TestSport & Outdoor CampingBollerwagen Test
Bollerwagen Test: Bollerwagen Camping Copyright: Daria Nipot / Adobe Stock

Der beste Bollerwagen

Aktualisiert:
Letztes Update: 6. Dezember 2023

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Alle Jahre wieder: Es ist Mitte Mai, Vatertag, und unzählige Gruppen junger und junggebliebener Männer begeben sich auf feuchtfröhliche Touren durch die Natur. Um den Proviant – zu einem beträchtlichen Teil Bier – standesgemäß zu transportieren, kommt traditionell der Bollerwagen zum Einsatz. Die Vorteile des Bollerwagens liegen auf der Hand, denn statt zehn schweren Rucksäcken hat man als Gruppe einfach einen Wagen dabei, an dem sich jeder frei bedienen kann.

Aber natürlich sind solche Wanderungen nicht der einzige Einsatzbereich. Vielmehr eignen sich Bollerwägen, oft auch Handwägen genannt, eigentlich immer dann, wenn man viele oder besonders sperrige Dinge zu transportieren muss. Sei es beim Camping, auf Spaziergängen mit der Familie, auf Ausflügen zum Badesee oder Strand, oder schlicht zum Einkaufen. Um herauszufinden, welcher Bollerwagen sich für welche Aktivität am besten eignet, haben wir 10 faltbare Bollerwägen getestet. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht

Der Beste

Timber Ridge Bollerwagen faltbar

Extrabreite Räder, leichte Lenkung und funktionale Ausstattung: Der Timber Ridge macht bei jedem Einsatz eine gute Figur.

Für die meisten Einsätze ist man mit dem Timber Ridge Bollerwagen bestens gerüstet. Dank seiner extrabreiten Reifen kommt er gut mit unebenen Wegen und kleinen Hindernissen zurecht, dabei lässt er sich direkt lenken. Extras wie die stufenlos höhenverstellbare Deichsel und ein großes Zusatzfach an der Seite runden das super Bollerwagen-Paket ab.

Für Familienausflüge

Miweba MB-20

Ausgestattet mit Dach, Bremse und vielen Zusatzfächern eignet sich der MB-20 perfekt für Ausflüge mit Kindern.

Weniger für wilde Ausfahrten, sondern mehr als Familiengefährt eignet sich der Miweba MB-20. Ausgestattet mit Feststellbremsen, Dach, Gurt, Griff zum Schieben und vielen Zusatzfächern ist er quasi ein Hybrid aus Transport- und Kinderwagen. Trotz des etwas höheren Gewichts fährt und lenkt sich der Miweba noch angenehm, solange man auf befestigten Wegen bleibt.

Mit Luftreifen

Campart Travel HC-0915

Dank der Luftreifen rollt der Campart sanft und leise über so gut wie jedes Geläuf.

Wer einen Bollerwagen für häufige Einsätze oder eine längere Fahrt auf nicht allzu kompliziertem Terrain sucht, sollte sich den Campart Travel HC-0915 ansehen. Dank der Luftreifen fährt sich der Wagen wirklich sanft und leise – das Fahrgefühl schlägt Modelle mit Hartplastikreifen um Längen. Dafür muss man einen etwas höheren Preis sowie die regelmäßige Wartung der Reifen in Kauf nehmen.

Der Größte

Sekey faltbarer Bollerwagen 200L

Wer viel zu transportieren hat, macht mit dem voluminösen Sekey alles richtig.

Braucht man keine spezielle Ausstattung, sondern lieber etwas mehr Platz, so empfiehlt sich der faltbare Bollerwagen von Sekey. Die Herstellerangabe von 200 Litern Volumen erreicht er zwar nicht ganz, dennoch kriegt man hier deutlich mehr unter als in allen anderen Bollerwägen in unserem Test.

Vergleichstabelle

Test Bollerwagen: Timber Ridge Bollerwagen faltbar
Timber Ridge Bollerwagen faltbar
Test Bollerwagen: Miweba MB-20
Miweba MB-20
Test Bollerwagen: Campart Travel HC-0915
Campart Travel HC-0915
Test Bollerwagen: Sekey faltbarer Bollerwagen 200L
Sekey faltbarer Bollerwagen 200L
Test Bollerwagen: Hoberg faltbarer Bollerwagen Premium Class
Hoberg faltbarer Bollerwagen Premium Class
Test Bollerwagen: Sekey faltbarer Bollerwagen mit Bremse
Sekey faltbarer Bollerwagen All-Terrain
Test Bollerwagen: Vevor Strandwagen faltbar
Vevor Strandwagen faltbar
Test Bollerwagen: Portal faltbarer Bollerwagen
Portal faltbarer Bollerwagen
Test Bollerwagen: Coleman Bollerwagen
Coleman Bollerwagen
Test Bollerwagen: Amazon Basics Zusammenklappbarer Bollerwagen
Amazon Basics Zusammenklappbarer Bollerwagen

Der Beste
Timber Ridge Bollerwagen faltbar
Test Bollerwagen: Timber Ridge Bollerwagen faltbar
  • Extrabreite Räder für Offroad-Nutzung
  • Direkte Lenkung
  • Stufenlos höhenverstellbare Deichsel
  • Einige Zusatzfächer
Für Familienausflüge
Miweba MB-20
Test Bollerwagen: Miweba MB-20
  • Feststellbremse an allen Rädern
  • Direkte Lenkung
  • Dach
  • Gurte
  • Viele Zusatzfächer
  • Griff zum Schieben
  • Teuer
  • Kleine Tragetasche
Mit Luftreifen
Campart Travel HC-0915
Test Bollerwagen: Campart Travel HC-0915
  • Luftreifen
  • Super Fahrgefühl
  • Leise
  • Teuer
  • Unangenehmer T-Griff
  • Keine Feststellbremse
Der Größte
Sekey faltbarer Bollerwagen 200L
Test Bollerwagen: Sekey faltbarer Bollerwagen 200L
  • Riesiges Volumen
  • Dafür kleines Packmaß
  • Feststellbremse
  • Lenkung gewöhnungsbedürftig, weil Deichsel frei beweglich
  • Kleine Tragetasche
Hoberg faltbarer Bollerwagen Premium Class
Test Bollerwagen: Hoberg faltbarer Bollerwagen Premium Class
  • Feststellbremse vorne
  • Direkte Lenkung
  • Dach
  • Einige Zusatzfächer
  • Viel Zubehör
  • Teuer
Sekey faltbarer Bollerwagen All-Terrain
Test Bollerwagen: Sekey faltbarer Bollerwagen mit Bremse
  • Extrabreite Räder für Offroad-Nutzung
  • Drei weitere Fächer
  • Räder nicht 360 Grad drehbar
  • Schwergängige Feststellbremse
  • Steht gefaltet nicht
Vevor Strandwagen faltbar
Test Bollerwagen: Vevor Strandwagen faltbar
  • Stufenlos höhenverstellbare Deichsel
  • Gurt
  • Günstig
  • Insgesamt recht klein
  • Steht gefaltet nicht
Portal faltbarer Bollerwagen
Test Bollerwagen: Portal faltbarer Bollerwagen
  • Ordentliche Lenkung
  • Keine gute Verarbeitung
  • Wenig Features
Coleman Bollerwagen
Test Bollerwagen: Coleman Bollerwagen
  • Sehr kleines Packmaß
  • Recht großes Volumen
  • Schwammige Lenkung
  • Kantige Feststellbremse
  • Unangenehmer T-Griff
Amazon Basics Zusammenklappbarer Bollerwagen
Test Bollerwagen: Amazon Basics Zusammenklappbarer Bollerwagen
  • Leicht
  • Hohe Tragkraft laut Herstellerangabe
  • Günstig
  • Wenig direkte Lenkung
  • Schlechte Wendigkeit
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Alle Infos zum Thema

Der Weg ist das Ziel: Bollerwägen im Test

Beim Thema Bollerwagen denken wohl die meisten zuerst an die berüchtigten Vatertagswanderungen. Und zugegeben – die Tradition mit den Bollerwägen gibt es nicht umsonst, denn für längere Ausflüge, wie sie eben am Vatertag passieren, ist es wirklich angenehm, nicht stundenlang einen schweren Rucksack auf dem Rücken tragen zu müssen, sondern das gesamte Gepäck einfach abwechselnd hinter sich her zu ziehen.

Aber nicht nur für einen Ausflug – egal ob leichtes Wandern, Camping oder Badesee – ist ein Bollerwagen praktisch. Ganz im Gegenteil, Handwägen sind erstaunlich alltags- und familientauglich. Beim Einkaufen leisten sie ebenso gute Dienste wie im Garten oder auf kürzeren Spaziergängen mit Kind und Kegel, denn manche Modelle sind sogar darauf ausgelegt, den Nachwuchs für eine Weile zu transportieren.

Gerade weil es so vielseitige Einsatzzwecke gibt, sollte man sich vor dem Kauf Gedanken machen, wie und wo man seinen Bollerwagen verwenden will. Zwar sind fast alle faltbaren Bollerwägen gleich aufgebaut – das Gestänge besteht stets aus Stahl und das Hauptfach aus einem Polyester-Bezug, der leicht zu reinigen, wasserabweisend und wetterbeständig ist – aber in der restlichen Ausstattung gibt es durchaus maßgebliche Unterschiede.

Reifen

Zu den wichtigsten Merkmalen eines Bollerwagens zählen die Räder und die Bereifung. Generell sollten die Vorderräder um 360 Grad drehbar sein, damit man den Wagen auch auf engem Raum schön manövrieren kann. Spannender ist da schon die Frage nach dem Material der Reifen. Bei den meisten Wägen kommen Hartplastikreifen zum Einsatz. Die haben den Vorteil, dass sie völlig wartungsfrei sind und quasi nicht kaputt gehen können. Dafür laufen sie auf unebenem Gelände, vor allem auf Sand, deutlich weniger rund. Manche Hersteller versuchen dem entgegenzuwirken, indem sie ihre Bollerwägen mit extrabreiten Hartplastikreifen ausstatten. Wie unser Test gezeigt hat, sind die tatsächlich Offroad-tauglicher und kommen besser mit kleineren Hindernissen klar.

Bollerwagen Test: Timber Ridge
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915

Legt man hingegen Wert auf ein schönes, leises Fahrerlebnis auf allen Wegen, sollte man Luftreifen wählen. Der Unterschied in Sachen Komfort ist schon auf Asphalt deutlich spürbar, sogar längere Strecken werden ohne das konstante Klappern, das man bei Plastikreifen in Kauf nehmen muss, zum Genuss. Dagegen erfordern Luftreifen von Zeit zu Zeit eine Prüfung des Luftdrucks und müssen ggf. wieder aufgepumpt werden. Auch für einen »Platten« sollte man vorbereitet sein.

Daher gilt: Für alle, die nur unregelmäßig mit ihrem Bollerwagen unterwegs sind und keine verrückten Touren planen, reichen Hartplastikreifen aus. Bei regelmäßiger oder längerer Nutzung am Stück sind Luftreifen aber ein echtes Komfort-Plus, auch wenn sie meist teurer sind.

Deichsel

Als Verbindungsstück zwischen Mensch und »Maschine« sollte die Deichsel gute Kontrolle über den Bollerwagen bieten und ihn leicht lenken und wenden. Für eine möglichst direkte Lenkung ist es daher am besten, wenn die Deichsel so wenig Spiel wie möglich nach links und rechts hat, sodass sie den Bollerwagen ansatzlos in die richtige Richtung zieht. Bei manchen Wägen ist die Deichsel auch direkt mit den Rädern verbunden. Dann hingegen muss sie natürlich nach links und rechts beweglich sein, um ordentlich lenken zu können.

Für eine maximal komfortable Fahrt sollte die Deichsel am besten stufenlos höhenverstellbar sein und nicht nur oben einrasten. Noch wichtiger ist aber der Griff: Hier hatten wir im Test Kandidaten, deren Griffe nur T-förmig waren, was in der Praxis bedeutet, dass die Finger vom senkrechten Teil des T quasi »geteilt« werden. Auf Dauer nervt das. Besser ist ein Griff, in den man hineingreifen kann.

Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915

Maße und Gewicht

Alle Bollerwägen in unserem Test sind in Sekundenschnelle klein zusammenfaltbar – das ist für Transporte auf Reisen ein echter Vorteil gegenüber klassischen Bollerwägen aus Holz. In gefaltetem Zustand kann man mit Maßen von rund 50 x 25 x 80 Zentimetern rechnen. Je nach Modell kommen zehn Zentimeter dazu oder fallen zehn Zentimeter weg. Ausgeklappt beträgt das Volumen des Hauptfachs bei den meisten Bollerwägen gut 100 Liter, aber auch hier gibt es natürlich Ausreißer nach oben und unten.

Klassische faltbare Bollerwägen sind bis zu ungefähr 100 Kilogramm belastbar und wiegen in der Regel zwischen 8 und 12 Kilogramm, mit Zusatzausstattung wie zum Beispiel ausklappbaren Extrafächern und einem Dach kommen manche auf bis zu 15 Kilogramm. Im Test haben wir aber festgestellt, dass das Eigengewicht des Wagens unter der Fahrt eher weniger »ins Gewicht fällt«, denn in beladenem Zustand merkt man kaum noch, ob man letztendlich 40 oder 45 Kilogramm zieht. Das klingt für manchen vielleicht schwer, aber ist der Wagen mal in Bewegung, rollt er gerade auf ebenem Terrain fast wie von selbst mit.

Weitere Ausstattung

Zur standardmäßigen Ausstattung gehört bei allen Bollerwägen eine Bodenplatte für das Hauptfach. Bei manchen Wägen ist sie bereits in den Bezug des Fachs integriert, bei anderen wird sie einfach hineingelegt. Nützlich sind außerdem kleine Extrataschen, die sich innen oder außen am Fach befinden können. Mal sind es einfache Netztaschen, mal werden sie per Klett- oder Reißverschluss geschlossen, bei anderen handelt es sich um Hecktaschen hinten am Wagen. So oder so, zumindest eine bis zwei solcher Taschen finden wir durchaus praktisch, um kleine Gegenstände schnell zu finden.

Wollen auch die Kinder im Bollerwagen durch die Gegend geschoben werden, empfiehlt sich ein Wagen mit Dach, Bremse und einem weiteren Griff hinten. Das Verdeck wird dabei einfach auf klappbare Hebel aufgesteckt und dient als Sonnendach. Das kann übrigens auch für kühle Getränke von Vorteil sein. Feststellbremsen an den Vorderrädern sind ohnehin praktisch, wenn man mal eine Pause macht. Auch gut gefallen hat uns der Schiebegriff für die Möglichkeit, den Bollerwagen wie einen Kinderwagen vor sich herzuschieben.

Unser Favorit

Der Beste

Timber Ridge Bollerwagen faltbar

Extrabreite Räder, leichte Lenkung und funktionale Ausstattung: Der Timber Ridge macht bei jedem Einsatz eine gute Figur.

Vielseitigkeit ist häufig der Schlüssel zu einem guten Produkt – und auch bei den Bollerwägen hat sich eine eierlegende Wollmilchsau zu unserem Favoriten gemausert: Der Timber Ridge Bollerwagen ist dank extrabreiten Hartplastikreifen und direkter Lenkung nicht nur für Asphalt, sondern auch für Offroad-Einsätze geeignet. Aber auch kleine Details sind hier besser gelöst als bei vielen anderen Handwägen.

Ganz in Schwarz kommt der Bollerwagen von Timber Ridge bei uns an. Keine schlechte Farbe für ein Gefährt, das ob seiner Outdoor-Einsätze früher oder später sicher dreckig wird. Wer es farbenfroher mag, bekommt den Wagen auch in Blau oder Grau. Im Lieferumfang befinden sich neben der Anleitung (mit ein paar Hinweisen zur Handhabung und zum Faltmechanismus) eine Tragetasche sowie eine Bodenplatte. In gefaltetem Zustand ist das Packmaß mit 39 x 23 x 78 cm erfreulich klein.

Ausgepackt und zum ersten Mal aufgestellt fällt sofort auf, dass sich das Gestänge unten am Wagen, also dort, wo es gefaltet wird, ohne weiteres Gewicht im Wagen auffällig nach oben wölbt – quasi ein Stück zurück in die gefaltete Position. Schlimm ist das aber nicht, denn mit Bodenplatte und etwas Gewicht drauf ist das Hauptfach dann plan und macht auch nicht den Eindruck, als würde es bald nachgeben. Laut Hersteller ist der 10 Kilogramm schwere Wagen mit bis zu 100 Kilogramm belastbar.

Praktische Seitentasche für Kleinzeug

Der Innenraum mit den Maßen 81 x 40 x 31 cm bietet ziemlich genau 100 Liter Volumen – plus alles, was man oben noch draufstapelt. Kleinzeug oder zum Beispiel die Tragetasche verstaut man für den Transport am besten in der großzügigen rechten Seitentasche, die mit Reißverschluss und Netz versehen ist. Gerade für Dinge, an die man schnell ohne großes Suchen herankommen will, finden wir die Seitentasche sehr praktisch. Außen vorne am Hauptfach befinden sich außerdem zwei kleine Netztaschen, die als Getränkehalter fungieren. Nur eine Hecktasche gibt es nicht.

1 von 9
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Unser Favorit: Der Timber Ridge Bollerwagen.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Gesamtmaße in ausgeklapptem Zustand: 95 x 55 x 60 cm.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Schiebt man den roten Knopf nach oben, lässt sich die Deichsel der Zugstange stufenlos in der Höhe verstellen.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Der Griff liegt stets angenehm in der Hand.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Die extrabreiten Hartplastikreifen machen auch abseits befestigter Wege einen guten Job.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Die große Seitentasche mit Reißverschluss ist äußerst praktisch.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Das Gestänge wölbt sich anfangs etwas nach oben. Das Problem legt sich aber, sobald man den Wagen füllt.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Vorne befinden sich zwei Netztaschen, die als Getränkehalter fungieren können.
Bollerwagen Test: Timber Ridge
Zusammengefaltet misst der Wagen nur noch 39 x 23 x 78 cm.

Gut gefällt uns auch die Deichsel der Zugstange. Sie liegt bequem in der Hand und lässt sich mit dem roten Knopf stufenlos in der Höhe verstellen. Das ist leider eher eine Seltenheit, kann aber durchaus von Vorteil sein, wenn verschieden große Menschen den Wagen ziehen. In gefaltetem Zustand ist die Deichsel am Wagen befestigt. Zum Ziehen nimmt man sie aus der Halterung und kann sie dann frei nach unten bewegen. Nach links und rechts hat die Deichsel kaum Spiel, was sich im Fahrtest sehr positiv bemerkbar machte, weil die Lenkung dadurch schön direkt funktioniert.

Apropos Fahrtest: Hier hat nicht nur die direkte Lenkung überzeugt, sondern auch die extrabreiten Reifen aus Hartplastik-Material durften beweisen, was sie können. Gerade bei kleinen Hindernissen wie flachen Bordsteinkanten spielen sie ihre Stärke voll aus. Man merkt deutlich, dass man den Bollerwagen dort leichter hochziehen kann. Auch auf unebenem Geläuf, zum Beispiel Feldwegen, Wiesen oder auch Sand, hat man mit dem Timber Ridge deutlich mehr Spaß als mit einem Wagen mit dünneren Reifen.

Unebenheiten sind kein Problem

Aber auch auf Asphalt haben die extrabreiten Hartplastikreifen keinen Nachteil gegenüber dünneren Reifen. Uns ist höchstens aufgefallen, dass die Räder ein wenig lauter klappern, vor allem, wenn der Wagen nicht bis zur Grenze seiner Belastbarkeit vollbepackt ist. Die Vorderräder sind übrigens um 360 Grad drehbar, weshalb sich der Wagen super manövrieren und quasi auf der Stelle wenden lässt.

Nach der Ausfahrt wird die Bodenplatte entnommen, der Wagen zusammengefaltet und mit Klettband fixiert. Dann nur noch die Tragetasche drüber, per Klettverschluss mit dem Wagen verbinden, und fertig! Der gesamte Vorgang dauert keine Minute. Für die Bodenplatte hat die Tragetasche ein kleines Fach an der Seite.

Fazit: Mit dem Timber Ridge Bollerwagen ist man für vielseitige Wege und Einsatzzwecke gut gerüstet. Die durchdachte Ausstattung garantiert hohen Fahrspaß und gleichzeitig Funktionalität. Ein super Bollerwagen-Gesamtpaket zu einem fairen Preis!

Timber Ridge Bollerwagen im Testspiegel

Bisher gibt es keine weiteren Tests zum Timber Ridge Bollerwagen. Auch Stiftung Warentest oder Ökotest haben bisher keine Bollerwägen getestet. Sollten interessante Testberichte erscheinen, tragen wir sie an dieser Stelle nach.

Alternativen

Für Familienausflüge

Miweba MB-20

Ausgestattet mit Dach, Bremse und vielen Zusatzfächern eignet sich der MB-20 perfekt für Ausflüge mit Kindern.

Sucht man ein Bollerwagen-Modell für Familienausflüge mit Kindern, so ist der Miweba MB-20 eine gute Wahl: Im Gegensatz zu vielen anderen Bollerwägen ist er mit Dach und einem Schiebegriff hinten ausgestattet, sodass man den MB-20 quasi wie einen Kinderwagen vor sich her schieben kann. Natürlich kann man ihn auch als ganz normalen Bollerwagen z. B. zum Getränketransport verwenden, dann macht er ebenfalls einen ausgezeichneten Job.

Unser Testmuster des Miweba MB-20 kam in Grau, es gibt den Bollerwagen aber auch in vielen anderen Farben. Da ist sicher auch die Lieblingsfarbe vom eigenen Nachwuchs dabei. Ansonsten kommt der Wagen, dessen maximale Tragkraft bei 100 Kilogramm liegt, mit einer ausführlichen Anleitung, einer Tragetasche sowie der Dachplane. Trotz seiner reichhaltigen Ausstattung ist der Wagen erfreulicherweise bereits fertig montiert. Man muss ihn nur aus der Tasche holen, ausklappen und ggf. einzelne Bauteile ausfahren, sofern man sie denn benutzen will.

Dazu zählt in erster Linie das Dach: Zur Montage entriegelt man die Dachträger, klappt sie hoch und stülpt die Dachplane einfach drüber. Die Ecken der Dachplane sind aus Gummi-Material, sodass das Dach besser auf den Trägern sitzt und sich das Material nicht so schnell abnutzt. Solange es nicht allzu windig ist, hält die Konstruktion gut. Laut Herstellerangabe hat das Sonnendach Lichtschutzfaktor 25.

Das Dach ist schnell montiert

Will man den Handwagen samt Kind und Dach lieber vor sich her schieben als ihn zu ziehen, klappt man den weich gummierten Griff am hinteren Ende des Wagens hoch und fixiert ihn auf der gewünschten Höhe. Als praktisch erweist sich das ausfahrbare Zusatzfach hinten, in dem der »Fahrer« ein paar kleine Gegenstände ablegen kann, die man schnell griffbereit haben möchte. Darunter befindet sich ein weiteres »Fach«, das wir zunächst für eine etwas zu klein geratene Ablage hielten. Tatsächlich handelt es sich hier aber um die Stauraumverlängerung: Man klappt die hintere Wand des Bollerwagens einfach um und hat somit noch mehr Platz für ausgestreckte Füße oder lange Gegenstände.

Das Beste: Alle Extra-Features sind schnell und simpel montiert bzw. eingestellt, ohne dass man wirklich einen Blick in die Anleitung werfen müsste. So soll es sein!

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Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Für Familienausflüge mit Kindern: der Miweba MB-20.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Die Ausstattung mit Dach und einigen Zusatzfächern überzeugt.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Der Miweba lässt sich wie ein Kinderwagen auch von hinten schieben.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Hinten unter dem Griff befindet sich ein größeres Fach…
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
… sowie die Stauraumverlängerung.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Der Griff sowie die Zusatzfächer hinten lassen sich natürlich auch einklappen.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Um den Griff einzuklappen, hält man diesen Knopf auf beiden Seiten gedrückt.

Auch das Hauptfach macht nicht vor Besonderheiten Halt. Eine Bodenplatte ist bereits in den Polyester-Bezug integriert, sodass Kinder selbst ohne zusätzliches Kissen oder Decke recht komfortabel sitzen – dennoch machen zusätzliche Kissen die Fahrt nochmal um einiges bequemer. Auffällig ist aber die Möglichkeit, den Nachwuchs anzugurten, was vor allem bei allzu neugierigen Abenteurern ein durchaus willkommenes Extra sein kann. Innen und außen am Hauptfach finden sich außerdem zahlreiche weitere Netz- und Reißverschlusstaschen. So viele, dass man sich besser merken sollte, was wo verstaut ist.

In seiner vollen Pracht bringt der Miweba bei Maßen von 120 x 50 x 100 cm rund 14,8 Kilogramm auf die Waage. Das ist im Vergleich zu anderen Bollerwägen ohne Dach und weitere Ausstattung natürlich viel, aber im Test fanden wir das Extragewicht nicht störend. Bei voll beladenem Wagen merkt man die drei bis vier Kilogramm Unterschied sowieso nicht mehr.

Schieben statt Ziehen ist wirklich angenehm

Damit sind wir auch schon beim Fahrtest: Hier haben wir den mit rund 40 Kilogramm beladenen Wagen über Asphalt und Kopfsteinpflaster gezogen sowie geschoben. Die erste Feststellung: Mit der ausfahrbaren Deichsel gibt es zwar keine Probleme, aber Schieben ist doch die deutlich angenehmere Option. So hat man alles im Blick und bekommt auch auf lange Sicht keinen schweren Arm. Die zweite Feststellung: Egal ob man nun zieht oder schiebt, in Sachen Lenkung und Wendigkeit macht das recht klobige Gefährt eine überraschend gute Figur! Die Vorderräder sind um 360 Grad drehbar, auch Manöver auf engem Raum klappen so problemlos. Man sollte aber lieber auf befestigten Wegen bleiben, denn bei Offroad-Aktivitäten wird es dem Fahrer und allfälligen Insassen wahrscheinlich zu ruckelig.

Und wenn wir schon beim Thema Feststellungen sind – auch die wortwörtliche Feststellung des Wagens funktioniert hervorragend, denn es gibt Feststellbremsen an beiden Achsen. Die vorderen Bremsen, die leicht per Fuß oder Hand bedienbar sind, findet man so auch bei einigen anderen Bollerwägen. Wirklich clever wird es daher erst mit der Bremse für die hintere Achse, die direkt dort über einen roten Hebel betätigt wird. Den Hebel sieht man zwar beim Fahren nicht, aber man hat ihn schnell mit dem Fuß ertastet und umgeklappt. So kann man den Wagen auch mal bei etwas Gefälle parken oder verhindern, dass der Nachwuchs damit selbst losfährt.

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Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Praktisch: Über den roten Hebel in der Mitte aktiviert man bequem per Fuß die Feststellbremse für die hintere Achse.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Auch die Vorderräder sind mit Feststellbremse ausgestattet.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Mit diesem Mechanismus wird die Deichsel ausgefahren.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Mit den Gurten im Innenraum kann man sogar zwei Kinder sichern.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Der Bollerwagen ohne Dach.
Bollerwagen Test: Miweba Mb 20
Das Falten und Verpacken dauert eine Weile, weil die Stoff-Tragetasche etwas klein geraten ist.

Will man den Bollerwagen wieder zusammenklappen und in die Tragetasche befördern, so dauert das natürlich wegen der Ausstattung ein wenig länger als bei anderen Wägen. Die Tragetasche könnte ruhig auch etwas größer sein. Wir mussten im Test ganz schön drücken, um sie über den Wagen zu stülpen. Gerade hinten am zusätzlichen Griff wird es eng.

Fazit: Für Familienausflüge mit Kind und Kegel ist der Miweba MB-20 der perfekte Bollerwagen. Die Ausstattung um Sonnendach, Feststellbremsen und Zusatzfächer überzeugt. Wer aber sowieso nur Gegenstände transportiert, kann Geld sparen und zu einer günstigeren Alternative greifen.

Mit Luftreifen

Campart Travel HC-0915

Dank der Luftreifen rollt der Campart sanft und leise über so gut wie jedes Geläuf.

Wer sich beim Thema Fahrgefühl nicht mit einem 0815-Bollerwagen zufrieden gibt, der greift zum 0915 – genauer gesagt zum Campart Travel HC-0915. Der bietet nämlich mit seinen Luftreifen ein ausgezeichnetes Fahrgefühl, und zwar auf so gut wie jedem Untergrund. Der Preis ist allerdings nicht gerade niedrig.

An sich ist der Campart Travel HC-0915 ein unscheinbarer faltbarer Handwagen mit standardmäßiger Ausstattung. Auf der Habenseite stehen eine Bodenplatte, eine Tragetasche sowie um 360 Grad drehbare Vorderräder, verzichten muss man hingegen auf eine Feststellbremse oder Extrafächer. Mit Maßen von 91 x 48 x 59 cm zählt der 11 Kilogramm schwere Campart eher zu den kleineren Bollerwägen im Test, der Unterschied zu anderen Modellen ist aber nicht groß. Der Faltmechanismus funktioniert tadellos und pfercht den Wagen auf gute 43 x 21 x 80 cm zusammen.

Die Deichsel ist leicht ausziehbar und lässt sich auch einfach am Gestänge befestigen und wieder lösen, aber – und das ist der einzige wirkliche Negativpunkt am Campart-Bollerwagen – der »T-Griff« oben an der Deichsel ist auf Dauer unangenehm. Greift man normal mittig, hat man nämlich immer das Verbindungsstück zum Griff zwischen den Fingern, was sich schon während der kurzen Testfahrten als wirklich nervig herausstellte und Druckstellen an der Hand verursachen kann. Greift man nur auf einer Seite, hat man weniger Kontrolle und rutscht ggf. ab.

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Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915
Unsere Empfehlung für lange Strecken: der Campart Travel HC-0915.
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915
Ein Standard-Bollerwagen ohne besondere Extras.
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915
Die Deichsel lässt sich ausfahren.
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915
Zum Falten fährt man sie ganz nach unten.
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915
Beim T-Griff hat man das Verbindungsteil stets irgendwo zwischen den Fingern, auf Dauer nervt das.
Bollerwagen Test: Carpart Travel Hc 0915
Luftreifen laufen besonders sanft und leise.

Das ist wirklich schade, denn dank der Luftreifen ist der Campart Travel eigentlich prädestiniert für angenehme, lange Fahrten. Im Vergleich zu Bollerwägen mit Hartplastikreifen ist der Unterschied beim Fahrgefühl einer wie Tag und Nacht, so ruhig und vor allem auf leise läuft der Wagen über Asphalt und Kopfsteinpflaster. Überhaupt kommen Luftreifen besser mit kleineren Hindernissen und Unebenheiten zurecht, da sie diese eher abfedern als die starren Plastikreifen. Selbst auf Sand behält man mit Luftreifen ein einigermaßen rundes Fahrgefühl.

Bedenken sollte man jedoch, dass Luftreifen im Gegensatz zu ihren Kontrahenten aus Hartplastik nicht unkaputtbar sind. Gerade auf Wegen mit spitzen Steinen bleibt immer das Restrisiko eines Platten. Außerdem erfordern Luftreifen gelegentliche Wartung, sei es durch simples Aufpumpen oder auch durch Anpassen des Luftdrucks an das Gewicht des Transportguts. Maximal ist der Wagen laut Hersteller übrigens mit 70 Kilogramm belastbar.

Fazit: Bräuchten wir einen Bollerwagen für sehr regelmäßige Einsätze oder hätten wir eine längere Fahrt geplant, sei es auf Asphalt oder nicht allzu komplizierten Feldwegen, würden wir auf den Campart Travel HC-0915 zurückgreifen. Der Komfort in Sachen Fahrgefühl rechtfertigt den relativ hohen Preis.

Der Größte

Sekey faltbarer Bollerwagen 200L

Wer viel zu transportieren hat, macht mit dem voluminösen Sekey alles richtig.

Wer oft viele oder sperrige Dinge transportieren will, stößt mit einem normalgroßen Bollerwagen irgendwann an seine Grenzen. Hier kommt der faltbare Sekey 200L ins Spiel – er ist im Prinzip ein stinknormaler Bollerwagen ohne allzu besondere Ausstattung, hat aber einen klaren Vorteil: Er ist groß! Stapelt man ein wenig über die Seitenwände hinaus, erreicht man tatsächlich das angegebene Volumen von 200 Litern.

Der faltbare Bollerwagen von Sekey kommt mit Aufbauanleitung, Tragetasche und herausnehmbarer Bodenplatte. Schon beim Auspacken fällt auf, dass dieser Handwagen ob seine Größe etwas anders aufgebaut ist. Sein Gestänge faltet sich nämlich gleich an zwei Stellen zusammen, wodurch der Wagen sich auf 38 x 27 x 87 cm komprimieren lässt – ein ähnliches Packmaß im Vergleich zu deutlich kleineren Bollerwägen.

Fertig aufgestellt kommt der Sekey auf ein Gesamtmaß von 98 x 57 x 72 cm, der Innenraum beläuft sich auf 85 x 48 x 40 cm. Mathematikern wird nun sofort auffallen, dass diese Innenraummaße kein Transport-Volumen von 200 Litern ergeben, wie vom Hersteller angegeben. Tatsächlich beträgt das Volumen bis zum oberen Rand der Wände rund 163 Liter, nur mit viel Wohlwollen und etwas Stapelkünsten erreicht man vielleicht 200 Liter. Dennoch: Das ist deutlich mehr Platz als bei den meisten anderen Bollerwägen, die sich volumentechnisch in der Regel knapp über 100 Litern bewegen. Leider befinden sich am Hauptfach außer zwei Getränkehaltern keine weiteren Fächer mehr, in denen man geschützt Kleinzeug unterbringen könnte.

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Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Wenn es mal viel zu transportieren gibt: der Sekey 200L.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Trotz des beachtlichen Volumens ist der Wagen insgesamt kaum größer als andere.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Aber aufgepasst: 200 Liter erreicht man nur, wenn man über die Wände hinaus stapelt.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Die Deichsel lässt sich nicht am Gestänge befestigen und ist auch sonst frei beweglich.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Griffe, in die man quasi hereingreifen kann, liegen gut in der Hand.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Die Räder mit gutem Profil und Feststellbremse vorne.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Die Tragetasche aus Stoff ist leider sehr klein. Prompt riss uns eine Naht.
Bollerwagen Test: Sekey Faltbarer Bollerwagen
Der Sekey gefaltet in der Tragetasche.

Bei der Deichsel setzt Sekey auf einen etwas eigenwilligen Mechanismus, denn sie lässt sich nur mit einem viel zu langen Klettband am Gestänge befestigen und ist auch sonst völlig frei beweglich, ohne dabei aber direkt die Räder zu lenken, wie es zum Beispiel beim anderen Sekey-Bollerwagen in unserem Test der Fall ist. Das ist beim Fahren anfangs gewöhnungsbedürftig, da man für Richtungsänderungen unnötig große Bewegungen machen muss. Andererseits fährt der Bollerwagen nicht gleich Schlangenlinien, wenn man die Deichsel beim Ziehen nicht ruhig hält. Wir hätten dennoch lieber eine direktere Lenkung gehabt.

Gut gefallen uns dagegen die sichtbar profilierten Reifen aus Hartplastik. Sie wirken robust, sind um 360 Grad drehbar und vorne mit Feststellbremse ausgestattet, wobei man schon fest drauftreten muss, um diese zu aktivieren. Auf nicht allzu unebenen Wegen macht die Bereifung einen ausreichend guten Job.

Gut profilierte Reifen mit Bremse

Das einzige wirkliche Manko am Sekey-Bollerwagen fiel uns erst beim Verpacken auf: Die Tragetasche ist extrem klein. Man muss den Wagen schon sehr gut zusammendrücken und die Tasche dann exakt überstülpen, damit sie passt. Im Test waren wir nicht so geduldig, wollten das ganze mit ein wenig Gewalt lösen – und prompt riss eine Naht der Tragetasche. Schade!

Dennoch bleibt der Sekey dank seines Volumens von annähernd 200 Litern eine Empfehlung für die großen Ausfahrten. Gerade bei viel Beladung sollte man aber beachten, dass der Wagen laut Hersteller »nur« bis 80 Kilogramm Traglast belastbar ist. Wer nebenbei auch noch für einen Offroad-Einsatz gerüstet sein will, bekommt den Bollerwagen für einen etwas höheren Preis auch mit breiteren Reifen.

Außerdem getestet

Amazon Basics Zusammenklappbarer Bollerwagen

Den faltbaren Bollerwagen von Amazon Basics haben wir bereits seit Sommer 2020 in unserer Redaktion im Einsatz – ein echter Langzeittest also! Natürlich hat der Handwagen in der Zwischenzeit ein paar Gebrauchsspuren davongetragen, aber bisher ist weder etwas kaputtgegangen, noch hat der Wagen angefangen zu quietschen oder zu knarzen. Die nötige Stabilität (der Hersteller gibt eine maximale Transport-Traglast von 120 Kilogramm an) können wir dem nur 8,8 Kilogramm schweren Bollerwagen also zweifelsfrei attestieren. Und zweieinhalb Jahre lang Testmuster transportieren ist ein wahrer Härtetest.

Auch die weitere Ausstattung ist angesichts des Preises in Ordnung. Die Deichsel lässt sich angenehm leicht ein- und ausfahren und am Gestänge befestigen, wenn man den Bollerwagen zusammenfalten will. Am Hauptfach befinden sich vorne zwei kleine Netztaschen, eine Feststellbremse gibt es allerdings nicht.

Was uns jedoch über die Jahre immer mal wieder negativ auffiel, bestätigte sich nun im direkten Vergleich mit anderen Bollerwägen: Der Amazon Basics lässt sich leider im voll beladenen Zustand nicht so gut lenken, insbesondere auf engem Raum. Die eigentlich um 360 Grad drehbaren Räder richten sich nur schwer in die gewünschte Fahrtrichtung aus. Das erfordert manchmal einigen Kraftaufwand. Andere Handwägen können das deutlich besser, weshalb es hier nicht für eine Empfehlung reicht.

Vevor Strandwagen faltbar

Der faltbare Strandwagen von Vevor hat bei uns für Verwunderung gesorgt. Laut Produktbeschreibung soll es sich hier um einen Bollerwagen mit Dach und Feststellbremse handeln – beides haben wir vergeblich gesucht. Das hinterlässt keinen guten ersten Eindruck. Dabei ist stattdessen ein einfaches Netz, das man über seine Transportgüter spannen kann. Das Netz als Dach zu bezeichnen, ist unserer Ansicht nach zu kreativ.

Auch der zweite Eindruck geht daneben, da der Vevor für den Strand in gefaltetem Zustand einfach nicht stehen mag. Man muss ihn also immer irgendwo anlehnen oder hinlegen – das kann nicht Sinn der Sache sein.

Was Innenraumvolumen und Packmaß angeht, ist der Wagen normalgroß, er wirkt aber beim Fahren im Vergleich zu manch anderem Modell wie ein Mini-Bollerwagen. Das liegt daran, dass das Hauptfach recht tief liegt und auch die Deichsel nicht besonders weit ausziehbar ist. In der Praxis stellt das aber nur für sehr große Menschen ein Problem dar. Immerhin lässt sich die Deichsel stufenlos in der Höhe verstellen.

Der 9,5 Kilogramm leichte Bollerwagen ist laut Herstellerangabe bis zu 100 Kilogramm belastbar und ist mit einem Gurt im hinteren Bereich des Hauptfachs ausgestattet, der vermutlich für den Kindertransport gedacht ist. Schöne Idee, dann braucht man aber mindestens ein bis zwei Sitzpolster, denn hinten ist der Wagen gar nicht gepolstert und der Nachwuchs hätte das Gestänge direkt im Rücken. Unten ist eine normale Bodenplatte bereits ins Material integriert.

Unterm Strich ist der Vevor ein ziemlicher Standard-Bollerwagen mit ein paar kleineren und größeren Schwächen. Daher reicht es nicht zur Empfehlung.

Coleman Bollerwagen

Am Coleman Bollerwagen gefällt uns sein relativ großes Innenraumvolumen (rund 138 Liter) im Verhältnis zum kleinen Packmaß von 40 x 18 x 77 cm. Trotzdem klappt das Falten und Verstauen in der Tragetasche schnell und ohne größeres Drücken. So muss das sein.

Das war es aber schon an Vorteilen, denn viele andere Details sind bei anderen faltbaren Bollerwagen-Modellen für den gleichen Preis besser gelöst. Da wäre zum einen die Feststellbremse an den Vorderrädern. Es ist zwar löblich, dass es überhaupt eine gibt, allerdings kommt hier nicht wie üblich ein abgerundetes Teil aus Kunststoff-Material zum Einsatz, sondern ein scharfkantiges Metallteil, das einem beim Ziehen des Wagens immer gefährlich nah an den Fersen hängt. Wir hatten bei der Testfahrt deshalb ein etwas mulmiges Gefühl.

Ein weiterer Punkt ist der auf Dauer unangenehme T-förmige Griff auf der Deichsel, da man immer das senkrechte Teil irgendwo zwischen den Fingern hat. Gerade bei längeren Fahrten kann das zu Druckstellen oder schmerzenden Fingern führen. Griffe, in die man quasi hereingreifen kann, sind einfach viel bequemer.

Der dritte Punkt unserer Kritik ist schließlich die schwammige Lenkung des Modells. Die Deichsel hat relativ viel Spiel nach rechts und links, weshalb es zum Lenken und Wenden immer unnötig große Bewegungen braucht. Der Fahrspaß bei Wägen mit direkter Lenkung ist einfach um einiges höher. In der Summe fährt man daher mit anderen Bollerwägen besser.

Portal faltbarer Bollerwagen

Der Portal Bollerwagen ist quasi die graue Maus in unserem Test – und das nicht nur wegen seines grau-blauen Designs. Der Bollerwagen bietet mit Bodenplatte und Tragetasche nur die grundlegendste Ausstattung. Extras wie weitere Fächer, Bremsen oder Ähnliches gibt es nicht.

Auch in Sachen Verarbeitung bzw. Materialqualität überzeugt der faltbare Wagen nicht. Unser Testmuster hatte am Griff kleine Kratzer, beim Polyester-Bezug des Hauptfachs zogen ein paar Nähte schon Fäden. Nach zweimaligem Auf- und Abbau war die Tragetasche, die man eigentlich nur überstülpen und festkletten muss, bereits schwer mit Spuren von den Ecken des Wagens gezeichnet.

Eine kleine Besonderheit: Die Deichsel wird nicht ausgefahren, sondern hochgeklappt. Anfangs wirkte dieser Mechanismus nicht wirklich hochwertig, aber in der Praxis macht es im Prinzip keinen Unterschied. Da die Deichsel sehr wenig Spiel nach links und rechts hat, funktioniert das Lenken und Manövrieren des Transportwagens sogar ziemlich gut. Für eine Empfehlung hätte es trotzdem etwas mehr Ausstattung und vor allem eine bessere Verarbeitung gebraucht.

Sekey faltbarer Bollerwagen All-Terrain

Schon beim Auspacken des Sekey All-Terrain-Bollerwagens fällt auf, dass die Lenkung hier anders gelöst ist als bei anderen Wägen. Die Vorderräder sind nämlich nicht um 360 Grad drehbar, dafür aber über eine Achse direkt mit der Deichsel verbunden, sodass man hier wirklich direkt die Räder bewegt. In der Praxis bedeutet das, dass sich der Wagen gut lenken lässt, aber das Manövrieren auf engem Raum schwer fällt.

Dank der extrabreiten Räder kommt der Sekey im Vergleich zu Bollerwägen mit dünneren Reifen besser auf unebenem Gelände zurecht, auch kleinere Hindernisse wie flache Bordsteinkanten nahm der Wagen in unserem Test etwas leichter. Die Vorderräder sind außerdem mit Feststellbremsen ausgestattet, wobei die Bremse auf der einen Seite von Beginn an schon äußerst schwer zu verstellen war. Ob das nicht irgendwann kaputtgeht?

Die Bodenplatte ist bereits in den Polyester-Bezug des Hauptfachs integriert, außerdem stehen vorne zwei kleine Netztaschen als Getränkehalter sowie eine größere Netztasche für anderes Kleinzeug zur Verfügung – praktisch!

Nervig ist hingegen, dass der Wagen in gefaltetem Zustand nicht bzw. nur äußerst wacklig alleine steht. Wer also einen Bollerwagen für Offroad-Aktivitäten sucht, sollte beispielsweise lieber zum Timber Ridge greifen.

Hoberg faltbarer Bollerwagen Premium Class

Gleich vorweg: Der Hoberg Premium Class ist ein guter Bollerwagen, vor allem für Familienausflüge und für den Kindertransport. Man kann ihn nicht nur ziehen, sondern dank eines ausklappbaren Handgriffs hinten auch schieben, was wir im Test sehr angenehm fanden. Der einzige Grund, warum er nicht in den Empfehlungen landet, ist der Miweba-Bollerwagen, der uns in Sachen Ausstattung noch einen Tick besser gefallen hat.

Wie der Miweba Transportwagen kommt auch der Hoberg mit Dachplane, die schnell und unkompliziert aufgesteckt ist. Zum weiteren Lieferumfang gehören eine Tragetasche, eine kleine Kühltasche und ein Getränkehalter, der sich am hinteren Griff anbringen lässt. Gerade die Kühltasche kann durchaus praktisch sein. Wir haben ihre Kühlleistung zwar nicht explizit getestet, aber Getränke in der Tasche und unter dem Dach dürften auf jeden Fall länger kühl bleiben als in anderen Bollerwägen.

In den Polyester-Bezug im Hauptfach ist bereits eine Bodenplatte integriert, sodass es mögliche Insassen selbst ohne zusätzliche Sitzpolster einigermaßen bequem haben. Zusatzfächer sind reichlich vorhanden, gut gefällt uns vor allem das große Fach unter dem hinteren Griff. Hier hat der »Fahrer« kleinere Dinge immer griffbereit.

Trotz 13 Kilogramm Gewicht und 1,40 Meter Länge fährt sich der Hoberg-Bollerwagen mit Beladung noch erstaunlich angenehm und lässt sich gut lenken und auf der Stelle wenden. Das liegt auch an den um 360 Grad drehbaren Hartplastikreifen, die außerdem vorne mit einer leicht bedienbaren Feststellbremse ausgestattet sind. Hier hat Miweba allerdings noch leicht die Nase vorn, denn deren MB-20 hat außerdem eine Feststellbremse für die hintere Achse.

Insgesamt ist es zugegebenermaßen ein wenig Geschmacksache, ob man den Miweba oder den Hoberg bevorzugt. Für den Hoberg spricht im direkten Vergleich die Kühltasche, der Miweba hingegen zeichnet sich mit noch mehr Zusatzfächern, Gurten im Hauptfach und eben jener Feststellbremse hinten aus. Daher tendieren wir zum Miweba, aber mit dem Hoberg hat man sicher auch seinen Spaß.

So haben wir getestet

Wir haben alle Bollerwägen im Test zunächst ausgepackt und entfaltet – eine echte Montage war glücklicherweise bei keinem Modell nötig. Nach dem Wiegen und Vermessen (in gefaltetem und ausgeklapptem Zustand) haben wir uns die grundsätzliche Verarbeitung und die wichtigsten Teile der Handwägen angesehen, sprich Räder, Deichsel und Hauptfach samt Extrafächern. Gab es weitere Ausstattung wie eine Feststellbremse, ein Dach oder Gurte, so haben wir auch deren Funktionalität und Nutzen beurteilt.

Bollerwagen Test: Bollerwagen Gruppe
Die zehn Bollerwägen aus dem Test im März 2023.

Für den Praxistest haben wir die Bollerwägen mit gut 40 Kilogramm beladen und sind damit über Asphalt, Kopfsteinpflaster sowie Unebenheiten und kleinere Hindernisse gefahren. Hierbei kam es uns neben Laufruhe und der generellen Stabilität vor allem darauf an, wie direkt sich der Handwagen lenken und auf engem Raum manövrieren lässt.

Zuletzt haben wir die Bollerwägen wieder zusammengefaltet und in die mitgelieferte Tasche verpackt, was bei den meisten Wägen schnell und mit wenig Kraftaufwand geklappt hat.

Die wichtigsten Fragen

Welcher Bollerwagen ist der beste?

Unser Favorit ist der Timber Ridge Bollerwagen. Dank extrabreiter Reifen und direkter Lenkung macht der Wagen auf so gut wie jedem Untergrund Spaß, dazu ist auch die weitere Ausstattung sehr durchdacht. Es gibt in unserem Test aber auch interessante Alternativen.

Was kostet ein guter Bollerwagen?

Faltbare Bollerwägen gibt es ab rund 80 Euro – und viel mehr Geld muss man auch nicht in die Hand nehmen, um ein ordentliches Produkt zu bekommen. Will man aber einen Wagen mit besonderer Bereifung oder anderen Extras, werden schnell 150 bis 200 Euro fällig.

Wofür eignet sich ein Bollerwagen?

Ein Bollerwagen eignet sich immer, wenn es viele oder schwere Dinge zu transportieren gilt, die nicht mehr in den Rucksack passen. Neben der traditionellen Maiwanderung sind mögliche Einsatzszenarien Familienausflüge (auch mit Kindern), Camping, Einkaufen sowie Tage am Badesee oder Strand.

Wie viel hält ein Bollerwagen aus?

Die meisten Bollerwägen sind für Traglasten zwischen maximal 70 und 120 Kilogramm konzipiert. Für die allermeisten Einsätze reicht das locker aus. Wird es doch mal eng, sollte man natürlich die Herstellerangabe beachten.

Welche Reifen sind bei einem Bollerwagen am besten?

Das kommt auf den Einsatzbereich an. Am sanftesten und ruhigsten laufen Luftreifen. Die haben allerdings den Nachteil, dass man sie regelmäßig warten muss und sie nicht unkaputtbar sind. Hartplastikreifen hingegen sind meist günstiger und können quasi nicht kaputtgehen, klappern dafür aber lauter und laufen gerade auf unebenem Terrain (z.B. Sand) auch nicht so rund.

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