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Bürostuhl Test: Bürostuhle Aufmacher Büroausstattung

Der beste Bürostuhl

Aktualisiert:
Letztes Update: 6. März 2024

Wir haben fünf weitere Bürostühle getestet. Der Aeris 3Dee ist eine neue Empfehlung, da er aktives Sitzen ermöglicht. Der HAG Capisco 8106 Select ist nun unter „Außerdem getestet“ zu finden.

21. April 2023

Wir haben acht weitere Bürostühle getestet und zwei neue Empfehlungen für Sie. Wer es gut & günstig möchte, dem können wir den Ikea Markus ans Herz legen. Der Bürostuhl des schwedischen Möbelhauses hat zwar keine höhenverstellbaren Armlehnen, bietet aber sehr guten Sitzkomfort zu einem mehr als fairen Preis. Eine weitere neue Empfehlung ist der Sedus se:do Pro Light. Er ist etwas für alle, die eine etwas härtere Sitzfläche bevorzugen.

Der bma Axia 2.4 sowie der Nowy Styl New Motion sind fortan unter „Außerdem getestet“ zu finden.

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Von der Fahrt ins Büro, in der Arbeit bis zum entspannten Lümmeln auf der Couch – die meisten von uns verbringen einen Großteil des Tages sitzend. Eine Haltung, die für unseren für aufrechten Gang optimierten Körper alles andere als optimal ist. Nicht zuletzt deshalb sind Rücken- und Nackenprobleme immer verbreiteter.

Umso wichtiger ist es deshalb, einen Bürostuhl zu haben, der den negativen Nebeneffekten des stundenlangen Sitzens bestmöglich entgegenwirkt. Neben optimaler Ergonomie lautet das Zauberwort: aktives oder dynamisches Sitzen. Gemeint ist damit, dass man die Möglichkeit hat, die Sitzposition leicht und oft zu wechseln. Denn egal, wie man sitzt: Verharrt man zu lange in derselben Sitzposition, belastet das immer irgendwo den Bewegungsapparat.

Wir haben 23 Bürostühle mit Preisen zwischen rund 70 bis 1.300 Euro getestet. Dazu haben fünf im Körperbau sehr unterschiedliche Testpersonen jeden Bürostuhl mindestens einen Tag bei der Büroarbeit am Schreibtisch genutzt.

Im Test wurde schnell klar, dass die Anforderungen je nach Testperson sehr individuell sind und sich somit auch ihre Bewertungen der einzelnen Stühle beim Probesitzen stark unterschieden. Dennoch kristallisierten sich einige Favoriten heraus, die den meisten Testern gefielen oder besonders gut auf bestimmte Bedürfnisse zugeschnitten sind. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht

Testsieger

Ergotopia NextBack

Dieser Stuhl bringt einige Funktionen mit, die man sonst nur bei höherpreisigen Modellen findet.

Der Ergotopia NextBack bietet besonders viele Anpassungsmöglichkeiten und wurde von all unseren Testern in Sachen Sitzkomfort als angenehm empfunden. Schön ist auch, dass hier standardmäßig eine Kopfstütze dabei ist. Bei vielen anderen Modellen ist das nicht der Fall, dort gibt es entweder gar keine Kopfstütze oder sie ist ein Extra, das zusätzlich kostet. Die abnehmbare Lordosenstütze ist nicht jedermanns Sache, aber definitiv ein Plus, was die Ergonomie angeht, und ebenfalls ein Feature, das wenige Stühle in dieser Preisklasse bieten. Der Preis liegt in einem vertretbaren Rahmen. Damit ist er für uns die beste Wahl für die meisten.

Auch gut

Sedus Se:do Pro Light

Das Sedus-Modell ist etwas für alle, die ein etwas härteres Sitzpolster bevorzugen. Optional gibt es ihn auch mit Kopfstütze.

Der Bürostuhl Sedus Se:do Pro Light ist etwas für alle, die eine etwas härtere Sitzfläche bevorzugen. Die Sitzlehne ist schon per se relativ hoch und kann bei Bedarf noch höher gestellt werden. Auch die Höhe der Armlehnen lässt sich anpassen und die Rückenlehne stufenlos in jedem möglichen Neigungswinkel arretieren. Wer auf eine Kopfstütze Wert legt, kann den Stuhl auch inklusive einer solchen erwerben, das kostet allerdings extra. Leider sind die einzelnen Anpassungsoptionen nur in Textform erklärt, was nicht gerade optimal ist.

Luxus-Modell

Steelcase Gesture

Der Bürostuhl wirkt rundum hochwertig. Besonders die vielen Anpassungsmöglichkeiten der Armlehnen haben uns überzeugt.

Auch der Steelcase Gesture kam in unserem Test durchweg gut an. Was die Verarbeitung und die vielen Einstellungsmöglichkeiten angeht, ist der Gesture definitiv ein Premium-Bürostuhl. Hier fühlt sich einfach alles edel an, von den Materialien bis hin zu den Bedienhebeln. Das spiegelt sich allerdings auch im Preis wieder. Vor allem die vielen Anpassungsmöglichkeiten bei den Armlehnen haben uns im Test überzeugt. Es gibt ihn sowohl in einer Version mit als auch ohne Kopfstütze. Wir hatten erstere im Test und fanden dieses Extra durchaus angenehm.

Aktives Sitzen

Aeris 3Dee

Dank des 3D-Bewegungsgelenks im Stuhlgestell kann man sich auf dem Stuhl in alle Richtungen bewegen und bleibt so im Sitzen aktiv.

Der Aeris 3Dee verdankt seinen Namen dem 3D-Bewegungsgelenk im Stuhlgestell, wodurch man sich in alle Richtungen (nach vorne, zur Seite und vertikal) bewegen kann. So bleibt man beim Sitzen aktiv, sitzt eher aufrecht und fühlt sich nicht zuletzt durch die Auf- und Abbewegung wacher und konzentrierter – so erging es uns zumindest in unserem Praxistest. Wer auf der Suche nach einem Bewegungsstuhl ist und tief ins Portemonnaie greifen kann, für den lohnt sich die Investition.

Preistipp

Ikea Markus

Guter Sitzkomfort für kleines Geld ist schwieriger zu finden, als man meinen möchte. Der Ikea-Bürostuhl liefert aber genau das.

Der Markus von Ikea ist einer der wenigen Bürostühle für unter 200 Euro in unserem Test, der dennoch sehr guten Sitzkomfort bietet. All unseren Test-Sitzern gefiel er sehr gut, allerdings muss man auf ein paar Funktionen wie zum Beispiel höhenverstellbare Armlehnen verzichten. Die Einstellungsoptionen, die es gibt, sind jedoch allesamt sehr intuitiv zu bedienen. Auch der Aufbau gestaltet sich dank der durchdachten Anleitung sehr simpel.

Vergleichstabelle

Test besten Bürostühle: Ergotopia NextBack
Ergotopia NextBack
Test Bürostuhl: Sedus se:do Pro Light
Sedus Se:do Pro Light
Test Bürostuhl: Steelcase Gesture
Steelcase Gesture
Test Bürostuhl: Aeris 3Dee
Aeris 3Dee
Test Bürostuhl: Ikea Markus
Ikea Markus
Test Bürostuhl: Ergotopia MasterBack Pro
Ergotopia MasterBack Pro
Test Bürostuhl: Aeris Swopper
Aeris Swopper
Test Bürostuhl: Interstuhl Joyce Interior
Interstuhl Joyce Interior
Test besten Bürostühle: TREND OFFICE to-strike Comfort pro
Trend Office To-strike Comfort Pro
Test besten Bürostühle: NOWY STYL Net Motion
Nowy Styl Net Motion
Test Bürostuhl: Hjh Office Ergo Line II Pro
Hjh Office Ergo Line II Pro
Test Bürostuhl: Interstuhl Pure Active
Interstuhl Pure Active
Test Bürostuhl: Steelcase Series 1
Steelcase Series 1
Test Bürostuhl: Ergotopia WellBack
Ergotopia WellBack
Test besten Bürostühle: HAG Capisco 8106 Select
HAG Capisco 8106 Select
Test besten Bürostühle: Topstar Net Pro 100
Topstar Net Pro 100
Bürostühle Test: Topstar X-Pander Plus
Topstar X-Pander Plus
Test Bürostuhl: Songmics OBN37BK
Songmics OBN37
Bürostuhl Test: Asari Stow Raven Black High 01adff1a4 689c 4372 A2b0 1e9be7e13aa9
Herman Miller Asari
Test besten Bürostühle: Songmics OBN034G01
Songmics OBN034G01
Test besten Bürostühle: Topstar Sitness Life 40
Topstar Sitness Life 40
Bürostuhl Test: Woltu Bs144sz
Woltu BS144SZ
Bürostühle Test: Bma Axia 24 Ergonomischer Bueros
bma Axia 2.4

Testsieger
Ergotopia NextBack
Test besten Bürostühle: Ergotopia NextBack
  • Robust
  • Viele Anpassungs­möglichkeiten
  • Höhenverstellbare Lordosen­stütze
  • Lordosenstütze recht hart
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
Auch gut
Sedus Se:do Pro Light
Test Bürostuhl: Sedus se:do Pro Light
  • Schnell aufzubauen
  • Guter Sitz­komfort
  • Etwas härtere Polsterung
  • Einstellungs­möglichkeiten nur mit Text erklärt
Luxus-Modell
Steelcase Gesture
Test Bürostuhl: Steelcase Gesture
  • Sehr bewegliche Arm­lehnen
  • Viele Anpassungs­möglichkeiten
  • Teuer
Aktives Sitzen
Aeris 3Dee
Test Bürostuhl: Aeris 3Dee
  • Bewegung in drei Richtungen
  • Kann Konzentration und Aufmerksamkeit fördern
  • Viele Konfigurations­möglichkeiten
  • Teuer
Preistipp
Ikea Markus
Test Bürostuhl: Ikea Markus
  • Günstig
  • Gute Verarbeitung
  • Einfacher Aufbau trotz vieler Einzel­teile
  • Armlehnen nicht höhen­verstellbar
Ergotopia MasterBack Pro
Test Bürostuhl: Ergotopia MasterBack Pro
  • Viele Einstellungs­optionen
  • Mit Kopfstütze
  • Sehr gute Verarbeitungs­qualität
  • Sehr schnell aufzubauen
  • Höhenverstellung sehr schwer­gängig
Aeris Swopper
Test Bürostuhl: Aeris Swopper
  • Viele Konfigurations­möglichkeiten
  • Wacher und konzentrierter durch das Bouncen
  • Bewegung in drei Richtungen
  • Kleine Sitzfläche für große Menschen
Interstuhl Joyce Interior
Test Bürostuhl: Interstuhl Joyce Interior
  • Große Farbauswahl
  • Sehr schnell aufzubauen
  • Härtere, aber angenehme Sitz­fläche
  • Nicht alle Einstellungs­hebel erschließen sich auf Anhieb
Trend Office To-strike Comfort Pro
Test besten Bürostühle: TREND OFFICE to-strike Comfort pro
  • Integrierte Lumbal­stütze
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
Nowy Styl Net Motion
Test besten Bürostühle: NOWY STYL Net Motion
  • Gutes Basis­modell
  • Höhenverstellbare Lordosen­stütze
  • Vergleichsweise günstig
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
Hjh Office Ergo Line II Pro
Test Bürostuhl: Hjh Office Ergo Line II Pro
  • Günstig
  • Große und bequeme Sitzfläche
  • Sitztiefe anpassbar
  • Synchronmechanik gewöhnungs­bedürftig
  • Druckgefühl in Steißbein­region
Interstuhl Pure Active
Test Bürostuhl: Interstuhl Pure Active
  • Große Farb­auswahl
  • Sehr schnell aufzubauen
  • Wahlweise auch mit 4D-Arm­lehnen erhältlich
  • Sitztiefe nicht anpassbar
Steelcase Series 1
Test Bürostuhl: Steelcase Series 1
  • Guter Sitzkomfort
  • Rollen sehr leicht­gängig
  • Große Farb­auswahl
  • Stuhl knackt und knarzt
  • Höhenverstellung der Arm­lehnen sehr schwer­gängig
Ergotopia WellBack
Test Bürostuhl: Ergotopia WellBack
  • Gutes Sitzgefühl
  • Sehr schnell aufzubauen
  • Interessantes Design
  • Armlehnen nicht höhen­verstellbar
HAG Capisco 8106 Select
Test besten Bürostühle: HAG Capisco 8106 Select
  • Fördert aktives Sitzen
  • Interessantes Design
  • Man kann rück­wärts drauf sitzen
  • Gewöhnungs­bedürftig
Topstar Net Pro 100
Test besten Bürostühle: Topstar Net Pro 100
  • Recht angenehmes Sitz­gefühl
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
  • Keine Lordosen­stütze
Topstar X-Pander Plus
Bürostühle Test: Topstar X-Pander Plus
  • Hohe Rücken­lehne
  • Gute Stütz­funktion der Rücken­lehne
  • Harte Lehne
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
Songmics OBN37
Test Bürostuhl: Songmics OBN37BK
  • Sehr günstig
  • Solide Bauteile
  • Mit Lordosen­stütze
  • Mäßige Verarbeitungs­qualität
  • Wenige Einstellungs­optionen
  • Armlehnen nicht höhen­verstellbar
  • Frustrierender Aufbau
Herman Miller Asari
Bürostuhl Test: Asari Stow Raven Black High 01adff1a4 689c 4372 A2b0 1e9be7e13aa9
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Zeitloses Design
  • Sitzfläche und Rückenlehne sehr hart
  • Sehr teuer
Songmics OBN034G01
Test besten Bürostühle: Songmics OBN034G01
  • Sehr günstig
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
  • Geringe Anpassungs­möglichkeiten
Topstar Sitness Life 40
Test besten Bürostühle: Topstar Sitness Life 40
  • Minimalistisches Design
  • Armlehnen reichen weit nach vorne
  • Geringe Anpassungs­möglichkeiten
Woltu BS144SZ
Bürostuhl Test: Woltu Bs144sz
  • Günstig
  • Liegefunktion
  • Sehr niedrig
  • Unbequeme Sitzfläche
bma Axia 2.4
Bürostühle Test: Bma Axia 24 Ergonomischer Bueros
  • Hohe Rücken­lehne
  • Etwas härtere Polsterung
  • Teuer
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So sitzen Sie richtig: Bürostühle im Test

Das wichtigste an einem guten Bürostuhl ist, dass er individuell an den jeweiligen Nutzer angepasst werden kann, erklärt Alexander Harrington vom auf ergonomische Bürostühle spezialisierten Fachgeschäft Muckenthaler in München. Nur dann sei ein optimales und gesundheitsförderndes Sitzen möglich.

Denn jede Körperform ist anders und jeder hat andere körperliche Voraussetzungen oder Einschränkungen. Während dem einen nach langer Schreibtischarbeit die Lendenwirbelsäule schmerzt, kriegt der andere Probleme am Nacken oder an den Schultern, der nächste wiederum bekommt beim Arbeiten am PC Probleme mit den Handgelenken. Es gibt daher nicht den einen richtigen Schreibtischstuhl für alle.

Neben der Sitzhöhe sollte am besten auch die Sitztiefe einstellbar sein, ebenso wie die Armlehnen. Eine Lordosenstütze für die Unterstützung der Lendenwirbelsäule und eine Kopfstütze runden die perfekte Ergonomie eines guten Bürostuhls ab.

Wichtig ist, dass die Oberschenkel im Sitzen leicht nach vorne abfallen und die Beine leicht geöffnet sind, erklärt Harrington. Auch die Armlehnen haben eine wichtige Stützfunktion und entlasten den Oberkörper. Für die optimale Sitzhaltung sollte man sie also nutzen. Bei der Kopfstütze handelt es sich gerade bei höherpreisigen Bürostühlen oft um ein Extra, das mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Laut Alexander Harrington ist es allerdings ein durchaus empfehlenswertes Zusatz-Feature, vor allem, wenn man wirklich acht Stunden oder mehr pro Tag sitzt, was bei vielen reinen Bürojobs durchaus der Fall ist.

Ein guter Bürostuhl sollte aber nicht nur optimal anpassbar sein, er sollte vor allem auch das aktive Sitzen fördern. Denn nichts ist schlimmer für den Bewegungsapprat, als den ganzen Tag am Schreibtisch in der selben Sitzposition zu verharren. Gute Bürostühle verfügen daher zumindest über eine flexible Rückenlehne, deren Widerstand individuell anpassbar ist. Sogenannte Bewegungsstühle haben eine flexible Stütze, die zum ständigen Balancieren zwingt. Das ist anfangs sehr ungewohnt. Für alle, die chronische Rückenprobleme haben, können solche Stühle aber ein Segen sein.

Wie stellt man einen Bürostuhl richtig ein?

Bürostuhl Test: Richtig Sitzen

  • Zunächst stellen Sie die Sitzhöhe ein: Sie sitzen korrekt, wenn Sie mit den Füßen gut auf den Boden kommen und die Unter- und Oberschenkeln dabei etwa einen 90-Grad-Winkel bilden.
  • Die Tiefe der Sitzfläche sollte so eingestellt sein, dass zwischen Kniekehle und Sitzfläche ein bis drei Fingerbreit Platz ist.
  • Die Arme sollten Sie auf den Armlehnen ablegen können, ohne die Schultern zu heben. Ober- und Unterarm sollten 90 bis 100 Grad angewinkelt sein.
  • Die Armlehnen sollten möglichst auf Tischhöhe sein. Das klappt in der Regel nur, wenn Sie die Tischhöhe anpassen können. Ist der Tisch höher, können Sie den Sitz höher stellen und sich mit einer Fußablage behelfen.

Rückenfreundliche Lehne

Achten Sie beim Kauf eines neuen Bürostuhls darauf, dass dessen Lehne der natürlichen Rückenform folgt. Wenn das der Fall ist, ist die Rückenlehne leicht gewölbt. Der Höhepunkt der Wölbung befindet sich am unteren Rücken und die obere Kante des Lehne ist vom Körper weggeneigt.

Eine weitere Unterstützung für den Rücken ist die sogenannte Lordosenstütze, manchmal auch Lumbalstütze genannt. Sie sollte diese unbedingt höhenverstellbar sein. Nur dann können Sie sie optimal positionieren. Denn die Stütze sollte am tiefsten Punkt der Lordose (dem Bereich der Lendenwirbelsäule, der sich nach innen wölbt) sitzen.

Ist die Lordosenstütze korrekt eingestellt, verringert sie die Belastung der Lendenwirbelsäule. Das sorgt nicht nur kurzfristig für ein angenehmeres Sitzerlebnis, sondern kann langfristig Rückenschmerzen vorbeugen.

Armlehnen – ja oder nein?

Beim Thema Armlehnen scheiden sich die Geister, denn nicht jeder möchte Armlehnen an seinem Schreibtischstuhl. Für die optimale Sitzhaltung sind sie jedoch unerlässlich. Sie bringen aber nur etwas, wenn Sie auch korrekt eingestellt sind. Das ist dann der Fall, wenn die Lehne auf Höhe der Tischplatte ist. Dann nutzt man Sie meist ganz natürlich mit.

Damit das klappt, sollten die Armlehnen zumindest höhenverstellbar sein und – vor allem wenn Sie von kleinerer Statur sind – einen recht breiten Spielraum haben. Viele der von uns getesteten Stühle hatten höhenverstellbare Armlehnen. Dennoch hatte eine unserer Testpersonen (Körpergröße: 1,62 Meter) des Öfteren das Problem, dass bei korrekt eingestellter Sitzhöhe die Armlehnen selbst bei maximaler Höhe nicht an die obere Tischkante heranreichten.

Ein weiteres Problem: Viele Armlehnen reichen sehr weit nach vorne, was dazu führt, dass man mit dem Bürostuhl nicht mehr nah an den Schreibtisch heranrücken kann.

Muss ein guter Bürostuhl teuer sein?

Eines gleich vorweg: Preise von über tausend Euro muss man für einen guten Bürostuhl nicht zwingend ausgeben. Eine Investition ist ein guter Bürostuhl trotzdem – und sollte das auch sein, schließlich geht es um Ihre Gesundheit.

Bei häufiger Nutzung, besonders wenn Sie oft über längere Zeit auf dem Stuhl sitzen, sollten Sie zumindest ein Budget zwischen 200 und 500 Euro einplanen. Das ist auf den ersten Blick eine beachtliche Summe, rentiert sich bei einer durchschnittlichen Lebensdauer zwischen acht und 15 Jahren aber durchaus.

Unser Favorit

Testsieger

Ergotopia NextBack

Dieser Stuhl bringt einige Funktionen mit, die man sonst nur bei höherpreisigen Modellen findet.

Bei Bürostühlen bewahrheitet sich leider der Spruch: »Qualität hat ihren Preis«. In unserem Praxistest schnitten die höherpreisigen Produkte fast durchweg besser ab als die günstigeren Alternativen. Aber nicht jeder will oder kann ein kleines Vermögen für einen Bürostuhl ausgeben. Vor allem wenn es darum geht, das eigene Homeoffice einzurichten und mehrere Büromöbel gleichzeitig gekauft werden, ist es verlockend, an allen Ecken und Enden zu sparen. Trotzdem soll es der Gesundheit zuliebe ein ergonomisch gut anpassbarer Bürostuhl sein.

Der Ergotopia NextBack wird beiden Anforderungen gerecht: Er bringt sehr viele Anpassungsmöglichkeiten mit und liegt preislich mit rund 450 Euro im Mittelfeld. Noch dazu ist er gut verarbeitet – und alle unserer Tester bewerteten ihn gut oder sogar sehr gut.

Der NextBack von Ergotopia war einer von drei Stühlen, die uns nicht fertig aufgebaut geliefert wurden. Dementsprechend konnten wir ihn selbst aufbauen und bestätigen, dass die Montage einfach und problemlos von der Hand geht. Es sind nur wenige Schrauben nötig, um den Bürostuhl aufzubauen, und der nötige Winkelschraubenzieher ist im Lieferumfang inbegriffen.

Ein weiteres Plus ist, dass Sitzfläche und Armlehnen bei Lieferung bereits zusammengebaut sind, was einen Arbeitsschritt weniger bedeutet. Insgesamt dauerte das Aufbauen zu zweit unter zwölf Minuten. Allein hätte man auch nicht wesentlich länger gebraucht.

1 von 10
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Unser Favorit: der Ergotopia NextBack.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Seitenansicht des Ergotopia NextBack.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Rückansicht des Ergotopia NextBack.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Der NextBack im Einsatz am Arbeitsplatz.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Man kann sowohl Höhe als auch Neigungswinkel der Kopfstütze anpassen.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Die Rückenlehne kann sehr gerade sein …
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
… erlaubt es aber auch, sich weit zurückzulehnen.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Mit dem Knopf an der Unterseite der Armlehne kann man deren Höhe einstellen.
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
Die Lehnen lassen sich außerdem nach außen …
Bürostuhl Test: Ergotopia Nex Back
… und nach innen drehen.

Die Aufbauanleitung, die in insgesamt sechs Sprachen verfügbar ist, beschränkt sich fast gänzlich auf Schaubilder mit sehr wenig Text. Diese sind allerdings gut verständlich und man kann problemlos nachvollziehen, was gemeint ist. Außerdem enthält die Anleitung ausführliche Informationen zu den verschiedenen Anpassungsoptionen des Stuhls.

Natürlich lässt sich die Sitzhöhe anpassen, aber man kann auch die Sitztiefe einstellen sowie die Kopfstütze und Armlehnen in der Höhe anpassen, ebenso wie die Lordosenstütze, die allerdings sehr hart ist.

Der maximale Neigungswinkel der Rückenlehne lässt sich in fünf Stufen von minimal sieben bis maximal 35 Grad einstellen. Weiter zurücklehnen konnte man sich mit keinem anderen Bürostuhl im Test – super! Der Widerstand der Rückenlehne ist stufenlos verstellbar. Alternativ kann man die Lehne natürlich auch arretieren.

Er ist mit Universalrollen ausgestattet, die für harte und weiche Böden gleichermaßen ausgelegt sind.

Der Bürostuhl ist gut verarbeitet und wirkt stabil, die Qualitätsanmutung ist dem Preis angemessen. Das Sitzpolster ist etwas weicher als bei anderen Stühlen und damit sehr bequem.

Nachteile?

Große Nachteile bringt der Ergotopia-Bürostuhl nicht mit. Denn wie bereits erwähnt, ist vieles – gerade beim Thema Sitzkomfort – schlicht Geschmackssache. So empfanden fast alle Tester die Lordosenstütze als zu hart. Ein Tester beschrieb, dass sie sich anfühlte, als hätte man ein Brett im Rücken. Einer anderen Testerin gefiel dieser Härtegrad hingegen sehr gut. Wenn man die Stütze als Problem empfindet, lässt sich das jedoch binnen Sekunden lösen, denn man kann sie einfach entfernen.

Unser größter Tester (1,95 Meter) hatte das Problem, dass sich die Kopfstütze nicht hoch genug für ihn einstellen ließ. Zwei Tester bemängelten außerdem, dass sie zu weit vom Tisch weg saßen, wenn die Armlehnen korrekt (mit der Tischkante abschließend) eingestellt waren. Dieser Kritikpunkt wurde allerdings bei allen Bürostühlen geäußert. Auch ließen sich die Armlehnen weniger weit hochstellen als bei anderen Modellen. Bei unseren kleineren Testern konnten sie deshalb nicht optimal eingestellt werden.

Die kleinste unserer Testpersonen (1,62 Meter) war von dem Bürostuhl dennoch sehr angetan, da er einer der für sie bequemsten war. Weil sie eine festere Polsterung bevorzugte, stellte auch die von den anderen Testern bemängelte Lordosenstütze für sie kein Manko, sondern einen Pluspunkt dar.

Alles in allem bietet der NextBack von Ergotopia ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mehr Anpassungsmöglichkeiten bieten auch deutlich teurere Modelle nicht.

Ergotopia NextBack im Testspiegel

Der Ergotopia NextBack hat uns im Test überzeugt, und mit unserer positiven Einschätzung des Bürostuhls sind wir nicht allein. Auch andere Testmagazine bewerteten den NextBack positiv.

Beim Test von Buerostuhl-Experte Schnitt er gut ab. Hier wurde unter anderem das Prüfzertifikat des Instituts für Gesundheit und Ergonomie (IGR e.V.) hervorgehoben, dass den NextBack als »ergonomisches Produkt« zertifiziert. Auch der unkomplizierte Aufbau fand Anklang:

»Der Aufbau ist in 5 – 10 Minuten erledigt. Man braucht nur 3 Schrauben, 2 für die Lehne und eine für die Kopfstütze. Der Ergotopia Nextback hat alle ergonomischen Funktionen, die man für ein gesundes Sitzen über 8 h und länger braucht.

Hervorzugeben ist die höhenverstellbare Lordosenstütze, die den unteren Rücken entlastet. Hinzu kommt die praktische Synchronmechanik, also die Verstellbarkeit der Lehne und des Sitzes in verschiedenen Winkeln. Dies fördert das dynamische Sitzen am Arbeitsplatz.

Die Rollen sind für alle Böden geeignet, z. B. Teppich, Laminat und Parkett. Mir gefällt zudem die Langzeitgarantie über 5 Jahre. Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung für den Ergotopia Nextback.«

Im Test von CHIP konnte sich der Ergotopia NextBack mit einer Gesamtnote von 1,2 sogar den ersten Platz sichern:

Im Test beeindruckt der Ergotopia-Bürostuhl mit einer besonders weichen Stoffnetz-Rückenlehne, allerdings spürt man beim Zurücklehnen die Lordosenstütze sehr deutlich. Abgesehen davon ist der Schreibtischstuhl aber sehr bequem, passt sich gut an die eigenen Sitzgewohnheiten und den Körperbau an, und wird zusätzlich nirgendwo unangenehm warm.

Und auch bei klardigital.de bekam der NextBack eine äußerst positive Bewertung:

Selten habe ich einen so soliden und gut funktionierenden Bürostuhl getestet, der so einfach aufzubauen war. Der Ergotopia NextBack ist aus meiner Sicht ein rundum gelungenes Beispiel für einen richtig guten ergonomischen Bürostuhl, der dazu noch zu einem sehr fairen Preis zu haben ist.

Mit diesem rundum guten Testergebnis empfiehlt sich der Ergotopia NextBack für das heimische Homeoffice, fühlt sich im gewerblichen Büroeinsatz aber genauso zu Hause. Ob Angestellter, Freiberufler, Student, Schüler oder Familien-Finanzoberhaupt: Auf der Suche nach einem richtig guten ergonomischen Bürostuhl gegen meine Rückenschmerzen sollte der Ergotopia NextBack unbedingt in die engere Auswahl aufgenommen werden.

Alternativen

Auch gut

Sedus Se:do Pro Light

Das Sedus-Modell ist etwas für alle, die ein etwas härteres Sitzpolster bevorzugen. Optional gibt es ihn auch mit Kopfstütze.

Beim Sedus se:do Pro Light gingen die Meinungen unserer Tester teils sehr auseinander. Den Sitzkomfort bewerteten alle jedoch mindestens als gut und auch die diversen Anpassungsmöglichkeiten überzeugen, wenngleich es schön gewesen wäre, wenn sie nicht nur in Textform erklärt wären. Die Sitzfläche ist im Vergleich etwas härter, was eventuell genau das Richtige für den ein oder anderen sein könnte.

Der Bürostuhl wird teilaufgebaut geliefert, was den restlichen Aufbau deutlich beschleunigt. Im Test haben wir den Sedus-Bürostuhl in unter 15 Minuten aufgebaut. Dabei half auch die sehr gute Anleitung, die mit Text und Schaubildern Schritt für Schritt durch den Aufbauprozess führt.

Die Menge der Anpassungsmöglichkeiten hängen beim se:do Pro Light davon ab, welche Ausstattungsausführung man wählt. Wir hatten das Modell mit 2D-Armlehnen, aber ohne Kopf- und Lordosenstütze im Test. Bei diesem lassen sich die Armlehnen in Höhe und Breite anpassen. Die Sitzhöhe kann man selbstverständlich auch verstellen. Zusätzlich lässt sich die Höhe der Rückenlehne verstellen, ebenso der Rückenlehnen-Öffnungswinkel.

1 von 7
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
Der se:do Pro Light von Sedus.
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
Seitenansicht des se:do Pro Light.
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
Die Armlehnen lassen sich in der Höhe anpassen.
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
Die Rückenlehne in der tiefsten Einstellung …
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
… und in der höchsten Einstellung.
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
Rechts unter der Sitzfläche befindet sich der Hebel zum Verstellen der Sitzhöhe sowie der Drehknauf für den Widerstand der Rückenlehne.
Bürostuhl Test: Sedus Sedo Pro Light
Auch wenn es optisch nicht so wirkt, kann man sich weit zurücklehnen.

Farblich hat man hier vor allem die Wahl aus verschiedenen Grau- und Schwarztönen. Es gibt aber auch einige Modelle in gedämpften Farbtönen, unter anderem ein dunkles Rot sowie Blau. Praktisch ist zudem die mit Netzstoff bespannte Rückenlehne. Diese ist vor allem in den Sommermonaten sehr angenehm, da man sich so anlehnen kann, ohne zu schwitzen.

Im praktischen Test gab es sehr gemischte Rückmeldungen von unseren Testern. So neigt sich die Lehne, wenn man die Wippmechanik nicht arretiert hat, für eine unserer Testerinnen zu weit nach vorne, um wirklich bequem zu sein. Das kann glücklicherweise einfach behoben werden, indem man die Lehne in der gewünschten Position feststellt. Eine weitere Testerin wiederum fand die Rückenlehne sehr angenehm, hatte jedoch Probleme den Stuhl auf ihre Bedürfnisse anzupassen. Dem stimmte unser dritter Test-Sitzer bei. Grund dafür ist, dass die diversen Einstellungen nur in Textform erklärt sind, was das finden des richtigen Hebels oder Knopfes erschwert. Ein ergänzendes Schaubild wäre hier wünschenswert gewesen.

Der grundsätzliche Sitzkomfort stimmt beim Sedus se:do Pro Light allerdings, wenngleich das Sitzpolster etwas weniger weich ist als andere Modelle im Test. Manche Menschen bevorzugen eine härtere Sitzfläche. Für diese ist der Sedus-Bürostuhl empfehlenswert und somit eine gute Alternative zu unserem Testsieger.

Luxus-Modell

Steelcase Gesture

Der Bürostuhl wirkt rundum hochwertig. Besonders die vielen Anpassungsmöglichkeiten der Armlehnen haben uns überzeugt.

Der Steelcase Gesture ist die Luxus-Limousine unter den Bürostühlen und mit dem edlen Lederbezug kommt direkt Chefsessel-Feeling auf. In der von uns getesteten Ausstattung mit Lederbezügen und Kopfstütze hat er allerdings auch einen mehr als stolzen Listenpreis von 2.200 Euro. Es gibt aber auch wesentlich günstigere Ausstattungsvarianten mit Listenpreis zwischen 1.200 und 1.500 Euro. Für das Geld bekommt man aber auch höchste Qualität und eine große Bandbreite an Anpassungsmöglichkeiten.

Die Kopfstütze lässt sich sowohl in der Höhe als auch im Neigungswinkel verstellen. Auch Sitzhöhe und -tiefe lassen sich selbstverständlich anpassen. Die maximale Neigung der Rückenlehne lässt sich in vier Stufen verändern, außerdem kann man den Widerstand einstellen und auch eine Arretierung gibt es natürlich.

Sehr angenehm ist, dass alle Hebel und Drehmechanismen sehr flüssig und leicht in der Bedienung sind, da zeigt sich die Qualität des Steelcase-Bürostuhls besonders deutlich. Er ist damit eindeutig die S-Klasse unter den Bürostühlen im Test.

1 von 10
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Vorderansicht des Steelcase Gesture.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Seitenansicht des Steelcase Gesture.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Rückansicht des Steelcase Gesture.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Die geschwungene Lehne passt sich optimal der Form des Rückens an.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Die Kopfstütze ist sehr angenehm.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Höhe und Neigungswinkel der Kopfstütze lassen sich anpassen, sodass sie in jeder Sitzhaltung gut genutzt werden kann.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Mit der seitlich angebrachten Taste lassen sich die Armlehnen nach oben …
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
… und unten bewegen.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Mit dem hinteren, seitlichen Drehknopf lässt sich der Widerstand der Rückenlehne einstellen.
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Der vordere, seitliche Drehknopf passt die Sitztiefe an.

Das absolute Highlight sind die Armlehnen: Sie lassen sich nicht nur sehr leichtgängig in der Höhe verstellen, sondern auch nach außen und innen drehen. So kann man die Armlehnen selbst von sich weg drehen, sodass sie weiter voneinander entfernt sind, die Auflageflächen für die Arme jedoch nach innen zeigen lassen. Zusätzlich lassen die Lehnen sich noch nach vorne und hinten verschieben und in der Breite verstellen. Es gibt ihn sowohl mit auf harte Böden ausgelegte Rollen, als auch mit Rollen für weiche Böden.

In unserem Test kam der Bürostuhl von Steelcase bei allen Testern sehr gut an. Der einzige kleine Kritikpunkt war, dass der Stuhl durch seine Lederoberfläche für den einen oder anderen zu rutschig war. Ein weiteres Plus: Der Stuhl ist für ein Körpergewicht von bis zu 135 Kilogramm ausgelegt, was nicht viele Bürostühle bieten.

Der happige Preis ist zwar durchaus gerechtfertigt, allerdings auch der Grund, warum der Gesture von Steelcase lediglich eine Empfehlung von uns bekommt, nicht aber den Testsieg. Wer bereit ist, in ein Premium-Produkt zu investieren, bekommt hier allerdings höchste Qualität und kaum zu toppende Anpassungsmöglichkeiten für optimalen Sitzkomfort.

Aktives Sitzen

Aeris 3Dee

Dank des 3D-Bewegungsgelenks im Stuhlgestell kann man sich auf dem Stuhl in alle Richtungen bewegen und bleibt so im Sitzen aktiv.

Beim Aeris 3Dee handelt es sich um einen Bürostuhl ohne Armlehnen, auf dem man sich dank des 3D-Bewegungsgelenks in alle Richtungen bewegen kann. Der rund 1.000 Euro teure Stuhl zeichnet sich besonders durch das vertikale Schwingen (»Bouncen«) aus. Ähnlich wie beim Swopper gibt es zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten, da es eine Auswahl an Gestellfarben, Sitzbezügen (Kunstleder, Wollmischung, Mikrofaser, Filz, oder auch Leder) und Federbeinstärken gibt. Man kann auch zwischen Gleitern und Rollen auswählen.

Der 3Dee wird aufgebaut geliefert, wobei wir ein Modell mit Wollmischungsbezug getestet haben. Der Stuhl wirkt insgesamt hochwertig verarbeitet und fällt mit seinem minimalistischen Design nicht besonders ins Auge. Ein paar Mal sind im Test die Fußkappen abgefallen, als wir den Stuhl verschoben haben, aber dabei kann es sich auch um einen Produktfehler bei unserem Testmodell handeln.

Das Prinzip des 3Dee ist recht simpel: Das 3D-Bewegungsgelenk im Stuhlgestell erlaubt es, sich vertikal, zur Seite sowie nach vorne und wieder zurück zu bewegen. Eine spezielle Feder ermöglicht eine Auf- und Abwärtsbewegung, während man auf dem Stuhl sitzt. Wir merkten im Test durchaus, dass unsere Muskulatur stärker beansprucht wird als bei einem klassischen Bürostuhl. Das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig und es ist nicht selten, dass der erste Eindruck vom 3Dee »unbequem« ist, bevor sich der Körper an die neue Anstrengung im Sitzen gewöhnt.

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Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Die Rückenlehne des 3Dee gibt Halt, ohne einzuschränken.
Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Die Feder ermöglicht eine Bewegung in alle Richtungen – das hält im Sitzen wach.
Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Die Höhe des 3Dee wird über den Seitenhebel stufenlos verstellt.
Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Die integrierte Lordosenstütze hilft dabei, eine aufrechte Sitzhaltung zu wahren.
Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Der Sitz ist leicht konvex geformt und sehr bequem.
Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Der Lehnengegendruck kann nach Belieben angepasst werden.
Bürostuhl Test: Aeris 3dee
Kippt man den Stuhl zur Seite, kann man auch die Federspannung für das vertikale Schwingen einstellen.

Aeris wirbt damit, dass man durch das aktive Sitzen den Stoffwechsel und Kreislauf ankurbeln kann. Unser Praxistest zeigt zumindest, dass das Federn und die Drehbewegung durchaus dazu verleiten, sich öfter auf dem Stuhl zu bewegen und dadurch längere Zeit aufrecht zu sitzen. Zwei Tester haben sich dadurch merklich konzentrierter bzw. wacher gefühlt als auf einem klassischen Bürostuhl.

Die Federstärke – also wie leicht- oder schwergängig man hoch und runter schwingt – lässt sich anpassen. Obwohl der Hersteller ein maximales Nutzergewicht von 120 Kilogramm angibt, konnte unser 100 Kilo schwerer Tester nicht richtig auf dem 3Dee schwingen, ohne auf dem Boden aufzusetzen. Wir haben den 3Dee allerdings auch mit dem Standard-Federbein getestet. Aeris bietet nämlich auch ein Federbein mit dem Namen »High« für Menschen größer als 1,85 Meter an, wodurch sich das Problem wahrscheinlich erübrigt. Getestet haben wir das allerdings nicht.

Auf Armlehnen hat Aeris verzichtet, da diese einen dazu verleiten, sich auf eine Seite zu lehnen und den Abstand zum Schreibtisch zu vergrößern. Einem unserer Tester haben die Armlehnen durchaus gefehlt, und er begann, sich stattdessen schräg auf dem Tisch abzustützen. Zwei andere Tester profitierten eher von den fehlenden Armlehnen, da sie so eine aufrechtere Haltung wahren konnten.

Die Höhe des Stuhls ist stufenlos verstellbar. Der Lehnengegendruck kann ebenfalls angepasst werden. Die Lordosenstütze wird über die Hinterseite des Stuhls ganz einfach manuell verschoben. Diese fanden zwei Testerinnen bequem, ein Tester konnte die Stütze allerdings in keine angenehme Position bringen. Die Sitzfläche fanden wiederum alle Tester bequem.

Der größte Nachteil am 3Dee ist sicherlich der stolze Preis von rund 1.000 Euro. Die Bewegungsbedürfnisse variieren außerdem: Manche Tester fanden das Federn sehr angenehm und nutzen die Bewegungsmöglichkeiten des 3D-Gelenks oft, andere vermissten ihren klassischen, stabilen Bürostuhl mit Armlehnen. Daher empfehlen wir den 3Dee allen, die einen Bewegungsstuhl ausprobieren wollen und Wert auf aktives Sitzen legen.

Preistipp

Ikea Markus

Guter Sitzkomfort für kleines Geld ist schwieriger zu finden, als man meinen möchte. Der Ikea-Bürostuhl liefert aber genau das.

Der Ikea Markus ist der nicht ganz so geheime Geheimtipp für alle, die einen guten Bürostuhl suchen, der kein Vermögen kostet. Immer wieder stießen wir während unserer Produktrecherche auf begeisterte Kundenbewertungen. Da war es natürlich klar, dass wir diesen Bürostuhl in unseren Test aufnehmen mussten. Und auch uns hat er im Praxistest überzeugt. Alle Tester fanden ihn sehr angenehm. Alle Einstellungsoptionen sind sehr intuitiv in der Bedienung und auch der Aufbau geht dank der sehr anschaulichen Anleitung schnell von der Hand.

Nach typischer Ikea-Manier kommt der Stuhl natürlich in so vielen Einzelteilen wie möglich. Viele andere Hersteller kommen einem hier entgegen und liefern ihre Stühle teilaufgebaut, was natürlich Zeit spart. Während viele Einzelteile bei anderen günstigen Modellen jedoch oft ein Anzeichen dafür sind, dass der Aufbau langwierig und frustrierend wird, war das beim Markus zu keinem Zeitpunkt der Fall. Natürlich braucht man bei mehr Einzelteilen auch länger für den Aufbau. Die hilfreichen Schaubilder der Anleitung machten das Zusammenbauen jedoch kinderleicht.

Natürlich lässt sich die Sitzhöhe des Stuhls anpassen. Auch der Widerstand der Rückenlehne lässt sich einstellen und alternativ kann die Lehne auch komplett festgestellt werden. Das war es dann allerdings auch schon mit den Anpassungsmöglichkeiten. Ikea beschränkt sich hier ganz aufs Wesentliche und setzt diese Aspekte sehr gut um. Alles ist intuitiv zu bedienen. Vor allem unser größter Tester hätte sich jedoch zumindest noch höhenverstellbare Armlehnen gewünscht, da diese zu niedrig für ihn waren, um sie zu nutzen.

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Bürostuhl Test: Ikea Markus
Der Ikea Markus.
Bürostuhl Test: Ikea Markus
Die leicht gewölbte Rückenlehne ist ergonomisch.
Bürostuhl Test: Ikea Markus
Ein weiteres Ergonomie-Feature ist die in die Rückenlehne integrierte Lordosenstütze.
Bürostuhl Test: Ikea Markus
Linker Hand unter der Sitzfläche ist der Hebel zum (de)aktivieren der Wippmechanik.
Bürostuhl Test: Ikea Markus
Rechts unter der Sitzfläche ist der Hebel zum Anpassen der Sitzhöhe.
Bürostuhl Test: Ikea Markus
Beim Zurücklehnen neigt sich auch die Sitzfläche leicht nach hinten.

Die hohe Rückenlehne empfanden alle Tester als sehr angenehm und dank der Netzstoffbespannung läuft man auch im Sommer nicht Gefahr, zu sehr ins Schwitzen zu kommen. Ein weiteres Plus ist das integrierte Lendenstützkissen, das außer bei wesentlich teureren Modellen keine Selbstverständlichkeit ist. Farblich haben Sie die Auswahl zwischen hell- und dunkelgrau.

Für unter 200 Euro einen Stuhl mit Top-Sitzkomfort und guter Bedienbarkeit zu finden, ist nicht leicht. Umso mehr freut es uns, dass wir den Ikea Markus als günstige Option in unsere Empfehlungen aufnehmen können. Abgesehen von den nicht höhenverstellbaren Armlehnen bietet er alles, was ein guter Bürostuhl braucht.

Außerdem getestet

HAG Capisco 8106 Select

Nicht nur durch das auffällige Grün von Sitzpolster und Lehne, sondern auch durch sein Design sticht der HAG Capisco 8106 Select sofort hervor und hat aufgrund seiner Form und Farbe bei uns in der Redaktion schnell den Spitznamen »Weihnachtsbaum« bekommen. Einer der Aspekte, aufgrund derer er für unseren Test ausgewählt wurde, war, dass man auch »verkehrt herum«, also mit der Lehne nach vorne, auf ihm sitzen kann.

Auch diese Sitzoption haben wir natürlich in unserem Praxistest ausprobiert. Interessanterweise fand sie gerade bei den Testern Anklang, die den Stuhl ansonsten eher unbequem fanden. Es muss dazu gesagt werden, dass ein Bürostuhl mit einem so individuellen und gut durchdachten Design eventuell schlicht etwas mehr Eingewöhnungszeit braucht, um mit ihm warm zu werden.

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Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Frontalansicht des HAG Capisco 8106 Select.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Seitenansicht des HAG Capisco 8106 Select.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Rückansicht des HAG Capisco 8106 Select.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Der HAG Capisco unterstützt eine sehr aufrechte Sitzhaltung.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Beim Zurücklehnen fungieren die Seitenteile der kreuzförmigen Rückenlehne als Armlehne.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Der Stuhl ist so konzipiert, dass man auch »verkehrt herum« auf ihm sitzen kann.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Mit dem Hebel auf der rechten Seite lässt sich einstellen, wie weit man sich zurücklehnen kann.
Bürostuhl Test: Hag Capisco 8106 Select
Links befinden sich zwei Hebel. Mit dem hinteren passt man die Sitzhöhe an, mit dem vorderen die Sitztiefe.

Der Capisco Select war einer der beiden Favoriten unserer Testerin mit chronischen Rückenschmerzen. Die kreuzförmige Lehne hatte für sie einen angenehmen Härtegrad und hatte eine sehr gute Stützfunktion. Außerdem förderte sie eine aufrechte Sitzhaltung, was ebenfalls gut bei Rückenschmerzen ist und ihnen vorbeugt. Durch die Kreuzform eignete sich die Rückenlehne außerdem gut als Anker für Oberkörper-Dehnübungen.

Mit den Anpassungsmöglichkeiten ist der Capisco 8106 Select dafür eher sparsam. Man kann lediglich Sitzhöhe und -tiefe sowie die Höhe der Rückenlehne anpassen, eine Arretierung der Rückenlehne und ein Drehrad zum Anpassen des Lehnenwiderstands gibt es ebenfalls. Echte Armlehnen gibt es dagegen nicht, zumindest nicht, wenn man »vorwärts« auf dem Stuhl sitzt. Erst wenn man auf ihm mit der Lehne vor dem Bauch sitzt, kann man die Ellbogen auf den Stummeln der Rückenlehne ablegen.

Es gibt den Stuhl sowohl mit Rollen für weiche Böden und Teppich als auch für harte Böden. Das Fußkreuz besteht aus Aluminium und ist in den Farbvarianten schwarz und silber erhältlich.

Wer unkonventionelles Design mag und einen Bürostuhl sucht, der gut für den Rücken und den gesamten Bewegungsapparat ist, für den ist der HAG Capisco 8106 Select genau das richtige.

Ergotopia MasterBack Pro

Für einen Bürostuhl wie den Ergotopia MasterBack Pro muss man schon ein paar hundert Euro anlegen. Das ist in Anbetracht all der Funktionen, die der Bürostuhl mitbringt, auch durchaus gerechtfertigt. Zunächst hatte der der MasterBack Pro in unseren Augen allerdings einige deutliche Mankos, die der Hersteller jedoch teils oder zumindest teilweise ausräumen konnte.

So fanden einige unserer Tester das Laufverhalten der Rollen zu träge. Das Laufverhalten ist vom Hersteller jedoch aus Sicherheitsgründen so gewollt. Wer freilaufende Rollen bevorzugt, kann jedoch einfach die Schrauben an den Unterseiten der Rollen auf »Free« drehen.

Der zweite Kritikpunkt war, dass sich die Sitzhöhe im Test nur mit großem Kraftaufwand verstellen ließ. Eine unserer Testerinnen schaffte es zunächst überhaupt nicht aus eigener Kraft und musste einen Kollegen um Hilfe bitten. Laut Ergotopia ist die Erste Höhenanpassung bewusst schwergängiger, damit die Feder nicht ungewollt während dem Transport auslöst. Anschließend sollte die Anpassung leichter von der Hand gehen. Im Test blieb das anpassen der Höhe jedoch merklich schwergängiger als bei den anderen für das Update getesteten Modellen.

Abgesehen davon ist der MasterBack Pro allerdings top. Die Polsterung ist auch bei diesem Modell auf der härteren Seite. Er hat eine hohe Rückenlehne und eine Kopfstütze. Mit seiner Flex-Technologie und der Synchronmechanik passt er sich den Bewegungen des Körpers an und unterstützt so aktives Sitzen. Die höhenverstellbare Lordosenstütze mit stufenloser Tiefenverstellung ist ebenfalls ein Plus. Auch die Armlehnen lassen sich vielfältig einstellen. Die Armauflagen können nach vorne, hinten, links und rechts geschoben sowie nach innen und außen gedreht werden. Außerdem lassen die Lehnen sich in Höhe und Abstand anpassen.

Alles in allem schrammt der MasterBack Pro knapp an unseren Empfehlungen vorbei. Gerade wenn man Rückenprobleme hat oder diesen vorbeugen will, ist er jedoch definitiv eine gute Wahl und sein Geld durchaus Wert.

Interstuhl Joyce Interior

Der Bürostuhl Joyce Interior von Interstuhl hat ein sehr klassisches Design und ist in einer großen Auswahl an (pastelligen) Farben erhältlich. Er hat eine Synchronmechanik, dank der er den Bewegungen des Körpers folgt, was ergonomisch vorteilhaft ist.

Vielleicht liegt es an der Pastellfarbe des Stuhls – wir haben ihn in einem sehr ansprechenden Rosa getestet –, aber die Härte der Sitzfläche überrascht uns etwas. Sie ist jedoch keinesfalls unbequem. Wer eine härtere Sitzfläche bevorzugt, für den ist dieses Modell definitiv eine Option. Angenehm ist zudem, dass sich die Armlehnen nicht nur in der Höhe verstellen lassen, sondern die Auflagefläche nach vorne und hinten geschoben werden kann und sich zudem der Abstand der Lehnen zueinander beziehungsweise zur Sitzfläche verstellen lässt. Vor allem letzteres Feature ist alles andere als Standard.

Nicht so gut kam bei unseren Testern an, dass die Rollen nur recht schwergängig rollten. Und auch wenn man sich in die Einstellungen erst einmal reinfuchsen muss, so ist der Joyce Interior ein durchaus guter Bürostuhl. Unseren Testern wäre der Anschaffungspreis in Anbetracht ihrer eigenen Sitzerfahrung jedoch zu hoch.

Interstuhl Pure Active

Beim Interstuhl Pure Active ist der Name Programm. Der Stuhl ist mit der sogenannten SmartSpring-Technologie ausgestattet, dank derer sich die Sitzfläche in jede Richtung neigen kann und so der natürlichen Bewegung des Körpers folgt. Auch muss man sich so quasi permanent »ausbalancieren«. Das wird als aktives Sitzen bezeichnet und ist gut für die Rückenmuskulatur.

Anpassungsmöglichkeiten gibt es nicht viele. Die Höhe lässt sich einstellen und man hat die Option, die Wippmechanik zu aktivieren oder zu deaktivieren. Das war es auch schon. Wer mehr will, kann zusätzlich noch in die 4D-Armlehnen investieren. Mit diesen fand der Stuhl bei unseren Testern auch wesentlich mehr Anklang.

Gerade das Kippeln der Sitzfläche kam bei unseren Testern jedoch interessanterweise nicht so gut an. Gerade wenn sich die Sitzfläche nach vorne neigt, hatten diese schnell das Gefühl, nach vorne wegzurutschen, obwohl dem nicht so war. Die Option, die Sitztiefe einzustellen, hätte dem entgegengewirkt. Außerdem ist die Polsterung etwas härter als bei vielen anderen im Update 04/2023 getesteten Modellen. Da beide diese Punkte jedoch sehr subjektiv sind, werten wir sie nur bedingt als Negativpunkte. Somit schafft es der Pure Active nicht in unsere Empfehlungen, könnte für den ein oder anderen aber genau das Richtige sein.

Steelcase Series 1

Der Bürostuhl Steelcase Series 1 macht einen guten ersten Eindruck. Der Sitzkomfort stimmt und die leicht gewölbte Lehne lädt zum zurücklehnen ein. Die Polsterung empfanden alle Test-Sitzer ebenfalls als angenehm. Unser größter Tester (1,95 Meter) hätte sich allerdings eine höhere Rückenlehne gewünscht.

Der Steelcase-Bürostuhl hat so ziemlich alle Funktionen an Bord, die man sich wünschen kann. Selbstverständlich lässt er sich in der Höhe verstellen und auch die Sitztiefe lässt sich den eigenen Bedürfnissen anpassen. Für eine ergonomische Sitzposition ist das enorm wichtig. Die Lordosenstütze lässt sich ebenfalls in der Höhe anpassen und die Rückenlehne ist aus Netzstoff, was vor allem in den Sommermonaten sehr angenehm sein kann.

Die Armlehnen lassen sich in der Höhe anpassen, was aufgrund der Konstruktion des Stuhls jedoch etwas schwergängig ist. Die Laufschiene ist nämlich leicht schräg. Versucht man die Armlehnen gerade nach oben zu ziehen, verkanten sie einfach nur. Zusätzlich lässt sich die Auflagefläche der Armlehnen nach vorne und hinten sowie zu beiden Seiten verschieben und nach innen wie außen drehen.

Allerdings stellten wir leider ein gravierendes Manko fest: Der Stuhl knarzt, und zwar enorm. Fast jede Bewegung geht mit einer Geräuschkulisse einher. Wir können jedoch nicht vollkommen ausschließen, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt oder der Grund dafür beispielsweise eine von uns beim Aufbau zu fest oder nicht genug angezogene Schraube ist. Abgesehen davon ist der Series One ein wirklich guter Bürostuhl, der alle wichtigen Funktionen mitbringt und vor allem mit einem sehr flüssigen Rollverhalten glänzt.

Ergotopia WellBack

Wer auf der Suche nach einem ergonomischen Bürostuhl ist, stößt früher oder später zwangsläufig auf die Marke Ergotopia. Und während man für die hohe Qualität des Herstellers natürlich auch das entsprechende Preisschild akzeptieren muss, bietet Ergotopia mit dem WellBack auch ein recht günstiges Modell an. Die Rückenlehne geht hier nahtlos in die Armlehnen über und das ganze Design wirkt angenehm modern und gleichzeitig einladend.

Der Aufbau war schnell erledigt und die Anleitung war gut nachvollziehbar. Der Sitzkomfort wurde von allen Testern positiv bewertet. Zwei Tester erwähnten explizit, dass sie die Polsterung auch bei längerem Sitzen sehr angenehm fanden. Negativpunkt waren für alle die Armlehnen. Diese befinden sich sehr weit hinten und waren vor allem für unseren größten Tester nicht nutzbar. Alles in allem war das Feedback positiv, zur Empfehlung hat es aber nicht gereicht. Wem Form und Preis allerdings zusagen, der trifft mit diesem Modell definitiv keine schlechte Wahl.

Der WellBack hat nämlich so einige Ergonomie-Features an Bord. Das wäre zum einen die Synchronmechanik, die für ein aktives Sitzen sorgt, was gut für den Rücken ist. Auch eine höhenverstellbare Lordosenstütze gibt es. Außerdem lässt sich die Sitztiefe sowie der Neigungswiderstand der Rückenlehne anpassen.

Songmics OBN37

Die Stühle von Songmics sind vor allem eins – günstig. Das gilt auch für den Songmics OBN37BK. Für unter 100 Euro bekommt man hier eine ergonomisch geformte Rückenlehne, eine Wippfunktion mit Widerstandseinstellung sowie ein Lendenstützkissen. Das ist eine Menge – vor allem in dieser Preisklasse. Beim Auspacken fällt uns zudem positiv auf, dass etwas weniger Plastik als sonst bei Songmics üblich zum Einsatz kommt. So ist etwa das Fußkreuz aus Metall. Außerdem wurde auf die windige Plastikabdeckung der Gasdruckfeder verzichtet. Das lässt den bei näherem Hinsehen recht billig verarbeiteten Bürostuhl hochwertiger wirken, als er ist.

Beim Aufbau fällt uns dann jedoch wieder ein, warum wir schon beim letzten getesteten Songmics-Modell fluchen mussten. Die schlechte Verarbeitungsqualität führt dazu, dass die vorgebohrten Schraublöcher nicht immer akkurat positioniert sind und sich die Schrauben so teils schwer bis gar nicht anbringen lassen wollen. Das macht den Zusammenbau des Schreibtischstuhls trotz der beiliegenden guten Anleitung sehr nervenaufreibend.

Der Sitzkomfort wurde jedoch von allen Testern als gut bewertet. Wer die nötige Geduld für den Aufbau hat und auf einige Extras wie etwa höhenverstellbare Armlehnen verzichten kann, der macht mit diesem Modell eventuell ein Schnäppchen. Wir empfehlen allerdings, lieber ein bisschen mehr zu investieren und unsere Gut-&-günstig-Empfehlung zu wählen.

Nowy Styl Net Motion

Wer etwas weniger ausgeben will, ist mit dem Nowy Styl Net Motion gut beraten. Er hat eine Rückenlehne mit Netzbespannung und eine verstellbaren Lordosenstütze, die man allerdings kaum spürt. Die Armlehnen lassen sich in der Höhe anpassen, nach vorne und hinten verschieben und in der Breite verstellen. Weil die Sitzfläche leicht nach vorne abfällt, schneidet sie nicht in die Oberschenkel ein. Auch die Sitztiefe kann eingestellt werden. Wir hatten die Variante ohne Kopfstütze im Test, es gibt aber auch eine Version mit Kopfstütze.

Vom Design her ist der Net Motion sehr klassisch und unaufgeregt – ein gutes Basismodell. Bei den Bewertungen der Tester im Praxistest fand er sich im oberen Mittelfeld wieder. Lediglich unserer Testerin mit Rückenschmerzen gefiel er weniger gut. Ihr war die Sitzfläche zu weich und die Lehne bot ihr keine ausreichende Stütze. Ein anderer Tester hätte es wünschenswert gefunden, wenn man die Armlehnen auch nach innen oder außen drehen könnte – aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

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Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion
Bürostuhl Test: Nowy Styl Net Motion

Auch diesen Stuhl gibt es mit zwei verschiedenen Rollen-Ausstattungen, eine für harte und eine für weiche Böden. Das Fußkreuz besteht aus poliertem Aluminium.

Vor allem wenn man den vergleichsweise günstigen Preis bedenkt, liefert der Net Motion ein sehr gutes Gesamtpaket. Wer einen klassischen, gut einstellbaren Bürostuhl für wenig Geld sucht, ist mit dem Nowy Styl Net Motion bestens beraten.

Trend Office To-strike Comfort Pro

Beim Trend Office to-strike Comfort Pro scheiden sich die Geister. Während die eine Hälfte unserer Tester diesem Schreibtischstuhl so gar nichts abgewinnen konnte, fand die andere ihn recht angenehm. Alle bis auf einen Tester lobten, dass die Lehne den unteren Rückenbereich gut stützte. Unserer Testerin mit Rückenproblemen reichte die Stütze im oberen Rückenbereich allerdings nicht aus. Anklang fanden vor allem die vielfältigen Einstellungsoptionen der Armlehnen. Diese lassen sich in Höhe, Breite und Tiefe verstellen. Außerdem hat er eine fest in die Rückenlehne integrierte Lumbalstütze, und damit diese auch korrekt positioniert ist, lässt sich die Höhe der Rückenlehne anpassen. Seine Universalrollen sind sowohl für harte als auch Teppichböden geeignet.

Der to-strike Comfort Pro gehört ebenfalls zu den wenigen Stühlen, die wir selbst aufgebaut haben. Das ging sehr flott von der Hand. Zu zweit war der Stuhl in unter zehn Minuten fertig zusammengebaut, aber auch allein hätte die Montage kein Problem dargestellt und vermutlich nur marginal länger gedauert. Das liegt nicht zuletzt daran, dass keine filigranen Schrauben reingedreht werden müssen. Stattdessen kommen griffige Klemmschrauben zum Einsatz, die man per Hand ins Gewinde drehen kann.

Der Bürostuhl von Trend Office bietet ein rundes Gesamtpaket und fand durchaus Anklang bei uns. Mit ihm trifft man definitiv keine schlechte Wahl.

Topstar Net Pro 100

Der Topstar Net Pro 100 ist, wie auch der Sitness Life 40, mit der Sitness-Technologie ausgestattet. Der Bürostuhl geht mit den Bewegungen des Körpers mit, was die Rückenmuskulatur trainieren und so Rückenschmerzen vorbeugen soll. Was die Anpassungsoptionen angeht, ist die Ausstattung des Net Pro 100 eher zurückhaltend, vor allem im Vergleich mit den teuren Luxusmodellen. Er ist höhenverstellbar und auch die Armlehnen lassen sich in der Höhe anpassen.

Beim Alltagseinsatz-Test (achtstündiges Probesitzen) bekam der Topstar-Stuhl recht gute Bewertungen. Die mit Netzstoff bespannte Rückenlehne wurde überwiegend als angenehm empfunden. Weniger gut kam hier interessanterweise die durch die Sitness-Technologie ermöglichte Beweglichkeit des Stuhlkorpus an. Auch hier gab es jedoch wieder das Problem, dass die Lehnen bei korrekter Höheneinstellungen dafür sorgten, dass ein Tester gefühlt zu weit vom Tisch weg saß. Schade ist auch, dass der Schreibtischstuhl keine Lumbalstütze hat – ein Feature, das in dieser Preiskategorie durchaus zu haben ist. Es gibt ihn sowohl mit Rollen für Hart- als auch Teppichböden.

Wer die Sitness-Technologie mag, aber mehr Einstellungsmöglichkeiten möchte, als der Sitness Life 40 bietet, sollte auf jeden Fall einmal einen Blick auf den Net Pro 100 werfen.

Topstar X-Pander Plus

Beim X-Pander Plus handelt es sich um ein weiteres Topstar-Modell. Die leicht gebogene Rückenlehne ist an die natürliche Form der Wirbelsäule angepasst und lässt sich, damit das in der Praxis auch wirklich der Fall ist, in der Höhe verstellen. Und da die Rückenlehne sehr hoch ist, bietet Sie im Vergleich zu Modellen mit niedrigeren Rückenlehnen auch mehr Support. Das wird noch zusätzlich von den an der Lehnenrückseite angebrachten Gummibändern unterstützt. Auch sonst spart der X-Pander Plus nicht mit Anpassungsmöglichkeiten. Sowohl Sitzhöhe als auch -tiefe lassen sich einstellen und die Armlehnen können in drei Dimensionen (Höhe, Breite, Tiefe) angepasst werden. Es gibt ihn sowohl mit auf Hart- als auch auf Teppichboden ausgelegten Rollen.

Vom Sitzkomfort her konnte dieses Modell im Test jedoch nicht überzeugen. Ein Großteil der Tester empfand sowohl die Rückenlehne als auch die Sitzfläche als zu hart. Für eine Testerin war jedoch gerade der Härtegrad ein Pluspunkt, da er gefühlt für eine bessere, aufrechtere Sitzhaltung sorgte und gerade den Rücken mehr stützte als andere getestete Modelle.

Ebenfalls bemängelt wurden auch hier wieder die Armlehnen – ein Schwachpunkt, den viele der getesteten Bürostühle teilen. Für optimales Sitzen sollten sie auf derselben Höhe wie die Tischplatte sein. Ein Tester war bei dieser Einstellung für sein Empfinden allerdings zu weit vom Tisch entfernt. Ein anderer bemängelte, dass das Einstellen der Armlehnen für ihn recht umständlich war. Wer einen etwas härteren Bürostuhl bevorzugt, kann sich den X-Pander Plus trotzdem einmal ansehen.

Songmics OBN034G01

In einer Sache ist der Songmics OBN034G01 auf jeden Fall unschlagbar: Er ist billig. Dass er gerade einmal 76 Euro kostet, sieht man ihm allerdings nicht an. Beim Auspacken waren wir positiv überrascht, denn die einzelnen Teile wirken doch recht wertig und – bis auf eine recht windige Plastikabdeckung am Fußkreuz – langlebig.

Der Aufbau gestaltete sich trotz der recht vielen Einzelteile recht einfach, nicht zuletzt dank der anschaulichen Anleitung. Der für den Aufbau nötige Winkelschraubendreher ist im Lieferumfang inbegriffen, sodass man gänzlich ohne eigenes Werkzeug auskommt. Besonders schön finden wir, dass der Karton, in dem der Songmics-Stuhl geliefert wird, so konzipiert ist, dass er als Ablage für die Sitzfläche genutzt werden kann, wenn man die Rückenlehne montiert. Das wird in der Aufbauanleitung auch explizit so gezeigt. Auch ohne ein zweites Paar Hände ließ sich der Bürostuhl von uns innerhalb von 20 Minuten aufbauen.

Beim Alltagseinsatz-Test konnte der OBN034G01 allerdings nicht wirklich überzeugen. Unsere Testerin mit Rückenschmerzen hielt es gar nicht auf dem Stuhl aus und auch die andere Testerin empfand den Schreibtischstuhl von Songmics als sehr unangenehm. Die restlichen Tester bewerteten den Bürostuhl etwas besser und fanden ihn in Anbetracht des Preis-Leistungs-Verhältnisses in Ordnung. Bemängelt wurde, dass die Armlehnen nicht höhenverstellbar sind. So sind sie im Weg, wenn man nah am Tisch sitzen will, und lassen sich auch nicht optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dennoch ist der Stuhl von Songmics nicht zwingend eine schlechte Wahl. Wer auf die vielen Extras der höherpreisigen Modelle verzichten kann, macht hier eventuell ein richtiges Schnäppchen.

Topstar Sitness Life 40

Das Design des Topstar Sitness Life 40 ist geradlinig und geradezu minimalistisch. Ähnlich verhält es sich auch mit den Einstellungsmöglichkeiten: Der Bürostuhl lässt sich lediglich in der Höhe verstellen. Korpus und Armlehnen sind aus Kunststoff, Sitzfläche und Lehne sind eine Einheit und haben einen Netzbezug. Es gibt ihn sowohl mit Rollen für Hart- als auch Teppichböden. Das primäre Verkaufsargument des Sitness Life ist die dreidimensionale Beweglichkeit. Das bedeutet, dass der Stuhl sich in jede Richtung neigen kann und somit den natürlichen Bewegungen des Sitzenden folgt.

Zunächst mag das nach einer ziemlichen Wackelpartie klingen. Das ist jedoch nicht der Fall. Dass der Bürostuhl sich mitbewegt, fällt einem in der Praxis so gut wie nicht bewusst auf. Für unsere Tester war das Feature allerdings nicht genug, um die ansonsten sehr überschaubaren Anpassungsmöglichkeiten wettzumachen. In Sachen Sitzkomfort stufte ihn der Großteil unserer Tester als gut ein. Nur unsere Testerin mit Rückenschmerzen konnte sich nicht wirklich mit ihm anfreunden. Ein weiterer Nachteil war, dass die Rollen des Stuhls schnell blockierten, was auf Dauer seine Spuren auf dem Boden hinterlassen dürfte. Allerdings mag dieses Problem spezifisch bei unserem Teststuhl aufgetreten sein, da die Rollen

Letztendlich bekommt man hier für einen recht hohen Preis einen schön designten Bürostuhl, allerdings mit vergleichsweise wenigen Anpassungsmöglichkeiten. Auch ist er eher ein Konferenzstuhl als ein vollwertiger Bürostuhl. Wem Höhenverstellbarkeit und die dreidimensionale Beweglichkeit ausreichen und wer einen Bürostuhl ohne viel Schnickschnack bevorzugt, wird mit diesem Modell vielleicht dennoch glücklich.

Hjh Office Ergo Line II Pro

Der Ergo Line II Pro von Hjh Office wird in vier verschiedenen Farben verkauft. Uns wurde das grüne Modell zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Stuhl ist optisch ein Hingucker und mit circa 350 Euro gehört er in das untere Preissegment. Die gebogene Form der Rückenlehne soll mit den einzelnen, flexiblen Rippen an die menschliche Wirbelsäule erinnern.

Der Ergo Line II Pro verfügt über eine sogenannte Synchronmechanik, bei der sich die Rückenlehne automatisch an das Gewicht des Nutzers anpassen soll. Das überzeugt leider keinen unserer Tester vollends. Eine Testerin entwickelte in der Steißbeinregion ein unangenehmes Druckgefühl und bemängelte, dass der Abstand zur Rückenlehne und Kopfstütze zu groß sei. Eine andere Testerin bestätigt das: Der Stuhl lädt eher dazu ein, sich nach hinten zu lehnen. Die Kopfstütze ist zwar höhenverstellbar, allerdings für kleine Personen nicht nutzbar. Die integrierte Lordosenstütze ist für unseren Geschmack ebenfalls zu schwach.

Die Sitzpolsterung sowie die ausreichend große Sitzfläche finden alle Tester bequem, die fünffach höhenverstellbaren Armlehnen lassen sich ohne Probleme anpassen. Der Bürostuhl eignet sich insbesondere für große Personen, die Armstützen waren auch für unseren größten Tester (1,95 Meter) hoch genug. Auch wenn die Idee mit flexiblen Rippen an der Rückenlehne gut ist, bevorzugen wir andere Modelle, bei denen wir intuitiver eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen.

Woltu BS144SZ

Der Woltu BS144SZ macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Der Bürostuhl wird für etwa 200 Euro verkauft und befindet sich damit im unteren Preissegment im Test. Rein optisch fällt neben dem Mesh-Gewebe sofort die geschwungene Nackenstütze und die klappbare Fußstütze auf. Der Aufbau ist innerhalb von 30 Minuten mithilfe der detaillierten Anleitung erledigt. Soweit so gut.

Das Testsitzen überzeugt leider keinen unserer drei Tester. Der Stuhl ist selbst für unsere kleinste Testerin (1,65 Meter groß) zu niedrig. Während die Rückenlehne zu weich ist und keinen guten Halt gibt, ist die Sitzfläche sehr unbequem. Das liegt sicherlich auch an dem elastischen Mesh-Gewebe, worin man einzusinken droht. Die Härte der Lordosenstütze kann leider nicht angepasst werden. Dafür sind die Armlehnen stufenlos verstellbar.

Neben dem Preis liegt der Pluspunkt beim Woltu vor allem in der Liegefunktion, da die Rückenlehne bis zu 135 Grad nach hinten geneigt werden kann. Alle Tester finden die Liegefunktion bequem. Die Fußstütze, die unter der Sitzfläche versteckt ist, wird dafür ganz einfach ausgezogen. So kann man sich nach hinten lehnen und die Füße hochlegen. Das mag zwar bequem sein, im Büroalltag gibt es aber leider wichtigere Anliegen.

Aeris Swopper

Der Swopper von Aeris hat in unserer Redaktion definitiv für Wirbel und viele skeptische Blicke gesorgt: Auf einem Hocker soll man den ganzen Arbeitstag mit einer guten Haltung verbringen können? Der Praxistest hat die Mehrheit in unserer Redaktion jedoch überzeugt. Der Swopper ist in drei unterschiedlichen Varianten erhältlich, unter anderem mit Lehne. Weiterhin kann man beim Kauf den Sitzbezug (Kunstleder, Wollmischung, Mikrofaser, Filz oder Leder), die Gestellfarbe, die Federbeinart, sowie das Untergestell konfigurieren. Für unseren Praxistest hatten wir den klassischen Swopper mit einem grauen Wollmischungsbezug und Gleitern.

Sitzt man auf dem Swopper, kann man sich in drei Richtungen bewegen: nach vorne, zur Seite und sogar vertikal. Durch das vertikale Schwingen werden laut dem Hersteller die Bandscheiben entlastet und der Rücken gestärkt. Das können wir in unserem Testzeitraum nicht bewerten, dafür ist sicherlich ein Langzeittest notwendig. Wir bemerkten die körperliche Belastung im Gegensatz zu einem herkömmlichen Bürostuhl aber durchaus.

Das aktive Sitzen ist zu Beginn in jedem Fall gewöhnungsbedürftig. Unser Praxistest zeigt zumindest, dass das Federn und die Drehbewegung dazu verleiten, dass man sich öfter auf dem Stuhl bewegt und dadurch längere Zeit gerade und aufrecht sitzt. Zwei Tester haben sich dadurch merklich konzentrierter bzw. wacher gefühlt als auf einem klassischen Bürostuhl. Unser größter Tester bemängelte jedoch die Sitzfläche, die für seinen Geschmack etwas zu schmal war. Generell muss man sagen, dass die Bewegungsbedürfnisse durchaus variieren.

Manche unserer Tester bevorzugen einen Stuhl mit Lehne, andere waren durchaus von dem Hocker begeistert. Wir haben lange überlegt, ob der Swopper eine Empfehlung bekommen sollte und haben uns dazu entschieden, die Empfehlung im Bereich »Aktives Sitzen« an den 3Dee von Aeris zu geben. Der Umstieg auf einen Bewegungsstuhl fällt mit dem 3Dee leichter, da er mit seiner Lehne mehr an einen traditionellen Bürostuhl erinnert. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Swopper aber einfach mal ausprobieren.

Herman Miller Asari

Auf den Asari von Herman Miller waren wir besonders gespannt, schließlich sitzt man nicht alle Tage auf einem Bürostuhl für knapp 2.700 Euro. Der Asari kann nach Belieben konfiguriert werden, uns wurde der Stuhl mit hoher Rückenlehne und Stow-Leder-Bezug in Schwarz zur Verfügung gestellt.

Der erste Eindruck war bei allen Testern derselbe: Die Sitzfläche und Rückenlehne sind recht hart und gewöhnungsbedürftig. Eine Testerin hatte sogar ein unangenehmes Druckgefühl in ihrer Oberschenkel-Unterseite. Zugegeben: Das Leder wird mit der Zeit sicherlich weicher. Die sogenannte »Posturefit-Technologie« verspricht, dass sich der Stuhl dem unteren Rücken anpasst und der selbsteinstellende Neigungsmechanismus für optimalen Komfort sorgt. Wir sind leider nicht ganz überzeugt von diesem Versprechen und würden es bevorzugen, wenn wir die Stärke der Lordosenstütze und die Neigung der Rückenlehne manuell anpassen könnten.

An der Verarbeitung des Stuhls gibt es nichts zu auszusetzen, das Design ist simpel gehalten. Der Herman Miller Asari bringt durchaus geschmackvolle Akzente ins Büro. Der Preis und die fehlenden Anpassungsmöglichkeiten von Lehne und Sitztiefe sprechen aber gegen eine Empfehlung im Test.

bma Axia 2.4

Der Axia 2.4 von bma war einer der beiden Favoriten unserer Testerin mit chronischen Rückenschmerzen, was unter anderem an der etwas härteren Polsterung von Sitzfläche und Rückenlehne liegt, aber auch bei anderen Testern schnitt er gut ab.

Die Armlehnen des Axia 2.4 sind recht kurz und nach hinten geneigt. So sind sie auch dann nicht im Weg, wenn man sehr nah am Tisch setzen möchte. Er war damit der einzige Bürostuhl im Test, mit dem unser Tester mit Handgelenksproblemen gut zurecht kam. Hier kann er die Ellbogen gut auf Tischhöhe auf den Armlehnen ablegen, so dass die Handgelenke beim Tippen und dem Arbeiten mit der Maus entlastet werden.

Unserer kleinsten Testerin waren die Armlehnen allerdings zu kurz. Sofern sie sich nicht bewusst darauf konzentrierte – und wer kann oder will das im Arbeitsalltag schon – hingen ihre Arme einfach in der Luft, anstelle auf den Armlehnen aufzuliegen. Wer eher kurze Arme hat, sollte diesen Stuhl auf jeden Fall erst einmal Probesitzen. Das geht nicht nur im Fachgeschäft – über die Webseite von bma kann man einen Probestuhl für zuhause anfordern. Ein toller Service, denn das Probesitzen im Fachgeschäft hat meist wenig mit der Arbeitssituation am Schreibtisch gemein.

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Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture
Bürostuhl Test: Steelcase Gesture

Auch der bma Axia 2.4 kann sehr individuell eingestellt werden. Die Armlehnen lassen sich in der Höhe verstellen und die Oberseite nach innen oder außen drehen. Sitzhöhe und -tiefe sind einstellbar, ebenso die Höhe der Rückenlehne. Außerdem lässt sich die Neigung der Sitzfläche justieren und der Widerstand der Rückenlehne anpassen. Zudem sind der Axia und der Steelcase Gesture die einzigen beiden der von uns getesteten Stühle, die auf ein Körpergewicht bis zu 135 Kilogramm ausgelegt sind. Die Universalrollen machen auf allen Böden eine gute Figur.

Sehr angenehm ist, dass die diversen Hebel zum Einstellen jeweils beidseitig angebracht sind. Das ist beispielsweise für Linkshänder sehr praktisch. Eine Ausnahme bildet die Rückenlehne, bei der zum Anpassen der Höhe der Mechanismus auf beiden Seiten gleichzeitig betätigt werden muss – geschenkt, schließlich macht man das in der Regel nur einmal.

Einem Tester fiel negativ auf, dass der Schreibtischstuhl beim Aufstehen sehr geräuschvoll nach oben schnellte, was vermutlich mit der Federung zusammenhängt. Das Geräusch kann auch mit sehr vorsichtigem Aufstehen nicht verhindert werden.

Den Axia 2.4 gibt es in vielen verschiedenen Ausstattungsvarianten, wozu auch unterschiedliche Stoffbezüge oder ein Verzicht auf die Ziernähte zählen. Der eher raue Stoff unseres Teststuhls hatte wenige Anhänger und auch die deutlich sichtbaren Ziernähte haben uns nicht wirklich gefallen. Das ist aber Geschmackssache. Wie auch beim Steelcase, variiert der Preis je nach gewählter Ausstattung stark. Der angezeigte Preis ist somit nur ein grober Richtwert.

Insgesamt ist der bma Axia 2.4 ein sehr hochwertiger Bürostuhl, der allerdings auch mit einem entsprechenden Preisschild kommt.

So haben wir getestet

Unsere primären Vergleichskriterien waren die generelle Verarbeitungsqualität der Stühle, welche Anpassungsoptionen sie bieten (Sitzhöhe, Armlehnenposition etc.) und der Sitzkomfort. Da ein Großteil der Stühle bereits aufgebaut bei uns ankam, weil es sich um Testmuster handelte, konnten wir bei diesen leider nicht die Dauer und den Schwierigkeitsgrad des Aufbauvorgangs messen. Bei den Stühlen, die wir selbst aufgebaut haben, haben wir jeweils die Zeit gestoppt und die Aufbauanleitung begutachtet, wenngleich diese Aspekte aus dem bereits genannten Grund kein Bewertungskriterium waren.

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Bürostuhl Test: Bürostuhl Alle
Bürostuhl Test: Bürostuhle Alle
Bürostuhl Test: Bürostühle Alle

Für den Praxistest wurden alle Bürostühle von insgesamt vier Testern jeweils einen Arbeitstag lang acht Stunden probegesessen. Die Körpergröße der Testpersonen lagen zwischen 1,62 und 1,95 Metern und auch der Körperbau variierte. Einige von ihnen hatten außerdem spezielle Anforderungen an Ihre Bürostühle, etwa aufgrund von Rückenschmerzen oder Problemen mit schmerzenden Handgelenken.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste Bürostuhl?

Der beste Bürostuhl für die meisten ist für uns der Ergotopia NextBack. Er bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, durch die er sich optimal an unterschiedlichste Sitzbedürfnisse anpassen lässt. So kann man nicht nur Sitzhöhe- und -tiefe anpassen, sondern auch die Höhe der Armlehnen sowie der Kopfstütze verstellen. Ein weiteres Plus stellt die Lordosenstütze dar, die ebenfalls höhenverstellbar ist. Die maximale Neigung der Rückenlehne lässt sich in fünf Stufen einstellen. Alternativ lässt sich die Lehne auch arretieren. Trotz der Fülle an Anpassungsmöglichkeiten liegt der NextBack preislich im Mittelfeld.

Wie viel kostet ein guter Bürostuhl?

Ein guter Bürostuhl sollte es ihnen mindestens erlauben, Sitzhöhe und -tiefe sowie die Höhe der Armlehnen anzupassen. Eine ergonomisch geformte Rückenlehne ist ebenfalls ein Muss. Weitere Extras in Form zusätzlicher Anpassungsoptionen der Armlehnen oder weiterer Features wie einer Lordosen- oder einer Kopfstütze sind auch von Vorteil. Das schlägt sich allerdings auch im Preis nieder. Deshalb sind wirklich gute Bürostühle meist erst in der Preiskategorie zwischen 200 und 500 Euro zu haben.

Welcher Bürostuhl ist gut für den Rücken?

Haben Sie Probleme mit Rückenschmerzen, ist eine gute, rückenschonende Sitzhaltung umso wichtiger. Dabei kann ihnen ein guter Bürostuhl helfen, der möglichst viele Anpassungsmöglichkeiten bietet. So können sie ihn optimal an ihre persönlichen, durch ihre Körpergröße und ihren Körperbau bestimmten Bedürfnisse anpassen. Wichtig ist außerdem, dass die Rückenlehne ergonomisch geformt ist, sodass sie der natürlichen Form der Wirbelsäule folgt und so ihren Rücken entlastet. Auch eine Lordosenstütze, die eine zusätzliche Stütze für den unteren Rückenbereich ist, kann sinnvoll sein.

Wo sollte die Lordosenstütze bei Bürostühlen sitzen?

Die Lordosenstütze, manchmal auch Lumbalstütze genannt, sollte am tiefsten Punkt der Lordose sitzen. Dieser befindet sich höhentechnisch mittig zwischen Hosenbund und Bauchnabel. Richtig eingestellt bietet die Lordosenstütze zusätzlichen Support für den unteren Rückenbereich und beugt so langfristig Rückenschmerzen vor.

Für was ist der Drehknopf am Bürostuhl?

Der Drehknopf befindet sich mittig an der Unterseite der Sitzfläche und viele wissen nicht, wozu er eigentlich da ist. Dabei steuert er eine Funktion, die durchaus sinnvoll ist: die sogenannte Synchronmechanik. Sie steuert, wie sehr die Rückenlehne sich ihren Bewegungen anpasst, also wie viel Widerstand sie Ihnen beim Zurücklehnen bietet. Die Rückenlehne sollte genug Widerstand haben, um ihrer Stützfunktion nachzukommen, aber auch nicht so viel, dass das Zurücklehnen aktiven Kraftaufwand erfordert. Drehen Sie den Knopf gegen den Uhrzeigersinn, erhöht sich der Druck. In die andere Richtung wird er verringert.

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