Fahrradschloss Test: Alle Fahrradschloesser
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Das beste Fahrradschloss

Wir haben 132 Fahrradschlösser in fünf Kategorien getestet. Das beste Panzerkabelschloss für die meisten ist das Abus Ivera Steel-O-Flex 7200. Es ist zwar nicht so aufbruchsicher wie ein Bügelschloss, aber viel praktischer in der Handhabung. Wer ein Maximum an Sicherheit will, für den ist das Bügelschloss Granit X-Plus 540 von Abus die beste Wahl. Auch Faltschlösser können sehr aufbruchsicher sein, das beste ist das Abus Bordo 6000. Wer sich für ein Kettenschloss entscheidet, ist beim Hiplok Gold gut aufgehoben. Unter den Schlössern mit Alarmfunktion können wir das Olympia S 200 sowie das smarte I Lock It GPS empfehlen.

Lars Schönewerk
Lars Schönewerk
ist Autor und Technik-Freak und hat ein Faible für alles Elektronische. Für AllesBeste testet er unter anderem Smart-Home- und Haushaltsgeräte und alles für die männliche Gesichtshaarpflege.
Letztes Update: 28. April 2023

Wir haben 16 weitere Fahrradschlösser getestet, darunter drei Kabelschlösser, vier Bügelschlösser, fünf Kettenschlösser und vier Faltschlösser. Neue Empfehlungen sind das winkelschleiferfeste Bügelschloss Hiplok D1000, das leichte Kettenschloss Abus Steel-O-Chain 4804C Symbols für Kinderfahrräder sowie die Faltschlösser Abus Bordo Combo 6100/90 und Aaron Foldylock 14/85.

23. Juli 2022

Wir haben den Testbericht zum I Lock it GPS mit Informationen zur optional erhältlichen Einsteckkette erweitert.

25. März 2022

Wir haben 19 weitere Fahrradschlösser getestet, darunter vier Kabelschlösser, vier Bügelschlösser, fünf Kettenschlösser, fünf Faltschlösser und ein Alarmschloss. Mit dabei waren sechs neue Empfehlungen: Das Abus Numerino eignet sich für Kinderfahrräder, das Bügelschloss B’Twin 920 U bietet zum fairen Preis sehr viel Widerstand, das Kettenschloss Kohlburg Helsinki ist sehr bruchsicher und angenehm lang, das Nean Kettenschloss mit Alarm warnt bei Erschütterung mit ohrenbetäubendem Lärm, während das Fischer Protec Plus+ FK85 und das Prophete 0224 zeigen, wie sicher Faltschlösser sein können.

19. März 2021

Wir haben 21 weitere Schlösser getestet. Mit dem I Lock It GPS hat uns erstmals ein Smart Lock für Fahrräder überzeugt. Es ist zwar nicht günstig, dafür aber ausgereift und deshalb eine neue Empfehlung.

30. April 2020

Wir haben 24 neue Fahrradschlösser getestet. Unser neuer Favorit bei den Kettenschlössern ist das Hiplok Gold. Außerdem haben wir mit dem Hiplok Z-Lok, dem Trelock FS 460 Cops Long und dem Kohlburg Alcatraz einige neue Empfehlungen.

10. April 2019

Wir haben sieben smarte und alarmgesicherte Schlösser getestet und als neue Kategorie hinzugefügt. Die smarten Fahrradschlösser konnten uns allesamt nicht überzeugen, eine Empfehlung ist aber das alarmgesicherte Schloss Olympia S 200.

12. Oktober 2018

Wir haben das Litelok Gold Wearable getestet. Das Schloss ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Mangels einer geeigneteren Kategorie haben wir es zu den Faltschlössern gesteckt. An unseren Empfehlungen ändert sich dadurch aber nichts.

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Für unseren Test haben wir 132 Fahrradschlösser mit Seitenschneider, Stahlsäge, Bolzenschneider und Winkelschneider malträtiert. Die meisten von ihnen ließen sich mehr oder weniger einfach knacken.

Gegen die meisten Bügelschlösser im Test, einige sehr dicke und schwere Kettenschlösser und die besten Faltschlösser konnten wir mit unseren Werkzeugen aber nichts ausrichten – zumindest nicht innerhalb von drei Minuten. Fahrradschlösser, die innerhalb dieser Zeit nicht zu knacken sind, gelten als sicher. Denn mit genügend Zeit und Aufwand kann man letztlich jedes Schloss aufbrechen – doch für Fahrraddiebe muss es schnell gehen.

Unsere bevorzugte Bauweise sind leichte Panzerkabelschlösser, die nur mit einer Kombination aus Seiten- und Bolzenschneider zu öffnen sind. Bügel- und Faltschlösser sind zwar noch aufbruchssicherer, im Alltag aber nicht immer praktisch. Unknackbare Kettenschlösser sind fürs Fahrrad in der Regel zu schwer, leichte dagegen problemlos zu öffnen.

Fahrradschloss Test: Fahrradschlösser Gruppenfoto Pile
Ganz schön viel Eisen: Allein die 42 Fahrradschlösser aus der ersten Testrunde bringen zusammen über 50 Kilo auf die Waage.

Smarte Fahrradschlösser klingen verlockend, aber der Teufel steckt im Detail: Sie benötigen als Stromversorgung einen Akku, der geladen werden will, und die Verbindung zum Handy klappt nicht immer zuverlässig, da ist ein klassischer Verschlussmechanismus mit Schlüssel oder Zahlenkombination oft praktischer. Fahrradschlösser, die zusätzlich mit einem Bewegungsalarm ausgestattet sind, bieten zusätzliche Sicherheit, aber auch hier kommt es auf die Umsetzung an.

Hart im Nehmen: Fahrradschlösser im Test

Dass besonders enthusiastische Pedalisten zum Teil mehrere Kilogramm schwere Stahlbügel durch die Gegend bugsieren, geschieht nicht ohne guten Grund, denn als Faustregel lässt sich festhalten: Je schwerer ein Schloss ist, desto mehr hält es aus. Abgesehen davon geht es aber auch um die Sicherheit des Schließmechanismus. Auch hier gibt es große Unterschiede.

Mit Fingerspitzengefühl und roher Gewalt

Um ein Schloss zu öffnen, gibt es für Diebe prinzipiell zwei Möglichkeiten: rohe Gewalt oder Köpfchen und Fingerspitzengefühl. Das gewaltlose Öffnen des Schließmechanismus von Schlössern ist auch unter dem Namen »lock picking« bekannt und erfordert entsprechende Kenntnisse, Spezialwerkzeug und vor allem: viel Übung.

Fahrradschlösser werden in aller Regel entweder durch Pins oder Scheibenzylinder verriegelt. Erst wenn die Stifte oder Scheiben von einem passenden Schlüssel in die richtige Position gedreht werden, kann der Sperrbalken rein- oder rausgeschoben werden. Lockpicker können Pins und Scheiben statt mit dem Schlüssel auch mithilfe ihrer Werkzeuge in die richtigen Positionen bewegen. Um ihnen das zu erschweren, haben hochwertige Schlösser oft zusätzliche, falsche Aussparungen oder andere kleine Gemeinheiten in petto.

Lock­­picking spielt bei Fahrrad­­dieb­stählen kaum eine Rolle

In der Praxis spielt das Lockpicking bei Fahrraddiebstählen kaum eine Rolle. Der Grund dafür ist zum Einen, dass die Schließmechanismen immer sicherer werden. Zum Anderen hat jeder Schließmechanismus andere Schwachstellen. Ein kompetenter Dieb müsste die Stadt also ständig auf der Suche nach bestimmten Fahrradschlössern durchstreifen, von denen er weiß, dass er sie öffnen kann – und dann muss auch noch ein wertvolles Fahrrad daran hängen.

 Fahrradschloss Test: Werkzeug
Tatwerkzeuge: Seiten- und Bolzenschneider sind die am häufigsten benutzten Hilfsmittel bei Fahrraddiebstählen, seltener kommen auch Sägen zum Einsatz.

Die meisten Schlösser lassen sich sehr viel einfacher und schneller gewaltsam öffnen. Je nach Material und Dicke des Fahrradschlosses kann man ihm mithilfe von Bohrern, Brecheisen, Sägen, Hämmern, Schweißbrennern, Seiten- oder Bolzenschneidern auf den Leib rücken. Spätestens bei einem Winkelschleifer, umgangssprachlich »Flex« genannt, kapituliert am Ende fast jedes Schloss – es dauert nur unterschiedlich lange. Allerdings macht es in der Praxis auch nur einen geringen Unterschied, ob ein Dieb nun zehn oder zwanzig Sekunden für ein Schloss braucht. Der Unterschied zwischen hartem und weichem Metall zeigt sich viel mehr daran, ob man unbedingt einen Winkelschleifer braucht, denn nur weiches Material lässt sich auch mit einem Bolzenschneider trennen.

Recht neu auf dem Markt sind Bügelschlösser, die man nicht einmal mit einem Winkelschleifer zerstören kann. Sie bestehen aus Verbundwerkstoffen, die von den Herstellern patentiert wurden. Die lassen sich das Extra an Sicherheit teuer bezahlen, und so kann ein einzelnes Fahrradschloss schon mal 250 Euro und mehr kosten. Wenn Sie ein teures Fahrrad besitzen, kann sich die Ausgabe jedoch lohnen. Der einzige Nachteil der ultra-robusten Schlösser: Falls Sie einmal den Schlüssel verlieren sollten, hilft nur noch ein Schweißbrenner.

Für viele Fahrradfahrer reicht es aber auch eine Nummer kleiner, denn die Lautstärke eines Winkelschleifers zieht die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich, was Fahrraddiebe gewöhnlich lieber vermeiden. Die häufigsten Methoden sind deshalb Seiten- und Bolzenschneider, mit denen Kabel und Stahl einfach durchgeknipst werden.

Die oft kolportierte Variante, ein Fahrradschloss mithilfe eines Eissprays zu vereisen und dann mit einem gezielten Hammerschlag zerbersten zu lassen, gehört dagegen eher ins Reich der Urban Myths: Tests zeigen, dass man dazu sehr viel Eisspray und sehr viele sehr kräftige Hammerschläge braucht.

Schlüssel, Zahlen oder App?

Ob Sie ihr Fahrrad lieber per Zahlenkombination oder einem herkömmlichen Schlüssel öffnen möchten, ist in erster Linie Geschmacksache. Trotzdem gibt es einige Vor- und Nachteile der beiden Methoden, die es zu bedenken gilt.

Schlüssel können anders als Zahlen nicht erraten werden und es kann Ihnen auch niemand heimlich über die Schulter gucken. Solange Sie Ihren Schlüssel bei sich haben, können sie sich relativ sicher sein, dass kein Mensch in Ihrer Abwesenheit das Schloss öffnen kann. Zumindest die Schlüssel der besseren Modelle sind häufig sogar mit einer kleinen LED-Lampe ausgestattet, damit man auch im Dunklen gut aufschließen kann.

Auf der anderen Seite kann man Schlüssel verlieren. Sie können auch verbiegen oder – noch schlimmer – im Schloss abbrechen. Durch das Schlüsselloch können außerdem Schmutz und Wasser in den Schließzylinder gelangen, den man obendrein noch drehen können muss. Das kann im Dauereinsatz zum Haken oder Klemmen führen. Um der Witterung zu trotzen, sollte ein Fahrradschloss deshalb immer eine Verriegelung für das Schlüsselloch haben – leider ist das nicht immer der Fall.

 Fahrradschloss Test: Fahrradschlosser Zahlen
Wie viele Schlüssel dürfen’s denn sein? Ob man sich lieber auf Metall oder auf Ziffern verlässt, ist in erster Linie eine Geschmacksfrage.

Die Verriegelungen gibt es übrigens in zwei verschiedenen Varianten: Die häufigste ist ein Schieber, mit dem man die Öffnung für den Schlüssel per Hand auf- und zumacht. Bequemer sind automatische Verriegelungen, die beim Einstecken des Schlüssels von selbst aufgehen. Die findet man aber nur bei teureren Modellen.

Wir finden Zahlen­schlösser praktischer – aber die Wahl ist letztlich Geschmacks­sache

Mit Zahlenschlössern hat man diese Probleme nicht. Zwar kann sich auch zwischen den Zahlenwalzen Schmutz ansammeln, ein vollständiges Blockieren ist aber unwahrscheinlicher. Blöd ist nur, wenn man das Schloss eine Weile lang nicht benutzt und die Nummer vergisst – wo man die Ersatzschlüssel wiederfinden könnte, stellt einen eine verlorene Kombination vor Probleme. Zwar kann man sein Glück mit reinem Ausprobieren versuchen, aber selbst mit den üblichen vier Zahlenwalzen gibt es schon zehntausend mögliche Codes.

Oft wird eingewendet, dass Zahlenschlösser leichter knackbar sind. Tatsächlich kann man bei günstigen Modellen mit viel Fingerspitzengefühl die Kombination herausfinden. In der Praxis spielt das aber keine Rolle. Kein ernsthafter Fahrraddieb wird versuchen, die Kombination eines Fahrradschlosses zu knacken, das dauert einfach viel zu lange. Daher finden wir Zahlenschlösser grundsätzlich praktischer.

Bei den meisten Zahlenschlössern kann – und sollte – man die Kombination übrigens ändern. Das klappt aber nur, wenn das Fahrradschloss schon geöffnet ist. Fast alle Hersteller liefern ihre Zahlenschlösser mit einer Reihe von Nullen als Kombination aus, also zum Beispiel 0000 bei einem vierstelligen Schloss. Eine Ausnahme bildet die Firma Onguard, die standardmäßig die Kombination 0005 nutzt.

 Fahrradschloss Test: Fahrradschlosser Zahlen
Zahlenschlösser haben meist vier oder fünf Walzen. Nach dem Auspacken sollte man als allererstes die Kombination ändern.

Relativ neu im Reigen sind elektronische Lösungen in Form von Fernbedienungen oder Smartphone-Apps. Einige von ihnen versprechen, dass sich das Schloss automatisch öffnet und schließt, wenn man sich nähert oder entfernt. Außerdem lassen sich schnell und einfach virtuelle Zweitschlüssel anfertigen.

Aber Batterien und Akkus sind irgendwann leer, und wenn dem Smartphone der Saft ausgeht, bekommt man sein Schloss unter Umständen nicht mehr auf. Die Batterien in Fernbedienungen halten zwar länger als Smartphone-Akkus, sind aber teurer als Schlüssel aus Metall und bieten keinen echten Mehrwert.

Tipps zur Vorsorge

Selbst das beste Schloss kann keine hundertprozentige Sicherheit garantieren. Als Gütekriterium gilt, dass ein Fahrradschloss unter Laborbedingungen drei Minuten lang Angriffe überstehen können muss. Das hat der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) in seinen Normen festgelegt. Trotzdem können Sie noch mehr tun, als ein teures Schloss zu kaufen und zu hoffen, dass niemand schafft, es zu knacken. Sie können das Risiko eines Diebstahls enorm minimieren, wenn Sie einige Dinge beachten:

  • Immer abschließen: Lassen Sie Ihr Fahrrad niemals ungesichert herumstehen, auch nicht nur mal kurz.
  • Immer anschließen: Das beste Schloss nutzt nichts, wenn man es mitsamt dem Fahrrad einfach wegtragen und in einen Transporter werfen kann. Schließen Sie es deshalb immer an einem feststehenden, unbeweglichen Gegenstand fest, der so hoch ist, dass man es nicht einfach darüberheben kann. Achten Sie auch darauf, dass der Gegenstand stabil ist – schließen Sie Ihr Fahrrad an ein dünnes Geländer oder einen Maschendrahtzaun an, knipst der Dieb nämlich einfach die durch.
  • Immer umschauen: Nach Möglichkeit sollte Ihr Fahrrad so sichtbar wie nur irgendwie möglich sein. Belebte Plätze und Einkaufsstraßen eignen sich besser als halbdunkle Seitengassen, in denen ein Dieb viel Zeit hat, um unbeobachtet sein Werkzeug auszupacken. Nicht so leicht zu finden, aber praktisch, ist eine erhöhte Position. Zum Einen kann der Angreifer keine Werkzeuge am Boden abstützen, was besonders bei Bolzenschneidern hilft, zum Anderen ist er so besser sichtbar.
  • Durch und durch: Achten Sie darauf, dass das Schloss immer durch den Rahmen und nach Möglichkeit noch eins der Räder geht. Besonders die Vorderräder lassen sich nämlich leicht abmontieren und der Rest des Fahrrads mitnehmen. Schlaufenkabel sind zwar nicht besonders wehrhaft, geben als Ergänzung zu einem richtigen Fahrradschloss aber zumindest ein wenig Schutz.
  • Doppelt hält besser: Wenn Sie Ihr Fahrrad über Nacht draußen stehen lassen, sichern Sie es am besten mit zwei verschiedenen Schlosstypen. Diebe spezialisieren sich oft nur auf einen davon und schleppen für den anderen kein geeignetes Werkzeug mit sich herum. Aufgrund des Gewichts guter Schlösser ist dieser Tipp vielleicht weniger für unterwegs geeignet, hilft aber beim allabendlichen Parken im Hinterhof.

Kabelschlösser

Kabelschlösser sind besonders an Kinderfahrrädern häufig zu sehen. Dabei handelt es sich um geflochtene Stahlseile in einer Ummantelung, meistens aus Gummi.

Sie sind leicht und flexibel, verdienen den Namen »Schloss« aber oft nur bedingt – »Wegfahrsperre« wäre eigentlich treffender, denn mit einem Seitenschneider sind sie binnen Sekunden durchtrennt. Für den ganz schnellen Besuch im Tante-Emma-Laden mag es reichen und den Betrunkenen auf dem Heimweg kann es auch vom Gelegenheitsklau abhalten, echte Sicherheit gegen Fahrraddiebe darf man aber nicht davon erwarten.

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Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Kabelschloesser Alle
Fahrradschloss Test: Kabelschlösser
Fahrradschloss Test: Kabelschlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Kabelschlösser Gruppenfoto
Fahrradschloss Test: Kabelschlösser Gruppenfoto

Deutlich besser machen es Panzerkabelschlösser, bei denen das Stahlseil zusätzlich mit Stahlhülsen ummantelt ist. Im Vergleich zu dicken Bügel- oder Kettenschlössern halten sie zwar weniger aus, in der Praxis reicht das aber meistens schon. Denn um sich durch die verschiedenen Schichten von Textil, Stahlhülsen und Stahlseil zu schneiden, braucht man ziemlich viel Zeit – und vor allem mehrere Werkzeuge.

Der größte Vorteil von Panzerkabelschlössern ist ihr viel geringeres Gewicht und das selbst bei Längen, mit denen man noch bequem sein Fahrrad an etwas anschließen kann. Ein solches Schloss kann man problemlos durch den Rahmen und um einen Laternenpfahl legen. Das macht sie zu sehr alltagstauglichen Allroundern.

Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen

Bestes Kabelschloss

Abus Ivera Steel-O-Flex 7200

Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
Das Panzerkabelschloss ist ein ernstzunehmender Widersacher, nur mit viel Mühe zu öffnen und trotz seiner Länge relativ leicht.

Das Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 ist ein zäher Gegner für jeden, der sich vorher nicht gründlich im Baumarkt eingedeckt hat: Mit nur einem Werkzeug kriegt man es partout nicht klein. Es ist zwar nicht unfehlbar, macht aber soviel Mühe, dass es kaum ein Dieb damit aufnehmen wird. Dabei ist es relativ leicht, sehr flexibel in der Handhabung und kostet nicht die Welt.

Gut für Motorräder

Contec PowerLoc

Test besten Fahrradschlösser: Contec PowerLoc
Das dicke Panzerkabelschloss ist hervorragend verarbeitet und löblich ausgestattet, aber nicht gerade kompakt.

Wer motorisiert unterwegs ist, für den ist das Contec PowerLoc eine gute Alternative. Seine Verarbeitung ist vorbildlich und das Schloss bietet ordentlich Widerstand. Es ist aber wesentlich größer und deutlich schwerer als der Konkurrent von Abus und damit nicht wirklich für Fahrräder geeignet.

Wenns schnell gehen muss

Hiplok Z-Lok

Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok
Das Z-Lok hält nicht viel fest, eignet sich als kurzzeitige Sicherung aber vor allem für Sportradler.

Das Hiplok Z-Lok ist das Fahrradschloss der Wahl, wenn es mal ganz schnell gehen muss. Das Konzept eines stahlverstärkten Kabelbinders ist ungewöhnlich, erfüllt seinen Zweck aber tadellos. Mit gerade einmal 20 Gramm wird das Leichtgewicht vor allem Sportlern gefallen, die möglichst wenig Ballast dabei haben wollen. Seitenschneider werden dem Z-Lok aber gefährlich, weshalb man sich nie allzu weit von seinem Fahrrad entfernen sollte.

Für Kinderfahrräder

Abus Numerino 5412C/85/12

Test Fahrradschloss: Abus Numerino 5412C/85/12
Das Numerino ist in verschiedenen Farben erhältlich und stabiler als vergleichbare Stahlkabelschlösser.

Offiziell ist das Abus Numerino kein Schloss für Kinderfahrräder, wir empfehlen es aber trotzdem als solches. Man bekommt es in mehreren Farben und das Spiralkabel ist dicker und robuster als die der meisten Konkurrenten. Vollständig bruchsicher ist es aber nicht und kommt somit nur in Frage, wenn stabilere Schlösser wegen ihres Gewichts ausscheiden.

Vergleichstabelle

Bestes KabelschlossAbus Ivera Steel-O-Flex 7200
Gut für MotorräderContec PowerLoc
Wenns schnell gehen mussHiplok Z-Lok
Für KinderfahrräderAbus Numerino 5412C/85/12
Hiplok Z-Lok Combo
Onguard Rottweiler
Master Lock Python 8418EURD
Nean Panzerschloss
Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460
Dansi Panzergliederschloss
Nean Fahrradschloss für Kinder
Kryptonite KryptoFlex 410 Looped Cables
Everest Fitness
Abus Steel-O-Flex Tresor 1360
Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C
Aaron Spin
Burg-Wächter Spiralseilschloss 1345
Bigo Kabelschloss
Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K
Master Lock 8127EURDPRO
Abus Cobra 10/200
Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
  • Gut verarbeitet
  • Relativ Leicht
  • Flexibel
  • Mehrere Werkzeuge nötig
  • Nicht vollständig bruchsicher
  • Kein Staubschutz
  • Dürftige Ausstattung
Test besten Fahrradschlösser: Contec PowerLoc
  • Gut verarbeitet
  • Guter Staubschutz
  • Vorbildlich ausgestattet
  • Recht lang
  • Gut gegen Bolzenschneider
  • Sperrig
  • Relativ schwer
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok
  • Klein
  • Leicht
  • Relativ günstig
  • Keine Chance gegen Seitenschneider
  • Geringe Länge
Test Fahrradschloss: Abus Numerino 5412C/85/12
  • Leicht
  • Gute Zahlenwalzen
  • Verhältnismäßig stabil
  • Nicht wirklich bruchsicher
Test  Fahrradschloss: Hiplok Z-Lok Combo
  • Klein
  • Leicht
  • Keine Chance gegen Seitenschneider
  • Geringe Länge
  • Deutlich teurer als die Variante mit Schlüssel
Test besten Fahrradschlösser: Onguard Rottweiler
  • Guter Staubschutz
  • Gute Ausstattung
  • Recht lang
  • Gut gegen Bolzenschneider
  • Sperrig
  • Schwer
  • Klobiges Verschlussteil
Fahrradschloss Test: Master Lock 8418eurd
  • Erstaunlich robust
  • Großzügige Maximal­länge
  • Länge flexibel einstellbar
  • Kein Staubschutz
Test besten Fahrradschlösser: Nean Panzerschloss
  • Relativ günstig
  • Relativ leicht
  • Nicht bruchsicher
  • Kein Staubschutz
  • Mäßige Ausstattung
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460
  • Nicht bruchsicher
  • Unsaubere Verarbeitung
Test  Fahrradschloss: Dansi Panzergliederschloss
  • Sehr günstig
  • Staubschutz
  • Mittelmäßige Verarbeitung
Test  Fahrradschloss: Nean Fahrradschloss für Kinder
  • Leicht
  • Günstig
  • Keine Chance gegen Seitenschneider
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite KryptoFlex Looped Cables
  • Relativ stabil
  • Verschiedene Längen erhältlich
  • Leicht zu öffnen
Test besten Fahrradschlösser: Everest Fitness
  • Relativ stabil
  • Leicht zu öffnen
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Tresor 1360
  • Relativ günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Unsaubere Verarbeitung
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C
  • Relativ günstig
  • Nicht bruchsicher
Test Fahrradschloss: Aaron Spin
  • Mäßige Verarbeitungsqualität
  • Nicht bruchsicher
  • Dafür zu teuer
Test besten Fahrradschlösser: Burg Wächter Seilschloss
  • Günstig
  • Ordentliche Ausstattung
  • In mehreren Farben erhältlich
  • Leicht zu öffnen
  • Kein Staubschutz
Test besten Fahrradschlösser: Bigo Kabelschloss
  • Relativ günstig
  • Ausstattung ist okay
  • Leicht zu öffnen
Test Fahrradschloss: Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K
  • Günstig
  • Überhaupt nicht bruchsicher
Test Fahrradschloss: Master Lock 8127EURDPRO
  • Günstig
  • In mehreren Farben erhältlich
  • Unsaubere Verarbeitung
  • Kein Staubschutz
  • Nicht bruchsicher
Test besten Fahrradschlösser: Abus Cobra 10/200
  • Verschiedene Längen erhältlich
  • Leicht zu öffnen
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Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex

Das beste Kabelschloss: Abus Ivera Steel-O-Flex 7200

Das Panzerkabelschloss Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 ist für uns für die meisten Fahrradfahrer ganz klar die beste Wahl. Wir konnten es zwar knacken, der dazu nötige Aufwand war aber beachtlich. Noch dazu ist es leicht und sehr flexibel in der Handhabung.

Bestes Kabelschloss
Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
Test besten Fahrradschlösser: Abus Ivera Steel-O-Flex 7200
Das Panzerkabelschloss ist ein ernstzunehmender Widersacher, nur mit viel Mühe zu öffnen und trotz seiner Länge relativ leicht.

In den eingeplanten drei Minuten waren wir noch nichtmal so weit, dass wir den Seitenschneider am Stahlkabel ansetzen konnten. Am Ende haben wir letztendlich unsere gesamte Werkzeugpalette gebraucht, um das Schloss zu durchtrennen.

Um das Innenleben freizulegen, mussten wir zunächst einmal durch das Textil kommen. Unter dem Textil kam eine Art Gummischlauch zum Vorschein. Darunter stießen auf Stahlhülsen, um festzustellen, dass man daran dauernd abrutscht. Längs zu schneiden ging auch nicht, weil die einzelnen Glieder überlappen und man mit der Spitze des Seitenschneiders nicht dazwischen kommt. Wären wir nur mit einem Seitenschneider bewaffnet auf Diebestour gewesen, wäre uns das Ganze spätestens an dieser Stelle zu blöd gewesen und wir hätten uns einfach ein anderes Fahrrad vorgenommen.

Nur mit Messer, Seiten­­schneider und Bolzen­­schneider zu öffnen

Mit dem Bolzenschneider konnten wir die Stahlhülsen zerquetschen, darunter kam schlussendlich das Stahlkabel zum Vorschein, das man mit viel Gefummel dann wiederum mit dem Seitenschneider durchtrennen konnte. Aber auch da war es nicht einfach mit einem Schnitt getan, denn das ganze Kabel aufs Mal ließ sich nicht durchtrennen. Nur mit kleinen Strängen von wenigen Fasern und häufigem Nachsetzen kamen wir voran, bis das Ivera nach langer Gegenwehr letztendlich durchschnitten war.

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Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Das Durchschneiden des Textilmantels mit dem Seitenschneider ist mühsam.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Unter der Kunstfaser befindet sich noch ein Gummischlauch.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Die Stahlmanschetten bekommt man nur mit einem Bolzenschneider geknackt.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Erst dann kann man das Stahlkabel im Inneren erkennen.
Fahrradschloss Test: Abus Ivera Steel O Flex
Nach langem Kampf haben wir das Ivera besiegt. Einfach war das nicht.

Wir haben es anschließend auch nochmal an einer anderen Stelle mit der Metallsäge probiert. Die erwies sich als sehr gutes Mittel, um dem störrischen Textil Herr zu werden. Das war es aber auch schon wieder, denn an den Stahlgliedern zeigte sich das Ivera auch nach einer Minute Sägen absolut unbeeindruckt von unseren Handwerkskünsten. Es hatte nur ein paar kleinere Kratzer, das war’s.

Auch wenn wir das Ivera Steel-O-Flex schlussendlich kleinkriegten, dauerte es deutlich länger als drei Minuten und war nur mit Messer, Seitenschneider und Bolzenschneider zu schaffen. Damit ist es für uns in der Praxis aufbruchssicher.

Kein Staubschutz am Schlüsselloch

Die Ausstattung des schwarz-blau gestreiften Panzerkabelschlosses ist leider etwas mager; es liegen nur zwei Schlüssel bei und keiner der beiden hat eine LED. Unschön finden wir auch, dass das Ivera Steel-O-Flex 7200 keinen Staubschutz hat – selbst die billigsten Schlösser von No-Name-Herstellern verfügen meist mindestens über einen manuellen Schieber. Eine Halterung gibt es nur gegen Aufpreis mit dem Namenszusatz »+RBU«, aber die braucht man bei einem flexiblen Schloss wie dem Ivera auch nicht unbedingt.

Den Testsieg bekommt das Ivera Steel-O-Flex 7200, weil es im Gegensatz zu allen anderen aufbruchssicheren Schlössern im Test sehr leicht und gut zu handhaben ist. Es ist zwar nicht ganz so flexibel wie ein Ketten- oder Kabelschloss, kommt dem aber sehr nah. Außerdem ist es lang genug, dass man sein Fahrrad überall ansperren kann. Auch bei der Verarbeitung leistet es sich keine Schnitzer und der Preis gefällt uns obendrein: Rund 30 Euro sind angesichts der tollen Leistung alles andere als viel.

Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 im Testspiegel

Die Stiftung Warentest hatte das Ivera 7200 ebenfalls schon im Test und hat eine Gesamtnote von 3,8 vergeben (Test 04/2013). Das ist erstmal ernüchternd, klingt aber schlechter als es tatsächlich ist, weil das Ivera damit noch immer die zweitbeste Bewertung der Panzerkabelschlösser bekommen hat und auch bauformübergreifend zu den Top 10 im Testfeld gehörte.

Kritisiert wurde vor allem die Aufbruchssicherheit, was bedeutet, dass die Tester das Steel-O-Flex offenbar in unter 3 Minuten öffnen konnten. Wir können uns nicht vorstellen, wie das zu bewerkstelligen sein soll. Leider macht die Stiftung Warentest hierzu keine genaueren Angaben.

Gelobt wurden die Handhabung mit einer soliden 2,2, die gute Haltbarkeit mit einer Bewertung von 1,5 und die äußerst geringe Schadstoffbelastung, für die das Ivera sogar die Bestnote von 1,0 ergattern konnte.

Alternativen

Das Abus Ivera Steel-O-Flex 7200 ist ein sehr guter Allrounder, doch es gibt auch noch andere Modelle, die die individuellen Ansprüche unter Umständen besser erfüllen können. Die folgenden Alternativen sind empfehlenswert.

Gut für Motorräder: Contec PowerLoc

Falls Sie auf der Suche nach einem geeigneten Schloss für Ihr Motorrad sind, ist das PowerLoc von Contec eine gute Alternative. Das Panzerkabelschloss ist etwas größer und schwerer, womit es für die meisten Fahrradfahrer zu unhandlich sein dürfte. In Sachen Sicherheit ist das PowerLoc dafür aber noch eine Nasenlänge voraus.

Gut für Motorräder
Contec PowerLoc
Test besten Fahrradschlösser: Contec PowerLoc
Das dicke Panzerkabelschloss ist hervorragend verarbeitet und löblich ausgestattet, aber nicht gerade kompakt.

Das liegt allem voran an den enormen Abmessungen des Schlosses, denn die Stahlmanschetten haben je nach Ausführung einen Durchmesser von mindestens zwei Zentimetern und sind damit zu breit, um zwischen die Klemmen eines Bolzenschneiders zu passen. Da man sie aber ohne den Riesenquetscher nicht aufkriegt, kommt man nicht an das Stahlkabel im Inneren. Somit wird auch der Seitenschneider auf die Plätze verwiesen. Man könnte sie zwar aufsägen, dazu muss man aber ordentlich Zeit mitbringen – zu viel für einen Diebstahl in der Öffentlichkeit.

Das Problem, dass sich aus den stattlichen Abmessungen ergibt, liegt auf der Hand: Das Schloss ist zum Einen ziemlich schwer und zum Anderen relativ unflexibel und damit schwierig zu verstauen. Die große Länge, die aufgrund der Möglichkeit, das Schloss beispielsweise um einen Laternenpfahl legen zu können, eigentlich zu den positiven Eigenschaften gehört, wird da schnell zum Nachteil.

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Fahrradschloss Test: Contec Powerloc
Das Contec PowerLoc ist fast so dick wie der Rahmen des Fahrrads.
Fahrradschloss Test: Contec Powerloc
Nobel: Das PowerLoc verfügt über einen doppelseitigen Staubschutz.

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen: Die mattschwarze Ummantelung aus Kunststoff ist wasserabweisend und sieht gut aus, der Schlüssel hakt nicht. Das Schlüsselloch hat eine doppelseitige, automatische Verriegelung für den Staubschutz. Man kann somit nicht vergessen ihn wieder zu verschließen und braucht sich trotzdem keine Gedanken machen, dass Schmutz in das Schloss gelangen könnte.

Vorbildliche Ausstattung und Verarbeitung

Wir wissen zwar nicht, ob man wirklich so viele Schlüssel braucht, aber das PowerLoc hat davon gleich fünf im Gepäck – mehr als stattlich! Einer davon ist mit einer weiß leuchtenden LED ausgestattet, die einem im Dunklen das Finden des Schlüssellochs erleichtert. Da darf sich Abus ruhig mal anschauen, wie andere Hersteller das machen.

Was allerdings auch hier fehlt, ist eine Halterung. Andererseits wüssten wir aber ohnehin nicht, wo man sie anbringen könnte, denn das Schloss wäre dafür in jedem Fall zu ausladend.

Für die meisten Fahrradfahrer dürfte das Contec PowerLoc zwar zu groß, zu unhandlich und zu schwer sein, für E-Bikes, S-Pedelecs oder Mopeds ist es aber eine sehr gute Alternative.

Wenn’s schnell gehen muss: Hiplok Z-Lok

Das Hiplok Z-Lok ist für »Nur mal schnell«-Situationen konzipiert, also jene Momente, in denen man sich nur sehr kurz und nicht weit von seinem Fahrrad entfernt. Genau genommen ist es kein Kabelschloss, ähnelt diesen aber sowohl im grundsätzlichen Aufbau als auch bei den Schwachpunkten.

Wenns schnell gehen muss
Hiplok Z-Lok
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok
Das Z-Lok hält nicht viel fest, eignet sich als kurzzeitige Sicherung aber vor allem für Sportradler.

Am besten lässt sich das Z-Lok als metallverstärkter Kabelbinder beschreiben. Innen verläuft eine bandartige Schiene, die außen von Kunststoff ummantelt ist. Man steckt das eine Ende in die Lasche am anderen Ende und zurrt es fest, das war’s. Der Schlüssel – lediglich einer liegt bei – ist viel mehr eine zweidornige Klammer als ein richtiger Schlüssel. Für den angedachten Einsatzzweck reicht das aber auch schon aus, denn als sogenanntes »Café Lock« will es überhaupt kein hochgerüstetes Bollwerk sein.

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Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Das Z-Lok ist sehr kurz, nimmt dafür aber auch kaum Platz weg.
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Mit dem Bolzenschneider kamen wir es nicht durch, dafür ist es zu dünn und zu flexibel.
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Mit der Säge ging es gut, war aber ziemlich laut. Die beste Waffe gegen das Z-Lok ist der Seitenschneider.
Fahrradschloss Test: Hiplok Z Lok Combo
Der Schlüssel ist mehr eine zweidornige Klammer als ein richtiger Schlüssel.

Die Verarbeitungsqualität ist sehr hoch und die Anwendung komfortabel. Weil das Material recht elastisch ist, hatten wir mit dem Bolzenschneider starke Probleme. Zerquetschen? Keine Chance! Anders sieht es mit der Metallsäge aus: Wir konnten das Schloss in unter 90 Sekunden zersägen. Das war allerdings so laut, dass es in der näheren Umgebung kaum zu überhören war – und weiter sollte man sich ohnehin nicht entfernen, wenn man nur das Z-Lok zur Sicherung seines Fahrrads benutzt. Der Seitenschneider war entsprechend unserer Erwartungen das wirksamste Mittel, hier reichte ein schneller Schnitt und das Z-Lok fiel zu Boden. Wir hatten die Befürchtung, man könne den Verschluss mit zwei kleinen Nägeln oder Schraubendrehern überlisten, können aber Entwarnung geben: Wir konnten es mit beiden Hilfsmitteln nicht öffnen.

Als Allround-Schloss taugt das Hiplok Z-Lok überhaupt nichts, das ist aber eben auch nicht seine Aufgabe. Für den schnellen Gang zum Bäcker ist es durchaus in Ordnung. Damit eignet es sich de facto allerdings nur für Sport-Radler, die wenig möglichst Gewicht mit sich führen wollen und in dem Wissen aus dem Haus gehen, dass sie ihr Fahrrad ohnehin nirgends lange anschließen werden. Möchte man damit etwa einkaufen, zur Arbeit fahren oder Arzttermine wahrnehmen, ist eine deutlich wehrhaftere Sicherung nötig, als das Z-Lok bieten kann. Abgesehen von der Länge erfüllt es trotzdem alles, was ein typisches Kabelschloss ausmacht, ist aber komfortabler in der Handhabung.

Für Kinder: Abus Numerino 5412C/85/12

Auf herkömmliche Spiralkabelschlösser sollte man nur zurückgreifen, wenn stabilere Schlösser aufgrund ihres Gewichts partout nicht in Frage kommen. Am häufigsten trifft das auf Kinderfahrräder zu. Offiziell wird das Abus Numerino zwar gar nicht als Kinderfahrradschloss vermarktet, es erfüllt die Ansprüche an ein solches aber umso besser.

Für Kinderfahrräder
Abus Numerino 5412C/85/12
Test Fahrradschloss: Abus Numerino 5412C/85/12
Das Numerino ist in verschiedenen Farben erhältlich und stabiler als vergleichbare Stahlkabelschlösser.

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich beim Abus Numerino um ein Zahlenschloss. Es hat vier Zahlenwalzen, die dank Erhebungen ertastbar sind, was das Aufschließen im Dunkeln erleichtert. Man bekommt das Numerino wahlweise mit 85 oder 120 Zentimeter Länge und in mehreren Farben. Wir hatten die kurze Variante in Blau, die uns bereits optisch etwas an ein Kinderfahrradschloss erinnerte – offiziell ist es keines. Umso überraschter waren wir, dass das Numerino robuster war als die meisten anderen Spiralkabelschlösser.

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Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Im Vergleich zu anderen Stahlkabelschlössern ist das Numerino recht starr und ringelt sich nicht.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Unser Aufbruchversuch mit dem Bolzenschneider ...
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
... war zwar erfolgreich, dauerte aber überraschend lange.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Normalerweise ist der Seitenschneider fatal für Stahlkabel.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Am Numerino mussten wir aber knipsen ...
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
... und knipsen ...
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
... und das Faser für Faser. Das Schloss dabei zu verdrehen hilft normalerweise, ist beim Numerino wegen seiner Starrheit aber nicht ganz so einfach.
Fahrradschloss Test: Abus Numerino 5412c 85 12
Das Schloss zu zersägen ist zwar möglich, aber sehr anstrengend und zeitintensiv.

Das Schloss ist verhältnismäßig starr, was zwar die Handhabung minimal erschwert, allerdings auch das Aufbrechen mit einem Bolzenschneider umständlicher macht. Wir haben es zwar in drei Minuten geschafft, es war aber knapp. Mit dem Seitenschneider lässt es sich natürlich – wie alle Spiralkabel – zerschneiden, allerdings nicht schnell: Hier mussten wir Faser für Faser durchknipsen, was uns in den veranschlagten drei Minuten nicht ganz gelang. Ein wichtiger Grund dafür dürfte sein, dass das Stahlseil des Abus Numerino im Vergleich zu vielen Konkurrenten deutlich dicker ist, der Mantel ist hier tatsächlich nur ein Mantel und im Verhältnis zum Gesamtdurchmesser dünn.

Zwar darf man nicht vergessen, dass Kabelschlösser allgemein nur begrenzten Schutz bieten, dennoch konnte uns das Numerino positiv überraschen. Wenn Gewicht der wichtigste Faktor ist, ist das Schloss eindeutig einen Blick wert. Wir raten aber, es bei der 85-Zentimeter-Version zu belassen, da die nächstgrößere Variante mit 1,20 Meter für Kinder schwer zu handhaben sein dürfte. Erwachsenen raten wir hingegen zu einem schwereren Fahrradschloss, das mehr Schutz bietet.

Außerdem getestet

Hiplok Z-Lok Combo

Hiplok Z-Lok Combo unterscheidet sich nur marginal vom normalen Z-Lok ohne »Combo« im Namen. Der Zusatz bezieht sich auf den Verschluss, denn statt mit einem Schlüssels wird die Combo-Variante mithilfe von drei Zahlenrädchen geöffnet. Diese sind, wie auch die auf ihr aufgedruckten Nummern, recht klein, weshalb Menschen mit einer ausgeprägten Sehschwäche Probleme beim Eingeben des Codes bekommen könnten. Gegenüber dem normalen Z-Lok ist das Z-Lok Combo etwas größer, sowohl in der Länge als auch in der Breite.

Was den Schutzfaktor und den Einsatzzweck angeht, macht es praktisch keinen Unterschied, ob man Schlüssel oder Zahlen bevorzugt. Lediglich zum Durchsägen braucht man aufgrund der breiteren Bauweise einige Sekunden länger, die lassen sich aber vernachlässigen. Beim Preis lassen sich allerdings deutliche Unterschiede ausmachen, denn zum Preis eines einzigen Z-Lok Combo bekommt man alternativ auch einen Doppelpack der normalen Version.

Nean Panzerschloss

Die Textilummantelung des Nean Panzerschlosses ist nicht wie beim Abus Ivera befestigt, sondern lässt sich ein Stück weit bewegen. Das erleichtert den Zugriff, weil man sich nicht erst mit Messer oder Säge hindurcharbeiten muss. Lediglich den äußeren Gummischlauch muss man durchschneiden, das geht aber recht schnell.

Schon mit einem Seitenschneider kommt man relativ schnell ziemlich weit. Man kann die Stahlmanschetten anschneiden und dann aufbiegen. Das erfordert allerdings recht viel Feinarbeit und konnte zumindest erfolgreich verhindern, dass wir es innerhalb der angesetzten drei Minuten erledigen konnten. Hat man dann aber erst einmal geschafft, das Stahlseil freizulegen, ist es nur noch eine Sache von wenigen Sekunden und die Metallfasern sind durchtrennt.

Mit dem Bolzenschneider haben wir das Nean Panzerschloss schneller kleingekriegt. Die Stahlhülle zu durchbrechen war damit kein Problem, das Stahlseil im Inneren brauchte hingegen eine ordentliche Behandlung aus Drehen und Rütteln, bis es durch war.

Gegen unsere Säge konnte sich das Schloss gut behaupten und wir schafften trotz einiger Anstrengung nicht, ihm innerhalb von drei Minuten nennenswerte Schäden zuzufügen.

Ausgestattet ist das Fahrradschloss übrigens mit zwei Schlüsseln ohne LED. Einen Staubschutz hat es nicht. Damit bleibt zusammengefasst ein sehr günstiges, mittelmäßiges Panzerkabelschloss mit schlechter Ausstattung.

Onguard Rottweiler

Das Design des Onguard Rottweiler ist, wie bei Onguard üblich, in Schwarz-Gelb gehalten und sieht damit schon recht warnend aus. Der lackartig glänzende Gummischlauch umfasst sehr breite Stahlmanschetten, die mit drei Zentimetern Durchmesser zu dick sind, um sie mit dem Bolzenschneider zerquetschen zu können. Auch der Rest des Schlosses ist einfach nur groß und klobig. Das macht das Fahrradschloss noch ein ganzes Stück unflexibler als das Contec PowerLoc, und nicht nur beim riesigen Gehäuse des Verschlussteils fragt man sich, ob das wirklich nötig ist. Auch das Kabel selbst ist sehr unflexibel und das elegante, doppelte Zusammenrollen, wie es auf den Produktfotos zu sehen ist, ist eine reine Wunschvorstellung ohne jeden Realitätsbezug.

Immerhin ist die Ausstattung ordentlich, denn das Rottweiler hat einen doppelseitigen, automatischen Staubschutz und satte fünf Schlüssel. Einen davon ziert eine LED.

Das Schloss ist kein kompletter Reinfall, aber gegenüber dem Contec PowerLoc kürzer, schwerer, starrer und allgemein unhandlicher. Das macht den Konkurrenten praktisch in allen Bereichen überlegen.

Master Lock Python 8418EURD

Das MasterLock Python 8418EURD ist auf Flexibilität ausgelegt: Der clevere Aufbau erinnert an eine Schlange und gibt die Möglichkeit, das maximal 1,80 Meter lange Kabelschloss auf eine handlichere Länge zurechtzuziehen. Für den dann entstehenden Kabelüberschuss und für den Transport hat es zudem ein Klettband zur Fixierung. Das 8418EURD ist 8 Millimeter dick, optional bekommt man es als 8417EURD oder 8728EURD auch mit 5 bzw. 10 Millimetern Durchmesser.

Allzu viel sollte man von einem Kabelschloss natürlich nicht erwarten, denn Seitenschneider werden ihnen immer gefährlich. Umso beeindruckter waren wir, als wir es nicht in drei Minuten kleinbekamen. Es war stark ramponiert und hätte sicher keine weitere Minute standgehalten, aber dennoch: Das Stahlkabel war tatsächlich zäh genug, um unsere Zeitvorgabe zu überstehen. Damit war es eines der stabilsten Kabelschlösser im Test, die keine Stahlmanschetten haben. Wir sind zufrieden.

Dansi Panzergliederschloss

Das Dansi Panzergliederschloss gewährt etwas Wahlfreiheit, denn es ist in den Größen 18 x 850 Millimeter, 20 x 1.000 Millimeter und 24 x 1.200 Millimeter erhältlich. Wir hatten die kleinste Variante im Test, würden Interessierten aber dringend eine der größeren Versionen ans Herz legen. Der Grund dafür ist unser Bolzenschneider, mit dem wir die Manschetten mühelos zerdrücken konnten – mit einem höheren Durchmesser hätten wir es vermutlich nicht zwischen die Schneideblätter bekommen. So war tatsächlich das Stahlseil im Inneren der härtere Gegner.

Die Schlüssel haben Plastikkappen und der Staubschutz wird durch eine manuelle Klappe realisiert. Mehr Komfort ist nicht drin, für den angezeigten Preis aber auch nicht zu erwarten – das Schloss ist ohnehin schon ein Schnäppchen. Weil wir es aufbrechen konnten und weil der verwendete Kunststoff nicht so wirkt, als würde er jahrelang durchhalten, möchten wir es nicht empfehlen. Als Alternative zu einem Extrem-Billig-Kabelschloss wie z. B. dem Winzwon steht es aber hervorragend da: Es ist viel sicherer und kostet obendrein noch weniger. Würde an einem Fahrradschloss nicht im wahrsten Sinn des Wortes zu viel Wertvolles dranhängen, wäre das Dansi vielleicht sogar unser Preistipp geworden.

Nean Fahrradschloss für Kinder

Beim Nean Fahrradschloss für Kinder bekommt man genau das, was man erwartet – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Kabelschloss hat vier Zahlenwalzen, die kindgerecht in verschiedenen Farben gehalten sind: Grün, Blau, Rot und Rosa. Dies sind auch gleichzeitig die Farben, in denen das Schloss selbst erhältlich ist, außerdem steht noch eine schwarze Variante bereit.

Das Stahlseil nimmt rund die Hälfte des Durchmessers ein, die andere besteht aus Gummiummantelung. Das Schloss ist nicht besonders lang und sehr leicht, was Kindern die Handhabung erleichtert. Typisch für Kabelschlösser kann man es innerhalb von Sekunden mit einem Seitenschneider aufknipsen, gegen Bolzenschneider und Metallsägen hält es länger durch.

Für ein Kinderfahrradschloss ist das Nean-Modell vollkommen in Ordnung. Besonders viel Schutz kann man von dieser Bauform aber allgemein nicht erwarten, da bildet auch dieses Schloss keine Ausnahme.

Bigo Kabelschloss

Das Bigo Kabelschloss ist ein typisches Spiralkabelschloss in Mattschwarz, wie man sie seit Jahren kennt. Als Verschluss dient eine fünfstellige Code-Walze, womit 100.000 verschiedene Kombinationen möglich sind. Das Schloss ist schon recht günstig zu haben und bringt gleich noch eine Halterung mit.

Wie für Kabelschlösser üblich, ist es ziemlich leicht, obwohl es mit einer Länge von 1,80 Metern zu den längsten Fahrradschlössern überhaupt gehört.

Leider ist es, wie ebenfalls für Kabelschlösser üblich, eine reine Mitnahmesperre und höchstens für Kinderfahrräder interessant, bei denen ein ernstzunehmendes Schloss aufgrund des höheren Gewichts nicht in Frage kommt. Wirklichen Schutz darf man hier einfach nicht erwarten, denn mit dem Seitenschneider ist das dünne Kabel innerhalb von Sekunden durchgeknipst. Das geht so schnell, dass wir uns gar nicht mal mehr die Mühe gemacht haben, die Säge auszuprobieren – den extra Aufwand würde sich einfach niemand machen.

Burg-Wächter Spiralseilschloss 1345

Das Burg Wächter Spiralseilschloss 1345 gibt es in mehreren Farben, was modebewusste Radler und Kinder bestimmt freuen dürfte. Es kommt mit einer Halterung und zwei Schlüsseln, wovon einer mit einer LED bestückt ist. Das ist angesichts des sehr günstigen Preises lobenswert.

Leider ist an dem ohnehin schon nicht sonderlich beeindruckend wirkenden Fahrradschloss nicht sehr viel dran – oder besser gesagt: drin. Das Stahlseil nimmt nämlich gerade mal ein Drittel des Durchmessers ein, die anderen zwei Drittel sind Kunststoffmantel. Entsprechend schnell kann man das Kabel mit dem Seitenschneider durchknipsen – ein Schnitt und das Ding ist sofort offen. Das ist selbst für ein Kabelschloss ziemlich mickrig.

Mit dem Bolzenschneider dauerte es nur unwesentlich länger und nach gut 20 Sekunden hatten wir das Schloss ein zweites Mal durchtrennt. Das lag aber auch eher daran, dass ein Bolzenschneider unhandlicher ist als ein Seitenschneider, nicht daran, dass das Schloss besser gewappnet gewesen wäre.

Schutz sieht anders aus. Aufgrund der erhältlichen Farbpalette ist das Fahrradschloss vielleicht noch für Kinder interessant, aber selbst dann würden wir eher zu einem der kleinen Abus-Kettenschlösser greifen. Die widerstehen immerhin Seitenschneidern, haben noch die stabile Textilhülle für sich und es gibt sie obendrein in noch mehr verschiedenen Farben.

Kryptonite KryptoFlex 410 Looped Cables

Streng genommen laufen Schlaufenkabel außer Konkurrenz, weil es sich dabei nicht wirklich um Fahrradschlösser im eigentlichen Sinn handelt – dazu fehlt ihnen der »Schloss«-Teil. Viel mehr sind sie zusätzliche Sicherungskabel für Laufkomponenten, wie vor allem Räder. Sie sind also dazu gedacht, ein richtiges Schloss zu ergänzen und werden entsprechend häufig im Set mit Bügelschlössern verkauft, um dem Problem ihrer typisch geringen Größe zu begegnen.

Das beste Schlaufenkabel unter den drei von uns getesteten waren die Kryptonite Kryptoflex Loop Cables. Bautypisch für Stahlkabel kann man sie natürlich recht schnell durchtrennen, das dauert aber länger als erwartet – deutlich länger als beispielsweise beim Burg Wächter Spiralseilschloss.

Mit dem Seitenschneider konnten wir nicht auf einmal das gesamte Stahlseil durchschneiden, sondern mussten uns, wie schon beim Abus Ivera 7200, immer wieder einzelne Faserstränge vornehmen und mehrmals nachsetzen. Insgesamt haben wir 45 Sekunden gebraucht, was für ein Stahlkabel kein schlechter Wert ist.

Auch gegenüber dem Bolzenschneider gab sich das Kabel relativ resistent. Unsere bewährte Vorgehensweise, einmal mit Kraft reinzuschneiden und das Kabel dann gegeneinander zu zwirbeln, funktionierte bei den Looped Cables nicht so gut wie gewohnt und wir mussten das Spiel einige Male wiederholen, bis das Kabel nach etwa einer Minute durchtrennt war.

Wir weisen noch einmal explizit darauf hin, dass man mit solchen Kabeln nicht das Fahrrad selbst abschließen sollte! Für den angedachten Einsatzzweck sind die Kryptoflex Looped Cables aber gar nicht mal so schlecht.

Everest Fitness

Allzu viel lässt sich über das Schlaufenkabel Everest Fitness nun eigentlich gar nicht mehr sagen, weil es sich kaum von den Kryptonite Looped Cables unterscheidet. Die Gegenwehr des Everest-Kabels war nur unwesentlich niedriger als die des Kryptonite-Pendands und dessen Zerstörung benötigte ähnliche Zeiten.

Da die beiden Konkurrenten preislich ähnlich liegen, kann man die Wahl fast vollständig vom Geschmack abhängig machen: Das Kryptonite-Modell ist grau-orange, das Everest-Kabel hingegen schwarz-rot. Oder man entscheidet sich aufgrund der Länge, denn das Everest Fitness gibt es nur in der Einheitsgröße von zwei Metern. Bei Kryptonite hat man da etwas mehr Auswahl.

Abus Cobra 10/200

Deutlich schlechter als die beiden Konkurrenzmodelle hat das Abus Cobra abgeschnitten. Wir waren angesichts des dünnen Stahlseils schon sehr überrascht, dass auf dem Kabel wirklich das Logo desselben Herstellers prangt, der sich sonst in Sachen Qualität kaum Schwächen erlaubt hat.

Mit dem Seitenschneider haben wir 35 Sekunden gebraucht, mit dem Bolzenschneider sogar nur 17 Sekunden. Das mag zum Einen daran liegen, dass das Stahlseil selbst ein ganzes Stück dünner ist als bei Everest und Kryptonite, zum Anderen befindet sich im Inneren des Stahlkabels auch noch ein Strang aus Textil, der überhaupt nichts aushält. Wir haben wirklich keine Ahnung, was sich Abus dabei gedacht hat.

Äußerlich ähnelte unsere Version des Abus-Kabels dem Everest-Modell wie ein Ei dem anderen: Beide waren zwei Meter lang und schwarz-rot, Abus bietet aber auch noch andere Größen an. Unser Ratschlag bleibt trotzdem: Wenn Sie ein Schlaufenkabel brauchen, nehmen Sie lieber eins der anderen beiden.

Aaron Spin

Vom Aaron Spin waren wir überrascht – leider nicht positiv. Wir hatten das Spin gleichzeitig mit dem Kettenschloss Lock One im Test, bei dem uns besonders die Zahlenwalzen gefielen, weil sie satt einrasten und einen guten Widerstand bieten. Die Walzen am Spin sind hingegen schwammig, nur zweckmäßig und unterscheiden sich damit nicht von denen, die man an beliebigen No-Name-Schlössern findet – und diese Feststellung lässt sich auch auf den Rest des Schlosses übertragen. Beispielsweise löste sich der Logo-Aufdruck bereits am Anfang unseres Tests, obwohl wir das Fahrradschloss davor kaum in der Hand hatten.

Auch Aufbruchversuchen widersteht es nicht besser als Billigschlösser, wir konnten es sowohl mit dem Seitenschneider als auch mit dem Bolzenschneider knacken. Außergewöhnlich schlecht ist das Spin zwar nicht, wir sehen aber keinen Grund, der den Aufpreis gegenüber einem Billigprodukt rechtfertigen würde.

Master Lock 8127EURDPRO

Über das Master Lock 8127EURDPRO lässt sich nur wenig berichten, was nicht jeder schon ahnen kann, da es solche Schlösser wie Sand am Meer gibt. Es hat keinen Staubschutz, zwei sehr einfache, aber funktionale Schlüssel und ist für wenig Geld zu haben. Allerdings ist es mit einem Seitenschneider in unter 30 Sekunden durchtrennt und selbst mit dem Bolzenschneider, der für Stahlkabel eigentlich nur bedingt geeignet ist, haben wir nur knapp über zwei Minuten gebraucht. Lediglich den Sägetest bestand das Fahrradschloss, aber auch den nicht mit Bravur: Zersägen kann man es schon, es dauert nur länger als drei Minuten. Damit taugt das 8127EURDPRO bestenfalls als Ergänzung, jedoch nicht als alleinige Sicherung.

Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K

Panzerkabelschlösser sind normalerweise eine gute Wahl, weil man zwei Werkzeuge braucht – einen Bolzenschneider, um die Stahlmanschetten zu zerquetschen, und einen Seitenschneider, um das innenliegende Stahlseil zu durchtrennen. Für das Abus Steel-O-Flex Microflex 6615K gilt das nicht, denn hier reichte schon eines der beiden Werkzeuge – wahlweise das eine oder das andere, denn öffnen konnten wir es auch mit beiden einzeln. Daran ist vor allem bestürzend, wie leicht es mit dem Seitenschneider ging, denn mit dem sollten wir eigentlich nur mühsam oder gar nicht durch die Manschetten kommen. Tatsächlich konnten wir diese aber ohne Probleme einfach von der Seite her aufschneiden, was ihren grundlegenden Sinn vollständig ad absurdum führt.

Abus selbst hält das Schloss übrigens auch für nicht sicher und vergibt im eigenen Ranking lediglich die Sicherheitsstufe 5 von 15. Dem können wir uns nur anschließen.

Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460

Das Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460 sticht mit seinen transparenten Zahlenwalzen ein wenig aus der Masse heraus. Das verfolgt optische Gründe – und damit meinen wir nicht nur den Style, sondern die eingebaute Beleuchtung der Zahlenwalzen. Die erfüllt ihren Zweck, beeindruckend ist die kleine LED-Funzel allerdings nicht.

Die in schwarzer Farbe auf die Walzen gedruckte Beschriftung wirkt leider nicht sehr hochwertig, löste sich bei unserem Testmuster schon leicht ab und war vor allem auf den Noppen für die Nullstellung zudem nicht richtig zentriert – man hätte denken können, jemand hätte das Fahrradschloss per Hand und Kugelschreiber beschriftet.

Was am Raydo 1460 »Pro« sein soll, können wir nur raten. Eine unprofessionelle Version des Schlosses gibt es nicht, und mit seinem Sicherheitslevel von gerade einmal 6/15 ist es auch nicht besonders robust. Wir haben es in rund eineinhalb Minuten mit dem Bolzenschneider zerteilt. Mit dem Seitenschneider die Manschetten anzugreifen dauerte etwas länger, funktionierte aber ebenfalls gut.

Sicher ist das Steel-O-Flex Raydo Pro 1460 damit nicht und mit seinem Preis von rund 50 Euro zum Testzeitpunkt 04/2023 obendrein viel zu teuer.

Abus Steel-O-Flex Tresorflex 6615C

In Abus‘ eigenem Ranking hat das Steel-O-Flex Tresorflex 6615C ein Sicherheitslevel von 5/15, was uns im direkten Vergleich zum ohnehin schon nicht sehr robusten Steel-O-Flex Tresor 1360 etwas überrascht. Wir vermuten, dass es etwas mit dem niedrigeren Durchmesser zu tun hat. Für unseren Bolzenschneider spielte der aber nur eine untergeordnete Rolle, denn wir konnten die Stahlmanschetten beider Fahrradschlösser mit der gleichen Leichtigkeit zerdrücken. Der 40-sekündige Solo-Auftritt des Seitenschneiders teilte das 6615C dann noch ein zweites Mal entzwei. Gerade letzteres sollte argwöhnisch werden lassen – die Stahlmanschetten sollten uns die Arbeit deutlich mehr erschweren, als sie es in der Praxis tun. Immerhin ist es ein bisschen besser als reine Stahlkabelschlösser, toll sieht aber anders aus.

Abus Steel-O-Flex Tresor 1360

Das Abus Steel-O-Flex Tresor 1360 wirkt billig und ziemlich generisch – und das ist es auch. Von No-Name-Panzerkabelschlössern unterscheidet es sich nicht nennenswert, und so hatte unser Testmuster – wir hatten übrigens die 85-Zentimeter-Variante im Test – auch direkt Spaltmaße im Plastikmantel direkt neben den Zahlenwalzen. Diese lassen sich gut bedienen und haben die gleiche Haptik wie die Walzen der zeitgleich getesteten Schwestern Steel-O-Flex Tresorflex 6615C und Abus Steel-O-Flex Raydo Pro 1460.

Abus gibt dem Fahrradschloss im hauseigenen Ranking ein eher geringes Sicherheitslevel von 6/15 und deutet damit schon an, dass man sich davon lieber nicht zu viel Schutz erhoffen sollte. Dass das Tresor 1360 nur einen Punkt unter unserem Kabelschloss-Testsieger Ivera Steel-O-Flex 7200 liegen soll, lässt uns an Abus‘ Ranking allerdings zweifeln, denn die Gegenwehr des Tresor kommt kaum an die violette Schwester heran. Wir haben mit dem Bolzenschneider alleine 1:25 Minuten gebraucht, um es zu zerlegen, und sogar mit dem Seitenschneider ist es möglich, in die Manschetten zu schneiden und so das Stahlkabel im Inneren freizulegen. Immerhin ging das nicht ganz so einfach wie beim Microflex 6615K in einer früheren Testrunde, aber das unterwältigende Billig-Schlösslein sollte auch nicht der Maßstab sein.

Wir sehen keinen Grund für einen Kauf. Das Tresor 1360 bietet nicht viel, und was es gut macht, machen andere mindestens genauso gut. Da hilft auch der Markenname nichts.

 Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss

Bügelschlösser

Experten sind sich einig: Bügelschlösser sind am sichersten. Und das hat sich auch in unserem Test bestätigt.

Sie bestehen aus einem U-förmigen Stahlbügel, dessen offene Enden in den Verschlussriegel gesteckt werden. Am dicken Stahl kapitulieren selbst Bolzenschneider. Um noch sicherer zu gehen, ist das Schloss im besten Fall außerdem doppelt verriegelt. Das bedeutet, dass beide Enden einzeln abgesperrt sind und ein Dieb den Bügel nicht nur einmal, sondern gleich zweimal durchtrennen müsste.

Experten sind sich einig: Bügel­­schlösser sind am sichersten

Allerdings sind Bügelschlösser nicht nur relativ schwer, sondern auch sperrig. Im Alltag ist es daher nicht immer leicht, das Rad mit einem Bügelschloss anzusperren, zumal der Durchmesser der meisten Bügelschlösser zu klein für die meisten Laternenpfähle ist. Geländer und Zäune sind ebenfalls keine gute Wahl, da sie selbst oft einfach zu durchtrennen sind. Am besten zum Ansperren geeignet sind da noch die Pfosten von Verkehrsschildern.

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Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Buegelschloesser Alle
Fahrradschloss Test: Bügelschlösser
Fahrradschloss Test: Bügelschlösser Gruppenbild
Fahrradschloss Test: Fahrradschloss Bügelschlösser Gruppenfoto
Fahrradschloss Test: Bügelschlösser Gruppenfoto

Zum Verstauen werden fast alle Bügelschlösser zusammen mit einer Aufhängung geliefert, mit der man das Schloss am Rahmen des Fahrrads befestigen kann.

Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen

Bestes Bügelschloss

Abus Granit X-Plus 540

Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit X-Plus 540
Hier beißt man auf Granit: Das Schloss ist mit gängigen Mitteln nicht zu überwinden.

Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu massivem Stahl und sichert sein Fahrrad mit dem Bügelschloss Abus Granit X-Plus 540. Am Bügel beißt sich jeder Bolzenschneider die Zähne aus und die besondere Schließmechanik der X-Plus-Schlösser ist bei Lockpickern als praktisch unbezwingbar berüchtigt. Der 30 Zentimeter lange Bügel der großen Version ist außerdem groß genug, dass man ihn noch um einen Laternenpfahl legen kann.

Auch gut

Hiplok DX

Fahrradschloss Test: Hiplok Dx
Ein rundum gelungenes Fahrradschloss mit Top-Verarbeitung, hervorragender Handhabung und pfiffiger Transportklammer zu einem überdurchschnittlichen Preis.

Das Hiplok DX ist ein hervorragend verarbeitetes, sehr robustes Bügelschloss, das uns wegen seiner guten Handhabung gefällt. Ein Alleinstellungsmerkmal ist eine Halteklammer, die man z. B. in Hosenbund oder -tasche schieben kann, um das Schloss bequem zu transportieren. Eine dicke Gummiklappe über dem Schlüsselloch verhindert das Eindringen von Staub und Wasser.

Bullig

B'Twin 920 U

Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
Das stabile B'Twin ist sauber verarbeitet und hat einen fairen Preis.

Das B’Twin 920 U steckt in einem dicken Gummimantel – so dick, dass man das Schloss nicht einmal im Traum zwischen die Zangen eines Bolzenschneiders bekommt. Es ist sauber verarbeitet und für seine Qualität überraschend günstig. Allerdings ist das 920 U nicht nur wehrhaft, es sieht auch so aus: Maße und Gewicht könnten manch einem Radfahrer auf Dauer zu viel sein.

Wenn Geld egal ist

Hiplok D1000

Fahrradschloss Test: Hiplok D1000
Das D1000 ist ein Top-Kandidat für teure Fahrräder. Es ist zwar nicht nicht billig, widersteht aber selbst Winkelschleifern.

Wenn Geld (nicht) egal ist, ist das Hiplok D1000 die beste Wahl. Das Schloss ist sehr teuer und lohnt sich deshalb nur für entsprechend teure Fahrräder. Für die gibt es aber auch kein besseres Schloss: Das D1000 ist dermaßen widerspenstig, dass selbst Winkelschleifer ihm nichts anhaben können – und auch in allen anderen Belangen macht sich die hohe Qualität bemerkbar.

Gut & günstig

Nean Bügelschloss

Test besten Fahrradschlösser: Nean Bügelschloss
Das günstige Schloss hat einen angenehm langen und dicken Bügel.

Nean liefert ein Bügelschloss ab, das zwar niemanden vom Hocker reißen wird, aber mit einem dicken, großen Bügel aufwartet, mit dem man das Fahrrad auch noch gut an etwas anschließen kann. Es ist nicht fehlerfrei, erfüllt aber seinen Zweck und ist schon für einen Preis zu haben, für den man bei Abus kaum mehr als eine Kette Büroklammern bekommen würde.

Vergleichstabelle

Bestes BügelschlossAbus Granit X-Plus 540
Auch gutHiplok DX
BulligB'Twin 920 U
Wenn Geld egal istHiplok D1000
Gut & günstigNean Bügelschloss
Fischer 85850
Trelock U4 Plus
Onguard Brute STD LK8001
Trelock BS 650 ZB 401
Abus Granit 460
Litelok X1
Kohlburg Prag
Kohlburg Novosibirsk
Abus Facilo 32/150HB230
Abus Captain 3400
Master Lock 8195EURDPRO
Dinoka YS U Lock
Via Velo Bügelschloss mit Kabel
Kryptonite New York Lock 3000
Kryptonite New-U Evolution Standard
Onguard Bulldog Combo STD 8010C
Master Lock 8238EURDPRO
Büchel Sekura KB 305
Master Lock 8170EURDPRO
Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit X-Plus 540
  • Extrem robust
  • Wahlweise langer Bügel
  • Ordentliche Ausstattung
  • Automatischer Staub­schutz
  • Sehr sicher gegen Picking
  • Relativ schwer
  • Teuer
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx
  • Sehr stabil
  • Sehr gute Hand­habung
  • Hervorragend verarbeitet
  • Exzellenter Staub- und Wasser­schutz
  • Praktische Transport­klammer
  • Relativ kurzer Bügel
  • Überdurchschnittlich teuer
Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
  • Hohe Bruchsicherheit
  • Saubere Verarbeitung
  • Guter Preis
  • Klobig und breit
  • Schwer
Fahrradschloss Test: Hiplok D1000
  • Selbst mit Winkelschleifer nicht zu knacken
  • Hohe Verarbeitungs­qualität
  • Staubschutz
  • Hoher Preis
  • Gewöhnungs­bedürftige Haptik
Test besten Fahrradschlösser: Nean Bügelschloss
  • Günstig
  • Stabil
  • Langer, dicker Bügel
  • Staubschutz
  • Vierkantbügel suboptimal
  • Mittelmäßige Ausstattung
Test Fahrradschloss: Fischer 85850
  • Günstig
  • Nicht bruchsicher
  • Gehäuse verkratzt schnell
Test Fahrradschloss: Trelock U4 Plus
  • Sehr stabil
  • Tadellose Verarbeitung
  • Großer Bügel
  • Inklusive Halterung
Test  Fahrradschloss: Onguard Brute LK8001
  • Sehr robust
  • Sehr sicher
  • Guter Preis
  • Einschüchternde Optik
  • Staubschutz
  • Schwer
Test besten Fahrradschlösser: Trelock BS 650/108-230 ZB 401
  • Stabil
  • Wahlweise langer Bügel
  • Bequem aufzuschließen
  • Staubschutz
  • Mittelmäßige Ausstattung
Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit 460
  • Stabil
  • Wahlweise langer Bügel
  • Kein Staubschutz
  • Mittelmäßige Ausstattung
Test Fahrradschloss: Litelok X1
  • Extrem robust
  • Reflektorstreifen
  • Staubschutz
  • Fast winkelschleiferfest ...
  • ... aber auch nur fast winkel­schleifer­fest
  • Relativ teuer
  • Gummibezug: Gewöhnungs­bedürftige Haptik, sammelt Staub
Fahrradschloss Test: Kohlburg Prag
  • Sehr robust
  • Hohe Verarbeitungs­qualität
  • Ist kein Fahrrad­schloss und deshalb zu klein
Test Fahrradschloss: Kohlburg Novosibirsk
  • Sehr stabil
  • Langer Bügel
  • Saubere Verarbeitung
  • Relativ teuer
Fahrradschloss Test: Abus Facilo
  • Langer Bügel
  • Hartes Material
  • Guter Preis
  • Mäßige Schlüssel
  • Kein Staubschutz
  • Klemmt offenbar nach kurzer Zeit
Test  Fahrradschloss: Abus Buffo 61887
  • Langer Bügel
  • Hartes Material
  • Staubschutz
  • Guter Preis
  • Mäßige Schlüssel
  • Testmuster war aufgrund der Verpackung beschädigt
Test besten Fahrradschlösser: Master Lock 8195EURDPRO
  • Stabil
  • Angenehme Vinyl-Ober­fläche
  • Langer Bügel
  • Staubschutz
  • Preiswert
  • Bügel ragt unten aus dem Gehäuse
Test  Fahrradschloss: Dinoka Bügelschloss
  • Wahlweise langer Bügel
  • Inklusive Schlaufen­kabel
  • Relativ günstig
  • Lack zerkratzt leicht
  • Kein Staubschutz
Test  Fahrradschloss: Via Velo Bügelschloss mit Kabel
  • Staubschutz
  • Inklusive Schlaufen­kabel
  • Relativ günstig
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite New York Lock 3000
  • Stabil
  • Gute Verarbeitung
  • Dicker Bügel
  • Vorbildliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Schwer
  • Teuer
Test besten Fahrradschlösser: Kryptonite Evolution Series 4 Standard
  • Stabil
  • Gute Verarbeitung
  • Vorbildliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Relativ teuer
Test besten Fahrradschlösser: Onguard Combo STD 8010C
  • Stabil
  • Günstig
  • Recht klein
Test besten Fahrradschlösser: Master Lock 8238EURDPRO
  • Stabil
  • Dicker, langer Bügel
  • Staubschutz
  • Sieht billig aus
  • Teuer
Test besten Fahrradschlösser: Büchel Sekura KB 305
  • Stabil
  • Günstig
  • Bequem aufzuschließen
  • Ordentliche Ausstattung
  • Staubschutz
  • Sehr klein
  • Verarbeitungsqualität teilweise mäßig
Test Fahrradschloss: Master Lock 8170EURDPRO
  • Günstig
  • Überhaupt nicht bruchsicher
  • Schlechte Verarbeitung
  • Klappert
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Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Der Bügel des Abus Granit X-Plus 540 in der großen Version ist mit 30 Zentimetern angenehm lang.

Das beste Bügelschloss: Abus Granit X-Plus 540

Bügelschlösser gelten allgemein als die stabilste Bauform und mit dem Abus Granit X-Plus 540 erhält man ein hervorragendes ExExemplar zu einem fairen Preis. Seinem Eliteschloss hat Abus eine Halterung und einen Staubschutz spendiert, der das Schlüsselloch nach dem Herausziehen des Schlüssels automatisch verschließt. Davon liegen zwei bei, einer davon hat eine LED.

Bestes Bügelschloss
Abus Granit X-Plus 540
Test besten Fahrradschlösser: Abus Granit X-Plus 540
Hier beißt man auf Granit: Das Schloss ist mit gängigen Mitteln nicht zu überwinden.

Der Markenname Granit steht für Schlösser aus besonders stabilem Stahl, und nachdem wir uns an einigen der damit betitelten Produkte zu schaffen gemacht haben, können wir sagen, dass Abus damit nicht übertreibt.

Zwar bekommt man den Bolzenschneider weit genug geöffnet, um die Stahlstrebe des Granit X-Plus 540 dazwischen zu versenken, zudrücken kann man ihn dann aber nicht mehr. Selbst wenn man das Werkzeug auf dem Boden abstützt und sich mit vollem Körpergewicht auf den Hebelarm lehnt, bleibt am Metall nichtmal ein Kratzer zurück.

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Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Das Premium-Produkt hat sogar einen Staubschutz, den wir bei Abus oft vermisst haben.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Auch eine Halterung hat Abus zur Abwechslung mal beigelegt.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Unser Bolzenschneider beeindruckte das Schloss wenig.
Fahrradschloss Test: Abus Granit X Plus
Mit der Säge sah es auch nicht besser aus: Nach der Gummiummantelung war Schluss.

Dasselbe Spiel in Grün wiederholte sich mit der Metallsäge. Den schwarz-grauen Kunststoffmantel kriegt man natürlich problemlos durchgesägt, danach schafft man es aber nicht einmal mehr, auch nur einen Kratzer ins Metall zu schneiden.

Überlegener Schließ­mechanismus

Allerdings konnten wir auch alle anderen Bügelschlösser nicht mit dem Bolzenschneider öffnen, wozu dann also mehr Geld ausgeben? Die Antwort liegt im Schließmechanismus. Mit X-Plus bezeichnet Abus eine Verriegelung, die praktisch unüberwindbar ist. Es gibt bislang keine Werkzeuge, mit denen man X-Plus-Schlösser zerstörungsfrei öffnen kann, wie ein Lockpicker erklärte.

Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss freilich jeder selbst entscheiden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, ist mit dem Abus Granit X-Plus 540 auf jeden Fall gut beraten.

Abus Granit X-Plus 540 im Testspiegel

Stiftung Warentest hat das Granit XPlus 540 mit der Note 1,6 als sehr gut bewertet. Damit deckt sich die Begeisterung für dieses Schloss mit unserer Erfahrung an diesem Modell. Am besten schnitt auch hier die Aufbruchssicherheit ab – sie wurde sogar mit 1,2 bewertet. Nur die Handhabung bekam ein befriedigendes Ergebnis von 2,7.

Alternativen

Wem die Schlösser des Marktführers Abus nicht zusagen, kann auch zu denen anderer Hersteller greifen. Generell sind Bügelschlösser sehr sicher und auch ein günstigeres Modell widersteht normalen Handwerkzeugen. Sie unterscheiden sich aber bei Größe, Handhabung und Look. Hier sind unsere alternativen Empfehlungen.

Auch gut: Hiplok DX

Hersteller Hiplok mangelt es offenbar nicht an kreativen Ideen, um dem leidigen Transportproblem der meisten Fahrradschlösser zu begegnen. Das Hiplok DX bildet da keine Ausnahme. Die Spezialität ist in diesem Fall eine Art Halteklammer, die man sich in den Hosenbund oder die Gesäßtasche steckt, wo sie das immerhin 1,1 Kilogramm schwere Bügelschloss erstaunlich verlässlich festhält.

Auch gut
Hiplok DX
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx
Ein rundum gelungenes Fahrradschloss mit Top-Verarbeitung, hervorragender Handhabung und pfiffiger Transportklammer zu einem überdurchschnittlichen Preis.

Wie alle Schlosshersteller hat auch Hiplok einen buchstäblich stahlharten Gegner in unserem Test: Abus. Dass das nordrhein-westfälische Sicherheitsunternehmen weiß, wie man gute Schlösser herstellt, dürfte niemanden überraschen – und man erkennt es auch an unserem Testbericht. Doch anders als manch ein Mitbewerber hält Hiplok felsenfest dagegen und zieht mit Abus gleich – mindestens. Denn was das Hiplok DX an Verarbeitungsqualität offenbart, ist schlichtweg tadellos. Im Ernst: Wir können wirklich beim besten Willen nichts finden, was wir dem Fahrradschloss in Sachen Fertigungsqualität ankreiden könnten, nicht einmal mit Vorsatz.

Erhältlich ist das Hiplok DX in verschiedenen Farben, unser Testmuster war signalorange. Der Bügel ist in jeder Konfiguration schwarz und von einer Art Vinyl bedeckt. Der Korpus ist optisch, abgesehen von der bereits erwähnten markanten Transportklammer, relativ klassisch gestaltet, dank der abgeschrägten Seiten hat es aber dennoch einen gewissen Wiedererkennungswert.

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Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Dank der praktischen Halteklammer lässt sich das Hiplok DX bequem transportieren.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Der Bügel ist nur mittelgroß.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Das Schlüsselloch wird von einer dicken Gummiklappe geschützt.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Drei Schlüssel liegen bei. Beleuchtet ist keiner davon.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Mit dem Bolzenschneider kamen wir nicht weit.
Fahrradschloss Test: Hiplok Dx Bügelschloss
Auch mit der Metallsäge hatten wir keine Chance.

Unten schützt eine dicke, robuste Gummiklappe mit Innenstöpsel vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz in den Schließmechanismus. Sie öffnet somit nicht automatisch, prescht mit ihrer Funktionalität dafür aber mit Leichtigkeit an allen anderen Schlössern im Test vorbei. Die Klappe sieht so dichtend aus, dass wir uns gefragt haben, ob sie nicht nur bei Regen, sondern auch bei einem Tauchgang Wasser abhalten würde – also haben wir es ausprobiert. Tut sie. Ob man so einen starken Wasserschutz überhaupt braucht, sei zwar dahingestellt, bemerkenswert finden wir es aber allemal.

Die praktische Halteklammer lässt sich mit Hilfe von zwei Sechskantschrauben vom Schloss entfernen, sollte man aus irgendeinem Grund darauf Wert legen. Ohne die Klammer fällt aber leider auch die gerade erst liebgewonnene Schutzklappe weg, da diese von der Klammer an Ort und Stelle gehalten wird. Wir haben beides lieber wieder angeschraubt.

Weil Bügelschlösser generell sehr aufbruchsicher sind und wir hier ein außergewöhnlich gutes Exemplar vorliegen haben, fällt unser Praxisbericht ungewöhnlich kurz aus. Und weil wir das Schloss empfehlen, können es sich viele bestimmt schon denken: Man bekommt es nicht auf, egal mit welchem Werkzeug. Unter dem Vinylmantel ist Schluss – keine Dellen, keine Kratzer. Beeindruckend!

Doch zu guter Letzt folgt unweigerlich das große ABER: Das Hiplok DX ist ziemlich teuer und spielt nicht nur qualitativ, sondern auch preislich in Abus‘ Liga. Je nach konkretem Angebot liegt es meistens sogar noch etwas höher als dessen Premium-Modelle – das ist schon eine bittere Pille. Wer keine farblichen Präferenzen hat, ist dabei klar im Vorteil, denn die Preise zwischen den Farbvarianten unterscheiden sich teils drastisch. Wer es bezahlen kann und möchte, dem können wir das Hiplok DX aber wärmstens empfehlen.

Bullig: B’Twin 920 U

Fette Sache! Dass das B’Twin 920 U sicher ist, kann man schon an seinen Maßen erahnen. Der Bügel ist in einer sehr dicken Ummantelung eingepackt – so dick, dass er eine ernstzunehmende Hürde darstellt, noch bevor man überhaupt beim Metall angelangt ist. Und das ist so hart, dass man spätestens dort nicht mehr vorankommt. Dadurch ist es viel bulliger als andere Bügelschlösser, das ist es uns angesichts der tollen Performance aber wert.

Bullig
B'Twin 920 U
Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
Das stabile B'Twin ist sauber verarbeitet und hat einen fairen Preis.

Das B’Twin 920 U haben wir auf Wunsch eines Lesers in den Test aufgenommen. Das Fahrradschloss wurde seinerzeit von der Stiftung Warentest getestet und konnte dort einen Achtungserfolg feiern: Mit Ausnahme der Handhabung holte es in allen Prüfkategorien Top-Noten, lediglich die Handhabung wurde nur als »befriedigend« bewertet – wobei die Kollegen allerdings keinem Bügelschloss eine Note über 3,1 vergaben, was an dem hohen Gewicht und der geringen Flexibilität des Schlosstyps allgemein liegt.

Wir würden den Umstand milder bewerten. Im Vergleich zu anderen Bügelschlössern hatten wir beim B’Twin 920 U kaum mehr Schwierigkeiten mit der Handhabung als bei anderen Bügelschlössern. Die Schlüssel haken nicht, der Schließmechanismus funktioniert zuverlässig und falsch bedienen kann man das Schloss praktisch nicht. Lediglich beim Gewicht und dem dicken Bügel muss man Abstriche machen, da man diesen aufgrund des ungewöhnlich großen Durchmessers schlechter durch die Speichen führen kann. Aber die Bauweise hat auch Vorteile, die den Umstand mehr als wettmachen.

Fahrradschloss Test: B Twin 920 U
Der Bügel des B’Twin ist breit – den muss man erstmal durch die Speichen kriegen. Dafür schützt er aber auch gegen Diebstahl.

Mit unserem üblichen Testprozedere konnten wir nicht viel ausrichten, denn ein Bolzenschneider findet an dem Riesenbügel schlicht keine Angriffsfläche und Seitenschneider eignen sich allgemein nicht für Bügelschlösser. Lediglich die Metallsäge konnten wir in den kleinen Spalt direkt am Verschluss ansetzen, der Stahl war aber zu hart, um ihn zu zersägen. Wollte man zusätzlich die Bügelummantelung zersägen, würde das viel zu lange dauern. Gegen Aufbruchsversuche ist das 920 U damit hervorragend gewappnet.

Weil das als alleinige Feststellung zwar aufschlussreich, aber auch etwas langweilig ist, haben wir das Schloss anschließend auch noch mit einer Akku-Flex bearbeitet. Die war verheerend wie immer, und nach 38 Sekunden war der Bügel durchtrennt. Das klingt nach wenig, ist im Vergleich mit zwei weiteren aufgetrennten Bügelschlössern super – mit diesen waren wir schon nach 10 bzw. 16 Sekunden fertig.

Trotz all des Lobes haben wir auch etwas Kritik: Schafft man es trotz aller Gegenwehr das Schloss zu durchtrennen, reicht ein Schnitt. Obwohl das 920 U beidseitig verriegelt ist, lassen sich die Bügelhälften weit genug drehen, um das Schloss vom Fahrrad zu nehmen. Außerdem muss man dem Look etwas abgewinnen können, und mit rund 1,7 Kilogramm ist es kein Federgewicht. Wer die mitgelieferte Halterung nutzen möchte, sei überdies gewarnt: Sie ist noch ein ganzes Stück breiter, als das Schloss ohnehin schon ist, und überragt selbst die breiten Rahmen von Mountainbikes.

Wer damit leben kann, erhält mit dem B’Twin allerdings ein hochwertiges und sehr sicheres Fahrradschloss, das als Sahnehäubchen auch noch preislich überzeugt.

Besser geht’s nicht: Hiplok D1000

Wer für sein Fahrrad viel Geld ausgegeben hat und bereit ist, noch einmal tief in die Tasche zu greifen, sollte sich bei Hiplok umsehen. Das D1000 ist zum Testzeitpunkt das stabilste Fahrradschloss in unserem Test – ohne Wenn und Aber. Es hält sogar Winkelschleifern stand. Als Testsieger haben wir es nur wegen des stattlichen Preises nicht ausgezeichnet.

Wenn Geld egal ist
Hiplok D1000
Fahrradschloss Test: Hiplok D1000
Das D1000 ist ein Top-Kandidat für teure Fahrräder. Es ist zwar nicht nicht billig, widersteht aber selbst Winkelschleifern.

Zugegeben: Das Preisschild des Hiplok D1000 dürfte einige Interessierte schlucken, andere lachen und viele einfach nur ungläubig schauen lassen. Je nach Anbieter sollen zum Testzeitpunkt etwa 250 bis 300 Euro den Besitzer wechseln, ganz schön viel für ein bisschen Metall. Für das Geld könnte man fast schon ein neues Fahrrad kaufen, zumindest ein günstiges. Gegenüber teureren Fahrrädern relativiert sich der Preis für das Schloss aber wieder: Das »bisschen Metall« ist in Wahrheit nämlich ein Verbundwerkstoff und so wehrhaft, dass wir es selbst kaum fassen konnten.

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Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Das D1000 hat eine übliche Größe. Typisch für den Hersteller ist das abgewinkelte Design.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Mit dem Bolzenschneider konnten wir das Schloss nicht angreifen. Das hatten wir bei dem breiten Bügel auch nicht erwartet.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Mit der Säge konnten wir kein bisschen Metall abtragen.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Am Ende haben wir es mit einem Winkelschleifer versucht. Dabei hat aber nur unsere Trennscheibe Schaden genommen.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Abgesehen vom Schlitz in der Gummiverkleidung ist das D1000 noch einwandfrei. Man könnte es sogar noch benutzen.
Fahrradschloss Test: Fahrradschloesser Hiplok D1000
Die dicke Gummiklappe haben wir schon bei anderen Schlössern des Herstellers gesehen und zu schätzen gelernt.

Tatsächlich mussten wir im Zuge des Updates 04/2023 den Ratgeber-Teil dieses Artikels etwas überarbeiten, weil sich mit dem D1000 ein Aspekt entscheidend geändert hat. Es galt die Faustregel »Mit einer Flex kriegt man am Ende alles auf«, und so haben wir das auch geschrieben – bis jetzt.

Natürlich hatten wir die Werbeversprechen im Vorfeld gelesen. Besonders sicher sollte das Schloss also sein. Gut, das behauptet jeder Hersteller über seine Produkte und hat nicht viel zu bedeuten. Winkelschleifersicher sollte es auch sein. »Klar doch, ganz bestimmt!« dachten wir. Aber da damit geworben wird, mussten wir die Behauptung natürlich überprüfen. Aus Sicherheitsgründen und um mögliche Fehler unsererseits zu minimieren, haben wir das diesmal nicht wie üblich am Fahrrad erledigt, sondern auf einer Werkbank – so viel Luxus hätte ein Dieb selbstverständlich nicht, aber wir wollten dem D1000 für Hiploks großspurige Ansagen so hart zusetzen wie nur möglich. Und ganz ehrlich: Wir hatten erwartet, dass wir das Schloss einfach auftrennen könnten wie all die anderen zuvor, mit denen wir es probiert hatten. Stattdessen passierte aber das hier …

Wir waren nun also um eine Trennscheibe ärmer, dafür aber auch um ein paar Erkenntnisse reicher. Hiplok hat sein Wort tatsächlich gehalten. Ein Winkelschleifer ist kein Universalschlüssel mehr. Und aus was auch immer das Schloss besteht, es ist weit härter als der übliche Stahl. Wie man im Video erkennen kann, gab es nicht einmal Funkenflug – wir konnten also gar nichts vom Material abtragen. Mit dem D1000 muss man sich mehr Gedanken machen, ob die Gegenstände, an die man es anschließt, stabil genug sind, denn das Schloss selbst ist es auf jeden Fall. Man sollte sich auch überlegen, wo man den Ersatzschlüssel deponiert. Falls man den jemals verlegt, hat man nämlich ein ernsthaftes Problem und kann praktisch nur noch zu Schweißbrennern oder Sprengstoff greifen. Die Flex ist als Option jedenfalls eindeutig ausgeschieden.

Abseits des Winkelschleifer-Arguments sprechen noch weitere Aspekte für das D1000. Es ist sauber verarbeitet und das Schlüsselloch ist durch eine dicke Gummiklappe vor Staub und Wasser geschützt. Die Handhabung gelingt problemlos und die Schlüssel gleiten ohne Haken ins Schloss – alles wie gewünscht. Die praktische Halteklammer des Hiplok DX hat das D1000 leider nicht – ein verschmerzbarer Verlust, aber durchaus ein Verlust. Lediglich drei codierte Schlüssel begleiten es in seiner Verpackung. Angesichts des hohen Preises ist das etwas mager.

Eher eine Frage des Geschmacks bzw. der Gewohnheit ist überdies die Haptik. Das Hiplok D1000 ist rundum mit Gummi bezogen, der zwar schön rutschfest ist und vor Kratzern schützt, sich aber eben auch genauso anfühlt, wie man es sich vorstellt – nicht jeder wird das mögen. Außerdem bleibt schnell Staub auf der Oberfläche hängen.

Trotz dieser Kritikpunkte ist das Hiplok D1000 das bislang sicherste Fahrradschloss in unserem Test und unsere klare Empfehlung für Radfahrer mit einem Bedürfnis nach Extra-Sicherheit.

Preistipp: Nean Bügelschloss

Wer ein aufbruchssicheres Schloss für wenig Geld sucht, dem empfehlen wir das Bügelschloss von Nean. Es gibt es sowohl mit Schlüssel als auch mit Zahlencode, beide sind gleich günstig. Wir hatten die Variante mit Schlüssel im Test.

Gut & günstig
Nean Bügelschloss
Test besten Fahrradschlösser: Nean Bügelschloss
Das günstige Schloss hat einen angenehm langen und dicken Bügel.

Der Bügel des Nean gehört mit 16 Millimetern Durchmesser zu den dickeren im Test, was das Umklammern mit dem Bolzenschneider ein bisschen schwierig machte. Unverständlich ist, warum der Hersteller ihn in Vierkantform fertigt, denn während wir an runden Bügeln mit ähnlicher Breite abrutschten, waren gerade die Kanten hier Stellen, an denen der Bolzenschneider fassen konnte.

Damit ließ sich der Bügel direkt an den Kanten ein Stück weit eindellen, an Durchtrennen war aber nicht zu denken. Das hatten wir bei einer so dicken Stahlstrebe auch nicht wirklich erwartet, probiert haben wir es natürlich trotzdem.

Das Schloss zu zerstören würde Stunden dauern

Sägen hinterließ einige Kratzer und man könnte das Schloss damit wahrscheinlich auch irgendwann zerstören, aber das wäre eher eine Sache von Stunden als von Minuten, zumal das Nean wie die meisten anderen Bügelschlösser im Test doppelt verriegelt ist. Man müsste also beide Seiten durchsägen, was dann zusammen auf 3,2 Zentimeter Stahl kommt. Wer dazu die Muskeln und die Geduld hat, könnte wahrscheinlich auch bessere Jobs finden als Fahrräder zu klauen.

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Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Durch den großen Bügel passt mehr als nur der Rahmen und das Hinterrad.
Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Hinter dem manuellen Schieber für den Staubschutz befindet sich das Schlüsselloch.
Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Die Kanten geben Bolzenschneidern erst Halt. Zum Durchschneiden ist der Bügel aber zu dick.
Fahrradschloss Test: Nean Bügelschloss
Man kann den Bügel mit einer Metallsäge durchtrennen, das dauert aber lange und ist sehr anstrengend.

Sowohl der Bügel als auch das Gehäuse sind vollständig gummiert, was Kratzer verhindert und verglichen mit den Plastikgehäusen einiger namhafter Konkurrenten recht wertig wirkt. Damit erinnert das schwarz-graue Schloss ein wenig an unsere Empfehlung aus dem Hause Abus, allerdings ist der Bügel dicker und hat die genannte Vierkantform.

Ebenfalls wie bei Abus kommt das Nean Bügelschloss mit nur zwei Schlüsseln, allerdings ohne LED. Außerdem gibt es auch hier eine Halterung für den Transport.

Darüber hinaus spendiert Nean seinem Bügelschloss einen Staubschutz. Der wird mithilfe eines Schiebers realisiert, der manuell geöffnet und geschlossen werden muss. Er sitzt gut im Gehäuse und klappert nicht. Wir sind zufrieden.

Das Nean Bügelschloss ist nicht perfekt, für den Preis aber durchaus eine attraktive Wahl für Radfahrer, denen Abus und Konsorten einfach zu teuer sind und die auf Dinge wie einen automatischen Staubschutz verzichten können.

Außerdem getestet

Abus Granit 460

Das Abus Granit 460 ist mehr oder minder der kleine Bruder unseres Bügelschloss-Testsiegers und hat praktisch genauso viel ausgehalten – wir kamen weder mit der Säge noch mit dem Bolzenschneider durch den Bügel. Der ist Granit-typisch extrem hart, genauso lang wie beim Pendant und mit zwölf Millimetern Durchmesser nur geringfügig dünner.

Bei dem Mittelklassemodell muss man wieder einmal auf eine Reihe von Annehmlichkeiten verzichten: Es gibt keinen Staubschutz, keiner der beiden Schlüssel hat eine LED und X-Plus gibt es auch nicht.

Auf der Haben-Seite ist das Granit 460 deutlich billiger und ein ganzes Stück leichter als das Top-Modell. Eine Halterung ist an Bord, so war es auch beim Granit X-Plus 540.

Das Schloss ist sehr gut verarbeitet und schlicht, aber schön anzusehen. Aufgrund des niedrigeren Preises ist es einen Blick wert, sticht aber auch nirgends besonders heraus.

Onguard Brute STD LK8001

Onguard weiß, wie man sich in Szene setzt – das merkt man schon an der Design-Philosophie ihrer Produkte: gelb-schwarz, groß, warnend und möglichst auffällig. Wer den Stil mag, wird sich auch beim Brute STD LK8001 wohlfühlen. Das mehr als 1,6 Kilogramm schwere Bügelschloss trägt seine propagierte Sicherheit plakativ zu Schau. Der Bügel ist doppelt verriegelt und hat eine etwas ungewöhnliche Form, denn er ist etwas kürzer und dafür breiter als vergleichbare Bügelschlösser, praktische Vor- oder Nachteile konnten wir darin aber nicht erkennen. Die Bügelstreben sind mit einem Durchmesser von 16 Millimetern außerdem recht dick – zu dick für unseren Bolzenschneider. Wir bekamen sie nicht zwischen die Schneideblätter. Beim Sägen entstanden kleine, oberflächliche Kratzer, die der Sicherheit des Schlosses nicht im Geringsten gefährlich werden konnten.

Die Schlüssel erwecken nicht gerade den solidesten Eindruck, dafür liegen gleich fünf Stück bei. Einer davon hat eine weiße LED. Außerdem hat das Schloss einen automatischen Staubschutz für das Schlüsselloch.

Trelock BS 650 ZB 401

Am Gehäuse des Trelock BS 650 ZB 401 befinden sich offen zugängliche, sternförmigen Schrauben. Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, sie herauszudrehen, weil wir kein passendes Werkzeug hatten. Wir gehen erst recht nicht davon aus, dass ein Dieb da besser ausgerüstet wäre.

Der Bügel hat einen Durchmesser von 16 Millimetern und gehört somit zu den dickeren. In Sachen Gewicht liegt das Schloss im oberen Mittelfeld der Bauform.

Zwei Schlüssel mit einer schicken, goldenen Innengravur liegen bei, keiner davon hat eine LED. Für den Staubschutz gibt es einen manuell zu bedienenden Schieber. Das Aufschließen ist etwas angenehmer als bei vielen anderen Modellen, weil eine Schlüsseldrehung um 90 Grad anstatt der üblichen 180 Grad bereits ausreicht, um das Schloss zu öffnen.

Mit unseren Werkzeugen hatten wir keine Chance gegen das Schloss. Weder mit der Säge, noch mit dem Bolzenschneider konnten wir etwas ausrichten. Positiv aufgefallen ist uns, dass der Bügel tatsächlich so gut wie komplett aus Metall besteht und die Gummierung im Verhältnis dazu ziemlich dünn ist.

Master Lock 8195EURDPRO

Der Bügel des 8195EURDPRO läuft durch das gesamte Gehäuse und ragt unten wieder ein bisschen heraus. Wir wissen nicht, ob das das Schloss stabiler macht, aber zumindest fällt es auf. Das in anthrazit gehaltene Vinyl bedeckt die gesamte Oberfläche, was dem Schloss eine angenehme Haptik verleiht und dafür sorgt, dass das 8195-Modell wertiger wirkt als das teurere 8238.

Master Lock selbst gibt seiner Kreation eine Sicherheitseinstufung von 10 bei 15 möglichen Stufen. Warum es nicht die volle Zahl erreicht, wissen wir nicht, aber am Bügel liegt vermutlich nicht – der ist sehr hart und widerstand sowohl Bolzenschneider als auch Säge ohne Probleme. Wir haben interessehalber auch mal das Gehäuse selbst angesägt, konnten aber auch da nichts finden, mit dem wir das Schloss hätten öffnen können.

Im Gepäck hat das 8195 vier unbeleuchtete Schlüssel, die nicht im Schloss haken und nach einer Drehung von 180 Grad den Bügel freigeben. Für den Staubschutz sorgt ein manueller Schieber. Wir waren recht zufrieden mit dem Schloss.

Abus Captain 3400

Das Abus Captain 3400 fällt im Kanon der Bügelschlösser optisch vor allem durch seinen geschwungenen Verschlussriegel auf. Der Bügel aus gehärtetem Stahl ist relativ lang, was eine für ein Bügelschloss gute Flexibilität beim Anschließen erlaubt. In vieler Hinsicht ist das Schloss mit dem Granit 460 vergleichbar, hat im Gegensatz dazu aber einen automatischen Staubschutz vor dem Schlüsselloch. Geöffnet wird das Captain 3400 per Schlüssel, zwei Stück liegen bei.

Unsere Aufbruchversuche konnten dem Schloss nichts anhaben, gleich unter der Ummantelung war Schluss. Besonders unserer Metallsäge widersetzte sich das Schloss vorbildlich – hier konnten wir nicht einmal einen Kratzer hinterlassen. Damit reiht sich das Captain 3400 in die Vielzahl solider Bügelschlösser ein und kann gerade in Hinblick auf den Kaufpreis eine gute Wahl sein, bietet aber keine Überraschungen oder gar außergewöhnliche Features. Tadel gibt es unsererseits lediglich für die Verpackung: Die Schlüssel unseres Testmusters waren so eng mit einem Kabelbinder an das Schloss geschnürt, dass dieser einen dauerhaft bleibenden Abdruck in der Ummantelung hinterlassen hat – bei einem nagelneuen Schloss ein Dämpfer.

Abus Facilo 32/150HB230

Das Facilo 32/150HB230 ist zu einem für Abus sehr günstigen Preis zu haben, auf Luxusausstattung braucht man dementsprechend nicht zu hoffen. Zwei unbeleuchtete Schlüssel mit einem für unseren Geschmack zu hohen Kunststoffanteil liegen bei und auf einen Staubschutz muss man verzichten.

Der Bügel ist angenehm lang. Wir konnten ihn mit dem Bolzenschneider minimal eindrücken, das Schloss aber nicht im Entferntesten damit öffnen. Die Metallsäge hinterließ überhaupt keine Spuren jenseits der Gummiummantelung.

An und für sich wäre das Facilo damit als Kandidat für unsere Preisempfehlung in Frage gekommen, aber wir hatten Bedenken: Im Netz tummeln sich zahlreiche Rezensionen, die darüber klagen, dass das Schloss schon nach wenigen Monaten Nutzung klemmt. Wir können das zum Testzeitpunkt weder bestätigen noch widerlegen, hierzu ist erst ein Langzeittest notwendig.

Kryptonite New York Lock 3000

Das Kryptonite New York Lock 3000 ist das schwerste Bügelschloss im Test, obwohl es nicht zu den längsten gehört. Dafür wirkt es mit seinem 16 Millimeter dicken Rundbügel schön wuchtig und stabil. Säge und Bolzenschneider hatten dagegen keine Chance, zumal man letzteren wieder einmal nicht weit genug öffnen kann, um überhaupt den Bügel umfassen zu können. Und weil der rund ist, rutscht man beim Versuch auch noch ständig ab.

Für sein Geld erhält man neben dem Schloss selbst eine Halterung und drei Schlüssel, wovon einer eine blaue LED trägt. Außerdem hat das New York Lock einen manuellen Schieber für den Staubschutz.

Alles in allem wirkt das Bügelschloss solide, wir bevorzugen aber aufgrund des niedrigeren Gewichts, des besseren Staubschutzes und des längeren Bügels das etwa gleich teure Abus Granit X-Plus 540.

Via Velo Bügelschloss mit Kabel

Das Via Velo wird im Set mit einem Schlaufenkabel verkauft. Damit reagiert der Hersteller auf das typische Problem von Bügelschlössern, dass ihr Umfang ziemlich klein ist. Das Stahlkabel ist mit großzügigen 1,80 Metern lang genug, um die Räder mit einzubinden. Qualitativ haben wir an dem Kabel nichts zu bemängeln.

Um den Rahmen an einem Objekt anzuschließen, sollte man aber nach wie vor unbedingt den Bügel benutzen. Der hat maximale Innenabstände von 19,5 Zentimetern längs und 11,5 Zentimetern quer, das Schloss hat somit mittlere Maße. Bügel und Verschlussteil sind mit rutschfestem, anthrazitfarbenem Vinyl bezogen, was dem Schloss eine angenehme Haptik verleiht. In der Mitte des Verschlussteils wird es von einem rundumlaufenden, drehbaren Ring unterbrochen, der mit seinem silbernen Billig-Kunststoff-Look dem ansonsten guten Eindruck einen leichten Dämpfer verpasst. Funktional ist er aber sinnvoll, denn es handelt es sich dabei um den Staubschutz für das Schlüsselloch.

Aufgrund des relativ günstigen Preises kann man sich das Vio Velo ruhig einmal ansehen. Es ist nichts besonderes – weder besonders super, noch besonders schlecht. Es ist eben ein solides Standard-Bügelschloss zu einem fairen Preis.

Dinoka YS U Lock

Auch das Dinoka YS U Lock kommt zusammen mit einem Schlaufenkabel. Es ist durchgehend schwarz und oben mit Vinyl verkleidet, die freigelassenen Stellen an den Seiten glänzen in Lack. Damit sieht das Bügelschloss von Dinoka an sich recht schick aus, Pedanten dürften aber schnell zu viel bekommen, denn die Verkleidung ist nicht ganz symmetrisch – manchen ist sowas herzlich egal, andere treibt der Anblick zur Weißglut. Darüber hinaus ist der Lack sehr empfindlich und zerkratzt schnell.

Als Fahrradsicherung ist es in Ordnung. Leider hat es keinen Staubschutz, dafür ist ein Schlaufenkabel dabei. Das ist für eine Dreingabe erstaunlich solide – stabiler als das Abus Cobra –, für unseren Geschmack aber etwas zu kurz geraten. Der Bügel unserer Variante – wir hatten die L-Version – ist aber zum Glück angenehm lang.

Dem Schloss liegen zwei unbeleuchtete Schlüssel und eine Halterung bei. Einen Staubschutz hat es nicht.

Insgesamt hinterlässt das Dinoka YS U Lock einen gespaltenen Eindruck. Vor allem aufgrund des leicht zerkratzenden Lacks können wir es nicht empfehlen. Selbst zu dem verhältnismäßig günstigen Preis gibt es bessere Vertreter.

Kryptonite New-U Evolution Standard

Das Kryptonite New-U Evolution Standard ist eine überarbeitete Version des schon länger erhältlichen Evolution Series 4 Standard. Viel hat sich seitdem nicht geändert und beide sind sowohl optisch als auch in Sachen Ausstattung zum Verwechseln ähnlich. Das neue Modell hat dem alten allerdings ein reduziertes Gewicht voraus.

Gegenüber dem New York Lock 3000 ist der Bügel zwei Millimeter dünner und man kann ihn, anders als beim gelben Brüderchen, von unten durch Öffnungen im Gehäuse sehen. Wir halten das für eine seltsame Design-Entscheidung, weil es keine Vorteile bringt und potenziell das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit erleichtert. Außerdem könnte es eine Schwachstelle für Picking bieten – das haben wir allerdings nicht prüfen lassen und ist nur eine Mutmaßung.

In Sachen Ausstattung gilt dasselbe wie für das New York Lock 3000: Eine Halterung und drei Schlüssel, einer davon mit blauer LED, und ein manueller Schieber für den Staubschutz.

Das Fazit fällt ebenfalls ähnlich aus: Das Schloss ist solide, aber schlechter als die Konkurrenz im gleichen Preisbereich.

Büchel Sekura KB 305

Das Büchel Sekura KB 305 ist nur unwesentlich größer als das Rehkittz CL888, was sowohl die Länge als auch die Breite betrifft. Zum Verschluss setzt es auf Schlüssel statt auf Zahlen. Davon hat es zwei an Bord, keiner davon hat eine LED.

Die Schlüssel greifen recht gut und öffnen schon nach einer Drehung von 90 Grad. Das Schlüsselloch ist relativ weit im Schloss versenkt, der Metallkanal dorthin schien leider mäßig verarbeitet zu sein und hatte bei unserem Modell leichte Fransen an den Kanten. Wenn man im Dunklen zu viel daran rumstochert, ist es gut möglich, dass man ihn weiter beschädigen könnte.

Der Staubschutz in Form eines manuellen Schiebers wirkte ebenfalls billig und wackelte. Wir schätzen, dass er, wenn er schon direkt nach dem Auspacken soviel Spiel hat, bei täglicher Nutzung vermutlich irgendwann von selbst auf- und zugeht.

Säge und Bolzenschneider gegenüber hielt das Schloss aber stand und es ist günstig zu bekommen. Wir empfehlen trotzdem, dem Nean Bügelschloss den Vorzug zu geben oder, wenn man etwas kompakteres möchte, zum Rehkittz zu greifen – es sei denn, man hat es nicht so mit Zahlen.

Onguard Bulldog Combo STD 8010C

Das Onguard Bulldog Combo STD ärgert manche Neukunden, weil die Standardkombination des vierstelligen Zahlenschlosses nicht, wie sonst üblich, 0000, sondern 0005 lautet. Hat man die richtige Kombination eingegeben, muss man erst noch den Schieber neben dem Zahlenfeld betätigen, um den Bügel freizugeben.

Das Schloss ist im typischen, schwarz-gelben Onguard-Look gehalten und mittelgroß. Damit sollte es noch möglich sein, ein Fahrrad an einem Straßenschild anzuschließen, für eine Laterne ist der Bügel aber zu kurz. Der hat an der Oberseite eine gelbe Plastikhaube, die wie ein Griff aussieht, aber außer für das Aussehen keinen weiteren Nutzen hat. Ob man das mag, ist eine Geschmacksfrage.

Lässt man die Ästhetik einmal außer Acht, weiß das Bulldog durchaus zu gefallen. Der Bügel ist mit 13 Millimetern Durchmesser zwar nicht besonders dick, aber sehr hart. Wir konnten ihm mit der Säge nicht einmal einen Kratzer zufügen und mit dem Bolzenschneider kamen wir auch nicht weit.

Master Lock 8238EURDPRO

Abgesehen vom dickeren Bügel wissen wir nicht, warum das 8238EURDPRO mit 15 von 15 Punkten in Master Locks hauseigener Einschätzung soviel sicherer sein soll als das nur halb so teure 8195EURDPRO – zumal letzteres besser verarbeitet wirkt. Mit dem silbernen Plastikgehäuse und dem schwarzen Bügel erinnert das Schloss optisch an das Trelock BS 450, es wiegt auch ähnlich viel und der Bügel ist nur einen Millimeter dicker.

Beigelegt sind eine Halterung und drei LED-lose Schlüssel, also einer weniger als beim 8238. Für den Staubschutz ist ein manueller Schieber zuständig – so weit alles beim alten.

Der Achtkantbügel widerstand unseren Angriffen problemlos, was uns nicht sonderlich überraschte.

Unterm Strich ist das 8238EURDPRO ein sehr solides, aber unspektakuläres Bügelschloss mit einem zweckmäßigen Äußeren, das aufgrund des hohen Preises kaum jemanden hinter dem Ofen vorlocken wird, weil man für das Geld auch die deutlich interessanteren Top-Modelle anderer Hersteller bekommt.

Kohlburg Novosibirsk

Test Fahrradschloss: Kohlburg Novosibirsk