Das Potential von 3D-Druckern ist riesig. Vom Zahnimplantat bis zum Oldtimer-Ersatzteil kommt bereits heute vieles aus dem 3D-Drucker. Weil die Präzisionsgeräte immer günstiger werden, sieht man sie auch zunehmend in Privathaushalten. Haben wir bald alle einen 3D-Drucker zuhause? Und funktioniert der dann auch, wenn man etwas drucken will?
Wir sind der Sache nachgegangen und haben 14 3D-Drucker auf ihre Praxistauglichkeit untersucht. Alles, was Sie über 3D-Drucker wissen müssen, lesen Sie unter der Vergleichstabelle. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Prusa i3 MK3S+

Mit dem i3 MK3S+ beweist Prusa einmal mehr, warum in Sachen 3D-Druck kein Weg an den Tschechen vorbeiführt. Zwar gehört der quelloffene FDM-Drucker nicht zu den günstigsten Modellen am Markt, dafür ist er für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen gut geeignet. Neben seiner hohen Benutzerfreundlichkeit sind es vor allem das durchdachte System und die hochwertigen Druckergebnisse, die dem Prusa den Testsieg bescheren. Lediglich in puncto Schnittstellen und Display zeigt er kleine Schwächen.
Elegoo Saturn 2

Der Elegoo Saturn 2 beweist mit seinem umfangreichen Druckbereich, dass auch SLA-Drucker mit großen Druckmodellen umgehen können. Besonders gut haben uns die Menüführung des Druckers und der mitgelieferte Luftfilter gefallen. Letzterer sorgt beim Druck für mehr Sicherheit, was bei SLA-Druckern ein Vorteil ist. Der Saturn 2 ist zwar etwas teurer als manch anderer 3D-Drucker, aber seinen Preis wert, denn er druckt sehr präzise und bietet das beste Konzept eines SLA-Druckers, das wir getestet haben.
Creality3D Ender 3 S1 Pro

Wer nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, wird mit dem Creality3D Ender 3 S1 Pro fündig: Er bietet für einen fairen Preis überragende Druckergebnisse sowie eine saubere Menüführung. Dafür muss der Ender 3 zuerst aus Einzelteilen zusammengebaut werden, weshalb man handwerkliches Geschick mitbringen sollte. Steht der Drucker aber erst einmal, erledigt er einen sauberen Job.
Anycubic Kobra

Der Anycubic Kobra bietet ein gutes Gesamtpaket und nirgends gravierende Schwächen. Besonders gut hat uns die einfache Einrichtung gefallen. Auch Leute, die handwerklich nicht sehr begabt sind, kriegen den Kobra zum Laufen. Kleinere Schwierigkeiten hatten wir mit dem Z-Offset und Z-Hop bei einem Druckvorgang, jedoch fanden wir bei einem zweiten Druck keinen Z-Hop vor, und der Z-Offset konnte durch Tüfteln behoben werden. Der Kobra funktioniert also nicht ganz fehlerfrei, eignet sich aber gut für ambitionierte Einsteiger.
Vergleichstabelle
Immer noch eher für Bastler: 3D-Drucker im Test
Das Herstellungsverfahren, durch das 3D-Drucker dreidimensionale Objekte herbeizaubern, nennt sich additive Fertigung. Das hört sich kompliziert an, heißt aber nichts anderes, als dass die Bauteile nach und nach durch das Auftragen von Schichten entstehen.

So wie steter Tropfen den Stein höhlt, entsteht durch stetes Auftragen von dünnen Schichten schließlich ein dreidimensionales Bauteil. Der Vorteil des Herstellungsverfahrens: Hinterschnitte und andere Konstruktionshindernisse gibt es nicht und sie müssen bei der Konstruktion der Bauteile auch nicht mitgedacht werden.
So einfach zu bedienen wie ein Tintenstrahldrucker, der sich heutzutage in fast jedem Haushalt findet, sind 3D-Drucker allerdings bei weitem nicht. Das fängt schon beim Erstellen und Anpassen der 3D-Druck-Dateien an und hört beim Einstellen und Justieren des Druckers noch lange nicht auf. Da ist nach wie vor eine gehörige Portion Tüftelei gefragt. So kommt es regelmäßig vor, dass die Druckdüsen verstopfen, dann muss man zum Schraubenzieher greifen und im schlimmsten Fall viele Bauteile auseinander- und anschließend wieder zusammenbauen.
Und selbst wenn alles klappt, ein Bauteil ist nicht mal eben schnell gedruckt. Je nach Größe dauert ein Druckvorgang mindestens ein paar Stunden – oder auch die ganze Nacht.
3D-Drucker sind daher nichts für Unbedarfte, die mit Technik wenig am Hut haben, sondern vor allem was für Tüftler, denen es Spaß macht, sich in komplexe Themen einzuarbeiten. Wenn Sie sich da nicht dazuzählen, sollten Sie von 3D-Druckern die Finger lassen.
SLA oder FDM?
Im Einsteigersegment der 3D-Drucker haben sich vor allem zwei Druckverfahren durchgesetzt, SLA (Stereolithografie) und FDM (Fused Deposition Modeling).
Beim FDM-Druckverfahren kommen vor allem PLA- und ABS-Kunststoffe zum Einsatz. Die werden auf ca. 215 Grad (190-260 Grad) erhitzt, damit sie sich formen lassen, und Schicht für Schicht auf die Arbeitsplatte des 3D-Druckers aufgetragen. Das Prinzip ist vergleichbar mit einer Heißklebepistole, nur eben kleiner, genauer – und deutlich heißer.
3D-Drucker arbeiten nach dem Schichtprinzip
Wichtig ist, dass die nächste Schicht erst dann aufgetragen wird, wenn die darunter liegende hart geworden ist. In der Regel geschieht das so schnell, dass der 3D-Drucker keine Pause machen muss. Die Schichtdicke bewegt sich dabei meist in einem Bereich zwischen 0,5 und 0,1 Millimeter. Wie fein die Auflösung ist, hängt bei FDM-Druckern von der Arbeitsgenauigkeit der X-, Y- und Z-Achsen ab.
FDM-Drucker arbeiten mit sogenanntem Filament, einem Plastikdraht, der meist einen Durchmesser von 1,75 Millimeter hat. Die dünnen Plastikschnüre gibt es nicht nur in den unterschiedlichsten Farben, es wird auch zunehmend mit neuen Materialmischungen experimentiert, die den Werkstücken eine Holz-, oder Metalloptik verleihen. Voraussetzung dafür, um mit unkonventionellen PLA-Gemischen zu arbeiten, ist eine gute Portion Pioniergeist, denn welche Einstellungen bei welchem 3D-Druckermodell ideal sind, muss man oft selbst herausfinden. Es gibt inzwischen aber auch eine breite Community, die gerne weiterhilft.
3D-Druck ist immer auch Tüftelei
FDM-Drucker teilen sich mit den SLA-Druckern den schichtweisen Aufbau des Werkstücks. Doch während es beim FDM-Drucker Schicht für Schicht in die Höhe geht, wird das Werkstück beim SLA-Drucker quasi aus dem Harz gezogen. Das sieht recht futuristisch aus, die Technik dahinter ist so einfach wie genial: Die Wanne, in der sich das flüssige Kunstharz befindet, hat einen durchsichtigen Boden. Darunter befindet sich ein LCD-Panel, das als UV-Quelle für das Photopolymer dient. Die winzigen Pixel des Panels können individuell angesteuert werden. Trifft nun einer der UV-Lichtstrahlen auf das Harz, härtet der Bereich aus. Die Genauigkeit ist von der Lichtquelle abhängig, bis zu 0,01 Millimeter sind damit möglich.

Auch bei diesem Verfahren entsteht das Bauteil Schritt für Schritt im Schichtprinzip. Mit jeder neuen Schicht fährt die Z-Achse des SLA-Druckers wieder um den Bruchteil eines Millimeters nach oben und eine neuen Schicht wird ausgehärtet. Am Ende muss man nur noch das fertige Bauteil von der Platte des Druckers lösen.
Im Vergleich zum FDM-Druck ist der SLA-Druck zwar deutlich genauer, allerdings haben die Kunstharz-Drucker auch den Nachteil, dass sich damit keine mehrfarbigen Drucke realisieren lassen. Zudem altert das ausgehärtete Harz und kann sich mit der Zeit verfärben. Ein weiterer Nachteil: Das Kunstharz ist gesundheitsschädlich und darf weder eingeatmet werden, noch in Kontakt mit der Haut kommen. Um das Gesundheitsrisiko zu minimieren, sollte man deshalb mit Handschuhen und Maske arbeiten. Sobald das Harz ausgehärtet ist, kann man es aber ohne Bedenken anfassen.
Das Harz von SLA-Druckern ist reizend. Beim Arbeiten damit sollte man Handschuhe und Mundschutz tragen.
Wirtschaftlicher und deshalb weiter verbreitet sind FDM-Drucker. Filigrane Details bekommt man damit aber nur schwer hin. Wem es also vor allem auf ein sehr genaues Druckergebnis ankommt, für den ist ein SLA-Drucker die bessere Wahl.
Welches Dateiformat braucht ein 3D-Drucker?
Für 3D-Drucker gibt es mittlerweile ein breites Sammelsurium an Dateiformaten. Eines der bekanntesten ist das .stl-Format. Ganz zufrieden ist man in der 3D-Druck-Community mit dem aktuellen »Goldstandard« aber nicht, der 3D-Druck-Pionier Josef Prusa beispielsweise spricht sich ganz klar für andere Dateiformate als das inzwischen über 30 Jahre alte STL-Format aus. Der Grund: Die in diesem Dateiformat hinterlegten Baupläne, die man sich auf vielen Seiten im Internet kostenlos herunterladen kann (z. B. Thingiverse), sind manchmal fehlerbehaftet oder unvollständig. Besser wäre ein Format, das die Farbe und das verwendete Material direkt berücksichtigt.
Vorbereiten eines 3D-Drucks
Die Druckdatei ist das eine, damit der 3D-Drucker aber weiß, was er zu tun hat, gibt es den Slicer. Dabei handelt es sich um eine Software, die das Objekt der Druck-Begierde in seine druckbaren Einzelteile, sprich die aufzutragenden Schichten, gliedert. Je nach Lage beziehungsweise Position auf der Z-Achse, unterscheiden sich die Formen.
Das Unterteilen eines Objekts in seine Schichten ist aber längst noch nicht alles, was ein Slicer macht. Mit der Slicer-Software kann man beispielsweise auch Stützkonstruktionen in den Druck einbauen und die Druckgeschwindigkeit sowie die Schichtdicke einstellen, das Bauteil auf der Druckplattform anordnen und vieles mehr. Manche Slicer berechnen darüber hinaus auch völlig selbstständig, wo es beim Druck des Bauteils Stützen braucht. Eine gute Zusammenfassung über die bekanntesten Slicer finden Sie hier.
Die Druck-Parameter werden im Slicer definiert
Als Anfänger ist man von den vielen Einstellmöglichkeiten – und damit auch den potentiellen Fehlerquellen – schnell überfordert. Manche Druckerhersteller bieten deshalb verschiedene Modi, so dass sich Anfänger langsam an das Thema herantasten und Profis dennoch voll austoben können.
Nachbearbeitung
Um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten, müssen die gedruckten Objekte nachbearbeitet werden. Bei Filament-Druckern heißt das: Die Teile müssen entgratet und von Fäden befreit werden, die sich beim Druck bilden können.

Auch bei SLA-Druckern hat man nicht direkt ein fertiges Ergebnis in der Hand, sondern muss den Umweg über eine Intensivbehandlung mit IsopropylAlkohol (IPA) nehmen. Damit kann man die Oberfläche des 3D-Drucks behandeln und Harzablagerungen auf der Oberfläche entfernen.
Manche Harze sollte man zudem nachhärten. Dafür gibt es spezielle Maschinen, die ähnlich wie die SLA-Drucker selbst aussehen und mit denen sich die Festigkeit der gedruckten Objekte noch einmal deutlich erhöhen lässt.
Unser Favorit: Prusa i3 MK3S+
Der beste 3D-Drucker im Test war der I3 MK3S+. Seine Ausdrucke sind qualitativ sehr hochwertig und er ist kinderleicht zu bedienen. Bei der neuesten Version ihres 3D-Druckers haben sich die tschechischen Druckspezialisten der Firma Prusa vor allem darauf konzentriert, kleinere Fehler auszubügeln, wie sie beispielsweise beim Raster-Tastsensor in der Vergangenheit immer mal wieder aufgetreten sind. Das Ergebnis dieser Taktik der vielen kleinen Verbesserungen kann sich sehen lassen.
Was man bei Prusa auch wissen sollte: Hinter dem Druckspezialisten steht eine der größten Communities in der 3D-Druck-Welt. Bei Problemen kann man also jederzeit auf die Unterstützung der Community zählen.

Nach wie vor gibt es beim Prusa einen großen Bauraum (250 x 210 x 210 mm), eine magnetische Druckplatte aus Federstahl und ein idealistisches Konzept: Der Drucker basiert nämlich auf dem kollaborativen Projekt RepRap (Replicating Rapid-Prototyper), dessen Ziel es ist, mit einem 3D-Drucker weitere 3D-Drucker herzustellen. Weil das Unternehmen seit seiner Gründung dem Open-Source-Ansatz treu geblieben ist, hat man vollen Zugriff auf Teilelisten, Mainboard-Programme und Codes.
Installation und Inbetriebnahme
Die Installation des Prusa ist denkbar einfach. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, wird sich über die sehr ausführliche Anleitung in deutscher Sprache freuen, die ebenso im Lieferumfang enthalten ist wie ein Spachtel, Ersatzschrauben, Werkzeug für die Wartung – und Gummibärchen.
Die Navigation durchs Menü erfolgt mithilfe eines Drehrads, das man natürlich auch selbst ausdrucken kann. Die Menüführung und auch das Bedienkonzept sind zwar stimmig und lassen keine Fragen offen, vergleicht man das einfarbige Display mit den Bildschirmen der farbigen und berührungsempfindlichen Konkurrenz, wirkt das des Prusa aber recht anachronistisch.
Hardware
Beim Extruder, dem Herzstück eines 3D-Druckers, hat sich Prusa bei der Crème de la Crème der Bauteile-Hersteller für 3D-Drucker bedient. Der zweistufige Filamentvorschub stammt von Bondtech und fürs Schmelzen des Filaments kommt ein E3D V6-Hotend zum Einsatz, mit dem sich Temperaturen von bis zu 300 Grad realisieren lassen. Damit kann man selbst schwierige Kunststoffe wie Nylon oder Polycarbonat verarbeiten, im Test haben wir uns aber aus Gründen der Vergleichbarkeit auf den PLA-Druck beschränkt.
Das MK52-Druckbett des Prusa wird von Neodym-Magneten an Ort und Stelle gehalten. Die sind so kräftig, dass man beim Einsetzen fast ein wenig Angst um seine Finger bekommt, hat man aber erstmal den Dreh raus, möchte man keine andere Druckplatte mehr verwenden, denn durch die starken Magnete verrutscht die Platte während des Druckvorgangs nicht den Bruchteil eines Millimeters.
Um das fertige Werkstück von der Platte zu bekommen, ist ein Spachtel im Lieferumfang des 3D-Druckers enthalten, gebraucht haben wir den aber nie, denn die Werkstücke ließen sich immer sehr gut lösen. Grund hierfür ist die PEI-Beschichtung des Druckbetts. Besonders erfreulich: Es bleibt keinerlei Verschmutzung zurück, so hat man immer eine saubere Arbeitsfläche.
Slicer
Auch wenn die Oberfläche der Software beinahe schon etwas zu einfach und schlicht rüberkommt, täuschen lassen darf man sich davon nicht, denn in Sachen Leistungsstärke macht dem Prusa-Slicer so schnell niemand etwas vor. Es handelt es sich dabei um eine aufgebohrte Version von Slic3r, wobei die frei zugängliche Software an vielen Stellen von den Tschechen verbessert wurde.
Wer im Bereich 3D-Druck noch wenig Erfahrung hat, kann den Slicer auf »Simple« stellen, dann erledigt die Software einen Großteil der Einstellungen selbst. Man selbst muss sich dann lediglich noch zwischen verschiedenen Druckprofilen entscheiden.
Prusa ist dafür bekannt, mit Updates nicht zu geizen. Der Eine oder Andere ist der Update-Wut so mancher Softwareschmiede zwar vielleicht schon überdrüssig, gerade im 3D-Druck-Bereich, der nach wie vor in den Kinderschuhen steckt, ist es aber wichtig, die vielen kleinen und großen Probleme, die auftreten, zeitnah zu lösen – und da sind Updates eben unentbehrlich.
Das Druckergebnis
In Sachen Druckgenauigkeit macht dem Prusa niemand etwas vor. Ganz egal, ob es darum geht, den leicht geschwungenen Bug eines Schiffes, eine glatte Fläche oder besonders feingliedrige Strukturen zu drucken: Im Test lieferte der Prusa stets das beste 3D-Druckergebnis ab und wies die Konkurrenz regelmäßig in ihre Schranken.
Wenn man als Anfänger mit dem I3 MK3S+ arbeitet, hat man von Anfang an das Gefühl von Sicherheit. Es gibt kaum einen Fehler, den die Ingenieure rund um Josef Prusa nicht schon gemacht und eine Lösung dafür gefunden haben.
Nachteile
Ganz ohne Kritik geht es leider auch beim Prusa nicht. Anlass dazu geben vor allem das etwas antiquierte LCD-Panel und der SD-Karten-Steckplatz als alleinige Schnittstelle, um dem Gerät Druckaufträge zukommen zu lassen. Hier ist die Konkurrenz schon einen Schritt weiter und rüstet ihre Modelle mit einer praktischen WLAN-Schnittstelle aus. Das Bedienkonzept per Steuerrad funktioniert zwar recht gut, ein Touchscreen könnte aber den Bedienkomfort noch deutlich steigern.
Der Prusa i3 MK3S im Testspiegel
Die Stiftung Warentest ist von den Leistungen des Prusa ebenso angetan wie wir. In ihrem Testbericht (11/2020) heißt es:
»Klarer Testsieger ist der Prusa i3 MK3S für rund 1.000 Euro. Er überzeugt mit guten Druckergebnissen und bester Handhabung.«
Auch die Kollegen von All3DP sind vom Prusa i3 MK3S überzeugt:
»Wenn du auf der Suche nach einem verlässlichen, gut gebauten 3D-Drucker bist, der schöne Drucke erstellt und leicht zu bedienen ist, hast du ihn schon gefunden. Mit 1000 € ist er nicht der günstigste, aber er bietet durchweg gute Qualität. Prusa hat auch einen technischen Support und es gibt eine Community begeisterter Fans, die dir gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.«
Die Redaktion vom PC Magazine gibt dem Prusa mit 4,5 von 5 Sternen ein sehr gutes Ergebnis. Unsere Kollegen ziehen die Bilanz:
»The MK3S+ is priced at the high end of open-frame printers with similar build volumes; you can find decent budget 3D printers such as the Anycubic Mega S (and others we have yet to review) for a fraction of the cost. But if you don’t mind paying for proven excellence, the Original Prusa i3 MK3S+ easily earns our Editors‘ Choice honors and is as good as consumer-grade 3D printing gets.«
Alternativen
Wem die Genauigkeit eines FDM-Druckers nicht reicht oder wer erstmals in das neue Hobby hineinschnuppern und deswegen nicht ganz so tief in die Tasche greifen will, für den haben wir einige Alternativen gekürt.
SLA-Champion: Elegoo Saturn 2
Ein wahrer Meister unter den SLA-Druckern ist der Elegoo Saturn 2. Besonders beeindruckt haben und das große Druckvolumen und die für SLA-Drucker typische hohe Auflösung. Andere SLA-Drucker in unserem Test waren deutlich kleiner. Besonders gut für die Gesundheit ist auch der integrierte Luftfilter, der die reizenden Dämpfe des Kunstharzes entfernen soll. Der Saturn 2 ist zwar nicht günstig im Preis, aber für einen SLA-Drucker zeigt er technisch beinahe keine Schwächen.

Schon beim Auspacken des Saturn 2 fällt uns auf: Man muss nichts mehr zusammenbauen. Gerade im Vergleich zu FDM-Druckern ist das eine wahre Erleichterung, denn so kann man praktisch direkt mit dem Drucken loslegen. Gut gefallen hat uns auch der mitgelieferte Luftfilter, der die bekanntlich reizenden Dämpfe des Kunstharzes beim Druck herausfiltern soll. Das heißt zwar nicht, dass man keine Maske mehr tragen muss, aber es beruhigt die Nerven beim Umgang mit dem Elegoo ungemein.
Ist das Becken einmal mit Kunstharz gefüllt und die Druckdatei durch den Chitubox-Slicer präpariert, geht der Druck sehr leise und ohne Probleme vonstatten. Nur die Expositionszeit für die ersten Schichten mussten wir verlängern, damit unsere Figuren auch an der Druckplatte hafteten. Der 3D-Druck verlief sehr ruhig, denn bis auf den Partikelfilter und den integrierten Lüfter hört man nur das leise Summen des Motors.
Mit unseren Einstellungen hafteten die Figuren sogar fast zu gut, denn wir bekamen sie nur sehr schwer von der Druckplatte – man muss also darauf achten, dass die Expositionszeit für die ersten Schichten nicht zu lange eingestellt wird. Die Qualität der Figuren gefällt uns aber sehr gut, denn die Details werden gekonnt dargestellt. Stützen waren bei unseren Testdrucks auch nicht nötig.
Am Saturn 2 gibt es für einen SLA-Drucker also fast nichts zu bemängeln. Einziger Wermutstropfen ist die Einschränkung bei den Schnittstellen, denn es gibt nur USB-A. Auch die SLA-typischen Probleme bestehen beim Saturn 2, beispielsweise der hohe Preis des Kunstharzes. Wer aber einen SLA-Drucker möchte, wird mit dem Elegoo Saturn 2 nichts falsch machen.
Preis-Leistungs-Tipp: Creality3D Ender 3 S1 Pro
Der Creality3D Ender 3 S1 Pro bietet ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, und vor allem die Leistung kann sich sehen lassen. Sogar mit der höchsten Auflösung hatte der 3D-Drucker keine Probleme und druckte die Dateien zuverlässig. Ein Pluspunkt: Die Stützen lassen sich besonders einfach entfernen. Nur das Zusammenbauen dauert beim Creality ein wenig lange.

Von Plug & Print ist beim Creality keineswegs zu sprechen, im Gegenteil: Ganz nach IKEA-Manier muss der 3D-Drucker zuerst zusammengeschraubt werden. Das hat in unserem Fall auch gute zwei Stunden gedauert, wobei der Prozess nicht ganz einfach war – ein Kabel hatten wir falsch positioniert, weshalb wir ein paar Teile noch einmal entfernen mussten.
Hat man den Drucker endlich zusammengebaut, überzeugt er dafür in vollem Umfang. Vom schönen Menü bis zum sauberen Druck hat alles perfekt funktioniert. Der Testdruck haftete gut am Druckbett, konnte aber trotzdem ohne Probleme gelöst werden. Andere 3D-Drucker treffen die goldene Mitte zwischen Haftung und einfacher Entfernung nicht optimal.
Die Druckergebnisse können sich sehen lassen. Zwar gelingen die Details mit einem SLA-Drucker noch besser, aber für einen FDM-Drucker aus dieser Preisklasse ist das Ergebnis hervorragend. Der Creality hat es mit den Stützen in Hohlräumen etwas zu gut gemeint, denn diese lassen sich besonders schwer entfernen. Am Modell selbst konnten wir aber keine größeren Makel feststellen.
Besonders interessant ist auch die WLAN-Verbindung, womit sich der 3D-Druckprozess auch aus der Ferne überwachen lässt. Für einen sehr tiefen Preis erhält man also ein gutes Gesamtpaket. Wer keinen so hohen Preis wie beim Prusa i3 MK3S+ bezahlen möchte und handwerklich nicht ganz unbegabt ist, darf gerne zum Creality Ender 3 S1 Pro greifen.
Solide: Anycubic Kobra
Der Anycubic Kobra macht vieles gut und ist daher als Allrounder für fast jeden geeignet. Viel zusammenzubauen gibt es beim Kobra nicht, wodurch er sehr schnell in Betrieb genommen werden kann. Auch sehr gut sind die hohe Druckgeschwindigkeit und die Genauigkeit in der Horizontalen und Vertikalen.

Der Anycubic Kobra kann nach dem Auspacken sehr schnell in Betrieb genommen werden – sehr gut! Man muss auch handwerklich nicht allzu begabt sein, um die Teile zusammenzuschrauben. Auch der Slicer wird auf einem USB-Stick mitgeliefert, weshalb man gleich loslegen kann.
Bei uns hat die Z-Nivellierung nicht auf Anhieb funktioniert, und so mussten wir die Korrektur in Z-Richtung während unseres Testdrucks ausbessern und den Druck neu starten. Wurde die richtige Korrektur aber gefunden, klappte der 3D-Ausdruck problemlos – auf jedem Fall bei Baby-Yoda, das Boot erzählt eine etwas andere Geschichte.
Beim Boot hat die Düse nämlich ein paar Mal die Z-Schicht übersprungen, was man an der Außenschicht des Ausdrucks feststellen kann. Das hat uns überrascht, denn bei Baby-Yoda ist das Problem nicht aufgetreten. Jedoch hat der Slicer bei Baby-Yoda auch an Überhängen Stützen angebracht, die nur sehr schwer zu entfernen sind. Das Ergebnis: Es bleiben sichtbare Rückstände zurück, welche sich nicht wirklich entfernen lassen.
Besonders gut gefallen hat uns hingegen der LAN-Anschluss, wodurch der 3D-Drucker auch durch das Netzwerk Druckaufträge entgegennehmen kann, welche im Slicer überwacht werden können. Außerdem eignen sich ganze vier Dateiformate als Inputs für den Slicer – JPGs und PNGs sind doch eher die Seltenheit. Etwas altmodisch ist jedoch der Bildschirm mit dem Drehrad zur Eingabe – ein Touchscreen macht die Eingabe einfacher.
Wer also einen soliden Drucker möchte, ist mit dem Anycubic Kobra gut bedient. Er ist für einen relativ günstigen Preis erhältlich und als FDM-Drucker häufen sich keine hohen Kosten beim Druckmaterial an. Auch für Einsteiger würden wir den Kobra empfehlen, auch wenn bei uns der Ausdruck im Vergleich nicht so gut geklappt hat.
Außerdem getestet
Elegoo Neptune 3
Wir haben uns vom Elegoo Neptune 3 so einiges erhofft, schließlich ist der Saturn 2 vom selben Hersteller ein äußerst guter SLA-Drucker. Der erste Eindruck überzeugt, das Zusammenbauen funktioniert kinderleicht und auch optisch macht der Neptune 3 so einiges her. Frohen Mutes machen wir uns also ans Drucken.
Unsere Testdateien wurden jedoch immer schief gedruckt. Wir vermuten, dass ein mechanisches Teil nicht ganz richtig sitzt, denn beim Drehen der Datei bleibt die Verschiebungsrichtung bestehen. Wir konnten das Problem trotz Überprüfung der Schrauben und Verstellen der Riemenspannung nicht beheben, weshalb wir den Neptune 3 mit unseren 3D-Testdrucks leider nicht empfehlen können.
Bresser Raptor
Ein FDM-Drucker, der nicht zusammgebaut werden muss? Ja, auch solche 3D-Drucker gibt es – zum Beispiel den Bresser Raptor. Er wird in einem Stück geliefert, weshalb er direkt verwendet werden kann. Der 3D-Drucker ist dafür aber sehr klein und lässt keine großen Druckmodelle zu. Er kann über eine microSD-Karte mit der Druckdatei gefüttert oder über WLAN mit einem Computer verbunden werden.
Beim Starten des Drucks rattert es verdächtig, und es klingt, als ob sich mechanische Teile gegenseitig blockieren. Wir denken uns erst nichts dabei und lassen den 3D-Drucker seine Arbeit verrichten. Auch während des Druckens verbreitet der Raptor so einige Geräusche – von einem Raubtier hätten wir einen leiseren Druckvorgang erwartet.
Unser Boot klappte gut, jedoch verstopfte beim Drucken von Baby-Yoda der Düsenkopf, weshalb der 3D-Druckvorgang abgebrochen wurde. Das Problem konnten wir bis zur Veröffentlichung dieses Testberichts auch nicht beheben, weshalb wir den Raptor mit unserem Ergebnis nicht empfehlen können.
Artillery Hornet
Läuft der schon? Der Artillery Hornet ist unvergleichlich leise, man hört den Drucker beim Arbeiten praktisch nicht. Der Grund für seine Stealth-Eigenschaften: Die Bewegung auf den Achsen erfolgt nicht, wie bei der Konkurrenz, mithilfe von Zahnrädern, sondern durch eine Rollenkonstruktion. Das sorgt für eine angenehm stille Arbeitsatmosphäre.
Beim Bedienkonzept scheint sich Artillery beim Platzhirsch Prusa umgesehen zu haben. Hier ist die Drehrad-Steuerung aber nicht besonders gelungen umgesetzt, sie wirkt umständlich und nicht immer ganz durchdacht. Startet man beispielsweise einen Druckauftrag, erscheint ein Fenster, um den Auftrag noch einmal zu bestätigen. Standardmäßig ist das Bedienfeld hier aber auf »cancel« gestellt. Warum, das bleibt wohl das Geheimnis des Herstellers.
Auch die Haftungseigenschaften des Druckbetts haben uns nicht gänzlich überzeugt, hier hätten wir uns stellenweise etwas mehr Haftung gewünscht. Das Problem der nicht haftenden Werkstücke kennt man in der 3D-Druck-Community aber und so gibt es hierfür ein breites Arsenal an Möglichkeiten, um sich der Sache anzunehmen. Beim Druckergebnis kann Artillerys Hornet jedoch gut mit der Konkurrenz in unserem Test mithalten, hier gibt es keinen Grund zu meckern.
Elegoo Mars 2 Pro Mono
Der Hersteller Elegoo kennt sich aus mit SLA-Druckern. Schließlich war er es, der 2019 mit dem Mars einen der ersten erschwinglichen Drucker auf den Markt brachte, der auf dieses Fertigungsverfahren setzt. An diese Tradition knüpfen die Chinesen mit dem Mars 2 Pro an. Im Vergleich zum Vorgänger (Mars Pro) hat der Drucker nun kein RGB-LCD-Panel mehr verbaut, sondern ein Mono-Panel. Damit sind deutlich kürzere Aushärte- und Druckzeiten zu realisieren.
Wie das funktioniert? Indem durch das neuartige Display die Intensität des UV-Lichts deutlich erhöht wird. Intensiveres Licht heißt, dass das Harz schneller hart wird – und zwar deutlich schneller, denn während mit der alten Technologie eine Aushärtezeit von sechs Sekunden normal war (also ohne Mono-LCD-Paneel), sind es nun ein bis zwei Sekunden.
Ein weiterer Vorteil: Die Lebensdauer der neuen Panels steigt um das Zehnfache an, Nutzer können mit einigen tausend Betriebsstunden rechnen. Zudem ist die Druckplatte im Zuge des Modellwechsels ein wenig gewachsen und misst nun 130 x 82 Millimeter, was nach Pythagoras einer Diagonale von sechs Zoll entspricht. Wo wir gerade bei LCD und Zoll sind: Auch bei 3D-SLA-Druckern kommt es auf die Auflösung an. Der Mars 2 Pro macht hier mit 2560 x 1620 Bildpunkten eine gute Figur.
Im Internet findet man viele Besitzer des Mars 2 Pro Mono, die sich darüber beschweren, dass das Panel recht schnell zerkratze. In unserem mehrwöchigen Test haben wir davon nichts gemerkt, können aber auch kein abschließendes Fazit geben, weil wir nicht wissen, wie es hier nach mehreren Monaten intensiver Benutzung aussieht.
Anycubic Mega X
Der Anycubic Mega X ist der Drucker fürs Grobe – das legt zumindest ein Blick auf seine Abmessungen nahe. Mit 500 x 500 x 553 mm ist der Mega X einer der größten 3D-Drucker im gesamten Testfeld. Dementsprechend groß ist auch sein Bauvolumen. Objekte mit 300 x 300 mm Grundfläche kann er ohne Probleme drucken. Wie schon der Mega Pro ist auch der Mega X alles andere als leise.
Seine Größe ist aber zugleich einer seiner größten Nachteile. Schon das Druckbett des kleinen Bruders, des Anycubic Mega Pro, braucht recht lange, um sich zu erwärmen. Mit dem X potentiert sich diese Zeit nochmals, sodass man eine gefühlte Ewigkeit darauf wartet, bis der Drucker endlich einsatzbereit ist. Im Test ist uns außerdem eine ca. 5 x 5 Zentimeter große Stelle aufgefallen, die deutlich heißer als das übrige Druckbett geworden ist. In der Praxis kann das zu verzerrten 3D-Druckergebnissen führen, bei uns ist das allerdings nicht der Fall gewesen.
Pluspunkte konnte der Mega X hingegen für seine Filamentrollen-Aufhängung einheimsen. Bei Anycubic hat man sich anscheinend ein Herz gefasst und den Mega X mit einer verbesserten Variante ausgestattet. Die ist ein Stück weit nach außen gebogen und sorgt so dafür, dass man das seitlich angebrachte SD-Kartenfach gut erreichen kann.
Das Aufstellen und Installieren des Druckers hält keine großen Überraschungen bereit. Der Rahmen ist schnell montiert, Angst, die falschen Stromleitungen miteinander zu verbinden braucht man wegen der Farbgebung und unterschiedlichen Stecker-Größen auch nicht haben und so hat man sich ziemlich schnell zur Druckbett-Nivellierung vorgekämpft. Die funktioniert, wie bei den meisten günstigen Einsteiger-3D-Druckern, manuell, indem man zwischen Druckplatte und Düse ein Blatt Papier schiebt und das Druckbett mithilfe eines Rändelrädchens solange »feintunt«, bis man das Blatt Papier mit ein wenig Widerstand noch herausziehen kann.
So sollte man jede Ecke des Druckbetts mindestens zweimal abgrasen, bevor man sich dem Kerngeschäft des 3D-Druckers widmet: dem 3D-Druck. Dort rangiert der Mega X auf einem ähnlichen Niveau wie sein kleiner Bruder, zeigt beim Druck unseres Test-Bootes aber ungeahnte Schwächen. Den Bug bekam er nicht ganz so sauber gedruckt, wie der Mega Pro und auch bei glatten Flächen haben uns die Ergebnisse des Mega Pro besser gefallen. Wer den großen Bauraum unbedingt braucht, der kann in Anbetracht des günstigen Preises zum Mega X greifen, wer aber sowieso keine Goliaths drucken will, der ist unserer Meinung nach mit einem kleineren 3D-Drucker besser bedient.
Dremel Digilab 3D45
Der Druckkopf des Dremel Digilab 3D45 kann nur an der X- und Y-Achse gesteuert werden. Damit das Werkstück auch in die Höhe wächst, fungiert die Bodenplatte als Z-Achse. Abseits dieser kleinen Besonderheit ist der Dremel mit allen Schikanen der 3D-Druck-Technik ausgestattet. Er verfügt über WLAN, hat eine Webcam an Bord, mit der sich aus der Ferne beobachten lässt, was sich im Inneren des großzügig dimensionierten Plastik-Korpus abspielt, und kommt mit seinem ganz persönlich Slicer daher. Zugegeben, bei Letzterem handelt es sich lediglich um eine etwas aufgebohrte Version des Cura-Slicers, gut arbeiten lässt sich damit aber trotzdem.
Ein gute Idee ist die automatische Filament-Erkennung. Original Dremel-Filament ist mit einem Sensor ausgestattet, auf dem hinterlegt ist, was hier aufgewickelt wird. Der 3D-Drucker erkennt das Filament und passt die Druckeinstellungen entsprechend an. Das ist praktisch, aber für unseren Test nur eine Randnotiz wert, schließlich wollten wir mit dem Prusa-Filament drucken.
Der 3D-Drucker war hier aber anderer Meinung, und so stockte der Druckvorgang immer wieder. Auch das Variieren der Düsentemperatur half nicht weiter. Anhand der halbfertigen Werkstücke lässt sich zwar erahnen, wozu der Dremel qualitativ in der Lage wäre, unterm Strich müssen wir aber das Ergebnis bewerten, das vorliegt – und das reicht nicht für eine Empfehlung.
Bresser Rex
In puncto Ausstattung macht dem Bresser Rex niemand etwas vor. Der 3D-Drucker ist mit einer WLAN-Schnittstelle, einem USB-Port, einer Webcam und einem – zugegeben etwas klein dimensionierten – Touchscreen bestückt. Gemeinsam mit dem Slicer handelt es sich hier um ein 3D-Druck-Konzept, das selbst absolute Laien vor keine großen Probleme stellt.
Das Gerät von Bresser richtet sich an all jene, die mit dem Thema 3D-Druck bisher nichts am Hut hatten, jetzt aber damit anfangen wollen. Wer sich hier dazuzählt, bekommt mit dem Rex einen grundsoliden 3D-Drucker, der aber, sollte man tatsächlich Freude an dem Hobby entwickeln, bald zu klein werden dürfte. Das liegt zum einen am etwas knausrig dimensionierten Druckbett mit seinen 15 x 15 Zentimetern und zum anderen an den Druckergebnissen selbst, die meist nur im Test-Mittelfeld rangierten. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Fach, in das die Filamentspule gelegt wird. Das ist nämlich derart klein geraten, dass nur die kleinen 0,3-Kilogramm-Rollen darin Platz finden.
Wer bereit ist, sich etwas tiefer in die Thematik einzuarbeiten, findet in dieser Preisklasse auch leistungsfähigere Modelle. Allerdings geht das auch zu Lasten der Benutzerfreundlichkeit und der integrierten Webcam. Weil wir in unserem Test die Druckqualität höher gewichten als die Benutzerfreundlichkeit, hat es für den komfortablen Rex nicht für eine Empfehlung in unserem Vergleich gereicht.
Flashforge Adventurer 3 Pro
Optisch gleicht der Flashforge Adventurer 3 Pro dem Bresser bis aufs Haar. Genauer gesagt: bis aufs Druckbett. Im Vergleich zur herausnehmbaren Druckplatte von Bresser, bei der man viel biegen muss, um das Werkstück zu lösen, gleitet es beim Flashforge nahezu von der Fläche herunter.
Zum Testzeitpunkt (Anfang Juni 2021) war die Bedienoberfläche allerdings noch ausbaufähig. Der Touchscreen ließ sich nicht immer zuverlässig bedienen und unser Test-Drucker hatte obendrein noch einen defekten Sensor. Bekommt Flashforge seine Software- und Sensorprobleme in den Griff, fällt uns aber kein Grund ein, warum man hier noch zum teureren Bresser greifen sollte.
Für Einsteiger ist der Flashforge eine Überlegung wert, denn für einen relativ geringen Anschaffungspreis wird man von diesem Modell ein Stück weit an die Hand genommen und in die Welt des 3D-Drucks eingeführt. Zudem kommt er mit nahezu allen erdenklichen Formaten zurecht und verfügt über eine WLAN-Schnittstelle – ein Luxus, den wir selbst bei unserem Testsieger vermisst haben und der seinem Besitzer viel Wegstrecke sparen kann.
So haben wir getestet
Für den Test haben wir drei verschiedene Formen ausgewählt, die alle 3D-Drucker möglichst präzise anfertigen sollten. Vor dem Druck haben wir den jeweiligen Druckauftrag für den Drucker individuell durch den Slicer aufbereitet. Hat der Anbieter eine eigene Software, haben wir auf diese zurückgegriffen.
Bei den FDM-Druckern kam ansonsten der Cura-Slicer zum Einsatz. Der ist in diesem Bereich eine Art Goldstandard, selbst Hersteller wie Dremel und Prusa verwenden bei ihren hauseigenen Software-Lösungen eine erweiterte und auf die Bedürfnisse des eigenen Druckers zugeschnittene Version des Cura-Slicers.
Für die Resin-Drucker haben wir Chitubox verwendet. Hier ist es nämlich wichtig, dass der Slicer nicht nur die einzelnen Schichten berechnet, sondern dass man damit auch Stützkonstruktionen und Löcher anfertigen kann. Um ein möglichst vergleichbares Ergebnis zu erhalten, haben wir alle Testdrucke mit demselben Filament von Prusa durchgeführt.
Die SLA-Drucker wurden mit 405-nm-Epoxidharz befüllt, um auch dort ein vergleichbares Ergebnis zu erhalten. Zudem haben wir in der höchstmöglichen Auflösung gedruckt. Zwar wäre es auch möglich gewesen, für alle Drucker ein und dieselbe Auflösung zu wählen, dann hätten wir aber 3D-Druckern, die eine besonders hohe Auflösung bieten, ihres Vorteils beraubt.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste 3D-Drucker?
Der beste 3D-Drucker für die meisten ist der Prusa i3 MK3S+. Er hat uns vor allem mit seiner einfachen Handhabung, seiner hervorragenden Druckplatte und seinen tollen Druckergebnissen überzeugt.
Was kostet ein 3D-Drucker?
In den letzten Jahren sind die Preise für 3D-Drucker enorm gefallen. Einsteiger-Geräte, mit denen sich solide Druckergebnisse erzielen lassen, gibt es schon für wenige hundert Euro. Wer das Hobby 3D-Druck ambitionierter betreiben möchte, findet in der Preisklasse um 1.000 Euro bereits sehr leistungsfähige Modelle.
Was kann man mit einem 3D-Drucker drucken?
Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Von der Zahnbürste über die Blumenvase bis hin zur Smartphone-Ablage kann man schon als Anfänger beeindruckende Resultate erzielen. Aktuell wird sogar an Organen und Nahrungsmitteln aus dem 3D-Drucker geforscht.
SLA oder FDM – welches Druckverfahren ist besser?
Das kommt darauf an, was man damit drucken will. Für kleine 3D-Drucke, bei denen es vor allem auf Präzision ankommt, sind SLA-Drucker die richtige Wahl. Wer hingegen Wert auf zugfeste und beständige Ergebnisse legt, fährt in der Regel mit einem FDM-Drucker besser.
Welche Materialien kann ein 3D-Drucker drucken?
FDM-Drucker kommen in der Regel mit verschiedenen Arten von Kunststoff zurecht. Die gebräuchlichsten Kunststoff-Arten, die hier zum Einsatz kommen, sind ABS und PLA. SLA-Drucker arbeiten hingegen mit Kunstharz, das mittels UV-Strahlung aushärtet. Teure Industriedrucker kommen auch mit Metall und Keramik zurecht.
Was ist ein Slicer?
Ein Slicer ist eine Software, die aus einem 3D-Modell Anweisungen für den Drucker macht. Hier lassen sich, je nach Slicer und Druckermodell, zahlreiche Einstellungen treffen. Von der Schichtdicke über die Füllung des 3D-Objekts, bis hin zu aufwändigen Stützkonstruktionen kann man im Slicer alle für den 3D-Druck wichtigen Parameter festlegen.