Gaming-Mäuse und Gaming-Tastaturen sind für viele PC- und Laptop-Spieler noch immer die erste Wahl zum Zocken. Kein Wunder, wo sich diese bewährte Kombination für nahezu alle Videospiele am Markt eignet und es sie in sämtlichen Preiskategorien gibt. Controller und Gamepads für den Computer, die Spielekonsole oder andere Plattformen leisten sogar noch mehr und liefern mitunter haptisches Feedback und andere sinnvolle Gimmicks. Und dennoch: Wer das volle Potenzial und den maximalen Spielspaß bei Rennsimulationen und ähnlichen Games erleben möchte, wird früher oder später ein Gaming-Lenkrad brauchen.
Gaming-Mäuse, Gaming-Tastaturen sowie Controller haben wir in anderen Tests untersucht.
Wie ein echter Rennfahrer der Formel 1, ein professioneller Trucker, der mit seiner mächtigen Maschine ferne Länder bereist oder, wer einfach nur die Sau rauslassen will, ein Rowdy, der waghalsige Straßenrennen fährt, sollen Lenkrad-Gamer sich fühlen können. Alle Arten der Fahrsimulationen sind mit abgedeckt. Aber auch in cartoon-artigen Fun-Racern dürfen wir gelegentlich mit einem Lenkrad-Controller gefühlt in die bunten Körper unserer Spielfiguren schlüpfen, was für Kinder und Erwachsene gleichermaßen schön sein kann.
Je nachdem, welchen Leistungsumfang das PC-Lenkrad haben soll, gibt es Racing Wheels bereits ab 35 Euro. Die von uns getesteten 8 Modelle liegen zwischen 37 und 270 Euro. Testsieger ist das PXN V9, ein Modell im mittleren Preissegment, welches sich an Racing-Sim-Anfänger sowie Profis gleichermaßen richtet, je nachdem, was diese von ihrem PC-Lenkrad erwarten. Teurere Modelle ermöglichen in der Regel zahlreiche Funktionen über das bloße Lenken hinaus. Welche das sein können und welche davon für welchen Spieler passend sind, erläutern wir in unserem ausführlichen Testartikel.
Bei Driving Wheels gilt aber generell: Mehr ist nicht zwangsläufig besser. Zu viele Extras, die nicht unbedingt benötigt werden, können das Layout schnell überladen und die Nutzer überfordern. Außerdem ist die Technik dahinter nicht immer ausgereift. Anwender sollten vor allem auf eine Gute Qualität und Haptik der Lenkeinheit sowie auf eine sichere Befestigung achten.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
PXN V9

Unser eindeutiger Testsieger, das PXN V9, bietet nicht nur den größten Lieferumfang unter allen von uns getesteten PC-Lenkrädern, sondern auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die beste Einsteigerfreundlichkeit. Das absolut hochwertige Racing Wheel hat zwar kein Force Feedback, dafür aber einen Schaltknüppel, drei Pedale und verschiedene Befestigungsoptionen für den Tisch.
Hori Racing Wheel Apex RWA

Mit etwas weniger Funktionen und Zubehör als unser Favorit, aber dafür einem unschlagbaren Preis bei guter Qualität, konnte uns in unserem Test zu dem besten Lenkrad für den PC das Hori Racing Wheel Apex (RWA) überzeugen, das auch sehr gut an der PlayStation 4 funktioniert und sogar offiziell lizenziert wurde.
Logitech G29 Driving Force

Wer Wert auf Force Feedback legt und bereit ist, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen, sollte sich unsere etwas teurerer, aber dennoch überzeugende Alternative zum Testsieger ansehen: Das Logitech G29 Driving Force für Gamer, die eine besondere Herausforderung suchen.
Vergleichstabelle

- Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Guter Lieferumfang mit Schaltknüppel und drei Pedalen
- Für Einsteiger sowie Profis
- Einwandfreie technische Umsetzung
- Multiplattform
- Kein Force Feedback

- Gut und günstig
- Hochwertig
- Mit PlayStation-Lizenz
- Kein Force Feedback
- Für Fortgeschrittene uninteressant

- Sehr gute Verarbeitung
- Angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Hohe Kompatibilität
- Mit Force Feedback ...
- ... dessen Umsetzung aber nicht immer gut funktioniert
- Weniger für Anfänger geeignet

- Sehr gute Verarbeitung
- Hohe Kompatibilität
- Mit Force Feedback ...
- ... dessen Umsetzung aber nicht immer gut funktioniert
- Weniger für Anfänger geeignet
- Wenig Unterschiede zum Vorgänger aber teurer

- Mit Schaltknüppel
- Günstig
- Saugnapf-Befestigung
- Nur Plastik und Gummi
- Geringer Drehwinkel

- Relativ günstig
- Gutes Fahrgefühl
- Großes Lenkrad ...
- ... das für kleine Hände aber zu groß ist
- Fußpedale rutschen weg
- Lenkrad wackelt an Befestigung

- Günstig
- Hohe Kompatibilität
- Saugnapfbefestigung
- Pedalpad rutscht
- Mittelmäßige Haptik
- Viel Plastik

- Sehr günstig
- Unterstützt offiziell nur veraltete Systeme
- Verursacht Abstürze
- Funktioniert nur sporadisch
- Mit wenig Spielen kompatibel, teilweise nur über Zusatzprogramme
- Höchstens als Kinderspielzeug geeignet
Spielend am Steuer: PC-Lenkräder im Test
In unserem PC-Lenkrad-Test hatten wir nur Lenkräder, die zumindest auch noch eine kleine Fußablage mit zwei Pedalen darauf bieten, es gibt aber auch spartanischere Ausführungen, die je nach Einsatz ebenfalls ihren Zweck erfüllen.
Arten von PC-Lenkrädern
Je nach Fülle der Ausstattung kann man zwischen drei Kategorien unterscheiden, die wir hier genauer erläutern. Dabei spielt vor allem eine Rolle, ob es Pedale gibt und ob ein Schaltknüppel vorhanden ist oder nicht.

Racing Wheels ohne Zubehör
Racing Wheels, die keinerlei Zubehör mitbringen, haben dennoch ihre Daseinsberechtigung. Zum einen sind solche Modelle kostengünstiger. Schaltwippen und -hebel befinden sich direkt am Lenker und im Design konzentriert man sich aufs Wesentliche: Die Lenkeinheit. Zum anderen sind diese einfachen Ausführungen meist am besten für komplette Neueinsteiger oder Kinder geeignet und sie lassen sich am leichtesten verstauen und mitnehmen.
Lenkräder mit Pedalen
Die beliebteste Varianten sind PC-Lenkräder mit zwei bis drei Fußpedalen. Wie bei einem echten Fahrzeug ist eines davon für die Bremse und eines zum Gas geben. Das optional dritte Pedal wird häufig als Kupplung oder für andere Zwecke eingesetzt. In der Regel sind diese Pedale auf einer Fußablage befestigt oder integriert, die man idealerweise unter den Tisch stellt, an dem auch die Lenkeinheit befestigt ist. Je nach Unterlage gibt es bereits hier einiges zu beachten.

Große Pedalpads halten meist besser auf dem Fußboden, da sie mit mehr Fläche aufkommen und schwerer sind. Dafür verbrauchen sie jedoch auch mehr Platz. Kleine Fußablagen sind platzsparend, verrutschen aber meist schneller. Wirklich gute Pedalpads sollten jedoch unanhängig von der Größe ordentlichen Grip haben und sich auch bei Benutzung nicht von alleine bewegen. In einem echten Cockpit macht sich das Bremspedal bei einer Vollbremsung ja schließlich auch nicht selbstständig und verschwindet in der Motorhaube oder sonst irgendwo.
Des Weiteren werden die Pedale meist direkt über ein Kabel mit dem Lenkrad verbunden, also sollte hier je nach Tischhöhe im Vorfeld sichergestellt werden, dass die Verbindung ausreichend lang für den eigenen Einsatz ist. Kinderbeine sind meist zu kurz, um die Brems- und Gaspedale zu erreichen, es sei denn, die Eltern kümmern sich um entsprechend kleinere Möbel und, was noch viel wichtiger ist, beaufsichtigen ihren Sprössling beim Spielen, denn bei einigen Modellen ist viel Kraftaufwand zum Betätigen der Pedale nötig, was insbesondere bei Kindern zu Verletzungsgefahr führen kann.
Racing Wheels mit Schaltknüppeln
Ein weiteres optionales Gimmick stellen Schalthebel- und Knüppel dar. Die sind nicht unbedingt nötig, können aber viel Spaß machen und für zusätzliche Immersion sorgen, immerhin können Anwender tatsächlich wie in einem echten Fahrzeug durch die Gänge schalten.
Befestigung
Im ersten Moment wirkt dieser Punkt vielleicht irrelevant, doch sobald einem beim Zocken in der nächstbesten Kurve plötzlich das komplette Lenkmodul auf dem Schoß liegt oder neben das Sofa donnert, wird klar, warum er essenziell für die Bewertung eines PC-Lenkrads ist.
Saugnäpfe, Klebe- und Befestigungspunkte
Ausschließlich für glatte und ebene Flächen eigenen sich Saugnäpfe und Befestigungspunkte. Diese finden sich vor allem bei sehr günstigen PC-Lenkrädern und erfüllen leider eher selten ihren Zweck. Sie halten teilweise nicht einmal den Grundbelastungen beim Spielen von Arcade Sims stand, geschweige denn größeren.
Erfüllen leider eher selten ihren Zweck
Dafür lassen sie sich aber sehr schnell auf- und abbauen und sind schonend zum Tisch. Selbst Kinder können ein solches Lenkrad schnell aufbauen. Kaum noch Anwendung finden Klebepads, die das Racing Wheel dauerhaft am Schreibtisch festkleben.
Schraubstock und Schraubklemme
Gängig und praxisbewährt sind Halterungen unter Zuhilfenahme von Schraubklemmen und -klemmen. Sie befinden sich meist hinter und etwas unterhalb der Lenkeinheit. Wie bei einem Schraubstock wird die Tischplatte zwischen zwei Klemmflächen geschoben und per Dreh- oder Schraubrad festgestellt. Vereinzelt werden aber auch klassische Klemmen, die die Platte durch die Widerstandskraft des Materials (z. B. bei Metall) oder starke Gummizüge festklammern. Bei beiden Ausführungen lohnt sich ein Blick unter die Tischplatte, um sicherzustellen, dass genug Platz für die Klemmen vorhanden und die Tischplatte nicht zu dick ist. Außerdem empfiehlt es sich, Antirutschmatten zusätzlich zu verwenden. Nicht nur, um die Halterung noch stabiler zu machen, sondern auch, um die Tischplatte zu schonen.
Cockpit, Racing Sim Seats und Oberschenkelauflagen
Wer gerne flexibel ist und nicht einfach nur am Tisch sitzt, kann sich auch eine Auflage für den Schoß kaufen. Wirklichen Halt bieten diese allerdings kaum und die wenigsten Spieler benutzen diese. Für recht viel Geld gibt es außerdem Lenkradständer aus Metall.
Die perfekt abgestimmte Luxus-Variante stellt das selbst eingerichete Cockpit dar, in das die Lenkeinheit integriert werden kann. Bis auf einzelne Hobbybastler und extreme Rennspiel-Enthusiasten mit dickem Geldbeutel, findet sich diese Befestigungsart eher selten in deutschen Zockerhöhlen. Eine Steigerung dessen wird erreicht, wenn auch noch ein professioneller Sim Racing Seat hinzugekauft wird. Dies sollte nicht mit Gaming-Stühlen verwechselt werden, die eine völlig andere Funktion innehaben. Der schalenartig designte Sim Racing Seat ermöglichst eine weit nach hinten gelehnte Sitzposition, ähnlich in einem echten Rennwagen.
Nur für Hardcore-Fans: Weiteres Zubehör im Cockpit
Cockpits können nach Belieben erweitert werden. Ob nun ein riesiger curved Ultra-Wide-Gaming-Monitor, mehrere kleinere nebeneinander und als Kurve angeordnet oder sogar eine VR-Brille: Je nach Vorlieben und Budget sind keine Grenzen gesetzt. Manche gönnen sich sogar noch besondere Racing Gloves, also Handschuhe, die denen der Formel 1-Stars gleichen, rutschfeste Rennfahrer-Schuhe und sonstigen Krimskrams, der nicht unbedingt notwendig ist, aber Spaß machen kann.
Force Feedback und Rumble
Als Force Feedback bezeichnet man für den Spieler spürbare Widerstände im Lenkrad, die Ereignisse im Spiel simulieren und so Immersion und Realitätsnähe erhöhen sollen. Rasen wir beispielsweise in Gran Turismo 7 unter Höchstgeschwindigkeit in eine steile Kurve, wird der Lenkrad-Widerstand dermaßen hart, dass wir kaum noch lenken können und wesentlich mehr Kraftaufwand benötigen.
Das soll das Fahrverhalten in derartigen Situationen im echten Leben nachempfinden und uns mehr ins Spielgeschehen hineinziehen. Aktuell bieten eher weniger Hardware-Hersteller Force Feedback in ihren Driving Wheels für den PC und Konsolen an – und wenn sie es tun, sind ihre PC-Lenkräder deutlich teurer als einfache Lenkräder.
Modelle mit Force Feedback sind meist teurer
Rumble hingegen gibt es häufiger. Dabei handelt es sich um meist mehrstufige Vibrationen im Lenkrad, die an den Untergrund oder die Fahrbahn im Spiel angepasst sind. Steuern wir unser Fahrzeug über den regulären Asphalt, ist die Vibration gleichmäßig und sanft. Kommen wir von der Fahrbahn ab oder landen mit unserem Auto gar vor der vor der Leitplanke, vibriert es stärker und ungleichmäßiger. Selbst günstige Modelle haben meist auch eine Vibrationsfunktion.
Der Haken am Force Feedback
Rennspielprofis legen häufig viel Wert auf Force Feedback. Sie sind geübt im Umgang mit Widerständen und Konfigurationen und genießen den gesteigerten Anspruch, die Herausforderung, die nächste Kurve trotz größerem Kraftaufwand dennoch zu meistern. Für Racing-Sim-Neulinge oder Kinder ist dieses Feature hingegen weniger geeignet. Nicht nur, weil mehr Kraft benötigt wird und der Schwierigkeitsgrad erhöht ist, sondern auch, weil diese optionalen Lenkrad-Funktionen oft nicht frei von Fehlern sind, was schnell für Frust sorgen und einem das Spielerlebnis kaputt machen kann. Einsteigern empfehlen wir ausdrücklich PC-Lenkräder, die sich auf das Wesentliche konzentrieren. Wer einmal Blut geleckt hat, kann sich nach einigen Jahren der Übung noch immer ein Profi-Lenkrad zulegen. Gestartet werden sollte aber wenn möglich mit einem Grundmodell.
Einzelne Hersteller wie Logitech bieten eine Reihe an Driving Wheels mit diesem Feature und anderen Spielereien an. Im Test zeigte sich jedoch, dass gerade diese Zusatzfunktion nicht nur maßgeblich für höhere Anschaffungskosten verantwortlich sind, sondern auch die größte technische Schwachstelle darstellen. Teilweise treten die Vibrationen und Widerstandsänderungen im Lenkrad willkürlich und zu stark oder zu schwach auf. Darunter leidet nicht nur die Steuerung, also unsere Performance im Spiel, sondern auch die Immersion. Zudem unterstützen nicht alle digitalen Spiele die teuren Zusatzfunktionen.
Dreh- und Einschlagwinkel
PC-Lenkräder gibt es nicht nur in verschiedenen Ausstattungen und Preiskategorien, sondern auch mit unterschiedlichen Drehwinkeln. Diese geben an, wie weit wir das Lenkrad einschlagen, also drehen, können. Und einmal mehr gilt: Je teurer das Modell ist, desto größer sollte auch der mögliche Drehwinkel sein.
Testsieger: PXN V9
Unser Testsieger, das PXN V9, richtet sich an die meisten Gamer, die einfach nur ein gutes Spielerlebnis wollen. Es hat zwar kein Force Feedback, dafür aber einen separaten Schaltknüppel, der mit einer Schraubzwinge angebracht wird und »High/Low«-Profile, also bis zu 12 Gänge, unterstützt. Insbesondere für Videospiele wie den Euro Truck Simulator 2 ist das wichtig, aber auch in klassischen Rennsimulationen überzeugte das PXN V9, sowohl auf der PlayStation 4, als auch am Gaming-PC.

In vielerlei Hinsicht ist das PXN V9 optisch dem Logitech G923 Trueforce nachempfunden, erkennbar an dem blauen Ring oben in der Mitte des Lenkrads, der jedoch nicht so sauber wie beim Vorbild verklebt ist. Im Gegensatz zum kostenstärkeren Modell des Herstellers sind die Schultertasten am Lenkrad nur aus Plastik und bieten wenig Grip, sie sind dafür aber nicht scharfkantig. Das Lenkrad selbst hat eine sehr gute Haptik, auf die wir später noch einmal eingehen.
Die große, ein- bzw. ausklappbare Fußablage inklusive drei metallverstärkten, gut verarbeiteten Metall-Pedalen, sitzt dank widerstandsfähiger Gummierung fest auf den meisten Untergründen. Sie verbraucht aber sehr viel Platz. Das Lenkrad selbst wird mit zwei Schraubstöcken oder den ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Saugnäpfen am Tisch befestigt und hält sich auch dort wunderbar. Zumindest, wenn man die Schraubzwingen nimmt, sitzt das PC-Lenkrad sehr stabil (stabiler als die beiden ebenfalls getesteten Logitech-Lenkräder, die immer etwas nach vorne kippen, weil die Schraubzwinge ein wenig zu kurz ist).
Das Schaltgefühl des PXN V9 fühlt sich angenehm an, wenngleich auch nicht »authentisch«, weil es sich recht »clicky« verhält. Die meisten Spieler, die sich nicht im Profi-Bereich bewegen, dürfte das aber kaum stören. Das Fahren im Euro Truck Simulator 2 macht damit viel Spaß und dank »High-Low«-Umschalter sind auch 12-Gang-Getriebe kein Problem. Mit einem weiteren Kippschalter kann zum Beispiel ganz praktisch die Handbremse festgezogen werden.
Die Gummierungen an den Seiten des Lenkrads geben guten Grip und die Haptik ist äußerst angenehm. Bei längeren Sessions im Sommer könnte es aber unter Umständen etwas schwitzig werden.Besonders schön ist der Umschalter am Lenkrad für 270° oder 900° Grad, der jederzeit den Drehwinkel einstellbar macht. Das Lenkrad-Set läuft rein über USB. Ein separater Stromanschluss, wie bei den Logitech-Lenkrädern mit Force Feedback, ist nicht notwendig.
Wer einfach nur ein hochwertiges Racing Wheel Set sucht, zwar ohne Force Feedback aber dafür mit anderen Extras und einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis, das von jedermann problemlos und kinderleicht verwendet werden kann, ist mit dem PXN V9 an der richtigen Adresse.
PXN V9 im Testspiegel
Auch andere Testredaktionen sind vom soliden Fahrgefühl, dem Lieferumfang und dem vergleichsweise niedrigen Preis überzeugt. Im Test bei TechTimes (04/2022) konnte das PXN V9 als günstiges Komplettpaket punkten (unsere Übersetzung):
»Ich denke, dass es sich [beim PXN V9] um ein hervorragendes Rennlenkrad handelt. Wenn man nicht viel Geld für etwas Ausgefalleneres ausgeben will und etwas sucht, das einem Spaß und Immersion bietet, wird das V9 genau das tun.«
Auf KnowTechie (03/2022) wird das Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem mit Blick auf die mitgelieferte Gangschaltung positiv bewertet (unsere Übersetzung):
»Das PXN V9 ist ein starkes Lenkrad ohne Force Feedback und unglaublich stabil gebaut. […] Es hat außerdem eine Gangschaltung und ein Kupplung-Bremse-Gas-Modul, um das Spielerlebnis weiter zu verbessern. Wenn man nach einem bezahlbaren Lenkrad-Controller sucht, gibt es meiner Meinung nach abseits vom PXN V9 kaum gute Alternativen.«
Alternativen
Unser klarer Favorit ist das PXN V9. Für wen dies nicht genau das Richtige ist, haben wir ein paar Empfehlungen von anderen Herstellern, die ebenfalls gut sind.
Gut und günstig: Hori Racing Wheel Apex
Ein gutes Gaming-Lenkrad für unter 100 Euro? Ja, die Firma Hori kann das. Trotz hohen Qualitätsanspüchen schafft es der japanische Hersteller immer wieder, sonst teure Gaming-Hardware günstig unter die Verbraucher zu bringen. Zuletzt konnte Hori seine Kompetenzen bereits in unserem Test für den besten Controller unter Beweis stellen und auch beim Hori RWA Racing Wheel Apex gelingt dies.

Hauptaugenmerk scheint wie immer die Tauglichkeit für den Durchschnitts-Gamer zu sein. Hori will scheinbar überhaupt nicht unter den Highend-Produkten, die in erster Linie einen Haufen unnötigen Schnickschnack führen, mitkämpfen. Es geht um Bodenständigkeit und darum, Grundbedürfnisse von Spielerinnen und Spielern zu erfüllen und zwar in einer ordentlichen Qualität sowie zu einem erschwinglichen Preis.
Dafür spart sich Hori an den richtigen Stellen oft überflüssige Extras und kümmert sich lieber darum, dass die gebotenen Teile und Funktionen eine breite Kompatibilität aufweisen und einwandfrei ihren Job erledigen. Deshalb sind Hori-Artikel auch häufig offiziell von PlayStation oder Xbox lizenziert, wie auch das Racing Wheel Apex, das eine PlayStation-Lizenz inklusive der geschützten Sony-Symbole und -Zahlen bekommen hat. Auf Force Feedback hingegen verzichtet es.
Das PlayStation 4-optimierte Lenkrad weist eine solide Griffigkeit auf. Obwohl es nur aus Gummi ist, bekommen wir einen sicheren Grip. Die Lenkeinheit selbst hält dank Schraubstockmechanik gut am Tisch. Wahlweise liegen auch Saugnäpfe bei, aber die Schraubklemmen halten natürlich deutlich besser. Mittelgroß und mit zwei Trittelementen hält das Pedalpad einigermaßen auf dem Fußboden, solange ein Fuß immer auf der Ablage ruht. Auf Teppich rutschen die Pedale bei starker Betätigung ansonsten gelegentlich.
Die Digipadsteuerung lässt sich zwischen Digipad, linkem Stick und rechtem Stick umstellen. Eine schöne Sache. Etwas schade ist, dass der Einschlagwinkel des Lenkers recht begrenzt ist. Wer Neueinsteiger ist oder sowieso nichts anderes kennt, dürfte sich hieran nicht stören.
Für Fortgeschrittene Driving-Wheel-Nutzer mag dieses Lenkrad vielleicht nicht das Richtige sein. Wer aber nur gelegentlich zum Zocken kommt, einfach nur ein hochwertiges Lenkrad für den PC, die PlayStation 4 oder PlayStation 5 möchte, und nichts für Spielereien übrig hat, wird mit dem Hori Racing Wheel Apex bestimmt lange Zeit sein Vergnügen haben.
Force-Feedback-Könner: Logitech G29 Driving Force
Deutlich teurer aber dafür auch mit deutlich mehr Extras richtet sich das Logitech G29 Driving Force für allem an Lenkrad-Kenner mit gehobenem Anspruch. Im Gegensatz zu unseren günstigeren Empfehlungen, bietet das Logitech G29 Driving Force durch zwei verbaute Motoren auch ein leistungsstarkes und vielschichtiges Force Feedback, dessen Reaktionen je nach Spiel und Plattform aber nicht immer ganz nachvollziehbar ist. Echte Profis, die spezielle Spiele bevorzugen und ihr Lenkrad genau danach anpassen (über die Software »G-Hub«), kommen hier jedoch voll auf ihre Kosten, denn das Racing Wheel ist hochgradig einstellbar.

Neben einer wirklich guten Haptik können sich Spielerinnen und Spieler an zahlreichen Funktionen und Möglichkeiten des PC- und PlayStation-Lenkrades erfreuen (auch als Xbox-Variante erhältlich). Gelegenheitsspieler oder Kinder könnten mit ebendiesen üppigen Möglichkeiten aber schnell überfordert sein. Insbesondere für Kinder eignet sich das Logitech G29 Driving Force überhaupt nicht, denn das Force Feedback benötigt einiges an Kraft und lässt sich schlecht beherrschen.
Bereits direkt nach dem Anschließen sollte man aufpassen, die Finger vom Lenkrad zu lassen, denn es kalibriert sich automatisch selbst – und das mit ordentlicher Wucht. Vor allem bei den Schultertasten ist Vorsicht geboten. Die sind zwar aus stabilem Metall, aber recht scharfkantig. Während die meisten Lenkräder ihren Strom über den USB-Anschluss beziehen, verfügt das G29 über ein extra Netzteil, um ausreichend Energie für die Motoren zu beziehen.
Die große Fußablage mit drei massiven Edelstahlpedalen macht einen hochwertigen Eindruck. Auf der Unterseite befinden sich kurze, ausklappbare Kunststoffstacheln, damit das Pedalpad auf Tepichboden nicht zu leicht verrutscht. Für ein authentischeres Fahrgefühl haben die Logitech-Pedale einen Widerstand, für den etwas mehr Kraftaufwand als bei anderen Pedalen notwendig ist.
Das Logitech G29 besitzt zwar auch einen Anschluss für eine Gangschaltung, anders als bei unserem Favoriten, dem PXN V9, ist es nicht im Lieferumfang enthalten und muss für 35 – 40 Euro nachgekauft werden. Angebracht wird das G29 mit Schraubklammern, die, ebenfalls im Vergleich zu unserem Favoriten, etwas kurz ausfallen. Muss man sich etwas stärker am Lenkrad festhalten, weil das Force Feedback einem wieder verdeutlichen will, wie die Reifen über die Strecke schlittern, kann es passieren, dass das Lenkrad ein wenig verrutscht oder vom Tisch kippt.
Wer Wert auf ordentliches Force Feedback und Anpassbarkeit Wert legt, wird kaum um das G29 (oder den Nachfolger, das Logitech G923 Trueforce, der sich nur in Details unterscheidet) herumkommen. Es ist ein tolles PC-Lenkrad, aber im Vergleich recht teuer und nicht für alle Spielertypen geeignet.
Außerdem getestet
Thrustmaster T80 Ferrari 488 GTB Edition
Das PC-Lenkrad Ferrari-Logo auf dem Thrustmaster T80 in der Ferrari 488 GTB Edition macht Hoffnung auf einen hochwertig verarbeiteten Lenkrad-Controller. Schließlich erwartet man auch bei einem echten Ferrari gute handwerkliche Arbeit. Leider wird man dann größtenteils enttäuscht. Die Stellschraube für die Anbringung am Tisch hält das Lenkrad von Thrustmaster zwar recht stabil, dadurch macht sich aber deutlich bemerkbar, dass das Lenkrad wackelig auf dem Standfuß sitzt. Es hat in unseren Tests zwar auch etwas rasanteren Fahrmanövern standgehalten, allerdings waren wir uns nicht sicher, wie lange es das noch mitmacht. Auch die generelle Verarbeitung des Lenkers lässt für ein Lizenzprodukt zu wünschen übrig. Bei unserem Modell stand die Gummierung an einer Stelle unschön ab und das als »Engine Start«-Button getarnte Steuerkreuz ist sehr schwammig zu bedienen.
Auf der PlayStation darf man immerhin direkt losfahren. Bevor es am PC losgeht, müssen beim Thrustmaster-Lenkrad erst manuell Treiber installiert werden. Das ist nicht so toll, schließlich sind wir mittlerweile alle »Plug & Play« gewohnt. Doch auch nach dem Update wollte sich uns die Funktion der »Fahrstil-Auswahl« nicht so recht erschließen geschweige denn bedienen. Die Pedale fühlen sich einigermaßen stabil an, sind mit Socken aber ein wenig rutschig. Die Fläche des Pedalcontrollers ist groß genug, um immer einen Fuß darauf abstellen zu können, damit er sich nicht über den Boden schiebt. Das Fahrgefühl an sich ist aber ganz okay, wenngleich ohne Force Feedback. Wer auf die Ferrari-Logo verzichten kann bekommt mit dem Hori Racing Wheel Apex ein vergleichbares Lenkrad mit besserer Verarbeitungsqualität.
Esperanza High Octane EG103
In einem herrlich bunten, fancy Karton wird das kleinste und günstigste Testmodell, das Esperanza W300 High Octane Racing Wheel, geliefert. Der positive Ersteindruck wegen des schönen Umkartons relativiert sich aber leider schon beim Auspacken. Sämtliche Bedienelemente sind aus Plastik, die Befestigung erfolgt mit sehr schlecht haltenden Saugnäpfen. Ständig löst sich selbst bei ruhigeren Spielen das Lenkmodul vom Tisch. Generell ist das Esperanza für die meisten Spiele ungeeignet. Für F1 2018 ist die »Deadzone« zu hoch (also die Bewegung, bis eine Eingabe registriert wird; man muss schon recht weit drehen, bis überhaupt was passiert), was sich auch nicht nachkalibrieren lässt. Selbst im Euro Truck Simulator ist es nicht zu gebrauchen, weil der Lenkradeinschlagswinkel zu gering ist. Im Spiel dreht das Racing Wheel ewig nach und stellt sich nicht schnell genug zurück. Am PC wird uns im Prinzip nur das Xbox-Controller-Layout geboten, also verhält es sich nicht wirklich wie ein Lenkrad. Dieses Modell ist jedoch so günstig, man könnte billig sagen, dass es sich vielleicht als Kinderspielzeug eignen könnte, wenn die Eltern die eigene Gaming-Hardware vor dem Kind schützen möchten.
Logitech G923 Trueforce
Das PC-Lenkrad Logitech G923 Trueforce ist der Nachfolger des von um empfohlenen Logitech G29 Driving Force und kommt ebenfalls in zwei Ausführungen daher: PlaySation 4/PC und Xbox/PC. Die Unterschiede betreffen hauptsächlich Details. Zwar wurde das Force Feedback laut Logitech komplett überarbeitet und nennt sich nun TrueForce, Unterschiede werden aber nur Hardcore-Simulationsfans feststellen können. Für die meisten macht es keinen Unterschied, welche neuen Kontaktstellen des Reifens mit der Straße als Vibration im Lenkrad umgesetzt werden, oder wie fein akzentuiert man das Getriebe spürt. Auch die Pedaltechnik wurde überarbeitet, damit sie sich etwas weicher bedienen lassen. Vielen wird dieser Unterschied beim Fahren von Rennen aber kaum auffallen.
In Sachen Fahrgefühl, Ausstattung, Haptik und Verarbeitung sind sich das G923 und das G29 zu ähnlich, um einfach dem neueren Lenkrad den Vorzug zu geben. Wir würden dem jeweils günstigeren den Vorzug geben. Wer bereits ein G29 besitzt, kann sich das teure Upgrade sparen und wartet lieber auf das nächste Modell.
Subsonic Superdrive Racing Wheel SV 450
Leider konnte uns das Subsonic Superdrive Racing Wheel SV 450 im Test nicht überzeugen. Es ist zwar kein per se schlechtes PC-Lenkrad, aber hier und da waren unsere Meckerpunkte einfach zu groß. Zum einen halten die Saugnäpfe wirklich nicht gut auf der Tischplatte und es wird auch keine alternative Befestigungsart geboten. Auch die Fußablage mit den ziemlich kleinen Pedalen rutscht stark und auch unsere Füßen finden auf den Pedalen keinen echten Halt. Die Kabelverbindung wirkt stabil, ist aber einen Tick zu kurz. Zudem ist alles aus nicht sehr langlebig wirkendem Plastik gefertigt. Die Haptik ist eher mittelmäßig und das Material fühlt sich stellenweise irgendwie klebrig an, aber damit lässt sich dennoch einigermaßen arbeiten. Die Tastenbeschriftungen sind etwas verwirrend und überladen. Dafür ist das Superdrive Racing Wheel SV 450 aber mit den meisten Plattformen und Spielen kompatibel und sehr günstig. Wer ein günstiges Grundmodell sucht, sollte sich das Hori Racing Wheel Apex ansehen.
Speedlink Trailblazer
Das Speedlink Trailblazer Racing Wheel ist ein sehr günstiges PC-Lenkrad, von dem man dementsprechend nicht zu viel erwarten sollte. Für etwa 50 bis 60 Euro erhalten wir ein brauchbares Lenkrad mit einer Haptik, die zwar nicht gut aber soweit schon in Ordnung ist. Die Pedale sind ausgewogen dimensioniert, lassen sich aber nicht gut mit dem Fuß halten. Der kleine, spielzeugartige »Schaltknüppel« simuliert nur R1/L1-Tasten, kann aber immerhin mit Semi-Automatik-Schaltung belegt werden. Das Fahrgefühl ist okay, die Saugnapfhalterung hingegen nicht. Für den geringen Preis kann man seinen Kindern daheim oder sich selbst, wenn der Anspruch nicht so hoch ist, bestimmt eine Freude bereiten.
So haben wir getestet
Wir haben mit jedem Lenkrad mindestens eine Stunde lang verschiedene PC-Spiele, wie F1 2018, Dirt Rally und den Euro Truck Simulator 2, gespielt und versucht, alle zur Verfügung stehenden Features zu nutzen.

Außerdem wurden die Racing Wheels an der PlayStation 4 mit Gran Turismo Sport auf die Probe gestellt. Mit jedem Lenkrad absolvierten wir hier die Fahrschule, machten Kampagnen und zockten mit einem anderen AllesBeste-Tester für Gaming-Hardware online im Multiplayer.
Die wichtigsten Fragen
Welches ist das beste PC-Lenkrad?
Das beste PC-Lenkrad für die meisten ist das PXN V9. Besonders begeistert hat uns an ihm sein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, sein guter Lieferumfang mit drei Pedalen und einem Schaltknüppel sowie seine Multiplattform. Allerdings bietet es aber auch eine einwandfreie technische Umsetzung und eignet sich für Anfänger wie für Profis gleichermaßen.
Muss ein gutes Lenkrad Force Feedback haben?
Nein. Auf vielen Seiten wird suggeriert, Lenkräder mit Force Feedback seien automatisch besser, als welche ohne. Tatsächlich setzen die wenigen Hersteller, deren Produkte Force Feedback bieten, diese Funktion aber nur mittelprächtig bis schlecht um, so dass die Immersion massiv leidet. In unserer Kaufberatung empfehlen wir Lenkräder mit und ohne Force Feedback.
Worauf sollte ich vor dem Kauf eines PC-Lenkrads achten?
Ganz allgemein auf die Qualität und Verarbeitung sowie die Befestigung. Das Überzugsmaterial des Lenkrades sollte schön griffig und möglichst nicht einfach nur aus klebrigem Gummi sein. Außerdem sollten Anfänger sich im Vorfeld überlegen, ob sie wirklich ein teures Profi-Modell benötigen, oder lieber ein solides Grundmodell zu einem gesetzteren Preis wählen.
Wieviel Geld muss ich für ein gutes PC-Lenkrad bezahlen?
Das kommt drauf an, was genau man von dem Produkt erwartet. Bereits ab 35 Euro gibt es PC-Lenkräder, deren Qualität und Funktionen jedoch zu wünschen übrig lassen. Um die 100 Euro sollten mindestens investiert werden, wenn man ein einigermaßen ordentliches Modell haben möchte.
Für welche Spiele eignen sich Lenkrad-Controller?
Je nach Kompatibilität für alle möglichen Sim Racing-Spiele, Arcade Sims, Rennspiele, Auto-Spiele, Fahrsimulationen, Truck Sims usw., wie z. B. Forza Horizon, Need for Speed, Burnout Paradise, Mario Kart, Dirt Rally, F1 2021, WRC 9, Inertial Drift, Dirt Rally, Truck Simulator 2 und so weiter.