Trockenshampoo kann die Haarpflege enorm bereichern und ist keineswegs nur für »Notfälle« am Morgen zu gebrauchen. Es ersetzt die übliche Haarwäsche mit Wasser und Shampoo nicht gänzlich, macht sie aber seltener erforderlich.
Denn allzu häufiges Haarewaschen kann sensible Kopfhaut irritieren und für unterschiedliche Symptome verantwortlich sein. Trockenshampoo ist nicht pauschal milder, kann es aber sein. Es hat das Potenzial, die Kopfhaut seltener Reizen auszusetzen.
Hier lesen Sie unseren Test von festen Shampoos.
Um das beste Trockenshampoo für sich zu finden, muss man sich vorab über die Prioritäten bewusst werden: Möchte man ein Produkt für akuten oder prophylaktischen Einsatz? Im zweiten Fall ist man flexibler bei der Wahl eines passenden Produktes.
Unter den 38 Testprodukten haben wir verschiedene Effekte festgestellt und können für unterschiedliche Bedürfnisse spannende Produkte empfehlen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Tigi Bed Head Oh Bee Hive!

Das Tigi Bed Head Oh Bee Hive! absorbiert zuverlässig Fett aus dem Haaransatz ohne Rückstände. Das Haar bleibt griffig und erhält Volumen. Enthaltenes Arganöl vermeidet ein stumpfes Finish.
Nivea Fresh & Sensitive Trockenshampoo
Das Nivea Fresh & Sensitive Trockenshampoo ist günstig und erledigt seinen Job sehr gut: Ohne großen Aufwand wird das Haar schnell aufgefrischt. Die wenigen Rückstände sind fix ausgebürstet. Gut gefällt uns auch, dass es ohne deklarationspflichtige Dufststoffe auskommt – und in jeder Drogerie erhältlich ist.
Garnier Fructis Invisible Trockenshampoo Watermelon

Das Garnier Fructis Invisible Trockenshampoo Watermelon löst im Update unsere bisherige Empfehlung für unkomplizierte Auffrischung zwischendurch ab. Die Flasche ist sehr kompakt, leicht und verursacht weniger Abfall. Außerdem kann man den Inhalt sehen und ob sich Puder hartnäckig am Boden abgesetzt hat. Man sieht nahezu keine Rückstände im Haar. Der Wassermelonenduft ist angenehm und nicht zu aufdringlich. Wer jedoch die Kokosnote der Version Coco Water bevorzugt, kann mit derselben Perfomance rechnen.
Alterra Trockenshampoo Bio-Zitronengras

Wer auf eine Druckluftflasche verzichten möchte, Streuprodukte jedoch nervig findet, bekommt bei Rossmann das Alterra Trockenshampoo Bio-Zitronengras in einer Pumpflasche. Das war bisher nur hochpreisigen Produkten wie Alterna vorbehalten. Es ist zwar noch lange nicht so anwenderfreundlich wie eine Aludose, die schnell und gezielt den Haaransatz benetzt – die Anwendung ist dennoch zielführender als mit losem Puder und ist zudem nachfüllbar. Das feine Puder absorbiert recht gut und hinterlässt nur einen leichten Grauschleier.
Genuine Fresh Up Trockenshampoo

Das Genuine Fresh Up Trockenshampoo performt hinsichtlich des Auffrischens nicht besser als die Konkurrenz, aber kein anderes Trockenshampoo im Test hinterließ das Haar so seidig – wie frisch geföhnt. Kein stumpfes Finish – weder sichtbar noch spürbar.
Vergleichstabelle

- Gute, langanhaltende Ölabsorption
- Kaum Rückstände
- Griffiges Haargefühl mit Volumen
- Pflegende Bestandteile
- Kokosduft nicht jedermanns Geschmack

- Gute Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Überall günstig zu bekommen
- Ohne deklarationspflichtige Duftstoffe
- Finish etwas matt

- Leichte Ölabsorption
- Wenige Rückstände
- Komprimierte Kunststoffflasche
- Inhalt einsehbar
- Optimal für Touch-up oder präventiv
- Weniger geeignet für sehr fettiges Haar

- Mittlere Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Clevere Verpackung ohne Druck
- Kein Alu, kein Aerosol
- Günstig
- Staubnebel in der Luft
- Weniger für sensible Kopfhaut geeignet
- Anwendung gewöhnungsbedürftig

- Gute Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Besonders seidiges Haargefühl
- Sehr teuer

- Gute Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Überall günstig zu bekommen

- Gute Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Seidiges Haargefühl mit Volumen
- Fettet früher nach

- Mittlere Ölabsorption
- Kaum Rückstände
- Pflegende Bestandteile
- Leichtes Volumen
- Überall günstig zu bekommen
- Weniger geeignet für sehr fettiges Haar

- Leichte Ölabsorption
- Wenige Rückstände
- Komprimierte Kunststoffflasche
- Inhalt einsehbar
- Optimal für Touch-up oder präventiv
- Weniger geeignet für sehr fettiges Haar

- Gute Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen

- Leichte Ölabsorption
- Keinerlei Rückstände
- Haar bleibt glänzend
- Optimal für Touch-up oder präventiv
- Hält nur 1-2 Tage frisch
- Nicht geeignet für sehr fettiges Haar

- Mittlere Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Keine Rückstände
- "10-in-1" an den Haaren herbeigezogen
- UV-Schutz-Claim irreführend

- Mittlere Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Relativ wenig Rückstände
- Sehr günstig

- Gute, langanhaltende Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Relativ wenig Rückstände
- Für nachts konzipiert
- Günstig
- Für empfindliche Kopfhaut weniger geeignet
- Enthält Backpulver

- Gute Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Leichte Rückstände

- Gute Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Frischer Duft
- Teuer

- Gute Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Dezenter Duft
- Teuer

- Gute, langanhaltende Ölabsorption
- Griffiges Haargefühl mit Volumen
- Leichter Schleier

- Mittlere Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Griffiges Haargefühl mit leichtem Volumen
- Duft

- Intensive Ölabsorption
- Sehr viel Volumen (super für Dutts)
- Finish sehr stumpf
- Rückstände

- Sehr leichte Ölabsorption
- Keinerlei Rückstände
- Glanz bleibt erhalten
- Günstig
- Optimal für Touch-up oder präventiv
- Hält nur einen Tag frisch
- Nicht geeignet für sehr fettiges Haar

- Mittlere Ölabsorption
- Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Griffiges Haargefühl mit Volumen
- Sehr günstig
- Duft

- Kein Aerosol
- Leichte Ölabsorption
- Griffiges Volumen
- Spurloses Finish
- Unparfümiert
- Bei langem Haar umständlich
- Dosierung friemelig
- Teuer

- Gute Ölabsorption
- Wenige Rückstände, die sich ausbürsten lassen
- Problem mit Düse
- Nicht geeignet für sehr fettiges Haar
- Teuer

- Gute, langanhaltende Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Sehr Günstig
- Leichte Rückstände

- Gute, langanhaltende Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Überall günstig zu bekommen
- Viele Sorten (inkl. Reisegrößen)
- Leichte Rückstände

- Gute Ölabsorption
- Starker Druck
- Wenig Rückstände
- Preis-Leistungs-Verhältnis nicht überzeugend
- Schwerer, intensiver Duft

- Mittlere Ölabsorption
- Wenige Rückstände
- Neutraler Duft (Hafer)
- Leichtes Volumen
- Sehr teuer

- Mittlere Ölabsorption
- Clevere Verpackung ohne Druck
- Kein Alu, kein Aerosol
- Staubnebel in der Luft
- Sehr teuer

- Mittlere Ölabsorption
- Feine Textur
- Kein Alu, kein Aerosol
- Talkum-Basis
- Umständliche Anwendung
- Nebel in der Luft

- Gute, langanhaltende Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Intensive Rückstände, die sich ausbürsten lassen, jedoch bleibt Weiß auf der Kopfhaut
- Sehr teuer

- Leichte Ölabsorption
- Keine Rückstände
- Grober Nebel (Haare feucht)
- Strähnen verkleben schon mal
- Penetranter Parfumduft

- Mittlere Ölabsorption
- Leichtes Volumen
- Kein Aerosol, kein Druck
- Umweltfreundliche Pappverpackung
- Handhabung sehr unpraktisch (schnell überdosiert)
- Grobe Partikel
- Kopfhaut juckt etwas
- Kein nennenswerter Mehrwert gegenüber Küchenstärke

- Mittlere Ölabsorption
- Clevere Verpackung ohne Druck
- Kein Alu, kein Aerosol
- Intensiver Nebel in der Luft
- Sehr teuer

- Unsichtbar im Haar
- Komprimierte Flasche
- Kaum Absorption
- Problematischer Sprühkopf
Wie funktioniert Trockenshampoo?
Auch wenn es für einige unappetitlich klingen mag: Es hat viele Vorteile, wenn man sich seltener die Haare wäscht. Nicht nur spart es Zeit und Mühe, sondern man tut auch seinem Haar und der Kopfhaut etwas Gutes. Gerade langes oder brüchiges Haar sollte vor der starken Beanspruchung, die häufige Haarwäsche mit sich bringt, geschont werden. Außerdem bleiben so Färbungen oder andere aufwändige Stylings länger erhalten.
Grundsätzlich ist Trockenshampoo für jeden Haartyp geeignet. Vielmehr sollte man auch die Kopfhaut achten und Dry Shampoo meiden, wenn sie juckt und trocken ist. Allerdings dürfte sich dann auch kein Bedarf für Trocken-Shampoo ergeben. Möchte man es nicht gegen überschüssiges Fett, sondern für mehr Volumen verwenden, sind Texturizing Sprays mit weniger absorbierenden Partikeln die bessere Wahl. Vor allem sollte man aber der Ursache auf den Grund gehen.
Inhaltsstoffe
Entgegen der früheren Überzeugung, es müsse sich entweder um Magie oder eine »Chemiekeule« handeln, funktionieren Trockenshampoos sehr simpel: Sie bestehen lediglich aus einem ölabsorbierenden Puder und einem Verteilungsmechanismus.

So ist auch die Inhaltsstoffliste der meisten Produkte dieser Kategorie überschaubar und vor allem: durchschaubar. Es gibt nur wenige Hauptakteure, und hat man ihre Eigenschaften einmal erlebt, kann man die Performance eines Trockenshampoos bereits im Geschäft sehr gut einschätzen.
Die Basis von Trockenshampoo ist überraschend simpel
- Reisstärke (INCI: Oryza Sativa (Rice) Starch): Der Trockenshampoo-Allrounder absorbiert sehr gut, ist jedoch sichtbar weiß und kann auch nach dem Bürsten einen leichten Grauschleier hinterlassen. Sie ist als Lebensmittel ökologisch absolut unbedenklich.
- Aluminiumsalz (INCI: Aluminum Starch Octenylsuccinate): Der moderne Baustein absorbiert gut, ist sehr fein und semi-transparent, hinterlässt somit weniger bis keine Rückstände und lässt sich weitestgehend ausbürsten. Nachteil: Der Effekt hält nicht so lange vor wie bei Reismehl und kann sich in fettigem Haar etwas stumpfer anfühlen.
- Kieselsäure (INCI: Silica oder Silica Dimethyl Silylate): Vermag zwar auch leicht zu absorbieren, spendet in Trockenshampoos aber primär Volumen. Sie kann sich im fettigen Haar auch etwas stumpf anfühlen.
Die Stärken werden einzeln oder auch in Kombination eingesetzt und sorgen so für eine individuelle Performance. Vereinzelt trifft man noch auf Trockenshampoo mit Maismehl (INCI: Zea Mays (Corn) Starch) oder Tapioca Starch, jedoch hat sich Reis offenbar als überlegen herauskristallisiert. Weitere Alternativen sind Kartoffelstärke (INCI: Solanum Tuberosum (Potato) Starch, enthalten in id HAIR) sowie Pfeilwurzmehl (arrowroot), das sich dem Reismehl ähnlich verhält, jedoch teurer ist.
Darüber hinaus ergänzen die Anbieter diese Basisfunktion um Styling- und Pflegekomponenten, beispielsweise Keratin oder Weizenprotein sowie Silica (Kieselsäure), um der Mähne mehr Substanz zu verleihen. Silikonöle können besprühtes Haar einfacher kämmbar machen und für ein besonders seidiges Gefühl sorgen.
Immer als Medium zwischen Stärke und Treibgas enthalten ist Alkohol (Alcohol denat. oder SD-Alcohol). Der Geruch wird entsprechend mit reichlich Parfum überdeckt. Es lohnt sich, auf die Inhaltsstoffliste zu schauen, ob mehr Alkohol oder Stärke enthalten ist, denn darin spiegelt sich erfahrungsgemäß die Intensität der Absorption wieder.
Treibgase
Bei der Verteilungsmethode hat man nur wenig Auswahl: entweder Sprühflasche oder manuelles Verteilen mit Fingerspitzen oder Pinsel. In der Praxis ist die Dosierung durch ein Aerosol unschlagbar, gerade wenn es schnell gehen soll. Sprühflaschen verteilen das Pulver sorgfältig, flott und gleichmäßig. Man behält außerdem die Kontrolle über Menge und Platzierung – ein guter Sprühkopf vorausgesetzt.
Die Treibgase werden ebenfalls in der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführt, weil sie einen großen Teil des Volumens einnehmen (unter Druck komprimiert). Meistens findet man Butane, Isobutane und/oder Propane vor. Sie haben keinen Einfluss auf das Haar.
Der Druck der getesteten Flaschen ist unterschiedlich, was bei der Anwendung zwar auffällt, aber das Ergebnis nicht merklich beeinflusst. Wir haben diesen Punkt daher nicht dokumentiert, weil es sich mit abnehmender Füllmenge beziehungsweise der Dosengröße sowieso relativiert.


Keines der getesteten Trockenshampoos hatte uns zunächst Probleme bei der Dosierung oder Distribution bereitet, im Laufe des Tests fing das Wella EIMI Dry Me jedoch an, zu stocken. Dosierköpfe von Dry Shampoo scheinen überdurchschnittlich oft von Problemen betroffen zu sein. Sollte es bei Ihnen mal der Fall sein, unbedingt reklamieren – unabhängig vom Füllstand. Es ist schließlich auch ein konstruktives Feedback für Hersteller und Handel.
Trockenshampoo ohne Treibgas
Der Umwelt zuliebe ist die Wahl eines Streuers sicherlich vorzuziehen. Wenn es um das Risiko geht, die feinen Partikel einzuatmen, ist es stark von der Anwendung abhängig. Streut man das Produkt in die Hand und tupft es auf den Ansatz, kann man es weitestgehend vermeiden. Streut man jedoch direkt auf den Ansatz, bleiben die Partikel lange auf Kopfhöhe in der Luft. Anders als bei einer Spraydose werden sie nicht automatisch verwirbelt. In beiden Fällen ist es zumindest nicht verwunderlich, dass die Hersteller darauf verweisen ihre Trocken-Shampoos nur in gut gelüfteten Räumen zu verwenden.
Leider sind lose Produkte nur schwer gleichmäßig zu verteilen und können Rückstände zurücklassen. Um nicht nur pure Reisstärke zu verkaufen, mischen einige Hersteller unkonventionelle und nicht immer für Handhabung vorteilhafte Bestandteile mit unter. Ökologischere Inhaltsstoffe sind keinesfalls automatisch besser für Haut und Haar.
In unserem Update 2021 haben wir ergänzend Trockenshampoo zum Streuen und in zwei alternativen Verpackungskonzepten getestet. Alle haben gemeinsam, dass der Staubnebel in der Luft schwebt und zu einfach eingetamet werden kann. Im Vergleich pusten Druckluftflaschen das meiste Produkt ins Haar und verwirbeln es stärker.
Streuprodukte am besten erst in die Handfläche streuen, um sie anschließend mit den Fingern präziser dosiert in die Ansätze massieren. Kippt man die Dose über das Haar, wird es zwangsläufig Stellen geben, an denen zu viel Produkt zurückbleibt. Das kann zu sichtbaren Rückständen und Jucken führen.

Einen Kompromiss ohne Druck bieten einem Kunststoffflasche, die den feinen Puder durch Verwirbelung herauspusten. Der Druck ist nich so hoch wie unter Druck, es ist aber definitiv bequemer als ein Streuer. Man muss sehr vorsichtig arbeiten, um keine Rückstände einzuatmen. Darüber hinaus sind aktuell erhältliche Produkte wie die von Aveda (Flasche wird zusammengedrückt) oder Alterna (Pumpkopf) in unserem Test derzeit sehr teuer ohne einen nennenswerten Mehrwert beim Styling zu bieten. Wer möglichst bequem und dennoch ökologisch dosieren möchte, könnte ein loses Produkt oder ein passendes Mehl in einem Pumpspender für Streuhaar ausprobieren.
Es gibt darüber hinaus auch Puder oder mit Puder benetzte Papierblättchen, die man wie Löschpapier auf den Haaransatz anwenden kann. Sie dienen eher kleinen Touch-ups und weniger dem großflächigen, langanhaltenden Einsatz.
Trockenshampoo selbst machen
Aufgrund der simplen Zusammensetzung kann man Trockenshampoo auch »selber machen« – oder einfach mal Reisstärke ausprobieren. Von anderen Mehlen wie Weizen, Roggen oder Mais raten wir ab, weil sie einerseits sichtbar bleiben können, andererseits aber auch zum Verklumpen neigen. Das Streu-Shampoo von Corinne Taylor aus unserem Update 2021 basiert auf Pfeilwurzmehl (arrowroot), das Reismehl sehr ähnlich ist. Auch das könnte man ausprobieren und bei Misserfolg einfach in der Küche aufbrauchen. Man kennt es durch seinen niedrigen glykämischen Index aus der Low-Carb-Küche und ist ebenfalls glutenfrei.
Do it yourself: Man kann Trockenshampoo einfach selber machen
Talkum bzw. Babypuder halten wir ebenso für eine weniger empfehlenswerte Option. In Ausnahmefällen ist es gewiss eine brauchbare Notlösung, langfristig ist die Absorption aber potenziell zu groß. Es könnte die Kopfhaut unnötig austrocknen und ein stumpfes Finish hinterlassen. Auch der feine Nebel, der unweigerlich in der Luft zurückbleibt, gilt bei Talkum als besonders bedenklich (grundsätzlich sollte gar kein Pulver eingeatmet werden). Viel eher eignen sich einige farblose Gesichtspuder – wie in unserem Test »Der beste Puder« vorgestellt – die lockerere Texturen aufweisen.
Am besten »lädt« man die Quaste eines großen Puderpinsels mit einer kleinen Menge Pulver, klopft es gut ab und arbeitet es Scheitel für Scheitel ein. Weniger ist definitiv mehr.
Anwendung
Die Handhabung eines Trockenshampoos ist selbsterklärend. Den beiden Anwendungshinweisen »gut schütteln« und »aus 30cm Entfernung sprühen« sollte man für ein tadelloses Resultat unbedingt Folge leisten. Ansonsten muss man mit nassen Klecksen ohne absorbierenden Effekt rechnen, weil nur Alkohol und darin gelöste Stoffe dosiert werden.

Man sprüht mit ausreichend Abstand auf die Haaransätze und arbeitet sich scheitelweise in zügigen Bewegungen vor. Anschließend muss den Pudern ein bisschen Zeit gegeben werden, um mit dem Öl in den Haaren zu reagieren. Nach einigen Minuten kann man das entstandene Chaos auf dem Kopf durch Bürsten bändigen, um es anschließend wie gewünscht zu stylen.
Sollte das Ergebnis zu stumpf oder gar noch leicht weiß erscheinen – unsere Empfehlungen sollten das vermeiden – kann man sich mit einem Glanzspray für das Haar behelfen. Generell sollte Trockenshampoo bestenfalls nur einmal zwischen zwei Haarwäschen angewendet werden.
Fett-Prophylaxe & Styling
»Trockenshampoo vorbeugend aufsprühen« – diese simple Info hat das Potenzial, den Alltag nachhaltig zu revolutionieren. Statt es als Notlösung für unangenehme Momente anzusehen, setzt man das Trockenshampoo strategisch ein und behält so die Kontrolle über die Haarpflegeroutine. Es verschafft einem eine nicht zu unterschätzende Gelassenheit, allein dafür ist es zumindest einen Versuch wert.
Beim ersten Einsatz in noch frischem Haar (wir empfehlen frühestens den Folgetag der Wäsche) verspürt man eventuell noch ein wenig Unbehagen, erfreut sich aber sicherlich am ersten Vorteil: dem zusätzlichen Volumen und Griff. Trockenshampoo kann nämich auch als Styling-Mittel gesehen werden, wenn auch sparsam.
Trockenshampoo vorbeugend anzuwenden hat einige Vorteile
Vorbeugend shampooniertes Haar fettet nicht nur langsamer, sondern auch das Haargefühl wird im Laufe der Woche angenehmer als bei fettigem Haar, das eingesprüht wurde. In dieses Stadium kommt man bestenfalls gar nicht erst. Tipp: abends vor dem Schlafengehen sprühen und so Ärger um den weißen Schleier ersparen. Der ist überhaupt im Test ein entscheidendes Kriterium, denn wer es morgens eilig hat, will sich nicht mit lange mit dem Beseitigen von Rückständen befassen müssen.
Auswaschen
Durch den Einsatz von Trockenshampoo verändert sich das Wascherlebnis, denn Shampoo und Wasser schäumen mit den Rückständen weniger. Eine gründliche Reinigung ist hier natürlich wichtig, stellt einen aber vor keine nennenswerte Herausforderung. Die Intensität des Shampoo-Schaums ist entgegen der gelegentlichen Intuition kein Kriterium für Gründlichkeit und Sauberkeit. Wer viel Trockenshampoo verwendet und dazu auch andere Styling-Mittel einsetzt, sollte zumindest gelegentlich zweimal shampoonieren und die Kopfhaut besonders gründlich massieren.
Duft
Durch den intensiven Einsatz von Parfum in Trockenshampoo ist die Wahl des richtigen Produktes nicht unwesentlich durch den Geruch beeinflusst. Schließlich hält der sich gerade im Haar hartnäckig und begleitet einen den ganzen Tag. Erfreulicherweise sind die Kompositionen heute recht gefällig und die Intensität des Dufts hat gefühlt etwas nachgelassen.

Ähnlich wie auch bei anderen Haarprodukten sind die Duftkompositionen bei höherpreisigen Salon-Marken oft etwas komplexer und tendieren dazu, sich ähnlich wie Parfum zu entwickeln. Drogeriemarken hingegen duften oft süßlicher und intensiver. In der Vergleichstabelle finden Sie eine Beschreibung der Düfte aller getesteten Trockenshamppos. Außerdem haben wir hier sämtliche Inhaltsstoffe aufgelistet.
Getöntes Trockenshampoo
Eine andere Methode der Hersteller, um einem weißen Schleier entgegenzuwirken, ist ein breites Angebot getönter Trockenshampoos. Sie ergänzen die Shampoo-Formulierung, um farbige Pigmente für Blondinen und Brünette – je nach Hersteller werden aber auch weitere Nuancen wie Schwarz oder Hell- und Dunkelbraun angeboten.
Getöntes Trockenshampoo hat seine Tücken
Sie helfen nicht nur dabei, das Haar weniger fettig aussehen zu lassen, sondern können auch Ansätze kaschieren und die Haarpracht dichter wirken lassen – ein Grund, wieso unsere Testerin lange Zeit getönte Sprays nutzte. Langfristig haben die Nachteile jedoch überwogen, sodass sie mittlerweile davon abgekommen ist. Denn getönte Trockenshampoos haben einige Nachteile: Die passende Farbe zu finden ist nicht einfach – schlimmstenfalls muss man sich zwischen Farbe und Performance entscheiden. Außerdem färbt die Farbe schnell ab, etwa wenn man sich den Kopf anstößt oder nur mal am Kopf kratzt. Weiße Kleidung ist da ausgeschlossen und wenn man schwitzt laufen getönte Schweißtropfen ins Gesicht.
In der Praxis stufen wir getönte Trockenshampoos daher als akut einsetzbares Produkt ein, das bei nächster Gelegenheit herausgewaschen werden sollte. Man wählt sie primär nach der richtigen Nuance und weniger nach ihrer Performance aus, sodass wir sie in diesem Test nicht berücksichtigt haben.
Problematische Inhaltsstoffe
Wie bereits erwähnt ist Trockenshampoo simpel formuliert. Ob Naturkosmetik, Clean Beauty oder konventionelle Marken: die meisten setzen auf pflanzliche Stärken zur Absorption des überschüssigen Öls. Einige Produkte können auch synthetische Bestandteile für ein rückstandsloses, seidiges Finish enthalten. Silikone und Filmbildner sind eher eine Ausnahme und finden sich eher in Finishing-Produkten wie Haarspray (in unserem Trockenshampoo-Test enthält nur der Schaum Silikonöl). Problematischer für Gesundheit und Umwelt ist der großzügige Einsatz von Duftstoffen. Dabei ist unwesentlich, welcher Herkunft sie sind.
Trockenshampoo ohne Silikone ist Standard
Deutlich besorgniserregender ist der Dosiermechanismus von Dry Shampoo: für eine sinnvolle, angenehme Distribution im Haar sind feine Nebel die bequemste und zuverlässigste Lösung. Dabei entstehen bei Druckflaschen feine Aerosole, die im Zusammenspiel mit den Mehlen und insbesondere Duftstoffen möglichst nicht in die Atemwege gelangen sollten. Die Hersteller weisen daher stets darauf hin, Trockenshampoo nur in gut durchlüfteten Räumen zu verwenden. Wegen Talkum soll man sich explizit keine Sorgen mehr machen müssen, weil kein Risiko von Asbestrückständen mehr besteht.
Mit Produkten ohne Treibgas vermeidet man die feinen Tröpfchen, nicht jedoch eine Staubwolke. Auf Nummer Sicher geht man, indem man ein Streu-Shampoo zunächst in die Hand kippt und anschließend in die Ansätze massiert. Damit büßt man jedoch deutlich Anwendungskomfort und durchaus auch Performance ein. Die Dosierung wird erschwert, sodass man mit Überschuss auch schnell juckende Kopfhaut erlangt. Ein bequeme, vorteilhafte und gänzlich unbedenkliche Anwendung von Trockenshampoo schließt sich aus und erfordert individuelle Kompromisse.
Bei Erkrankungen der Lunge, insbesondere Asthma, sollte man auf Trockenshampoo verzichten. Hierfür gibt es durchaus Alternativen wie gepresste Puder oder Schaum.
Trockenshampoo-Rückruf 2022
Im Oktober 2022 hat Unilever neben anderen Produkten auch eine Charge unseres Testsiegers freiwillig vom US-Markt zurückgerufen, weil eine erhöhte, nicht jeden grenzwertüberschreitende Menge Benzol (Benzen) entdeckt wurde. Der als krebserregend klassifizierte Stoff ist keine Beigabe, sondern entsteht unter anderem über Zeit auch in Druckflaschen (zuletzt ähnliches Problem bei Sonnenschutz zum Sprühen thematisiert worden). Der Mechanismus ist nicht auf Trocken-Shampoo beschränkt, sondern soll auf Alkohol und Druckgase wie Propan und Butan zurückzuführen sein.
Die auffällige Menge ist per se nicht problematisch oder gar gesundheitsbedenklich gewesen, jedoch auffällig, sodass man vorsorglich handelte. Eine engmasschige Selbstkontrolle und eine präventive Rückrufaktion ist eine Maßnahme, für die eine Marke ausreichend Ressourcen haben muss.
Im modernen Alltag ist man unweigerlich größeren Mengen des Gases ausgesetzt. Wer konsequent unnötige Benzol-Quellen meiden möchte, sollte Produkte in Druckflaschen gänzlich meiden – nicht nur Trockenshampoo. Allgemein sollte man Produkte zügig aufbrauchen und möglichst nicht über die vom Hersteller angegebene Haltbarkeitsdauer (Tiegel mit Monatszahl) hinaus verwenden.
Testsieger: Tigi Bed Head Oh Bee Hive!
Das Tigi Bed Head Oh Bee Hive! Trockenshampoo in seiner knallgelben Flasche hat eine stattliche Füllmenge von 238 Millilitern und einen kleinen, handlichen Deckel. Der Geruch ist eine Komposition aus süßen, fruchtigen Noten und Kokosnuss und ist nicht zu penetrant.

Besonders gut gelungen ist hier das Gleichgewicht zwischen einer ordentlichen Absorption von überschüssigem Öl und einem unscheinbaren Finish, das nicht wesentlich stumpf wirkt. Direkt nach dem Sprühen verbleibt ein leichter, weißer Schleier auf dem Haar, der sich mit einigen Bürstenstrichen nahezu rückstandslos entfernen lässt.
Das Haar erhält leichtes Volumen und bleibt griffig und angenehm kämmbar. Oh Bee Hive! ist absolut geeignet, mehrere Tage unausgewaschen zu verweilen.
Tigi Bed Head ist eine Salon-Marke mit coolem Image und erschwinglichen Preisen. Der mit vielen Goodies ergänzten Basisformulierung auf Grundlage von Aluminiumstärke sieht man durchaus an, dass es sich um ein professionelles Produkt handelt. Es sind Arganöl und Glycerin enthalten, die einem stumpfen Finish entgegenwirken dürften. Darüber hinaus besteht es aus Keratin, Weizenprotein und etwas Silica, die für den sogenannten »Body« sorgen sollen.
Wir empfehlen Oh Bee Hive! als Allrounder für akuten und vorbeugenden Einsatz mit langanhaltendem Effekt.
Tigi Bed Head Oh Bee Hive im Testspiegel
Bislang gibt es zu unserem Favoriten noch keine offiziellen Testberichte. Sollte sich das ändern, tragen wir sie hier nach. Im aktuellen Vergleich der Stiftung Warentest sind jedoch einige Produkte dabei, die wir nachstehend besprechen.
Alternativen
Obwohl uns das Oh Bee Hive! als Gesamtpaket überzeugt hat, gibt es einige Produkte, die für spezielle Bedürfnisse unter Umständen besser passen. Es kann sogar von Vorteil sein, verschiedene Trockenshampoos in seinem Badschrank bereitzuhalten.
Gut & günstig: Nivea Fresh & Sensitive Trockenshampoo
Das Nivea Fresh & Sensitive Trockenshampoo ist neben drei getönten Varianten das einzige neutrale der Marke. Es hat einen ordentlichen Druck und dosiert angenehm von leichtem Fresh-up bis hin zu einem intensiver absorbierendem Finish. So eignet es sich sowohl für Notfälle, als auch für zwischendurch. Ein leichter Schleier ist zu sehen, lässt sich aber weitestgehend ausbürsten. Das Finish bleibt aber entsprechend etwas stumpfer.
Es ist erfreulich, dass man bis auf Parfum auf weitere Duftstoffe und ätherische Öle verzichtet. So ist das Produkt ohne Abstriche auch für sensiblere Kopfhaut geeignet. Der frische Duft liegt nicht penetrant im Haar und beißt sich daher nicht zwangsläufig mit dem Eau de Toilette. Es handelt sich aber nicht um den typischen Nivea-Geruch, wie man eventuell vermuten könnte. Ein unkompliziertes Produkt, das zu einem fairen Preis nahezu überall erhältlich ist und nicht enttäuscht.

Kompaktes Fresh-up: Garnier Fructis Invisible Trockenshampoo Watermelon
Das Garnier Fructis Invisible Trockenshampoo Watermelon ist recht neu auf dem Markt und wirkt zunächst winzig in der kleinen Kunststoffflasche. Wie man es aber bereits von Deos neuer Generation kennt, wurde hier der Inhalt stark komprimiert. Der Hersteller gibt an, dass die 100 Milliliter so lange halten wie 150 Milliliter üblicher Produkte. Darüber hinaus ist es sehr praktisch, dass die Kunststoffflasche teils transparent ist. So sieht man nicht nur den Füllstand sofort, sondern auch, ab man lange genug geschüttelt hat: Man sieht den Bodensatz des ölbasorbierenden Pulvers.

Die Absorbtion ist eher leicht bis mittel und für stark fettige Haare vermutlich zu wenig. Sucht man jedoch ein Produkt, das unauffällig leicht fettenden Ansatz kaschiert, ist das Garnier optimal. Man sollte bei der Anwendung jedoch ausreichend Abstand zum Haar nehmen, da die Dosierung recht punktuell ausfällt.
Durch die handliche Form ist eignet es sich als Reserve unterwegs in der Hand- oder Sporttasche ist es sehr praktisch, weil der Kunststoff nicht klimpert wie übliche Alu-Spraydosen. Durch die nicht zu starke Performance kann man es auch gut präventiv einsetzen, um das Haar frisch und füllig zu halten.

Der Wassermelonenduft ist durchaus präsent, verfliegt aber weitestgehend und verfolgt einen nicht den ganzen Tag. Durch die sehr fruchtige Note passt er aber vielleicht nicht zum Lieblingsparfum. Es gibt das Produkt jedoch auch in einer Minze- , einer Kokos- und einer Yuzu-Variante (zitrisch) bei gleicher Formulierung.
Ohne Treibgas: Alterra Trockenshampoo Bio-Zitronengras
Zugegeben, wir haben lange überlegt, ob das Alterra Trockenshampoo Bio-Zitronengras von Rossmann eine Empfehlung verdient. Es ist nämlich in erster Linie die Verpackung, die für uns einen Mehrwert gegenüber losen Produkten im Streuer darstellt. Das Produkt selbst ist bestenfalls mittelmäßig. Schließlich ist es eine Druckflasche, die den meisten Applaus bei Trockenshampoos verdient. Allerdings kommt da einiges an Müll zusammen, sicherlich auch einiges mehr bei der Befüllung. Zwar besteht die Pumpflasche bei diesem Dry Shampoo aus Plastik, kann aber theoretisch nachgefüllt werden. Leider bietet Rossmann hier noch keine Refills an. Man kann es aber mit einem anderen Streuprodukt probieren oder selbst etwas mischen.

Einen Staubnebel vermeidet man mit der Alterra-Flasche jedoch bei weitem nicht. Zwar dosiert die Pumpe eine überschaubare Menge – das ist der größte Vorteil gegenüber Streuern – mangels Gas verwirbelt sich ein Großteil der Partikel jedoch jenseits der Haare. Das Risiko, Staub einzuatmen, ist hier besonders hoch. Das ist angesichts der enthaltenen Duftstoffe besonders bedauerlich. Zudem kann man schon mal einen Staubwedel im Badezimmer deponieren. Diese Nachteile ergeben sich bei Streuerprodukten weniger. Bei dem kleinen Preis kann aber jeder ausprobieren, ob sich das Alterra in der Praxis bewährt.
Die Ölabsorption geschieht auf der Basis von Maisstärke – Talkum und Silica lockern auf und intensivieren den Effekt. Eine ziemlich austrocknende Mischung, die bei empfindlicher Kopfhaut nicht nur wegen der Duftstoffe problematisch sein könnte. Überschüssiges Sebum schützt die Haut zwar, zur Prophylaxe ist es aber vermutlich zu austrocknend. So sehen die Haare nach der Anwendung auch etwas stumpfer als bei anderen Produkten aus. Ein leichter Schleier ist sichtbar, aber nicht auffällig. Auch das ist der guten Dosierung zu verdanken.
Der Duft des Alterra ist nicht so zitrisch, wie es der Name suggeriert. Es riecht recht typisch nach Naturkosmetik, ist aber nicht zu penetrant und hat einen weich-süßen Charakter. Wer sich zudem über die nur halb gefüllte Flasche wundert: Das muss so – damit der Pump-Mechanismus funktioniert.
Wenn Geld egal ist: Genuine Fresh Up Trockenshampoo
Das Genuine Fresh Up Trockenshampoo ist ein sehr hochpreisiges Produkt im Test, das vor allem durch ein elegantes Finish auffällt. Das Haar ist nach der Behandlung besonders seidig und wirkt wie frisch gewaschen, sofern das Nachfetten noch nicht allzu fortgeschritten ist. Der weiße Schleier lässt sich leicht ausbürsten für ein unscheinbares Finish.

Der Duft ist besonders und würde uns gefallen, wenn er so bliebe, wie er direkt nach dem Sprühen ist: leicht herb-holzig. Leider wandelt er sich und riecht nach einiger Zeit »klebrig« und chemisch.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist zwar bei anderen Testkandidaten besser, wem jedoch die gängigen Trockenshampoos zu stumpf im Finish sind, der könnte es mir dieser Luxusversion versuchen. Einen solchen Mehrwert wünschen wir uns von höherpreisigen Trockenshampoos, jedoch erfüllen sie die wenigsten.
Außerdem getestet
Tony&Guy Glamour Dry Shampoo
Das Tony&Guy Glamour Dry Shampoo hat eine feinere Pudertextur und wirkt etwas eleganter als Oh Bee Hive!, dafür ist der fettbindende Effekt nicht ganz so langanhaltend. Sprüht man es in bereits fettiges Haar, kann man vielleicht ein bis zwei Tage damit auskommen, als vorbeugendes Trockenshampoo funktioniert es etwas länger. Die Haare bleiben dann besonders seidig.
Nach dem Aufsprühen bleibt je nach Menge ein leichter Grauschleier zurück, der sich weitestgehend ausbürsten lässt oder im Laufe des Tages noch nachlässt. In geringen Mengen sieht man jedoch so gut wie nichts.

Der Duft ist »erwachsener« als bei anderen Drogerieprodukten und in seiner Komposition undefinierbar, leicht frisch und nicht aufdringlich. Auch Tony&Guy ist eine Salonmarke, die es in die Regale von Drogerien geschafft hat. Der Preis ist etwas gehobener, dafür erhält man aber auch ein ausgereiftes Produkt.
got2be Trockenwäsche Extra Frisch
Das got2be Trockenwäsche Extra Frisch von Schwarzkopf bietet ein gelungenes, günstiges Gesamtpaket im Trockenshampoo-Test. Es ist vielerorts erhältlich und übertreibt es auch mit seinem Duft nicht. Es hinterlässt kaum Rückstände und, was dennoch auffällt, kann leicht ausgebürstet werden. Bevor wir das Trockenshampoo von Nivea getestet haben, war es unsere günstige Empfehlung und performt ähnlich, ist aufgrund der duftstoffreichen Zusammensetzung aber nicht so universell.
Der ölabsorbierende Effekt liegt in einem mittleren Bereich und eignet sich für fettiges Haar ebenso wie zum Vorbeugen, wobei er dann etwas Glanz schluckt. Im Vergleich zum got2be Trockenwäsche Extra Volumen aus unserem Test verleiht es tatsächlich weniger Volumen, spendet jedoch durchaus etwas Fülle und bleibt griffig. Bei der blauen Variante gefällt uns der Duft etwas besser, weil er frischer und subtiler ist. Dennoch gehört auch die Version in Rosa dufttechnisch zu den angenehmeren im Test.

Avon Advance Techniques Dry Refreshes
Die absorbierende Wirkung des Avon Advance Techniques Dry Refreshes ist eher leicht und für maximal leicht fettiges Haar geeignet, gleichzeitig ist dies jedoch auch seine Stärke. Man erkennt nicht, dass Trockenshampoo eingesetzt wurde, weil so gut wie kein Weiß auf dem Haar zurückbleibt oder wesentlich Glanz eingebüßt wird. Die Haare sind angenehm aufgefrischt und nach wenigen Handgriffen kann man seinen Tagesablauf fortsetzen.
Die etwas kleinere Spraydose kann durchaus auch eingepackt werden, weil man nach der Anwendung nicht erst einmal einwirken lassen und ausbürsten muss. Das Haar fühlt sich angenehm an und bleibt es auch lange, wenn das Trockenshampoo vorbeugend eingesetzt wird. Darüber hinaus ist der Duft nicht allzu penetrant und erinnert eher an Parfum als an Bonbons.

Im Vergleich zu den anderen Trockenshampoos im Test bietet Avon Advance Techniques Dry Refreshes das optimale Gesamtpaket zum Auffrischen und wenn es schnell gehen soll. Für intensiv fettiges Haar könnte die Absorption aber zu gering sein oder Haarewaschen am Abend erfordern.
Isana Trockenshampoo für jedes Haar
Das Isana Trockenshampoo für jedes Haar von Rossmann ist für den günstigen Preis sehr gelungen und performt recht ähnlich zum got2be Trockenwaesche Extra Frisch mit dem kleinen Unterschied, dass der Duft etwas unangenehm ist und leider auch im Laufe des Tages mal durch die Nase spaziert. Wenn wir sehr penibel wären, würden wir die Verpackung kritisieren, weil die großen Deckel manchmal nerviger sein können als die handlichen, kleinen. Das wäre aber kein Grund für eine Abwertung.
CoLab Dry Shampoo Original
Das CoLab Dry Shampoo Original ist ein weitestgehend unsichtbares Trockenshampoo mit guter Ölabsorption und intensivem Druck für schnelle und flächendeckende Anwendung. Es eignet sich für eher leicht fettenden Ansatz und zum Auffrischen zwischendurch. Für sehr intensiv fettiges Haar ist die Leistung nicht stark genug. Dafür gibt es kaum Rückstände im Haar. Es kann hervorragend zwischendurch zum Auffrischen verwendet werden. Der Druck ist intensiv und der Duft leicht süßlich-frisch, ohne zu penetrant zu sein.

3 Wetter Taft Casual Chic Trockenshampoo für langes Haar
Das 3 Wetter Taft Casual Chic Trockenshampoo für langes Haar möchten wir unbedingt als günstige Alternative zum Avon Advance Techniques Dry Refreshes in den Raum stellen. Es hat zwar minimal weniger Fettlöscheffekt, dafür ist es aber noch unscheinbarer und frischt das Haar angenehm auf. Natürlich ist es nicht nur für langes Haar geeignet, der Zusatz im Namen lässt aber vermuten, dass man ein Produkt anbieten wollte, das keinen Glanz nimmt. Wir können uns gut vorstellen, eine Dose davon ergänzend zu einem intensiver absorbierendem Produkt im Haus zu haben.

Das Schauma Hi Lovely! Trockenshampoo haben wir im Test-Update 2022 in neuester Version getestet, die die weiße Flasche mit pinken und blauen Verzierungen ersetzt. Diese hatten wir 2020 rezensiert und tatsächlich hat sich die Zusammensetzung (wieder) geändert. Wir hatten in der alten Fassung darauf hingewiesen, dass viele sehr positive Online-Bewertungen des Shampoos sich auf einen noch älteren Vorgänger namens »Cotton Dry« beziehen würden. Aus Sicht vieler Anwender war diese viel besser gewesen. So überrascht es nicht, dass die Baumwollblüte sich nun zurückmeldet und ihr Öl in der Schauma Trockenshampoo Version 2022 eingesetzt wurde. Ob es dieselbe beliebte Formulierung von vor einigen Jahren ist, können wir nicht mit Gewissheit sagen. Allerdings gefällt uns das schlichter verpackte, neue Produkt etwas besser. Das Trockenshampoo-Finish
wirkt nicht ganz so stumpf im Haar und duftet dezenter.
Die Ölabsrption fällt mit der leichten Pflegewirkung auch etwas zurückhaltender aus, ist aber weiterhin zuverlässig und bietet sich als Notlösung als Alternative zum Haarewaschen an oder auch weitestgehend rückstandslos zum Auffrischen der Frisur. Ein gutes, durchschnittliches Produkt zum kleinen Preis.

Swiss-o-Par Frottee Trockenshampoo Fresh
Das Swiss-O-Par Frottee Trockenshampoo Fresh ist eine moderne Version des jahrzehntelang erhältlichen Trockenshampoos. Keinesfalls riecht es noch nach »der Tante mit strengem Parfum«, allerdings könnte der neue Duft auch ein Dealbreaker sein. Zitrone wäre ja noch okay, aber hier hat man sich für eine Nuance entschieden, die an Toilettenerfrischer erinnert. Sehr schade, da die neue Formulierung nicht zu pudrig ist – allerdings performen andere auch mindestens genauso gut.
id HAIR Dry Shampoo
Das idHAIR Dry Shampoo ist in einer kürzeren, aber breiteren, schlicht gestalteten Flasche erhältlich und hat einen angenehm großen Dosierkopf. Preislich liegt es im mittleren Bereich und bietet keinen Grund zu meckern. Das Trockenshampoo absorbiert nicht zu stark fettige Ansätze zuverlässig, spendet Volumen und griffige Haare und hinterlässt nur einen leichten Schatten. Der lässt sich gut verwuscheln. Das Produkt duftet ganz subtil frisch. Es ist ein guter, aber teurer Begleiter zum Auffrischen, der nicht mehr leistet als günstigere Produkte. Das Shampoo setzt als einziges unter anderem auf Kartoffelstärke.

Londa Refresh It Trockenshampoo
Das Londa Refresh It Trockenshampoo in einer schlanken, silbernen Dose enthält mit 180 Milliliter Inhalt etwas weniger als vergleichbare Produkte. Es duftet frisch wie saubere Wäsche und auch deutlich nach Minze, die in der Inhaltsstoffliste auch enthalten ist. Damit ist es keine bevorzugte Wahl für sensible Kopfhaut. Der Dosierkopf ist angenehm und der Druck in Ordnung. Alles in allem ein zuverlässiges, aber durchschnittliches Trockenshampoo für leicht fettiges Haar oder dezentes Volumen. Es ist im Haar unscheinbar, leistet aber nicht mehr als deutlich günstigere Produkte.

Revlon Professional Style Masters Reset Volumizer & Refreshing
Mit 150 Millilitern Füllmenge ist das Revlon Professional Style Masters Reset Volumizer & Refreshing Dry Shampoo etwas weniger gefüllt als die meisten Produkte im Test. Es hat ordentlich Druck, lässt sich gut dosieren und schafft es auch etwas mehr Sebum zu neutralisieren. Dafür sieht man es besonders im dunklen Haar doch recht auffällig und muss intensiver ausbürsten. Es duftet recht intensiv nach blumigem Parfum und begleitet einen eine Weile.

got2be Trockenwäsche Extra Volumen
Die got2be Trockenwäsche Extra Volumen hat einen angenehm frischen Duft namens »Meeresbrise«, den wir bei der rosa Dose Extra Frisch bevorzugt hätten. Dieses Trockenshampoo erzeugt entgegen dem Titel nur unwesentlich mehr Volumen als das Schwesterprodukt, hinterlässt jedoch einen auffälligeren Schleier im Haar.

Batiste Hair Benefit Volume
Das Batiste Hair Benefit Volume ist ebenfalls eher speziell und richtet sich an Anwendende mit feinem Haar, denn Volumen ist hier definitiv Programm. Leider sind der Preis dafür ein sehr stumpfes Finish und sich etwas unangenehm benetzt anfühlende Haare. Flocken würden uns bei größerer Einsatzmenge nicht überraschen, manchmal aber kann man so viel Extraplüsch durchaus gebrauchen. Perfekt für einen üppigen »messy bun« – weniger für offenes Haar.

Batiste Fruity & Cheeky Cherry
Das Batiste Fruity & Cheeky Trockenshampoo steht stellvertretend für das Kultprodukt in verschiedenen Duftnoten und ist in Ordnung. Besonders positiv ist die Omnipräsenz in nahezu jedem Geschäft sowie die große Auswahl an Optionen hinsichtlich Düften, Größe und Effekt. Es diente sicherlich vielen Marken als Inspiration, eigene Produkte zu lancieren, und die haben den Klassiker leider – oder erfreulicherweise – überholt.
Das Original hinterlässt einfach ein bisschen zu viel Puder im Haar und drumherum. Wie man am Batiste Hair Benefit Volume jedoch sieht, ruht sich die Marke nicht auf dem Erfolg aus und feilt an neuen Problemlösern.

Balea 6-in-1 Trockenshampoo
Das Balea 6-in-1 Trockenshampoo ist eine von vielen Optionen im dm-Drogeriemarkt und entsprechend günstig. Es konnte im Vergleich zu den anderen Produkten in unserem Test mit nichts außer dem Preis positiv auffallen, ist aber auch nicht enttäuschend.

Wella EIMI Dry Me
Das Wella EIMI Dry Me ist ein weiteres Salon-Produkt im Test und hat uns vor allem mit einem recht dezenten Duft erfreut. Die Performance empfanden wir als mit unseren Empfehlungen vergleichbar: Das Dry Me ist zuverlässig ohne wesentliche Rückstände, insofern man es nicht zu intensiv dosiert. Leider hat die Düse nach einigen Anwendungen Probleme gemacht und »ratterte« ein wenig, weshalb dann nicht mehr ausreichend Puder dosiert wurde.

Klorane Trockenshampoo mit Hafermilch
Beim Klorane Trockenshampoo mit Hafermilch sind wir etwas hin- und hergerissen, weil es den neutralsten und somit angenehmsten Duft im Test anbietet. Es ist vor einigen Jahren durch Karl Lagerfeld und seine Frisur bekannt geworden. Die Formulierung wirkt jedoch mittlerweile einfach überholt und die Rückstände sind für den Preis einfach nicht akzeptabel.

Alterna Caviar Sheer Dry Shampoo
Die Verpackung des Alterna Caviar Sheer Dry Shampoo ist großartig. Es ist ein Kompromiss, den sicherlich viele der Umwelt zuliebe machen würden: ein Pumpspender ohne Druckluft, der den feinen Puder aufwirbelt und durch die Düse auch angenehm dosiert. Man würde hinnehmen, dass man etwas länger Zeit braucht, weil er nicht so schnell verteilt wird und dass man noch einmal mehr aufpassen muss, nichts einzuatmen. Denn der Staubnebel bleibt in der Luft hängen. Bestenfalls wäre die Kunststoffflasche nachfüllbar.

Der feine, weiße Puder absorbiert zuverlässig leicht fettigen Ansatz, spendet Volumen und lässt sich auch über die Dosierung hinaus noch etwas großflächiger Verteilen. Man merkt, dass man an der Zusammensetzung getüftelt hat, sodass man keine Rückstände im Haar oder an Kleidung sieht beziehungsweise einfach abschütteln kann. Vereinzelten Rückstand kann man einfach weiter einmassieren, bis nichts mehr zu sehen ist. Die Verpackung erlaubt es auch sehr kleine Mengen punktuell zu dosieren.
Am Ende hat man ein stark kompromissbehaftetes Produkt, das dennoch nicht per se umweltfreundlich ist, zu einem immensen Prestige-Preis. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach nicht überzeugend – so sehr wir die Verpackung schätzen. Das Produkt duftet süß, ähnlich zu Marshmallows.
Swiss-o-par Trocken-Shampoo Puder
Die Stärke des Swiss-o-par Trocken Shampoo Puder ist der günstige Preis für ein Produkt zum Streuen, das nicht einfach aus Küchenmehlen besteht und dadurch nahezu unsichtbar im Haar ist. Es absorbiert sehr zuverlässig, was bei einer Basis aus Talkum und Aluminum Starch Octenylsuccinate nicht überrascht. Wir kennen das Duo schon von Gesichtspudern als äußerst effektiv bei öliger Haut. Nicht nur sensible und trockene Haut könnte damit Probleme bekommen. Es sollte gerade als Streuprodukt unbedingt zeitnah ausgewaschen werden.

Problematisch ist der Staubnebel, der beim Schütten entsteht und gerade im Fall der sehr feinen Inhaltsstoffe noch problematischer sein könnte als Stärke. Man muss daher besonders vorsichtig damit umgehen. Der Streuer tendiert nämlich dazu, beim Umdrehen einzelne Partikel mit der Wucht des Inhalts besonders verwirbelt auszustoßen. Wir empfehlen hier ganz besonders erst in die Hand zu streuen.
Positiv ist, dass sich der Puder ganz einfach auch in den Handflächen oder an den Fingerkuppen verteilen lässt, um dann am Ansatz appliziert zu werden. Negativ ist, dass diese Anwendung ein wenig im Widerspruch zur Formulierung für besonders fettiges Haar steht. Aber es ist möglich.
So sehr man natürlich Verpackung ohne Treibgas loben mag, handelt es sich um dickes Plastik, das zudem keine bequeme Option zum Nachfüllen bietet. Nachhaltigkeit war hier offensichtlich nicht die Motivation.
Aveda Shampowder
Auch das Aveda Shampowder ist clever und vorbildlich verpackt. Hier wird der feine, ölabsorbierende Puder per Druck auf die weiche Kunststoffflasche durch eine feine Düse gepresst – gut dosiert, fein verteilt und einfach in der Anwendung. Das Ergebnis im Haar ist in Ordnung und auch dem von Alterna sehr ähnlich. Ohne Druckluft fällt besonders auf, wie ähnlich sich alle Produkte sind und welch entscheidenden Faktor die Verpackung darstellt.
Das Problem ist einerseits dasselbe wie beim Alterna Shampoo: Das Produkt ist extrem teuer, ohne im Finish oder Anwendung einen Mehrwert zu liefern. Andererseits ist hier der Nebel in der Luft besonders bedenklich. Es schweben noch mehr Partikel in der Luft, die eingeatmet werden könnten und bei langfristiger Anwendung nicht gesundheitsförderlich sein dürften – insbesondere, weil auch diverse deklarationspflichtige Duftstoffe enthalten sind. Die sind schon auf der Haut nicht direkt willkommen – in der Lunge möchten wir sie nun wirklich nicht. Entsprechend duftet das Produkt nach typischen Noten wie Zitrus und Kräutern.

Shan Rahimkhan True Volume Dry Shampoo
Das Shan Rahimkhan True Volume Dry Shampoo könnte man beim ersten kurzen Druck auf die Düse für Schlagsahne halten: Es wird extrem großzügig dosiert und belädt das Haar so weiß wie kein anderes Produkt im Test. Dennoch verschwindet beim Rubbeln und Bürsten dieser Überschuss – nur wohin? Trockenshampoo sorgt per se schon für eine feine Staubschicht im Bad, da muss es ein vergleichsweise teures Produkt nicht noch intensivieren. Einen Grund, so viel in diese – zugegeben sehr schöne – Dose zu investieren, sehen wir leider nicht.
L'Oréal Paris Elvital Air Volume für plattes Haar
Beim L’Oréal Paris Elvital Air Volume für plattes Haar handelt es sich ebenfalls um ein komprimiertes Produkt wie beim Garnier Fructis Invisible Trockenshampoo. Die hier enthaltenen 200 Milliliter sollen so ergiebig sein, wie 300 Milliliter konventionell verpacktest Dry Shampoo. Allerdings setzt man auch hier auf eine Alu-Druckluftflasche.
Unsere erste Testflasche war defekt: Der Spühkopf verhinderte, dass die absorbierenden Partikel ausgestoßen wurden. Die Haare wurden trotz gründlichen Schüttelns und ausreichend Abstand einfach nur nass. Wir haben sie daher reklamiert, doch auch der Ersatz ist nicht wesentlich besser. Es werden zwar weiße Partikel ausgestoßen (in die Kappe gesprüht), es ist jedoch kein Effekt zu sehen – insbesondere nicht das versprochene »Air Volume«. Vielleicht haben wir »für plattes Haar« falsch interpretiert.
Die Zusammensetzung deutet eigentlich auf ein zuverlässig absorbierendes Produkt hin. Es ist also nicht auszuschließen, dass das zweite Resultat auch auf einen defekten Sprühkopf zurückzuführen ist. In beiden Fällen ist es jedoch ärgerlich.

Balea (dm) Trockenshampoo Hawaiian Coconut
Das Balea Trockenshampoo Hawaiian Coconut von dm ist simpel und günstig. Es macht, was es soll – ohne, wie die früher getestete 6-in-1-Variante, große Erwartungen an die Performance zu schüren. Leicht sichtbare Rückstände bei mittlerer Absorption bieten eine solide Performance für geringe Ansprüche. Der Duft hat eine Kokosnote, wie der Name es verspricht – sie wird durch blumige Noten aufgelockert und ist nicht zu penetrant.

Batiste Trockenshampoo Overnight Fresh
Aufgrund des Namens rechneten wir beim Batiste Trockenshampoo Overnight Fresh mit deutlich weißem Schleier und intensiver Absorption, wie wir es beim zuvor getesteten Batiste Hair Benefit Volume erlebten. Dabei ist das Produkt in der Hinsicht relativ »zahm«. Ein leichter Rückstand ist zwar sichtbar, kann aber nach einer kurzen Einwirkphase eingebürstet werden und ist auch morgens angewendet unscheinbar.
Konzipiert ist das Produkt für den Einsatz vor dem Zubettgehen, sodass es nachts überschüssiges Fett absorbieren kann. Zwar ist das eine Strategie, die man mit jedem Trockenshampoo umsetzen kann, Batiste setzt bei dieser Formulierung jedoch explizit auf zwei untypische Zusätze: Holzkohle und Backpulver. Die beiden werden auf der Rückseite der Flasche erwähnt und sind in der Inhaltsstoffliste ersichtlich, es wird jedoch nicht mit ihnen geworben. Einen spürbaren oder sichtbaren Unterschied zu anderen Produkten konnten wir nicht feststellen. Die Menge wird vermutlich sehr klein sein. Wiederum ist das Ergebnis unauffälliger und weniger stumpf als bei den anderen Batiste-Produkten.

Backpulver sehen wir im Trockenshampoo nicht gern, weil es für einen höheren basischen, pH-Wert sorgt (wenn befeuchtet) und die Haut irritieren kann. Ein Jucken konnten wir im Test zum Glück nicht feststellen, bei wiederholter Anwendung könnte es langfristig jedoch zu Hautproblemen kommen.
Foamie Trockenshampoo Blond
Wir wären sehr gern vom Foamie Trockenshampoo Blond positiv überrascht worden: Nämlich dass auch ein loses Produkt in Handhabung und Finish einen Mehrwert zur Stärke aus der Küche bieten kann. Aber eigentlich finden wir es schlechter. Es hat grobe Partikel und lässt sich nicht gescheit dosieren. Man erwischt schnell zu viel und es hinterlässt stumpfes Haar und juckende Kopfhaut. Die Dosierung über die Handfläche ist unumgänglich.
Die Pappverpackung mag umweltfreundlicher sein, aber nicht die Benutzung. Das Puder wird durch nur ein Loch dosiert, das entweder Krümel oder gleich eine Portion für drei Anwendungen portioniert. Tendenziell sind viele Käufer bereit, Komfort der Umwelt zuliebe einzubüßen. Hier muss man aber klar sagen, dass es viel umweltfreundlicher wäre, einfach etwas Reismehl zu verwenden – ganz ohne kleine Extraverpackung, Abfüllmaschine und Logistik.

Zur Absorpotion wird Tonerde mit Talkum und Reisstärke kombiniert. Das ist eine zuverlässig ölabsorbierende Mischung, sollte jedoch sparsam angewendet werden. Die Tonerde macht das Pulver recht schwer und träge, sodass es sich nicht einfach im Haar verteilen lässt. Immerhin wird so auch das Risiko eines Staubnebels minimiert.
Four Reasons No Nothing Sensitive Dry Shampoo Foam
Ein Trockenshampoo in Schaumform – das klingt spannend! Das Four Reasons No Nothing Sensitive Dry Shampoo Foam ist als Produkt für sensible Kopfhaut konzipiert und enthält keine Duftstoffe. Dafür schon einmal ein dickes Plus. Darüber hinaus soll eine aerosolfreie Dosierung Irritationen reduzieren. Sicherlich wird dazu beitragen, dass das absorbierend wirkende Reismehl in eine Art Puffer gehüllt ist. Eine Zielgruppe dürften Asthmatiker oder andere lungenkranke Personen sein. Der Hersteller erwähnt es vermutlich deswegen nicht, weil die Erwähnung von medizinischen Diagnosen in der Werbung meist umstritten ist.
Die Anwendung kennt man vom Schaumfestiger, der sich ziemlich genau so anfühlt – nur ohne klebrige Rückstände nach dem Auftrag. Die Textur stellte sich bei langem Haar als etwas hinderlich heraus. Man muss scheitelweise arbeiten, um den dichten Schaum in sinnvoller Menge in den Ansätzen zu verteilen. Das ist umso lästiger, je länger das Haar ist. Für lange, dichte und schnell fettende Haare können wir hier nur abraten. Für alle anderen könnte sich der Mehraufwand dennoch lohnen. Beispielsweise spendet der Schaum auf angenehme Weise Volumen, ohne das Haar stumpf aussehen zu lassen. Vor allem aber Kurzhaarfrisuren werden viel weniger Probleme mit der Applikation haben.

Die Testergebnisse liegen im mittleren Bereich und das Shampoo funktioniert besonders gut zur Prophylaxe vor fettigen Ansätzen. Ein Trockenshampoo zum Sprühen würden wir wohl nicht mit dem Four Reasons ersetzen – das Potenzial zu einer eine interessanten, wenn auch kostspieligen Ergänzung hat der Schaum aber durchaus. Er enthält überdies Demethicone, ein Silikonöl.
Garnier Fructis Invisible Trockenshampoo Coco Water
Wir waren gespannt, ob die anderen Sorten des Garnier Fructis Invisible Trockenshampoos eine andere Performance aufweisen würden. Wir testeten für das Update 2022 die Variante Coco Water mit dem Ergebnis: nein, alles wie gehabt – duftet nur anders, nach frischer Brise mit einem Hauch Kokosnuss. So gibt es bestenfalls für jeden Geschmack die Option auf ein komprimiertes Trockenshampoo mit weniger Aluminium-Abfall. Ein praktisches Produkt zum Auffrischen der Haare im Alltag oder um fettigem Haar vorzubeugen. Auch hier reicht es nicht wirklich, um stark fettiges Haar ansehnlich zu machen. Für solche Notfälle sollte man besser ein dafür dediziertes Produkt bereithalten. Wir schätzen die kleine Flasche dennoch sehr und würden sie den meisten Durchschnittsprodukten vorziehen.

Schwarzkopf OSiS Refresh Dust Bodifying Dry Shampoo
Beim Schwarzkopf OSiS Refresh Dust Bodifying Dry Shampoo ist uns der hohe Druck besonders positiv aufgefallen. So ist das Auffrischen und die Absorption überschüssigen Öls aus den Haaransätzen eine Frage von Sekunden. Der Vorteil lässt mit der Zeit zwar nach, lässt aber vermuten, dass man auch beim Endspurt des Flascheninhalts noch genug Leistung hat. Leider war es das auch schon mit den nennenswerten Vorteilen. Die Performance ist absolut okay, geht über die Effekte eines gelungenen Drogerie-Shampoos aber nicht hinaus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis schwächelt, außer man bevorzugt einen schweren, intensiven Duft, der lange in der Luft liegt. Das dürfte das wichtigste Verkaufsargument im Friseur-Salon sein, wo diese Marke üblicherweise erhältlich ist.

Sebastian Drynamic+
Das Sebastian Drynamic+ Trockenshampoo ist leider negativ aufgefallen – und das bereits ohne den stolzen Salon-Preis zu berücksichtigen. Es macht das Haar nass. Sobald es getrocknet ist, fühlen sich die Haare ein wenig »knusprig« an, wie man es von Haarspray kennt. Allerdings sind hier gar keine Filmformer enthalten. Fast schon ein kleines Rätsel. Einen Vorteil hat das: Einen Grauschleier gibt es nicht. So stellen wir uns die Lösung dieses Problems jedoch nicht vor. Der Duft ist etwas altbacken, aber durchaus besonders und wird daher zumindest Fans der Marke happy machen.

Wella Wellaflex 10-in-1 sinnliche Rose
Das Wella Wellaflex 10-in-1 sinnliche Rose Trockenshampoo ist eigentlich nicht schlecht. Positiv ist die rückstandsarme Dosierung zu erwähnen, die vermutlich der Tapioka-Stärke als Basis zu verdanken ist. Was uns an dem Produkt sehr ärgert, ist die Bewerbung mit »10-in-1«. Bestenfalls erkennt der Kunde beim Durchlesen der zehn Punkte, dass man hier dasselbe nur in anderen Worten wiederholt wie »Sofort aufgefrischtes Haar« und »Gefühl wie frisch gewaschen« oder Selbstverständlichkeiten auflistet wie »Natürlich aussehendes Haar«, die jedes andere Trockenshampoo leistet.
Kritisch wird es, wenn UV-Schutz versprochen wird. Es wird in Zusammenhang mit Farbschutz genannt, könnte aber ein falsches Sicherheitsgefühl für die Kopfhaut im Sommer suggerieren. Es wird zwar kein offizieller SPF deklariert, bei so einem gefährlichen Thema wie Hautkrebs sollten aber keine Wortspielchen gemacht werden. Weder ein offizieller, noch ein »getarnter« UV-Filter sind enthalten.

Die Formulierung ist bietet keine Raffinessen, die der Name eigentlich verspricht. Bei dem günstigen Preis erwarten wir auch nicht viel mehr als das Shampoo leistet. Der versprochene, sogar als besonders langanhaltend beschriebene Duft ist nicht wirklich wahrnehmbar und entspricht auch nicht »sinnlichen Rosen«, sondern eher Himbeersirup.
So haben wir getestet
Die Testprodukte wurden nach Anleitung auf die Ansätze gesprüht und nach angemessener Einwirkungszeit wieder ausgebürstet.
Wir haben jeweils zwei Trockenshampoos in unterschiedlichen Konstellationen halbseitig einander gegenübergestellt. Dafür haben wir entgegen der üblichen Routine das dunkelbraun gefärbte Haar mehrere Tage nach dem Haarewaschen unbehandelt gelassen, bis es leicht fettig wurde. Die Haarbeschaffenheit ist normalerweise jedoch etwas schütter, sodass fettige Ansätze sehr schnell auffallen und die Kopfhaut durchscheinen lassen.
Die wichtigsten Fragen
Welches ist das beste Trockenshampoo?
Das beste Trockenshampoo für die meisten ist das Tigi BEd Head Oh Bee Hive!. Überzeugt hat es uns mit seinen pflegenden Bestandteilen, dem griffigen Haargefühl mit Volumen und der sehr guten und vor allem langanhaltenden Ölabsorption.
Ersetzt Trockenshampoo die übliche Haarwäsche?
Nein, es ist eine Ergänzung und bietet einen Grund mehr, die Haare regelmäßig zu waschen. Dry Shampoo kann praktisch sein, um an stressigen Morgen fettige Ansätze zu kaschieren oder das Haar etwas griffiger und voluminöser zu machen.
Muss man das Haar mit Trockenshampoo häufiger waschen?
Je nachdem. Es empfiehlt sich stets Styling-Mittel wie auch dieses am Abend wieder auszuwaschen, um die Haut nicht auszutrocknen. Wenn diese es jedoch gut verträgt, kann die Anwendung von Trockenshampoo aber die Zeit bis zur nächsten Wäsche ausdehnen. Wir raten jedoch davon ab, es mehrmals zwischen zwei Waschgängen einzusetzen.
Kann man Trockenshampoo für Volumen einsetzen, auch wenn das Haar nicht fettig ist?
Trockenshampoo absorbiert nicht nur überschüssiges Fett, sondern auch frisches, das die Kopfhaut geschmeidig hält und schützt. Es kann daher auf frisch gewaschenem Haar austrocknend wirken. Am besten ist einfach zu testen, ab welchem Tag es problemlos funktioniert. Wenn es juckt, spannt oder Schlimmeres, lieber absetzen, später in der Routine einsetzen oder auch die Inhaltsstoffe auf beispielsweise irritierende Duftstoffe checken.
Warum ist Trockenshampoo immer so intensiv parfümiert?
Die Hersteller richten sich bei der Produktentwicklung nach den Vorlieben der Anwender und Parfum ist dabei ein emotionaler Faktor. Insbesondere bei Haar-Styling-Produkten sind oft Bestandteile enthalten, die eher unangenehm und chemisch duften. Diese sollen mit Duftstoffen neutralisiert und mit Parfum überdeckt werden.
Sind teure Trockenshampoos und solche aus Frisörsalons besser?
Nein. Es finden sich zwar einige spannende Produkte im höherpreisigem Bereich, das ist aber keine Regel. Trockenshampoo ist sehr simpel formuliert und bietet nicht viel Spielraum für Raffinessen. Man kann die passendste Zusammensetzung an absorbierenden Bestandteilen auch in der Drogerie finden.
Kann man statt Trockenshampoo einfach Babypuder oder Mehl verwenden?
Weil Babypuder auf Talkum basiert, raten wir davon ab. Nicht nur trocknet es die Haut sehr stark aus, man sollte auch dringend vermeiden es einzuatmen. Gerade im Haar angewendet schweben die Partikel noch lange auf Gesichtshöhe. Auch Mehle sollten nicht eingeatmet werden, sie eignen sich aber vor allem nicht alle zu diesem Zweck. Insbesondere Weizenmehl könnte aufquellen und klumpen. Mit ein wenig Geschick und Geduld kann man aber durchaus Reis- oder Pfeilwurzmehl probieren.