Ferngläser erfüllen zuverlässig unser Bedürfnis, die Grenzen unseres Sehapparats zu überwinden und Fernes ganz nah heranzuholen. Wenn man schon nicht fliegen kann.
Es gibt ganze Berufszweige von Seeleuten über Feuerwehrleute bis zu Förstern oder Vogelforschern, die ohne Fernglas gar nicht denkbar wären. Und auch der Tester konnte sich der Faszination, die von einem guten Fernglas ausgeht, nicht entziehen. Einigen Besuchern, die nicht ganz freiwillig zu Mittestern gemacht wurden, ging es da ganz ähnlich – Ferngläser haben viele nicht auf dem Zettel – was sie oft zu einem guten Geschenk macht.
Kurzum: Ein ordentliches Fernglas gehört eigentlich in jeden Haushalt. Man sollte aber nicht zu knauserig an die Sache herangehen und sich vor dem Kauf gut informieren. Da jedes Auge anders ist, kann ein eigener Blick in die Röhren auch nicht schaden. Wer das beherzigt, bekommt in der Regel einen langjährigen Begleiter, der auch nicht so schnell vom technischen Fortschritt ins Abseits gedrängt wird. Teilweise sind noch Jahrzehnte alte geerbte Binokulare im Einsatz, die ihre kundigen Besitzer nicht gegen ein neues Glas eintauschen würden.
Wir haben 38 Ferngläser mit Preisen von spottbilligen 35 bis saftigen 1.000 Euro getestet. 33 sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen für jeden Geldbeutel.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Kowa BD II 8x32 XD

Unser Favorit ist das 2019 erschienene Kowa BD II 8×32, da kommt auch der in etwa gleich teure Konkurrent von Zeiss nicht mit. Es kommt mit der beliebten 8-fach-Vergrößerung, ist aber aufgrund seiner kompakten Bauweise nicht sehr lichtstark. Hinzu kommen eine ausgezeichnete Klarheit, Schärfe und vor allem das breiteste Sehfelder aller 8×32-Ferngläser im Test. Ergonomie und Qualitätsanmutung spielen ganz vorne mit.
Celestron TrailSeeker ED 8x42

Etwas größer und schwerer, aber dank 42-mm-Objektiv auch deutlich lichtstärker präsentiert sich das beste Universal-Fernglas im Test in Gestalt des schicken schwarzen Celestron TrailSeeker ED 8×42. Es wirkt solide und einwandfrei verarbeitet, und an der sehr guten Ergonomie gibt es nur wenige Kleinigkeiten zu bemängeln. Schärfe und Kontrast sind super, durch das besonders breite Sehfeld kommt es aber an den Bildrändern zu deutlichen Verzeichnungen.
Steiner Nighthunter 8x56

Die größte Stärke des insgesamt überzeugenden, aber auch teuren Porro-Fernglases Steiner Nighthunter 8×56 ist die enorme Lichtstärke von 49, weswegen es auch als Jagdfernglas für Dämmerungssituationen beworben wird. Ein Fokusrad gibt es hier nicht, denn ab der »Naheinstellgrenze« von ca. 20 Metern ist alles durchgängig scharf zu erkennen. Optisch überzeugt der Bolide, bei der Ergonomie gibt es aber ein paar Einschränkungen wie das fehlende Brillenträger-Okular.
Omegon Talron HD 10x42
![Das beste Fernglas 4 Test [Entwurf] Fernglas: Omegon Talron HD 10x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Omegon-Talron-HD-10x42-e1559122476343-600x519.jpg)
Freunde kleinster Details mit beschränktem Budget sollten sich unbedingt das Omegon Talron HD 10×42 ansehen. Seinen sehr günstigen Preis sieht man dem wertigen, wenn auch schlichten Fernglas gar nicht an. In Sachen Handhabung und Abbildungsleistung gibt es so wenig zu meckern, dass man sich zum zweiten Mal wundert.
Zeiss Terra ED 8x25

Das kompakte Terra ED 8×25 von Traditionshersteller Zeiss gehört bei gutem Licht zur Spitzengruppe bei der Bildqualität. Ergonomisch gibt es auch nur wenige Einschränkungen. Deshalb und wegen des maßvollen Preises ist es unsere Empfehlung bei den Taschenferngläsern.
Kowa SV 8x25 DCF
![Das beste Fernglas 6 Test [Entwurf] Fernglas: Kowa SV 8x25 DCF](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Kowa-SV-8x25-DCF-e1559121973913-600x391.jpg)
Sparsamen Freunden von besonders kleinen und leichten Binokularen legen wir das Kowa SV 8×25 DCF ans Herz. Im optischen Bereich gibt es sich gegenüber erheblich teureren 8×25-Modellen nur kleinere Blößen und auch die Handhabung gefällt.
Vergleichstabelle

- Kompakt
- Sehr weites Sehfeld
- Hervorragende optische Eigenschaften
- Sehr gute Ergonomie
- Solide
- Etwas lichtschwach
- Einfache Tasche, kaum Zubehör
- Generisch schlicht

- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sehr gute optische Eigenschaften
- Sehr weites Sehfeld
- Viel gutes Zubehör
- Starke Verzeichnung an den Rändern
- Kleinere ergonomische Schwächen

- Extrem lichtstark
- Scharf ab 20 Meter
- Ausgeprägter Stereo-Effekt (Porro)
- Weites Sehfeld
- Sehr groß und schwer
- Keine Brillenträger-Okulare
- Unscharf unter 20 Meter
- Ergonomisch suboptimal
- Neigung zu Farbsäumen
![Das beste Fernglas 10 Test [Entwurf] Fernglas: Omegon Talron HD 10x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Omegon-Talron-HD-10x42-e1559122476343-300x259.jpg)
- Sehr günstig
- Gute Ergonomie
- Gute Klarheit, Schärfe & Auflösung
- Viel Zubehör, sehr gute Tasche
- Relativ schwer
- Schmales Sichtfeld
- Farbsäume mittelmäßig kontrolliert

- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Recht weites Sehfeld
- Hervorragende optische Eigenschaften
- Sehr lichtschwach
- Keine Kappen
- Fokusrad etwas fummelig
- Wenig Zubehör
![Das beste Fernglas 12 Test [Entwurf] Fernglas: Kowa SV 8x25 DCF](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Kowa-SV-8x25-DCF-e1559121973913-300x196.jpg)
- Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sehr gute bis gute Ergonomie
- Gute Optik ohne Probleme
- Sehr lichtschwach
- Nur 2 Kappen ohne alles
- Nichtige Tasche, kaum Zubehör

- Gute bis sehr gute optische Eigenschaften
- Sehr gute Ergonomie
- Sinnvolles Zubehör
- Deutliche Verzeichnung

- Kompakt
- Weitestes Sehfeld im Test
- Hervorragende optische Eigenschaften
- Sehr gute Ergonomie
- Solide
- (Nur 6,5-fache Vergrößerung)
- Einfache Tasche, kaum Zubehör
- Generisch schlicht
- Dezente Randunschärfe
![Das beste Fernglas 15 Test [Entwurf] Fernglas: Kowa BD 8x25](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Kowa-BD-8x25-e1559122301839-300x211.jpg)
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sehr gute Handhabung
- Hervorragende optische Eigenschaften
- Sehr lichtschwach
- Wenig Zubehör
![Das beste Fernglas 16 Test [Entwurf] Fernglas: Zeiss Terra ED 10x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Zeiss-Terra-ED-10x42-1-e1607007415813.jpg)
- Weites Sehfeld
- Gute Handhabung
- Hervorragende Abbildungsleistung
- Tasche und Zubehör mittelmäßig
![Das beste Fernglas 17 Test [Entwurf] Fernglas: Bresser Pirsch ED 10x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Bresser-Pirsch-ED-10x42-e1559122122261-300x252.jpg)
- Sehr gute zentrale Auflösung
- Sehr guter Detailkontrast
- Schöne Tasche, viel Zubehör
- Leicht anfällig für Abschattungen
- Unpraktische Dioptrienanpassung

- Gute bis sehr gute optische Eigenschaften
- Gute Ergonomie
- Sehr lichtschwach
- Schlecht ausgestattet

- Sehr gute optische Eigenschaften
- Sehr gute Ergonomie
- Ambitioniertes Design
- Teuer
- Farbsäume
- Starke Verzeichnung

- Bildstabilisator
- 12-fache Vergrößerung
- Für 12-fach weites Sehfeld
- Sehr gute optische Eigenschaften
- Sehr schlechte Gesamtergonomie
- Sehr lichtschwach
- Nicht wasserdicht

- Gute Ergonomie
- Durchgehend sehr scharf
- Dämmerungsgeeignet
- Kaum Farbsäume
- Sehr teuer
- Große Probleme mit Abschattungen
![Das beste Fernglas 22 Test [Entwurf] Fernglas: Olympus 10x42 PRO](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Olympus-10x42-PRO-e1559122095251-300x223.jpg)
- Gute Ergonomie
- Sehr gute Abbildungsleistung
- Teuer
- Farbsäume nicht optimal kontrolliert
- Schlechte Tasche
![Das beste Fernglas 23 Test [Entwurf] Fernglas: Leica Ultravid 8x20](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Leica-Ultravid-8x20-1-e1607007476736.jpg)
- Extrem leicht und kompakt
- Ausgezeichnete Abbildungsqualität
- Großes Sehfeld für Format
- Hochwertige Retro-Leder-Tasche
- Sehr teuer
- Sehr lichtschwach
- Leichte ergonomische Schwächen
![Das beste Fernglas 24 Test [Entwurf] Fernglas: AccuBuddy Binocular 12x26](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/AccuBuddy-Binocular-12x26-e1559122421853-300x253.jpg)
- Extrem günstig
- Ergonomie OK
- 12-fache Vergrößerung
- Schlechte Abbildungsqualität
- Überaus lichtschwach
- Kein Brillenträger-Okular
- Färbung
![Das beste Fernglas 25 [Entwurf] Fernglas Test: Ddoptics Fernglas Edx 8x30 Fieldstar](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/ddoptics-fernglas-edx-8x30-fieldstar-e1559129210678-300x249.jpg)
- Weitestes Sehfeld im Test
- Sehr gute Klarheit
- Gute Ergonomie
- Wirkt hochwertig und solide
- Dezente Randunschärfe
- Zu teuer
- Sichtbare Verzeichnung am Bildrand

- Günstig
- Insgesamt brauchbare optische Eigenschaften
- Sinnvolle Ausstattung
- Wackelige Augenmuscheln
- Unergonomische Übersetzung der Zentralfokussierung
- Randunschärfe
- Deutliche Verzeichnung

- Insgesamt gute Ergonomie
- Gute optische Eigenschaften
- Neigt zu Abschattungen
- Randunschärfe

- Gute Ergonomie
- Zentral sehr klar und sehr gute Auflösung
- Großes Sehfeld
- Leichte Probleme mit Abschattungen
- Verzeichnung, Randschärfe und Farbsäume nicht ganz optimal

- Gute bis sehr gute optische Eigenschaften
- Weitestes Sehfeld bei 8x25
- Keine Kappen (dafür Hardcase)
- Ergonomie Fokusrad und Augenmuschel suboptimal
- Fummelige Dioptrienkorrektur
- Mageres Zubehör
- Sehr lichtschwach
![Das beste Fernglas 30 Test [Entwurf] Fernglas: Minox BV 8x44](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Minox-BV-8x44-e1559122149387-300x269.jpg)
- Höchste Lichtstärke im Test
- Sehr gute Handhabung
- Gute Klarheit
- Produktionsfehler im linken Tubus
- Optisch nur mittelmäßig
- Ausgeprägte Abschattungen
![Das beste Fernglas 31 Test [Entwurf] Fernglas: Eschenbach sektor D 8x42 compact+](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Eschenbach-sektor-D-8x42-compact-e1607007502946-300x201.jpg)
- Sehr gute Handhabung
- Durchgehend scharf
- Tasche & Zubehör top
- Leichte Neigung zu Abschattungen
- Starke Verzeichnung
![Das beste Fernglas 32 Test [Entwurf] Fernglas: Eschenbach Arena D+ 10x50](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Eschenbach-Arena-D-10x50-e1559122017757-300x233.jpg)
- Recht günstig
- Sehr gute Ergonomie
- Gute Auflösung & Detailkontrast
- Sehr kleines Sehfeld
- Zentralfokussierung zu leichtgängig
- Ausgeprägte Farbsäume
- Starke Verzeichnung
![Das beste Fernglas 33 Test [Entwurf] Fernglas: Vixen New Apex 8x24 DCF](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Vixen-New-Apex-8x24-DCF-e1559122351212-300x214.jpg)
- Sehr gute Abbildungsqualität
- Sehr gute Ergonomie
- Sehr lichtschwach
- Kleines Sehfeld
- Starke Verzeichnung
- Schmales Zubehör

- Günstig
- Kompakt und leicht
- Extrem lichtschwach
- Schlecht ausgestattet
- Sehr schwache Ergonomie
- Keine Brillenträger-Okulare
- Kann optisch nicht mithalten

- Sehr günstig
- Kompakt und leicht
- Extrem lichtschwach
- Schlecht ausgestattet
- Schwache Ergonomie
- Keine Brillenträger-Okulare
- Kann optisch nicht mithalten

- Kann optisch nicht ganz mithalten
- Ergonomie teilweise suboptimal oder schlecht
![Das beste Fernglas 37 Test [Entwurf] Fernglas: Bresser Corvette 8x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Bresser-Corvette-8x42-e1559122219162-300x264.jpg)
- Unser Testexemplar hatte optische Fehler und war offenbar defekt
![Das beste Fernglas 38 Test [Entwurf] Fernglas: Levenhuk Sherman Pro 10x50](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Levenhuk-Sherman-Pro-10x50-e1559122065163-300x213.jpg)
- Unser Testexemplar hatte optische Fehler und war offenbar defekt
![Das beste Fernglas 39 [Entwurf] Fernglas Test: Vixen Foresta Ii Ed 8x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/vixen-foresta-ii-ed-8x42-e1643902529901-300x218.jpg)
- Unser Testexemplar hatte optische Fehler und war offenbar defekt
Wichtige Eigenschaften von Ferngläsern
Ein Fernglas ist ein binokulares (zweiäugiges) Fernrohr zum Mitnehmen, das räumliches Sehen in der Ferne mit einem vergrößerten Bild ermöglicht. Gebräuchliche Vergrößerungsfaktoren sind 7- bis 10-fach. Handelsübliche »Normal«-Ferngläser wiegen zumeist zwischen 200 und 1.000 Gramm. Die vordere Linsengruppe inklusive Frontlinse wird als Objektiv bezeichnet, während die Linsen am Auge Okular genannt werden.
Im Test mit dabei sind zwei Porro-Ferngläser und eine große Mehrheit von 20 Gläsern mit sogenannten Dachkant-Prismen. Die Porro-Bauweise ermöglicht größere Objektivabstände, die den Stereoeffekt verbessern und so besonders plastisches Sehen ermöglichen. Im Gegensatz zu den bei Porro zueinander versetzten Okularen und Objektiven ermöglichen die heute vorherrschenden Dachkant-Prismen eine gerade, kompaktere Bauweise.
Arten von Ferngläsern
Kompakt- oder Taschenferngläser dienen üblicherweise Amateurzwecken. Ihr geringes Gewicht macht sie zu idealen Reisebegleitern, jedoch häufig zu Lasten der Leistungsfähigkeit. Das beste Beispiel im Test für diese Kategorie ist wohl das wirklich kompakte und leichte Leica Ultravid 8×20, bei dem die optische Qualität allerdings sehr gut ausfällt. Gleichwohl bleibt der bauartbedingte Makel der ausgeprägten Lichtschwäche.
Theater- oder Museumsferngläser müssen nicht so lichtstark sein, brauchen also keine großen Objektive. Außerdem kommt der Lichtstärke hier entgegen, dass zumeist ein Vergrößerungsfaktor rund um 5 ausreicht bzw. mehr sogar zu viel ist. Der kleinste Vergrößerungsfaktor der Gläser im Test liegt bei 6,5.

Universalferngläser sind die klassischen Feldstecher, die beim Militär, bei der Jagd oder anderen Beobachtungen eingesetzt werden. Ihr Gewicht liegt vielleicht zwischen 500 Gramm und 1.100 Gramm, wobei das Gewicht für ein bequemes Tragen am Gürtel nicht über über 500 Gramm liegen sollte. Typische Vergrößerungen sind 8- und 10-fach und gängige Objektivdurchmesser 42 und 50 Millimeter.
Universal- und Kompaktferngläser sind die häufigsten Varianten
Unter die Kategorie Großferngläser fallen fest installierte oder meist mit Stativ eingesetzte Ferngläser, wie man sie von touristischen Aussichtspunkten her kennt. Auch bei der Grenzsicherung, dem Militär oder in der Astronomie eingesetzte oder auf Fahrzeugen installierte Sichtgeräte fallen darunter.
Spezialferngläser
Nautic- oder Binocom-Ferngläser sind speziell für den nautischen Bedarf und den Wassersport optimiert. Bei diesen Geräten wird Eindringen von Wasser meistens durch eine Nitrogengasfüllung verhindert. Sie sind besonders druckresistent und verfügen oft über angepasste (Glas-)Oberflächen.
Nachtferngläser sind auf den Einsatz in geringer Umgebungshelligkeit optimiert und haben eine hohe Lichtstärke. In der Regel sind hier große Objektivdurchmesser und Vergrößerungsfaktoren von nicht mehr als 8 anzutreffen.
Ferngläser oder (ebenfalls häufig) Nachtfernrohre mit Restlichtverstärker verstärken geringste Licht- oder Wärmequellen auf elektronischem Wege bis zum Vieltausendfachen. Einige Geräte ergänzen dies noch durch ein zusätzliches Infrarotlicht.
Zoom-Ferngläser verfügen über eine variable Vergrößerung, was in der Regel mit einigen optischen Nachteilen wie zum Beispiel geringerer Lichtstärke einhergeht. Außerdem geht das aufwändigere Linsensystem aufs Gewicht.
Gewicht
Kompaktferngläser mit einem üblichen Gewicht von weniger als 300 Gramm finden oft schon in der Hosentasche Platz. Das Gewicht eines Universalfernglases sollte für bequemes Tragen, etwa am Gürtel, nicht über 500 Gramm liegen – für alles darüber sollte bei längeren Ausflügen eine Tragetasche verfügbar oder ein Platz im Rucksack reserviert sein.
500 Gramm sind ein gutes Gewicht für unterwegs
In unserem Test sind Ferngläsern von 220 bis 1.100 Gramm vertreten. Bei den Größenunterschieden sieht es ähnlich aus. Wenn ein Binokular schwerer ist als ein anderes mit etwa der gleichen Größe, muss das nicht nur ein Nachteil sein. Mehr Linsen wiegen mehr, sind aber oft auch ein Zeichen für ein aufwändigeres optisches System. Solide Metallausführungen gibt es auch nicht ohne Gewichtszuschlag. Außerdem lassen sich größere und schwerere Ferngläser leichter ruhig halten als sehr kleine bzw. leichte.
Vergrößerung und Objektivdurchmesser
Die beiden wichtigsten Werte eines Fernglases geben die grundsätzliche Leistungsfähigkeit an. Die Kennzeichnung 10×50 bedeutet beispielsweise, dass eine zehnfache Vergrößerung und ein Objektivdurchmesser von 50 Millimeter vorliegen. Diese Zahlen allein sagen jedoch noch wenig über die generelle Qualität eines Fernglases aus. Sie beziehen sich zunächst einmal auf Brennweite und Größe der Linsen, aus denen sich Basiswerte für Dämmerungszahl und Lichtstärke sowie die Größe der Austrittspupille berechnen lassen.
Austrittspupille
Die Austrittspupille ist für das Dämmerungs- und Nachtsehen von entscheidender Bedeutung. Sie bezeichnet den Durchmesser des Lichtaustritts am Okular und kann einfach dadurch berechnet werden, dass man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung teilt. So hat ein Fernglas mit 10×50 eine Austrittspupille von 5 Millimetern. Grundsätzlich ermöglichen größere Objektivdurchmesser und geringere Vergrößerungen eine größere Austrittspupille.
Bei Tageslicht weist die menschliche Augenpupille nur einen Durchmesser von zwei bis drei Millimetern auf, sodass ein Teil des Lichts etwa einer Austrittspupille von 5 Millimetern nicht ins Auge eintreten kann. Bei gutem Licht ist also mit einem großen und schweren Fernglas gegenüber einem Taschenfernglas mit einer Austrittspupille von 3,1 Millimetern (8×25) zunächst einmal nicht viel gewonnen.
Lichtstärke und Dämmerungszahl
Die Lichtstärke gibt die rechnerische Helligkeit des Fernglases ohne Berücksichtigung der Qualität der verwendeten Gläser und Prismen und deren Vergütungen an. Sie kann bei einem 7×50-Glas so berechnet werden: Lichtstärke = ( 50/7)² = 51.
Die Dämmerungszahl berechnet sich ebenfalls aus der Vergrößerung und dem Objektivdurchmesser. Genauer es handelt sich um die Quadratwurzel aus dem Produkt von Vergrößerung und Objektivdurchmesser. Auch hier gilt: Je größer der Wert ist, desto besser. Dämmerungszahl = Quadratwurzel (7 x 50) = 18,7.

Bei der Transmission handelt es sich um den Wert der Lichtdurchlässigkeit der eingesetzten Linsen und Gläser. Früher war das ein wichtigerer Faktor, weil noch mehr Linsen schlechterer Qualität verwendet wurden. Natürlicher Gegner der Transmission sind Reflexionen an den Linsenoberflächen.
Dämmerungszahl ist besser an die Wahrnehmung angepasst als Lichtstärke
Um sie zu verringern, kommen sogenannte Vergütungen zum Einsatz. Dabei handelt es ich sich um technologisch aufwändige Beschichtungen, die neben der Lichtdurchlässigkeit auch andere optische Eigenschaften verbessern. So kann ein Fernglas mit gut vergüteten Linsen auf eine bessere Lichtstärke kommen als ein schlechter vergütetes Exemplar mit gleichen Eckdaten.
Aus den oft fantasievollen Marketing-Bezeichnungen der Hersteller für ihre Vergütungen lässt sich deren Qualität leider nicht ableiten. Hier ist gegebenenfalls zusätzliche Recherche erforderlich. Als Faustregel kann man sagen, dass die Vergütungen höherpreisiger Gläser renommierter Optik-Hersteller wie zum Beispiel Zeiss eher besser sind, während man bei einem günstigen 30-Euro-Fernglas schon froh sein kann, wenn es überhaupt irgendwie vergütet ist. Ist von einer Vollvergütung die Rede, sollten alle Oberflächen aller Linsen vergütet sein. Das ist heutzutage die Regel.
Eine Rolle spielt auch die Bauart und Qualität der Spiegel-Prismen, die dafür erforderlich sind, das Bild aufrecht zu stellen und bei Porro-Gläsern mit ihren weit auseinander stehenden Objektiven auch den Strahlengang umzuleiten.
Sichtfeld
Das Sehfeld bezeichnet die sichtbare Breite auf 1.000 Meter Entfernung. Die Angabe 120 Meter/1000 Meter bedeutet also, dass der Beobachter in einem Kilometer Entfernung ein Sehfeld mit dem Durchmesser von 120 Metern sieht. Je höher die Vergrößerung eines Gerätes ist, desto schmaler ist grundsätzlich das Sehfeld. Manchmal wird das Sehfeld auch in Winkelgrad angegeben. Wenn man diesen Wert mit 17,45 multipliziert, hat man den Meter-Wert. Ein Sehfeld von 120 Metern könnte also auch die Winkelgrad-Angabe von 6,88° haben.
Ein breiteres Sehfeld hat den nicht zu unterschätzenden Vorteil des besseren Überblicks, der erhöht nämlich den Sehkomfort. Um es zu vergrößern, werden bei einigen Gläsern sogenannte Weitwinkelokulare verbaut. Einem solchen verdankt etwa auch das tolle DDoptics EDX Fieldstar 8×30 sein besonders weites Sichtfeld. Da in der Optik nichts ohne Preis zu haben ist, bringen diese Weitwinkelokulare aber grundsätzlich immer Nachteile wie etwa eine stärkere Verzeichnung oder zunehmende Randunschärfe mit sich.
Ein besonders großes Sehfeld erfordert optische Kompromisse
Zudem kann es bei weitwinkeligen Ferngläsern eher zu den auch »Kidney Beans« genannten Abschattungen im Gesichtsfeld kommen, wenn man mit der Pupille zu nahe am Okular ist oder sich die Pupille nicht genau in der optischen Achse des Okulars befindet. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn man mit den Augen im Gesichtsfeld »wandert«. Da die Augenpupille bei abnehmendem Licht größer wird, kann hier ein gewisser Toleranzbereich entstehen, sodass das Strahlenbündel auch dann noch vollständig in die Augenpupille eintreten kann, wenn man im Okular nach oben, unten oder zur Seite schaut.
Pupillendistanz
Bei der Pupillendistanz handelt es sich um den Abstand zwischen den beiden Okularen. Dieser lässt sich durch ein oder mehrere Knickgelenk(e) eines Fernglases verändern. Bei Kompaktferngläsern ist dieser jedoch manchmal für einige Nutzer zu klein, was im Test nicht vorgekommen ist.

Abbildungsfehler bei Ferngläsern
Bei einem Fernglas handelt es sich etwa im Vergleich zu einem Zoomobjektiv aus dem Fotobereich um ein relativ einfach aufgebautes optisches System. Wie alle Optiken weisen auch Binokulare sogenannte Abbildungsfehler auf.
Gerade bei günstigeren Optiken kann man an kontrastreichen Objektkanten oft Farbfehler oder auch Farbsäume beobachten, die auch als chromatische Aberration bezeichnet werden.
Das Auge sieht nur in einem sehr engen Winkelbereich wirklich scharf, der viel kleiner als das Gesichtsfeld des Okulars ist. Gleichwohl ist auch die Randschärfe eines Fernglases nicht ganz unwichtig. Ist sie verringert, liegt ebenfalls ein Abbildungsfehler vor.
Ganz ohne Abbildungsfehler geht es nicht
Koma ist ein Phänomen, bei dem Lichtbündel von punktförmigen Lichtquellen wie etwa Sternen asymmetrisch abgebildet werden, was vor allem am Rand des Gesichtsfeldes sichtbar ist. Sterne haben dann zum Beispiel eine Art Schweif, wirken diffus und lassen sich nicht scharfstellen. Unsere Stichproben haben keine größeren Koma-Probleme aufgezeigt, sodass wir diesen besonders in der Astronomie wichtigen Abbildungsfehler nicht weiter berücksichtigt haben.
Ein weiterer wichtiger Abbildungsfehler ist die sogenannte Verzeichnung, die zumeist einen tonnen- oder kissenförmigen Charakter hat und gerade Linien besonders am Bildrand entsprechend »verbiegt«. Bei den Ferngläsern konnten wir nur die zweite Variante beobachten, für die besonders die weitwinkeligen Binokulare anfällig sind.
Unser Favorit: Kowa BD II 8 x 32
Das beste Fernglas für die meisten ist das Kowa BD II 8×32. Es ist robust, sauber verarbeitet, lässt sich prima handhaben und bietet eine ausgezeichnete Abbildungsleistung mit dem größten Sehfeld bei den 8×32-Ferngläsern. Neben der hohen Qualität hat uns beim Kowa auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Eine hohe Lichtstärke ist wegen der relativ kleinen Objektive trotz nur achtfacher Vergrößerung nicht gegeben.

Kowa ist ein japanischer Optikhersteller, dessen Tradition bis 1894 zurückreicht und der neben Ferngläsern auch Fotoobjektive und optische Instrumente herstellt. Auf seine Sportoptikprodukte gewährt der Hersteller eine zehnjährige Garantie. Auf dem Gehäuse prangt ein »Made in China«-Schriftzug.
Schon von der Haptik her vermittelt das fast schon generisch schlichte, anstandslos verarbeitete Kompaktfernglas einen sehr soliden und hochwertigen Eindruck. Das wasser- und stoßfeste Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung ist mit Stickstoff gefüllt, mit einer grünen, griffigen Gummiarmierung versehen und liegt ausgezeichnet in der Hand. Einen perfekten Widerstand weist für unseren Geschmack das Mittelgelenk auf. Mit 540 Gramm ist das BD II 8×32 XD das schwerste 8×32-Glas im Test.
Wie bei fast allen Ferngläsern im Test gibt es rechts und links Befestigungsmöglichkeiten bzw. Ösen für Trageriemen, die einen sehr stabilen Eindruck machen. Die mitgelieferten Kappen bestehen aus Gummi und wirken so, als ob sie die empfindliche Linsen vor leichten Stößen schützen und das Eindringen von Wasser und Staub verhindern können. Während die beiden Okular-Kappen miteinander verbunden sind und Ösen etwa für die Befestigung von Schnüren bereithalten, gibt es bei den Objektivabdeckungen keine Ösen. Dafür lassen sich diese mithilfe von Ringen am unteren Ende des Binokulars befestigen.


Auch das Rad für die Zentralfokussierung gefällt uns bestens: Es ist griffig und gerade so breit, dass man es mit Zeige- und Mittelfinger gleichzeitig drehen kann und es verfügt über einen perfekt abgestimmten Widerstand, einen butterweichen Lauf und eine nicht zu kurze Übersetzung, die eine genaue Fokussierung erlaubt.
Weiter geht es mit den angenehm großen und angenehmen Augenmuscheln aus hautfreundlichem Gummi/Latex. Der Abstand zum Okular wird hier wie bei den meisten Konkurrenten durch Drehen eingestellt. An gleich vier Positionen mit unterschiedlichem Abstand rasten die Augenmuscheln ein und sind in jeder Stufe immun dagegen, vom Druck des Gesichts oder der Brille wieder ins Gehäuse geschoben zu werden.
Direkt unter dem rechten Okular befindet sich der mit einem Rändelprofil versehene Ring für die Dioptrienkorrektur. Dank der Markierungen kann man sich jeder Nutzer seine Einstellung merken und sich so die optische Neueinstellung ersparen. Die Balance zwischen zu hohem Widerstand und zu leichter Verstellbarkeit hat Kowa sehr gut hinbekommen.
Breites Sehfeld und angenehme Handhabung
Wie oben erwähnt, bringt das BD II 8×32 XD ein sehr breites Sehfeld von 154 auf 1000 Meter mit. Die anderen 8×32 Gläser im Test kommen auf 131, 135, 136 und 151 Meter (Herstellerangaben). Normalerweise bleibt das nicht ohne Nebenwirkungen in Form von Verzeichnung am weniger wichtigen Bildrand und Randunschärfe, nicht so beim Kowa 8×32, bei dem diese Abbildungsfehler wirklich erstaunlich gut korrigiert wurden – Hut ab! Selbst Architekturfreunde sollten auf Ihre Kosten kommen.
Chromatische Aberrationen werden weitestgehend unterdrückt. Koma ist auch am Bildrand nur schwach ausgeprägt.
Wegen der formatbedingt eher geringen Lichtstärke eignet sich das Glas weniger für sehr dunkles Wetter und Beobachtungen in Dämmerung oder Nacht. Abgesehen davon zeichnet sich das Kowa BD II 8×32 XD durch seine große Klarheit nicht nur im zentralen Sichtfeld und seine hervorragende Auflösung und Schärfe aus. Auch in Sachen Detailkontrast ist der Kandidat den vielen Mitbewerbern im Test überlegen.
Beim Zubehör kommt keine Begeisterung auf, denn neben den brauchbaren Kappen, einer Tasche, einem Tragegurt und einer Kurzanleitung herrscht Leere im Karton, was im Hinblick auf das sonst gute Preis-Leistungs-Verhältnis zu verkraften ist. Die Tasche ist funktionsarm, macht aber ansonsten einen ordentlichen und stabilen Eindruck.
Kowa BD II 8 x 32 XD im Testspiegel
Bislang gibt es keine weiteren seriösen Testberichte zum Kowa BD II 8×32 XD. Wenn sich das ändert, tragen wir die Ergebnisse hier nach.
Alternativen
Das Kowa BD II 8×32 XD ist unser Favorit, aber gerade bei Ferngläsern gehen die Ansprüche stark auseinander. Die folgenden Modelle setzen andere Schwerpunkte und sind ebenfalls empfehlenswert.
Bestes Universalfernglas: Celestron TrailSeeker ED 8 x 42
Auch unsere Empfehlung bei den schon relativ lichtstarken 8×42-Universalferngläsern, die gerne zur Naturbeobachtung eingesetzt werden, kommt von einer renommierten, hierzulande aber wenig bekannten Marke: Celestron kommt aus den USA und ist einer der größten Hersteller von Teleskopen und Zubehör für die Amateurastronomie weltweit.

Optisch und haptisch macht das griffige, wasserdichte, in Schwarz gehaltene Magnesium-Fernglas einen robusten, hochwertigen Eindruck. Verarbeitungsmängel haben wir nicht gefunden. Für ein Fernglas dieser Klasse liegt das Gewicht im mittleren Bereich. Ösen am Gehäuse sind ebenso vorhanden wie Kappen, die exakt so ausgestattet sind wie beim Kompakt-Testsieger, aber etwas dicker und steifer ausfallen, was die Schutzwirkung verbessern könnte.



Das breite, gummierte Fokusrad überzeugt haptisch in jeder Hinsicht, die Übersetzung ist uns hingegen etwas zu hoch, schon kleinste Drehbewegungen wirken sich recht stark auf den Fokus aus. Mit etwas Übung ist uns die Fokussierung mit dem Celestron-Fernglas trotzdem sicher gelungen. Drei Positionen bietet das verstellsichere, aber auch etwas unpräzise einrastbare Brillenträgerokular mit seinen beiden ergonomischen und großen Augenmuscheln. Vom Widerstand her ist der Ring für die Dioptrienkorrektur gut abgestimmt, es fehlt aber eine Skala und auch die Markierungen sind schlecht zu erkennen.
Das Celestron TrailSeeker ED 8×42 bietet mit 142 Metern das größte Sehfeld der 8×42-Ferngläser im Test, leidet im Gegensatz zum überlegen korrigierten Kompakt-Testsieger aber teilweise unter leichten (!) Randunschärfen und vor allem an einer ausgeprägten Verzeichnung in Randbereichen, sodass Architekturliebhaber sich anderweitig umsehen sollten. Davon abgesehen ist optisch alles tipptopp, der Detailkontrast hat uns sogar noch eine Spur besser gefallen als beim ansonsten gleichwertigen Kowa 8×32.
Größtes Sehfeld mit leichten Randunschärfen
Chromatische Aberrationen aka Farbsäume an kontrastreichen Kanten sind sehr gut, aber nicht perfekt unter Kontrolle. Da es bei hellem Wetter (= kleine Pupille) etwas anfällig für Abschattungen ist, bedarf es einer kurzen Eingewöhnung, um es richtig zu halten.
In Sachen Zubehör gibt sich Celestron generös und packt unter anderem eine brauchbar ausgestattete Tasche, einen Tragegurt und Kappen in den Karton.
Bestes Nachtfernglas: Steiner Nighthunter 8 x 56
Das im Verhältnis zu den meisten anderen Ferngläsern im Test gigantische und sehr teure Steiner Nighthunter 8×56 wendet sich explizit an Jäger, die auch in der Dämmerung auf Wild ansitzen wollen und bringt dazu einen Objektivdurchmesser von nicht weniger als 56 Millimetern bei gleichzeitig moderater achtfacher Vergrößerung mit. Damit ist die Lichtstärke fast doppelt so hoch wie bei den 8×42-Gläsern. Subjektiv können wir das nur bestätigen: Wo bei anderen Gläsern im Dunkeln kaum noch etwas zu erkennen ist, reicht der Kontrast des Nighthunter aus, um noch Details ausmachen zu können.

Die enorme Lichtstärke ist aber nicht die einzige Besonderheit, die das Steiner Nighthunter von der Konkurrenz abhebt: Ein Fokusrad fehlt, dafür ist alles näher als etwa 20 Meter unscharf und alles ab 20 Meter scharf. Das dürfte einen Jäger, Förster oder Seemann in der Regel nicht stören, bringt für Normalnutzer aber natürlich Einschränkungen mit sich. Zudem setzt der Bolide auf die selten gewordene Porro-Bauweise, sodass der Stereo- bzw. 3D-Effekt besonders ausgeprägt ist.



Von den meisten optischen Eigenschaften her spielt das Lichtwunder vorne mit, so ist es bei 131 Metern Sehfeld durchgehend gestochen scharf und bietet einen sehr guten Detailkontrast, liegt bei der Korrektur von Verzeichnung und Farbsäumen aber nur im Mittelfeld.
Viel Licht und gestochen scharf ab 20 Meter
Zusätzlich zur schieren Größe muss man sich beim Nighthunter 8×56 mit einigen weiteren Ergonomie-Kompromissen anfreunden. Brillenträger-Okulare sind Fehlanzeige, und die beidseitige Dioptrienkorrektur verfügt zwar über schöne Skalen, aber auch einen schon unverschämt hohen Widerstand, für den uns keine Rechtfertigung einfällt, wenn nicht ständig Kleinkinder über die Optik herfallen. Die selbstverständlich wasserdichte Gehäuse-Konstruktion aus Magnesium wirkt robust, weist aber wenige kleinere Unregelmäßigkeiten auf, nach denen man gezielt suchen muss.
Die Latex-Augenmuscheln bieten besonderen Schutz gegen seitliches Licht, und die unteren Kappen lassen sich mithilfe eines Steckmechanismus am Objektiv befestigen, was der Lösung mit dem Ring überlegen ist. Vom Zubehör her sind neben der schlichten Tasche und den Kappen für vorne und hinten noch zwei Tragegurte an Bord.
Bestes günstiges Universalfernglas: Omegon Talron HD 10 x 42
10×42-Gläser haben eher kleine Sehfelder, die 106 Meter des Omegon Talron HD 10×42 stellen da keine Ausnahme dar und bieten nicht viel Übersicht. Dafür gibt es eine 10-fache Vergrößerung bei immerhin noch mittelmäßiger Lichtstärke. Wer also etwa bei der Naturbeobachtung besonders nahe ran will und ruhige Hände mitbringt, sollte sich das Talron schon wegen seines hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses auf jeden Fall näher ansehen.
![Das beste Fernglas 4 Test [Entwurf] Fernglas: Omegon Talron HD 10x42](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Omegon-Talron-HD-10x42-e1559122476343-600x519.jpg)
Für zum Testzeitpunkt sehr wenig Geld von 144 Euro bekommt man hier ein mit 720 Gramm für diese Klasse eher schweres Universal-Binokular mit Dachkantprisma, das sich weder in optischer noch in ergonomischer Hinsicht vor seiner zum Teil erheblich teureren Konkurrenz verstecken muss. Obwohl das mattschwarz gummierte Glas grundsätzlich sehr schlicht daherkommt, setzen das riesige silberne Fokusrad sowie die beiden ebenfalls silbernen Ringe unter den Okularen einen kräftigen optischen Akzent.



Das bestens erreichbare, griffige Fokusrad bietet einen perfekten Widerstand und einen angenehm weichen Lauf. Etwas zu schwergängig finden wir hingegen die rechtsseitige Dioptrienkorrektur, und auch die Augenmuscheln kommen etwas hakelig daher, verstellsicher sind sie aber. Die Toleranz gegen Abschattungen ist sehr hoch und abgesehen vom leicht suboptimalen Detailkontrast gibt es an Auflösung und Schärfe nichts auszusetzen. Ganz so klar und frei von Verzeichnung und Farbsäumen wie das mehr als dreimal so teure Zeiss Terra ED 10×42 ist das Omegon Talron dann allerdings doch nicht.
Bestes kompaktes Fernglas: Zeiss Terra ED 8 x 25
Das kleine Zeiss Terra ED 8×25 kommt in den Farben Grau und Schwarz daher. Auffällig sind beiden blauen Ringe an den Okularen und das Zeiss-Logo unter dem zentralen Fokusrad. Alles in allem macht das im mittleren Preisbereich angesiedelte Terra ED zwar keinen professionellen, aber durchaus einen hochwertigen Eindruck.

Gespart hat Zeiss am Zubehör. Im Karton finden sich neben einem Hardcase (Geschmackssache, guter Schutz) nur noch eine Schnellstartanleitung, ein Trageriemen sowie ein großes Mikrofasertuch. Kappen sind gar nicht im Lieferumfang enthalten und im Hardcase auch nicht von Nutzen – außerhalb aber schon.
Ergonomisch kann das Terra ED punkten. Das Fokusrad ist problemlos erreichbar, hier hätten wir uns allerdings einen etwas größeren Durchmesser und einen geschmeidigeren Lauf gewünscht. Die Augenmuscheln lassen sich komfortabel herausdrehen und können in voll ausgefahrener Position eingerastet werden, was unabsichtliches Verstellen zumindest bei Nicht-Brillenträgern verhindert.



Nicht so gut finden wir die Position der Dioptrienkorrektur, die sich am Steg zwischen den beiden Tuben gegenüber dem Fokusrad befindet, sodass die Korrektur etwas fummeligen geraten kann. Wird das Fernglas nur von einer Person genutzt, spielt das aber keine Rolle.
Gute Ergonomie und super Sicht
Neben der guten Ergonomie haben uns auch die optischen Eigenschaften voll überzeugt. Mit Abschattungen hatten wir weniger Probleme als bei den meisten anderen Gläsern im Test. Trotz eines für 8×25-Ferngläser weiten Sehfelds von 119 Metern präsentiert sich ein kontrastreiches, durchgehend scharfes Bild von großer Klarheit. Farbsäume sind sehr gut kontrolliert, und die Verzeichnung hält sich selbst am äußersten Bildrand in engsten Grenzen.
Aufgrund der kompakten Bauform mit dem kleinen Objektivdurchmesser ist die errechnete Lichtstärke sehr gering, was bereits in der Dämmerung zu deutlichen Beeinträchtigungen führt. Für Tageslichtsituationen reicht die Austrittspupille von 3,1 Millimetern aber in der Regel aus.
Bestes günstiges Kompaktfernglas: Kowa Sv 8 x 25 DCF
Sparfüchsen mit einer Vorliebe für kompakte Ferngläser legen wir das kleine und überaus günstige Kowa Sv 8×25 DCF ans Herz. Kappen (ohne Ösen) gibt es nur für die Okulare, wichtiger sind die gute Erreichbarkeit und der angenehme Widerstand der Zentrlfokussierung. Dass man es hier nicht unbedingt mit Leica-Qualität zu tun hat, merkt man an dezenten Knistergeräuschen beim Drehen.
![Das beste Fernglas 6 Test [Entwurf] Fernglas: Kowa SV 8x25 DCF](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2019/05/Kowa-SV-8x25-DCF-e1559121973913-600x391.jpg)
Ansonsten macht die Verarbeitung des schwarz gummierten Minis, das sich dank zweier Gelenke besonders kompakt falten lässt, einen wirklich einwandfreien Eindruck. Die Okulare sind zu leichtgängig und verstellen sich daher bei Druck gerne mal, in ganz ausgefahrener Position sind sie aber arretiert. Wie beim Talron empfinden wir den Widerstand der Dioptrienanpassung als zu hoch – wichtig ist das aber allenfalls bei wechselnden Benutzern. Für Interessenten mit besonders großem Augenabstand könnte es hier etwas knapp werden.
Obwohl es nicht ganz die Auflösung und den Detailkontrast des kleinen Zeiss Terra ED 8×25 mitbringt, ist optisch alles in bester Ordnung. Scharf ist das kleine Fernglas von der Mitte bis zum Rand. Farbsäume an kontrastreichen Kanten sind erstaunlich gut unter Kontrolle, während die Verzeichnung mittelmäßig ausfällt. Wichtig: Für die Dämmerung eignet sich das extrem lichtschwache Glas nicht.



Beim Zubehör hat der Hersteller dann aber doch noch den Rotstift ausgepackt, mit dem kümmerlichen Umfang (siehe Bild) und der überaus schlichten Tasche ist kein Extra-Blumentopf mehr zu gewinnen. Insgesamt handelt es sich beim SC 8×25 DCF um das Binokular mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis im Test – nach dem aus unserer Sicht nur eingeschränkt verwendbaren AccuBuddy.
Außerdem getestet
Hawke Endurance ED 10x42
Beim Hawke Endurance ED 10×42 handelt es sich um ein sehr solides, gut ausgestattetes Universalfernglas mit überzeugenden optischen Eigenschaften. Leichte Probleme gibt es mit Farbsäumen und der Verzeichnung im Randbereich. Besonders ergonomisch spielt das in Schwarz oder Grün erhältliche Universalfernglas mit hohem Vergrößerungsfaktor, dafür aber eingeschränkten Blickfeld ganz vorne mit. Das Hawke agiert auf Augenhöhe mit unserer Universal-Empfehlung von Omegon, wirkt etwas hochwertiger, ist aber auch erheblich teurer.
Kowa BD II 6,5x32 XD
Das Kowa BD II 6,5×32 XD ist der besonders weitwinkelige Bruder des Kompakt-Testsiegers BD II 8×32 XD und ähnelt diesem äußerlich und von der Austattung her wie ein Ei dem anderen. Die nur 6,5-fache Vergrößerung ermöglich ein Sehfeld von im Test unerreichten 175 Metern und damit sehr viel Übersicht. Auch optisch liegen die Brüder auf Augenhöhe, wobei das 6,5er Glas im Gegensatz zum 8er Randunschärfen zeigt.
Kowa BD 8x25
Am Kowa BD 8×25 haben wir eigentlich nichts auszusetzen, nur leider ist das unwesentlich teurere Zeiss Terra ED 8×25 insgesamt leicht (!) überlegen. So präsentiert das Zeiss ein etwas weiteres Sichtfeld, hat dafür aber keine Kappen. Das Fokusrad und die Dioptienanpassung finden wir beim BD 8×25 minimal besser, den Ausschlag zugunsten des deutschen Herstellers hat schließlich die etwas größere Klarheit des Zeiss gegeben. Wer das Kowa kauft, macht damit aber absolut nichts verkehrt.
Zeiss Terra ED 10x42
Ebenso wie das teure Olympus gehört auch das etwas günstigere Zeiss Terra ED 10×42 zu den optisch besten Ferngläsern im Test und liefert hier eine tadellose Leistung ab. Auch an der Handhabung gibt es abgesehen von den zu schwergängigen, dafür aber verstellsicheren Okularen absolut nichts auszusetzen. Aufgrund der starken Vergrößerung bietet das Terra ED ebenso wie alle anderen 10×42-Ferngläser nur eine mittelmäßige Lichtstärke.
Bresser Pirsch ED 10x42
Das Bresser Pirsch ED 10×42 ist insgesamt ein gutes Fernglas, für das Gebotene aber etwas zu teuer. Nur mittelmäßig finden wir die Gesamtergonomie und auch in Sachen Abbildungsleistung gibt es leichte Einschränkungen bei Randauflösung, Farbsäumen und Verzeichnung, während das wichtige Bildzentrum scharf und klar abgebildet wird. Das Zubehör ist umfangreich und die Tasche macht einen sehr guten Eindruck.
Nikon Prostaff7s 10x30
Das Nikon Prostaff7s 10×30 ist für seinen Preis von unter 200 Euro eine Option, wenn man eine hohe Vergrößerung bei kompakten Abmessungen bevorzugt und einen die sehr geringe Lichtstärke nicht stört. Das Gesamtergebnis ist gut. Ergonomisch gibt es nur wenige kleinere Einschränkungen, und optisch hat das Glas gar keine nennenswerten Schwächen, spielt aber auch auch nicht ganz vorne mit. Kappen gibt es keine, und auch die Tasche und das wenige Zubehör fallen minimalistisch aus.
Steiner Wildlife 10x42
Beim teuren Steiner Wildlife 10×42 handelt es sich um ein lichtstarkes, hochwertiges, gelungenes Fernglas mit einer sehr hohen Gesamtwertung. Abgesehen von der starken Verzeichnung am Rand und den nicht optimal korrigierten Farbsäumen spielt es optisch ganz vorne mit, und auch an der Ergonomie gibt es fast nichts auszusetzen. Damit ist es eine sehr gute 10x-Option für Leute mit größerem Budget. Das Problem des Steiner ist die Existenz des Omegon Talron HD 10×42, das für weniger als ein Viertel des Preises insgesamt noch etwas besser abgeschnitten hat, aber auch nicht so viel hermacht.
Opticron Imagic IS 12x30
Eines der nur zwei Test-Ferngläser mit Bildstabilisator ist das überaus unergonomische und lichtschwache Opticron Imagic IS 12×30, das aufgrund der sehr verwackelungsanfälligen zwölffachen Vergrößerung auch dringend auf diese zumeist einwandfrei funktionierende Hilfsmittel angewiesen ist. Näher ran kommt man im Test mit keinen anderen Fernglas, und die optischen Eigenschaften werden dem hohen Preis absolut gerecht. Das Glas eignet sich für den speziellen Einsatz und erfordert bei der Handhabung gute Nerven.
Zeiss Conquest HD 8x42
Beim Conquest HD 8×42 aus dem Hause Zeiss werden einem die eigentlich sehr guten ergonomischen und optischen Qualitäten durch eine starke Neigung zu Abschattungen verleidet. Aber auch ohne dieses Manko wäre das wertige Fernglas gerade im Vergleich zum gleichformatigen Testsieger schlicht und ergreifend viel zu teuer.
Olympus 10x42 PRO
Das Olympus 10×42 PRO gehört zu den teuersten Ferngläsern im Test und wiegt mit 665 Gramm so viel wie ein tpyisches 10×42-Glas. In Sachen Ergonomie gibt es sich kaum eine Blöße, und auch die Abbildungsleistung inklusive kaum merklicher Verzeichnung gehört zu den besten im Test. Lediglich Farbsäume sind nicht optimal kontrolliert. Im Hinblick auf den hohen Preis haben das übersichtliche Zubehör sowie die sehr schlichte und funktionsarme Tasche einen Tadel verdient.
Leica Ultravid 8x20
Beim Ultravid 8×20 handelt es sich um ein besonders kleines und leichtes Fernglas des deutsche Edelherstellers Leica. Es ist eines der teuersten und lichtschwächsten Gläser im Test und kann von der Handhabung her nicht ganz überzeugen, dafür aber mit seinem 113-Meter-Sehfeld und hervorragender optischer Leistung in allen Disziplinen. Die Retro-Tasche ist hochwertig, ansonsten ist das Zubehör für den Preis zu knapp bemessen.
AccuBuddy Binocular 12x26
Das AccuBuddy Mini Binocular gehört zu den meistverkauften Ferngläsern und hat das beste Preis-Leistung-Verhältnis im Test, landet aber zumindest in Sachen Abbildungsqualität souverän auf dem letzten Platz. Brillenträgerokulare fehlen, eine Dioptrienkorrektur ist aber an Bord. Als überwiegend annehmbar stellt sich die Ergonomie dar, in der Dämmerung ist das Billigprodukt aber wegen seiner extrem geringen Lichtstärke überhaupt nicht zu gebrauchen.
DDoptics EDX Fieldstar 8x30
Dass das tolle DDoptics EDX Fieldstar 8×32, das vom Format her zwischen allen Stühlen steht, es nicht in die Empfehlungen geschafft hat, ist eher unserem Testschema zu verdanken als mangelnder Qualität des Fernglases. Eines muss man aber feststellen: Selbst für das größte Sehfeld im Test und die insgesamt überzeugende Ergonomie und Abbildungsleistung ist es für knapp 600 Euro zu teuer. Klarheit und zentrale Auflösung gehören zu den besten im Test.
Bei gutem Licht leidet allerdings die Toleranz gegenüber Abschattungen, und mit der rechnerischen Lichtstärke ist es im Hinblick auf den ralativ kleinen Objektivdurchmesser auch nicht zum Besten bestellt. Im Hinblick auf den weiten Winkel ist am Bildrand eine maßvolle Verzeichnung feststellbar.
Hawke Nature Trek 8x25
Das kompakte Hawke Nature Trek 8 x 25 hat uns optisch und ergonomisch nicht ganz überzeugt. Wir hatten Schwierigkeiten, Abschattungen zu vermeiden, und die äußeren Bildränder sind erkennbar unscharf. Gut kontrolliert sind die Farbsäume, die Verzeichnung am Rand ist hingegen auffällig. Einen zu kurzen Lauf weist das Fokusrad auf, was präzises Fokussieren erschwert. Die Augenmuscheln sind verstellbar, aber zu locker, während die Ausstattung sich sehen lassen kann.
Celestron TrailSeeker 8x32
Vom Universal-Favoriten haben wir auch noch die kompaktere 8×32-Variante getestet, die im Hinblick auf den mäßigen Preis und die gute Gesamtperformance ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Die Ergonomie der Augenmuscheln und der Diotrienanpassung könnte besser sein, zudem sind eine mäßige Verzeichnung in Randbereichen sowie eine sichtbare Randunschärfe zu beobachten.
Zeiss Terra ED 8x32
Für Zeiss-Verhältnisse recht günstig kommt der Universal-Kompakt-Zwitter Terra ED 8×32 daher, erfordert bei viel Licht zur Vermeidung von Abschattungen aber auch etwas mehr Sorgfalt beim Halten. Auch sonst gibt es kleinere (!) optische Einschränkungen wie etwa eine dezente Randunschärfe und dezente Farbsäume zu vermelden. Punkten kann das Glas mit seiner guten Handhabung und dem recht weiten Sehfeld.
Zeiss Victory Pocket 8x25
Das schon ziemlich teure Zeiss Victory Pocket 8×25 kann mit seinem außermittigen Gelenk recht kompakt zusammgefaltet werden, die Handhabung lässt aber manchmal etwas zu wünschen übrig. Das Rad für die Zentralfokussierung ist zu klein, die Dioptrienanpassung fummelig und nur mühsam zu verstellen. Optisch macht der mit einem für sein Format sehr weiten Sehfeld gesegnete Winzling das Meiste richtig, im Hinblick auf den hohen Preis bleibt er allerdings in Sachen Randschärfe und Verzeichnung etwas und beim Zubehör erheblich hinter den Erwartungen zurück.
Minox BV 8x44
Mit seiner achtfachen Vergrößerung bei einem Objektivdurchmesser von 44 Millimeteren ist das Minox BV rechnerisch das lichtstärkste Fernglas im Test. Wegen des gemäßigten Preises und seiner guten Gesamtergonomie wäre es trotz leichter optischer Schwächen ein Aspirant für einen der vorderen Plätze gewesen. Obwohl wir die Abbildungsqualität hier beurteilen konnten, mussten wir das Binokular aufgrund eines Produktionsfehlers im linken Tubus aus der Wertung nehmen.
Eschenbach sektor D 8x42 compact+
Das mittelpreisige Eschenbach Sektor D 8×42 compact+ ist von der Ergonomie her top, leidet aber an der Neigung zu Abschattungen und kann in Sachen Detailkontrast und Chromatische Aberationen nicht mit den Besten im Test mithalten. Besonders auffällig ist die trotz nicht besonders weitem Sehfeld ausgeprägte kissenförmige Verzeichnung.
Eschenbach Arena D+ 10x50
Beim Eschenbach Arena D+ 10×50 handelt es sich um ein relativ günstiges 10-fach-Binokular mit sehr guten ergonomischen Eigenschaften und brauchbarer Lichtstärke, dessen klares und scharfes Bild allerdings an Farbsäumen und einer ungewöhnlich starken Verzeichnung leidet. Der Hauptgrund dafür, dass das Glas es nicht auf die vorderen Plätze geschafft hat, liegt an dem mit nur 94 Metern kleinsten Sehfeld im Test.
Vixen New Apex 8x24 DCF
Abgesehen von einer leichten Randunschärfe und starker Verzeichnung präsentiert das für Tageslicht prädestinierte Vixen New Apex 8×24 DCF eine sehr gute optische Leistung. Auch die Ergonomie gefällt, die klapprig wirkenden Augenmuscheln hätten wir uns aber zumindest verstellfest gewünscht. Die magere Ausstattung mit der billig wirkenden, hässlichen Tasche ist für keine Zusatzpunkte gut. Da gibt’s woanders mehr fürs Geld.
Steiner Safari UltraSharp 10x26
Abstand sollte man auch vom für die Leistung zu teuren Steiner Safari Ultra Sharp 10×26 nehmen. Das sehr lichtschwache Binokular hat genau drei positive Eigenschaften: Es ist sehr kompakt und leicht, wasserdicht und hat chromatische Abberationen gut im Griff. Ansonsten muss man Abbildungsleistung und Ergonomie wohl als recht freudlos beschreiben – da helfen auch über 1.000 Amazon-Rezensionen mit durchschnittlich 4,5 Sternen nicht.
Nikon Aculon A30 10x25
Das Nikon Aculon A30 10×25 ist trotz des guten Namens ein schlecht ausgestattetes und extrem lichtschwaches Billig-Fernglas mit hoher Vergrößerung und so einigen optischen und ergonomischen Schwächen, von denen wir exemplarisch nur die mäßige Auflösung auch in der Bildmitte nennen wollen. Wer mit achtfacher Vergrößerung auskommt, legt ein paar Euro mehr drauf und greift stattdessen zum viel besseren Kowa SV 8×25 DCF.
Opticron Explorer WA ED-R 8x32
Nicht empfehlen können wir das Opticron Explorer WA ED-R 8×32, da gibt es Besseres fürs Geld. Die Abbildungsleistung ist gut, erreicht aber nicht ganz das Niveau der besseren Konkurrenten. Probleme hatten wir vor allem mit ergonomischen Aspekten wie Erreichbarkeit und Friktion des Fokusrades sowie mit den Augenmuscheln und der Dioptrienanpassung.
Bresser Corvette 8x42
Wer durch unser Exemplar des Bresser Corvette 8×42 schaut, sieht unabhängig vom Motiv vor allem erst einmal Kidney Beans. Die Abschattungen waren so ausgeprägt und unvermeidlich, dass wir uns eine Beurteilung der optischen Eigenschaften erspart haben. Somit schafft es das Corvette auch nicht in unsere Wertung. Das ist insofern schade, als dass die Handhabung und die rechnerische Lichtstärke sich nicht nur für den sehr geringen Preis absolut sehen lassen können.
Levenhuk Sherman PRO 10x50
Dank Porro-Bauweise könnte das größte und schwerste Fernglas im Test in Gestalt des Levenhuk Sherman Pro 10×50 mit einem besonders ausgeprägten Stereoeffekt glänzen, aber leider haben uns massive Doppelbilder die Beurteilung der Optik unmöglich gemacht. Schaut man sich die Austrittspupillen aus etwa 30 cm Entfernung an, stehen diese kreuz und quer.
Somit haben wir das immerhin sehr günstige Sherman aus der Wertung genommen. Vorne wäre es aber ohnehin nicht gelandet, denn das nur mühsam erreichbare Fokusrad zieht auch diese Teilwertung in den Keller.
Vixen Foresta II ED 8x42
Beim Vixen Foresta II ED 8×42 handelt es sich um ein mittelpreisiges, lichtstarkes Fernglas mit einem sehr großen Sehfeld von 142 Metern, annehmbarem Zubehörumfang und suboptimaler Tasche. Mit der Ergonomie waren wir insgesamt nicht ganz zufrieden, schwerer wiegen aber die Doppelbilder, die vermutlich auf einen Zentrierungsfehler zurückzuführen sind. Auf eine Bewertung der optischen Eigenschaften mussten wir also verzichten und haben das Fernglas aus der Wertung genommen.
So haben wir getestet
Wir haben uns Dutzende von Ferngläsern in einem Preisbereich von 35 bis 1.100 Euro angesehen und 38 aktuelle Modelle für unseren Test ausgewählt, 33 sind derzeit noch erhältlich. Dabei haben wir sowohl renommierte Marken als auch weniger bekannte, aber vielversprechende Hersteller berücksichtigt.
Im Rahmen des Tests haben wir die Gläser auf zahlreiche optische, ergonomische und qualitative Kriterien hin untersucht und eine interne Bewertungstabelle mit verschiedenen Gewichtungen erstellt. Hier gehen wir kurz auf einige bewertungsrelevante Eigenschaften ein.

Ein von Fotoobjektiven bekannter Bildstabilisierer (»Image Stabilizer«, kurz »IS«) ist nur in einem der 22 Test-Ferngläser verbaut. Richtig Sinn macht so eine Konstruktion erst bei noch stärkerer Vergrößerung.
Wir finden es vorteilhaft, wenn es vorne und hinten Kappen gibt, am liebsten welche, die sich am Fernglas befestigen lassen und/oder Ösen für eigene Lösungen.
Das wichtigste Bedienelement bei jedem Fernglas ist natürlich das Einstellrad für die Zentralfokussierung. Dazu muss man wissen, dass die 10-fach-Gläser im Test grundsätzlich mehr Anpassungen brauchen, wenn man von der Nähe in die Ferne schwenkt. Das liegt daran, dass die sogenannte Tiefenschärfe bei stärkerer Vergrößerung geringer ist. Wir haben uns Erreichbarkeit, Lauf und Übersetzung der Fokusräder angesehen.
Normale Fehlsichtigkeit ohne stärkere Hornhautverkrümmung oder andere Besonderheiten lässt sich an einem Fernglas mithilfe der Zentralfokussierung ausgleichen. Für Menschen, deren rechtes und linkes Auge unterschiedliche Fehlsichtigkeiten aufweisen, verfügen die meisten Binokulare über eine Dioptrienkorrektur. Wir haben uns die Ergonomie der jeweiligen Lösungen angesehen.
Diese befinden sich überwiegend direkt am rechten Okular, wo sie unserer Erfahrung nach auch am besten aufgehoben sind. Um sie zu verwenden, schließt man das rechte Auge, visiert ein nahes Objekt an und stellt dann mit dem zentralen Fokusrad scharf. Sodann schließt man das linke und öffnet das rechte Auge, um nach einer kurzen Erholungspause mit der Dioptrienkorrektur das Bild für das rechte Auge ebenfalls scharf zu stellen.
Mäßige Sehschwäche kann vom Fernglas ausgeglichen werden
Der Brennpunkt gibt an, wie weit das Auge vom Okular entfernt sein muss. Der Abstand kann normalerweise durch justierbare Augenmuscheln – häufig aus Gummi oder besser aus Naturkautschuk – angepasst werden. Für Brillenträger mit stärkeren Gläsern sollte der Brennpunkt dieser sogenannten »Brillenträger-Okulare« möglichst weit hinten liegen. Hier kommt es auch darauf an, ob die Augenmuscheln beim Verstellen einen angenehmen Widerstand haben und vor allem, ob sie durch Andrücken an Gesicht oder Brille wieder ins Gehäuse geschoben werden.
Größere Augenmuscheln schirmen Umgebungslicht besser ab, sodass die Universalferngläser hier im Vorteil sind.
Beim Wasserschutz gibt es große Unterschiede, für uns war es vor allem wichtig, ob das Fernglas unter normalen Umständen wetterfest ist. Das trifft auf fast alle Kandidaten zu. Wer mit dauerhaften, harten Wettereinsätzen oder gar Unterwassersituationen rechnet, sollte sich auf jeden Fall die Herstellerwebseiten ansehen.
Ein Stativanschluss ist den meisten Nutzern wahrscheinlich eher egal, schadet aber auch nicht und hat z. B. bei Sternenbeobachtungen durchaus seinen Sinn. Bei den Gläsern im Test ist er ggf. mit einer Abdeckschraube versehen.
Eine mehr oder weniger schöne bzw. brauchbare Tasche liegt jedem Fernglas im Test bei. Weiteres Zubehör, das wir oft angetroffen haben, besteht zum Beispiel aus Abdeckkappen, Trageriemen, ausführlichen oder nicht so ausführlichen Bedienungsanleitungen, Garantieunterlagen und Mikrofasertüchern. Umfang und Qualität des Zubehörs haben wir auch ein wenig mit in die Bewertung einfließen lassen.
Auf die Punkte Lichtstärke, Dämmerungszahl und Austrittspupille sind wir schon eingegangen. Wir haben hier die rechnerischen Werte berücksichtigt. Weitere (subjektiv) wichtige Kriterien sind natürlich Auflösung, Schärfe, Klarheit und Detailkontrast. Außerdem haben wir überprüft und bewertet, ob und in welcher Stärke die oben angeschnittenen Abbildungsfehler vorliegen.
Die wichtigsten Fragen
Welches Fernglas ist das beste?
Unser Favorit ist das 2019 erschienene Kowa BD II 8×32. Es kommt mit der beliebten 8-fach-Vergrößerung, ist aber aufgrund seiner kompakten Bauweise nicht sehr lichtstark. Hinzu kommen eine ausgezeichnete Klarheit, Schärfe und vor allem das breiteste Sehfelder aller 8×32-Ferngläser im Test. Ergonomie und Qualitätsanmutung spielen ganz vorne mit. Andere Modelle haben es allerdings auch in unsere Empfehlungen geschafft.
Welche Arten von Ferngläsern gibt es?
Darüber könnte man ganze Referate halten – wir wollen hier nur die Wichtigsten vorstellen: Kompakt- oder Taschenferngläser dienen üblicherweise Amateurzwecken. Ihr geringes Gewicht macht sie zu idealen Reisebegleitern, jedoch häufig zu Lasten der Leistungsfähigkeit. Universalferngläser sind die klassischen Feldstecher, die beim Militär, bei der Jagd oder anderen Beobachtungen eingesetzt werden. Unter die Kategorie Großferngläser fallen fest installierte oder meist mit Stativ eingesetzte Ferngläser, wie man sie von touristischen Aussichtspunkten her kennt. Nachtferngläser sind auf den Einsatz in geringer Umgebungshelligkeit optimiert und haben eine hohe Lichtstärke.
Was bedeuten Zahlen wie "8x25" hinter den Produktnamen?
Die beiden Werte, die in der Regel hinter der Produktbezeichnung auftauchen, beschreiben die Vergrößerung und den Objektivdurchmesser. Die Kennzeichnung 8×25 bedeutet beispielsweise, dass eine achtfache Vergrößerung und ein Objektivdurchmesser von 25 Millimeter vorliegen. Diese Zahlen allein sagen jedoch noch wenig über die generelle Qualität eines Fernglases aus. Sie beziehen sich zunächst einmal auf Brennweite und Größe der Linsen, aus denen sich Basiswerte für Dämmerungszahl und Lichtstärke sowie die Größe der Austrittspupille berechnen lassen.
Wozu benötigt man ein Fernglas?
Ferngläser erfüllen zuverlässig unser Bedürfnis, die Grenzen unseres Sehapparats zu überwinden und Fernes ganz nah heranzuholen. Es gibt ganze Berufszweige von Seeleuten über Feuerwehrleute bis zu Förstern oder Vogelforschern, die ohne Fernglas gar nicht denkbar wären. Aber auch beim Wandern in den Bergen, auf Sportveranstaltungen oder auf Konzerten lohnt es sich, ein Fernglas dabei zu haben.