Benzin-Rasenmäher sind nach wie vor beliebt, trotz ihrer Nachteile wie Lautstärke, Gestank und Wartungsaufwand. Ihr Vorteil: Sie sind durchzugsstark und kämpfen sich so auch durch nasses, hohes Gras.
Aktuelle Benziner kommen in der Regel mit einem Radantrieb und manche sogar mit einem Elektrostarter – und das schon in der untersten Preisklasse. Was spricht also dagegen, sich für seine 1.000 bis 1.500 Quadratmeter einen bezahlbaren Viertakt-Rasenhelfer zu kaufen?
Benziner sind nicht nur laut, sondern auch relativ wartungsintensiv. Unter Umständen ist für eine kleine Fläche ein Akku-Rasenmäher doch die bessere Wahl. Gute Benzin-Rasenmäher sind längst den Kinderschuhen entwachsen und nicht so schwachbrüstig, wie man glauben könnte. Auch Rasenmäherroboter machen dem Benzin-Rasenmäher bei derartigen Flächengrößen zunehmend das Terrain streitig.
Die richtige Wahl sind Benzin-Rasenmäher nach wie vor, wenn es um größere Flächen geht und das Gelände anspruchsvoll ist. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Der Stihl RM 448 PC war der komfortabelste Rasenmäher im Test. Durch den rechts liegenden Holm geht der Korbwechsel zügig von der Hand. Mit der fixierten, mittleren Geschwindigkeit des Radantriebes ist der 46-Zentimeter-Mäher für kleinere Rasenflächen und Wiesen mit zahlreichen Hindernissen geeignet. Das Gerät eines Markenherstellers gibt die Gewissheit, dass jetzt und in Zukunft Verschleiß- und Ersatzteile verfügbar sind.
Der Husqvarna LC140SP ist wendig, leicht und kompakt verstaut – ideal für einen Benzin-Rasenmäher, der zwischen Buschwerk und auf engen Pfaden arbeitet. Wer einen verwinkelten Garten sein Eigen nennt, der zu groß ist für einen Akku-Mäher, der kann mit dem Husqvarna nicht viel falsch machen. Die Verarbeitung ist gelungen und die moderate Motorleistung sorgt dafür, dass der LC140SP nicht ganz so laut ist wie Rasenmäher, die für große Flächen gemacht sind. Besonders gefällt die materialschonende Klappmechanik mit Kunststoffkappen bzw. Zwischenlagen.
Der 51 Zentimeter breite Stihl RM 253 T bahnt sich seinen Weg über Wiese und Rasen gleichermaßen und macht dabei viel Fläche (1.800 m²). Durch den klassischen Aufbau mit Stahlblech-Chassis und Standard-Lenkerholm ist der RM 253 T günstiger als unser Favorit von Stihl. Auf die komfortable Korbentnahme müssen Sie verzichten, nicht aber auf einen Radantrieb.
Der AL-KO Premium 521 VS-H ist für uns der Wiesen-King: Mit seinen 4,35 PS (167 cm³) arbeitet er sich gleichermaßen durch das dichte Gras einer holperigen Wiese oder über ein glattes Fußballfeld. Seine Schnittbreite ist mit 51 Zentimetern enorm, allerdings auch seine wuchtigen Abmaße. Für den kleinteiligen Schrebergarten ist er die falsche Wahl. Uns gefallen das Fahrgefühl mit den großen Hinterrädern sowie der seitliche Auswurf und der Mulchkeil. Der AL-KO Premium ist ideal für die Arbeit ohne Fangkorb geeignet.
Der Cub Cadet LM3 CRC46S MySpeed mit 46 Zentimeter Schnittbreite hat nicht nur einen variablen Radantrieb. Statt immer wieder an einem wackeligen Speed-Hebel herumzufummeln, bewegt sich der Mäher in der Gangart des Bedieners. Er passt sich via eines druckempfindlichen Griffes an den Tritt des Bedieners an. Rückt er näher an den Griff, geht es schneller, lässt er sich zurückfallen, geht es langsamer.
Vergleichstabelle
- Komfortable Korbentnahme
- Mittlere Geschwindigkeit
- Schnell zusammengeklappt und einfach verstellbar
- Vergleichsweise leicht
- Echtes Mulch-Kit optional
- Korb mit Kunststoffnasen
- Fixierte Geschwindigkeit
- Kleiner Tank von 0,8 Liter
- Leicht und wendig
- Gute Verarbeitung
- Materialschonende Klappmechanik
- Kompakt zusammengeklappt
- Vergleichsweise leise
- Durchlässiger Gewebekorb mit Metallrahmen
- Fixierte Geschwindigkeit
- Kunststoffräder und -höheneinstellung
- Korb ohne Füllstandsanzeige
- Äußere Flügelschraube verkantet sich an Zäunen etc.
- Stabiles Stahlblech-Chassis und solide Korbbefestigung
- Radantrieb
- Korbentnahme mit einer Hand
- Leicht zu schieben
- Korb nicht aufklappbar
- Keine Tragegriffe am Korpus
- Keine Höheneinstellung am Holm
- Homogener Schnitt auf Wiese
- Hohe Leistung
- Gutes Fahrgefühl dank großer Hinterräder
- Gute Verarbeitung
- Geschwindigkeit stufenlos
- Mulcheinsatz und Grasauswurf
- Großer Korb von 70 Liter
- Hohes Gewicht
- Keine Holm-Höhenverstellung
- Zusammengeklappt vglw. groß
- Hohes Gewicht
- Verarbeitungsdetails: Speed-Hebel
- Komfort-Radantrieb
- Große Hinterräder
- Seitenauswurf
- Top Verarbeitung
- Kein E-Start
- Komfort-Radantrieb
- Große Hinterräder
- E-Start
- Seitenauswurf
- Top Verarbeitung
- Nur E-Start, kein Seilzug
- Praktischer Aufklappkorb
- Dreifache Holmarbeitshöhe
- Intuitive Höheneinstellung mit Griff
- Mulch-Einsatz
- Ruckzuck zusammengeklappt
- Lautstärke
- Geschwindigkeit 7 Stufen
- Erstklassige Verarbeitung
- Schnell zusammengeklappt
- Gehäusematerial: Aluminium
- Echtes Mulch-Kit optional
- Durchlässiger Gewebekorb mit Metallrahmen
- Ohne Antrieb schwer zu schieben
- Schnitt auf Wiese nicht homogen
- Hohes Gewicht
- Schwer, solide
- Gute Führung
- Variabler Radantrieb
- Kompakt abstellbar
- Komfortabler Korb
- Kleiner Tank
- Teuer
- Stufenlose Geschwindigkeit
- Anlasser
- Erstklassige Verarbeitung
- Gehäuse aus Aluminium
- Für große Flächen
- Echtes Mulch-Kit optional
- Zusammengeklappt vergleichsweise groß
- Hohes Gewicht
- Teuer
- Solide Stahlblechkarosserie
- Holmbefestigung direkt am Stahl
- Solider Kunststoffkorb
- Radantrieb variabel
- Große Korböffnung
- Schwer, nicht so wendig
- Plastikhebel »Vario-Speed« fällt ab
- E-Start & Seilzug
- Seitenauswurf
- Hohe Leistung 3,0 KW
- Geringer Preis
- Radantrieb
- Verarbeitung von Holm, Getränke- und Akku-Halter
- Laute Plastikräder
- Abgestellt sperrig
- Wendig, für einen Benziner leicht
- Auch für unebenes Gelände
- Gewebekorb mit Metallrahmen
- Schnell zusammengebaut
- Gute Lautstärke
- Holm in Kunststoff fixiert
- Griff mit Schaumüberzug
- Korb mit zu kleiner Öffnung und Plastiksteg
- Korb hängt bei Entnahme an Flügelschrauben fest
- Kein Radantrieb
- Elektrostarter, Starterbatterie selbstladend
- Durchlässiger Gewebekorb mit Metallrahmen
- Für große, gerade Flächen
- Schwache Verarbeitung
- Radantrieb zu schnell
- Ohne Antrieb schwer zu schieben
Alle Infos zum Thema
Benzin-Rasenmäher im Test: Besser als Akkus?
Sollte man zum Benzin-Rasenmäher greifen oder reicht doch ein Akku-Rasenmäher aus? Wir klären Sie über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Geräte auf.
Benzin-Rasenmäher sind leistungsstark und schaffen viel Fläche. Durch ihren Radantrieb kann man mühelos und stundenlang hinter seinem Rasenmäher hinterherlaufen. Man muss nur hin und wieder den Fangkorb entleeren – oder man mäht gleich mit der Mulchfunktion.
Akku-Rasenmäher eignen sich für kleinere Flächen bis 800 Quadratmeter, die regelmäßig gemäht werden. Je höher, dichter und vielleicht auch feuchter das Gras ist, umso weniger Fläche schafft ein akkubetriebener Rasenmäher. Muss der Motor bei geringem Bewuchs nur konstant durchlaufen, hält eine Akkuladung länger.
Wenn Sie Ihre Nachbarn von den Geräuschen eines Viertaktmotors verschonen möchten, ist ein Akku-Mäher definitiv die bessere Wahl. Diese Räsenmäher sind deutlich leiser und emittieren keine Abgase.
Für den Akkubetrieb spricht auch die Wartungsfreiheit: Sie müssen kein Öl wechseln bzw. nachfüllen, nicht mit einem stinkenden Benzintank hantieren und erst recht keine Luftfilter bzw. Auspuffanlage reinigen. Sie brauchen auch keine Fachwerkstatt für Ihren Rasenmäher, es gibt also – bis auf Verschleißteile wie Messer und Akku – keine Folgekosten.
Außerdem sind Akku-Rasenmäher deutlich leichter, ihre Konstruktion muss keinen schweren 4-Takt-Motor tragen und dessen Vibrationen aushalten. Akku-Rasenmäher sind daher auch deutlich günstiger.
Dafür sind Benziner leistungsstärker und schaffen auch auf ungepflegten Wiesen viel Fläche. Sie sind zuverlässig und immer einsetzbar, während man bei Akku-Rasenmähern immer erst für einen vollen Batteriespeicher sorgen muss.
Was muss man tanken?
Benzin und Öl sind die Antriebsstoffe für den Rasenmäher. In den Tank der Viertakter kommt im Normalfall ein bleifreier Standard-Kraftstoff mit maximal zehn Prozent Ethanol. Wenn Sie E10 nicht verwenden sollen, weist sie der Hersteller im Handbuch explizit darauf hin. Die Tanks sind in der Regel sehr klein: 0,9 bis 1,3 Liter. Füllen Sie also vorsichtig nach, am besten mit einem Trichter, es kann schnell überlaufen.
Das Motoröl wird separat eingefüllt, es sorgt für die Schmierung des Verbrennungsmotors und muss regelmäßig aufgefüllt werden. Einmal jährlich, besonders bei vielen Betriebsstunden, empfiehlt sich ein Motorölwechsel.
Viele Hersteller empfehlen in den Anleitungen den Motorölwechsel nach den ersten fünf Betriebsstunden. Damit entfernen Sie Metallabrieb aus dem Motor. Rasenmäher haben im Normalfall kein Getriebe und benötigen daher kein Getriebeöl.
Wartung
Benzin-Rasenmäher müssen, wie jedes andere Motorgerät, regelmäßig und speziell zum Saisonende gewartet werden. Was Sie hierbei tun müssen, steht in der Anleitung – zumindest in den guten (z. B. von Sabo, Stihl und Fuxtec).
Die typischen Arbeiten bei der Rasenmäherinspektion sind: Mähwerk und Schneidwerk reinigen, Motoröl auffüllen und Luftfilter wechseln (bei Bedarf bzw. alle 50 Betriebsstunden).
Die Winterinspektion erfordert mehr Aufmerksamkeit. Sie soll verhindern, dass Schmutz, Minusgrade, Korrosion und Treibstoffrückstände den Motor des Benzinmähers schädigen.
So geht man vor: Vergaser vollständig entleeren, dazu bei geschlossenem Benzinhahn den Motor starten und den Rasenmäher so lange laufen lassen, bis der Motor durch Kraftstoffmangel ausgeht. So verhindern Sie ein verharzen des Vergasers
Zum Reinigen des Mähgehäuses nehmen Sie einen alten Handfeger und entfernen Sie pflanzliche Rückstände und Schmutz. Danach mit einem Universalöl alle beweglichen Teile (Radlager, Gashebel, Startbügel, …) benetzen. Motor- und Antriebsteile müssen ölfrei bleiben. Ein Stahlblechgehäuse kann von innen und von außen mit einem dünnen Ölfilm vor Rost geschützt werden, bei Aluminium oder Gusseisen ist das unnötig.
Die Räder sind üblicherweise kugelgelagert, die Kugellager sollten jährlich mit Wälzlagerfett nachgefüllt werden. Auch die Zündkerzen müssen gereinigt und der Elektrodenabstand eingestellt werden.
Stumpfe Messer reißen Halme mehr entzwei als sie zu zerschneiden. Das Ergebnis sind ausgefranste Grashalme, die austrocknen und deren Spitzen sich grau verfärben. Das Schärfen der Messer übernimmt ein Fachhändler oder ein Schlosser für Sie. Mit etwas Geschick und einer (Nass-)Schleifmaschine kann man die Arbeit aber auch selbst erledigen. Wichtig ist das Gleichgewicht, beide Seiten des Messers müssen dasselbe Gewicht haben, sonst entsteht eine Unwucht, die das Motorlager schädigen kann.
Sie können die Messer vom Fachmann schärfen lassen oder selbst Hand anlegen.
Mit einem Nagel oder einer runden Schraubendreherklinge kann man die Balance der Klinge nach dem Schärfen prüfen. Neigt sich eine Seite nach unten, müssen Sie auf dieser Seite noch etwas Metall abnehmen, bis ein Gleichgewicht herrscht.
Wenn eine Starterbatterie vorhanden ist, muss diese voll aufgeladen frostfrei gelagert werden. Perfekt ist es, wenn die Batterie den ganzen Winter über an einem kleinen Erhaltungsladegerät angeschlossen bleibt.
Bei einem neuen Benzin-Rasenmäher empfiehlt es sich, nach zehn Betriebsstunden alle Verschraubungen auf festen Sitz zu prüfen. Außerdem sollten Sie Lüfter, Messerkupplung und Lüftergehäuse auf Verschleiß und korrekten Sitz prüfen.
Wie oft Rasen mähen?
Während der Saison von März bis Oktober empfehlen wir einen Schnitt pro Woche. Im Wachstumshoch im Mai und Juni können es auch mehrere Schnitte sein.
Innerhalb der Saison von März bis November können Sie prinzipiell jederzeit den Rasen mähen, er sollte dabei jedoch trocken sein. Wann und wie oft Sie mähen, ist auch abhängig von dem jeweiligen Rasentyp. Gebrauchs- oder der Zierrasenflächen benötigen ein bis zwei Schnitte pro Woche, pflegeleichte Kräuterrasen genügen sich mit sechs bis zehn Schnitten pro Jahr.
Mulchen
Sie können mit dem Rasenschnitt nichts anfangen? Dann lassen Sie das Gras doch gleich auf der Fläche, es verrottet und dient als Dünger. Das funktioniert aber nur, wenn der Bewuchs nicht schon 30 Zentimeter hoch und sehr dicht ist. In diesem Fall würde einfach nur Heu entstehen, das dem darunter liegenden Rasen das Licht nimmt.
Einige Rasenmähermodelle bringen eine Mulchfunktion mit: Dabei handelt es sich oft nur um einen Mulchstopfen, der in die Auswurföffnung gesetzt wird. Man fährt dann also ohne Grasfangkorb und der Schnitt bleibt auf der Fläche liegen. Einige wenige Benzin-Rasenmäher (z. B. Fuxtec) haben noch einen seitlichen Auswurf für den Schnitt.
Richtiges Mulchen, auch bei hohem Gras, gelingt mit solchen Mulchstopfen nicht. Bei Sabo z. B. ist im Mulch-Kit ein zweites Messer enthalten. Diese Doppelmesser zerkleinern den Schnitt zusätzlich, so kann das Gras schneller austrocknen und verrotten. Die Mulch-Kits bei Fuxtec und AL-KO sind also suboptimal, sie funktionieren in der Praxis nur, wenn der Rasen häufig gemäht wird.
Unser Favorit
Der beste Benzin-Rasenmäher für den Einsatz in kleinen und mittleren Gärten ist der Stihl RM 448 PC. Es arbeitet sich mit ihm sehr komfortabel und der Radantrieb schiebt sich auch durch hohes Gras. Zwar ist der Rasenmäher etwas teurer, in unseren Augen ist die Qualität und der höhere Komfort den Aufpreis wert.
Der 3-PS-OHV-Motor hat auch mit hohen Hartgräsern kein Problem, unaufhaltsam und spurgenau arbeitete sich der Stihl durch das hohe Gras. Der Fangkorb war ruckzuck immer wieder voll. Umso angenehmer, dass der Korb am Mono-Komfortlenker zügig zu entnehmen ist. Das Gras fällt da schneller raus als bei der Konkurrenz, denn der Fangkorb war der einzige im Test, der aufgeklappt werden kann. Sie müssen also nicht wie verrückt schütteln, damit störrisches Gras aus der Öffnung fällt.
Die zentrale Schnitthöhenverstellung ist ungewöhnlich gelöst, aber sehr komfortabel. Durch die Federunterstützung muss man am Tragegriff einfach den Hebel ziehen und dann den Benzin-Rasenmäher als Ganzes herunterdrücken oder nach oben ziehen. So stellt man mehrstufig die gewünschte Schnitthöhe ein.
Der Motor mit Leichtstartsystem (ReadyStart) kann auf einen Choke-Hebel verzichten. Er startet bei Kaltstart als auch bei Warmstart zuverlässig und mit minimalem Kraftaufwand. Elektrostarter gibt es bei Stihl auch, dazu muss man aber tiefer in die Tasche greifen.
Auf Wunsch lässt sich der Benzin-Rasenmäher von Stihl mit dem passenden Mulch-Kit zum Multimäher umrüsten. Dieses Set von Stihl kommt mit einem zweiten Messer.
Verarbeitung
Das leichte Polymer-Kunststoffgehäuse ist schlagfest und widerstandsfähig gegenüber Hitze und UV-Strahlung. Dieses Gehäuse ist eine ganz andere Hausnummer als die vielen PE-Kunststoffgehäuse der Akku-Rasenmäher. Polyethylen ist nicht UV-stabil und auch nicht schlagfest. Unter dem Polymergehäuse befindet sich verdeckt ein Rahmen aus Stahlblech. Der trägt den schweren Motor und sorgt für Verwindungssteifigkeit.
Polymerkunststoff ist robuster als Polyethylen
Sowohl der Holm als auch die Anbauteile sind exzellent befestigt, hier wackelt nichts. Gleiches gilt für die gummierten Räder. Diese sind kugelgelagert.
Bedienung und Komfort
Der RM 448 PC verbindet gute Verarbeitung mit innovativen technischen Details. Sein Mono-Komfortlenker lässt sich in zwei Stufen verstellen und ermöglicht die werkzeuglose Anpassung der Arbeitshöhe an die Körpergröße.
Zudem kann man den Lenker mit einem Handgriff in Richtung des Rasenmähers umklappen, so hat man binnen Sekunden die platzsparende Parkposition hergestellt. Die Parkposition ist die mit der geringsten Höhe im Testfeld: Zusammengeklappt kommen wir gerade mal auf 57 Zentimeter, die anderen Benzin-Rasenmäher liegen bei 61 bis 75 Zentimetern Verstauhöhe.
Der Rasenmäher ist für den Transport als auch für die Verladung mit Tragegriffen ausgestattet. Die Tragegriffe eignen sich als Verzurrösen, um den Rasenmäher beim Transport mit einem Gurt zu fixieren. Und nicht zuletzt: Ein Stihl-Rasenmäher wird fertig montiert vom Fachhändler ausgegeben, mit Öl und Benzin bestückt. Sie müssen also nicht zum Schraubendreher greifen, um irgendwelche Anbauteile zu befestigen.
Nachteile?
Der Stihl RM 448 PC eignet sich für kleine und mittelgroße Rasenflächen oder Wiesen bis 1200 Quadratmeter. Der Radantrieb trottet mit einer mittleren Geschwindigkeit vor sich hin, wer zügig eine große Fläche abarbeiten möchte, wird sich eine höhere Geschwindigkeit wünschen. In diesem Fall könnten Sie auf ein Stihl-Modell mit variabler Geschwindigkeit zurückgreifen, zum Beispiel dem RM 545 VM.
Stihl RM 448 PC im Testspiegel
Vom Stihl RM 448 PC gibt es leider keine weiteren Testberichte. Sollten welche erscheinen, tragen wir sie hier für Sie nach.
Alternativen
Man es drehen, wie man will, mit dem schmalen Husqvarna LC140SP, der an der breitesten Stelle nur 49 Zentimeter misst, kommt man fast überall durch. So schlängelt sich der leichte Benzin-Rasenmäher zwischen Buschwerk, Obstbäumen, Mauerwerk, Begrenzungen und Zäunen hindurch.
Logisch, mit der Schnittbreite von 40 Zentimetern ist auf dem Fußballfeld kein Blumentopf zu gewinnen, aber das ist auch nicht der Arbeitsplatz des Husqvarna LC140SP. Er fühlt sich in mittelgroßen Gärten zuhause, die bereits zu groß für einen Akku-Mäher sind oder mit mehr Leistung abgefahren werden möchten. Mit 26,8 Kilogramm ist der Rasenmäher für einen Benziner leicht, was der Wendigkeit zugutekommt. Man kann ihn an engen Passagen tatsächlich auch mal anheben, dafür hat er eine Griffmulde an der Front.
Mit seinen 2,6 PS ist der Husqvarna schwach motorisiert, dafür ist das Mähdeck dann aber auch schmaler – und vor allem leiser. Der Fangkorb wird dennoch mit einem kräftigen Luftsog gefüllt, hier fehlt uns nur eine Füllstandsanzeige.
Kleiner Nachteil: Der Radantrieb kann nicht reguliert werden, weshalb man ihn an schwierigen Positionen, bei denen man vorsichtig fahren muss, gar nicht einsetzt. Ein Pluspunkt wiederum: Es gibt keinen Rollwiderstand beim Schieben ohne Motor, das ist bei vielen selbstfahrenden Rasenmähern anders.
Husqvarna setzt bei diesem Benzin-Rasenmäher auf ein Stahlblech-Chassis mit Abdeckungen und Klappe aus schlagfestem ABS-Kunststoff. Uns gefällt die materialschonende Klappmechanik am Gestänge: Hier sind die Holme mit Kunststoffkappen versehen bzw. haben ein Kunststoffzwischenstück. Das sorgt für ein quetschfreies und lackschonendes Zusammenfalten. Die Höhe des Holmes kann in zwei Stufen eingestellt werden.
Zusammengeklappt ist der Husqvarna LC140SP so klein wie kaum ein anderer und das mit Fangkorb: Gerade mal 74 Zentimeter lang und 56 Zentimeter hoch ist das entstandene Verstau-Paket. Daher kommt der Husqvarna auch in einem viel kleineren Karton daher – und kann im kleinen Kofferraum transportiert werden.
Ein Ärgernis zeigte die Praxis dann aber doch: Die Flügelschraube (rechts, links außen) verkantet sich gerne mal an Zäunen, denn sie steht über den Holm hinaus. Sie kann auf Grund der Kunststoffkappe nicht nach innen gelegt werden.
Der Husqvarna LC140SP ist für alle geeignet, die für kleines Geld einen Benzin-Mäher für ihren verwinkelten Garten benötigen.
Mit 51 Zentimeter Schnittbreite, 2,8 PS und Radantrieb ist der Stihl RM 253 T ein klassischer Benziner ohne viel Schnickschnack. Er macht größere Flächen und kann auch ohne Fangkorb fahren, das Gras bleibt einfach in der Bahn liegen. Hier braucht es keinen seitlichen Auswurf oder Mulchstopfen.
Klassisch ist auf jeden Fall der Aufbau, hier gibt es weder Komfort-Mono-Lenker, E-Starter und Aufklappkorb. Ja, sogar auf Griffe zum Anheben des Rasenmähers muss verzichtet werden, was bei 29 Kilogramm keine schöne Sache ist.
Dennoch gefällt uns der Stihl RM 253 T: Er ist günstiger als unser Komfort-Favorit RM 448 PC, er hat mehr Schnittbreite als dieser und eignet sich daher für größere Flächen. Allerdings sollte man mit der Fläche auch nicht übertreiben, denn der 1-Gang-Radantrieb ist für unseren Geschmack etwas zu langsam. Bei dichtem, hohen Gras ist die zuckelnde Geschwindigkeit okay, wenn da aber nur dünnes Gras im Wege steht, dann schieben wir schon gerne mal zusätzlich mit.
Das Schieben ist auch ohne Radantrieb leichtgängig, das ist wichtig für den Heimweg, wenn der Fangkorb voll ist. Apropos voller Korb: Der Einrastmechanismus könnte nicht besser sein, der Fangkorb findet sogar blind seinen Weg. Allerdings sind die Haltenasen mit einem schweren Korb (nasses oder gestopftes Gras) überfordert.
Der 55-Liter-Korb kann nur nach vorn ausgeschüttet werden. Aufklappen – wie beim Testsieger – ist nicht möglich. Damit das schneller geht, hat der Fangkorb ein aufklappende Vergrößerung der Öffnung. Bei gestopftem Gras nützt die aber nichts, man muss mit der Hand nachhelfen.
Dank der hohen Schürze eignet sich der Stihl für unebenes Gelände, etwa für die Wiese, auf der wir Hühnerfutter holen. Die Korbentnahme mit einer Hand ist möglich, doch nicht mehr so bequem wie beim RM 448 PC mit dem Mono-Lenker.
Wir empfehlen den Stihl RM 253 T allen, die einen Stihl-Rasenmäher zum moderaten Preis für eine größere Fläche bis 1.800 Quadratmeter suchen.
Der Premium 521 VS-H von AL-KO war im aktuellen Test der Wiesen-King. Mit starker Honda-Motorisierung (4,35 PS) und Vario Speed arbeitete er sich über die holperige Wiese und machte dabei viel Fläche. Sowas mäht man ohne Fangkorb, weshalb der AL-KO einen Mulchkeil sowie einen seitlichen Auswurf hat. So entstehen schöne Reihen von aufgeschütteten Gras.
Für unsere Dorfwiese war die Schnittbreite von 51 Zentimetern ideal, mit 46 Zentimetern macht das einfach keinen Spaß. Der Benzin-Rasenmäher schnitt die hohen Stängel von Hartgräsern konsequent ab, anderen Rasenmähern knickten diese oftmals nur um, weshalb kein homogenes Schnittbild entstand.
Das Fahrgefühl des AL-KO ist dank großer Hinterräder sehr gut, speziell bei Unebenheiten. Mit dem hohen Gewicht des AL-KO von 36,2 Kilogramm konnten wir gut hantieren, sofern wir auf der Fläche blieben. Kleinteilige Gartenbereiche sind mit dem sperrigen, schweren Rasenmäher ein Graus.
Die Geschwindigkeit wird mit einem Zughebel stufenlos per Bowdenzug reguliert. Der Hebel hat allerdings Einrastpositionen, weshalb bei der »stufenlos« nicht so recht passt.
Leider ist die Hebelbedienung des AL-KO schwergängig, weshalb wir auch prompt die Plastikkappe abschieben konnten. Hier sollte sich der Hersteller für ein höherwertigeres Design entscheiden.
AL-KO setzt auf Stahlblech-Chassis, verstärkte PP-Klappe und einen stabilen Lenkholm. Letzterer kann aber nicht in der Höhe justiert werden. Die Verarbeitung ist im Wesentlichen gut, punktuell finden wir nach dem Speed-Hebel aber noch eine weitere Schwäche: Die Rastschuppen für die Höhe sind aus Kunststoff. Hinzu kommt ein fummeliger Korbzusammenbau.
Zusammengeklappt bleibt der Premium 521 VS-H leider ziemlich sperrig, was an der unbeweglichen Holmfixierung aber auch am 70 Liter fassenden Kunststoffkorb liegt.
Wir empfehlen den Premium 521 VS-H allen, die eine große Fläche zu mähen haben, aber nicht den Preis eines Sabo oder Stihl zahlen möchten.
Der Cub Cadet LM3 CRC46S aus der MySpeed-Serie des Herstellers bietet eine bisher einzigartige Möglichkeit die Geschwindigkeit des Radantriebs an die Gangart des Bedieners anzupassen. Das Fummeln an einem winzigen Hebel entfällt, denn die Radgeschwindigkeit wird fließend an den Tritt des Bedieners angepasst.
Wie wird das technisch gemacht? Der Holm ist mit einem beweglichen Griffstück verlängert, darauf ruhen die Hände und halten im Betrieb den Totmanngriff. Schieben wir den Griff nach vorn, setzt sich der Antrieb in Bewegung, und zwar so schnell wie intensiv am Hebel geschoben wird. Das Erlebnis ist perfekt, denn statt unseren Schritt an den Mäher anzupassen, passt sich der Mäher automatisch an unsere Laufgeschwindigkeit an.
Darüber hinaus bietet der Cub Cadet LM3 eine hervorragende Verarbeitung, im Groben wie im Detail. Der Holm ist solide, kann in drei Stufen verändert werden (Höhe an Bediener anpassen) und er ist fest am schweren Stahlblech-Rahmen fixiert. Stolze 34 Kilogramm bringt der 46-Zentimeter-Mäher auf die Waage, die 1,2 Liter Benzin kommen dann noch dazu.
Alleine auf den Anhänger hieven ist da schon etwas beschwerlich, mit einer Rampe geht es dank großer Griffmulde an der Frontschürze viel einfacher. Dank der großen Hinterräder kann der LM3 frontseitig gepackt, angehoben und gezogen werden.
Die stattliche Länge des Cub Cadet LM3 von 157 Zentimeter kann sich im Winter-Parkplatz ganz klein machen, die Länge schrumpft zusammengeklappt auf 91 cm (Höhe 50 cm, ohne Korb), denn der Holm kann komplett nach vorn umgelegt werden.
Der längliche 60-Liter-Korb aus Gewebe, Kunststoff und einem Metallrahmen ist solide mit Metallnasen in dickem Kunststoff fixiert. Er kann bequem durch die Holme nach oben herausgehoben werden. Wer bei großen Flächen oder Mulchen keine Lust auf den Korb hat, der setzt das Aufsatzstück für den seitlichen Auswurf und den Mulchkeil ein. So bleibt der Schnitt neben der Fahrbahn liegen.
Der 46-cm-LM3 ist ein Allrounder für mittlere oder große Flächen bis 1.000 m². Ohne Anlasser ist der Komfort etwas geringer, dafür erscheinen die technischen Details langlebig und praktisch: Der Motor hat einen echten Papierfilter, der Benzintank fasst 1,2 Liter und an Zündkerze wie Ölschraube kommen wir einfach heran. In unserem Fall war das Öl bereits gefüllt.
Wir empfehlen den Cub Cadet LM3 CRC46S MySpeed allen, die eine große Fläche jenseits der 800 m² gemütlichen Schrittes mähen möchten. Durch die 46-cm-Schnittbreite eignet sich der LM3 auch für schmale Passagen. Wenn es breiter sein soll, dann hat der Hersteller ein 53-cm-LM3 im Angebot.
Außerdem getestet
Wolf Garten A 460 A SP HW IS
Der Wolf Garten A 460 A SP HW IS, glänzt nicht nur mit einer durchtriebenen Modellbezeichnung. Sein Vorzeige-Merkmal – das den hohen Preis rechtfertigen soll – ist Easyspeed. Ein spezieller, beweglicher Griff sorgt dafür, dass der Radantrieb immer so schnell fährt, wie der Gärtner läuft. Das funktioniert in der Praxis genauso gut wie beim Cub Cadet LM3 CRC46S. Kein Wunder, die Geräte sind bis auf den E-Starter nahezu baugleich. Deshalb genießt der Wolf Garten A 460 dieselben Vorzüge bei Stabilität, Verarbeitung, Fahrverhalten, Seitenauswurf und Wartung.
Wolf Garten will mit Komfort glänzen und hat dafür einen Kleingeräte-Akku an den Motorblock angeflanscht. Der ist für den E-Starter. Auf einen Seilzug verzichtet dieser Briggs & Stratton-Viertakter komplett. Mangels Lichtmaschine muss der Starter-Akku mit einem Netzteil immer wieder mal aufgeladen werden.
Stihl RM 545 VM
Der Stihl RM 545 setzt auf den klassischen Look und nicht auf einen Mono-Lenker. Der Aufbau als auch die Karosserie sind qualitativ Oberklasse, also robust und praktisch durchdacht bis ins Detail. Hier sind die Schnellfixierschrauben zu nennen, die mit nur einer kurzen Drehung lösen und das Umklappen in Parkposition ermöglichen. Der Holm kann in drei Arbeitshöhen an den Bediener angepasst werden, dazu muss nur links am Chassis eine Handschraube gelöst werden, Gestänge auf die Wunschhöhe schieben, fertig.
Das Gehäuse besteht wie bei Stihl üblich aus einem metallisch verstärken Hartplast-Polymer. Dadurch ist die Karosserie leichter als ein Modell aus Stahlblech und es kann auch kein Lack zerkratzen, abplatzen. Der Kunststoff ist durchgefärbt und soll UV-stabil sein. Der Hersteller liefert einen Mulchstopfen mit.
Details wie eine Schürze für den Bowdenzug oder auch das Messer aus Stahlblech gefallen. Beim Umklappen des Holmes verhindert ein kleiner Metallbügel ein Einklemmen und Quetschen des Bowdenzuges. Stahlblechmesser halten wir für ausdauernder, weil sie bei Steinkontakt verbiegen aber nicht abplatzen. Hersteller im günstigen Segment verbauen oft Messer aus Gusseinen oder Aluminium.
Der große Korb kann Stihl typisch aufgeklappt werden, was die Entleerung erleichtert. Hinzu kommt: Der Korb kann von oben her – durch den Holm-Zwischenraum – eingesetzt werden. Die robusten Haltenasen nehmen den Korb blind auf, zügiges Arbeiten ohne Fummeln ist möglich.
Die Schnitthöhe wird intuitiv mit Griff und Heben/Senken eingestellt. Das gelingt mit einer Hand, der Mäher muss dazu nicht abgestellt werden. Ein kleiner Sichtfenster zeigt die Schnitthöhe in Zentimeter.
Am Bedienkomfort und am Fahrverhalten gibt es nichts zu mäkeln. Führungsholm und Chassis haben eine steife Verbindung, der Mäher bewegt sich zielsicher und wertig um jeden Busch. Der Radantrieb – wenn mal nicht genutzt – bremst den Rasenmäher nicht.
Der zweistufige Radantrieb gibt Schneckentempo als auch eine moderate Gangart her. Wirklich zügig ist der Hasenmodus aber nicht, bei lichtem Bewuchs uns freier Fahrt schieben wir gerne mal mit.
Sabo 47-Vario
Der Sabo 47-Vario ist die große Schwester unserer Empfehlung 47-A Economy. Bis auf die variable Geschwindigkeit sind die Benzin-Rasenmäher im Wesentlichen baugleich. Die siebenstufige Speed-Regulierung am Drehknopf rastet in jeder Position ein, ist komfortabel aufgebaut und erleichtert die Arbeit in stark strukturierten Umgebungen ungemein.
Die Verarbeitung ist Sabo-typisch von A bis Z erstklassig, der Faltmechanismus sowie das Alu-Mähdeck wirken langlebig.
Der Sabo 47-Vario ist die Komfort-Alternative zum 47-A Economy ohne Vario Speed. Der Benzin-Rasenmäher eignet sich für große Flächen aber nicht für die holperige Wiese. Die langen Stängel der Hartgräser wurden im Test oft nicht geschnitten und blieben stehen. Ein weiterer Nachteil: Ohne Antrieb ist das 38 Kilo schwere Modell schwer zu schieben, die Kupplung des Radantriebs bremst den Freilauf der Räder. Das ist nicht bei jedem Benzin-Rasenmäher mit Radantrieb so.
Sabo 47-Vario E
Der Sabo 47-Vario E bringt maximalen Komfort ins Spiel, allerdings nicht beim Wechsel des Graskorbs, sondern bei der Bewältigung von großen Flächen. Bis 1.400 Quadratmeter sind kein Problem, denn der Radantrieb rollt mit variabler Geschwindigkeit. Außerdem gibt es einen Anlasser. Der schwere Rasenmäher glänzt bei der Verarbeitung: Das Gehäuse besteht aus Aluminium. Das sorgt zwar nicht für ein niedriges Gewicht, doch es ist damit rostfrei (gegenüber Stahlblech). Alle Anbauteile sitzen fest an ihrem Platz und machen einen hochwertigen, langlebigen Eindruck. Diese Konstruktion wird ausgedehnte Arbeitseinsätze spielend überstehen.
Der 47-Zentimeter-Mäher eignet sich für Flächen mit vielen Hindernissen und für große, einfache Flächen gleichermaßen. In der langsamen Geschwindigkeit kann man exakt um Hausecken, Zaunpfeiler, Büsche oder Blumenvasen herumfahren. Günstig ist der Sabo 47-Vario E mit gut 1.000 Euro nicht. Man kann etwas am Preis drehen, indem man auf die Elektrostartfunktion verzichten, dann heißt das Modell 47-Vario und kostet weniger.
AL-KO Premium 470 VS-B
Der AL-KO Premium 470 VS-B ist ein 35 Kilogramm schwerer Benzin-Rasenmäher mit Stahlblechkarosserie, variablen Radantrieb und einem sehr großen 70-Liter-Korb. Auf Grund des Gewichts und der tiefen Schürze vorn ist der Rasenmäher weniger gut für verwinkeltes Gelände mit groben Unebenheiten.
Unterm Strich ist die Verarbeitung gut, die Festigkeit des Führungsholmes kommt aber nicht an die von Stihl oder Sabo heran. Die Holmbefestigung ist direkt am Stahlkorpus, also sehr solide und der Griff hat einen Gummiüberzug. Die einfachen Flügelschnellspannschrauben sind zum Klappen des Holmes in Parkposition nicht die komfortabelste Lösung. Der Grund: Die Schraube ist zu kurz, die Flügelmutter fällt unbeabsichtigt ab.
Nicht gut kam der »Gasgriff« an, mit dem die Fahrgeschwindigkeit stufenlos eingestellt wird. Beim ersten Benutzen fiel der Plastikkopf ab.
Die soliden Räder haben eine Hartgummibereifung, die Hinterräder sind besonders groß. Der Wendigkeit hilft das aber nicht. Der solide Kunststoffkorb muss selbst zusammengebastelt und mit Schrauben fixiert werden, was gar nicht so trivial ist und einen Blick in die Anleitung erfordert. Dafür macht er einen soliden Eindruck und er hat eine große Öffnung zum einfachen Ausschütten.
Wer Mulchen möchte, muss öfters mähen, denn es liegt nur ein Mulchkeil bei. Der Schnitt bleibt dann einfach auf der Fläche liegen, aber er darf eben nicht zu lang sein.
Der Radantrieb mit variabler Geschwindigkeit ist ein Luxus, den es eigentlich nur in der Oberklasse gibt. Allerdings ist uns die maximale Geschwindigkeit zu langsam. Wenn wir auf gerader Ebene fahren, kommt Langeweile auf. Für Hindernisumfahrungen sind die niedrigen Geschwindigkeiten ideal.
Stihl RM 448 VC
Der Stihl RM 448 VC ist ein hochwertiger Rasenmäher aus der Mittelklasse, geeignet für den häufigen Gebrauch. Es handelt sich um ein Schwestermodell des Testsiegers, hier aber mit einem variablen Radantrieb. Sie können also mit einer Geschwindigkeit von 2,4 bis 4,6 Kilometer pro Stunde fahren. Der RM 448 VC besteht aus einem Polymer-Kunststoff, die unteren Ränder des Kastens sind metallverstärkt. An der soliden Konstruktion gibt es nichts zu bemängeln, sie ist baugleich mit dem Testsieger. Der Rasenmäher ist kompakt abstellbar, der Mono-Lenker kann nach vorn geklappt werden. Nachteile sind der kleine Tank (0,8 Liter) und der vergleichsweise hohe Preis.
Scheppach MS150-46E
Scheppach packt in den MS150-46E sämtliche Features, auf die Käufer anspringen, vernachlässigt aber die allgemeine Wertigkeit und Qualität des Chassis. Vorzüge sind der E-Starter mit Kleingeräte-Akku, der Seitenauswurf mit Mulchkeil, die hohe Leistung von 3,0 KW und der Radantrieb (fixierte Geschwindigkeit).
Leider passen der wackelige Holm, der billig gemachte Getränkehalter samt Akkufach und die lauten Plastik-Räder zum geringen Preis. Das Schlimmste ist aber: Die Standard-Bierflasche passt nicht in den Getränkehalter. Hinzu kommt ein sperriges Verstauen im Winter, denn der untere Holm ist nicht zum Klappen vorgesehen – er müsste mit dem Schraubenschlüssel demontiert werden.
Grizzly BRM 42 B&S
Der Grizzly BRM 42 B&S ist nicht nur günstig, sondern auch leicht, wendig und kompakt. Ohne Radantrieb muss man ihn mit eigener Kraft schieben, doch das gelingt ziemlich gut, auch auf unebenen Wiesen. Die Stahlblechkarosserie ist solide, Holm und Griff sind akzeptabel. Von der Qualität bei Sabo oder Stihl ist der Grizzly freilich weit entfernt.
Der Lenkholm ist eine dünne Konstruktion, die für das vergleichsweise geringe Gewicht von 27 Kilogramm gerade ausreicht. Der Holm wird durch einfache Flügelschrauben fixiert. Genau diese werden an der Korbeinrastung zum Problem, denn der Fangkorb verhakt sich beim Entnehmen oft an den breiten Köpfen der Schrauben.
Die 27 Kilogramm des Grizzlys sind verglichen mit der Konkurrenz leicht. Beim Mähen ohne Fangkorb können Sie den Grizzly BRM 42 B&S ohne weiteres auf große Flächen bis 1.000 Quadratmeter lassen. Das gute Manövrieren spricht für ihn.
Der Fangkorb (Gewebe mit Metallrahmen) ist sehr klein (45 Liter) und kann häufig nur mit etwas Fummelei entnommen werden, weil er sich verkantet. Doch damit nicht genug: Er hat eine zu kleine Öffnung, die zusätzlich durch einen ansonsten funktionslosen Kunststoffsteg nochmals begrenzt wird. Der Fangkorb ist also mehr oder weniger unbrauchbar, wenngleich man den Kunststoffsteg einfach abschneiden kann. Der Griff ist auch nicht ideal, er hat einen minderwertigen, weichen Schaumüberzug. Diese halten typischerweise nicht sehr lange.
Das Grizzly BRM 42 B&S hat keinen Radantrieb, das ist in der Preisklasse zu erwarten. Dennoch kann der Benzin-Rasenmäher einfach über die Wiese geschoben werden, auch auf unebenen Gelände. Das liegt am geringen Gewicht und an den kompakten Abmessungen. Die kleinen Räder behindern die Wendigkeit nicht. Sie haben eine Hartgummibereifung.
Einhell GC-PM 46/2 S HW-E
Der Einhell GC-PM 46/2 S HW-E hat ebenfalls einen schnellen Radantrieb, der ihn für Flächen mit vielen Hindernissen unattraktiv macht. Der wacklige Holm und der billig wirkende Kunststoffkorb machen die Verarbeitung nicht zu seinen Stärken. Außerdem ist der Benzin-Rasenmäher ohne Antrieb ungewöhnlich schwer zu schieben. Bei den anderen Rasenmähern entkoppelt der Radantrieb viel besser. Ein Vorteil des Einhell ist natürlich sein Elektrostarter, wobei hier die Batterie solide in einer Box in der Nähe des Motors befestigt ist. Positiv: Die Batterie wird im Mähbetrieb aufgeladen! Der Grasfang besteht aus einem durchlässigen Sack mit Metallrahmen. Die Füllstandsanzeige ist ebenso zuverlässig gelöst.
So haben wir getestet
Für den Test haben wir uns 20 Benzin-Rasenmäher vom jeweiligen Hersteller schicken lassen. Stihl haben wir über den Fachhändler bezogen. Die Rasenmäher wurden uns leihweise kostenlos für den Test zur Verfügung gestellt. Alle Benzin-Rasenmäher sind mit einem Radantrieb bestückt, das ist inzwischen ein Standard.
Wir haben uns zwei Rasenmäher vom Gartengeräte-Marktführer Stihl als auch von der Qualitätsmarke Sabo beschafft. Beide zeigen, welche Materialqualität bzw. welcher Bedienkomfort im Preisbereich zwischen 500 und 1000 Euro möglich ist. Einhell, AL-KO, Fuxtec und Grizzly decken das Budget-Segment zwischen 250 und 650 Euro ab, sie sind sogenannte »Baumarktware«.
Günstige Benzin-Rasenmäher locken mit Feature-Highlights
Die günstigen Benzin-Rasenmäher geizen nicht mit Feature-Highlights, so hat ein preiswerter Grizzly oder auch der Scheppach MS150-46E bereits einen Elektrostarter an Bord, den wir beim Einsteiger-Stihl nicht finden. Bei Fuxtec ist das Mulch-Kit mit seitlichen Grasauswurf inklusive, das muss man bei Stihl und Sabo separat erwerben.
Für den Test haben eine große, trockene Wiese, einen Ackerland-Randstreifen und ein Grundstück als Testfläche genutzt. Die Hartgräser waren schon sehr groß, hier wären Akku-Rasenmäher schnell in die Knie gegangen. Die Benziner hatten damit kein Problem. Dank kräftigem Durchzug und Radantrieb schoben sie sich allesamt eifrig durch das trockene Gras.
Die Grasfangsäcke bzw. Körbe waren durch das hohe Gras sehr schnell gefüllt. Wir haben in einem zweiten Arbeitsgang die Mulchfunktion, sofern vorhanden, ausprobiert.
Benzin-Rasenmäher benötigen ein steifes, solides Chassis, denn es muss den schweren Viertaktmotor tragen und dessen Vibration aushalten. Daher haben wir genau auf die Verarbeitung geschaut. Die Gehäuse bestehen entweder aus lackiertem Stahlblech, aus Aluminium, aus Polymer-Kunststoff oder aus Grauguss.
Auch die Anbauteile, wie der Führungsholm und die Bediengestänge für Gas und Radantrieb haben wir uns genau angesehen. Hier gibt es enorme Unterschiede in der Qualität: Das AL-KO-Modell haben wir im Betrieb einmal auf die Seite gelegt und schon war die komplette Armatur abgefallen. Sie ist einfach in den Holm eingesteckt und wenn sich der etwas verzieht, fällt sie heraus.
Das geringste Gewicht haben die Modelle aus Kunststoff, in diesem Fall nur Stihl. Der RM 448 PC war fast zehn Kilo leichter als der Durchschnitt der übrigen Benzin-Rasenmäher.
Außerdem haben wir den Bedienkomfort bewertet. Wie zügig geht das Ein- und Ausrasten des Fangkorbs vonstatten? Wie schnell können wir den Rasenmäher zusammenklappen (Parkzustand)? Wie einfach ist der Start des Rasenmähers? Hier sind die drei Modelle mit Elektrostarter im Vorteil.
Nicht zuletzt wollten wir wissen: Wie viel Fläche und Arbeitsleistung schafft der Benzin-Rasenmäher? Wer eine große Wiese hat, will nicht im Schneckentempo, sondern zügig darüber hinweg fahren. Ein Radantrieb ist schön und gut, doch wenn der nur im Schneckentempo zieht oder in mittlerer Geschwindigkeit, ist man schnell genervt.
Hier sind die Benzin-Rasenmäher mit variabler Geschwindigkeit im Vorteil, denn sie können sowohl langsam um Hindernisse und schnell auf ebener Fläche fahren. Das bringt die größtmögliche Produktivität. Fuxtec und Einhell fahren mit fixer Geschwindigkeit zu schnell, das nützt zwar für große Flächen, doch um kleine Hindernisse kommen wir nur ohne den Radantrieb.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Benzin-Rasenmäher ist der beste?
Der beste Benzin-Rasenmäher für die meisten ist der Stihl RM 448 PC. Er punktet mit seiner Verarbeitungsqualität und dem Radantrieb, der den Rasenmäher sogar durch hohes Gras befördert. Dafür ist der Stihl etwas teuer. Andere Rasenmäher haben andere Vorzüge, weshalb auch andere Rasenmäher aus unser aus unserem Test empfehlenswert sind.https://www.faz.net/kaufkompass/ab-cms/?action=logout&_wpnonce=f74b7898aa
Wie oft muss man bei einem Benzin-Rasenmäher einen Ölwechsel durchführen?
Wir empfehlen einen ersten Wechsel nach zehn Betriebsstunden, um den Metallabrieb des Einfahrens zu entfernen. Danach sollte bei geringer Nutzung alle drei, bei häufiger Nutzung alle zwei Jahre gewechselt werden. Meistens wird ein Motoröl des Typs 10W-30 empfohlen, sehen sie aber im Motorhandbuch nach.
Welches Benzin tankt der Rasenmäher?
Rasenmäher fahren mit Super-Benzin (E5) oder mit E10-Kraftstoff.
Darf man einen Benzin-Rasenmäher für die Wartung oder Lagerung kippen?
Benzin-Rasenmäher müssen Sie immer so kippen, dass der seitliche Luftfilter nach oben zeigt. Andernfalls kann Motorenöl in den Luftfilter laufen, was diesen zerstören würde.
Wie führt man bei Benzin-Rasenmähern einen Ölwechsel durch?
Benzin-Rasenmäher haben in der Regel keine Ölablassschraube und auch keinen Ölfilter. Das Öl muss im erwärmten Zustand über die Einfüllschraube abgelassen werden. Dazu kippt man den Mäher entsprechend über einer Wanne oder man nutzt eine Ölpumpe.