Brot selber backen macht Spaß, ist gesund – und spart Geld. Wir haben ausführlich recherchiert, die 27 interessantesten Brotbackautomaten ausgewählt – und dann richtig viel Brot gebacken.
Wichtigste Erkenntnis: Ein guter Brotbackautomat muss nicht teuer sein. 21 der getesteten Brotbackautomaten sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Panasonic SD-YR2540

Der Panasonic SD-YR2540 ist der Super-Allrounder für Brote, glutenfreie Backwaren, Teigvorbereitungen oder Süßspeisen. Die Temperaturen sind für eine dezente Kruste und eine gute Bräunung geschaffen. Der Hefe- und Nuss-/Rosinenspender erleichtert die praktische Arbeit. Die Verarbeitung hebt sich positiv von den Konkurrenten ab, z. B. die Backschale. Eine Wucht ist das niedrige, im Vergleich zu anderen Modellen fast nicht vorhandene Motorgeräusch keim Kneten.
Moulinex Mac.Pane OW6101

Mit dem Moulinex OW 6101 machen Sie beim Kauf nichts falsch, es sei denn sie wollen Sauerteig. Sein Bedienungskomfort ist einer der Besten, das gilt für das Display ebenso wie für den Aufbau der Menüs und die Knöpfe. Brote bis 1.500 Gramm (1 Kilogramm Mehl) gelingen erstklassig, nur Sauerteig funktioniert leider gar nicht.
Das relativ leise Gerät hat eine sehr gute Verarbeitungsqualität, hier sitzt alles sicher an seinem Platz, die Bedienung macht Freude. Zahlreiche Backprogramme erlauben auch spezielle Anwendungen, etwa glutenfreies Brot oder Nudelteig. 15 Stunden Timer und Memory-Funktion für Stromausfall runden den Moulinex OW 6101 ab. Der Baguette-Einsatz überzeugt hingegen nicht – Zeitaufwand und Fehleranfälligkeit sind hier zu hoch.
Moulinex Flower Delight OW240E

Der Moulinex Flower Delight OW240E tritt als Allrounder auf. Er kann Brote bis 1.000 Gramm backen, sowie mit einem speziellen Behälter auch Joghurt oder Quark bereiten. Hinzu kommen gleich drei Glutenfrei-Programme sowie genug Power, um auch Vollkorn-Roggenbrote mit schöner Kruste zu backen. Sauerteig-Kompetenz hat er aber keine, es ist keine Gärzeit länger als zwei Stunden einstellbar.
Rommelsbacher BA 550

Der Rommelsbacher BA 550 ist unsere Empfehlung für Sparfüchse. Das Kompaktmodell hat einen Nussspender an Bord, ein Premium-Merkmal, das ansonsten nur teuren Brotbackautomaten vorbehalten bleibt. Gelungen ist auch die Startverzögerung. So gibt es punktgenau warmes Brot zum Frühstück.
Tefal PF240E Pain Delice

Der Tefal PF240E Pain Delice erzeugt hohe Temperaturen und damit stets gut gebräunte Brote mit dicker Kruste. Die Fixierung der Backform erscheint langlebig, die Rezepte in Buchform sind durchdacht und das Zubehör ermöglicht die Bereitung von Joghurt und Quark. Wer schöne Brote mit dicker Kruste sucht, der wird beim Tefal fündig.
Vergleichstabelle

- Hefe- und Nuss/Rosinen-Spender
- Beste Verarbeitung
- Kann auch Sauerteig gären
- Stabilste Backform
- So leise wie kein anderer!
- Hoher Preis
- Kein On/Off-Schalter (0,42 Watt)

- Erstklassige Brote
- Sehr gute Verarbeitung
- Baguette-Einsatz überzeugte nicht

- Für Roggen-Vollkorn (205 Grad)
- Durch anfahrenden Motor leise & langlebig
- Zubehör für Joghurt, Quark
- Unbeleuchtetes LCD
- Glutenfrei-Programm nur für 1.000 Gramm
- Kein Sichtfenster
- Kein On/Off-Schalter (0,4 Watt)

- Verzögerung 13 Stunden
- Individuelles Programm
- Reinigung erschwert
- Leise brummendes Netzteil
- Messbecher schlecht ablesbar

- Maximal 192 Grad über dem Brot
- Anleitung mit sehr gutem Rezeptbuch
- Zahn-Mechanik der Backform
- Beschleunigendes Geräusch
- Seiten neigen zu dicker Kruste / Verbrennen
- Kein On/Off-Schalter

- Sehr gute Ergebnisse beim Backen
- Sauerteig: Kruste und gleichmäßige Form
- Separate Nuss- und Hefe-Spender
- 33 Programme decken nahezu jeden Wunsch ab
- Nur 1.000-Gramm-Brote möglich
- Hoher Preis

- Intuitive Tastenanordnung
- Kühler Deckel
- Moderate Bräunung, auch oben
- Schöne Kruste, außer oben
- Startverzögerung: max. 15 Stunden
- Deckelscharnier aus Kunststoff
- Tasten mit Schmutzfugen
- Bereits 1.250 Gramm können überlaufen

- Intuitive Tastenanordnung
- Abwischbares Tastenfeld
- Schöne Kruste, außer oben
- Bräunung nur seitlich
- Oben nur schwache Bräunung
- Maximal 174 Grad
- Heißer Deckel
- Deckelscharnier aus Kunststoff

- Maximal 182 Grad über dem Brot
- Anleitung mit sehr gutem, Rezeptbuch
- Zahn-Mechanik der Backform
- Beschleunigendes Geräusch
- Seiten neigen zu dicker Kruste / Verbrennen

- Für Roggen-Vollkorn (205 Grad)
- Anfahrender Motor – leise & Lebensdauer
- Verzögerung 15 Stunden
- Unbeleuchtetes LCD
- Glutenfrei Programm nur 1000g
- Kein Sichtfenster
- Schlechte Zyklus-Tabelle
- Kein On/Off-Schalter (0,4 Watt)

- Für Roggen-Vollkorn (205 Grad)
- Anfahrender Motor – leise & Lebensdauer
- Verzögerung 15 Stunden
- Unbeleuchtetes LCD
- Glutenfrei-Programm nur für 1.000 Gramm
- Kein Sichtfenster
- Schlechte Zyklus-Tabelle
- Kein On/Off-Schalter (0,4 Watt)

- Alle wichtigen Programme
- Einfache Menüführung
- Sehr glatte Beschichtung
- Nur 750-Gramm-Brote möglich
- Wackelige Scharniere

- Mit Touch-Display
- Viele Programme
- Viel Standfläche für kleine Brote
- Kein Doppelkneter vorhanden

- Schöne Optik
- Einfache Menüführung
- Bedienfeld Deutsch beschriftet
- Sehr schöne Brotfärbung und Kruste
- Schmutz zwischen den Tasten
- Kein Sauerteigbrot

- Schöne Optik
- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr kleine Brotlaibe

- Seiten: Kruste
- Geräusch: Dumpf, ruckartig
- Anleitung mit Rezepten
- Bajonet Fixierung Backform
- Oben: Blass
- Status nicht sichtbar in Display
- Defekt: Heizt nach Backen weiter

- Schöne Optik
- Einfache Menüführung
- Nussspender
- Bedienfeld abwischbar
- Blasse Brotfärbung
- Lautstärke-Charakteristik
- Hoher Standby-Energieverbrauch

- 3 Vollkorn Programme
- Kruste Seiten
- 30 Min Vorheizen Funktion
- Anleitung mit Rezepten
- Tasten abwischbar
- Klemm-Mechanik der Backschale - dauerhaft?
- Winziges Display
- Brot oben blass
- Keine Nur Backen Funktion
- Plastik Scharnier

- Zubehör inkl. Holz-Teigschaber
- Verzögerung 13 Stunden
- Leichte Reinigung
- Kühle Seitenwände
- Nicht für Roggen-Vollkorn
- Nur moderate Bräunung aber gute Kruste
- Stark brummendes Netzteil
- Kein On/Off-Schalter 0,4 Watt
- Messbecher schlecht ablesbar

- Sehr gute Backergebnisse bei Hefe
- Bedienfeld Deutsch beschriftet
- Hoher Standby-Energieverbrauch
- Schlechte Verarbeitung
- Geringer Bedienkomfort

- Anleitung mit Rezepten
- Bajonet-Fixierung Backform
- Keine abwischbaren Tasten
- Dünnes Plastik Scharnier
- Keine Kruste, Blass (Nur 135-148 Grad)
Brot wie vom Bäcker
Wer nur hin und wieder ein Brot backt, braucht keinen Brotbackautomaten. Schließlich kann man den Teig für Brote auch mit einer guten Küchenmaschine kneten – oder mit der Hand – und das Brot im Backofen backen.
Hier finden Sie unseren Test zu Küchenmaschinen.
Wer regelmäßig sein eigenes Brot backt, für den ist ein Backautomat aber eine sinnvolle Anschaffung, denn damit geht das Brotbacken noch ein gutes Stück einfacher und komfortabler. Denn Brotbackautomaten können nicht nur backen, sondern auch kneten. Man muss also nur alle Zutaten in den Brotbackautomaten geben und das richtige Programm starten – heraus kommt ein frisches, duftendes Brot.
Frisches Brot auf Knopfdruck
Da Brotbackautomaten auch exakt in geringen und mittleren Temperaturen heizen können, schaffen sie ideale Bedingungen für Ruhe- und Aufgehphasen des Teiges.
Brotbackautomaten haben eine Reihe voreingestellter Programme, etwa für Weißbrot, Vollkornbrot oder glutenfreies Brot. Man muss sich also nicht um die Back- und Aufgehzeiten kümmern, lediglich Brotart bzw. Teigvariante, Brotgröße und Bräunungsgrad müssen eingestellt werden.
Dank Timer kann man ein Brot schon am Abend vorbereiten, sodass es pünktlich am Morgen zum Frühstück fertig ist. Dabei stellt man immer eine Zielzeit ein, zum Beispiel: In zehn Stunden soll das Brot fertig sein.
Ein weiterer großer Vorteil von Brotbackautomaten: Der Reinigungsaufwand ist weitaus geringer. Das Gewicht der Zutaten kann meistens gleich in der Backform gemessen werden, dazu wird sie einfach auf einer Waage platziert. So müssen immer nur Backform und Knethaken gespült werden.

Nicht zuletzt kann man durchs Selberbacken Geld sparen: Eine Brotbackmischung mit 500 Gramm kostet weniger als einen Euro, daraus entsteht zirka ein 750-Gramm-Brot das beim Bäcker drei bis vier Euro kostet. Nach 25 bis 35 Broten haben Sie den Preis eines günstigen Brotbackautomaten also wieder drin – und sparen mit jedem weiteren Brot bares Geld.
Durch die Teflon- oder Keramikbeschichtung klebt kein Teig in der Backform fest. Umstülpen, klopfen und schon rutscht der Brotlaib heraus.
Allerdings: Da in der selben Form geknetet und gebacken wird, haben Brote aus Backautomaten im Boden immer ein oder zwei Löcher. Doch das ist ein verzeihbares ästhetisches Problem.

Doch Brot ist nicht alles: Brotbackautomaten können auch Marmelade rühren und gleichzeitig kochen. Sie bereiten Pizzateige für den großen Backofen vor und rühren eine Pasta-Teigmassen an.
Allerdings gibt es beim Backen mit einem Backautomaten auch einige Dinge, die man wissen sollte. So ist die Welle, auf der der Kneter steckt, nicht antihaftbeschichtet. Die Folge: Der Teig bäckt gern daran fest. Dem kann man durch Einreiben mit Butter oder Öl aber vorbeugen.
Die Zubereitungszeiten plus Backzeiten sind in der Regel sehr lang, eine Vollkornbackmischung dauert schon mal drei Stunden. Für das Backergebnis ist das aber positiv, der Brotbackautomat erlaubt sehr üppige Ruhe- und Aufgehzeiten. Aber Brotbacken ist immer eine langwierige Angelegenheit und die Maschine nimmt einem viel Arbeit ab.
Gewöhnungsbedürftig ist für Neulinge auch, dass man die Backtemperatur nicht einstellen kann, sie wird nicht einmal angezeigt. Nur über die Wahl des Bräunungsgrades besteht eine gewisse Einflussmöglichkeit. Für eine starke Bräunung legt der Brotbackautomat zu Beginn des Backvorgangs seine höchste Temperatur ein. Diese wird aber nach einer gewissen Zeit wieder reduziert, das Durchbacken des Brotlaibes benötigt keine Höchsttemperatur. Nach unseren Messungen im Innenraum der Brotbackautomaten liegen die Maximaltemperaturen zwischen 185 und 205 Grad. So heiß wie in einem Backofen geht es also nicht zu.
Die Brotbackautomatem sind für fertige Brotbackmischungen optimiert. Wenn Teig, Wasser und Triebmittel selbst zusammengestellt werden, muss der Bäcker peinlich genau auf die Mengenangaben achten. Denn: Mit dem Teig unter den Händen bemerken wir sofort, wenn er noch zu nass ist und ergänzen Mehl bis er nicht mehr klebt. Der Brotbackautomat prüft das nicht und spuckt am Ende womöglich ein Brot aus, das eher einem Ziegelstein gleicht als etwas Essbarem.
Die Mengen sind sehr wichtig
Auch die Timer-Funktion kann nicht für alle Mehlsorten und Mischungen verwendet werden. So kann etwa Milch in Milchbrot verderben oder Vollkornmehl wird im Wasser nach einigen Stunden klumpig.
Worauf man beim Kauf achten muss
Vor dem Kauf sollten Sie sich ein paar Fragen stellen. Die erste: Welche Brotgrößen wollen Sie backen? Die kleinsten Brotbackautomaten backen 750-Gramm-Brote, die größten Backformen erlauben Brote mit 1.500 oder sogar 1.800 Gramm.

Sie werkeln kräftig und viel in der Küche? Sie backen Kuchen, belegen eigene Pizzen und kochen Marmelade ein? Dann sollten Sie eine große Backform mit Doppelkneter wählen. Mit ihnen können auch große Teigmengen von bis zu 1,8 Kilogramm durchgewalkt werden.
Ambitionierte Bäcker werden viele der eingebauten Backprogramme ausprobieren. Eine große, gut ablesbare Anzeige mit einem komfortablen Menü ist deshalb Pflicht.
Eine weitere wichtige Frage: Wie viel Platz haben Sie in der Küche? Denn klein sind die Backautomaten nicht. Es gibt zwar auch kompaktere Brotbackautomaten, aber die können auch nur kleine Brote backen. Achten Sie deshalb auf die Größenangaben.
Am besten kommt ein Brotbackautomat auch an einen festen Platz. Denn die Geräte sind schwer – vier bis zehn Kilogramm will man nicht ständig hin und her tragen.
Die Hersteller empfehlen die Reinigung per Hand. Wegen ihren Antihaftbeschichtungen dürfen die Backformen weder in die Spülmaschine, noch sollten sie mit einem Stahlschwamm gereinigt werden. Scharfe Spülmittel können die Beschichtung ebenfalls beschädigen.
Das Einölen der Backform mit zwei bis drei Tropfen Sonnenblumen-, oder Rapsöl nach dem Reinigen ist nicht nur eine Domäne von Eisenpfannen. Auch der Beschichtung der Backformen tut das gut.
Brotbackautomaten sind wartungsfrei. Knethaken und Backeinsätze können (meistens) nachgekauft werden, wenn mal eines verloren oder kaputtgeht. Mitunter ist auch die Beschichtung der Backform irgendwann aufgerieben und das Brot klebt an. Dann muss ein Ersatz her.
Wenn Motor oder Antrieb ausfallen, lohnt sich eine Reparatur aufgrund der relativ geringen Gerätepreise meistens nicht.
Sichtfenster, ja oder nein?
Nach mehreren Jahren Brotbackautomaten-Tests sind wir der Überzeugung, Fenster mindern die Temperatur über dem Brot beträchtlich, was zu einer fehlenden Kruste / Bräunung führt. In der Mehrheit hatten Modelle ohne Fenster keine Probleme mit einer zumindest halbwegs ansprechenden Bräunung.
Wie gelingt Sauerteigbrot?
Sauerteig wird typischerweise mit Vollkornroggen gebacken. Damit die Konsistenz etwas leichter wird, kann aber auch mit Weizen oder Dinkel in einem mittleren Ausmahlgrad (850, 1050) gemischt werden. Damit daraus mit Hilfe der Sauerteiggärung ein Brot entsteht, muss der Brotbackautomat folgende Kriterien beherrschen bzw. muss man sie zumindest simulieren können: Spezielle Rührhaken, die auch das Mehl vom Rand und vom Boden in die Masse einrühren. Ein Sauerteig ist nämlich so nass und klebrig, er wird nicht geknetet, sondern gerührt. Sauerteig muss deshalb auch in einer Form, zum Beispiel in einer Kastenform im Ofen backen. Als Brotlaib auf dem Blech, das funktioniert nicht.

Besitzt ein Automat Sauerteig-Programme, dann meint das in der Regel eines zum Herstellen des Vorteiges (Starterkultur, lange Gärzeit bis 24 Stunden) und ein anderes zum Hauptteig anrühren und ein drittes zum Backen. Damit das im Detail klappt braucht es einen verschließbaren Sauerteig Becher, der in der Backform stehen kann, sowie einen Kneter in Gabelform. Selbst dann müssen wir noch mit dem Teigschaber nacharbeiten, damit trockenes Mehl vom Rand auch wirklich durchgerührt wird.
Die letzte und größte Schwierigkeit für Brotbackautomaten ist der Backvorgang: Sauerteig braucht in den ersten 10 bis 15 Minuten eine sehr hohe Temperatur von 220 bis 230 Grad. Dadurch entsteht eine schöne Kruste und die sorgt wiederum dafür, dass der Brotlaib äußerlich stabil wird und nicht wieder zusammenfällt. Brotbackautomaten tun sich naturgemäß schwer, eine solch hohe Temperatur zu erreichen. Wir haben mit einer Sonde im Innenraum nachgemessen, bestenfalls 205 waren es (Moulinex Flower Delight OW240E).

Die Folge: Die Brote fallen entweder wieder zusammen, sie sind zu blass und es entsteht keine Kruste, die Brotrinde bleibt weich.
Doch selbst wenn es der Brotbackmaschine passabel gelingt, wie beim Panasonic SD-ZB2512 oder Moulinex Flower Delight OW240E, so gut wie aus dem Ofen wird das Backergebnis nicht. Sie sehen den Unterschied im Bild unten, im Backofen ist die Kruste dunkler und stärker ausgeprägt. Für das Backen des Sauerteigbrots hatten wir dem Brot Trockenhefe über den Hefeverteiler zugeführt, damit es auf jeden Fall aufgeht.
Dadurch ist unser Brot aus dem Brotbackautomaten etwas luftiger geworden als der Sauerteig mit identischer Mehlsorte (Roggenvollkorn) aus dem Backofen. Die eher nasse, bisweilen klebrige Konsistenz eines typischen Sauerteigbrots haben aber beide Brotlaibe.
Testsieger: Panasonic SD-YR2540
Der Brotbäcker von Panasonic ist nicht nur der leiseste Automat im Testfeld und das mit Abstand. Er bringt mit seinen 32 Backprogrammen auch eine ungeheure Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten mit, inklusive dem manuellen Betrieb, bei dem Kneten, Gehen lassen und Backen frei gestartet werden. Die Backform aus beschichtetem Aluminium ist stabiler als die üblichen Blech-Backformen (auch beschichtet).

Wir hatten den Panasonic mehrere Wochen im Test. Er kam für Marmelade, für dunkles Vollkornbrot als auch für Kneteinsätze (Pizzateig vorbereiten, Kuchen) zum Einsatz. Die markantesten Unterschiede zu anderen Modellen sind der Nuss- und Hefespender, die geringe Laustärke des Motors sowie die Fixierung der Backform durch eine zahnförmige, runde Aufnahme. Durch letzteres muss die Form nicht zum Einrasten ein stückweit gedreht werden, es reicht ein einfaches Absetzen. Hinzu kommt eine Backform aus Aluminium, bei allen anderen Modellen besteht diese aus dünnem Blech, das beschichtet wurde.

Die Qualitäten beim Backen haben uns überzeugt: Der Backraum über dem Brot erreicht maximal 184 Grad. Deshalb ist eine Bräunung auf der Oberseite vorhanden, nicht nur an den Seiten. Die Kruste ist nicht zu stark, aber rundherum vorhanden. Trotz der hohen Temperaturen im Backraum, gelingt es Panasonic oben und an den Seiten ein gleichmäßiges Backergebnis zu erzeugen. Das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Bedienung
Die Vielfalt der Backprogramme ist gewaltig: Ganz klar, glutenfrei und Sauerteig-Programme fehlen hier nicht. Für Glutenfrei gibt es vier Programme (Brot, Kuchen, Pizza, Nudeln), beim Sauerteig sind es drei (Brot, nur Kneten, Starterkultur Gären).

Den meisten Programmen wird eine Ruhephase vorgeschaltet. Diese sorgt für eine Angleichung der Temperaturen in den Zutaten. Das verlängert den Zeitaufwand, verbessert aber die Ergebnisse. Die Backform ist nach Herstellerinformation mit einer besonders kratzfesten Diamant-Fluor-Antihaftbeschichtung versehen. Dadurch rutscht das Brot nach dem Backen ganz einfach heraus, Sie müssen die Form nicht einfetten.
Der Knethaken – und das ist eine Besonderheit bei den Panasonic-Modellen – sitzt nicht fest auf seiner Welle, sondern er hat etwas Spiel. Das sorgt dafür, dass er nach dem Backen einfacher gelöst werden kann. Da aber in jedem Fall ein unschönes Loch im Boden des Brotlaibes entsteht, tun Sie sich selbst einen Gefallen, wenn Sie den Haken nach dem Knetvorgang entfernen.
Der Knethaken hat Spiel – so kann er besser gelöst werden
Was macht der Automat gerade? Die Antwort gibt das Display, ein Balken wandert von Rest über Knead und Rise zu Bake. So ist man immer im Bilde. Zudem zählt die Restlaufzeit herunter.
Der Hefespender des Panasonic bringt die Trockenhefe gezielt nach der Ruhe- und der ersten Knetphase ein. Damit sind die Zutaten bereits vollständig vermengt und die Hefe trifft auf ideale Bedingungen, was Feuchtigkeit und Wärme angeht. Die Hefe wird im Zwischendeckel eingefüllt, die Öffnung wird durch eine Mechanik ausgelöst, deren Stellmotor im Korpus sitzt – nicht im Deckel. Der Rosinen- und Nussspender wird ebenfalls auf diese Weise automatisch ausgelöst. Der Vorteil: Trockene als auch nasse Zutaten wie Wallnüsse oder Speck gelangen erst ganz am Ende der Knetphase in den Teig und bleiben deshalb intakt.

Details wie beiliegender Sauerteig Haken (gefächert wie eine Gabel) sowie ein Beschriftungslabel für die Backprogramme auf Deutsch runden den Panasonic ab. Somit müssen Sie nicht 32 Programm-Namen im Englischen verstehen, sondern haben es in Deutsch auf dem Gerät.
Das Scharnier ist solide aufgebaut, es wirkt langlebig. Gleiches gilt für den Zwei-Komponenten Deckel. Er ist leider nicht für die Reinigung abnehmbar. Gelungen sind die abwischbaren Tasten des Bedienfeldes. Zu guter Letzt: Die Stromausfallsicherung schützt zusätzlich vor unangenehmen Überraschungen bei einem kurzen Stromausfall. Der Brotbackautomat merkt sich die Einstellungen und setzt seine Arbeit fort.
Nachteile?
Der Panasonic SD-YR2540 hat kein Sichtfenster zum Beobachten des Backvorgangs, aber ist das ein Nachteil? An sich ja, doch aus gutem Grund verzichten fast alle empfehlenswerten Modelle auf ein Fenster: Die Backtemperatur verringert sich durch den Bruch in der oberen Metallabschirmung deutlich, blasse Brot-Oberseiten sind die Folge. Die Vorzüge eines fensterlosen Backautomaten überwiegen.
Panasonic SD-YR2540 im Testspiegel
Die Kollegen von technikzuhause.de haben sich den Panasonic Mitte 2021 angesehen und haben mit einem vollmundigen Sehr Gut ihrer Begeisterung Ausdruck verliehen. Vier Mal sehr gut gab es bei Funktion, Bedienung, Ausstattung und Verarbeitung. Dieser Einordnung können wir uns anschließen, möchten aber den Faktor niedrige Geräuschkulisse ergänzen.
»Der Panasonic SD-YR2540 bringt alles mit, was man sich von einem Brotbackautomaten wünschen kann.«
Ebenfalls fast nur lobende Töne kamen zur gleichen Zeit von idealhome.co.uk. Millie Fender hatte den SD-YR2540 nicht nur erfolgreich ausprobiert, nein sie lobte diesen auch als den besten Brotbäcker, den sie jemals getestet hat. Wie auch wir hebt sie im Fazit das leise Motor-Geräusch hervor.
»The Panasonic SD-YR2540 is the best bread maker I’ve ever tested, but then, it’s also the most expensive.«
Carrie-Ann Skinner von techradar.com lobt den Panasonic im Mail 2021 für gleichmäßig braune Brote, die immer zuverlässig aufgehen. Kritik gibt es nur für den großen Platzbedarf.
»Panasonic’s latest bread maker does an excellent job of turning out evenly browned, well-risen loaves, whether your preference is for white, wholemeal or gluten-free.«
Alternativen
Der Brotbackautomat Panasonic SD-YR2540 ist für uns unterm Strich für die meisten, die zuhause Brot backen wollen, die beste Wahl. Aber es gibt auch Alternativen, die eine Überlegung wert sind, etwa wenn es eine Nummer größer sein darf.
Große Brote: Moulinex OW 6101
Der Moulinex OW 6101 ist erstklassig verarbeitet und eine Zeitsteuerung ist ebenso vorhanden wie eine Warmhalte- und Stromausfallfunktion. Mit 16 Backprogrammen können sich auch ambitionierte Bäcker austoben. Das geht weit übers Brot hinaus: Marmelade kochen, Pizzateig kneten, Hefeteig für Kuchen, Nudelteig oder salzfreies Brot. Und das alles in größeren Mengen, da zwei Knethaken vorhanden sind.

Der Moulinex OW 6101 gehört zu den Brotbackautomaten mit der besten Gehäusequalität im Test. Hier stimmen die Spaltmaße, Kunststoffteile sind entgratet und die Scharniere sind fest und solide. Der Deckel kann dennoch für Reinigungszwecke abgenommen werden. Das beherrschen nicht alle Brotbackautomaten. Beim Design geht Moulinex auf Nummer sicher, der Brotbackautomat ist in schlichtem Weiß gehalten. Das muss nicht jedem Gefallen, ist aber wahrscheinlich der Allrounder-Look, der zu jeder Küche passt.
Ein wichtiger Punkt ist die Pflege des Bedienfeldes: Beim OW 6101 kann es feucht abgewischt werden, die Tasten haben keine Zwischenräume. Es handelt sich zwar um mechanische Tasten mit Klick-Geräusch, sie befinden sich jedoch unter einer weichen Abdeckung.
Der Moulinex hat als einziger Brotbackautomat im Test zwei Heizelemente im Backraum zu bieten. Sie sorgen speziell beim Backen mit dem Baguette-Einsatz für eine gleichmäßige Hitzeverteilung. Umluft gibt es allerdings keine.
Die Bedienung des Moulinex OW 6101 hat uns gefallen. Das Tastenfeld ist gut strukturiert, auf dem Display sieht man das gewählte Programm und die Markierungen für Bräunungsgrad und Brotgröße. Die visuelle Beschriftung mit Icons ist schneller erfassbar und kompakter als mit Text.
Der Moulinex hat einen Timer von bis zu 15 Stunden, bei den anderen Brotbackautomaten sind maximal 13 Stunden einstellbar. So kann die Zeit der Fertigstellung festgelegt werden, ohne dass die Brotbackmaschine eine Uhrzeit kennt: In 10 Stunden soll das Brot fertig sein. Der Brotbackautomat legt dann je nach Bearbeitungsdauer im Programm die Startzeit fest, z. B. in sieben Stunden.
Der Moulinex piept, wenn weitere Zutaten in der letzten Knetphase zugefügt werden sollen. Dazu macht man dann einfach den Deckel kurz auf. Unser Testsieger bietet mit 16 Programmen reichlich Potenzial für diverse Brote, Marmeladen oder Teigzubereitungen. Vollkornbrot und Weißbrot können sie alle, aber Omega-3-reiches oder salzfreies Brot kann nur der Spezialist. Hinzu kommt glutenfreies Brot und ein Nudelteig-Knetprogramm. Alle diese Rezepte haben bestimmte Ruhe- und Knetphasen sowie eine bestimmte Backdauer und Temperatur.
Der Moulinex OW 6101 kann Brote bis zu einem Gewicht von 1500 Gramm herstellen, das reicht für eine mehrköpfige Familie.
Moulinex hat beim Zubehör nicht gespart. Neben der Backform mit den zwei Knethaken befindet sich ein Baguette-Einsatz im Karton, außerdem ein Messbecher, ein Silikonpinsel, ein Schaber und ein dickes, farbiges Rezeptbuch.
Bei der Energieaufnahme interessierte uns nicht der Verbrauch beim Backen, sondern der im Standby, also ausgeschaltet. Leider hat kein Brotbackautomat im Test einen echten Netzschalter, der den Verbrauch auf null Watt senkt. Der Moulinex gibt sich mit 0,4 Watt neben seinen Konkurrenten noch am sparsamsten.
Ausgerechnet die augenscheinliche Top-Funktion des Moulinex OW 6101 hat uns enttäuscht: eigene Baguettes aus dem Brotbackautomaten! Ein lang gehegter Traum scheint in Erfüllung zu gehen, endlich sind Brötchen oder Baguettes punktgenau zum Frühstück fertig.
Zwar gibt es beim Moulinex einen Baguette-Einsatz mit vier Formen, der anstelle der Backform in den Ofen gesetzt wird. Zuvor muss aber mit dem Baguette-Programm ein Teig geknetet, entnommen, manuell geformt und wieder eingelegt werden. Das Programm stoppt dafür seinen Ablauf und wartet auf diesen manuellen Zwischenschritt.
In der Praxis kann das zu schmackhaften Baguettes führen, allerdings nur mit etwas Übung und peinlich genauer Einhaltung der Teig- und Wassermengen. Denn: Unter den Händen knetend merke ich schnell, ob die Konsistenz noch zu feucht ist. Beim Automateneinsatz stand ich nach einer Stunde vor einem viel zu nassen, bestens aufgegangenen Teig, den ich mit Mehlergänzung nochmal kneten und gehen lassen musste. Dieser zusätzliche Zeitaufwand ist ärgerlich.
Eine Zeitersparnis oder einen anderen Vorteil, außer dass man in der Küche keinen echten Ofen braucht, sehen wir im Baguette-Programm nicht. Wer den Teig manuell knetet, ihn gehen lässt, dann formt und zum Abschluss im großen Ofen bäckt, kann in anderthalb Stunden 15 Baguettes fertig haben. Im Brotbackautomaten hat man nach zwei Stunden gerade mal vier kümmerliche Baguettes.
Hinzu kommt die fehlende Umluft im Brotbackautomaten: Eine dünne Kruste nebst schöner Bräunung kam in unserem Test nicht zustande. Vielmehr eine viel zu dicke, harte Kruste – immerhin mit schöner Bräunung.
Wir empfehlen den Moulinex OW 6101 allen, die ein leises, gut bedienbares Modell mit viel Volumen suchen.
All in one: Moulinex Flower Delight OW240E
Der Moulinex Flower Delight OW240E kann mehr als nur Brote backen und Marmeladen rühren. Als All in One besitzt er neben drei Glutenfrei- und einem Roggenbrot-Programm auch noch je eins für Quark und Joghurt. Ab April 2021 wird auch der baugleiche Tefal Pain & Delices PF240E erhältlich sein.

Damit letzteres klappt wird ein Becher mit Deckel in die Backform gesetzt, hier kommen dann Milch und Joghurt-Kulturen hinein. Für Quark kommt ein Abtropfbehälter zum Abseihen hinzu. Einfüllen muss man unerhitzte Kuhmilch oder nicht entrahmte Milch, letztere unter Hinzugabe von Lab oder Milchsäurebakterien. Der Moulinex Flower Delight stellt die ideale Temperatur für die jeweiligen Bakterien ein.
Dank der vergleichsweise hohen Leistung von bis zu 720 Watt gelingen auch schwere Roggenbrote mit Vollkorn. Die brauchen eine hohe Anfangs-Backtemperatur von wenigstens 200 Grad für eine schöne Kruste. Wir haben im Innenraum bis zu 205 Grad gemessen.

Ein Sauerteig-Programm gibt es allerdings nicht und auch die vorhandenen Programme bieten keine annähernd ausreichende Gärzeit von 8 bis 13 Stunden. Das Programm »Backen + Verzögerung« kann leider nicht für die lange Sauerteig-Gärung benutzt werden, hier lässt sich der Timer nicht einstellen. Den nassen Sauerteig muss man ohnehin selbst mischen bzw. beim Knetvorgang mithelfen, die Knethaken eignen sich nur für trockene Teige. Hinzu kommt: Viele Sauerteigbrote brauchen eine hohe Anfangs-Backtemperatur von 230 Grad, die ist aber mit keinem Brotbackautomaten zu schaffen.

Im Rezeptbuch des Moulinex widmet sich ein ganzes Kapitel dem Thema Glutenfrei, allerdings ist das Buch mehrsprachig, es finden sich nicht allzu viele Rezepte darin. Die Anleitung ist sehr knapp gehalten, immerhin gibt es Tipps gegen ungenügende Resultate. Ärgerlich: Eine unübersichtliche Zyklen-Tabelle am Ende des Büchleins differenziert nicht zwischen Kneten und Gären, sondern fasst dies unter »Teig-Zubereiten« zusammen. So bleibt unsichtbar, wie lang die Gärzeiten bspw. in den Glutenfrei-Programmen sind.
Sehr nützlich kann die Verzögerung von bis zu 15 Stunden sein, etwa wenn sonntags Punkt neun Uhr das Brot fertig sein soll. Das solides Chassis gefällt, vor allem wegen der abwischbaren Bedienfläche. Praktisch: Der Hersteller legt einen Bogen mit Aufklebern bei, hier kann die Beschriftung der Programme in der eigenen Sprache gewählt werden. Der Standard-Aufdruck ist Englisch.
Schade, auch der Moulinex Flower Delight hat keinen Netzschalter. Der Brotbackautomat verbraucht im Standby zwar nur 0,4 Watt, doch das Display schaltet sich komplett ab. Wir bemerken daher den Standby nicht. Das LC-Display ist unbeleuchtet, was die Ansicht erschwert. Zu den Nachteilen zählen das fehlende Sichtfenster und die 1.000-Gramm-Fixierung für die Glutenfrei-Programme.
Kompakt und gut: Rommelsbacher BA 550
Ein warmes Brot zum Frühstück, der Rommelsbacher BA 550 kann das und noch einiges mehr. Mit der Startverzögerung, die auch Premium-Brotbackautomaten bieten, kann eine bis zu 13-stündigen Verzögerung eingetaktet werden. Komfortabel: Damit der Bediener nicht mit der Backzeit rechnen muss – die er auf die Minute oft gar nicht kennt – gilt die Verzögerung auf den Zeitpunkt der Fertigstellung. Wenn in zehn Stunden also Frühstück ist, stellen Sie zehn Stunden Verzögerung ein. Wenn es dann doch mal im Bad länger dauert – kein Problem, der Brotbackautomat geht eine Stunde auf Warmhalten.

Auffällig ist der kompakte Fußabdruck, der Brotbackautomat ist gerade einmal 21 Zentimeter breit und 30 Zentimeter tief. Die meisten Backautomaten sind 26 Zentimeter breit und schnell mal 36 Zentimeter tief.
Rommelsbacher integriert 13 Programme inkl. »Glutenfrei« und ein individuelles Programm. Letzteres ist zwar mühsam beim Setup, doch wer für bestimmte Backwaren ganz gezielt Gär- und Backzeiten einstellen möchte, der wird diese Möglichkeit lieben. Dennoch eignet sich der Brotbackautomat nicht für echten Sauerteig, die einstellbare Gärzeit beträgt maximal drei Stunden.

Inzwischen üblich: Es gibt auch beim Rommelsbacher ein Glutenfrei-Programm mit etwas längerer Vorheizzeit sowie drei Bräunungsstufen. Allerdings ist die Leistung gering (550 Watt), da bleibt unser Weizenmischbrot etwas blass, bei einem Roggen-Vollkorn ist an Bräunung und Kruste nicht zu denken (Maximal 187 Grad). Rommelsbacher BA 550 kann nur Brote bis 900 Gramm, alternativ 700 Gramm. Ungünstig, den speziell helle Brote gehen mitunter sehr stark auf: Bei einem Weißbrot mit 500 Gramm Mehl war der Behälter bereits zu klein, der Teig drückte an den Deckel.
Wir haben den Nussspender genutzt, um Rosinen vor dem zweiten Knetvorgang in den Brotbackautomaten zu befördern. Der Spender taugt wie üblich nur für trockene Zutaten wie Nüsse oder Kräuter, die nicht dem intensiven ersten Knetvorgang ausgesetzt sein sollen.

Trotz des niedrigen Preisbereiches hat sich der Hersteller bei der Anleitung Mühe gegeben. Es sind Tipps gegen ungenügende Resultate enthalten sowie eine Detail-Zyklustabelle für alle Programme. Hier kann man die Gär- und Backzeiten der einzelnen Programme ablesen.
Leider besitzt auch der Rommelsbacher keinen Netzschalter, der Brotbackautomat benötigt im Standby 0,65 Watt. Das ist immerhin erkennbar, denn das Display schaltet zwar die Beleuchtung ab, nicht aber sich selbst.
Die kleinen Nachteile des Rommelsbacher: Das Netzteil brummt dezent und die Reinigung ist durch zahlreiche Kanten, Übergänge und offene Tasten erschwert. Der beiliegende Messbecher ist schlecht ablesbar.
Fazit: Der Rommelsbacher BA 550 erfüllt nicht alle Ansprüche, ist aber für alle die regelmäßig Trockenhefe-Backmischungen verwenden und einfache Teige bereiten ein praktischer Küchenhelfer.
Dicke Kruste: Tefal PF240E Pain Delice
Gut gebräunte Brote mit dicker Kruste, der Tefal Pain Delice macht aus Brot ein Genuss. Damit auch nichts schiefgeht, sind Anleitung und Rezeptbuch sehr breit und ausführlich angelegt. Mit dem Wissen über Mehlsorten, über die Wirkung von Zutaten und über Gärprozesse sind Nutzer optimal vorbereitet.

Das farbige, mehrsprachige Rezeptbuch sucht seinesgleichen. In kompakter Form gibt es hier zahlreiche Rezepte für die entsprechenden Programme des Gerätes, dazu grundsätzliche Erklärungen, etwa warum der Messbecher verwendet werden sollte oder zum Hefe-Vorteig oder der Sauerteig-Starterkultur. Anfänger sollten sich über diese Rezepte an den Automaten heranarbeiten und danach eigene Variationen ausprobieren.
Der Tefal PF240E Pain Delice kommt mit 20 Programmen daher, die drei glutenfreien Programme stehen gleich am Anfang. Danach folgenden Klassiker wie französisches Brot, Roggen, Vollkorn oder Backen.
Aber auch einige Spezialitäten machen wir aus, darunter Milchreis, Joghurt oder Quark. Für letzteres gibt es den entsprechenden Becher im Karton. Dieser hat unten eine Höhlung und kann bei entnommenem Knethaken in die Backform gestellt werden. Da Backautomaten per se sehr gut darin sind gewisse Temperaturen konstant über eine lange Zeit zu halten, gelingen Quark und Joghurt immer, die Qualität des Ausgangsproduktes vorausgesetzt.

Im Vergleich zu anderen Automaten erzeugt der Tefal PF240E überwiegende eine dicke, teilweise zu dicke Kruste. Dies variiert je nach Mehrsorte und Brottyp, vor allem aber in Abhängigkeit vom Bräunungsgrad. Über dem Brot messen wir beim Backen maximal 192 Grad, das ist im Vergleich sehr viel und es sorgt für eine schöne Rundherum-Bräunung des Brotes. Seitlich der Backform ist die Temperatur aber höher, was zu besagter dicker Kruste führt.
Die Verarbeitung gefällt uns gut, in erster Linie wegen der Zahnarretierung der Backform. Statt einer Bajonettfixierung hat der Antrieb des Knethakens eine runde Zahnung aus stabilem Kunststoff. Die Backform wird einfach in den Slot gesetzt, es ist kein Drehen / Einrasten zur Fixierung nötig.
Das Betriebsgeräusch ist akustisch durch den beschleunigenden Motor nicht optimal. Eine entspannte Unterhaltung möchte man neben dem Gerät nicht führen. Auf der anderen Seite kann man von einer längeren Haltbarkeit des Antriebs ausgehen, denn der Zahnriemen wird weniger belastet.
Wer aufs Geratewohl Wasser, Salz und Mehl in den Automaten einwirft, der wird mit dem Backautomaten nicht glücklich werden. Tefal hilft, den Frust zu vermeiden, und bildet den Einsteiger erstmal ordentlich aus. Wir empfehlen den Tefal-Automaten allen, die in das Thema Einsteigen und in solide Hardware investieren wollen. Wer mit einer dicken Brotkrume nichts anfangen kann, der sollte aber Abstand vom Tefal nehmen, denn die ist hier mehr oder minder stets dabei.
Außerdem getestet
Panasonic SD-ZB2512
Der ambitionierte Bäcker beschäftigt sich nicht nur mit Hefebrot und Pizza, sondern auch mit Sauerteig. Der Panasonic SD-ZB2512 ist dafür der ideale Brotbackautomat, denn er bietet eine bis zu 13-stündige Gärzeit, zwei Programme für Sauerteig sowie spezielle Knethaken dafür, wenn er noch nass ist. Der Panasonic bietet außerdem irre viele Programme: nicht nur für Brot, sondern auch für Kuchen und Marmelade. Hinzu kommen der automatische Nussspender und der Hefeverteiler, die die Zutaten zur rechten Zeit einwerfen. Der Panasonic SD-ZB2512 ist der Vorgänger unseres derzeitigen Testsiegers Panasonic SD-YR2540.

Der Panasonic SD-ZB2512 trumpft mit 33 verschiedenen Programmen auf, darunter allein 18 Brotprogramme. Diese fast schon verwirrende Vielfalt an Möglichkeiten zieht zum Glück kein verwirrendes Menü nach sich.
Als Bäcker kommen Sie also nicht umhin, sich intensiv mit der Programmtabelle zu beschäftigen. Diese illustriert, was die einzelnen Programme wie lange und in welchem Rhythmus durchführen. Wie bei allen Brotbackautomaten können Sie je nach Programm Einfluss auf die Brotgröße (M, L oder XL) und den Bräunungsgrad nehmen. Für unsere Backtests haben wir immer den stärksten Bräunungsgrad (3 Stufen) gewählt, auch für den Sauerteig.
Der Hersteller hat sich im Handbuch viel Mühe gegeben. Sie finden darin ausführliche Erklärungen zu Mehlsorten, Zutaten und Vollwertkost. Wenn Sie sich vollwertig ernähren wollen, also mit Vollkorn statt mit Auszugsmehl, haben Sie mit dem Panasonic den richtigen Helfer an der Hand. Die Konstruktion des Panasonic-Brotbackautomaten besteht aus Kunststoff und Aluminium. Sie ist angemessen stabil und qualitativ hochwertiger als die der günstigen Einsteigergeräte. Das Gelenk des Doppeldeckels erscheint uns stabil.
Unold Backmeister Big
Der Unold Backmeister Big 68520 ist einer der wenigen Doppel-Brotbäcker für wenig Geld. Unterm Strich kann er familiären Ansprüchen genügen, doch einige Details haben uns missfallen. Das Versprechen eines 1,5-Kilogramm-Brotes erfüllt der Automat nur in speziellen Fällen, nämlich bei Sauerteig- und Hefe-Vollkornbroten. Hier muss der Anwender genau auf die Menge der Zutaten und speziell der Hefe achten, sonst quillt der treibende Teig über, was im Backraum zu einer gewaltigen Sauerei führt. Zudem verkohlt die Teigmasse, die auf die Heizwendel tropft. Wir haben ein 1.250-Gramm-Dinkelbrot gemacht und die Teigmasse quoll bereits über.
Das Scharnier des Deckels ist nicht vertrauenserweckend, dafür gibt es aber zwei Sichtfenster – und die sind doppelt verglast. Dadurch kann man sich am Glas nicht verbrennen und der Backraum ist etwas besser isoliert. Eine perfekte Bräunung und Kruste entsteht oben dennoch nicht, wir messen maximal 181 Grad über dem Brot (Sonde im Backraum). Rundherum und unten sind Bräunung und Kruste aber gelungen.
Trotz aller Kritik: Der Unold hat einiges zu bieten! Es gibt 15 Programme, darunter glutenfreies Brot, Joghurtherstellung und Nudelteig. Per Timer kann eine Backzeit in der Zukunft eingestellt werden, das ist auf 15 Stunden begrenzt und gilt nicht für alle Programme (verderbliche Zutaten, z. B. Milch). Die intuitive Tastenanordnung in Verbindung mit einer Statusanzeige für den aktuellen Knet- bzw. Backvorgang gefallen uns ebenso wie die ausführliche Anleitung nebst einem Büchlein auf Deutsch mit Rezeptideen. Das Kabel der Maschine ist außerdem 1,20 Meter lang, das ist mehr als der übliche Meter.
Moulinex OW220830 Pain Plaisir
Der Moulinex OW220830 Pain Plaisir kann eine ganze Menge, Joghurt, Quark, Glutenfrei, Roggen, Kuchen, Marmelade und vieles mehr. Damit das auch wirklich klappt, gibt sich das farbige Rezeptbuch redlich Mühe: Hier wird das Basiswissen zu Mehlsorten, Triebmitteln und Gärprozessen vermittelt. Brote haben dann auch eine schöne Bräunung, die seitliche Kruste wird aber allenthalben zu dick. Hier muss nach Brotgröße und -typ der Bräunungsgrad heruntergesetzt werden. Wir messen maximal 182 Grad über dem Laib.
Die Verarbeitung ist gelungen, kein Wunder ähnelt sie doch sehr stark unserer Empfehlung Tefal PF240E Pain Delice. Die Modelle unterscheiden sich nur hinsichtlich der Farbe und der Alu-Hülle des Tefal. Dessen Gewicht ist deswegen auch höher. Die Zahn-Fixierung der Backform gefällt uns gut, sie erlaubt ein lockeres Einsetzen. Das Betriebsgeräusch beim Kneten ist leider beschleunigend, das ist nicht so angenehm.
Tefal Pain Dore PF2101
Der Tefal Pain Dore PF2101 ist baugleich mit dem Moulinex Flower Delight OW240E. Beide Marken gehören zum Konzern SEB. Der Unterschied liegt in den Programmen, im Zubehör und in der Farbe. Tefal Pain Dore kann keinen Joghurt, keinen Quark und hat statt drei Glutenfrei-Programmen nur eines. Den Tefal Pain Dore gibt es übrigens auch als Moulinex OW2101 (siehe nachfolgende Produktbox).
Moulinex OW2101 Pain Dore
Der Brotbackautomat Tefal Pain Dore PF2101 hat dieselben Stärken und Schwächen wie unsere Empfehlung Moulinex Flower Delight: Mit der vergleichsweise hohen Leistung erreicht der Backautomat knapp über 200 Grad, was für einen schöne Kruste und Bräunung bei Roggen-Vollkorn sorgt. Es kann eine 15-Stunden-Verzögerung für den Backvorgang gesetzt werden. Auch der Pain Dore PF2101 (bzw. OW2101) hat kein Sauerteig-Programm, kann in punkto Temperatur aber durchaus solch ein Brot backen, wenn man improvisiert. Die knappe Anleitung ist auch hier in Details ungenügend und es gibt kein Sichtfenster.
Panasonic SD-ZP2000WXE Croustina
Der Brotbackautomat Panasonic Croustina ist teurer als unsere Panasonic-Empfehlung SD-ZB2512. Dennoch bietet es weniger Programmvielfalt, keinen Nussspender und kein Sauerteigprogramm. Wir haben das Sauerteigbacken improvisiert. Trotz der verlockenden Namensgebung »Croustina« entstand keine halbwegs brauchbare Kruste, der Brotlaib hatte einen Hohlraum und war nicht richtig durchgebacken (Bräunungsgrad: maximal). Bei einem normalen Hefebrot (Backmischung) war das Ergebnis hingegen sehr gut. Das schaffte aber auch fast jeder andere Brotbackautomat im Test-Update 03/2019.
Sehr gut hingegen hat uns die glatte Beschichtung der Backform (Brot fällt leicht heraus), der äußerst geringe Standby-Stromverbrauch von nur 0,36 Watt sowie das ausführliche Handbuch gefallen. Die Verarbeitung des Brotbackautomaten ist im Bereich der Scharniere nicht so gut wie beim Panasonic SD-ZB2512.
Morphy Richards Premium Plus
Mit dem Brotbackautomaten von Morphy Richards, dem Premium Plus 48319, bekommen Sie einiges an Bedienkomfort und eine sehr gute Verarbeitung. Sogar Touch-Tasten sind hier mit an Bord und eine Anzeige hält Sie über die verbleibende Backzeit des Backvorgangs auf dem Laufenden. Mit 19 Programmen stehen enorm viele Brote zur Auswahl und auch der Nussspender, für die spätere Zutatenzufuhr, ist im Testfeld rar. Leider macht er aber deutlich kleinere Brote (900 Gramm) als unser Favorit und ist dabei dennoch ziemlich groß – sowie laut.
Dafür hat der Brotbackautomat eine Innenraumbeleuchtung und eine üppige Programmwahl, darunter »Hausgemacht 1+2« zwei selbst programmierbare Einstellungen für eigene Rezepte. Einzigartig ist der Nussspender, der automatisch weitere Zutaten in die Teigmasse wirft. Außerdem sind ganze fünf Bräunungsstufen wählbar.
Medion MD11011
Der kompakte Brotbackautomat von Medion ist für Brote von bis zu 1.000 Gramm gemacht. Letztere sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Etwas Mehl und Hefe zu viel und schon läuft der Teig über den Rand. Ganze 19 Programme hat der MD 11011 zu bieten, das sind einige mehr als beim Unold. Der direkte Vergleich mit dem ebenfalls im Update 02/2023 getesteten Unold Backmeister Big ist angebracht, denn der Display-Aufbau und die Tastenanordnung sind vollkommen identisch. Spezialgebiete des Medion-Brotbackautomaten sind Joghurtherstellung, glutenfrei oder »mixen 15 min«. Ein Timer kann für eine Auswahl an Programmen eingestellt werden.
Nicht gefallen hat uns die schwache Bräunung oben am Brot, kein Wunder bei nur 174 Grad (Backstufe dunkel). An den Seiten gehen die Kruste und Färbung in Ordnung. Das Deckelscharnier aus Kunststoff schaut nicht langlebig aus und der einfach verglaste Deckel wird sehr heiß. Fürs Geld ist der Medion nicht die schlechteste Wahl, eine Empfehlung kann der Brotbackautomat mit der schwachen Oberhitze und dieser Verarbeitung aber nicht werden.
Unold Meister Edel 550 W
Der Brotbackautomat Unold Backmeister Edel 550 W glänzt in der Küche vor allem durch seine Edelstahl-Optik: Das gesamte Gehäuse hat ein Aluminium-Finish. Das lässt den Küchenhelfer sehr schick aussehen. Grundsätzlich ist der Unold ein brauchbarer Brotbäcker, der mit seinem geringen Standby-Stromverbrauch und der geringen Lautstärke auch noch bei den Umwelteigenschaften bzw. Emissionen positiv auffällt. Mangels Sauerteigprogramm haben wir die lange Gärzeit simuliert und es entstand beim Backen in höchster Stufe tatsächlich eine sehr schöne, dunkle Kruste. Allerdings war das Brot darunter deutlich zusammengefallen, es entstand ein großer Hohlraum im Brotlaib.
Wenn Ihre Brotback-Ambitionen eher bodenständig sind und Sie ein einfach zu bedienendes, schickes Gerät suchen, sollten Sie den Unold Backmeister Edel 550 W in Erwägung ziehen.
WMF Kult X
WMF Kult X: Der kleinste Brotbackautomat im Test ist nicht mal halb so groß wie der Testsieger, glänzt aber mit Edelstahloptik und Backraumbeleuchtung. Die Verarbeitung ist sehr gut. Darüber hinaus hat der Kult X aber wenig zu bieten: Das helle Surren beim Kneten ist nervig, die Brotbackmischung gelingt nicht perfekt und vor allem sind die Brotlaibe mit 750 Gramm sehr klein.
Clatronic BBA 3774
Der Clatronic BBA 3774-Brotbackautomat protzt mit 1500 Gramm Füllgewicht – doch bereits in der Anleitung finden wir kein Indiz, dass der Hersteller es auch wirklich so meint. Wir sehen den Clatronic bei 1100 Gramm laut seinen Rezepten. In der Praxis sollte man sich aber mit 500 bis 700 Gramm begnügen und selbst diese kleinen Brotlaube bleiben oben blass, haben nur an der Seite eine ansprechende Kruste. Der Grund: Der Backraum erreicht über dem Brot maximal 165 Grad.
Der Brotbackautomat ist recht solide aufgebaut, speziell wenn wir die Bajonettfixierung der Backform betrachten. Das Betriebsgeräusch beim Knet- und Backvorgang ist angenehm dumpf, der Motor dreht aber ruckartig an. In der Anleitung gibt es zahlreiche Rezepte, darunter auch glutenfrei. Leider ist der aktuelle Back-Status im winzigen Display nicht sichtbar (Kneten, Aufgehen, Backen). Im Alltag hatte unser Testgerät wiederholt einen Fehler, es heizte nach Ende des Programmes einfach weiter und ließ sich nur durch Ziehen des Kabels stoppen.
Gastroback 42823
Der Brotbackautomat Gastroback 42823 ist baugleich mit dem Unold Backmeister Edel 550 W. Er hat dieselbe Edelstahloptik und auch das Display und die Menüstruktur sind identisch. Der Gastroback hat allerdings einen Rosinenspender an Bord. Dieser Vorteil wird allerdings gleich durch einen Nachteil aufgehoben: Der Gastroback ist beim Kneten unerwartet laut und rumpelnd. So laut war kein anderer Brotbackautomat im Update 03/2019. Hefe-Mischbrot gelingt leider nicht gut, das Brot ist blass und hat keine schöne Kruste. Sauerteigbrot gelingt aus gleichen Gründen ebenfalls nicht, zudem ist es einen Zentimeter zusammengefallen. Gastroback hat gegenüber Unold den Vorteil von abwischbaren Touch-Buttons.
Russell Hobbs 18036
Der Brotbackautomat Russell Hobbs 18036 ist der Einsteiger des Anbieters, das merkt man der Verarbeitung auch an. Das dünne Plastikscharnier betrachten wir argwöhnisch, die Klemmmechanik der Backschale ebenso. Kann dieses Produkt mehrjährige Einsätze überstehen? Die Antwort kennen wir nicht, doch wir haben gewisse Zweifel daran.
Der Russell Hobbs hat leider kein Solo-Backprogramm, es kann also kein separat gemischter Teig gebacken werden. Unter den zwölf Programmen finden sich drei Vollkorn Programme. Richtig gut werden entsprechende Brote aber nicht: Die Oberhitze fehlt (maximal 166 Grad), ansprechende Kruste und Färbung entsteht nur an den Seiten.
Immerhin, Russell Hobbs gibt sich Mühe bei der Betriebsanleitung des Brotbackautomaten, hier finden sich viele Rezepte. Bei den Programmen hat der Hersteller 30 Minuten Vorheizen eingebaut, was durch die Wahl eines Schnell-Programms umgangen werden kann. Das Aufwärmen sorgt für bessere Ergebnisse, denn in der Praxis werden viele entgegen der Regel kalte Zutaten einfüllen, was zu schlechten Gärprozessen führt.
Arendo 303528
Der Brotbackautomat Arendo 303528 bringt an sich brauchbare Ergebnisse. Für Vollkornmehle, speziell Roggen, ist die Leistung aber zu gering (550 Watt), das Brot bleibt blass, die Kruste ist aber gut. Durch das nahtlose Vollkunststoffgehäuse (innen: Alublech) ist die Reinigung einfach. Einen Verzögerten Start von bis zu 13 Stunden gibt es ebenso wie eine Warmhaltefunktion (eine Stunde) und ein Glutenfrei-Programm. Trotz des niedrigen Preises hat Arendo eine gute Betriebsanleitung mit Tipps gegen ungenügende Resultate. Missfallen hat uns vor allem das stark brummende Netzteil, das nur bei gezogenem Stecker verstummt. Auch dieser Brotbackautomat hat keinen On/Off-Schalter (0,4 Watt im Standby). Das Zubehör enthält einen schlecht ablesbaren Messbecher und einen Holz-Teigschaber.
Clatronic BBA 3505
Der Clatronic BBA 3505 ist ein Einsteiger-Brotbäcker mit einer vergleichsweise minderwertigen Verarbeitung (ungenaue Spaltmaße, wacklige Scharniere). Das Display ist sehr klein und auch die Buttons sind wacklig. Gefallen hat uns aber die Beschriftung der Bedientasten auf Deutsch. Leider zeigt das Display in keiner Weise an, wo wir uns gerade im Programm bzw. bei der Zubereitung befinden. Mischbrot gelingt sehr gut, Sauerteig hingegen gar nicht (keine Kruste, blass, zusammengefallen). Die Energieaufnahme im Standby ist mit 0,66 Watt sehr hoch. Wir sehen den Brotbackautomaten unterm Strich als nicht empfehlenswert an.
Amazon Basics BM1349DB-GS
Der Amazon Basics BM1349DB-GS ist ein einfach aufgebauter Brotbackautomat mit wenigen Programmen und einer grenzwertigen Verarbeitung. Letzteres betrifft das Deckelscharnier, es schaut schmächtig aus und könnte in der Hektik des Alltags brechen. Die größte Schwachstelle ist aber die geringe Hitze, gerade mal 135 bis 148 Grad erreicht der Backraum bei der Zubereitung über dem Brot. Die Folge sind Brote ohne Kruste und eine unattraktive, weil blasse Färbung, speziell auf der Oberseite. Ein weiterer Nachteil sind die Tasten, sie sind nicht abwischbar. In den Ritzen werden sich Schmutz und Mehlreste sammeln.
So haben wir getestet
Wir haben uns alle Brotbackautomaten auf dem Markt angesehen und einige Modelle ausgewählt und bestellt. Kleinere Brotbackautomaten, die höchstens 750-Gramm-Brote backen können, haben wir außen vor gelassen, weil man mit ihnen in der Wahl der Brote eingeschränkt ist. Nur beim WMF Kult X haben wir eine Ausnahme gemacht. Die übrigen Brotbackmaschinen backen 900 bis 1800-Gramm-Brote und können entsprechend große Teigmengen kneten. Preislich lag die Spanne zwischen 55 und 230 Euro.

Wir haben mit allen Brotbackautomaten Vollkornbrote mit einer Brotbackmischung und kleine Sauerteigbrote gebacken. Wie gut die Maschinen das machten, war unser wichtigstes Kriterium. Neben der Backqualität haben wir die Verarbeitungsqualität geprüft und uns angesehen, ob sich die Maschine gut reinigen lässt.
Weiter ging es mit der Bedienung und den Funktionen. Innenraumbeleuchtungen sind eine feine Sache, aber noch praktischer ist eine Memory-Funktion, welche das Programm bei Stromausfall einfach fortsetzt. Gibt es Warmhaltefunktionen und einen Timer? Vor allem aber: Wie groß ist das Display und wie gut kann es abgelesen werden? Hier sind die Unterschiede sehr groß.
Nicht Zuletzt: Was nützen 12 bis 33 Programme, wenn die Menüführung umständlich ist? Auch dieser Komfortaspekt ging mit in die Bewertung ein.
Lautstärke und Energieverbrauch waren ebenfalls ein Thema. Jeder Brotbackautomat macht einen gewissen Lärm, doch die Unterschiede sind groß. Leider: Kein Brotbackautomat kann komplett stromlos geschaltet werden, noch nicht einmal der Unold Backmeister Extra 68511, obwohl er einen »Netzschalter« besitzt.
Backtest: Vollkornbrot
Wir wünschten uns eine dicke Kruste und haben sie bekommen. Wir haben alle Brotbackmaschinen mit dem gleichen Mehl bestückt. Rührwerke mit nur einem Knethaken bekamen 250 Gramm Mehl und 175 Milliliter Wasser vorgesetzt, Doppelkneter in den großen Backformen liefen mit 500 Gramm und 350 Milliliter.
Backtest: glutenfreies Brot
Glutenfreies Brot backen, für Manche der Hauptgrund zum Erwerb eines Brotbackautomaten. Die Hersteller haben reagiert und solche Programme eingebaut. Diese sind typischerweise für bestimmte Glutenfrei-Backmischungen optimiert, darauf weisen die Anleitungen hin.
Beim glutenfreien Backen meidet man Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Dinkel, denn deren natürlicher Eiweißbestandteil wird im Backprozess zu Gluten, dem Kleber, der dem Brot seine typische Textur gibt und große Lufteinschlüsse erlaubt. Ohne das Klebereiweiß wird die Konsistenz brüchig, das Brot hat keine Elastizität. Glutenfreie Mehle wie Buchweizenmehl, Mandelmehl, Sojamehl oder Teffmehl müssen daher immer mit einer stärkehaltigen Komponente wie Kartoffelmehl, Reismehl oder Maisstärke gemischt werden.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Brotbackautomat ist der beste?
Der beste Brotbackautomat ist für uns der Panasonic SD-YR2540. Jederzeit gelingt eine dezente, braune Kruste und der Hefe- und Nuss-/Rosinenspender erleichtert die Praxis. Die Verarbeitung ist top, das Betriebsgeräusch so gering wie bei keinem anderen Modell. Zu den 23 Programmen gehören Glutenfrei, Sauerteig und Roggen ebenso wie das Kochen von Marmelade, das Kneten von Pizzateig sowie Hefeteig für Kuchen oder Nudelteig. Jedoch konnten uns auch weitere Modelle im Test überzeugen.
Brotbackautomat oder E-Herd?
Ein Brotbackautomat kann vor allen Dingen eine exakte, niedrige Temperatur zum Ruhen und zum Aufgehen des Teiges halten (und Feuchtigkeit). Das kann ein E-Herd nicht in dieser Genauigkeit. Die Raumtemperatur ist meistens nicht ideal, und selbst auf einem alten Kachelofen ist es schnell mal zu warm und zu trocken. Zudem sind Zeiten im Automaten fest einprogrammiert, die Schritte laufen nacheinander ab. Kurz: Die Hauptvorteile sind der automatisierte Ablauf und die genaue Einhaltung bestimmter Temperaturen.
Gelingen mit dem Brotautomaten nur selten gute Brote?
Ob ein gutes oder misslungenes Brot entsteht, das hängt in erster Linie von der exakten Bemessung aller Zutaten und von der Reihenfolge der Zugabe ab. Hier muss der Bäcker umdenken: Wo beim konventionellen Backen die Konsistenz zwischen den Händen zu uns „spricht“ und sagt, die Milch war zu kalt oder das ist zu matschig, bitte Mehl ergänzen, da sagt der Automat kein Wort. So entgeht uns, dass es kein gutes Brot werden kann. Damit die Bemessung funktioniert, sollte man den meistens beiliegenden Messlöffel verwenden.
Haben Brote aus dem Brotbackautomaten immer ein Loch im Boden?
Das Problem lässt sich nicht vermeiden, aber entschärfen. Nach dem letzten Knetvorgang kann der Knethaken entnommen werden, so bleibt nur ein bescheidenes Loch im Boden.
Bekommen Brote aus dem Brotbackautomaten eine Kruste?
Bei vielen Maschinen bekommen die Brote keine Kruste, der Grund ist die geringe Temperatur im Backraum, speziell über dem Brotlaib. Die Heizstäbe befinden sich ringförmig seitlich der Backform, es gibt keine Oberhitze. Da die Ränder der Backform oben eine Luftvermischung behindern, bleibt die Decke des Brotes oft blass, selbst wenn an den Seiten eine gute Bräunung und Kruste entsteht. Die besseren Automaten haben daher höhere Temperaturen (175 bis 190 statt 140 bis 170 Grad).