Rudergerät Test: Rudergeraete Aufmacher
test
Letzte Aktualisierung:

Das beste Rudergerät

Wir haben 9 Rudergeräte getestet. Das beste für die meisten ist das Concept2 RowErg, denn es bietet unzählige Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten, ist dennoch leicht bedienbar und noch dazu top verarbeitet. Es gibt aber auch gute Alternativen für alle, die ein leiseres Rudergerät mit Magnetbremssystem oder ein Wasserrudergerät bevorzugen – oder nicht ganz so viel ausgeben möchten.

Matthias Becker
Matthias Becker
hat Politikwissenschaft und Soziologie studiert und testet als passionierter Sportler alles, was mit Sport, Fitness und Ernährung zu tun hat.
Letztes Update: 8. März 2023

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

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Rudergeräte sind echte Allrounder des Fitnesstrainings – und werden im Trainingsalltag der meisten Fitnessbegeisterten dennoch oft links liegen gelassen. Zwar findet man Rudermaschinen immer häufiger in Fitnessstudios, trotzdem sind Laufband, Fahrradergometer und Co. weiterhin die populäreren Alternativen.

Auf diesen Geräten lässt es sich natürlich auch super trainieren, allerdings haben sie einen nicht großen Nachteil: Beim Laufen oder Radeln arbeitet fast ausschließlich der Unterkörper. Wer auf der Suche nach einem fordernden Ganzkörpertraining ist, sollte sich daher unbedingt Rudergeräte näher ansehen. Denn hier werden Muskelgruppen fast des ganzen Körpers trainiert – vom Abdrücken der Beine über das Aufrichten des Rückens bis zum Heranziehen des Griffs mit den Armen.

Um die ideale Rudermaschine fürs Rudertraining zuhause zu finden, haben wir 9 Ruderergometer mit Preisen zwischen 200 und 1.400 Euro getestet. Im Test hatten wir Rudergeräte mit Wasser-, Luft- und magnetischem Widerstand. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen

Testsieger

Concept2 RowErg

Test Rudergerät: Concept2 RowErg
Fast unendlich viele Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten, intuitive Bedienung und sogar ein integrierter Speicher: So macht Rudern Spaß.

Das beste Trainingserlebnis bekommt man ganz klar auf dem Concept2 RowErg, denn das Rudergerät mit Luftwiderstand bietet unzählige Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten. So gibt es neben den üblichen Programmen sogar Trainingsspiele, und die Anzeige auf dem Trainingscomputer lässt sich nach Belieben anpassen. Ein echtes Highlight ist der integrierte Speicher, bei dem man nicht nur eigene Programme erstellen und später wieder abrufen kann, sondern auch alte Ergebnisse einsehen kann. Abgerundet wird das tolle Gesamtpaket des Rudergeräts von Concept2 durch die ausgezeichnete Verarbeitung, allerdings hat Qualität auch ihren Preis.

Auch gut

Horizon Fitness Oxford 6

Test Rudergerät: Horizon Fitness Oxford 6
Durchweg schön verarbeitetes und auffallend leises Rudergerät mit 20 Widerstandsstufen und genügend Trainingsmöglichkeiten.

Für alle, die sich eine Rudermaschine mit magnetischen Widerstand wünschen ist das Horizon Fitness Oxford 6 die beste Wahl. Das Rudergerät ist ebenfalls hervorragend verarbeitet und funktioniert mit Magnetbremse 20 sinnvoll abgestimmte Widerstandsstufen stehen zur Verfügung, dabei bleibt das Rudergerät wie die meisten Modelle mit Magnetbremssystem besonders geräuscharm. An die Trainingsvielfalt des Concept2 kommt das Oxford 6 nicht heran, trotzdem gibt es alle Einstellungsmöglichkeiten, die der »Durchschnittsruderer« braucht. Sehr gut gefallen hat uns auch der Trainingscomputer und die Bedienung an sich, wobei wir uns hier und da noch mehr Infos über die einzelnen Programme gewünscht hätten.

Gut & günstig

Hammer Cobra XTR Plus II

Test Rudergerät: Hammer Cobra XTR Plus II
Einfaches Magnetrudergerät für den Hobby-Ruderer ohne allzu große Ansprüche – bietet aber alles, was man braucht.

Einige hundert Euro unter unseren anderen Empfehlungen ist das Hammer Cobra XTR Plus II angesiedelt. Tatsächlich kann das Rudergerät mit Magnetbremssystem in Sachen Verarbeitung und Trainingsvielfalt nicht mit unseren anderen Empfehlungen. mithalten, aber gerade für Einsteiger bietet es alles Nötige, denn es gibt sowohl voreingestellte Programme als auch die Möglichkeit, sich sein eigenes Training zu konfigurieren – und das auf 16 Widerstandsstufen. Damit ist das Hammer Cobra XTR Plus II eine gute Wahl für Einsteiger oder Gelegenheitsruderer.

Vergleichstabelle

TestsiegerConcept2 RowErg
Auch gutHorizon Fitness Oxford 6
Gut & günstigHammer Cobra XTR Plus II
Nohrd WaterRower
Sportstech WRX400
Sportstech RSX500
ISE SY-1750
Test Rudergerät: Concept2 RowErg
  • Unzählige Trainingsmöglichkeiten (sogar Spiele)
  • Einfache, intuitive Bedienung
  • Anzeigeoptionen auf Display
  • Integrierter Speicher
  • Gute Verarbeitung
  • Luftklappeneinstellung
  • Laut
  • Nimmt viel Platz ein
  • Teuer
Test Rudergerät: Horizon Fitness Oxford 6
  • Gute Verarbeitung
  • 20 sinnvoll abgestimmte Widerstandsstufen
  • Viele Trainingsmöglichkeiten
  • Schönes Display
  • Leise
  • Teuer
  • Einstellungen teils verwirrend
Test Rudergerät: Hammer Cobra XTR Plus II
  • Recht günstig
  • Voreingestellte Programme
  • Einfache Bedienung
  • 16 Widerstandsstufen
  • Klappmechanismus
  • Verarbeitung nicht perfekt
  • Billig wirkender Computer
Test Rudergerät: Nohrd WaterRower
  • Gutes Rudergefühl
  • Sehr viele Trainingsmöglichkeiten
  • Integrierter Speicher
  • Anzeigeoptionen auf Display
  • Sehr teuer
  • Verarbeitung lässt zu wünschen übrig
  • Laut (Plätschern)
Test Rudergerät: Sportstech WRX400
  • Gutes Rudergefühl
  • Für Wasserrudergerät günstig
  • Klappmechanismus
  • Laut (Plätschern)
  • Keine voreingestellten Programme
  • Display wirkt billig
Test Rudergerät: Sportstech RSX500
  • Voreingestellte Trainingsprogramme
  • 16 Widerstandsstufen
  • Leise
  • Unnötig komplizierte Bedienung
  • Aufwändiger Klappmechanismus
  • Sehr dicker Griff
Test Rudergerät: ISE SY-1750
  • Günstig
  • Für Preis passables Rudergefühl
  • Leise
  • Kompakt
  • Teils schlechte Verarbeitung
  • Leichtes Knarzen
  • Lichtschwaches Display
  • Wenige Trainingseinstellungen
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Wassersport im Trockenen: Rudergeräte im Test

Rudern ist forderndes Ganzkörpertraining zum Aufbau von Fitness und Ausdauer – und genau das macht es so effektiv. Auf dem Rudergerät werden ähnlich viele Kalorien wie auf anderen Fitnessgeräten – zum Beispiel Laufband oder Fahrradergometer – verbraucht, in einer halben Stunde bis zu 400, je nach eigenem Körpergewicht, Trainingsstand und Intensität. Der Vorteil beim Rudern: Neben dem Unterkörper stärkt man auch Rücken und Arme.

Rudergeräte eignen sich in erster Linie fürs Ausdauertraining. Wer effektiv Muskeln aufbauen will, kann das Training am Rudergerät natürlich ergänzend nutzen, sollte aber vor allem Krafttraining betreiben.

Somit eignen sich Rudergeräte nicht nur für den klassischen Ausdauersportler, sondern auch – oder gerade – für Menschen, die schlicht ein bisschen Abnehmen und fit werden wollen. Daneben ist Rudern eine interessante Trainingsmöglichkeit für Büroarbeitende, die sich nach einem langen Arbeitstag öfter mit Rückenschmerzen plagen und daher den Rücken stärken möchten.

Und auch allen anderen, die einfach einen vielseitigen sportlichen Ausgleich suchen, können wir das Rudern – ob auf dem Rudergerät oder gleich auf dem Wasser – nur ans Herz legen: Man erfährt ganz neue Bewegungsabläufe und es macht wirklich Spaß!

Technik

Viele Fitnessstudiogänger machen wohl nur deshalb einen Bogen um Rudergeräte, weil sie unsicher mit der Technik sind – und greifen dann lieber auf Fitnessgeräte wie Laufbänder zurück, um ihre Ausdauer zu trainieren. Das ist schade, denn Rudern auf dem Ruderergometer ist schnell erlernt.

Rudern auf einem Ergometer ist schnell erlernt

Zunächst begibt man sich in die Startposition. Dazu stellt man die Füße auf die vorgesehenen Fußstützen und zieht die Schlaufen fest – das ist wichtig, damit man sich später effektiv nach vorne ziehen kann. Dann nimmt man den Griff fest in die Hände und rutscht mit dem Sitz auf der Schiene so weit wie möglich nach vorne (»in die Auslage«). Die eigentliche Ruderbewegung besteht dann aus drei Phasen, die ineinander übergehen:

  1. Auslage: Man sitzt leicht vorgebeugt und mit angewinkelten Beinen und ausgestreckten Armen.
  2. Durchzug: Man drückt sich kraftvoll mit den Beinen ab, bis sie fast komplett gestreckt sind.Sobald die Beine fast durchgestreckt sind, richtet sich – fast von selbst – der Oberkörper auf. Der Rücken bleibt über die gesamte Bewegung hinweg gerade und auf Spannung.
  3. Endzug: Man zieht den Griff bis kurz vor die unteren Rippen und neigt den Rücken leicht nach hinten.

In der Endposition sitzt man also mit ausgestreckten Beinen, leicht nach hinten gelehntem Rücken und angewinkelten Armen. Anschließend zieht man sich mit dem Rollsitz nach vorne und streckt dabei die Arme um wieder in die Auslageposition zu kommen. Wichtig hierbei: die Beine nicht zu früh anziehen, sonst bleibt man unter Umständen mit dem Griff an den Knien hängen oder gewöhnt sich einen unschönen Bogen an. Und: Nie die Schultern hochziehen. Sie sollten immer locker bleiben.

Unser Tipp: Wer das erste Mal rudert oder generell noch Einsteiger ist, sollte sich filmen! Oft fühlt sich der Bewegungsablauf ganz anders an als sie eigentlich aussieht.

Bauarten von Ruderergometern

Rudergeräte unterscheiden sich vor allem nach der Art der verbauten Bremssysteme: Es gibt Rudermaschinen mit Magnet-, Wasser-, und Luftwiderstand. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, weshalb man pauschal nicht sagen kann, welches Bremssystem am besten ist.

Magnetischer Widerstand

Am häufigsten – besonders im unteren und mittleren Preissegment – trifft man auf Rudergeräte mit Magnetbremssystem. Hier befindet sich im Korpus eine Schwungmasse sowie ein Magnet. Der klare Vorteil: Der Widerstand – nämlich der Abstand zwischen Schwungmasse und Magnet – kann schnell und einfach verstellt werden, entweder über einen Drehregler oder direkt am Trainingscomputer. Besonders angenehm ist das, wenn man gerne mit wechselnden Intensitäten trainiert. Vorteilhaft ist außerdem, dass Rudergeräte mit Magnetbremssystem sehr leise bleiben.

Rudergerät Test: Horizon Fitness Oxford 6 01 Allg
Ein Rudergerät mit Magnetbremssystem – das Horizon Fitness Oxford 6.

Abstriche muss man dafür beim Rudergefühl machen, denn der Bewegungsablauf fühlt sich nicht so »glatt« wie auf dem Wasser an. Gerade mit höherem Widerstand oder generell bei günstigeren Rudergeräten ist der Widerstand am Anfang des Ruderzugs im Vergleich zum Ende sehr hoch. Dann benötigt man für den Anfang der Bewegung viel Kraft in den Beinen, während das Heranziehen der Arme am Ende des Ruderzugs relativ leicht geht.

Wasserwiderstand

Wer Wert auf ein authentischeres Rudergefühl legt, sollte zu einem Rudergerät mit Wasserwiderstand greifen. Diese Rudermaschinen haben einen Wassertank, den man knapp zur Hälfte mit Wasser füllt. Über den Seilzug wird eine Art Propeller angetrieben, so rudert man gegen das im Tank vorhandene Wasser an – quasi wie im Boot. Der Wasserwiderstand fühlt sich über den gesamte Bewegungsablauf gleich an, was sehr gleichmäßige Ruderzüge erlaubt.

Rudergerät Test: Miweba Mr700 01 Allg
Ein Wasserrudergerät: das Miweba MR700. Typisch für Wasserrudergeräte ist nicht nur der Tank vorne, sondern auch das Holz-Design.

Die Krux an der Sache: Der Grundwiderstand lässt sich nur verändern, indem man Wasser hinzugibt oder herauspumpt. Meist haben die Hersteller hierfür einen Bereich am Wassertank gekennzeichnet. In der Praxis wird man sich diese Mühe eher nicht machen. Aber auch hier lässt sich die Trainingsintensität ändern – und zwar einfach indem man stärker rudert! Je schneller und intensiver man rudert, desto mehr Wasserverwirbelungen entstehen, was zu mehr Widerstand führt. Man muss sich also selbst fordern – dem einen liegt das, der andere hat vielleicht lieber einen vorgegebenen Widerstand.

Bedenken sollte man außerdem, dass Rudergeräte mit Wasserwiderstand durch das starke Rauschen des Wassers im Tank nicht gerade leise sind – und dass das Wasser ein wenig Pflege bedarf, etwa durch Chlortabletten.

Luftwiderstand

Vom Prinzip her funktionieren Rudergeräte mit Luftwiderstand ähnlich wie Wasserrudergeräte – und bieten auch ein ähnlich realistisches Rudergefühl. Statt eines Wassertanks gibt es hier aber ein Windradgehäuse – und der Widerstand entsteht nicht durch Wasser-, sondern durch Luftverwirbelungen. Auch hier gilt also: Die Intensität des Trainings gibt man selbst vor, indem man kräftiger rudert. Je kräftiger man zieht, desto schneller wird das Windrad und desto größer wird der Widerstand.

Über die Luftklappeneinstellung lässt sich der Luftwiderstand im Gehäuse verändern. Vergleichbar ist die Luftklappeneinstellung mit einer Gangschaltung beim Fahrrad: Auf einem hohen Gang ist der Widerstand größer, allerdings lässt es sich doch entspannt fahren, wenn man nur langsam tritt.

Es bleibt also dabei – die Intensität hängt maßgeblich vom eigenen Einsatz ab. Das heißt übrigens auch, dass es für die allermeisten absolut nicht nötig ist, die Luftklappen auf maximale Luftzufuhr einzustellen, denn ein gutes Training ist auch auf geringer Einstellung möglich, wenn man kräftig genug rudert.

Nachteilig an Rudergeräten mit Luftwiderstand ist, dass sie nochmal eine Nummer lauter sind als Wasserrudergeräte. In hellhörigen Häusern bekommen die Nachbarn das Training auf solchen Rudermaschinen also möglicherweise mit.

Rudergerät Test: Concept2 Rowerg 17 Übertestsieger

Testsieger: Concept2 RowErg

Beachtlich, was man mit dem zweiten Konzept schon auf die Beine stellen kann! Zwar vertreibt der US-amerikanische Hersteller Concept2 neben Fahrradergometern sogar Fitnessgeräte, die Skilanglauf simulieren, dennoch ist die Marke in erster Linie für ihre Rudergeräte bekannt, denen ein ausgezeichneter Ruf vorauseilt. Und tatsächlich: Das Concept2 RowErg ist ein top verarbeitetes Profi-Rudergerät, das in Sachen Trainingserlebnis keine Wünsche offen lässt.

Testsieger
Concept2 RowErg
Test Rudergerät: Concept2 RowErg
Fast unendlich viele Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten, intuitive Bedienung und sogar ein integrierter Speicher: So macht Rudern Spaß.

Schon beim Aufbau merkt man, dass man es hier mit Qualität zu tun hat: Obwohl das Rudergerät an sich ziemlich groß und klobig ist, kommt es relativ weit zusammengebaut an. Der sonstige Lieferumfang beschränkt sich auf das nötige Werkzeug sowie eine Anleitung zum Rudergerät, dem Trainingscomputer und einigen hilfreichen Trainingstipps. Die Montage besteht nur aus drei einfachen Schritten, sodass man das Concept2 bereits nach wenigen Minuten in seiner ganzen Pracht bestaunen kann.

Verarbeitung und Bauteile

Aufgebaut macht das Rudergerät einen ausgezeichneten Eindruck. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen, alle Bauteile wirken sehr robust. Kleines Beispiel: Der Griff hängt hier nicht an einem Seilzug aus Nylon oder einem anderen Textil, sondern an einer Metallkette, die nicht kaputtzukriegen ist. Kein Wunder also, dass man das Concept2 öfter auch in Fitnessstudios antrifft.

Die Robustheit merkt man allerdings auch an Griff und Rollsitz – beide sind vergleichsweise hart. Gerade günstigere Rudergeräte bieten oft weichere Bauteile, die auf mehr Komfort für den Ruderer ausgelegt sind. Nicht so Concept2 – hier steht die Performance an oberster Stelle. Wir fanden den Komfort des Rollsitzes noch in Ordnung, dennoch muss man sagen: Wer gerne länger rudert und dabei viel Wert auf eine bequeme Sitzposition legt, ist vielleicht nicht perfekt bedient – bequemer als die kargen Holz-Rollsitze in echten Ruderbooten ist er allemal.

1 von 8
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Unser Favorit: das Concept2 RowErg.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Schiene lässt sich in ein paar Sekunden vom restlichen Rudergerät entkoppeln.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Perfekte Trainingsbedingungen.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Fußplatten sind auf sechs Stufen höhenverstellbar.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Metallkette, an der der Griff hängt, garantiert Langlebigkeit.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Luftklappen lassen sich auf zehn Stufen verstellen.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Unter dem Display befindet sich eine praktische Handyhalterung.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Zum Verstauen kann man das Display nach hinten klappen.

Wie es sich für ein Rudergerät dieser Größe gehört, bietet das Concept2 eine Verstaumöglichkeit: Die Schiene lässt sich innerhalb weniger Sekunden vom Vorderteil des Rudergeräts entkoppeln, sodass man beide Teile getrennt verräumen kann. Theoretisch ist es auch möglich, das gesamte Rudergerät einfach hochkant aufzustellen, wobei das vom Hersteller ausdrücklich nicht empfohlen wird. Dann steht das Rudergerät nämlich ein wenig wacklig – gerade mit spielenden Kindern könnte das durchaus gefährlich werden, weshalb das hochkant Aufstellen höchstens eine Notlösung ist, wenn sicher niemand drankommt.

Der Monitor des Trainingscomputers lässt sich nach hinten wegklappen und befindet sich in ausgeklapptem Zustand schön auf Augenhöhe des Trainierenden. Das Display ist weder sonderlich groß noch hell, aber völlig ausreichend.

Der Trainingscomputer zeigt dauerhaft Batteriestand sowie Datum und Uhrzeit an und ist ansonsten wie ein Computer-Menü aufgebaut. Auf den ersten Blick sieht es etwas altbacken aus, aber die Steuerung ist schön übersichtlich und intuitiv, auch wenn hier und da etwas holprig übersetzt wurde. Einzelne Menüpunkte wählt man mit den fünf Tasten rechts neben dem Display aus, unten befinden sich außerdem drei Funktionstasten.

Trainingsmöglichkeiten

Die eigentliche Stärke des Concept2 sind die reichlichen die Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten. Im Hauptmenü befindet sich ganz oben die Schnellstartfunktion, mit der man einfach drauflos trainiert. Auf die geballte Masse voreingestellter und selbst konfigurierbarer Trainingsprogramme trifft man im Menüpunkt »Training wählen«: Hier sind bereits ein paar Standarddistanzen und Intervalle fest eingespeichert, unter »Persönliches Training« gibt es weitere gespeicherte Distanzen und Intervalle, die man via USB-Stick sogar überschreiben kann.

Falls einem das zu aufwändig ist, lohnt sich die Rerow-Funktion. Dort werden alle Trainingsprogramme gespeichert, die man beendet hat, voreingestellte wie selbst erstellte Programme gleichermaßen. Denn natürlich kann man sich unter »Neues Training« auch einfach sein eigenes Training konfigurieren – ob nach Zeit, Distanz, Intervallen oder Kalorienverbrauch, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Das Hauptmenü.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Optionen unter "Training wählen" bieten alles, was das Ruderherz begehrt.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Nach diesen Parametern kann man sich zum Beispiel sein eigenes Training konfigurieren.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Ein tolles Extra: der Speicher. Hier als Beispiel die Gesamtstatistik.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Ein echtes Highlight sind auch die drei Spiele...
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
... hier das Fisch-Spiel, das wirklich Spaß macht.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Standardanzeige während des Trainings.
Rudergerät Test: Concept2 Rowerg
Die Anzeige lässt sich fast nach Belieben anpassen, hier haben wir das Paceboat eingeblendet.

Hat man einmal mit dem Training begonnen, zeigt der Trainingscomputer Zeit, Distanz, Frequenz, aktuelle Geschwindigkeit, durchschnittliche Geschwindigkeit der Trainingseinheit, Split-Meter und das voraussichtliche Ergebnis der Trainingseinheit an. Bei so vielen Werten muss man sich erstmal zurechtfinden, zumal man mit der »Unit«-Taste auch den Schnitt auf 500 Meter, die Wattzahl sowie Kalorienverbrauch anzeigen lassen kann. Wem das immer noch nicht reicht, der kann mit der »Display«-Taste von der Standardanzeige auf eine vergrößerte Anzeige wechseln, eine Kraftkurve, das Paceboat oder eine weitere Grafik zur Wattzahl einblenden. So vielfältige Einstellungsmöglichkeiten gibt es sonst bei keinem Rudergerät im Test, das Training lässt sich hier perfekt an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Super!

Wer gerne spielerisch trainiert, bekommt beim Concept2 ein besonderes Extra. Unter »Mehr Optionen« befinden sich drei Trainingsspiele, die eigentlich nichts mit Rudern zu tun haben: »Fisch«, »Darts« und »Ziel«. Besonders unterhaltsam fanden wir das Fisch-Spiel, denn hier bewegt man seinen Fisch mittels sanften oder kräftigen Ruderzügen durch ein virtuelles Aquarium auf dem Display und muss großen Fischen ausweichen und kleine Fische fressen. Das macht erstaunlich viel Spaß, und durch einen Score am Ende wird man angestachelt, es wieder und wieder zu versuchen.

Fische fangen und Darts spielen

Eine weitere, sehr nützliche Besonderheit des Concept2 ist der integrierte Speicher. Nicht nur Trainingsprogramme werden dort gespeichert, sondern auch gleich die Trainingsergebnisse samt Zeit, Distanz und so weiter. Die Ergebnisse lassen sich sogar nach Datum oder Trainingstyp filtern, sodass man sich stets mit früheren Trainingssessions vergleichen kann – auch das motiviert zum Training!

Unter dem Menüpunkt »Verbinden« kann man das Rudergerät mit der ErgData-App koppeln. Das funktionierte im Gegensatz zu vielen anderen Rudergeräten im Test unkompliziert. Ohne Registrierung bekommt man immerhin die aktuellen Trainingsresultate aufs Smartphone, für erweiterte Funktionen wie das Online-Logbuch benötigt man aber einen Account.

Rudergefühl

Das Concept2 RowErg ist ein Rudergerät mit Luftwiderstand, man rudert also gegen ein Windrad. Das ist eher selten, auf dem Markt trifft man meistens auf Rudergeräte mit Magnetbremse oder Wasserwiderstand. Prinzipiell ähnelt der Luftwiderstand in seinen Eigenschaften dem Wasserwiderstand, denn auch hier bekommt man ein schön rundes Rudergefühl durch den gesamten Bewegungsablauf.

Mit den Luft­klappen lässt sich der Widerstand regulieren

Der Widerstand des Windrads ist per Luftklappeneinstellung von Stufe eins bis zehn regulierbar. Für ein ordentliches Ausdauertraining reicht schon eine niedrige Einstellung von drei bis vier locker aus. Will man aber etwa 500 Meter so schnell wie möglich absolvieren, sollte man die höchste Einstellung wählen.

Nachteile?

So gut uns das Concept2 gefällt, es hat auch ein paar Nachteile, die je nach Person mehr oder weniger ins Gewicht fallen – den etwas unbequemen Sitz haben wir bereits angesprochen. Bedenken sollte man darüber hinaus, dass Rudergeräte mit Luftwiderstand charakteristisch ziemlich laut sind – bis zu 80 Dezibel haben wir beim Concept2 gemessen. In hellhörigen Mehrfamilienhäusern könnten die Nachbarn durchaus etwas vom Training mitbekommen, und für Musikhören beim Training sind Kopfhörer mit Noise Cancelling empfehlenswert.

Außerdem braucht man genügend Platz, denn mit 244 x 61 x 109 Zentimeter fällt das Rudergerät ziemlich groß aus, und etwas zusätzlichen Raum links, rechts und hinten kann auch nicht schaden. Immerhin bringt das Concept2 nur 26 Kilogramm auf die Waage. Das klingt zwar nach viel, ist aber im Test ein eher durchschnittlicher Wert.

Zuletzt ist da noch der Preis. Über 1000 Euro sind natürlich kein Pappenstiel, aber wir finden, dass das Concept2 jeden Cent wert ist. Viele andere Rudergeräte kosten viel weniger , bieten aber deutlich weniger.

Fazit

In Bezug auf das Trainingserlebnis kann kein anderes Rudergerät dem Concept2 das Wasser reichen. Unzählige Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten werden von tollen Extras wie dem integrierten Speicher oder unterhaltsamen Spielen ergänzt. Dazu eine gute Verarbeitung und eine leichte Bedienung – was will man mehr? Wir wollten auf jeden Fall nicht mehr absteigen! Für alle, die regelmäßig zuhause mit einem Ruderergometer Ausdauer und Fitness trainieren möchten und bereit sind, dafür auch etwas mehr auszugeben, ist das Concept2 aus unserer Sicht die beste Wahl.

Concept2 RowErg im Testspiegel

Erstaunlicherweise gibt es keine seriösen Testberichte anderer Testredaktionen zum Concept2, obwohl es schon lange auf dem Markt ist. Sobald welche erscheinen, tragen wir sie hier für Sie nach.

Alternativen

Unser Testsieger bietet das mit Abstand beste Trainingserlebnis, allerdings ist das Concept2 auch nicht gerade günstig und leider auch im Betrieb vergleichsweise laut. Wer eher zu einem leisen Rudergerät mit Magnetbremssystem tendiert oder nicht so viel ausgeben möchte, wird bei unseren Alternativen fündig.

Auch gut: Horizon Fitness Oxford 6

Rudergeräte mit Magnetbremssystem bekommt man oft schon sehr günstig, was aber nicht heißt, dass solche Ruderergometer generell nur billige Einsteigermodelle sind. Das beweist das Horizon Fitness Oxford 6: Es ist ausgezeichnet verarbeitet, stellt eine gute Anzahl an Trainingsmöglichkeiten bereit und ist noch dazu leiser und kompakter als unser Testsieger.

Auch gut
Horizon Fitness Oxford 6
Test Rudergerät: Horizon Fitness Oxford 6
Durchweg schön verarbeitetes und auffallend leises Rudergerät mit 20 Widerstandsstufen und genügend Trainingsmöglichkeiten.

Trotz seiner normalen Abmessungen ist das Oxford 6 ein echtes Schwergewicht. Satte 38 Kilogramm bringt es auf die Waage, solche Werte kennt man sonst nur von Wasserrudergeräten mit gefülltem Wassertank. Unser Testmuster fungierte vorher bereits als Ausstellungsstück und kam daher fertig aufgebaut an. Der Otto-Normal-Ruderer hat diesen Luxus leider nicht und muss das Rudergerät zusammenbauen, wobei das mithilfe der bebilderten Anleitung mit durchnummerierten Bauteilen kein großes Problem darstellen sollte.

Das fertig montierte Oxford 6 macht einen hochwertigen Eindruck – es steht stabil, nichts wackelt, so soll das sein. Einziges Manko: Das Rudergerät zieht Fingerabdrücke magisch an, weshalb wir es im Testzeitraum regelmäßig abwischen mussten.

An den Vorderfüßen befinden sich Transportrollen, die bei dem Gewicht auch bitter nötig sind. Einen Klappmechanismus gibt es nicht, dafür lässt sich das Rudergerät hochkant aufstellen.

1 von 7
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Ein Rudergerät ohne gravierende Schwächen: das Horizon Fitness Oxford 6.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Es lässt sich zwar nicht klappen, dafür aber sicher aufstellen.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
In Aktion.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Die Fußplatten liegen etwas auseinander, der Verschluss ist Standard.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Außerdem lassen sich die Platten in der Höhe verstellen.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Am Griff gibt es nichts auszusetzen.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Besonders gefallen hat uns der sehr bequeme Sitz.

Auch die anderen Bauteile überzeugen: Verstellbare Fußplatten (in sechs Stufen) sind nützlich und für diese Preisklasse Standard, der eher weiche Rollsitz dürfte den meisten Hobbyruderern wohl gefallen. Bequem ist er auf jeden Fall, allerdings schleift er (bzw. seine Rollen) bei unserem Testmuster ein wenig auf der Schiene. Man rollt zwar noch komplett flüssig, aber die leichte Geräuschentwicklung war im Test nicht zu überhören. Da unser Oxford 6 schon vor dem Test woanders im Einsatz war, kann das aber auch der Abnutzung oder dem Transport geschuldet sein.

Der Trainingscomputer, der sich zum Verstauen einklappen lässt, kommt mit vergleichsweise vielen Tasten, die alle eine klare Bedeutung haben und sich beim Drücken ziemlich hochwertig anfühlen. Noch dazu ist das Display schön hell, was auch am blau beleuchteten Hintergrund liegt. Bei zu viel Licht tendiert es allerdings zum Spiegeln. Trotzdem insgesamt der optisch beste Monitor im Test!

Der optisch vielleicht beste Monitor im Test

Nach dem Anschließen an die Steckdose muss man zunächst einen Benutzer oder das Gastkonto auswählen. Das hat wiederum nur Relevanz, wenn man die zugehörige App benutzt. Um es kurz zu machen: Wir haben sie nicht benutzt – und konnten es auch nicht wirklich. Schon die wahnsinnig komplizierte und unzureichend angeleitete Registrierung gab einen Vorgeschmack auf die eigentliche App: Die befindet sich nämlich noch in den Kinder-, wenn nicht Babyschuhen. Smartphone und Rudergerät verloren regelmäßig die Verbindung zueinander und einen echten Mehrwert bietet die App ohnehin nicht. So haben wir das Experiment schnell abgebrochen und sind zum eigentlichen Training übergegangen. Den erstellten Account konnten wir übrigens nicht einmal mehr löschen.

Unser Tipp also: lieber ohne App trainieren, denn das Oxford 6 bietet auch so ein schönes und vor allem einfacheres Trainingserlebnis. Sieben Grundmodi stehen zur Verfügung, wobei man unter »Leistungsintervall« und »Trainingsintervall« jeweils noch unterschiedliche Intervallarten auswählen oder sich selbst erstellen kann. Die anderen Grundmodi heißen »Manuell«, »Distanz«, »Fatburn«, »Rennen« und »Zielherzfrequenz«, wobei letztere nur mit einem Brustgurt zur Pulsmessung möglich ist, der nicht im Lieferumfang enthalten ist.

1 von 5
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Die Anzeige während des Trainings ist schön übersichtlich und zeigt doch alles, was man braucht.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Bei viel Licht tendiert das Display zum Spiegeln. Von vorne sieht man aber alles gut.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Ein voreingestelltes Rennen. Auf einem höheren Level gibt es weniger Zeit für die zu absolvierende Strecke.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
An diesem Drehkopf wird der Widerstand eingestellt.
Test: Horizon Fitness Oxford 6
Sehr leise ist das Oxford 6 auf jeden Fall. Ob man während des Trainings Fernsehen kann, sei mal dahingestellt.

Wie bereits angedeutet, ist die Bedienung dank der vielen Tasten einfach, allerdings weiß man bei den Leistungsintervallen und im Fatburn-Modus anfangs nicht so recht, worauf man sich einlässt. Andere Rudergeräte zeigen zum Beispiel Diagramme zum bevorstehenden Training – hier gibt es das nicht, auch die Anleitung hilft nicht weiter. Komisch, aber wir können versichern: Die Modi sind normale Trainingsprogramme mit wechselndem Widerstand oder Ruhezeiten.

Wer sich übrigens über die kryptischen Bezeichnungen mancher Modi wundert – ja, hier und da wurden die Bezeichnungen holprig übersetzt. Fakt ist aber, dass man sich alles einstellen kann, was man will, sei es ein bestimmter Zielwert oder ein persönliches Intervalltraining. Man muss nur wissen wo.

Während des Trainings erhält man auf dem Display des Trainingscomputers alle wichtigen Informationen über Kalorienverbrauch, Watt, Schlagfrequenz, Züge gesamt, Distanz, Zeit und die geschätzte Zeit für 500 Meter. Eine Grafik gibt Aufschluss über die Intensität des letzten Zugs, im Rennmodus wird außerdem ein Renndiagramm gegen ein virtuelles Boot eingeblendet. Mehr kann man sich nicht wünschen.

Widerstands­einstellung per Drehregler

Den Widerstand stellt man nicht am Trainingscomputer ein, sondern manuell über einen Drehregler. Zwanzig sinnvoll abgestimmte Stufen stehen zur Verfügung. Auffällig war, dass sich der Widerstand auch auf höherer Stufe noch schön durch den Bewegungsablauf zieht und nicht nur vorne überwunden werden muss, wie es bei manchen günstigen Rudergeräten der Fall ist. Und das, obwohl der Widerstand ab ca. Stufe 15 wirklich sportlich wird – so steht auch einem kurzen, knackigen Training nichts im Weg!

Rudergeräte mit Magnetbremssystem sind sehr leise und das trifft auch auf dieses Modell zu. Ob man nun parallel fernsehen kann, wie der Hersteller verspricht, sei mal dahingestellt, aber der leicht schleifende Sitz unseres Testmusters war auf jeden Fall lauter als das eigentliche Rudergeräusch.

Zwar ist das Horizon Fitness Oxford 6 dem Concept2 in Sachen Trainingsvielfalt insgesamt nicht gewachsen, dafür ist es im direkten Vergleich deutlich leiser, kompakter und je nach Shop auch günstiger. Gravierende Minuspunkte gibt es nicht. Für alle, die ein günstigeres, leises Rudergerät suchen, ist das Oxford 6 eine sehr gute Wahl.

Gut und günstig: Hammer Cobra XTR Plus II

Für ein vernünftiges Rudergerät mit ausreichend Trainingsmöglichkeiten muss man nicht an die 1000 Euro ausgeben – das zeigt das Hammer Cobra XTR Plus II. Natürlich sieht man an einigen Stellen Qualitätsunterschiede zur Konkurrenz von Concept2, Horizon Fitness und Co., aber unterm Strich bietet das Gerät ein ausreichend gutes Gesamtpaket für alle Hobbyruderer, die einfach ein bisschen Sport treiben möchten.

Gut & günstig
Hammer Cobra XTR Plus II
Test Rudergerät: Hammer Cobra XTR Plus II
Einfaches Magnetrudergerät für den Hobby-Ruderer ohne allzu große Ansprüche – bietet aber alles, was man braucht.

Kleiner Fun Fact zu Beginn: Das Auspacken des Cobra XTR Plus II dauerte bei uns gefühlt länger als der Aufbau. Das lag einerseits daran, dass die Montage wirklich einfach und schnell geht, andererseits aber daran, dass fast alle Einzelteile etwas zu gut gemeint an Styroporteile geklebt oder teilweise sogar mit Kabelbinder befestigt waren. So dauerte es eine ganze Weile, bis wir alles befreit hatten – gut, immerhin kann so weniger beim Transport kaputt gehen. Der Lieferumfang besteht ansonsten nur aus der Anleitung und dem nötigen Werkzeug.

Fertig aufgebaut macht das Rudergerät einen ordentlichen Eindruck. Der Monitor des Trainingscomputers wirkt zwar nicht besonders hochwertig, aber immerhin steht das Gerät stabil da und knarzt nicht, das ist in dieser Preisklasse bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Nur bei sehr kräftigen Ruderzügen hebt es vorne ein bisschen ab, aber dazu tendieren auch einige deutlich teurere Rudergeräte.

1 von 5
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Gut und günstig: das Hammer Cobra XTR Plus II.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Die Schiene kann nach oben geklappt werden und rastet dort ein.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Die Verarbeitung ist nicht auf Top-Niveau, reicht aber für gelegentliches Training absolut aus.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Die kleinen, schwarzen Punkte auf der Schiene entstanden im Test nach und nach. Sie lassen sich aber mit einem feuchten Tuch wegwischen.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Das Rudergerät selbst ist nicht besonders groß, bietet aber auch für Menschen jenseits der 1,95 m genügend Platz.

Unter den restlichen Bauteilen sind uns vor allem das Fußbrett und der Griff positiv aufgefallen. Ersteres lässt sich zwar nicht in der Höhe verstellen, ist dafür aber beweglich, was besonders Menschen mit schlechter Fußgelenkmobilität zu einen größeren Bewegungsspielraum verhilft.

Der Griff ist ziemlich weich und liegt deshalb sehr angenehm in den Händen, auch wenn er relativ dick daherkommt. Der Rollsitz hingegen tendiert ein wenig zum Wackeln nach links und rechts, wenn man nicht perfekt gerade sitzt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sich auf der Schiene mit der Zeit leichte Flecken bzw. Gebrauchsspuren bildeten. Immerhin konnten wir die mit einem Tuch schnell wieder entfernen.

Obwohl das Rudergerät nicht besonders groß ist, gibt es einen Klappmechanismus zum Verstauen: Dafür dreht man eine Schraube heraus, danach lässt sich die Schiene nach oben klappen, wo sie schließlich auch einrastet. Simpel und gut.

Wie bereits angedeutet, macht der Trainingscomputer rein optisch nicht den hochwertigsten Eindruck, er bietet aber auch zwei Vorteile: Über dem Display befindet sich ein großzügiger Ablageplatz für Smartphone oder Tablet, außerdem lässt er sich in der Neigung verstellen – und zwar sehr leicht. Wir mussten die Schrauben im Test nochmal extrafest anziehen, damit man nicht bei jedem Knopfdruck gleich den ganzen Monitor wegdrückt. Die Bedienung erschließt sich dann aber auch ohne Zuhilfenahme der Anleitung sehr schnell. Während des Trainings wird man in Schwarz auf Blau über Zeit, Distanz, Kalorienverbrauch, Schlagzahl, Schlagfrequenz, Puls (nur mit Brustgurt, den man extra erwerben muss) und den aktuellen Widerstand informiert.

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Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Simple Fußplatten mit Klettverschluss – sie erfüllen aber ihren Zweck.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Im Gegensatz zu vielen anderen Rudergeräten sind sie nicht fest, sondern lassen sich ein wenig nach vorne drücken.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Der Griff ist – auch wenn es hier nicht danach aussieht – vergleichsweise dick.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Man kann auf das Display ein Handy oder Tablet stellen.
Test: Hammer Cobra Xtr Plus Ii
Eines der voreingestellten Programme, die nur mit Brustgurt verfügbar sind.

Das Cobra XTR Plus II bietet zehn voreingestellte Trainingsprogramme sowie vier weitere, die nur mit Brustgurt funktionieren. Mithilfe der Tasten »Up«, »Down« und »Enter« kann man auch manuell Programme erstellen, indem man Zielwerte für Zeit, Distanz, oder Kalorienverbrauch eingibt. Innerhalb eines solchen Programmes lassen sich auch im Vorhinein variierende Widerstände festlegen, sodass man quasi ein Intervalltraining absolviert. Für selbst erstellte Programme stehen fünf Speicherplätze zur Verfügung – eine positive Überraschung.

Überrascht waren wir schließlich auch, als wir im Praxistest plötzlich zwölf Kilometer in nur anderthalb Minuten gerudert sind. Hatte sich das viele Rudertraining der Testwochen so schnell ausgezahlt? Nein – und in einen Zaubertrank gefallen sind wir auch nicht. Stattdessen handelt es sich hier um einen Bug in den Einstellungen des Trainingscomputers, wenn man einen Zielwert für die Distanz festlegt: Rund eine Minute lang kommt man laut Anzeige gar nicht von der Stelle, danach legt man plötzlich pro Schlag 400-500 Meter zurück. Da wir in Kundenrezensionen keine Beschwerden über dieses Problem gelesen haben, scheint es wohl schlicht ein Fehler an unserem Testgerät zu sein. Schön ist das natürlich nicht, aber man kann darüber hinwegsehen, vor allem auch weil die Distanzanzeige im Test einwandfrei funktionierte, wenn man keinen Zielwert vorgibt und sie einfach von Null laufen lässt.

Die 16 Widerstands­stufen werden am Monitor eingestellt

Die Widerstandsstufen reichen von 1-16 und werden ebenfalls am Monitor eingestellt. Leider ist das in manchen Programmen erst möglich, wenn das Programm schon begonnen hat. Der Widerstandswechsel funktioniert aber angemessen schnell. Ein Problem, mit dem Rudergeräte mit Magnetbremse manchmal zu kämpfen haben, macht allerdings auch vor dem Cobra XTR Plus II nicht Halt: die unrunde Ruderbewegung bei hohem Widerstand. Ab etwa Stufe 10-11 haben wir mehr und mehr bemerkt, wie der Widerstand am Anfang der Ruderbewegung sehr hoch ist, das Anziehen der Arme am Ende aber vergleichsweise leicht bleibt. Hier merkt man klar den Qualitätsunterschied zu anderen Rudergeräten wie etwa zum Horizon Fitness Oxford 6, bei dem sich der Widerstand schön gleichmäßig durch den ganzen Bewegungsablauf zieht.

Außerdem ist das Hammer für ein Magnetbremssystem-Rudergerät relativ laut – natürlich immer noch deutlich leiser als Wasserrudergeräte, aber parallel Fernsehen geht eher nicht.

So ist das Hammer Cobra XTR Plus II letztendlich ein günstiges Rudergerät für Einsteiger oder Hobbysportler, die sich einfach zuhause etwas fit halten möchten. Dafür reicht die Qualität in Sachen Verarbeitung und Trainingsmöglichkeiten locker aus. Wer aber ernsthafter trainieren möchte, sollte sich lieber in einer höheren Preisklasse umsehen.

Außerdem getestet

Nohrd WaterRower

Der WaterRower ist vielleicht das berühmteste Rudergerät auf dem Markt, dementsprechend gespannt waren wir auf unser Testmuster. Für einen sehr stolzen Preis von je nach Material rund 1500 Euro haben wir nichts als Qualität erwartet – und wurden schon beim Aufbau ziemlich enttäuscht.

Gut anderthalb Stunden haben wir im Test beim Aufbau am Rudergerät herumgedoktert, was vor allem daran lag, dass die Schrauben und Muffen, die die Schiene mit dem Fußbrett und dem restlichen Korpus verbinden sollen, sich nicht ordentlich festziehen ließen. Am Ende hielt zwar alles, aber die Gesamtkonstruktion war unnötig wacklig und beim Rudern knarzte es leicht. Ein ähnliches Problem beschäftigte uns beim Verbinden von Fußbrett und Wassertank: Hier sollte man über die Schrauben eine Gummiabdeckung stülpen, in die man nachher den Griff einhängen kann. Leider waren die Schrauben schlicht zu kurz, um mitsamt Gummiabdeckung noch das vorgesehene Gewinde zu erreichen. Das sind Mängel, die selbst bei einem 200-Euro-Rudergerät nicht akzeptabel sind. Die Frage nach dem Warum konnten wir nicht abschließend klären, Fakt ist aber, dass bei unserem Testmuster die mitgelieferten Schrauben und das restliche Rudergerät nicht zusammenpassten.

Im fertig aufgebauten Zustand fallen weitere, kleine Makel auf: So schließen Fußbrett und Tankeinheit nicht plan miteinander ab, am Seilzug, an dem der Griff hängt, lösen sich bereits erste Fäden. Das Eichenholz macht ebenso keinen besonders gepflegten Eindruck, sogar die halb so teuren Wasserrudergeräte von Sportstech oder Miweba sehen genauso schick aus. Wäre unser Testmuster nicht picobello verpackt gewesen, könnte man meinen, es sei schon woanders monatelang im Einsatz gewesen.

Aber gut, natürlich ist die Verarbeitung an einem Rudergerät auch nicht alles. Und die Trainings- sowie Einstellungsmöglichkeiten am WaterRower sind zugegebenermaßen erste Klasse – nicht ganz auf Concept2-Niveau, aber dicht dahinter. Der Kreativität des Ruderers sind keine Grenzen gesetzt, es lassen sich alle möglichen Zielwerte eingeben und auch Intervalltrainings lassen sich genau so konfigurieren, wie man es möchte.

Alle Funktionen des Rudergeräts aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen, daher konzentrieren wir uns auf einige, die man bei anderen Rudergeräten nicht findet. Ein besonderes Highlight stellt zum Beispiel das »Trainingszonen«-Feature dar: Hier kann man einen bestimmten Bereich festlegen, in dem sich etwa die Herzfrequenz oder die Schlagzahl pro Minute während des Trainings bewegen muss. Gut gefallen hat uns auch, dass der ohnehin schon auskunftsfreudige Trainingscomputer neben den Standardinformationen über Zeit, Distanz und Co. auf Wunsch noch weitere Werte einblendet, beispielsweise die Wattzahl oder die voraussichtliche Zeit auf 500 Meter. Als i-Tüpfelchen werden manuell erstellte Trainingsprogramme sogar automatisch gespeichert, neun solcher Speicherplätze stehen zur Verfügung.

Überhaupt gibt es am Trainingscomputer nichts auszusetzen – das Display ist groß genug, hell und in der Neigung verstellbar. Die Bedienung und das Konfigurieren einzelner Programme geht nicht immer ganz intuitiv von der Hand, aber das hängt auch einfach mit der Funktionsvielfalt zusammen, und die Anleitung hilft in dem Bezug ohnehin sehr gut weiter.

So bleibt am Ende ein sehr gemischtes Gefühl. Trainingstechnisch spielt der WaterRower im Test ganz oben mit, andererseits trüben die Mängel bei der Verarbeitung das Gesamtbild erheblich, vor allem in Anbetracht des hohen Preises. Denn gute Wasserrudergeräte bekommt man auch für sehr viel weniger Geld, und wer möglichst professionell trainieren will, ist mit dem Concept2 noch etwas besser bedient. Damit bleibt für den WaterRower kein Platz unter unseren Empfehlungen, auch wenn das Training an sich wirklich Spaß macht.

Sportstech WRX400

Das WRX400 ist das Einsteiger-Wasserrudergerät von Sportstech. Es kostet etwas weniger als das WRX700, folglich hat Sportstech bei ein paar Funktionen und Ausstattungsmerkmalen hier den Rotstift angesetzt. Tatsächlich haben uns aber auch ein paar Dinge besser gefallen als beim großen Bruder: So ist die Schiene einen Tick länger, sodass auch Menschen über ca. 1,95m noch nicht zwingend an der Begrenzung anstoßen. Auf dem in fünf Stufen verstellbaren Fußbrett liegen die Füße etwas weiter auseinander, was großen oder unbeweglichen Menschen ebenfalls zugute kommt, wobei die dann unter Umständen aufpassen müssen, denn das Rudergerät ist nur bis 100 Kilogramm Benutzergewicht zugelassen.

Der Lieferumfang des WRX400 besteht aus Brustgurt, Pumpe und Chlortabletten, auf eine Handyhalterung wurde verzichtet. Der Sitz ist gefühlt nicht ganz so bequem wie beim WRX700, aber noch vollkommen in Ordnung. Um das Rudergerät zusammenzuklappen, muss ein Stab aus der Schiene gedreht werden, das geht recht flott und simpel. Insgesamt wirkt die Verarbeitung nicht unbedingt schlechter als beim teureren 700er und man könnte meinen, mit dem WRX400 ein gutes Schnäppchen zu machen.

Was allerdings einen gewaltigen Unterschied macht, sind der Trainingscomputer und die Trainingsmöglichkeiten. Die Informationen auf dem Monitor sind absolut minimalistisch, denn es wird immer nur ein Wert angezeigt – Zeit, Kalorienverbrauch, Schläge, Schläge pro Minute, Distanz oder Puls. Immerhin kann man alle Werte nacheinander durchlaufen lassen.

Mit den drei Tasten »Set«, »Mode« und »Reset« kann man einen Zielwert für Zeit, Distanz oder Kalorienverbrauch einstellen – mehr Optionen gibt es nicht. Keine voreingestellten Programme, keine Möglichkeit für ein Intervalltraining. Das ist schon sehr wenig, zumal das WRX400 deutlich über 500 Euro kostet. Auf der Habenseite steht da nur, dass die Bedienung logischerweise sehr einfach ist.

Klar, das Rudergefühl am WRX400 ist wie bei allen Wasserrudergeräten sehr schön glatt. Dennoch empfehlen wir jedem, der etwas ernsthafter trainieren möchte, entweder in ein Wasserrudergerät mit mehr Trainingsmöglichkeiten zu investieren oder sich nach einem Rudergerät mit Magnetbremssystem umzuschauen – hier gibt es auch für weniger Geld mehr Programme.

Sportstech RSX500

Sportstech hat mit dem RSX500 auch ein Rudergerät mit Magnetbremssystem im Portfolio. Es bringt die ganz typischen Vor- und Nachteile von Rudergeräten mit Magnetbremse mit, denn es ist schön leise und bietet (in diesem Fall 16) unterschiedliche Widerstandsstufen, aber gerade auf höheren Stufen wird das Rudergefühl immer unrunder. Dann muss man sich sehr kräftig mit den Beinen abstoßen, während der Rest des Bewegungsablaufs trotzdem vergleichsweise leicht bleibt.

Die Bedienung des Computers ist nicht ganz intuitiv und hat uns zu Beginn etwas Nerven gekostet, bei anderen Rudergeräten haben wir uns leichter getan. Nach einer Eingewöhnungsphase war aber alles in Ordnung und wir konnten die unterschiedlichen Trainingsprogramme erforschen. Zwölf sind voreingestellt und lassen sich mit verschiedenen Widerständen durchführen. Dazu kann man sich natürlich auch selbst Programme erstellen, zum Beispiel mit Zeit, Distanz oder Kalorienverbrauch als Zielwert – oder aber man fertigt gleich ein Diagramm an und macht sich so sein eigenes Intervalltraining.

Falls man während des Trainings lieber Videos schauen oder die zugehörige App benutzen will, so kann man Smartphone bzw. Tablet direkt vor das Display des Trainingscomputers stellen. Schön, dass es die Möglichkeit gibt – trotzdem ist die Lösung nicht ideal, da man unter Umständen ja beides sehen möchte. Etwas umständlich ist auch der Klappmechanismus: Gleich drei Schrauben muss man herausdrehen, bis man die Schiene hochklappen kann. Wenn man das Rudergerät häufiger verstauen muss, wird das irgendwann nervig – und unnötig ist es auch, zumal Sportstech bei seinen Wasserrudergeräten bessere Klappmechanismen verbaut hat.

An der Verarbeitung des Rudergeräts haben wir wenig auszusetzen. Der Griff ist ziemlich dick, liegt aber dennoch gut in der Hand. Höchstens für Menschen mit sehr kleinen Händen und wenig Griffkraft könnte das zum Problem werden. Nicht ganz so bequem fanden wir den Sitz, der zwar leicht gepolstert ist, aber im direkten Vergleich saßen wir auf den anderen Sportstech-Rudergeräten komfortabler. Die Füße sind auf dem Fußbrett beweglich und nicht so eng beieinander – so rudern auch größere und schwerere Menschen angenehmer und mit größerem Bewegungsradius. Sehr gut!

Insgesamt ähnelt das Sportstech RSX500 in vielen Belangen dem Hammer Cobra XTR Plus II und ist unterm Strich vielleicht sogar das bessere Rudergerät. Im Preis-Leistungs-Verhältnis hat Hammer jedoch die Nase vorn.

ISE SY-1750

Ein funktionierendes Rudergerät muss nicht einen nahezu vierstelligen Betrag kosten! Das beweist das mit rund 200 Euro sehr günstige ISE SY-1750 – wobei man die Einsparungen doch an allen Ecken und Enden bemerkt. Schon beim Aufbau, der an sich nicht schwer ist, hakt es im Test hier und da. Schrauben passen nicht perfekt in die entsprechenden Gewinde, viele Teile werden nur zusammengesteckt. Am Ende steht das ISE zwar ohne gravierende Mängel, aber man stellt sich schon die Frage nach der Langlebigkeit. Ein kleines Kuriosum: Beide Fußplatten sind für die rechte Seite gekennzeichnet. Egal – besser zwei rechte Füße als zwei linke Hände.

Die Ausstattung der Rudermaschine an sich ist vollkommen in Ordnung. Die Fußplatten sind beweglich, der Griff ist auffallend weich. Eine kleine Halterung für ein Getränk oder das Smartphone gibt es ebenfalls. Der Trainingscomputer ist allerdings auf das Wesentliche beschränkt – und vor allem viel zu lichtschwach. Stellt man es gerade auf, sieht man fast gar nichts. Merkwürdigerweise wird es besser, wenn man das Display relativ weit nach hinten neigt, aber gut ist es dann immer noch nicht. Generell wirkt der Computer nicht allzu hochwertig – er schaltete sich in unserem Testzeitraum immer mal wieder von selbst ein, auch wenn das Rudergerät nicht in Benutzung war. Immerhin ist die Bedienung mit nur drei Tasten sehr einfach und intuitiv.

Voreingestellte Trainingsprogramme sucht man vergebens. Es lässt sich nur manuell ein Zielwert für Zeit, Distanz, Schlagzahl oder Kalorienverbrauch angeben, den man dann »errudern« muss. Positiv überrascht hat uns im Praxistest aber das Rudergefühl: Egal auf welcher der acht Widerstandsstufen, der Bewegungsablauf bleibt stets rund. Das liegt mitunter daran, dass auch Stufe 8 nicht wirklich schwer ist, aber ein Profigerät ist das ISE ja ohnehin nicht. Einziges, nicht unbeträchtliches Manko im Praxistest: Das Rudergerät begann nach einiger Zeit zu knarzen. Okay, wir haben das maximale Benutzergewicht von 100 Kilogramm ausgereizt, dennoch sollte das natürlich nicht passieren. Die Verarbeitung lässt grüßen.

Dafür bietet das ISE andere Qualitäten, die dem Hobbyruderer durchaus wichtig sind: Es ist flüsterleise, leicht und schön kompakt. Da braucht man nicht unbedingt einen Klappmechanismus zum Verstauen, man kann das Rudergerät auch einfach aufstellen.

Wer ohne große Ambition einfach nur ein bisschen rudern möchte, nicht zu schwer ist und vor allem Geld sparen will, kann das ISE SY-1750 durchaus in Betracht ziehen. Für eine Empfehlung hat das Rudergerät in der Summe allerdings zu viele Mängel, allen voran Display und Verarbeitung.

So haben wir getestet

Wir haben die Rudergeräte zunächst alle aufgebaut – dabei bekamen wir einen guten Eindruck von der Qualität der Anleitung, die Verarbeitung der einzelnen Teile sowie Stabilität und Verarbeitungsqualität.

Ohne große Umschweife haben wir uns dann gleich ans Rudern gemacht: Wir haben verschiedene Widerstandsstufen getestet, falls vorhanden voreingestellte Trainingsprogramme genutzt und uns natürlich auch eigene Programme erstellt.

Wichtig war uns nicht nur ein natürliches Rudergefühl – und zwar egal bei welchem Widerstand –, sondern vor allem die Vielfalt an Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten sowie die Bedienung: Wie übersichtlich und hell ist das Display des Trainingscomputers und was zeigt es alles an? Wie leicht und intuitiv geht das Erstellen von eigenen Trainingsprogrammen? Gibt es voreingestellte Programme? Kann man Trainingsprogramme und -ergebnisse auf dem Trainingscomputer speichern? Wie leicht lässt sich der Widerstand einstellen und verändern? Diese und weitere Fragen haben wir bei jedem Rudergerät im Test nach und nach abgehakt.

Im Zuge des Tests haben wir die essentiellen Bauteile noch einmal genauer geprüft, besonders Sitz, Griff, Seilzug, Umlenkrollen und Fußbrett. Gerade hier kommt es auf eine gute Mischung aus Komfort und robuster, guter Verarbeitung an, denn die Teile nutzen sich mit der Zeit ab.

Zuletzt haben wir die Lautstärke während des Trainings bewertet und – falls vorhanden – den Klapp- bzw. Verstaumechanismus getestet.

Die wichtigsten Fragen

Welches Rudergerät ist das beste?

Das beste Rudergerät ist für uns das Concept2 RowErg. Es bietet die meisten Trainings- und Einstellungsmöglichkeiten, ist dennoch leicht bedienbar und sehr gut verarbeitet. Gefallen hat uns darüber hinaus der integrierte Speicher. Aber wie unser Test zeigte, bekommt man auch für weniger Geld ordentliche Rudergeräte.

Was ist bei Rudergeräten besser – Wasser- oder Magnetwiderstand?

Beide Arten von Rudergeräten haben ihre Vorteile, deshalb lässt sich die Frage pauschal nicht beantworten. Wasserrudergeräte bieten ein besonders gutes Rudergefühl, allerdings muss man den Widerstand quasi selbst regulieren, indem man schlicht kräftiger rudert. Ein magnetischer Widerstand hingegen lässt sich fix verstellen und ist deutlich leiser als im Tank plätscherndes Wasser. Dafür fühlt sich die Ruderbewegung gerade bei höherem Widerstand nicht mehr ganz so smooth an.

Ist ein Rudergerät gut zum Abnehmen?

Absolut! Rudern verbrennt ähnlich viele Kalorien wie Laufen oder Fahrradfahren und hat dabei noch den Vorteil, dass auch der Oberkörper, besonders der Rücken, trainiert wird. Damit ist Rudern ein echtes Ganzkörpertraining und prinzipiell für viele Menschen interessant.

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 Test: Artboard

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