Feste Haarshampoos sind aktuell im Trend und die Auswahl ist in kürzester Zeit so groß geworden, dass wir mühelos 26 Testkandidaten finden konnten. Auch drei Haarseifen haben wir berücksichtigt, um die beiden Produktkategorien direkt miteinander zu vergleichen.
Bei beiden handelt es sich um alles andere als Innovationen. Viel mehr geht man zugunsten der Umwelt »back to the roots« – ein minimalistischer Ansatz, der auch Kompromisse einfordert. Vermehrt sind Verbraucher bereit Anwendungskomfort und nur geringe Vorteile zugunsten ökologischen Konsums hinzunehmen und dafür sogar ein bisschen mehr zu bezahlen. Festes Shampoo ist ein hervorragendes Beispiel für genau diese Konstellation.
Shampoo für zwischendurch? Hier lesen Sie unseren Trockenshampoo-Test
Allerdings ist der Anteil milder formulierten Produkten im Vergleich zu konventionellen Shampoos deutlich höher. Durch die überschaubaren Inhaltsstofflisten ist es auch ohne ein tiefgreifendes Chemieverständnis möglich, mildere Produkte herauszufiltern und so die Austrocknung der Kopfhaut und ein frizzy Finish der Haare möglichst gering zu halten.
Wunder für das Finish der Haare sollte man bei Shampoo Bars nicht erwarten. Die meisten Shampoos performen sehr ähnlich und neutral. Die Haare sind bestenfalls sauber, aber nicht wesentlich geschmeidig oder voluminös. Ausreißer gibt es nur nach unten in Form von Rückständen, plattem Haar oder Frizz.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Foamie Shake Your Coconuts normales Haar

Das Foamie Shake Your Coconuts für normales Haar ist ein modernes Waschstück mit Kordel und einem sehr angenehmem, fast schon cremigem Schaum. Die milde Formulierung trocknet nicht aus ohne einen beschwerenden Film auf den Haaren zu hinterlassen. Sie werden weder ausgetrocknet, noch strähnig oder fettig und eignen sich bestens für durchschnittliches Haar.
Der Duft ist trotz Parfüm und Duftstoffen nicht die Stärke dieser Variante und sticht etwas herb in der Nase, das nimmt man für ein gelungenes Gesamtpaket aber durchaus hin.
Die ungewöhnliche Form mit Kordel zum Aufhängen bietet in der Praxis zwar keine echten Vorteile, reduziert aber den Eindruck, man würde ein »Produkt zweiter Wahl« benutzen. Das Konzept wirkt durchdacht und reduziert das Gefühl eines Kompromisses.
Isana Festes Shampoo Cocos & Mandel

Zum kleinen Preis bietet das Isana mit Cocos-Mango-Duft ein festes Shampoo ohne deklarationspflichtige Duftstoffe. Es ist nicht das mildeste Produkt, trocknet aber nicht aus und bietet effizienten Schaum, sodass man dafür weniger oft nachreiben muss. Das klassisch geformte Waschstück liegt gut in der Hand und lässt sich auch schneiden ohne zu bröseln.
Die weiße, klassisch geformte Shampoo Bar duftet dezent nach Mango, weniger nach Kokos.
CD naturkraft Shine & Care

Das feste Shampoo mit Bio-Mandelmilch und Cranberry von CD kombiniert die Vorzüge unserer Favoriten und bietet effektiven, groben Schaum mit einer weichen Textur und hat noch Platz für ein Loch für eine Kordel. Das Haar fühlt sich nach der Reinigung unauffällig an, sodass man bei normalem Haar wenig Kompromisse eingeht, indem man auf flüssiges Shampoo verzichtet.
Besonders gelungen ist der milchige Duft ohne stechende Noten. Der Name ist also tatsächlich treffend. Vermutlich hat man die unschönen Gerüche mit den enthaltenen Duftstoffen kaschiert. In der Konzentration in einem Abwaschprodukt sollte das weitestgehend unproblematisch sein.
L'Oréal Men Expert BarberClub Festes Shampoo + Dusche

Das herb duftende L’Oréal Men Expert BarberClub Festes Shampoo wird auch als Duschprodukt beworben, das gilt aber für die meisten Shampoo Bars in unserem Test. Trotz »männlichem« Marketings mutet man den Herren der Schöpfung nicht wie so oft eine auffällig reizende Formulierung zu, sondern besticht mit einem sehr intensiven Duft nach herbem Rasierwasser entsprechend der Produktlinie. Es ist eine willkommene Abwechslung zu den sonst eher süßen Düften.
Lamazuna Weißtanne normales Haar

Das besonders feste Lamazuna mit Weißtanneöl für normales Haar soll mal ohne deklarationspflichtiges Tensid ausgekommen sein. Schade, denn dann wäre es zumindest auf dem Papier ein Beispiel, wie ein mildes Waschstück im hautfreundlichem pH-Bereich für die Haare aussehen könnte. Wer nicht direkt allergisch ist oder sehr sensibel reagiert, sollte damit kein Problem haben.
Der feine Schaum lässt sich schnell ausarbeiten und das Waschstück scheint trotz der geringen Menge durchaus ergiebig zu sein. Der Duft erinnert zwar an Tanne, ist aber primär etwas seifig und eher funktionell.
Vergleichstabelle

- Milchiger, weicher Schaum
- Griffiges Haar
- Praktische Form
- Kordel
- Seifiger Duft

- Angenehmer Duft
- Ohne deklarationspflichtige Duftstoffe
- Günstig

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Kordel
- Angenehmer Duft (milchig)

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Intensiver, runder Duft (herb)
- Sehr viele deklarationspflichtige Duftstoffe

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Festigkeit begünstigt Dosierung
- Wenig Produkt / teuer

- Milchiger, weilcher Schaum
- Griffiges Haar
- Praktische Form
- Kordel
- Enthält zahlreiche deklarationspflichtige Duftstoffe

- Leckerer Duft (Honig)
- Lässt sich einfach aufschäumen
- Ohne deklarationspflichtige Duftstoffe
- Relativ teuer

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Saurer pH-Wert

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Frischer, runder Duft (Melisse)
- Teuer

- Lässt sich einfach aufschäumen

- Mildes Tensid
- Viel Schaum
- Stumpfe, "quietschige" Rückstände auf Haar & Händen
- Enthält Polyquaternium-7 + deklarationspflichtige Duftstoffe

- Günstig
- Wenig Schaum
- Duftet nicht nach Rose
- Sehr fest, etwas bröckelig
- Recht hoher pH-Wert
- SCS als Haupttensid

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Ohne deklarationspflichtige Duftstoffe
- Leichte Rückstände

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Reizendes Tensid (ausschließlich SCS)
- Sehr hoher pH-Wert

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Austrocknend
- Leichter Frizz
- Bröckelt
- Duftet nach Kernseife

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Reizendes Tensid (ausschließlich SCS)
- Sehr hoher pH-Wert

- Eventuell für sehr trockenes Haar
- Strähniges Haar
- Schnell fettig
- Waschstück "schleimig"
- Unhandich & schäumt langsam auf

- Lässt sich einfach aufschäumen
- Form und Festigkeit praktisch
- Saurer pH-Wert
- Reizendes Tensid (ausschließlich SCS)
- Enthält viele ätherische Öle, deklarationspflichtige Duftstoffe
- Teuer

- Fluffiges Haar
- Seife (reizend)
- Sehr hoher pH-Wert
- Haare quietschen
- Sehr austrocknend

- Zufriedenheitsgarantie vom Hersteller
- Ohne deklarationspflichtige Duftstoffe
- Seife (reizend)
- Hoher pH-Wert
- Wenig Schaum
- Rückstände
- Duft gewöhnungsbedürftig

- Ergiebig (intensiver Schaum)
- Form praktisch
- Reizendes Tensid (ausschließlich SCS)
- Sehr hoher pH-Wert
- Frizz

- Intensiver, runder Duft (Honig)
- Form und Festigkeit praktisch
- Sehr aggressives Tensid (SLS)
- Sehr hoher pH-Wert
- Frizz
- Kopfhautjucken
- Teuer
- Enthält Lilial neben zahlreichen anderen deklarationspflichtigen Duftstoffen
Das sollten Sie über festes Shampoo und Haarseife wissen
Auf einmal waren sie da: viele, bunt verpackte Shampoo Bars und manch einer mag sich fragen, was es damit auf sich hat. Bevor man sich mit festen Shampoos eindeckt, sollte man sich vor allem fragen, was man von der Haarwäsche erwartet und zu welchen Kompromissen man nicht bereit ist. Denn die fordert die Integration oder gar Umstellung teilweise durchaus ein.


Die beiden überzeugenden Vorteile von festem Haarshampoo sind das reise- und sporttaschenfreundliche Format sowie der nachhaltige Grundgedanke: Man verzichtet auf Plastik und spart Ressourcen durch ein deutlich geringeres Transportgewicht (Warenlogistik).
Eine ökologische Wahl
Durch die wasserfreie Formulierung bedarf es keiner zusätzlichen Konservierungsstoffe. Das bedeutet wieder weniger Ressourcen, weniger Verschwendung sowie ein geringeres Risiko für allergische Reaktionen.
Erfreulich zu beobachten ist, dass die meisten (aber nicht alle) festen Shampoos auf mildere Tenside setzen als ihre flüssigen Pendants. Das geht mit großer Wahrscheinlichkeit damit einher, dass es sich um konzentriertes Tensid handelt.
Der Kompromiss für diese nachhaltigere Darreichungsform ist ein Produkt ohne moderne Zusätze und Technologien. Das muss aber kein Nachteil sein.

Festes Shampoo vs. Haarseife
Ein festes Shampoo ist ein seifenfreies Waschstück – auch als Syndet bekannt. Es besteht aus Tensiden, wie sie auch in flüssigen Produkten angewendet werden und können als Shampoo-Konzentrat verstanden werden. Seifen hingegen entstehen beim Verseifungsprozess von Ölen und starker Lauge.
Bei Naturseifen, die oft in Manufakturen gefertigt werden, achtet man dabei auf eine Auswahl hochwertiger Pflanzenöle, von denen ein Teil nicht verseift wird (Rezeptur angepasst). Diese sollen dann auf der Haut verbleiben und einen pflegenden Effekt haben (in Maßen, ansonsten wird sie nicht hart und schmierig).
Naturseifen bestehen aus Pflanzenölen und Lauge
Industriell gefertigte Seifen bestehen oft aus Palmöl oder Glycerin und es wird kein Überschuss einkalkuliert. Der durchschnittliche Kunde mag in der Regel die Reste am Waschbecken nicht. Die Seifenmasse wird als Zutat verwendet, mit anderen Inhaltsstoffen gemischt und entsprechend »fertig« unter den Inhaltstoffen gelistet, z. B. Sodium Palmate und Sodium Palm Kernelate, wie beim festen Shampoo von Nature Box in unserem Test.
Bei Naturkosmetik hingegen werden die Ausgangszutaten gelistet. Neben besagten Pflanzenölen das verwendete Wasser (Aqua) und die Lauge (meist Natriumhydroxid/NaOH/Sodium Hydroxide/Ätznatron, bei Kernseife Kaliumhydroxid/KOH). Bei der Grüne Valerie Aleppo-Seife wird nur in der Artikelbeschreibung »Lauge« erwähnt. Eine der Kosmetikverordnung entsprechende Deklaration nach INCI haben wir dort ebenso wenig wie auf der Produktverpackung finden können.

Ob eine Seife aus Palmöl oder einem »besseren« Pflanzenöl besteht, ist unerheblich dafür, dass das Ergebnis der Verseifung ein überaus reizendes Tensid ist, das die Haut austrocknen und die Hautbarriere schwächen kann. Bei industriellen Seifen kann man den pH-Wert hautfreundlicher einstellen, das bleibt bei Naturseifen in der Regel aus.
Die Aleppo-Seife wird damit beworben, dass durch den mehrjährigen Reifungsprozess der pH-Wert niedriger wurde, und betont damit selbst, dass es von Vorteil ist. Mit einem Wert von 8 ist man noch immer sehr weit von einem hautneutralem Wert von 5,5 entfernt.

Ein Nachteil von Seife ist, dass sie Rückstände auf den Haaren hinterlassen kann, der sich mit jeder Wäsche akkumuliert. Insbesondere bei hartem Wasser ist das Risiko für die sogenannte Kalkseife erhöht. Dagegen geht man mit saurer Rinse vor, bei der in Wasser gelöster Essig zum Nachspülen verwendet wird.
Unsere Autorin hat in Vergangenheit selbst Seife gesiedet und lange Zeit für Haut und Haar (inklusive saurer Rinse) verwendet. Die positiven Effekte beschränkten sich auf die Freude am Hobby, bunte Farben und schöne Gerüche. Nachdem die Haut aber stets trocken und das Badezimmerporzellan immer dreckig war, wurde sie unwiederbringlich aus dem Badezimmer verbannt.
Neben einer typischen Naturseife von Savion und der industriellen von Nature Box haben wir im Test auch die Grüne Valerie Original Aleppo Seife berücksichtigt.
Man spricht stets davon, Haare (und Nägel) seien totes Gewebe, darum ließe es sich nicht »gesund pflegen«. Einzig die Haarwurzeln sind an den Blutkreislauf angeschlossen und werden mit Nährstoffen versorgt, die einen gesunden Haarwachstum gewährleisten. Für gesundes Haar ist nicht Shampoo verantwortlich, sondern ein gesunder, genährter Körper. Für gesund aussehendes Haar lässt sich jedoch einiges tun.
So mild wie möglich – so effizient wie nötig
Haarshampoo, flüssig oder fest, dient in erster Linie der Reinigung des Haares. Talg, Schmutz, Schweiß, Schüppchen und Styling-Rückstände sollen entfernt werden. Zwar sollte eine effektive Reinigung Priorität haben, für gesundes Haar und Kopfhaut wählt man ein möglichst mildes Produkt zu wählen und es nicht zu lange im Haar zu belassen: vorbeugen statt reparieren!
Pflegestoffe in Shampoo kann man im Zweifelsfall als zweitrangig betrachten. Es lohnt sich nicht, Geld für diese oft werbeträchtigen Extras auszugeben, weil die meisten sowieso im Ausguss landen. Enthaltene Öle und Fette, die auf dem Haar verbleiben, wirken konditionierend und sorgen für Geschmeidigkeit und Schutz, müssen aber nicht teuer sein. Die Herausforderung ist es die passende Komposition für sein Haar zu finden und manchmal sind diese
Eine Ausnahme sind Schuppen-Shampoos. Sie wirken, indem sie den Stoffwechsel von Mikroorganismen stören, insofern die Schuppen durch sie verursacht wurden. Um Schuppen vorzubeugen, empfiehlt es sich, doppelt auf ein mildes Waschtensid zu achten. Man trocknet die Kopfhaut weniger aus und kompromittiert ihre Schutzbarriere nicht, sodass Mikroorganismen erst gar keine Chance bekommen, sich zu vermehren.
Der Duft der Bars bei der Anwendung ist in vielen Fällen anders als im Karton – mal deutlich angenehmer, mal ernüchternd. Schnuppern im Geschäft liefert oft also nur einen Anhaltspunkt.
Eine gute Spülung ist essenziell, um die Herausforderungen durch das Shampoo auszugleichen. Hier ist ein Mehrbetrag besser investiert. Auf viele wirkt es wie ein optionaler Schritt, dabei ist es wie eine Creme für die Haut nach dem Waschen. Es hilft den pH-Wert wieder zu normalisieren (Spülungen sind in der Regel sauer formuliert) und bringt wieder positiv geladene Ionen ins Spiel. Der Effekt ist beispielsweise, dass Haare sich nicht so leicht statisch aufladen können, besser kämmbar und weniger anfällig für Strapazen sind.
Leave-In-Produkte nach dem Waschen, z. B. mit Silkonölen, lassen das Haar nicht nur glänzen und leichter durchkämmen, sie schützen es auch zugleich vor mechanischen und hitzebedingten Schäden (z. B. Bürsten, Haargummis, Föhnen, Glätteisen oder Warmluftbürsten).
Gelegentliche Haarmasken mit ausreichend Wirkungszeit (mindestens eine halbe Stunde) und gegebenenfalls zusätzliche Wärmeeinwirkung, können Schäden vorbeugen. Nicht alle Öle schaffen es aufgrund ihrer Molekülgröße tatsächlich in das Haar einzuziehen (hier eine Liste), vom beliebten Kokosöl ist es jedoch bekannt. Praktisch ist ein solches Treatment direkt vor der Haarwäsche.
Die gute Nachricht im Fall der Shampoo Bars ist daher, dass das, was ihnen im Vergleich zu flüssigen Shampoos fehlt, eine Spülung sowieso viel besser hinbekommt. Für Glanz und Fülle gibt es effizientere Styling-Mittel.
Nachteile von festem Shampoo?
Für sensible und trockene Kopfhaut könnten Konzentrate zu austrocknend sein und langfristig für Jucken und Schuppen sorgen. Bei coloriertem Haar empfiehlt es sich, genau zu beobachten, ob die Farbe schneller verblasst und gegebenenfalls ein milderes Produkt zu wählen. Wer schwieriges Haar hat, bei dem nur bestimmte Produktkonstellationen zu einem gewünschten Ergebnis führen, wird feste Shampoos vermutlich sowieso nicht ins Visier nehmen, es dürfte hier aber noch schwieriger sein, das Haar zu bändigen. In jedem Fall spricht angesichts des Preises nichts gegen einen Versuch. Sollte er misslingen, kann man das Produkt anderweitig weiternutzen.
Milde Tenside sind zwar erfreulich, ihre Waschleistung fällt aber geringer als die von aggressiveren aus. Sie sind nicht für alle Haartypen und Vorlieben geeignet. Gegen sehr fettiges Haar oder wenn man viele hartnäckige Styling-Produkte benutzt, kommen sie eventuell nicht an. Muss man zweimal schäumen, verflüchtigt sich sowohl der ökologische als auch hautfreundliche Vorteil, weil man mehr Wasser verbraucht und die Haare länger als nötig dem Schaum aussetzt. Am besten, man probiert mit verschiedenen Tensidmischungen herum.
Shampoo Bars erst einmal ergänzend probieren
Letztendlich muss man sich nicht verbindlich zwischen traditionellen und festen Shampoos entscheiden: Im Wechsel angewendet spart man noch immer Plastikmüll – noch mehr natürlich, wenn man weniger flüssiges und hauptsächlich festes Shampoo verwendet.

Tendenziell nutzen Anwender mehr Produkt, als tatsächlich nötig wäre. Eine kleinere Menge flüssiges Shampoo mit etwas Wasser bereits in der Hand ordentlich aufzuschäumen, ist schon der halbe Weg zu gut verteiltem Shampoo. Auch die Häufigkeit des Haarewaschens kann man reduzieren. Nur ein oder zweimal pro Woche ist auch gesünder für Haar und Kopfhaut. Uns es spart ebenso Verpackungsmaterial.
Der Wasserverbrauch ist der größte Umweltfaktor bei der Haarwäsche und der ist bei festem Shampoo nicht geringer. Sich die Haare seltener, kürzer, mit weniger heißem Wasser zu waschen und vor allem beim Aufschäumen abzudrehen, macht einen wesentlich größeren Unterschied in der persönlichen Bilanz.
Feste Shampoos sind altbekannte Syndets
Entsprechend ist auch die Ergiebigkeit von festem Shampoo relativ. Viele Hersteller sprechen von einem Äquivalent zu zwei Flaschen Shampoo (meist werden 30 bis 35 Gramm auf 200 Milliliter umgerechnet). Diesen Vorteil lassen sie sich aber auch äquivalent bezahlen: Die Produkte kosten ein Vielfaches eines flüssigen Produktes selber Marke. Die Produktion fester Shampoos ist durchaus aufwändiger und teurer als die von flüssigen. Dass man Syndets aber schon seit Jahren für ein bis zwei Euro pro Stück kaufen kann, zeigt, dass man hier vor allem einen Trend mitfinanziert. Im nachfolgenden Bild die Inhaltsstoffe des festen Shampoos von CD (UVP 3,99 Euro für 75 Gramm) und das seifenfreie Waschstück von SebaMed (UVP 1,99 Euro für 150 Gramm).


Ob Waschstücke im Alltag praktischer sind, ist individuell. Nicht alle Produkte haben eine Kordel, um rundum zu trocknen und keine Rückstände zurückzulassen. Man munkelt, wenn ein Waschstück nicht mindestens einmal pro Dusche heruntergefallen ist, sei man noch nicht sauber genug. Keine Scheu ein Stück einfach durchzuschneiden, sodass es besser in der Hand liegt! Bei den meisten Syndets ist es unproblematisch, insofern man es beim Halbieren belässt. Bruch lässt sich einfach aufbrauchen.

Anwendung
Festes Shampoo wird ebenso wie Seife mit Wasser aufgeschäumt. Grundsätzlich kann man mit dem Waschstück über das nasse Haar streichen – gerade bei kurzem Haar schäumt es dann schnell auf – wir raten jedoch zum Aufschäumen in der Hand. So lässt sich die Menge viel besser im Auge behalten und man überdosiert nicht so schnell. Das konzentrierte Tensid ist austrocknend und könnte dann im Dauereinsatz die Kopfhaut stark irritieren. Darüber hinaus ist es natürlich verschwenderisch.
Als effektiv hat es sich erwiesen, Hände und Waschstück einige Sekunden unter lauwarmem Wasser zunächst anzuweichen, aufzuschäumen und dann noch einmal einige Milliliter Wasser unterzumischen. Dann wird auch als etwas schwerfälligen Texturen viel Schaum, sodass man den Vorgang seltener wiederholen muss.
Die Nutzung einer Spülung ist insbesondere bei festen Shampoos nur zu empfehlen – bei Haarseifen unentbehrlich.
Tenside in festem Shampoo
Tenside sind die waschaktiven Substanzen, die Haut und Haare reinigen, zugleich aber auch austrocknend und irritierend sein können. Je milder, umso besser – dennoch sollte man eine effektive Reinigung nicht hinten anstellen. Wenn man mit milden Waschstücken zweimal waschen muss, ist das von größerem Nachteil.
Wie man an den Inhaltstoffen der Waschstücke in der Tabelle erkennen kann, basieren fast alle auf den gleichen drei Tensiden: Sodium Coco-Sulfate (SCS), Disodium Lauryl Sulfosuccinate oder Sodium Cocoyl Isethionate. Dabei wird SCS gern mit einem der zwei anderen kombiniert, die beiden jedoch selten miteinander. Anders als SCS gelten diese zwei als milde Tenside.
Einige Produkte enthalten auch weitere Tenside in kleiner Konzentration und dienen der Feinjustierung der Textur. Milde Tenside können reizende in ihrem negativen Effekt abpuffern und sind daher stets willkommen. Ihr Nachteil ist eine geringere Waschleistung.
Lush setzt auf das aggressivste Tensid
Neben den Seifen bildet die Shampoo Bar von Lush eine Ausnahme in diesem Schema. Es setzt auf Sodium Lauryl Sulfate (SLS) als alleiniges Tensid. Es ist ein so stark irritierendes Tensid, dass es in der Kosmetikindustrie als Maßstab für das Irritationspotenzial anderer Stoffe dient: »auf einer Skala von mild bis SLS« sozusagen. Während andere Hersteller ihre Etiketten damit zieren, keine SLS (auch nicht verdünnt) zu benutzen, verkauft Lush ein Konzentrat.
Das »Coco« im Namen vermittelt einen natürlichen Touch, dahinter verbirgt sich jedoch eines der aggressivsten Tenside, die man für die Reinigung verwenden kann. Sodium Coco Sulfate besteht strukturell zu einem Teil aus SLS (Sodium Lauryl Sulfate).
Nicht unerheblich für den nachteiligen Effekt ist die Konzentration von SCS. Die Vorteile von SLS, SCS und SLES (Sodium Laureth Sulfate, in unserem Duschgel-Test thematisiert) sind ihre hohe Reinigungsfähigkeit und starker Schäumung. Das kann man sich in kleineren Dosen durchaus zu Nutze machen. Kombiniert mit einem milden Tensid kann man so das beste beider Welten erzielen, denn milde Tenside puffern die reizende Wirkung. Dafür sollte SCS möglichst weit hinten in der Inhaltsstoffliste stehen.
In unserem Test verwenden die Produkte von Sante, Logona, Alverde, Balea und Saules Fabrica hauptsächlich oder ausschließlich Sodium Coco Sulfate als Tensid (eine mit Naturkosmetik-Siegel zertifiziert keine Hautverträglichkeit).
pH-Wert von Shampoo Bars
Ein hautneutraler pH-Wert liegt bei 5,5. Damit ist es leicht sauer gegenüber dem neutralen pH-Wert von 7. Alles darüber ist alkalisch. Die Haut ist in der Lage, sich selbst wieder in die richtige Balance zu bringen, jedoch dauert das je nach Intensität der Lauge Stunden. Bis dahin ist der Eigenschutz kompromittiert und die Haut ist anfälliger für Reize und Mikroorganismen. Um der Haut entgegenzukommen, justieren die Hersteller viele basische Produkte mit etwas Säure. Bei Hautproblemen kann es Sinn ergeben, die verwendeten Produkte zu checken, ob zumindest dieser Faktor als Ursache oder Mitschuldiger ausgeschlossen werden kann.


Wir haben den pH-Wert der festen Shampoos mit Messstreifen (1 – 14) am Schaum gemessen (also leicht verdünnt und praxisnah) und dient nur der groben Orientierung, da die Konzentrationen nicht abgemessen sind. Sie zeigen jedoch eine deutliche Tendenz und werden auch bei der Nutzung verschieden aufgeschäumt angewendet. Neben der Herausforderung eines alkalischen pH-Wertes für die Haut, führt er zum Aufrichten der Haarschuppen (das macht man sich beim Haarefärben und -bleichen zu Nutze). Auch wenn man den Effekt mit Spülung oder saurer Rinse neutralisieren kann, ist das dennoch eine Strapaze.
Duftstoffe in festem Shampoo
Obwohl die festen Haarwaschmittel nicht annährend mit der Vielfalt, Intensität und den lieblichen Kompositionen von flüssigen Shampoos mithalten können, verzichten nur wenige Hersteller auf Parfum und deklarationspflichtige Duftstoffe – meist sind beide enthalten. Insbesondere letztere können die Haut irritieren und, langfristig angewendet, sensibilisieren und Allergien auslösen. Problematisch ist das vor allem, wenn sie beispielsweise in Cremes auf der Haut verbleiben. In Abwaschprodukten ist das Irritationspotenzial deutlich geringer, die Auswirkungen, auch ohne Sensibilität oder Allergie, sollten dennoch im Auge behalten werden.
Die runden Waschstücke von Saules Fabrica und Lush enthalten nicht nur viele unterschiedliche deklarationspflichtige Duftstoffe, sondern verwenden Lilial (Butylphenyl Methylpropional), vor dem universell gewarnt wird. Es wird derzeit neu bewertet und in Zukunft eventuell verboten werden.
Lilial wurde zwischenzeitlich als Bestandteil von Kosmetik innerhalb der EU verboten. Produkte wurden zum März 2022 zurückgerufen, sodass auch die beiden Shampoo Bars aus unserem Test vorerst nicht mehr erhältlich sind.
In dem Shampoo Bar von Guhl ist das kationische Polymer Polyquartenium-7 enthalten, von dessen Einsatz wir bereits im Duschgel-Test abgeraten haben. Es lässt einen Film zurück, um Duft lange wahrnehmbar zu machen und statische Aufladung zu vermeiden. Man fixiert damit aber auch reizende Substanzen wie Tenside auf der Haut.
Testsieger: Foamie Shake Your Coconuts für normales Haar
Das feste Shampoo »Shake Your Coconuts« für normales Haar von Foamie ist unübersehbar. Seine besondere, leicht futuristische Form und die Kordel springen direkt ist Auge. Und tatsächlich ist so eine Aufhängevorrichtung bei Waschstücken von großem Vorteil. So können sie nach der Anwendung von allen Seiten gleichmäßig trocknen, ohne eine schleimige Pfütze zu hinterlassen oder an der Unterlage festzukleben.

Foamie bildet nach etwas Anlauf einen ganz besonders milchigen Schaum, der sich in der Hand cremig anfühlt. Mit zusätzlichem Wasser kann man mehr Luft untermischen, sodass es sich gut verteilen lässt. Es ist nicht das ergiebigste Produkt, aber definitiv in Ordnung, zumal der Preis fair ist.
Der Duft ist recht intensiv, leicht seifig und stechend und scheint keine echte »Note« zu haben. Im Vergleich zu manch betörendem Flüssig-Shampoo kann leider auch dieses (wie auch kein weiteres im Test 03/2021) mithalten. Man verzichtet trotzdem nicht auf Parfum und deklarationspflichtige Duftstoffe. Minzöl enthält es zudem auch, das nicht jeder mag oder verträgt.

Sodium Cocoyl Isethionate ist hier als einziges Tensid im Spiel, das Shampoo enthält kein Sodium Coco-Sulfat (oder Aggressiveres). Der eingestellte pH-Wert im hautverträglichen Bereich von 6 bis 7 sollte langfristig wenig Probleme bereiten. Die milchige Textur weist auf die enthaltenen Öle und Glycerin hin und könnte für schnell fettendes Haar unter Umständen zu wenig Waschleistung bieten. Einen Versuch ist es wert.
Wir begrüßen es, dass diese Marke das angestaubte Image von Waschstücken etwas aufwirbelt. Sie zeigt, dass es moderner geht, ohne teuer zu sein oder Abstriche bei der Formulierung hinnehmen zu müssen.
Foamie Festes Shampoo im Testspiegel
Unser Favorit wurde von der Stiftung Warentest in einem allgemeinen Shampoo-Test (Ausgabe 06/2020, kostenpflichtig verfügbar) als »befriedigend« bewertet, wobei die Abwertung primär auf die Anwendung (30 Prozent der Gesamtnote) und nicht die Pflegeeigenschaften (»gut«) zurückzuführen ist. Im Vergleich zu den im Test ebenfalls berücksichtigten Flüssig-Shampoos ist es natürlich weniger komfortabel.
Eine Einstufung als Mogelpackung wegen des großen Kartons trug zur Abwertung bei. Dass ein etwas größerer Karton als »mangelhaft« eingestuft wird, ist allerdings sehr streng. Es verzerrt das Gewicht nicht so wesentlich, wie beispielsweise ein doppelwandiger Tiegel.
Öko-Test (Ausgabe 09/2020, kostenpflichtig verfügbar) hat den Foamie mit »sehr gut« bewertet. Allerdings erhielten dieses Prädikat auch zahlreiche Produkte, von denen wir wiederum abraten.
Alternativen
Abwechslung ist gerade bei Shampoo Bars sinnvoll, sodass wir noch weitere gelungene Vorschläge zum Ausprobieren haben.
Gut & Günstig: Isana Cocos-Mango
Isana festes Shampoo Cocos-Mango duftet tatsächlich subtil nach Mango auf eine angenehm authentische Art. Das weiße Waschstück ist ganz traditionell länglich und abgerundet geformt und schäumt etwas glitschig zu größeren Blasen auf. Das erleichtert das Verteilen und sorgt für eine angenehme Dosierung.

Das Waschergebnis ist unauffällig und angenehm, wie bei den meisten Produkten im Test. Es gibt keine positiven aber auch keine negativen Beobachtungen, was sicherlich auch mit dem Einsatz von Spülung einhergeht.
Das Produkt ist günstig, sehr kompakt und bunt verpackt und verzichtet trotz Parfum auf weitere deklarationspflichtige Duftstoffe. Die Tensidmischung ist nicht so mild wie beim Foamie, da es SCS an zweiter Stelle gelistet hat, basiert aber auf dem milden Disodium Lauryl Sulfosuccinat. So fühlt sich die Haut nicht ausgetrocknet an und eine gute Waschleistung kann vorausgesetzt werden.


Auch gut: CD Shine & Care für trockenes & glanzloses Haar
CD mit Bio-Mandelmilch und Cranberry ist ein weißes, ovales Waschstück mit Loch für eine beigelegte Kordel. Die Form liegt gut in der Hand und man kann einfach viel lockeren und weichen Schaum bilden. Das Produkt wirkt ergiebig und ist im Test unser Duftfavorit: einfach milchig ohne stechende Seifennote.

Es wirkt nicht nur optisch wie ein Hybrid aus Foamie und Isana, auch die Textur kombiniert ein wenig der Cremigkeit mit den gröberen, effizienten Blasen.
Mittlerweile ist das Produkt unverpackt und trägt den Zusatz »Shine & Care«. Es ist jedoch identisch formuliert.
Tatsächlich ist die Formulierung der von Isana ähnlich auch über die Tensidmischung aus mildem Disodium Lauryl Sulfosuccinat und effizientem SCS hinaus. Leider musste man für den Duft auf diverse deklarationspflichtige Duftstoffe zurückgreifen.


Duft-Empfehlung: L’Oréal Men Expert BarberClub Festes Shampoo + Dusch
Das feste Shampoo von L’Oréal Men Expert aus der BarberClub-Linie unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung wenig von den anderen Produkten, was erfreulich ist. Gerne sind für Männer konzipierte nämlich unnötig aggressiv zur Haut. Für sehr empfindliche Kopfhaut ist das viele Parfum in diesem Waschstück nicht die erste Empfehlung. Davon aber abgesehen wird auch auf milde Tenside gesetzt und der pH-Wert ist hautneutral eingestellt.

Eine Empfehlung möchten wir primär wegen dem Duft aussprechen. BarberClub sagt im Prinzip alles – L’Oréal weist auf ätherisches Zedernholzöl hin. Passt. Sicherlich ist es keine komplexe Komposition und ein wenig stereotypisch, dafür aber intensiv und lange wahrnehmbar und eine willkommene Alternative zu den sonst eher weichen oder seifigen Noten.


Der Duft ist so intensiv, dass das ganze Büro duftete, nachdem wir die Textexemplare gesammelt darin haben stehen lassen. Er überschattete selbst die anderen sieben Produkte für das Test-Update. Mit der Zeit lässt die Intensität etwas nach und ist auch im Haar nicht deutlich wahrnehmbar, aber erfreulich für die Sinne – nicht nur für Männer.
Die Performance ist unauffällig. Die Shampoo Bar schäumt gut auf und lässt sich einfach verteilen. Das Haar ist nach der Wäsche weder fettig noch strohig.
Indie-Bar: Lamazuna für normales Haar
Die Guglhupf-Form des festen Shampoos von Lamazuna, einer unabhängigen Marke (Indie), für normales Haar mit Weißtannenöl ist niedlich und bietet Verschenkpotenzial. Es ist eher kompakt, hat im Vergleich eher geringes Gewicht und die Form eignet sich eher, um direkt am Haar als in den Händen aufgeschäumt zu werden. Das Waschstück ist recht fest, schäumt aber schnell auf. Der Schaum ist eher feiner, lässt sich aber gut verteilen. Alles in allem scheint es die geringere Füllmenge mit Ergiebigkeit auszugleichen.

Die Formulierung ist weitestgehend vorbildlich: Sodium Cocoyl Isethionat wird um zwei Zuckertenside ergänzt, die aufgrund ihrer Verträglichkeit stets willkommen sind. Sie erklären vermutlich auch den eher hohen Preis. Auch auf einen hautfreundlichen pH-Wert um 5 hat man geachtet.


So verwundert es nicht, dass es nicht austrocknet. Dem trockenen Haar kann man aber keine Vorteile ansehen oder sie spüren. Schade, dass man nicht auf Duftstoffe verzichtet hat, denn dann wäre es vorbildlich. Zwar kann man schon einen Duft wahrnehmen, den man mit etwas Fantasie Nadelhölzern zuordnen könnte, primär riecht es aber eher nach Seife.
Außerdem getestet
Nivea pH Balance normales Haar
Als einziges festes Shampoo in unserem Test widmet sich Nivea der pH-Balance auf auf der Verpackung und präsentiert den einzigen sauren Schaum im Test (im Update auch Lavera). Die Haut freut sich über eine Herausforderung weniger. Das ovale Waschstück ist weiß und duften nur ganz subtil seifig-fruchtig.

Der Schaum erinnert an den von CD und ist schnell aufgebauscht. Das überrascht nicht: Die Produkte sind sehr ähnlich formuliert. auch über die Tenside hinaus. Nur schafft es Nivea auf deklarationspflichtige Duftstoffe zu verzichten. Man muss bedenken, diese werden auch zum Überdecken von stechenden Nuancen benutzt. In diesem Fall riecht man, was bei anderen Produkten kaschiert wurde.
Das Ergebnis kommt ohne Frizz aus, keine Rückstände.
Garnier Wahre Schätze Beruhigend
Beim Garnier Wahre Schätze Festes Shampoo »Sanfte Hafermilch« handelt es sich um eine beige getöntes, blattförmiges Waschstück, das angenehmen Schaum bildet und wahrnehmbar milchig-süß duftet. Es hat einen fairen Preis und ist ebenso wenig beeindruckend wie besorgniserregend. Ein solides Mittelmaß, das man ausprobieren kann, aber auch keinen Grund bietet unbedingt dieses zu nehmen.

Die Formulierung ist wegen des SCS nicht direkt mild, da es aber in geringerer Dosis enthalten ist, trocknet es nicht spürbar aus. Es ist parfümiert und enthält zwei deklarationspflichtige Duftstoffe. Bei einem Produkt, das beruhigend wirken soll, hätte man zumindest auf letztere verzichten können.
Balea Lovely Rose
Das Shampoo Lovely Rose von Balea ist ein kompaktes, quaderförmiges Waschstück mit intensiver Rosatönung und einem sehr dezenten Duft, der jedoch keine Rosen erahnen lässt. Die neue Oberfläche ist sehr glatt, fast schon scharfkantig und bedarf einiges an Mühe, um erst einmal aufgeschäumt werden. Hat es Starthilfe, bildet es einen weichen Schaum. Tendenziell muss man hier auch wieder Produkt »nachrubbeln«.

Im feuchten Haar eher unauffällig, wirkten die Haare getrocknet etwas stumpf und platt. Es könnte tagesformabhängig sein, aber es könnte auch an der eher austrocknenden Formulierung auf SCS-Basis liegen. Das an zweiter Stelle in der Inhaltsstoffliste verwendete Tensid ist milder und puffert den Effekt. Der pH-Wert liegt im annehmbaren Bereich von 6 bis 7.
Das Gesamterlebnis in Kombination mit dieser eher unterdurchschnittlichen Formulierung kann uns keine Empfehlung entlocken.
Nature Box Feuchtigkeit
Bei dem Nature Box Feuchtigkeits-Shampoo handelt es sich um Seife auf Palmölbasis. Anders als bei den Naturseifen wie der von Savion handelt es sich um ein industriell gefertigtes Produkt, sodass der pH-Wert ordentlich nachjustiert wurde (wir haben ca. 5 gemessen). Die runde, flache Form ist halbiert gut zu handhaben, im Ganzen jedoch etwas groß. Man erhält sehr schnell viel Schaum. Er ist recht locker und kann so gut im Haar verteilt werden.
Das Produkt wurde zwischenzeitlich umformuliert und ist keine Seife mehr, sondern ein Syndet und ähnelt der Formulierung von Schauma.
Der austrocknende Effekt der Seife wird hier gefühlt gelungen gepuffert. Die Haut wird nicht ausgetrocknet , das Haar war weder im feuchten Zustand noch getrocknet auffällig. Langfristig angewendet sollte man aber das Resultat im Auge behalten und mit milderen Alternativen vergleichen. Es duftet neutral bis frisch.

Logona Pflege Shampoo
Das Logona Festes Pflege Shampoo ist ein blattförmiges Seifenstück mit Naturkosmetik-Zertifizierung und einem leicht krautigem Duft. Es lässt sich relativ gut aufschäumen und leicht verteilen. Die Haare fühlen sich nass wie trocken unauffällig an. Das Erlebnis ist alles in allem neutral.

Die Shampoo Bar ist identisch mit der von Sante formuliert. Beide Produkte basieren auf Sodium Coco-Glucosid mit einem kleinen Anteil Betain als Tensidmischung, das den austrocknenden Effekt etwas puffern dürfte. Bedauerlicherweise hat man den pH-Wert in einem hohen Bereich gelassen, was eine Spülung oder Rinse unumgänglich macht. Der Duft ist leicht krautig.
Sante Family Feuchtigkeits-Pflege-Shampoo
Sante Family Festes Feuchtigkeits-Pflege-Shampoo ist von der Formulierung identisch mit Logona. Die beiden Produkte wurden zeitgleich halbseitig verwendet und bis auf die andere Form (das Blatt liegt besser in der Hand) konnten wir keinen Unterschied feststellen. Beide schäumen nach etwas Anlauf angenehm und das Haar fühlt sich in Ordnung an. Der Duft ist zitrusfruchtig und durchaus präsent.

Das pH-Messstäbchen dieses Schaums zeigte den alkalischsten Wert von allen. Es ist natürlich nur eine variable Momentaufnahme, zeigt aber, bis zu welchen Werten es hochgehen kann. In Kombination mit dem recht harschen Tensid können wir beide Produkte nicht empfehlen.
Klar Muskat & Vanille
Klar festes Shampoo Muskat & Vanille ist ein quaderförmiges Waschstück, das trocken intensiv nach Vanille duftet, eingeweicht aber eher nur Kernseife. Es schäumt schnell und sehr intensiv auf, ist sehr ergiebig und kann von feinporigem Schaum bis zu großen Blasen aufgerieben werden.

Leider hinterlässt das Syndet Haut und Haare sehr trocken zurück. Hände spannen und das Haar wirkt etwas frizzy und trocken. Überraschend, dass es auf dem eigentlich milderem als Tensid basiert. Auch der pH-Wert des Schaums liegt in einem guten Bereich um 5 bis 6. Die Textur ist ein wenig Spröde, sodass das Waschstück beim Durchschneiden leider mehrteilig zerbröselt ist.
Grüne Valerie Original Aleppo Seife
Die Original Aleppo-Seife von Grüne Valerie in der Variante mit 80 Prozent Olivenöl und 20 Prozent Lorbeeröl wurde über sechs Jahre lang gereift. Laut Hersteller senkt eine lange Reifedauer den pH-Wert (wir haben beim Schaum ca. 7 bis 8 gemessen). Auch wird die Seife optisch rustikal und bekommt eine Art Patina. Eine interessante Vorstellung gibt es auf dem Vegan Beauty Blog. Das Seifenstück ist sehr groß und sollte für handliches Arbeiten geteilt werden, ist aber recht spröde, sodass man ein scharfes, eventuell vorgewärmtes Messer verwenden sollte.

Der Duft beider Öle ist gewöhnungsbedürftig und schwer zu beschreiben. Er bleibt auch ein wenig im Haar zurück, wie auch die Öle selbst. Haut und Haar sind nach dem Spülen spürbar mit einem Film versehen. Das trockene Haar hängt etwas schlapp herunter, ist aber ansonsten nicht fettig. Dieser Rückstand wird das Wunder an diesem Mittel sein, das Hersteller versprechen und viele Nutzer zufrieden bestätigen.
Unsere beiden Tester hatten vor einigen Jahren bereits Aleppo-Seife über längere Zeit verwendet und haben die Anwendung abgebrochen. Bei Schuppenflechte wurden die Symptome schlimmer. Die Reibeisenhaut wurde nicht besser, die Haut allgemein nicht gepflegt. Besonders nervig ist, dass dieser auch auf dem Porzellan zurück bleibt. Durch die grüne Farbe ist es immer sichtbar.
Savion Haarwaschseife Nelke-Teebaum
Die Savion Haarwaschseife Nelke-Teebaum ist eine traditionelle Naturseife auf Kokosölbasis gesiedet in einer deutschen Manufaktur. Sie duftet entsprechend ihrem Namen vorrangig nach Nelken und nur mit viel Fantasie nach Teebaumöl. Dafür ist der Duft intensiv und durchaus interessant. Es sind auch weitere Pflanzenöle enthalten, von denen jedoch eher ungewiss ist, ob sie den Verseifungsprozess unbeschadet überstehen. Zumal sie eher hinten in der Liste stehen und damit nur in einer »dekorativen« Menge verwendet wurden.

Das recht große Seifenstück schneidet man am besten durch, damit es handlich genug ist. Es bedarf ein wenig Aufwand, um ihr Schaum zu entlocken. Hat man es aber losgetreten, versorgt die Seife einen mit ausreichend Schaum bei moderater Menge. Nach dem Abspülen quietscht das Haar und fühlt sich sehr stumpf an. Getrocknet ist das Haar fluffig und geschmeidig. Wir haben die Seife halbseitig mit der Aleppo-Seife verwendet und es fühlte sich an, als gehöre jede Kopfseite zu einer anderen Person.
Der pH-Wert von 8 bis 9 begründet vermutlich die Beobachtungen. Der alkalische Schaum raut die Schuppenschicht der Haare an, sodass sie zwar voluminöser werden, aber auch anfälliger für Bruch werden. Langfristig angewendet sollte auch die Kopfhaut beobachtet werden. Obwohl das Ergebnis grundsätzlich angenehm ist, können wir Seifen allgemein basierend auf dem dermatologischem Verständnis nicht empfehlen.
Alverde Kokos-Duft
Das Alverde Shampoo mit Kokos-Duft war eines der ersten in Drogerie und bietet zu einem moderaten Preis ein recht hartes, fast schon scharfkantiges, rundes Waschstück in blauer Farbe. Man muss durch die glatte Oberfläche etwas länger reiben bist ein etwas gröberer, Schaum entsteht. Die Dosierung grundsätzlich unproblematisch und das Haar lässt sich mit mehreren Durchgängen aufschäumen.

Problematisch ist der Widerspruch zwischen Produktversprechen pflegend, schonend und sanft zu sein. Das Gegenteil ist der Fall. Die Haare sind nach dem Waschen recht strohig (unter den Syndets intuitiv das schlechteste Ergebnis) und die Hände stark ausgetrocknet. Im Dauereinsatz würde die Kopfhaut vermutlich auch schnell reagieren.
Alverde bedient sich exklusiv an Sodium Coco-Sulfat (siehe oben) als Tensid und gehört damit zu den reizenden Shampoo Bars, die wir nicht empfehlen können. Zusätzlich hat man offenbar »vergessen« den pH-Wert einzustellen. Mit einem pH-Wert von 9 ist es alkalischer als nötig und vor allem zu hoch, als man ruhigen Gewissens empfehlen könnte. Gerade angesichts der Popularität der Marke halten wir dies für unverantwortlich.
Lush Honey, I washed my hair
Lush Honey, I washed my Hair ist ein rundes, recht festes Shampoo Bar, das grob in der Textur wirkt. Es ist gelb getönt und enthält grobe Stücke, die wie Honigwabe aussieht und es laut Inhaltsstoffliste auch ist. Der intensive, runde Honigduft kommt jedoch von einem Parfumöl.
Aufgrund des enthalten Lilials wurde das Produkt vom vom Markt genommen.
Das feste Shampoo schäumt bei erster Berührung mit Wasser und bedarf nur wenig Reibung für viel Schaum. Das überrascht angesichts des verwendeten Tensids nicht: SLS (Sodium Laryl Sulfat), dessen Problematik wir im Service-Teil erläutert haben.
Die Haare waren nach der Wäsche trotz Spülung sehr frizzy, wirkten trocken und fielen nicht glatt. In der Vergangenheit hatten beide Tester schon ein vergleichbares Produkt der Marke über längeren Zeitraum verwendet und nach einigen Wochen entsorgt, nachdem beide Schuppen und stark juckende Kopfhaut bekommen hatten.

Wir können nur absolut abraten, das Produkt zu verwenden. Es bietet einem keinerlei Vorteile, ist verhältnismäßig teuer und schadet auch gesunder Kopfhaut langfristig.
Der pH-Wert des Schaums liegt bei 6 bis 7. Das Produkt beinhaltet neben diversen deklarationspflichtigen Duftstoffen auch das umstrittene Lilial. Mit einem solchen Produkt durchzukommen und Erfolg zu haben, gelingt nur mit einem Image wie Lush es pflegt. Sehr erschreckend.
Foamie Hibiskiss für geschädigtes Haar
Nachdem uns Foamie für normales Haar uns überzeugt hat, wollten wir ausprobieren, ob das Lob auch auf die anderen Varianten der Marke übertragbar ist. Wir haben daher Foamie Hibiskiss für geschädigtes Haar getestet und konnten keine wirklichen Unterschiede bei der Anwendung feststellen. Das ist positiv und negativ zugleich.
Positiv ist natürlich die Performance, weil auch hier ein schöner, weicher Schaum entsteht, sich angenehm verarbeiten lässt und beim Resultat keinen Grund zu Tadel bietet. Negativ ist es, weil es ernüchternd ist und einem die Grenzen eines festen Shampoos noch einmal vor Augen führt. Wir hatten schon vermutet, dass ein Sortiment unterschiedlicher Sorten primär dazu dient, den Kunden die Illusion von Auswahl zu bescheren. Wer ein anderes Resultat möchte, wird vorerst eher zu einer anderen Marke greifen müssen.

Die Inhaltsstoffe bestätigen, dass hier wenig anders ist. Die Basis ist identisch. Der Rosane Foamie enthält jedoch anders als der blaue einige deklarationspflichtige Duftstoffe sowie das namensgebende Extrakt der Hibiskusblüte. Als wasserlöslicher Bestandteil rechnen wir nicht mit einem wahrnehmbaren Effekt. Wiederum ist hier kein Weizenprotein enthalten, was wiederum durchaus einen winzigen Beitrag leisten könnte.
Nun kritisieren wir die Duftstoffe, müssen aber zugeben, dass sie den Duft deutlich angenehmer machen. Das Seifige ist weg. Stattdessen gibt es einen weichen, blumigen Duft. Wer ein milderes Produkt möchte, greift zu blau – ist einem ein schönerer Duft lieber, ist man mit rosa besser bedient.
Nuxe Reve De Miel Festes Shampoo
Würde es der Name des Nuxe REVE DE MIEL Shampoos nicht bereits verraten, wüsste man beim Anblick des Waschstücks sofort, wonach es duftet. Optik und Honigaroma machen dieses Produkt zu einem gelungenen Geschenk und auch zu einer interessanten Alternative zum aggressiven Produkt von Lush. Wobei die Honignote hier ein wenig natürlicher aber auch schwerer anmutet.


Das relativ flache Syndet liegt gut in der Hand und schäumt sehr einfach und schnell auf. Das Relief ist insofern tückisch, weil man sieht, wie schnell es sich verbraucht. Die Haare sind nach der Wäsche etwas platter als be anderen Produkten, aber müssen nicht vorzeitig gewaschen werden. Es geht besser, definitiv aber auch schlechter. Auch hier wird der Duft vermutlich ausschlaggebend sein. In der Inhaltsstoffliste entdeckend wir bis auf den Honig nichts, das überraschend wäre. Für den Duft ist jedoch das höher dosierte Parfum verantwortlich.
Auch dieses feste Shampoo ist in Papier gewickelt und kommt ohne Karton aus.

Marlies Möller Solid Melissa Shampoo
Das Marlies Möller Solid Melissa Shampoo ist das teuerste Produkt in unserem Test (am UVP bemessen), obwohl es mit 100g auch großzügig portioniert ist. Hier zahlt man sicherlich auch den professionellen Namen. Dafür bekommt man ein strahlend grünes, geradliniges Waschstück mit einem durchschnittlich intensiven aber raffinierten, runden Melisseduft mit einer süß-molchigen Note. Viel mehr kann man nicht hervorheben. Denn derzeit gibt es keine nennenswerten Inhaltsstoffe oder Technologien, die in festen Shampoos verbauen kann, mit denen ein hoher Preis gerechtfertigt werden könnte.

Das Produkt ist sehr fest und lässt sich nicht schneiden. Dann zerbröselt es leider. Dafür schäumt es schnell und wohldosiert auf. Das Ergebnis ist uns weder positiv noch negativ aufgefallen. Die Haare waren zwar schön fluffig, aber auch etwas trockener als bei anderen Produkten. Es ist zwar Kokosöl enthalten, vermutlich aber eher wenig. Dafür ist Weizenprotein wie beim Testsieger auch dabei. Liebhaber von Melisse mit normalem Haar sollten nicht enttäuscht werden.
Lavera Frische & Balance
Während unseres ersten Testdurchlaufs gab es das Lavera Frische & Balance Shampoo als Mitbewerber zu den Produkten von Logocos (Sante, Logona, vermutlich Alverde im Auftrag) noch nicht. Wir waren daher sehr gespannt, ob es als bekannte, verbreitete Naturkosmetik besser machen würde.

Wir sind erfreut zu sehen, dass man das pH-Faux-pas tatsächlich umgangen hat. Sogar deutlich sauer um einen Wert von ca. 3 statt wie die meisten anderen um 5.5 ist es geworden. So steht auch die Zitronensäure erstaunlich weit vorne in der Inhaltsstoffliste. Leider wird sie von zahlreichen ätherischen Ölen, deklarationspflichtigen Duftstoffen und auch noch Parfum ergänzt. Das Resultat dessen ist ein dennoch etwas schwächerer, krautig-frischer Duft. Eine Option für sensible Kopfhaut ist es nicht, zumal man hier auch hauptsächlich SCS verwendet.
Der Schaum bildet sich recht gut und schnell. Das runde Waschstück ist recht hart, lässt sich aber durchschneiden ohne zu bröseln. Bedauerlicherweise empfanden wir das Ergebnis als auffällig trocken und das Haar etwas frizzy. Der pH-Wert allein reicht leider nicht aus.
Niyok 3-in-1 Körper + Haar + Gesicht
Anders als beim Multi-Purpose-Produkt von L’Oréal Men Expert scheint die Rechnung beim festen Shampoo von Niyok 3-in-1 Körper + Haar + Gesicht nach hinten losgegangen zu sein. Das recht klobige Waschstück hinterlässt einen fettigen Film auf den Haaren. Sie sind direkt nach der Wäsche strähnig und platt, mussten vorzeitig wieder gewaschen werden. Das macht bei der Anwendung auf der Körperhaut sicherlich Sinn, ist höchstens bei sehr trockenem Haar erwünscht – beworben wird es für normales.

Ein weiterer Nachteil ist, dass das Waschstück sich überdurchschnittlich stark aufweicht. Das Resultat sind Rückstände in der Seifenschale und Abdrücke auf dem Bar selbst. Zudem ist das Risiko auszurutschen erhöht, sollte es einmal herunterfallen.
Ansonsten handelt es sich um zertifizierte Naturkosmetik. Auch hier wird auf SCS als Haupttensid gesetzt. Anders als bei beispielsweise Sante wurde der pH-Wert eingestellt und ein milderes Tensid hinzugefügt, sodass es milder wird.
Zwar ist das Syndet parfümiert, enthält auch einige deklarationspflichtige Duftstoffe, riecht jedoch nahezu neutral. Um den leicht an Honig erinnernden Duft wahrzunehmen, muss man schon sehr genau »hinriechen«. So bleibt leider nichts Positives zu erwähnen.
Guhl Nature Repair
Das Guhl Nature Repair Shampoo ist ein kompaktes, quadratisches Waschstück mit nicht zu harter Konsistenz und lässt sich schnell und einfach aufschäumen und verteilen. Der Schaum ist großporig und erinnert an das Syndet von Schauma. Es enthält wie auch dieses sehr viel Stärke, die bedauerlicherweise bei diesem Produkt sehr dominant ist.

Nach der Haarwäsche fühlen sich sowohl die Hände als auch die Haare stumpf und »quietschig« an. Man nimmt deutlich einen Rückstand wahr. Wird das Haar frisiert und mit Styling-Mitteln behandelt, fällt es nicht mehr wesentlich auf, dennoch ist es zwischenzeitlich unangenehm und unsererseits unerwünscht.
Positiv ist der moderat-intensive, süßliche Duft zu erwähnen, der keinen seifigen Charakter mitbringt. Das Produkt ist günstig, uns überzeugen neutralere Alternativen jedoch mehr.
So haben wir getestet
Obwohl es mittlerweile viele Shampoo Bars gibt, ist die Auswahl soweit überschaubar, dass die 26 getesteten Shampoo Bars die meisten bekannten Drogeriemarken abdecken – darunter einige Bestseller und Kundenempfehlungen. Darüber hinaus sind auch echte Seifen für den Vergleich dabei, davon eine Aleppo-Seife. Bei der Auswahl haben wir uns auf Produkte für normales oder trockenes Haar beschränkt. Unsere beiden Tester haben beide keine fettigen Haare und Produkte für solche sind oftmals aggressiver, als wir es uns wünschen würden.


Die Waschstücke wurden auf kurzem, dichten Männerhaar direkt angewendet und von unserer Autorin jeweils zwei Seifen halbseitig – für einen direkten Vergleich. Sie hat mittellanges, normales, durchschnittlich dickes, glattes aber schütteres Haar. Hier wurden die Stücke in der Hand aufgeschäumt und es musste stets neben Haaransatzspray auch Trockenshampoo herausgewaschen werden.
Beide Personen haben den Waschdurchgang stets mit dem selben leichten Conditioner abgeschlossen und wurden luftgetrocknet. Styling-Produkte wurden nur nach dem Inspizieren des Ergebnisses eingearbeitet.
Bis auf einige Ausreißer nach unten haben wir die meisten Produkte als recht ähnlich in ihrer Performance erlebt. Man kann getrost der Nase und dem Preis nach entscheiden, ohne wesentliche Effekte einzubüßen. Nach dem mehrwöchigem Test stuft unsere Testerin ihr Haar als in einem etwas schlechteren Zustand als vor der Testreihe ein. Sie sind schlaffer, stehen mehr ab und der Effekt von sonst verwendeten Styling-Produkten (allem voran Trockenshampoo) ist geringer.
Die wichtigsten Fragen
Welches ist das beste feste Shampoo?
Das beste Shampoo für die meisten ist das Foamie Shake Your Coconuts für normales Haar, das uns vor allem aufgrund seiner praktischen Form, dem griffigen Haar und dem milchigen, weichen Schaum gefallen hat. Die Kordel ist ein nettes Extra.
Was sind die Vorteile von festem Shampoo?
Feste Shampoo Bars sind aufgrund ihres Konzentrat-Charakters ressourcenschonender und können auch unterwegs eine praktische Alternative zu Shampoo-Flaschen sein. Automatisch umweltfreundlich oder besser für die Haut sind sie damit jedoch nicht. In puncto Performance können sie mit konventionellem Shampoo noch nicht mithalten.
Was ist der Unterschied zwischen Haarseife und festem Shampoo?
Haarseifen werden auf der Basis von Fetten und Laugen mittels des chemischen Prozesses des Verseifens hergestellt und haben einen basischen, reizenden pH-Wert. Festes Shampoo wird aus Tensiden und anderen Zusatzstoffen hergestellt und ähnelt damit flüssigem Shampoo, erlaubt somit Zusätze und die Justierung eines hautfreundlichen pH-Wertes.
Was ist bei der Anwendung von Shampoo Bars zu beachten?
Festes Shampoo ist ein Konzentrat und sollte daher bei trockener oder empfindlicher Kopfhaut besser vorher in der Hand aufgeschäumt werden. Haarseife sollte nach der Anwendung am besten in eine Seifenschale gelegt werden, damit sie gut trocknen kann. Dadurch bleibt sie ergiebig und hält länger.
Was sind die Nachteile fester Shampoos?
Festes Shampoo herzustellen ist nicht so einfach wie flüssige, weil man auf viele wasserlösliche Pflegesubstanzen verzichten muss. Die Performance kann bei anspruchsvollem Haar daher enttäuschend sein. Einige Produkte hinterlassen zudem entweder fettige oder stumpfe Rückstände.
Ist Haarseife besser als Shampoo?
Echte Haarseife (Naturseifen), die mittels Verseifung produziert wurde, ist aufgrund ihres sehr hohen pH-Wertes und möglicher Rückstände problematisch für Haut und Haar. Man büßt die Option auf hautfreundlichen pH-Wert, Pflegewirkstoffe und auch viel Anwendungskomfort ein. Einen objektiven Vorteil sehen wir nicht. Festes Haarshampoo wiederum ordnen wir irgendwo dazwischen ein.