Unter Grillfreunden ist das Thema »Elektrogrill« eine Glaubensfrage. Aber vor allem in der Großstadt haben Elektrogrills viele Vorteile. Denn häufig ist es vom Vermieter nicht erlaubt, auf dem Balkon mit Kohle zu grillen, weil die zu viel Rauch erzeugen. Andere wiederum haben keine Lust, sich mit Holzkohle und Gaskartuschen zu beschäftigen und wünschen sich einfach ein schnelles und unkompliziertes Essen vom Grill.
Doch welcher Grill soll es sein? Ein Blick auf das Angebot zeigt ein enormes Preisgefälle und ganz unterschiedliche Bauformen. Wir haben 9 Elektrogrills mit Preisen zwischen 50 und knapp 600 Euro getestet. Testsieger wurde ein teureres Modell, aber wir haben auch günstigere Empfehlungen für Sie.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Weber Q 1400

Der Weber Q 1400 ist unser Testsieger, weil er sehr stabil steht, eine hohe Temperatur und eine durchdachte Bedienung bietet und uns beim Grillen ein leichtes Raucharoma ermöglichte. Wir haben den Q 1400 im Set mit dem dazu passenden Stand-Untergestell getestet, um den Grill in einer komfortablen Höhe verwenden zu können.
Severin PG 8137 SEVO GTS

Mit dem Severin PG 8137 SEVO GTS haben wir einen absoluten Profi-Grill im Test, der sich auf einer Seite der Grillfläche per »Boost« auf bis zu 500 Grad Celsius erhitzen lässt. Dazu kommt umgekehrt die Möglichkeit, sehr schonend bei niedriger Temperatur zu grillen, damit auch Pulled Pork über einige Stunden im Elektrogrill zart wird und dabei saftig bleibt. Der Preis ist mit rund 600 Euro aber auch nichts für Hobbygriller.
George Foreman 22460-56

Der George Foreman Grill 2in1 gehört zu den Rundgrills mit einer großen Grillplatte und ist für einen Preis unter hundert Euro auch für gelegentliche Hobbygriller eine gute Option. Er überzeugt mit einer sehr guten Aufbauanleitung, eine insgesamt recht gleichmäßigen Wärmeverteilung und einer leichten Reinigung. Das 2in1 im Produktnamen hat damit zu tun, dass sich der Elektrogrill auch in wenigen Sekunden vom Standfuß entfernen lässt, um ihn als Tischgrill einzusetzen.
Severin PG 8563

Der Severin PG 8563 ist unser Preistipp für Gelegenheitsgriller, die nach einem günstigen und dennoch guten Elektrogrill für den Balkon suchen. Dabei ist er klein genug, damit er auch auf schmale Balkone passt. Darüber hinaus hatte er im Testfeld unter den günstigen Grills den stabilsten Unterbau. Severin arbeitet hier mit einer Grillplatte, die sich im Nachhinein gut reinigen lässt.
Vergleichstabelle

- Sehr stabil
- Gussrost speichert die Wärme
- Hohe Grilltemperatur
- Leichtes Raucharoma möglich
- Gute Grillhöhe
- Recht hochpreisig
- Heizspirale nicht ganz so leicht zu reinigen

- Boost-Modus für rund 500°C
- Slow-Grillen möglich
- Grill wird außen nicht heiß
- Sehr stabiler Grillwagen
- Kernthermometer im Lieferumfang
- Die Räder sitzen etwas wackelig
- Für den Preis hätten wir ein besseres Handbuch erwartet
- Hochpreisig

- Große Grillfläche
- Ausgeglichene Wärmeverteilung
- Gute Aufbauanleitung
- Großer Griff an der Haube
- Guter Preis
- Keine Ablagefläche
- Keine Halterung für die Haube

- Kleine Stellfläche
- Spritzschutz
- Ablage
- Stabiler Stand
- Recht kurzes Stromkabel
- Aufbauanleitung könnte besser sein

- Thermometer an der Haube
- Ablage
- Großer Griff am Deckel
- Halterung für die Haube
- Gute Grillhöhe
- Kleinteilige Zeichnungen in der Aufbauanleitung

- Thermometer an der Haube
- Gute Aufbauanleitung
- Großer Griff am Deckel
- Halterung für die Haube
- Ablage
- Wärmeverteilung nicht ideal
- Wird nicht ganz so heiß wie andere Rundgrills

- Thermometer an der Haube
- Grillwagen mit Räder und Ablagetisch
- Großer Griff am Deckel
- Halterung für die Haube
- Gute Grillhöhe
- Kleinteilige Zeichnungen in der Aufbauanleitung

- Grillplatte und Rost im Lieferumfang
- Preiswert
- Ordentliche Grilltemperatur
- Ablage
- Niedrige Grillhöhe
- Reflektorwanne hat sich verzogen
- Kurzes Stromkabel
- Unterbau recht wackelig

- Braucht nicht viel Platz
- Sehr kleinteilige Aufbauanleitung
- Niedrige Grillhöhe
- Kurzes Stromkabel
- Griffe am Rost ungeschützt
- Unterbau recht wackelig
Elektrogrills: Grillrost, Grillplatte oder beides?
Es gibt verschiedene Bauformen Elektrogrills. Geräte mit einer Grillplatte funktionieren im Grunde wie ein Grillpfanne. Das Fleisch, der Fisch und das Gemüse liegen großflächig auf der Heizplatte auf und werden damit gleichmäßig erhitzt. Dabei bieten einige Grills die Wahl zwischen einer glatten Grillplatte und einer geriffelten. Solche Grills nennt man auch Flächengrills. Sie unterscheiden sich von Kontaktgrills lediglich dadurch, dass sie nur eine Grillfläche haben, während das Grillgut bei Kontaktgrills ähnlich wie bei einem Waffeleisen von beiden Seiten gebraten wird.
Die geriffelte Oberfläche sorgt das streifige Grillmuster oder Branding, das wir vom Grillrost kennen, während die glatte Oberfläche zum Beispiel zum Anbraten von Spiegeleiern genutzt werden kann. Einige Grills kombinieren beide Oberflächen auf der Grillplatte. Wenn Sie sich für einen solchen Elektrogrill interessieren, sollten Sie daher vorab genau überlegen, ob Sie die glatte Oberfläche überhaupt benötigen. Wenn Sie lieber alles mit Branding-Streifen grillen möchten, wäre die glatte Fläche in dem Fall verschenkter Platz. Dann greifen Sie am besten gleich zu einem Heizplattengrill mit durchgängiger Riffelung.
Geriffelt oder glatt?
Wünschen Sie sich dagegen ein Grillrost, wie Sie es vom Gas- und Holzkohlegrill gewohnt sind, dann gibt es auch da Unterschiede. Vorab der Hinweis: Elektrogrills mit Grillrost sind üblicherweise so aufgebaut, dass die Heizspirale frei liegt und der Rost mit etwas Abstand darüber aufgesetzt wird. Tropft Fett nach unten, kann das auf der Heizspirale zu einer Rauchentwicklung führen.
Das ist kein Nachteil, im Gegenteil: Denn dieser Rauch erzeugt ein leichtes Raucharoma auf das viele Grillmeister schwören – auch wenn es nicht ansatzweise mit dem eines Holzkohlegrills vergleichbar ist. Wenn Sie gerne Gemüse grillen, sollten Sie darauf achten, dass die Stangen des Grillrosts möglichst nah beieinandersitzen. Werden die Abstände größer, kann Ihnen zum Beispiel die Paprika oder die Zucchinischeibe schneller hindurchrutschen.


Standgrill oder Tischgrill?
Bei Elektrogrills für den Garten achten die Hersteller meistens darauf, dass sich der Grill vom Standfuß oder vom Grillwagen entfernen lässt, um ihn auch separat als Tischgrill einsetzen zu können. Damit sind Elektrogrills vielseitiger einsetzbar als Holzkohle und Gasgrills. Wenn Sie also grillen möchten, das Wetter draußen aber nicht mitspielt, dann können Sie den Elektrorill als Tischgrill auch einfach im Wohnzimmer aufstellen. Bei gutem Wetter macht er als Standgrill im Garten eine gute Figur.
Schwankende Temperaturen
Elektrogrills bringen gegenüber Gas- und Holzkohlegrills einen Nachteil mit sich, der sich nicht vermeiden lässt: Damit die Heizspirale nicht überhitzt, wird sie nach der erreichten, gewählten Temperatur kurzzeitig abgeschaltet und heizt dann, nach einer kurzen Pause, wieder auf die gewünschte Temperatur hoch. Der Ablauf wiederholt sich immer wieder.
Geplanter Temperaturabfall
Der Nachteil daran: In der Abkühlphase verliert der Elektrogrill an Temperatur – und das teilweise ganz ordentlich. So zeigte unser Infrarot-Thermometer teilweise einen Temperaturabsturz um bis zu einhundert Grad Celsius. Wer nur Grillwürste und mal ein Nackensteak grillt, wird das verschmerzen können. Wer aber dauerhaft eine bestimmte Temperatur halten möchte, wird bei den meisten Elektrogrills Schwierigkeiten haben. Der Hersteller Weber nutzt zum Beispiel ein schweres Guss-Rost, das die Hitze gut speichert. Da ist der Temperaturabfall dann nicht ganz so schnell zu merken.
Kabellänge
Ein Punkt, der uns im Test sehr überrascht hat, ist die Länge des Stromkabels. Wirft man einen Blick in die Bedienungsanleitungen der Elektrogrills, so ist eigentlich in jedem Handbuch zu lesen, dass der Einsatz eines Verlängerungssteckers zu einem Leistungsverlust führen kann. Man sollte also eigentlich voraussetzen können, dass die Hersteller eine entsprechende Kabellänge bei ihren Elektrogrills einplanen, um Verlängerungsstecker möglichst zu vermeiden. Bei den meisten Grills im Testfeld geht die Kabellänge mit zwei Metern und mehr in Ordnung. Bei einigen sehr günstigen Grills darf man die Kabellänge aber durchaus als eine Frechheit bezeichnen. Mit 130 oder auch 150 Zentimetern kommt man in der Praxis nicht weit. Da lässt sich der Verlängerungsstecker kaum vermeiden.

Wir wollten es anfangs kaum glauben, dass sich der in den Bedienungsanleitungen beschriebene Leistungsverlust beim Einsatz eines Verlängerungssteckers in der Praxis bemerkbar macht. Es kann aber tatsächlich dazu kommen. Nachdem wir die Messungen zur maximalen Grilltemperatur vorsichtshalber ohne Verlängerungsstecker durchgeführt haben, wurden die Grills zum eigentlichen Grillen dann doch per Verlängerungsstecker auf die Wiese in den Garten gestellt. Dabei hat es uns gewundert, dass es trotz vorab gemessener Temperaturen von rund 300 Grad Celsius teilweise lange dauerte, um eine normale Grillwurst zuzubereiten. Eine zusätzliche Messung machte in dem Fall nicht viel Sinn, da der Leistungsverlust vom gewählten Verlängerungsstecker und der jeweiligen, dazwischen gesteckten Kabellänge abhängt.
Leistungsverlust mit Verlängerungsstecker
Aufgefallen ist es uns ganz besonders bei den beiden Profigrills von Weber und Severin. Schließt man den Weber-Grill zum Beispiel ohne Verlängerung direkt an den Hausstrom an, beginnen die Heizstangen bei maximaler Temperaturanstellung damit, stark zu glühen. Mit dem Verlängerungsstecker zeigte sich dagegen nur ein leichtes Glühen trotz des auf volle Leistung gestellten Temperaturreglers. Deshalb unser Tipp: Versuchen Sie den Grill, wenn möglich, direkt an den Hausstrom anzuschließen. Sollte das nicht gehen, empfehlen wir, einen möglichst nicht ganz so langen Verlängerungsstecker zu verwenden.
Rückenschonende Grillhöhe
Ein weiterer, durchaus wichtiger Aspekt ist die Höhe vom Boden bis zum Grillrost oder der Grillplatte. Bei einer Körpergröße über 1,80 Meter sollte die Grillplatte oder der Grillrost im Idealfall mindestens 80 Zentimeter über dem Boden liegen. Einige Grills im Testfeld sind sogar noch etwas höher. Warum? Weil man sich sonst immer ein bisschen nach unten bücken muss, um das Grillgut zu wenden, was auf Dauer für den Rücken nicht angenehm ist. Das Problem haben aber tendenziell nur großgewachsene Menschen. Da die Hersteller diese Höhe oft nicht angeben, haben wir den Wert bei jedem Elektrogrill mit dem Zollstock nachgemessen und in der Tabelle vermerkt.
Reinigung
Wie sich im Praxistest herausstellte, ist die Reinigung gar nicht so schwierig, im Gegenteil: Gegenüber Gas- oder Holzkohlegrills ist die leichte Reinigung von Elektrogrills ein weiterer Vorteil.
Einige Grills arbeiten mit einer Wanne bzw. einer Fettauffangschale, die mit Wasser gefüllt wird. Das Fett tropft in das Wasser und lässt sich dann hinterher mit dem Wasser in den Ausguss gießen.

Die Wannen lassen sich ganz gut mit einem Lappen, etwas Spülmittel und warmem Wasser reinigen. Je nach Hersteller ist auch in der Bedienungsanleitung angegeben, dass Sie die Wanne und den Grillrost für eine Reinigung ganz einfach mit in die Spülmaschine stellen können. Etwas schwieriger ist es mit der offenliegenden Heizspirale. Sie können es mit einem leicht feuchten Tuch versuchen, sollten die Heizspirale aber auf keinen Fall unter Wasser tauchen.
Testsieger: Weber Q 1400
Der Weber Q 1400 punktet gleich beim Aufbau mit einer ausführlichen und vor allem sehr übersichtlichen Anleitung mit vielen Bildern. Jedes Bauteil und jeder Handgriff sind problemlos nachvollziehbar. Dabei gefällt es uns, dass der Hersteller die Bilder für den Aufbau direkt neben den dazugehörigen Text setzt.
Bei vielen anderen Herstellern ist das nicht der Fall. Da stehen die Bilder vorne und man muss sich dann einige Seiten später den passenden Text dazu suchen. Bei Weber hat man dieses Problem nicht. So war es für uns überhaupt kein Problem, den Elektrogrill Q 1400 und den im Set dazugehörigen Q-Stand, also den Unterbau, in rund 35 Minuten alleine komplett aufzubauen. Zu zweit geht es noch schneller.

Der Unterbau ist sehr stabil und gibt dem Elektrogrill auch bei stärkerem Wind einen guten Halt. Auf der Vorderseite gibt es drei Haken, um zum Beispiel Zubehör aufzuhängen. Die schwarze Blende mit dem großen Weberaufdruck hat für uns eher dekorativen Charakter. Damit die ganze Konstruktion gut sitzt, wird der Q 1400 oben auf den Q-Stand aufgesetzt, vorne an zwei Stellen eingehakt und hinten mit zwei Sicherungen fixiert, die sich öffnen und schließen lassen.
Der Elektrogrill verfügt über zwei große Griffe an den Seiten. Ist der Grill mit dem Unterbau verbunden, können Sie beides zusammen über die zwei großen Griffe von A nach B tragen. Für den Transport würde wir aber empfehlen, vorher die zwei recht schweren, Guss-Grillroste aus dem Q 1400 zu nehmen. Dann lässt er sich einfacher tragen. In unserem Set lagen noch zwei Seitentische dabei, die sich an den großen, seitlichen Griffen des Q 1400 befestigen lassen. Beim Transport kann man sie einfach nach oben klappen.
Die Guss-Grillroste haben dicke Verstrebungen und speichern die Hitze sehr gut. Dass Weber den Grillrost in zwei Hälften teilt, hängt unter anderem damit zusammen, dass der Hersteller auch eine optionale, glatte Grillplatte anbietet, die bei Bedarf eingelegt werden kann.

Der Grill wird vor der Zubereitung des Grillguts bei geschlossenem Deckel circa 20 Minuten vorgeheizt. Für unsere Messung der maximalen Temperatur haben wir den Elektrogrill auf Maximum eingestellt. Nach 20 Minuten sieht man die offen liegenden Heizstäbe rot glühen. Wir haben eine maximale Temperatur von rund 400 Grad gemessen. Wie das Bild der Wärmekamera zeigt, scheint eine Seite der Heizspirale etwas mehr Wärme zu produzieren als die andere. Die Guss-Roste scheinen die Hitze gut zu speichern. Das merkt man unter anderem daran, dass die Roste nach dem Grillen länger benötigen, um abzukühlen, als andere Grillroste im Testfeld.


Da die Fleischsäfte beim Grillen direkt auf die offen liegende Heizspirale laufen, kommt es tatsächlich teilweise zu einer leichten Rauchentwicklung, die uns gut gefallen hat. Das Nackensteak und die Grillwürste sind super gelungen. Alles, was an Fett und Fleischsäften nach unten tropft, läuft durch eine Öffnung unten in der Mitte des Grills in eine Fettauffangschale, die anschließend ganz einfach seitlich herausgezogen und abgespült werden kann. Zur Reinigung der Roste empfiehlt Weber eine Stahlbürste. Wir hatten im Test keine Stahlbürste zur Hand und haben die Roste mit warmem Wasser und Spülmittel gereinigt. Das dauert leider länger. Deshalb würden wir ebenfalls zur Stahlbürste raten, wenn Sie sich für den Elektrogrill interessieren.
Weber Q 1400 im Testspiegel
Im Test der Redaktion von DasHaus wird der Weber Q 1400 in einem Testfeld aus sieben Elektrogrills ebenfalls zum Testsieger gekürt.
»Der Weber Q1400 ist das ideale Gerät für Grillfans, die den klassischen Grillspaß suchen und dabei Wert auf unkompliziertes Handling legen. […] Stecker rein und los! Das Grillergebnis muss sich ebenfalls nicht verstecken. Die Grillzeiten sind kurz, sodass deine Gäste nicht lange hungrig vor dem leeren Teller sitzen müssen. Mit seinen 2.200 Watt hat der Q1400 ordentlich Power. Mit einem Preis von knapp 350 Euro liegt der Weber Q1400 im oberen Preissegment der Modelle in unserem Testbericht. Allerdings bekommst du für das Geld einen qualitativ hochwertigen Elektrogrill, der Spaß macht.«
Die Stiftung Warentest hat den Weber Q 1400 im Test von April 2020 hingegen nur mit »gut« (2,4) benotet. Der Weber-Grill lieferte laut Stiftung Warentest eine »Gasgrill-ähnliche Hitze« und sogar die höchste Temperatur im Test. Zu den Kritikpunkten gehört, dass die Haube ebenfalls heiß wird und dass der Elektrogrill groß und schwer ausfällt. Der gesamte Test befindet sich hinter einer Paywall.
Zu den Kritikpunkten möchten wir ergänzen, dass bei geschlossenem Deckel, dieser bei nahezu allen Elektrogrills heiß wird. Eine Ausnahme ist hier der Profigrill Severin PG 8137 SEVO GTS. Die Attribute »groß und schwer« kann man einerseits als Nachteil sehen, in unseren Augen ist das aber durchaus positiv, da der Elektrogrill dadurch auch sehr stabil steht. Und wer sich für diesen Elektrogrill entscheidet, weiß vorher, dass es kein Leichtgewicht ist. Wer sich einen kompakteren und leichteren Elektrogrill wünscht, wird bei unseren Alternativen fündig.
Alternativen
Neben dem Weber Q 1400 haben wir drei weitere Elektrogrill-Alternativen für Gelegenheitsgriller bis hin zum Grill-Profi herausgesucht.
Wenn Geld egal ist: Severin PG 8137 SEVO GTS
Der Severin PG 8137 SEVO GTS ist ein sehr guter Profigrill mit vielen Top-Funktionen für begeisterte Grill-Fans. Er bietet zum Beispiel eine Boost-Funktion, die dafür sorgt, dass die rechte Hälfte der Grillfläche bis auf 500 Grad Celsius erhitzt werden kann. Wir haben sogar 550 Grad Celsius gemessen. Das ist perfekt zum scharfen Angrillen.
Um die hohe Temperatur zu ermöglichen, ist der Elektrogrill auf der rechten Seite mit gleich zwei direkt parallel verlaufenden Heizspiralen ausgestattet. Dazu ein Hinweis: Die Boost-Funktion ist ausschließlich bei geöffnetem Deckel möglich. Ist der Deckel geschlossen, lässt sich der Boost sicherheitshalber gar nicht erst einstellen. Die Wärmeverteilung ist sehr gleichmäßig – außer natürlich, wenn der Boost-Modus läuft. Dann ist die rechte Seite deutlich wärmer.

Als weitere Funktion bietet der Elektrogrill im Grunde das genaue Gegenteil zum Boost-Modus. Die Temperatur lässt sich bis auf 80 Grad Celsius reduzieren, um das Grillgut schonend nachzugaren. Das eignet sich sehr gut für Steaks. Der Hersteller wirbt auch damit, dass sich Pulled Pork im Schongar-Modus im PG 8137 SEVO GTS zubereiten lässt.
Um beim Nachgaren die Temperatur des Grillguts im Blick zu behalten, wird der Severin Profi-Grill mit einem Kernthermometer geliefert, das über ein Kabel an den Elektrogrill angeschlossen wird. Die Kerntemperatur des Grillguts wird, wie übrigens auch alle weiteren Einstellungen, auf dem OLED-Display am großen Einstellrad angezeigt. Dabei kann das Kernthermometer auch bei geschlossener Haube verwendet werden, solange es durch die dafür vorgesehene Kabelführung in der Haube geführt wird. So lässt sich die gewünschte Zieltemperatur auch bei geschlossener Haube bequem von außen auf dem Display ablesen.
Sehr gut gefällt uns auch, dass der Grill auf der kompletten Außenseite nicht heiß wird. Man kann sich also nicht versehentlich verbrennen. Der große Grillwagen, der zum Set gehört, wird in einem separaten Paket geliefert. Der Grillwagen steht sehr stabil und kann durch die Rollen von A nach B geschoben werden.

Bei einem Elektrogrill für den teuren Preis von rund 600 Euro könnte man meinen, dass es vermutlich nichts zu meckern gibt. Dem ist aber nicht so. Für das Geld hätten wir ehrlich gesagt eine bessere Aufbau- und Bedienungsanleitung erwartet. Die Bilder zum Aufbau des Severin sind nicht sonderlich gut und der entsprechende Text auf Deutsch steht auch nicht direkt neben den Bildern, sondern ein paar Seiten weiter. Auch die Reihenfolge der einzelnen Schritte zur Bedienung ist manchmal nicht ganz nachvollziehbar.
Wenn man sich aber etwas Zeit nimmt, ist der Aufbau vom Grill und vom Grillwagen nach rund 35 Minuten erledigt. Kritisch sehen wir die Räder am Grillwagen. Die wirkten etwas wackelig, was uns vor allem beim weichen Untergrund der Wiese im Garten aufgefallen ist. Wir haben den Grill dann doch lieber getragen, als ihn mit dem Wagen zu rollen.


Wie beim Testsieger ist auch beim Severin-Elektrogrill der Grillrost in zwei Hälften aufgeteilt. Das hat hier einen ganz praktischen Nutzen, da der Hersteller in der Bedienungsanleitung schreibt, dass die Grillroste in der Spülmaschine gereinigt werden dürfen. Das Fett und die Fleischsäfte tropfen in eine große Fettauffangschale, die mit Wasser gefüllt wird. Die Schale darf nach dem Grillen ebenfalls in die Spülmaschine.
Gut & günstig: George Foreman 22460-56
Der George Foreman 22460-56 hatte von allen Rundgrills im Test die beste Aufbauanleitung. Die Bilder sind groß und gut nachvollziehbar. Der Text zu den Bildern folgt zwar erst einige Seiten danach, die Bilder sind aber so selbsterklärend, dass man den Text dazu eigentlich nicht braucht. Insgesamt hat der Aufbau durch eine Person nur rund 18 Minuten gedauert.

Unserer Meinung nach ist der Goerge-Foreman-Grill eine sehr gute Option für Hobby- und Gelegenheitsgriller. Der Elektrogrill ist für unter 100 Euro erhältlich und bietet eine recht große, runde Grillfläche mit einem Durchmesser von 43 Zentimetern. Gegrillt wird auf einer Heizplatte mit durchgängiger Riffelung. Es gibt also keinen glatten Abschnitt. Wenn Sie sich Flächengrill wünschen, haben wir bei den Alternativen entsprechende Elektrogrills im Test.
Unter der Wärmebildkamera zeigte der George-Foreman-Grill eine insgesamt recht gleichmäßige Wärmeverteilung. Als maximale Temperatur haben wir 323 Grad Celsius gemessen.

Die Haube ist mit einem großen Griff und einem Thermometer versehen, das beim Aufbau eingesetzt wird. Damit lässt sich die Temperatur im Innenraum bei aufgesetzter Haube kontrollieren. Bei der Handhabung der Haube gibt es einen Nachteil gegenüber den anderen Rundgrills im Test. Während sie bei den anderen Testkandidaten der Rundgrill-Klasse aufgeklappt und in einer Halterung gehalten wird, muss man die Haube beim George-Foreman-Grill irgendwo daneben legen, wenn man sie gerade nicht braucht. Es gibt also keine Halterung. Dafür ist der George-Forman-Grill aber auch tatsächlich komplett rund. Die anderen Grills sind auf einer Seite flacher, um dort die Halterung anzubringen.


Insgesamt bietet der George Foreman 22460-56 unter den Rundgrills im Test das beste Gesamtergebnis. Er hat zwar keine extra Ablagefläche, wie manch anderer Testkandidat, aber die haben wir beim Grillen auch nicht gebraucht. Wer sich Ablageflächen wünscht, kann sich den Suntec BBQ-9479 weiter unten bei den Alternativen ansehen. Zum Schluss möchten wir noch einen weiteren positiven Punkt hervorheben: Das Stromkabel hat mit 245 Zentimetern eine angenehme Länge. Das erspart Ihnen eventuell den Verlängerungsstecker.
Für den schmalen Balkon: Severin PG 8563
Als vierte Empfehlung möchten wir Ihnen den Severin PG 8563 vorstellen. Er zeichnet sich vor allem durch seine kleine Stellfläche mit 56 x 54 Zentimetern aus. Damit passt er auch auf schmale Balkone. Im Vergleich zu den anderen kleinen Grills von Tefal und Russell Hobbs, die Sie weiter unten bei den Alternativen finden, kommt der Severin PG 8563 auf eine sehr angenehm Grillhöhe von 85,5 Zentimetern. Damit eignet sich der Elektrogrill auch für großgewachsene Menschen.

Die Aufbauanleitung des Severin würden wir als »ganz in Ordnung« einstufen. Es gibt einige Bilder, die durchaus helfen, an manchen Stellen aber etwas präziser sein dürften. So mussten wir bei der Unterkonstruktion nach der Hälfte feststellen, dass sich ein Fehler eingeschlichen hatte, weshalb wir nochmal korrigieren mussten. So dauerte der Aufbau des kleinen Grills mit 22 Minuten tatsächlich etwas länger als beim größeren George-Foreman-Grill.
Ist er aber einmal aufgebaut, gefällt uns der Severin PG 8563 mit einem deutlich stabileren Halt als bei den Konkurrenten von Tefal und Russell Hobbs.

Gegrillt wird hier auf einer Heizplatte mit einer guten Wärmeverteilung. Mit einer maximalen, gemessenen Temperatur von 234 Grad Celsius wird der Severin-Grill nicht ganz so heiß wie der George-Foreman-Grill. Im Vergleich dauert die Zubereitung also etwas länger. Dafür lässt sich der Severin aber, wie eingangs erwähnt, sehr platzsparend aufstellen. Der Hersteller liefert sogar einen Spritzschutz mit, der bei Bedarf aufgesteckt werden kann. Der Teller mit Grillgut lässt sich auf dem Ablagerost der Unterkonstruktion abstellen.


Zur Reinigung: Die Grillplatte des Severin ließ sich ohne Problem mit warmem Wasser und einem Lappen abspülen. Das gilt auch für die in den Grill eingesetzte Fettauffangschale, die mit Wasser gefüllt wird und das hinuntertropfende Fett auffängt. Einfach das Wasser nach dem Grillen abgießen und mit warmem Spülwasser auswischen – fertig. Kritik gibt es hingegen für das nur 147 Zentimeter kurze Stromkabel.
Außerdem getestet
Cloer Outdoor-Barbecue-Grill 6789
Der Cloer Outdoor-Barbecue-Grill wird nahezu genauso aufgebaut, wie der George-Foreman-Grill. Auch dieser Elektrogrill punktet mit einer gut bebilderten und beschriebenen Aufbauanleitung, sodass wir nach 20 Minuten fertig waren. Zur Ausstattung gehören eine Ablage, eine Halterung für die Haube und eine Grillplatte, die auf einer Hälfte glatt und auf der anderen, für die typischen Grillstreifen, geriffelt ist. Hier muss man sich also überlegen, ob man diese 50:50-Einteilung wirklich möchte. Bei der glatten Oberfläche ist es im Grunde so, als würde man sein Grillgut in die normale Bratpfanne legen. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
Interessant ist hier das Bild mit der Wärmekamera. Auf dem Wärmebild sieht man ganz deutlich, wo die Heizstange verläuft. Tatsächlich ist es auch bei der Messung der maximalen Temperatur direkt über der Heizstange deutlich heißer als daneben. Was die maximale Temperatur betrifft, haben wir bis zu 260 Grad Celsius messen können. Damit ist er etwas schwächer als der George-Foreman-Rundgrill mit Grillplatte. Gut gefällt uns das lange Kabel mit 290 Zentimetern.

Grundsätzlich ist der Cloer Outdoor-Barbecue-Grill 6789 durchaus ein guter Grill, der mit der Ablage und der Halterung für die Haube seine Vorzüge gegenüber dem George-Foreman-Grill mit sich bringt. Dennoch hat in unseren Augen der George-Foreman-Grill durch die bessere Hitzeverteilung, die höhere, maximale Temperatur und die im Vergleich noch bessere Aufbauanleitung die Nase vorn. Außerdem ist der Cloer-Grill deutlich teurer, was den George-Foreman-Grill zum Preistipp in dieser Klasse macht.
Suntec BBQ-9479
Mit dem Suntec BBQ-9479 haben wir noch einen weiteren Rundgrill im Test, der nahezu gleich aufgebaut ist wie der George-Foreman-Grill und der Cloer Outdoor-Barbecue-Grill 6789. Während wir die Aufbauanleitungen der beiden Konkurrenz-Grills gelobt haben, fallen die Zeichnungen in der Suntec-Anleitung sehr kleinteilig aus. Auch die Beschriftung ist eher dürftig. Wir haben zwar insgesamt nur rund 15 Minuten für den Aufbau gebraucht, allerdings nur, weil wir vorher den besser beschriebenen Cloer-Grill aufgebaut haben und somit nicht auf die kleinteilige Anleitung des Suntec angewiesen waren. Sonst hätte es länger gedauert.
Bei der Ausstattung punktet der Suntec BBQ-9479 mit einem Thermometer in der Haube, einer Halterung für die Haube und mit einer Ablage, die sogar zwei Vertiefungen mitbringt, um etwa Soßenflaschen oder ein Getränk unterzubringen. Auch das Kabel fällt mit 295 Zentimeter angenehm lang aus. Im Gegensatz zum Cloer-Grill ist die Grillplatte hier nur zu einem Viertel glatt. Die anderen drei Viertel sind geriffelt. So kommt es hier zu einer etwas besseren Wärmeverteilung unter der geriffelten Fläche. Sehr gut gefällt uns auch die für großgewachsene Grill-Fans rückenschonende Grillhöhe von 86 Zentimetern.

Im Vergleich zum George-Foreman-Grill ist der Suntec BBQ-9479 mit der Ablage und der Hauben-Halterung etwas teurer. Dazu kommt eine etwas kleinere Grillfläche von 33,5 x 44 Zentimetern. Beim George Foreman sind es 43 x 43 Zentimeter. Deshalb hat auch hier der George-Foreman-Grill in unseren Augen knapp diese Nase vorn.
Suntec BBQ-9493
Der Suntec BBQ-9493 arbeitet mit dem gleichen Grill, den wir bereits beim Suntec BBQ-9479 beschrieben haben. Der Unterschied findet sich im Unterbau. Statt eines Standfußes mit Ablage kommt der BBQ-9479 gleich mit einem ganzen Grillwagen. Der hat auf einer Seite zwei Räder, um den Grill leichter von A nach B zu bewegen. Richtig gut gefällt uns die Möglichkeit, den gesamten Wagen platzsparend zusammenklappen zu können. Der BBQ-9479 kommt ebenfalls mit einer Ablagefläche. Die ist in etwa auf der Höhe der Grillfläche und kann dadurch in angenehmer Höhe wie ein Zubereitungstisch verwendet werden.
Bevor wir uns dem Grill zuwenden, möchten wir noch ein paar Worte zum Aufbau des Elektrogrills verlieren. Es handelt sich hier um das gleiche Handbuch, wie beim Suntec BBQ-9493, da beide Grills in ein und derselben Bedienungsanleitung erklärt werden. Insofern gilt auch hier die Kritik der sehr kleinteiligen Bilder. Ärgerlicherweise war der Grillwagen an einer Stelle nicht gut verarbeitet, was dazu führte, dass wir eine wichtige Schraube nicht richtig einsetzen konnten. Sie musste durch zwei gegenüberliegende Löcher geführt werden. Leider waren die Löcher nicht ganz parallel und die Schraube ließ sich leicht schräg nicht einsetzen. Daher haben wir die Öffnung mit einem Werkzeug leicht verbiegen müssen, bis es passte. Bei der Verarbeitung gibt es somit Verbesserungsbedarf.

Zum eigentlichen Grill: Die Grillplatte erreichte eine gemessene Temperatur von maximal 332 Grad Celsius. Ein Viertel der Grillfläche ist glatt, die restlichen drei Viertel haben eine Riffelung. Die Wärmeverteilung ist auf den geriffelten Flächen etwas gleichmäßiger als auf der glatten Fläche. Die Haube wird beim Aufklappen in einer Halterung gehalten. Man muss also keine Ablagefläche suchen. Mit dem Grillwagen ist der Suntec BBQ-9479 der teuerste Rundgrill im Testfeld. Im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis sehen wir aber auch hier den George-Foreman-Grill als die insgesamt bessere Wahl. Dennoch ist der BBQ-9479 ein guter Grill. Wer Gefallen an dem Grillwagen findet, kann hier durchaus zugreifen.
Russell Hobbs Grill 2in1 Elektrogrill
Der Russell Hobbs Grill 2in1 ist der günstigste Elektrogrill im Testfeld. Für rund 50 Euro macht er grundsätzlich keinen schlechten Job. Er bietet sogar die Wahl, ob man auf einem Rost oder auf einer Grillplatte grillen möchte. Beides liegt im Lieferumfang. Mit aufgesetztem Grillrost tropfen Fett und Fleischsäfte direkt auf die offen liegende Heizspirale und landen anschließend in einer Fettauffangschale. Dabei handelt es sich um den Reflektor, der die nach unten abgegebene Hitze nach oben reflektiert. Damit die Reflektorwanne nicht überhitzt, wird die darunterliegende »Basis«, eine im Grunde noch etwas größere Wanne, mit Wasser gefüllt.
So weit so gut. Nach den lobenden Worten zum Einstieg könnte man sich jetzt fragen, warum es der Russell Hobbs nicht zum Preistipp geschafft hat. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen ist er mit einer Grillhöhe von 71,5 Zentimetern der niedrigste Elektrogrill im Test. Großgewachsene Grill-Fans wird diese Arbeitshöhe in leicht gebückter Haltung schnell in den Rücken gehen. Zum anderen ist der Unterbau recht wackelig. Wer den Elektrogrill nur auf den windgeschützten Balkon stellen möchte, wird sich daran aber vermutlich nicht stören. Immerhin gibt es für 50 Euro sogar eine Ablage unten am Unterbau. Der Aufbau war aber etwas knifflig und dauerte bei uns 25 Minuten.

Leider ist das Stromkabel mit nur 130 Zentimetern das kürzeste aller Testkandidaten. Das führt zu einem weiteren Problem, das uns zu der eingangs erwähnten Konstruktion der Reflektor-Wanne im Wasserbad zurückbringt. Hat man das Wasser bis zur »Max«-Markierung eingefüllt, muss der Elektrogrill wirklich ganz gerade stehen, damit die Reflektor-Wanne vollständig von unten gekühlt wird. Das ist, je nach Aufstellort, bei einem solch kurzen Stromkabel gar nicht so einfach.
Leider ließ sich der Elektrogrill am Testort, an dem wir die maximale Temperatur gemessen haben, nicht ganz gerade aufstellen. Das Ergebnis: Nach ein paar Minuten hörten wir ein lautes »Pling« und bemerkten, dass sich die Reflektorwanne verzogen hatte. Als wir den Grill daraufhin wieder ausgeschaltet haben, machte es kurz danach erneut »Pling« als die Wanne bei sinkender Temperatur wieder in ihre ursprüngliche Form zurücksprang. Das ist ehrlich gesagt wenig vertrauenserweckend.
Die maximale Temperatur liegt bei der Verwendung des Grillrosts bei rund 320 Grad Celsius. Mit der glatten Heizplatte kamen wir auf maximal 290 Grad Celsius.
Tefal BG90F5 Easygrill Adjust Elektro-Standgrill
Beim Tefal BG90F5 Easygrill Adjust Elektro-Standgrill dachten wir anfangs, dass der kleine Elektrogrill für den Balkon sicherlich mit am schnellsten aufgebaut sein würde. Leider ist die Aufbauanleitung sehr dürftig. Statt einer ausführlichen Beschreibung besteht die Aufbauanleitung aus einem 11 x 16 Zentimeter kleinen Zettel, auf dem der Aufbau für gleich vier verschiedene Tefal-Grillgeräte skizziert ist. Leider ohne Beschriftung. Im Hinblick auf das Untergestell gibt zwei verschiedene Ansätze, um das Gestänge aufzubauen. Ungünstigerweise haben wir bei der 50:50-Chance genau danebengegriffen und das Gestänge des Unterbaus beim 1. Versuch falsch aufgebaut. Daraufhin mussten wir noch mal alles komplett zerlegen. So kam am Ende die Aufbauzeit von 40 Minuten zustande. Ansonsten hätte es vermutlich nur 20 Minuten gedauert.

Der kleine Elektrogrill nimmt nicht viel Platz weg, fällt aber mit einer Grillhöhe von 72 Zentimetern auch recht niedrig aus. Gegrillt wird auf einem Grillrost. Leider sind die Griffe des Rosts sehr klein. Außerdem sind sie nicht geschützt und laufen im Betrieb heiß. Es sollte also besser niemand auf die Idee kommen, beim Grillen den Rost kurz festzuhalten, falls das Steak beim Wenden mal hängen bleibt. Das macht man ja manchmal ganz automatisch, ohne groß darüber nachzudenken. Beim Tefal könnte man sich dann allerdings verbrennen. Hier wären zumindest Kunststoffgriffe hilfreich gewesen.
Der Grillrost liegt recht nah über den Heizstäben. Das Fett tropft in eine Fettauffangschale, die vorher mit Wasser gefüllt wird. So lässt sich der Elektrogrill hinterher gut reinigen. Das Kabel ist mit rund 151 Zentimetern recht kurz. Wir finden auch, dass der Elektrogrill keinen allzu stabilen Eindruck macht. Die gemessene, maximale Temperatur fiel recht niedrig aus. Wir kamen nicht über 180 Grad Celsius. Beim Tefal haben wir die Temperatur mit dem punktgenauen Infrarot-Thermometer direkt auf der Heizspirale gemessen, da das Gestänge am Rost so dünn ist, dass eine Messung dort unmöglich war.
So haben wir getestet
Unser Test besteht aus mehreren Etappen und beginnt mit dem Aufbau der Elektrogrills. Wir haben uns die Bedienungs- und Aufbauanleitungen angesehen und die Zeit gestoppt, wie lange wir für den Aufbau benötigt haben. Dabei bezieht sich die im Test angegebene Aufbauzeit auf eine Person. Bauen zwei Personen zusammen auf, wird es sehr wahrscheinlich schneller gehen.

Als nächstes folgt ein Blick auf die Stabilität der Grills. Wackeln die Füße bedenklich, oder steht der Elektrogrill so stabil, dass ihm auch stärkerer Wind nichts anhaben kann? Als weitere Kriterien fließen die gebotene Ausstattung und die Bedienung mit in die Wertung ein. Was das eigentliche Grillen betrifft, haben wir uns dagegen entschieden, das Grillergebnis, also die gegrillte Wurst und das Nackensteak, zu bewerten. Zum einen verfälscht der Verlängerungsstecker das Ergebnis und zum anderen hängt das Ergebnis auch immer ein Stück weit von demjenigen ab, der am Grill steht. Insofern ist das Grillergebnis nicht reproduzierbar. Wir zeigen Ihnen der Vollständigkeit halber aber dennoch einige Grillergebnisse zu unseren vier Empfehlungen, damit Sie zumindest einen Eindruck bekommen.


Was hingegen messbar ist, ist die maximale Temperatur und die Wärmeverteilung auf dem Grill. Die Verteilung der Wärme haben wir mit der Wärmebildkamera FLIR TG267 eingefangen. Sie finden das entsprechende Wärmebild in den jeweiligen Tests. Dabei wird auch eine Temperatur ausgegeben, die, in unserem Fall, aber nicht der maximalen Temperatur entspricht. Das Wärmebild soll tatsächlich nur die Verteilung darstellen. Für die Messung der maximalen Temperatur kam das Etekcity Infrarot-Thermometer zum Einsatz, das selbst sehr hohe Temperaturen bis zu 750 Grad Celsius messen kann. Bei Grills mit eher dünnem Grillrost war die punktgenaue Messung etwas kniffliger, weshalb wir dann die Temperatur auf den Heizstäben gemessen haben.
Die wichtigsten Fragen
Was unterscheidet den Elektrogrill von Holzkohle- und Gasgrills?
Elektrogrills werden per Kabel mit Strom versorgt. Es müssen also weder Holzkohle noch Gaskartuschen gekauft werden. Einfach den Grill per Steckdose an den Hausstrom anschließen und schon kann es losgehen. Je nach Leistung kann es sein, dass der Elektrogrill nicht an die Temperaturen der anderen beiden Grillarten herankommt.
Wann ist ein Elektrogrill sinnvoll?
Elektrogrills sind eine gute Wahl für Hobbygriller, die zwar gerne grillen, aber keine Lust haben, mit Holzkohle und Gaskartuschen zu hantieren. Und natürlich für alle Grill-Fans, die keinen eigenen Garten haben und auf dem Balkon oder auf der Terrasse grillen möchten. Hier ist es von Vermietern häufig untersagt, mit Holzkohle zu grillen. In dem Fall sind Elektrogrills eine gute Option, um nicht ganz auf das Grill-Flair verzichten zu müssen.
Grillplatte oder Grillrost?
Die Grillplatte funktioniert im Grunde wie eine Bratpfanne. Das Grillgut wird gleichmäßig über die gesamte Fläche erhitzt. Die Heizspirale sitzt verdeckt unter der Grillplatte. Das ist der große Unterschied zum Grillrost. Hier liegt die Heizspirale frei und das Fett kann beim Wenden durch den Rost direkt auf die Heizspirale tropfen. Dadurch ergibt sich eine leichte Rauchbildung. Wer das mag, sollte zu einem Grill mit Grillrost greifen. Soll die Rauchbildung möglichst vermieden werden, ist die Grillplatte die bessere Wahl.
Kann ich einen Verlängerungsstecker verwenden?
Die Hersteller schreiben in den Handbüchern, dass man Verlängerungsstecker vermeiden sollte, da sie zu einem Leistungsverlust des Grills führen können. Daher ist es empfehlenswert, zu einem Grill zu greifen, der von Haus aus ein etwas längeres Kabel mitbringt. Natürlich ist es kein Problem, einen Verlängerungsstecker zu verwenden. Wir haben im Test aber festgestellt, dass die Grills dann scheinbar tatsächlich nicht so heiß werden, wie ohne Verlängerungsstecker. Mit Verlängerung kann die Zubereitung des Grillguts also etwas länger dauern.