Ein Schuh, um barfuß zu gehen? Was sich nach einer platten Marketing-Erfindung anhört, hat durchaus Substanz, wenn der Schuh nur die Funktion hat, den Fuß vor Kälte und Verletzungen zu schützen, oder wenn der Schuh dem Fuß den Freiraum gibt, sich ganz natürlich beim Gehen, Laufen oder Springen zu bewegen.
Schuhe sind in der Regel dazu konzipiert, Stöße abzudämpfen, den Fuß zu stabilisieren und zu stützen. Wir sind es gewohnt, dass die Sohle unsere Füße schützt – und spüren in Schuhen normalerweise nicht, dass wir gerade über spitze Kiesel laufen.
Hier geht’s zum Test der besten Wanderrucksäcke.
Barfußschuhe sind dagegen möglichst dünn und leicht konstruiert, um den natürlichen Bewegungsablauf so wenig wie möglich einzuschränken, aber doch fest genug, um gegen Verletzungen zu schützen.
Barfußschuhe gibt es wie normale Schuhe in allen möglichen Varianten, von der Sandale über den Halbschuh bis zum Stiefel und Winterschuh. Wir haben uns im Test auf die populären Sneaker-ähnlichen Fitnessschuhe beschränkt. 19 Modelle hatten wir im Test. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Wildling Tanuki Umi

Der Wildling Tanuki Umi ist unser absoluter Favorit! Überzeugt hat uns der leichte und bequeme Barfußschuh vor allem deswegen, weil man ihn für unterschiedliche Zwecke einsetzen kann. Er funktioniert als Alltags-Sneaker, aber kann auch bei sportlicheren Aktivitäten genutzt werden.
Sole Runner Namaka 2

Der Sole Runner Namaka 2 hat eine angenehm breite Zehenbox. Nimmt man die Sohle heraus, steigert sich das Barfußgefühl merklich. Von der Optik wirkt der Namaka 2 wie ein klassischer Sneaker. Daher ist er sehr alltagstauglich!
Xero Shoes HFS

Mehr Stabilität im Schuh bringt der Xero Shoes HFS mit – das ist gut, wenn man hauptsächlich im Krafttraining unterwegs ist. Der Schuh wird geschnürt und kann gut an den Fuß angepasst werden, was den Halt verbessert. Die Sohle ist recht flexibel und rutschfest. Der Schuh ist zwar sehr leicht, aber ein Barfuß-Gefühl stellt sich nicht wirklich ein.
Ballop Patrol

Der Ballop Patrol verfügt über eine äußerst flexible Sohle, die in alle Richtungen beweglich ist. Die Sohle ist rutschfest, ohne jedoch schnelle Bewegungen auszubremsen. Als Verschluss dient lediglich ein Klettband. Ohne Einlegesohle hat man ein gutes Barfußgefühl.
Leguano Aktiv

Der hochwertige Leguano Aktiv schafft den Spagat zwischen Schuh und Barfußgefühl ebenfalls sehr gut. Bodenkontakt, Belüftung und Flexibilität sind top. Der Schuh ist nicht besonders sportlich, sondern eher ein guter Allrounder.
Vergleichstabelle

- Tolle Tragegefühl
- Superleicht
- Nachhaltig
- Flexible Sohle
- Darf nicht in die Waschmaschine

- Mit Schnürung
- Flexible und rutschfeste Sohle
- Stabiler Halt
- Breite Zehenbox
- Oberes Preissegment

- Mit Schnürung
- Flexible und rutschfeste Sohle
- Breite Zehenbox
- Möglicherweise eine Nummer größer bestellen

- Sehr flexible und rutschfeste Sohle
- Gutes Barfuß-Gefühl ohne Einlegesohle
- Breite Zehenbox
- Klettverschluss

- Sehr flexible und rutschfeste Sohle
- Echtes Barfuß-Gefühl
- Hochpreisig
- Stoff fühlt sich etwas dick an

- Mit Schnürung
- Rutschfeste Sohle
- Breite Zehenbox
- Harter Abschluss am Fersenansatz/Achillessehne

- Flexible Sohle
- Authentisches Barfußgefühl
- Leicht
- Bessere größeres Modell ausprobieren
- Strammer Gummizug

- FiveFinger-Schuh
- Flexible Sohle
- Authentisches Barfußgefühl
- Super leicht
- Besser größeres Modell ausprobieren
- Gewöhnungsbedürftig

- Innovativer Verschluss
- Flexible Sohle
- Angenehmer Tragekomfort
- Für schmale Füße
- Fußkappe stört ebenso wie die Verstärkung an der Seite

- Sehr flexible und rutschfeste Sohle
- Sehr leichtes Tragegefühl
- Ohne Einlegesohle sehr luftig im Zehenbereich
- Eher nicht für schmale Füße

- Sehr flexible und rutschfeste Sohle
- Zwei Einlegesohlen
- Möglicherweise eine Nummer größer bestellen
- Harte Fersenkante (mit Füßlingen und ohne Einlegesohle)

- In verschiedenen Farben erhältlich
- Flexible Sohle
- Breite Zehenbox
- Kratziges Material
- Lange Lasche

- Breite Zehenbox
- Flexible und rutschfeste Sohle
- Zu lange Schnürsenkel
- Leichter Chemiegeruch

- Flexible und rutschfeste Sohle
- Breite Zehenbox
- Enger Sitz auf dem Rist
- Keine atmungsaktive Einlegesohle
- Intensiver Chemiegeruch

- Flexible und rutschfeste Sohle
- Stabiler Halt
- Keine atmungsaktive Einlegesohle
- Zu eng geschnitten am Rist
- Eher schwer

- Recyceltes Material
- Flexible und rutschfeste Sohle
- Enge Ösen
- Zu eng geschnitten am Rist

- Flexible und rutschfeste Sohle
- Stabiler Halt
- Fühlt sich an, als ob der Schuh einen Absatz hätte
- Nicht atmungsaktive Einlegesohle
- Intensiver Chemiegeruch

- Flexible und rutschfeste Sohle
- Zu lange Schnürsenkel
- Stoff staut sich unter der Ferse zusammen
Freiheit für die Füße: Barfußschuhe im Test
Barfuß zu gehen ist die natürlichste Art der Fortbewegung. Die haben wir aber weitgehend verlernt. Denn traditionelles Schuhwerk schnürt den Fuß ein in ein enges Korsett und schützt ihn mit dicker Sohle und festem Leder.
Barfußschuhe reduzieren den Schutz aufs nötigste und geben dem Fuß dafür Raum und Flexibilität, um den natürlichen Bewegungsablauf zu unterstützen. Barfußschuhe verzichten daher auf Absätze und ein Fußbett und bieten dafür eine große Zehenbox und eine möglichst flexible Sohle.
Damit stellen Barfußschuhe unsere Füße vor neue Herausforderungen: Die Füße müssen zunächst wieder lernen, selbst Halte- und Stabilisierungsfunktionen zu übernehmen.
Ungeübte sollten sich Schritt für Schritt ans Barfußgehen in diesen Minimalschuhen gewöhnen. Zunächst eine halbe Stunde spazieren gehen, und dann kann man nach und nach die Länge steigern. Denn schnell kommt es zu Muskelkater, Knochenödemen und Überlastungsbeschwerden an Bändern und Gelenken aufgrund der ungewohnten Beanspruchung. Man sollte das Barfußgehen also tunlichst langsam angehen.
Barfußschuhe stellen unsere Füße vor neue Herausforderungen
Da jeder Fuß individuell ist, dauert die Eingewöhnungsphase bei jedem unterschiedlich lange. Zu beachten ist, dass sich das Gehverhalten ändert. Mit Barfußschuhen verringern sich Schrittlänge und Schrittfrequenz. Das hängt damit zusammen, dass der Fuß barfuß flacher aufgesetzt wird. Das reduziert einerseits den Fersenaufprall, den Sportschuhhersteller mit einer Dämpfung abfedern. Nach und nach gewöhnt man sich aber an den veränderten Bewegungsablauf.
Die Gewöhnungszeit ist stark davon abhängig, für welchen Einsatzzweck Sie die Schuhe benötigen. Wer Barfußschuhe nur zu Hause oder im Studio nutzt, dem fällt die Umstellung leichter als jemandem, der mit den Schuhen auch länger läuft oder sie den ganzen Tag trägt.
Wer unter einer Fehlstellung der Füße oder beispielsweise an Diabetes mellitus leidet, sollte sich von einem Orthopäden beraten lassen, ob ein Barfußschuh eine gute Idee ist. Denn ein Barfußschuh allein sorgt nicht für einen gesunden und stabilen Fuß. Es geht vielmehr um die Art des Gehens als um den Schuh an sich und darum, inwieweit der Schuh das »Barfuß«-Gehen unterstützt.
Unser Favorit: Wildling Tanuki Umi
Unser erster Eindruck nach dem Auspacken: Der Wildling Tanuki Umi ist ziemlich schlicht. Dagegen sind wir nach dem Test hellauf begeistert von dem Schuh! Der leichte Barfußschuh ist absolut angenehm zu tragen: Die Zehen haben viel Platz, der Schuh ist leicht und drückt nirgends, man merkt kaum, dass man tatsächlich Schuhe anhat. Das Barfußgefühl verstärkt sich, wenn man die Innensohle herausnimmt.

Die Laufsohle ist recht dünn und zum größten Teil aus Synthetik. Sie ist in alle Richtungen gut beweglich. Geschützt sind des Weiteren der Fersenbereich, der Fußballen sowie die Zehenspitzen. Es gibt einen Sohlenspalt, der den Fuß dabei unterstützt, sich frei zu bewegen. Die Sohle verfügt über ein Profil und ist rutschfest. Auch beim Fahrradfahren hatten wir keine Probleme mit unangenehmen Druckstellen am Fuß.
Das Obermaterial des Wildling Tanuki Umi besteht aus Washi – das heißt, zum größten Teil aus Papier. Was sich erstmal merkwürdig anhört, erweist sich jedoch als temperaturregulierender Stoff, der laut Hersteller von Natur aus eine antibakterielle Wirkung hat. Der Stoff ist vergleichbar mit robustem Leinenstoff, der allerdings überhaupt nicht kratzt.
Die Einlegesohle ist aus temperatur- und feuchtigkeitsausgleichendem Hanf-Flachs-Vlies. Es gibt auch spezielle Washi-Ersatzsohlen für alle, die die Schuhe auch bei Nässe tragen wollen.
Der Wildling wird geschnürt, der Stoff schmiegt sich an den Fuß an und dennoch kommt genug Luft durch. Zum Reinigen sollte der Schuh nicht in die Waschmaschine gegeben werden. Vielmehr sollte man den Dreck im trockenen Zustand mit einer Bürste vorsichtig entfernen.
Minimaler Schuh, maximaler Komfort – so lautet unsere Empfehlung für den Schuh. Der Tanuki Umi passt zum Alltag wie auch zu sportlichen Einsätzen und gibt einem das Gefühl, barfuß unterwegs zu sein.
Wildling Tanuki Umi im Testspiegel
Bisher haben noch keine anderen, seriösen Testportale, wie Stiftung Warentest oder Ökotest, den Wildling Tanuki Umi unter die Lupe genommen, geschweige denn einen Barfußschuh-Test gemacht. Sobald Testberichte dazu erscheinen, werden wir die Ergebnisse hier nachtragen.
Alternativen
Es gab in unserem Test aber auch weitere Modelle, die uns überzeugt haben. Beispielsweise mit einem authentischen Barfußgefühl, mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis oder einfach, weil es echt tolle Barfußschuhe sind.
Auch gut: Sole Runner Namaka 2
Der Sole Runner Namaka 2 sieht in Schwarz wie ein klassischer Sneaker aus. Überraschend: Er ist deutlich leichter, als er wirkt. Das Barfußgefühl ist authentisch, auch wenn man spürt, dass man Schuhe anhat. Wermutstropfen: Der Schuh ist im oberen Preissegment angesiedelt.

Der Sole Runner Namaka 2 verfügt über eine profilierte Sohle, die auch recht dick und stabil wirkt, aber dennoch sehr flexibel ist und sich gut zusammenrollen bzw. wringen lässt. Die Zehnbox ist breit und lässt den Zehen viel Platz, der Halt ist sehr stabil. Wenn man die Einlegesohle herausnimmt, ist das Barfußgefühl noch ausgeprägter, allerdings ist dann der Luftraum bei den Zehen größer, was beispielsweise beim Krafttraining störend sein könnte.
Das wasserabweisende und abriebfeste Obermaterial ist angenehm auf der Haut. Allerdings ist es auch etwas dicker, was uns störend beim Training auf der Matte aufgefallen ist. Für diesen Einsatzzweck möchten wir den Schuh daher nicht empfehlen, für Outdoor oder für Krafttraining hingegen schon! Der Sole Runner Namaka 2 wird geschürt und gibt dem Fuß einen festen Halt.
Für Krafttraining: Xero Shoes Woman HFS
Wer mehr Stabilität von einem Schuh erwartet, beispielsweise fürs Krafttraining, für den ist der HFS von Xero Shoes eine gute Wahl. Die gesamte Verarbeitung ist auf mehr Halt ausgelegt als bei unserem Favoriten.

Die Gummisohle des Xero mit dem Reifen-Profil ist ähnlich flexibel wie bei unserem Favorit. Einrollen und wringen funktioniert beides sehr gut. Die Umrandung ist an den Zehenspitzen verstärkt sowie an der Ferse. Die atmungsaktive Sohle kann herausgenommen werden, auch hier ist der Fersenbereich stärker gepolstert als der Zehenbereich. Doch auch ohne Einlegesohle hatten wir nicht das Gefühl, barfuß zu gehen, auch wenn der Schuh sehr leicht und die Sohle sehr dünn ist.
Die Zehenbox ist angenehm breit und bietet viel Platz. Uns ist jedoch aufgefallen, dass wir bei der Hocke auf den Zehenspitzen das Gefühl hatten, vorne mit der Zehenspitze anzustoßen. Unser großer Zeh hätte mehr Platz haben können. Man sollte vielleicht überlegen, den Schuh eine halbe Nummer größer zu bestellen.
Das Obermaterial ist atmungsaktiver Mesh mit einen angenehm weichen und laut Hersteller feuchtigkeitsableitendem Futter. Zugemacht wird der HFS von Xero Shoes mittels Schnürung. Es gibt fünf Ösen, wobei zwei für Rist und Mittelfuß flexibel sind. Somit kann der Schuh individueller an den Fuß angepasst werden.
Uns hat am Anfang sehr gestört, dass die Gummisohle auf Laminat und auf der Trainingsmatte stark quietschte. Das legte sich allerdings nach den ersten paar Metern.
Geeignet ist der Schuh laut Hersteller als Straßenlaufschuh und für Fitnessübungen. Der HFS sieht sportlich aus und ist in verschiedenen Farben erhältlich.
Gut & günstig: Ballop Patrol
Der Ballop Patrol ist ein leichter Barfußschuh, der – zumindest wenn man die Einlegesohle herausnimmt – von allen getesteten Schuhen mit am besten den Eindruck vermittelt, barfuß zu laufen. Wer also das Barfuß-Gefühl haben möchte, ohne seine Schuhe auszuziehen, liegt hier richtig.

Die Gummisohle des Schuhs ist überaus flexibel: Der Patrol lässt sich gut zusammenrollen und sehr gut wringen. Erhöht ist die dünne Sohle an der Ferse, dem Vorderfuß und an der Fußspitze. Sie ist rutschfest und hat ein Profil. Die Einlegesohle ist atmungsaktiv und an der Ferse stabiler als an den Zehenspitzen. Gerade für Einsteiger wird damit der Fersenbereich gut gedämpft. Nimmt man die Einlegesohle heraus, ähnelt das Gehen darin wirklich sehr dem natürlichen Barfußgehen.
Die Zehenbox vom Ballop Patrol ist recht breit und angenehm. Auch in der Hocke auf den Zehenspitzen fühlten wir uns von dem Material nicht eingeengt oder durch Faltenwürfe gestört. Das Obermaterial ist aus Synthetik und liegt eng am Fuß an. Die Ferse verfügt über eine Lasche an der Ferse. Von innen fühlt sich das Material angenehm und leicht an.
Geschlossen wird der Schuh nur über einen Klettverschluss. Dennoch saß der Schuh während unseres Test-Trainings fest am Fuß. Der Ballop Patrol ist übrigens mit 310 Gramm (Paar) auch der leichteste Schuh in unserem Test.
Der Hersteller empfiehlt den Patrol für Out- und Indoor sowie als Wasserschuh, da das Material schnelltrockend ist. Erhältlich ist das Patrol in verschiedenen Farben.
Besser geht’s nicht: Leguano Aktiv
Der Leguano Aktiv vermittelt ebenfalls ein authentisches Barfußgefühl. Klar, man weiß und spürt auch, dass man Schuhe anhat, aber das Laufgefühl kommt dem vom Barfußgehen am nähesten.

Die Sohle des Leguano Aktiv ist in alle Richtungen sehr flexibel. Der Schuh lässt sich gut zusammenrollen und auch beim Wringen gibt es keine Widerstände. Die Sohle ist komplett mit kleinen runden Noppen versehen. Sie ist rutschfest, der Fersenbereich ist etwas geschützter als der Rest des Schuhs.
Über eine Einlegesohle verfügt der Barfußschuh nicht. Die Zehenbox des Leguano Aktiv ist breit und bietet dennoch guten Halt, auch bei seitlichen und schnellen Bewegungen.
Das Obermaterial ist atmungsaktiv und aus Synthetik. Der Stoff fühlt sich insgesamt weich, aber etwas dicker an. Dennoch hat man selbst beim In-die-Hocke-Gehen auf Zehenspitzen nicht das Gefühl, dass das Material an irgendeiner Stelle drückt.
Der Leguano Aktiv muss geschnürt werden, das Design ist schlicht. Und abgesehen von der pinken Sohle unseres Testmodells ist der Schuh eher unscheinbar und unauffällig. Der Barfußschuh ist in verschiedenen Varianten erhältlich und laut Hersteller universell einsetzbar.
Mit rund 140 Euro ist der Leguano Aktiv allerdings auch eines der teuersten Modell in unserem Test.
Außerdem getestet
Whitin Casual Barfußschuhe
Von Whitin haben wir auch den Casual Barfußschuh getestet: Der flexible Schuh mit Canvas ist sehr beweglich und lässt den Zehen viel Spielraum und Bewegungsfreiheit. Gestört hat uns allerdings die Länge der Lasche, wenn der Fuß abgeknickt wird, sowie das leicht kratzende Material. Das Barfußgefühl ist okay, obwohl es durchaus bessere Lösungen gibt. Mit über 500 Gramm ist das Paar Schuhe verhältnismäßig schwer. Geeignet als Alltagssneaker.
Vibram Furoshiki Evo Women
Der Vibram Furoshiki Evo Women hat eine innovatives Verschlusssystem: rechts und links wird der Stoff über den Fußrist gezogen und mit Klettverschlüssen fixiert. So kann man ganz leicht den Schuh individuell fixieren. Der Schuh ist sehr flexibel. Das Barfußgefühl ist super. Allerdings hat uns die Fußkappe bei Fitnessübungen gestört, bei denen man auf dem Bauch liegt. Ebenso hat uns die seitliche Verstärkung beim Gehen gestört. Hier ist es ratsam, ein größeres Modell einmal auszuprobieren, vor allem, wenn man breite Füße hat. Für schmale Füße sind die Schuhe gut geeignet.
Vibram FiveFingers KSO Evo Women
Von Vibram haben wir ebenfalls den FiveFingers KSO Evo Women getestet – der einzige FiveFingers-Schuh in unserem Test. Möglicherweise sollte der Schuh eine Nummer größer ausgewählt werden, wir hatten ein recht beengtes Tragegefühl. Die einzelnen Zehen waren kompakt in der Breite verpackt – der Stoff drückte spürbar in den Zwischenräumen. Während der große Zeh von der Länge exakt hineinpasste, hatten der kleine Zeh und sein Nachbar viel zu viel Platz, was bei Fitnessübungen, bei denen man den Fuß stark abrollt, störend war. Jedoch ist jeder Fuß ein wenig anders, da hilft nur ausprobieren. Der sportliche Schuhe ist ansonsten überaus leicht und flexibel.
Leguano Sneaker
Von Leguano haben wir auch das Modell Sneaker getestet. Allerdings ist die Bezeichnung irreführend: Der Schuh erinnert uns mehr an eine Socke mit Gummisohle. Wir sind mit dem dicken Zeh, der bei uns auch der längste ist, vor angestoßen – wahrscheinlich ist ein größeres Modell hier besser. Die Sohle ist sehr flexibel, das Barfußgefühl ist authentisch und man hat tatsächlich einen ganz guten Halt. Gestört hat uns allerdings auf Dauer das Gummiband, das recht stramm sitzt.
Inov8 Bare XF 210
Viel Stabilität bietet auch der Inov8 Bare XF 210 Barfußschuh, der damit ebenfalls gut fürs Krafttraining ist. Allerdings bietet der Inov8 Bare XF 210 Barfußschuh weniger Flexibiliät der Sohle. Während sich der Schuh sozusagen bis zur Hälfte zusammenrollen lässt, sieht es mit der seitlichen Flexibilität bei unserem Auswring-Test nicht so gut aus wie bei unserem superflexiblen Favoriten. Ohne Einlegesohle ist das Gefühl zum Boden deutlich direkter als mit Einlegesohle. Beim Dehnen der Oberschenkelmuskulatur, also beispielsweise wenn wir den Fuß in Richtung Gesäß gezogen haben, hat uns die Abschlusskante an der Ferse gestört – für unseren Geschmack ist sie etwas zu hart.
WateLves Barfußschuh
Der WateLves Barfußschuh ist sehr flexibel und lässt sich sehr gut in die verschiedenen Richtungen verbiegen. Auf dem Profil der Sohle sind Zehen angedeutet, es handelt sich allerdings nicht um einen sogenannten Zehenschuh. Geschützt sind die Zehenspitzen auch von vorne. Ohne Einlegesohle ist der Kontakt zum Boden vergleichsweise direkter als mit. Nimmt man die Sohle heraus, ist der Sitz des WateLves Barfußschuhs allerdings sehr luftig, vor allem im Zehenbereich, der geräumig ausfällt. Menschen mit sehr schmalen Füßen würden wir den WateLves Barfußschuh daher eher nicht empfehlen wollen.
Ballop Serengeti
Von Ballop hatten wir mit dem Serengeti ein zweites Modell im Test. Auch dieser Barfußschuh hat eine sehr flexible Sohle, die sich gut in alle Richtungen bewegen lässt. Geliefert wird der Schuh mit zwei Einlegesohlen, die unterschiedlich dick sind. Allerdings hatten wir das Gefühl, mit der Zehenspitze leicht anzustoßen – möglicherweise ist es sinnvoll, den Schuh eine Nummer größer zu bestellen. Gestört hat uns hier eine harte Fersenkante – weniger bei normalen Sportsocken, sondern vielmehr bei Füßlingen und noch mal mehr, wenn man die Einlegesohle herausnimmt.
Whitin Barfußschuh
Der Hersteller Whitin empfiehlt zwar, seinen Barfußschuh eine Nummer kleiner zu bestellen, jedoch fanden wir den Sitz des Schuh zu eng – in der Länge war er jedoch in Ordnung. Die Sohle ist recht flexibel und lässt sich gut in alle Richtungen bewegen. Die Einlegesohle ist nicht atmungsaktiv, allerdings ist auch das Barfuß-Gefühl ohne besser. Die Zehenbox ist angenehm breit, der sportliche Schuh gibt einen stabilen Halt. Geschnürt wird der Barfußschuh mit Schürsenkel mit Schnellverschluss und per Klettverschluss. Der Chemiegeruch ist sehr intensiv.
Iceunicorn Barfußschuh
Der Barfußschuh von Iceunicorn ist stabil und verfügt über eine flexible Sohle, die sich in verschiedene Richtungen bewegen lässt. Die Schnürsenkel haben einen Schnellverschluss, dennoch sind die Bänder sehr lang und müssen entweder abgeschnitten oder richtig zusammengebunden werden. Die Zehenbox ist angenehm breit. Nimmt man allerdings die Einlegesohle heraus, ist der Schuh zu breit und man schwimmt ein wenig darin. Der sportliche Schuh ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Ein leichter Chemiegeruch ist auch nach Tagen noch bemerkbar.
Vivobarefoot Primus Lite II Bio
Vom Primus Lite II Bio von Vivobarefoot hatten wir uns mehr erhofft. Einen Pluspunkt gibt es zumindest für das recycelte Material – PET-Flaschen –, aus dem der Schuh hergestellt wurde. Auch die Sohle ist recht flexibel. Weniger gefallen hat uns, dass die Ösen beispielsweise sehr eng sind und wir kräftig an den Schürbändern ziehen mussten, um den Schuh zuzumachen. Trotz breiter Zehenbox ist der Schuh am Rist zu eng geschnitten, und auch bei loser Schnürung empfanden wir den Druck als unangenehm. Ein wenig verbessert wird dieser Eindruck, wenn man die Einlegesohle weglässt. Der Schuh ist angenehm weich.
Voovix Barfußschuh
Der Voovix Barfußschuh hat auch ein Zehenprofil auf der Sohle, ohne dass es sich jedoch um einen Zehenschuh handelt. Die Sohle ist flexibel, obwohl der Schuh viel Stabilität bietet. Die Einlegesohle ist nicht atmungsaktiv. Die Zehenbox ist breit, aber dennoch sitzt der Fuß am Mittelfuß eher eng und auch die Schuhlasche drückte unangenehm auf den Rist. Der Barfußschuh ist mit fast 600 Gramm der schwerste in unserem Test. Auch nach Tagen an der Luft riecht der Schuh immer noch nach Chemie.
Saguaro Barfußschuh
Der Saguaro hat zwar – wie alle Barfußschuhe – keinen Absatz, dennoch fühlt es sich beim Gehen so an, als ob einer da wäre. Das Gefühl verliert sich, sobald man die nicht atmungsaktive Einlegesohle herausnimmt. Die Sohle ist flexibel und man kann den Schuh bis zur Hälfte zusammenrollen und wringen. Die Schnürsenkel sind lang und dünn, können aber unter dem Klettverschluss gut verstaut werden. Leider riecht auch dieses Paar sehr lange und intensiv nach Chemie.
Torotto Barfußschuh
Der Barfußschuh von Torotto hat uns aus mehreren Gründen nicht gefallen. Das liegt einerseits daran, dass der Schnellverschluss der Schnürsenkel an deren Ende noch mal von einer Plastikkappe umfasst wird, die in unserem Fall ohne Einlegesohle bei jedem Schritt auf den Boden schlug. Nicht gefallen hat uns auch, dass sich der Stoff unter der Ferse zusammenstaut – beinahe so, als würde die Socke in den Schuh rutschen. Der sportliche Schuh lässt sich zusammenrollen und auch wringen, das synthetische Material ist atmungsaktiv.
So haben wir getestet
In unserem Test waren 19 Barfußschuhe, die auch für Fitnessübungen geeignet sind – laut Hersteller. Getestet haben wir die Schuhe für die Schuhgröße 40 bzw. mit einer Länge von 26 Zentimetern. Gab es Hinweise des Herstellers, ob der Schuh kleiner oder größer ausfällt, haben wir dies bei der Bestellung berücksichtigt.
Für die Eigenschaft als Fitnessschuh haben wir auf einer Übungsmatte sowie auf Eichenparkett diverse Übungen mit den Schuhen gemacht. Für den Praxistest haben wir Übungen herausgesucht, bei denen es um Schnelligkeit, Rutschfestigkeit und auch um die seitliche Belastung geht. Um herauszufinden, wie flexibel die Sohle eigentlich ist, haben wir versucht, den Schuh der Länge nach aufzurollen bzw. zu wringen wie einen Waschlappen.


Getestet haben wir die Schuhe mit normalen Sportsocken und Einlegesohle, mit dünnen Füßlingen und Einlegesohle sowie mit dünnen Füßlingen ohne Einlegesohle. Erstaunlicherweise gab es hier bemerkenswerte Unterschiede.
Beim Test haben wir vor allem darauf geachtet, wie ähnlich der Barfußschuh dem tatsächlichen Barfußlaufen kommt. Vorab: Ein authentisches Barfußgefühl hatten wir nur in wenigen Modellen. In unserem Test waren ein Paar Zehenschuhe dabei. Trailläufe haben wir nicht unternommen, sondern wir haben die Schuhe im Alltag genutzt.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Barfußschuh?
Der beste Barfußschuh für die meisten ist der Wildling Tanuki Umi. Er vermittelt ein tolles Tragegefühl, fühlt sich mit seiner flexiblen Sohle superleicht an und ist auch noch nachhaltig. Für alle, die andere Ansprüche an einen guten Barfußschuh stellen, haben wir weitere Empfehlungen herausgearbeitet.
Was sind Barfußschuhe?
Barfußschuhe bieten keine Halte- oder Stabilisierungsfunktionen für den Fuß. So muss der Fuß wieder lernen, diese Funktionen selbst zu übernehmen.
Sind Barfußschuhe Gesundheitsschuhe?
Es ist zwar gesund für den Fuß, barfuß – auch in Barfußschuhen – zu gehen, aber die Schuhe sind kein Medizinprodukt und haben keine heilende Wirkung.
Wann sollte ich Barfußschuhe tragen?
Dem Fuß tut es gut, wenn man so oft wie möglich barfuß geht. Aber wer nicht gewohnt ist, barfuß zu gehen, sollte mit Barfußschuhen kleine Schritte machen, denn die Muskeln, Gelenke, Bänder und Sehnen müssen sich erst an das Barfußlaufen gewöhnen. Übertreibt man es, kann es zu Schmerzen und Verletzungen führen.
Für welche Sportarten sind Barfußschuhe geeignet?
Sportarten wie Yoga, die meistens barfuß ausgeübt werden, sind auch für Einsteiger geeignet. Auch fürs Krafttraining sind Barfuß-Fitnessschuhe ideal, weil man mit ihnen einen guten Bodenkontakt hat. Läufer sollten hingegen langsam einsteigen – am besten mit Barfußschuhen, die ein wenig Dämpfung haben.