Mehr als nur eine nette Spielerei: Ein 3D-Stift ist sowohl für Hobby-Bastler als auch für Künstler ein echt cooles Tool, um Schönes zu schaffen. Und das möglichst schnell und unkompliziert. Diese Attribute waren übrigens auch Ansporn, den 3D-Stift überhaupt zu erfinden. In den USA haben Peter Dilworth, Maxwell Bogue und Daniel Cowen, Mitarbeiter der Firma WobbleWorks Inc., den ersten 3D-Stift, den 3Doodler, im Jahr 2012 entwickelt. Denn die Arbeit mit einem gewöhnlichen 3D-Drucker war ihnen zu kompliziert, dauerte zu lange und war außerdem unhandlich.
Fun Fact: Um ihr Projekt zu finanzieren, starteten die drei Tüftler eine Crowdfunding-Kampagne. Ziel war es, 30.000 US-Dollar zu generieren. Doch schon kurze Zeit später trugen diverse Investoren rund 2,3 Millionen US-Dollar zusammen. Offenbar war diesen Investoren damals schon klar, dass der 3D-Stift ein Erfolg wird. Tatsächlich gibt es heute zahlreiche Modelle, die sowohl im Hobby- wie auch im professionellen Arbeitsbereich zum Einsatz kommen. Wir haben uns deshalb aus den zahlreichen Modellen 7 3D-Stifte ausgesucht, um ihre Leistung zu überprüfen. Vom Preis her liegen alle Modelle im Vergleich ziemlich gleich auf, in der Performance aber konnten wir massive Unterschiede feststellen.
Lieber klassisch in zwei Dimensionen zeichnen? Hier lesen Sie unseren Buntstifte-Test. Wer seine 3D-Kreationen etwas professioneller will, wird eventuell in unserem Test der besten 3D-Drucker fündig.
Ein guter 3D-Stift kann ein toller Einstieg in das Thema 3D-Modelle sein. Gerade dann, wenn man sich noch nicht sicher ist, ob sich die Anschaffung eines 3D-Druckers lohnt. Denn die Handheld-Geräte sind auch für sich genommen ein tolles Tools für kleinere DIY-Projekte. Im folgenden lesen Sie die Kurzübersicht unserer Empfehlungen. Hier finden Sie vorrangig Modelle, die rundum überzeugen konnten, während Sie unter ‚Außerdem getestet‘ Möglichkeiten haben, je nach Ihren Ansprüchen zu differenzieren.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Filapen 3D Pen

Der Filapen 3D Pen eignet sich für Erwachsene und Kinder, für Profis und Hobby-Künstler gleichermaßen. Dafür sorgt allen voran die Niedrigtemperatur-Technologie. Hinzu liefert das Gerät ein sauberes Arbeitsergebnis und kleine feine Extras, die den Filapen zu einem besonderen 3D-Druckstift machen.
Dikale 3DPen-2

Ein solides Ergebnis liefert der 3D Pen-2 von Dikale. Er wird über eine im Durchschnitt liegende Arbeitstemperatur betrieben und läuft mit ABS- und PLA-Filamenten. Entscheidend ist: Das Druckergebnis ist gut.
Polaroid Candy Play 3D Pen

Kaum zu glauben, aber beim Polaroid Candy Play 3D Pen ist der Name tatsächlich Programm: Mit diesem 3D-Druckstift können Sie essbare Kunststücke kreieren. Dass das Druckergebnis dabei nicht zu 100% überzeugen kann, wollen wir aufgrund des Spaß-Faktors verzeihen.
Vergleichstabelle

- Arbeiten mit Niedrigtemperatur
- Zieht wenig Fäden
- Spitze wird nicht übermäßig warm
- Für Kinder geeignet
- Recht laut in Betrieb
- Keine mitgeschickte Halterung für den Stift
- Nur für PLA-Filamente geeignet

- 3D-Ergebnis gut
- Großer Lieferumfang mit vielen Extras
- Stift schön leicht
- Filamente recht schwer voneinander zu lösen
- Keine mitgeschickte Halterung für den Stift

- Gestaltet essbare 3D-Objekte
- Arbeitet auf Niedrigtemperatur
- Schaltet bei Nichtnutzung automatisch ab
- Mitgelieferte Halterung
- Kompliziert im Handling / Reinigung
- Kein präzises Arbeiten möglich

- Eine sehr feine Spitze, über die das Material schön dünn austritt
- Liefert gute Ergebnisse mit PLA-Filament
- Sehr leicht
- Günstig
- Stift riecht beim ersten Gebrauch sehr unangenehm
- Farben riechen sehr unangenehm
- Filament sehr hart und unnachgiebig
- Zieht sehr viele Fäden (ABS)

- Zieht kaum Fäden
- Sehr präzises Arbeiten möglich
- Günstig
- Schaltet bei Nichtnutzung automatisch ab
- Mitgelieferte Halterung
- Stift und Filament werden sehr heiß, zeitweilig trat sogar Qualm aus
- Nur für PLA-Filamente geeignet

- Viele mitgelieferte Farben
- Stift liegt gut in der Hand
- Stift hochwertig verarbeitet
- Farbe riecht unangenehm
- Filament läuft sehr lange nach
- Material und Stiftspitze werden sehr heiß
- Das Material wirft Blasen

- Stift liegt gut in der Hand
- Heizt schnell auf
- Zieht sehr viele und lange Fäden
- Hält die Temperatur nicht korrekt
- Spitze wird sehr heiß
- Kein gleichmäßiges Arbeiten möglich
- Recht billig verarbeitet
Für große und kleine Künstler: 3D-Stifte im Test
Bereits der Name des 3D-Stiftes verrät etwas über seine Aufgabe: das Erschaffen von dreidimensionalen Objekten. Anders als gewöhnliche Stifte, die einfach nur auf einer Oberfläche aufgetragen werden können, gelingt es mit 3D-Stiften, richtige Projekte umzusetzen und beispielsweise kleine Spielautos zu erschaffen, Dekoartikel oder auch Ohrringe. Selbst Sandalen können mit einem 3D-Stift kreiert werden.

Das Prinzip ist recht simpel und erinnert im Handling an eine Heißklebepistole. Am hinteren Ende des 3D-Stiftes wird farbiges Kunststoff eingesetzt. Diese Kunststoffe werden Filamente genannt und kommen auch bei 3D-Druckern zum Einsatz. Sie werden im Inneren des Stiftes erhitzt und treten vorne aus der Stiftspitze in zäher (mal fester, mal weniger fester) Textur heraus. Bei den meisten Modellen gibt es eine Art LED-Lampe, die Ihnen ein Signal gibt, sobald das Filament ausreichend erhitzt ist und Sie mit dem Arbeitsprozess beginnen können – ein großes Plus bei der Handhabung. Bei einigen dauert der Vorgang des Erhitzen nur eine halbe Minute, bei anderen ein wenig länger.
Betrieben wird ein 3D-Stift entweder über Strom mit einem USB-Kabel und Stecker oder aber über Batterien. Wenn Sie mit einem 3D-Stift mit Kabelanschluss arbeiten möchten, gilt es hier auf die Länge des Kabels zu achten. Ist es zu kurz, wird die Arbeitsfreiheit merklich eingeschränkt.
Betrieben wird ein 3D-Stift entweder mit einem USB-Kabel oder über Batterien.
Nun kommt Handwerkskunst ins Spiel. Denn während ein 3D-Drucker ab hier übernimmt und das zuvor eingescannte Projekt umsetzt, müssen Sie hier per Hand ein dreidimensionales Kunstwerk zeichnen. Auf Knopfdruck kann der flüssige Kunststoff über die Stiftspitze ausgeführt werden. Schicht für Schicht können Sie nun an Ihrem Wunschobjekt arbeiten. Allerdings: Sie müssen recht schnell sein: Bereits nach 2 bis 3 Sekunden ist der Werkstoff schon wieder ausgehärtet.
Nice to know: Wir haben beim Testen schnell festgestellt, dass eine Halterung für den 3D-Stift nicht nur praktisch, sondern im Grunde absolut nötig ist. Nur so ist sichergestellt, dass der Stift beim Ablegen keinerlei Material beschädigt wie die Tischplatte, auf der er liegt. Einige wenige Hersteller senden einen Halter mit, bei den meisten Modellen ist er allerdings nicht im Lieferumfang des Gerätes inbegriffen.
Wie und wo kann ein 3D-Stift eingesetzt werden?
Wir haben bereits angedeutet: Der Einsatzbereich des 3D-Stiftes ist groß. Tatsächlich wird er ebenso von Hobbynutzern wie auch von Profis eingesetzt. Letztere gebrauchen den Werkstift beispielsweise, um architektonische Modelle oder andere geplante Produkte in kleiner Form darzustellen, also als Prototyp von realen Teilen. Sowohl in der Industrie, an Schulen und Universitäten wie auch von Designern – der 3D-Stift findet in vielen Sparten gefallen. Privat können DIY-Tüfftler jede Menge Spaß mit einem 3D-Stift haben. Manche Modelle sind sogar extra für Kinder geeignet. Allen voran sind hier Stifte zu empfehlen, die auf Niedrigtemperatur arbeiten. Obwohl einige Hersteller ihre 3D-Stifte für Kinder ab fünf Jahren freigeben, ist es auch hier wichtig, dass der aufgeheizte Stift nur gemeinsam mit einem Erwachsenen genutzt werden sollte.
Wenn es um das ‚Wo‘ geht, dann haben wir einige Tipps für Sie. Nutzen Sie den 3D-Stift immer auf einer Unterlage, also nicht direkt auf dem Tisch. Glas, Kunststoff, Holz – probieren Sie aus, was gut für Sie funktioniert. Allerdings: Beachten Sie, das 3D-Stift und Filamente oftmals so heiß werden, dass die Unterlage Schaden nimmt. Optimal eignet sich eine Schneidematte, da Sie besonders widerstandsfähig ist.
Worin unterscheiden sich die angebotenen 3D-Stifte?
Der Unterscheid bei den angebotenen 3D-Stiften liegt im Detail. Und eben diese Details dürften ausschlaggebend dafür sein, für welchen Sie sich entscheiden. Wie immer spielt hier der eigene Anspruch und das geplante Einsatzgebiet eine entscheidende Rolle. Wir haben die wichtigsten Aspekte und deren Unterschiede herausgestellt, damit Sie beim Kauf eine gute Wahl treffen können.
Handhabung
Hier sind wir uns vermutlich alle einig: Ein 3D-Stift sollte gut und simpel zu bedienen sein. Das fängt bereits bei der Bedienungsanleitung an. Gerade für Neuanfänger kann so ein 3D-Stift, den man oftmals beispielsweise mit einem kleinen Schraubenzieher bedienen muss, eine Herausforderung sein. Eine gute und verständliche Anleitung ist deshalb Grundvoraussetzung.
Zudem sollten die Bedienknöpfe gut und übersichtlich angeordnet sein. Die Handhabung sollte nach den ersten zwei, drei Versuchen nahezu intuitiv erfolgen können.
Filament-Kompatibilität
Inzwischen können nahezu alle 3D-Stifte mit den zwei gängigsten Filamenten ABS und PLA bedient werden. Überprüfen Sie dennoch vorab, ob Ihr ausgewählter Stift beide Möglichkeiten anbietet. Wer spezifischer sein möchte, achtet zudem auch darauf, wie gut ein Wechsel zwischen beiden Werkstoffen gelingt.
Extrusionsgeschwindigkeit
Extrusionsgeschwindigkeit klingt kompliziert und ist tatsächlich maßgeblich für einen 3D-Stift, denn dabei handelt es sich um die Druckgeschwindigkeit. Es geht also darum, wie schnell oder langsam das geschmolzene Material aus der Stiftspitze herausgedrückt wird. Während große Füllflächen von einer hohen Extrusionsgeschwindigkeit profitieren, eignet sich für kleine Details eine geringe Druckgeschwindigkeit.
Stiftdüsen
Bei den Düsen der 3D-Stifte kommen prinzipiell drei Materialien zum Einsatz: Kunststoff, Keramik und Metall. Doch Achtung: Gerade Düsen aus Metall werden oftmals sehr heiß. Kunststoff scheint hier die beste Wahl ohne Kompromisse zu sein.
Zubehör
Die meisten 3D-Stifte werden mit passenden Filamenten geliefert. Ein schönes Extra. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass es sich dabei oft nicht um die beste Qualität handelt. Profis bevorzugen deshalb in der Regel einen bestimmten Hersteller von Filamenten und achten dann darauf, dass diese mit dem gewählten Stift kompatibel sind.
Für viele 3D-Stifte braucht man einen kleinen Schraubendreher, um besondere Einstellungen am Stift vorzunehmen. Dieser Schraubendreher sollte natürlich im Lieferumfang enthalten sein.
Für viele 3D-Stifte braucht man einen Schraubendreher
Auch nett: Eine Halterung für den Stift. Sollte diese nicht im Paket enthalten sein, empfehlen wir in jedem Fall, sich eine passende zu kaufen oder selbst etwas ähnliches zu basteln.
Zahlreiche Hersteller bieten Schablonen an, die Sie als Inspiration und genaue Anleitung nutzen können. Liegen keine Schablonen bei oder Sie gefallen Ihnen nicht, schauen Sie sich beispielsweise bei Pinterest um, da finden Sie zahlreiche.
Weil Sicherheit vorgeht, empfehlen wir – besonders bei regelmäßigem Gebrauch – einen Fingerschutz. Oftmals müssen die Filamente festgedrückt oder in die richtige Position gebracht werden. Mit bloßen Fingern kann das schnell zu einer kleinen Brandblase führen.
Filamente für einen 3D-Stift: Was sind die Unterschiede zwischen ABS und PLA?
Statt einer gewöhnlichen Miene wird der 3D-Stift mit einem Filament gefüllt. Dabei handelt es sich um farbige Thermoplaste, die leicht schmilzt, in Form gebracht werden kann und dann wieder aushärtet. Es gibt beispielsweise TBU, aber die gängigsten Filamente sind PLA, kurz für ‚Polylactic Acid‘ und ABS, kurz Acrylnitril-Butadien-Styrol. Letzteres kommt übrigens auch bei der Produktion von LEGO-Steinen oder für Autoteile wie beispielsweise das Armaturenbrett zum Einsatz. Obwohl PLA- und ABS-Filamente nahezu identisch aussehen, unterscheiden sie sich doch gravierend.
Unterschiede zwischen ABS und PLA
Temperatur: ABS braucht im Großen und Ganzen mehr Temperatur als PLA, um gut verarbeitet zu werden. So liegt die ideale Düsentemperatur für PLA bei 180 bis 230 Grad und für ABS bei 210 bis 250 Grad.
Druckgeschwindigkeit: Während beide Filamente mit einer Druckgeschwindigkeit von 60 mm/s verarbeitet werden können, geht PLA noch darüber hinaus: Bis zu 150 mm/s sind möglich. ABS hingegen kann ’nur‘ mit 60 mm/s drucken.
Schädliche Stoffe: Alle Filamente setzen beim Drucken Dämpfe frei. Dass dabei auch schädliche Partikel freigesetzt werden, ist ziemlich sicher. Doch es gibt Unterschiede, allen voran, weil es sich bei PLA im Gegensatz zu ABS um ein pflanzliches Material (in der Regel Maisstärke) handelt. Übrigens: Aufgrund seiner Beschaffung ist PLA nachhaltiger, da es biologisch abbaubar und damit besser recycelbar ist.
Härte: Profis haben sich bereits ausführlich mit dem Härtegrad der unterschiedlichen Filamente beschäftigt. So führte beispielsweise MatterHackers einen Test durch und überprüfte, wie viel Gewicht ABS und PLA jeweils tragen konnten. ABS schaffte maximal 129 kg, PLA hingegen nur 83,5 kg. Fazit: ABS ist zwar deutlich robuster, lässt sich dadurch aber auch nicht so flexibel verarbeiten.
ABS ist robust, PLA ist flexibel
Haltbarkeit: ABS kommt mit hohen Temperaturen zurecht, PLA wird bei Kälte brüchig. Beide reagieren nicht sonderlich empfindlich auf Feuchtigkeit, doch im Laufe des Zeit leidet die Qualität doch darunter. Ebenso wie durch massive Sonneneinstrahlung. Deshalb empfehlen wir, die Filamente stets in einem luftdichten Behälter aufzubewahren.
Nachbearbeitung: Gerade Profis möchten ihre Kunstwerke so perfekt wie möglich gestalten. Dazu gehört nicht nur, überstehende Fäden abzuschneiden, sondern beispielsweise auch das Abschleifen der kreativen Objekte. Experten urteilen, dass sich ABS leichter abschleifen lässt. Ebenso zeigt es sich auch effektiver, wenn es darum geht, mithilfe von einem Lösungsmittel wie Aceton, geglättet zu werden.
Passen alle Filamente in jeden 3D-Stift?
Nein, leider nicht. Die meisten Stifte arbeiten mit Filamenten mit einem Durchmesser von 1,75 Millimetern. Ist das der Fall, können Filamente vieler Marken und Hersteller zum Einsatz kommen. Einige Stifte jedoch, wie der 3Doodler, können nur mit Materialien von 3 Millimetern bestückt werden. Demnach ist hier die individuelle Wahl von Filamenten deutlich eingeschränkt.
Wie kann ein 3D-Stift gereinigt werden?
Am einfachsten lässt sich ein 3D-Stift reinigen, wenn seine Drüse abnehmbar ist. Einfach abschrauben, sanft dagegen klopfen und schon müssten sich die meisten Filament-Reste lösen. Kann die Drüse nicht abgenommen werden, eignen sich sogenannte Cleaning-Filamente. Sie können wie ein Farb-Filament eingesetzt werden und reinigen beim Durchlaufen den 3D-Stift von innen.
Testsieger: Filapen 3D Pen
Schon beim Auspacken hebt sich der Filapen 3D Pen von den anderen 3D-Stiften im Test ab. Geliefert wird er nämlich mit einem edlen Case, in dem Sie den 3D-Druckstift gut verstauen und transportieren können. Anbei liegen außerdem PLA-Filamente in neun Farben je fünf Meter (Schwarz, Weiß, Rot, Roa, Orange, Gelb, Grün, Blau, Hell- und Dunkellila) sowie eine Bedienungsanleitung. Die bist bereits gut, aber noch besser ist die Video-Anleitung, zu der Sie über einen angegebenen QR-Code gelangen. Fazit: das deutsche Start-up-Unternehmen aus Kiel nimmt jeden, auch absolute 3D-Stift-Anfänger, gut an die Hand.

Die Bedienknöpfe sind ebenfalls übersichtlich gestaltet. An, Aus, Filament rein, Filament raus. Sie können aus drei Druckgeschwindigkeiten auswählen, wobei sich der »Low-Modus« besonders gut eignet, um präzise zu arbeiten und Feinheiten zu kreieren.
Auf dem OLED-Display wird Ihnen die Temperatur angezeigt. Diese wird erstens sehr schnell erreicht und ist zweitens erfreulich niedrig. Mit einer Arbeitstemperatur von 75 bis 85 Grad setzt der Filapen 3D Pen auf eine Niedrigtemperatur-Technologie, wodurch der Stift sich sogar für Kinder (ab einem gewissen Alter) eignet.
Der 3D-Stift ist mit 53 Gramm durchschnittlich schwer und liegt gut in der Hand. Zudem finden wir, dass der Stift gut und hochwertig verarbeitet ist. Ein nettes, durchdachtes Extra: Das Kabel ist schön lang, sodass man frei agieren kann.
Beim Arbeiten kann der Filapen 3D Pen seinen Kurs halten und überzeugt weiterhin. Gut, der Stift ist im Betrieb relativ laut, doch das lässt sich verschmerzen. Denn: Das Filament zieht nahezu keine Fäden und die Stift-Spitze wird nicht übermäßig heiß. Bedeutet: Ein sauberes Arbeiten – ohne Verbrennungen an den Fingern – ist definitiv sehr gut umsetzbar. Wir haben, wie bei allen anderen Projekten in diesem Test, auf einer Klarsichtfolie gearbeitet und können beim Filapen 3D Pen vermelden, dass die Folie nicht geschmolzen ist. Eine Rarität in diesem 3D-Stift-Test!
Filapen 3D Pen im Testspiegel
Bislang gibt es noch keine weiteren seriösen Testberichte zum Filapen 3D Pen. Weder Stiftung Warentest noch Öko Test haben den 3D-Stift bisher getestet. Sollte sich das ändern, tragen wir die Testergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Für uns gehört der Filapen 3D Pen unangefochten an die Spitze. Dennoch können wir aus dem Vergleich noch zwei weitere Modelle hervorheben, die an den Testsieger herankommen, beziehungsweise mit anderen Attributen punkten können.
Auch gut: Dikale 3D Pen-2
Der Dikale 3D Pen-2 liefert ein solides Gesamtergebnis ab. Allen voran hat er es in die Empfehlungen geschafft, weil sein Druckergebnis gut ist. Obwohl dies eine Grundvoraussetzung bei einem 3D-Stift sein sollte, haben wir feststellen müssen, dass dem nicht so ist. Deshalb: Dikale liefert ab und hat somit den 2. Platz verdient.

Beim Dikale 3D Pen-2 gibt es kein Feature, das überrascht. Alles folgt dem Standard – aber diesem auf hohem Niveau. Da wäre das LED-Display, die Möglichkeit, ABS- und PLA-Filamente zu benutzen, der stufenlose Druckgeschwindigkeitsregler und die Arbeitstemperatur, die im Durchschnitt und damit bei 160 bis 210 Grad liegt.
Bevor wir noch einmal auf das Druckergebnis eingehen, möchten wir über den Lieferumfang sprechen. Denn hier verbergen sich einige nette Extras. Beispielsweise die zwölf mitgelieferten Farben. Dabei sind unter anderem Hell- und Dunkelblau, Grün, Lila, Gelb, Orange, Beige, Rot und Schwarz. Außerdem werden mit dem Dikale 3D Pen-2 auch Druckvorlagen und eine feste Folie zum besseren Abziehen mitgeliefert. Super, finden wir.
Die Filamente sind jeweils 3 Meter lang und leider ein wenig schwer voneinander zu trennen, aber es gibt Schlimmeres. Wichtig ist, dass die Filamente kaum Fäden ziehen und ein gutes Druckergebnis liefern. Und das ist, wie bereits erwähnt, der Fall. Beim Arbeiten wird der Dikale 3D Pen-2 durchschnittlich heiß an der Spitze, er ist durchschnittlich leicht und liegt gut in der Hand. Ein schlichtes, aber solides Ergebnis.
Essbare Kunst: Polaroid Candy Play 3D Pen
Was für ein Spaß: Der Polaroid Candy Play 3D Pen ermöglicht es Ihnen, eigene essbare Kunststücke zu erschaffen. Statt gewöhnlichen Filamenten aus Kunststoff oder Pflanzenfasern kommen hier quasi Süßigkeiten zum Einsatz. Kreieren Sie 3D-Objekte, die nach Erdbeere, Apfel, Orange, Limette, Traube oder Cola schmecken. Hauptzutat bei allen Geschmacksrichtungen: Isomalt. Dabei handelt es sich um ein Süßungsmittel, hergestellt aus der Zuckerrübe. Hinzu kommen weitere, wenige Zutaten, die allesamt vegan sind.

Die Bedienungsanleitung des Polaroid Candy Play 3D Pen ist leider wirklich winzig klein geschrieben. Ein QR-Code führt nur zu einer weiteren Version auf Englisch. Wir haben dennoch rausgefunden, wie der 3D-Stift funktioniert, also alles gut.
Allerdings haben wir dabei direkt einige Features vermisst. So gibt es bei dem 3D-Stift kein Display und auch keine unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten. Betrieben wird der Stift über Strom, ein USB-Kabel wird mitgeliefert, ein Netzstecker leider nicht. Die ersten zwei ausprobierten Stecker waren offenbar nicht kompatibel (aus unerfindlichen Gründen) und erst der dritte Stecker funktionierte.
So, nun fragen Sie sich vielleicht, warum der Polaroid Candy Play 3D Pen überhaupt in unseren Empfehlungen gelandet ist. Die kurze und klare Antwort: er macht Spaß! Mit keinem anderen Stift lassen sich eigene Süßigkeiten herstellen. Ob kleine Naschereien oder Verzierungen auf Torten – mit dem 3D-Stift können Sie sich selbst oder anderen eine leckere und zauberhafte Freude bereiten. Zugegeben, die Ergebnisse sind nicht wirklich sauber verarbeitet. Dafür fehlen einfach die unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten und außerdem ist die Düse sehr kurz. Aber dennoch: Leckere Besonderheiten lassen sich auf jeden Fall kreieren. Und Naschen zwischendrin ist auf jeden Fall erlaubt!
Ein letztes »Aber« kommt jedoch noch: Sie müssen sich viel Zeit nehmen, denn der Stift will und muss gereinigt werden. Nach jedem Gebrauch, am besten noch bei jedem Farb- beziehungsweise Geschmackswechsel. Wir haben 20 Minuten gebraucht, um den Stift auseinander zu nehmen, zu reinigen und die einzelnen Teile wieder komplett zu trocknen. Doch wenn Sie sich davon nicht die Laune verderben lassen, dann werden Sie mit dem Polaroid Candy Play 3D Pen sicherlich Ihren Spaß haben!
Außerdem getestet
MYNT3D Super 3D Pen
Der Super 3D Pen von Mynt3d liefert sehr unterschiedliche Ergebnisse. Je nachdem, ob er mit dem mitgelieferten ABS läuft oder ob PLA-Filament eingesetzt wird. Doch Schritt für Schritt: Die Anleitung liegt auf Deutsch bei, ist vom Umfang her ausreichend und nachvollziehbar formuliert. Bei den Bedienknöpfen gibt es ein schönes Feature: Der stufenlose Geschwindigkeitsregler, über den sich eine individuelle Extrusionsgeschwindigkeit einstellen lässt. Komplizierte Details können auf kleiner Stufe, große Füllungen auf hoher Stufe umgesetzt werden. Sinnvoll, finden wir.
Je nachdem, welches Filament im 3D-Stift genutzt wird, liegt seine Arbeitstemperatur zwischen 140 und 230 Grad. Der sehr schmale und superleichte Stift hat kein Display. Insgesamt ist er sehr simpel designt. Der 3D Stift wird über Strom (Kabel und Stecker mitgeliefert) betrieben.
So, nun zur Praxis: Zunächst einmal haben wir die mitgelieferten ABS-Filamente genutzt. Wie im übrigen Test haben wir uns für die 3D-Objekte auf die mitgelieferten Filamente konzentriert. Es befinden sich drei Farben im Lieferumfang, Gelb, Rot, Blau. Zunächst stört uns, dass die Farben bei der ersten Nutzung des Stiftes die ganze Zeit sehr unangenehm riechen. Die ABS-Filamente sind sehr hart und unnachgiebig und ziehen sehr viele Fäden. Das Ergebnis unseres 3D-Projekts ist demnach wenig überzeugend.
Positiv ist die sehr feine Spitze bei diesem 3D-Stift, über die das Material sehr dünn austritt. In Verbindung mit PLA-Filament kann diese Spitze dann auch seine ganze Wirkung entfalten und schöne Designs kreieren. Zu guter letzt fällt uns auf, dass das Entladen beim Super 3D Pen von Mynt3d sehr lange dauert.
Polaroid Play 3D Pen
Die ersten Schritte mit dem Polaroid Play 3D Pen haben uns zunächst begeistert. Der Stift ist zu einem sehr günstigen Preis zu haben – er kostet mit knapp 30 Euro nur knapp die Hälfte des Durchschnittspreises für 3D-Stifte. Außerdem ist er gut verarbeitet und liegt gut in der Hand. Das PLA-Filament zieht kaum Fäden und lässt sich mit dem Stift gut und präzise verarbeiten.
Doch: Beim Arbeiten werden Stift und Filament sehr heiß! Eine Angabe zur Arbeitstemperatur gibt es leider nicht … In jedem Fall liegt diese sehr hoch, denn die Unterlegefolie ist uns komplett weggeschmolzen. Das Filament, das nicht in die Folie geschmolzen war, klebte am Papier fest – wir haben versucht, es vorsichtig abzulösen, aber am Ende war unser Projekt völlig zerstört. Sehr schade!
Doodler + Create 3Doodler+Create
Der 3Doodler Create+ bietet eine sehr gute Anleitung. Im Paket selber finden Sie zwar nur ein paar Infos, aber über einen QR-Code gelangen Sie zu einer umfangreichen Bedienungsanleitung in allen Sprachen. Hier nicht wundern: Auch wenn Sie Ihre Sprache auswählen, müssen Sie sich dann doch durch einige Seiten scrollen, um letztendlich bei der gewünschten anzukommen.
Begeistert haben uns die Extras im Lieferumfang, denn hier gibt es 10 x ABS- und 5 x PLA-Filamente, eine schöne große Auswahl in allen Farben. Der 3D-Stift läuft über Strom. Stecker und Kabel werden mitgeliefert. Worüber wir stolpern: Wir haben keine Angabe zur Arbeitstemperatur gefunden, was sehr ungewöhnlich ist. Ein Display gibt es hier ebenfalls nicht. Der 3D-Stift liegt gut in der Hand, er ist schmal und vom Gewicht her liegt er mit ca. 55 Gramm absolut im Durchschnitt. Wir haben das Gefühl, dass der 3Doodler Create+ hochwertig verarbeitet ist.
Doch leider gibt es in der Praxis einiges zu bemängeln. So wird sowohl das Filament wie auch die Stift-Spitze so dermaßen heiß, dass die Folie darunter schmilzt und das Material Blasen wirft. Tatsächlich mussten wir die Arbeit an unserem Projekt zwischendurch unterbrechen, weil der Stift einfach zu heiß wurde. Gut möglich, dass es an dem Wechsel zwischen ABS und PLA lag, doch da wir die Temperatur immer gemäß dem Regler eingestellt haben, sollte das eigentlich nicht passieren. Außerdem wurde das ABS-Filament sehr schnell hart, PLA blieb auf dem Papier kleben. Plus: Weil die mitgelieferten Filamentstücke sehr kurz sind, verschwendet man bei einem Farbwechsel unnötig viel Material, weil sich dieses ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr entladen, sondern nur noch verbrauchen lässt.
Für Kinder halten wir den Drucker-Stift für absolut ungeeignet. Auch der Hersteller spricht eine Empfehlung aus, den 3Doodler Create+ ab einem Alter von 14 Jahren zu benutzen.
HDAKDDHG 3D Printing Pen
Wer den HDAKDDHG 3D Printing Pen nutzen möchten, muss Englisch sprechen können oder sich anderweitig um eine Bedienungsanleitung kümmern. Beigefügt ist nur die auf Englisch. Auch der Farbumfang ist übersichtlich: drei Farben, jeweils drei Meter PLA. Der Stift ist schmal und liegt gut in der Hand, allerdings finden wir ihn recht billig verarbeitet. Schön ist, dass eine Halterung für den Drucker-Stift mitgeliefert wird. Weniger schön ist allerdings, dass diese Halterung so leicht ist, dass sie noch nicht einmal den 3D-Stift halten kann und ständig umkippt.
Der 3D-Stift heizt sehr schnell auf, jedoch kann er die Temperatur nicht konstant halten. Mehr noch: der Stift geht immer wieder aus. Die Spitze vom 3D-Stift wird sehr heiß, die Farben ziehen sehr viele und lange Fäden. Außerdem wird es so heiß, dass die Folie darunter schmilzt und somit mit dem Filament verklebt. Insgesamt war kein gutes und gleichmäßiges Arbeiten möglich. Bei so viel Negativpunkten ist auch der günstige Anschaffungspreis kein wirklicher Trost.
So haben wir getestet
Zunächst haben wir uns für einen umfangreichen Mix aus diversen, angebotenen 3D-Stiften entschieden. Dann ging es ans Testen. In der Theorie haben wir Bedienungsanleitung und das allgemeine Equipment bewertet. Wir haben überprüft, welche Features jeder 3D-Stift mit sich bringt und worauf Nutzer und Nutzerinnen achten müssen.

Im Praxistest haben wir das Handling getestet, wie gut und einfach lassen sich die 3D-Stifte bedienen. Wir haben das Arbeiten aus allen Richtungen beleuchtet und bewertet. Am Ende war es dann das Druckergebnis, das die entscheidenen Punkte verliehen hat.
Dabei gilt es folgendes zu beachten: Wir haben stets die mitgelieferten Filamente bewertet. Daher kann es sein, dass einige 3D-Stifte im Druckergebnis nicht voll überzeugen konnten, obwohl dies vielleicht mit anderen, hochwertigeren Filamenten möglich gewesen wäre.
Zudem haben wir bei allen 3D-Objekten eine Klarsichtfolie als Unterlage verwendet, um zu sehen, ob und wenn ja wie stark diese beim Bearbeiten mit dem 3D-Stift schmilzt.
Die wichtigsten Fragen
Was ist der beste 3D-Stift?
Der für uns beste 3D-Stift ist der Filapen 3D Pen. Er liefert ein sehr gutes Ergebnis in der Praxis und auch die mitgesandten Filamente können überzeugen. Zudem ist der Werkstift sehr gut verarbeitet und bringt als Extra sogar ein Case mit.
Welcher 3D-Stift ist der beste für Kinder?
Wieder lautet unsere Antwort: Der Filapen 3D Pen. Da der Stift auf Niedrigtemperatur arbeitet und bereits bei einer Temperatur von 75° bis 85° genutzt werden kann. Erwachsene sollten bei kleineren Kindern dennoch stets dabei sein, bei älteren in jedem Fall bei den ersten 3D-Bastelversuchen.
Was taugen 3D-Stifte?
3D-Stift sind die handliche und praktische Alternative zu einem 3D-Drucker. Mit einem 3D-Stift können Sie kreativ werden, eigene DIY-Projekte umsetzen oder Prototypen von realen Teilen produzieren.