Für Gaming, Over-Clocking oder einfach nur einen kühlen Prozessor ohne nerviges Lüfterrauschen braucht es einen leistungsstarken CPU-Kühler. Der sollte nicht zu groß sein, möglichst viel Wärme von der CPU ableiten und dabei im besten Fall nicht hörbar sein. Auch der Einbau darf sich natürlich nicht zu schwierig gestalten oder zu Konflikten mit den Kondensatoren und Arbeitsspeicher führen.
Um herauszufinden, wo Stärken und Schwächen von Tower-Kühlern und Wasserkühlungen liegen, wie andere Bauformen abschneiden und ob sich auch passiv kühlen lässt, haben wir 18 bekannte und beliebte CPU-Kühler getestet. Aus dem Vergleich unserer Erfahrungen beim Einbau und den Messwerten ergeben sich unsere Empfehlungen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Noctua NH-D15

Der Noctua NH-D15 macht im Grunde alles richtig. Seine großen Abmessungen zeichnen sich verantwortlich für die sehr gute Kühlleistung. Die meist niedrige Drehzahl der Lüfter sorgt dafür, dass diese kaum hörbar bleiben. Auch der Einbau lässt keine Beschwerden aufkommen. Die Konstruktion ist schnell montiert und der Kühlkörper sitzt sicher und stabil auf. Allerdings verlangt die große Gesamthöhe ein entsprechend geräumiges Gehäuse.
Be Quiet Pure Rock 2

Im Vergleich zum Testsieger kann der CPU-Kühler Be Quiet Pure Rock 2 die Erwärmung des Prozessors weit weniger effektiv begrenzen. Seine Leistung bleibt aber beachtlich, und weil er überraschend leicht, schlank und nicht zu hoch gebaut ist, dürfte er in fast jedem PC-System Platz finden. Hinzu kommen flüsterleise Lüfter, die selbst bei hoher Drehzahl kaum zu hören sind.
Cooler Master MasterLiquid PL240 Flux

Dank der hervorragenden Kühlleistung ist uns die Wasserkühlung Cooler Master MasterLiquid PL240 Flux eine Empfehlung wert. Sie übertrifft selbst große Luftkühler, wenn auch nur um wenige Grad. Mit ihrer Beleuchtung passt sie perfekt in ein auch optisch aufwendiges System. So bleibt beispielsweise der Blick auf die bei Gaming-Mainboards großzügig und regelmäßig bunt gestalteten Kühlkörper über den Kondensatoren frei. Der Wärmetauscher mit den beiden Lüftern benötigt aber dennoch seinen Platz und ist vor allem unter Last deutlich hörbar. Das und der recht hohe Preis haben den Testsieg verhindert.
Noctua NH-C14S

Wo Platz fehlt, sowohl für einen hohen Tower-Kühler als auch eine Wasserkühlung samt Wärmetauscher, bietet der CPU-Kühler Noctua NH-C14S einen eleganten Ausweg. Dessen Lüfter liegt nicht nur parallel zum Mainboard, er lässt sich sowohl über als auch unter dem Kühlkörper montieren. Selbst bei minimaler Höhe bleibt der Abstand zum Sockel angemessen groß, sodass ein starkes System in einem flachen Gehäuse verbaut werden kann. Die Kühlleistung kann aber nicht mit den besten Modellen mithalten.
Vergleichstabelle

- Kühlt gut
- Bleibt fast immer leise
- Einfacher Einbau
- Großer Abstand zum Sockel
- Schwer
- Hoch

- Kaum hörbar
- Schlank gebaut
- Geringes Gewicht
- Kurzes Stromkabel
- Kühlleistung könnte besser sein

- Hervorragende Kühlung
- Lichteffekte
- Kaum Platzbedarf am Sockel
- Aufwendige Montage
- Deutlich hörbare Lüfter

- Geringe Höhe
- Variabel einsetzbar
- Angemessene Kühlleistung
- Unter Last hörbar
- Relativ schwer

- Große Lichteffekte
- Kaum Platzbedarf am Sockel
- Sehr leise im Stresstest
- Eigenes Steuermodul
- Kühlleistung könnte besser sein
- Nicht optimal für AM4-Sockel
- Sehr großer Wärmetauscher

- Sehr leise
- Solide Kühlleistung
- Relativ hoch
- Hohes Gewicht

- Hervorragende Kühlung
- Geringes Gewicht
- Sehr hoch
- Lüfter etwas zu laut

- Sehr leise
- Gute Kühlleistung
- Hoch
- Schwer

- Gute Kühlleistung
- Unter Last leise
- Zusätzlicher Lüfter enthalten
- Groß und schwer

- Kaum Platzbedarf am Sockel
- Ordentliche Kühlleistung
- Vergleichsweise preiswert
- Nicht optimal für AM4

- Kühlt gut
- Kompakte Größe
- Relativ leicht
- Günstig
- Hohe Lautstärke
- Kurzes Kabel

- Kühlt gut
- Kompakte Größe
- Leise im Normalbetrieb
- Laut unter Last
- Hohes Gewicht
- Teuer

- Lichteffekt direkt steuerbar
- Relativ leicht
- Kompakt gebaut
- Lüfter etwas laut
- Aufwendige Montage

- Lichteffekte
- Kaum Platzbedarf am Sockel
- Leicht einzubauen
- Kühlleistung nur durchschnittlich
- Stets hörbar

- Kompakte Größe
- Relativ leicht
- Etwas zu hoch
- Kurzes Kabel
- Hörbarer Lüfter

- Günstig
- Kompakte Größe
- Relativ leicht
- Hörbar unter Last
- Nur für AMD

- Keine Geräuschentwicklung
- Einfacher Einbau
- Kühlleistung unterdurchschnittlich
- Hohes Gewicht

- Sehr preiswert
- Flach und leicht
- Einfach Montage
- Hörbar unter Last
- Begrenzte Kühlleistung
- Nur für Sockel LGA 1700
Weg mit der Wärme: CPU-Kühler im Test
Kein moderner Prozessor lässt sich ohne zusätzliches Kühlelement betreiben. Sobald die Rechenleistung benötigt wird, verursacht der Strom im Inneren einen elektrischen Widerstand, und dieser Widerstand erwärmt die CPU. Je leistungsstärker diese ist, desto höher fällt auch die Erwärmung aus.
Entsprechend genügt bei kleinen, mobilen Prozessoren teils schon die einfache Ableitung mithilfe eines Kupferelements. In einem Gaming-PC, einer Workstation oder einem Server hingegen sind Lösungen gefragt, die Wärme effektiv ableiten können. Nur auf diese Weise gelingt die volle Ausnutzung der Rechenleistung, weil der Prozessor sonst gezwungen ist, seine Leistung zu drosseln oder sogar eine Abschaltung provoziert.
Überhitzt eine CPU, schaltet sie sich notfalls ab, geht aber nicht kaputt
Wie sinnvoll ist ein neuer CPU-Kühler?
Typischerweise wird ein neuer Prozessor mit einem passenden CPU-Kühler ausgeliefert (»boxed CPU«), der bei einem genauen Blick in die Anleitung für den Erhalt der Garantie sogar zwingend verwendet werden muss. Und er erfüllt seinen Zweck: Die CPU wird damit stets auf einem akzeptablen Temperaturniveau gehalten.
Unser Test zeigt aber auch, dass selbst kleinere Tower-Kühler nur halb so laut sind und problemlos 10 bis 20 °C kälter bleiben. Somit ergeben sich auch geringere Temperaturschwankungen, welche auf lange Sicht am ehesten die Lebensdauer des Prozessors verkürzen. Wohlgemerkt konnten alle Prozessorlüfter in unserem Test den Standard-Kühler übertreffen.
Genau aus diesem Grund lohnt es sich nur in einfachen Office-Systemen, die zudem eher selten genutzt werden, den vom Chiphersteller mitgelieferten Kühler zu verwenden. Wer ein neues System aufsetzt oder schlicht noch das einfache Standard-Modell nutzt, profitiert eigentlich immer von einem besseren CPU-Kühler.
Dabei spielen zwei Punkte eine entscheidende Rolle: Lautstärke und Kühlleistung. In einem PC für das Wohnzimmer oder Büro wird vor allem ein minimales Lüftergeräusch entscheidend sein. In einem Gaming-PC und anderen starken Systemen ist es vor allem die Kühlleistung, die nicht nur bei übertakteten Prozessoren im Vordergrund steht.
Luftkühlung, Wasserkühlung oder komplett passiv: Eindeutig zweideutig
Es bleibt die Frage, welches Kühlerprinzip am besten arbeitet. Hier zeigt unser Test der CPU-Kühler, dass Wasserkühlung und klassische Kühlkörper mit Lüfter sowohl bei der Temperaturentwicklung als auch dem Betriebsgeräusch auf Augenhöhe sind. Allerdings liegt der Preis für Wasserkühlung tendenziell höher, weil hier Lichteffekte und natürlich auch eine Wasserpumpe verbaut sind.
Hinzu kommt, dass eine Materialermüdung bei der Wasserkühlung (auch AiO-Kühlung genannt) zu schweren Schäden bis hin zur völligen Zerstörung des PC-Systems führen kann. Eine sorgsame Montage ohne Überdehnung der Wasserleitungen sollte dies aber speziell bei namhaften Herstellern äußerst unwahrscheinlich machen, wenn nicht gar ausschließen, zumal die komplett geschlossenen Kühlsysteme, an deren Wasserkreislauf nie Hand angelegt werden muss, als extrem zuverlässig gelten. Von No-Name-Wasserkühlungen ist jedoch dringend abzuraten.
Auffallend schwach schneiden dagegen passive Lösungen ab. Neben dem tatsächlich passiv angebotenen Noctua NH-P1 aus unserem Test können zumindest theoretisch alle großen Kühlkörper auch ohne Lüfter genutzt werden.
Jedoch muss zumindest unter Last eine deutliche Erhitzung in Kauf genommen werden. Gleichzeitig sind die Unterschiede bei der Lautstärke derart gering, dass von unserer Seite stets zu einem CPU-Kühler mit aktiver Lüftung geraten wird. Eine solche ist bei niedriger Drehzahl im Inneren des PC-Gehäuses nicht wahrnehmbar, senkt die Maximaltemperatur aber trotzdem um 10 °C oder mehr.
Einfluss der Farbe des CPU-Kühlers
Sogenannte »Schwarzkörper« geben ihre Wärme besonders effektiv an die Umgebung ab. Das hängt allerdings nicht von der sichtbaren Farbe des Kühlkörpers und der Lüfter ab. Ein solcher Körper ist im infraroten Bereich, den das menschliche Auge nicht wahrnimmt, schwarz. Das heißt, er schluckt sämtliche Frequenzen des infraroten Lichts, welches für die Wärmestrahlung verantwortlich ist.
Das gilt für die allermeisten metallischen Oberflächen, behandelt wie unbehandelt. Schließlich strahlen auch weiß lackierte Heizkörper sehr gut Wärme ab. Ob der CPU-Kühler also schwarz, weiß oder neonpink ist, spielt für seine Kühlleistung keine Rolle. Am ehesten ist noch davon auszugehen, dass eine unlackierte Oberfläche etwas besser abschneidet als eine lackierte.
Auch ist die Wärmestrahlung neben der Wärmeleitung im Kühlkörper und des Wärmetransports der erwärmten Luft oder Wassers nur ein Teilaspekt, der die Kühlleistung der Prozessorkühler beeinflusst.
Einbau des CPU-Kühlers
Besondere Schwierigkeiten beim Einbau konnten wir nicht feststellen. Sämtliches Material war sinnvoll sortiert und zumeist beschriftet. Wurden zusätzlich besonders lange oder filigrane Werkzeuge benötigt, lagen sie bei. Ansonsten genügte ein zusätzlicher Kreuzschraubenzieher.
Der Sockel muss passen
Die Frage nach LGA 1151, 115x, 1200, 1700 oder AM3+, AM4 und AM5 sowie 2011-3 oder sTRX4 stellt sich fast nie. Die bekannten Hersteller von CPU-Kühlern liefern das benötigte Material für die meisten CPU-Sockel direkt mit.
Hierbei hilft natürlich der Umstand, dass sich die Abmessungen von LGA 1155 über 1150 und 1151 bis 1200 nicht geändert haben. AMD setzt außerdem bereits seit 2017 auf den immer gleichen Sockel AM4. Zudem listen die Hersteller alle unterstützten Sockel in der Beschreibung und bei den technischen Daten auf. Die Sockel LGA 115x, 1200 und AM4 werden von beinah allen von uns getesteten Modellen an CPU-Kühlern unterstützt.
Eine Ausnahme bildet Arctic mit dem Alpine und dem Freezer. Beide Kühler-Modelle gibt es jeweils in einer Version für AMD oder Intel. Beim Alpine finden sich sogar für die Sockel LGA 1200 und LGA 1700 unterschiedliche Varianten, weil sie unmittelbar auf das Mainboard geklickt werden und auf weiteres Einbaumaterial verzichten.
Weiterhin lässt sich festhalten, dass fast alle Hersteller für Intels neuen CPU-Sockel LGA 1700, der etwas gewachsen ist, entweder bereits Material beilegen oder dieses kostenlos zur Verfügung stellen. Um dies nutzen zu können, muss aber üblicherweise eine Rechnung jeweils für den betreffenden CPU-Kühler und das neue Mainboard vorgelegt werden. Das haben alle von uns getesteten Hersteller bestätigt, die ihre Kühler für AMD und Intel gleichermaßen vorbereitet haben.

Anleitungen gefallen
Positiv hervorzuheben zu sind die Einbauanleitungen. Die waren bei allen Modellen ausführlich und gut erklärt. Wichtig ist hier, sich sofort nach der Seite mit dem korrekten Sockel zu orientieren. Die zugehörigen Teile waren abgesehen vom Noctua NH-U12S Redux zudem übersichtlich beschriftet.
Arctic geht allerdings einen anderen Weg. Hier wird keine Anleitung beigelegt, sondern per QR-Code auf die passende Website geleitet. Der Grundgedanke leuchtet ein, weil fast immer ein Smartphone zur Hand ist und sich Bilder sowie kleine Animation online tatsächlich besser präsentieren lassen. Leider führte nicht ein einziger der QR-Codes auf die korrekte Seite. Zu finden war sie am Ende glücklicherweise trotzdem.
Wärmeleitpaste dosiert nutzen
Für eine optimale Übertragung der Wärme zwischen dem Prozessor und dem Fuß des Kühlkörpers sollte über die gesamte Fläche direkter Kontakt zwischen beiden Teilen bestehen. Weil es aber stets leichte Unebenheiten geben wird, wird Wärmeleitpaste eingesetzt, um diese winzigen, nur Bruchteile von Millimetern großen Lücken zu schließen.
Entsprechend dosiert sollte die Wärmeleitpaste eingesetzt werden. Neben den Kühlerherstellern nennt zum Beispiel auch Intel als Vergleichsgröße ein Reiskorn. Dieser winzige Klecks sollte exakt mittig aufgetragen werden. Durch das Aufsetzen des Kühlkörpers verteilt er sich gleichmäßig und möglichst dünn zwischen beiden Metallflächen.
Der Grund für das sparsame Vorgehen ist die Wärmeleitfähigkeit der Materialien. Während Luft hierbei extrem schlecht abschneidet, schafft die Paste es, auf gleicher Fläche durchschnittlich das 200-fache an Wärme zu übertragen. Das zumeist verwendete Material Aluminium übertrifft jedoch typische Wärmeleitpaste noch einmal mindestens um den Faktor 20.
Im Idealfall wäre also der Kontakt Metall auf Metall am besten. Weil das nie ganz ohne Lufteinschluss gelingt, wird die Paste bestehend aus Silikon und Metallpulver möglichst sparsam aufgetragen. Befindet sich die Substanz bereits auf der Kontaktfläche des CPU-Kühlers, entfällt der Schritt natürlich.
Zu viel Wärmeleitpaste kann die Leistung des Kühlers minimal abschwächen
Für eine gerade Positionierung und damit optimalen Kontakt sowie Verteilung der Pasten sollte die Schrauben immer abwechselnd beziehungsweise über Kreuz angezogen werden. Nach spätestens zwei Umdrehungen wird zur nächsten Schraube gewechselt. Kurz vor Schluss wird nach jeder halben Umdrehung gewechselt, bis der Kühlkörper fest aufsitzt.
Der Anpressdruck
Während der Einbau durchweg sehr einfach gestaltet ist und allenfalls bei großen Wasserkühlungen mit zusätzlichen Kabeln und Steuerelementen etwas komplizierter ausfällt, finden sich gelegentlich Warnungen, dass der Anpressdruck der Kühler teils so hoch ist, sodass es zu Beschädigungen kommen kann. Das lässt sich in einem entsprechende Artikel bei PCGH nachlesen. Das gilt wohl für die Intel-Sockel LGA 1151 und 1200.
Allerdings ist der Bericht auf den 4. Januar 2016 datiert. Auch gibt PCGH an, dass die korrekte Messung sich sehr schwierig gestaltet und lediglich die Einteilung »zu hoch« grob vorgenommen werden kann. Ein Blick in die derzeitige Tabelle der CPU-Kühler auf der Seite zeigt, dass etwa ein Noctua NH-D15 oder ThermalrightLe Grand Macho die gezogene Grenze von 400 Newton nicht überschreiten.
Intel selbst nennt zwar 222 Newton, erlaubt aber Spitzenwerte von 712 Newton. Die krummen Werte wirken sehr exakt, aber nur im SI-System unserer gewohnten Einheiten. Ausdrückt in pound-force (die US-amerikanische Einheit) liegen die Grenzen bei 50 beziehungsweise 160 pound-force und sind mehr grobe Orientierung als präzise Grenze.
Interessant sind die Stellungnahmen der Hersteller dazu, die beim Transport in jedem Fall zu einer Demontage der Kühlkörper raten. Sonst aber nennen sie eigene Testreihen als Referenz, die die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auch des Prozessors belegen sollen.
Weiterhin konnten wir im Test feststellen, dass fast durchweg Federn oder vergleichbare Mechanismen angebracht sind, die den maximalen Druck auf den Prozessor begrenzen. Auch die Schrauben lassen sich nur bis zu einem bestimmten Punkt anziehen, können also nicht zu fest angezogen werden.
Vor einem Versand sollte stets den Kühler entfernt werden
Dennoch bleibt die Frage, ob ein hoher Druck auf den Sockel und damit die CPU überhaupt eine Auswirkung auf die Kühlleistung der Prozessorlüfters hat. Also haben wir den Be Quiet Pure Rock 2 lediglich mit Wärmeleitpaste auf dem Sockel unseres Testsystem aufgestellt und nicht festgeschraubt.
Das Vorgehen sollte keinesfalls nachgeahmt werden, aber eine wesentlich stärkere Erwärmung des Prozessors ließ sich dabei nicht ausmachen. Der Unterschied von knapp 2 °C ist in jedem Fall unbedenklich. Das kraftvolle Verschrauben dient somit in erster Linie bei der senkrechten Montage der sicheren Fixierung des teils sehr schweren Kühlkörpers.
Ein Zusammenhang zwischen Kühlleistung und Anpressdruck ist in diesem Sinne nicht festzustellen. Die überschüssige Wärme wird stets den Weg des geringsten Widerstands gehen und führt auch bei einem locker aufsitzenden Kühler über diese Kontaktfläche mit ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit.
Sollte also Unsicherheit bezüglich eines zu hohen Anpressdrucks herrschen, empfiehlt es sich, die Schrauben eine halbe bis ganze Umdrehung zu lockern. Der CPU-Kühler wird weiterhin fest an Ort und Stelle verbleiben, aber der Druck sollte auf diese Weise stets niedrig genug bleiben.

Einstellmöglichkeiten des CPU-Kühlers
Nach dem Einbau kann das Verhalten des Lüfters im BIOS zusätzlich angepasst werden. Die typischerweise verwendete Kurve hält den Lüfter bei geringer Last leise, bei hoher Last wird dagegen die maximale Drehzahl für optimale Kühlung eingestellt.
Für ein besonders leises, aber etwas wärmeres System kann beispielsweise die Leistung der Lüfter generell auf 50 Prozent gesetzt werden. Für einen nahezu lautlosen PC empfiehlt sich sogar, die Leistung auf etwa 20 Prozent zu drosseln. Mit einem große Kühlkörper genügt das, um auch hohen Leistungen abzurufen. Für Office- und Multimedia-Anwendungen kann sich das lohnen. In einem Gaming-PC wäre es aber nicht angebracht.

Darauf sollte noch geachtet werden
Gar keine Probleme sind uns im Test beim Platz auf dem Sockel aufgefallen. Stets konnten alle Arbeitsspeichers-Slots belegt werden. Auch die Kühlkörper über den Kondensatoren des Prozessors waren nie im Weg. Lediglich beim Thermalright Le Grand Macho RT und dem Be Quiet Dark Rock 4 Pro musste jeweils die Orientierung so gewählt werden, dass der Lüfter zum Arbeitsspeicher zeigt und der Lüfter musste bei beiden Modellen angehoben werden.
Das Hauptproblem bei großen CPU-Kühler ist die Gesamthöhe. Bei PC-Gehäusen wird dieser Wert typischerweise in den technischen Daten angegeben. Normalerweise liegt er bei mindestens 160 Millimetern. Diesen Wert konnte keines der größeren Modelle einhalten, weshalb geräumige PC-Gehäuse typischerweise 180 bis 190 Millimeter angeben. Oftmals sind die Werte noch höher. Dadurch wird aber PC-System deutlich voluminöser.
Bei Wasserkühlung hingegen stellt vor allem der Platz für den Wärmetauscher ein Problem dar. Gut ausgestattete PC-Gehäuse bieten meist 240 Millimeter Platz. In einem sogenannten Big Tower werden, wie von der Wasserkühlung Corsair iCUE H150i verlangt, häufig auch 360 Millimeter Platz für den Wärmetauscher geboten.
Testsieger: Noctua NH-D15
Der große und schwere Noctua NH-D15 überzeugt bei nahezu jedem Aspekt. Er sorgt für einen selbst unter Last kühlen Prozessor und ist auch dann nur dezent hörbar. Im Normalbetrieb hält sich das Betriebsgeräusch der beiden Lüfter fast komplett zurück. Dazu ragt der Kühlkörper weit genug über das Mainboard hinaus. So gerät er nicht in Konflikt mit Arbeitsspeicher oder Mainboard-Kühlung.

Zum Testsieg waren weder der absolut niedrigste Temperaturwert noch der leiseste Lüfter im Stresstest nötig. Stattdessen leistet sich der Noctua NH-D15 keine Schwachpunkte. Er zählt zur Gruppe der besten von uns getesteten CPU-Kühler bezüglich der Prozessortemperatur. Außerdem wird er ohne Last bezüglich der Lautstärke nur vom passiven Kühler unterboten.
Dazu gefällt der allgemeine Aufbau. Unter den Lamellen ist viel Platz. Weil die beiden Lüfter sich gut in ihrer Höhe einstellen lassen, ist eine Anpassung an ganz unterschiedliche Gehäuse problemlos möglich.
Gleichzeitig ist es der schwerste Luftkühler in unserem Test, was natürlich auch die Wärmeableitung unterstützt. So muss aber besonders bei dem typischerweise senkrechten Einbau auf einen feste und exakte Montage geachtet werden. Mit mindestens 160 Millimetern Höhe, je nach Lüfterposition auch mehr, ist vor allem in schlanken PC-Gehäusen kein Platz für den Kühler.
Stimmiger Gesamteindruck
Schon beim Einbau fällt auf, dass Noctua alle Details bedacht hat. Die Anzahl der Teile ist begrenzt und alles liegt nach den jeweiligen Sockeln sortiert bereit – inklusive Material für Intels aktuellen Sockel LGA 1700. Die Anleitung wirkt gut strukturiert. Insgesamt sind lediglich sechs Schrauben zu verbauen (auf AM4). Am Ende sitzt der Kühlkörper, gehalten durch zwei Federn, absolut fest und sicher.
Die beiden mit 140 Millimetern vergleichsweise großen Lüfter sorgen dafür, dass die Luft alle Finnen durchströmen kann, weil sie je nach Position oben und unten über den Kühlkörper hinausragen. Zudem gelingt Positionierung je nach Mainboard und Platz rund um den Sockel sehr einfach.
Ein beiliegender Adapter für die Stromversorgung erlaubt die Reduzierung der maximalen Drehzahl. Auf diese Weise kann ein einzelner Stromanschluss auf dem Mainboard genutzt werden und im BIOS muss nicht von Hand eine verringerte Drehzahl gewählt werden. Allerdings erscheint dies aufgrund der ohnehin kaum hörbaren Lüfter selbst unter Last gar nicht notwendig zu sein.
Die Größe ist Fluch und Segen
Große Lüfter und der raumgreifende Kühlkörper sorgen trotz des geringen Betriebsgeräuschs für eine der besten Kühlleistungen in unserem Testfeld. Dazu bleiben bemerkenswerte 48 Millimeter Platz zwischen Mainboard und CPU-Kühler, sodass auch hohe RAM-Riegel nie im Weg sind.
Das sorgt jedoch dafür, dass der NH-D15 im Gehäuse enorm viel Platz beansprucht. Müssen die Lüfter, insbesondere das äußere Modell, weit nach oben gesetzt werden, ergibt sich eine Gesamthöhe von knapp 190 Millimetern. Viele Standardgehäuse könnten hierfür zu klein sein. Für die minimale Höhe von 160 Millimeter sollte der Platz hingegen zumeist ausreichen.
Auch das Gewicht darf nicht unbeachtet bleiben. Stolze 1.320 Gramm sind für jedes Mainboard eine Herausforderung. Hier empfiehlt es sich, zu einem höherwertigen Motherboard zu greifen, welches üblicherweise auch eine erhöhte Stabilität aufweist. Die stabile Backplate sollte aber in der Regel für die sichere Montage mehr als ausreichend sein.
Noctua NH-D15 im Testspiegel
Ein Blick zu anderen Tests des Noctua NH-D15 liefert ein ähnliches Bild. Die komplett schwarze Version chromax.black hat Hardwareluxx getestet und schreibt:
»Der altehrwürdige Dual-Tower-Kühler zeigt sich nach wie vor als sehr leistungsstarker Luftkühler, der sich auch vor vielen AiO-Kühlungen nicht zu verstecken braucht. Und ein flüsterleiser Betrieb ist mit den eingesetzten Premium-Lüftern ohnehin problemlos möglich.«
Direkt nach der Markteinführung, die schon 2014 war, hat PCGH einen ersten Test durchgeführt und kam zum Fazit:
»Alles in allem ist der Noctua NH-D15 ein höchst gelungener Prozessorkühler für Spieler und Übertakter mit gehobenen Ansprüchen.«
Alternativen
Auch andere CPU-Kühler konnten uns überzeugen. Auch wenn sie an den Gesamteindruck unseres Testsieger nicht ganz heranreichen, bieten sie andere Vorzüge.
Leise und Leicht: Be Quiet Pure Rock 2
Etwa 20 Prozent stärker fällt die Erwärmung beim Test mit dem Be Quiet Pure Rock 2 im Vergleich zum Testsieger aus. Weil dieser aber nicht einmal halb so schwer und deutlich günstiger ist, bietet er trotzdem einen sehr guten Gegenwert fürs Geld.

Speziell das Lüftergeräusch zeigt sich auffällig im Testfeld – wobei hier eher vom Gegenteil die Rede sein sollte. In unserem ansonsten komplett passiv gekühlten Aufbau war der Lüfter nur minimal zu hören. Im Gehäuse verpackt wäre der Pure Rock 2 somit annähernd stumm.
7 °C höher fällt die Temperatur der CPU gegenüber dem großen CPU-Kühler von Noctua aus. Das darf jedoch nicht verwundern. Der Kühler von Be Quiet wiegt insgesamt nur 600 Gramm und es wird nur ein einzelner Lüfter mit kleinerem Durchmesser eingesetzt. Im Testfeld zählt er damit in den leichtesten und kompaktesten Vertretern.
So betrachtet, präsentiert sich die Kühlleistung insgesamt sehr gelungen. Gleichzeitig müssen kaum weitere Gedanken verschwendet werden, ob der Kühler in das Gehäuse passt. Seine maximale Höhe liegt bei 156 Millimetern, was selbst bei einem schlanken Tower nicht zu Problemen führen sollte. Auch sonst dürften zu keinem Zeitpunkt Konflikte mit anderen Computerbauteilen auftreten. Nur das etwas zu kurze Stromkabel des Lüfters hat uns nicht gefallen.
Wer mit einer nur soliden Kühlleistung zufrieden ist, die vor allem in einem unübertakteten System genügt, und das Hauptaugenmerk auf die geringe Lautstärke legt, trifft mit dem Pure Rock 2 die richtige Wahl. Dass er dabei nur ein Drittel des Noctua NH-D15 kostet, ist noch einmal ein gewaltiger Pluspunkt.
Kühl und bunt: Cooler Master MasterLiquid PL240 Flux
Die Wasserkühlung Cooler Master MasterLiquid PL240 Flux zeigt die hohe Kühlleistung, die durch den speziellen Aufbau erreicht werden kann. Knapp 10 Prozent geringer als beim Testsieger fällt die Erwärmung des Prozessors im Test aus.

Nicht ganz optimal dagegen ist die Lautstärke. Hier liegt der Wert zwar nur minimal über dem Noctua NH-D15, aber beispielsweise deutlich oberhalb der Modelle von Be Quiet. Zudem wird der Wärmetauscher am Gehäuse angebracht, sodass die Lüfter besser zu hören sind als bei einem Geräusch, das vom Sockel her kommt.
Ansonsten sind die Vorzüge der Wasserkühlung ganz klar zu erkennen. Die Montage er relativ kleinen Pumpe gelingt ohne Probleme. Platzprobleme treten zu keiner Zeit rund um den Sockel auf. Nur die Schläuche könnten beim Einbau ein paar Schwierigkeiten bereiten. Die Konkurrenz von Corsair und NZXT hat vier beziehungsweise sechs Zentimeter längere Leitungen verbaut. Auch muss für den Wärmetauscher ein geeigneter Platz im Gehäuse vorhanden sein.
Positiv fällt natürlich die Beleuchtung auf, die bei Wasserkühlungen fast zum Standard gehört. Deren Inbetriebnahme präsentiert sich ebenfalls sehr einfach. Ein Controller liegt bei und zur Einbindung in ein größeres LED-System wird die Steuerung über einen internen USB-Anschluss geleitet.
Dürfen die Lüfter im Hintergrund zu hören sein und steht die Kühlleistung an oberster Stelle, passt die MasterLiquid PL240 hervorragend. Als Belohnung für den etwas aufwendigeren Einbau gibt es noch dazu buntes Licht. Allerdings muss dafür mehr ausgegeben werden als für den ebenfalls nicht billigen Testsieger.
Flach gebaut: Noctua NH-C14S
Die Bauform macht ganz klar den Unterschied, denn für den Preis des Noctua NH-C14S gäbe es leisere und kühlere Konkurrenten. Einen so flach und schlank gebauten CPU-Kühler dürfte dagegen mit diesen Leistungswerten nur schwer noch einmal zu finden sein.

116 Millimeter haben wir in der Höhe gemessen. Noctua nennt sogar noch einen Millimeter weniger. Gleichzeitig bleiben 41 Millimeter Platz über dem Sockel. Für ein schlankes Gehäuse, das gar keinen Platz für einen mächtigen Tower-Lüfter oder eine Wasserkühlung bietet, stellt der NH-C14S eine leistungsstarke Alternative dar.
Er kann bei der Abkühlung des Prozessors nicht mit den großen CPU-Kühlern mithalten. Auch die Lautstärke in unserem Stresstest fiel leicht überdurchschnittlich aus. Wegen der nicht ganz optimalen Luftströmung durch den nach oben gerichteten Lüfter und des kleineren Kühlkörpers verwundert das etwas schlechtere Abschneiden jedoch nicht.
Wo der Platz nicht für einen Tower-Kühler ausreicht, kühlt der ungewöhnlich flache Noctua mindestens zufriedenstellend. Dabei übertrifft er sogar den kleinen Be Quiet Pure Rock 2, kostet aber auch mehr als das Doppelte. Ein sehr flacher Gaming-PC scheint damit in jedem Fall problemlos realisierbar zu sein.
Außerdem getestet
Be Quiet Dark Rock 4 Pro
Etwas höher und minimal wärmer als unser Testsieger, kann der Be Quiet Dark Rock 4 Pro ansonsten voll und ganz überzeugen. Sogar ein kleinerer Lüfter für mehr Platz beim Arbeitsspeicher liegt bei. Nur das Stromkabel hätte etwas länger sein dürfen.
Noctua NH-P1
Der einzige passive CPU-Kühler Noctua NH-P1 überzeugt nur bei der nicht existenten Lärmentwicklung. Darüber hinaus demonstriert er, warum passive Kühler eine Ausnahme sind. Viele Modelle im Testfeld waren kaum lauter, dafür deutlich preiswerter und vor allem deutlich effektiver beim Kühlen.
Noctua NH-U12S Redux
Sehr klein und relativ leicht ist der Noctua NU-U12S Redux. Lautstärke und Kühlleistung sind im Testfeld aber nur durchschnittlich. Hinzu kommt, dass etwa der Be Quiet Pure Rock 2 bei ähnlichen Abmessungen leichter und auch niedriger ist. Auch hier fällt die Länge des Stromkabels negativ auf.
Noctua NH-U12A
Zwei besonders leistungsfähige Lüfter am Noctua NH-U12A sorgen für den Bestwert bei der Kühlleistung unter den kleineren Modellen der CPU-Kühler. Der hohe Preis und etwas zu laute Lüfter auf maximaler Drehzahl verhindern eine bessere Platzierung.
Thermalright Macho Maxx
Der kühlste Luftkühler im Test ist der Thermalright Macho Maxx. Weil er etwas zu laut ist und noch größer als unser Testsieger, hat es für den Platz an der Sonne nicht gereicht.
Thermalright Le Grand Macho RT
Trotz der großen Abmessungen wurde der Thermalright Le Grand Macho RT im Stresstest etwas zu warm für das Podium. Nichtsdestotrotz überzeugt er bei der Kühlleistung und noch mehr beim Lüfter-Design. Diese sind kaum hörbar, selbst bei voller Geschwindigkeit. Leider wird es mit ihm sehr beengt auf dem Sockel.
Arctic Freezer 34 eSports Duo
Einen starken Auftritt beim Kühlen legt der Arctic Freezer 34 eSports Duo hin. Wenn die Lautstärke eine untergeordnete Rolle spielt, ist er eine Empfehlung wert. Ansonsten ist er unter Last aber viel zu laut und das Stromkabel ist jederzeit viel zu kurz. Neben vielen anderen Farbvarianten ist der Arctic Freezer 34 eSports Duo auch komplett in Schwarz verfügbar.
Arctic Freezer A35
Nur für AMD eignet sich der Arctic Freezer A35. Die Variante für Intel nennt sich ganz konsequent Arctic Freezer I35. Für die Größe und den Preis gehen Lautstärke und Kühlleistung in Ordnung, aber auch hier wurde an der Länge des Stromkabels gespart.
Arctic Alpine 17
Der kleinste CPU-Kühler im Test, der Arctic Alpine 17, schneidet ganz ordentlich bei der Lautstärke ab. Die Kühlleistung fällt natürlich negativ auf, ist aber besser als beim passiven Noctua NH-P1. Der Standard-AMD-Lüfter wird noch deutlicher übertroffen. Ist nicht viel Platz im Gehäuse, das Portmonee fast leer oder der Standard-Lüfter einfach defekt, darf zugegriffen werden. Der passt aber nur auch Intels Sockel LGA 1700. Für AMD AM4 wird der Arctic Alpine 23 benötigt. Für Intels LGA 1200 muss ein Arctic Alpine 12 gekauft werden.
NZXT Kraken X53
Überraschend unkompliziert ließ sich die Wasserkühlung NZXT Kraken X53 einbauen. Hinzu kommt die gelungene LED-Beleuchtung. Leider waren die Kühlleistung im Test nur mittelmäßig und die Geräuschentwicklung für unseren Geschmack zu hoch.
Corsair H100x
Eine gute Wasserkühlung für Einsteiger ist die Corsair H100x. Mit einem dezenten Lichteffekt und dem akzeptablen Preis stellt sie sicherlich eine gute Wahl dar. Lautstärke und Kühlleistung sortieren sich aber nur im Mittelfeld ein. Ähnlich teure Tower-Kühler können das besser.
Corsair iCUE H150i Elite Capellix
Mit einem eigenen Steuermodul übernimmt die Corsair iCUE H150i Elite Capellix die Lüftersteuerung gleich selbst. So bleibt sie selbst im Stresstest angenehm leise, kann dafür aber bei der Kühlleistung nicht komplett überzeugen. So ist sie in unseren Augen etwas zu teuer und groß, auch wenn die Technik den Preis wohl rechtfertigt.
Cooler Master Hyper 212 RGB
Ein nettes Extra des Cooler Master Hyper 212 RGB ist die kleine Kabelfernbedienung. Mit dieser lässt sich der Lichteffekt direkt steuern, ohne den Umweg über USB-Schnittstelle und Software gehen zu müssen. Das Lüftergeräusch ist aber etwas zu hoch, während die Kühlleistung sich mindestens solide präsentiert.
Cooler Master MasterAir MA624 Stealth
Die starke Kühlleistung des Cooler Master MasterAir MA624 Stealth ist nicht weit weg vom Testsieger. Auch das Lüftergeräusch kann überzeugen, sodass die Niederlage äußerst knapp ausfällt. Störend empfanden wir eigentlich nur die nicht ganz stabil wirkende Konstruktion der Halterung. Und der CPU-Kühler ist größer als alle anderen getesteten Modelle.
So haben wir getestet
Für immer gleiche Bedingungen wurden alle CPU-Kühler auf den identischen Prozessor mit stets gleichen Einstellungen aufgesetzt. Anschließend wurde der Lüfter im BIOS für einen ersten Lautstärketest auf Maximum gestellt.
Der AMD Ryzen 3-1200AF und das Mainboard MSI B450-A Pro Max nutzten außer dem CPU-Lüfter beziehungsweise Wasserpumpe und Wärmetauscher ausschließlich passiv gekühlte Bauteile, um die Lautstärkemessung nicht zu beeinflussen.
Die Temperatur ohne Last und schließlich die Spitzentemperatur bei voller Prozessorauslastung mittels Prime95 haben wir mit Hilfe der Software HWiNFO über die Sensoren ausgelesen. Der Stresstest wurde stets so lange ausgeführt, bis die Temperatur der CPU wieder zu sinken begann. Entscheidend für unsere Auswertung ist der maximal gemessene Wert, den abhängig von der vorherrschenden Raumtemperatur als Temperaturänderung erfasst haben.
Beim Einbau sind wird strikt nach Anleitung vorgegangen. So ließ sich die Qualität der Beschreibung und auch die Übersichtlichkeit des gelieferten Materials bewerten.
Weitere Messgeräte waren ein Voltcraft SL-200 für das Lüftergeräusch und ein Infrarot-Thermometer Ridgid micro IR-200, um auch die Kühlkörper selbst zu prüfen.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste CPU-Kühler?
Der beste CPU-Kühler für die meisten ist der Noctua NH-D15. Überzeugt hat er uns mit seiner optimalen Kühlung, seinem einfachen Einbau und seinem großen Abstand zum Sockel. Angenehm ist zudem, dass er fast immer leise arbeitet.
Welche CPU-Kühler sind gut?
In unserem Test konnten alle Kühler gegenüber dem mitgelieferten Modell sowohl bei Kühlleistung als auch Lautstärke punkten. Je größer Kühlkörper und Lüfter ausfallen, desto besser schneiden die CPU-Kühler insgesamt ab. Sinnvoll ist es, sich an die bekannten Hersteller wie Be Quiet, Noctua, Arctic usw. zu halten.
Sind Wasserkühlungen besser?
Die höchste Kühlleistung bieten tendenziell Wasserkühlungen, welche aber auch durchweg teurer sind als Luftkühler. Darüber hinaus ist der Vorsprung gegenüber einem großen Kühlkörper und entsprechend großen Lüftern recht gering. Deshalb entscheidet sich die Frage nach dem besseren Kühler eher beim Platzangebot. Der Wärmetauscher der Wasserkühlung benötigt Platz am Gehäuse. Der Luftkühler braucht ebendiesen direkt auf dem Mainboard.
Was ist die beste Wasserkühlung?
Unter den von uns getesteten Wasserkühlungen schnitt die Cooler Master Masterliquid PL240 Flux bei der Kühlleistung am besten ab. Am leistesten dagegen war die Corsair iCUE H150i Elite Capellix dank einer eigenen Lüftersteuerung.
Wie viel sollte eine CPU-Kühlung kosten?
Für eine signifikant bessere Leistung als beim vom den Prozessorherstellern beigelegten Kühler sollte mindestens 30 Euro eingeplant werden. Die besten CPU-Kühler mit Lüfter liegen bei etwa 100 Euro. Eine Wasserkühlung kann je nach Ausstattung mit LEDs und weiteren Steuereinheiten deutlich teurer sein, ist als einfache Variante mit 240-mm-Kühlung aber ebenfalls für etwa 100 Euro zu haben.