Ein Fahrradanhänger ist die alltagstauglichste Möglichkeit, ein oder zwei Kinder sicher zu transportieren. Für nur ein Kind ist auch ein Kindersitz eine gute Möglichkeit, bei zwei Kindern kommt als Alternative aber sonst nur ein Lastenrad in Betracht. Die sind zwar angesagt und stylisch, aber längst nicht so flexibel nutzbar wie ein Fahrradanhänger – und deutlich teurer.
Wir haben 19 Fahrradanhänger getestet und uns dabei die gesamte Preisspanne angesehen, vom China-Billigimport bis zum Luxus-Trailer. 12 der getesteten Modelle sind aktuell noch erhältlich. Die günstigsten Fahrradanhänger gibt es schon für rund 100 Euro, die teuersten kosten über 1.000 Euro.
Uns hat natürlich die Frage interessiert, ob man wirklich so viel Geld ausgeben muss. Die Antwort ist: eher ja. Von den ganz günstigen Modellen können wir nur abraten. Aber es gibt auch gute Anhänger im Bereich um 500 Euro.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Croozer Kid Vaaya 2

Der Croozer Kid Vaaya 2 ist super gefedert und überzeugt mit hochwertiger Verarbeitung, viel Komfort und noch mehr Sicherheit. Als Zweisitzer sorgt er mit der Croozer AirPad Federung, die sich automatisch einstellt, für eine sanfte und sichere Fahrt. Auch die extra mitgelieferte Stoßstange, die man vorne um den Einstieg herum schnell und leicht befestigen kann ist ein Garant für einen sehr hohen Sicherheitsstandard.
Thule Chariot Cross 1
Der Thule Chariot Cross 1 ist ein richtiges Schmuckstück, so schick sah kein anderes Modell im Test aus. Qualitativ gehört er ebenfalls zu den Top-Modellen und überzeugt darüber hinaus durch seine Flexibilität. Der Wechsel zwischen Buggy- und Anhängermodus funktioniert schnell und unkompliziert, für die Buggy-Räder hat der Chariot Cross eine clevere Aufbewahrungsmöglichkeit an Bord. Auch das Zusammenklappen geht schnell und problemlos. Auch den Chariot Cross gibt es als Zweisitzer. Und wer gerne durch Winterlandschaften fährt, kann sogar ein passendes Ski-Set dazu kaufen. Weniger praktisch ist das nicht fest installierte Regenverdeck, wodurch der Chariot leider nicht so alltagstauglich ist wie der Croozer.
Burley Encore X

Der Burley Encore X hat nicht die ausladenden und weit geschwungenen Formen wie viele seiner Konkurrenten. Aber die braucht er auch nicht. Der Burley wirkt wie ein kleiner, agiler und kompakter Käfer. In der Stadt und draußen im Gelände dreht er unbeirrt seine Runden und stellt sich als ein sehr zuverlässiger und sportlicher Weggefährte heraus. Tolles und typisches Burley-Extra: An der Deichsel befindet sich bereits das klappbare Buggy-Rad. So spart man sich umständliche Umbauaktionen, wenn man während eines Ausflugs vom Anhänger zum Kinderwagen wechseln möchte.
Hamax Outback

Man braucht ein paar Meter, bis der Hamax Outback in Schwung kommt – doch dann liefert er ein tadelloses Bild ab. Das Fahrverhalten ist sehr ruhig und angenehm. Dafür sorgen nicht nur die hochwertigen Laufräder, sondern auch die Federung, die man je nach Fahrgast und Gepäck individuell über einen Drehgriff einstellen kann. Gleiches gilt für die Rückenlehne, die sich ebenso simpel und einfach verstellen lässt. Sehr praktisch!
Qeridoo Speedkid1 (2020)

Noch günstiger geht es mit dem Qeridoo Speedkid 2020. Er ist für uns der beste Fahrradanhänger für wenig Geld. Was ihm an mancher Stelle fehlt, holt er an anderer wieder raus. Dabei erfüllt er gerade diejenigen Bereiche mit Bravur, die billige Modelle sonst gerne vernachlässigen. Vor allem die gute Federung hat uns überrascht. Auch die Anleitung war hervorragend und auch an der Verarbeitung kann man für das Geld nichts aussetzen.
Vergleichstabelle

- Viel Komfort
- Tolle Extras
- Hochwertige Verarbeitung
- Beim Aufbau viel Kraft nötig
- Buggy-Rad für den Umbau zum Kinderwagen sehr klein, verliert an Fahrkomfort

- Super verarbeitet
- Gut zusammenklappbar
- 2 Buggyräder und Staufächer
- Sonnenschutz
- Schickes Design
- Wimpel beim Klappen im Weg
- Regenverdeck nicht fest montiert
- Gurtschloss etwas leichtgängig

- Super Verarbeitung
- Lässt sich zum Lasti umbauen
- Buggy-Rad an der Deixel
- Guter Stauraum
- Montage ist zwar sehr unkompliziert, benötigt allerdings an einer Stelle viel Kraft

- Tolles Design
- Hochwertige Verarbeitung
- Besondere Einstellungen und Kniffe
- Sehr sicher und robust
- Anleitung sehr unübersichtlich
- Recht schwer und teuer

- Heck-Aufprallschutz
- Guter Fahrkomfort
- Gute Federung
- Panorama-Dach
- Kopf-Protektoren
- Kofferraum recht klein
- Design wirkt klotzig
- Montage teilweise frickelig

- Montage schnell und leicht
- Robust und sicher
- Sehr gute Verarbeitung
- Super Fahrverhalten
- Verstellbarer Schiebebügel rastet nicht richtig ein
- Kofferraum sehr klein

- Große Kabine
- Gute Verarbeitung
- Sehr wendig
- Mit Federung
- Anleitung undurchsichtig
- Montage recht aufwändig und umständlich
- Hohes Gewicht

- Sehr gute Materialien
- Sehr gute Verarbeitung
- Lüftungsschlitze
- Sonnen- und Regenverdeck lassen sich nur umständlich anbringen
- Stauraum nicht so groß

- Gutes Fahrverhalten
- Komfortabel
- Handytasche
- Zick-Zack-Schnürung
- Sehr hohes Gewicht
- Scheibenbremsen nur für sehr hügeliges Terrain sinnvoll

- Geräumig
- Kunststoffboden
- Anfällig für Kratzer
- Schlechte Anleitung
- Klappert beim Fahren
- Teuer

- Mit Federung
- Frontleuchte
- Einfacher Aufbau
- Wenig Komfort
- Regen- und Sonnenverdeck besteht nur aus einer Hülle
- Keine Buggy-Funktion
- Kein Schiebebügel

- Schnelle Montage
- Günstiger Preis
- Schiebebügel nicht klappbar
- Keine Federung
- Wenig Komfort
Was ist sicherer: Kindersitz oder Anhänger?
Viele Eltern treibt natürlich die Frage um: Was ist die sicherste Art, mein Kind mit dem Fahrrad zu transportieren?
Bei Fahrradanhänger wird oft befürchtet, dass sie vor allem im Stadtverkehr leicht zu übersehen sind, weil sie zum einen sehr niedrig sind und Autofahrer zum anderen nicht unbedingt damit rechnen, dass hinter einem Fahrrad noch etwas dranhängt. Der obligatorische Warnwimpel ist da nur ein schwacher Trost.
Fahrradanhänger sind am sichersten
Andererseits sitzen Kinder in einem Fahrradanhänger fest angeschnallt in einem sicheren Käfig mit Überrollbügel und sind damit bei einem Unfall wesentlich besser geschützt als in einem Lastenrad oder in einem Kindersitz. Experten sind sich daher einig, dass Fahrradanhänger für den Transport von Kindern am sichersten sind. Stürzt bei einem Unfall das Fahrrad, bleibt der Anhänger meist stehen. Selbst im Fall einer direkten Kollision wird der Anhänger meist nur zur Seite geschoben und fällt nicht um, wie ein Crashtest von Stiftung Warentest zeigt.
In einem Kindersitz sitzen Kinder dagegen sehr hoch. Stürzt das Fahrrad, fallen sie tief, was das Verletzungsrisiko deutlich erhöht.
Auch gegenüber Lastenrädern sind Fahrradanhänger sicherer, denn auch Lastenräder können umkippen – ganz egal, ob es ein vermeintlich »sicheres« Dreirad ist oder eine einspurige zweirädrige Variante. Zudem fehlt Lastenrädern in der Regel ein Überrollbügel.
Egal, wie Sie Ihr Kind transportieren: sowohl im Fahrradanhänger als auch im Lastenrad und im Kindersitz sollte es immer einen Helm tragen.
Für die Sicherheit des Kindes muss ein Fahrradanhänger aber natürlich Sicherheitsstandards erfüllen – ohne darf er gemäß der Straßenverkehrsordnung (StVO) gar nicht auf die Straße.
Alle Kandidaten im Test kamen deshalb mit einem Wimpel, um die Sichtbarkeit zu verbessern, und mindestens zwei Reflektoren an der Vorder- und der Rückseite. An den Seiten müssen Anhänger laut Gesetz nicht unbedingt Reflektoren haben und prompt hatte nur etwa die Hälfte der getesteten Anhänger welche. Solche Reflektoren für die Radspeichen lassen sich aber günstig und einfach nachrüsten.
Für Fahrradanhänger ist eine eigene Beleuchtung vorgeschrieben
Für das Fahren im Dämmerlicht oder bei Nacht empfiehlt sich außerdem eine Lampe. Weil der Anhänger das Rücklicht des Fahrrads verdeckt, ist laut StVO eine eigene Beleuchtung sogar vorgeschrieben. Leider kamen bei weitem nicht alle Anhänger mit einem Licht im Lieferumfang.
Ganz wichtig für einen sicheren Transport ist auch ein Gurt. Hier unterscheidet man zwischen Drei-Punkte-Gurten, auch Y-Gurte genannt, bei denen jeweils ein Strang von den oberen Seiten über die Schulter läuft und einer von unten aus der Mitte nach oben. Die drei Gurtstränge treffen sich dann mittig vor dem Bauch.
Fünf-Punkte-Gurte haben zusätzlich zwei weitere Stränge, die von den unteren Seiten die Hüfte umschließen und sich ebenfalls mit den anderen drei Teilen vor dem Bauch treffen. Fünf-Punkte-Gurte gelten als deutlich sicherer als Y-Gurte und sind daher immer vorzuziehen.
Für die Sicherheit nicht unbedingt notwendig, aber für den Einsatz im Alltag wünschenswert ist außerdem eine Polsterung für den Gurt, damit die Riemen den Kleinen nicht in die Schultern drücken. Außerdem sollte das Gurtschloss gut zu öffnen sein, aber auch nicht zu leichtgängig, damit das Kind es nicht ohne weiteres aufmachen kann.

Testsieger: Croozer Kid Vaaya 2
Der Croozer Kid Vaaya 2 macht von allen getesteten Fahrradanhängern die beste Figur. Er ist toll verarbeitet und hat eine umfangreiche, durchdachte und sehr alltagstaugliche Ausstattung samt Buggy-Set und automatischen Akku-Licht. Er ist komfortabel gefedert, hat einen großen »Kofferraum« und seine Anhängerkupplung samt Deichsel funktioniert tadellos. Die ist zudem absperrbar, so muss man den Hänger nicht extra mit einem Fahrradschloss sichern, wenn man unterwegs eine Pause macht.

Der Croozer Kid Vaaya ist ebenso wie sein Vorgänger Croozer Kid Plus in zwei Varianten als Einsitzer oder Zweisitzer erhältlich. Mit seiner AirPad-Federung, die sich automatisch einstellt, sorgt er für eine sanfte und sichere Fahrt. Die Stoßstange, die man vorne um den Einstieg herum schnell und leicht befestigt, verhindert, dass man mit den Reifen irgendwo hängenbleibt. Hinten befindet sich eine etwas kleinere Stoßstangen-Variante. Das macht den Croozer-Anhänger sehr robust, kompakt und breit, lässt ihn wie eine Limousine erscheinen.
Allerdings ist dieses Modell mit 18 Kilogramm ein echtes Schwergewicht im Vergleich zu den anderen Kinderanhängern. Nur der Homcom ist schwerer, der bringt satte 19 Kilogramm auf die Waage. Doch das macht den Croozer nicht träge oder schwerfällig. Auf unserem Testparcours, der über Stock und Stein, Geländeuntergrund und Bordsteinkanten, enge und weite Kurven verlief, macht er eine sehr gute Figur, entpuppt sich trotz seines doch recht wuchtigen Erscheinungsbildes und hohen Gewichts als ein sehr wendiger Begleiter.
Das ist gerade in Großstädten sehr wichtig und hilfreich, in denen die Straßen immer voller und enger werden, sich immer mehr Blechlawinen bilden und die Wege oft auch verstopfen. Mit dem Kid Vaaya 2 braucht man sich da jedoch keine große Gedanken machen. Er rollt sicher, robust und komfortabel durch den Asphaltdschungel, lässt sich von vielen Autos und Verkehr nicht aus der Ruhe bringen. Und nicht nur in der urbanen Landschaft spielt er seine Stärken aus. Auch draußen im Gelände, auf holperigen Forstwegen oder schmalen Waldwegen, ist er ein sehr guter Gefährte auf zwei Rädern.
Bei der Montage braucht man viel Kraft, um die Anhängerkonstruktion aufzuklappen. Doch das wird sich mit der Zeit geben, sobald sich der Bezugsstoff etwas gedehnt hat. Etwas umständlich und frickelig ist das Befestigen des Sicherheitswimpels. Hier haben wir die Halterung erst gar nicht gefunden. Sie befindet sich etwas versteckt hinten im Kofferraum an einem der Rohre.
Ein tolles Extra ist die beidseitige Beleuchtung an dem Schiebegriff, die über Akkus laufen. Diese sind wiederum über ein USB-Kabel aufladbar. Bei Dämmerung und Bewegung schalten sich die Sensor-Lichter automatisch ein. Die Verarbeitung in Bezug auf die Laufräder, Rahmen, Stoffbezüge und Bremsen ist sehr hoch. Nur im Innenraum wirken die Sitzpolster etwas lieblos verarbeitet. Das gilt auch für die Sitzstange, der etwas mehr Polsterung gut tun würde. Zudem sind die Seitentaschen etwas klein geraten. Die Grundausstattung beim Croozer Kid Vaaya 2 überzeugt, aber leider fällt sie nicht ganz so umfangreich und vielseitig aus, wie beim Vorgänger Kid Plus 1. Das Jogger-Set gibt es nur als Extra.
Alles in einem ist der Croozer Kid Vaaya ein toll verarbeiteter, luxuriöser Fahrradanhänger, der mit viel Fahrkomfort, Sicherheit und bester Verarbeitung punktet – und dabei nicht nur dem Fahrer, sondern auch den Mitfahrern viel Spaß und Vergnügen bereitet. Im Klartext: Eine Limousine für die ganze Familie.
Alternativen
Der Croozer Kid Vaaya ist für uns der beste Anhänger für die meisten, vor allem, wenn es um den alltäglichen Einsatz geht. Aber es gibt auch interessante Alternativen, wenn Sie andere Schwerpunkte setzen.
Flexibler Skandinavier: Thule Chariot Cross 1
Das erste, was am Thule Chariot Cross 1 auffällt, ist das schnittige Design. Wie der Croozer ist auch der Cross 1 hervorragend verarbeitet und wirkt mit seiner glänzenden Außenhaut und den glatten Formen richtig edel. In Sachen Auftreten und Ausstattung ist der Wagen dem Croozer in vielen Bereichen ähnlich und somit seine schärfste Konkurrenz.
Im Aufbau war der Chariot Cross eines der angenehmsten Modelle im Test und dem Croozer klar überlegen. Was die hochwertig gedruckte Anleitung angeht, hat sich Thule offenbar von den schwedischen Kollegen bei Ikea inspirieren lassen, denn die Ähnlichkeiten sind frappierend: Der gesamte Aufbau wird anhand von minimalistisch gezeichneten Bildern erklärt, auf Sprache wird fast vollständig verzichtet. Das Prinzip bewährt sich auch hier und wir wurden nicht von einer unnötig umständlichen Anleitung aufgehalten. Außerdem war vieles bereits vormontiert. Super!
Den Thule-Anhänger zeichnet eine Vorliebe für Gummi und dicken, soliden Kunstoff aus, aus dem neben den Seitenfenstern auch das fast knitterfreie Regenverdeck besteht. Das lässt sich leider nur komplett abnehmen und nicht hochgerollt an der Oberseite befestigen. Das sieht zwar besser aus, ist aber nicht praktisch. Im Fall eines plötzlichen Regenschauers muss es erst aus der Tasche geholt und montiert werden, wobei die Befestigung mithilfe einhakbarer Gummibänder auch nicht gerade der Hit ist. Damit ist der Chariot Cross 1 eher ein Schönwetterfahrzeug für gelegentliche Ausflüge als ein Alltagsgefährt für den täglichen Einsatz in regnerischen Breiten.
Das ist schade, da der Anhänger ansonsten sehr flexibel und anpassbar ist: Er kommt bereits mit zwei Buggy-Rädern, die man unvergleichlich gut unterbringen kann, da man sie herausklicken, umdrehen und von oben wieder in die Halterung stecken kann. Separat erhältlich sind außerdem ein Jogger-Rad und sogar ein Ski-Kit – da merkt man, dass der Hersteller aus Skandinavien ist.
Der Wechsel zwischen den Betriebsarten geht schnell und unkompliziert, einen groben Schnitzer stellt nur leider der Schiebebügel dar. Der soll im Anhängerbetrieb nämlich komplett nach vorne geklappt werden, das steht sogar explizit in der Anleitung. Blöd ist nur, dass da die Stange des Wimpels im Weg ist. Somit hat man die Wahl, ob man jedesmal zum Verstellen des Bügels den Wimpel ab- und wieder anbaut oder einfach die Anweisungen ignoriert und ihn dauerhaft hinten lässt, wofür sich vermutlich die meisten entscheiden werden. Warum der Bügel beim Fahrradfahren nicht hinten bleiben soll, war uns ohnehin nicht klar.
Wie den Croozer kann man auch den Chariot Cross 1 zusammenklappen, wenn man ihn mal im Kofferraum transportieren will. Auch das geht einfach und schnell, da schenken sich beide Anhänger nichts.
Das gilt auch für die Federeigenschaften: Die Blattfederung des Chariot Cross 1 ist anpassbar und lieferte während der Testfahrt gute Ergebnisse. Aufgrund des geringeren Gewichts kippte der Thule in einer scharfen Kurve bei gleichzeitigem Überfahren einer Wurzel einmal um – das war allerdings ein einmaliges Ereignis während einer Leerfahrt und ließ sich kein zweites Mal reproduzieren. Mit Gewicht rollte der Chariot durchgehend stabil, weich und angenehm.
Der 5-Punkt ist gepolstert und macht einen stabilen Eindruck. Auch das Gurtschloss ist gut, für unseren Geschmack aber ein bißchen zu leichtgängig. Sollte ihr Kind ein kleiner Houdini sein, ist es durchaus vorstellbar, dass es das Schloss öffnet und sich der ansonsten tadellosen Sicherheitsriemen entledigt.
Auch der Thule-Anhänger bringt keine Speichenreflektoren mit, aber immerhin ein Rücklicht samt Halterung. Das ist zwar längst nicht so extravagant wie beim Croozer, erfüllt aber allemal seinen Zweck und ist einfach zu montieren.
Alles in allem ist der Thule Chariot Cross 1 ein sehr schön designter, hochwertig verarbeiteter Fahrradanhänger mit tollen Fahreigenschaften, der nur aufgrund weniger Schnitzer knapp den Testsieg verpasst.
Auch den Thule gibt es als Chariot Cross 2 für rund 100 Euro mehr als Zweisitzer.
Sportlicher Käfer: Burley Encore X
Auf den ersten Blick wirkt der Burley Encore X etwas gedrungen. Er hat nicht die ausladenden und weit geschwungenen Formen wie viele seiner Konkurrenten. Aber die braucht er auch nicht. Der Burley wirkt wie ein kleiner, agiler und kompakter Käfer. In der Stadt und draußen im Gelände dreht er unbeirrt seine Runden und stellt sich als ein sehr zuverlässiger und sportlicher Weggefährte heraus.

Die Montage läuft sehr schnell und praktisch. Nach ein paar Handgriffen steht er bereit. Groß herum schrauben und basteln ist nicht nötig. Allerdings braucht es für das Aufklappen und Fixieren der Anhänger-Konstruktion etwas Kraft. Räder, Deichsel und die beiden Radabdeckungen sind ebenfalls schnell befestigt. Tolles und typisches Burley-Extra: An der Deichsel befindet sich bereits das klappbare Buggy-Rad. So spart man sich umständliche Umbauaktionen, wenn man während eines Ausflugs vom Anhänger zum Kinderwagen wechseln möchte.
Der gesamte Encore X ist sehr gut und hochwertig verarbeitet, lässt keinerlei Wünsche in diesem Bereich offen. Die Sitze sind an einer Aufhängung befestigt, dadurch nochmal extra gefedert und zudem sehr komfortabel gepolstert. Außerdem ist der Fußraum für die kleinen Beifahrer sehr großzügig ausgelegt. Da ist gerade auf längeren Strecken sehr angenehm und wichtig. Sie verfügen über ein 5-Punkt-Gurtsystem. Kleine Seitentaschen im Innenraum des Anhängers sind praktisch für die kleinen Mitfahrer. Die Sichtfenster sind groß, getönt und bieten UV-Schutz. Regenverdeck und Schmutzfang werden mit Gummizügen befestigt, das ist etwas umständlich konzipiert.
Der Stauraum beim Burley ist recht groß und komfortabel gestaltet, bietet Platz für Spielzeug und Taschen. Tolles extra: Die Sitzfläche kann man entfernen. So wird aus dem Anhänger ein kleines Lastenrad. Typisch und gut – die Burley Feststellbremse. Sie besteht hinten aus einem Griff, den man nach rechts und links bewegen kann, umso die Bremse so aktivieren oder zu lösen.
Federn an beiden Laufrädern erhöhen den Fahrkomfort, geben dem Burley ein sehr gutes Fahrgefühl, der auch über hohe Bordsteinkanten problemlos fährt. Auf unserem Testparcours liefert er eine gute Performance ab, macht über Stock und Stein im Gelände eine gute Figur. Aber auch im hektischen Trubel einer Großstadt ist er wendig und gut sichtbar unterwegs. Enge Kurven oder Wege sind kein Problem. Außerdem kann der Schiebebügel auch als Überrollbügel umgestellt und genutzt werden.
Neben dem Buggy-Rad kann man sich auch noch das Jogger-Kit, Ski-Set und 2-Wheel-Buggy-Set sowie den 16+ Radsatz dazu bestellen. So ist der Burley für alle Fälle einsetzbar.
Fazit: Ein sehr kompakter, wendiger und sportlicher Käfer auf zwei Rädern!
Ein echter Hingucker: Hamax Outback
Das Design spielt bei Hamax immer eine zentrale und im wahrsten Sinne des Wortes unübersehbare Rolle. So wie hier beim Hamax Outback, der durch seine geschwungene Konstruktion sehr sportlich und dynamisch rüberkommt. Das bestätigt auch der Test. Unter der ansehnlichen Oberfläche stecken innere Werte, die ebenfalls überzeugen.

Doch alles der Reihe nach. Fangen wir mit der Montage des Hamax an. Diese gestaltet sich recht schnell und einfach. Aus dem recht kompakten Karton zieht man die zusammengeklappte Anhängerkabine. Mit ein, zwei Handgriffen lässt sich die Konstruktion aufklappen. Der Schiebebügel ist bereits integriert. Die Räder lassen sich unkompliziert aufstecken. Die Deichsel lässt sich über den sogenannten »Safe Connection Point« sehr einfach und sicher am Anhänger befestigen. Werkzeug wird hier mitgeliefert. Manko: Die Anleitung ist leider sehr unübersichtlich und unverständlich gestaltet.
Und dann steht er auch schon da. Einsatzbereit! Die weißen, geschwungenen Aluminiumrohre der Anhänger-Kabine sind sehr hochwertig verarbeitet, optisch sehr ansprechend, geben dem Outback ein sehr robustes und sicheres Erscheinungsbild. An der Unterseite ist der Rahmen aus Metall. Das sorgt für ein relativ hohes Gesamtgewicht von knapp 17 Kilogramm (Einsitzer). Doch jedes Kilo zahlt sich hier aus.
Man braucht ein paar Meter bis der Hamax in Schwung kommt, doch dann liefert er ein tadelloses Bild ab. Das Fahrverhalten ist sehr ruhig und angenehm. Dafür sorgen nicht nur die hochwertigen Laufräder, sondern auch die Federung, die man je nach Fahrgast und Gepäck individuell über einen Drehgriff einstellen kann. Gleiches gilt für die Rückenlehne, die sich ebenso simpel und einfach verstellen lässt. Sehr praktisch, wenn die kleinen Piloten im Anhänger einschlafen. Die Sitze sind gepolstert, verfügen über eine Kopf- und Seitenführung, verbunden mit einem 5-Punkt-Gurt-System. Der Stauraum ist recht groß und komfortabel. Sehr gut und praktisch sind auch die Reißverschlüsse, mit denen man den Schmutzfang und das Regenverdeck befestigt. Ein Sonnenschutz gehört ebenso dazu.
Auf unserem Testparcours legt der Hamax bei unserem Test-Update die beste Performance hin, überzeugt auf Kies und Asphalt sowie im Gelände. Auch hohe Bordsteinkanten sind kein Problem. Enge Kurven meistert er souverän. Beim Erschütterungstest, der zeigt wie die Feder und das Fahrwerk im Gelände und bei urbanen Hindernissen ansprechen, schneidet er von allen Testmodellen am besten ab, verliert nicht an Fahrkomfort.
Nicht nur als Anhänger überzeugt der Outback von Hamax. Die Deichsel ist schnell abgebaut und das Buggy-Rad befestigt. Der Schiebebügel ist integriert und lässt sich ebenfalls über einen Drehgriff stufenlos verstellen und fixieren. Die Feststellbremse lässt sich mit dem Fuß gut aktivieren und wieder lösen. Man kann den Anhänger zusätzlich mit einem Jogger-Rad oder einem Ski-Set nutzen. Das kostet dann extra. Zur Standradausrüstung zählt allerdings ein kleines, rotes Blinklicht, das man unkompliziert am Anhänger befestigen kann und so für erhöhte Sicherheit sorgt.
Fazit: Die sehr gute Verarbeitung, hochwertigen Materialien und feinen, technischen Kniffe machen aus diesem sehr sportlichen, dynamischen und sicheren Gefährt ein Vergnügen auf zwei Rädern. Ein großer Spaß für die kleinen Beifahrer als auch für die großen Fahrer.
Kompakter Einsitzer: Qeridoo Speedkid1
Der Speedkid1 von Qeridoo trumpft mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Man bekommt sehr viel für einen recht komfortablen, soliden und hochwertigen Anhänger. Um bei unserem Vergleich zu bleiben: Nach dem wir nun schon eine Limousine und einen Sportwagen hatten, ist der Speedkid ein Volkswagen. Er ist optisch nicht gerade ein Hingucker, fällt einem durch sein Design nicht unbedingt auf. Aber das braucht er auch gar nicht: Seine Pluspunkte holt er sich auch so.

Die sehr gute Federung sorgt für Komfort und Sicherheit. Auf unserem Test-Parcours machte der Speedkid eine sehr gut Figur, lieferte eine sehr gute Performance ab. Eine ganz nette Idee findet sich vorne beim Verdeck: Es ist mit Magneten befestigt, nicht mit den üblichen Klettverschlüssen oder irgendwelchen Ösen und Haken. So können die Kids sehr schnell und unkompliziert ein- und aussteigen. Die Sitze im Innenraum sind nicht gefedert.
Für Sicherheit sorgen die in der Lieferung enthaltenen, separaten Kopfprotektoren. Auch der Heck-Aufprallschutz überzeugt. Der Schiebebügel kann als Überrollbügel verwendet werden, in dem man ihn einfach umklappt. Die Anhängerbremse kann bequem am Schiebegriff bedient werden. Allerdings verlaufen die Kabelzüge sehr sperrig und ausladend.
Auch der Umbau zum Kinderwagen gestaltet sich beim neuen Qeridoo-Modell einfach: Man steckt den extra beigefügten Reifen mit einem Handgriff vorne an die Hauptkonstruktion – fertig. Der Nachteil dabei: Der Reifen ist relativ groß und und nimmt viel Platz im Kofferraum weg. Dabei ist der Kofferraum ohnehin schon recht klein, er wirkt eher wie eine Kinderwagen-Tasche, die sich außen am Anhänger unterhalb des Schiebebügels befindet. Etwas windig wirkt die Befestigung für den Schiebebügel, die man hinten am Anhängergestell mit Plastik-Verschraubungen fixiert – das kommt nicht sehr stabil und solide rüber.
Das Gesamtbild des neuen Qeridoo-Anhängers ist jedoch gut. Der Speedkid 1 hat viele, solide Stärken, die einem bei Familienausflügen mit Anhänger zugute kommen.
Außerdem getestet
Burley D'Lite X
Der Burley D’Lite X ist eine echte Sportskanone. Das verspricht schon das sehr dynamische, schwungvolle sowie windschnittige Design dieses Fahrradanhängers. 13,3 Kilo bringt er auf die Waage, damit bewegt sich der Burley bei unserem Test im Mittelfeld – und das ist auch gut so. Schließlich will man ja nicht nur Gas geben, sondern seine Kinder auch sicher transportieren. Durch sein solides Gewicht hält er zuverlässig Bodenkontakt und die Spur – sein recht tiefer Schwerpunkt bringt ein sehr stabiles Fahrverhalten mit sich. Auf der Straße und im Gelände, in engen Gassen und Kurven lässt er sich bestens fahren und manövrieren. Locker und leicht nimmt er jede Kante und jeden Huckel – bringt seine kleinen Fahrgäste sicher ans Ziel.
Ein großes Plus ist der integrierte Reifen an der Deichsel. So kann man mit einem Handgriff den Fahrradanhänger zum Kinderwagen umfunktionieren, ohne extra einen Reifen oder Werkzeug mitnehmen zu müssen. Das macht den Familienausflug sehr mobil und flexibel. Sogenannte »Schnellaufnahmen«, die sich rechts und links beim Einstieg befinden, ermöglichen einen einfachen An- oder Abbau der Zugstange und der Umbau-Sets. Wenn man den Fahrradanhänger zum Jogger, Buggy (mit zwei Rädern vorne) oder zum Skimobil umgestalten will. 16+-Reifen lassen sich ebenfalls montieren und sorgen für ungebremste Abenteuer mit Anhänger im schweren Gelände.
Auch der Innenraum kann mit seinen gepolsterten Sitzen und dem 5-Punkt-Gurtsystem überzeugen – optisch erinnert das an sportliche Schalensitze wie in einem Rennwagen. Die gute Federung an der Achse sowie die komfortable Aufhängung der Sitzkonstruktion im Innenraum lassen keine Wünsche offen. So werden die kleinen Beifahrer nicht durchgeschüttelt, sondern können den Ausflug im Fahrradanhänger genießen.
Nur der Kofferraum lässt wenig Stauraum zu, ist sehr eng und knapp bemessen. Fragezeichen wirft auch der Schiebebügel auf, der auch als Überrollbügel dienen soll. Dieser rastet nicht richtig ein und löst sich, sobald man den Fahrradanhänger anhebt und beispielsweise über Treppenstufen tragen muss. So oder so – der Burley ist eine sehr rasante und elegante Variante für einen Kinderanhänger.
Qeridoo Kidgoo2
Der Qeridoo Kidgoo 2 hat ein sehr gewichtiges Auftreten. Das kommt einerseits durch seine recht großen Maße als Zweisitzer-Anhänger, andererseits durch das recht imposante Design. Wenn man den Kidgoo 2 an seinem Fahrrad befestigt hat und mit ihm durch die Straßen fährt, kommt der Fahrradanhänger wie ein SUV auf zwei Rädern rüber – sehr massiv, robust und sicher. Und das ist er auch: Nicht nur im Innenraum wird viel Wert auf Sicherheit und Komfort gelegt. Auch der Außenbereich überzeugt mit jeweils zwei großen Reflektoren vorne und hinten. Dazu noch die patentierten Kopfprotektoren, die man an der Kabine auf Höhe des Schiebebügels aufsteckt. Die Protektoren sowie die Radabweiser sind zudem mit Reflektorstreifen ausgestattet.
Die 5-Punkte-Gurte im Innenraum lassen sich allerdings sehr schnell per Knopfdruck lösen. Das geht zu einfach. Die Gurte sind angenehm, die Kopfstütze kann durch Klettstreifen in Höhe und Position verstellt werden. Das ist praktisch! Die Sitzstrebe des Alu-Gestells ist allerdings sehr hart und relativ wenig gepolstert. Das könnte auf Dauer den Sitzkomfort der kleinen BeifahrerInnen und MitfahrerInnen etwas stören und unserer Meinung nach besser gelöst sein.
Punktabzug gibt es außerdem für die sehr undurchsichtig gestaltete Anleitung. Die Erklärungsbilder sind unübersichtlich und nicht immer eindeutig. Da braucht man etwas Zeit, um sich bei der Montage zurecht zu finden. Und auch die Montage selbst beinhaltet gleich zu Beginn des Aufbaus einen Kraftakt. Da die Stangen der Anhängerkonstruktion durch die recht dicken und ausladenden Bezüge schwer zu greifen und einzusehen sind, brauchten wir auch hier Kraft und Zeit, bis die Kabine endlich vollständig ausgeklappt war. Die Achse und Bremse lassen sich dafür schnell und einfach montieren. Die Räder und Deichsel sowie der Schiebebügel sind ebenfalls im Handumdrehen befestigt. Mit einem kleinen Metallstift, der nicht sehr robust wirkt, wird die Deichsel mit dem Fahrrad verbunden. Ein sehr solider Sicherheitsgurt sorgt für eine zusätzliche Sicherung.
Kommen wir zum Fahrverhalten: Die Reifen – auch das kleine Buggy-Rad – sind mit Luft gefüllt. Das sorgt einmal mehr für Komfort und ein gutes Fahrverhalten. In den Kurven ist der Qeridoo-Anhänger sehr wendig und flexibel. Er hat gute Bodenhaftung und hält fast unbeirrt seine Spur. Auch die Federung an den großen Rädern rechts und links spricht gut an. Durch das sehr hohe Gewicht ist das Anfahren gewöhnungsbedürftig und etwas sperrig. Dieser eher negative Effekt löst sich jedoch auf, wenn man ins Rollen kommt. Im Stadtverkehr ist das durch Ampeln und die hohe Verkehrsdichte allerdings oft nur schwer möglich. Draußen im Gelände macht der Fahrradanhänger dafür eine gute Figur. Doch auch hier verlangt das Gewicht viel Kraft und Ausdauer.
Fazit: Der Qeridoo Kidgoo 2 ist ein sehr robuster und sicherer Fahrradanhänger, der mit weniger Gewicht noch mehr Spaß bereiten würde.
Thule Chariot Lite
Der Thule Chariot Lite überzeugt bereits beim Auspacken. Die Anhänger-Konstruktion lässt sich schnell und unkompliziert aufbauen. In dem Standard-Set ist sogar eine Achse fürs Fahrrad enthalten, die etwas länger als normale Radachsen ist. Sehr gut und praktisch! Ebenso die typischen Buggy-Räder bei Thule, die man rechts und links aufstecken und dadurch gut verstaut bei jedem Ausflug mitnehmen kann. Die Anleitung für den Fahrradnhänger ist allerdings unübersichtlich und sehr bildlastig. Das ist schade.
Auch beim Thule lässt sich wie schon bei anderen Modellen der Schmutzfang per Reißverschluss öffnen und schließen. Der ist unten verstärkt und lässt sich am Einstieg zusätzlich fixieren. Regen- und Sonnenverdeck müssen extra angebracht werden und sind über spezielle Plastikhalterungen befestigt – das geht allerdings nicht sehr leicht von der Hand und ist umständlich gestaltet.
Wenn der Chariot Lite dann ins Rollen kommt, sorgen kleine aber feine Federungen für guten Fahrkomfort. Auf Asphalt, Kies und im Gelände bewegt er sich gut, hat mit unserem Testparcours keine Schwierigkeiten. Auf schnellen Geraden sowie in engen Kurven spielt das Gespann aus Fahrrad und Anhänger gut zusammen.
Die Ausstattung ist reduziert. So gibt es keine gepolsterten Sitzschalen, sondern nur eine Sitzfläche. Immerhin: Für den Beckenbereich sind kleine Polsterungen angebracht. Auch die Taschen im Innenraum sind sehr einfach und etwas lieblos gestaltet, erfüllen allerdings ihren Zweck. Ansonsten bietet sich für die Kleinen viel Raum und Platz. Luftschlitze rechts und links sorgen für eine gute Belüftung.
Auch hier gibt es verschiedene Sets für Joggen, Langlaufen und Spazierengehen. Besonderes kostenpflichtiges Extra: Mit dem »Thule Chariot Lock Kit« kann man seinen Anhänger am Fahrrad abschließen.
Fazit: Ein guter, robuster und sehr komfortabler Fahrradanhänger, der überall eine gute Figur macht.
Qeridoo Kidgoo1 Pro
Der Kidgoo 1 Pro von Qeridoo ist ein echtes Schwergewicht. Mit 18 Kilogramm setzt er bei diesem Update den Maßstab, der allerdings schon beim Aufbau für Schwierigkeiten sorgt. Denn die Anhänger-Kabine ist noch mit Rädern und Zubehör vollgestopft und lässt sich nur schwer aus dem riesigen Karton heraus hieven. Ein echtes Monstrum!
Für das hohe Gewicht sorgen unter anderem auch die Scheibenbremsen an beiden Laufrädern, die für den Einsatz als Buggy oder Jogger gedacht sind. In sehr hügeliger Umgebung kann das hilfreich sein, für den alltäglichen Einsatzbereich scheinen uns Scheibenbremsen jedoch etwas überdimensioniert zu sein. Wer es etwas abgespeckt haben möchte, kann den Kidgoo auch ohne Scheibenbremse und Joggerrad nehmen. Der »Kidgoo« und »Kidgoo Sport« kommen da beispielsweise etwas leichter und sportlicher rüber.
Auf der Straße und im Gelände läuft es gut, unseren Testparcours meistert der Kidgoo ohne Probleme. Auch wenn sich das Gewicht schon recht deutlich bemerkbar macht. Besonders dann, wenn man mit Kind und Gepäck zusätzlich beladen und unterwegs ist.
Der Hersteller wirbt mit vielen Sicherheits-Features: Das Gurtsystem für die kleinen Beifahrer ist mit einem adaptivem Rückhaltesystem ausgestattet und durch integrierte Rückenprotektoren soll der Rücken des Kindes vor spitzen Gegenständen im Kofferraum geschützt werden. Neben dem verstärkten Aluminiumrahmen sollen Kopfprotektoren beim Kidgoo für zusätzliche Sicherheit im Falle eines Umkippens sorgen, genauso wie der verstellbare Schiebegriff, der in Fahrposition als Überrollbügel dient. Ob all das im Fall eines Unfalls tatsächlich mehr Sicherheit bietet, können wir nicht überprüfen, dafür wären aufwändige Crashtests nötig.
Hier und da überzeugen kleine Extras wie die kleine Handytasche hinten beim Stauraum. Dazu noch eine »Zick-Zack-Schnürung« aus einem Gummiband, in die man besonders gut Kleidung stecken kann – wie bei einem Rucksack. Das mitgelieferte und sogenannte Joggerband erscheint uns jedoch etwas überambitioniert. Da ist die Joggerrad-Variante sinnvoller und besser. Sehr praktisch: Wenn das Buggyrad schmutzig , nass und verschmiert ist, kann man es in eine kleine »Verstautasche« packen und so im Kofferraum sauber transportieren.
Fazit: Ein guter Fahrradanhänger, der es mit den Extras aus unserer Sicht teilweise etwas übertreibt.
Winther Dolphin New Edition
Der Winther Dolphin New Edition wirkt mit seiner wuchtigen Plastikschale und seinen ausladenden Maßen stabil und solide. Leider ist nicht alles, was sicher wirkt, auch wirklich verlässlich: Das Plastik ist anfällig für Kratzer und die Aufhängung des Verdecks mithilfe von Kunststoffhaken ist fummelig und hält nicht besonders gut. Ist die Deichsel gerade nicht an ein Fahrrad gekoppelt, ist der Dolphin außerdem sehr rücklastig – den Kofferraum sollte man deshalb lieber nicht zu stark belasten, sonst kippt er nach hinten. Die Reflektoren sind nur aufgeklebt und es ist abzusehen, dass sie sich ablösen, wenn der Fahrradanhänger eine Weile lang der Witterung ausgesetzt ist.
Immerhin bietet der Dolphin eine verstellbare Rückenlehne. Das geht aber auf Kosten des Stauraums im Heck und erfordert umständliches Herumschrauben – einfach klappen ist nicht. Die Kupplung ist abschließbar, aber etwas schwerfällig.
Angesichts der nicht immer überzeugenden Verarbeitung finden wir den aufgerufenen Preis viel zu hoch.
Fischer Komfort
Sein Name ist nicht gerade Programm – der Fischer Komfort ist ein sehr robuster Fahrradanhänger. Komfortabel sieht allerdings anders aus. Sein Aufbau ist recht einfach und klar gehalten. Die Seitenwände werden aufgeklappt und mit einer Querstange gehalten. Die Sitzfläche ist mit einem guten Gurtsystem (5-Punkt) versehen, verfügt jedoch über keine Polsterung. Eine »Limitlinie« an der Rückenlehne zeigt an, wie groß die kleinen Piloten maximal sein dürfen. Das ist ganz nett und hilfreich. Im Stauraum lassen sich gut Spielzeug und andere Sachen unterbringen. Das Verdeck ist allerdings wie eine große Plane, geht von hinten über den Stauraum bis über die Sitzfläche – mit integriertem Insekten- und Regenschutz. Das ist in der Handhabung eher unpraktisch.
Komfort kommt bei den Laufrädern zum Vorschein. In Form von zwei Stahlfedern an den Laufrädern. Diese verleihen dem Fahrradanhänger ein gutes Fahrverhalten. Auf unserem Testparcours kann der Fischer punkten. Der Fahrradanhänger macht sowohl auf Asphalt und Kies als auch im Gelände gut mit. Schwierig wird es allerdings beim Radschutz, der nicht aus einem kleinen, dreieckigen Kunststoffteil besteht, sondern einer Metallstange, die jeweils um die beiden Räder herum verläuft. Das macht den Anhänger sehr breit und sperrig.
Ansonsten verfügt der Fahrradanhänger über einen guten Standard. Er ist gut verarbeitet, hat vorne und hinten Reflektoren und bietet sogar als einziges Modell in diesem Update-Test ein Beleuchtungsset in der Grundausstattung an. Großes Plus! Auch für die Bedienungsanleitung: Die ähnelt einem Hochglanzmagazin, ist recht hochwertig produziert und durch eine recht klare Bildsprache und Infotexte gut verständlich.
Extras hat der Fischer nicht zu bieten. Der Fahrradanhänger kann nicht zu einem Jogger oder Buggy umfunktioniert werden. Einen Schiebebügel sucht man vergebens.
Fazit: Der Fahrradanhänger von Fischer kommt sehr einfach und klar über den Asphalt gerollt, hat jedoch einige Ecken und Kanten, die einen gewissen Komfort vermissen lassen.
Tiggo 2in1
Der Tiggo 2in1 ist mit Abstand der günstigste Fahrradanhänger bei unserem Update. Von der Bauweise her sind der Tiggo und Fischer identisch. Alle Bauteile sind gut verarbeitet und wirken sehr robust. Das Wort Komfort wird allerdings auch hier nicht gerade groß geschrieben.
Dafür kann man den Tiggo umbauen. Mit einem Rad, das man vorne montiert, wird er zum Buggy und Jogger. Das erweitert den Einsatzbereich. Der Radschutz besteht hier aus kleinen, dreieckigen Kunststoffteilen, die man rechts und links mit schrauben befestigt. Der Schiebebügel wird ebenfalls verschraubt, lässt sich nicht verstellen. Das ist unpraktisch. Ein ganz netter Kniff sind die Bremsgurte für die Laufräder rechts und links statt einer Feststellbremse. Sie werden durch die Reifen gefädelt und am Fahrradanhänger mit einer Schnalle fixiert.
Kommen wir zum Fahrverhalten: Auf unserem Testparcours schneidet der Tiggo gut ab. Auf Kieswegen, glattem Asphalt und Waldböden kommt er gut zurecht. Sobald es jedoch etwas holprig wird, sich Wurzel und Steine in den Weg stellen, wird es für Kinder ungemütlich. Denn der Tiggo-Anhänger hat keine Federung. So ist das Fahrverhalten für die kleinen Piloten recht sportlich. Auch als reines Lastenrad lässt sich der Tiggo schnell und einfach umbauen, in dem man die Halterung der Sitzfläche, die man normalerweise über die Querstange zieht, einfach weglässt.
Fazit: Ein solider Fahrradanhänger, der vor allem preislich überzeugt und darin viele Konkurrenten schlägt!
So haben wir getestet
Nach dem Kauf möchte man am liebsten gleich loslegen, aber bevor das passieren kann, will der Fahrradanhänger erst einmal aus seiner Pappverpackung befreit und fahrtüchtig gemacht werden. Aber niemand möchte erst einmal einen halben Nachmittag mit dem Werkzeugkoffer in der Garage verbringen.
Daher haben wir bereits den Aufbau beachtet: Ist die Anleitung aufschlussreich? Wieviel Montagearbeit ist nötig? Wird das nötige Werkzeug mitgeliefert oder muss man sich das erst noch anderweitig besorgen?
Zugegeben: In der Regel macht man das Ganze nur einmal und zerlegt so einen Fahrradanhänger danach nur in Ausnahmefällen wieder. Trotzdem sollte der Aufbau leicht von der Hand gehen und kein technisches Geschick voraussetzen. Das war nicht bei allen Fahrradanhängern im Test der Fall.
Einige Anhänger lassen sich zum Buggy oder Jogger umbauen
Große Unterschiede gibt es auch bei der Ausstattung: Viele Anhänger verfügen über Zusatzfunktionen und Sonderausstattung. Die häufigste ist dabei ein Schiebebügel, um den Anhänger bequem im Stehen führen zu können. Passend dazu, aber nicht immer im Lieferumfang enthalten, ist ein Vorderrad, mit dem man schnell aus einem gezogenen Anhänger ein geschobenes Gefährt macht. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Formen: Dem Buggy und dem Jogger.


Für den Einsatz als Buggy nutzen die Anhänger vorne ein oder zwei kleinere Räder. Sie sind für das Schieben in gemächlichem Schritttempo vorgesehen. Praktisch ist es, wenn man das Buggy-Rad im Anhänger verstauen kann, damit man den Anhänger auch unterwegs zum Buggy umbauen kann.
Jogger hingegen sind, wie der Name schon vermuten lässt, für den Einsatz beim Sport gedacht. Die entsprechenden Räder sind deshalb größer und luftgepolstert, um Stöße beim Überfahren von unebenem Boden zu dämpfen. Das Jogger-Rad ist außerdem im Gegensatz zum Buggyrad nicht lenkbar. Jogger-Räder können meist nicht im Anhänger verstaut werden.
Als Zubehör gibt es bei verschiedenen Anbietern einen »Babyeinsatz«, der für Kinder zwischen 1 und 10 Monaten geeignet sein soll. Wir raten davon ab, ein Baby schon so früh mit dem Anhänger zu transportieren, denn beim Fahren treten trotz Federung Stöße mit bis zu 3g auf. Wir würden zumindest so lange abwarten, bis das Baby seinen Kopf sicher halten kann, besser noch, wenn es selbständig sitzen kann. Und dann brauchen Sie den Babyeinsatz eigentlich nicht mehr.
Ein weiteres Testkriterium war für uns natürlich die Qualität der Verarbeitung. Fahrradanhänger müssen Wind und Wetter trotzen und mit Erschütterungen zurechtkommen. Da ist klar, dass sie sich nicht einfach so in ihre Bestandteile auflösen dürfen. Schon der Aufbau lieferte uns einen ersten Eindruck, was einen da erwarten kann. Es sollten keine Schrauben herausstehen, das Verdeck muss stabil befestigt sein und es dürfen keine Teile ausgerissen sein oder verkratzen. Das ist leider längst nicht selbstverständlich.
Als die Anhänger aufgebaut waren, ging es zur Probefahrt. Dazu haben wir eine Teststrecke abgesteckt, die alle im normalen Gebrauch üblichen Kriterien erfüllt: Es ging geradeaus, um weite und um enge Kurven, über gepflasterte Wege, Wiesen und eine simulierte Bordsteinkante. Die Strecke sind wir mit jedem Anhänger mehrfach abgefahren – mit einem Gewicht von 20 Kilogramm belastet.
Wir haben darauf geachtet, ob der Wagen ruhig läuft und ob er an Hindernissen hängen bleibt oder springt. Gleichzeitig haben wir die Erschütterungen in der Fahrgastzelle gemessen, um die Federungen zu überprüfen. Im Test-Update 05/2021 kam eine andere, ähnlich gestaltete Teststrecke zum Einsatz, die Ergebnisse sind also nicht direkt miteinander vergleichbar. Hier sind die Unterschiede längst nicht so ausgeprägt wie im ersten Test.
Im letzten Schritt haben wir ein Kind zur Testfahrt eingeladen. Der Junge durfte die Anhänger probefahren und hat uns anschließend von seinen Eindrücken berichtet. Besonders in Bezug auf Sitzstabilität und Polsterung hatte er uns einige wertvolle Informationen für uns.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Fahrradanhänger ist der beste?
Der beste Fahrradanhänger ist der Croozer Kid Vaaya 2, der mit einer umfangreichen Ausstattung daherkommt. Auch das Montieren ist kinderleicht erledigt, und er bietet genug Platz. Wer sich dennoch nach Alternativen umsehen möchte, wird in unseren Empfehlungen fündig.
Wer darf einen Fahrradanhänger fahren?
Einen Fahrradanhänger darf grundsätzlich jeder fahren, der auch Fahrradfahren kann. Allerdings darf man laut Straßenverkehrsordnung erst ab einem Alter von 16 Jahren auch Kinder damit transportieren.
Ab welchem Alter können Kinder mitgenommen werden?
Theoretisch sobald die Eltern wollen. Dabei sollten ein paar Sachen beachtet werden: Transportieren Sie ein Baby, so muss dieses in einer passenden Babyschale, beziehungsweise einem Babysitz transportiert werden, die/der im Fahrradanhänger fixiert wird. Die meisten Hersteller bieten einen entsprechenden Babysitz als passendes Zubehör zum Fahrradanhänger an. Dabei sollten Sie die Bedienungsrichtlinien des jeweiligen Herstellers beachten.
Kann man bei jedem Wetter mit dem Fahhradanhänger fahren?
Ja. In den meisten Kinder-Fahrradanhängern sind die Minis vor sengender Sonne, Wind und Regen gut geschützt. Gegen Nässe, Wind und Kälte schützt ein Regenverdeck mit Sichtfenster. Bei klirrender Kälte kann man die Kleinen außerdem mit einer Decke aus Schurwolle zudecken oder die Füße in einen gefütterten Fußsack stecken.
Wie lange kann ein Fahrradanhänger genutzt werden?
Ein kindgerechter Fahrradanhänger kann für Kinder bis zu einem Alter von sieben Jahren genutzt werden.