Taschenmesser Test: Taschenmesser Aufmacher
test
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Das beste Taschenmesser

Wir haben 15 Taschenmesser getestet. Das beste für uns ist das Buck 112 Ranger Knife. Es ist zwar etwas teurer als viele der anderen Taschenmesser im Test, aber seinen Preis allemal wert. Die hohe Verarbeitungsqualität und die Schärfe der Klinge mit gutem Stahl haben für uns den Ausschlag gegeben. Dazu liegt es sehr schön wuchtig und sicher in der Hand. Wer etwas weniger ausgeben möchte, findet in unserem hochwertig besetzten Testfeld aber auch gute Alternativen.

Florian Wolf
Florian Wolf
verbringt seine Zeit am liebsten draußen. Über Fernwanderungen und Trekkingtouren ist er zum Ultrarunning gekommen. Heute verbringt er seine freien Stunden laufend in den Bergen, wo er sein Material hart fordert und unter anderem auch für Bergzeit testet.
Letztes Update: 14. Januar 2023

Wir haben drei Nachzügler von Victorinox getestet: Das Sportsman, das Hunter Pro Alox und das Classic SD. Auch wenn uns die Messer gut gefallen haben, konnten sie keine der Empfehlungen von ihren Plätzen verdrängen. Dagegen haben wir das Victorinox Huntsman nachträglich in die Empfehlungen aufgenommen. Beim Huntsman Taschenmesser war es einfach Liebe auf den zweiten Blick, denn das großartige Allroundpotenzial des Schweizer Taschenmessers hat uns nachhaltig beeindruckt.

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Ob bei der Brotzeit, auf der Trekkingtour beim Herrichten des Lagers oder bei der Arbeit – ein gutes Messer möchte man eigentlich überall mit dabei haben. Doch gerade bei Taschenmessern ist der Preisunterschied teilweise sehr groß und wie viel man ausgeben muss, hängt auch davon ab, was man mit seinem Messer geplant hat. Wir haben 15 Taschenmesser im niedrigen Preissegment getestet, um herauszufinden, wo man für kleines Geld die meiste Qualität herausbekommt.

Dementsprechend haben wir uns beim Test auf neun EDC (Everyday Carry) Klapp-Taschenmesser und drei Multifunktonsmesser im Preissegment unter 100 Euro festgelegt. Für uns stand dabei das Messer im Vordergrund, weshalb wir die Klinge mit verschiedenen Schneidetests hinsichtlich ihrer Alltags- bzw. Wandertauglichkeit geprüft haben. Natürlich ist uns bewusst, dass die Anforderungen an ein gutes Brotzeitmesser, ein Arbeitsmesser oder ein Multifunktionsmesser unterschiedlich sind und wir haben versucht, dies im Test zu berücksichtigen, um das beste Outdoormesser zu finden. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen

Testsieger

Buck 112 Ranger Knife

Test besten Taschenmesser: Buck 112 Ranger Knife
Das Buck 112 Ranger Knife sticht mit seiner Qualität und der schärfsten Klinge im Test hervor.

Das Buck 112 Ranger Knife liegt zwar preislich am oberen Ende der hier getesteten Taschenmesser, ist sein Geld aber allemal wert. Die hohe Verarbeitungsqualität, der gute Stahl und eine scharfe Klinge haben es uns leicht gemacht, das Taschenmesser zum Testsieger zu küren. Dazu liegt das 112 Ranger Knife sehr schön und wuchtig in der Hand. Wann immer wir draußen mit den anderen Messern nicht weitergekommen sind, haben wir sofort wieder zu diesem hier gegriffen. Lediglich die Klinge könnte etwas länger sein, aber uns hat das nicht allzu sehr gestört.

Praktischer Alltagsbegleiter

Victorinox Huntsman

Test besten Taschenmesser: Victorinox Huntsman
Dank großer Funktionsvielfalt und Top-Verarbeitung ist das Victorinox Huntsman ein klasse Alltagsbegleiter.

Das Victorinox Huntsman konnte uns im Test vor allem durch seine große Funktionsvielfalt überzeugen. Ganze 15 Funktionen bringt das Schweizer Taschenmesser mit, darunter eine Schere, eine stabile Säge, ein Korkenzieher und Schraubendreher. Aber nicht nur die Anzahl, auch die Verarbeitung der Werkzeuge und des ganzen Taschenmessers sind einfach eine Freude. Da verzeihen wir dem Huntsman auch die eher kleine, dünne Klinge mit ihrem vergleichsweise weicheren Stahl. Aber hier steht einfach das tolle Allroundpaket mit starkem Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund – und weniger die reinen Messereigenschaften.

Harter Stahl

Ganzo Firebird FH11

Test besten Taschenmesser: Ganzo Firebird Linerlock
Das Ganzo Firebird FH11 ist richtig schön verarbeitet und bietet den härtesten Stahl im Test.

Das Ganzo Firebird FH11 war für uns eine echte Überraschung und gefiel uns mit einem wirklich ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Als einziges Taschenmesser im Test besitzt es einen Werkzeugstahl und erreicht dadurch den höchsten Härtegrad im Testfeld. Dank seines Griffs aus G10-Material ist es angenehm leicht, aber robust zugleich. Der Griff liegt zudem gut in der Hand und gab uns beim Arbeiten ein sicheres Gefühl. Die Klinge neigt allerdings etwas stärker zur Korrosion und braucht dadurch ein bisschen mehr Pflege.

Das perfekte Brotzeitmesser

Opinel N°9

Test besten Taschenmesser: Opinel O123080
Das Opinel N°9 ist das perfekte Brotzeitmesser, allerdings nicht für echte Holzarbeit gemacht.

Das Opinel N°9 Taschenmesser ist ein echter Klassiker und für seinen Preis eine Wucht. Dass es eines der günstigsten Taschenmesser im Test ist, merkt man dem in Frankreich produzierten Messer nicht an. Die Schneide ist scharf und der Griff aus Buchenholz liegt schön in der Hand. Für schwerere Holzarbeiten ist die Klinge jedoch nicht gemacht, hier könnte sie tendenziell schneller brechen, auf jeden Fall wird sie recht bald stumpf. Aber sie lässt sich einfach und gut nachschleifen. Als leichtes, qualitativ hochwertiges Brotzeitmesser ist das Opinel nahezu unschlagbar.

Starkes Multifunktionsmesser

Swiza D04

Test besten Taschenmesser: SWIZA D04
Unter den Multifunktionsmessern sticht das Swiza D04 dank überdurchschnittlicher Klinge hervor.

Unter den Multifunktionsmessern hat uns das Swiza D04 viel Freude bereitet. Es hebt sich von der Schweizer Offiziersmesser-Konkurrenz von Victorinox durch einen gummierten Griff ab, der rutschfest in der Hand liegt. Die Funktionen sind aufs Wesentliche reduziert, wodurch das Outdoormesser nicht überladen daherkommt. Außerdem lassen sich die Funktionen wie Dosenöffner und Schraubendreher sehr schön einfach ausklappen. Für ein Multifunktionsmesser hat das Swiza eine – sowohl in Form, Größe als auch vom Stahl her – überdurchschnittlich gute Klinge, mit der man auch mal was schnitzen kann.

Vergleichstabelle

TestsiegerBuck 112 Ranger Knife
Praktischer AlltagsbegleiterVictorinox Huntsman
Harter StahlGanzo Firebird FH11
Das perfekte BrotzeitmesserOpinel N°9
Starkes MultifunktionsmesserSwiza D04
Victorinox Hunter Pro Alox
Spyderco Tenacious G-10 C122G
Victorinox Sportsman
Bergkvist K30
Böker Plus Atlas
Victorinox Classic SD
Leatherman Skeletool KBX
Herbertz AISI 440
Laguiole Klappmesser
Orsifow Multifunktionsmesser
Test besten Taschenmesser: Buck 112 Ranger Knife
  • Für dieses Preissegment sehr guter Klingenstahl
  • Sehr scharf und schnittfest
  • Liegt schön wuchtig in der Hand
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Lebenslange Garantie
  • Etwas kurze Klinge
Test besten Taschenmesser: Victorinox Huntsman
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • 15 Funktionen
  • Gut verarbeitet
  • Kompakt und praktisch
  • Vergleichsweise weicher Klingenstahl
  • Glatter Griff
  • Werkzeuge etwas friemelig ausklappbar
Test besten Taschenmesser: Ganzo Firebird Linerlock
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Härtester Stahl im Test
  • Leichter, aber robuster Griff
  • Einhandbedienung leichtgängig
  • Einhandmesser: darf nicht griffbereit mitgeführt werden
  • Weniger korrosionsbeständig
Test besten Taschenmesser: Opinel O123080
  • Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Scharf
  • Leicht
  • Liegt gut in der Hand
  • Glatter Griff
  • Begrenzt fürs Schnitzen geeignet
  • Nicht als Arbeitsmesser geeignet
Test besten Taschenmesser: SWIZA D04
  • Vergleichsweis guter Klingenstahl
  • Feststellbare Klinge
  • Rutschfester Griff
  • Nicht überladen
  • Werkzeuge lassen sich leicht ausklappen
  • Etwas kurzer Griff
  • Etwas kurze Klinge
Test Taschenmesser: Victorinox Hunter Pro Alox
  • Top Verarbeitung
  • Griff liegt super in der Hand
  • Solide Klinge
  • Band aus Paracord
  • Zweihandmesser
  • Preis
  • Klinge im Vergleich "nur" solide
Test besten Taschenmesser: Spyderco Tenacious G-10 C122G
  • Liegt exzellent in der Hand
  • Durch Form viel Druck auf die Klinge übertragbar
  • Einhand-Bedienung
  • Einhandmesser: darf nicht griffbereit mitgeführt werden
  • "Nur" ein solider Stahl
  • Jimping fast etwas zu ausgeprägt
Test Taschenmesser: Victorinox Sportsman
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • 12 Funktionen
  • Gut verarbeitet
  • Kompakt und praktisch
  • Recht kurze Klinge
  • Glatter Griff
  • Werkzeuge etwas friemelig ausklappbar
Test besten Taschenmesser: BERGKVIST K30
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Gut für die Brotzeit und kleinere Schnitzereien
  • Leicht zu schärfen
  • Schleifstein inklusive
  • Wird bei schwereren Arbeiten schneller stumpf
  • Spiel zwischen Klinge und Griff
  • Scharnier muss häufiger mal nachgezogen werden
Test besten Taschenmesser: Böker Plus Atlas
  • Sehr leicht
  • Schön scharf, solider Stahl
  • Nettes, kleines +1 Messer
  • Evtl. als Ergänzung zum Multitool
  • Kleiner, glatter Griff
  • Liegt nicht gut in der Hand
Test Taschenmesser: Victorinox Classic SD
  • Klein
  • Leicht
  • Gut verarbeitet
  • Sieben Funktionen
  • Winzige Klinge
  • Mehr Accessoire als Messer
Test besten Taschenmesser: Leatherman Skeletool KBX
  • Sehr leicht
  • Nettes, kleines +1 Messer
  • Evtl. als Ergänzung zum Multitool
  • Trotz kleinem Griff noch ganz gut in der Hand
  • Einhandmesser: darf nicht griffbereit mitgeführt werden
  • Kleiner Griff
  • Schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis
Test besten Taschenmesser: Herbertz AISI 440
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Solide
  • Ordentlicher Klingenstahl
  • Griff liegt nicht gut in der Hand
  • Griff ist sehr glatt
  • Nur ordentlicher Klingenstahl
Test besten Taschenmesser: Laguiole Kappmesser
  • Edel ins Form und Design
  • Gutes Brotzeitmesser
  • Kein Original-Laguiole
  • Vergleichsweise stumpfe Klinge
Test besten Taschenmesser: Orsifow Multifunktionsmesser
  • Billig
  • Schraubenzieher mit austauschbaren Bits
  • Minderwertiger Klingenstahl
  • Relativ stumpf
  • Schwer
  • Unhandlich
  • Arretierung schnappt nicht richtig ein
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Klingen für alle Lebenslagen: Taschenmesser im Test

Wer sich auf die Suche nach einem neuen Taschenmesser macht, ist nicht selten über die schiere Anzahl verschiedener Modelle und deren große Preisunterschiede erstaunt. Manche unterscheiden sich nur in Details wie Griffmaterial, Klingenlänge, Klingenform oder Ausstattung und Funktionen. Die wesentlichen Unterschiede sind dabei aber mit bloßem Auge schwierig zu erkennen. Denn die richtig großen Preisdifferenzen ergeben sich aus dem Material, dem Stahl und seiner Verarbeitung.

Doch wie geht man nun vor, wenn man ein neues Taschenmesser für sich sucht? Zunächst ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, für was man es braucht. Wer lediglich ein solides Messer für die Brotzeit beim Wandern sucht, hat andere Ansprüche an die Qualität der Klinge als jemand, der sein Taschenmesser braucht, um z. B. auf der Trekkingtour sein Lager herzurichten. Auch wer sein Outdoormesser regelmäßig für die Arbeit oder Schnitzereien braucht, wird andere Qualitäten suchen. Letztlich stellt sich auch die Frage, ob und wie viele Funktionen man braucht. Dabei gilt aber auch zu beachten, dass Multifunktionsmesser teilweise große Einschränkungen bei der Messerklinge in Kauf nehmen, dafür aber Korkenzieher, Dosenöffner, Schraubendreher und anderes Werkzeug mitbringen.

Taschenmesser ohne weitere Funktionen liegen besser in der Hand

Taschenmesser, deren einzige Funktion das Messer selbst ist, sind deutlich besser balanciert und ihr Griff liegt besser in der Hand, da er keine anderen beherbergen muss. Der Übergang von Griff in Klinge ist harmonischer, was nicht zuletzt das Arbeiten mit dem Messer erleichtert. Dazu ist die Klinge bei diesen Messern in der Regel länger und breiter, während eine Mulde am Griff auf Höhe des Zeigefingers besseren Halt gibt und verhindert, dass man abrutscht.

Taschenmesser Test: Multifunktionsmesser

Aber auch Mulltifunktionsmesser, wie das klassische Schweizer Taschenmesser bzw. Offiziersmesser von Victorinox, haben voll und ganz ihre Berechtigung. Bei denen ist jeder richtig, der einen handlichen Helfer braucht, mit dem sich auch mal eine Schraube festziehen, dank des Korkenziehers eine Weinflasche entkorken, ein Nagel schneiden oder per Dosenöffner die Ravioli öffnen lassen. Zwar nimmt man dabei Einschränkungen bei der Klinge (meist keine Feststellklinge mit Verriegelung und einfacherer Stahl bzw. kleine Größe) in Kauf, aber man gewinnt ein hohes Maß an Flexibilität. Für diesen Test haben wir bei der Auswahl der Taschenmesser darauf geachtet, dass auch diese Kategorie vertreten ist. Voraussetzung war aber, dass es mehr Messer und weniger Multitool ist.

Als letzte größere Messerkategorie wollen wir hier noch die feststehenden Messer erwähnen. Bei guten feststehenden Messern werden Klinge und Griff aus einem Stück Stahl geschmiedet, weshalb sie eine besonders hohe Stabilität haben und es zu keinerlei Spiel zwischen den Elementen kommt. Da feststehende Messer aber eigentlich nicht in der Hosentasche, sondern am Gürtel getragen werden, haben wir sie in diesem Test nicht berücksichtigt.

Klingenstahl

Wer sich fragt, wo der teilweise große Preisunterschied bei Taschenmessern herkommt, für den gibt es eine einfache Antwort: vom Stahl. So steigt der Preis eines Taschenmessers aus einem soliden Edelstahl im Vergleich zu einem ansonsten ähnlich verarbeiteten Messer aus hochwertigem Werkzeugstahl schnell von 30 Euro auf 300 Euro.

Der beliebteste Stahl für Taschenmesser ist daher auch, dank seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses, ein rostfreier Edelstahl in einer seiner Ausprägungen. Hierbei handelt es sich, grob gesagt, um einen Kohlenstoffstahl, dem Chrom beigesetzt wurde. Durch die Beigabe bleibt er unempfindlich gegen Korrosion und andere Umwelteinflüsse – kurz gesagt, der Chrom macht das Messer rostfrei.

Taschenmesser Test: Klingenstahl
Werkzeugstahl vs. Edelstahl.

Doch auch Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Entscheidende Größen, um die Qualität einzuschätzen, sind die Härte, Zähigkeit, Verschleißfestigkeit, Korrosionsresistenz und die Schnitthaltigkeit. Aus diesen Größen muss der Stahl die bestmögliche Balance finden, denn manche dieser Werte widersprechen sich. Während die Härte die Festigkeit des Taschenmessers beeinflusst, muss diese gut mit der Zähigkeit abgestimmt werden, denn was bringt ein harter Stahl, der aber beim ersten Schlag, den er abbekommt, sofort splittert oder bricht? Ist das Material dagegen sehr zäh, kann sich also gut biegen, wird aber bei einfachen Nutzungen gleich stumpf, hat man auch nichts gewonnen. Eine harte Klinge nutzt sich nicht so schnell ab, lässt sich aber deutlich schwerer nachschärfen, wenn es doch mal nötig ist. Hier die richtige Balance zu finden, ist also das Geheimnis des Stahls.

Um all diese Werte mehr oder weniger gut zusammenzufassen, wird heute gerne von der Schnitthaltigkeit gesprochen. Sie sagt aus, wie lange eine Klinge über die Dauer ihrer Benutzung ihre Schärfe behält. Leider gibt es für die Schnitthaltigkeit aber keine Norm, sie ist vielmehr eine subjektive Einschätzung, die aufgrund der objektiven Stahlzusammensetzung und -verarbeitung getroffen wird.

Griff

Neben der Klinge lohnt auch ein Blick auf den Griff. Hier geht es vor allem darum, dass er gut und sicher in der Hand liegt, gerade wenn man vorhat, mit dem Messer auch schwerere Schneidearbeiten auszuführen. Das wird zum einen bedingt durch die Form und das Material. Ein guter Griff fügt sich durch seine Länge, Breite, Dicke, Griffmulden etc. gut in die Hand. Zum anderen hängt es aber auch vom Material ab. Gängige Taschenmesser setzen bei den Griffschalen entweder auf Holz, Metall oder Kunststoff. Natürlich trägt das Material der Schalen auch zur Optik des Taschenmessers bei, beeinflusst aber auch, wie stabil das Messer in der Hand liegt.

Taschenmesser Test: Griff

Ebenso wie bei der Klinge macht auch beim Griff die Verarbeitung viel aus. Werden die Griffschalen schnell locker und fallen ab, liegt das Taschenmesser nicht mehr so schön in der Hand. Viel wichtiger ist aber, wie stabil der Griff mit der Klinge verbunden ist. Gerade minderwertige Klappmesser bekommen hier schnell Probleme und wenn das Klappscharnier erstmal locker wird, wird es fast schon zum Risiko, weiter mit dem Messer zu arbeiten. Teilweise besteht die Möglichkeit, die Schrauben am Griff wieder festzuziehen. Viele der getesteten Taschenmesser besitzen eine Feststellklinge mit Verriegelung, was für zusätzliche Sicherheit sorgt.

Eigentlich eher ein Punkt für die Klinge ist das Jimping, wir nehmen ihn aber hier mit rein, da das Jimping zum Griff am Messer beiträgt. Jimping bezeichnet man als eine Reihe von Kerben auf der Rückseite der Klinge, auf die man die Daumen aufsetzen kann. Durch die raue Fläche sitzt der Daumen stabiler und man kann mehr Druck auf die Klinge ausüben, ohne abzurutschen. Allerdings kann ein zu stark ausgeprägtes Jimping auch sehr unangenehm am Daumen werden.

Gesetzliche Vorschriften

Welche Taschenmesser man besitzen, welche man tragen und welche man bei sich führen kann, regelt in Deutschland das Waffengesetz. Für die von uns getesteten Taschenmesser ist vor allem das Trageverbot nach §42a WaffG wichtig. Danach dürfen feststehende Messer mit einer Klingenlänge von über 12 Zentimeter, jegliche als Hieb- und Stoßwaffen eingestufte Messer und Einhandmesser, die, wie der Name bereits sagt, einhändig ausklappbar sind, nicht in der Öffentlichkeit getragen werden. Eine Ausnahme sind Einhandmesser, die über keine herkömmliche Verriegelung (Backlock, Liner-Lock) verfügen. Auch das Mitführen in einem Gepäckstück, in dem das Messer nicht direkt zugriffsbereit ist (beispielsweise dem Rucksack), stellt kein Problem dar. Auch wenn das Trageverbot an sich keine bestimmten Räumlichkeiten vorsieht, in denen das alleinige Mitführen von Messern verboten ist, wird aus Sicherheitsgründen bei öffentlichen Veranstaltungen oftmals ein Verbot verhängt.

Taschenmesser Test: Einhandbedienung
Einhändig ausklappbare Messer dürfen in Deutschland nicht griffbereit mitgeführt werden.

Gerade wer also sein Taschenmesser jeden Tag bei sich tragen will (Everyday Carry, kurz EDC), sollte auf die Vereinbarkeit mit dem Waffengesetz achten. Außerdem sollte man nach Möglichkeit smart sein und auch ein Zweihandmesser, bei dem man beide Hände zum Ausklappen braucht, beim Besuch von Eventhallen und öffentlichen Gebäuden bzw. Geländen mit höherem Sicherheitsstandard zuhause lassen.

Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife

Unser Favorit: Buck 112 Ranger Knife

Aus unserer Sicht ist das Buck 112 Ranger Knife das beste Taschenmesser für alle, die ein sehr hochwertiges, aber noch bezahlbares Messer suchen. Buck Knifes gelten als die Erfinder des klappbaren Jagdmessers und das Unternehmen gehört zu den weltweit bekanntesten Messerproduzenten. Zurecht, wie wir nach dem Test feststellen. Der eigens von Buck entwickelte 420HC Stahl hat uns im Test mit seiner Schärfe und Qualität überzeugt und dabei ist das Taschenmesser extrem hochwertig verarbeitet, was es zu einem treuen Begleiter über eine ganze Lebenszeit hinweg macht. Buck ist so sehr von ihren Produkten überzeugt, dass sie eine lebenslange Garantie für sie aussprechen.

Testsieger
Buck 112 Ranger Knife
Test besten Taschenmesser: Buck 112 Ranger Knife
Das Buck 112 Ranger Knife sticht mit seiner Qualität und der schärfsten Klinge im Test hervor.

Wenn wir das Wesentliche eines jeden Taschenmessers betrachten – die Klinge – dann sticht das 112 Ranger Knife gerade hier aus dem Testfeld hervor. Dank eines höheren Kohlenstoffanteils hat die Klinge eine hohe Härte für dieses Preissegment. Aber nicht nur das, sie gefällt gleichzeitig mit einer guten Zähigkeit und Bruchfestigkeit. Wichtig dabei: Die Klinge behält ihre Schärfe auch vergleichsweise lange und muss so schnell nicht nachgeschärft werden. Falls sie doch mal geschärft werden muss, ist der Stahl nicht zu hart und lässt sich gut bearbeiten.

So verwundert es nicht, dass der 112 Ranger Knife bei allen Schneidetests vor der Konkurrenz lag. Ob Gemüse, Obst oder Holz, überall schnitt sich das Taschenmesser solide durch. Auch beim Papierschneidetest ging das Taschenmesser fast als einziges quasi ohne Druck komplett durch ein lose gehaltenes Stück Papier durch, ohne dass es ausriss. Wie gut uns das Buck Knife gefiel, merkten wir daran, dass wir immer auf es zurückgriffen, wenn wir Äste für den Holztest von einem Totholzbaum schnitten (um dann damit die anderen Messer zu testen).

1 von 9
Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife
Das Buck 112 Ranger Knife mit Top-Verarbeitung.
Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife
Der Griff mit Ebenholz und Messing.
Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife
Schön mittig platzierte, stabile Klinge.
Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife
Die hochwertige Klinge arretiert beim Ausklappen.
Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife
Liegt angenehm wuchtig und sicher in der Hand.
Taschenmesser Test: Buck 112 Ranger Knife
Ein Lederetui gibt es noch dazu.
Taschenmesser Test: Buck Vs Holz
Ob Holz ...
Taschenmesser Test: Buck Vs Gurke
... oder Gemüse ...
Taschenmesser Test: Buck Vs Tomate
... beim Schneidetest schloss das Buck als bestes Messer ab.

Der Griff des 112 Ranger Knifes wirkt mit Ebenholz und Messingbeschlägen ebenfalls sehr hochwertig verarbeitet. Dazu hat er eine schöne Form, die gut in der Hand liegt und ein allgemein sicheres Gefühl gibt. Die Feststellklinge arretiert nach dem Ausklappen und bleibt dann dank der Verriegelung sehr stabil stehen; durch den Back-Lock-Verschluss am Messerende kann die Arretierung gelöst werden, er ist dabei so angebracht, dass man beim Arbeiten mit dem Taschenmesser nicht Ausversehen die Klinge löst. Als Zweihandmesser gibt es hier auch keine Probleme beim Tragen. Das 112 Ranger Knife ist etwas schwerer, was wir aber nicht als Nachteil empfanden, wir hatten damit sogar eher das Gefühl, dass es schön wuchtig in der Hand liegt.

Zur edlen Ausführung des Messers passt es auch, dass Buck Knifes gleich noch ein Lederetui mit Gürtelschlaufe zum Lieferumfang dazu packt. Und das kann man auch problemlos im Alltag (EDC) bei sich tragen, denn zum Öffnen braucht es beide Hände und die kurze Klinge bereitet auch keine Sorgen beim Mitführen. Wo die kurze Klinge allerdings (kleine) Sorgen bereitet, ist im Einsatz. Beim 112 Ranger Knife setzt Buck auf eine »nur« 7,4 cm lange Klinge, die dem einen oder anderen eventuell nicht ausreichen können. Für das, was wir mit dem Taschenmesser gemacht haben, war es aber allemal genug.

Buck 112 Ranger Knife im Testspiegel

Bislang gibt es keine weiteren seriösen Tests von unserem Testsieger. Auch Stiftung Warentest und Ökotest haben das Buck 112 Ranger Knife noch nicht getestet. Sollte sich das ändern, tragen wir die Testergebnisse hier für Sie nach.

Alternativen

Zwar ist das Buck 112 Ranger Knife unterm Strich das beste Taschenmesser für uns, aber wer etwas Geld sparen will oder spezielle Anforderungen an sein Taschenmesser hat, wird in unseren Alternativen fündig.

Top-Allrounder mit vielen Funktionen: Victorinox Huntsman

Das Victorinox Huntsman war bei uns zugegebenermaßen Liebe auf den zweiten Blick. Am Anfang hatten uns die etwas reduzierte Klinge und der glatte Griff davon abgehalten, es mit in die Empfehlungen aufzunehmen, doch auf längere Sicht gefiel uns dann doch das großartige Allroundpotenzial des Taschenmessers so gut, dass wir es nachträglich einfach aufwerten mussten. Immerhin bringt das Huntsman ganze 15 Funktionen mit, die allesamt sinnvoll sind und sich gut bedienen lassen. Wer braucht schon eine XL-Klinge, wenn man den Ast viel leichter mit der überraschend bissigen Ausklappsäge abtrennen kann? Beim Picknick haben wir Flaschenöffner und Korkenzieher dabei; dank Schere sind Fäden oder auch mal Fingernägel geschnitten; Schraubendreher, Pinzette, Zahnstocher und Co. runden die Funktionsvielfalt ab.

Praktischer Alltagsbegleiter
Victorinox Huntsman
Test besten Taschenmesser: Victorinox Huntsman
Dank großer Funktionsvielfalt und Top-Verarbeitung ist das Victorinox Huntsman ein klasse Alltagsbegleiter.

Trotz all seiner Werkzeuge bleibt das Victorinox Huntsman leicht und kompakt, damit wir es auch wirklich überall mit hinnehmen – damit ist es der Inbegriff eines Schweizer Taschenmessers. Neben den Funktionen gefällt uns auch die Verarbeitung: Klinge und Werkzeuge sitzen sehr stabil im Griff, ohne Wackeln oder Spiel. Griffschale, Werkzeuge und Scharniere, einfach alles an dem Messer präsentiert sich auf einem sehr hohen Standard. Wer sich für das Huntsman entscheidet, wird mit Sicherheit einen treuen Begleiter für viele Touren und auf Jahre hinweg bekommen. Bei alldem fällt vor allem auch das überzeugende Preis-Leistungs-Verhältnis äußerst positiv auf.

1 von 8
Taschenmesser Test: P1010699
Das Victorinox Huntsman ist ein Top-Allrounder.
Taschenmesser Test: P1010698
Leicht, kompakt und immer dabei.
Taschenmesser Test: P1010694
Alle 15 Funktionen sitzen sehr stabil im Griff.
Taschenmesser Test: P1010665
Korkenzieher, Schere, Säge und Co.
Taschenmesser Test: P1010696
Aber die Klinge könnte etwas größer sein.
Taschenmesser Test: P1010702
Dank bissiger Säge sind Äste schnell abgetrennt.
Taschenmesser Test: P1010681
Ausreichend scharf fürs Gemüseschneiden.
Taschenmesser Test: P1010690
Doch auch hier ist die Klinge etwas kurz.

Dafür verzeihen wir dem Victorinox Huntsman seine vergleichsweise kleine Klinge. Ja, sie könnte etwas größer und schärfer sein, was das Gemüse- und Brötchenschneiden erleichtern würde, aber so wie sie ist, geht beides noch ganz okay. Auch der glatte Griff gibt uns nicht das beste Gefühl, wenn wir mit schwitzigen Fingern einen Stock zuspitzen, und die einzelnen Werkzeuge sind mitunter ein bisschen friemelig auszuklappen. Doch die vielen Vorteile wiegen diese Einschränkungen im täglichen Gebrauch mehr als auf. Letztlich will das Huntsman eher ein praktischer Alltagshelfer für viele Gelegenheiten sein, und gerade deshalb haben wir es deutlich häufiger in der Tasche stecken, als die reinen Messer, die außer einer starken Klinge nichts weiter zu bieten haben.

Harter Stahl: Ganzo Firebird FH11

Obwohl Ganzo mit seinem Firebird FH11 Taschenmesser relativ günstig daherkommt, gönnt es sich dennoch einen hochwertigen D2 Werkzeugstahl und weiß auch bei den restlichen Komponenten zu überzeugen. Ganzo zeigt damit, dass Taschenmesser aus China keine Billigprodukte sein müssen, gerade wenn sie von leidenschaftlichen Messerbauern mit über zwanzig Jahren Erfahrung gemacht werden. Man merkt sowohl an den Materialien wie auch an der Verarbeitung, dass man hier ein Qualitätsprodukt in den Händen hält.

Harter Stahl
Ganzo Firebird FH11
Test besten Taschenmesser: Ganzo Firebird Linerlock
Das Ganzo Firebird FH11 ist richtig schön verarbeitet und bietet den härtesten Stahl im Test.

Als einziges Taschenmesser im Test setzt das Firebird auf einen Werkzeug- bzw. Kohlenstoffstahl, der mit seinem höheren Kohlenstoffanteil eine bessere Härte und damit eine höhere Schnittfestigkeit erreicht, als z. B. die Edelstähle. Der Vorteil: Das Messer bleibt länger scharf und muss erst deutlich später nachgeschliffen werden. Das Nachschleifen ist aber durch die Härte dann auch etwas (aber nur etwas) aufwändiger. Bei den Schneidetests konnte das Ganzo Firebird FH11 auch überzeugen, lediglich wenn wir das Gemüse ganz hauchfein schneiden wollten, war die Klingenbreite ein wenig zu dick. Aber wenn wir davon ausgehen, dass man outdoors auch mal mit dickeren Gurkenscheiben leben kann, dann lässt sich mit dem Ganzo Taschenmesser schön arbeiten.

1 von 9
Taschenmesser Test: Ganzo Firebird Fh11
Top Preis-Leistungs-Verhältnis: Ganzo Firebird FH11.
Taschenmesser Test: Ganzo Firebird Fh11
Leichter, aber robuster Griff mit schöner Form.
Taschenmesser Test: Ganzo Firebird Fh11
Klinge aus Werkzeugstahl mit bester Härte im Test.
Taschenmesser Test: Ganzo Firebird Fh11
Einhandbedienung mit Flipper.
Taschenmesser Test: Ganzo Firebird Fh11
Liegt auch dank dezentem Jimping gut in der Hand.
Taschenmesser Test: Ganzo Firebird Fh11
Kommt im Stoffbeutel.
Taschenmesser Test: Ganzo Vs Holz
Geht gut durch Holz und hält lange seine Schärfe.
Taschenmesser Test: Ganzo Vs Gurke
Für feine Gemüseschneiderei...
Taschenmesser Test: Ganzo Vs Tomate
...ist die Klinge fast etwas zu breit.

Der Griff aus G10 (Glasfaserlaminat) ist leicht, aber robust, und liegt schön in der Hand. Bei schwereren Holzschnitzereien hat uns der Gürtelclip etwas gestört, er lässt sich jedoch auch abschrauben, wenn man das möchte. Ansonsten mochten wir die Zeigefingermulde mit kurzer Parierstange und das Jimping (Kerbenreihe auf der Klingenrückseite, die als Daumenstopper dient), die uns beim Hantieren mit dem Taschenmesser ein sicheres Gefühl gaben. Apropos Sicherheit: Als Einhandmesser ist das Firebird FH11 einhändig aufklappbar und fällt damit laut Waffengesetz unter das Trageverbot, es sollte also lieber im Rucksack verstaut und besser nicht am Gürtel getragen werden.

Allerdings ist die Einhandbedienung auch ein Vorteil. Über einen Flipper auf der Rückseite und ein Kugellager klappt das Taschenmesser schnell und geschmeidig auf. Es arretiert in seiner Verriegelung sicher und auch die Feststellklinge steht sehr stabil im Griff. Werkzeugstahl ist übrigens nicht rostfrei, deshalb muss man das Ganzo Firebird etwas besser pflegen, um es vor Korrosion zu schützen.

Brotzeitmesser: Opinel N°9

Wer auf der Suche nach einem Taschenmesser zum kleinen Preis für die große Brotzeit ist, kommt am Opinel N°9 Messer nicht vorbei. Der Klassiker aus den Savoyer Alpen wird in Frankreich produziert und selbst das Buchenholz des Griffes stammt aus Frankreich. Dank des modifizierten Sandvik Edelstahls 12C27 und der schlanken Klinge schneidet das Outdoormesser super. Mit 57-59 HRC besitzt es eine zufriedenstellende Härte und lässt sich sehr einfach nachschleifen.

Das perfekte Brotzeitmesser
Opinel N°9
Test besten Taschenmesser: Opinel O123080
Das Opinel N°9 ist das perfekte Brotzeitmesser, allerdings nicht für echte Holzarbeit gemacht.

Gerade wer mit dem Klappmesser unterwegs hauptsächlich seine Semmel aufschneiden möchte, kann guten Gewissens zugreifen. Die feststellbare Klinge ist auch großartig, um Gemüse oder Käse in kleine Scheiben zu zerlegen und unter Fischern ist es beliebt, um gleich an Ort und Stelle den Fisch auszunehmen. Insgesamt ist das Opinel N°9 Taschenmesser sehr leicht und liegt gut in der Hand, kommt aber beim Schnitzen an seine Grenzen. Zum einen gleiten die Finger dann doch recht schnell über das glatte, lackierte Holz, zum anderen wird der vergleichsweise weiche Stahl dann doch recht schnell stumpf. Auch in puncto Zähigkeit (also Bruchfestigkeit) kommt das Opinel bei schwereren Arbeiten an seine Grenzen.

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Taschenmesser Test: Opinel N9
Opinel N°9: Das perfekte Brotzeitmesser.
Taschenmesser Test: Opinel N9
Leicht und mit feinem Buchenholzgriff.
Taschenmesser Test: Opinel N9
Scharfe Klinge, die bei harter Arbeit aber schnell stumpf wird.
Taschenmesser Test: Opinel N9
Liegt schön in der Hand, ist aber etwas glatt.
Taschenmesser Test: Opinel N9
Die Klingenarretierung ist einfach, aber effektiv.
Taschenmesser Test: Opinel Vs Holz
Kleinere Schnitzereien gehen auch mal.
Taschenmesser Test: Opinel Vs Gurke
Aber zum Gemüse-, Obst- und Semmelschneiden ...
Taschenmesser Test: Opinel Vs Tomate
... ist es nahezu perfekt für unterwegs.

Aber schwer arbeiten will das Opinel N°9 auch nicht. Hier bekommt jeder für kleines Geld ein absolut zuverlässiges Taschenmesser, das man bei jeder Wanderung gerne einpackt. Mit ihm ist jede Brotzeit gleich ein Stück schneller und entspannter zubereitet und selbst wenn man mal einen Stock zuschnitzt oder ein paar Schnüren oder Seile durchschneiden will, macht die Klinge des Zweihandmessers das gut mit. Und dabei sorgt die einfache, aber effiziente Verriegelung für ein Plus an Sicherheit.

Multifunktionsmesser mit Biss: Swiza D04

Unter den Multifunktionsmessern hat uns das Swiza D04 mit am besten gefallen – und das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist der Griff. Im Vergleich zum Victorinox Huntsman etwa lag das Swiza mit seiner gummierten Griffschale viel sicherer in der Hand und die Gefahr, mit schwitzigen Fingern abzurutschen, war deutlich geringer. Auch die leicht gebogene Griffform selbst gab ein gutes, stabiles Gefühl. Weitere Dinge, die uns am D04 gut gefallen haben, waren die Bedienbarkeit und die Klinge selbst, was es zu einer richtig starten Alternative unter den Schweizer Offiziersmessern macht.

Starkes Multifunktionsmesser
Swiza D04
Test besten Taschenmesser: SWIZA D04
Unter den Multifunktionsmessern sticht das Swiza D04 dank überdurchschnittlicher Klinge hervor.

Die Klinge scheint bei vielen Multifunktionsmessern eher nebensächlich zu sein. Entsprechend ist sie häufig viel zu klein, viel zu schmal und auch am Klingenstahl wird gerne gespart. Das Swiza hat für seine Kategorie dagegen eine vergleichsweise große und stabiler wirkende Klinge. Der verwendete rostfreie 440er Edelstahl zeigt zusätzlich, dass bei diesem Taschenmesser das Messer immer noch im Vordergrund steht. Entsprechend schlug sich das D04 bei den Schneidetests durchaus grundsolide, wobei man aber natürlich den Unterschied zu den »reinen« Taschenmessern schon gespürt hat. Was uns wiederum sehr positiv auffiel, war die arretierbare Feststellklinge, die für ein kleines Plus an Sicherheit sorgt, mittels Druck auf die Schweizer Flagge lässt sich die Verriegelung leicht wieder lösen. Wenn wir etwas am Swiza D04 meckern möchten, dann, dass die Klinge zum Griff ein wenig zu viel Spiel hat und ein Korkenzieher wäre auch nett gewesen.

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Taschenmesser Test: Swiza D04
Swiza D04: ein ausgezeichnetes Multifunktionsmesser.
Taschenmesser Test: Swiza D04
Klein und kompakt ist es immer dabei.
Taschenmesser Test: Swiza D04
Mit vergleichsweise guter Klinge für ein Multifunktionsmesser.
Taschenmesser Test: Swiza D04
Liegt dank gummiertem Griff sicher in der Hand.
Taschenmesser Test: Swiza D04
Die Klingenarretierung gibt zusätzliche Sicherheit.
Taschenmesser Test: Swiza D04
Sechs Werkzeuge mit vielen Funktionen.
Taschenmesser Test: Swiza Vs Holz
Auch für kleinere Schnitzereien kann es herhalten.
Taschenmesser Test: Swiza Vs Gurke
Beim Gemüse- und Semmelschneiden ...
Taschenmesser Test: Swiza Vs Tomate1
... ist die Klinge vielleicht sogar etwas zu klein.

Das Swiza D04 verfügt insgesamt über sechs ausklappbare Werkzeuge, die mit folgenden Funktionen ausgestattet sind: Messer, Ahle, Flaschenöffner, Schaber, kleiner Schraubendreher, Dosenöffner, Pinzette, Drahtabisolierer, Kreuzkopf-Schraubendreher. Recht viel, wenn man die handliche Größe und das leichte Gewicht in Betracht zieht. Sehr angenehm fanden wir die, gerade im Vergleich mit anderen Multifunktionsmessern, leichte Bedienbarkeit, denn sämtliche Werkzeuge ließen sich dank großer Nagelösen unkompliziert öffnen. Einmal ausgeklappt, konnten die Werkzeuge (z. B. Schraubendreher, Dosenöffner, Schaber, Flaschenöffner oder Pinzette) ordentlich genutzt werden und machten, was sie sollen.

Außerdem getestet

Victorinox Hunter Pro Alox

Das Victorinox Hunter Pro Alox läuft ein klein wenig außerhalb der Konkurrenz, denn mit seinem UVP liegt es eigentlich knapp außerhalb der von uns angesetzten Preisrange. Es aber nicht zu erwähnen, wäre wirklich schade, denn das Taschenmesser ist in seiner ganzen Verarbeitung einfach ein richtig schönes Teil. Der geriffelte Griff mit Griffmulden liegt exzellent in der Hand und gibt und viel Kontrolle. Als Zweihandmesser können wir es problemlos mitführen; die Feststellklinge sitzt stabil im Griff und das dezente Jimping auf der Rückseite macht, was es soll, ohne unangenehm zu sein. Ein Band aus Paracord gehört zum Lieferumfang dazu. Leider empfanden wir die Klinge nur als solide und im Papier-, Gemüse- und Holzschneidetest war sie nicht ganz auf dem Niveau des Testsiegers oder seiner Alternativen. Dieser Umstand in Relation zum Preis zieht das Victorinox Hunter Pro Alox etwas herunter. Aber wen der Preis nicht stört und wer die Klinge direkt nochmal etwas nachschleift, wird mit dem Taschenmesser trotzdem sehr viel Freude haben.

Spyderco Tenacious G-10 C122G

Das Taschenmesser Spyderco Tenacious G-10 C122G schlittert nur hauchzart aus den Empfehlungen heraus. Mit seinem vorgeformten Griff und der Ausbuchtung für Zeigefinger und Daumen liegt es traumhaft in der Hand und lässt uns viel Kraft auf die Klinge geben. Leider ist die Klinge selbst »nur« solide. Im Schneidetest zeigte sie ordentliche Leistungen, wobei sie zum Gemüseschneiden fast etwas zu breit war. Leider neigt der Stahl etwas dazu, schneller stumpf zu werden, würde sich aber einfach nachschleifen lassen. Das Jimping am Daumen war fast etwas zu ausgeprägt und mit der Einhandbedienung muss man beim Tragen dieses Einhandmessers auf das Waffengesetz achten.

Bergkvist K30

Das Bergkvist K30 war nahe dran an den Empfehlungen. Das Taschenmesser macht einen guten Eindruck und hat eine ordentliche, wenn auch nicht vollkommen überzeugende Klinge, aber alles in allem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Leider hatte die Klinge im Griff aber vergleichsweise viel Spiel und der schien bei Benutzung eher noch zuzunehmen, was bei dem Taschenmesser dann doch einige Abzüge in der B-Note nach sich gezogen hat.

Victorinox Sportsman

Das Victorinox Sportsman nicht unter den Empfehlungen, wie das? Es lag sicher nicht an der Verarbeitung, denn die ist bei den Schweizern immer top und auch die vielen Funktionen (zwölf an der Zahl) überzeugen, wenn sie auch recht friemelig aus dem Griff zu lösen sind. Aber beim Kern eines Outdoormessers, der Klinge, da ist das Sportsman sehr schwach auf der Brust. Selbst zum Brötchenschneiden war sie uns zu kurz und auch der Stahl ist vergleichsweise weich. Aber klein und handlich bei großer Funktionsvielfalt ist das Schweizer Offiziersmesser trotzdem keine schlechte Wahl – und kultig ist es allemal.

Herbertz AISI 440

Das Herbertz AISI 440 ist ein grundsolides Taschenmesser, nicht mehr und nicht weniger. Es schneidet ordentlich, wenn auch nicht überragend; ist soweit gut verarbeitet und sieht nett aus. Leider lag das Taschenmesser mit seinem unten dickeren und nach oben hin schmäler werdenden Griff nicht gut in der Hand und auch die Klinge war nicht so doll. Dafür schnappt die Verriegelung des Zweihandmessers gut ein und steht sicher. Für den Preis ist das, was das Outdoormesser bietet, absolut okay.

Böker Plus Atlas

Was uns am Böker Plus Atlas wirklich gut gefallen hat, ist die scharfe Klinge aus sehr solidem Edelstahl. Rein von der Klinge her gingen Schneidearbeiten gut von der Hand – wenn es denn auch gut in der Hand gelegen hätte. Aber der sehr kurze, schmale und glatte Griff gaben uns einfach keinen guten Halt. Wer aber ein kleines, leichtes Taschenmesser mit guter Verarbeitung z. B. als Ergänzung zu einem Multitool sucht, kann gerne zugreifen. Als eigenständiges Outdoormesser ist es aber etwas zu klein geraten.

Victorinox Classic SD

Das Victorinox Classic SD ist eigentlich nicht wirklich ein Messer und vielmehr ein praktisches Accessoire zum Immer-dabei-haben. Nur 21 Gramm schwer bringt es dennoch sieben Funktionen mit, dabei ist es klein genug, um es notfalls sogar in den Geldbeutel zu stecken oder an den Schlüssel zu hängen. Mit Schere, Feile und Co. ist es eher ein Maniküre-Set für die Reise, als ein Taschenmesser. Zumal die Klinge wirklich winzig ist und nicht zum Schnitzen, Gemüseschneiden und anderen Arbeiten genutzt werden kann.

Leatherman Skeletool KBX

Vieles, was zum Böker Plus Atlas gesagt wurde, kann auch zum Leatherman Skeletool KBX gesagt werden. Nur leider liegt das Leatherman Taschenmesser preislich gleich nochmal ein Stockwerk höher. Allerdings wollen wir nicht verschweigen, dass es trotz zu kurzem Griff immer noch ganz ordentlich in der Hand lag. Die Einhandbedienung ist nett, aber deswegen muss man trotz seiner Größe bei dem Einhandmesser aufs Waffengesetz schauen.

Laguiole Klappmesser

Laguiole Messer sind eine Marke, aber leider keine geschützte, deshalb darf jeder, der ein Taschenmesser in dieser Art baut, es so nennen. Das hier von uns getestete Taschenmesser ist kein Original und das merkt man auch schnell. Das Taschenmesser sieht zwar edel aus und macht eine sehr guten ersten Eindruck. Doch die Klinge ist alles andere als überzeugend, weshalb dieses Laguiole einfach nur ein sehr schickes Brotzeitmesser abgibt.

Orsifow Multifunktionsmesser

Das Orsifow Multifunktionsmesser kommt am schwersten und vollbeladen mit einer ganzen Schraubendreher-Bits daher. Doch die Klinge ist, wir müssen es so sagen, Schrott. Auch die Arretierung schnappt nicht richtig ein und auch die restliche Verarbeitung wirkt alles andere als überzeugend. Das Teil ist eben billig und tatsächlich keinen Cent mehr wert. Als Einhandmesser ist außerdem das Waffengesetz zu beachten.

So haben wir getestet

Da die Klinge das wichtigste Teil am Taschenmesser ist und hier der verarbeitete Stahl viel über die Qualität aussagt, stellten wir als allererstes die jeweiligen Stahlarten der getesteten Taschenmesser gegenüber. Aber auch wie die Klinge geformt war, ihre Länge und ihre Breite schauten wir uns an. Die in der Tabelle angegebenen Gewichts- und Zentimeterangaben sind von daher von uns nachgewogen und -gemessen.

Taschenmesser Test: Testkandidaten
Die 12 getesteten Taschenmesser aus dem Test 12/2022.

Natürlich haben wir dabei die Klinge der Multifunktionsmesser ein Stück weit anders und ihrem abweichenden Einsatzgebiet entsprechend bewertet. Hier interessierte uns eher, welche Funktionen das Taschenmesser anbietet und wie sinnvoll und bedienbar sie umgesetzt sind. Denn viele und clevere Funktionen, die in der Praxis nicht nutzbar sind, helfen niemandem weiter.

Neben der Klinge lag das Augenmerk auch auf dem Griff. Zum einen versuchen wir so objektiv wie möglich das Material und die Verarbeitung des selbigen einzuschätzen, und wie gut dieser mit der Klinge verbunden ist. Stärker subjektiv gefärbt ist dagegen das Gefühl, dass uns das Taschenmesser in der Hand gegeben hat – obwohl auch hier Griffmulden und Daumenstopper Pluspunkte bringen.

Beim eigentlichen Praxistest ging es uns vornehmlich darum, ob das Taschenmesser seinen Hauptjob gut übernimmt: Das Schneiden von Dingen. Wir starteten mit dem Papierschneidetest, bei dem wir mit dem Taschenmesser mit leichtem Druck durch eine lose in der Hand gehaltene Seite fuhren. Ging das Messer locker durch oder riss das Papier irgendwann aus?

Anschließend schnitten wir Tomaten und Gurken. Stumpfe Taschenmesser zerquetschen die Tomate, scharfe schneiden sie. Bei den Gurken ging es darum, möglichst feine Scheiben zu schneiden.

Danach stand schwerere Arbeit auf dem Programm. Wir schauten, wie schnell und einfach die Taschenmesser ca. daumendicke Stöcke durchschneiden können. Anschließen schnitzten wir die Stöcke noch zu. Natürlich achteten wir darauf, gleiches Holz in gleicher Beschaffenheit zu bearbeiten. Wir nahmen noch recht frisches, leicht feuchtes Buchenfallholz. Nach der schweren Arbeit machten wir nochmal den Papierschneidetest, um zu sehen, ob die Schärfe der Klingen unter der Waldarbeit gelitten haben.

Die Tests nutzten uns nicht nur bei der Einschätzung der Klingenqualität, sondern gaben uns auch ein gutes Gefühl dafür, wie die Taschenmesser in der Hand liegen. Außerdem beobachteten wir, ob Klinge und Griff stabil zusammenhielten und wie sicher die Klinge bzw. das Messer im Handling waren.

Die wichtigsten Fragen

Welches Taschenmesser ist das beste?

Das beste Taschenmesser ist für uns das Buck 112 Ranger Knife. Es ist zwar nicht ganz günstig, bietet aber eine wunderbar scharfe Klinge und eine tolle Verarbeitungsqualität. Noch dazu liegt das Messer super in der Hand. Wir haben aber auch andere interessante Alternativen in unserem Test.

Wie viel muss ich für ein gutes Taschenmesser ausgeben?

Wir haben hier Messer im niedrigeren Preissegment bis ca. 120 Euro getestet, die Skala bei Messerpreisen ist aber nach oben hin offen. Wer sein Messer nahezu täglich für die Arbeit nutzt, bei Survivaltouren darauf angewiesen ist oder ein echter Liebhaber ist, der zahlt dann auch gerne mehr. Wer ein solides Messer für die Brotzeit und gelegentliche Schnitzarbeiten braucht, der ist in unserem getesteten Preissegment gut aufgehoben.

Wann muss ich die Klinge eines Taschenmessers schärfen?

Ob die Klinge noch scharf genug ist, hängt natürlich vom subjektiven Empfinden ab. Je nach Einsatz (wie häufig und was wird bearbeitet), aber auch je nach Härte des Stahls muss die Klinge geschärft werden, wenn sie ihre Arbeit nicht mehr verrichtet.

Wie sollte ein Taschenmesser gepflegt werden?

Selbst rostfreier Edelstahl kann beschlagen, wenn man ihn nachlässig behandelt. Das Messer sollte nach jedem Einsatz gereinigt werden. Dazu gehört nicht nur die Klinge, sondern auch der Griff und das Scharnier. Nach der Reinigung muss das Messer getrocknet werden, bevor man es zusammenklappt und beiseite legt.

Was bedeutet HRC bzw. der Härtegrad?

Die Härte eines Stahls wird in der Rockwell C-Skala (auch als „HRC“ bezeichnet) angegeben. Je höher der Wert, desto härter der Stahl. Dabei ist mehr nicht zwingend besser, denn ein sehr harter Stahl kann auch schneller brechen und ist häufig korrosionsanfälliger. Er muss zwar weniger häufig nachgeschliffen werden, das Schleifen selbst ist aber dann sehr aufwändig.

Was ist das beste Griffmaterial bei Taschenmessern?

Ob Kunststoff, Verbundstoff, Metall oder Holz, alles kann gut funktionieren, wenn es richtig verarbeitet ist. Viel wichtiger als das Material ist dagegen die Form. Wie liegt das Messer in der Hand? Gibt es ein gutes, sicheres Gefühl? Kann ich damit genug Druck auf die Klinge ausüben? All das macht ein gutes Handling aus.

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 Test: Artboard

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