Für knifflige Aufträge an beinah unzugänglichen Orten ist ein Dremel beziehungsweise ein rotierendes Multifunktionswerkzeug mit seiner Vielzahl verschiedener Werkzeuge die erste Wahl. Aufgrund der Größe und der enormen Wandlungsfähigkeit mit den vielen verfügbaren Aufsätzen eignet sich so ein Multifunktionswerkzeug vor allem für filigranes Arbeiten.
Hier geht’s zu unserem Test der besten Oszillations-Multifunktionswerkzeuge.
Mit dem Dremel fing alles an. Der amerikanische Werkzeugspezialist hat als erstes ein Mini-Multifunktionswerkzeug mit schnell rotierender Spindel auf den Markt gebracht.
Obwohl die wesentlichen Patente längst abgelaufen sind und andere Hersteller ähnliche Produkte auf den Markt gebracht haben, profitiert der original Dremel immer noch vom vorhandenen Knowhow und seinem guten Namen – vor allem aber von seinem umfangreichen Angebot an Werkzeugeinsätzen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Dremel 4000 Platin Edition

Der Dremel 4000 in der Platin Edition bietet ein enorm umfangreiches Zubehörpaket und kommt in einem praktischen Koffer für das Werkzeug und Zubehör. Er ist zwar recht schwer und laut, bietet dafür aber auch eine gute Leistung und eine sehr hohe Drehzahl.
Bosch GRO 12V-35

53.000 Umdrehungen pro Minute und dazu eine unsagbare Akku-Power – das ist der Bosch GRO 12V-35. Der Akku lässt sich wechseln und mit anderen 12-Volt-Geräten von Bosch austauschen. Und genau für diese Nutzer ist er auch bestens geeignet. Wer umfangreiches Zubehör benötigt, sollte sich aber bei Dremel umsehen.
Dremel 9100 Fortiflex

Der Dremel 9100 Fortiflex ist kein typischer und flexibel einsetzbarer »Dremel«. Er ist für den stationieren Einsatz gedacht und benötigt einen guten Arbeitsplatz. Dort kann er seine Kraft entfalten und lässt sich dennoch gefühlvoll mit dem Fuß bedienen.
Einhell TE-MT 7,2 Li

Wer in die Welt der Rotations-Multifunktionswerkzeuge einsteigen möchte, kann hierzu getrost zum Black+Decker BCRT8I greifen. Er ist nicht sicher nicht der Stärkste – was man bei einem 7,2 V Akku auch nicht erwarten kann – er bietet aber dennoch ein sehr gutes Gesamtpaket und bringt die erste Grundausstattung gleich mit.
Vergleichstabelle

- Viel Kraft
- Hohe Drehzahl
- Praktische Aufbewahrung
- Viel Zubehör
- Sehr laut
- Vibriert leicht

- Enorm viel Power
- Hohe Drehzahl
- Bosch-Akku-System
- Sehr kurze Ladezeit
- Akku-Anzeige
- Wenig Zubehör
- Sehr laut
- Spindelarretierung keine Sicherung

- Enorm viel Kraft
- Per Fußpedal steuerbar
- Bohrfutter bis 4 mm
- Massiv und Hochwertig
- Zahnkranzbohrfutter
- Mäßige Drehzahl
- Schwer biegsame Welle
- Laut

- Kaum Vibrationen
- Integrierte Beleuchtung
- Nicht zu laut
- Reichlich Zubehör
- Wenig Leistung
- Etwas unhandlich

- Hohe Drehzahl
- Gute Leistung
- Enorm viel Zubehör
- Verpackung ohne Sortiermöglichkeit
- Schlechte Verarbeitung
- Groß und unhandlich

- Hohe Drehzahl
- Sehr kräftig
- Flexibles Akkusystem
- Brushless-Motor
- Sehr laut
- Rasselt beim Hochtouren
- Keine Drehzahlkennzeichnung

- Gute Leistung
- Sortierte Aufbewahrung
- Etwas laut
- Groß und schwer
- Unangenehmer Piep-Ton
- Nur 25000 U/min

- Sehr gute Verarbeitung
- Gute Leistung
- Langes und flexibles Kabel
- Mäßige Drehzahl
- Wenig Zubehör
- Verschmorter Geruch zu Anfang

- Klein, leicht und handlich
- Mit Ladestation
- Mehrere Spannzangen
- Leise
- LED-Beleuchtung
- Nur für feine Arbeiten

- Optional anbaubares Licht
- Akku-Anzeige
- Praktische Aufbewahrung
- Viel Zubehör
- Hohe Drehzahl
- Relativ laut
- Schwer

- Angenehm leise
- Viel Zubehör erhältlich
- Sehr leicht
- Sehr lange Ladezeit
- Wenig Leistung
- Unschöne Verpackung
- Spindelarretierung ohne Sicherung

- Sehr günstig
- Gute Ausstattung für den Preis
- Verarbeitung eher mittelmäßig

- Für kleinere Gegenstände geeignet
- In Halterung einsetzbar
- Nicht so robust wie der Dremel

- Klein und handlich
- Weniger Leistung als unser Favorit

- Relativ leise
- Kaum Vibrationen
- Integrierte Beleuchtung
- Speichert letzte Drehzahl nicht
- Mäßige Leistung
- Mäßige Drehzahl

- Hohe Drehzahl
- Sehr gute Leistung
- Brushless-Motor
- Kaum Vibrationen
- Laut
- Sehr groß und schwer
- Keine eindeutige Drehzahleinstellung

- Leise
- Kaum Vibrationen
- Großer Akku möglich
- Schlank und handlich
- Geschützter Arretierknopf
- Sehr wenig Leistung
- Teuer in der Anschaffung
- Nur 23000 U/min

- Viel Zubehör
- Läuft angenehm ruhig
- Sehr biegsame Welle
- Mäßige Verarbeitung
- Geringe Leistung

- Viel Zubehör
- Läuft angenehm ruhig
- Sehr biegsame Welle
- Mäßige Verarbeitung
- Geringe Leistung
Was Sie über Multifunktionswerkzeuge wissen sollten
Als Multifunktionswerkzeuge werden Werkzeuge bezeichnet, die multifunktionell eingesetzt werden können. Das kann oszillierend und rotierend sein. Bei den rotierenden Werkzeugen hat sich der Markenname »Dremel« als Oberbergriff eingebürgert, weil Dremel hier Marktführer ist und auch die ersten rotierenden Multifunktionswerkzeuge gebaut hat.
Oszillierende Multifunktionswerkzeuge arbeiten mit einer schwingenden Bewegung und sind in einem weiteren Test zu finden.
Was ist das besondere an rotierenden Multifunktionswerkzeugen?
Genau genommen nichts, denn sie machen exakt dasselbe wie auch große Werkzeuge. Sie bohren wie eine Bohrmaschine, sie schleifen wie ein Winkelschleifer oder polieren wie eine Poliermaschine. Und im Grunde könnte man alle diese Arbeiten auch mit einer Bohrmaschine ausführen, man muss dazu nur das eingesetzte Werkzeug tauschen.
Klein und flexibel
Der Vorteil der Multifunktionswerkzeuge liegt in erster Linie in ihrer Größe. Dadurch sind sie flexibel einsetzbar und das eingesetzte Werkzeug ist günstiger. Eine Polier- oder Trennscheibe für eine Bohrmaschine hätte ihren Preis und wenn es dann doch nicht richtig funktioniert?
Bei kleinen Werkzeugeinsätzen mit einem Schaft von 3,2 Millimeter ist die Herstellung viel günstiger und man kann sich gleich mal eine Hand voll Trennscheibchen kaufen. Daher ist der Markt regelrecht überschwemmt mit unterschiedlichsten Aufsätzen und genau das macht die Multifunktionswerkzeuge aus. Es gibt nichts, was es nicht gibt, sogar kleine Sägeblätter sind erhältlich. Manche Aufsätze werden werkzeuglos gewechselt, die kleinen Trennscheiben muss man aber beispielsweise anschrauben.
Woher holen die kleinen Multifunktionswerkzeuge ihre Kraft?
Aus der Drehzahl – was aber auch nicht korrekt ist. Eigentlich haben die kleinen Werkzeuge gar nicht so viel Kraft. Würde man sie als Akkuschrauber benutzen, blieben sie bei der kleinsten Belastung stehen. Vielmehr ist ihre Drehzahl der Größe angepasst.
Ein Winkelschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 125 Millimeter arbeitet mit durchschnittlich 11.000 Umdrehungen pro Minute. Berechnet man daraus die Schnittgeschwindigkeit ( d x π x n x 1/1000), beträgt sie rund 4.320 m/min.
Bestückt man den Dremel 4000 mit einer EZ SpeedClic-Scheibe, die einen Durchmesser von 38 Millimeter hat, und arbeitet mit der höchsten Drehzahl von 35.000 1/min, ergibt das eine Schnittgeschwindigkeit von 4.180 m/min. Beide Geräte arbeiten also mit ähnlichen Schnittwerten, dennoch ist ein großer Winkelschleifer viel schneller, weil die kleinen Multifunktionswerkzeuge deutlich weniger Kraft besitzen.
Sie müssen aber auch keine Kraftmeister sein. Sie arbeiten dort, wo große Geräte nicht hinkommen, und ob man nun eine Minute benötigt, um die überstehende Schraube zu kürzen, oder zwei, spielt letztendlich keine Rolle. Es funktioniert in der kleinsten Ecke, in der die großen Werkzeuge wie Winkelschleifer oder Schaber überfordert wären.
Wie wichtig ist die Drehzahl der Multifunktionswerkzeuge?
Das gerade genannte Beispiel zeigt, dass der Dremel 4000 ähnliche Schnittwerte erreicht wie ein typischer Winkelschleifer. Das funktioniert jedoch nur durch die sehr hohe Drehzahl. Kleinere Geräte erreichen diese nicht und dadurch reduziert sich drastisch die Schnittgeschwindigkeit. Drückt man mit diesen Geräten nur etwas zu fest zu, bleiben sie stehen.
Merke: Hohe Drehzahl zum Schleifen – niedrige Drehzahl zum Fräsen!
Ein gutes Beispiel ist auch der Vergleich zwischen unserem Kraftpaket Bosch GRO 12V-35 und dem Dremel 9100 Fortiflex. Der Fortiflex ist kabelgebunden und arbeitet mit einem richtig schweren 300-Watt-Motor. Egal, wie fest man mit der Trennscheibe auf das Material drückt – eher bricht die Trennscheibe, als das der Motor stehen bleibt. Dennoch arbeitet der Bosch effektiver, weil er mit 13.000 Umdrehungen pro Minute mehr tourt und dadurch eine viel höhere Schnittgeschwindigkeit erreicht.
Anders sieht es beim Fräsen aus. Gefräst wird mit einer deutlich niedrigeren Drehzahl, weil der Fräser sonst heiß läuft und ausglüht. Regelt man jedoch die Drehzahl eines Multifunktionswerkzeuges herunter, nimmt gleichzeitig auch die Kraft ab. Dann sind wieder die Geräte im Vorteil, die mit weniger Drehzahl und dafür mehr Kraft arbeiten. Der Bosch GRO 12V-35 ist daher besser zum Schleifen, während sich der Dremel 9100 Fortiflex besser beim Fräsen aufgehoben ist.
Warum haben fast alle eine 3,2-mm-Spannzange?
Dremel ist der unumstrittene Platzhirsch unter den rotierenden Multifunktionswerkzeugen und besitzt ein enormes Angebot an Zubehör. Andere Hersteller möchten aber auch ein Stück vom Kuchen haben und bieten ihre eigenen Multifunktionswerkzeuge an. Egal, ob sie besser oder schlechter sind, auch sie brauchen Werkzeugeinsätze und um gegen Dremel zu bestehen, müsste jeder Hersteller eine ebenso gute Produktpalette anbieten. Oder man nutzt dieselbe Größe der Spannzange und überlässt dem Kunden die Wahl, welche Werkzeugeinsätze er kauft.
Dremel gibt den Ton an
Letztendlich profitieren wir als Nutzer davon. Wir haben die Wahl des Werkzeugherstellers und können die Einsätze vieler anderer Hersteller nutzen. Der Schaftdurchmesser von 3,2 Millimeter hat sich so fest etabliert, dass man kaum noch darauf achten muss.
Testsieger: Dremel 4000 Platin Edition
Darf es noch etwas mehr sein? So oder so ähnlich muss es geklungen haben, als der Koffer des Dremel 4000 in der Platin Edition bestückt wurde. Er bringt alles mit, was man in einer soliden Grundausstattung benötigen könnte.

Der Koffer der Platin Edition hat schon was. Er ist leuchtend blau, besitzt Aluminium-Beschläge und beherbergt den Dremel 4000. Sicher kann man diesen auch mit einer kleineren Ausstattung kaufen, nur hat man dann nicht eine solche Ordnung.
Wer sich für den Dremel 4000 in der Premium Edition entscheidet bekommt ein ordentliches Zubehörpaket, das von einer flexiblen Welle bis zum Präzisionshandgriff reicht. Außerdem darf man sich noch über Vorsatzgeräte freuen: Winkelaufsatz, Parallel- und Kreisschneider. Dazu gibt es ein Paket von 138 Kleinteilen, mit vielen Aufsätzen zum Fräsen, Sägen und Schleifen. Damit sollte weit mehr als der Grundbedarf gedeckt sein.
Jede Menge Zubehör
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, oder hat den Namen Premium verdient. Denn mit dem Dremel zu fräsen ist weder im Parallel- und Kreisschneider, noch im Mehrzweck-Vorsatzgerät zum Fräsen vom besonderen Erfolg gekrönt. Der Fräser ist einfach zu dünn und zu lang und macht letztendlich, was er will. In Gipskarton lassen sich damit eventuell noch Ausschnitte fertigen, bei Holz sollte man dazu lieber zur Oberfräse greifen.
Der Dremel 4000 ist schon etwas wuchtiger und schwer. Ein kleineres Gerät kann man bei 35.000 Umdrehungen pro Minute und reichlich Kraft aber auch nicht erwarten. Dafür liegt er dennoch gut in der Hand, und sollte es mal filigraner zugehen, kann man immer noch zum sogenannten Präzisionshandgriff oder der flexiblen Welle greifen. Wird der Dremel dazu beispielsweise an der Workstation aufgehängt, lässt es sich dennoch recht flexibel mit dem kleinen Handgriff arbeiten. Die flexible Welle ist zwar etwas steifer und schwerer als die von den günstigeren Geräten, dafür kann sie aber auch mehr Kraft übertragen.
An Kraft mangelt es dem Dremel keinesfalls, auch wenn er sie in Kombination mit dem dünnen Fräser nicht richtig im Griff hat. Beim Schleifen und Trennen fleckt es dafür um so mehr. Als besonders hilfreich hat sich dabei ein Vorsatzgerät erwiesen: der Winkelvorsatz. Mit ihm lassen sich Schrauben und Nägel tatsächlich fast bündig abschneiden. Ohne dieses Vorsatzgerät muss oberhalb der Schraube schon reichlich Platz sein, um den Dremel richtig ansetzen zu können.
Mehr als genug Kraft
Beim Trennen von Stahl macht sich vor allem die hohe Drehzahl bezahlt. Die Funken fliegen nur so und schnell arbeitet sich die EZ SpeedClic Trennscheibe durch das Metall. Nur mit sehr kräftigen Druck gelang es, den Dremel 4000 merklich abtouren zu lassen und fast zum Stillstand zu bringen.
Vorteilhaft für den schnellen Wechseln der Werkzeuge, ist bei Dremel der Spannring, der gleichzeitig einen Schlüssel beinhalte. Wird er abgedreht und etwas nach vorn gezogen, wird kein weiterer Gabelschlüssel benötigt, um Werkzeuge aus der Spannzange zu lösen oder einzuspannen. Ein Vorteil, den nur die Rotationswerkzeuge von Dremel bieten.
Nachteile?
Was Kraft und eine hohe Drehzahl besitzt, ist leider auch laut und schwer. Da ist der Dremel 4000 keine Ausnahme. Hier muss man bereits vor dem Kauf abwägen, wofür das Werkzeug eingesetzt werden soll. Auch das Zubehör konnte nicht in jedem Punkt überzeugen. Den Parallel- und Kreisschneider sollte man gleich im Koffer lassen und auch das Fräsen mit dem Fräsvorsatz wird eher zum Glücksspiel.
Dremel 4000 Platin Edition im Testspiegel
Auch Multifunktionswerkzeug-Test.eu ist vom Dremel 4000 Platin Edition überzeugt:
»Der Dremel 4000 ist für alle ambitionierten Modellbauer und Hobby-Handwerker bis hin zum professionellen Einsatz ein solider und stets nützlicher Begleiter. Viele Arbeiten gehen durch die Vielseitigkeit locker und schnell von der Hand. Seine Stärken zeigt der Dremel 4000 vor allem im modellbau und an schwer zugänglichen Ecken und Wickeln.«
Alternativen
Wer mit unserem Favoriten nicht warm wird, muss nicht auf ein gutes Multifunktionswerkzeug verzichten. Auch die folgenden Modelle konnten uns überzeugen.
Kraftpaket: Bosch GRO 12V-35
Im Test der Rotationswerkzeuge gab es nur zwei Geräte, die sich auch mit kräftigem Druck auf die Trennscheibe nicht zum Anhalten bewegen ließen. Eines davon der Bosch GRO 12V-35. In Kombination mit einer sehr hohen Drehzahl, hatte er die Stange Armiereisen schneller durchgeschnitten als der Fotoapparat seine Bilder gemacht. Ein absolutes Kraftpaket.

Dennoch ist der Bosch nicht unbedingt die beste Wahl für jeden und er kommt nicht ganz grundlos aus dem Profi-Bereich von Bosch. Er gehört zur 12-Volt-Akkufamilie und kann sich mit anderen Geräten dieser Klasse den Akku teilen.
Zusätzlich wird der GRO 12V-35 in einer großen L-Boxx geliefert, in die eigentlich zehn solcher Rotationswerkzeuge ihren Platz finden könnten. Hintergrund ist ein flexibles Ordnungssystem mit dem sich die L-Boxxen unterschiedlich bestücken und so variabel gestalten lassen.
Bosch selbst bietet auch kaum passende Werkzeuge an und stattet den GRO 12V-35 spartanisch mit fünf kleinen Trennscheiben aus. Im Vordergrund steht ganz klar ein Rotationswerkzeug, das mit demselben Akku betrieben werden kann wie der Akku-Bohrschrauber oder die Säge. Und auch nur dann macht es eigentlich Sinn zum Bosch zu greifen.
Hat man sich jedoch dafür entschieden, erhält man für gutes Geld auch ein gutes Stück Qualitätswerkzeug. Bis auf die Tatsache, dass sich die Spindelarretierung auch im laufenden Betrieb drücken lässt, gibt es wirklich nichts auszusetzen. Der Bosch GRO 12V-35 ist im Rotationswerkzeug-Test das am effektivsten arbeitende Werkzeug. Das stärkste Gerät ist zwar der Dremel 9100 Fortiflex, aber der Bosch dreht deutlich schneller und kann so mehr Material abtragen.
Der Bosch GRO 12V-35 ist für den Profibereich gedacht und gehört zur 12-Volt-Akkufamilie von Bosch. Er lohnt sich daher vor allem, wenn man bereits Werkzeuge dieser Klasse besitzt. Aber auch ansonsten gibt es wenig am Bosch zu kritisieren, schließlich arbeitet kein Rotationswerkzeug effektiver.
Schleifstation: Dremel 9100 Fortiflex
Eigentlich gehört der Dremel 9100 Fortiflex nicht so richtig in diesen Test der rotierenden Multifunktionswerkzeuge, da er völlig anders aufgebaut ist. Wiederum macht er aber dasselbe wie ein Dremel mit flexibler Welle – und das macht er sogar richtig gut!

Wer seinen Dremel weniger mobil nutzt und stattdessen damit häufig an einem Arbeitsplatz sitzt, um beispielsweise Glas zu gravieren oder seine 3D-Drucke zu bearbeiten, der findet im Dremel 9100 eventuell einen treuen, wenn auch nicht ganz günstigen Begleiter.
Der erste Eindruck ist erschreckend, denn der Fortiflex wiegt satte 1,5 Kilogramm – und das ohne Welle und Werkzeug. Für den mobilen Einsatz ist er also nicht gedacht. Vielmehr gehört er an einen festen Schleifplatz, wofür auch die beigelegte Aufhängung zur Wandmontage spricht. Alternativ kann er auch an die Dremel Workstation gehängt werden, dann sollte man aber für einen sicheren Stand sorgen.
Einmal befestigt kann die Arbeit losgehen und der Fortiflex überrascht mit einer angenehmen Laufruhe. Nicht so kreischend wie viele seiner mobilen Geräte. Mit voller Drehzahl wird es dann allerdings auch mächtig laut. Dafür aber auch enorm kraftvoll.
Mit 300 Watt bietet der fest stationierte Dremel mit Abstand den kräftigsten Motor, der sich auch unter voller Belastung beim Sägen nicht zum Anhalten bewegen lässt.
Warum der Dremel 9100 Fortiflex ein Dreibacken-Futter mit Zahnkranz besitzt, erschließt sich uns nicht ganz. Gut, damit lassen sich Werkzeuge unterschiedlicher Durchmesser spannen, aber gerade bei solch hohen Drehzahlen würde ich auf Spannzangen setzen, die einen exakten Rundlauf garantieren.
Zusätzlich ergibt sich dadurch ein Verletzungsrisiko. Um das Futter nutzen zu können, besitzt das Griffstück einen kleinen Ausschnitt, und passt man nicht auf, kann es durchaus passieren, dass man genau da seinen Finger drauflegt.
Ansonsten gefällt das schlichte Design vom Griffstück. Es gibt zwar sicherlich ergonomischere Formen, jedoch lässt sich die recht kräftige Welle nur bedingt in die gewünschte Positionen drehen. Man muss sie halt nehmen, wie sie gerade liegt.
Dass die Welle so kräftig und auch ziemlich starr ist, liegt am massiven Kern, der einiges an Kraft überträgt. Daher ist auch der Aufbau etwas umständlicher als bei kleinen Geräten, bei denen die Seele der Welle einfach ins Futter geklemmt wird.
Etwas schade ist, dass der Dremel 9100 Fortiflex nur 22.000 Umdrehungen pro Minute bietet. Mit einer höheren Drehzahl könnte der starke Motor viel effektiver arbeiten und selbst einem kleinen Winkelschleifer Konkurrenz machen. Der Bosch GRO 12V-35 besitzt »nur« einen Akku-Antrieb, arbeitet aufgrund der deutlich höheren Drehzahl aber besser.
Der Dremel 9100 Fortiflex ist das einzige rotierende Multifunktionswerkzeug im Test, das nur für den stationären Einsatz gedacht ist. Es ist aber auch das einzige, das leicht per Fußpedal einschaltet und gleichzeitig gefühlvoll dosiert werden kann. Der Motor ist extrem leistungsstark, bietet jedoch nur eine begrenzte Drehzahl, die die Leistungsfähigkeit des Motors ein wenig ausbremst.
Preistipp: Black+Decker BCRT8I
Man kann Multifunktionswerkzeuge mit allerlei Technik vollstopfen, sie smart machen oder mit einer elektronischen Drehzahleinstellung ausstatten. Man kann sich aber auch auf die wichtigsten Grundfunktionen beschränken und den Black+Decker BCRT8I bauen.
Black+Decker BCRT8I

Was muss ein Multifunktionswerkzeug alles haben oder können? Es muss sich einschalten lassen und über eine Drehzahleinstellung verfügen. Stufenlos finden einige sicher toll, aber dann wird es meist schwer, wiederholt dieselbe Drehzahl zu finden.
Genau so schlicht kommt der Black+Decker BCRT8I daher. Es gibt einen größeren Taster, an dem der Motor eingeschaltet wird. Dann lässt sich das hintere Ende drehen, womit die Drehzahl in fünf Stufen eingestellt wird. Welche Drehzahlstufe eingestellt wurde, zeigen fünf LEDs mit den Zahlen 1 bis 5 an.
Simpel und gut
Den »Boden« des Multifunktionsgerätes zur Drehzahleinstellung zu nutzen, wirkt im ersten Moment komisch, macht sich aber richtig gut. Vorteilhaft ist dabei, dass es feste Rastpunkte gibt. Wird das Gerät über den Taster ausgeschaltet, liegt beim Einschalten wieder dieselbe Drehzahl an.
Um welche Drehzahl es sich genau handelt, steht in der Bedienungsanleitung. Zumindest steht dort, welche Drehzahl es sein sollte. Unser Messgerät hat etwas andere Werte angezeigt.
Stufe | Drehzahl (Hersteller) | Drehzahl (gemessen) |
---|---|---|
1 | 3500 U/min | 3700 U/min |
2 | 8000 U/min | 9200 U/min |
3 | 12000 U/min | 13100 U/min |
4 | 18500 U/min | 17300 U/min |
5 | 29500 U/min | 25100 U/min |
Aber wir wollen nicht kleinlich sein, Stichproben ergaben, dass auch andere Multifunktionswerkzeuge nicht ihre angegebene Höchstdrehzahl erreichen. Das sind wohl Idealwerte, die wirklich nur mit einem frisch geladenem Akku kurzzeitig erreicht werden.
Nicht mess- sondern eher fühlbar ist die Leistung und da muss man beim Black+Decker BCRT8I wirklich Abstriche machen. Viel kommt dabei nicht rum und mit einer größeren Trennscheibe (Dremel EZ SpeedClic) erreicht er schnell sein Leistungslimit.
Dann schaltet er sich aus und muss über den Taster neu aktiviert werden. Das ist zwar nervig aber wenigstens bleibt die eingestellte Drehzahl erhalten.
Der Black+Decker BCRT8I ist alles andere als ein Kraftpaket und auch die angegebene Maximaldrehzahl von 29.500 U/min ist nicht der Hit. Dafür ist er solide, einfach zu bedienen und bringt sogar eine sehr gut Beleuchtung mit. Geladen wird er über ein USB-Kabel und das passende Netzteil hat sicher jeder zuhause.
Außerdem getestet
Der Einhell TE-MT 7,2 Li ist klein, handlich und der »stärkste« unter den kleinen Akku-Geräten. Dahinter muss sich sogar der Dremel Lite 7760 verstecken. Gut, der arbeitet auch nur mit 3,6 Volt aber vielleicht ist das für ein Werkzeug, das eine hohe Drehzahl benötigt, einfach zu wenig.
Der Einhell gefällt aber vor allem durch sein Gesamtpaket. Geliefert wird er zwar nur in einem Pappkarton, aber der ist stabil, wasserabweisend und mit Magnetverschluss. Für ein solches Werkzeug ist das unseres Erachtens völlig ausreichend. Schade ist allerdings, dass der Kunststoffeinleger bereits kaputt ist. Hier wäre Schaumstoff vielleicht doch die bessere Alternative gewesen.
Fertig ausgepackt und aufgebaut gefällt der TE-MT aber eh besser. Dann steht er nämlich auf seiner Ladestation, die gleichzeitig Platz für einige Werkzeuge bietet. So bleibt er stets griffbereit und es sieht dennoch ordentlich aus. Ordentlich ist übrigens auch die kleine Box in der weitere Aufsätze liegen. Das bekommen irgendwie nur wenige Hersteller hin.
Wie auch die eingebaute Beleuchtung, die wir bei fast allen Modellen vermisst haben. So eine LED benötigt kaum Platz und im kleinen Einhell sind sogar gleich drei Stück davon verbaut. Warum verschenken viele Hersteller diese wirklich sinnvolle Option?
Gibt es Minuspunkte am Einhell TE-MT 7,2 Li? Bis auf die fehlende Sperre, die ein Betätigen des Arretierknopfs im laufenden Betrieb verhindern sollte, gibt es rein gar nichts auszusetzen. Es gibt fünf Drehzahlstufen, die durch LEDs angezeigt werden. Die letzte Einstellung bleibt gespeichert und beim Laden informieren die LEDs über den aktuellen Ladezustand.
Natürlich darf man von einem solch kleinem Werkzeug keine Höchstleistung erwarten, aber immerhin bringt er es auf 26.000 Umdrehungen pro Minute und dreht damit schneller als der Dremel 9100 Fortiflex oder der Proxxon FBS 240/E. Beides sind kabelgebundene Geräte wohlgemerkt, die auch noch bei weitem nicht so handlich sind.
Ryobi RRT18-0
Soll man sich über das Multifunktionswerkzeug Ryobi RRT18-0 freuen oder doch enttäuscht sein? Auf den ersten Blick ist alles super und fast schon perfekt.
Genutzt werden große 18 Volt Akkus, wobei man bei der Kapazität des Akkus freie Wahl hat. Der Akku kommt in die Basis-Station, die gleichzeitig als Ständer und Werkzeugaufbewahrung dient. Genial gelöst.
Das Multifunktionswerkzeug selbst ist angenehm schlank, leise und ist mit einem sehr flexiblen Kabel mit der Basis verbunden. Geboten werden zwar nur maximal 23000 U/min aber die lassen sich immerhin stufenlos einstellen.
Und damit es nicht mal aus Versehen im Getriebe rattert, wurde der Arretierknopf zum Werkzeugwechsel versenkt angebracht. Das bieten nur sehr wenige Multifunktionswerkzeuge und wurde wirklich perfekt umgesetzt. Bis dahin ist alles super.
Dann kommt leider der praktische Test und hier kann der Ryobi RRT18-0 so gar nicht auftrumpfen. In puncto Leistung kann er maximal noch dem Dremel Lite 7760 (mit 3,6 Volt) das Wasser reichen. Jedes andere 7,2 Volt Multifunktionsgerät ist einfach kräftiger. Beim Trennen oder Sägen kommt man schnell an die Leistungsgrenze und das Tool stoppt.
Geht man davon aus, dass hier ein 18 Volt Akku dahinter steht und dieser im Kaufpreis noch nicht mal enthalten ist, ist die Arbeitsleistung wirklich enttäuschend. Wer eh mit dem System arbeitet, für den ist der Ryobi RRT18-0 vielleicht ein Bonus, ansonsten eher nicht.
Parkside PFBS 12 B3
Parkside steht für günstige aber gar nicht so schlechte Werkzeuge vom Discounter. So in etwa lässt sich auch das Multifunktionswerkzeug Parkside PFBS 12 B3 einstufen.
Trotz des wirklich extrem günstigen Preises ist der erste Eindruck ziemlich gut. Es gibt zwar nur eine Kunststoff-Box dazu und das zum Laden benötigte USB-Netzteil ist nicht enthalten, dafür gibt es genug Zubehör und dieses ist auch noch leicht greifbar untergebracht. Selbst die Verarbeitungsqualität sieht ganz gut aus.
Aber irgendwo muss der Preis bleiben und das sieht man an so einigen technischen Daten. Der fest verbaute Akku hat gerade mal 1300 mAh und mehr als 25.000 U/min gibt es auch nicht. Dazu ist beim Einschalten einen unschöner Piep-Ton zu hören und die Drehzahlverstellung ist nicht wirklich gut zu bedienen.
Nicht ganz dazu passt die Leistung, denn die ist ausgesprochen gut und da dürfen sich andere Gerät mit einer ähnlichen Akku-Leistung gern eine Scheibe abschneiden. Wirklich lange dürfte die Leistung bei 1300 mAh aber nicht durchhalten.
Worx MakerX WX739.9 20 V
Beim Multifunktionswerkzeug Worx MakerX WX739.9 20 V ist das Testergebnis sehr gespalten. Positiv fällt auf jeden Fall das MakerX-System auf. Hier hat sich Worx etwas richtig gutes einfallen lassen und der dazugehörige Lötkolben konnte bereits im Lötkoben-Test auftrumpfen.
Das Rotations-Multifunktionswerkzeug im Set gefällt dagegen nicht in allen Punkten. Positiv ist auf jeden Fall, dass es dank des externen Akkus sehr schlank ist und trotzdem auf satte 35.000 Umdrehungen pro Minute kommt.
Nicht so schön sind dagegen die dabei entwickelten Geräusche. Da rasselt es zwischendurch schon gewaltig und beruhigt sich erst, wenn die volle Drehzahl erreicht ist. Dann läuft der Worx wieder ruhiger und bietet als kleines Gerät eine beachtliche Leistung. Kein Vergleich zum Ryobi, der als ähnliches System funktioniert.
Ebenso nicht praktisch ist das sehr störrische Verbindungskabel, das die Vorzüge eines Akku-Gerätes einfach vergessen lässt. Dass die Drehzahl am Akku und nicht am Gerät eingestellt wird, ist sogar recht praktisch, nur dass es dabei keine Markierungen für Drehzahlen oder Stufen gibt, gefällt nicht so gut.
Wer das MakerX System nutzt, kann durchaus auch zum Worx MakerX WX739.9 20 V greifen und sich über eine ordentliche Leistung freuen. An rasselnden Geräusche und die 91 dB muss man sich allerdings gewöhnen.
Dremel 8260
Dremel ist die Mutter der aller Multifunktionswerkzeuge und um am Ball zu bleiben, muss sich auch Dremel immer wieder etwas neues einfallen lassen. Wie wäre es mit Bluetooth und einer App, über die sich das Multifunktionswerkzeug Dremel 8260 steuern lässt?
Wer jetzt sagt »Das brauche ich nicht!« und Angst hat, dass Funken auf dem Display des Smartphones landen können, der schließt sich ein wenig unserer Meinung an. Smarte Technik hat sicher ihre Vorzüge aber immer und überall muss das nicht sein. Aber man ist ja nicht gezwungen, es zu nutzen.
Leistungstechnisch kann der 8260 immerhin auf 12 Volt und einen Akku mit 3000 mAh zurückgreifen, welcher ihn mit ordentlich Power und Ausdauer versorgt. Allerdings macht der den Dremel auch groß und über ein halbes Kilo schwer. Mir diesem Gewicht ist der 8260 für feine Arbeiten also eher nicht gedacht.
Wer ihn dennoch dafür nutzen möchte, sollte zu einer flexiblen Welle aus dem Programm von Dremel greifen. Denn immerhin besitzt der Dremel 8260 dafür einen ausklappbaren Bügel zum Aufhängen. Enthalten ist eine solche Welle allerdings nicht, so wie allgemein nur sehr wenig Zubehör mitgeliefert wird.
Wesco DEWS2021K
Der Wesco DEWS2021K ist ein kleines Akku-Multifunktionswerkzeug mit 7,2 Volt Akku. Viel Leistung darf daher nicht erwartet werden. So reicht es auch nur für eine Drehzahl von maximal 25000 U/min.
Ansonsten macht er auf den ersten Blick gar keinen so schlechten Eindruck. Er ist klein und handlich, bringt eine integrierte LED-Beleuchtung mit die Drehzahleinstellung ist unmissverständlich. Die Lieferung in einer Tasche ist völlig ok und auch das bereitgestellte Zubehör passt.
Die geringe Leistung des Wesco sorgt jedoch recht schnell für Frust, was nicht nur am Leistungsvermögen liegt. Ist er nämlich überlastet, schaltet er sich ganz ab und vergisst dabei die zuletzt eingestellte Drehzahl. Wird er dann neu gestartet, ist immer die niedrigste Drehzahl eingestellt.
Tilswall S1J-FE7-10
Der Tilswall S1J-FE7-10 fällt ganz klar in die Kategorie »Ich bin nicht besonders, bringe aber sehr viel Zubehör mit.« Dieses wird dann alles chaotisch in eine Tasche gestopft und der Kunde soll glücklich sein.
Man muss aber ehrlich sein, so schlecht ist er gar nicht. Die Qualität lässt zwar zu wünschen übrig, der Rahmen um den Schalter ist gratig und an einigen Stellen passen die Spaltmaße nicht. Aber er macht seinen Job und bringt auch einiges an Drehzahl und Kraft mit.
Dafür hängt er aber auch am Netz und benötigt 160 Watt. Andere Multifunktionswerkzeuge holen aus einem Akku eine ähnliche Leistung.
Unangenehm bei der Arbeit mit dem Tilswall S1J-FE7-10 ist allerdings die Geräuschkulisse. Abgesehen von den 81 dB, die gar nicht so schlimm sind, macht sich ein unangenehmer Piep- oder Pfeifton breit, der ganz schön in den Ohren zieht. Den bekommt man leider auch nicht mit viel Zubehör weg.
Proxxon Feinbohrschleifer FBS 240/E
Der erste Eindruck des Proxxon FBS 240/E ist etwas zwiegespalten, was aber nur am Koffer liegt. Dieser besitzt eine glatte Oberfläche, hat weder Ecken noch Kanten und besitzt auch keinen Griff. Im ersten Moment wäre er uns fast aus den Händen geglitten. Warum macht man das? Wenigstens ein kleiner Griff sollte schon sein.
Technisch gesehen gibt es ansonsten kaum etwas auszusetzen. Der Proxxon ist klein, liegt sehr gut in der Hand und bringt mit einem 100-Watt-Motor extrem viel Leistung.
Etwas kurios war jedoch die schwankende Drehzahl beim Lautstärketest und der verbrannte Geruch, der sich in unserer Werkstatt dabei breit machte. Der kam tatsächlich aus dem Proxxon, könnte aber auch nur von Fett an der falschen Stelle kommen.
Mit nur 100 Watt und einer sehr handlichen Form bietet der Proxxon FBS 240/E dennoch ausreichend Kraft um auch größere Aufgaben zu erledigen. Mit etwas mehr Drehzahl wäre er aber noch effektiver. 22.000 Umdrehungen pro Minute sind für ein kabelgebundenes Gerät doch etwas wenig.
Dremel Lite 7760
Der Dremel Lite 7760 ist klein, günstig und vielleicht der erste Einstieg in die Welt der Rotations-Multifunktionswerkzeuge. Leider kann er auch nur als Einstiegsgerät für kurze Arbeiten gesehen werden.
Mit einem 3,6-Volt-Akku und 23.000 Umdrehungen pro Minute darf man nicht viel Leistung erwarten. Kleinere Schleifaufgaben sind okay, aber kommen etwas größere Trennscheiben zum Einsatz, ist er schnell überfordert. Belastet man so den Akku zu sehr und neigt der sich dem Ende entgegen, muss der kleine Dremel für über vier Stunden an das Ladegerät – das ist zu lange. Einen Wechselakku besitzt er nicht. Damit ist der Dremel Lite nur für kurze, einfache Einsätze geeignet, wie sie eventuell beim 3D-Druck entstehen.
Aus technischer Sicht erhält man die gewohnte Dremel-Qualität und den bekannten »Schlüssel« für die Spannzange. Einfach den Spannring runter drehen und als Schlüssel nutzen. Eine wirklich praktische Erfindung von Dremel. Vielmehr gibt es jedoch nicht zu berichten. Es gibt keine Akku-Anzeige, keine LED-Beleuchtung, kein Netzteil zum Laden und auch die Ausstattung an Zubehör fällt eher mau aus.
Wer einen kleinen leichten Dremel für den kurzen Einsatz sucht, kann durchaus zum Dremel Lite 7760 greifen. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass er nicht viel Leistung besitzt und nach einem kurzen Einsatz viel zeit am Ladegerät verbringt.
Dremel 8220 Platin Edition
Der Dremel 8220 in der Platin Edition ist eine gute Alternative zu unserem Testsieger. Er bietet eine ähnlich gute Ausstattung, ist als Akku-Variante aber flexibler im Einsatz. Ein Ersatz-Akku liegt sogar bei.
In puncto Leistung ist er dem 4000er sogar sehr ähnlich, muss sich aber klar dem Bosch GRO 12V-35 geschlagen geben. Er hat halt einen etwas kleineren Akku, arbeitet aber dennoch ebenfalls mit einer sehr hohen Drehzahl von 53.000 Umdrehungen pro Minute.
Sehr gut gefällt die Beleuchtung, die mit dem Spannring befestigt wird und so optional genutzt werden kann. Ihre erhöhte Position sorgt für eine perfekte Ausleuchtung. Wird sie nicht benötigt, kann sie gegen einen Späneschutz ausgetauscht werden, der eigentlich jedem rotierenden Multifunktionswerkzeug beiliegen sollte. Bei der hohen Drehzahl fliegen Funken und Späne weit und schnell.
Wer unseren Testsieger gern als Akku-Variante hätte, ist beim Dremel 8220 in der Platin Edition sehr gut aufgehoben. Er besitzt eine sehr gute Leistung und kommt ebenfalls mit einer soliden guten Ausstattung.
Autsca 168 tlg.
Der nächste Kandidat ist der Autsca , der das identische Gehäuse und die gleichen Werte wie der Tacklife RTD35ACL besitzt. Lediglich die Ausstattung an Aufsätzen unterscheidet sich etwas.
Mit 168 Teilen bringt er etwas mehr mit und als erstes sticht ein Kreissägeblatt ins Auge. Ob das funktioniert? Ja, das Sägen damit funktioniert. Allerdings nur bei kleinen Ästen oder Rundstäben. Sowie das Sägeblatt etwas tiefer in Holz eindringt, läuft es heiß, verfärbt sich und brennt sich eher durch das Material. Die Aufsätze sind also nicht von höchster Qualität, für gelegentliche Heimwerker-Einsätze ist man aber mit dem Zubehör gerüstet. Und das Sägen ist nur eine nette Zusatzfunktion, dafür sind die Geräte und winzigen Sägeblätter nicht ausgelegt.
Die Leistung ist zum Tacklife identisch und begeistert nur bedingt. Aus einem 135 Watt Motor könnte man einfach mehr holen und die 32.000 Umdrehungen pro Minute gleichen das nicht aus.
Trotec PMTS 01-230V
Die nächsten beiden Geräte, wie der Trotec PMTS 10-230V unterscheiden sich etwas in ihrer Bauform und der Leistungsangabe. Statt 135 Watt sollen sie mit einem 170 Watt Motor ausgestattet sein und auch die Drehzahl erhöht sich damit auf 35.000 Umdrehungen pro Minute. Leistungstechnisch ist davon allerdings nichts zu spüren und im Härtetest zeigte das Messgerät beim Trotec auch nur eine maximale Leistungsaufnahme von 124 Watt an.
Äußerlich gibt es bis auf die leicht abgeänderte Form keine Unterschiede. Derselbe Grat am Einschalter und derselbe weit hervorstehende Arretierknopf. Auch viele Punkte am Zubehör sind identisch. So sitzt der Handgriff wieder perfekt und weist der Fräskorb bereits deutlich Eindrücke der Spannschraube auf. Lediglich das Gehäuse fühlt beim Trotec etwas hochwertiger an, das kann aber auch täuschen.
Proxxon 28515
Proxxon verkauft das 28515 Set alias Micromot 50/E dezidiert als Modellbauer- und Gravierset, auch hier handelt es sich um eine handliche Maschine mit Drehspindel im Gegensatz zu Multifunktionsgeräten mit oszillierendem Werkzeugaufsatz.
Dank des kleineren Motors ist der Micromot 50/E sogar noch handlicher als der Dremel. Das hat allerdings seinen Grund: Der Micromot wird per Netzteil mit nur zwölf Volt betrieben, was ihn wie gesagt einerseits kompakter macht, andererseits verfügt er aber nicht über die Leistung des Dremel.
Trennscheiben und andere Aufsätze für intensives Schleifen oder Sägen liegen ihm aus diesem Grund nicht so, es gehört daher auch nicht zum Lieferumfang.
Ryobi EHT150V
Der Ryobi EHT150V ist eigentlich eine Heimwerker-Station, die Maschine wird in einen Ständer, der sich im Lieferumfang befindet, eingehängt. Eine flexible Welle befindet sich auf der Motorspindel, an deren Ende können die unterschiedlichen Werkzeuge eingespannt werden.
Der Ryobi EHT150V eignet sich hervorragend für die Bearbeitung handlicher, mobiler Werkstücke. Dank des Netzantriebes ist der Ryobi ähnlich leistungsstark wie der Dremel aber deutlich günstiger.
Allerdings ist der Ryobi weniger robust verarbeitet und für schwerere Arbeiten nicht wirklich geeignet – er ist aber eine gute, preisgünstige Wahl für Modellbauer. Dazu passend: Man spürt nur wenig Schwingungen an den Fingern.
Einhell TH-MG 135 E
Auch der Einhell TH-MG 135 E bringt sowohl ein Teleskopstativ als auch eine biegsame Welle mit, er kann damit sowohl mobil als auch stationär eingesetzt werden. Dabei kostet das Einhell-Set deutlich weniger als unser Favorit.
Dafür verfügt das Multifunktionswerkzeug von Einhell allerdings auch über weniger Leistung, obwohl er ebenfalls direkt am Netz betrieben wird.
Auch das Gehäuse hinterlässt trotz Softgrip-Beschichtung keinen ganz so hochwertigen Eindruck wie unser Favorit von Dremel. Das Einhell-Set ist daher eher eine Alternative für den schmalen Geldbeutel und überschaubare Aufgaben.
So haben wir getestet
Der erste Vergleich der Testkandidaten erfolgt theoretisch, indem die technischen Daten der Multifunktionswerkzeuge aufgenommen werden. Hier zeichnet sich schon ab, welches Werkzeug eine höhere oder niedrigere Drehzahl bietet oder wie schnell der Akku lädt.
Im nächsten Schritt werden die Geräte in die Hand genommen, vermessen, gewogen und begutachtet. Wie ist die Oberfläche? Liegen sie gut in der Hand? Wie lassen sich die Schalter bedienen? Ist das Kabel lang genug? Lässt sich der Akku wechseln?
Gerade beim Test der Multifunktionswerkzeuge sprang uns dabei bei vielen Modellen ein unschöner Fehler ins Auge. Um Werkzeuge zu spannen oder zu lösen, muss die Spindel arretiert und das Futter mit einem Schlüssel gedreht werden. Leider war es bei sehr vielen Geräten möglich, den Arretierknopf auch bei laufender Maschine zu betätigen. Wie es klingt, wenn ein Metallstift bei über 30.000 Umdrehungen über eine Kerbe springt, kann man sich sicher vorstellen. Eine Sperre boten leider nur wenige Modelle.


Lautstärke messen
Multifunktionswerkzeuge arbeiten mit einer enorm hohen Drehzahl, was für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgt. Daher ist es deutlich angenehmer, mit kleineren Geräten zu arbeiten, die »nur« 22.000 1/min erreichen. Zum Vergleich haben wir die Lautstärke aller Geräte gemessen.
Die gemessenen Werte müssen nicht den Angaben der Hersteller entsprechen, denn es wurden keinen Normen, wie Abstand zum Messobjekt oder schalldämmende Wände eingehalten. Vielmehr ging es um den Vergleich der Werkzeuge untereinander. Daher wurden alle Messungen unter identischen Bedingungen durchgeführt.

Leistungsprüfung
Die Leistungsprüfung ist eher ein gefühlter Wert. Dazu wurde ein Stück Armiereisen eingespannt, das Multifunktionswerkzeug mit einer Dremel EZ SpeedClic Trennscheibe bestückt und unter höchster Drehzahl gegen das Metall gedrückt. Je nach Kraft des Werkzeuges konnte die Drehbewegung ausgebremst oder gar ganz angehalten werden. Anhand des Funkenflugs ist dabei der Abtrag zu erkennen.

Die wichtigsten Fragen
Welches Rotations-Multifunktionswerkzeug ist das beste?
Das beste Rotationswerkzeug ist für uns der Dremel 4000 Platin Edition. Er bietet die übliche Qualität von Dremel, bringt für Heimwerker ausreichend Leistung mit und bietet das beste Zubehör mit guten Aufsätzen. Aber auch andere Rotations-Multifunktionswerkzeuge aus unserem Test sind empfehlenswert.
Welche Drehzahl sollte das Multifunktionswerkzeug bieten?
Kleine Akku-Geräte für Heimwerker finden ihr Limit bei etwas über 20.000 1/min. Grundsätzlich gilt jedoch, je höher die Drehzahl, desto besser die Arbeitsleistung. Kräftige Rotationswerkzeuge sollten mindestens 35.000 1/min leisten. Damit sind auch intensives Schleifen oder Gravieren problemlos möglich und man kann bedenkenlos alle Aufsätze nutzen, die es gibt.
Welches Zubehör passt?
Fast alle Aufsätze für Rotations-Multifunktionswerkzeuge besitzen eine Spannzange bzw. Werkzeugaufnahme mit einem Durchmesser von 3,2 Millimeter. Es gibt aber auch kleinere Spannzangen und Spannfutter, mit denen man bei den Aufsätzen flexibel ist. Es gibt Aufsätze zum Schleifen, Trennen, Gravieren, Schaben und sogar Vorsatzgeräte zum Fräsen oder zum abgewinkelten Arbeiten. Bei den meisten Geräten lassen sich die Aufsätze werkzeuglos wechseln.
Akku oder Kabel?
Bei kleineren Geräten sind die kabelgebundenen meist kräftiger, wobei man aber gerade hier auf Flexibilität setzen sollte. Wer dauerhaft mit einem leichten Werkzeug arbeiten möchte, sollte eine flexible Welle nutzen. Bei größeren Geräten mit 35.000 U/min und mehr, stehen die Akku-Werkzeuge den kabelgebundenen in nichts nach. Man sollte jedoch auf einen Wechselakku achten.