Akten mit sensiblen, aber nicht mehr benötigten Inhalten sollten möglichst nicht wieder herstellbar vernichtet werden. Verbrennen ist keine gute Idee, da sich brennendes Papier gern selbstständig macht und recyclen noch immer die bessere Alternative darstellt.
Hier lesen Sie unseren Test »Der beste Laserdrucker«.
Hier kommt der Aktenvernichter ins Spiel, der aus den Akten kleine Schnipsel macht, deren erneute Zusammensetzung kaum möglich ist.
Wir haben 13 Aktenvernichter getestet. Vier davon können wir besonders empfehlen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
HSM Shredstar X10

Wer einen guten Aktenvernichter nutzen möchte, sollte nicht am falschen Ende sparen. Dafür bekommt man mit dem HSM Shredstar X10 aber auch einen angenehm leisen und sparsamen Aktenvernichter, der reichlich Schnittleistung mitbringt und bei Überlastung den Papierstau selbst beseitigt.
Dazu bietet er einen großen Auffangbehälter, der viele sehr kleine Schnipsel (Sicherheitsstufe P-4) in sich aufnimmt.
Hama Premium M10

Ebenfalls nicht ganz so günstig ist der Hama Premium M10. Dafür kann er mit einem extrem kleinen Mikroschnitt auftrumpfen, ist sparsam und bietet ebenfalls eine komfortable Entnahme des Auffangbehälters.
Nur bei der effektiven Laufleistung ist man mit 6,43 Minuten je Stunde etwas eingeschränkt und er kann nicht mit HSM und Dahle mithalten.
Dahle Shredmatic 90

Der Dahle Shredmatic 90 ist im Homeoffice wahrscheinlich unterfordert. Er bewegt sich aber noch in einem vertretbaren preislichen Rahmen und so kann man sich vielleicht auch hier mal ein Profi-Gerät gönnen.
Mit 40 Watt bei der Vernichtung von einem Blatt Papier ist er der sparsamste Aktenvernichter im Test und zieht seine Arbeit problemlos eine Stunde ohne Pause durch. Damit er dabei genug Nachschub bekommt, versorgt er sich sogar selbst mit Papier.
Fellowes Powershred 6C

»Gut und günstig« fiel beim Test der Aktenvernichter etwas schwer, denn die wirklich guten sind leider nicht günstig zu bekommen und unter den günstigen Geräten gab es nicht einen, bei dem der Überlastungsschutz zuverlässig funktionierte.
Ansonsten schneidet der Fellowes Powershred 6C in allen Punkten gut ab. Er ist nicht zu laut, hat keinen übertrieben hohen Energiebedarf und schneidet das Papier ziemlich klein. Er ist allerdings auch etwas kleiner und nicht mit sehr viel Kraft gesegnet.
Vergleichstabelle

- Sehr leise
- Geringe Leistungsaufnahme
- Überlastungsschutz
- Autoreverse
- Hohe Schnittleistung

- Geringe Leistungsaufnahme
- Überlastungsschutz
- Hohe Schnittleistung

- Sehr geringe Leistungsaufnahme
- Sehr lange Arbeitszeit
- Automatischer Blatteinzug
- Selbstreinigung
- Selbstreinigung nervig

- Leise
- Gute Partikelgröße
- Kein Überlastungsschutz
- Geringe Schnittleistung

- Extrem leise
- Geringe Leistungsaufnahme
- Sehr lange Arbeitszeit
- Sicherheitsstufe P-5
- Sehr groß

- Leise
- Hohe Schnittleistung
- Hohe Sicherheit
- Überlastungsschutz
- Autoreverse
- Hohe Leistungsaufnahme
- Lange Abkühlpause

- Sehr gute Leistung
- Schneidet 8 Blätter
- Gute Laufzeit
- Kein Überlastungsschutz
- Verklemmt bei Überlastung
- Hohe Leistungsaufnahme

- Einfache Bedienung
- Abdeckbarer Einzug
- Sehr kräftig
- Kein Überlastungsschutz
- Geringe Laufzeit

- Leise
- Gute Leistung
- Gute Partikelgröße
- Kein Überlastungsschutz
- Kein Fach für CDs/DVDs

- Leise
- Einfache Bedienung
- Gute Laufzeit
- Kein Überlastungsschutz
- Sehr hohe Leistungsaufnahme

- Gute Partikelgröße
- Einfache Bedienung
- Kein Überlastungsschutz
- Hohe Leistungsaufnahme
- Etwas laut

- Geringe Leistungsaufnahme
- Kein Überlastungsschutz
- Große Partikel
- Sehr laut

- Angenehm leise
- Einfache Bedienung
- Keine Sicherheitsabschaltung
- Nur Streifenschnitt
- Kurze Laufzeit
- Hoher Stromverbrauch
- Mäßige Qualität
Zähne gegen Zeilen: Aktenvernichter im Test
Der Aktenvernichter hat viele Namen, wie Schredder, Papierwolf oder Reißwolf. Das liegt einfach daran, dass der Name Aktenvernichter etwas länger ist und förmlich klingt. Dennoch sagt gerade der Begriff aus, worum es geht: es sollen Akten vernichtet werden.
Das kann der Aktenvernichter auf unterschiedliche Weise; durchgesetzt hat sich jedoch mehr und mehr der Kreuz- oder Partikelschnitt, die im Weiteren näher erläutert werden.
Auf den Schnitt kommt es an
Die einfachste Art Dokumente zu vernichten, ist das Zerschneiden in Streifen – der Streifenschnitt. Hierbei befinden sich scharfkantige Zahnräder nebeneinander auf den beiden Antriebswellen. Die Zähne befördern das Papier weiter und die dicht aneinander liegenden Räder zerschneiden es in Streifen.
Je nach Abstand der Schneidräder zu einander, entstehen dabei breite oder nicht so breite Streifen in der Länge des eingesteckten Blattes.
Eine hohe Sicherheit wird dabei nur bei extrem schmalen Streifen erreicht, da sich die Streifen relativ einfach wieder zusammensetzen lassen. Vorteilhaft sind dennoch die recht angenehmen Betriebsgeräusche. Nachteilig dagegen das große Volumen des Abfalls.

Beim Partikel- oder Kreuzschnitt entstehen ebenfalls Streifen. Nur werden diese durch zusätzliche Schneidabsätze auf den Rädern noch in kleinere Partikel zerschnitten. Das reduziert das Volumen des Abfalls und erhöht die Sicherheit gegen ein erneutes Zusammensetzen der Partikel.
Im Homeoffice würde der Streifenschnitt eine ausreichende Sicherheit bieten. Er produziert jedoch ein enormes Abfall-Volumen.
Ob man den Schnitt jetzt Partikelschnitt oder Kreuzschnitt nennt, ist eigentlich egal. Wobei einige Hersteller mit einem Kreuzschnitt eher größere Partikel bezeichnen und mit einem Partikelschnitt kleinere. Einen genormten Unterschied gibt es jedoch nicht.
Gleiches gilt für den Mikroschnitt, der wiederum noch kleinere Partikel schneidet. Als Reihenfolge könnten demnach stehen: Streifenschnitt – Kreuzschnitt – Partikelschnitt – Mikroschnitt. Wichtiger ist es jedoch sich die entsprechende Sicherheitsstufe anzusehen.

Sicher ist sicher
Grundlegend wird von 3 verschiedenen Sicherheitsklassen ausgegangen, die in insgesamt 7 Sicherheitsstufen unterteilt werden.
- Sicherheitsklasse 1 (Sicherheitsstufe 1 – 3): Daten, deren Veröffentlichung den Identitätsraub oder die Schädigung eines Unternehmens zur Folge hätte.
- Sicherheitsklasse 2 (Sicherheitsstufe 4 – 5): Daten, deren Veröffentlichung zur Schädigung eines Unternehmens und/oder zur Verletzung gesetzlicher Bestimmungen führen können.
- Sicherheitsklasse 3 (Sicherheitsstufe 6 – 7): Daten deren Veröffentlichung zu schwersten Schädigungen eines Unternehmens oder Regierungseinrichtung führen können.
Für den privaten Bereich wäre die Sicherheitsklasse 1 absolut ausreichend
Für die einzelnen Sicherheitsstufen gibt es genaue Angaben.
Sicherheitsstufe | maximale Schnittbreite | maximale Partikelgröße |
---|---|---|
P-1 | 12 mm Streifen – oder | 2000 mm² |
P-2 | 6 mm Streifen – oder | 800 mm² |
P-3 | 2 mm Streifen – oder | 320 mm² |
P-4 | 6 mm Partikelbreite | 160 mm² |
P-5 | 2 mm Partikelbreite | 30 mm² |
P-6 | 1 mm Partikelbreite | 10 mm² |
P-7 | 1 mm Partikelbreite | 5 mm² |
Ähnliche Unterteilungen gibt es auch für optischen oder magnetische Datenträger, Filme, Speichersticks … Da bis auf optische Datenträger (CDs, DVDs) nichts davon für unsere getesteten Aktenvernichter relevant ist, möchten wir auch nicht weiter darauf eingehen.
Selbst die Wichtigkeit davon, DVDs und CDs im Aktenvernichter zerstören zu können, geht immer mehr zurück. Die optischen Datenträger verlieren an Bedeutung und die wenigsten brennen ihre Daten heute noch auf CD oder DVD.
Kleiner ist besser
Aber auch wenn im privaten Bereich eigentlich ein Streifenschnitt reicht, sind kleine Partikel doch deutlich sinnvoller. Das merkt man bereits nach einigen Blättern, wenn man den Aktenvernichter rückwärts laufen lässt.
Ein in Streifen geschnittenes Blatt legt sich nicht so dicht aufeinander wie kleine Schnipsel. Da kann es im Rückwärtsgang schnell passieren, dass die Streifen wieder erfasst und nach oben durchgezogen werden. Das wirkt sich natürlich auch auf die Entsorgung aus.

Funktionen des Aktenvernichters
Ein Aktenvernichter muss eigentlich nur Papier schreddern. Also würde doch ein Schalter zum Ein- und Ausschalten reichen? Ganz so einfach ist es aber nicht.
Prinzipiell sollte sich der Aktenvernichter automatisch einschalten, sobald ein Blatt Papier in den Schlitz gesteckt wird. Das heißt, er befindet sich die ganze Zeit in Bereitschaft, schaltet den Motor, der die Walzen antreibt, aber nur bei Bedarf ein. Um diese Bereitschaft zu aktivieren, besitzen alle Aktenvernichter einen Schalter (meist Schiebeschalter).
Zusätzlich besitzen alle Aktenvernichter einen Rückwärtsgang. Sollte es mal zu Verstopfungen oder einer Überlastung kommen, können die Messer damit wieder befreit werden.
Beim Rückwärtsgang (Reverse-Funktion) gibt es dann aber schon ein paar Unterschiede. Bei Aktenvernichtern mit Schiebeschalter, kann der Rückwärtsgang dauerhaft eingeschaltet werden. Andere besitzen einen Taster, der die Funktion nur so lange aktiviert, wie der Taster gedrückt wird. Das ist etwas sicherer.
Dann gibt es aber auch Aktenvernichter mit einer Autoreverse-Funktion. Wird das Schneidwerk überlastet, hält es sofort an und dreht automatisch kurz rückwärts. Der Stau wird also selbstständig aufgelöst und die Messerwellen werden entlastet.
Aktenvernichter sind nur für den Intervallbetrieb
Woran sicher die wenigstens denken – Aktenvernichter sind nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt. Viele Messerscheiben drücken sich gleichzeitig in bis zu 10 Blatt Papier, was eine gehörige Kraft erfordert. Dazu sitzen die Messer dicht beieinander, wodurch eine zusätzliche Reibungskraft erzeugt wird.
Um die Kräfte bereitzustellen, arbeitet ein Motor mit Getriebe, der die hohe Drehzahl in eine geringe Drehzahl mit Kraft umwandelt. Das produziert Wärme und schneller als man denkt, ist der Motor überhitzt.
Aktenvernichter für den privaten Bereich sollten nie länger als etwa fünf Minuten am Stück laufen und benötigen dann eine längere Abkühlzeit.
Daher geben Hersteller von Aktenschreddern eine Betriebszeit und eine erforderliche Pausenzeit an. Betrachtet man die Zeiten, wird klar – diese Aktenvernichter sind wirklich nur für den Privatgebrauch gedacht. Und darauf haben wir uns im Test auch beschränkt.
Mitunter darf der Reißwolf gerade mal 2 Minuten laufen, um dann wieder 30 Minuten abzukühlen. Wir haben die Werte mal hochgerechnet und sind dabei auf effektive Arbeitszeiten von 2,86 Minuten bis maximal 8,57 Minuten pro Stunde gekommen.
Ganz so schlimm ist es aber nicht und darum schalten sich Aktenvernichter automatisch ein. Das Schreddern in A4-Größe dauert rund 6 Sekunden. In einer Minuten wären zehn Durchgänge mit bis zu zehn Blätter gleichzeitig möglich. In fünf Minuten ließe sich also ein ganzes Paket Druckerpapier vernichten. Wer kommt privat auf solche Mengen?

Vorsicht vor Überlastung
Beim Aufnehmen der Kenndaten aller Aktenvernichter im Test, haben wir auch auf die Punkte Temperaturschutz und Überlastungsschutz geachtet. Laut Angaben sind eigentlich alle damit ausgestattet und wir haben es schon als Standard angesehen.
Überlastungsschutz ist selten gegeben.
Die Praxis hat dann aber doch etwas ganz anderes gezeigt. Offensichtlich bedeutet für die meisten Hersteller, dass der Schutz vor Überhitzung gleichzeitig ein Überlastungsschutz ist. Lediglich 3 von 13 Aktenvernichtern hielten bei Überlastung tatsächlich an. Bei allen anderen brummte der Motor im Stillstand weiter.
Von den drei Papierschreddern, die angehalten haben, schalteten zwei sogar automatisch in den Rückwärtsgang und lösten somit die Blockade. Allerdings liegen die in der Preisklasse von 100 Euro und mehr. Wer bei einem Aktenvernichter Komfort und Qualität möchte, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen.
Testsieger: HSM Shredstar X10
Unser Testsieger ist für uns »Der Beste für die Meisten« und nicht der Aktenvernichter, der in allen Punkten das beste Ergebnis liefert, für die meisten aber unerschwinglich ist. Fakt ist dennoch, dass man für einen guten Aktenvernichter etwas Geld in die Hand nehmen muss. Die beste Lösung ist für uns der HSM Shredstar X10.

Zugegeben, Liebe auf den ersten Blick war es beim HSM Shredstar X10 nicht. In einem faden Weißton wirkt er irgendwie schon etwas vergilbt und sieht neu nicht so wirklich neu aus. Dazu sticht gleich das sehr kleine und dunkle Sichtfenster im Auffangbehälter ins Auge, durch das man kaum etwas sieht.
Aber hauptsächlich kommt es doch auf die Leistung an und vor allem die Schnittgröße. Mit 4,5 x 30 mm produziert der X10 zwar nicht die kleinsten Schnipsel, aber erreicht die Sicherheitsstufe P-4. Das ist im privaten Umfeld mehr als ausreichend und hebt sich zum Teil deutlich von den günstigen Aktenschreddern ab.

Sichere und einfache Bedienung
Die Bedienung des HSM shredstar X10 kann wirklich als narrensicher bezeichnet werden. Seitlich weiter hinten befindet sich ein kleiner Kippschalter als Hauptschalter. Ist der nicht aktiviert, funktioniert auch nichts, was ihn auch ein bisschen kindersicher macht.
Um den X10 endgültig in Bereitschaft zu versetzen, muss anschließend kurz die Power-Taste gedrückt werden, die klar als solche erkennbar ist. Das war es auch schon. Seinen Schredderbetrieb nimmt er auf, wenn ein Blatt Papier in den entsprechenden Schlitz gesteckt wird.
Zusätzlich gibt es noch eine weitere Taste auf der ein großes R für Reverse steht. Damit kann der Rückwärtsgang aktiviert werden, um Blockaden zu lösen oder das Schneidwerk von Schnipseln zu befreien. Positiv ist, dass der Rückwärtsgang nur so lange funktioniert, wie auch die Taste gedrückt wird.
Sinnvolle Abfalltrennung
Auf die Möglichkeit CDs oder DVDs zu vernichten, haben wir im Test der Aktenvernichter keinen großen Wert gelegt. Die Zeit solcher Speichermedien ist einfach abgelaufen. Der HSM Shredstar X10 bietet diese Funktion jedoch und darum sehen wir etwas genauer hin.
Das bringt einen Plus- und einen Minuspunkt. Positiv ist, dass es im Auffangbehälter einen extra Behälter für die Kunststoffabfälle von CDs, DVDs oder Bankkarten gibt. Negativ, dass man den Aktenvernichter auch ohne diesen Behälter betreiben kann, wobei alle Abfälle zum Papier fallen.
Geschnitten werden die optischen Datenträger in etwa 15 mm breite Streifen. Ganz außen bleibt ein Stück, das rund 25 mm breit ist. Das entspräche der kleinsten Sicherheitsstufe 0-1. Ob im privaten Umfeld mehr benötigt wird oder es jemals jemanden gibt, den die Daten interessieren, steht auf einem anderen Blatt. Kreditkarten kann der Shredder auch vernichten.
Kleine Ecken mit Komfort
Manchmal hapert es an den einfachsten Dingen. Die meisten Aktenvernichter lassen sich leeren, indem das obere Schneidwerk abgenommen und dann der Eimer zur Papiertonne gebracht wird. Dafür besitzen (mit wenigen Ausnahmen) alle Oberteile Griffmulden. Die sind mal besser und mal schlechter.
Möchte man aber den gesamten Papierschredder bewegen, um vielleicht das Büro zu wischen, trennt sich die Spreu vom Weizen. Sehr gute Modelle stehen auf Rollen und können leicht bewegt werden. Die meisten haben genau dafür aber nichts vorgesehen.
Sie sind zwar nicht groß und keine bequemen Griffmulden, aber der HSM Shredstar X10 besitzt auch am Auffangbehälter kleine Absätze, mit denen nur der Behälter oder der gesamte Shredder getragen werden kann. Das erleichtert den Platzwechsel erheblich.

Kraftvolles und sichtbares Schneiden
Der Hersteller verspricht bei seinem Aktenvernichter HSM Shredstar X10 eine Schnittleistung von 10 Blätter Papier zu 80 g/m². Das konnten wir im Test absolut nachvollziehen und vom Klang des Motors her wäre wahrscheinlich auch noch mehr möglich.
Bei der Vernichtung von 20 Blättern – unserem Überlastungstest – hielt aber auch er vorschriftsmäßig an und schaltete sogar kurz in den Rückwärtsgang, um die Blockade zu lösen. So und nicht anders muss die Reaktion auf eine Überlastung aussehen. Leider konnten das im Test nur wenige Aktenvernichter.
Nicht ganz so positiv oder sinnvoll ist das kleine Sichtfenster im Auffangbehälter. Den Begriff »Sicht« hat es nämlich nicht verdient. Aber ganz so tragisch ist das nicht, denn als einer der wenigen Aktenvernichter, hat der HSM eine extra Anzeige dafür. Ein wenig schmunzeln darf man bei »Bin full« aber schon.
Leise und sparsam
Aktenvernichter können nicht geräuschlos arbeiten und viel vom abgegeben »Krach« kommt vom Papier. Der lässt sich also nicht vermeiden. Mit 70,4 dB gehört der HSM shredstar X10 dabei ganz klar zu den leisesten und wird nur noch von einem Profi-Gerät unterboten.
Auch mit dem Energiebedarf geht der HSM sehr sparsam um. Bei einem Blatt Papier nimmt er lediglich 53 Watt auf und bei 10 Blätter sind es 211 Watt. Der Rekord für ein Blatt liegt im Test bei 132 Watt und bei 10 Blätter bei 277 Watt.
HSM Shredstar X10 im Testspiegel
Bislang gibt es keine weiteren seriösen Tests von unserem Testsieger. Auch Stiftung Warentest und Ökotest haben noch keine Aktenvernichter getestet. Sollte sich das ändern, tragen wir die Testergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Wir mussten im Test feststellen, dass gute Aktenvernichter nicht günstig sind. Eher dreht sich die Preisspirale noch weiter nach oben. Mit unseren alternativen Empfehlungen sollte aber für jeden etwas dabei sein.
Auch gut: Hama Premium M10
Auch der Hama Premium M10 ist ein Aktenvernichter für kleine Büros oder Homeoffice mit betrieblichen Anwendungen. Er erreicht zwar »nur« die Sicherheitsstufe P-4, bietet hier aber die mit Abstand kleinsten Schnipsel.

Um die Einstufung der Sicherheit zu verstehen, muss man sich die Auflagen zum Erreichen der Stufe genau ansehen. Für das Erreichen der Sicherheitsstufe P-5 dürfen nach dem Vernichten der Dokumente die Schnipsel nicht größer als 30 mm² sein. Das erfüllt der Hama mit 27 mm². Allerdings dürfen sie auch nur 2 mm breit sein und das kann er mit 3 x 7 mm nicht erfüllen.
Im Vergleich aller Aktenvernichter im Test, sind die Schnipsel des Hama Premium M10 am kleinsten. Selbst der Dahle PaperSAFE 420, der die Sicherheitsstufe P-5 erfüllt, kommt mit 2 x 15 mm nur auf 30 mm². Die Schnipsel sind zwar nur 2 mm breit, insgesamt aber größer.
Also sicher ist der Hama Premium M10 auf jeden Fall, er hat aber auch weitere Vorzüge zu bieten.
Auf den ersten Blick wirkt er eher schlicht und passt dezent in jedes Büro. Dank angebauter Rollen lässt er sich leicht bewegen, aber ebenso gut tragen. Nicht viele Aktenvernichter geben mit seitlichen Griffflächen die Möglichkeit dazu. Der Premium M10 schon und das macht ihn sehr flexibel.
Ebenso einfach und flexibel ist die Entsorgung der kleinen Schnipsel. Wird durch das große Sichtfenster ein voller Papierkorb erkannt, kann dieser nach vorne entnommen werden. Das geht sogar extra leicht, weil selbst der Auffangbehälter mit Rollen ausgestattet ist.
Bei den technischen Daten kann der Hama Premium M10 weiter auftrumpfen. Das beginnt mit einer Leistungsaufnahme von gerade mal 49,7 Watt beim Schreddern eines Papierblattes. Damit gehört er zu den sparsamsten Aktenvernichtern im Test.
Man sollte jedoch nicht zu viel auf einmal wollen. Zwar bietet der Premium M10 mehr als genug Leistung und würde sicher auch mehr als 10 Blätter Schriftgut schaffen, jedoch schnellt dann der Energiebedarf nach oben und liegt mit 259 Watt doch etwas über dem Durchschnitt.
Zum Durchschnitt passt wieder die mögliche Laufzeit. Nach 6 Minuten Laufzeit sollte er für 50 Minuten ruhen. 50 Minuten klingen im ersten Moment zwar viel, aber ebenso könnte man 3 Minuten arbeiten und ihn 25 Minuten Ruhen lassen.
Mit diesen Zeiten kommt der Hama auf eine effektive Laufzeit von 6,43 Minuten pro Stunde. Das ist, abgesehen von den Profi-Geräten, besser als der Durchschnitt vergleichbarer Aktenvernichter.
Wird der Hama Premium M10 dennoch mal überlastet, was wir extra ausprobiert haben, reagiert er souverän. Nach einem kurzen Versuch, die 20 Blätter zu schreddern, bleibt er stehen, schaltet den Motor ab und die rote Kontrolllampe leuchtet.
Mit der Aktivierung der Reverse-Funktion wird der Stau aufgelöst und alles funktioniert wieder. Nicht ganz so komfortabel wie mit Auto-Reverse, aber dennoch sicher und ohne mögliche Folgeschäden für den Motor.

Der Hama Premium M10 erscheint sehr schlicht und zeigt auf dem ersten Blick nicht, was in ihm steckt. Dabei schneidet kein anderer Aktenvernichter im Test die Partikel kleiner. Kaum einer verbraucht (bei einem Blatt Papier) weniger Strom und nur wenige lassen sich so gut transportieren. Auch Kreditkarten kann der Aktenvernichter shreddern.
Wenn Geld egal ist: Dahle Shredmatic 90
Professionelle Aktenvernichter zeichnen sich durch eine höheren Sicherheitsstufe und einer höheren Laufzeit aus. Im Homeoffice sind diese Punkte nicht ganz so relevant und daher muss man auch nicht ganz so tief in die Tasche greifen. Der Dahle Shredmatic 90 fällt zwar in den Profi-Bereich, ist aber durchaus auch fürs Homeoffice eine Alternative.

Auf den ersten Blick wirkt der Shredmatic 90 recht schlicht. Nur drei flache Tasten, aber kein Einwurfschlitz sind zu sehen. Dadurch lässt er sich gut reinigen und das Innenleben bleibt vor Staub geschützt.
Wird die Abdeckung geöffnet, wirkt auf einmal alles kompliziert. Da gibt es einen klappbaren Bügel, einen Schieber »clear« und zwei Sperren mit einer Entriegelung. Wozu das Ganze?
Der Dahle Shredmatic 90 hat eine ganz besondere Funktion. Er kann bis zu 90 Blätter schreddern! Nicht gleichzeitig, aber automatisch nacheinander. Dafür ist der klappbare Bügel, der den Blattstapel bei Bedarf hält.
Dieser Einwurf kann aber auch für einzelne Dokumente genutzt werden, was das Einfädeln in den schmalen Schlitz erspart. Dabei schreddert der Aktenvernichter aber erst am 10 Blättern.
Beim Shreddern zeigt sich der Dahle Shredmatic 90 sehr kraftvoll und zeigt sich auch vom Maximum von 10 Blättern wenig beeindruckt. Allerdings geht dann die ansonsten extrem geringe Energieaufnahme verloren. Für ein Blatt reichen ihm noch rund 40 Watt (Bestwert), bei 10 Blätter sind es 244 Watt.
Bei der Lautstärke ist es eher umgedreht. Das Rascheln von einem Blatt treibt diese noch auf 75 dB und bereits bei 5 Blätter sind es nur noch 72 dB, weil das Schreddergeräusch dumpfer wird.
Ganz still wird es beim Überlastungstest mit 20 Blätter. Die werden eingezogen, die Überlastung bemerkt und schon hält der Motor an. Kurz darauf dreht er so lange rückwärts, bis die Blockade wieder gelöst ist. Perfekt!
Ebenso perfekt ist das große Sichtfenster im Papierkorb. Selbst bei mäßiger Beleuchtung ist klar zu erkennen, wie voll der Behälter ist. Dann kann dieser aus dem Aktenvernichter entnommen und geleert werden. Weiteres Schreddern ist ohne Behälter natürlich nicht möglich.

Segen und Fluch ist die eigentlich tolle Selbstreinigung. Was der Dahle Shredmatic 90 genau nach jedem einzelnen Durchgang macht, ist von außen nicht zu erkennen. Wahrscheinlich drehen die Messer rückwärts, um Schnipsel zu lösen. Diese können dann bei Bedarf mit dem Schieber »clear« in den Behälter befördert werden.
Diese Selbstreinigung ist sicher hilfreich und auch das Nachlaufen des Motors nach jedem Durchgang sinnvoll. Ist man aber dabei Akten zu sortieren und wirft immer mal ein Blatt ein, können die dadurch länger andauernden Geräusche doch etwas nervig werden.
Der Dahle Shredmatic 90 gehört mit seinen Funktionen und einer maximalen Betriebsdauer von 60 Minuten ganz klar in den Profi-Bereich. Preislich bewegt er sich aber noch in einem Rahmen, der ihn auch für so manchen Anwender im Homeoffice interessant macht. Da arbeitet er bei geringer Belastung äußerst sparsam, löst selbst Blockaden auf und zeigt genau, wann der große Behälter geleert werden muss.
Gut & günstig: Fellowes Powershred 6C
Wie eingangs schon geschrieben, ist es uns schwer gefallen, einen günstigen Aktenvernichter wirklich als gut zu bezeichnen. Schuld daran ist der angebliche Überlastschutz, der bei keinem günstigen Gerät innerhalb von 5 Sekunden angeschlagen hat. Auch beim Fellowes Powershred 6C nicht.

Da der Überlastschutz aber bei allen (ausgenommen unseren anderen Empfehlungen) nicht angeschlagen hat, können wir es auch beim Fellowes 6C nicht überbewerten. Auch die Schnittleistung von 5 Blättern ist gering. Diese ist beim Kauf aber bekannt und man entscheidet sich bewusst für einen großen oder kleinen Aktenvernichter.

Der Fellowes Powershred 6C ist in puncto Leistung und Auffangbehälter (11 Liter) recht klein. Allerdings wird das auch in allen Punkten umgesetzt, so dass das nicht als Nachteil gesehen werden kann. Er ist klein, verbraucht mit 65 Watt für 1 Blatt oder 133 Watt für 5 Blätter aber auch nur »kleinen« Strom.
Kleiner und schwächer, aber auch leiser und sparsamer
Dasselbe gilt für die Geräuschkulisse, die mit 72 dB als recht leise angesehen werden kann. Unser Testsieger ist mit 70,4 dB zwar leiser, aber gar nicht so weit entfernt.
Was uns am Fellowes Powershred 6C nicht gefällt oder besser gesagt nicht so recht sinnvoll erscheint, ist der beworbene Sicherheitsschalter. Dieser sperrt den typischen Schiebeschalter zusätzlich, befindet sich aber direkt darüber.

Spielt ein Kind an den »lustigen« Schaltern, kann es also durchaus passieren, dass die Sperre gelöst und der Aktenvernichter eingeschaltet wird. Das kann bei fast jedem Aktenvernichter passieren, jedoch ist der Schlitz überall so schmal, dass es zu keinen Verletzungen kommen kann.
Also wovor schützt die zusätzliche Einschaltsperre? Wer den Aktenvernichter einschaltet, macht das bewusst – ob mit einem oder mit zwei Schaltern. Und wer vergisst ihn wieder auszuschalten, dem hilft die Sperre auch nicht. Ein Manko ist sie deswegen aber auch nicht.
Aber zurück zum Schreddern von Dokumenten, das kann der kleine Fellowes 6C nämlich trotz seiner Größe richtig gut. Die Partikelgröße erreicht mit 4 x 35 mm zwar keine Spitzenwerte, aber es reicht für die Sicherheitsstufe P-4. Obendrein reichen ihm nach 3 Minuten Arbeitszeit auch 30 Minuten zum Abkühlen. Ein guter Mittelwert.
Der Fellows Powershred 6C ist nicht ganz so günstig, wie man es vielleicht von einem »Gut & günstig«-Aktenvernichter erwartet, aber deutlich weniger sollte man auch nicht investieren.
Der 6C ist eher günstiger, weil er kleiner als andere ist und über eine nicht so große Schnittleistung verfügt. Dafür ist er aber auch sparsamer und leiser, was ihn für den Gelegenheitsnutzer im Homeoffice sicher interessant macht.
Außerdem getestet
Dahle Papersafe 420
Rechnet man alle Punkte zusammen, wäre der Dahle Papersafe 420 ganz klar der Testsieger. In unserem Aktenvernichter Test richten wir uns aber eher an das Homeoffice und da wäre das Profi-Gerät komplett unterfordert.
Selbst kleine Büros kommen selten in die Verlegenheit ganze 8 Stunden am Stück schreddern zu müssen. Das könnte der PaperSafe nämlich. Trotzdem würde das vermutlich keinen stören, denn mit 69 dB ist er klar der leiseste Aktenvernichter im Test.
Auch bei der Partikelgröße kann kein anderer Aktenvernichter mithalten. Mit gerade mal 2 x 15 mm schneidet keiner kleiner und er erreicht dadurch die Sicherheitsstufe P-5.
Der Dahle Papersafe 420 ist zwar sehr groß, aber schneidet im Test nur mit Bestnoten ab. Alle anderen Aktenvernichter im Test zielen auf den Privatanwender ab und sind kein echter Vergleich. Er ist nicht unser Testsieger geworden, weil wir den »Besten für die Meisten« suchen und die meisten Privatanwender kein Profi-Gerät benötigen.

Leitz IQ Home Office P4
Der Leitz IQ Homeoffice P4 gehört ebenfalls zu den nicht ganz günstigen Aktenvernichtern und setzt, wie der Name bereits sagt, auf die Anwendung im Homeoffice-Bereich. Dafür ist er aber schon recht groß und ist sicher auch für kleinere Büros geeignet.
Optisch wird der etwas gräuliche Aktenvernichter mit seiner rauen Oberfläche sicher nicht jedem zusagen. Helle Sachen verschmutzen leicht, die raue Oberfläche erschwert die Reinigung und so ganz passen Ober- und Unterteil farblich auch nicht zusammen. Das Unterteil wirkt schon etwas vergilbt.
Über Geschmack lässt sich allerdings streiten und gerade bei einem Aktenvernichter stehen sicher die technischen Details im Vordergrund.
Der Leitz hat einen hohen Energiebedarf. Bereits beim Zerkleinern von nur einem Blatt beansprucht er ordentliche 106 Watt. Das ist zwar bei weitem kein Spitzenwert, in der Preisklasse aber eher ungewöhnlich. Unter hoher Belastung fällt der Verbrauch allerdings wieder weniger auf. Hier liegt er mit 277 Watt nur noch knapp über dem Hama Premium M10.
Sehr gut gefällt beim Leitz IQ Homeoffice P4 der Blick auf die Sicherheit. Neben der eigentlichen Bedienung gibt es auf der Rückseite einen kleinen Kippschalter. Ohne diesen geht gar nichts. Sollten Kinder am Aktenvernichter spielen, müssen sie erst diesen Schalter finden, ehe sich der Aktenvernichter aktivieren lässt.
Und selbst wenn dann noch die Power-Taste für mindestens eine 1/2 Sekunde gedrückt wird, stehen auch nur 6 Minuten zur Verfügung, bis sich der Leitz wieder in den Standby-Modus versetzt. Das mag für manchen Nutzer etwas umständlich sein, erhöht aber die Sicherheit.

Fellowes Powershred LX50
Der Fellowes Powershred LX50 ist der größte Aktenvernichter von Fellowes, den wir im Test haben. Der Hersteller gibt für ihn zwar eine Schnittleistung von 9 Blätter an, aber auch hier bezieht sich die Angabe auf eine geringere Papierdichte. Daher muss man ein Blatt abziehen und wir haben 8 Blätter angegeben.
Insgesamt macht der LX50 einen richtig guten Job und zieht selbst der angegebenen Höchstleistung noch richtig gut durch. Mit 184 Watt Leistungsaufnahme verbraucht er dann aber auch gut Energie.
Richtig hart wird es aber bei Überlastung. Dann schnellt die Leistungsaufnahme auf 400 Watt hoch und das obwohl das Gerät nur mit 1,2 A (276 Watt) angegeben ist. Da kann man nur hoffen, dass der Thermoschutz schnell reagiert, der Überlastungsschutz macht es nämlich nicht.
Besser ist es aber eh, dass ein Aktenvernichter nicht überlastet wird. Lieber ein Blatt weniger einlegen und alles ist gut. Dann lässt sich der Fellowes LX50 auch ziemlich lange nutzen. Laut Hersteller 5 Minuten mit einer anschließenden Pause von 30 Minuten. Das sind die besten Werte im Test.
Der Fellowes Powershred LX 50 schneidet seine Partikel nicht extrem klein, erreicht aber trotzdem noch die Sicherheitsstufe P-4. Besonders leise und sparsam ist er zwar nicht, dafür bringt er aber auch genug Leistung und einen 17 Liter Auffangbehälter mit.

Olympia PS 53 CC
Der Aktenvernichter Olympia PS 53 CC ist der stärkste Aktenvernichter im Test, was auf dem ersten Blick gar nicht offensichtlich ist. Äußerlich ist er zwar recht groß und bringt auch einen 13 Liter Auffangbehälter mit, der Hersteller gibt aber lediglich eine Schnittleistung von 6 Blatt Papier an.
Genau darum haben wir beim Schreddern der maximalen Angabe genau hingehört. Der Olympia wurde mit bis zu 81 dB dabei zwar noch etwas lauter, klang aber keinesfalls gequält oder als wäre er am Leistungslimit. Da ginge durchaus noch einiges mehr.
Das hat sich dann auch beim Überlasttest gezeigt. Teurere Geräte hielten dank funktionierendem Überlastungsschutz sofort an, bei allen anderen blockierte der Motor und brummte vor sich hin. Das passierte beim Olympia zwar auch, aber erst nach ein paar Zentimetern.
Allgemein scheint er mit Leistung kein Problem zu haben. Bei einem Blatt Papier liegt die Leistungsaufnahme mit 95 Watt zwar nicht am unteren Limit, steigert sich unter Volllast aber nicht mehr so extrem. Selbst bei Überlastung blieb sie bei 155 Watt. Andere mit ähnlichen Ausgangswerten steigen auf bis zu 400 Watt.
Der Olympia PS 53 CC ist ein recht angenehmer Begleiter. Er ist zwar nur bedingt leise und wird unter Belastung lauter, dafür kann man ihn aber auch ordentlich belasten. Gut gefällt auch die extra Abdeckung für den Einschubschlitz, der die Sicherheit etwas erhöht.

Fellowes Powershred 8Cd
Vom Fellowes Powershred 8 Cd waren wir ein wenig enttäuscht. Laut Hersteller klang alles perfekt: Partikelschnitt, Vernichtet Kreditkarten, CDs und DVDs, besitzt einen extra Sicherheitsschalter (ähnlich Fellowes 6C und Fellowes LX50), schafft bis zu 8 Blätter …
Nicht, dass der 8Cd schlecht ist, aber es gibt doch so einige Kritikpunkte, mit denen man nicht gerechnet hätte. Da wäre beispielsweise die angegebene Schnittleistung von 8 Blättern. Einzig Fellowes bezieht sich hierbei auf Papier mit 70 g/m². Alle anderen Hersteller rechnen mit 80 g/m², daher sollte man von einem Blatt weniger ausgehen.
In puncto Lautstärke steht der 8Cd dagegen recht gut da und kann mit 74 dB als leise bezeichnet werden. Eher nicht »leise« ist allerdings die Leistungsaufnahme. Die ist mit knapp 90 Watt für ein Dokument und 192 Watt bei 7 Blättern Schriftgut schon recht hoch. Und dabei hat er schon zu kämpfen. Echte Reserven gibt es da nicht mehr.
Was aber wirklich nicht schön ist, ist das Zerkleinern von CDs und DVDs. Nicht die Tatsache, dass der Fellowes das kann, aber dass er die Abfälle in denselben Behälter wie das Papier spuckt. Wer ein wenig auf die Umwelt achtet, muss für jede CD erst den Papierbehälter leeren und dann wieder die CD-Reste entsorgen, ehe wieder Papier geschreddert werden kann.
Das ist umständlich und ließe sich mit einem kleinen Extra Behälter einfach umgehen. Geringe Mehrkosten für ein Stück Kunststoff würden den Gesamteindruck des Fellowes Powershred 8 Cd deutlich steigern.

bonsaii C237-B
Mit einem Bonsai-Baum ist der Aktenvernichter Bonsaii C237-B wirklich nicht zu vergleichen. Ein Bonsai ist klein, wirkt trotzdem kräftig und ist vor allem nicht günstig. Der Aktenvernichter von Bonsaii ist dagegen sehr günstig, aber im Vernichten von Dokumenten leider nicht kräftig.
Angegeben ist der Bonsaii mit einer Schnittleistung von 6 Blatt Papier. Die schafft er zwar auch, hat dabei aber schon mächtig zu kämpfen. Die ohnehin schon übermäßig hohe Leistungsaufnahme von 132 Watt für ein Blatt schnellt dann auf über 200 Watt. Das schafft kein anderer.
Das ist neben dem fehlenden Überlastungsschutz wie bei allen günstigeren Aktenvernichtern dann aber auch schon der einzige herbe Kritikpunkt. Die Partikelgröße von 5 x 40 mm reicht zwar nur für die Sicherheitsstufe P-3, aber das ist im privaten Umfeld meist ausreichend.
Auch die Lautstärke von 74 dB kann man nicht wirklich kritisieren. Es gibt zwar durchaus leisere, aber auch deutlich lautere Aktenvernichter und man darf nicht vergessen, dass der Bonsaii C237-B wirklich günstig ist. Lobend sollte man auch den Griff erwähnen, mit dem sich das Oberteil leicht abnehmen lässt.

Rexel Momentum X406
Optisch macht der Aktenvernichter Rexel Momentum X406 auf jeden Fall was her. Er wirkt schlicht und dennoch elegant und irgendwie hat man das Gefühl, dass er in jedem Büro gut aussieht.
In einem größeren Büro hat er allerdings nichts zu suchen. Mit einer Schneidkraft von maximal 6 Blättern gehört er trotz seiner Größe nicht zu stärksten Geräten und auch die Arbeitszeit von 3 Minuten mit einer anschließenden Abkühlphase von 60 Minuten fällt schon sehr gering aus.
Hinzu kommt, dass der Rexel mit 76 dB etwas zu laut ist und eine hohe Leistungsaufnahme hat. Mit über 100 Watt bei einem Blatt Papier benötigt er mehr Energie als so mancher Aktenvernichter in vergleichbarer Stärke. Übertrieben sind die Werte aber noch nicht.
Woran es wirklich nichts auszusetzen gibt, ist der recht feine Partikelschnitt von 4 x 28 mm. Und in den 15 Liter Auffangbehälter passt auch so einiges rein.
Wer zu Hause Platz in seinem Büro und nicht allzu viele Akten zu vernichten hat, der kann mit dem Rexel Momentum X406 sein Büro aufhübschen und Akten sicher vernichten. Viel investieren muss er dafür nicht.

Amazon Basics AS662C - EU
Der Amazon Basics AS662C – EU ist aktuell der günstigste Aktenvernichter mit Partikelschnitt im Test. Auf den ersten Blick wirkt er dafür aber keinesfalls billig. Er schneidet bis zu 6 Blätter gleichzeitig, zerkleinert auch Karten und bietet neben dem Automatikbetrieb und der Reverse-Funktion sogar einen Dauerbetrieb.
Das klingt im ersten Moment zwar nicht sinnvoll, da das die mit 3 Minuten eh schon recht kurze Laufzeit schnell schröpft. Nach einem Papierstau kann es aber ratsam sein, den Aktenvernichter mal kurz leer laufen zu lassen.
Ansonsten mogelt sich der kleine Amazon-Aktenvernichter so mäßig durch. Der Auffangbehälter ist mit 14,5 Liter nicht ganz so groß, die Partikelgröße fällt mit 5,5 x 46,8 mm dafür schon sehr groß aus und reicht nur noch für die Sicherheitsstufe P-3.
Wirklich unangenehm machen den Amazon Basics AS662C – EU aber seinen laute Betriebsgeräusche von 79 dB. Die entstehen schon beim Zerkleinern von einem Blatt Papier. Ein kleiner Wermutstropfen ist dafür der Energiebedarf. Der fällt mit 55 Watt wirklich gering aus.

Genie 240 S
Der Genie 240 S ist der einzige Aktenvernichter im aktuellen Test, der das Papier in Streifen schneidet. Unser Urteil: Nicht kaufen! Auch wenn der Streifenschnitt günstiger ist, lohnt es sich nicht, die paar Euro zu sparen. Günstige Aktenvernichter mit Partikelschnitt kosten kaum mehr, bieten aber deutliche Vorteile.
Die Vorteile des des Aktenvernichters von Genie sind schnell aufgezählt: Er ist günstig und leise. Das war es dann leider schon. Obwohl er die Akten nur in Streifen schneidet, hat er trotzdem einen recht hohen Energiebedarf.
Davon wird offensichtlich viel in Wärme umgesetzt, denn der Hersteller gibt an, dass der Aktenvernichter nur 2 Minuten laufen darf und dann wieder 40 Minuten abkühlen muss. Das ist die kürzeste Laufzeit pro Stunde im Test.
Sein größtes Manko ist jedoch der Streifenschnitt selbst. Der beansprucht im recht kleinen 10 Liter Auffangbehälter so viel Platz, dass man bereits nach 10 Blättern schon nicht mehr den Rückwärtsgang aktivieren darf. Dann wird das Schnittgut aus dem Auffangbehälter nämlich wieder nach oben befördert.
Hebt man dann das Oberteil an, um einzugreifen, wird es gefährlich. Jeder andere Aktenvernichter würde sofort abschalten. Den Genie 240 S interessiert das leider nicht. Er besitzt keinen Sicherheitsschalter.
Er besitzt auch keinen Überlastungsschutz und hat unseren großen Stapel Schriftgut komplett durch das Schneidwerk gezogen. Die Wellen wurden dabei aber so weit auseinander gedrückt, dass an schneiden nicht mehr zu denken war. Ein Wunder, dass dabei nicht alles auseinander gebrochen ist.

So haben wir getestet
Wie jeder Test, beginnt auch der Test der Aktenvernichter mit dem Aufnehmen sämtlicher Daten. In die Bewertung flossen hierbei die Schnittleistung, das Fassungsvermögen und die Schnittgröße sowie die Sicherheitsstufe ein.
Im zweiten Schritt erfolgte die direkte Begutachtung. Wert wurde hierbei auch darauf gelegt, wie sich der Aktenvernichter bedienen und entleeren lässt. Bei den meisten muss das Oberteil abgenommen und zur Seite gelegt werden. Erst dann kann der Behälter darunter ausgeleert werden.

Hierbei gab es schon einige Unterschiede. Während einige Modelle Griffmulden zum Tragen des gesamten Aktenvernichters und extra Griffmulden zum Anheben des Oberteils besitzen, besitzen Andere nur kleine Absätze oder verzichten ganz auf eine Griffmöglichkeit.
In puncto Sicherheit gab es wenig Beanstandungen. Lediglich der günstigste Aktenvernichter verzichtet auf eine automatische Abschaltung, wenn das Schneidwerkzeug nicht auf dem Auffangbehälter sitzt. Das wurde dementsprechend auch abgewertet.

Angaben zu Heft- und Büroklammern
Viele Hersteller geben an, ob ihr Aktenvernichter auch Büro- und Heftklammern zerschreddert. Anfänglich wurden diese Angaben mit aufgenommen. Dann ist allerdings schnell aufgefallen, dass viele Angaben etwas unsinnig sind.
Während einige Aktenvernichter angeben, dass sie Büroklammern zerkleinern können, gibt es stärkere und hochwertigere Geräte, bei denen der Hersteller davon abrät. Das ergibt nur so weit Sinn, dass namenhafte Hersteller einfach realistischere Angaben machen.
Wahrscheinlich würden alle Aktenvernichter im Test etliche Büroklammern schreddern können, aber die Messer leiden darunter und das muss man nicht extra provozieren.
Es wäre unfair, einen ehrlichen Aktenvernichter dafür abzuwerten, dass empfohlen wird, keine Büroklammern zu schreddern. Und letztendlich kann man wirklich darauf verzichten. Ein Griff, die Büroklammer ist ab und der Metallabfall im Papier wird reduziert.

Aktenvernichter im praktischen Test
Im praktischen Teil musste jeder Aktenvernichter nur ein Blatt Papier klein schneiden. Für identische Bedingungen wurde einheitliches Druckerpapier mit 80 g/m² verwendet. Während des Schredderns wurde die Zeit gestoppt, die Lautstärke gemessen und die Leistungsaufnahme kontrolliert.
Die Zeit, die der Aktenvernichter für ein Blatt benötigte, floss später ebenso wenig in die Bewertung ein, wie angegebene Schnittgeschwindigkeit. Alle Aktenvernichter lagen im Schnitt bei 3 bis 7 Sekunden und keiner war besonders langsam oder schnell. Wirklich wichtig ist der Wert im privaten Gebrauch ohnehin nicht.
Beim zweiten Test mussten 5 Blätter gleichzeitig zerhäckselt werden. Hier schnellt bei einigen schon der Energiebedarf nach oben und es war teilweise deutlich zu hören, ob es noch große Leistungsreserven gab oder nicht.
Im dritten Versuch wurde das Maximum an angegebener Schnittleistung ausprobiert. Es gab nicht einen Aktenvernichter, der mehr versprochen, als er gehalten hat. Einige pfiffen aber aus dem letzten Loch, während andere sicher noch mehr als angegeben geschafft hätten.


Der letzte Test galt dem (angeblichen) Überlastungsschutz. Dazu wurden 20 Blätter gleichzeitig in den Schlitz gedrückt und beobachtet. Nur drei der der getesteten Aktenvernichter hielten sofort an und bewiesen damit, dass der Überlastungsschutz gegeben ist.
Bei allen anderen kämpfte der Motor bis zum Stillstand und schaltete auch nach einer Wartezeit von etwa 5 Sekunden nicht ab. Ob der Überhitzungsschutz vor dem Durchbrennen des Motors reagiert, wollten wir nicht ausprobieren.
Nur ein Aktenvernichter mit Streifenschnitt ließ sich nicht stoppen. Dieser würgte auch die 20 Blätter durch. Allerdings drückten sich dabei die Messerwellen so weit auseinander, dass die Blätter nicht geschnitten wurden. Der nächste Schnittversuch funktionierte wieder problemlos.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Aktenvernichter?
Der beste Aktenvernichter für die meisten ist nach unserer Einschätzung der HSM shredstar X10. Er bietet einen hohen Sicherheitsstandard, ist leise und sparsamer. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass unsere getesteten Aktenvernichter für das Homeoffice gedacht sind und nicht für den professionellen Einsatz.
Welche Sicherheitsstandards hat ein Aktenvernichter?
Der Sicherheitsstandard wird bei Aktenvernichtern in den Klassen P-1 bis P-7 angegeben, wobei P-7 die höchste Sicherheit bietet. Zwar reichen für private Akten die niedrigen Klassen auch aus aber erst ab P-4 müssen die Akten in Partikel und nicht in Streifen geschnitten werden. Darauf sollte man achten und auf die Sicherheitsstufe P-4 setzen.
Welche Schnittarten bieten Aktenvernichter?
Bei den Schnittarten wird in Streifen- Kreuz-, Partikel- und Mikroschnitt unterschieden. Wobei Kreuz-, Partikel- und Mikroschnitt die identische Schnittart in kleine Schnipsel kennzeichnet. Mit den unterschiedlichen Bezeichnungen wird häufig eine unterschiedliche Schnipsel-Größe von groß (Kreuz) bis klein (Mikro) gekennzeichnet. Eine feste Einteilung oder Norm gibt es dafür jedoch nicht.
Was ist Aktenvernichteröl?
In einem Aktenvernichter gleiten Metallteile aneinander vorbei, die das Papier schneiden. Um hier für eine geringere Reibung zu sorgen, werden Aktenvernichter etwa 1x pro Woche mit Aktenvernichteröl „geschmiert“. Hierbei sollte man sich an die Herstellerangaben halten. Das Öl kann gesprüht, getropft oder auf ein Blatt Papier aufgetragen werden. Alternativ gibt es auch fertiges Ölpapier.
Aktenvernichter im Homeoffice?
Es gibt Aktenvernichter im professionellen Bereich, die die Sicherheitsstufe P-4 erfüllen und Aktenvernichter im privaten Bereich mit identischer Sicherheitsstufe. Worin besteht der Unterschied?
Aktenvernichter im Homeoffice müssen hin und wieder ein paar Blätter schreddern. Daher sind sie auf kurze Laufzeiten von maximal 5 Minuten ausgelegt und benötigen danach mindestens 30 Minuten Pause. Anders sieht es bei professionellen Geräten aus. Die können durchaus eine Stunde am Stück laufen und benötigen keine Pause.