Für knifflige Aufträge an beinah unzugänglichen Orten ist ein Dremel beziehungsweise ein rotierendes Multifunktionswerkzeug mit seiner Vielzahl verschiedener Werkzeuge die erste Wahl. Aufgrund der Größe und der enormen Wandlungsfähigkeit mit den vielen verfügbaren Aufsätzen eignet sich so ein Multifunktionswerkzeug vor allem für filigranes Arbeiten.
Mit dem Dremel fing alles an. Der amerikanische Werkzeugspezialist hat als erstes ein Mini-Multifunktionswerkzeug mit schnell rotierender Spindel auf den Markt gebracht. Obwohl die wesentlichen Patente längst abgelaufen sind und andere Hersteller ähnliche Produkte auf den Markt gebracht haben, profitiert der original Dremel immer noch vom vorhandenen Knowhow und seinem guten Namen – vor allem aber von seinem umfangreichen Angebot an Werkzeugeinsätzen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Dremel 4000 Platin Edition

Der Dremel 4000 in der Platin Edition bietet ein enorm umfangreiches Zubehörpaket und kommt in einem praktischen Koffer für das Werkzeug und Zubehör. Er ist zwar recht schwer und laut, bietet dafür aber auch eine gute Leistung und eine sehr hohe Drehzahl.
Bosch GRO 12V-35

53.000 Umdrehungen pro Minuten und dazu eine unsagbare Akku-Power – das ist der Bosch GRO 12V-35. Der Akku lässt sich wechseln und mit anderen zwölf Volt Geräten von Bosch austauschen. Und genau für diese Nutzer ist er auch bestens geeignet. Wer umfangreiches Zubehör benötigt, sollte sich dazu aber bei Dremel umsehen.
Dremel 9100 Fortiflex

Der Dremel 9100 Fortiflex ist kein typischer und flexibel einsetzbarer »Dremel«. Er ist für den stationieren Einsatz gedacht und benötigt einen guten Arbeitsplatz. Dort kann er seine Kraft entfalten und lässt sich dennoch gefühlvoll mit dem Fuß bedienen.
Einhell TE-MT 7,2 Li

»Günstig« ist für den Einhell TW-MT 7,2 Li vielleicht nicht das richtige Wort, aber unter den kleinen Akku-Geräten ist er der günstigste, der trotz seiner Größe eine gute Leistung bietet Und mit 26.000 Umdrehungen pro Minute ist er in diesem Bereich auch der schnellste.
Vergleichstabelle

- Viel Kraft
- Hohe Drehzahl
- Praktische Aufbewahrung
- Viel Zubehör
- Sehr laut
- Vibriert leicht

- Enorm viel Power
- Hohe Drehzahl
- Bosch-Akku-System
- Sehr kurze Ladezeit
- Akku-Anzeige
- Wenig Zubehör
- Sehr laut
- Spindelarretierung keine Sicherung

- Enorm viel Kraft
- Per Fußpedal steuerbar
- Bohrfutter bis 4 mm
- Massiv und Hochwertig
- Zahnkranzbohrfutter
- Mäßige Drehzahl
- Schwer biegsame Welle
- Laut

- Klein, leicht und handlich
- Mit Ladestation
- Mehrere Spannzangen
- Leise
- LED-Beleuchtung
- Nur für feine Arbeiten

- Sehr gute Verarbeitung
- Gute Leistung
- Langes und flexibles Kabel
- Mäßige Drehzahl
- Unpraktischer Koffer
- Wenig Zubehör
- Riecht verschmort

- Angenehm leise
- Viel Zubehör erhältlich
- Sehr leicht
- Sehr lange Ladezeit
- Wenig Leistung
- Unschöne Verpackung
- Spindelarretierung ohne Sicherung

- Optional anbaubares Licht
- Akku-Anzeige
- Praktische Aufbewahrung
- Viel Zubehör
- Hohe Drehzahl
- Relativ laut
- Schwer

- Viel Zubehör
- Läuft angenehm ruhig
- Sehr biegsame Welle
- Mäßige Verarbeitung
- Geringe Leistung

- Viel Zubehör
- Läuft angenehm ruhig
- Sehr biegsame Welle
- Mäßige Verarbeitung
- Geringe Leistung

- Viel Zubehör
- Läuft angenehm ruhig
- Sehr biegsame Welle
- Mäßige Verarbeitung
- Geringe Leistung

- Klein und handlich
- Weniger Leistung als unser Favorit

- Sehr günstig
- Gute Ausstattung für den Preis
- Verarbeitung eher mittelmäßig

- Für kleinere Gegenstände geeignet
- In Halterung einsetzbar
- Nicht so robust wie der Dremel
Was Sie über Multifunktionswerkzeuge wissen sollten
Als Multifunktionswerkzeuge werden Werkzeuge bezeichnet, die multifunktionell eingesetzt werden können. Das kann oszillierend und rotierend sein. Bei den rotierenden Werkzeugen hat sich der Markenname »Dremel« als Oberbergriff eingebürgert, weil Dremel hier Marktführer ist und auch die ersten rotierenden Multifunktionswerkzeuge gebaut hat. Oszillierende Multifunktionswerkzeuge arbeiten mit einer schwingenden Bewegung und sind in einem weiteren Test zu finden.
Was ist das besondere an rotierenden Multifunktionswerkzeugen?
Genau genommen nichts, denn sie machen exakt dasselbe wie auch große Werkzeuge. Sie bohren wie eine Bohrmaschine, sie schleifen wie ein Winkelschleifer oder polieren wie eine Poliermaschine. Und im Grunde könnte man alle diese Arbeiten auch mit einer Bohrmaschine ausführen, man muss dazu nur das eingesetzte Werkzeug tauschen.
Klein und flexibel
Der Vorteil der Multifunktionswerkzeuge liegt in erster Linie in ihrer Größe. Dadurch sind sie flexibel einsetzbar und das eingesetzte Werkzeug ist günstiger. Eine Polier- oder Trennscheibe für eine Bohrmaschine hätte ihren Preis und wenn es dann doch nicht richtig funktioniert? Bei kleinen Werkzeugeinsätzen mit einem Schaft von 3,2 Millimeter ist die Herstellung viel günstiger und man kann sich gleich mal eine Hand voll Trennscheibchen kaufen. Daher ist der Markt regelrecht überschwemmt mit unterschiedlichsten Einsätzen und genau das macht die Multifunktionswerkzeuge aus. Es gibt nichts, was es nicht gibt, sogar Kreissägeblätter sind erhältlich.
Woher holen die kleinen Multifunktionswerkzeuge ihre Kraft?
Aus der Drehzahl – was aber auch nicht korrekt ist. Eigentlich haben die kleinen Werkzeuge gar nicht so viel Kraft. Würde man sie als Akkuschrauber benutzen, blieben sie bei der kleinsten Belastung stehen. Vielmehr ist ihre Drehzahl der Größe angepasst.
Ein Winkelschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 125 Millimeter arbeitet mit durchschnittlich 11.000 1/min. Berechnet man daraus die Schnittgeschwindigkeit ( d x π x n x 1/1000), beträgt sie rund 4.320 m/min. Bestückt man den Dremel 4000 mit einer EZ SpeedClic Scheibe, die einen Durchmesser von 38 Millimeter hat und arbeitet mit der höchsten Drehzahl von 35.000 1/min, ergibt das eine Schnittgeschwindigkeit von 4.180 m/min. Beide Geräte arbeiten also mit denselben Schnittwerten, dennoch ist ein großer Winkelschleifer viel schneller, weil die kleinen Multifunktionswerkzeuge deutlich weniger Kraft besitzen.
Sie müssen aber auch keine Kraftmeister sein. Sie arbeiten dort, wo große Geräte nicht hinkommen und ob man nun eine Minute benötigt, um die überstehende Schraube zu kürzen oder zwei, spielt letztendlich keine Rolle. Es funktioniert in der kleinsten Ecke, in der der große Winkelschleifer überfordert wäre.
Wie wichtig ist die Drehzahl der Multifunktionswerkzeuge?
Das gerade genannte Beispiel zeigt, dass der Dremel 4000 dieselben Schnittwerte erreicht, wie ein typischer Winkelschleifer. Das funktioniert jedoch nur durch die sehr hohe Drehzahl. Kleinere Geräte erreichen diese nicht und dadurch reduziert sich drastisch die Schnittgeschwindigkeit. Drückt man mit diesen Geräten nur etwas zu fest zu, bleiben sie stehen.
Merke: Hohe Drehzahl zum Schleifen – niedrige Drehzahl zum Fräsen!
Ein gutes Beispiel ist auch der Vergleich zwischen unserem Kraftpaket Bosch GRO 12V-35 und dem Dremel 9100 Fortiflex. Der Fortiflex ist kabelgebunden und arbeitet mit einem richtig schweren 300 Watt Motor. Egal wie fest man mit der Trennscheibe auf das Material drückt – eher bricht die Trennscheibe als das der Motor stehen bleibt. Dennoch arbeitet der Bosch effektiver, weil er mit 13.000 1/min mehr tourt und dadurch eine viel höhere Schnittgeschwindigkeit erreicht.
Anders sieht es beim Fräsen aus. Gefräst wird mit einer deutlich niedrigeren Drehzahl, weil der Fräser sonst heiß läuft und ausglüht. Regelt man jedoch die Drehzahl eines Multifunktionswerkzeuges herunter, nimmt gleichzeitig auch die Kraft ab. Dann sind wieder die Geräte im Vorteil, die mit weniger Drehzahl und dafür mehr Kraft arbeiten. Der Bosch GRO 12V-35 ist daher besser zum Schleifen, während sich der Dremel 9100 Fortiflex besser beim Fräsen aufgehoben ist.
Warum haben fast alle eine 3,2-mm-Spannzange?
Dremel ist der unumstrittene Platzhirsch unter den Multifunktionswerkzeugen und besitzt ein enormes Angebot an Zubehör. Andere Hersteller möchten aber auch ein Stück vom Kuchen haben und bieten ihre eigenen Multifunktionswerkzeuge an. Egal ob sie besser oder schlechter sind, auch sie brauchen Werkzeugeinsätze und um gegen Dremel zu bestehen, müsste jeder Hersteller eine ebenso gute Produktpalette anbieten. Oder – man nutzt dieselbe Größe der Spannzange und überlässt dem Kunden die Wahl, welche Werkzeugeinsätze er kauft.
Dremel gibt den Ton an
Letztendlich profitieren wir als Nutzer davon. Wir haben die Wahl des Werkzeugherstellers und können die Einsätze vieler anderer Hersteller nutzen. Der Schaftdurchmesser von 3,2 Millimeter hat sich so fest etabliert, dass man kaum noch darauf achten muss.
Testsieger: Dremel 4000 Platin Edition
Darf es noch etwas mehr sein? So oder so ähnlich muss es geklungen haben, als der Koffer des Dremel 4000 in der Platin Edition bestückt wurde. Er bringt alles mit, was man in einer soliden Grundausstattung benötigen könnte.

Der Koffer der Platin Edition hat schon was. Er ist leuchtend blau, besitzt Aluminium- Beschläge und beherbergt den Dremel 4000. Sicher kann man diesen auch mit einer kleineren Ausstattung kaufen, nur hat man dann nicht eine solche Ordnung.
Wer sich für den Dremel 4000 in der Premium Edition entscheidet bekommt ein ordentliches Zubehörpaket, das von einer flexiblen Welle, über einen Winkelaufsatz, Parallel- und Kreisschneider bis zum Präzisionshandgriff reicht. Dazu gibt es ein Paket von 138 Kleinteilen, Fräs- und Schleifaufsätzen. Damit sollte weit mehr als der Grundbedarf gedeckt sein.
Jede Menge Zubehör
Doch es ist nicht alles Gold was glänzt oder hat den Namen Premium verdient. Denn mit dem Dremel zu fräsen ist weder im Parallel- und Kreisschneider, noch im Mehrzweck-Fräsvorsatz vom besonderen Erfolg gekrönt. Der Fräser ist einfach zu dünn und zu lang und macht letztendlich was er will. In Gipskarton lassen sich damit eventuell noch Ausschnitte fertigen, bei Holz sollte man dazu lieber zur Oberfräse greifen.
Der Dremel 4000 ist schon etwas wuchtiger und schwer. Ein kleineres Gerät kann man bei 35.000 1/min und reichlich Kraft aber auch nicht erwarten. Dafür liegt er dennoch gut in der Hand und sollte es mal filigraner zugehen, kann man immer noch zum sogenannten Präzisionshandgriff oder der flexiblen Welle greifen. Wird der Dremel dazu beispielsweise an der Workstation aufgehangen, lässt es sich dennoch recht flexibel mit dem kleinen Handgriff arbeiten. Die flexible Welle ist zwar etwas steifer und schwerer als die von den günstigeren Geräten, dafür kann sie aber auch mehr Kraft übertragen.
An Kraft mangelt es dem Dremel keinesfalls, auch wenn er sie in Kombination mit dem dünnen Fräser nicht richtig im Griff hat. Beim Schleifen und Trennen fleckt es dafür um so mehr. Als besonders hilfreich hat sich dabei der Winkelvorsatz erwiesen. Mit ihm lassen sich Schrauben und Nägel tatsächlich fast bündig abschneiden. Ohne Winkelvorsatz muss oberhalb der Schraube schon reichlich Platz sein, um den Dremel richtig ansetzen zu können.
Mehr als genug Kraft
Beim Trennen von Stahl macht sich vor allem die hohe Drehzahl bezahlt. Die Funken fliegen nur so und schnell arbeitet sich die EZ SpeedClic Trennscheibe durch das Metall. Nur mit sehr kräftigen Druck gelang es, den Dremel 4000 merklich abtouren zu lassen und fast zum Stillstand zu bringen.
Vorteilhaft für den schnellen Wechseln der Werkzeuge, ist bei Dremel der Spannring, der gleichzeitig einen Schlüssel beinhalte. Wird er abgedreht und etwas nach vorn gezogen, wird kein weiterer Gabelschlüssel benötigt, um Werkzeuge aus der Spannzange zu lösen oder einzuspannen. Ein Vorteil, den nur die Rotationswerkzeuge von Dremel bieten.
Nachteile?
Was Kraft und eine hohe Drehzahl besitzt, ist leider auch laut und schwer. Da ist der Dremel 4000 keine Ausnahme. Hier muss man bereits vor dem Kauf abwägen, wofür das Werkzeug eingesetzt werden soll. Auch das Zubehör konnte nicht in jedem Punkt überzeugen. Den Parallel- und Kreisschneider sollte man gleich im Koffer lassen und auch das Fräsen mit dem Fräsvorsatz wird eher zum Glücksspiel.
Dremel 4000 Platin Edition im Testspiegel
Auch Multifunktionswerkzeug-Test.eu ist vom Dremel 4000 Platin Edition überzeugt:
»Der Dremel 4000 ist für alle ambitionierten Modellbauer und Hobby-Handwerker bis hin zum professionellen Einsatz ein solider und stets nützlicher Begleiter. Viele Arbeiten gehen durch die Vielseitigkeit locker und schnell von der Hand. Seine Stärken zeigt der Dremel 4000 vor allem im modellbau und an schwer zugänglichen Ecken und Wickeln.«
Alternativen
Wer mit unserem Favoriten nicht warm wird, muss nicht auf ein gutes Multifunktionswerkzeug verzichten. Auch die folgenden Modelle konnten uns überzeugen.
Kraftpaket: Bosch GRO 12V-35
Im Test der Rotationswerkzeuge gab es nur zwei Geräte, die sich auch mit kräftigem Druck auf die Trennscheibe nicht zum Anhalten bewegen ließen. Eines davon der Bosch GRO 12V-35. In Kombination mit einer sehr hohen Drehzahl, hatte er die Stange Armiereisen schneller durchgeschnitten als der Fotoapparat seine Bilder gemacht. Ein absolutes Kraftpaket.

Dennoch ist der Bosch nicht unbedingt die beste Wahl für jeden und er kommt nicht ganz grundlos aus dem Profi-Bereich von Bosch. Er gehört zur 12 V Akkufamilie und kann sich mit anderen Geräten dieser Klasse den Akku teilen.
Zusätzlich wird der GRO 12V-35 in einer großen L-Boxx geliefert, in die eigentlich zehn solcher Rotationswerkzeuge ihren Platz finden könnten. Hintergrund ist ein flexibles Ordnungssystem mit dem sich die L-Boxxen unterschiedlich bestücken und so variabel gestalten lassen.
Bosch selbst bietet auch kaum passende Werkzeuge an und stattet den GRO 12V-35 spartanisch mit fünf kleinen Trennscheiben aus. Im Vordergrund steht ganz klar ein Rotationswerkzeug, dass mit demselben Akku betrieben werden kann, wie der Akku-Bohrschrauber oder die Säge. Und auch nur dann macht es eigentlich Sinn zum Bosch zu greifen.
Hat man sich jedoch dafür entschieden, erhält man für gutes Geld auch ein gutes Stück Qualitätswerkzeug. Bis auf die Tatsache, dass sich die Spindelarretierung auch im laufenden Betrieb drücken lässt, gibt es wirklich nichts auszusetzen. Der Bosch GRO 12V-35 ist im Rotationswerkzeug-Test das am effektivsten arbeitende Werkzeug. Das stärkste Gerät ist zwar der Dremel 9100 Fortiflex, aber der Bosch dreht deutlich schneller und kann so mehr Material abtragen.
Der Bosch GRO 12V-35 ist für den Profibereich gedacht und gehört zur 12 V Akkufamilie von Bosch. Er lohnt sich daher vor allem, wenn man bereits Werkzeuge dieser Klasse besitzt. Aber auch ansonsten gibt es wenig am Bosch zu kritisieren, schließlich arbeitet kein Rotationswerkzeug effektiver.
Schleifstation: Dremel 9100 Fortiflex
Eigentlich gehört der Dremel 9100 Fortiflex nicht so richtig in diesen Test der rotierenden Multifunktionswerkzeuge, da er völlig anders aufgebaut ist. Wiederum macht er aber dasselbe wie ein Dremel mit flexibler Welle – und das macht er sogar richtig gut!

Wer seinen Dremel weniger mobil nutzt und stattdessen damit häufig an einem Arbeitsplatz sitzt, um beispielsweise Glas zu gravieren oder seine 3D-Drucke zu bearbeiten, der findet im Dremel 9100 eventuell einen treuen, wenn auch nicht ganz günstigen Begleiter.
Der erste Eindruck ist erschreckend, denn der Fortiflex wiegt satte 1,5 Kilogramm – und das ohne Welle und Werkzeug. Für den mobilen Einsatz ist er also nicht gedacht. Vielmehr gehört er an einen festen Schleifplatz, wofür auch die beigelegte Aufhängung zur Wandmontage spricht. Alternativ kann er auch an die Dremel Workstation gehangen werden, dann sollte man aber für einen sicheren Stand sorgen.
Einmal befestigt kann die Arbeit losgehen und der Fortiflex überrascht mit einer angenehmen Laufruhe. Nicht so kreischend, wie viele seiner mobilen Geräte. Mit voller Drehzahl wird es dann allerdings auch mächtig laut. Dafür aber auch enorm kraftvoll.
Mit 300 Watt bietet der fest stationierte Dremel mit Abstand den kräftigsten Motor, der sich auch unter voller Belastung nicht zum Anhalten bewegen lässt.
Warum der Dremel 9100 Fortiflex ein Dreibacken-Futter mit Zahnkranz besitzt, erschließt sich mir nicht ganz. Gut, damit lassen sich Werkzeuge unterschiedlicher Durchmesser spannen, aber gerade bei solch hohen Drehzahlen würde ich auf Spannzangen setzen, die einen exakten Rundlauf garantieren.
Zusätzlich ergibt sich dadurch ein Verletzungsrisiko. Um das Futter nutzen zu können, besitzt das Griffstück einen kleinen Ausschnitt und passt man nicht auf, kann es durchaus passieren, dass man genau da seinen Finger drauflegt.
Ansonsten gefällt das schlichte Design vom Griffstück. Es gibt zwar sicherlich ergonomischere Formen, jedoch lässt sich die recht kräftige Welle nur bedingt in die gewünschte Positionen drehen. Man muss sie halt nehmen, wie sie gerade liegt.
Dass die Welle so kräftig und auch ziemlich starr ist, liegt am massiven Kern, der einiges an Kraft überträgt. Daher ist auch der Aufbau etwas umständlicher als bei kleinen Geräten, bei denen die Seele der Welle einfach ins Futter geklemmt wird.
Etwas schade ist, dass der Dremel 9100 Fortiflex nur 22.000 1/min bietet. Mit einer höheren Drehzahl könnte der starke Motor viel effektiver arbeiten und selbst einem kleinen Winkelschleifer Konkurrenz machen. Der Bosch GRO 12V-35 besitzt »nur« einen Akku-Antrieb, arbeitet aufgrund der deutlich höheren Drehzahl aber besser.
Der Dremel 9100 Fortiflex ist das einzige rotierende Multifunktionswerkzeug im Test, das nur für den stationären Einsatz gedacht ist. Es ist aber auch das einzige, das leicht per Fußpedal einschaltet und gleichzeitig gefühlvoll dosiert werden kann. Der Motor ist extrem leistungsstark, bietet jedoch nur eine begrenzte Drehzahl, die die Leistungsfähigkeit des Motors ein wenig ausbremst.
Gut & günstig: Einhell TE-MT 7,2 Li
Es gibt sicher noch günstigere rotierende Multifunktionswerkzeuge als den Einhell, aber keine bei denen man mit ruhigem Gewissen auch noch das Wort »gut« dazu gesellen kann. Günstig ist gerade bei den Rotationswerkzeugen leider sehr oft nur billig und möchte vor allem mit enorm vielen Werkzeugeinsätzen auftrumpfen.

Der Einhell TE-MT 7,2 Li ist klein, handlich und der »stärkste« unter den kleinen Akku-Geräten. Dahinter muss sich sogar der Dremel Lite 7760 verstecken. Gut, der arbeitet auch nur mit 3,6 V aber vielleicht ist das für ein Werkzeug, das eine hohe Drehzahl benötigt, einfach zu wenig.
Der Einhell gefällt aber vor allem durch sein Gesamtpaket. Geliefert wird er zwar nur in einem Pappkarton, aber der ist stabil, wasserabweisend und mit Magnetverschluss. Für ein solches Werkzeug unseres Erachtens völlig ausreichend. Schade ist allerdings, dass der Kunststoffeinleger bereits kaputt ist. Hier wäre Schaumstoff vielleicht doch die bessere Alternative gewesen.
Fertig ausgepackt und aufgebaut gefällt der TE-MT aber eh besser. Dann steht er nämlich auf seiner Ladestation, die gleichzeitig Platz für einige Werkzeuge bietet. So bleibt er stets griffbereit und es sieht dennoch ordentlich aus. Ordentlich ist übrigens auch die kleine Box in der weiteres Zubehör liegt. Das bekommen irgendwie nur wenige Hersteller hin.
Wie auch die eingebaute Beleuchtung, die ich bei fast allen Modellen vermisst habe. So eine LED benötigt kaum Platz und im kleinen Einhell sind sogar gleich drei Stück davon verbaut. Warum verschenken viele Hersteller diese wirklich sinnvolle Option?
Gibt es Minuspunkte am Einhell TE-MT 7,2 Li? Bis auf die fehlende Sperre, die ein Betätigen des Arretierknopfs im laufenden Betrieb verhindern sollte, gibt es rein gar nichts auszusetzen. Es gibt fünf Drehzahlstufen, die durch LEDs angezeigt werden. Die letzte Einstellung bleibt gespeichert und beim Laden informieren die LEDs über den aktuellen Ladezustand.
Natürlich darf man von einem solch kleinem Werkzeug keine Höchstleistung erwarten, aber immerhin bringt er es auf 26.000 1/min und dreht damit schneller als der Dremel 9100 Fortiflex oder der Proxxon FBS 240/E. Beides kabelgebundene Geräte wohlgemerkt, die auch noch bei weitem nicht so handlich sind.
Außerdem getestet
Proxxon Feinbohrschleifer FBS 240/E
Der erste Eindruck des Proxxon FBS 240/E ist etwas zwiegespalten, was aber nur am Koffer liegt. Dieser besitzt eine glatte Oberfläche, hat weder Ecken noch Kanten und besitzt auch keinen Griff. Im ersten Moment wäre er mir fast aus den Händen geglitten. Warum macht man das? Wenigstens ein kleiner Griff sollte schon sein.
Technisch gesehen gibt es ansonsten kaum etwas auszusetzen. Der Proxxon ist klein, liegt sehr gut in der Hand und bringt für seinen 100 Watt Motor extrem viel Leistung.
Etwas kurios war jedoch die schwankende Drehzahl beim Lautstärketest und der verbrannte Geruch, der sich in meiner Werkstatt dabei breit machte. Der kam tatsächlich aus dem Proxxon, könnte aber auch nur von Fett an der falschen Stelle kommen.
Mit nur 100 Watt und einer sehr handlichen Form bietet der Proxxon FBS 240/E dennoch ausreichend Kraft um auch größere Aufgaben zu erledigen. Mit etwas mehr Drehzahl wäre er aber noch effektiver. 22.000 1/min sind für ein kabelgebundenes Gerät doch etwas wenig.
Dremel Lite 7760
Der Dremel Lite 7760 ist klein, günstig und vielleicht der erste Einstieg in die Welt der Rotations-Multifunktionswerkzeuge. Leider kann er auch nur als Einstiegsgerät für kurze Arbeiten gesehen werden.
Mit einem 3,6 V Akku und 23.000 1/min darf man nicht viel Leistung erwarten. Kleinere Schleifaufgaben sind ok, aber kommen etwas größere Trennscheiben zum Einsatz, ist er schnell überfordert. Belastet man so den Akku zu sehr und neigt der sich dem Ende entgegen, muss der kleine Dremel für über vier Stunden an das Ladegerät – das ist zu lange. Einen Wechselakku besitzt er nicht. Damit ist der Dremel Lite nur für kurze einfache Einsätze geeignet, wie sie eventuell beim 3D-Druck entstehen.
Aus technischer Sicht erhält man die gewohnte Dremel-Qualität und den bekannten »Schlüssel« für die Spannzange. Einfach den Spannring runter drehen und als Schlüssel nutzen. Eine wirklich praktische Erfindung von Dremel. Vielmehr gibt es jedoch nicht zu berichten. Es gibt keine Akku-Anzeige, keine LED-Beleuchtung, kein Netzteil zum Laden und auch die Ausstattung an Zubehör fällt eher mau aus.
Wer einen kleinen leichten Dremel für den kurzen Einsatz sucht, kann durchaus zum Dremel Lite 7760 greifen. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass er nicht viel Leistung besitzt und nach einem kurzen Einsatz viel zeit am Ladegerät verbringt.
Dremel 8220 Platin Edition
Der Dremel 8220 in der Platin Edition ist eine gute Alternative zu unserem Testsieger. Er bietet eine ähnlich gute Ausstattung, ist als Akku-Variante aber flexibler im Einsatz. Ein Ersatz-Akku liegt sogar bei.
In puncto Leistung ist er dem 4000er sogar sehr ähnlich, muss sich aber klar dem Bosch GRO 12V-35 geschlagen geben. Er hat halt einen etwas kleineren Akku, arbeitet aber dennoch ebenfalls mit einer sehr hohen Drehzahl von 53.000 1/min.
Sehr gut gefällt die Beleuchtung, die mit dem Spannring befestigt wird und so optional genutzt werden kann. Ihre erhöhte Position sorgt für eine perfekte Ausleuchtung. Wird sie nicht benötigt, kann sie gegen einen Späneschutz ausgetauscht werden, der eigentlich jedem rotierenden Multifunktionswerkzeug beiliegen sollte. Bei der hohen Drehzahl fliegen Funken und Späne weit und schnell.
Wer unseren Testsieger gern als Akku-Variante hätte, ist beim Dremel 8220 in der Platin Edition sehr gut aufgehoben. Er besitzt eine sehr gute Leistung und kommt ebenfalls mit einer soliden guten Ausstattung.
Autsca 168 tlg.
Kandidat zwei ist der Autsca , der das identische Gehäuse und dieselben Werte wie der Tacklife RTD35ACL besitzt. Lediglich die Ausstattung unterscheidet sich etwas.
Mit 168 Teile bringt er etwas mehr mit und als erstes sticht ein Kreissägeblatt ins Auge. Ob das funktioniert? Ja, es funktioniert. Allerdings nur bei kleinen Ästen oder Rundstäben. Sowie das Sägeblatt etwas tiefer in Holz eindringt, läuft es heiß, verfärbt sich und brennt sich eher durch das Material.
Die Leistung ist zum Tacklife identisch und begeistert nur bedingt. Aus einem 135 Watt Motor könnte man einfach mehr holen und die 32.000 1/min gleichen das nicht aus.
Trotec PMTS 01-230V
Die nächsten beiden Geräte, wie der Trotec PMTS 10-230V unterscheiden sich etwas in ihrer Bauform und der Leistungsangabe. Statt 135 Watt sollen sie mit einem 170 Watt Motor ausgestattet sein und auch die Drehzahl erhöht sich damit auf 35.000 1/min. Leistungstechnisch ist davon allerdings nichts zu spüren und im Härtetest zeigte das Messgerät beim Trotec auch nur eine maximale Leistungsaufnahme von 124 Watt an.
Äußerlich gibt es bis auf die leicht abgeänderte Form keine Unterschiede. Derselbe Grat am Einschalter und derselbe weit hervorstehende Arretierknopf. Auch viele Punkte am Zubehör sind identisch. So sitzt der Handgriff wieder perfekt und weist der Fräskorb bereits deutlich Eindrücke der Spannschraube auf. Lediglich das Gehäuse fühlt beim Trotec etwas hochwertiger an, das kann aber auch täuschen.
Teccpo TART04P
Der letzte der »vier Gleichen« ist der Teccpo TART04P. Hier gibt es absolut keine Unterschiede zum Trotec PMTS 01-230V. Selbst das Zubehör ist mit nur fünf Teilen mehr fast identisch. Wobei ich nicht nachgezählt habe und der eine vielleicht das Gerät, die Welle oder den Handgriff mitzählt und der andere sich mit der Angabe eventuell nur auf das Schleif- und Fräszubehör beschränkt. Dennoch kostet der Teccpo über zehn Euro mehr als der Trotec.
Eine Erklärung dafür gibt es nicht. Wie bei den anderen drei Geräten gibt es Grat am Einschalter, den abstehenden Arretierknopf und dieselbe flexible Welle. Letztendlich entscheidet man sich eventuell für die schönste Farbe oder den größten Funktionsumfang. Leistungstechnisch bleibt alles gleich und auch mit den beiden Geräte mit 170 Watt arbeitet es sich nicht anders. Sie sind lediglich marginal leiser.
Proxxon 28515
Proxxon verkauft das 28515 Set alias Micromot 50/E dezidiert als Modellbauer- und Gravierset, auch hier handelt es sich um eine handliche Maschine mit Drehspindel im Gegensatz zu Multifunktionsgeräten mit oszillierendem Werkzeugaufsatz.
Dank des kleineren Motors ist der Micromot 50/E sogar noch handlicher als der Dremel. Das hat allerdings seinen Grund: Der Micromot wird per Netzteil mit nur zwölf Volt betrieben, was ihn wie gesagt einerseits kompakter macht, andererseits verfügt er aber nicht über die Leistung des Dremel.
Trennscheiben und anderes schweres Gerät liegen ihm aus diesem Grund nicht so, es gehört daher auch nicht zum Lieferumfang.
Ryobi EHT150V
Der Ryobi EHT150V ist eigentlich ein stationäres Gerät, die Maschine wird in einen Ständer, der sich im Lieferumfang befindet, eingehängt. Eine flexible Welle befindet sich auf der Motorspindel, an deren Ende können die unterschiedlichen Werkzeuge eingespannt werden.
Der Ryobi EHT150V eignet sich hervorragend für die Bearbeitung handlicher, mobiler Werkstücke. Dank des Netzantriebes ist der Ryobi ähnlich leistungsstark wie der Dremel aber deutlich günstiger.
Allerdings ist der Ryobi weniger robust verarbeitet und für schwerere Arbeiten nicht wirklich geeignet – er ist aber eine gute, preisgünstige Wahl für Modellbauer.
Einhell TH-MG 135 E
Auch der Einhell TH-MG 135 E bringt sowohl ein Teleskopstativ als auch eine biegsame Welle mit, er kann damit sowohl mobil als auch stationär eingesetzt werden. Dabei kostet das Einhell-Set deutlich weniger als unser Favorit.
Dafür verfügt das Multifunktionswerkzeug von Einhell allerdings auch über weniger Leistung, obwohl er ebenfalls direkt am Netz betrieben wird.
Auch das Gehäuse hinterlässt trotz Softgrip-Beschichtung keinen ganz so hochwertigen Eindruck wie unser Favorit von Dremel. Das Einhell-Set ist daher eher eine Alternative für den schmalen Geldbeutel und überschaubare Aufgaben.
So haben wir getestet
Der erste Vergleich der Testkandidaten erfolgt theoretisch, indem die technischen Daten der Multifunktionswerkzeuge aufgenommen werden. Hier zeichnet sich schon ab, welches Werkzeug eine höhere oder niedrigere Drehzahl bietet oder wie schnell der Akku lädt.
Im nächsten Schritt werden die Geräte in die Hand genommen, vermessen, gewogen und begutachtet. Wie ist die Oberfläche? Liegen sie gut in der Hand? Wie lassen sich die Schalter bedienen? Ist das Kabel lang genug? Lässt sich der Akku wechseln?
Gerade beim Test der Multifunktionswerkzeuge sprang uns dabei bei vielen Modellen ein unschöner Fehler ins Auge. Um Werkzeuge zu spannen oder zu lösen, muss die Spindel arretiert und das Futter mit einem Schlüssel gedreht werden. Leider war es bei sehr vielen Geräten möglich, den Arretierknopf auch bei laufender Maschine zu betätigen. Wie es klingt, wenn ein Metallstift bei über 30.000 Umdrehungen über eine Kerbe springt, kann man sich sicher vorstellen. Eine Sperre boten leider nur wenige Modelle.

Lautstärke messen
Multifunktionswerkzeuge arbeiten mit einer enorm hohen Drehzahl, was für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgt. Daher ist es deutlich angenehmer, mit kleineren Geräten zu arbeiten, die »nur« 22.000 1/min erreichen. Zum Vergleich haben wir die Lautstärke aller Geräte gemessen.
Die gemessenen Werte müssen nicht den Angaben der Hersteller entsprechen, denn es wurden keinen Normen, wie Abstand zum Messobjekt oder schalldämmende Wände eingehalten. Vielmehr ging es um den Vergleich der Werkzeuge untereinander. Daher wurden alle Messungen unter identischen Bedingungen durchgeführt.

Leistungsprüfung
Die Leistungsprüfung ist eher ein gefühlter Wert. Dazu wurde ein Stück Armiereisen eingespannt, das Multifunktionswerkzeug mit einer Dremel EZ SpeedClic Trennscheibe bestückt und unter höchster Drehzahl gegen das Metall gedrückt. Je nach Kraft des Werkzeuges konnte die Drehbewegung ausgebremst oder gar ganz angehalten werden. Anhand des Funkenflugs ist dabei der Abtrag zu erkennen.
Die wichtigsten Fragen
Welches Rotations-Multifunktionswerkzeug ist das beste?
Das beste Rotationswerkzeug ist für uns der Dremel 4000 Platin Edition. Er bietet die übliche Qualität von Dremel, bringt ausreichend Leistung mit und bietet das beste Zubehör.
Welche Drehzahl sollte das Multifunktionswerkzeug bieten?
Kleine Akku-Geräte finden ihr Limit bei etwas über 20.000 1/min. Grundsätzlich gilt jedoch, je höher die Drehzahl, desto besser die Arbeitsleistung. Kräftige Rotationswerkzeuge sollten mindestens 35.000 1/min bieten.
Welches Zubehör passt?
Fast alle Rotations-Multifunktionswerkzeuge und Zubehörteile besitzen eine Spannzange mit einem Durchmesser von 3,2 Millimeter. Es gibt aber auch kleinere Spannzangen und Spannfutter, mit denen man flexibel ist.
Akku oder Kabel?
Bei kleineren Geräten sind die kabelgebundenen meist kräftiger, wobei man aber gerade hier auf Flexibilität setzen sollte. Wer dauerhaft mit einem leichten Werkzeug arbeiten möchte, sollte eine flexible Welle nutzen. Bei größeren Geräten mit 35.000 1/min und mehr, stehen die Akku-Werkzeuge den kabelgebundenen in nichts nach. Man sollte jedoch auf einen Wechselakku achten.