Wer Löcher in hartes Material bringen will, stößt mit einer klassischen Schlagbohrmaschine bald an seine Grenzen. Um Beton und Granit Herr zu werden, greift man besser zu schwererem Gerät: Bohrhämmer sind mit ihren leistungsfähigen Motoren und ihren starken Schlagwerken dafür konzipiert, Löcher auch in härtestete Materialien zu bohren.
Genau wie bei anderen Werkzeugen, unterscheiden sich die Preise für Bohrhämmer je nach Modell erheblich. Doch teurer ist hier nicht immer besser: Wer als Heimwerker nur hin und wieder mal ein paar Löcher bohrt, braucht nicht unbedingt eine sündhaft teure Profi-Maschine. Tatsächlich lieferte der günstige Einhell TE-RH 32 E sogar das beste Bohrergebnis von allen Maschinen im Test ab. Das sagt freilich nichts über seine Haltbarkeit im Dauereinsatz auf der Baustelle, weshalb wir Profis doch eher zum Hilti raten.
Wir haben 15 Bohrhämmer aller Preisklassen getestet, 12 Modelle sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht. Die ausführliche Besprechung finden Sie wie immer weiter unten.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Einhell TE-RH 32 E

Wer schnell vorankommen will, greift zum Einhell TE-RH 32 E: Der Bohrhammer beherbergt einen 1.250 Watt starken Motor, der für ordentlich Vortrieb sorgt und innerhalb kürzester Zeit tiefe Löcher selbst in harten Granit schlägt. Dank der Vibrationsdämpfung im Griff gestaltet sich die Arbeit damit sehr angenehm. Leider lässt das Gerät einige Annehmlichkeiten vermissen und sorgt aufgrund des hohen Gewichts schnell für lahme Arme. Dennoch: So viel Power für so wenig Geld ist momentan nirgendwo anders zu finden.
Bosch Professional GBH 2-26 F

Möchte man ein vielseitiges und flexibel nutzbares Bohrgerät, ist der Bosch Professional GBH 2-26 F unsere Empfehlung. Superlative setzt die Maschine nicht: Größe, Gewicht und Motorleistung sind im Mittelfeld angesiedelt. Für Abbrucharbeiten eignet sich der Bohrhammer somit weniger, dafür ist er eine gute Wahl für alle sonstigen Vorhaben und fühlt sich auch bei anderen Materialien als Stein zuhause.
Hilti TE 7-C
Der Hilti TE 7-C stammt von einem legendären Pionier im Bereich der Bohrhämmer und richtet sich ganz klar an ein Profi-Publikum. Auch dieses Modell kommt mit einem extra Schnellspannbohrfutter, aufgrund der fehlenden Drehzahlregulierung handelt es sich aber dennoch um einen Puristen. Der Bohrhammer ist extrem stabil, die kompakte Bauweise begünstigt ermüdungsfreies Arbeiten, und außerdem bringt der Hilti einige schöne Komfortfunktionen mit – ein Profi eben. Der Haken: Die Maschine ist nicht gerade billig.
Makita HR2470

Beim Makita HR2470 muss man leider auf ein Schnellspannbohrfutter verzichten und mit SDS-plus Vorlieb nehmen. Der Bohrhammer ähnelt dem ebenfalls getesteten Makita HR2631FT13, kostet aber deutlich weniger. Wer das zusätzliche Futter nicht braucht, erhält mit dem HR2470 einen soliden Bohrhammer mit einer sehr guten Handhabung und einer feinfühligen Drehzahlregulierung für einen niedrigen Preis.
Vergleichstabelle

- Sehr starker Motor
- Sehr gute Bohrleistung
- Gut bedienbares SDS-Bohrfutter
- Vibrationsdämpfung im Griff
- Stabiles Kabel
- Sehr schwer
- Kein Linkslauf
- Kein Feststellknopf
- Kein Wechselbohrfutter
- Billiger Kunststoffkoffer

- Angenehme Bedienung
- Inklusive Wechsel-Schnellspannfutter
- Geringe Vibration
- Langes, flexibles Stromkabel
- Gute Bohrergebnisse
- Geschwindigkeitsregler könnte feinfühliger reagieren

- Guter, laufruhiger Motor
- Gut bedienbares SDS-Bohrfutter
- Inklusive Wechsel-Schnellspannfutter
- Gute Bohrleistung
- Kompakte Bauform
- Teuer
- Keine Drehzahlregulierung zum Bohren
- Kein Wechselbohrfutter

- Gute Verarbeitung
- Fairer Preis
- Feinfühliger Drehzahlregler
- Kein Wechselbohrfutter

- Laufruhiger Motor & Feststellknopf
- Gute Bohrleisung
- Gute Ergonomie & fast vollständig symmetrisch (für Linkshänder interessant)
- Gut bedienbares SDS-Bohrfutter
- Sehr gute Ausstattung
- Unterdurchschnittliche Schlagstärke

- Leicht und kompakt
- Solide Bohrergebnisse
- Günstig
- Nicht allzu robust
- Kein Wechselbohrfutter

- Gut gelöster "Multi"-Ansatz
- Gute Handhabung
- Gute Ausstattung
- Langsame Arbeitsgeschwindigkeit
- Unpraktische Fixierung des Vordergriffs
- Bohrtiefenanschlag ist nur aus Kunststoff

- Enorm kraftvoll
- Gute Vibrationsdämpfung
- Sanftanlauf
- Ideal für Abrissarbeiten
- Sehr groß und schwer
- SDS-Max-Bohrfutter nur für Werkzeuge ab 12 Millimeter
- Irritierende Drehzahlregulierung

- Sehr gute Bohrleistung
- Logischer Aufbau, kann einfach zerlegt werden
- Robust
- Schlechte Ergonomie
- Bohrfutter nicht wechselbar
- Kaum Zubehör
- Sehr teuer

- Leicht und kompakt
- Günstig
- Zu wenig Motorleistung
- Sehr langsame Arbeitsgeschwindigkeit
- Bohrfutter nicht wechselbar

- Leicht und kompakt
- Einhändig bedienbar
- Mäßige Bedienbarkeit
- Relativ unpräzise
- Unangenehmes Betriebsgeräusch
- Nicht für größere Vorhaben geeignet

- Sehr hohe Leistung
- Guter Vordergriff
- Relativ günstig
- Sehr groß und schwer
- Hakelige Bedienung
- Wird schnell warm
- Meißeleinstellung und Linkslauf fehlen
- Vibrationsdämpfung ohne Effekt
Bohrhammer oder Multi-Hammer?
Es gab Zeiten, da musste sich der Heimwerker mit einer mehr oder weniger kräftigen Schlagbohrmaschine begnügen. Selbst für größere Bohrungen, etwa Kernlochbohrungen zum Setzen von Unterputzdosen in Beton, mussten notfalls entsprechende Aufsätze herhalten. Leichtere Meißelarbeiten gingen buchstäblich nur von Hand.
Die ultimative Maschine für derartige Schwerstarbeit gab es später ausschließlich für Handwerker – die Rede ist von Hilti, dessen Name von vielen synonym für Bohrhämmer verwendet wird. Das Liechtensteiner Unternehmen war zwar nicht das erste, das Bohrhämmer herstellte, aber maßgeblich für den Siegeszug der Gerätegattung mitverantwortlich.


Da der Hersteller nach wie vor am professionellen Vertriebskanal festhält, bleibt dem Heimwerker oft lediglich der Erwerb eines gebrauchten Bohrhammers. Ob sich das lohnt, sei allerdings dahingestellt, denn sämtliche Maschinen des Unternehmens sind ausgesprochene Spezialisten: Besagter Bohrhammer kann außer manierlich Löcher in Beton zu bohren und mitunter etwas Meißelarbeit nichts anderes. Die Arbeit auf der Baustelle geht dann auch entsprechend zügig und störungsfrei vonstatten – hier heißt es schließlich: Zeit ist Geld, und je mehr Zeit so eine Spezialmaschine einsparen hilft, umso eher amortisiert sie ihre Anschaffungskosten und im Zweifel auch die ihrer Geschwister für andere Aufgabenbereiche.
Für den Allround-Handwerker, der nicht auf der Baustelle im Akkord Hilti-Krater schlägt, sondern aufgrund seiner vielseitigeren Tätigkeit besser mit einem universeller einsetzbaren Modell bedient ist, eignen sich solche Profi-Maschinen aber nur bedingt. Und auch der durchschnittliche Heimwerker möchte am liebsten mit nur einer Maschine sowohl in Holz und Metall als auch Stein oder Beton bohren. Bei mancher Betondecke oder mancher Mauer stößt die herkömmliche Schlagbohrmaschine allerdings schnell an ihre Grenzen.
Hier muss ein sogenannter Multi-Hammer her, der über die Möglichkeit verfügt, ein normales Schnellspannbohrfutter anzusetzen, das auch normale Bohrer aufnimmt, anstatt der bei Bohrhämmern üblichen SDS-Bohrer. Auch ein Rechts-/Linkslauf ist bei diesen Maschinen Pflicht. Dass man aufgrund der Konstruktion damit auch Fliesen abschlagen oder Mauerwerk aufstemmen kann, nimmt man dabei gern mit – man kann ja nie wissen.
Bohrhammer vs. Schlagbohrmaschine: Was ist der Unterschied?
Der gravierendste Unterschied zwischen einem Bohrhammer und einer Schlagbohrmaschine ist das sogenannte Schlagwerk: Die Schlagbohrmaschine arbeitet mit zwei schrägverzahnten Scheiben, die während der Drehbewegung gegeneinander für eine impulsartige Schlagbewegung in axiale Richtung sorgen.

Die Frequenz der Schläge ist von der Drehzahl abhängig. Sie ist am effektivsten, wenn sie sehr hoch liegt, während ihre Intensität vom Gegendruck abhängt, die vom Handwerker auf die Maschine ausgeübt wird. Eine Schlagbohrmaschine hat also immer einen Rückschlag, gegen den der Handwerker sich mit möglichst viel Kraft anstemmen muss. Das macht das Schlagbohren in Beton zu so einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Wird der Schlag abgestellt, verkoppeln sich die Zahnscheiben fest miteinander und man kann in Holz, Kunststoff, Metall und andere Stoffe bohren, wo der Bohrer Span für Span abträgt und besser ohne Schlag arbeitet.
Das Schlagwerk eines Bohrhammers funktioniert grundsätzlich anders: Es besteht aus einer Masse, die wie ein Hammer elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch von hinten auf den Bohrer schlägt.
Beim Bohrhammer gibt es im Gegensatz zur Schlagbohrmaschine keinen Rückschlag
Da es hier keinen nennenswerten Rückschlag gibt, bestimmt nicht der Druck, den der Handwerker auf die Maschine ausübt den Bohrfortschritt, sondern allein die Kraft des Kolbens, der auf den Bohrer schlägt.

Wer schon einmal mit einem Bohrhammer gearbeitet hat, weiß, dass er sich wie von selbst in den Beton oder ähnlich strukturiertes Material hineinzieht. Nutzt man die Kraft des Schlagwerks, ohne dass sich der Bohrer dreht, indem man den Bohrer praktisch auskoppelt, kann man den Bohr- oder Kombihammer auch für Meißelarbeiten nutzen – vorausgesetzt, man hat den Bohrer gegen einen entsprechenden Meißelaufsatz gewechselt.
Aber auch hier gilt: Um hin und wieder einen kurzen Leitungsschlitz zu stemmen oder ein paar Quadratmeter Fliesen von Wand oder Boden abzuschlagen, reicht der Kombihammer allemal, wenn allerdings im ganzen Haus neue Leitungsschlitze gestemmt oder ganze Schwimmbäder von Fliesen befreit werden müssen, sollte ein richtiger Presslufthammer benutzt werden.
Der beste für Heimwerker: Einhell TE-RH 32 E
Einhell hat mit dem TE-RH 32 E einen wahren Koloss ins Rennen geschickt. Nicht nur in Hinsicht auf den 1.250 Watt starken Motor konnte sich die Maschine an die Spitze setzen, auch das Gewicht von satten 5,7 Kilogramm war das höchste im Testfeld. Trotz seiner wuchtigen Maße hat man den Bohrhammer dank der sinnvollen Anordnung der Schaltelemente und den gummierten Softgrip-Flächen an den Griffen aber immer gut unter Kontrolle.

Der pneumatische Bohrhammer TE-TH 32 E gehört zu den Puristen und kann dementsprechend nur in Stein bohren und meißeln. Die Maschine wird in einem Kunststoffkoffer ausgeliefert, ein Wechselspannfutter liegt hingegen nicht bei. Das Gerät beschränkt sich somit auf SDS-Plus-Bohrer und -Meißel, mit anderen Werkzeuge verweigert der Bohrhammer die Zusammenarbeit.
Der Arbeitsmodus lässt sich mithilfe eines Drehschalters an der Seite umstellen, der neben den Positionen für Bohren und Meißeln auch eine weitere für die Meißeleinstellung bietet. Ein zusätzlicher, zweiter Drehschalter ist für das Ein- bzw. Ausschalten der Hammerfunktion zuständig. Er befindet sich mittig an der Innenseite der Maschine, in der Nähe des hinteren Griffs und gegenüber des Abzugs.
Seitlich weiter unten zieren zwei LEDs den Bohrhammer. Eine davon zeigt an, dass der Bohrhammer am Stromnetz angeschlossen ist, die andere fungiert als Signalleuchte und meldet, wenn die Kohlebürsten für den Motor einen Austausch nötig haben – praktisch.
Die Vibrationsdämpfung im Griff ist ein Highlight
Ein Highlight ist auch die Vibrationsdämpfung am Handgriff: Der Kontakt zur Maschine ist oben gefedert und wird unten von einem Scharnier gehalten. Die Konstruktion funktioniert sehr gut und ist maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass man die 5 Joule Schlagenergie, die der TE-RH 32 E abgibt, kaum spürt und den Bohrhammer immer problemlos unter Kontrolle behält.
Die Produkte von Einhell gehören seit jeher zur eher günstigen Preisklasse, da bildet auch der TE-RH 32 E keine Ausnahme. Gerade in Hinblick darauf ist erfreulich, dass das Gerät trotzdem relativ gut verarbeitet ist und eine recht angenehme Haptik bietet. Da knarzt nichts, da klappert nichts, die Schalter fühlen sich knackig an und beide Griffe sind mit einer rutschfesten Gummischicht überzogen – auch der vordere. Der lässt sich durch Drehen lockern und festziehen, sodass kein umständliches Umgreifen nötig ist, wenn man seinen Winkel verändern möchte. Selbst das Stromkabel ist mit dickem, flexiblem Gummi ummantelt und an der Kontaktstelle zur Maschine zusätzlich zugentlastet, was in diesem Preissegment nicht selbstverständlich ist.
Im Praxistest konnte der TE-RH 32 E seine hohe Leistung ausspielen. Der Bohrer arbeitete sich ohne nennenswerten Widerstand durch das Material und sowohl unser Betonklotz als auch der Tonziegel hatten innerhalb kürzester Zeit tiefe Löcher. Selbst der Granit, der einigen anderen Modellen aufgrund seiner außergewöhnlichen Härte einige Probleme bereitete, war für den Einhell-Bohrhammer kein großes Hindernis: Nach zehn Sekunden klaffte ein sauber gebohrtes, 16 Millimeter breites und 3 Zentimeter tiefes Loch im Gestein – rund doppelt so viel wie die meisten Konkurrenten in der gleichen Zeit schafften. In Beton mussten wir sogar früher absetzen, sonst hätten wir durch den kompletten Block gebohrt und den Bohrkopf in der Werkbank versenkt.
Der Einhell TE-RH 32 E ist die erste Wahl für Heimwerker, denn die Maschine schlägt sich schnell auch durch sehr hartes Material. Möchte man zügig tiefe Löcher bohren und verfügt über den nötigen Muskelschmalz für ihre Handhabung, ist sie auf jeden Fall ein zuverlässiger und kraftvoller Helfer.
Ob der Bohrhammer den Dauereinsatz auf der Baustelle lange überstehen würde, wagen wir allerdings zu bezweifeln – testen konnten wir eine solche Dauerbelastung nicht. Auch für Präzisionsarbeiten eignet er sich weniger, denn dafür ist er zu groß und zu schwer. Aber für derlei Arbeiten greift man in der Regel ohnehin nicht zu einem Bohrhammer.
Nachteile?
Ein Wermutstopfen ist sicherlich der fehlende Linkslauf – der Motor dreht ausschließlich nach rechts. Im Normalfall reicht das zwar auch, sollte sich der Bohrkopf aber einmal tief in Beton verkanten, hilft ein Linkslauf doch enorm bei der Befreiung. Auch einen Knopf zum Feststellen der aktuellen Motordrehzahl sucht man vergeblich.
Der mitgelieferte Transportkoffer erfüllt zwar seinen Zweck, der Kunststoff, aus dem er besteht, ist aber nicht allzu robust. Bereits nach unserer Testphase war der Koffer mit kleinen Kratzern übersät – und das, obwohl wir damit noch nicht einmal in der Nähe einer Baustelle waren. In einer realistischen Einsatzumgebung dürfte das nochmal deutlich schneller gehen. Der Funktion des Koffers tun die Kratzer freilich keinen Abbruch, schön ist es trotzdem nicht.
Das Gehäuse besteht ebenfalls zum größten Teil aus Kunststoff und ist zwar durchaus solide verarbeitet, wirkt aber äußerlich nicht besonders edel. Der vordere, silbrige Teil beim Getriebekopf ist immerhin aus Metall, allerdings »nur« pulverbeschichtet.
Zum Problem kann außerdem das bereits angesprochene, sehr hohe Gewicht des Bohrhammers werden. Besonders bei umfangreichen Vorhaben und steigenden Arbeitshöhen kann einem das Gerät schnell müde Arme bescheren. Wer nicht die nötige Konstitution mitbringt, ist mit einem anderem Modell besser bedient.
Einhell TE-RH 32 E im Testspiegel
Die Kollegen der Heimwerker-Zeitschrift Selbermachen (1/2019) haben den Einhell TE-RH 32 E ebenfalls getestet und zeigen sich begeistert von der Leistung und der Handhabung des Bohrhammers:
»Der Hammer liegt trotz seines Gewichts gut in den Händen, trotz der Power von 5 Joule pro Schlag! Der Vibrationsschutz schützt spürbar. Mit dem TE-RH 32 E reißt man (Beton-)Wände ein, aber im Heimbereich genügt oft schon ein leichteres Gerät. Unser Testergebnis: Der feuerrote pneumatische Bohrhammer TE-RH 32 E von Einhell ist ein Profi-Gerät: 5 von 5 Punkten.«
Alternativen
Der Einhell TE-RH 32 E ist unser Favorit, weil er viel Leistung für wenig Geld bietet. Allerdings geht das auf Kosten des Gewichts, und für den Baustelleneinsatz ist er möglicherweise nicht langlebig genug. Daher haben wir die folgenden empfehlenswerten Alternativen für Sie.
Vielseitig: Bosch Professional GBH 2-26 F
Der Bosch Professional GBH 2-26 F ist ein relativ kompaktes Bohrgerät, das ein sehr breites Spektrum abdeckt – und das zu einem sehr fairen Preis. Geliefert wird der Bohrhammer in einem stabilen Transportkoffer zusammen mit einem Schnellspannfutter zum Wechseln. Die Bohrleistungen sind gut, wenn auch nicht die besten im Test. Es ist das Gesamtpaket, welches die Maschine für uns zu einer Empfehlung macht.

Sehr gut gefiel uns die eingängige Bedienbarkeit des Bohrhammers. Sein Gewicht liegt bei 3,4 Kilogramm und somit im Mittelfeld, sodass die meisten Nutzer problemlos damit zurechtkommen sollten, zumal es gut ausbalanciert ist und sich die Vibrationen bei der Arbeit in Grenzen halten. Auch die Ergonomie stimmt: Die Maschine liegt schlank in der Hand und alle Knöpfe und Schalter sind bequem zu erreichen. Das gilt auch für die Aufnahme des Tiefenanschlags mitsamt dessen Einstellung mithilfe eines Druckknopfs, die vorbildlich einfach vonstatten geht – das klappt sogar mit nur einer Hand zuverlässig.
Sehr lobenswert ist darüber hinaus der Aufbau des Kabels: Es ist zugentlastet und mit einer Art Kugelgelenk beweglich am Gehäuse angebracht, sodass man in beengten Situationen nicht so leicht damit hängenbleibt. Außerdem ist es weich, flexibel und satte vier Meter lang, was in den meisten Situationen mehr als ausreicht.
Wie bereits erwähnt, hat man beim Bosch Professional GBH 2-26 F die Wahl zwischen zwei Werkzeugaufnahmen. Dem Bohrhammer liegen sowohl ein SDS-plus- als auch ein zusätzliches Schnellspannbohrfutter bei, und so hat man eine große Breite an passenden Werkzeugen. Neben seiner Vielseitigkeit punktet der Boschhammer hier abermals mit seiner eingängigen Bedienung, die Werkzeuge lassen sich mit einer Hand und sanften Druck ohne Probleme in die SDS-plus-Aufnahme klicken und auch das vollständig aus Metall gefertigte Schnellspannbohrfutter quittiert das Arretieren mit einem satten »Klack«. So gibt es dem Nutzer eine klare Rückmeldung darüber, ob das Werkzeug auch wirklich richtig sitzt.
Die Maschine verfügt sowohl über Rechts- als auch Linkslauf. Der zugehörige Knopf ist von beiden Seiten zu erreichen, was Linkshändern das Arbeitsleben erleichtert. Die Drehgeschwindigkeit lässt sich am Hauptschalter stufenlos durch den jeweils ausgeübten Druck auf den Taster regeln. Die Betriebsmodi bieten kaum Überraschungen und umfassen Bohren mit und ohne Hammerfunktion sowie Meißeln. Außerdem hat der Wahlschalter eine Stellung zum freien Einstellen des Meißels.
Den Praxistest bestand der GBH 2-26 F nicht mit Bestnoten, aber mit sehr guten Ergebnissen. Klar: Mit der Leistung eines wirklich großen Bohrhammers kann der Bosch nicht ganz mithalten. Dennoch meisterte er alle harten Steinarten und würde auch mit Metall und Holz gut klarkommen. Das erlaubt dem Bohrhammer ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten.
In zehn Sekunden konnten wir mit dem 10-Millimeter-Bohrer 71 Millimeter tiefe Löcher in harten Beton bringen, mit dem 16-Millimeter-Bohrer immerhin 29 Millimeter. In Granit waren es 48 bzw. 15 Millimeter. Eine sehr gute Vorstellung lieferte der Boschhammer in Kombination mit unserem 68-Millimeter-Kronenbohrer ab: Hier brauchte die Maschine gerade einmal 43 Sekunden für 50 Millimeter – für eine so leichte Maschine ein exzellenter Wert!
Negatives haben wir nur sehr wenig zu berichten. Man könnte bemängeln, dass die Drehzahlregulierung vor allem bei niedriger Geschwindigkeit nicht ganz so feinfühlig funktioniert wie beispielsweise bei den beiden Bohrhämmern von Makita, aber das ist schon Meckern auf sehr hohem Niveau. Außerdem eignet sich der Boschhammer aufgrund seiner geringeren Power schlechter für umfangreiche Abbrucharbeiten als die Großkaliber von Einhell und Hilti, gewinnt dafür aber bei der Größe und dem Gewicht. Alles in allem ist der Bosch Professional GBH 2-26 F eine gute Wahl für alle, die einen Bohrhammer suchen, mit dem man ab und zu auch andere Materialien als Stein bearbeiten kann.
Für Profis: Hilti TE 7-C
Wenn man Bohrhämmer testet, darf ein Hilti natürlich nicht fehlen. Wir hatten das Modell TE 7-C im Test, das auch prompt eine Empfehlung abstauben konnte.
Der TE 7-C ist ein reiner Bohrhammer, kein Multi-Gerät. Zwar kann man auch hier in den reinen Bohrbetrieb ohne Schlag wechseln, um eine klassische Bohrmaschine zu ersetzen, fehlt es ihm aber an einer Geschwindigkeitsregulierung. Trotzdem liegt ein extra Schnellspann-Bohrfutter bei, falls man also einmal ein Werkzeug ohne SDS-Schaft benutzen möchte, ist das kein Problem. Das Bohrfutter zu wechseln gelingt schnell und einfach mit nur einem einzigen Handgriff. Auffällig ist, wie groß und massiv es ist – spätestens hier bemerkt man, dass Hilti Profi-Maschinen herstellt, die für einen alltäglichen Einsatz konzipiert sind.
Die Oberflächengüte ist außerordentlich hoch, alles ist sehr fein ausgearbeitet und frei von jeglichen Graten, Kanten oder Ecken, wo sie nicht hingehören. An der Unterseite findet sich ein Anschluss für eine externe Absauganlage. So kann der Hilti Löcher bohren und auch gleich den Bohrstaub herausbefördern.
In Sachen Handhabung gibt sich der Hilti TE 7-C beispielhaft. Durch die kompakte Bauweise wirkt der Bohrhammer zwar etwas gedrungen, ist dafür aber kürzer als die meisten Konkurrenzmodelle, was seiner Bedienung zugute kommt. Der vordere Handgriff ist ohne Raster stufenlos drehbar, sodass man den Winkel beliebig aber präzise einstellen kann.
Der Rest der Bedienung gestaltet sich ohne große Überraschungen: Am Drehschalter kann man die Einstellungen für Bohren mit und ohne Hammer sowie Meißeln und die Meißeleinstellung vornehmen, Rechts- bzw. Linkslauf sind per Hebel an der Unterseite einstellbar.
Geht man ans Werk, entfaltet der Hilti sein volles Potenzial, denn es ist praktisch kein Druck nötig – wir mussten die Machine lediglich stabilisieren, damit sie nicht umfällt, den Rest machte sie gewissermaßen von alleine und grub sich munter in jedes Material.
Mit einem Straßenpreis von rund 450 Euro ist der Hilti TE 7-C allerdings sehr teuer. Für Heimwerker lohnt sich das nicht, zumal unser Favorit von Einhell für deutlich weniger Geld eine bessere Bohrleistung liefert. Das Argument für den Hilti ist seine Robustheit im Dauereinsatz auf der Baustelle. Im Profi-Einsatz rechtfertigt sich der höhere Preis allemal.
Preistipp: Makita HR2470
Wer etwas weniger ausgeben möchte, findet mit dem Makita HR2470 einen guten Bohrhammer. Mit ihrem 780 Watt starken Motor ist die Maschine kein Kraftprotz, dafür ist sie gut verarbeitet, leicht und erlaubt eine angenehme Handhabung. Die hohe Laufruhe, das verhältnismäßig leise Betriebsgeräusch und die geringen Vibrationen beim Arbeiten sprechen ebenfalls für das Modell. Weil dem Makita-Bohrhammer kein Schnellspannbohrfutter zum Wechseln beiliegt, muss man sich dabei allerdings auf SDS-plus-Werkzeuge beschränken.

Mit dem HR2470 bietet Makita einen verhältnismäßig günstigen Bohrhammer an, hat aber lobenswerterweise nicht am falschen Ende – genauer: Material und Verarbeitung – gespart. Im Gegenteil: Der gesamte vordere Teil der Maschine ist aus stabilem Aluminium gefertigt und obendrein fast komplett mit einer robusten Gummiummantelung versehen, somit ist der Bohrhammer optimal geschützt. Außerdem sind beide Griffe mit Softgrip versehen, was der Anfassqualität zugute kommt. Die ist ohnehin ein Highlight des HR2470: Hier wackelt und knarzt nichts, alles ist solide gefertigt – man merkt, dass man es mit einem Markenprodukt zu tun hat.
Ähnliches gilt für die Handhabung – zumindest weitgehend. Während der hintere Griff schlank gebaut ist und wunderbar in der Hand liegt, sind wir mit dem Vordergriff nicht ganz zufrieden: Er ist sehr stabil gebaut und lässt sich durch eine Drehbewegung aus dem Handgelenk lösen, anschließend kann man ihn in einer vordefinierten Rasterung einstellen. Das funktioniert aber ziemlich hakelig und nicht allzu intuitiv. Derselbe Mechanismus ist auch für die Einstellung des Tiefenanschlags zuständig.
Nicht optimal gelöst ist zudem das Stromkabel. Es ist zwar robust, flexibel und mit 3,8 Meter großzügig lang, aber leider ist der Kabelschutz nahe des Griffes relativ lang und starr. In beengten Situationen ist das ein Nachteil, da man mit dem überdimensionierten Auswuchs schnell mal an einer Kante hängenbleibt. Immerhin ist das Kabel dadurch zugentlastet, dennoch zeigt beispielsweise die Bosch Professional GBH 2-26 F, wie es besser geht.
Abgesehen von diesen kleinen Fehlern konnten uns die Handhabung und Ergonomie aber überzeugen. Der Schalter für die Laufrichtung sitzt hinten und ist ohne Umgreifen bedienbar, zudem kann man ihn von beiden Seiten erreichen, was Linkshändern zugute kommt. Die Drehzahl wird stufenlos durch den Druck auf den Hauptschalter gesteuert, wobei der Motor sehr feinfühlig reagiert und so eine exzellente Kontrolle erlaubt. Maximal erreicht er 1.100 Umdrehungen pro Minute, auf voller Geschwindigkeit lässt sich die Drehzahl bei Bedarf per Feststellknopf konstant halten.
Am Wahlschalter an der Vorderseite kann man den Arbeitsmodus des Makita HR2470 wechseln. Neben den gewohnten Stellungen für Bohren mit und ohne Schlag sowie Meißeln gibt es eine zusätzliche, um die Meißelposition frei einzustellen. Somit kann man auch feine Meißelarbeiten ausführen.
Im Praxistest schlug sich der Makita HR2470 wacker. Mit dem 10-Millimeter-Bohrer konnten wir respektable 72 Millimeter tief in harten Beton bohren und mit dem 16-Millimeter-Bohrer immerhin 30 Millimeter. In Granit waren es solide 49 Millimeter mit dem 10-Millimeter- und durchschnittliche 16 Millimeter mit 16-Millimeter-Bohrer. Lediglich die Kernlochbohrung mit dem 68-Millimeter-Kronenbohrer machte der Maschine sichtlich zu schaffen: Hierzu brauchten wir satte 77 Sekunden, deutlich länger als mit den meisten anderen Modelle. Man merkt, dass der HR2470 nicht für derart kraftzehrende Aufgaben gebaut ist. Im Gegenzug hielten sich Vibrationen und Lärm in Grenzen, solange wir den Bohrhammer nicht überforderten. Außerdem bewies die HR2470 im Test eine außergewöhnlich hohe Laufruhe.
Unterm Strich ist der Makita HR2470 ein einfacher und leichter Bohrhammer mit respektierlichen Bohrergebnissen, der sich gut zum Bohren in Stein, Beton und Ziegel eignet, aber natürlich kein Abbruchhammer. Es ist schade, dass Makita hier auf ein Wechselbohrfutter verzichtet, dafür gibt es das Gerät aber zu einem wirklich günstigen Preis. Wer nur einen Bohrhammer braucht, macht mit dieser robusten Maschine nichts verkehrt.
Außerdem getestet
Makita HR2631FT13
Als schöner Allrounder präsentiert sich der Makita HR2631FT13. Dank seiner hervorragenden Ergonomie schmiegt er sich angenehm in die Hand und die Anordnung der Bedienelemente ermöglichen ist sinnvoll durchdacht. Mithilfe des beiliegenden, zusätzlichen Schnellspannbohrfutters kommt die Maschine auch mit Nicht-SDS-Werkzeugen zurecht. Die Bohrleistung liegt zwar nur im Mittelfeld, trotzdem lässt der Makita-Bohrhammer kaum Grund zur Klage, denn das Gerät leistet sich keine nennenswerten Fehler.
Dank der kleinen Ausbuchtungen am Griff liegt der Bohrhammer hervorragend in der Hand. Darüber hinaus sind alle Grifflächen rutschfest gummiert, was zusätzlichen Halt gewährleistet. Außerdem sind alle Bedienelemente gut erreichbar und machen ein Umgreifen nur in seltenen Fällen notwendig. Lediglich für den Drehschalter an der Unterseite, der für die Wahl des Arbeitsmodus zuständig ist – Bohren, Hämmern oder beides – muss man loslassen und die Maschine zur Seite neigen.
Der Vordergriff kann durch Drehen gelöst werden und lässt sich frei in einem beliebigen Winkel fixieren – Makita verzichtet hier löblicherweise auf vorgegebene Raster.
Der positive Eindruck setzt sich beim mitgelieferten und hochwertigen Bohrtiefenanschlag fort: Anstatt auf eine Flügelschraube setzt der Bohrhammer von Makita auf einen Druckknopf, wodurch ein Einstellungswechsel schnell und bequem von der Hand geht.
Zur Ausstattung gehört neben dem standesgemäßen SDS-Plus-Bohrfutter samt beiliegendem SDS-Bohrersatz auch ein zusätzliches Schnellspannbohrfutter, mit dessen Hilfe man auch mal in Holz oder Metall bohren kann. Auch hier geht der Wechsel einfach und im Nullkommanichts vonstatten.
Die Drehzahl lässt sich mithilfe eines Knopfs feststellen, der sich am Griff befindet. Hier sind Rechtshänder klar im Vorteil, denn der besagte Knopf sitzt links – hält man den Bohrhammer mit der linken Hand, ist er nicht mehr ohne weiteres erreichbar und man muss umgreifen. Anders sieht es mit dem Schalter für Rechts- und Linkslauf aus: Den gibt es zweimal, einmal links, einmal rechts, womit die Funktion beidseitig bedienbar ist und einen unterbrechungsfreien Arbeitsablauf gewährleistet.
Die Verarbeitung ist rundum sauber und vermittelt den Eindruck von Langlebigkeit. Standesgemäß ist das dicke, flexible Stromkabel selbstverständlich zugentlastet und sollte bei vernünftiger Behandlung problemlos Jahre im Einsatz überstehen.
Auch in Hinsicht auf die Bohrergebnisse kann sich der Makita HR2631FT13 sehen lassen. Eins sollte klar sein: Die atemberaubende Arbeitsgeschwindigkeit des vor Leistung nur so strotzenden Einhell erreicht der Makita-Bohrhammer nicht. Mit 17 Millimetern nach 10 Sekunden Bohren in Granit kann sich das Ergebnis dennoch sehen lassen und liegt im Mittelfeld, nicht weit unter dem Hilti TE 7-C, die in der gleichen Zeit auch nur einen Millimeter mehr schaffte.
Unterm Strich besticht der Makita HR2631FT13 vor allem durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und die gelungene Ergonomie, und auch wenn sich Makita mit seinen Produkten generell nicht unbedingt an absolute Einsteiger richtet, würden gerade die mit diesem Modell sicher sehr gut zurechtkommen. Aufgrund des verhältnismäßig geringen Gewichts von nur 3,1 Kilogramm und der hervorragenden Bedienbarkeit, lässt sich die Maschine sehr gut kontrollieren und dank der großzügigen Ausstattung bleiben die Folgekosten überschaubar. Nicht nur Heimwerker bekommen mit dem HR2631FT13 einen tollen Bohrhammer, der sich aufgrund seiner handlichen Größe vielseitig einsetzen lässt.
Einhell TE-RH 26 4F
Der Einhell TE-RH 26 4F ist ein angenehm leichter, recht kompakter Bohrhammer. Er war eines der günstigsten Modelle im Test, und so muss man auf einige Annehmlichkeiten verzichten. Man kann nichts wechseln, dementsprechend liegt auch kein Backenfutter oder Ähnliches bei – man muss also mit SDS-plus-Werkzeugen Vorlieb nehmen.
Die Einstellungen gestalten sich hingegen wieder wie gehabt: Neben Bohren mit und ohne Schlag gibt es noch Modi für Meißeln sowie für die Meißeleinstellung. Ein Rändelrad am Abzugschalter fungiert als elektronischer Geschwindigkeitsregler, ungewöhnlich ist allerdings, dass die Drehzahl im Linkslauf deutlich niedriger ausfällt als im Rechtslauf.
Der Winkel des gummierten Vordergriffs wird abermals durch Drehen gelockert bzw. fixiert. Das klappt erwartungsgemäß einwandfrei und wir haben nichts auszusetzen. Im 10-Sekunden-Test erreichte der Bohrhammer eine Tiefe von 17 Millimeter in Granit, was ebenfalls ein solider Wert ist.
Der TE-RH 26 4F versucht gar nicht erst, als Profi-Gerät durchzugehen, und man merkt der Maschine ihren günstigen Preis schon an, besonders bei der Haptik. Schrott ist der Bohrhammer aber keineswegs, er weiß nur auch nicht so recht zu begeistern. Für einen jahrelangen, täglichen Einsatz fehlt es ihm an Stabilität, für gelegentliche Einsätze kann man ihn aber durchaus in Erwägung ziehen.
Bosch PBH 3000-2 FRE
Nachdem wir bereits eine Maschine von Hilti behandelt haben, gibt sich ein weiterer Bohrhammer-Pionier die Ehre: Bosch schickt mit dem PBH 3000-2 FRE einen Ableger der legendären »Boschhammer« ins Rennen.
Das Gerät gibt sich vielseitig und darf ohne Übertreibung als Multi-Werkzeug bezeichnet werden. Auch er kommt mit zwei Bohrfuttern, einem SDS-plus-Bohrfutter sowie einem zusätzlichen Schnellspannbohrfutter.
Damit der Wechsel zwischen Feinarbeit und grobschlächtigem Meißeln problemlos vonstatten geht, hat man sich bei Bosch eine pfiffige Bedienung ausgedacht: Zwei Knebelschalter sitzen vorn am Gehäuse, einer koordiniert die Dreh- und Schlagbewegung und der zweite schaltet das Getriebe in den ersten oder zweiten Gang. Beide Schalter sind derart miteinander verschränkt, dass sich das Schlagwerk ausschließlich im ersten Gang zuschalten lässt. Im reinen Bohrbetrieb lassen sich dann beide Gänge auswählen.
Die Einstellung der Drehzahl wird elektronisch mit einem Rändelrad am Abzugsschalter vorgenommen. Darüber befindet sich der Schieber zum Richtungswechsel, denn der Bohrhammer ist dank Linkslauf auch zum Lösen von Schrauben geeignet. Durch diese Konstruktion sollen Fehlbedienungen ausgeschlossen und sich der PBH 3000-2 FRE optimal auf seine jeweilige Aufgabe einstellen lassen.
Einige Kleinigkeiten, wie der umständliche Verschluss des Vordergriffs und die etwas eigenwillige Bauform, trüben den Spaß dabei ein wenig, die Empfehlung verweigert dem Boschhammer aber vor allem seine gemächliche Arbeitsgeschwindigkeit: 28 Millimeter in Beton und 13 Millimeter in Granit im 10-Sekunden-Test sind doch etwas wenig – lediglich der kleine Bruder aus demselben Hause war noch langsamer.
Bosch Professional GBH 5-40 DCE
Nimmt man den Bosch Professional GBH 5-40 DCE das erste Mal in die Hand, staunt man nicht schlecht: Der Bohrhammer bringt stattliche 6,9 Kilo auf die Waage. Um damit längere Zeit ermüdungsfrei arbeiten zu können, muss man schon kräftig gebaut sein – zumal die Maschine nicht nur sehr schwer, sondern auch enorm leistungsstark ist: Das Hammerwerk liefert eine unglaubliche Schlagkraft von 8,8 Joule. Dass es sich hier um ein Profigerät für schwere Arbeiten handelt, sieht man auch an dem verwendeten SDS-Max-Bohrfutter. Die entsprechenden Werkzeuge haben einen Schaftdurchmesser von 18 Millimeter und wirken im Vergleich zu den normalen SDS-Plus-Werkzeugen, die einem Schaftdurchmesser von 10 Millimeter haben, geradezu riesig. Damit können gewaltige Kräfte weitergegeben werden.
Der Bosch ist ein Spezialist für einen sehr eingegrenzten Anwendungsbereich: Er findet seine hauptsächlichen Arbeitstätigkeiten in harten Abbrucharbeiten aller Art und dem Bohren sehr großer Löcher in alle nur erdenklichen Steinarten. Der kleinste mögliche Bohrdurchmesser beim SDS-Max-System fängt übrigens erst bei 12 Millimeter an. Das schränkt einen natürlich ein.
Der GBH 5-40 DCE ist mit einer anständigen Vibrationsentkopplung ausgestattet. Die Drehzahl wird durch ein separates Drehrad eingestellt – seltsamerweise dreht sich das Wahlrad durch und es gibt keinen Anfangs- bzw. Endpunkt an. Damit ist es ein wenig schwer festzustellen in welcher Einstellung man sich gerade befindet. Trennt man das Gerät vom Netz und schließt es wieder an, ist automatisch wieder die höchste Stufe eingestellt.
Der Bohrhammer hat eine Art Sanftanlauf, was sehr angenehm ist, um den Bohrer beim anfänglichen Bohren präzise auf dem Material zu zentrieren. Auffällig ist die im Vergleich zu anderen Maschinen sehr geringe Drehzahl – bei den großen Bohrdurchmessern, die man mit dieser Maschine erledigt, ist das nur logisch: Je größer der Bohrdurchmesser, desto kleiner ist die Geschwindigkeit, mit der sich der Bohrer dreht.
In unseren Bohrtests schlug dieser Monster-Bohrhammer natürlich alle anderen Maschinen aus unserem Testfeld. Allerdings ist er für viele Tätigkeiten einfach zu groß. Bleibt es beim Groben, ist das Arbeiten mit der Maschine auf jeden Fall angenehm, die Vibrationsentkopplung macht einen hervorragenden Job. Aufgrund der niedrigen Drehzahlen und der relativ geringen Schlagfrequenz bleiben die Vibrationen, die am Handgelenk ankommen, erträglich. Wer viele große Löcher bohren muss oder eine Menge Material pulverisieren möchte, ist hier perfekt aufgehoben. Allen anderen raten wir zu einem etwas kleineren Modell.
DUSS P 26 SDS
Und noch ein Profi: Neben Bosch und Hilti soll im Zusammenhang mit Bohrhämmern auch die Firma Duss erwähnt werden, von denen wir das Modell P 26 SDS getestet haben.
Würden wir einen Preis für ungewöhnliches Design vergeben, wäre der P 26 SDS in jedem Fall ein heißer Kandidat, denn mit dem kantigen, grauen Kasten in der Mitte könnte die Maschine glatt aus den Siebziger Jahren stammen. Das wäre an sich nicht schlimm und man könnte es als Geschmackssache verbuchen, doch leider wirkt sich die Design-Entscheidung massiv auf die Ergonomie aus: Der Aufbau menschlicher Hände, die nunmal eben nicht eckig sind, spielte bei der Planung des P 26 SDS sichtlich keine große Rolle. Einbuchtungen für die übliche Handlage oder gar einzelne Finger sucht man dementsprechend vergeblich.
Allgemein scheint Duss sehr nüchtern an die Konstruktion ihres Bohrhammers herangegangen zu sein: Alles ist logisch aufgebaut und mithilfe eines Torx-Schraubendrehers zugänglich, was Reparaturen erleichtert, es gibt außer dem Schalter zum Einstellen des Arbeitsmodus und dem Abzug keine weiteren Knöpfe, man kann das Bohrfutter nicht austauschen und außer dem Transportkoffer und dem Bohrtiefenbegrenzer liegt auch kein weiteres Zubehör bei.
Gewicht und Motorleistung stechen weder positiv noch negativ hervor, trotzdem erreichte der Duss P 26 SDS mit 2 Zentimetern in Granit das zweitbeste Ergebnis im 10-Sekunden-Test, gleich nach dem viel stärkeren Einhell TE-RH 32 E. Im Gegensatz zu diesem spürt man beim Duss allerdings die Vibration sehr deutlich, auch wenn der Hersteller in seiner Produktbeschreibung eine Dämpfung verspricht.
Uns konnte der DUSS P 26 SDS nicht richtig begeistern, dazu fehlt es an Komfort und Ausstattung, und für das Gebotene ist die Maschine einfach zu teuer – wenn man ein Profi-Modell will, hat man mit dem Hilti mehr Freude und kommt trotzdem immer noch billiger weg.
Bosch PBH 2100 RE
Der Bosch PBH 2100 RE sieht dem PBH 3000-2 FRE in Sachen Form auf den ersten Blick relativ ähnlich, ist aber deutlich kleiner und wurde um das Getriebe samt zugehörigen Einstellrad erleichtert. Gegenüber dem Bruder ist er 800 Gramm leichter und bildet mit den verbliebenen 2,5 Kilogramm Eigenmasse die untere Grenze im Testfeld. Dadurch und aufgrund der kompakten Bauform gestaltet sich die Handhabung ziemlich angenehm. Die Maschine verfügt über Rechts- und Linkslauf sowie eine Feststelltaste zur Arretierung, die sich allerdings nur bei Höchstgeschwindigkeit nutzen lässt. Außerdem steht der obligatorische Drehschalter zur Funktionswahl bereit: Nur Bohren, nur Hämmern oder beides gleichzeitig.
Leider liegt dem Bohrhammer kein Wechselschnellspannfutter bei und es ist auch gar nicht möglich, das SDS-Bohrfutter des PBH 3000-2 FRE auszutauschen. Das ist unpraktisch, da man somit auf Beton- und Steinbohrer beschränkt ist – Holz- oder Metallbohrer mit SDS-Schaft gibt es praktisch nirgends.
Das Hauptproblem des Bohrhammers liegt allerdings in seiner geringen Motorleistung: Seine 550 Watt reichen für eine zufriedenstellende Arbeitsgeschwindigkeit einfach nicht aus und unterbieten den nächststärkeren Konkurrenten um satte 160 Watt, der Testsieger leistet sogar mehr als das Doppelte.
Es ist somit wenig verwunderlich, dass der Bosch PBH 2100 RE auch im 10-Sekunden-Test das Schlusslicht bildet – lediglich 11 Millimeter schaffte der Boschhammer in den Granit zu schlagen.
Bosch PBH 2500 SRE
Zur den eher schwachen Vertretern gehört der Bosch PBH 2500 SRE. Die Vibrationen halten sich in engen Grenzen, was sicherlich auch an der niedrigen Schlagkraft des Hammerwerks liegt. Zum Arbeiten ist das angenehm, für große Schlitz- oder Abbrucharbeiten ist dieses Gerät aber ganz sicher nicht geeignet. Trotz dieses Eindrucks sind die Bohrleistungen nicht wirklich schlecht und für die meisten Heimwerker vermutlich auch ausreichend. Der leichte und kompakte Bohrhammer ist immer problemlos beherrschbar, wenn auch nicht immer angenehm zu bedienen.
Der zweite Handgriff hat keine gummierten Flächen und lässt sich nicht besonders intuitiv über ein zusätzliches Feststellrad einstellen. Die Einstellung des Tiefenanschlags ist fummelig und macht keinen Spaß, zudem ist er aus Kunststoff gefertigt. Ein normales Schnellspannfutter lässt sich lediglich über einen SDS-Adapter einstecken – präzises Bohren in Metall oder Holz ist somit nicht wirklich möglich, da es immer ein kleines Spiel bei dieser Adapterlösung gibt. Dafür lässt sich das SDS-Bohrfutter angenehm leicht mit nur einer Hand bedienen. Mit sanftem Druck lässt sich das Werkzeug arretieren. Neben Bohren kann der PBH 2500 SRE auch Hammerbohren und Meißeln. Der Sound der Maschine ist eher unangenehm und sehr hochfrequent.
Hecht 1036
Der Hecht 1036 hat ein stattliches Gewicht – und das merkt man natürlich auch beim Arbeiten. Das ist aber nicht das einzige Problem des Bohrhammers, auch in anderen Bereichen lässt er zu wünschen übrig.
Das schwere Gerät wird schon nach kurzer Arbeitszeit deutlich spürbar warm, was sich vor allen Dingen an der Getriebeeinheit bzw. dem Schlagwerk aus Metall bemerkbar macht. Das SDS-Bohrfutter ist extrem groß dimensioniert, lässt sich aber leider ein bisschen hakelig betätigen. Der Bohrfutterring muss immer nach hinten gezogen werden, um ein Werkzeug einzulegen, das heißt, man braucht immer zwei Hände, um ein Werkzeug einzuspannen.
Ein weiterer großer Nachteil ist, dass es keine Einstellungsmöglichkeit für den Meißel gibt. Für grobe Abbrucharbeiten ist das noch vertretbar, sobald es aber an feinere Arbeiten geht und man beispielsweise Fließen oder Spiegel entfernen möchte, ist das Fehlen dieser Funktion ein No-Go. Ähnlich sieht es mit dem nicht vorhandenen Linkslauf aus, der uns ebenfalls negativ aufstieß. Das Kabel ist ausreichend dick und flexibel, mit zwei Metern aber ziemlich kurz. Der Bohrhammer verfügt über eine eingebaute Vibrationsdämpfung, die aber nicht wirklich gut funktioniert und viele Vibrationen ans Handgelenk weitergibt.
Einige positive Dinge können wir trotz allem berichten: Der zweite Haltegriff hat eine angenehme Größe und ist überall mit weichem Softgrip ausgestattet. Stufenloses Verstellen in alle Positionen ist durch einfaches Drehen des Griffes möglich. Angenehm ist auch die sehr niedrige Drehzahl der Maschine: Zwar hat man beim Arbeiten fast das Gefühl, dass sich der Motor nicht schnell genug dreht, umso überraschter ist man dann aber, wie schnell sich der Bohrhammer selbst in das härteste Material hineinfrisst. Vibrationen sind dabei natürlich deutlich zu spüren – das liegt neben der erwähnten, mangelhaften Dämpfung auch an der hohen Schlagkraft, die der Bohrhammer auf das Werkzeug ausübt.
Für den geringen Preis von unter 100 Euro bietet der Hecht sehr viel Power für grobe Arbeiten. Wer mehr vorhat oder auch feinere Arbeiten erledigen möchte, sollte aber die Finger davon lassen.
So haben wir getestet
Wir haben in mehreren Testdurchgängen insgesamt 15 Bohrhämmer getestet. Einige davon wurden uns leihweise von den Herstellern zur Verfügung gestellt, andere wurden uns für die Dauer des Tests vom Münchner Geräteverleih Leihwerk überlassen, die restlichen haben wir gekauft.


In unserem Test mussten sich die Bohrhämmer an vier verschiedenen Materialien unterschiedlicher Härte beweisen. Den Anfang machte ein doppelt gebrannter Tonziegel, gefolgt von herkömmlichem Beton, wie man ihn üblicherweise in Stützmauern von Gebäuden findet. Anschließend versuchten wir uns an massivem Granit.
Das ganze Spiel wiederholten wir mehrfach. Als erstes kam ein 8 Millimeter dicker Steinbohrer zum Einsatz, dann ein weiterer mit einem Durchmesser von 16 Millimetern. Dabei haben wir die Zeit gestoppt und die innerhalb von 10 Sekunden erreichte Bohrtiefe gemessen.
Im Update 08/2021 haben wir statt des 8-Millimeter-Bohrers einen 10-Millimeter-Bohrer eingesetzt, weil der kleinere nicht in die Aufnahmen einiger Maschinen passten. Außerdem kam eine weitere Disziplin hinzu: Mit einem 68-Millimeter-Kronenbohrer haben wir eine Kernlochbohrung in weicheren Beton durchgeführt und dabei ebenfalls die Zeit gestoppt.
Darüber hinaus haben wir Verarbeitung, Handhabung, und Ergonomie sowie die jeweiligen Vibrationen, Betriebslautstärken und die Laufruhe der Motoren bewertet.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Bohrhammer ist der beste?
Der beste Bohrhammer für die meisten ist der Einhell TE-RH 32 E. Er ist besonders stark, dafür auch sehr schwer und nicht so angenehm bei längere Einsätze. Andere Bohrhämmer aus unserem Test sind aber auch empfehlenswert.
Welcher Bohrhammer eignet sich für Heimwerker?
Wenn Sie einen großen, kraftvollen Bohrhammer für Abbrucharbeiten und ähnlich grobe Angelegenheiten brauchen, empfehlen wir den Einhell TE-RH 32 E. Wenn es eine leichte, vielseitige Maschine sein soll, ist der Bosch Professional GBH 2-26 F eine gute Wahl.
Kann man privat bei Hilti kaufen?
Hilti vertreibt seine Produkte offiziell nicht an Privatpersonen, aber an Unternehmen. Wenn Sie einen Gewerbeschein besitzen, können Sie dort bestellen. Eine weitere Alternative ist der Kauf bei einem unabhängigen Händler, der an Privatpersonen verkauft.
Was ist besser: Bohrhammer oder Schlagbohrmaschine?
Geht es um Kraft, ist ein Bohrhammer die bessere Wahl. Allerdings sind Bohrhämmer im Durchschnitt größer und schwerer als Schlagbohrmaschinen. Wer nicht nur bohren, sondern auch meißeln möchte, kommt am Bohrhammer allerdings nicht vorbei – das können Schlagbohrmaschinen nämlich nicht.
Was muss ich bei einem Bohrhammer beachten?
Abseits der nackten Leistungsdaten sollte man auf die Lage der Bedienelemente und nicht zuletzt auf Größe und Gewicht der Maschinen achten. Manche Bohrhämmer sind wahre Kolosse und für manch einen Anwender auf Dauer zu schwer und zu sperrig. Sehr wichtig ist außerdem das Bohrfutter: Daran entscheidet sich, welche Werkzeuge man mit der Maschine benutzen kann. Nicht unbedingt nötig, aber vorteilhaft sind überdies Eigenheiten, die das Arbeitsleben angenehmer machen – etwa eine Vibrationsdämpfung am Griff.