TestSport & Outdoor CampingBiwaksack Test
Biwaksack Test: Aufmacher1 Camping

Der beste Biwaksack

Aktualisiert:
Letztes Update: 2. Februar 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

26. September 2023

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unser Testsieger Twilight Bivy von Black Diamond ist nicht mehr verfügbar. Daher tritt der Rab Alpine Biwaksack an seine Stelle.

25. Mai 2023

Für unser Frühjahrs-Update haben wir fünf neue Biwaksäcke getestet. Darunter waren vier „klassische“ Biwaksäcke und ein Biwak-Zelt. Zwei der Neulinge haben uns derart gut gefallen, dass wir sie in unsere Empfehlungen aufgenommen haben. Zwei weitere sind nur knapp den Empfehlungen vorbeigeschrammt, lediglich das Biwak-Zelt enttäuschte.

Neue Empfehlungen sind der Ortovox Bivy Pro und der Ion Bivi von Mountain Equipment. Sie haben den Vaude Biwak II.2 und den Mammut Grevling EMT aus den Empfehlungen verdrängt.

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Beim Bergsteigen gehört der Biwaksack als Teil des Sicherheitsequipments in den Rucksack. Dazu dient er als leichter Zeltersatz mit kleinem Packmaß, wenn man mal eine Nacht im Freien verbringen möchte. Wenige Biwaksäcke schaffen es, beide Einsatzzwecke zufriedenstellend abzudecken, weshalb sich die meisten Biwaksäcke auf einen von beiden fokussieren. Das haben wir im Test berücksichtigt, haben aber dennoch nach Biwaksäcken mit großem Allround-Potenzial gesucht.

Im Test hatten wir ein breites Feld aus rein für den Notfall gedachten Biwaksäcken, solchen, die eher als Zeltersatz dienen, und manchen, die eher für die gemütliche Nacht am Lagerfeuer gedacht sind. Daraus ergeben sich auch die hohen Preisunterschiede, denn die 15 getesteten Biwaksäcke reichen von 20 bis 300 Euro.

Kurzübersicht

Testsieger

Rab Alpine Biwaksack

Der Alpine Bivy hat im Test den besten Wetterschutz, ist robust und hat mit die stärkste Atmungsaktivität.

Der Rab Alpine Biwaksack bietet mit seinem Pertex Quantum 3-Lagen-Material und versiegelten Nähten besten Wetterschutz. Selbst bei starkem Regen und wenn man in einer Pfütze liegt, kommt nichts hinein. In seiner roten Ausführung und mit reflektierendem Logo funktioniert er auch gut als Notfallbiwaksack.

Dazu ist der Biwaksack robust und exzellent verarbeitet, liegt preislich im gehobenen Bereich, bietet dafür aber nur eine reduzierte Ausstattung. Doch wer ein Bollwerk gegen Wind und Wetter sucht, bekommt hier den besten Schutz im Test.

Beste Lösung im Notfall

Ortovox Bivy Pro

Wer am Berg in eine echte Notlage gerät, ist froh, den Bivy Pro im Rucksack zu haben. Er ist wärmend, wetterfest und vielseitig.

Wer einen Biwaksack für Bergtouren sucht, auf den man sich verlassen kann, landet beim Bivy Pro von Ortovox. Robust, langlebig, wetterfest und vielseitig ist er die beste Lösung, wenn es darauf ankommt. Dabei bietet er 1-2 Personen Platz – super, wenn Ausrüstung mit hinein soll oder man sich gegenseitig wärmen möchte.

Dank Alu-Beschichtung im Inneren spendet er auch Wärme, dazu kann er zum Abtransport und als (Sitz-)Zelt genutzt werden. Er ist etwas schwerer, aber das ist der Preis für seine Robustheit und Vielseitigkeit. Große Atmungsaktivität darf man aber vom Bivy Pro nicht erwarten.

Solider Zeltersatz

Outdoor Research Helium Bivy

Dank einem Gestängebogen gibt der Helium Bivy viel Kopffreiheit. Außerdem bietet er viel Platz im Innern und einen Moskitoschutz an der Kapuze.

Unter allen Biwaksäcken im Testfeld kam der Outdoor Research Helium Bivy einem Zeltersatz mit am nächsten. Durch den ultraleichten Gestängebogen wird der Sack vom Gesicht weggespannt und man kann die Kapuze ganz schließen oder in trockenen bzw. leicht feuchten Nächten nur das Mückennetz schließen, wodurch viel Luft ins Innere kommt.

Mit ca. 500 Gramm bleibt der Biwaksack angenehm leicht und ist dennoch breit genug geschnitten, um Schlafsack und Isomatte mit hineinzunehmen. Leider sind Schnur und Heringe zum Abspannen nicht enthalten und bei starkem Regen kam doch etwas zu viel Feuchtigkeit ins Innere.

Zum Immer-Dabei-Haben

Mountain Equipment Ion Bivi

Mit seinem leichten Gewicht und schlankem Packmaß packen wir uns den Ion Bivi immer gerne zur Sicherheit in den Rucksack.

Abgesehen von den Folien-Biwaksäcken ist der Ion Bivi von Mountain Equipment der leichteste Biwaksack im Test, dabei aber deutlich langlebiger als diese. Da er auch in Signalrot erhältlich ist, packen wir ihn uns gerne als Notfall-Option in den Rucksack. Wird er gebraucht, gibt er guten Schutz vor Wind und soliden Schutz vor Nässe.

Regnet es die komplette Nacht durch, werden wir im Inneren dennoch nass, und leider ist der Biwaksack relativ schlank geschnitten. Dennoch bietet der Ion Bivi mit seiner überlappenden Kapuze guten Schutz und lässt hier auch etwas Luft herein. Außerdem gefällt uns das geschmeidige Material.

Vergleichstabelle

Test Biwaksack: RAB Alpine Biwaksack
Rab Alpine Biwaksack
Test Biwaksack: Ortovox Bivy Pro
Ortovox Bivy Pro
Test Biwaksack: Outdoor Research Helium Bivy
Outdoor Research Helium Bivy
Test Biwaksack: Mountain Equipment Ion Bivi
Mountain Equipment Ion Bivi
Test Biwaksack: Nordisk Jorund Tech Bivy
Nordisk Jorund Tech Bivy
Test Biwaksack: Rab Strom Bivi
Rab Storm Bivi
Test Biwaksack: Mammut Grevling EMT
Mammut Grevling EMT
Test Biwaksack: Vaude Biwak II.2
Vaude Biwak II.2
Test Biwaksack: Wechsel Guardian
Wechsel Guardian
Test Biwaksack: Salewa PTX Bivybag II
Salewa PTX Bivybag II
Test Biwaksack: Defcon 5 Double Bivi Tent
Defcon 5 Double Bivi Tent
Test Biwaksack: Ortovox Bivy Ultralight
Ortovox Bivy Ultralight
Test Biwaksack: Yate Biwaksack
Yate Biwaksack
Test Biwaksack: EEEKit Biwaksack
Eeekit Biwaksack

Testsieger
Rab Alpine Biwaksack
Test Biwaksack: RAB Alpine Biwaksack
  • Starker Wetterschutz
  • Äußerst robust
  • Hohe Atmungs­aktivität
  • Sehr lange geschnitten
  • Immer noch leicht und klein packbar
  • Wenig Ausstattung
  • Eher schmal geschnitten
  • Hoher Preis
Beste Lösung im Notfall
Ortovox Bivy Pro
Test Biwaksack: Ortovox Bivy Pro
  • Reflektionsfolie im Inneren
  • Wetterfest genug für den Notfall
  • Kräftige Signal­farbe
  • Als Transportliege oder (Sitz-)Zelt nutzbar
  • Nicht atmungs­aktiv
  • Etwas schwer
  • Keine Kapuze
Solider Zeltersatz
Outdoor Research Helium Bivy
Test Biwaksack: Outdoor Research Helium Bivy
  • Viel Kopffreiheit
  • Gute Ausstattung
  • Leicht und klein packbar
  • Mit Leicht­gestänge
  • Breit geschnitten
  • Heringe und Schnur nicht enthalten
  • Wird bei Stark­regen innen feucht
  • Recht viel Kondens­wasser­bildung wenn komplett geschlossen
Zum Immer-Dabei-Haben
Mountain Equipment Ion Bivi
Test Biwaksack: Mountain Equipment Ion Bivi
  • Schön leicht
  • Gutes Packmaß
  • Solider Wetter­schutz
  • Auch in Signal­farbe erhältlich
  • Nicht für Regen­nächte geeignet
  • Wird innen etwas feucht
  • Schmal geschnitten
Nordisk Jorund Tech Bivy
Test Biwaksack: Nordisk Jorund Tech Bivy
  • Extrem vielseitig
  • Als Poncho und Tarp nutzbar
  • Alu-Infrarot-Beschichtung
  • Guter Wetter­schutz
  • Vergleichsweise schwer
  • Wird innen etwas feucht
  • Sehr schmal geschnitten
Rab Storm Bivi
Test Biwaksack: Rab Strom Bivi
  • Guter Wetter­schutz
  • Hohe Atmungs­aktivität
  • In Signal­farbe erhältlich
  • Mesh-Einsatz am Reiß­verschluss
  • Wenig Zusatz­ausstattung
  • Etwas schmal geschnitten
Mammut Grevling EMT
Test Biwaksack: Mammut Grevling EMT
  • Leicht
  • Angenehmes Schlaf­klima
  • Schützt vor Funken­flug
  • Wasserdichter Boden
  • Nicht wasser­dicht
  • Färbt leicht ab
Vaude Biwak II.2
Test Biwaksack: Vaude Biwak II.2
  • Leicht für zwei Personen
  • Signal­farbe und alpine Not­signale
  • Nachhaltig produziert
  • Dient verpackt auch als Sitz­kissen
  • Wenig Ausstattung
  • Nicht atmungs­aktiv
Wechsel Guardian
Test Biwaksack: Wechsel Guardian
  • Angenehmes Schlaf­klima
  • Schützt vor Funken­flug
  • Robust
  • Reißverschluss an jeder Seite
  • Kein Wetter­schutz
  • Schwer
  • Reißverschlüsse öffnen sich nachts
Salewa PTX Bivybag II
Test Biwaksack: Salewa PTX Bivybag II
  • Signalfarbe, Signalpfeife und alpine Notsignale
  • Kapuze kann vom Gesicht weggespannt werden
  • Boden für Belüftung öffenbar
  • Schwer
  • Wird bei Stark­regen innen feucht
  • Nicht atmungs­aktiv
  • Zipper nur von außen bedienbar
Defcon 5 Double Bivi Tent
Test Biwaksack: Defcon 5 Double Bivi Tent
  • Viel Kopffreiheit
  • Gut belüftet
  • Extrem schwer
  • Sehr großes Packmaß
  • Nicht wasser­dicht genug
  • Braucht Heringe (nicht enthalten)
  • Nähte mit losen Fäden
Ortovox Bivy Ultralight
Test Biwaksack: Ortovox Bivy Ultralight
  • Extrem leicht
  • Kleines Packmaß
  • Reflektionsfolie wärmt
  • Wasserdicht
  • Geht schnell kaputt
  • Packsack viel zu klein
  • Nicht atmungsaktiv
  • Keine Kapuze
Yate Biwaksack
Test Biwaksack: Yate Biwaksack
  • Preis
  • Schwer
  • Obermaterial saugt sich voll
  • Wird bei Stark­regen innen feucht
  • Gesicht bleibt ungeschützt
Eeekit Biwaksack
Test Biwaksack: EEEKit Biwaksack
  • Extrem leicht
  • Kleines Packmaß
  • Reflektionsfolie wärmt
  • Wasserdicht
  • Geht sehr schnell kaputt
  • Raschelt extrem laut
  • Nicht atmungs­aktiv
  • Packsack viel zu klein (ist beim Test gerissen)
  • Tarnfabe für Notfall kontraproduktiv
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Alle Infos zum Thema

Unter Sternen durch die Nacht: Biwaksäcke im Test

Ein Biwaksack ist eine meist wetterfeste Schutzhülle, in die man mit oder ohne Schlafsack schlüpfen kann. Sie soll beim Biwakieren, also beim Übernachten im Freien, Wind und Regen abhalten und im Idealfall auch noch zusätzlich Wärme geben. Gründe, einen Biwaksack einzupacken, gibt es viele: Man hat ihn beim Bergsteigen als Teil der Sicherheitsausrüstung im Rucksack oder man packt ihn als leichten, klein verstaubaren Zeltersatz für Ultralight-Trekkingtouren ein.

In beiden Fällen macht der Biwaksack das Gleiche – vor den Elementen schützen. Dennoch sind die Anforderungen für beide Einsatzzwecke unterschiedlich. Während der Notfallbiwaksack einfach nur das Überleben garantieren soll, bis sich das Unwetter verzogen oder die Bergrettung eingetroffen ist, möchte man im Biwaksack als Zeltersatz möglichst bequem schlafen. Natürlich kann man mit einem Biwaksack beide Situationen abdecken, muss aber Kompromisse in die eine oder andere Richtung in Kauf nehmen.

Einsatzzwecke eines Biwaksacks

Der Notfallbiwaksack soll auffallen, weshalb die Modelle hier häufig in Signalfarben, eventuell sogar mit reflektierenden Elementen gehalten sind. Sie bestehen aus einem sehr leichten, wasserdichten Material mit wenig bis gar keiner Atmungsaktivität. Manche werden dabei nur aus einer Folie, ähnlich der einer Rettungsdecke, gefertigt. Dadurch sind sie äußerst leicht mit kleinem Packmaß, fallen auf, damit man im Notfall gefunden wird, und geben starken Wetterschutz. Allerdings ohne Komfort, denn hier geht es, wie gesagt, nur ums Überleben. Der Notfallbiwaksack ist der Biwaksack, den man einpackt, weil man ihn nicht benutzen will.

Biwaksack Test: P1010309

Ein Biwaksack als Alternative zu einem Zelt muss gerade in Bezug auf den Komfort deutlich mehr leisten als ein Notfallbiwaksack. Deshalb werden diese Modelle in der Regel aus einem Material mit wasserdichter Membran oder einer entsprechenden Beschichtung gefertigt, die nicht nur Wind und Regen draußen hält, sondern auch so atmungsaktiv wie möglich sein soll. Hier geht es schließlich darum, möglichst bequem eine oder mehrere Nächte unter freiem Himmel zu schlafen.

Manche dieser Biwaksäcke haben sogar ein leichtes Gestänge mit dabei, um den Kopfbereich aufzustellen, damit einem das Material nicht direkt im Gesicht hängt. Gerne wird an der Kapuze dann auch ein Mückennetz verbaut. Dadurch kommt in trockenen Nächten frische Luft ins Innere, das Atmen wird erleichtert, aber es kommt kein Viehzeug über Nacht in den Biwaksack gekrochen.

Für komfortables Übernachten braucht es einen extra Schlafsack

Wer den Biwaksack als Zeltersatz nutzt, ist mit einem eigenständigen Schlafsack unterwegs, denn der Biwaksack alleine ist nicht warm genug, um bei tieferen Temperaturen für die nötige Isolation zu sorgen. Daher sollte man auch schauen, dass der Biwaksack breit genug geschnitten ist, damit man mit dem eigenen Schlafsack und idealerweise auch der Isomatte hineinpasst. Denn wenn die Isomatte draußen bleiben muss, sollte sie möglichst wetterfest und robust sein oder man muss eine Folie unterlegen. Aber das beißt sich dann wieder mit dem Wunsch nach möglichst leichtem Gewicht. Etwas mehr Platz schadet jedenfalls nicht, denn das erlaubt es außerdem Equipment mit ins Innere zu nehmen.

Daneben gibt es auch Biwaksäcke, die gar nicht den Anspruch haben, wasserdicht zu sein. Wer einmal bei den Pfadfindern oder beim Campen romantisch neben dem Lagerfeuer geschlafen hat, kennt das Problem: Funkenflug. Das synthetische Material eines Schlafsacks hat Funken wenig entgegenzusetzen und am nächsten Morgen ist dessen Außenhülle zerlöchert. Biwaksäcke aus Baumwolle oder einem Baumwollmischgewebe schützen den Schlafsack vor dem Funkenflug. Gleichzeitig sind sie im besten Fall wasserabweisend, um den morgendlichen Tau abzuhalten. Sie geben zusätzliche Wärme, halten den Windchill ab und bieten dank des Materials ein gutes Schlafklima.

Rechtliche Situation beim Biwakieren

Beim Biwakieren muss dringend auch auf die rechtliche Situation verwiesen werden. Während das Biwakieren im Notfall akzeptiert ist, ist das vorsätzliche Biwakieren an nicht entsprechend gekennzeichneten Stellen nichts anderes als wildes Campen. Und Wildcampen ist in dem meisten Regionen Deutschlands und Europas verboten. Nur weil man mit dem Biwaksack kein Zelt aufbaut, ändert sich nichts an dieser Tatsache.

Das Verbot des Wildcampens hat gerade in Bezug auf den Umweltschutz komplett seine Berechtigung. Campen hinterlässt immer einen Fußabdruck in der Natur. Auch wenn dieser klein zu sein scheint, macht es hier die Summe. Außerdem weiß man nie, ob man sich vielleicht als ungebetener Gast im Schlafzimmer einer Tierfamilie niederlässt. Deswegen möchten wir hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir, wenn wir vom Biwaksack als Zeltersatz reden, keinesfalls das Wildcampen befürworten wollen.

Biwaksack vs. Zelt vs. wasserdichter Outdoorschlafsack

Das kleine Packmaß und leichte Gewicht eines Biwaksacks klingt für Grammsparer sehr verlockend, schließlich gibt es auf einer Tour eh schon viel zu schleppen. Aber welchen Kompromiss muss man dafür eingehen? Und warum überhaupt einen Biwaksack und nicht gleich einen wasserdichten Schlafsack?

Im Vergleich zu einem wasserdichten Outdoor-Schlafsack hat der Biwaksack die Nase vorne. Da der Biwaksack nur eine Schutzhülle ist, kann man ihn am nächsten Morgen vom Schlafsack ziehen und gesondert verpacken. Gerade wenn es in der Nacht geregnet hat, ist das nicht zu unterschätzen. Der wasserdichte Schlafsack ist nur außen wasserdicht. Wenn er in der Früh noch nass ist und es sogar noch weiterregnet, muss man ihn wohl oder übel im nassen Zustand wegpacken. Die Feuchtigkeit wird sich definitiv in den restlichen Schlafsack übertragen – die nächste Nacht wird im besten Fall klamm und unangenehm.

Mit einem Biwaksack kann der Schlafsack trocken verpackt und der nasse Biwaksack separat verstaut werden. Ein breiter geschnittener Biwaksack gibt einem außerdem die Chance, Isomatte und Equipment mit ins Innere zu nehmen. Die Option fällt bei einem wasserdichten Schlafsack weg. Dazu decken wasserdichte Schlafsäcke meist das Gesicht nicht ab, weshalb hier Regen hereinkommt. Zudem ist man mit Biwaksack vielseitiger im Einsatzgebiet, und ein Schlafsack plus Biwaksack ist häufig sogar günstiger als ein komplett wasserdichter Schlafsack.

Biwaksack Test: P1010326

Aber wie gut schlägt sich der Biwaksack als leichte Alternative zum Zelt oder Biwakzelt? Der große Vorteil eines Biwaksacks gegenüber einem Zelt ist sicherlich das kleine Packmaß. Wenn überhaupt muss nur ein minimales Gestänge eingepackt werden. Gerade dieses macht das Zelt eher sperrig. Dazu sind Biwaksäcke eben auch aus diesem Grund sehr leicht. Wobei der Gewichtsunterschied nicht so dramatisch auffällt, wie man glauben mag. Biwaksäcke mit atmungsaktivem Material wiegen gerne mal zwischen 300 und 600 Gramm, die leichtesten 1-Personen-Zelte auf dem Markt bringen zwischen 600 und 1.000 Gramm auf die Waage. Dafür bekommt man dann aber auch ein »Dach über dem Kopf«.

Gerade wenn es regnet, hat man im Zelt die Möglichkeit noch zu lesen oder die Karten für den nächsten Tourabschnitt zu studieren. Wenn man mit dem Biwaksack unterwegs ist und das Lager am Nachmittag bei strömendem Regen und ohne Unterstand erreicht, darf man sich auf eine frühe Nachtruhe einstellen. Dann ist der Biwaksack vielleicht groß genug, um wichtiges Equipment mit hineinzunehmen, doch der Rest muss draußen im Regen liegen bleiben.

Auch die Schlafqualität leidet beim Biwaksack. Das liegt nicht nur am geringeren Platzangebot, sondern auch am Kondenswasser. Selbst bei Biwaksäcken aus atmungsaktivem Material, vielleicht sogar mit Membran, wird man am nächsten Morgen ein klammes, feuchtes Gefühl im Inneren haben. Wer jetzt glaubt es hätte hereingeregnet, liegt falsch, denn Wasserdichtigkeit ist in den seltensten Fällen ein Problem der Biwaksäcke. Es ist eher so, dass man im Inneren mehr Feuchtigkeit produziert, als das Material abtransportieren kann. Wer mal beim Wandern in seiner Regenjacke im eigenen Schweiß gestanden hat, kennt das Phänomen.

Das Zelt hat nicht nur mehr Platz und damit Luft im Inneren, es hat auch eine bessere Lüftung und in der Regel eine Doppelwandkonstruktion. Dank dieser sammelt sich Feuchtigkeit hier eher zwischen Innen- und Außenzelt, legt sich aber nicht direkt um einen selbst. Wer also mit einem Biwaksack übernachtet, muss sich wohl oder übel mit Kondenswasser herumschlagen, weshalb es meist auch keine gute Idee ist, ihn mit einem Daunenschlafsack zu kombinieren.

Fazit: Mit einem Biwaksack kann man durchaus mal eine Nacht unter freiem Himmel verbringen, wobei man hier alleine schon durch die rechtliche Situation sehr limitiert ist. Als Zeltersatz für mehrtägige- oder sogar mehrwöchige Touren ist der Biwaksack nur sehr eingeschränkt zu empfehlen.

Unser Favorit

Testsieger

Rab Alpine Biwaksack

Der Alpine Bivy hat im Test den besten Wetterschutz, ist robust und hat mit die stärkste Atmungsaktivität.

Unter allen getesteten Biwaksäcken hat der Rab Alpine Biwaksack bei einer Nacht im Starkregen den besten Eindruck in Bezug auf die Wetterfestigkeit hinterlassen. Auf der Oberseite standen kleine Teiche und zeitweise lagen wir sogar in einer Pfütze, ohne dass Nässe ins Innere gekommen ist. Kein Wunder, denn das 15D Pertex Shield Air-Material hat eine 15.000 Millimeter Wassersäule und wirkt zudem extrem belastbar und strapazierfähig.

Im Labor schafft es der Alpine Biwaksack auf 20.000 g/m² MVTR. Der Wert besagt, dass 20.000 Gramm Wasserdampf pro Quadratmeter innerhalb vom 24 Stunden entweichen können. Auch hier kam eine Kondenswasserbildung zustande, aber der hohe Dampfdurchlass der Membran macht sich, die entsprechenden Bedingungen vorausgesetzt, bemerkbar. Beim Praxistest im Starkregen hatten wir in dem Biwaksack auf jeden Fall das insgesamt trockenste Gefühl, was für den Wetterschutz und die Atmungsaktivität spricht.

1 von 7
Biwaksack Test
Ein Bollwerk bei schlechtem Wetter: Rab Alpine Biwaksack.
Biwaksack Test
Viel Luft im Packsack, um den Biwaksack noch kleiner zu komprimieren.
Biwaksack Test
Bester Wetterschutz mit guter Atmungsaktivität.
Biwaksack Test
Großer Einstieg, um leicht hineinzukommen.
Biwaksack Test
Robuste, leichtgängige Reißverschlüsse.
Biwaksack Test
Vorgeformte Fußbox und langer Schnitt.
Biwaksack Test
Hochwertige abgedichtete Nähte, damit keine Nässe reinkommt.

Gemessen an dem sehr wetterfesten und robusten Außenmaterial ist der Rab Alpine Biwaksack mit nachgemessenen 475 Gramm immer noch leicht genug, um ihn auch bei der Bergtour als Backup für den Notfall einzupacken. Praktischerweise gibt es den Biwaksack mit einer auffällig roten oder einer gedeckten olivenen Oberseite. Eine reflektierende Logoschrift erhöht im Notfall die Sichtbarkeit.

In Sachen Ausstattung kommt der Alpine Biwaksack allerdings sehr reduziert daher. Zwar läuft der Reißverschluss an der Kapuze flüssig und sehr weit herum, wodurch man schnell ins Innere kommt. Aber im Gegensatz zum Outdoor Research Helium Bivy gibt es hier kein Mückennetz und keine Möglichkeit, die Kapuze bei trockenen oder leicht feuchten Bedingungen nur halb zu schließen.

Vom Schnitt her ist der Rab Alpine Biwaksack eher schmal gehalten, was verständlich ist, da ein breiterer Schnitt das Gewicht in die Höhe treibt. Daher bekommt man allerhöchstens eine sehr flache Isomatte mit ins Innere. Beim Test mit einer 7 Zentimeter dicken Ultraleichtmatte und einem dünnen Sommerschlafsack wurde es im Inneren viel zu eng. Positiv dagegen fiel der Rab mit seiner Länge auf. Auch große Menschen finden hier Platz, normal große Personen können noch Kleidung in dem Fußraum packen. Der mitgelieferte Packsack hat dabei genau die richtige Größe, um den Biwaksack einfach wegpacken zu können, ihm aber dennoch ein gutes Packmaß zu geben.

Im Test war der Rab Alpine Biwaksack das teuerste Modell, was anhand des starken Materials verständlich ist, obwohl es dafür eine eher karge Ausstattung gibt. Wer nicht auf den Preis schauen muss, dafür aber größten Wert auf absolut zuverlässigen Wetterschutz legt, kann hier zugreifen.

Alternativen

Beste Lösung im Notfall

Ortovox Bivy Pro

Wer am Berg in eine echte Notlage gerät, ist froh, den Bivy Pro im Rucksack zu haben. Er ist wärmend, wetterfest und vielseitig.

Als Biwaksack, der rein nur für den Notfall in den Rucksack gepackt wird, hat uns der Ortovox Pro Bivy am besten gefallen – man merkt, dass er genau für diesen Zweck entworfen wurde. Das fängt beim leuchtenden Orange an, setzt sich über seine Bauart fort und mündet in der Art, wie er genutzt werden kann. So lässt er sich dank seiner seitlichen Schlaufen auch zum Abtransport von Verletzten oder als (Sitz-)Zelt nutzen, sogar als Sonnensegel funktioniert er.

Ausgelegt ist der Pro Bivy auf 1-2 Personen. Das heißt, dass eine Person mit Equipment hinein passt. Ist man zu zweit unterwegs, kann man zusammen hineinschlüpfen, um sich dadurch Extra-Wärme zu holen. Ansonsten sorgt aber auch die reflektierende Aluminium-Beschichtung im Inneren für Wärme, während man auf die Bergrettung wartet. Das Ripstop-Außenmaterial ist PU-beschichtet und damit winddicht und stark wasserabweisend, viel Atmungsaktivität bietet es jedoch nicht. Alleine die Tatsache, dass der Biwaksack auch zum Abtransport dient, zeigt, wie robust er gebaut ist.

Dadurch und durch den etwas breiteren Schnitt bringt er mit 651 Gramm inklusive Packsack zwar ein vergleichsweise hohes Gewicht auf die Waage. Überlegt man aber, dass man gut zu zweit mit einem davon auskommt, relativiert sich das Gewicht. Der Kompressionspacksack ist ausreichend groß, sodass sich der Pro Bivy gut darin verstauen lässt.

1 von 7
Biwaksack Test: Ortovox Pro Bivy
Der beste Biwaksack für den Notfall: Ortovox Bivy Pro.
Biwaksack Test: Ortovox Pro Bivy
Etwas schwerer, dennoch handlich und dazu bietet er viel.
Biwaksack Test: Ortovox Pro Bivy
Groß genug für 1-2 Personen.
Biwaksack Test: Ortovox Pro Bivy
Im Notfall gut eingepackt.
Biwaksack Test: Ortovox Pro Bivy
Wärmereflektierende Alu-Beschichtung im Inneren.
Biwaksack Test: Ortovox Bivy Pro
Bei Nässe stark wasserabweisend und dazu winddicht.
Biwaksack Test: Ortovox Pro Bivy
Dient auch zum Abtransport von Verletzten.

Insgesamt 15 Schlaufen finden sich an dem Biwaksack, dank denen man ihn nach Wunsch nutzen kann. Alleine mit Trekkingstöcken und einem paar Heringen (nicht enthalten) kann man schon einen kleinen Unterstand bauen. Legt man sich im klassischen Biwak-Sinne hinein, lässt er sich oben über einen Kordelzug zusammenziehen, eine Kapuze gibt es jedoch nicht.

Die Nähte sind robust verarbeitet, jedoch nicht abgetaped. An den Stellen, an denen die Schlaufen liegen, sind die Nähte zusätzlich verstärkt, um die Zugbelastung auszuhalten. Eine starke Atmungsaktivität darf man vom Pro Bivy nicht erwarten, aber das ist auch nicht sein Anspruch. Seine Daseinsberechtigung liegt darin, einen bei der Ski- oder Bergtour im Notfall am Leben zu halten oder damit man einen Wetterumschwung aushalten kann. Und dieses Ziel meistert er mit Bravour. Dabei zeigt er sich auch preislich für das, was er leistet attraktiv. Das macht ihn zu einem Biwaksack, den wir als Teil des Sicherheitsequipments sehr empfehlen können.

Solider Zeltersatz

Outdoor Research Helium Bivy

Dank einem Gestängebogen gibt der Helium Bivy viel Kopffreiheit. Außerdem bietet er viel Platz im Innern und einen Moskitoschutz an der Kapuze.

Wer einen Biwaksack sucht, mit dem es sich durchaus komfortabel eine oder sogar mehrere Nächte draußen übernachten lässt, wird am Outdoor Research Helium Bivy viel Freude haben. Er ist breit genug geschnitten, dass die Isomatte mit hineinpasst und bietet dank des Gestängebogens an der Kapuze für viel Kopffreiheit. Das Pertex Diamond Fuse-Außenmaterial ist strapazierfähig, wind- und wasserdicht, bringt dabei aber auch eine zufriedenstellende Atmungsaktivität mit. Trotz guter Ausstattung mit Gestänge und Moskitonetz bleibt der Biwaksack mit seinem Gewicht von 510 Gramm angenehm leicht. Auch das Packmaß ist sehr attraktiv.

Zum richtigen Set-Up des Outdoor Research Helium Bivys braucht es jedoch eine Schnur und mindestens einen Hering, die jedoch nicht im Lieferumfang enthalten sind. Hier muss man also selbst nochmal nachlegen, und auch das Gesamtgewicht des kompletten Systems erhöht sich dadurch.

Ein großes Plus ist definitiv der Gestängebogen an der Kapuze. Wenn es nicht regnet, liegt der Kopf nur unter dem Moskitonetz. Es ist weit vom Gesicht weggespannt, wodurch man vor Mücken geschützt bleibt und ständig frische Luft ins Innere kommt. Bei leichtem Regen oder Niesel reicht es, das wasserdichte Material an der Kapuze nur darüberzulegen, ohne den Reißverschluss zu schließen. So bleibt man trocken, erhält aber noch genug frische Luft. Nur bei strömendem Regen kommt der Biwaksack an seine Grenzen.

1 von 7
Biwaksack Test
Der Outdoor Research Helium Bivy: leichter Zeltersatz dank zusätzlichem Gestängebogen.
Biwaksack Test
Mit ca. 500 Gramm immer noch angenehm leicht.
Biwaksack Test
Für Mückenschutz und frische Luft.
Biwaksack Test
Der Wetterschutz ist okay, macht aber bei Starkregen schlapp.
Biwaksack Test
Schnur und Hering zum Aufstellen sind nicht enthalten.
Biwaksack Test
Groß genug geschnitten, dass Isomatte und Schlafsack reinpassen.
Biwaksack Test
Komplett geschlossen wird im Inneren die Luft dünn.

Bei komplett geschlossenem Reißverschluss wird der Sauerstoff im Innern nach einiger Zeit doch recht dünn. Der Hersteller verweist auf einem Warnzettel im Inneren sogar darauf, dass man den Reißverschluss immer ein Stück offen lassen soll, um eine Erstickung zu vermeiden (löblich von Outdoor Research darauf hinzuweisen, denn mit diesem Problem kämpfen alle Biwaksäcke). Wie eigentlich alle Biwaksäcke hat auch der Outdoor Research Helium Bivy Probleme mit Kondenswasserbildung, weshalb die Kombination mit Daunenschlafsäcken schwierig ist und sich gerade bei Mehrtagestouren bald ein feuchtes, klammes Gefühl im Schlafsystem einstellt. Gerade bei Starkregen kam das System auf jeden Fall sehr an seine Grenzen.

Fazit: Als Zeltersatz funktioniert der Outdoor Research Helium Bivy unter den getesteten Biwaksäcken eindeutig am stärksten, wenn man ihn mit optionaler Schnur und Hering ergänzt und sich mit ihm nicht in den Starkregen legt. Den Reißverschluss sollte man immer ein bisschen offen lassen, damit noch genug Sauerstoff ins Innere kommt. Preislich liegt der Helium Bivy deutlich unter den Kosten eines Ultraleicht-Zelts und auf gelegentlichen Mehrtagestouren kann er durchaus überzeugen. Auch hier muss man mit den Einschränkungen eines Biwaksacks leben, aber er weiß sie auf ein verträgliches Maß zu reduzieren.

Zum Immer-Dabei-Haben

Mountain Equipment Ion Bivi

Mit seinem leichten Gewicht und schlankem Packmaß packen wir uns den Ion Bivi immer gerne zur Sicherheit in den Rucksack.

Wer einen Biwaksack sucht, den man immer dabei haben möchte und auf den man sich im Zweifelsfall verlassen kann, greift beim Ion Bivi von Mountain Equipment zu. Abgesehen von den Biwaksäcken aus Reflektionsfolie ist er der leichteste im gesamten Testfeld. Dabei ist er deutlich langlebiger als diese und bietet einen klar besseren Komfort, wenn man eine Nacht ihn im verbringen will bzw. muss.

Der Ion Bivi lässt sich leicht in seinem Packsack verstauen, tatsächlich hat er darin sogar noch ordentlich Luft, lässt sich also noch stark komprimieren. Das Dilite-Loft-Außenmaterial wird von Mountain Equipment »nur« als wasserabweisend angegeben. Aber wer nicht in einer komplett durchregneten Nacht darin schläft, wird gut klarkommen.

Dazu fühlt sich das Material angenehm soft an, ist zuverlässig winddicht und okay bei der Atmungsaktivität. Die weite Kapuze ist überlappend, deckt das Gesicht gut ab und lässt etwas Luft herein. Wer also mal eine Nacht im Freien schlafen möchte oder bei Bergtouren auf Nummer Sicher gehen möchte, findet hier einen soliden Wetterschutz. Trotz Leichtigkeit (nachgewogen mit Packsack 283 Gramm) macht es mit seinem Mini-Ripstop zudem einen sehr stabilen Eindruck; die Nähte sind hochwertig abgetaped. Mountain Equipment trägt außerdem den Leader-Status bei der Fair Wear Foundation, um faire Arbeitsbedingungen zu garantieren. Das rechnen wir dem Biwaksack ebenfalls positiv an.

1 von 7
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Ion Bivy: Der Kleine zum Immer-Dabei-Haben.
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Leicht und klein im Packmaß.
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Mit überlappender Kapuze ist der Kopf geschützt.
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Reflektierendes Logo, außerdem gibt’s den Ion Bivy auch in Signalrot.
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Leider ist er sehr schmal geschnitten.
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Ripstop-Material mit getapten Nähten.
Biwaksack Test: Mountain Equipment Ion Bivi
Stark wasserabweisend und winddicht.

Allerdings hat der Ion Bivi auch ein paar Dinge, die uns missfallen. Natürlich könnte man den Fakt erwähnen, dass das Material nicht vollständig wasserdicht ist, aber um ehrlich zu sein, kommen bei einer durchregneten Nacht alle Biwaksäcke auf die eine oder andere Art an ihre Grenzen. Nein, was uns wirklich negativ aufgefallen ist, ist der doch recht enge Schnitt – wer selbst etwas breiter gebaut ist oder mit dickem Schlafsack darin schlafen möchte, bekommt Probleme. Dazu kann man nur von oben her in den Ion Bivi schlüpfen, was durchaus mühsam ist. Über die eher reduzierte Ausstattung wollen wir uns aber nicht beschweren, denn dafür bekommen wir ja das schön leichte Gewicht.

Wir hatten den Ion Bivy in Schwarz zum Test da, wer ihn aber als Back-Up für den Notfall einpacken möchte, für den bietet Mountain Equipment ihn auch in Signalrot an.

Außerdem getestet

Nordisk Jorund Tech Bivy

Bis zum Schluss hat sich der Jorund Tech Bivy von Nordisk ein Kopf-an-Kopf-Rennen um einen Platz in den Empfehlungen geliefert. Seine Vielseitigkeit ist sein ganz großes Plus. Er lässt sich als Biwaksack, aber auch als Tarp oder Poncho nutzen. Bei allem bietet er einen starken Wetterschutz und dank Alu-Infrarot-Beschichtung zusätzlich Wärme. Leider ist er als Biwaksack jedoch sehr schmal geschnitten und lässt dicke Schlafsäcke nicht zur Entfaltung kommen. Dazu ist er vergleichsweise schwer und das Fußende lässt sich nur mit einem sehr schlanken Kordelzug zusammenziehen (und hier ist beim ersten Test leider gleich der Puller abgegangen).

Rab Storm Bivi

Wäre der Rab Alpine Biwaksack nicht in den Empfehlungen, dann hätte der Storm Bivi dort seinen Platz eingenommen. Im Grunde handelt es sich um nahezu das gleich Modell, nur dass der Storm Bivi in der Materialauswahl etwas reduzierter daherkommt. Das Außenmaterial bietet äußerst zuverlässigen Wetterschutz, ist aber etwas schwerer und reicht in den Werten nicht ganz an den großen Bruder heran. Wer aber eine kostengünstigere Alternative vom Alpine Biwaksack sucht, der kann hier sorgenfrei zugreifen.

Vaude Biwak II.2

Als Notfallbiwaksack für zwei Personen, der langlebiger ist als die Modelle aus Folienmaterial, taugt der Vaude Biwak II.2 gut. Wie von Vaude gewohnt, punktet auch dieser Biwaksack mit seiner sehr nachhaltigen Produktion. Dazu bietet er starken Wetterschutz, wenn es darauf ankommt. Der Sack bringt 480 Gramm auf die Waage, was für zwei Personen voll in Ordnung geht. Durch die Art wie er verpackt ist, kann er auch als Sitzkissen genutzt werden. Atmungsaktiv ist er nicht, aber das will er als Notfallequipment auch nicht sein.

Mammut Grevling EMT

Wer einen Biwaksack sucht, mit dem er seinen Schlafsack beim Campen vorm Funkenflug schützen kann, liegt beim Mammut Grevling EMT richtig. Dank des Baumwollmischgewebes hält er nicht nur Funken ab, sondern ist auch leicht wasserabweisend – genug, um den morgendlichen Tau abzuhalten. Der Boden ist wasserdicht. Der Materialmix macht den Sack zudem leicht und klein packbar. Dazu sorgt der Baumwollanteil dank seiner natürlichen Atmungsaktivität für ein angenehmes Schlafklima.

Salewa PTX Bivybag II

Für einen auf den Notfall ausgerichteten Biwaksack bietet der Salewa PTX Bivybag II viel Ausstattung. Das macht ihn aber für seinen Zweck unnötig schwer. Mit seiner Signalfarbe, Notsignalpfeife, alpinen Notsignalen und abspannbarer Kapuze bringt er aber auch viel Sinnvolles mit. Leider drang bei Starkregen die Nässe nach innen durch. Außerdem hat der Reißverschluss keinen innenliegenden Schiebergriff, was das Handling enorm erschwert.

Defcon 5 Double Bivi Tent

Das Defcon 5 Double Bivi Tent bringt ein paar interessante Ideen mit. Das Kreuzgestänge bietet viel Kopffreiheit und dank darunterliegendem Mesh lässt er sich gut belüften. Aber warum muss das Biwakzelt so schwer sein? Im Vergleich: Für die knapp 2,5 Kilogramm bekommt man ein super solides 2-Personen-Tunnelzelt (das im Packmaß auch noch kleiner sein wird). Dazu enttäuscht das Double Bivi Tent im Regen, schon recht schnell kam Nässe ins Innere. Dazu braucht man zum Abspannen des Kopfbereichs, was man im Regen tun sollte, Heringe, die nicht mitgeliefert werden.

Yate Biwaksack

Der Yate Biwaksack ist vergleichsweise schwer und groß im Packmaß. Dazu saugt sich das Außenmaterial im Regen schnell voll, wodurch Feuchtigkeit ins Innere dringt und sich schnell ein klammes Gefühl einstellte. Eigentlich schöne Ausstattungsmerkmale wie ein Moskitonetz an der Kapuze funktionieren nicht, da es nur lose eingeknöpft ist, wodurch doch Insekten reinkommen. Das Gesicht liegt im Regen frei und ist nicht geschützt.

Ortovox Bivy Ultralight

Der Ortovox Bivy Ultralight ist der Biwaksack, den man einpackt, weil man ihn nie gebrauchen möchte. Extrem leicht und klein packbar ist er dann aber auch wirklich immer dabei. Hat man ihn einmal ausgepackt, geht er nie wieder in seinen Packsack hinein. Das Material aus Reflektionsfolie wärmt und ist für das was es sein will okay, wird aber relativ schnell kaputt gegen.

Eeekit Biwaksack

Der EeeKit Biwaksack ist auch aus Reflektionsfolie, die aber derart laut raschelt, dass einem gleich der Spaß vergeht. Immerhin fällt er dadurch auf, denn ein Notfallbiwaksack, der in Tarnfarben produziert wird, geht ansonsten komplett am Ziel vorbei. Der Packsack ist viel zu klein, um den Biwaksack wieder hineinzubekommen, und ging beim Test auch prompt kaputt. Nicht schlimm, denn der Biwaksack wird auch nicht viel länger halten.

Wechsel Guardian

Der Wechsel Guardian schützt mit seinem Baumwollmaterial den Schlafsack vorm Funkenflug, wenn man am Lagerfeuer schläft. Leider saugt sich das Material schnell mit Tau voll und wird dann sehr feucht. Die Reißverschlüsse an beiden Seite sind eine gute Idee, doch leider öffnen sie sich nachts auch schnell. Insgesamt recht schwer und groß im Packmaß.

So haben wir getestet

Da die rechtliche Situation des Biwakierens in Deutschland und vielen Teilen Europas sehr restriktiv geregelt ist und ein Biwaksack im Vergleich zu einem Zelt mit vielen Einschränkungen leben muss, haben wir uns dazu entschieden, Allround-Qualitäten und Notfalltauglichkeit im Test höher zu bewerten. Der Fokus bei der Beurteilung liegt daher stärker darauf, ob ein Biwaksack guten Wetterschutz bietet und leicht genug ist, um ihn immer dabei zu haben. Dabei gibt es Bonuspunkte für Komfortfeatures, die es einem erlauben, auch mal eine Nacht unter freiem Himmel zu schlafen.

Biwaksack Test: Biwsaecke Alle
Biwaksack Test: Bersicht

Beim ersten Eindruck machten wir uns ein Bild über die Verarbeitung und von der Ausstattung des Biwaksacks. Bei der Verarbeitung prüften wir Nähte, Reißverschlüsse, und die allgemeine Haptik des Materials und setzten dies in Relation zu den Herstellerangaben. Gewicht und Packmaß wurde von uns nachgewogen bzw. gemessen (inklusive Packsack), da es hier immer wieder zu vom Hersteller abweichenden Werten kommt. Nicht zu allen Biwaksäcken wurden Angaben zu Wassersäule und Atmungsaktivität gemacht, weshalb hier beim Praxistest unser subjektiver Eindruck gegeben wird.

Ob wir einen Biwaksack als leicht einstuften, hing zum einen vom Vergleich mit den anderen Modellen ab, zum anderen legten wir Ultraleicht-Zelte mit einem Gewicht von 600 bis 800 Gramm als Benchmark an. Bei der Einschätzung der Ausstattung unterschieden wir zwischen Notfallausstattung (Signalfarbe, Reflektoren, alpine Notsignale etc.) und Komfortausstattung (Moskitonetz, Gestänge, einfache Bedienbarkeit und stimmige Details).

Da es beim Einrichten des Camps wegen des Wetters oft schnell gehen muss, prüften wir, wie schnell sich der Biwaksack auspacken und aufbauen bzw. einrichten ließ. Dazu gehörte auch, wie groß z. B. die Öffnung ist, um möglichst schnell mit Schlafsack und eventuell Isomatte in den Biwaksack kommen zu können. Zu einem guten Handling gehört auch, wie schnell sich das Teil nachher wieder einpacken lässt und ob der Packsack groß genug geschnitten ist, damit der Biwaksack dort auch wirklich wieder hineingeht.

Das Probeliegen ist quasi der verlängerte Arm des ersten Eindrucks. Hier ging es darum einzuschätzen, wie es sich in dem jeweiligen Biwaksack liegt. Fiel dabei irgendetwas direkt positiv oder negativ auf? Wie viel Platz war im Biwaksack, erlaubt er es, die Isomatte oder Equipment mit hinzunehmen? Auch die Art wie sich der Biwaksack bedienen lässt, war hier von Interesse. Außerdem hat das Probeliegen bereits ein erstes Gefühl dafür gegeben, ob es sich im geschlossenen Biwaksack gut atmen lässt, ob er sich schnell aufheizt (gerade für die Notfallbiwaksäcke wichtig), oder ob er sich gleich auf irgendeine Weise schwitzig oder unangenehm anfühlt.

Am Ende geht es darum, wie gut der Biwaksack vorm Wetter schützt und, gerade bei den Biwaksäcken fürs vorsätzliche Übernachten, wie gut der Schlafkomfort ist. Dafür lagen wir beim Test bei Außentemperaturen von ca. 5-8 Grad mit einem Kunstfaser-Sommerschlafsack mit einer Grenztemperatur von +10° Grad für eine Nacht in dem Biwaksack. Als Unterlage diente eine 7 cm dicke Ultraleicht-Isomatte, die auf Minusgrade ausgelegt ist.

Dankbarerweise gab es im Testzeitraum viele Regentage, weshalb die Biwaksäcke unter reellen Bedingungen bei schlechtem Wetter auf Herz und Nieren getestet werden konnten. Uns ist dabei natürlich bewusst, dass es dabei nicht in jeder Nacht gleich stark geregnet hat und auch die Temperaturen immer um ein paar Grad variiert haben. Darunter leidet zwangsläufig etwas die Vergleichbarkeit. Dennoch war es uns wichtig, die Biwaksäcke auch unter schlechten Bedingungen zu testen. Außer im Regen haben wir auch noch im Trockenen in den Biwaksäcken probegeschlafen, um sie ebenfalls in dieser Hinsicht miteinander vergleichen zu können. Um nirgends wild Campen zu müssen, wurde der Praxistest im Garten durchgeführt.

Die wichtigsten Fragen

Welcher Biwaksack ist der beste?

Der beste Biwaksack ist für uns der Black Diamond Twilight Bivy. Er ist klein packbar, leicht und bietet in Notfallsituationen ausreichend Schutz vor dem Wetter. Sogar als gelegentlicher Zeltersatz eignet sich der Twilight Bivy. Aber es gibt auch andere empfehlenswerte Modelle in unserem Test.

Worauf sollte man beim Kauf eines Biwaksacks achten?

Der Biwaksack sollte möglichst dem eigenen Zweck entsprechen. Den Notfallbiwaksack z.B. will man bei Bergtouren immer dabei haben, ein leichtes Gewicht und kleines Packmaß erhöhen die Chancen, dass er im Ernstfall wirklich im Rucksack ist. Sichtbarkeit und Wetterschutz sind dann entscheidend.

Beim Biwaksack als Zeltersatz zählen neben Wetterschutz auch Komfortfeatures wie der Schnitt, Atmungsaktivität oder eine klug konzipierte Kapuze. Hier sollte man aber auch überlegen, für wann, wo und welche Bedingungen man ihn braucht. Hier muss man dann einschätzen, ob ein Zelt nicht doch die bessere Wahl ist.

Warum bildet sich Kondenswasser im Biwaksack?

Wir geben nachts einen halben bis einen Liter Schweiß ab, dazu kommt die Feuchtigkeit durch den Atem. Diese Feuchtigkeit muss durch das Material des Biwaksacks nach außen transportiert werden. Ist der Dampfdurchlass nicht hoch genug, bleibt die Nässe im Inneren. Biwaksäcke mit Membran brauchen dabei bestimmte Bedingungen. So muss es außen trockener und kühler als im Inneren sein. Ist das Außenmaterial nass oder saugt sich sogar voll, kann die Feuchtigkeit nicht mehr nach außen. Auch im Zelt kommt es zu einer Kondenswasserbildung, doch Zelte sind meist besser belüftet, außerdem fängt sich die Feuchtigkeit in der Regel zwischen Innen- und Außenzelt und bleibt nicht direkt auf dem Schlafsack hängen.

Was besagt die Wassersäule?

Beim Test der Wassersäule wird die Außenseite des Materials Wasser ausgesetzt. Der Wasserdruck beginnt bei Null, die Wassersäule steigt je nach Norm um 100 mmWS oder 600 mmWS pro Minute. Gemessen wird die Zeit, bis der dritte Tropfen auf der Innenseite zu sehen ist. Der Druck, der zu diesem Zeitpunkt wirkt, wird dann in Millimeter Wassersäule angegeben.

Wo darf man biwakieren?

Biwakieren wird rechtlich nicht anders gesehen als Campen. Damit ist vorsätzliches Biwakieren nur dort erlaubt, wo es auch erlaubt ist, ein Zelt aufzubauen – und daran sollte man sich halten. Unerlaubtes Biwakieren ist kein Kavaliersdelikt und wir mitunter hart bestraft. Ausnahme ist der Biwaksack in Notfallsituationen. Zum Wohl der eigenen Gesundheit und zum Schutz bei Wettereinbrüchen darf überall biwakiert werden.

Was versteht man unter "atmungsaktiv"?

Unter Atmungsaktivität versteht man, wie gut Wasserdampf durch ein Gewebe nach außen kommt. Es gibt zwei Werte, die Atmungsaktivität ermitteln. Der RET-Wert gibt den Wasserdampfdurchgangswiderstand an. Gemessen wird die Kraft, die der Wasserdampf benötigt, um durch das getestete Textil zu gelangen. Der MVTR-Wert misst die Menge der verdunsteten Flüssigkeit in einem bestimmten Zeitraum (g/m²/24h).

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