittlich schwer.

Impact hat mit dem Flexlock 15 ein Faltschloss an der Startlinie, mit dem man sich gerne beschäftigt. Es ist durchschnittlich schwer, mit 110 Zentimetern etwas länger als übliche Faltschlösser und einwandfrei verarbeitet. Auch die Wehrhaftigkeit stimmt. Unser einziger Kritikpunkt betrifft die verbesserungswürdige Halterung.

Guter Preis

Prophete 0224

Prophete liefert ein Faltschloss, wie man es mag: Gute Handhabung und harter Widerstand zeichnen das Schloss aus.

Massig, wertig, hübsch gestaltet und vor allen Dingen steinhart: Das Prophete 0224 erfüllt alle Bedingungen für ein gutes Faltschloss. Auch die Handhabung ist einwandfrei. Preislich liegt es im Mittelfeld, was wir gemessen an der hohen Qualität für sehr fair halten. Echte Fehler leistet sich das Prophete 0224 praktisch keine, nur die Halterung ist Geschmackssache.

Mit Zahlen

Abus Bordo Combo 6100/90

Das Bordo gibt es auch mit Nummern – wer Zahlen lieber hat als Schlüssel, bekommt hiermit die gleiche hohe Sicherheit.

Das Abus Bordo Combo 6100/90 ist fast das gleiche Schloss wie unser Favorit, nur mit Zahlenwalzen statt Schlüsseln. Die Qualität der Walzen ist leider kein Aushängeschild, die hohe Bruchsicherheit und den schlanken Aufbau der Schwestermodells bietet aber auch das Combo.

Vergleichstabelle

Test besten Fahrradschlösser: Abus Bordo 6000
Abus Bordo 6000
Fahrradschloss Test: Aaron Foldylock 14 85
Aaron Foldylock 14/85
Test Fahrradschloss: Impact FlexLock 15
Impact Flexlock 15
Test Fahrradschloss: Prophete 0224
Prophete 0224
Test Fahrradschloss: Abus Bordo Combo 6100/90 SH
Abus Bordo Combo 6100/90
Fahrradschloss Test: Fischer Protec Plus Fk85
Fischer Protec Plus+ FK85
Fahrradschloss Test: Aaron Foldylock 18 90
Aaron Foldylock 18/90
Test  Fahrradschloss: Kohlburg Wien
Kohlburg Wien
Test besten Fahrradschlösser: Abus Bordo Granit X Plus 6500/85
Abus Bordo Granit XPlus 6500
Test Fahrradschloss: Kryptonite KryptoLok 610S
Kryptonite Kryptolok 610S
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Keeper 810
Kryptonite Keeper 810
Test Fahrradschloss: Axa Fold Lite C100
Axa Fold Lite C100
Test Fahrradschloss: Büchel Sekura KB 501
Büchel Sekura KB 501
Fahrradschloss Test: Lc Dolida Frs 001
LC-dolida FRS-001
Test  Fahrradschloss: Zündapp Faltschloss
Zündapp AA01001
Test  Fahrradschloss: Fischer Safety
Fischer Safety
Test  Fahrradschloss: Kohlburg Innsbruck
Kohlburg Innsbruck
Test Fahrradschloss: Samok Fahrradschloss
Samok Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Toptrek U0111
Toptrek U0111
Test  Fahrradschloss: Toptrek TTON01
Toptrek TTON01
Test besten Fahrradschlösser: Trelock FS 200 Two Go
Trelock FS 200 Two Go

Bestes Faltschloss
Abus Bordo 6000
Test besten Fahrradschlösser: Abus Bordo 6000
  • Sehr robust
  • Gut verarbeitet
  • Kompakt
  • Tasche mit Halterung
  • Sehr sicher gegen Picking
  • Kein Staubschutz
Auch gut
Aaron Foldylock 14/85
Fahrradschloss Test: Aaron Foldylock 14 85
  • Sehr robust
  • Gut verarbeitet
  • Klappert nicht
  • Bewegliche Teile laufen sehr sanft
  • Tasche mit Halterung
  • Nicht ganz günstig
Länger
Impact Flexlock 15
Test Fahrradschloss: Impact FlexLock 15
  • Sehr robust
  • Gut verarbeitet
  • Angenehme Haptik
  • Staubschutz
  • Tasche mit Halterung
  • Halterung mit schwergängigem Verschluss und gewissem Verletzungsrisiko
Guter Preis
Prophete 0224
Test Fahrradschloss: Prophete 0224
  • Sehr stabil
  • Gute Handhabung
  • Fairer Preis
  • Staubschutz
  • Relativ schwer
Mit Zahlen
Abus Bordo Combo 6100/90
Test Fahrradschloss: Abus Bordo Combo 6100/90 SH
  • Sehr robust
  • Gut verarbeitet
  • Kompakt
  • Tasche mit Halterung
  • Zahlenwalzen wirken sehr billig
  • Zahlenwalzen klappern
Fischer Protec Plus+ FK85
Fahrradschloss Test: Fischer Protec Plus Fk85
  • Sehr robust
  • Warnende Optik
  • Tasche mit Halterung
  • Staubschutz
  • Bullig
  • Relativ schwer
Aaron Foldylock 18/90
Fahrradschloss Test: Aaron Foldylock 18 90
  • Sehr robust
  • Gut verarbeitet
  • Klappert nicht
  • Bewegliche Teile laufen sehr sanft
  • Tasche mit Halterung
  • Teuer
Kohlburg Wien
Test  Fahrradschloss: Kohlburg Wien
  • Gute Tasche
  • Kompakte Maße
  • Staubschutz
  • Aufbruchssicher
Abus Bordo Granit XPlus 6500
Test besten Fahrradschlösser: Abus Bordo Granit X Plus 6500/85
  • Gut verarbeitet
  • Hartes Material
  • Kompakt
  • Tasche mit Halterung
  • Extrem sicher gegen Picking
  • Kein Staubschutz
  • Teuer
  • Relativ schwer
Kryptonite Kryptolok 610S
Test Fahrradschloss: Kryptonite KryptoLok 610S
  • Automatischer Staubschutz
  • Nette Halterung
  • Widersteht Bolzenschneidern
  • Anfällig für Winkelschleifer
  • Teurer als vergleichbare Konkurrenten
Kryptonite Keeper 810
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Keeper 810
  • Gut verarbeitet
  • Hartes Material
  • Tasche mit Halterung
  • Staubschutz
  • Etwas unhandlich
  • Anfällig für Picking
Axa Fold Lite C100
Test Fahrradschloss: Axa Fold Lite C100
  • Brauchbare Halterung
  • Nicht bruchsicher
  • Schlechte Handhabung
  • Für die geringe Qualität zu teuer
Büchel Sekura KB 501
Test Fahrradschloss: Büchel Sekura KB 501
  • Günstig
  • Mittelmäßige Handhabung
  • Nicht bruchsicher
LC-dolida FRS-001
Fahrradschloss Test: Lc Dolida Frs 001
  • Flexiblere Hand­habung als bei anderen Falt­schlössern
  • Nicht bruchsicher
  • Kein Staubschutz
Zündapp AA01001
Test  Fahrradschloss: Zündapp Faltschloss
  • Staubschutz …
  • … der sich immer wieder verkantet
  • Geringe Materialqualität
  • Nicht bruchsicher
Fischer Safety
Test  Fahrradschloss: Fischer Safety
  • Leicht
  • Staubschutz
  • Nicht bruchsicher
Kohlburg Innsbruck
Test  Fahrradschloss: Kohlburg Innsbruck
  • Gute Handhabung
  • Staubschutz
  • Nicht bruchsicher
Samok Fahrradschloss
Test Fahrradschloss: Samok Fahrradschloss
  • Lang
  • Nicht bruchsicher
  • Wirkt billig
Toptrek U0111
Test  Fahrradschloss: Toptrek U0111
  • Leicht
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Kein Staubschutz
Toptrek TTON01
Test  Fahrradschloss: Toptrek TTON01
  • Leicht
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Kein Staubschutz
Trelock FS 200 Two Go
Test besten Fahrradschlösser: Trelock FS 200 Two Go
  • Leicht
  • Staubschutz
  • Schwaches Material
  • Anfällige Scharniere
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Unser Favorit

Bestes Faltschloss

Abus Bordo 6000

Das Abus Bordo ist ein Klassiker und ein Musterbeispiel eines Faltschlosses. Es ist stabil verarbeitet, extrem hart und deutlich günstiger als der große Bruder mit X Plus.

Faltschlösser gelten allgemein als anfällig, weil die Gelenke einen Schwachpunkt darstellen. Das ist aber nicht bei allen so. Beim Abus Bordo 6000 liegen die einzelnen Glieder beispielsweise so nah beieinander, dass man mit dem Bolzenschneider nicht direkt an die Scharniere kommt.

Das Bordo ist ein Klassiker und kann als Blaupause für Faltschlösser gesehen werden. Abus hat das Modell im Lauf der Jahre aber immer weiter verbessert.

Wir hatten das Modell mit der Nummer 6000 im Test. Den Versuch, das Schloss an den Scharnieren aufzubrechen, haben wir recht schnell wieder aufgegeben. Selbst mit enormen Kraftaufwand bewegte sich da einfach nichts.

Nur ein paar Dellen davon­getragen

Die flachen Glieder von Faltschlössern haben einen deutlich geringeren Durchmesser als die Stahlstreben von Bügelschlössern, daher hatten wir uns gute Chancen ausgerechnet, dass Bordo mit dem Bolzenschneider zu bezwingen. Schnell haben wir dann allerdings festgestellt, dass der Stahl dermaßen hart ist, dass wir ihm nur ein paar Dellen zufügen konnten. Selbst als wir das Schloss vom Fahrrad nahmen, um das Werkzeug am Boden abstützen zu können, was in der Realität so niemals möglich sein sollte, kamen wir nicht weiter.

Auch mit der Stahlsäge hatten wir trotz äußerster Anstrengung nicht viel Erfolg. Hätten wir es darauf ankommen lassen, hätten wir vermutlich eher das Sägeblatt durchgescheuert als das Bordo zersägt. Letztendlich haben wir kapituliert und das Schloss vorerst in Ruhe gelassen.

1 von 5
Fahrradschloss Test: Abus Bordo
Die Länge ist ein großer Vorteil von Falt- gegenüber Bügelschlössern.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo
Nervig: Das Schloss hat keinen Staubschutz.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo
Mit dem Bolzenschneider konnten wir soviel Kraft aufwenden, wie wir wollten …
Fahrradschloss Test: Abus Bordo
… wir konnten nicht viel gegen das Bordo ausrichten.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo
Auch Sägen brachte nichts außer Muskelkater.

Wir haben das Bordo 6000 anschließend noch zum Lockpicking-Verein gebracht. Mit intelligenten Methoden ließ sich das Schloss zwar öffnen, das dauerte aber stattliche 25 Minuten – und das, obwohl sich der Lockpicker sehr gut mit mit den Schlössern auskannte.

Wie bei Abus üblich kommt das Bordo mit nur zwei Schlüsseln ohne LED. Auch einen Staubschutz sucht man vergeblich. Immerhin hat die Aufbewahrungstasche Schlaufen, um sie am Fahrrad zu befestigen, womit sie einer Halterung entspricht.

Die Premium-Variante ist teurer – und schwerer

Das Abus Bordo gibt es auch noch in einer Premium-Variante als Bordo Granit XPlus, das wir ebenfalls getestet haben. Wir waren aber der Ansicht, dass das Quäntchen mehr Sicherheit das höhere Gewicht bei geringerer Länge nicht wert ist – ganz zu schweigen vom Preis, denn der Premium-Aufschlag ist beachtlich.

Am Ende bekommt man beide Schlösser nicht auf, deshalb haben wir dem normalen Bordo ohne XPlus den Vorrang gegeben. Und um es ganz platt zu sagen: Ob Premium oder normal, wer ein gutes Faltschloss will, will im Endeffekt ein Bordo. Keiner der Konkurrenten schafft es, damit gleichzuziehen.

Abus Bordo 6000 im Testspiegel

Die Stiftung Warentest hat das Bordo zweimal getestet, einmal in der Variante mit 90 Zentimetern (2013) und einmal mit 120 Zentimetern (2015). Leider sind beide Artikel nicht mehr zugänglich und das Schloss aus der Datenbank verschwunden. Trotz ähnlicher Eigenschaften wurden die beiden Versionen unterschiedlich bewertet. Da wir nicht auf die Testberichte zugreifen können, wissen wir nicht, wie die Diskrepanz entstanden ist.

Das Fachmagazin Mountainbike (01/2020) hat das Bordo 6000 ebenfalls getestet und vergibt 70 von 100 Punkten (»gut«) mit dem Prädikat »Kauftipp«:

»Mit top Handhabung glänzt das Bordo nicht nur durch die hochwertige, sichere Halterung. Auch Öffnen und Schließen gelingt schnell. Eine Aufbruchmethode war schnell erfolgreich, eine zweite erst nach einiger Zeit. Leicht!«

Alternativen

Leider konnten uns die meisten Faltschlösser nicht zu hundert Prozent überzeugen – meistens sind sie nicht stabil genug. Trotzdem gibt es hier und da Modelle, die dem Testsieger nahekommen. Bei diesen lohnt es sich, Preise zu vergleichen – die Alternativen sind unserem Favoriten sehr ähnlich. Um billige Faltschlösser sollte man hingegen einen großen Bogen machen.

Auch gut

Aaron Foldylock 14/85

Das Foldylock ist ähnlich stabil wie unser Favorit, angenehm in der Bedienung und zudem vollständig klapperfrei.

Geräuschempfindliche Zeitgenossen liegen bei Hersteller Aaron richtig, denn das Foldylock 14/85 gibt keinen Laut von sich. Die Handhabung ist hervorragend und der Stahl ebenso stabil wie bei unserem Favoriten von Abus. Der etwas höhere Preis ist deshalb gerechtfertigt.

Beim Bau eines Faltschlosses kann man erstaunlich viel falsch machen: Zu leicht zugängliche Scharniere, zu weicher Stahl, umständliche Handhabung und hakende Schlüssel können einem die Freude schnell verderben. Und viele Hersteller machen diese Dinge auch immer wieder falsch. Meistens ist es eine Kombination dieser Aspekte, die billige Faltschlösser ins Abseits drängt. Hersteller Aaron ist den gegenteiligen Weg gegangen und hat ein Faltschloss nur mit Top-Eigenschaften auf den Markt gebracht.

Was uns als allerstes am Foldylock 14/85 auffiel, war seine Hülle – und dass das Schloss etwas mehr Überzeugungsarbeit brauchte, um sie zu verlassen. Was wie ein Ärgernis wirken mag, ist aber keines: Das Schloss hat in seiner Hülle keinen Millimeter Spiel, sondern sitzt wie angegossen. Und wo sich nichts bewegen kann, kann auch nichts klappern. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, trifft das auch auf das Schloss selbst zu. Bis auf das leise Klicken beim Einrasten des Schlüssels hält das Foldylock zuverlässig die Klappe. Vor allem wer gerne Radtouren macht, wird diese Tugend zu schätzen wissen.

Der Schließvorgang ist ein Traum. Wo andere Schlösser gerne einmal haken, bildet das Foldylock praktisch den Gegenpol: Alles bewegt sich butterweich, absolut glatt und obendrein geräuschlos. Auch die Faltglieder entfalten sich sanft und gleichmäßig. Die Bedienung geht so leicht von der Hand und fühlt sich so befriedigend an, dass zum Testzeitpunkt im April 2023 nur ein einziges anderes von uns getestetes Schloss mithalten kann: Aarons anderes Faltschloss, das Foldylock 18/90.

Unseren Praxistest überstand das Foldylock 14/85 mit einigen Blessuren, viel schlimmer als bei unserem Faltschloss-Testsieger Abus Bordo 6000 war es aber nicht. Man konnte es danach sogar noch in die Halterung stopfen, auch wenn es nach der Tortur natürlich nicht mehr so angegossen passte. Das Wichtigste ist, dass wir es nicht knacken konnten.

Wer sich noch mehr Sicherheit wünscht, kann alternativ auch zum bereits erwähnten großen Bruder Aaron Foldylock 18/90 greifen. Es bietet die gleichen Vorteile, ist aber breiter, schwerer und vor allem deutlich teurer als das Foldylock 14/85. Wer eine wortwörtlich reibungslose Handhabung, hohe Qualität und hohe Wehrhaftigkeit möchte, liegt jedenfalls bei beiden richtig.

Länger

Impact Flexlock 15

Impacts Faltschloss lockt mit tadelloser Verarbeitung und einer größeren Gesamtlänge. Trotzdem ist es nur durchschnittlich schwer.

Impact zeichnet sich für verschiedenes Fahrradzubehör verantwortlich, das Flexlock 15 ist zusammen mit seinem nummernbasierten Schwestermodell Portalock jedoch das erste Fahrradschloss des Herstellers. Der Einstieg ist geglückt, das FlexLock 15 muss sich vor der mächtigen, eingesessenen Konkurrenz keineswegs verstecken.

Das Gewicht liegt mit 1.260 Gramm (ohne Halterung) im Durchschnitt. Wir hätten etwas mehr geschätzt, denn das Faltschloss gehört zu den voluminöseren Kandidaten und sieht bereits sehr wehrhaft aus. Bedenkt man, dass das Flexlock mit 110 Zentimetern länger ist als das Gros der Konkurrenten, ist es sogar verhältnismäßig leicht.

Haptik und Verarbeitung spielen auf Marken-Niveau: Der Kunststoff hat weder Grate noch Gussfehler, die Ummantelung zeigt keine Druckschäden, nichts klappert – sehr gut! Auch der Schließmechanismus läuft geschmeidig, der Schlüssel hakt nicht im Schloss und der Mechanismus gibt ein klares haptisches Feedback. Dass für den Staubschutz nur ein manueller Schieber vorhanden ist, sehen wir nur als kleinen Wermutstropfen: Auch er ist tadellos bedienbar und klappert nicht.

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Fahrradschloss Test: Impact Flexlock 15
Das Flex Lock ist etwas länger als die meisten anderen getesteten Faltschlösser.
Fahrradschloss Test: Impact Flexlock 15
Der Schließmechanismus läuft angenehm glatt. Für den Schutz vor Staub und Schmutz sorgt ein manueller Schieber.
Fahrradschloss Test: Impact Flexlock 15
Zwei Schlüssel liegen dem Schloss bei.
Fahrradschloss Test: Impact Flexlock 15
Mit dem Bolzenschneider bekamen wir das Metall nur eingedellt, jedoch nicht durchtrennt.
Fahrradschloss Test: Impact Flexlock 15
Das Ergebnis unserer Attacke: Das Schloss ist etwas ramponiert, aber es hält.

Um die Bruchsicherheit ist es ebenfalls gut bestellt. Im hauseigenen Ranking hat das Flexlock 15 eine Einstufung von 15, leider konnten wir aber keine Information darüber finden, wie hoch die Skala maximal gehen kann – wirklich hilfreich ist diese Einstufung so nicht. Umso gespannter waren wir auf den praktischen Test, und hier konnte sich das Flexlock gut behaupten. Mit dem Bolzenschneider konnten wir nur Dellen in die Stahlstreben drücken, diese aber nicht zerteilen. Mit dem Winkelschleifer brauchten wir 20 Sekunden, was für ein Faltschloss ein ordentlicher Wert ist – das Flexlock 15 liegt damit genau zwischen den zeitgleich getesteten Abus-Falt-Bollwerken Bordo 6000KA Alarm Big und Bordo 6500A SmartX.

Während mit dem Schloss selbst also alles in Ordnung ist, gilt unser größter Kritikpunkt der Halterung. Diese wird mit einem von links nach recht laufenden Querbalken verschlossen, der von einer Haltenase in Position gehalten wird. Außen ist eine kleine Daumenablage, ausreichend Druck zur Seite öffnet die Halterung wieder. Der Mechanismus ist allerdings ziemlich schwergängig und man muss relativ stark drücken. Das ist nicht nur unkomfortabel, es birgt auch ein gewisses Verletzungsrisiko: Hält man den Daumen orthogonal zum Schloss, um mit dem Daumen eine möglichst große Hebelwirkung zu erreichen, bleibt man beim Nachgeben des Verschlusses mit dem Daumennagel an der Haltenase hängen und reißt ihn dabei ein. Das Risiko lässt sich vermeiden, indem man den Finger parallel zu den Stahlstreben legt, was allerdings nicht intuitiv ist.

Sicherlich: Impact erfindet Faltschlösser nicht neu, und das Flexlock 15 ist ein klassisches Modell ohne experimentelle oder innovative Aspekte. Eine so hohe Qualität bereits beim allerersten Schloss abzuliefern, verdient aber Anerkennung – man merkt am Produkt, dass hier Leute am Werk waren, die ihren Beruf verstehen. Wer sich nicht an der etwas seltsamen Handhabung der Hülle stört, bekommt mit dem Impact Flexlock 15 ein sehr gutes Faltschloss, das zuverlässig funktioniert, kaum echte Nachteile hat und für einen Preis zu haben ist, der nicht das Konto sprengt.

Guter Preis

Prophete 0224

Prophete liefert ein Faltschloss, wie man es mag: Gute Handhabung und harter Widerstand zeichnen das Schloss aus.

Das Prophete 0224 wirkt mit seiner schmaleren Form nicht so wehrhaft wie z. B. das Fischer Protec Plus+ FK85, aber der Eindruck täuscht. Das Schloss ist sehr hart und brauchte schon einen Winkelschleifer, um klein beizugeben. Auch abseits der Bruchsicherheit sind wir sehr zufrieden: Die Handhabung stimmt, die Verarbeitung ist sauber und der Preis fair.

Endlich mal wieder ein würdiger Gegner! Das war unsere Reaktion, als wir mit vollem Körpergewicht auf dem Bolzenschneider herumwippten, zwischen dessen Zangen das Prophete 0224 klemmte. Noch mehr Kraft konnten wir einfach nicht mehr auf das Schloss auswirken. Sichtlich unbeeindruckt von unserem Workout hing es weiterhin am Fahrrad und hatte bis auf ein paar Dellen noch nicht einmal sichtbare Schäden davongetragen.

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Fahrradschloss Test: Prophete 0224
Der schwarz-weiße Look gefiel uns – und das nicht nur, weil er zufällig zu unserem Fahrrad passt.
Fahrradschloss Test: Prophete 0224
Die Handhabung ist gut und die Schlüssel haken nicht.
Fahrradschloss Test: Prophete 0224
Unser Aufbruchversuch mit dem Bolzenschneider war nicht von Erfolg gekrönt.
Fahrradschloss Test: Prophete 0224
Wir konnten zwar Dellen hineinquetschen, das Schloss aber nicht knacken. Sogar in seine Halterung hat es danach noch gepasst.
Fahrradschloss Test: Prophete 0224
Beim Sägetest war nach dem Kunststoffmantel Schluss.

Dabei sieht das Faltschloss gar nicht dermaßen wehrhaft aus, jedenfalls im direkten Vergleich zum Klopper Fischer Protec Plus+ FK85. Die Faltglieder sind lang und schlank und unterscheiden sich optisch nur durch ihre hellgrauen Design-Streifen von denen anderer, weitaus schlechterer Faltschlösser. Doch der Eindruck trügt: Der Stahl ist so hart, dass Zerquetschen nicht in Frage kommt und eine Stahlsäge nicht einmal ins Metall kratzt. Verräterisch ist da eher das Gewicht, denn das 0224 liegt deutlich schwerer in der Hand, als man es vom reinen Ansehen erwarten würde.

Die Handhabung gelingt dank der schmalen Form ebenfalls sehr gut. Pedanten könnten sich daran stören, dass der Staubschutz nur durch einen Schieber realisiert wurde und man auf die Automatik verzichten muss. Uns stört mehr, dass der Schieber anfangs etwas schwergängig ist, was sich aber zum Glück bessert, nachdem man ihn oft genug bewegt hat.

Die eine oder andere Augenbraue heben wird überdies die Halterung. Sie umfasst das Schloss nicht vollständig, sondern hält es mit zwei gefederten Haltenasen in einer Art Rahmen, der nach vorne hin offen ist. So muss man das Prophete 0224 nicht von oben einführen, wie es bei den meisten anderen Faltschloss-Halterungen der Fall ist, sondern setzt es unten in den Fuß und klappt es dann nach oben, wodurch es einrastet und nun sicher in seiner Position bleibt. Möchte man es wieder herausnehmen, klappt man einfach die mittleren Faltglieder nach unten, wodurch sich das Schloss hebt und wieder freigegeben wird. Wir fanden die Mechanik praktischer und angenehmer als die herkömmliche Variante, sie fordert aber zunächst auch etwas Eingewöhnung.

Mit Zahlen

Abus Bordo Combo 6100/90

Das Bordo gibt es auch mit Nummern – wer Zahlen lieber hat als Schlüssel, bekommt hiermit die gleiche hohe Sicherheit.

Vom Bordo gibt es einige Varianten. Auch für Zahlenschloss-Fans hat Abus eine im Angebot. Das Bordo Combo 6100/90 ist genau das, was man davon erwartet: das gleiche bewährte Faltschloss, nur eben ohne Schlüssel. An Form und Funktion hat sich im Wesentlichen nichts geändert. Wer lieber eine Nummer im Kopf als ein Stück Metall in der Tasche hat, findet hiermit die gleichen Vorzüge, die seinerzeit schon das normale Bordo zu unserem Testsieger gemacht haben.

Viele Überraschungen brachte der Test des Abus Bordo Combo 6100/90 also nicht, aber solche waren auch gar nicht nötig – es besteht bei der Bordo-Familie nur wenig Verbesserungsbedarf. Das Combo-Schloss ist relativ schmal gebaut, dennoch sollte man sich von den dünnen Streben nicht täuschen lassen: Sie sind knüppelhart und widerstehen souverän einem Bolzenschneider. Auch zersägen konnten wir es nicht. Die Ergebnisse unserer Bruchtests gleichen denen des zuvor getesteten Bordo 6000 wie ein Ei dem anderen.

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Fahrradschloss Test: Abus Bordo Combo 6100 90
Das Abus Bordo Combo
6100/90.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo Combo 6100 90
Mit dem Bolzenschneider haben wir das Vordo Combo 6100/90 nicht aufgekriegt.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo Combo 6100 90
Die Klemmen hinterließen nur einige Schrammen.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo Combo 6100 90
Für die Säge ist der Stahl bei Weitem zu hart.
Fahrradschloss Test: Abus Bordo Combo 6100 90
Nach unserer Behandlung ist das Bordo Combo nur oberflächlich beschädigt und immer noch funktionsfähig.

An anderer Stelle treten die Unterscheide deutlicher zu Tage, und das ist natürlich die Verriegelung. Der fehlende Staubschutz des Schwestermodells ist hier kein Problem, denn es gibt kein Schlüsselloch. Stattdessen hat das Bordo Combo vier Zahlenwalzen, die ihre Aufgabe erledigen, aber qualitativ noch etwas zu wünschen übrig lassen. Während sich die Rädchen dank des recht hohen, kantigen Profils gut drehen lassen, ist das Feedback, wenn eine Zahl in ihrer Stellung einrastet, kaum vorhanden, wodurch sich die Handhabung der Code-Walzen schwammig und unbefriedigend anfühlt. Bei Erschütterungen klappern sie leise. Hinzu kommt, dass ein Balken an der Oberseite des Schlosses quer über die Zahlenwalzen verläuft, der keine offenkundige Funktion hat und beim Codes-Einstellen gehörig nervt.

Somit bekommt das Abus Bordo Combo 6100/90 von uns eine Empfehlung mit Einschränkungen. Der »Bordo«-Teil ist seines großen Namens würdig, der »Combo«-Part liegt eher auf dem Niveau fernöstlicher No-Name-Ramschschlösser vom Online-Wühltisch. Wer auf die Zahlenverriegelung nicht verzichten will, kann hier zugreifen.

Außerdem getestet

Abus Bordo Granit XPlus 6500

Das Abus Bordo Granit XPlus 6500 ist die Premium-Variante unserer Faltschloss-Empfehlung. Die Glieder sind einen halben Millimeter dicker als beim Bordo 6000, wodurch es selbst in der kleinen Ausführung trotz geringerer Länge schwerer ist.

Es dürfte kaum überraschen, dass wir das Schloss nicht knacken konnten, nachdem wir schon die Standardvariante nicht bezwingen konnten. Einem Picking-Test haben wir es nicht unterzogen. Aufgrund der XPlus-Technik kann man aber davon ausgehen, dass man es nicht ohne weiteres aufbekommt.

Empfohlen haben wir das Bordo Granit XPlus 6500 nur aufgrund des Gewichts und des höheren Preises nicht. Was Sicherheit und Verarbeitungsqualität angeht, haben wir absolut nichts daran auszusetzen.

Kohlburg Wien

Das Kohlburg Wien wirkt kompakter als viele seiner Konkurrenten. Um auf seine Gesamtlänge von 89 Zentimetern zu kommen, sorgen acht Faltglieder mit einem Durchmesser von 7 Millimetern. Schön fanden wir die verschließbare Tasche, die sich sehr angenehm handhaben lässt – unter allen getesteten Faltschlössern hat das Wien eine der besten. Gegen Schmutz und Wasser gibt es einen manuellen Schieber.

Der Stahl ist sehr hart und wir konnten das Kohlburg Wien nicht verbiegen, geschweige denn knacken. Mit dem Bolzenschneider konnten wir die Streben bis etwa zur Hälfte eindrücken, mehr war nicht drin und auch weiteres Herumhebeln brachte uns nicht weiter. Wie bei allen robusten Faltschlössern geht das allerdings mit einem gewissen Gewicht einher – immerhin ein gutes Kilo wiegt das Wien und somit mehr, als man angesichts seiner Maße annehmen könnte.

Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Kohlburg Wien. Einzig der Preis lässt uns etwas zweifeln, denn der liegt auf demselben Niveau wie der anderer Top-Modelle, die wir in einem direkten Vergleich trotz der zweifelsohne soliden Leistung des Schlosses vorziehen würden. Sollte es mal im Angebot sein, kann man aber ruhigen Gewissens zuschlagen.

Kryptonite Keeper 810

Das Kryptonite Keeper 810 erinnert mit seiner Textilummantelung an ein Kettenschloss und auch darunter sieht es nicht viel anders aus, denn anstatt Scharnieren sind längere Stahlstreben mit Metallösen miteinander verbunden. Kryptonite verkauft es aber als Faltschloss, also spielen wir mit und behandeln es als solches.

Unserem Bolzenschneider widersetzte sich das Keeper 810 erfolgreich, die Stahlglieder waren einfach zu hart und zu dick, um sie zu durchtrennen. Besser sah es mit der Säge aus, die wir am Übergang zwischen Strebe und Öse besonders gut ansetzen konnten, ohne wegzurutschen. Das Material selbst ist aber sehr hart und das Sägen mühsam. In den angelegten drei Minuten kamen wir nicht besonders weit.

Anders sieht es leider bei der Sicherheit gegen Picking aus. Unsere Experten haben das Schloss mehrmals ohne Probleme geöffnet und dafür Zeiten zwischen 1:39 und 2:43 gebraucht. Wie sie erklärt haben, sind die Schließzylinder von Kryptonite weder besonders komplex noch variantenreich. Einer der Lockpicker bezeichnete sie deshalb leicht spöttisch als »Briefkastenschlösser«.

Zündapp AA01001

Das Zündapp AA01001 ist nicht das schlechteste Faltschloss, das wir bisher getestet haben, sicher ist es aber nicht. Etwas mehr als zwei Minuten haben wir gebraucht, um eine der Metallstreben mit dem Bolzenschneider zu durchtrennen, an die Gelenke kamen wir aber immerhin nicht ran. Unsere Säge konnte ihm gut zusetzen, in den veranschlagten drei Minuten schafften wir es allerdings zu nur rund einem Viertel des Stahls. Dennoch: Das reicht nicht.

Abgesehen von der ungenügenden Aufbruchsicherheit macht dem Zündapp-Faltschloss vor allem die geringe Materialqualität zu schaffen: Die zwei Schlüssel sind mit billigem Hartplastik besetzt, unbeleuchtet und in ihrer Ausführung bestenfalls zweckmäßig. Ähnliches gilt für die inflexible Halterung. Darüber hinaus verkantet sich der automatische Staubschutz beim Herausziehen des Schlüssels gerne, bleibt dann schräg stehen und somit offen. So erfüllt er seinen Zweck nicht und nervt nur.

Kohlburg Innsbruck

Leider nicht so gut wie beim Schwestermodell Wien sah es beim Kohlburg Innsbruck aus, das wir in 50 Sekunden mit dem Bolzenschneider öffnen konnten. Spätestens beim Sägetest bekamen wir auch einen Verdacht warum: Die sechs Millimeter starken Streben bestehen aus einer überdurchschnittlich dicken Kunststoffschicht, der erwartungsgemäß kaum Widerstand bietet. Immerhin ist der Stahl hart genug, damit wir unser Ziel von drei Minuten verfehlten.

Empfehlen können wir das Schloss dementsprechend nicht, ganz ohne Lob wollen wir uns aber dennoch nicht davon verabschieden: Das Schlüsselloch hat nicht nur einen automatischen Staubschutz, es sitzt zudem auf einem Knopf, der im offenen Zustand heraussteht. Zum Verschließen reicht es dann, den Knopf wieder zurück in die Einrastung zu drücken, was der Handhabung zugutekommt. Wir begrüßen das Konzept sehr würden seine Anwendung in Zukunft gerne bei noch mehr Modellen sehen.

Fischer Safety

So safe, wie man es sich wünschen würde, ist das Fischer Safety leider nicht. Wir konnten es in unter zwei Minuten öffnen und auch zersägen, letzteres allerdings nicht in den geplanten drei Minuten. Leider ist einmal öfter der Stahl zu weich. Außerdem haben die Scharniere zu viel Spiel, wenn auch nicht genug, um für unsere Aufbruchversuche von Interesse zu sein.

Auf der Haben-Seite kann das Fischer Safety mit einem automatischen Staubschutz, einem hakelfreien, knackigen Schließmechanismus und einer sehr guten Transporthalterung punkten, aus der man das Schloss mit einem einfachen Knopfdruck entnehmen kann, ohne gleich die gesamte Tasche zu öffnen. Das gefiel uns gut. Nicht so gut gefiel uns, dass die äußerste Strebe seitlich in den Verschluss geführt wird, was die Handhabung unnötig erschwert.

LC-dolida FRS-001

Das LC-dolida FRS-001 ist ein White-Label-Schloss, das es mit anderem Aufdruck auf von einer Reihe anderer Hersteller gibt. Es ist als Türmchen aufgerollt, vergleichbar mit dem Fozela Faltschloss alias WheelUp Hamburg aus einer früheren Testrunde. Es kommt auf eine Gesamtlänge von 78 Zentimetern ohne bzw. 85 Zentimetern mit Verschluss. Mitgeliefert wird eine Halterung aus Hartplastik, die sich leider als ziemlich fummelig in der Handhabung herausstellte und uns im Alltag sicherlich schon nach kurzer Zeit in den Wahnsinn treiben würde.

Weil die Faltglieder sehr kurz sind, gestaltet sich die Handhabung ähnlich wie bei einem Kettenschloss, man kann also deutlich flexibler damit umgehen. Das letzte Glied, das in den Verschluss gesteckt wird, ist zur besseren Erkennbarkeit farblich markiert. Die Gelenke des Schlosses sind nicht ohne weiteres zugänglich, was aufgrund des schlechten Materials aber kaum einen Unterschied macht, da das Material weich und gleichzeitig spröde ist – ein Festmahl für den Bolzenschneider, mit dem wir das Schloss in 48 Sekunden aufgeschnitten haben. Auch mit der Säge kamen wir gut voran. Hier kam dem FRS-001 seine Flexibilität zugute: Weil das Schloss dabei hin- und herschwang, dauerte es länger als erwartet. Wirklich abwehren konnte es unsere Attacke aber nicht.

Toptrek TTON01

Dass es das Toptrek TTON01 mit einer Länge von 94 Zentimetern auf nur 700 Gramm bringt, sollte schon zu Denken geben. Wir hätten gerne gesehen, dass sich unsere Erwartungen diesbezüglich als falsch herausstellen, das war uns aber nicht vergönnt. Tatsächlich ist das Schloss sogar noch schlimmer.

Wo man die fehlende Aufbruchssicherheit noch auf das minderwertige Material zurückführen kann, verstehen wir einige Design-Entscheidungen überhaupt nicht – etwa die klaffende Öffnung, die den mickrigen Verschlussbolzen aufnimmt und die auch im geschlossenen Zustand völlig offen liegt. Das ist nicht nur ein massives Sicherheitsrisiko, sondern auch gleichzeitig eine regelrechte Einladung für Schmutz und Wasser, die sich von dort aus spielend einfach im gesamten Verschluss ausbreiten können. Ein Glück im Unglück: Dadurch vermisst man auch den fehlenden Staubschutz nicht.

Toptrek U0111

Eins muss man dem Toptrek U0111 lassen: Durch die ovale Form hat es einen hohen Wiedererkennungswert. Dass die leichte Rundung bedeutet, dass für die gleiche Länge mehr Material benötigt, ohne dabei die Stabilität zu erhöhen, kann man dabei ignorieren, denn mit 650 Gramm hat das Schloss ohnehin viel zu wenig Masse, und weil es problemlos mit dem Bolzenschneider aufgeknipst werden kann, muss man selbst die dann nicht mehr mitnehmen.

Aber nicht nur das knautschweiche Material, das sich im Nu per Bolzenschneider oder Metallsäge zerstören lässt, fällt im Test durch, auch die Handhabung mit ihrer schlechten Schlüsselführung weiß zu entgeistern. Wir raten entschieden von diesem Schloss ab!

Trelock FS 200 Two Go

Das Trelock FS 200 Two Go ist zwar das billigste Faltschloss des Herstellers, kostet aber gar nicht mal wenig. Trotzdem taugt es überhaupt nichts. Das Schloss ist so leicht, dass es glatt aus Holz sein könnte. Das würde sogar einiges erklären.

Wie schon beim Master Lock ist zwischen den Scharnieren zu viel Platz und auch die Glieder könnte selbst ein Achtjähriger zerteilen, wenn er nur einen Bolzenschneider hat.

Zersägen kann man es ebenfalls, wir waren in etwa zwei Minuten damit fertig. Wer sich aber mal so richtig stark fühlen will, kann das Werkzeug auch einfach gleich komplett weglassen und das Two Go mit bloßen Händen zerbrechen – und das ist leider keine Metapher. Scharniere und Material sind dermaßen schrottig, dass wir das Schloss buchstäblich per Hand zerreißen konnten.

Büchel Sekura KB 501

Vom Büchel Sekura KB 501 sollte man nicht zu viel erwarten. Zwar geht das Schloss zu einem attraktiven Preis über die Theke und die Tasche ist gegenüber der des baugleichen Nean Faltschlosses dank Textilbändern etwas hochwertiger, man kann es aber mit einem Bolzenschneider und wenigen beherzten Schnitten in unter einer Minute durchtrennen. Darüber hinaus ist das Abschließen etwas fummelig, weil das Glied mit dem Verschlussbolzen, welches von hinten in das Schloss geklappt wird, zur Seite sehr viel Spiel hat.

Positiv zu vermerken haben wir den automatischen Staubschutz, und dass einer der drei beigelegten Schlüssel über eine LED-Leuchte verfügt. Die geringe Bruchsicherheit wiegt das aber nicht auf.

Aaron Foldylock 18/90

Das Aaron Foldylock 18/90 hat ähnliche Vorzüge wie sein kleiner Bruder: Wir konnten es trotz aller Gewalt nicht kaputtmachen und man hat ein klapperfreies Fahrerlebnis. Das betrifft zum Glück nicht nur das Schloss selbst, sondern auch die Tasche – die ist zwar nicht die komfortabelste in ihrer Bedienung, dafür hält sie das Schloss aber auch regungslos an Ort und Stelle. Alle beweglichen Teile laufen sanft und glatt – wie frisch geölt.

Wie der Name impliziert, ist das große Foldylock 90 Zentimeter lang und hat die Sicherheitsstufe 18/18. Der zusätzliche Widerstand ergibt sich aus den breiteren Faltgliedern, wodurch das Schloss allerdings ein gutes Stück breiter ist als die kleine Variante Foldylock 14/85. Unseren Testaufbau haben beide Modelle mit Bravour überstanden.

Allerdings geht die höhere Sicherheit mit einem gesalzenen Aufpreis und höheren Gewicht einher. Wir halten das Aaron Foldylock 18/90 deshalb für ein hervorragendes Fahrradschloss, bevorzugen aber dennoch das kleinere und günstigere Foldylock 14/85.

Samok Fahrradschloss

Warum sich das Samok Fahrradschloss so gut verkauft, ist uns ein Rätsel. Vielleicht liegt es an seiner großzügigen Länge von 120 Zentimetern, die das Anschließen des Fahrrads an anderen Gegenständen erleichtert. An der Sicherheit kann es jedenfalls nicht liegen, denn die ist wenig beeindruckend: Zwei Schnitte mit dem Bolzenschneider und 20 Sekunden Zeit brauchten wir, um das Faltschloss zu zerteilen. Das billige Plastik, aus dem die Ummantelung besteht, splitterte schon unter dem ersten geringen Druck. Außerdem hakt das Schloss manchmal beim Herausnehmen aus der mitgelieferten Hülle. Immerhin konnten wir es nicht in der vorgegebenen Zeit zersägen.

Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Das Samok Fahrradschloss ist ein Faltschloss, das die Welt nicht braucht.

Fischer Protec Plus+ FK85

Wer es gerne schlank und leicht mag, sollte vom Fischer Protec Plus+ FK85 lieber Abstand nehmen, denn das Schloss ist das Gegenteil: breit, schwer und mit dicken Faltgliedern ausgestattet. Wir finden das aber gut, denn das sind genau die richtigen Voraussetzungen für Aufbruchsicherheit. Und in dieser Hinsicht konnte uns Fischers Faltschloss überzeugen.

Dass das FK85 stabil ist, macht es auf den ersten Blick deutlich. Breit und mit dicker Gummierung versehen erinnert es etwas an derbe Arbeitsausrüstung, wie man sie auf Baustellen findet. Bei einem Fahrradschloss finden wir das nicht schlecht, denn so können sich geneigte Diebe schon ausmalen, dass sie es hier mit einem buchstäblich stahlharten Gegner zu tun bekommen. Noch besser finden wir, dass der Look nicht nur eine klare Botschaft sendet, sondern das Schloss den geschürten Erwartungen auch tatsächlich standhält.

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Fahrradschloss Test: Fischer Protect Plus Fk85
Drei Schlüssel liegen dem FK85 bei, einer davon hat eine LED-Leuchte.
Fahrradschloss Test: Fischer Protect Plus Fk85
Unser Bruchversuch mit dem Bolzenschneider scheiterte am harten Stahl.
Fahrradschloss Test: Fischer Protect Plus Fk85
Beim Sägetest bremste schon die Gummischicht unsere Bemühungen, bevor wir überhaupt beim Stahl angekommen waren.

Und das tut es zweifellos. Die Faltglieder aus gehärtetem Stahl sind selbst dann noch dicker als die manch eines Konkurrenten, wenn man den Gummimantel nicht mitzählt. Mit Überzug misst eine einzige Strebe einen satten Zentimeter, damit ist das FK85 zum Testzeitpunkt klar das dickste Faltschloss in unserem Test. Für den Bolzenschneider ist das Metall zu hart, und beim Sägen bremst schon das Gummi dank seines hervorragenden Grips das Sägeblatt aus.

Nachdem sonst nichts funktioniert hatte, haben wir es mit einem Winkelschleifer getrennt. Wie viel Metall in den Streben steckt, erkennt man ganz gut im Video. Im Gegensatz zu unserer Handsäge zeigte sich die Trennscheibe des Akku-Schleifers allerdings vollkommen unbeeindruckt von der Gummihülle.

Ob man die Haptik des Schlosses mag, ist allerdings Geschmackssache – und anfassen muss man das Gummi zwangsläufig, da so gut wie die gesamte Oberfläche damit bezogen ist. Außerdem stört es beim Verstauen in der Halterung, denn das Material hat eben nicht nur auf Sägeblättern guten Grip. Beim Einführen in die Hülle, die im Wesentlichen ein Plastikkörbchen mit einem Druckknopf ist, bleibt das Schloss gerne hängen und benötigt etwas zusätzliche Überzeugungsarbeit. Elegantes Hineingleiten wird man beim FK85 nicht sehen. Im Gegenzug muss man sich damit auch keine Sorgen um Kratzer am Fahrrad machen.

Kryptonite Kryptolok 610S

Das Kryptonite Kryptolok 610S erinnerte uns an unsere Empfehlung Prophete 0224: Es hat eine ähnliche Form, ebenfalls sechs Faltglieder, annähernd das gleiche Gewicht und eine ebenfalls ungewöhnliche Halterung. Letztere unterscheiden sich aber dann doch, denn statt des eigenwilligen, aber erstaunlich praktischen Klapp- und Hebemechanismus des Prophete-Schlosses setzt Kryptonite auf einen Federmechanismus mit Drucktaste. Dieser funktioniert bei unserem Exemplar gut. Wir fragen uns aber, wie langlebig die Konstruktion im Dauereinsatz bei Wind und Wetter wohl ist.

Mit dem Bolzenschneider konnten wir die Streben zwar etwas eindrücken, aber nicht nennenswert beschädigen. Anders sah es aus, als das Kryptolok Bekanntschaft mit unserem Winkelschleifer machte: 13 Sekunden sind selbst für ein Faltschloss recht wenig. Zum Vergleich: Das erwähnte Prophete 0224 hielt immerhin 18 Sekunden durch, das schwere, solide Abus Bordo 6500A SmartX erreichte sogar 25 Sekunden.

Dem Prophete hat das Kryptolok 610S einen automatischen Staubschutz voraus, der Konkurrent bietet nur einen manuellen Schieber. Allerdings ist das Prophete deutlich günstiger zu haben und übertrifft das ansonsten sehr ähnliche 610S bei der Bruchsicherheit.

Axa Fold Lite C100

Axa, das war nichts! Das Fold Lite C100 ist auf den ersten Blick unscheinbar und auf den zweiten ärgerlich. Die Hülle ist einfach, aber tauglich: Unten steht das Schloss in einer Mulde, oben wird es quer von einem aushängbaren Gummiband gehalten. Es klappert nicht. Andere Halterungen sind komfortabler, aber sie erfüllt ihren Zweck. Wir sind damit zufrieden.

Beim Schloss selbst sieht es leider deutlich düsterer aus. Die Handhabung leidet unter den billigen, schwer zu drehenden Zahlenwalzen und dem unhandlichen Verschluss – man muss eine Seite des Gehäuses zur Seite ziehen, um das Faltschloss zu öffnen. Ein Profil, eine Gummierung oder sonst irgendetwas, um den Halt zu verbessern, sucht man vergebens. Spätestens bei nasskaltem Winterwetter und klammen Händen dürfte jeder Käufer Axa dafür verfluchen – das Schloss wurde offenbar ohne einen Gedanken an dessen praktischen Einsatz konzipiert.

Was die Sicherheit betrifft, lässt der Werbetext schon erahnen, was einen erwartet. Dort heißt es »Es ist besonders für Kurzparken gut geeignet«, was im Marketing-Sprech bedeutet, dass das Schloss zu schwach ist, um länger Sicherheit gewährleisten zu können. Die Vermutung bestätigte sich in unserem Test auch prompt: Zehn Sekunden brauchten wir mit dem Bolzenschneider, und mit dem Akku-Winkelschleifer haben wir es innerhalb von 13 Sekunden noch ein zweites Mal durchtrennt. Für die bescheidene Leistung ist der Kaufpreis zudem zu hoch.

 Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss

Die besten Kettenschlösser

Sehr beliebt sind bei vielen Fahrradfahrern Kettenschlösser. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen und durch die vielen Glieder sind sie flexibel genug, damit man immer irgendwas findet, woran man sein Fahrrad anschließen kann.

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Fahrradschloss Test: Kettenschlösser
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Kettenschloesser Alle
Fahrradschloss Test: Kettenschlösser
Fahrradschloss Test: Kettenschlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Kettenschlösser Gruppenfoto
Fahrradschloss Test: Kettenschlösser Gruppenfotos

Aber Kettenschlösser sind längst nicht so sicher, wie viele denken. Es kommt hier entscheidend auf den Durchmesser der Kettenglieder an. Bis zu einem Durchmesser von fünf bis sechs Milllimetern durchtrennt ein Bolzenschneider selbst Ketten aus gehärtetem Stahl mühelos. Doch je dicker die Kettenglieder sind, desto schwerer ist die Kette. Im Test zeigte sich: Leichte Kettenschlösser sind schnell durchtrennt und sichere sind fürs Fahrrad viel zu schwer.

Kurzübersicht

Bestes Kettenschloss

Hiplok Gold

Hochwertig, hart und ziemlich praktisch: Das Hiplok Gold kann während der Fahrt wie ein Gürtel um die Hüfte getragen werden.

Wer um Kettenschlösser einen Bogen macht, weil er ihren Transport umständlich findet, ist beim Hiplok Gold gut aufgehoben. Wie der Name es schon erahnen lässt, kann man sich das Schloss während der Fahrt elegant um die Hüfte legen. Im Inneren befindet sich eine sehr stabile Kette aus äußerst hartem Stahl, gegen die wir mit unseren Werkzeugen nichts ausrichten konnten. Leider spiegelt sich die hohe Qualität auch in einem entsprechend hohen Preis wider.

Auch gut

Abus Ivy 9100

Groß, schwer, hart und sicher: Das Ivy 9100 ist einfach nur gewaltig. Mit normalen Werkzeugen hat man gegen dieses Monstrum keine Chance.

Das Abus Ivy 9100 ist ein Koloss. Unter seinem Textilmantel verbirgt sich eine massive Stahlkette, mit der man Schiffe ankern könnte. Hätte das Schloss ein Gesicht, hätte es über unseren kläglichen Bolzenschneider nur hämisch gelacht. Der Schließmechanismus ist ebenfalls ausgefuchst und widerstand Picking-Versuchen souverän. Fürs Anketten zuhause ist das Abus Ivy 9100 eine gute Wahl, nur mitnehmen möchte man es nicht, denn dazu ist es einfach zu schwer.

Länger

Kohlburg Helsinki

Das Helsinki zieht qualitativ mit dem Abus Ivy 9100 gleich, ist aber länger.

Ein vergleichbares Kaliber wie das Abus Ivy 9100 ist das Kohlburg Helsinki. Rund zweieinhalb Kilo bringt das Schloss auf die Waage, es ist mit 120 Zentimeter aber auch angenehm lang. Leichtgepäck-Radlern könnte das Gewicht trotzdem zu viel sein. Da bei Kettenschlössern aber die Faustregel »Was nichts wiegt, taugt auch nichts« gilt, entschädigt die hohe Aufbruchsicherheit der Vierkantkette muskulöse Pedalisten für die Last. Auch die gute Verarbeitungsqualität spricht für das Schloss.

Zur stationären Sicherung

Kohlburg Alcatraz

Das Alcatraz ist ein Monstrum mit klaren Prioritäten: Aufbruchsicherheit ist alles, Mobilität spielt keine Rolle.

Wer noch mehr Widerstand möchte und sein Fahrrad immer wieder am selben Platz abstellt, kann noch eine Liga höher gehen und es dem Super-Schwergewicht Kohlburg Alcatraz anvertrauen. Mit seinen fast sieben Kilogramm und großzügigen Maßen ist es nicht zum Transport gedacht, sondern explizit zur Sicherung an einzelnen Orten, wie etwas dem Fahrradkeller oder dem Innenhof konzipiert.

Für Kinder

Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols

Das Steel-O-Chain 4804C Symbols ist konsequent auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet und eine gute Alternative zu einem Kabelschloss.

Das Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols ist ein Kinderfahrradschloss und eine gute Alternative zu einem Kabelschloss. Es ist zwar nicht unbezwingbar, punktet aber mit sauberer Verarbeitung, kindgerechter Gestaltung und einfacher Handhabung. Weil es Symbole statt Zahlen nutzt, kommen selbst Vorschulkinder damit zurecht.

Vergleichstabelle

Test  Fahrradschloss: Hiplok Gold
Hiplok Gold
Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivy 9100
Abus Ivy 9100
Test Fahrradschloss: Kohlburg Helsinki
Kohlburg Helsinki
Test  Fahrradschloss: Kohlburg Alcatraz
Kohlburg Alcatraz
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols
Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols
Test Fahrradschloss: Kohlburg Wladiwostok
Kohlburg Wladiwostok
Test Fahrradschloss: Abus Goose Lock 6206K
Abus Goose Lock 6206K
Test Fahrradschloss: Prophete 6009
Prophete 6009
Fahrradschloss Test: Hiplok Original Sb
Hiplok Original
Test besten Fahrradschlösser: Abus City Chain X Plus 1060
Abus Granit City Chain X-Plus 1060
Test Fahrradschloss: Prophete 6128
Prophete 6128
Test Fahrradschloss: Aaron Lock One
Aaron Lock One
Fahrradschloss Test: Wheels Of Amsterdam Kettenschloss
Wheels of Amsterdam Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Abus Catena 685/75
Abus Catena 685/75
Test  Fahrradschloss: Nean Kettenschloss
Nean Kettenschloss mit Zahlenkombination
Test Fahrradschloss: Burg-Wächter SKM 6/90
Burg-Wächter SKM 6/90
Test  Fahrradschloss: Kryptonite Keeper 785
Kryptonite Keeper 785
Test besten Fahrradschlösser: Nean Kettenschloss
Nean Kettenschloss
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Evolution 4
Kryptonite Evolution 4
Test besten Fahrradschlösser: Abus Web 1500
Abus Web 1500
Test Fahrradschloss: Favoto Fahrradschloss
Favoto Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Zündapp BL-90
Zündapp BL-90
Test  Fahrradschloss: Burg-Wächter 39020
Burg-Wächter 580 90
Test  Fahrradschloss: Gipfelsport Fahrradschloss
Gipfelsport Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Loxmeer Fahrradschloss
Loxmeer Fahrradschloss
Test besten Fahrradschlösser: Axa Linq City
Axa Linq City
Test besten Fahrradschlösser: Abus Tresor 1385
Abus Tresor 1385
Test Fahrradschloss: SPGood Fahrradschloss
SPGood Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Relaxdays Secure
Relaxdays Secure
Test  Fahrradschloss: Axa Rigid RCC 120
Axa Rigid RCC 120/3,5

Bestes Kettenschloss
Hiplok Gold
Test  Fahrradschloss: Hiplok Gold
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Clevere Transport­lösung
  • Für ein gutes Ketten­schloss noch relativ leicht
  • Relativ teuer
  • Kein Staubschutz
  • Im Langzeittest bildete sich Flugrost
Auch gut
Abus Ivy 9100
Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivy 9100
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Gut gegen Picking gewappnet
  • Schwer
  • Kein Staubschutz
  • Mäßige Ausstattung
Länger
Kohlburg Helsinki
Test Fahrradschloss: Kohlburg Helsinki
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Gute Verarbeitung
  • Gute Handhabung
  • Relativ schwer
Zur stationären Sicherung
Kohlburg Alcatraz
Test  Fahrradschloss: Kohlburg Alcatraz
  • Extrem sicher
  • Großzügige Länge
  • Staubschutz
  • Extrem schwer
Für Kinder
Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols
  • Ideale Bedienbarkeit für Kinder
  • In vielen Farben erhältlich
  • Hohe Material- und Verarbeitungs­qualität
  • Nicht wirklich bruch­sicher
Kohlburg Wladiwostok
Test Fahrradschloss: Kohlburg Wladiwostok
  • Extrem sicher
  • Großzügige Länge
  • Staubschutz
  • Teuer
  • Schwer
Abus Goose Lock 6206K
Test Fahrradschloss: Abus Goose Lock 6206K
  • Hervorragende Handhabung
  • Saubere Verarbeitung
  • Verhältnismäßig leicht
  • Interessantes Konzept
  • Nicht bruchsicher
  • Kein Staubschutz
Prophete 6009
Test Fahrradschloss: Prophete 6009
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Staubschutz
  • Schwer
Hiplok Original
Fahrradschloss Test: Hiplok Original Sb
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Clevere Transportlösung
  • Für ein gutes Kettenschloss noch relativ leicht
  • Kein Staubschutz
Abus Granit City Chain X-Plus 1060
Test besten Fahrradschlösser: Abus City Chain X Plus 1060
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Gut gegen Picking gewappnet
  • Ordentliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Schwer
  • Klobiger Verschlussteil
  • Teuer
Prophete 6128
Test Fahrradschloss: Prophete 6128
  • Saubere Verarbeitung
  • Gute Handhabung
  • Nicht bruchsicher
Aaron Lock One
Test Fahrradschloss: Aaron Lock One
  • Überdurchschnittlich gute Verarbeitung
  • Nummernwalzen mit gutem Feedback
  • Nicht bruchsicher
Wheels of Amsterdam Fahrradschloss
Fahrradschloss Test: Wheels Of Amsterdam Kettenschloss
  • Ordentliche Verarbeitung
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Abus Catena 685/75
Test  Fahrradschloss: Abus Catena 685/75
  • Leicht
  • Staubschutz
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Nean Kettenschloss mit Zahlenkombination
Test  Fahrradschloss: Nean Kettenschloss
  • Günstig
  • Leicht
  • Für das Gewicht relativ solide
  • Hält einer Säge stand
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Burg-Wächter SKM 6/90
Test Fahrradschloss: Burg-Wächter SKM 6/90
  • Hübsches Design
  • Anfällige Bauweise (Vorhängeschloss)
  • Kein Staubschutz
  • Nicht bruchsicher
Kryptonite Keeper 785
Test  Fahrradschloss: Kryptonite Keeper 785
  • Hielt im Test stand
  • Nicht allzu schwer
  • Schlechte Handhabung
  • Schlechte Verarbeitung
  • Kein Staubschutz
Nean Kettenschloss
Test besten Fahrradschlösser: Nean Kettenschloss
  • Relativ leicht
  • Günstig
  • Zahlencode mit fünf Stellen
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Kryptonite Evolution 4
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Evolution 4
  • Nicht mit Gewalt zu öffnen
  • Ordentliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Schwer
  • Unhandlicher Stecker
Abus Web 1500
Test besten Fahrradschlösser: Abus Web 1500
  • Leicht
  • Günstig
  • In vielen Farben erhältlich
  • Staubschutz
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
  • Kleine Version ist zu kurz
  • Mäßige Ausstattung
  • Kein Staubschutz
Favoto Fahrradschloss
Test Fahrradschloss: Favoto Fahrradschloss
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
Zündapp BL-90
Test  Fahrradschloss: Zündapp BL-90
  • Zahlenwalze mit LED-Beleuchtung
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Burg-Wächter 580 90
Test  Fahrradschloss: Burg-Wächter 39020
  • Relativ günstig
  • Staubschutz
  • Leicht zu öffnen
  • Furchtbare Schlüssel­führung
Gipfelsport Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Gipfelsport Fahrradschloss
  • Günstig
  • Leicht
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Loxmeer Fahrradschloss
Test  Fahrradschloss: Loxmeer Fahrradschloss
  • Günstig
  • Leicht
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Axa Linq City
Test besten Fahrradschlösser: Axa Linq City
  • Relativ leicht
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
  • Stecker ist ein Sicherheits­risiko
  • Kein Staubschutz
  • Mäßige Ausstattung
Abus Tresor 1385
Test besten Fahrradschlösser: Abus Tresor 1385
  • In vielen Farben erhältlich
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
  • Plastik anfällig auf Kälte
  • Kein Staubschutz
  • Relativ teuer
SPGood Fahrradschloss
Test Fahrradschloss: SPGood Fahrradschloss
  • In vielen Farben erhältlich
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Stinkt bestialisch nach Chemie
Relaxdays Secure
Test  Fahrradschloss: Relaxdays Secure
  • Staubschutz
  • Staubschutz-Schieber am Testmuster klemmte anfangs aufgrund ungenauer Verarbeitung
  • Seltsame Handhabung
  • Mit Bolzenschneider leicht zu öffnen
Axa Rigid RCC 120/3,5
Test  Fahrradschloss: Axa Rigid RCC 120
  • Lang
  • Leicht
  • Sehr dünn
  • Nicht sicher gegen Bolzenschneider und Säge
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Unser Favorit

Bestes Kettenschloss

Hiplok Gold

Hochwertig, hart und ziemlich praktisch: Das Hiplok Gold kann während der Fahrt wie ein Gürtel um die Hüfte getragen werden.

Das Hiplok Gold ist ein interessantes Exemplar. Es verfolgt, ähnlich wie das Litelok Wearable, den Ansatz, zum Transport als Gürtel getragen werden zu können. Im Gegensatz zur Konkurrenz handelt es sich beim Hiplok Gold allerdings um ein Kettenschloss – mit allen Vor- und Nachteilen dieser Bauweise.

Äußerlich erinnert das Hiplok Gold an einen Sicherheitsgurt im Auto. Der Textilmantel ist aus wasserabweisender, relativ harter Kunstfaser, wie man sie bei vielen Fahrradschlössern und eben den besagten Gurten sieht. Anders als das Hiplok Original nutzt er keine Klettfläche, was wir in der Praxis angenehmer fanden und im Dauergebrauch auch weniger anfällig für Verschmutzung sein dürfte.

Auch der Verschlussteil erinnert stark an einen Auto-Gurt. Er ist auch ähnlich groß. Anders als beim optischen Ebenbild wird das Hiplok Gold aber nicht verschlossen, indem man einen flachen Stecker in die Seite schiebt. Stattdessen greift es dazu auf das althergebrachte Konzept eines Vorhängeschlosses zurück, deren Bügel durch die Kettenglieder geschoben werden.

Dieser hat einen Durchmesser von 12 Millimetern, die Kettenglieder kommen auf 10 Millimeter. Ein gewisses Gewicht bleibt dabei natürlich nicht aus. Dieses liegt beim Hiplok Gold bei 2,2 Kilogramm bei einer Länge von 85 Zentimetern, was für ein Kettenschloss noch in einem sehr guten Rahmen liegt.

1 von 6
Fahrradschloss Test: Hiplok Gold Kettenschloss
Die Länge ist für ein Kettenschloss durchschnittlich.
Fahrradschloss Test: Hiplok Gold Kettenschloss
Zum Transport kann das Hiplok Gold wie ein Gürtel um die Hüfte getragen werden.
Fahrradschloss Test: Hiplok Gold Kettenschloss
Drei Schlüssel liegen bei. Einen Staubschutz hat das Hiplok Gold nicht.
Fahrradschloss Test: Hiplok Gold Kettenschloss
Als wir das Schloss mit dem Bolzenschneider bearbeiteten …
Fahrradschloss Test: Hiplok Gold Kettenschloss
… passierte überhaupt nichts.
Fahrradschloss Test: Hiplok Gold Kettenschloss
Auch zersägen kann man das Schloss nicht. Der Stahl ist zu hart.

Bevor man sich aufs Fahrrad schwingt, kann man sich das Schloss namensgetreu um die Hüfte legen. Das klappt sehr gut und erhöht den Komfort merklich. Auf die Länge des Schlosses ist man dabei nicht begrenzt, die Gürtelbefestigung ist davon unabhängig und durch einfaches Festziehen bzw. Lockern in der Größe verstellbar. Hier muss man sich also auch ohne Model-Maße keine Sorgen machen.

Die Verarbeitung ist durchgehend auf sehr hohem Niveau. Es gibt keine Fransen, Schweißnähte, überstehende Teile oder hakende Schlüssel. Mit unseren Werkzeugen konnten wir überhaupt nichts erreichen – unser Testmuster sieht immer noch so gut wie nagelneu aus. Niemand würde denken, dass wir versucht haben, es mit aller uns zur Verfügung stehenden Gewalt zu öffnen.

Hiplok Gold im Testspiegel

Die Kollegen der Stiftung Warentest (7/2017) haben das Hiplok Gold ebenfalls getestet und kamen zu einem eher ernüchternden Ergebnis von gerade einmal »befriedigend« sowie der Endnote 3,5. Das Problem war aber nicht fehlende Aufbruchssicherheit – diese wurde mit einer Note von 1,7 als »gut« bewertet. Die Noten für Handhabung (3,9 – »ausreichend«), Haltbarkeit (4,0 – »ausreichend«) und Schadstoffe (4,2 – »ausreichend«) waren ausschlaggebend für das schlechte Ergebnis.

Zur Benotung der Handhabung sei allerdings gesagt, dass der Stiftung Warentest die Handhabung der meisten getesteten Fahrradschlösser nicht richtig gefiel und obendrein ein hohes Gewicht zusätzlich zu Abwertungen führte – was bei einem Kettenschloss für einen nennenswerten Widerstand aber nun einmal unverzichtbar ist. Kein Kettenschloss schnitt besser als 3,7 ab.

Da wir in aller Regel keine Labortests durchführen, können wir die Schadstoffbelastung selbst nicht beurteilen. Ähnlich sieht es mit der Haltbarkeit aus. Die Kollegen schrieben dazu:

»Nach Korrosionsprüfung rostet Schloss an Nieten und im Einsteckbereich des Schlüssels.«

Wir haben keine Korrosionsprüfung durchgeführt, dafür aber einen Langzeittest. Nach knapp einem Jahr Dauerstrapazen im Freien bei jedem Wind und Wetter fand sich an zwei Stellen des Schlosses Rost, und zwar am Verschlussbolzen und der äußeren Platte des Schlüssellochs. Auswirkungen auf die Funktion konnten wir jedoch nicht feststellen, beim Öffnen und Schließen des Schlosses gab es keinerlei Probleme.

Nach einer weiteren Schadstoffprüfung hat die Stiftung Warentest (05/2021) das Hiplok Gold später noch einmal weiter abgewertet. Als Grund geben die Kollegen an, dass in der Ummantelung der Weichmacher DEHP in einer Menge vorkam, die die EU-Grenzwerte überschreitet. In diesem Zug sank die Bewertung für Schadstoffe auf magere 5,4 (»mangelhaft«). Obwohl die anderen Kriterien unverändert blieben, erhielt das Hiplok Gold auch in der Gesamteinschätzung diese Note.

Alternativen

Für alle, denen das Hiplok Gold zu teuer ist oder die sich aufgrund der Testergebnisse der Stiftung Warentest unsicher sind, gibt es zum Glück eine große Auswahl von Konkurrenten am Markt. Eine sehr gute Alternative ist unser ehemaliger Favorit Abus Ivy 9100, das etwas schwerer und unhandlicher ist, aber vergleichbaren Schutz bietet. Außerdem haben wir mit dem Kohlburg Alcatraz eine noch schwerere Empfehlung, die sich aber nur zur stationären Sicherung eignet. Von leichteren Kettenschlössern raten wir aufgrund ihrer geringen Aufbruchssicherheit nach wie vor entschieden ab.

Auch gut

Abus Ivy 9100

Groß, schwer, hart und sicher: Das Ivy 9100 ist einfach nur gewaltig. Mit normalen Werkzeugen hat man gegen dieses Monstrum keine Chance.

Wer sich sich ein Abus Ivy 9100 zulegt, meint Sicherheit ernst. Sehr ernst, denn das Schloss ist wuchtig und schwer – zu schwer für die meisten Fahrradfahrer. Dafür ist das Ding aber auch sehr sicher.

Die Außenhaut des Ivy bildet ein schwarz-roter Kunstfasermantel, der wasserabweisend ist und sehr wertig wirkt. Es handelt sich dabei augenscheinlich um das gleiche Material, das Abus auch beim Ivera Steel-O-Flex einsetzt. Entsprechend störrisch gibt sich das Textil auch hier.

Große, massive und schwere Kettenglieder

Hat man das durchgeschnitten, kommt eine Kette zum Vorschein, die Ehrfurcht vermittelt: Die massiven Kettenglieder sind riesig und schimmern in goldener Farbe – jeder Gangsta Rapper wäre stolz darauf.

Mit dem Bolzenschneider war überhaupt nichts zu machen, die Glieder haben nicht einmal eine Kerbe davongetragen. Auch mit der Säge hatten wir nicht die geringste Chance.

1 von 8
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Wie eine Würgeschlange hängt das Ivy vom Fahrrad. Das Schloss ist nicht nur dick, sondern auch lang.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Der Stecker ist gut einzuführen, hakt nicht und sitzt bombensicher.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Einen Staubschutz sucht man einmal mehr vergeblich.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Selbst wenn man den Bolzenschneider am Boden abstützt, kommt man nicht durch die Kettenglieder.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Wir wollten wissen, wie es im Inneren aussieht und haben den Textilmantel mit einem Messer aufgeschnitten.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Wir waren beeindruckt von den Kettengliedern, die darunter zum Vorschein kamen.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Die Kette ist in Vierkantform gefertig, steinhart und sieht mit ihrer goldenen Farbe echt schick aus.
Fahrradschloss Test: Abus Ivy
Auch ohne Textilmantel kamen wir nicht durch die Glieder.

Wir haben das Schloss anschließend auch noch den Lockpickern vorgestellt. Obwohl es keine XPlus-Mechanik hat, erwies sich das Ivy 9100 erstaunlich resistent gegen Picking.

Wie schon das Ivera Steel-O-Flex 7200 ist auch das Ivy 9100 spartanisch ausgestattet: Es hat zwei Schlüssel, wieder ohne LED, und das war’s auch schon. Eine Halterung ist bei Kettenschlössern zugegeben ohnehin kein Standard und für ein Kaliber wie das Ivy 9100 bräuchte man ohnehin eher Satteltaschen … Warum bei einem solchen Schloss aber ebenfalls kein Staubschutz verbaut ist, geht uns einfach nicht in den Kopf.

Zusammenfassend bleibt das Abus Ivy 9100 aber trotz allem eine gute Wahl für Freunde eindrucksvoller Stahlmassen. Das Schloss ist praktisch nicht zu knacken und liegt preislich deutlich unter dem Sicherheitsflaggschiff Abus Granit City Chain XPlus 1060, das neben der fetten Kette auch noch XPlus mitbringt, dafür aber in der Handhabung den Kürzeren zieht.

Länger

Kohlburg Helsinki

Das Helsinki zieht qualitativ mit dem Abus Ivy 9100 gleich, ist aber länger.

Im Vergleich zum Abus Ivy 9100 ist das Kohlburg Helsinki ein richtiges Schnäppchen. Trotzdem steht das Helsinki dem Ivy in nichts nach: Die Verarbeitung ist auf Top-Niveau, die Handhabung einwandfrei und aufbrechen konnten wir es auch nicht. Wie bei allen stabilen Kettenschlösser, geht damit aber zwangsläufig ein relativ hohes Gewicht einher.

Mit dem Helsinki hat Hersteller Kohlburg ein Kettenschloss im Angebot, das ganz oben mitspielt – vergleichbare Qualität kostet beim Konkurrenten Abus schnell das doppelte. Auf 120 Zentimeter Länge reihen sich 8,5 Millimeter starke Vierkant-Glieder aneinander, bis eines der Enden in einem Verschlussteil mündet. Das andere Ende bildet ein Kettenglied, das seitlich in den Verschluss gesteckt wird und bis etwa zur Hälfte mit dickem Gummi ummantelt ist.

Im geschlossenen Zustand konnten wir keine offensichtliche Schwachstelle ausmachen, sondern nur die Kette selbst angreifen, gegen die unser Bolzenschneider aber keine Chance hatte. Der Stahl war zu hart, und nach unseren Attacken sah das Helsinki praktisch genauso aus wie davor. Für das dünne Blatt der Stahlsäge bietet sich der Spalt zwischen Verschlussteil und Gummiabdeckung an, aber das nutzt nichts, weil die Säge nicht durch das robuste Material schneidet.

1 von 2
Fahrradschloss Test: Kohlburg Helsinki
120 Zentimeter Länge erlauben mehr Flexibilität beim Anschließen als die 85 Zentimeter langen Standardmodelle.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Helsinki
Unser Bolzenschneider konnte dem Helsinki überhaupt nichts anhaben.

Wir nehmen an, am ehesten könnte man den Verschlussbolzen herausreißen, würde man stark genug an der Kette ziehen. Getestet haben wir das aber nicht, denn dazu müsste man gut motorisiert auf Diebestour gehen und würde obendrein Gefahr laufen, das Fahrrad dabei schwer zu beschädigen. Letztendlich haben wir das Helsinki mit einem Winkelschleifer zertrennt, was natürlich funktionierte – das klappt aber mit jedem Fahrradschloss und sagt nicht viel über dessen Qualität aus.

Angenehm ist aber nicht nur die Stabilität, auch an der Handhabung haben wir nichts auszusetzen. Natürlich handelt es sich um eine schwere und lange Kette, das ist aber auch schon der einzige Nachteil. Die Schlüssel haken nicht, der Verschluss klemmt nicht und das Verschlussglied versinkt nicht in seiner Ummantelung. Nur einen Staubschutz haben wir vermisst – aber so einen hat das eingangs erwähnte Abus Ivy 9100 auch nicht.

Unterm Strich sind wir fast rundum zufrieden mit dem Kohlburg Helsinki. In diesem Preisbereich muss man bei der Konkurrenz entweder bei der Bruchsicherheit, der Verarbeitung oder der Handhabung Abstriche machen.

Zur stationären Sicherung

Kohlburg Alcatraz

Das Alcatraz ist ein Monstrum mit klaren Prioritäten: Aufbruchsicherheit ist alles, Mobilität spielt keine Rolle.

Als wir dem Abus Ivy 9100 Gigantismus bescheinigten, dachte man sich beim Kohlburg vermutlich »Nicht so schnell!«, denn mit dem Alcatraz hat der Hersteller ein Kettenschloss im Rennen, gegen das selbst das Schwergewicht von Abus zierlich wirkt.

Das Alcatraz besteht zum größten Teil aus einer 140 Zentimeter langen, sehr dicken Kette aus gehärtetem Stahl. Ein Glied hat stolze 13 Millimeter Durchmesser – pro Seite. Eines der beiden Enden mündet in einem ebenso dicken Stahlring, durch den das andere Ende gezogen und dann durch den Verschlussteil gesichert wird, der für sich schon stabiler aussieht als sonst so manches komplettes Fahrradschloss. Er erinnert an ein Bügelschloss, ist aber kleiner. Der Verschlussbügel selbst ist 14 Millimeter breit und somit auch genauso dick, wie man es von reinen Bügelschlössern kennt.

1 von 7
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Das Kohlburg Alcatraz ist nicht nur schwer und dick, sondern auch lang.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Der Verschluss erinnert an ein Bügelschloss und ist auch genauso widerspenstig.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Drei Schlüssel gehören zum Lieferumfang.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Für den Staubschutz sorgt ein manueller Schieber.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Der Stahlring ist so dick, dass wir ihn fast nicht mehr zwischen die Blätter des Bolzenschneiders bekommen hätten.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Das gilt genauso für die Kettenglieder.
Fahrradschloss Test: Kohlburg Alcatraz Kettenschloss
Auch die Säge brachte uns nicht weiter.

Es mag kaum überraschen, dass wir mit unseren Werkzeugen überhaupt keine Chance hatten, das Alcatraz zu zerstören, zumal das Material so dick ist, dass wir den Bolzenschneider kaum noch ansetzen konnten. Kohlburg gibt dem Alcatraz in seiner hauseigenen Sicherheitsbewertung den Maximalwert und noch zusätzlich Zucker obendrauf – 10+ von 10 möglichen Punkten. Noch fettere Schlösser werden wir in naher Zukunft also wahrscheinlich nicht mehr sehen. Wir wüssten auch nicht, wer die dann noch freiwillig hochheben würde.

Eines sollte angesichts dieses gewaltigen Schlosses klar sein, Hersteller Kohlburg weist aber auch noch einmal explizit darauf hin: Das Alcatraz ist mit einem Gewicht von 6,4 Kilogramm viel zu schwer, um es beim Fahrradfahren mit sich herumzuschleppen. Es wäre auch zu groß. Stattdessen soll es dafür sorgen, dass das Fahrrad, einmal dort abgestellt, an einem festen Ort bleibt. Vor allem schlecht einsehbare Hinterhöfe und Fahrradkeller von Mehrparteienhäusern sind angedachte Einsatzorte.

Für diesen Zweck ist das Kohlburg Alcatraz dann aber auch perfekt geeignet. Hier muss allerdings jeder selbst entscheiden, ob er wirklich so ein Bollwerk benötigt, das hängt letztendlich von der Wohnsituation und dem individuellen Sicherheitsgefühl ab. Für die meisten Menschen reicht es eine Nummer kleiner. Wer es aber auf ein Riesenschloss abgesehen hat, liegt beim Kohlburg Alcatraz genau richtig.

Für Kinder

Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols

Das Steel-O-Chain 4804C Symbols ist konsequent auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet und eine gute Alternative zu einem Kabelschloss.

Mit dem Steel-O-Chain 4804C Symbols richtet sich Abus an die jüngsten aller Nachwuchs-Pedalisten: Vorschulkinder. Das Schloss ist somit leicht und bietet nur entsprechenden Schutz, punktet aber mit kindgerechter Gestaltung, einer sehenswerten Farbvielfalt und sauberer Verarbeitung.

Es geht auf große Fahrt, und Abus bedenkt die Nutzer ihres ersten eigenen Fahrzeugs mit einem passenden Schloss – mit Symbolen statt Zahlen, denn die Fahrradfahrer, für die das 4804C Symbols gedacht ist, können mit einem Bagger oder einer Rakete mehr anfangen als mit Nummern. Viele davon müssen sich die Junioren auch nicht merken, denn das Schloss hat nur drei Walzen statt vier, wie sonst üblich, und jede Walze nur acht statt zehn Stellen.

Das reduziert freilich die Anzahl möglicher Kombinationen, ein Problem sehen wir darin allerdings nicht. Immerhin bleiben immer noch über 500 Möglichkeiten übrig, und Kinderfahrradschlösser sind so einfach zu knacken, dass auch diese 500 noch mehr sind, als jemand tatsächlich durchprobieren würde – man kann das 4804C Symbols viel einfacher mit einem Bolzenschneider zerlegen, was in unserem Praxistest nur etwa 30 Sekunden dauerte, und das inklusive der Entfernung der Textilummantelung. Mit Säge und Seitenschneider kamen wir allerdings nicht durch, womit das 4804C Symbols eine robustere Alternative zum Kabelschloss Abus Numerino 5412C/85/12 darstellt.

1 von 7
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
Zum Sichern von Kinderfahrrädern ist Abus‘ Kettenschloss eine gute Alternative.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
Wie erwartet war die dünne Kette kein Gegner für unseren Bolzenschneider.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
Die Glieder gaben unter dem Druck sofort nach.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
Länger haben wir gebraucht, um den Textilmantel aufzuschneiden.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
Nach 30 Sekunden waren wir aber mit allem fertig.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
Mit der Säge ließ sich die Ummantelung schneller durchtrennen, …
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Abus Steel O Chain 4804c Symbols
… mit dem Metall hatte die Säge aber Probleme.

Gut gefallen haben uns das klare Feedback der Zahlenwalzen und die hohe allgemeine Material- und Verarbeitungsqualität. So besteht der gesamte Verschlussteil aus Metall, er hat keinen Plastikmantel. Das Textil, das die Vierkantkette umspannt, ist Abus-typisch aus einer robusten Kunstfaser gefertigt. Positiv haben wir auch aufgenommen, dass das Schloss in mehreren Farben erhältlich ist – wem das Grün-Blau unseres Testmusters nicht gefällt, bekommt es auch in anderen Kombinationen.

Allzu wertvolle Fahrräder sollte man natürlich nicht mit einem Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols abschließen, aber das gilt für alle Kinderfahrradschlösser – und stabiler als ein Kabelschloss ist es allemal.

Außerdem getestet

Hiplok Original

Dem Hiplok Original sieht man seine Verwandtschaft zum Hiplok Gold auf den ersten Blick an – und der ist, wie schon beim Schwestermodell, sehr wohlwollend. Wie die Gold-Variante, lässt sich auch das Original wie ein Gürtel um die Hüfte tragen, der Riemen dafür ist hier aber mit einer Klettfläche bestückt. Unser Testmuster war in hellem Grau gehalten, diese Variation nennt Hiplok »Superbright«, das soll für bessere Sichtbarkeit im Verkehr sorgen und gibt es auch beim Hiplok Gold. Das klassische Schwarz steht aber selbstredend ebenfalls zur Auswahl.

Statt der 10-Millimeter-Glieder der goldenen Schwester kommt das Original »nur« auf 8 Millimeter, gefertigt als Vierkantkette. Das macht aber kaum einen Unterschied, denn das Material ist so hart, dass wir mit dem Bolzenschneider ohnehin nur ein bisschen auf der Oberfläche herumkratzen konnten. Deshalb haben wir trotz des schlankeren Stahls überhaupt keine Bedenken beim Hiplok Original. Die Gold-Version hat uns lediglich aufgrund des angenehmeren Gurtes noch eine Spur besser gefallen, empfehlen könnten wir aber auch das Original.

Abus Granit City Chain X-Plus 1060

Das Abus Granit City Chain XPlus 1060 ist eins der teuersten Schlösser im Test und hat, genau wie das Bügelschloss Granit XPlus 540, die höchstmögliche Einstufung in Abus‘ hauseigener Sicherheitsbewertung. Ähnlich wie beim Ivy 9100 schlummert im Inneren eine dicke, massive Stahlkette, die man weder mit der Säge, noch mit dem Bolzenschneider aufbekommt. Anders als beim Schwestermodell ist die allerdings nicht golden und in Sechskant- statt Vierkantweise gegossen.

Die Kette macht das Schloss erwartungsgemäß schwer – egal, für welche Länge man sich entscheidet, denn die City Chain gibt es in vier Varianten zwischen 85 Zentimetern und 170 Zentimetern. Damit kann man sein Fahrrad auch mal an einem Baum oder gleich einem kleineren Wald anschließen. Da schon der Verschlussteil klobig und sperrig ausfällt, ist das Schloss selbst in der kürzesten Version ohnehin kaum für Fahrräder geeignet.

Wie der Name schon verrät, verfügt das Schloss über die XPlus-Mechanik und weil es sich um Premium-Modell handelt, gibt es sogar einen Staubschutz und eine LED an einem der beiden Schlüssel.

Verglichen mit dem Ivy 9100 aus demselben Hause, finden wir das Abus Granit City Chain XPlus 1060 schlichtweg zu teuer, zumal es in Sachen Handhabung den Kürzeren zieht.

Kryptonite Keeper 785

Das Kryptonite Keeper 785 hat in unserem Test standgehalten, gefallen hat es uns aber trotzdem nicht. Das Schloss leistet sich einfach zu viele kleine Makel, die sich in der Summe läppern. Diese reichen von unschönen Verarbeitungsmängeln bis zu der hakeligen Schlüsselführung, aufgrund derer sich unmöglich erfühlen lässt, ob der Schlüssel vollständig im Schloss steckt – drehen lässt er sich nämlich trotzdem, öffnet das Schloss aber nicht. Die Schlüssel wirken überdies sehr simpel, sodass der Mechanismus einem erfahrenen Lockpicker keine größeren Probleme bereiten sollte.

Voll und ganz miserabel ist das Keeper 785 nicht, zugegeben. Die nervige Handhabung sorgt aber aufgrund der vielen Momente, in denen man sich fragt »Warum nur?« für zu viel Frust.

Kryptonite Evolution 4

Das Kryptonite Evolution 4 – nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Bügelschloss – gleicht dem Abus Granit City Chain XPlus 1060. Der Textilbezug ist augenscheinlich aus dem gleichen Material und die innenliegenden Kettenglieder haben ebenfalls sechs Kanten bei einer Stärke von einem Zentimeter. Bei Kryptonite sind letztere nur etwas kürzer, was erklärt, warum es trotz geringerer Länge ähnlich schwer ist wie das Abus-Modell.

Was richtig nervt, ist der Verschluss, denn der Stecker ist extrem fummelig einzuführen und hakt gerne. Tatsächlich war die Handhabung des Steckers die schlimmste unter allen der gut 40 Schlösser aus der ersten Testrunde. Das ist ein Problem, das wir bei keinem anderen der Kryptonite-Produkte beobachten konnten und katapultiert das Evolution 4 direkt vom Treppchen.

In Sachen Bruchsicherheit hält es stand. Das hatten wir bei so einer dicken Kette auch kaum anders erwartet. Nett ist die bei Kryptonite standardmäßig großzügige Ausstattung von drei Schlüsseln, wovon einer eine LED hat.

Abus Web 1500

Eine Kette wie die im Abus Web 1500 tragen manche Leute um den Hals, denn sie ist winzig und leicht. Hätte Onguard mit seiner Vorliebe für Hunderassen das Schloss benannt, würde es wahrscheinlich den Namen »Chihuahua« tragen.

Das Web 1500 richtet sich offenbar an Kinder, das nehmen wir aufgrund der geringen Maße und der zur Auswahl stehenden Farbpalette zumindest an. Und selbst die könnten das Schloss knacken. Das geht mit einem Bolzenschneider nämlich sofort und braucht nur einen einzigen Schnitt – wie sonst üblich jeweils eine Seite des eines Kettenglieds zu durchtrennen ist nicht nötig. Das größere Hindernis ist dann tatsächlich das Textil, das aus der Abus-typischen, stabilen Kunstfaser besteht und einigen Herumschnippelns bedarf.

Immerhin hält die Kette einer Säge stand, was wir nicht erwartet hatten. Auch den Seitenschneider hat es überlebt, aber da der generell nicht für Ketten geeignet ist, ist das auch kein besonderes Gütekriterium – das tun alle Kettenschlösser.

Für Kinderfahrräder ist es allemal besser als billige Kabelschlösser, aber sicher ist es nicht und bei der kleineren Version verhindert die sehr überschaubare Länge, dass man ein Fahrrad vernünftig an Gegenstände ketten kann.

Nean Kettenschloss

Das Nean Kettenschloss gibt es in verschiedenen Farb- und Mustervarianten, deren Druck nicht allzu hochwertig wirkt. Unser Testmodell hatte eine Art Flecktarnmuster – Geschmackssache.

Weil das Schloss zu den leichteren Kettenschlössern gehört, hatte es unseren Werkzeugen entsprechend wenig entgegenzusetzen. Wir konnten es innerhalb von fünf Minuten zersägen, das war für unsere angesetzten Testansprüche aber bekanntlich zu lang.

Indem wir zum Bolzenschneider griffen, konnten wir die Dauer auf zehn Sekunden verkürzen. Einmal mehr war die Textilverkleidung robuster als die Kette, aber nach einer Minute hatten wir auch die mit dem Messer durchgeschnitten.

Wenn man das Schloss regulär öffnen möchte, kann man übrigens auch einfach die richtige Kombination eingeben. Das Schloss hat dafür fünf Zahlenwalzen.

Abus Tresor 1385

Das Abus Tresor 1385 ist gewissermaßen der große Bruder des Web 1500. Es ist ebenfalls in vielen verschiedenen Farben erhältlich, fällt aber nicht ganz so mickrig aus. Anders als das Web 1500 handelt es sich beim Tresor um ein Zahlenschloss mit vierstelligem Code.

Obwohl das Schloss gut viermal soviel wiegt wie das Web 1500, ist es kaum stabiler. Im Wesentliche gilt alles, was wir zum Web 1500 feststellen konnten, auch für das Tresor 1385: Sägen klappt nicht vernünftig und mit dem Seitenschneider kommt man nicht durch, der Bolzenschneider wirkt aber verheerend auf die Kette. Hier brauchten wir damit allerdings etwas länger – etwa 30 Sekunden für die Kette und 40 Sekunden für den Textilmantel waren nötig, bis das Schloss kaputt war.

Zubehör gibts diesmal überhaupt keins – Kettenschlösser kommen regulär ohnehin ohne Halterung und weil das Tresor 1385 zum Verschluss auf Zahlencodes setzt, erübrigt sich auch die Frage nach den Schlüsseln.

Weil einer unserer Tester so ein Schloss schon lange privat nutzt, wissen wir übrigens, dass das Plastikgehäuse am Verschlussteil im Winter sehr leicht bricht, weil das Material bei Kälte spröde wird.

Für das Geld, das Abus für das Tresor 1385 will, bekommt man deutlich bessere Schlösser. Wir können es deshalb nicht empfehlen.

Abus Catena 685/75

Das Abus Catena 685/75 hatten wir in der kleinsten, nur 75 Zentimeter langen Version, wie man hinter dem Schrägstrich im Namen erkennen kann. Mit dieser Länge wiegt es 800 Gramm, was erstmal etwas mehr Stabilität erhoffen lässt als vergleichbare Schlösser, die bei gleichem Gewicht meistens auf 90 Zentimeter kommen. Wem das nicht reicht, kann auch zu einer 110 Zentimeter langen und 950 Gramm schweren Variante greifen.

Das Schloss hat einen einseitigen, automatischen Staubschutz für das Schlüsselloch. Die Schlüssel, die in zweifacher Ausführung beiliegen, sind nicht symmetrisch und müssen dementsprechend richtig herum in das Schloss gesteckt werden, was dem Bedienkomfort deutlich schadet. Immerhin öffnet und schließt das Catena dann auch sehr schnell – weniger als eine Vierteldrehung reicht dazu aus.

Der Textilmantel ist Abus-typisch robust, lässt aber am letzten Kettenglied vor dem Verschluss einen freien Zugang, weshalb wir uns zum Knacken des Schlosses nicht weiter damit beschäftigen mussten. Mit dem Bolzenschneider konnten wir es bezwingen, es leistete aber mehr Widerstand als vergleichbare Schlösser. Insgesamt haben wir 1:20 Minuten gebraucht, was allerdings auch mit an der Kürze unserer Catena-Variante lag, denn dadurch konnten wir den Bolzenschneider nicht am Boden abstützen, sondern mussten die nötige Kraft vollständig aus den Armen heraus aufwenden. Bei einem längeren Modell würde es vermutlich schneller gehen. Zersägen konnten wir das Catena nicht.

Wheels of Amsterdam Fahrradschloss

Das Wheels of Amsterdam Fahrradschloss ist ein typisches, mittelgroßes Kettenschloss mit fünf Nummernwalzen und einer Gesamtlänge von 90 Zentimetern. Es ist recht ordentlich verarbeitet und bietet ansonsten vertraute Kost. Mit dem Bolzenschneider konnten wir es in weniger als zwei Minuten öffnen, wovon uns der störrische Textilmantel die meiste Zeit kostete. Unsere Sägeversuche steckte es hingegen ohne Probleme weg, wir konnten nicht einmal eine Kerbe in die Vierkantkette ritzen. Aufgrund der geringen Aufbruchsicherheit gegen Bolzenschneider können wir es nicht empfehlen, haben aber ansonsten auch keine weiteren Kritikpunkte. Innerhalb seiner Klasse gehört das Wheels of Amsterdam zu den besseren Vertretern.

Nean Kettenschloss mit Zahlenkombination

Moment mal – hatten wir das nicht schon? Das könnte man denken, aber tatsächlich handelt es sich bei diesem Nean Kettenschloss um ein anderes Modell als das altbekannte aus einer früheren Testrunde. Vieles ist ähnlich, wie etwa die Länge von 90 Zentimetern und der Durchmesser der Kettenglieder von sechs Millimetern. Es gibt aber auch Neues zu berichten: Das Schloss hat zugelegt, rund ein Fünftel mehr Gewicht bringt es nun auf die Waage.

Eine positive Überraschung lieferte der Sägetest, denn hier konnte sich das Nean-Schloss gut behaupten. Der Stahl war zu hart – in der Preisklasse ist das keine Selbstverständlichkeit. Gegen unseren Bolzenschneider hatte es aber keine Chance.

Loxmeer Fahrradschloss

Das Loxmeer Fahrradschloss ist ein typischer Vertretung seiner Gattung. Einschließlich des Verschlussteils ist es 90 Zentimeter lang, kommt dabei auf ein Gewicht von 890 Gramm und hat damit ein gutes Stück mehr auf den Rippen als etwa die Konkurrenten von Gipfelsport und Bify. Das Schloss hat einen Verschluss aus Kunststoff, der in diesem Fall fünf Zahlenwalzen trägt. Unter einem Textilmantel befindet sich eine Kette, die leider zu dünn ist, um einem Bolzenschneider standzuhalten.

Empfehlen würden wir es aufgrund der geringen Aufbruchsicherheit nicht. Wer trotzdem einen Kauf in Erwägung zieht, kann alternativ auch einen Blick auf das Nean Kettenschloss werfen, das kaum Unterschiede aufweist und dazu noch etwas günstiger zu haben ist.

Gipfelsport Fahrradschloss

Das Gipfelsport Fahrradschloss ist ein günstiges Kettenschloss der unteren Gewichtsklasse und lieferte im Test keinerlei Überraschungen. Die Kette ist von einem robusten Textil umgeben, geöffnet wird es mit Hilfe von fünf Zahlenwalzen. Wie das für ein Kettenschloss viel zu geringe Gewicht schon vermuten lässt, ist der Stahl zu schmal und mit dem Bolzenschneider schnell zu öffnen – wir haben zwei beherzte Schnitte und circa 20 Sekunden Zeit benötigt. Es zu zersägen dauerte zu lang, klappt grundsätzlich aber ebenfalls.

Die Verarbeitung ist soweit in Ordnung, zumal das Schloss nicht viel kostet. Unterm Strich handelt es sich um ein Standardexemplar in dieser Liga und es ist dafür weder besonders gut noch schlecht. Dass dermaßen leichte Kettenschlösser kaum Gegenwehr leisten, ist ein allgemeines Problem dieser Konstruktion. Nur hilft das leider trotzdem nicht bei Diebstählen.

Burg-Wächter 580 90

Dem Burg-Wächter 580 90 wird einmal mehr seine Bauweise zum Verhängnis, denn wie alle leichten Kettenschlösser hält es keinem Bolzenschneider stand. Aber das ist noch nicht alles.

Die Verarbeitung ist in Ordnung, bis man es genauer betrachtet. Dann hakt es nämlich an einigen Unzulänglichkeiten – und »haken« ist dabei das Wort der Stunde. Die Schlüsselführung ist weit unterdurchschnittlich, der Verschlussmechanismus windig und der eigentliche Schließbolzen ziemlich mickrig. In Sachen hakende Schlüssel überholt das Kettenschloss von Burg-Wächter sogar die bereits kritisierten Vertreter von Axa und Kryptonite. Ärgerlich!

Zündapp BL-90

Die Zahl im Namen des Zündapp BL-90 ist Marketing-Trickserei: 90 Zentimeter lang ist das Schloss nur, wenn man den Verschluss mitrechnet, die Kette selbst ist nur 75 Zentimeter lang – das ist etwas kurz. Ähnlich wie das Winzwon-Fahrradschloss hat es eine LED, die auf Knopfdruck die vier Zahlenwalzen beleuchtet. Der Rest entspricht dem Standard billiger No-Name-Schlösser. Wir brauchten kaum mehr als eine Minute, um es zu öffnen. Dabei war das Textil wieder einmal widerstandsfähiger als die Kette.

Axa Linq City

Das Axa Linq City setzt auf eine Vierkantkette, die direkt in den Verschluss gesteckt wird. Der ist einmal mehr etwas fummelig in der Handhabung und die Entscheidung, auf einen richtigen Stecker zu verzichten, ist ein schnell erkennbares Sicherheitsrisiko, auch wenn die Hersteller-Website darin eine »besonders sichere Verbindung« sieht.

Wir haben uns nicht weiter mit dem Textilbezug befasst, weil wir ihn dank des Aufbaus ohnehin nicht zerschneiden mussten, sondern direkt an dem offen zugänglichen Kettenglied angesetzen konnten, das im Schloss steckte. Genauso haben wir es dann auch gemacht und sind ihm mit dem Bolzenschneider zu Leibe gerückt. Das Glied leistete nur wenig Gegenwehr und eine knappe Minute später war es halbiert. Zersägen konnten wir es aber nicht.

Dem Axa Linq City liegen übrigens zwei Schlüssel bei, keiner davon ist beleuchtet. Einen Staubschutz hat das Schloss nicht.

Relaxdays Secure

Das 100 Zentimeter lange Relaxdays Secure verfügt über einen manuellen Schieber aus Kunststoff für den Staubschutz, an dem sich schon zu Anfang die schlechte Verarbeitung des Schlosses abzeichnete: Aufgrund eines Gussfehlers ließ er sich nicht zurückziehen und wir konnten ihn nur mit Hilfe einer Zange und etwas sanfter Gewalt öffnen. Darunter zeigte sich ein kreisrundes Schlüsselloch, passend für einen Tubularschlüssel – so etwas sieht man bei Fahrradschlössern selten, häufiger sind sie z. B. an Notebook-Schlössern zu finden.

Ungewöhnlich ist auch die Schließmechanik, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Schlössern gibt es zwei Positionen für Offen und Geschlossen. Möchte man es abschließen, dreht man den Schlüssel erst auf die »Geschlossen«-Position, zieht ihn ab und schiebt erst dann den Verschlussbolzen in das Schloss – nicht vorher! Das ist an sich kein Problem, es dürfte aber eine Weile dauern, bis man sich daran gewöhnt.

In Hinsicht auf die Aufbruchsicherheit konnte uns das Schloss nicht beeindrucken. Mit dem Bolzenschneider hatten wir es nach 58 Sekunden offen. Der Säge konnte es sich aber immerhin erfolgreich widersetzen und trug nur Kratzer davon.

Axa Rigid RCC 120/3,5

Axa gibt seinem Kettenschloss Rigid RCC 120 gerade einmal einen Wert von 3/15 im hauseigenen Sicherheitsrating und führt aus, dass es »für das Abschließen Ihres Fahrrads geeignet ist, wenn Sie nur kurz weg sind.« Man kann es also ruhigen Gewissens als »Café Lock« bezeichnen. Aufgrund der dünnen Kette und der verfügbaren Farbpalette hätten wir es eher als Kinderschloss wahrgenommen, wäre da nicht die für ein Kettenschloss beachtliche Länge von satten 120 Zentimetern, die Kindern bei der Handhabung eher im Weg sein dürfte. Für den Verschluss hat das Rigid RCC 120 vier Zahlenwalzen.

Wie zu erwarten war, lässt sich das Rigid RCC 120 mit einem Bolzenschneider schnell knacken. Interessanterweise muss man auch das Textil nicht durchschneiden, wenn man das Werkzeug unmittelbar hinter dem Verschluss ansetzt, denn das letzte Glied liegt weitgehend frei. Mit der Säge schafften wir es in den veranschlagten drei Minuten zu etwa 90 Prozent durch das Metall, mit einer weiteren Minute mehr Zeit hätten wir es durchsägen können – sehr knapp bestanden!

Aaron Lock One

Das Aaron Lock One wirkt zunächst wie ein typisches Kettenschloss von der Stange, doch man sieht ihm seinen etwas höheren Preis an einigen Feinheiten an. Die Haptik ist besser als die üblicher Billigschlösser und besonders die fünf Zahlenwalzen quittieren jede Einstellung mit einem satten, regelrecht befriedigenden Einrasten – sie sind vielleicht die besten, die wir bisher an einem Zahlenschloss erlebt haben. Der Verschlussteil ist auf beiden Seiten mit feinen Noppen versehen, die Abrutschen verhindern. Alles ist sauber und sorgfältig verarbeitet.

Leider ist das Lock One trotz seiner soliden Verarbeitung nicht bruchsicherer als vergleichbare Kettenschlösser. Mit dem Bolzenschneider haben wir die Vierkantkette in einem Schnitt durchtrennt, länger aufgehalten hat uns, wie so oft, der Textilmantel, der beim Zerschneiden aufflockt und die Messerklinge immer wieder aufhält. Insgesamt haben wir eine Minute und 50 Sekunden gebraucht.

Prophete 6128

Für ein Kettenschloss seiner Größe ist das Prophete 6128 nicht schlecht. Die Verarbeitung ist solide, der Verschlussteil liegt gut in der Hand und ein automatischer Staubschutz vor dem Schlüsselloch hält Schmutz vom Inneren fern. Die beigelegten Schlüssel sind zwar nichts besonders, uns gefiel aber die Feststellung, dass die Öse durch Metall statt nur durch die Plastikkappe führt und dadurch nicht so leicht ausreißen kann. Die Enden der Kette samt der Textilummantelung enden in dicken Gummimanschetten und ragen dort weit hinein, um keinen Ansatzpunkt für Werkzeuge zu bieten.

Allerdings leidet das Prophete 6128 am gleichen Problem wie alle leichten Kettenschlösser: Man kann es leicht mit dem Bolzenschneider zerteilen. Wir haben 2:10 Minuten gebraucht, locker 1:30 Minute davon nahm das Aufschneiden des Textilmantels in Anspruch. Dieser lässt sich nur schwer schneiden, flockt dabei auf und hält darüber hinaus auch gerne Sägeblätter fest.

Burg-Wächter SKM 6/90

Das Burg-Wächter SKM 6/90 ist eine ummantelte Kette, die mit einem Vorhängeschloss gesichert wird – und das Prinzip halten wir generell für eine vermeidbare Gefährdung. So kann man nämlich wahlweise an den Kettengliedern oder am Verschlussbügel ansetzen, bei letzterem kann man sich sogar das zusätzliche Aufschneiden des Textilmantels sparen. Wir haben für den Test beides erfolgreich getan, brauchten nur wenige Sekunden für den Schnitt durch das Metall und etwas mehr als eine Minute zum Aufschneiden des Textilmantels.

Das war zu erwarten, denn für ein Kettenschloss ist das SKM 6/90 zu leicht, und es ist ein bisschen schade, denn einige Details haben uns durchaus gefallen – gerade das Vorhängeschloss ist schön gestaltet und fasst sich angenehm an, ist aber leider eben auch die größte Schwachstelle.

Favoto Fahrradschloss

Das Favoto Fahrradschloss ist ein typisches 08/15-Kettenschloss mit fünfstelliger Zahlenwalze und mittelmäßiger Verarbeitung, wie man sie im Handel zuhauf findet. Um es vollständig vom Fahrrad zu entfernen, brauchten wir mit Bolzenschneider und Messer eine Minute. Das Material der Kette ist so weich, dass das bearbeitete Glied zu unserem Erstaunen anschließend nicht nur zerbrochen, sondern zusätzlich stark verbogen war. Die Ummantelung besteht aus einer Synthetikfaser, die sehr robust und wetterfest wirkt, im Gegensatz zu anderen gebräuchlichen Materialien aber nicht aufflockt, sondern sich einfach durchschneiden lässt, was unsere Aufbruchversuche deutlich erleichterte und die Zeit zum Knacken stark verkürzte.

Verkauft wird das Favoto in zwei Größen, offiziell werden 96 und 120 Zentimeter angegeben. Wir hatten das angebliche 96-Zentimeter-Modell, in Wirklichkeit ist es aber nur etwa 85 Zentimeter lang und hat somit Standardmaße.

Unterm Strich sehen wir keinen Grund, der für den Kauf des Favoto Fahrradschlosses spricht. Es ist zwar günstig, aufgrund der äußerst geringen Schutzwirkung aber trotzdem kein Schnäppchen.

Kohlburg Wladiwostok

Das Kohlburg Wladiwostok erinnert uns in vieler Hinsicht an das bereits zuvor getestete und von uns empfohlene Modell Alcatraz des Herstellers. Diesem gegenüber ist das Wladiwostok zwar ein gutes Stück leichter, gehört mit seinem Gewicht von rund vier Kilogramm aber immer noch zu den Schwergewichten, dementsprechend empfiehlt Hersteller Kohlburg das Schloss auch nur zur stationären Sicherung bzw. für motorisierte Zweiräder. Für das hohe Gewicht wird man allerdings mit einer stattlichen Länge entschädigt: Stolze 120 Zentimeter misst die Kette und bietet so genug Freiraum beim Anschließen.

Ähnlich wie beim angesprochenen Alcatraz ist der Verschluss kein integraler Bestandteil des Fahrradschlosses, sondern ist in Form eines Vorhängeschlosses realisiert, das einem Bügelschloss gleicht. Der Bügel ist beidseitig verriegelt und sehr stabil, für den Staubschutz hat Kohlburg einen manuellen Schieber verbaut, der mit einem herausragend guten haptischen Feedback reagiert: Bei Betätigung rastet er satt und befriedigend ein – und auch wenn ein automatischer Schutz praktischer sein mag, vermittelt der Schieber hier einen Eindruck von Hochwertigkeit. Nicht, dass es dem Wladiwostok ansonsten daran mangeln würde, die Verarbeitung ist durchweg sauber.

Die Kettenglieder sind in Sechskantform gefertigt und mit zwölf Millimeter so dick, dass wir mit dem Bolzenschneider bei jedem Aufbruchsversuch abrutschten. Für die Säge war der Stahl zu hart.

Auszusetzen haben wir am Kohlburg Wladiwostok kaum etwas. Dass es keine Empfehlung ergattern konnte, liegt lediglich an der starken Konkurrenz aus dem eigenen Haus: Wer sein Schloss mitnehmen möchte, kann zum Modell Helsinki greifen, das ebenfalls 120 Zentimeter lang ist, aber deutlich weniger wiegt. Für eine rein stationäre Sicherung ist wiederum das größere und schwerere Alcatraz die erste Wahl. Wer allerdings ein Schloss möchte, das genau in die Lücke dazwischen passt, liegt beim Wladiwostok goldrichtig.

Prophete 6009

Déjà-vu? Das Prophete 6009 ist mit dem zeitgleich getesteten Fischer 50746 fast vollständig identisch. Die Verschlüsse sind genau die gleichen, die Kette unterscheidet sich nicht in ihrer Ausführung und selbst die beiliegenden Schlüssel sind genau gleich, Fischer legt allerdings einen mehr bei. Die verbleibenden Unterschiede sind wenige: Zum Einen ist dass Prophete minimal länger als der Konkurrent von Fischer. Dadurch ist es auch ein bisschen schwerer. Zweitens ist die Textilmantel ein anderer: Bei Fischer flockt er auf, wenn man ihn zerschneidet, bei Prophete ist er strohig. Außerdem ist das Motiv ein anderes, hier sehen wir Fischer aufgrund der durchgehenden Reflektorstreifen im Vorteil.

Knacken konnten wir das Prophete 6009 ebenso wenig wie das Fischer 50746. Wer möchte, kann daher ruhigen Gewissens zugreifen. Bei gleichem Preis würden wir aufgrund der genannten Kleinigkeiten aber das Fischer bevorzugen.

SPGood Fahrradschloss

Innovativ! Für das SPGood Fahrradschloss hat man sich etwas Originelles einfallen lassen: Statt auf dicke Ketten aus stabilem Stahl setzt man auf widerwärtigen Geruch, der jeden Dieb schon auf mehrere Meter Entfernung abschreckt. Offenbar besteht das Schloss nicht aus Metall, sondern aus 100 Prozent Chemieplörre – anders können wir uns den unglaublichen Gestank nicht erklären, den das Teil absondert und der schon nach wenigen Sekunden Kontakt mit der Haut an selbiger haften bleibt. Wir hatten nach jeder Berührung den unbändigen Drang, uns umgehend die Hände zu waschen.

Immerhin verpasst man nicht viel, wenn man aufgrund des beißenden Giftgeruchs von dem Fahrradschloss (wortwörtlich) möglichst großen Abstand hält, zu was wir jedem klar raten. Das Schloss ist leicht, die Kette dünn und die Zahlenwalzen haben so viel Spiel, dass man die richtige Kombination durch vorsichtiges Drehen herausfinden kann, wenn man währenddessen Spannung auf den Verschluss auswirkt. Die Fummelei ist aber gar nicht nötig, denn schneller geht es mit einem Bolzenschneider – wir haben kaum mehr als eine halbe Minute gebraucht.

Zwar ist das SPGood Fahrradschloss sehr günstig, es unterbietet aber auch qualitativ so ziemlich jedes andere Schloss im Test und der Geruch ist eine Zumutung. Unser Fazit: Finger weg!

Abus Goose Lock 6206K

Selten hat es uns so leid getan, ein Fahrradschloss zu zerstören, denn das Abus Goose Lock 6206K hat uns sofort gut gefallen. Im Kern ist es ein Kettenschloss, zusätzlich ist es aber mit einer halbsteifen Metallfeder bestückt. Diese hält das Schloss in der Form, in die man es gebogen hat, was die Handhabung enorm verbessert und damit eines der größten Probleme der baumelnden Kategorie-Kollegen adressiert. Lediglich der dicke Verschluss ist beim Fädeln durch die Speichen eine kleine Hürde, über die man aber hinwegsehen kann. Das Metall ist in einen Mantel aus Schaumstoff eingebettet, die äußerste Schicht bildet die übliche Kunstfaser.

Dadurch hat das Goose Lock einen recht bulligen Look, die Kette im Inneren ist aber leider nicht die dickste und somit nicht allzu stabil. Das Aufbrechen gleicht dem eines Panzerkabelschlosses, die Kette lässt sich mit einem Bolzenschneider aber noch einfacher zertrennen als die kleinen Fasern der Kabelkollegen mit einem Seitenschneider. Mehr zu tun hatten wir mit der Kunstfaser und der Feder, die die Widerstandsdauer gerade so über die veranschlagten drei Minuten gerettet hat. Lange hätte es aber nicht mehr gedauert – das Schloss hing nur noch an einigen wenigen Stellen leidlich aneinander.

Mit einer dickeren Kette wäre das Goose Lock eine tolle Wahl, sofern die Flexibilität und das Informhalten bei höherem Gewicht überhaupt möglich wären. So können wir es leider nicht ruhigen Gewissens empfehlen, auch wenn wir das Konzept wirklich gerne mögen. Das Schloss bietet einfach nicht genug Gegenwehr.

 Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Mit Alarm

Die besten smarten und alarmgesicherten Schlösser

Die Vorteile eines Schlosses mit eingebauter Alarmanlage liegen auf der Hand: Sobald sich jemand daran zu schaffen macht, lenkt die Sirene ungeliebte Aufmerksamkeit auf den Dieb, der dann doch lieber umgehend das Weite sucht. Allerdings wagten sich bisher nur relativ wenige Hersteller an entsprechende Modelle, was sich aber allmählich ändert.

Neuerdings bieten immer mehr Unternehmen auch sogenannte Smart Locks an, die über den Alarm hinaus jede Menge technische Raffinesse versprechen. Sie verbinden sich per Bluetooth oder NFC mit dem Smartphone und können so beispielsweise per App entsperrt werden. Das Potenzial für ein Füllhorn praktischer Funktionen ist hoch, steht und fällt aber mit der Software der Hersteller.

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Fahrradschloss Test: Smarten Alarmgesicherten Schlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Smarte Alarmgesicherte Schlösser
Fahrradschloss Test: Smarte Smarte Alarmgesicherte Schlösser
Fahrradschloss Test: Fahrradschlösser Alarm 2

Die Idee des smarten Fahrradschlosses, das sich automatisch schließt, wenn man sich entfernt und wieder öffnet, wenn man in die Nähe seines Fahrrads kommt, klingt verlockend. In der Praxis hat uns aber nur eines der smarten Schlösser überzeugt. Denn selbst in der empfindlichsten Einstellung dauerte es oft zu lange, bis die Schlösser verriegelten, wenn wir uns entfernten. Man muss bei einigen Modellen schon außer Sichtweise sein, damit das Schloss schließt – und wer will sein Fahrrad schon so lange unabgesperrt lassen? Auch wenn man zu seinem Fahrrad zurückkehrt, dauert es mitunter, bis das Schloss kapiert, dass man wieder da ist. Da ist man mit einem Schlüssel und selbst der Zahlenkombi schneller. Einfach aufsteigen und losfahren, wie die Werbevideos es versprechen, ist meistens nicht.

Nicht jedes Smart Lock ist wirklich smart

Hinzu kommt, dass die meisten smarten Fahrradschlösser einen Akku haben, der geladen werden will, denn sonst funktioniert das Schloss nicht. Doch das Aufladen ist vor allem bei Rahmenschlössern, die fest am Fahrrad verbaut sind, umständlich. Da hat man nur die Wahl, das ganze Fahrrad mit in die Wohnung zu schleppen oder über Nacht eine Powerbank ans Schloss zu hängen – beides keine attraktiven Optionen.

Unterm Strich machen die allermeisten »smarten« Fahrradschlösser letztlich alles andere als einen smarten Eindruck, weshalb wir momentan nur ein Modell guten Gewissens empfehlen können.

Anders sieht es bei alarmgesicherten Fahrradschlössern ohne smarte Zusatzfunktionen aus. Wenn sie richtig konzipiert sind, sind sie auch dann noch benutzbar, wenn die Batterie leer ist, und bieten mit ihrem lauten Alarm, wenn sich jemand am Schloss zu schaffen macht, doch wirksamen, zusätzlichen Schutz.

Kurzübersicht

Bestes Schloss mit Alarm

Olympia S 200

Das Olympia S 200 ist ein simples Schloss, das durch seine einfache Handhabung und seine Zuverlässigkeit besticht.

Wer physischem Widerstand alleine nicht vertraut, kann zusätzlich auf Krach setzen. Das Olympia S 200 ist dafür eine hervorragende Wahl. Mit seiner 90 Dezibel starken Sirene dürfte es die meisten Diebe verscheuchen. Darüber hinaus ist es gut verarbeitet und schon für wenig Geld zu haben. Besonders zur Ergänzung ist das S 200 praktisch unschlagbar.

Auch gut

Nean Kettenschloss mit Alarm

Wer statt einem Kabel- lieber ein Kettenschloss möchte, liegt bei Nean richtig. Der Alarm ist sehr laut und funktioniert zuverlässig.

Wenn Sie ein Kettenschloss bevorzugen, ist auch Neans Kettenschloss mit Alarm eine gute Alternative. Das Schloss verfügt über einen ebenso lauten und verlässlichen Alarm. Diesen sollte man allerdings auch stets nutzen, denn die Kette selbst ist nicht allzu robust und übersteht keine Behandlung mit einem Bolzenschneider.

Bestes Smart Lock

I Lock It GPS

Das I Lock It GPS ist technisch ausgereift, wird von einer sehr guten App begleitet und hat eine Reihe schöner Funktionen. Günstig ist es aber nicht.

Möchte man neben einem ohrenbetäubenden Alarm auch GPS-Ortung und automatisches Auf- und Zuschließen, ist das I Lock It GPS die erste Wahl. Das Rahmenschloss aus deutscher Produktion zeigt vorbildlich, wie ein gutes Smart Lock aussehen kann. Die dazugehörige App ist ebenso tadellos. Allerdings ist das I Lock It GPS recht teuer, und weil man es nicht an Gegenstände anschließen kann, ist trotzdem noch ein zweites Schloss zur Unterstützung ratsam.

Vergleichstabelle

Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Olympia S 200
Fahrradschloss Test: Nean Alarm Kettenschloss 88213
Nean Kettenschloss mit Alarm
Test  Fahrradschloss: I Lock It GPS
I Lock It GPS
Test Fahrradschloss: Abus Bordo 6000KA Alarm Big
Abus Bordo 6000KA Alarm Big
Test  Fahrradschloss: Abus Bordo Alarm 6000A
Abus Bordo Alarm 6000A
Test Fahrradschloss: Abus Bordo 6500A SmartX
Abus Bordo 6500A SmartX
Test  Fahrradschloss: Fischer Alarm-Spiralschloss
Fischer Alarm-Spiralschloss
Test  Fahrradschloss: Trelock SL 460
Trelock SL 460
Test  Fahrradschloss: VGEBY Y797
Vgeby Y797
Test  Fahrradschloss: Semptec NX-1448-675
Semptec NX-1448-675

Bestes Schloss mit Alarm
Olympia S 200
Fahrradschloss Test: Olympia S 200
  • Batterien werden mitgeliefert
  • Laut
  • Alarm funktioniert tadellos
  • Angenehme Handhabung
  • Nicht zu schwer
  • Günstig
  • Länge nur mittelmäßig
  • Etwas starr
  • Kein Staubschutz
Auch gut
Nean Kettenschloss mit Alarm
Fahrradschloss Test: Nean Alarm Kettenschloss 88213
  • Laut
  • Alarm funktioniert tadellos
  • Angenehme Handhabung
  • Saubere Verarbeitung
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
Bestes Smart Lock
I Lock It GPS
Test  Fahrradschloss: I Lock It GPS
  • Ausgereiftes Smart Lock
  • Sehr gute App
  • Gute Verarbeitung
  • Hochwertiges Ladekabel
  • Leicht
  • Piepst beim Abschließen laut (nicht abschaltbar)
  • Teuer
  • GPS-Tracking kostet nach zwei Jahren monatlich Geld
  • Passt nicht an jedes Fahrrad
Abus Bordo 6000KA Alarm Big
Test Fahrradschloss: Abus Bordo 6000KA Alarm Big
  • Sehr robust
  • Lauter, schriller Alarm
  • Relativ schwer
  • Fummliges Schließen bei deaktiviertem Alarm
  • Kein Staubschutz
Abus Bordo Alarm 6000A
Test  Fahrradschloss: Abus Bordo Alarm 6000A
  • Gut verarbeitet
  • Hartes Material
  • Kompakt
  • Verbesserte Tasche mit Halterung
  • Guter Alarm
  • Fummliges Schließen bei deaktiviertem Alarm
  • Kein Staubschutz
  • Teuer
Abus Bordo 6500A SmartX
Test Fahrradschloss: Abus Bordo 6500A SmartX
  • Äußerst robust
  • Groß und warnend
  • Lauter, schriller Alarm
  • Fernbedienung im Lieferumfang
  • Schwer
  • Laute Bestätigungstöne
  • Relativ teuer
  • Unfertige App
Fischer Alarm-Spiralschloss
Test  Fahrradschloss: Fischer Alarm-Spiralschloss
  • Sehr lauter Alarm
  • Leicht
  • Batterien werden mit­geliefert
  • Umständliche Bedienung
  • Kein Staubschutz
Trelock SL 460
Test  Fahrradschloss: Trelock SL 460
  • Kein Aufladen oder Batteriewechsel notwendig
  • Gute Verarbeitung
  • Smartphone muss NFC unterstützen
  • Keine iOS-App verfügbar
  • Beschränkter Funktionsumfang
  • Kein Alarm
Vgeby Y797
Test  Fahrradschloss: VGEBY Y797
  • Sehr lauter Alarm
  • Ungenügende App
  • Keine Batterien im Lieferumfang
Semptec NX-1448-675
Test  Fahrradschloss: Semptec NX-1448-675
  • Sehr lauter Alarm
  • Batterien werden mitgeliefert
  • Ungenügende App
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Unser Favorit

Bestes Schloss mit Alarm

Olympia S 200

Das Olympia S 200 ist ein simples Schloss, das durch seine einfache Handhabung und seine Zuverlässigkeit besticht.

Angesichts seines Durchmessers könnte das Olympia S 200 glatt als Panzerkabelschloss durchgehen, tatsächlich befindet sich im transparenten Kunststoffmantel aber ein normales Stahlseil ohne weitere Manschetten. Mit 60 Zentimetern ist es nicht allzu lang, aber für die meisten Alltagssituationen immer noch ausreichend. Vor allem ist es dick – dick genug, um Seiten- und Bolzenschneidern eine Maulsperre zu verpassen.

Mit etwas Geduld und einem guten Seitenschneider dürfte das Schloss dennoch relativ leicht aufzubrechen sein, doch das spielt hier keine große Rolle, denn schließlich ist das Schloss noch mit einem Alarm ausgestattet. Wird das Schloss bewegt, was beim Versuch, es gewaltsam aufzubrechen unvermeidlich ist, schlägt es laut und vernehmlich Alarm.

Der Alarm ist denkbar einfach zu bedienen: Schiebt man den Verschluss nur zu Hälfte in den Schacht, bleibt das S 200 ruhig und kann wie ein herkömmliches Fahrradschloss benutzt, bewegt, transportiert, geschüttelt und fallengelassen werden. Schiebt man den Riegel aber bis zum Anschlag ins Schloss, macht es mit einem kurzen, leisen Piepsen darauf aufmerksam, dass der Alarm nun scharf ist.

Der Alarm ist denkbar einfach zu bedienen

Weitere Versuche, das Schloss mit oder ohne Fahrrad zu bewegen, quittiert es dann mit einer schrillen Sirene. Wir haben auf einen halben Meter Entfernung einen Schalldruck von 90 Dezibel gemessen, laut genug, um jeden Möchtegern-Dieb in die Flucht zu schlagen.

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Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Das Olympia S 200 ist solide verarbeitet funktioniert tadellos.
Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Der Stecker wird seitlich ins Schloss gesteckt. Er lässt sich gut bedienen und hakt nicht.
Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Bei halb eingestecktem Sicherungsbolzen ist der Alarm deaktiviert.
Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Zwei Schlüssel befinden sich im Lieferumfang.
Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Der Alarmgeber befindet sich unter der blank glänzenden Metallkappe, direkt neben dem Schließmechanismus.
Fahrradschloss Test: Olympia S 200
Auf einen Staubschutz am Schlüsselloch hat Olympia leider verzichtet.

Die Handhabung war den ganzen Test über tadellos: Kein Verhaken beim Schließen, keine klemmenden Stecker, keine Fehlalarme. Ankreiden könnten wir dem Schloss höchstens, dass es für ein Kabelschloss recht starr ist, was aufgrund der überschaubaren Länge aber kein allzu großes Problem darstellt. Außerdem hat Olympia auf einen Staubschutz für das Schlüsselloch verzichtet, was in dieser Preisklasse aber verschmerzbar ist.

Was uns am Olympia S 200 vor allem gefällt, ist seine Konzentration aufs Wesentliche: Es kann zwar nicht viel, aber was es kann, funktioniert auch wirklich problemlos. Es gibt nicht viel zu erraten und man weiß sofort, was wie zu bedienen ist. Man bekommt keine Spielereien und kein extravagantes Design, sondern ein geradliniges, solides Schloss, das genau das tut, was es soll. Dass es darüber hinaus auch noch sehr günstig zu haben ist, ist das Sahnehäubchen.

Wenn Sie ein Fahrradschloss suchen, dass dank eingebauter Alarmanlagen zusätzlichen Schutz gegen Langfinger bietet, ist das Olympia S 200 eine sehr gute Wahl.

Auch gut

Nean Kettenschloss mit Alarm

Wer statt einem Kabel- lieber ein Kettenschloss möchte, liegt bei Nean richtig. Der Alarm ist sehr laut und funktioniert zuverlässig.

Auch Neans Kettenschloss mit Alarm und der Artikelnummer 88213 kann richtig laut werden. Das vom Hersteller angegebene Minimum von 95 Dezibel wurde in unseren Messungen weit übertroffen: Direkt neben dem Schloss zeigte unser Messinstrument satte 110 Dezibel. Dabei ist der Ton nicht nur laut, sondern auch schön schrill und hochfrequent – eben genau so, wie man es von einem Alarm gerne möchte.

Um den Schreihals zu aktivieren, hat das Schloss eine auffällige, rote Taste, die aus dem recht üppig dimensionierten Verschlussteil ragt und seitlich von einem Wulst umgeben ist, um Beschädigungen vorzubeugen. Schließt man das Fahrrad ab und drückt die Taste zwei Sekunden lang, wird der Alarm aktiviert und sorgt anschließend bei Erschütterungen für klingelnde Ohren, bis man das Schloss aufschließt. Die Energie für den Lärm liefern insgesamt acht Knopfbatterien vom Typ LR44, die beim Kauf schon im Schloss stecken.

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Fahrradschloss Test: Nean 88213
Wäre der rote Knopf nicht, sähe das Alarmschloss aus wie viele andere Kettenschlösser.
Fahrradschloss Test: Nean 88213
Der Verschlussteil ist relativ groß, das Schloss lässt sich aber trotzdem gut handhaben.
Fahrradschloss Test: Nean 88213
Die Kettenglieder selbst bieten keinen großen Widerstand und lassen sich mit einem Bolzenschneider schnell zerteilen.
Fahrradschloss Test: Nean 88213
Mit dem Messer kamen wir anschließend schnell durch den Textilmantel.
Fahrradschloss Test: Nean 88213
Wir waren in der geplanten Zeit damit fertig, allerdings hatten wir den Alarm nicht eingeschaltet.

Abseits der Alarmfunktion ist das Fahrradschloss von Nean ein konventionelles Kettenschloss mit 8 Millimeter starken Gliedern im Vierkant-Format und einer Länge von 90 Zentimetern. Das macht es flexibler als das nur 60 Zentimeter kurze Olympia S 200, aber wider Erwarten nicht wehrhafter – zwischen den Zangen eines Bolzenschneiders kapituliert die Kette sofort. Der Textilmantel besteht aus einem recht luftigen Gewebe mit verhältnismäßig großen Maschen, die sich mit einem Messer ordentlich aufschneiden lassen. Für unseren vollständigen Aufbruch haben wir nur knapp über eine Minute gebraucht – allerdings bei ausgeschalteter Sirene. Für die Schutzwirkung ist beim Nean-Schloss fast vollständig der Alarm verantwortlich, der funktioniert dafür aber auch richtig gut und sollte in seiner Penetranz nicht unterschätzt werden.

Steht man vor der Wahl zwischen dem Olympia S 200 und dem Nean Kettenschloss mit Alarm, halten wir es sinnvoll, die Entscheidung vom Gewicht und der Flexibilität abhängig zu machen. Die Kette ist länger und flexibler, das Kabel dafür leichter. Der Alarm ist bei beiden vergleichbar zuverlässig.

Bestes Smart Lock

I Lock It GPS

Das I Lock It GPS ist technisch ausgereift, wird von einer sehr guten App begleitet und hat eine Reihe schöner Funktionen. Günstig ist es aber nicht.

Mit dem I Lock It GPS geht das »intelligente Fahrradschloss« in die mittlerweile dritte Runde. Wir hatten seinerzeit bereits das Original getestet und waren nun gespannt, wie gut Hersteller Haveltec die Zeit genutzt hat. Um es kurz zu machen: sehr gut. Es gibt einige zusätzliche Schmankerl, vor allem aber funktioniert die Schließautomatik endlich wie erhofft und das neuhinzugekommene GPS-Modul sorgt für noch mehr Sicherheit.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das I Lock It GPS nicht von seinem Urahn, der mittlerweile als »I Lock It Classic« bezeichnet wird: Das schwarze Rahmenschloss mit metallisch-silbernen Elementen hat die Optik auch in der dritten Generation übernommen. Erst das Öffnen der Gummiklappe an einer der Seiten offenbart den Ladeanschluss, der beim neuen Modell zugunsten des Komforts überarbeitet wurde und nun statt Micro-USB ein magnetisches Format nutzt – ineinandergesteckt wird nichts mehr. Allgemein ist das Kabel sehr hochwertig: Es ist geflochten, was sowohl der Robustheit als auch der Haptik in die Hände spielt, und hat eine Betriebsleuchte in Form einer blauen LED nahe der Magnetkontakte. Am anderen Ende ist alles beim Alten geblieben: Ein USB-A-Stecker ist für die Stromversorgung zuständig.

Eine Powerbank ist empfehlens­wert

Ein Netzteil liegt dem I Lock It GPS nicht bei, worüber wir in diesem Fall hinwegsehen können, weil das Schloss dauerhaft am Fahrradrahmen angeschraubt wird und deshalb wohl nur die wenigsten Nutzer auf das Netzteil zurückgreifen würden – eine Powerbank ist da praktischer. Der Hersteller empfiehlt, dabei auf eine Kapazität von mindestens 1.000 mAh zu achten. Außerdem gibt er eine Aufladedauer von vier Stunden an, das halten wir für realistisch.

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Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
Das I Lock It GPS ist ein Rahmenschloss. Es verhindert Wegfahren, indem es den runden Sperrbolzen durch die Fahrradspeichen schiebt.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
Man kann es automatisch öffnen und schließen lassen oder mit Hilfe der virtuellen Taste in der in der App.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
Ohne Smartphone geht es auch, wenn man die richtige Farbreihenfolge aus Grün …
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
… Blau …
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
… und Rot kennt.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
Die farbige LED in der Taste dient außerdem als Statusanzeige. Hier schließt sich das Schloss gerade zu.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
Das Ladekabel ist sehr hochwertig. Es ist geflochten und zeigt anhand einer blauen LED am Stecker seine Betriebsbereitschaft an.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss I Lock It Gps
Stecker und Buchse sind magnetisch, das Anschließen kommt somit ohne lästiges Herumfummeln aus.

Wenn Sie jetzt darüber rätseln, warum ein Fahrradschloss überhaupt aufgeladen muss – und dann auch noch so lange – lässt sich das einfach beantworten: Das I Lock It GPS ist vollgestopft mit Technik. Da sind zum Beispiel der Elektromotor, der den Verschlussbolzen verschiebt, diverse Sensoren für die Erkennung von Bewegung, Erschütterung und Position der Speichen sowie das Bluetooth-Modul, mit dessen Hilfe das Schloss mit dem Smartphone seines Besitzers kommuniziert.

Vorbildliche App

Die dazugehörige App hat sich seit unserem Test des I Lock It Classic nicht sonderlich stark verändert – und das finden wir gut. Die Bedienbarkeit und Ordnung haben uns schon damals überzeugt. Sie läuft stabil, schnell, ist übersichtlich und bietet eine Menge Einstellungsmöglichkeiten. So kann man etwa den Alarm abschalten, sich still per Nachricht auf das Smartphone informieren lassen oder die Empfindlichkeit für die Erschütterungserkennung beeinflussen. Außerdem lässt sich der Abstand einstellen, ab dem das Schloss automatisch auf- und abschließt.

Anders als in unserem früheren Test des I Lock It Classic funktioniert die Automatik inzwischen zuverlässig: Nähert man sich auf rund einen Meter, schließt das Schloss auf, bei einer Entfernung von etwa acht bis zehn Metern gibt es einen Signalton und schließt ab. Während sich die Töne in der App ein- und ausschalten lassen, ist der Abschließton bei Nutzung der Automatik immer aktiv – in hellhörigen Umgebungen kann das zu später Stunde stören.

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Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 01
Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 02
Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 03
Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 04
Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 05
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Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 07
Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 12
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Fahrradschloss Test: Screenshot I Lock It 15

Neu hinzugekommen ist die namensgebende GPS-Erkennung, anhand derer sich der Aufenthaltsort des Fahrrads im Fall eines Diebstahls auf einer Kartenübersicht anzeigen lässt. Damit der Akku aufgrund des Trackings nicht alle paar Tage leer ist, startet die Funktion allerdings erst mit Aktivieren der Diebstahlerkennung, sein Fahrrad damit einfach so zu suchen ist also nicht möglich. Im Praxistest funktionierte die Standortbestimmung einwandfrei und auf etwa 10-20 Meter genau.

Nach zwei Jahren kostet das Tracking Geld

Um die Standortdaten zu übertragen, braucht das I Lock It GPS natürlich eine Datenverbindung. Diese wird mit Hilfe einer fest verbauten SIM-Karte realisiert, die für eine Dauer von zwei Jahren kostenlos ist. Möchte man den Tracking-Service anschließend weiterhin nutzen, werden dafür monatliche Gebühren in Höhe von 2,90 Euro fällig. Günstig sind der Komfort und die zusätzliche Sicherheit also nicht.

Nachteile?

Das I Lock It GPS wird mit seinem hohen Preis sicherlich den Rahmen dessen sprengen, was die meisten Menschen bereitwillig für ein Fahrradschloss bezahlen. Zusätzlich entstehen nach Ablauf der beiden Inklusiv-Jahre regelmäßig Kosten für den Tracking-Service.

Außerdem ist die Abschließautomatik nur halb so praktisch, wie sie zunächst wirken mag, denn möchte man wirklich sicher sein, sollte man für längeres Abstellen unbedingt ein zweites Schloss benutzen. Denn jenseits der technischen Finesse ist das I Lock It GPS im Grunde ein Rahmenschloss – und als solches nicht sehr sicher. Man kann es nicht an Gegenstände anschließen, das Fahrrad ließe sich somit einfach wegtragen, auch ganz ohne den Einsatz von Sägen, Bolzenschneidern und Konsorten.

Dem Problem lässt sich mit einer separat erhältlichen Einsteckkette begegnen, die mit rund 30 Euro zu Buche schlägt und einschließlich des sechs Zentimeter breiten Sicherungsrings 1,20 Meter misst. Die Vierkantkette ist sauber verarbeitet, aber nicht besonders dick – wir konnten sie mit Bolzenschneider und Messer mitsamt ihres Textilmantels in etwas mehr als einer Minute vollständig zerteilen. Die Einsteckketten anderer Hersteller passen aufgrund der Steckerformen nicht an das I Lock It GPS.

In erster Linie sollte man das I Lock It GPS in erster Linie als mobile Alarmanlage mit Wegfahrsperre ansehen, in diesem Bereich ist es unangefochtener Spitzenreiter. Als reines Schloss würden wir es trotz seiner sauberen Verarbeitung nicht empfehlen, auch nicht mit Einsteckkette und zu einem günstigeren Preis.

Die Montage kann schwierig sein

Ein besonderes Ärgernis wird zudem für viele sein, dass das I Lock It GPS nicht vernünftig an ihre Fahrräder passt. Je nach Rahmen und Breite der Reifen kann bei der Montage etwas Anpassungsarbeit notwendig sein oder es ist schlichtweg nicht möglich. Der Hersteller ist sich diesem Problem bewusst und stellt entsprechende Informationen und Montageanleitungen bereit.

Außerdem getestet

Abus Bordo Alarm 6000A

Das Abus Bordo Alarm 6000A ist das Schwestermodell unserer ohnehin schon sicheren Faltschloss-Empfehlung. Im Gegensatz zum Geschwister kann das Bordo Alarm 6000 A aber ordentlich Krach machen und macht seinem Namen somit alle Ehre.

Abgesehen von besagtem Lautstärkefaktor gleicht das Bordo 6000A dem normalen Bordo 6000 wie ein Ei dem anderen. Somit gilt alles, was wir am 6000er-Modell kritisiert haben, auch für das 6000A – im Positiven wie im Negativen. Schön fanden wir allerdings die überarbeitete Transporttasche bzw. Aufhängung, die nun äußerst angenehm zu handhaben ist.

Wie beim Olympia S 200 kann man den Verschlussbalken unterschiedlich tief im Schloss versenken. Steckt er nur bis zur ersten Position darin, ist der Alarm deaktiviert und das Bordo 6000A verhält sich wie ein ganz normales Faltschloss: Man kann es abschließen, aber es hält die Klappe. Schiebt man den Balken komplett in den Schacht, macht ein kurzes, leises Piepsen darauf aufmerksam, dass es bei der nächsten Erschütterung laut wird. Wir haben bei einem halben Meter Entfernung 85 Dezibel gemessen.

Leider ist etwas Gefummel nötig, um die richtige Schließposition zu finden, wenn man den Alarm ausgeschaltet wissen will. Das nervt und ist ein Dorn in der ansonsten durchdachten Konstruktion.

Abseits des Alarms ist das Schloss noch immer ein Bordo 6000 und somit nach wie vor eines der besten Faltschlösser auf dem Markt. Ob man den Alarm umbedingt braucht, muss jeder für sich entscheiden. Wir finden den Aufpreis allerdings zu hoch und die Bedienung zu fummelig.

Fischer Alarm-Spiralschloss

Auf den ersten Blick ist das Fischer Alarm-Spiralschloss ein typisches Spiralkabelschloss mit einem etwas klobigen Verschlussteil. Auf den zweiten Blick erkennt man auf diesem klobigen Verschlussteil aber ein silbern abgesetztes Lautsprechergitter und zwei vertiefte Knubbel. Einer davon entpuppt sich als LED, der andere ist eine Taste – und schon sind wir beim größten Problem des Fahrradschlosses angelangt: Die Taste ist so klein und sitzt so tief, dass man sie mit dem Finger nicht drücken kann, sondern etwas langes, dünnes braucht – einen Kugelschreiber zum Beispiel oder einen Schraubendreher. Man braucht sie aber jedes Mal zum Aktivieren des Alarms. Für den Alltag ist das nichts.

Hinzu kommt die dürftige Anleitung zum Starten des Alarms – intuitiv ist die Bedienung nämlich nicht. Man schließt erst das Schloss, woraufhin ein kurzes Piepsen verkündet, dass der Alarm nun auf Standby ist. Anschließend drückt man mit dem langen, dünnen Hilfsmittel seiner Wahl die Taste, woraufhin diese für einen kurzen Moment aufleuchtet – und nicht blinkt, wie es die Anleitung behauptet. Nach fünf Sekunden ist die Sirene scharf und reagiert auf Erschütterungen erst mit einem kurzen Voralarm, bei weiterer Erschütterung startet dann der richtige Alarm, der die Umgebung mit einem schrillen, lauten Geheul füllt, bis man das Fahrradschloss aufschließt. Von den vom Hersteller angegebenen 110 Dezibel kamen auf einen halben Meter Entfernung 94 Dezibel bei unserem Messgerät an. Das ist schon ziemlich laut.

Kleine, nette Details sind der Umstand, dass Batterien beim Kauf enthalten und bereits eingebaut sind, sowie die Halterung, die mit einem Klettband am Fahrrad befestigt werden kann. Die umständliche Bedienung macht das aber auch nicht wett.

Trelock SL 460

Das Trelock SL 460 ist ebenfalls ein Rahmenschloss. Es kommt konstruktionsbedingt recht wuchtig und massiv daher, hat aber als einziger Neuzugang in der zweiten Testrunde keinen Alarm. Dafür ist es smart – zumindest mehr oder weniger. Weil das Schloss vollständig auf Bluetooth verzichtet und stattdessen per NFC mit dem dem Smartphone kommuniziert, gibt es da einige Eigenheiten, die das Smart Lock ziemlich dumm dastehen lassen.

NFC steht für »Near Field Communication« und hat gegenüber Bluetooth den Vorteil, dass die Verbindungen sicherer sind und der Sender eine geringe Menge Strom an den Empfänger übertragen kann. Dadurch kommt das Trelock SL 460 komplett ohne Batterie oder Akku aus. Für die elektronische Verriegelung reicht die Energie, die das Schlüsselgerät abgibt, wobei es sich entweder um den herstellereigenen, elektronischen Schlüssel mit dem klingenden Namen »ZR SL 460 E-Key« oder ein entsprechendes Smartphone handeln kann.

»Entsprechend« bedeutet in diesem Fall, dass das Smartphone NFC unterstützen muss. Außerdem funktioniert es bislang außerdem nur mit Android-Handys, für iOS stellt Trelock keine App bereit, vermutlich weil Apple Drittherstellern keinen Zugriff auf die NFC-Funktionalität gewährt.

Selbst wenn das eigene Telefon die Anforderungen unterstützt, machen die mageren 2,4 Sterne auf Google Play nicht gerade Mut. Der Grund dafür wird schnell klar: Tatsächlich kann man mit der App nur das Schloss auf- und zusperren sowie weitere virtuelle Schlüssel für Familie und Mitbewohner erstellen – oder mit wem man sich sonst ein Fahrrad teilt.

Hat man nun jedenfalls seinen E-Key oder sein NFC-fähiges Android-Smartphone zur Hand, kann es losgehen: Man drückt eine Taste, hält das Smartphone nah – und zwar nah dicht – an das vorgesehene Feld am Schloss und schon geht es auf. Schließen muss man es aber noch immer von Hand, denn einen Motor hat das Fahrradschloss nicht. Das ist schön und gut, was daran aber besser sein soll, als das Schloss einfach mit einem herkömmlichen Schlüssel zu entsperren, will uns nicht ganz in den Kopf.

Man kann dem Trelock SL 460 zugutehalten, dass es solide verarbeitet und generell stabil gebaut ist. Der elektronische Verschluss hat aber in der Praxis keine relevanten Vorteile gegenüber einem Metallschlüssel und anhand des überschaubaren Funktionsumfangs können wir nicht wirklich von einem Smart Lock reden – die schiere Existenz irgendeiner App reicht dazu einfach nicht aus.

Semptec NX-1448-675

Der Alarm des Semptec NX-1448-675 ist laut und schrill. Das relativiert das Problem, dass Kabelschlösser generell schnell vor Seitenschneidern kapitulieren. Schlecht verarbeitet ist das Semptec-Schloss aber keineswegs.

Bei den Smart-Funktionen kommt leider keine große Freude auf. Die App mit dem Namen »Semptec SmartLock« erinnert im Design an Websites der 90er-Jahre und protzt auch nicht mit Konfigurationsmöglichkeiten. Richtig ärgerlich war allerdings, dass das, was vorhanden war, auch nicht so klappte, wie wir uns das vorgestellt hatten: Das automatische (Ent-)Sperren wollte im Test partout nicht funktionieren und das Fahrradschloss verlor regelmäßig die Verbindung zum Smartphone, woraufhin es nicht mehr bedient werden konnte. Wie man anhand der Kommentare auf Google Play feststellen kann, stehen wir mit dem Problem nicht allein da. Warum die App dort trotzdem auf 3,6 Sterne kommt, ist uns ein Rätsel. Die 2 Sterne im Apple App Store halten wir für angemessener.

Technisch wäre das NX-1448-675 durchaus in Ordnung, doch die unausgereifte App macht dem Erfolg einen Strich durch die Rechnung. So raten wir hingegen von einem Kauf ab.

Vgeby Y797

Das Vgeby Y797 ist baugleich mit dem Semptec NX-1448-675, wird aber ohne Batterien geliefert, weshalb man es etwas günstiger bekommt. Wie schon zu erwarten war, hält das Fahrradschloss genauso viel bzw. wenig aus wie sein Doppelgänger. Auch bei der App gibt es keine Unterschiede abseits des Namens – hier heißt sie »SLBLOCK« und bekleckert sich mit ihren 2,8 Sternen auf Google Play und einem Stern im Apple App Store nicht gerade mit Ruhm. Das Problem mit der Software hat man also auch hier und wir raten aus den gleichen Gründen von einem Kauf ab.

Abus Bordo 6000KA Alarm Big

Das Abus Bordo 6000KA Alarm Big ähnelt dem ebenfalls getesteten Bordo 6000A nicht nur namentlich, auch in Handhabung und Funktion liegen beide dicht beieinander. Die Stahlstreben beider Modelle sind fünf Millimeter dick und äußerst wehrhaft. Beide verfügen über die gleiche Alarmfunktion, die sich beim Bordo 6000KA Alarm Big ebenso wie beim Schwestermodell durch vollständiges Schließen aktivieren lässt – schiebt man den Verschlussbalken nur zur Hälfte hinein, schließt das Bordo, der Alarm bleibt aber aus.

Die offensichtlichsten Unterschiede zwischen den beiden Schlössern sind die Größe und, damit einhergehend, das Gewicht. Weniger offensichtlich ist der Schließzylinder, der beim 6000KA Alarm Big mit der XPlus-Mechanik ausgestattet ist, während das Bordo 6000A sich »nur« mit der Plus-Variante ohne X begnügen muss.

Der Alarm ist, löst man ihn einmal aus, sehr laut und sehr unangenehm – also genau so, wie man es sich von einem Alarm wünscht. Abus gibt eine Lautstärke von 100 Dezibel an, wir haben bei einem halben Meter Entfernung 94 Dezibel gemessen. Nicht so gut gefällt uns, dass auch Vorwarnungs- und Bestätigungstöne recht laut sind – zu laut für unseren Geschmack und grenzwertig, wenn man zur späten Stunde noch einmal das Rad aus dem Keller des Mehrparteien-Mietshauses holen möchte.

Die Bruchsicherheit ist auch bei diesem Modell sehr gut. Unser Test des Bordo 6000KA Alarm Big zeigte gleich gute Ergebnisse wie beim Bordo 6000A und dem normalen Bordo 6000 ohne Alarm. Mit Handwerkzeugen einschließlich des Bolzenschneiders lässt sich nur die Ummantelung verletzen, weiter kommt man aufgrund der Härte des Stahls nicht. Mit dem Winkelschleifer konnten wir das Schloss wie erwartet zertrennen, was 20 Sekunden dauerte. Das mag nach wenig klingen, ist für ein Faltschloss aber kein schlechter Wert – in der Zeit kapitulieren auch die Bügel mancher Bügelschlösser, und die sind zwei- bis dreimal so dick.

Weniger zufrieden sind wir mit der Handhabung: Die Methode des halben Einschiebens des Verschlussbalkens hatte uns schon beim Schwestermodell Bordo Alarm 6000A nicht richtig überzeugt und daran hat sich nichts geändert. Sie funktioniert – intuitiv ist sie aber nicht. Außerdem haben wir eine Kritik an der Haptik: Die lackartige Gummiummantelung um die Faltstreben fühlt sich leicht klebrig an, und dieses Gefühl verbleibt auf der Haut. Ob und wie stark dieser Umstand in sommerlicher Hitze noch zunimmt, können wir nur mutmaßen.

Abus Bordo 6500A SmartX

Das Abus Bordo 6500A SmartX ist ein ordentlicher Klopper. Mit seinen stattlichen Maßen und einem Gewicht von gut 2,3 Kilogramm liegt es wie ein Ziegel in der Hand und unterstreicht schon durch seine schiere Präsenz, wie ernst sein Besitzer Diebstahlsicherung nimmt. Dass der Umgang mit so einem Kaliber nicht so leicht von der Hand geht wie mit einem schlankeren, leichteren Modell, sollte klar sein – dieses Bordo ist kein Leisetreter, es ist ein Panzer. Für Leute, die nach so etwas suchen, ist es aber gerade deshalb interessant.

Das Wort »leise« will allgemein nicht so richtig in einen Satz mit dem 6500A SmartX passen, denn Abus hat das Schloss mit einem Alarm ausgestattet, der wie bei den anderen bereits getesteten Schwestern aus der Bordo-Familie tadellos funktioniert und wunderbar widerlich klingt – für einen Alarm eine sehr positive Eigenschaft. Aktiviert wird er allerdings nicht wie bei seinen Verwandten durch ganzes statt halbes Einschieben des Verschlussbalkens, sondern ist bei jedem Schließen automatisch aktiv.

Die Faltstreben sind außen mit Gummi bedeckt – glücklicherweise mit einer anderen Sorte als die glänzende, lackartige, leicht klebrige Variante des zeitgleich getesteten Abus Bordo 6000KA Alarm Big – und 5,5 Millimeter dick, was gegenüber den anderen Bordo-Modellen in diesem Test einem Plus von zehn Prozent entspricht. Wir konnten sie mit dem Bolzenschneider nicht aufbrechen, mit dem Akku-Winkelschleifer dauerte es 25 Sekunden – ein ordentlicher Wert.

Damit hätte das Bordo 6500A SmartX das Zeug zur Empfehlung gehabt, hätte Abus neben guten Ingenieuren auch fähige Programmierer beauftragt. Das Schloss als mechanische Einheit kann sich nämlich zweifellos zeigen, die zugehörige App mit dem Namen »Abus One« ist zum Testzeitpunkt aber schlicht unfertig und dysfunktional – die Bedienung ist nicht intuitiv und mindestens ein Untermenü gibt es nur in englischer Sprache. Das darf bei einem Markenprodukt nicht vorkommen, man könnte sich aber damit abfinden. Viel schlimmer ist, dass die App während des Tests mit einer erschreckenden Häufigkeit die Verbindung verlor (iOS) oder sich nach der ersten Einrichtung gleich gar nicht mehr mit dem Schloss verbinden ließ (Android).

Das ist ein Dealbreaker auf ganzer Linie, denn ohne App und Abus-Account kann man das Schloss nicht in Betrieb nehmen: Selbst wenn man die optionale Fernbedienung namens SmartX Remote nutzen möchte, muss man diese erst in der App registrieren. Außerdem fallen dann die vorhandenen smarten Funktionen wie der sogenannte Hands-Free-Modus (automatisches Aufschließen) flach.

Immerhin sind die Probleme nicht unmittelbar in das Schloss selbst eingearbeitet, und so könnte mithilfe einiger Software-Updates in Zukunft aus dem Abus Bordo 6500A SmartX noch ein richtig tolles Schloss werden. Zum Testzeitpunkt (03/2024) ist es aufgrund der verkorksten App aber nur sehr eingeschränkt nutzbar und muss ohne unsere Empfehlung zurechtkommen.

So haben wir getestet

Die Fahrradschlösser in unserem Test mussten Aufbruchsversuche mit einem Seitenschneider, einer Handstahlsäge und einem Bolzenschneider über sich ergehen lassen. Auf einen Test mit einem Akku-Winkelschneider haben wir am Anfang größtenteils bewusst verzichtet, denn einerseits hat gegen eine »Flex« ohnehin kaum kein Fahrradschloss eine Chance, zum Anderen macht die beim Durchtrennen von Metall viel Lärm. Anfangs haben wir es nur bei einigen Bügelschlössern probiert, ab dem Update 03/2024 haben wir den Test mit dem Akku-Winkelschleifer in unser Standard-Testverfahren übernommen. Im Gegenzug haben wir den Test mit der Handstahlsäge gestrichen: Wir konnten nur sehr wenige, sehr günstige Schlösser damit bezwingen und diese wurden mit jeder Testrunde immer seltener. Die Alternativen waren zudem immer weitaus wirksamer als die Säge.

Unsere Wahl fiel auf einen Bolzenschneider, der mit 61 Zentimetern Länge gerade noch klein genug ist, dass er noch in einen großen Rucksack passen würde, einen 25 Zentimeter großen Seitenschneider für Pianodraht und zwei verschiedene Handmetallsägen beziehungsweise ab März 2024 einen Winkelschleifer (Worx WX812, hier getestet). Wir haben bei jedem Versuch die Zeit gestoppt und nach drei Minuten abgebrochen.

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Fahrradschloss Test: Werkzeuge Seitenschneider
Fahrradschloss Test: Werkzeuge Metallsäge
Fahrradschloss Test: Werkzeuge Bolzenschneider

Bei einigen Schlössern, die unseren Versuchen trotzen konnten und als potenzielle Testsieger in Frage kamen, wollten wir es aber noch ein bisschen genauer wissen und haben die Experten eines Lockpicking-Vereins nach ihrer Meinung gefragt.

Außerdem haben wir uns Verarbeitung und Ausstattung angesehen, denn zwischen den Schlössern gibt es teils erhebliche Qualitätsunterschiede. Zudem interessierten uns Handhabung und Gewicht, weil wir überzeugt sind, dass das sicherste Fahrradschloss nicht zum alltäglichen Gebrauch taugt, wenn es zu schwer oder zu unhandlich ist. Bei Schlössern mit Alarmfunktion haben wir außerdem mit einem Schalldruckpegelmesser die Lautstärke bei einem halben Meter Entfernung gemessen.

Die wichtigsten Fragen

Welches Fahrradschloss ist das beste?

Wir haben 141 Fahrradschlösser in fünf Kategorien getestet. Das beste Panzerkabelschloss ist für uns das Abus Ivera Steel-O-Flex 7200. Es ist zwar nicht so aufbruchsicher wie ein Bügelschloss, aber viel praktischer in der Handhabung.

Wer maximale Sicherheit will, für den ist das Bügelschloss Granit XPlus 540 von Abus die beste Wahl. Auch Faltschlösser können sehr aufbruchsicher sein, das beste ist das Abus Bordo 6000. Wer sich für ein Kettenschloss entscheidet, ist beim Hiplok Gold gut aufgehoben. Unter den Schlössern, die eine Alarmfunktion besitzen, können wir das Olympia S 200 sowie das smarte I Lock It GPS empfehlen.

Welches Fahrradschloss ist am sichersten?

Bügelschlösser gelten als die sicherste Bauform von Fahrradschlössern. Sie lassen sich mit normalen Werkzeugen kaum öffnen, denn dazu müsste man in der Regel etwa zwei bis vier Zentimeter Stahl durchtrennen. Dafür haben sie einen Nachteil: Ihre geringe Länge.

Welches Fahrradschloss für ein Kinderfahrrad?

Wirklich sichere Schlösser wiegen zu viel für ein Kinderfahrrad. Empfehlenswert ist deshalb ein kurzes Panzerkabelschloss oder die Kombination aus einem leichten Kettenschloss und einem klassischen Spiralkabelschloss. Um beides zu öffnen, benötigt man mindestens zwei verschiedene Werkzeuge.

Woraus besteht ein Fahrradschloss?

So gut wie alle Fahrradschlösser bestehen aus Stahl in einem Gehäuse oder einer Ummantelung aus Kunststoff, seltener wird statt Stahl auch Kupfer oder eine Legierung daraus eingesetzt.

Wieviel wiegt ein Fahrradschloss?

Je nach Bauform, Länge und Material unterscheidet sich das Gewicht von Fahrradschlössern sehr stark. Ein Panzerkabelschloss mit 700 Gramm kann bereits guten Schutz bieten. Bügelschlösser liegen meist in einem Bereich zwischen einem und zwei Kilogramm. Kettenschlösser können schnell drei Kilogramm und mehr wiegen.

Wie teuer ist ein Fahrradschloss?

Als Faustregel gilt, dass ein Schloss mindestens zehn Prozent des Kaufpreises des Fahrrads kosten sollte, das es schützt. Das ist allerdings nur ein grober Anhaltspunkt. Manche Schlosstypen sind generell teurer als andere, deshalb aber nicht zwingend sicherer. Aspekte wie Design, Zusatzfunktionen und Markenname beeinflussen die Preise ebenfalls.

Wie lang sollte ein Fahrradschloss sein?

Als typische Größe für Fahrradschlösser hat sich eine Länge von 85 Zentimetern bewährt. 60 Zentimeter sind jedoch für Kinder meist leichter zu handhaben und reichen für die Größe von Kinderfahrrädern in der Regel auch aus. Zu lange Fahrradschlösser sind hingegen oft zu groß, zu schwer oder nicht ausreichend sicher.

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