»Nein, das nicht.« … »Als ob ich das hier essen würde.« … »Da musst du dir aber schon etwas besseres ausdenken.« – So oder so ähnlich hat sich wohl schon so mancher Katzenbesitzer die Worte seiner Katze vorgestellt, wenn diese sprechen könnte. Immer und immer wieder schleppt der ein oder andere Katzenversorger gut gemeinte Leckereien von der Tierbedarfshandlung mit nach Hause, um dann mit ihnen alleine in der Küche stehen gelassen zu werden.
Das muss nicht so sein! Wir wollen in diesem Artikel aufklären: Darüber, was Katze wirklich braucht, wie man bei der Fütterung am besten vorgehen sollte, wie man die Schmuser dazu bringt, das zu essen, was man ihnen auftischt und welches Futter eine gute Wahl für ihren felligen Untermieter sein könnte. Dazu haben wir 9 Katzenfutter genauer unter die Lupe genommen und mit den Experten Dr. med. vet. Anne Mößeler der Praxis für tierärztliche Ernährungsberatung und Dr. med. vet. Stephanie Schmitt von Feed Me Right über die Ernährung der Katze gesprochen. Zunächst aber unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
MjAMjAM Saftiges Huhn an leckeren Möhrchen mit Katzenminze

Das Saftige Huhn an leckeren Möhrchen mit Katzenminze der Firma MjAMjAM hat uns bei unserem Test am meisten überzeugt. Mit dem höchsten Fleischanteil im Testfeld von 72,5 Prozent und transparenten Angaben zu Inhaltsstoffen und Nachhaltigkeit konnte der Hersteller die meisten Pluspunkte sammeln.
Animonda Carny Geflügelcocktail

Der Animonda Carny Geflügelcocktail folgt mit 55 Prozent Fleischanteil und ähnlich genauer Auflistung der Inhaltsstoffe wie bei unserem Testsieger. Der gut gefüllte Portionsbeutel beinhaltete in unserem Test zudem genau die Menge, die er laut Verpackungsangabe versprach – mit seinem Preis im (oberen) Mittelfeld immer noch ein gutes Gesamtpaket.
Dein Bestes Reich an Huhn in Gelee

Unsere günstige Empfehlung stammt von der Eigenmarke des Drogeriemarkts DM: Dein Bestes Reich an Huhn in Gelee. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier einfach – wenn auch die Inhaltsstoffe weniger genau deklariert werden wie bei den anderen Empfehlungen.
Vergleichstabelle

- Hoher Fleischanteil
- Viele Informationen auf Website
- Erträglicher Geruch
- Nachhaltigkeitspreise
- Höherer Preis
- Wenige und eher unübersichtliche Daten auf Verpackung
- Gewichtsangabe nicht ganz korrekt

- Hoher Fleischanteil
- Genaue Inhaltsangaben
- Sehr gute Website
- Übersichtliche Informationen auf Verpackung
- Mittleres bis oberes Preissegment
- Kleine Schrift auf Verpackung

- Im Vergleich hoher Fleischanteil
- Günstig
- Korrekte Gewichtsangabe
- Nicht sehr viele Informationen auf Website und Verpackung

- Sehr gute Informationen auf Website
- Teurer
- Unzureichende Kennzeichnung von Alleinfutter- und Ergänzungsfuttermittel
- Keine Infos zur Lieferkette

- Informative Website
- Gewicht korrekt angegeben
- Nicht sehr viele Informationen auf Verpackung
- Undurchsichtige Markenzugehörigkeit (MARS)

- Gute und informative Website
- Etwas weniger Inhalt als angegeben
- Undurchsichtige Markenzugehörigkeit (MARS)

- Vergleichsweise günstig
- Nicht viele Informationen für Verbraucher vorhanden
- Etwas weniger befüllt als angegeben
- Undurchsichtige Markenzugehörigkeit (MARS)

- Sehr gute Informationen auf Website vorhanden
- Wenig Informationen auf Verpackung
- Kleine Schrift auf Verpackung
- Weniger Inhalt als angegeben
- Undurchsichtige Markenzugehörigkeit (MARS)

- Sehr informative Website
- Etwas weniger Inhalt als angegeben
- Undurchsichtige Markenzugehörigkeit (Nestlé)
Katzenfutter: Was eine glückliche Katze braucht
Katzen sind wählerische Tiere, die ihre Meinung nur zu gerne (oftmals lautstark) zum Ausdruck bringen. Da verantwortungsbewusste Katzenmamas und Katzenpapas aber nicht nur auf die Vorlieben ihrer weichen Begleiter hören können, sondern auch auf deren Gesundheit achten müssen, haben wir in diesem Abschnitt alles Wichtige zusammengefasst, was man über eine gesunde Ernährung von Katzen wissen sollte.
Wichtige Inhaltsstoffe
Katzen haben einen hohen Proteinbedarf, der vor allem mit Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen wie Lunge oder Herz gedeckt werden kann. Letztere sind sogar doppelt nützlich, da sie zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe liefern. Vegetarische oder vegane Ernährung ist bei Katzen aufgrund deren Nährstoffbedürfnissen keine Alternative als Alleinfuttermittel. Die Tiere sind von Natur aus reine Fleischfresser.

Um mit einer bestimmten Fleischsorte werben zu können, muss das Futter mindestens vier Prozent des angegebenen Fleischs enthalten. Die reine Bewerbung eines hohen Fleischanteils ist nicht immer gleichzusetzen mit einem qualitativen Futter, denn nur dadurch ist kein ausgewogener Nährstoffgehalt garantiert.
Außerdem brauchen Katzen einige Vitamine, Fettsäuren und Mineralstoffe: Dazu zählen unter anderem Vitamin A und D, Thiamin (Vitamin B1) und Niacin (Vitamin B3), Arginin und die Fettsäure Arachidonsäure. Katzen können selbst kein Taurin erzeugen, weshalb ihnen auch das zugeführt werden muss. Es findet sich beispielsweise in Fisch und Muskelfleisch. Verglichen mit dem Bedarf von Menschen benötigen Katzen zudem eine größere Menge Kalzium und Phosphor.
Dass Katzen Ballaststoffe in Getreide oder Kartoffeln nicht vertragen oder meiden sollten, ist entgegen häufiger Auffassungen nicht der Fall. Die wenigsten Tiere haben wirklich eine Allergie gegen Gluten und da Ballaststoffe die Verdauung anregen, profitieren auch übergewichtige Katzen von den Inhaltsstoffen.
Getreide und Zucker sind nicht unbedingt schlecht
Trockenfutter ist immer kohlenhydratreich, da es aus produktionstechnischen Gründen nicht ohne Kohlenhydrate hergestellt werden kann. Bei Nassfutter geht das zwar, allerdings ist bisher nichts darüber bekannt, warum erhitztes Getreide oder Kartoffeln in durchschnittlich enthaltenen Mengen schädlich sein sollte.
Ähnlich verhält es sich mit Zucker in Katzenfutter. Meist sind ohnehin nur sehr geringe Mengen im Futter vorhanden. Zudem können Katzen keinen Zucker schmecken, weshalb es sie auch nicht zum Essen animiert oder zu Übergewicht, Diabetes oder Karies führt. Der Zucker im Futter wird meist dafür verwendet, das Essen appetitlicher aussehen zu lassen und nimmt Einfluss auf Farbe und Konsistenz.
Entgegen häufiger Meinungen sind Zusatzstoffe in Katzenfutter nichts Schlechtes. Vitamine, Fettsäuren und Mineralstoffe werden oft als Fertigmischung zugeführt, da Fleisch, Gemüse und Co. alleine den Bedarf teils nicht decken können und wichtige Stoffe beim Herstellungsprozess verloren gehen. Auch das für Katzen lebenswichtige Taurin wird oft nachträglich hinzugefügt. Futter, das frei von Zusatzstoffen ist, ist daher oft auch kein Alleinfuttermittel.
Was sich keinesfalls in Katzenfutter finden darf, ist Antibiotika. Mit diesem würde es sich nicht mehr um Futter, sondern bereits um ein Arzneimittel handeln. Genauso wenig dürfen Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse mit Antibiotika-Zusatz für Katzenfutter verwendet werden.
Durch Untersuchungen von Stiftung Warentest wurde bekannt, dass derzeit der Gehalt an bestimmten anorganischen Phosphaten in Futter teils zu hoch ist. Sie stehen im Verdacht, chronische Niereninsuffizienz hervorrufen zu können und müssen nicht deklariert werden, wenn sie als Mineralstoffe beigesetzt werden. Nur als technologischer Zusatzstoff muss deren Enthalten angegeben werden.
Die richtige Ernährung
Nun stellt sich natürlich die Frage, was den Vierbeinern serviert schlussendlich werden sollte. Zunächst kann man in Deutschland davon ausgehen, dass in jedem Alleinfuttermittel alle wichtigen Nährstoffe für Katzen ausreichend vorhanden sind und kein Mangel oder eine Überversorgung für die Katze zu erwarten ist. Das rührt daher, dass die Zusammensetzung von Futtermitteln in Deutschland sehr genau geregelt ist. Seriöse Hersteller halten sich an die Empfehlungen der FEDIAF, die für Europa gesetzliche Richtlinien festlegen, was in welcher Menge in Katzenfutter enthalten sein muss bzw. darf.
Allerdings ist es wichtig, dass das Futter als Alleinfutter ausgeschrieben ist. Bei sogenanntem »Ergänzungsfutter« sind eventuell nicht alle Nährstoffe enthalten, was zu einer Fehlernährung führen kann. Ob ein Alleinfutter wirklich eine Rundumversorgung leistet, lässt sich oft nicht an den Inhaltsstoffen ablesen, da nicht alle Nährstoffe deklariert werden müssen. Was zwingend auf jedem Futter angegeben werden muss, sind der Gehalt an Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche. Bei einem Feuchtigkeitsgehalt über 14 Prozent muss auch dieser genannt werden.

Inzwischen ist der Markt für Futtermittel in Deutschland so groß, dass sich nicht garantieren lässt, dass das eine Futter für jede Katze genau das richtige ist. Man sollte dennoch darauf achten, passendes Futter für den jeweiligen Lebensabschnitt der Katze zu wählen. Des Weiteren gibt es Kriterien, die mehr den Tierhalter als die Katze betreffen, zum Beispiel Preis oder Bio-Qualität.
Für einige Katzenhalter stellt sich mit Sicherheit auch die Frage, inwiefern Katzenfutter ressourcenschonend hergestellt werden kann und ob mit Schlachttieren respektvoll umgegangen wird. Gut ist, wenn alle verwertbaren Teile eines Schlachttiers verarbeitet werden und nicht allein die reine Skelettmuskulatur verwendet wird. Bei kaltgepresstem Futter gibt es meist kein Energieersparnis. Einige Hersteller haben es sich zur Aufgabe gemacht, nur Schlachttiere aus artgerechter Haltung zu verarbeiten, klimaneutrales Futter herzustellen oder ihren CO2-Ausstoß durch andere Maßnahmen zu kompensieren.
Des Weiteren stellt sich oft die Frage: Nassfutter, Trockenfutter oder beides? Gerade bei jungen Katzen empfiehlt es sich, verschiedene Futterarten wie auch Sorten anzubieten. Katzen gewöhnen sich sehr an bestimmte Nahrung und nehmen später oft auch kein anderes Futter mehr an. Bei etwaigen Allergien kann es dann im Alter schwierig werden. Zu viel Abwechslung ist allerdings nicht nötig, genauso wenig wie extravagantes Futter. Wildlebende Katzen ernähren sich meist überwiegend von Vögeln oder Mäusen, weshalb sie von Natur aus wenig Variation gewohnt sind. Generell sind Katzen in der Regel starke Gewohnheitstiere.
Qual der Wahl: Feuchtfutter, Trockenfutter oder beides?
Doch egal welche Variante: nur Trockenfutter, nur Nassfutter oder Mischfütterung – eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann bei allen dreien gewährleistet werden. Die Wahl hängt stark mit den Bedürfnissen des Tieres zusammen.
Nassfutter besteht um die 80 Prozent aus Wasser – dementsprechend eignet es sich besonders für Katzen, die nicht viel trinken – und leider trinken die meisten Katzen von Natur aus eher schlecht. Genügend Flüssigkeit ist wichtig, um Harnwegsinfekten und Verstopfung entgegenzuwirken. Zudem wird Nassfutter durch das viele Wasser seltener überdosiert und das Gewicht der Tiere lässt sich so besser kontrollieren. Allerdings sollte es nicht zu lange stehengelassen werden, da es schnell verdirbt. Nassfutter produziert leider auch mehr Müll und ist etwas teurer.
Trockenfutter wird über den Tag nicht schlecht. Kosten und Müllproduktion fallen bei Trockenfutter geringer aus und gerade für spielerische Nahrungsaufnahme mit Spielbällen oder Ähnlichem ist trockenes Futter bestens geeignet. Letztere sind durchaus sinnvoll, um die Aufnahmezeit des Futters zu verlängern. Der Vorteil von Trockenfutter für die Zahnreinigung ist allerdings meist obsolet, da Katzen als Schlingfresser kaum Abrieb beim Kauen des Futters haben.
Im Gegensatz zu Nassfutter muss stark darauf geachtet werden, dass die Katze genug trinkt. Bestenfalls sollten mehrere Trinkquellen in der Wohnung verteilt werden. Milch ist übrigens kein geeignetes Getränk für Katzen. Für Wohnungskatzen sowie kastrierte Katzen ist genaues Abwiegen oder sogar kalorienreduziertes Trockenfutter sinnvoll – die benötigte Menge kann leicht überschätzt werden. Eine Kastration führt bei Katzen oft zu mehr Appetit bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf. Bei Light-Futter sollte darauf geachtet werden, dass Proteine dennoch den Hauptbestandteil darstellen.
Mischfütterung hat so gesehen keine Nachteile. Es ist sinnvoll, Katzen an beide Optionen zu gewöhnen. Allerdings heißen zwei Futterarten nicht gleich doppelte Menge und auch zu häufig neues Futter zu geben, ist nicht ratsam: Haben sich Katzen einmal daran gewöhnt, immer neues Futter zu bekommen, wollen sie es oft für immer so. Gerade bei neuen Leckereien neigen viele Katzen außerdem dazu, zu schlingen statt zu portionieren.
Wie man Katzen am besten füttert
In freier Natur fressen Katzen bis zu 20 Mal am Tag, worauf ihr Stoffwechsel mehr ausgelegt ist, als sich wie der Hund den Bauch vollzuschlagen. Daher sollte man Katzen bestenfalls so häufig füttern, wie es im Alltag eben möglich ist. Der Tagesbedarf sollte dabei aber dennoch genau im Blick behalten werden. Allerdings ist Trockenfutter, an dem sich die Katze immer frei bedienen kann, oft keine gute Wahl. Die Gefahr einer zu übermäßigen Energiezufuhr durch die hohe Energiedichte ist sehr hoch.

Auf Verpackungen finden sich immer Fütterungsempfehlungen, das ist für Hersteller verpflichtend. Die sind jedoch nur Richtlinien und meist recht hoch angesetzt. Der Energiebedarf einer Katze kann ohnehin von Tier zu Tier sehr stark variieren. Die benötigte Menge kommt ganz auf das Gewicht der Katze und deren Bewegung an. Bestenfalls sollte man Rationen von einem Tierarzt oder einem Ernährungsberater individuell für seinen samtigen Untermieter errechnen lassen.
Möchte man als Tierhalter das Futter der Katze umstellen, ist das häufig nicht auch im Sinne der Katze. Es kann helfen, die Tiere langsam an ein anderes Futter zu gewöhnen. Tipps sind beispielsweise, aus der Hand zu füttern, das neue unter das bekannte Futter zu mischen oder Nassfutter auf Körperwärme anzuwärmen, was die Geruchsmoleküle flüchtiger werden lässt.
Katzen dürfen keinesfalls hungern. Bei der Umstellung auf ein neues Futter dürfen Katzenhalter nicht so lange warten, bis das Tier aus zu starkem Hunger frisst – das kann gefährlich werden!
Gerade eine Umstellung auf Nassfutter ist immer lohnenswert, bei einem Trockenfutter-Fanatiker sollten aber Tagesbedarf und Trinkverhalten genau beobachtet werden. Man kann Katzen nicht dazu zwingen, ein anderes Futter zu akzeptieren. Der Stoffwechsel der Katze ist nicht auf lange Hungerphasen eingestellt, was zu einer hepatischen Lipidose führen kann. Daher ist die Annahme, die Katze würde schon fressen, wenn sie Hunger hat, wirklich gefährlich. Bei einer starken Nahrungsprägung erkennen Katzen neues Futter teilweise nicht einmal mehr als Nahrung an.
Was bei Übergewicht zu tun ist
Pummelige Stubentiger sind zwar sehr süß, werden aber schnell krank. Eine Methode, um Gewicht zu reduzieren, ist Bewegung – also Spielen, Spielen, Spielen. Das Gewicht über das Futter zu regulieren, ist schwieriger. Fettreduziertes Futter hat oft zu wenig Eiweißgehalt. Dadurch verlieren Katzen an Muskeln und nehmen nur weiter zu.
Daher ist es bei übergewichtigen Katzen immer ratsam, einen spezialisierten Tierarzt für Ernährungsberatung oder einen Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik zu konsultieren. Hungern ist gerade bei übergewichtigen Katzen sehr risikoreich und weniger zugeführtes Futter bedeutet oft auch weniger zugeführte Nährstoffe, was zu Mangelerscheinungen führen kann.
Ansonsten sollten alle Futterrationen genau abgewogen werden. Spezielle, schneller sättigende Futtermittel sind ebenfalls eine Möglichkeit. Diese sollten allerdings den gleichen Gehalt von Proteinen, Mineralien und Vitaminen bei gleichzeitig weniger Kalorien aufweisen. Ballaststoffe können die Katzen kalorienärmer sättigen und regen die Verdauung an.
Übergewicht kann schnell zu Diabetes führen
Bei zwei Tieren, wovon eines übergewichtig und eines untergewichtig ist, sollte der schlanken Katze das Futter separat serviert werden. Übergewicht kann bei Katzen schnell zu Diabetes führen. Bei untergewichtigen Katzen können mehrere Erkrankungen die Ursache sein.
Testsieger: MjAMjAM Saftiges Huhn an leckeren Möhrchen
Es war nicht ganz leicht, Empfehlungen für Katzenfutter auszusprechen – die Transparenz der Hersteller variiert stark und ohne eine Laboranalyse erfordert es einiges an Recherchearbeit, Informationen zu beschaffen. Dennoch können wir das MjamMjam Saftiges Huhn an leckeren Möhrchen mit Katzenminze mit gutem Gewissen zu unserem Testsieger küren.

Zunächst sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, dass in Deutschland Katzenfutter strengen Regeln unterliegt, weshalb ohnehin bei keinem der Tierfutter mit einem Mangel oder einer Überversorgung bestimmter Inhaltsstoffe zu rechnen ist. Außerdem sind entgegen weitreichender Meinungen Getreide und Zucker nicht als schlecht anzusehen. Mehr dazu können Sie in unserem allgemeinen Teil über Katzenfutter lesen.
MjAMjAM konnte uns aus verschiedenen Gründen am meisten überzeugen. Das Problem der meisten anderen Hersteller ist hier nämlich ein großer Vorteil – denn Transparenz wird bei MjAMjAM groß geschrieben. Und das fängt bei den Zutaten an: Zwar muss jeder Hersteller die Zusammensetzung, also die Zutaten, die analytischen Bestandteile (prozentuale Angabe der Bestandteile, beispielsweise 78 Prozent Feuchtigkeit oder sechs Prozent Fettgehalt) sowie Zusatzstoffe (wie der Anteil von Zink oder Vitamin E) des Futters angeben, aber gerade bei der Zusammensetzung zeigen sich bei den Herstellern Unterschiede. Während die meisten Hersteller die Verbraucher mit »Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse« oder »pflanzliche Nebenerzeugnisse« abspeisen, gibt MjAMjAM alle Zutaten genau an.
Transparente Inhaltsangaben
So enthält das von uns untersuchte Futter »Saftiges Huhn an leckeren Möhrchen mit Katzenminze« 72,5 Prozent Hühnerfleisch, -leber und -herz – der höchste Anteil im ganzen Test. Auf der Packung selbst lassen sich die Informationen einigermaßen gut ablesen, leider ist die Schrift aber etwas klein und in Blocktext dargestellt. Viel besser verhält sich das auf der Website von MjAMjAM, hier gibt es zahlreiche Informationen, gut strukturiert und wertvoll. Dort werden zudem auch Preise vorgestellt, die MjAMjAM für sein nachhaltiges Engagement erhalten hat.
Der Portionsbeutel, den wir für den Test verwendeten, ließ sich sehr leicht öffnen und die pralle Tüte ließ sich ohne langes Nachdrücken vollständig leeren – so soll das sein.
Nachteile?
Neben den schon erwähnten ausbaubaren Hinweisen und Informationen auf der Verpackung selbst ist wohl vor allem der nicht ganz günstige Preis als Nachteil zu benennen. Beim Wiegen des Futters mit und ohne Verpackung fiel uns zudem auf, dass in unserer Packung circa 15 Gramm weniger Futter enthalten waren als angegeben.
MjAMjAM im Testspiegel
Wir haben bisher keinen seriösen Test von MjAMjAM finden können. Wenn sich das ändert, tragen wir die Ergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Auch wenn wir unseren Testsieger als das beste Katzenfutter in unserem Test ansehen, haben wir dennoch einige weitere empfehlenswerte Alternativen für Sie.
Gute Alternative: Animonda Carny Geflügelcocktail
Den Geflügelcocktail von Animonda Carny halten wir für eine gute Alternative zu unserem Testsieger der Firma MjAMjAM – und das liegt vor allem an dem, was drin ist.

Auch das Futter von Animonda weist einen hohen Fleischanteil mit transparenten Inhaltsangaben auf. So enthält der Geflügelcocktail laut Hersteller 55 Prozent Huhn (Magen, Leber, Fleisch, Fett), fünf Prozent Entenmagen und fünf Prozent Gänseherzen. Die Informationen sind übersichtlich und gut lesbar dargestellt, lediglich die Schrift könnte etwas größer sein. Aber wem die Informationen auf der Verpackung nicht reichen sollten, der wird auf der Website mit reichlich Material versorgt.
Gut fanden wir auch, dass in dem uns vorliegenden Portionsbeutel genau so viel drin war, wie drauf stand – nämlich 85 Gramm. Der Beutel ließ sich dafür eher schwergängig aufreißen und auch das Futter wollte nicht so geschmeidig herauskommen, wie das bei anderen Testkandidaten der Fall war.
Animonda hat sich laut eigenen Angaben Nachhaltigkeitsziele in drei Bereichen gesetzt – im wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Sektor. Über nennenswerte bereits erreichte Ziele gibt es allerdings keinen Aufschluss.
Dennoch halten wir das Futter von Animonda Carny für eine gute Alternative zu unserem Testsieger, die im mittleren bis oberen Preissegment liegt und mit ähnlich transparenten Angaben punktet.
Gut und günstig: Dein Bestes Reich an Huhn in Gelee
Unsere Empfehlung für günstiges und trotzdem gutes Katzenfutter stammt von der bekannten Drogeriekette DM: Dein Bestes Reich an Huhn in Gelee. Eigenmarken von DM konnten uns schon in einigen Testberichten überzeugen und auch bei Katzenfutter machen sie vieles richtig.

Leider nicht ganz so transparent wie unsere beiden anderen Empfehlungen hält es Dein Bestes mit der Angabe der Inhaltsstoffe. Dennoch sind zumindest 15 Prozent des Fleischanteils vom Huhn – die meisten anderen Herstellern decken nur die Mindestanforderung von vier Prozent. Der Rest wird allerdings ohne weitere Angaben als »Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse« zusammengefasst und auch die Website von DM gibt nicht mehr Aufschluss – so auch, wenn es um die Transparenz hinsichtlich Lieferkette und Nachhaltigkeit geht.
Dafür zeigte sich bei unserem Gewichtstest, dass das Futter von Dein Bestes genau so viel enthält, wie es versprochen wird. Auch wenn sich der haptisch angenehme Portionsbeutel nicht sehr leicht aufreißen ließ, entleerte sich die Tüte dafür wie von selbst.
Das Katzenfutter von Dein Bestes empfehlen wir allen, die nicht viel zahlen, aber dennoch qualitativ kein minderwertiges Futter für ihren Stubentiger haben möchten.
Außerdem getestet
Miamor Huhn in Geflügeljelly
Insgesamt wollen wir den Hersteller Miamor nicht verschmähen – bei der von uns getesteten Sorte konnte uns das Futter allerdings nicht überzeugen. Huhn in Geflügeljelly enthält zwar einen hohen Fleischanteil von 53 Prozent, allerdings ist der Zusatz, dass es sich bei dem Futter nicht um Alleinfutter- sondern Ergänzungsfuttermittel handelt, nur klein auf der Rückseite angegeben und somit leicht zu übersehen. Ansonsten liefert die Website des Herstellers aber gute Informationen, wenn auch keinerlei dazu, wie Miamor es mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz hält.
Whiskas Huhn in Gelee
Whiskas ist eine der vielen Marken, die zur Mars-Gruppe zählen. Huhn in Gelee beinhaltet 37 Prozent Fleisch und tierische Nebenerzeugnissen. Erfreulicherweise enthielt die Dose genauso viel Futter wie angegeben. Wie alle Marken von Mars wird man bei der Frage nach der Nachhaltigkeit auf eine einheitliche Seite aller Mars-Produkte geführt, die zwar viel verspricht, aber wenig Ergebnisse der Vorsätze vorzeigt.
Kitekat Huhn in Sauce
Auch Kitekat und das Futter Huhn in Sauce gehören zu Mars. Der Anteil von Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen liegt hier auf 33 Prozent. Zugutehalten muss man dem Futter, dass sich die Dose sehr gut öffnen ließ und das Futter wie von ganz alleine rausfloss. Auch die Informationen auf der Kitekat-eigenen Website konnten überzeugen.
Sheba Huhn in Sauce
Und wieder ein Mars-Ableger: Sheba. Das Futter Huhn in Sauce enthält 44 Prozent Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, die übersichtlich, aber mit kleiner Schrift auf der Rückseite mit anderen Informationen angegeben werden. Der Portionsbeutel enthielt bei unserem Test rund 10 Gramm weniger Futter als angegeben und auch die Informationslage auf der Website hält sich in Grenzen.
Perfect Fit Huhn und Erbsen in Sauce
Der letzte Mars-Kandidat in unserem Test: Perfect Fit. Huhn und Erbsen in Sauce enthält 40 Prozent Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse. Die Angabe der Inhaltsstoffe sowie Fütterungsangaben ist auf dem Portionsbeutel allerdings sehr unübersichtlich, die Website ist hier die hilfreichere Anlaufstelle. Bei unserem Gewichtstest zeigte sich außerdem, dass Perfect Fit rund zehn Gramm weniger Futter in den Beutel packte als angegeben.
Felix Huhn in Gelee
Den geringsten Anteil an Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen von 18 Prozent wies Huhn in Gelee der Marke Felix auf, die sich zum Firmenkomplex Nestlé zählt. Außer gut strukturierten Informationen auf der Website können wir hier nichts Gutes sehen: schlechte Aufbereitung der Angaben auf der Verpackung, weniger Inhalt als angegeben, nicht leichtgängig zu öffnen und viele unbelegte Versprechungen hinsichtlich Nachhaltigkeit.
So haben wir getestet
Wir haben für unseren Test einige gängige Hersteller von Katzenfutter ausgesucht und uns bei der Sortenwahl auf Huhn festgelegt.
Wie schon in den FAQs von Stiftung Warentest zum Thema Katzenfutter zu lesen ist: Von außen ist es kaum möglich, ein gutes Futter im Laden zu erkennen – das geht nur durch eine Laboranalyse. Da die Inhaltsstoffe von Tierfutter aber ohnehin streng vorgegeben werden und eine Laboranalyse unsere Möglichkeiten übersteigen würde, haben wir uns bei unserem Test auf andere Kriterien festgelegt.

Ganz außen vor gelassen haben wir die Inhalte aber trotzdem nicht: Wir haben recherchiert, wie groß der Fleischanteil des Futters ist – also wie viel Prozent des Futters aus reinem Fleisch bestehen. Hersteller, die die genauen Fleisch-Bestandteile transparent deklarieren, wirken vertrauenswürdiger als diejenigen, die ihre Verbraucher nur mit »Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse« abspeisen.
Auch wenn viele Katzeneltern keinen Zucker und kein Getreide in dem Futter für ihre Lieblinge wollen, sind beide Bestandteile nicht unbedingt schlecht. Getreide liefert wichtige Ballaststoffe für die Verdauung und Zucker, den die Katzen ohnehin nicht schmecken, ist meist in so geringen Mengen enthalten, dass er keine Rolle spielt. Daher haben wir diese beiden Inhaltsstoffe nicht in die Bewertung mit einfließen lassen.

Ein weiteres Kriterium war für uns der Informationsgehalt auf Verpackung und Website. Dabei haben wir zum einen Lesbarkeit und Übersichtlichkeit betrachtet, zum anderen die Qualität und Menge der angegeben Informationen. Auch die Transparenz der Unternehmen, unter anderem bezüglich Lieferkette, Nachhaltigkeit und Co. haben wir berücksichtigt.
Durch Wiegen des Inhalts mit und ohne Verpackung konnten wir im Vergleich mit den Herstellerangaben feststellen, ob auch wirklich die angegebene Menge im gekauften Produkt enthalten ist. Zudem haben wir notiert, wie gut sich die Verpackung öffnen und leeren lässt – allerdings gilt zu berücksichtigen, dass Hersteller die verschiedensten Sorten Katzenfutter in unterschiedlichsten Verpackungen anbieten und diese Faktoren daher variabel sind.
Die wichtigsten Fragen
Welches Katzenfutter ist das beste?
In unserem Test hat das MjamMjam Saftiges Huhn an leckeren Möhrchen mit Katzenminze am besten abgeschnitten. Es bietet den höchsten Anteil an Hühnerfleisch im ganzen Test und die Verpackung lässt sich ohne Probleme komplett ausdrücken. Aber auch anderes Katzenfutter aus unserem Test ist empfehlenswert.
Was ist besser für Katzen: Trockenfutter, Nassfutter oder beides?
Als Alleinfutter deklariert, kann bei jeder Variante eine ausgewogene Ernährung garantiert werden. Bei Nassfutter ist allerdings die Gewichtskontrolle leichter. Bei Trockenfutter muss stark darauf geachtet werden, dass eine Katze nicht zu viel Nahrung zu sich nimmt und gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Eine Mischfütterung bzw. etwas Variation an Futterarten und Sorten ist empfehlenswert, auch wenn man das nicht übertreiben sollte. Bei eventuellen Allergien im Alter ist es gut, wenn eine Katze nicht nur an ein Futter gewöhnt ist und nichts anderes akzeptiert.
Wie gewöhnt man eine Katze an neues Futter?
Katzen sind Gewohnheitstiere. Daher sollte man sie langsam an ein neues Futter heranführen. Es kann helfen, zunächst aus der Hand zu füttern oder das neue Futter zunächst unter das alte zu mischen. Zunächst nur kleine Mengen, die sich immer weiter steigern. Auch das Futter auf Körperwärme zu erhitzen kann helfen. Gerade der Versuch einer Umstellung auf Nassfutter ist lohnenswert. Allerdings darf man Katzen keinesfalls hungern lassen – das kann schwere gesundheitliche Folgen mit sich ziehen. Katzen erkennen teils neues Futter nicht als solches, weshalb man nicht davon ausgehen darf, dass eine Katze schon fressen wird, wenn ihr Hunger groß genug ist.
Wie oft und mit wie viel sollte man seine Katze füttern?
Von Natur aus fressen Katzen fünf bis 20 Mal am Tag. Daher sollte möglichst auch der Zugang zu einer häufigen Nahrungsaufnahme gewährleistet werden. Trockenfutter über den Tag stehen zu lassen, ist allerdings etwas problematisch. Dadurch kann es schnell zu einer zu hohen Energiezufuhr und folgendem Übergewicht kommen. Die Mengenangaben auf Futtermitteln bzgl. der Futtermenge sind in der Regel oft recht hoch angesetzt. Die benötigte Menge kommt ganz auf das Gewicht der Katze und deren Bewegung an. Eine Abklärung mit einem Tierarzt oder Tier-Ernährungsberater ist der sicherste Weg für eine perfekte Futtermenge.