Badminton – oder das lockere Federball – hat sich als beliebter Freizeitsport etabliert. Zum schlichten Hin und Her, was allgemein als Federball bezeichnet wird, braucht es nicht mehr als zwei Schläger, einen Federball und etwas Platz, typischerweise draußen. Der Wettkampfsport Badminton wird dagegen in der Halle ausgetragen, denn schon der kleinste Windstoß beeinflusst die Flugbahn der leichten Bälle und würde das Spiel zu sehr zur Glückssache machen.
Lieber eine andere Schlägersportart? Hier lesen Sie unseren Testbericht der besten Tischtennisschläger.
Häufig machen Kinder und Jugendliche ihre ersten Badminton-Erfahrungen im Schulsport. Hier wird oft Badminton gespielt, da es Koordination, Reaktionsvermögen und Ausdauer schult. Dabei ist die Technik trotzdem fix gelernt und auch die Regeln sind nicht kompliziert. Wer mit der Zeit über das Anfängerniveau hinauskommt – und das geht relativ schnell –, wird bald bemerken, wie wichtig die passende Ausrüstung für optimales Spiel ist.
Wir haben 25 Badmintonschläger getestet, vom schweren Stahlschläger bis zum superleichten Carbon-Modell für über 100 Euro. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Yonex Nanoflare 170LT

Im Gesamtpaket hat uns der Yonex Nanoflare 170LT, ein vergleichsweise leichter Allround-Schläger, am meisten überzeugt. Seine Kernkompetenz ist das tolle Handling, aber mit seiner leichten Kopflastigkeit und dem flexiblen Schaft lässt es sich mit ihm auch überraschend hart schlagen. So sollten nicht nur Einsteiger Spaß am Nanoflare haben, sondern auch Fortgeschrittene.
Victor Thruster Light Fighter 30 F

Wer es noch ein bisschen leichter mag, sollte sich den Victor Thruster Light Fighter 30 F ansehen. Auch dieser Badmintonschläger hat bei einem Gewicht (inkl. Besaitung) von nur 76 Gramm ein außerordentlich gutes Handling zu bieten, was das Spiel sehr angenehm macht. Die kopflastige Balance sorgt dafür, dass auch die Power in den Schlägen nicht zu kurz kommt. So ähnelt der Victor im Spielverhalten unserem Testsieger von Yonex – beide Rackets sind für viele eine ausgezeichnete Wahl.
Babolat X-ACT 85XF

Wem es Spaß macht, dem Gegner schnelle und harte Smashes um die Ohren zu hauen, der wird am Babolat X-ACT 85XF seine Freude haben. 92 Gramm sind ein stattliches Gewicht, dafür liefert das Racket aber auch die härtesten Schläge im Test. Dank des angenehmen Griffs hat man stets gute Kontrolle, so gelingen auch präzise Bälle.
Wilson Blaze 370

Mit dem Wilson Blaze 370 bekommt man einen verlässlichen Allroundschläger zu einem vergleichsweise niedrigen Preis. 88 Gramm Gewicht, eine leicht grifflastige Balance und der flexible Schaft schnüren ein stimmiges Gesamtpaket für jede Spielsituation. Positiv ist uns außerdem das Griffband aufgefallen – der Badmintonschläger liegt einfach gut in der Hand.
Victor Ultramate 6

Der Victor Ultramate 6 ist sowohl als einzelner Badmintonschläger als auch im Set erhältlich und in beiden Varianten empfehlenswert für Einsteiger. Als sehr günstiger Vertreter steht er vielen teureren Modellen in kaum etwas nach und ist daher perfekt als erstes Racket. Auch die im Set enthaltenen drei Nylonbälle erweisen sich für ihr Material als erstaunlich robust, was sich positiv auf die Flugeigenschaften auswirkt.
Vergleichstabelle

- Leicht
- Guter Allrounder
- Keine wirklichen Schwächen im Spiel
- Ggf. zusätzliches Griffband erforderlich

- Sehr leicht
- Tolles Handling
- Ggf. zusätzliches Griffband erforderlich
- Letzte Power fehlt

- Tolle Power
- Angenehmer Griff
- Fühlt sich nicht so schwer an, wie er ist
- Nicht der beste im Handling
- Teuer

- Guter Allrounder
- Angenehmer Griff
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Design ist Geschmacksache

- Solider, wertiger Anfängerschläger
- Super Preis-Leistungs-Verhältnis
- Vergleichsweise robuste Bälle im Set
- Für weiter Fortgeschrittene nicht mehr ausreichend

- Sehr leicht
- Tolles Handling
- Angenehmes Spielgefühl, gerade in längeren Sessions
- Nur mittelmäßige Power
- Teuer

- Extrem leicht
- Tolles Handling
- Griffband dabei, muss aber selbst gewickelt werden
- Ohne Griffband quasi nicht spielbar
- Power könnte besser sein

- Klassischer Allrounder
- Schicke Optik
- Vergleichsweise günstig
- Leichte Vibrationen spürbar

- Gute Power
- Schönes Design
- Teuer

- Guter Allrounder
- Ordentliche Power bei gutem Handling
- Könnte noch etwas griffiger sein

- Guter Allrounder
- Erlaubt sich keine echten Schwächen
- Fühlt sich schwerer an als er ist
- Power könnte dafür noch besser sein

- Extrem leicht
- Gut in Handling und Präzision
- Hat dank kopflastiger Balance auch Power
- Für manche vielleicht zu leicht
- Dünner Griff
- Teuer

- Gute Power
- Lässt sich trotzdem noch gut manövrieren
- Angenehmer Griff
- Das ganz große Highlight fehlt


- Ausreichend Power
- Guter Griff
- Insgesamt recht schwer
- Kein so gutes Handling

- Günstig
- Ordentliche Power
- Schwer
- Mäßiges Spielgefühl

- Power ist in Ordnung
- Günstig
- Gewöhnungsbedürftiger Griff
- Etwas klobig
- Wenig handlich

- Guter Allrounder für Einsteiger
- Günstig
- Griff ist etwas rutschig
- Leicht unruhiges Spielgefühl

- Ordentliche Schläger aus Carbon
- Zusätzliche Overgrips
- Markenschläger sind immer noch besser
- Bälle quasi nicht brauchbar

- Schläger mit solidem Handling für ihr Gewicht
- Recht schwere Schläger
- Bälle flattern schnell

- Sehr günstig
- Sehr schwere Schläger
- Etwas zu leichte Bälle

- Schläger sehr gewöhnungsbedürftig
- Schlechter Grip
- Bälle nicht robust
- Optik und Verarbeitung wirken billig
Badmintonschläger im Test: Welcher Schläger passt zu mir?
Auf den ersten Blick sehen sich die meisten Badmintonschläger ziemlich ähnlich. Schaut man aber genauer hin, so erkennt man kleine, aber feine Unterschiede, die letztendlich jeden Schläger einzigartig machen.
Anfänger müssen sich mit solchen Details eher weniger beschäftigen. Da kommt es mehr darauf an, die Technik zu lernen, den Federball konstant sauber zu treffen und einfach Spaß zu haben. Und dafür muss es nicht gleich ein über 100 Euro teurer Schläger aus Graphit mit Feinabstimmung für Angriffsspieler sein.

Für die meisten Anfänger wird ein ganz günstiger Stahlschläger in den ersten Wochen zwar völlig in Ordnung sein, unsere Erfahrung hat aber gezeigt: Schon im niedrigen Preissegment um die 30 Euro findet man solide, leichte Markenschläger aus Carbon, die doch deutlich mehr Spaß machen. Oft sind diese Modelle als Allrounder ausgelegt und damit eine sichere Wahl für die ersten Monate.
Für jeden Spieler ist ein anderer Schläger ideal
Hat man mehr Erfahrung gesammelt und den ein oder anderen Badmintonschläger probegespielt, bekommt man schnell ein Gefühl dafür, welche Schlägereigenschaften am besten zum eigenen Spielstil passen. Dann kann man sich gezielt weiter umschauen. Wirklich wichtig wird die Abstimmung der Rackets aber erst bei Fortgeschrittenen oder Profis. Hier kann der ideale Schläger letztendlich den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten.
Material
Das Material ist ein erster guter Indikator dafür, ob man es mit einem hochwertigen Badmintonschläger zu tun hat. Gerade die sehr günstigen Modelle bestehen oft aus Stahl und sind dementsprechend schwer und unhandlich. Einziger Pluspunkt von Stahl ist die hohe Robustheit, die sich auszahlen kann, wenn man mit Kindern spielt. Jeder, der auch nur ein wenig regelmäßiger oder ernsthafter spielen möchte, sollte aber lieber auf einen Carbonschläger zurückgreifen.

Unter den Rackets aus Carbon trifft man auf die verschiedensten Materialmischungen. Da wir an dieser Stelle keine Chemiestunde abhalten möchten, sei nur so viel gesagt: Häufig wird etwa High Modulus Graphit verwendet, ein leichtes und zugleich ziemlich steifes Carbon. Damit ist es möglich, robuste Schläger herzustellen, die trotzdem schön leicht und handlich und ohne großen Kraftaufwand spielbar sind.
Gewicht
Einhergehend mit dem Material ist fast immer auch das Gewicht. Badmintonschläger aus Stahl bewegen sich meist im Bereich von 100 bis 120 Gramm, während Carbonschläger ungefähr zwischen 70 und 95 Gramm angesiedelt sind. Leichter muss zwar nicht unbedingt für jeden besser sein, aber die Tendenz zeigt: Mit Schlägern zwischen rund 75 und 90 Gramm kommen die meisten Spieler am besten klar. Bei schwereren Rackets zeigen sich zunehmend Schwächen im Handling, leichteren hingegen fehlt irgendwann ausreichend Schwungmasse für wirklich harte Schläge.
Leichte Schläger bieten gutes Handling
Im Test hat sich gezeigt, dass selbst Anfänger oder weniger geübte Spieler schon relativ sensitiv sind, was das Schlägergewicht angeht. 4 bis 5 Gramm mehr oder weniger sorgen direkt für ein anderes Spielgefühl. Daher ist das Gewicht eines der wenigen Merkmale, das wirklich für alle Spielstärken relevant ist. Gerade für den Freizeitsport oder lockeres Federballspielen fühlen sich leichte Badmintonschläger besonders angenehm an, da man nicht so viel Kraft aufwenden muss, um den Schläger zu manövrieren und zu beschleunigen.
Balance
Unterschiede gibt es auch darin, wie sich das Schlägergewicht verteilt. Die Balance eines Badmintonschlägers lässt sich ganz einfach herausfinden, indem man ihn auf eine dünne Kante legt und den Balancepunkt findet, an dem das Racket ruhig liegen bleibt und zu keiner Seite mehr herunterfällt. Dann misst man den Abstand vom Balancepunkt zum Griffende. Je höher der Wert, desto kopflastiger ist ein Racket. Mehr Gewicht am Kopf bedeutet logischerweise mehr Schwungmasse und dementsprechend kraftvollere Schläge. Im Gegenzug steht ein niedrigerer Wert für Grifflastigkeit. Solche Schläger haben ihre Stärken eher im Handling.
Schläger mit Balancepunkten von rund 29 Zentimeter und darunter gelten als grifflastig, von 29 bis 30 Zentimeter ist die Balance ausgewogen. Alles darüber bedeutet immer größer werdende Kopflastigkeit. Diese Werte resultieren allerdings aus den Messungen der Hersteller ohne Besaitung, weshalb wir bei unserem Balancetest stets etwas größere Werte ermittelt haben, da wir nur bereits besaitete Badmintonschläger im Test hatten.
Griff
Als Verbindungspunkt von Spieler und Schläger ist der Griff natürlich eine wichtige Komponente. Dabei kommt es im Wesentlichen auf zwei Aspekte an: Die Griffigkeit an sich und die Dicke. Geliefert werden Badmintonschläger in der Regel erst einmal nur mit einem Basisgriffband. Für gelegentliches und lockeres Spiel bietet das normalerweise genug Grip, allerdings lohnt es sich schon bei etwas regelmäßigeren Einsätzen, einen zusätzlichen Overgrip darüber zu wickeln. Der bietet mehr Halt, dämpft Vibrationen und schafft generell ein besseres Gefühl für den Schläger. Manchmal ist im Lieferumfang einer dabei, es gibt sie aber auch online an allen Ecken und Enden für wenig Geld zu kaufen.
Ein zusätzliches Griffband lohnt sich fast immer
Bleibt noch das Problem mit der Dicke: Oft sind Badmintonschläger nur mit Basisband zu dünn. Als Faustregel für die richtige Griffdicke gilt, dass die Finger im Standardgriff nicht an den Handballen anstoßen sollten. Auch da hilft ein Overgrip: Je nachdem, wie eng man ihn wickelt, lässt sich der Griff unterschiedlich dicker machen.
Flexibilität
Eine Komponente, die sich auf den ersten Blick kaum unterscheiden lässt, ist die Flexibilität des Schafts. Moderne Materialen wie Graphit ermöglichen unterschiedlich steife Schäfte, die einen Einfluss auf das Spiel nehmen – obwohl sie äußerlich genau gleich aussehen. Insbesondere Anfängern fällt es in der Regel mit einem flexiblen Schaft leichter, mehr Geschwindigkeit zu generieren. Der Grund dafür ist der sogenannte »Peitscheneffekt«: Der Schläger schwingt beim Schlag besser mit und verleiht dem Federball so mehr Momentum.
Je steifer der Schaft, desto weniger Peitscheneffekt wird erzielt und desto mehr Kraft benötigt der Spieler, um den Ball auf die gleiche Geschwindigkeit zu beschleunigen. »Stiffe« Badmintonschläger haben aber auch ihren Vorteil: Weniger Bewegung im Schläger erlaubt bessere Ballkontrolle und höhere Präzision. Einsteiger und schwächere Spieler profitieren also mehr von hoher Flexibilität im Schaft, während für Profis oder kräftige Spieler eher ein steifer Schaft geeignet ist.
Schlägerkopf und Besaitung
Für den Schlägerkopf gibt es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Formen: Klassisch oval und isometrisch. Isometrische Schläger sind insbesondere für Anfänger oder weniger Fortgeschrittene eine gute Wahl, da der Sweetspot – also der perfekte Treffpunkt – beträchtlich vergrößert wird. So hat man im Vergleich zu ovalen Badmintonschlägern deutlich weniger unsaubere Treffer. Freunde ovaler Schlägerköpfe versprechen sich hingegen ein wenig mehr Power – sofern man den Federball denn sauber trifft.

Zum Kopf gehört natürlich auch die Besaitung. Profis lassen sich ihre Schläger extra mit gewünschten Saiten bespannen, für Hobbyspieler ist das aber nicht nötig. Deshalb haben wir alle Badmintonschläger nur mit der Werksbesaitung getestet. Hersteller geben oft eine maximale Bespannungshärte an, die meist im Bereich von 10-13 Kilogramm liegt. Eine genaue Angabe über die Härte der Werksbesaitung bekommt man hingegen nicht immer, die meisten Schläger sollten aber mit etwa 9-10 Kilogramm bespannt sein. Für Einsteiger und Fortgeschrittene passt das gut, Profis bevorzugen oft eine noch härtere Bespannung.
Mit einem Markenschläger macht man kaum etwas falsch
Insgesamt waren sieben Personen mit ganz unterschiedlicher Spielstärke am Test beteiligt, vom Anfänger über den Hobbyspieler bis zum Vereinsspieler. So bekamen wir so aussagekräftige Hinweise darüber, welcher Schläger für welchen Spielertyp gut geeignet ist. Letztendlich ergaben sich einheitliche Tendenzen – manche Badmintonschläger begeisterten durchwegs, während andere eher die »graue Maus« blieben.
Trotzdem muss man sagen, dass uns zumindest unter den Markenschlägern kein Racket im Test wirklich enttäuscht hat. Oft sind die Unterschiede – besonders für unerfahrenere Spieler – marginal, daher macht man gerade als Anfänger oder Gelegenheitsspieler bei keinem Markenmodell wirklich etwas falsch. Es lohnt sich also definitiv, auch die Rackets unter »Außerdem getestet« anzuschauen, denn man darf nicht vergessen: Der passende Badmintonschläger kann für jeden ein anderer sein, je nach Spielstil, Eigenschaften oder Budget.
Unser Favorit: Yonex Nanoflare 170LT
Dank einer tollen Mischung aus Handling und Härte ist der Yonex Nanoflare 170LT unser Favorit. Zwar ist der Schläger immer noch ziemlich leicht, dank seiner gewissen Kopflastigkeit und dem flexiblen Schaft überträgt er aber auch ordentlich Power in den Federball. Damit ist er prädestiniert für Allrounder oder Einsteiger, die noch dabei sind herauszufinden, welcher Schläger letztendlich der ideale sein könnte.

Vom Schläger der vermutlich bekanntesten Badminton-Marke überhaupt haben wir uns einiges erwartet – und wurden nicht enttäuscht. Beim Auspacken gibt es gleich die erste positive Überraschung: Der Badmintonschläger befindet sich in einer schicken, schwarzen Transporttasche. Griffbänder sind keine dabei, dafür ist der Griff wenigstens dick genug, um notfalls auch ohne Overgrip zu spielen. Da der Grip selbst zwar okay, aber nicht perfekt ist, lohnt es sich dennoch, über ein zusätzliches Griffband nachzudenken.
Der besaitete Schläger wiegt 82 Gramm und zählt damit klar zu den leichteren Kandidaten im Test. Als Materialien verwendet Yonex am Schaft Graphit, der restliche Rahmen besteht aus einer Mischung aus Graphit, Nanocell NEO und High Modulus Graphit. Gute Voraussetzungen also für ein langes Leben, sofern man das Racket pfleglich behandelt.
Dann ging es auch schon in den Praxistest. Um es vorweg zu nehmen: Der Nanoflare 170LT kam bei allen Spielern gut an und das überraschte uns nicht. Als recht leichter Badmintonschläger schwingt er sich natürlich angenehm, was besonders den unerfahrenen Testpersonen auffiel. Dementsprechend begeistert der Yonex im Handling. Auch die Power ist in Ordnung, wobei man hier bedenken sollte, dass etwas schwerere Rackets naturgemäß noch ein bisschen mehr Schlagkraft generieren können.
Allerdings tut Yonex etwas dafür, dass diese kleine Schwäche in Sachen Power so gut wie möglich ausgemerzt wird. Unserer Messung zufolge ist der Schläger leicht kopflastig, was die Schwungmasse am Kopf ein wenig erhöht. Außerdem hat man den Schaft sehr flexibel konstruiert, denn hohe Flexibilität unterstützt die Schlaggeschwindigkeit gerade bei Anfängern. Dafür muss der Spieler allerdings auf das letzte bisschen Präzision verzichten, die man nur mit einem steiferen Schaft bekommt.
Dank dieser Abstimmung fühlt sich die Schlaghärte in den allermeisten Situationen absolut ausreichend an – zumindest, solange man kein Profi ist. Einsteigern kommt hier übrigens auch der isometrische Schlägerkopf zugute, der aufgrund des größeren Sweetspots insgesamt mehr Fehler verzeiht. Bespannt werden kann das Racket mit maximal 11,5 Kilogramm Spannung, auch das ist gut.
Für Einsteiger, Gelegenheitsspieler oder etwas fortgeschrittene Allrounder ist der Yonex Nanoflare 170LT eine ausgezeichnete Wahl. Er macht sich in allen Spielsituationen gut und hat keine wirklichen Schwächen. Nur kompromisslose Angriffsspieler werden sich vielleicht noch mehr Power beim Drive oder Smash wünschen.
Alternativen
Unser Favorit ist eine gute Wahl für die meisten – aber eben nicht für jeden. Daher haben wir hier noch einige Alternativen, nicht nur für Allrounder, sondern auch für Angriffsspieler und Sparfüchse. Und auch unter »Außerdem getestet« finden sich noch spannende Schläger, die für den eigenen Stil oder das momentane Niveau vielleicht genau das Richtige sind.
Noch leichter: Victor Thruster Light Fighter 30 F
»Je leichter, desto besser« – das ist ein weit verbreitetes Credo unter Badminton-Einsteigern. Und tatsächlich fühlen sich die meisten Anfänger, aber auch viele fortgeschrittene Spieler, mit superleichten Rackets am wohlsten, denn sie spielen sich angenehm, ohne großen Kraftaufwand und sind sehr mobil. All jenen Spielern möchten wir den nur 76 Gramm »schweren« Victor Thruster Light Fighter 30 F ans Herz legen.

Der Light Fighter kommt leider ohne Schlägertasche und besteht aus High Modulus Graphite, einem unter Badmintonschlägern bewährten Material, das sich durch große Verwindungssteifigkeit und damit Robustheit bei kleinem Gewicht auszeichnet. Dass auch die Verarbeitung passt, ist da keine Überraschung. Unser Testmuster kam in farbenfrohem Design, nämlich in Blau und Schwarz mit kleineren weißen und grünen Elementen.
Zu den technischen Daten: Wie bereits angesprochen, wiegt der bespannte Schläger, der laut Hersteller übrigens mit bis zu 12,5 Kilogramm besaitet werden darf, federleichte 76 Gramm. Dabei ist seine Balance klar kopflastig ausgerichtet, der Schaft ist laut Hersteller flexibel. Eine vielversprechende Kombination, wie unser Test zeigte: Denn dabei kommt ein Badmintonschläger heraus, der aufgrund seines geringen Gewichts stets angenehm zu manövrieren ist, aber dabei dank der Kopflastigkeit und dem flexiblen Schaft, der es Anfängern erleichtert, einen »Peitscheneffekt« zu erzielen, doch eine überraschende Power in die Schläge überträgt. Natürlich kommt die Schlagkraft nicht an die eines Babolat X-ACT 85XF heran, aber das muss sie auch gar nicht, denn die Kernkompetenz eines so leichten Schlägers ist und bleibt das ausgezeichnete Handling.
Ein wenig Handlungspotenzial sehen wir nur am Griff: Der ist mit dem Basisgriffband zwar rutschfest genug, aber aufgrund der relativ geringen Dicke (8,2 Zentimeter bei unserem Testmuster) empfiehlt es sich durchaus, noch einen Overgrip darüber zu wickeln.
Insgesamt hat uns der Victor Light Fighter 30 F in seinen Spieleigenschaften ziemlich an unseren Testsieger aus dem Hause Yonex erinnert. Wer auf besonders leichte Schläger mit dennoch beachtlicher Power steht, kann hier quasi frei zwischen beiden wählen – und bekommt auf jeden Fall einen hervorragenden Badmintonschläger.
Für Angriffsspieler: Babolat X-ACT 85XF
Wer Wert auf absolute Härte in den Schlägen legt, ist beim Babolat X-ACT 85XF richtig. Der ist quasi das Gegenstück zum Testsieger von Yonex oder der Leichtgewichts-Empfehlung von Victor: Er bringt etwas mehr Gewicht auf die Waage, liefert dafür aber ordentlich Power. Trotzdem liegt der Schläger sehr angenehm in der Hand und lässt sich noch solide bewegen.

Bekanntheit erlangte der französische Schlägerhersteller Babolat vor allem durch seine Partnerschaft mit einem der erfolgreichsten Tennis-Profis unserer Zeit, Rafael Nadal, der seit Beginn seiner Karriere auf Babolat-Rackets schwört. Dass Babolat aber auch im Bereich Badminton eine gute Figur macht, beweist der X-ACT 85XF.
Mit stolzen 92 Gramm hat der Babolat bei uns eingewogen, damit zählt er zu den schwersten Badmintonschlägern im Test, die aus High Modulus Graphit oder einer anderen Carbonvariante bestehen. Schwungmasse für harte Schläge ist also definitiv vorhanden, dazu kommt seine leicht kopflastige Balance, die diesen Effekt noch verstärkt.
Wir haben im Test zwar keine Geschwindigkeitsmessung gemacht, sind uns aber sicher: Der X-ACT 85XF hätte hier mindestens das Treppchen belegt und sehr wahrscheinlich sogar gewonnen, denn Smashes schlagen geradezu im gegnerischen Feld ein. Zur hohen Geschwindigkeit trägt im Übrigen auch der flexible Schaft bei. So wird der Peitscheneffekt noch vergrößert und maximaler Speed erzeugt.
Die Vorteile sind also klar – aber wie macht sich ein so schwerer und noch dazu leicht kopflastiger Schläger im Handling? Die Antwort: Nicht so schlecht, wie man vielleicht denken würde. Tatsächlich fühlt sich das Racket im Spiel nicht ganz so schwer an, wie es die Waage anzeigt. Dementsprechend hat man auch eher selten das Gefühl, dass der X-ACT zu träge ist, um auf überraschende Bälle zu reagieren. Klar, an die hervorragende Mobilität eines Yonex Nanoflare 170LT kommt er nicht heran, aber in Anbetracht seiner Eigenschaften macht er sich wirklich ordentlich.
Woran dieses Gefühl liegt? Wir können es rational gar nicht so genau begründen. Eine Rolle wird aber sicherlich der Griff spielen, der beste Kontrolle über den Schläger gewährt. Der Overgrip bietet erstklassigen Halt, viel Gefühl für den Schläger selbst und macht obendrein den Umfang auch für Spieler mit größeren Händen dick genug.
Harte Schläge kommen natürlich nur gut an, wenn sie perfekt übertragen werden. Dafür sorgen die isometrische Kopfform mit größerem Sweetspot sowie die ca. 10 Kilogramm starke Babolat I-Feel 70 Bespannung. Als maximale Besaitungshärte sind übrigens 12 Kilogramm zugelassen.
Der Babolat X-ACT 85XF ist also gemacht für Spieler, die gut und gerne hart schlagen und angreifen. Das schließt Anfänger nicht grundsätzlich aus, aber bei dem stattlichen Preis sollten sich Einsteiger vielleicht zweimal überlegen, ob man sich gleich auf ein so teures und spezifisches Racket »festlegen« will. Spaß macht es aber auf jeden Fall!
Solider Allrounder: Wilson Blaze 370
»Wahre Schönheit kommt von innen« – so lautete unser Fazit nach der ersten Spielrunde mit dem Wilson Blaze 370. Der Hintergrund: Der Badmintonschläger spielt sich in allen Belangen wirklich angenehm, hat uns aber optisch zunächst nicht so gut gefallen. Eine kleine Umfrage in der Redaktion ergab schließlich, dass es doch einige Menschen gibt, denen das schwarz-türkise Design gefällt. Okay, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und so wollen wir uns lieber auf die »inneren Werte« des Schlägers konzentrieren. Und die haben uns überzeugt: Der Blaze 370 ist ein guter Allroundschläger zu einem fairen Preis.

Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Wilson dürfte vielen Sportfans schon über den Weg gelaufen sein. So stattet Wilson momentan die amerikanischen Profiligen NBA und NFL mit Bällen aus, im Schlägerbereich findet man das markante rote W häufig auf Tennisschlägern. Aber auch Badminton ist im Portfolio – und wie sich beim Blaze 370 zeigt, bekommt man auch hier gute Qualität.
An der Verarbeitung des Blaze 370, der übrigens aus Carbon hergestellt ist, gibt es nichts zu meckern. Offenbar ist das Racket nur in dem eingangs beschriebenen, »streitbaren« schwarz-türkisen Design erhältlich – ob man es liebt oder hasst, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auffällig ist außerdem das weiße Griffband, das beim Spielen ausgezeichneten Grip verleiht und – gerade im Vergleich zu anderen Schlägern ohne extra Griffband – Vibrationen effektiv dämpft. Kleiner Nachteil: Weiße Griffbänder tendieren naturgemäß bei häufiger Benutzung dazu, dunkle Flecken anzusetzen.
Auf dem Markt trifft man – so zumindest unser Gefühl – in der Mehrzahl auf kopflastige Badmintonschläger. Nicht so der Blaze 370: Die 88 Gramm Gesamtgewicht sind eher grifflastig abgestimmt, sodass man das Gefühl hat, einen etwas leichteren Schläger zu spielen. Das fühlt sich nicht nur angenehm an, sondern verbessert auch das Handling.
Dennoch kommen auch harte Schläge – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht zu kurz. Dazu trägt der flexible Schaft bei, dank dem sich mehr »Peitscheneffekt« erzielen lässt, wodurch die Bälle etwas effektiver beschleunigt werden. So ist der Wilson Blaze 370 ein echter Allrounder, der in keiner Spielsituation Schwächen zeigt. Besaitet werden darf das Racket mit maximal 11,8 Kilogramm Härte, Wilson empfiehlt zwischen 8,2 und 10,4 Kilogramm.
Bei Amazon gibt es den Blaze 370 im Bundle mit ein paar Plastikbällen von Carlton. Auch die haben wir getestet, allerdings sind sie nicht besonders hochwertig: Der Kopf lässt sich leicht eindrücken, das »Federkleid« verformt sich ebenso schnell. So taugen sie höchstens als Notfallbälle.
Wir beenden den Test des Wilson Blaze 370 mit einem guten Gefühl. Als solider Allrounder zu einem fairen Preis eignet sich das Racket nicht nur für eben solche »Allroundspieler«, sondern auch gut für ambitionierte Anfänger, die erst einmal nicht allzu viel Geld ausgeben wollen und noch herausfinden müssen, welche Schlägerabstimmung am besten zum Spielstil passt.
Gut und günstig: Victor Ultramate 6
Vor allem für Anfänger muss es nicht gleich ein teures Racket sein, denn es gibt auch sehr ordentliche, günstige Markenschläger. Einer davon ist der Victor Ultramate 6. Er ist robust, aber trotzdem nicht zu schwer und eignet sich so perfekt zum Hereinschnuppern. Auch interessant: Es gibt ihn auch im Set. Dann bekommt man gleich zwei Schläger sowie drei Bälle zu einem immer noch sehr fairen Preis. Ideal also, um Kinder im heimischen Garten ans Badminton oder Federball heranzuführen.

Daher haben wir uns den Ultramate 6 gleich als ganzes Set geholt. Unsere Erwartungen an das Marken-Set waren also durchaus höher als bei ähnlicher Konkurrenz aus Fernost – und wir wurden nicht enttäuscht. In der blauen Tasche mit durchsichtiger Oberseite befinden sich zwei Badmintonschläger und eine Dose mit drei Bällen. Das fast schon wichtigste Feature dabei: Die Dose! So lassen sich die Bälle gut und sicher transportieren, ohne dass sie von der Tasche eingedrückt werden, was leider bei so manchem, günstigeren Set der Fall war.
Schläger wie Bälle sind gut verarbeitet – klar, Profiniveau darf man von einem solchen Set nicht erwarten, aber für den aufgerufenen Preis kann man sich nicht beschweren. Ein wenig störend ist nur der recht starke Chemiegeruch, der vom Griff der Schläger ausgeht und selbst am Ende des Testzeitraums zwar schwächer, aber noch nicht komplett verflogen war.
Die Schläger bestehen aus Carbon und Aluminium und machen einen robusten Eindruck, was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Mit 92 bzw. 90 Gramm Gesamtgewicht gehören sie im kompletten Testfeld zwar eher zu den schwereren Kandidaten, aber unter den günstigen Sets brachte kein anderes Modell weniger auf die Waage. Die zwei Gramm Abweichung bei den beiden Schlägern sind übrigens durchaus normal.
Im Praxistest machte sich das gegenüber den anderen Sets geringe Gewicht sofort positiv bemerkbar. Fühlen sich andere Badmintonschläger jenseits der 100 Gramm oft etwas schwerfällig an, erfreut man sich beim Ultramate 6 an deutlich besserem Handling. Dabei spielt auch der sehr ordentliche Grip eine Rolle. Obwohl kein zusätzlicher Overgrip dabei ist, hat man nie das Gefühl, dass der Schläger in der Hand verrutschen könnte.
Schnelle Drives und harte Smashes sind nicht zuletzt wegen der leicht kopflastigen Balance ebenfalls kein Problem. Möchte man auf hohem Niveau jammern, so könnte man sich statt der ovalen Schlägerkopfform eine isometrische wünschen, die den Sweetspot größer macht und so gerade Anfängern entgegenkommen würde. Insgesamt erlauben sich die Schläger aber in keiner Disziplin wirkliche Schwächen, wobei man fairerweise sagen muss, dass teurere Einzelschläger gerade in den Details noch etwas besser performen.
Gute Bälle sind mindestens genauso wichtig
Fehlt nur noch das Statement zu den drei Nylonbällen. Kurzum: Es sind von allen Sets mit Abstand die besten Bälle – auch wenn sie nicht perfekt sind. Durch die bereits angesprochene Dose kamen sie in makelloser Form bei uns an und änderten diesen auch nach einigen Teststunden nicht. Wo fast alle anderen Bälle Dellen davontrugen, blieb hier alles in Form. Das Resultat sind beständige und leicht berechenbare Flugeigenschaften. Dank der soliden Korkbasis haben kraftvolle Schläge eine gute Länge – viele andere Bälle waren dafür schlicht zu leicht.
Erst nach einigen Teststunden sowie gelegentlichen Mishits erkannten wir leichte Risse im Nylon. Solche Gebrauchsspuren lassen sich aber gerade beim Outdoor-Spiel mittelfristig kaum vermeiden.
Damit ist der Victor Ultramate 6 nicht nur als günstiger Einzelschläger, sondern auch im Set empfehlenswert. Okay, wir hatten einige Badmintonschläger im Test, die dem Ultramate in Sachen Power oder Handling überlegen sind, aber die kosten eben auch das Dreifache. Gerade Einsteiger oder Familien mit Kindern bekommen hier deshalb ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein solides Fundament, auf dem sich die spätere Badminton-Karriere aufbauen lässt.
Außerdem getestet
Langning 8U Hornet
Der Langning 8U Hornet hat uns einige Rätsel aufgegeben. Über den Hersteller findet man im Internet fast nichts heraus, die Homepage, die auf dem Cover des Badmintonschlägers steht, existiert nicht. Dazu ein nur 62 Gramm(!) leichter, komplett schwarzer Carbon-Rahmen, der am Schaft etwas eckig ist und der laut Amazon-Produktbeschreibung »mit einem 11,3 kg Kabel« geliefert wird? Okay, die Vorstellung, dass man beim Spielen ein riesiges, schweres Kabel hinter sich her zieht, ist einfach zu lustig, um sie unerwähnt zu lassen – in Wahrheit handelt es sich hier aber um eine schlechte Übersetzung, denn mit den 11,3 Kilogramm ist die Besaitungshärte gemeint.
Der besaitete Schläger bringt dann insgesamt 67 Gramm auf die Waage. So ist er aber noch nicht spielbereit, denn der Griff kommt ohne jegliches Griffband – also sehr dünn und völlig glatt. Zum Glück liegt ein Griffband samt Protective Tape bei, sodass man nach einigem Wickeln, das übrigens auch für Anfänger ganz gut machbar ist, endlich loslegen kann. Und jenes Griffband hat in unserem Test auch gleich für Diskussionen gesorgt. Ob man die spezielle Wellenform nun als angenehm oder störend empfindet, ist letztendlich Geschmackssache. Wer den »Wave Grip« aber gar nicht mag, muss sich um ein zusätzliches Griffband bemühen.
Samt Griffband wiegt der 8U Hornet nun schon rund 74 Gramm, was aber immer noch federleicht ist. Naturgemäß spielen sich solch leichte Rackets sehr angenehm und haben ihre Stärken vor allem im Handling – und da ist auch der Langning keine Ausnahme. Im Gegenzug muss man allerdings relativ kräftig schlagen, um den Ball gut zu beschleunigen. Und selbst dann erreicht man natürlich nicht die Power, die man mit einem 15 Gramm schwereren Schläger generieren würde, daran ändert auch die extrem kopflastige Balance (Balancepunkt bei rund 34 Zentimetern!) nicht so viel.
Insgesamt ist der Langning 8U Hornet also ein echter Exot, der für experimentierfreudige Spieler aber durchaus eine Überlegung wert ist.
Oliver Dual Tec
Mit seinem schicken, grau-goldenen Design macht der Oliver Dual Tec einen hervorragenden ersten Eindruck. Man könnte meinen, der rund 40 Euro teure Badmintonschläger würde locker das Doppelte kosten. Eigentlich handelt es sich hier aber um einen Schläger für Einsteiger oder Allrounder: 88 Gramm Gewicht, eine ausgewogene Balance und mittlere Flexibilität im Schaft versprechen, dass quasi jeder Spieler einigermaßen gut mit diesem Schläger zurecht kommt – und dass das Racket selbst auch einigermaßen gut mit jeder Spielsituation zurecht kommt. Man bekommt also einen Mittelweg zwischen Mobilität und Power in den Schlägen – das war auch der Konsens in unserem Praxistest.
Beim Material gibt der Hersteller »HybridCarbon« an – eine Mischung aus dem verbreiteten High Modulus Graphite und »Meta Carbon Tech«. Der Griff ist so wie er ist bereits relativ dick, ein zusätzliches Griffband ist daher kein Muss, kann aber auch nicht schaden, vor allem weil das Racket Vibrationen nicht ganz so gut dämpft, wie das bei einigen teureren Badmintonschlägern der Fall ist. Die vom Hersteller empfohlene Besaitung liegt zwischen acht und neun Kilogramm.
Am Ende steht hier ein durch und durch solider Badmintonschläger, mit dem man auf jeden Fall nichts falsch macht. An unseren Empfehlungen schrammt der Oliver Dual Tec nur deshalb vorbei, weil die Konkurrenz aus der gleichen Preisklasse – namentlich Wilson Blaze 370 und Victor Ultramate 6 – uns noch einen Tick mehr überzeugt hat.
Carlton Powerblade Superlite 2.0
Der Carlton Powerblade Superlite 2.0 ist der Nachfolger des Powerblade Superlite, der nach wie vor online sehr beliebt ist, in unserem Test im Jahr 2020 allerdings nicht ganz überzeugen konnte. Umso gespannter waren wir nun auf den Nachfolger.
Und bereits beim Auspacken sind wir freudig überrascht: Das Design, nun in knalligem Gelb und Schwarz, vermittelt einen frischen und modernen Eindruck. Noch dazu fällt sofort auf, dass Carlton den Schläger mittlerweile nicht mehr mit bereits aufgewickeltem Griffband mit Wellen liefert, sondern nur noch auf ein Basisgriffband setzt. Gerade weil sicher nicht jeder die Wellen mag, ist das in unseren Augen eine gute Entscheidung. So muss man im Zweifel nichts wegwerfen und kann sich bei Bedarf für wenig Geld sein Lieblingsgriffband dazukaufen.
Ansonsten ist der Powerblade Superlite 2.0 mit nun 88 Gramm etwas leichter geworden, dafür aber einen Zentimeter länger und kommt außerdem mit kopflastiger Balance, beim Vorgänger war die noch ausgewogen. Das macht das Spiel ein wenig dynamischer und auch schlagkräftiger – genau das hatten wir beim Vorgänger noch bemängelt. Zur möglichen Besaitungshärte haben wir online unterschiedliche Angaben zwischen 12 und 13,5 Kilogramm gefunden, zur Flexibilität des Schafts gibt es gleich gar keine Information.
Insgesamt ist Carlton mit dem Powerblade Superlite 2.0 ein gutes Update gelungen, auch wenn der Schläger um einiges teurer als sein Vorgänger ist. Für dessen Preis hätte es vielleicht für eine Empfehlung gereicht, aber auch so macht man mit dem Powerblade Superlite 2.0 unterm Strich keinen schlechten Deal.
Karakal BN 60
Als »leichtestes Badmintonracket der Welt« wird der Karakal BN60 beworben. Zum Release des Schlägers mag das so gewesen sein, mittlerweile findet man vereinzelt noch leichtere Modelle. Nichtsdestotrotz: Die »60« im Namen beschreibt tatsächlich das Gewicht, denn der Rahmen allein wiegt gerade mal 60 Gramm. Mit Bespannung und extra Griffband kommt unser Testmuster dann auf 74 Gramm, was immer noch ultraleicht ist. Möglich gemacht wird das geringe Gewicht durch Fast Fibre Carbon Gel.
Solch leichte Badmintonschläger zeichnen sich typischerweise durch hervorragendes Handling und ein angenehmes Spielgefühl aus, da ist auch der Karakal keine Ausnahme. Im Spiel mit dem BN60 spürt man kaum, dass man ein Racket in der Hand hält – bis man zum Beispiel plötzlich einen Ball direkt auf den Körper serviert bekommt, kaum noch reagieren kann, und man schließlich selbst verwundert ist, dass der Schläger noch rechtzeitig in Position kommt und den Ball retourniert. Gerade für Doppelspieler – wo es auf gutes Handling und schnelle Reaktionen ankommt – sind Badmintonschläger wie der Karakal eine echte Waffe!
Das tolle Handling bezahlt man naturgemäß mit nur mittelmäßiger Power. Der Karakal lässt sich zwar angenehm beschleunigen, dennoch kriegt man nicht die gleiche Wucht wie mit einem 10-20 Gramm schwereren Racket, daran ändert auch die kopflastige Balance nichts.
Mit dem roten Griffband liegt der Schläger stets gut in der Hand. Die maximale Besaitungshärte beträgt stolze 13,6 Kilogramm – toll für Freunde von hart besaiteten Rackets.
So ist der Karakal BN60 eine gute Wahl für alle, die einen besonders leichten Badmintonschläger suchen. Er spielt sich wirklich angenehm, was besonders für Einsteiger und Freizeitspieler wichtig sein dürfte, ist je nach Spielstil aber auch für Fortgeschrittene gut geeignet. Der einzige wirkliche Wermutstropfen ist der vergleichsweise hohe Preis von rund 100 Euro.
Talbot Torro Isoforce 9051.8
Der Talbot Torro Isoforce 9051.8 ist quasi der große Bruder des bereits getesteten Isoforce 951.8 aus gleichem Haus. Äußerlich macht der 9051.8 – wie von Talbot Torro gewohnt – einen top Eindruck. Hier trifft gute Verarbeitung auf ein schickes, edel wirkendes Design mit schwarzen, grauen und gelben Elementen – da bekommt man gleich Lust zu spielen!
Riesig sind die technischen Unterschiede zum 951.8 indes nicht. Das verwendete High Modulus 40t Graphite ist noch etwas robuster, außerdem ist die Balance des 9051.8 nun etwas zum Schlägerkopf verlagert worden, was der Schlaghärte zugutekommen soll. Gewichtstechnisch spielen beide in einer ähnlichen Liga, unser Testmuster wog mit 89 Gramm ein.
Im Spiel macht der Isoforce 9051.8 einen durchweg guten Eindruck. Sein Gewicht in Verbindung mit der leicht kopflastigen Balance liefert in der Tat gute Power in den Schlägen, allerdings mussten wir auch konstatieren, dass der Unterschied zu anderen, günstigeren Badmintonschlägern der Isoforce-Reihe kaum merklich ist.
Und das führt uns zum Problem des Isoforce 9051.8: Er ist ziemlich teuer. Gerade Hobby- und Freizeitspieler bekommen sowohl bei Talbot Torro als auch bei anderen Herstellern ähnliche Schläger für teilweise deutlich weniger Geld. Wer aber ambitioniert ist und das letzte Quäntchen Qualität herauskitzeln möchte, sollte sich den 9051.8 genauer ansehen.
Babolat Pulsar
Eines gleich vorweg: Mit dem Babolat Pulsar macht man sicher nichts falsch. Der Carbonschläger kommt in einer schönen Tasche und macht auch optisch einen guten Eindruck. In Blau, Grau und Schwarz gehalten wirkt er gegenüber anderen, bunten Rackets eher dezent, aber trotzdem – oder gerade deswegen – schick und wertig.
Der Pulsar ist ein typischer Allroundschläger ohne »extreme« Abstimmung, daher wird so ziemlich jeder gut mit ihm zurechtkommen. 86 Gramm Gewicht, eine leicht grifflastige Balance und ein mittel-flexibler Schaft bieten dem Spieler ein ausgewogenes Verhältnis von viel Power und guter Ballkontrolle. Einziges, kleines Manko für uns: Der Griff ist zwar nicht unbedingt rutschig, »klebt« aber auch nicht so gut an der Hand bzw. bietet uns nicht genug haptisches Feedback. Je nach Geschmack muss man hier eventuell mit einem extra Griffband nachrüsten.
Dennoch bleibt es dabei: Der Babolat Pulsar ist ein guter Schläger zu einem angemessenen Preis. Für eine Empfehlung hat es nur deshalb nicht gereicht, weil der von den technischen Daten vergleichbare Wilson Blaze 370 für uns noch etwas besser in der Hand liegt und ein bisschen günstiger ist.
Victor V-4400
Knapp an den Empfehlungen vorbeigeschrammt ist der Victor V-4400 Magan, der in seinen Eigenschaften und dem Spielverhalten ein bisschen dem Yonex Nanoflare 170LT ähnelt. Geliefert wird der V-4400 in einer schwarzen Tasche, der Schläger selbst ist ebenfalls überwiegend in mattschwarz mit roten und weißen Elementen gehalten. Dank des einwandfreien Grips kann hier auch gut ohne zusätzliches Griffband gespielt werden.
Victor gibt für das Racket 85 Gramm Gewicht an, unsere Waage zeigte aber lediglich 80 Gramm an. Überraschung! Interessanterweise fühlte er sich dennoch für mehrere Personen unabhängig voneinander schwerer an als die Waage sagt – und ja, wir haben ihn mehrfach gewogen. Ein Grund dafür mag die leichte, etwas kopflastige Balance in Verbindung mit der Wave-Magan-Struktur sein, die mehr Stabilität im Rahmen und folglich mehr Kontrolle und bessere Präzision bieten soll.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Markenschlägern im Test ist der Kopf des V-4400 nicht isometrisch, sondern klassisch oval. Das hat einen etwas kleineren Sweetspot zur Folge, dafür soll aber ein wenig mehr Power entstehen. Besaitet ist das Racket mit der Ashaway ZyMax 66 Fire Power, maximal 11 Kilogramm Härte sind hier möglich.
Im Praxistest haben wir eine Weile gebracht, um den V-4400 richtig einzuordnen. Letztendlich erinnert er uns ein wenig an den Yonex Nanoflare 170LT: In den Bereichen Handling und Ballkontrolle macht er eine sehr gute Figur, dabei kommt aber auch die Power nicht zu kurz. So ist der Victor für uns ein eher leichter Allrounder, mit dem viele Spieler gut klarkommen werden. Im Gesamten hat uns der direkte Konkurrent aus dem Hause Yonex einen Tick besser gefallen, aber das ist letztendlich auch Geschmacksache.
Yonex Astrox 22F
Ein durchaus einzigartiger Badmintonschläger ist der Yonex Astrox 22F. Charakteristisch sind vor allem das federleichte Gewicht und die deutliche Kopflastigkeit. Nur 68 Gramm Gesamtgewicht machen den Astrox zum klar leichtesten Schläger im Test, der zweitleichteste brachte schon sechs Gramm mehr auf die Waage. Um den Schläger so weit abzuspecken, hat Yonex den gesamten Rahmen inklusive Griff sehr dünn gehalten. Das sorgt logischerweise für erstklassiges Handling und ein stets angenehmes Spielgefühl, da man – zumindest zum hobbymäßigen Spielen – nie viel Kraft aufwenden muss. Der steife Schaft erleichtert zudem die Ballkontrolle und gibt direktes Feedback.
Damit aber auch harte Schläge gelingen, wird die insgesamt geringe Schwungmasse nun durch eine sehr kopflastige Balance »behoben«. Und das Konzept funktioniert gut! Gerade Spieler, die schwerere Badmintonschläger nicht genügend beschleunigen können, bekommen so mehr Power in ihre Schläge. In der Schlaghärte steht der Astrox also auch schwereren Modellen in kaum etwas nach und kann für gewisse Spielertypen sogar die bessere Wahl für mehr Power sein.
Warum es trotzdem nicht zur Empfehlung gereicht hat? Das hat drei kleine Gründe: Erstens hört sich das geringe Gewicht zwar in der Theorie super an, in der Praxis ist es aber durchaus gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man vorher mit Schlägern zwischen 80 und 90 Gramm gespielt hat. Zweitens ist der Griff zu dünn für die meisten Hände und bietet nicht immer ausreichend Halt. Ein zusätzlicher Overgrip ist daher auch für Hobbyspieler eigentlich Pflicht. Dabei ist leider keiner, weshalb man noch einmal obendrauf zahlen muss – wo wir schon beim dritten Grund wären: dem Preis.
Als Schläger für Einsteiger ist der Astrox 22F daher eher nicht zu empfehlen. Dafür ist er umso interessanter für Spieler, die schon mehr über ihren Spielstil herausgefunden haben und etwa viel Wert auf gutes und leichtes Handling legen.
Talbot Torro Isoforce 1011.8
Vom Spielgefühl erinnert uns der Talbot Torro Isoforce 1011.8 ein wenig an den Babolat X-ACT 85XF – nur quasi in einer Light-Version. Er ist annähernd so kräftig beim Drive und Smash und leistet sich auch im Handling keine großartige Schwäche. Im direkten Vergleich kostet er aber eine ganze Stange weniger Geld.
Mit dem Red Dot Design Award 2018 wirbt Talbot Torro für den Isoforce 1011.8. Und auch wir finden, dass der Badmintonschläger diesen Preis nicht zu Unrecht bekommen hat. Er ist in weiß mit schwarzen und grauen Elementen gehalten, was im Gesamtbild durchaus hübsch aussieht. Was da leider nicht ganz dazu passt, ist das unsauber verklebte Griffband: Das obere Ende steht ein kleines bisschen ab – und den Renzensionen bei Amazon zufolge ist das nicht nur bei unserem Testmuster der Fall gewesen. Beim Spielen stört das freilich nicht, aber es trübt den eigentlich guten, ersten Eindruck ein wenig.
Der Schläger selbst wiegt mit eben jenem Overgrip insgesamt 85 Gramm und besteht aus High Modulus Graphit, verstärkt durch Kevlar. Am Schaft und am Rahmen ist der Isoforce auffällig dünn gehalten, was seinen Luftwiderstand minimieren soll. Er kommt ohne Schlägertasche, nur in einer Plastiktüte.
Mit 85 Gramm könnte man erwarten, man hat es hier mit einem Allrounder zu tun. Ganz falsch ist das nicht, aber für uns hat der Isoforce 1011.8 seine Stärken eindeutig in der Power. Das liegt vor allem an seiner recht starken Kopflastigkeit, dank der man ordentlich Zug in den Ball bekommt. Hinzu kommt, dass das Racket an sich nicht superschwer ist und daneben in seiner Silhouette ziemlich dünn, sodass es sich toll beschleunigen lässt, selbst wenn man nicht so viel Kraft hat.
Der dünne Frame wirkt sich natürlich auch generell beim Handling positiv aus. Hier performen zwar die leichteren Schläger noch ein Tick besser, aber für einen so schlagkräftigen Badmintonschläger darf man sich wirklich nicht beschweren. Dank des mittelsteifen Schafts spürt man außerdem ein gutes Gleichgewicht zwischen Härte und Präzision.
Gut gefallen hat uns darüber hinaus der Griff. Das weiße Griffband tut, was es soll, und wertet das Spielgefühl insgesamt noch einmal auf. Ein bisschen schade ist hier lediglich, dass es schon nach wenigen Teststunden dunkle Flecken von den Händen davontrug.
Eine kleine Besonderheit findet man schließlich noch am Schlägerkopf: die sogenannte »Mega Power Zone« (MPZ). Links und rechts an den Innenseiten des Rahmens fallen die Bohrungen für die Bespannung etwas größer aus, was die Saiten wiederum besser durchschwingen lassen soll. Auch dieser Effekt trägt letztendlich zu mehr Power bei – solange man den Federball mit dem Sweetspot trifft. Bespannt ist der Isoforce übrigens mit der Galaxy Black-Bespannung, maximal sind 10 Kilogramm Härte möglich.
Somit ist der Talbot Torro Isoforce 1011.8 interessant für eine breite Masse an Spielern. Anfänger machen ebenso wenig etwas falsch wie Fortgeschrittene, die auf der Suche nach einem Allroundracket mit gewissem Hang zur Schlaghärte sind. So ist der Isoforce auch eine preiswertere Alternative zum Babolat X-ACT 85XF.
Talbot Torro Isoforce 951.8
Neben dem empfehlenswerten Isoforce 1011.8 hatten wir noch ein anderes Racket aus der Isoforce-Reihe von Talbot Torro im Test, nämlich den Isoforce 951.8. Im Vergleich zu seinem großen Bruder ist der 951.8 etwas günstiger, mit 92 Gramm aber auch schwerer und dementsprechend unhandlicher und träger, ohne dass dadurch andere Benefits spürbar sind.
Weitere Unterschiede zwischen den beiden Isoforces finden sich am Rahmen und am Kopf. Der 951.8 kommt mit ausgewogener Balance und einem dickerem Schlägerkopf mit ovaler statt isometrischer Form. Praktisch merkt man diese Unterschiede kaum, allerdings ist der 951.8 wie bereits angesprochen schwerfälliger und kostet in längeren Sessions mehr Kraft.
Gleich zum 1011.8 sind das tolle Griffband, das Schläge gut dämpft und schönes Spielgefühl vermittelt, sowie die mittlere Flexibilität im Schaft. Auch bei der Bespannung (Galaxy Black, maximal 10 Kilogramm) gibt es keinen Unterschied. Wir finden insgesamt, dass sich die Einsparungen, die man mit dem Isoforce 951.8 gegenüber dem 1011.8 macht, letztendlich nicht lohnen. In vielen Bereichen ist der 1011.8 einfach eine Klasse besser.
Victor Atomos 500
Der Victor Atomos ist ein klassischer Einsteigerschläger – das deutet sich schon an, wenn man auf den Preis schaut, wird aber spätestens beim Auspacken klar. Das Racket besteht aus Carbon und Aluminium und bringt stattliche 97 Gramm auf die Waage, was sich beim Spielen bemerkbar macht. Gerade wenn man 10-15 Gramm leichtere Badmintonschläger gewöhnt ist, fühlt sich der Atomos einfach zu schwerfällig und unhandlich an – wirklich gefühlvoll lässt sich so nicht spielen. Genauso schwierig wird es, wenn man mal schnell reagieren muss.
Auf der Habenseite steht dafür eine gute Schwungmasse, die in Kombination mit der ohnehin leicht kopflastigen Balance kraftvolle Schläge ermöglicht – so zumindest die Theorie. In der Praxis funktioniert das nur mit entsprechend Kraft und Technik – und selbst dann wird der Arm deutlich schneller müde als bei leichteren Rackets.
Als echtes Kaufargument bleibt so nur der günstige Preis, der Einsteiger zum »Hereinschnuppern« anlockt. Allerdings muss man sagen: Für ähnlich viel Geld gibt es auch leichtere Schläger – zum Beispiel den Victor Ultramate 6, den wir im direkten Vergleich bevorzugen.
Carlton Powerblade Superlite
Streng genommen hat der Carlton Powerblade Superlite seinen Namen gar nicht verdient, denn so »superlite« ist er nicht – ganz im Gegenteil: Unter den Badmintonschlägern aus Graphit ist er mit seinen 92 Gramm einer der schwersten Vertreter. Schon eher würde »lite« zutreffen, wenn man es auf den Schläger als Ganzes mit seinen Eigenschaften bezieht. Die sind nämlich eher einfach und durchschnittlich. Zur Balance haben wir unterschiedliche Angaben gefunden, im Spiel fühlt er sich aber eher ausgewogen an, was auch unsere Messung des Balancepunkts bestätigte.
Im Handling muss der Powerblade leichteren Schlägern naturgemäß den Vortritt lassen. Würde er dafür mit seiner Power überzeugen, wäre das gar nicht schlimm. Leider tut er das aber nicht, denn auch hier kommt er nicht über den Durchschnitt hinaus. Mit seinem dicken Schaft und Rahmen schwingt sich der Carlton so, wie er aussieht: ein wenig klobig und schwerfällig. Harte Schläge erfordern also durchaus Kraft in Arm und gute Technik. Eine Besonderheit gibt es aber doch noch, nämlich am Griffband: Der »Contourgrip« verhindert Abrutschen zuverlässig, allerdings muss man sich erst an die Wellen am Griff gewöhnen. Wir bevorzugen eher glatte Overgrips, aber letztendlich ist das natürlich Geschmacksache.
Hier und da merkt man dem Powerblade Superlite also an, dass es sich um einen ziemlich günstigen Badmintonschläger handelt – von der Optik bis hin zum Spielgefühl ohne große Highlights. Natürlich darf man für den Preis auch nicht zu viel erwarten und enttäuschend spielt er sich keineswegs, aber für ein wenig mehr Geld bekommt man doch schon deutlich interessantere Schläger.
Talbot Torro Arrowspeed 399
Mit dem Arrowspeed 399 haben wir schließlich noch einen sehr günstigen Vertreter aus dem Hause Talbot Torro getestet. Es handelt sich hier um einen klassischen Allrounder, der sich gut für Einsteiger oder Gelegenheitsspieler eignet. Oft sind solche »Anfängerschläger« etwas schwerer, das ist beim Arrowspeed aber nicht der Fall. Mit 85 Gramm zählt er tendenziell sogar zu den leichteren Modellen in unserem Test.
Bei Balance und Flexibilität des Schafts hat man hier keine Experimente gemacht, was aber auch gar nicht nötig ist. So spielt sich das Racket stets intuitiv und hat in keiner Spielsituation bedeutende Schwächen. Einsparungen machen sich erst am Griff bemerkbar: Bei den anderen Talbot Torro-Rackets war der schön griffig, hier wird es dann doch etwas rutschig. Auch die Dämpfung ist nicht mehr ideal, man spürt die Vibrationen der eigenen Schläge deutlicher in der Hand. Übrigens kommt beim Arrowspeed 399 im Gegensatz zu den Isoforce-Modellen auch eine etwas weniger robuste Graphitmischung zum Einsatz.
Was die absolute Power angeht, so sind die meisten anderen Badmintonschläger etwas im Vorteil. Aber für seinen Preis performt der Arrowspeed sehr respektabel und ist damit eine gute Alternative zum Victor Ultramate 6.
Zhi Bo Badmintonschläger-Set
Die Badmintonschläger aus dem Set von Zhi Bo kommen noch mit am ehesten an das Spielgefühl eines teuren Markenschlägers heran. Das liegt vor allem daran, dass sie aus Carbon bestehen und dementsprechend für Schläger aus einem Set relativ leicht ausfallen: 96 bzw. 91 Gramm zeigt die Waage – wobei fünf Gramm Unterschied doch auf nicht die allerhochwertigste Produktion hindeuten. Dafür spricht auch der etwas seltsame Klang der Bespannung, wenn man den Ball nicht mit dem Sweetspot trifft.
Interessant an den Schlägern ist die merklich hohe Flexibilität des Schafts. Anfängern hilft das dabei, leichter Power zu generieren, allerdings wird dadurch auch Präzision erschwert – letztlich ist es Geschmacksache, was man bevorzugt.
Angenehm überrascht waren wir zunächst vom weiteren Lieferumfang: Zwei Overgrips und drei Bälle aus Federn, also keine Nylonbälle, wie man sie sonst von ähnlichen Sets gewohnt ist. Die Overgrips erledigen ihren Job wie erwartet und verbessern den sonst leicht rutschigen Grip doch erheblich. Einziger, kleiner Wermutstropfen dabei: Die Bänder sind rot, der Rahmen ist überwiegend orange – das beißt sich und sieht einfach nicht schick aus.
Wirklich enttäuscht wurden wir dann jedoch von den Bällen. Im Praxistest erwiesen sie sich als quasi unspielbar: Selbst bei Schlägen mit voller Kraft fliegen sie schlicht nicht weit genug, so kommt kein Spielfluss zustande. Schade, denn ansonsten spielen sich die Badmintonschläger für ein günstiges Set aus Fernost gar nicht so übel.
Senston Badminton-Set
Ein solides, recht günstiges Anfänger-Set bekommt man mit dem Senston Badminton-Set. Mit 106 bzw. 103 Gramm sind die Badmintonschläger etwas schwerer als vom Hersteller angegeben und bestehen – laut Hersteller – aus Carbon. Das vergleichsweise hohe Gewicht macht sich im Spiel durchaus bemerkbar, vor allem beim Handling ist noch Luft nach oben. Smashes oder Drives kommen nicht besonders schnell, dafür liegen die Stärken der Schläger aber in der Ballkontrolle. Das liegt nicht zuletzt an der eher grifflastigen Balance und der isometrischen Kopfform.
Ein weiterer Pluspunkt sind die beiden Overgrips, die dem Set beiliegen. Damit verbessert sich der Grip doch deutlich und auch Vibrationen werden merklich gedämpft. Neben den Griffbändern findet man in der Tasche noch zwei lose Nylonbälle, die den Transport immerhin halbwegs unbeschadet überstanden haben. Beim Spielen kamen schnell weitere Dellen hinzu, sodass man immer öfter von der Flugbahn überrascht wird. Für kurze Distanzen im Garten reicht es, aber wer regelmäßiger Badminton spielt, sollte sich nicht nur um robustere Bälle, sondern auch gleich um einen besseren Schläger kümmern.
Schildkröt Badminton-Set 2-Player
Nur etwas mehr als einen »Zehner« für ein ganzes Badminton-Set? Das geht wirklich, nämlich beim Badminton-Set von Schildkröt. Die beiden Badmintonschläger aus gehärtetem Stahl bringen stolze 115 bzw. 118 Gramm auf die Waage und sind damit die schwersten Modelle im Test. Im Spiel fühlen sie sich dementsprechend immobil an und erfordern gerade bei längeren Sessions viel Kraft. Selbst eigentlich harte Schläge verpuffen gefühlt an der viel zu weichen Besaitung. Der Griff ist etwas rutschig und dürfte zumindest für Erwachsene gerne etwas dicker sein, Kindern hingegen sollte der geringe Umfang eher entgegenkommen.
Die beiden Nylonbälle haben erfreulicherweise ein kleines Extrafach an der Dreivierteltasche bekommen, sodass sie immerhin nicht schon durch den Transport verformt sind. Leider ändert sich das beim Spielen relativ schnell, weshalb der sowieso schon zu leichte Federball nach einiger Zeit noch mehr zum Flattern tendiert. Aufgrund seines geringen Gewichts eignet er sich ohnehin nicht für längere Distanzen.
Fortgeschrittene Spieler werden deshalb mit dem Schildkröt-Set sicher nicht glücklich. Gerade Eltern, die ihre Kinder möglichst unverbindlich ans Badminton heranführen wollen, sind hier aber richtig – darauf deutet auch das Design hin. Für erste Schritte und ein lockeres Hin und Her im Garten reicht das Set vollkommen.
Redfield Badminton-Set
Was bei den Badmintonschlägern des Redfield Badminton-Sets zuerst auffällt, ist die extreme Kopflastigkeit. Der Balancepunkt bei satten 36 Zentimetern ist weit entfernt von jeglicher Skala und macht das Spielen durchaus gewöhnungsbedürftig. Mit 101 bzw. 105 Gramm Gesamtgewicht sind die Schläger aus leicht gehärtetem Stahl ohnehin keine Leichtgewichte, durch das Gewicht am Kopf fühlen sie sich noch schwerer und entsprechend wenig handlich an. Immerhin lässt sich so einigermaßen kräftig schlagen.
Als problematisch erweist sich auch der Griff: Nicht nur ist er ziemlich rutschig, sondern vor allem sehr dünn. Ein Overgrip lohnt sich da definitiv – leider ist im Lieferumfang keiner dabei. Dort findet man nur noch die zwei Nylonbälle, die einfach lose in der Tasche liegen und dementsprechend recht zerdrückt ankamen. Kontrollierte Schläge sind so kaum möglich – und beim vorsichtigen Versuch, einen der Bälle wieder geradezubiegen, entstanden direkt leichte Risse am Kopf. Qualität geht so leider nicht, daher sollte man sich lieber nach anderen Sets umschauen.
So haben wir getestet
Nachdem die Badmintonschläger bei uns ankamen, haben wir erst einmal den Lieferumfang beurteilt. Kleine Pluspunkte gab es etwa für eine wertige Schlägertasche oder zusätzliche Griffbänder. Bei den Sets haben wir außerdem darauf geachtet, ob die Bälle in einer Dose verpackt sind. Sonst besteht nämlich die Gefahr, dass sie durch die Tasche eingedrückt werden und später beim Spielen flattern.
Danach hieß es: Ab auf die Waage! Nicht nur beim Gewicht haben wir die Herstellerangaben überprüft, sondern auch bei der Balance. Dazu haben wir die Badmintonschläger auf einer dünnen Kante balanciert und den Abstand zum Griff gemessen. Größtenteils stimmen die Werte überein, hin und wieder mussten wir aber doch kleinere Abweichungen feststellen. Schließlich haben wir noch die Dicke der Griffe gemessen, jeweils ohne und, falls vorhanden, auch mit Overgrip.
Anschließend haben wir die Verarbeitung der Schläger geprüft. Hier gab es keine bösen Überraschungen, fast alle Schläger wirken sehr hochwertig. Unsauber verklebte Griffbänder oder mikroskopische Flecken waren die absolute Ausnahme. Im Rahmen der Inspektion haben wir noch das Design begutachtet, denn das Auge spielt ja immer auch ein bisschen mit.
Dann war Ende der Theorie, und wir haben getestet, ob die Badmintonschläger in der Praxis das halten, was ihre jeweiligen Eigenschaften versprechen. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten wir den ersten Praxistest draußen durchführen, da Sporthallen zum Testzeitpunkt geschlossen waren. Tatsächlich war das aber gar nicht so schlecht, weil die Schläger so immer wieder vor verschiedene Aufgaben gestellt wurden, vor allem durch den Wind. Plötzliche Windstöße verlangen den Rackets gutes Handling ab, während gegen eine leichte, dauerhafte Brise viel Power erforderlich ist. Dennoch haben wir alle weiteren Testrunden schließlich »artgerecht« in einer Sporthalle absolviert.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Badmintonschläger?
Der beste Badmintonschläger für die meisten ist der Yonex Nanoflare 170LT. Er ist ein toller Allrounder, liegt federleicht in der Hand und während unseres Tests konnten wir so gut wie keine Schwächen an ihm feststellen.
Worauf sollte man beim Kauf eines Badmintonschlägers achten?
Im Großen und Ganzen auf drei Dinge: Gewicht, Material und Preis. Es lohnt sich aus unserer Sicht auch für Einsteiger, schon in einen Carbonschläger mit 95 Gramm Gewicht oder weniger zu investieren. Die sind teilweise nicht viel teurer als Schläger aus Stahl, bieten aber ein um Längen angenehmeres Spielgefühl. Allerdings muss es auch nicht gleich ein Racket jenseits der 100 Euro sein. Denn gerade am Anfang kommt es noch viel mehr auf die eigenen Fähigkeiten als auf die Feinabstimmung des Schlägers an.
Wie finde ich den perfekten Badmintonschläger?
Badmintonschläger unterscheiden sich in vielen kleinen Komponenten, darunter Gewicht, Balance und Flexibilität. Um einen Schläger zu finden, der zum eigenen Stil passt, hilft nur Ausprobieren.
Wie schwer sollte ein Badmintonschläger sein?
Mit einem Schläger zwischen etwa 75 und 95 Gramm macht man für den Anfang nichts falsch. Exemplare jenseits der 100 Gramm fühlen sich zunehmend schwerfällig an, während zu leichten Rackets Schwungmasse für harte Schläge fehlt. Im Bereich zwischen 75 und 95 Gramm kommt es dann auf die eigenen Vorlieben und den Spielstil an.
Aus welchem Material besteht ein wertiger Badmintonschläger?
Gute Badmintonschläger bestehen in aller Regel aus Carbon. Häufig wird beispielsweise High Modulus Graphit verwendet, ein leichtes und zugleich steifes Material. Stahlschläger sind dagegen kaum empfehlenswert, da sie zu schwer ausfallen.
Wie viel kostet ein guter Badmintonschläger?
Die Preisspanne für Badmintonschläger beginnt bei rund 10 Euro, ein sehr hochwertiges Racket kann aber auch an die 200 Euro kosten. Unser Test hat gezeigt: Schon ab 25 Euro bekommt man solide Allroundmodelle bekannter Marken, die für Gelegenheits- oder Hobbyspieler völlig ausreichend sein können. Die Schläger, die uns im Test am meisten überzeugten, liegen preislich zwischen 50 und 110 Euro.