TestSport & Outdoor FahrradFahrradsattel Test
Fahrradsattel Test: Fahrradsattel Aufmacher Fahrrad

Der beste Fahrradsattel

Aktualisiert:
Letztes Update: 25. Januar 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

21. April 2023

Wir haben weitere sechs Fahrradsättel getestet und unsere Empfehlungen aktualisiert: So ist der Terry Butterfly Exera Gel nun unsere Trekkingrad-Alternative, und der Contec Anatomic 2 City unsere günstige Alternative für Citybikes.

Der Selle Royal Scientia und der Selle Royal Looking Moderate wurden aus den Empfehlungen verdrängt, sind aber weiterhin unter „Außerdem getestet“ zu finden.

1. Juli 2022

Wir haben sechs weitere Fahrradsättel getestet. Eine neue Empfehlung war diesmal nicht dabei.

Weitere Updates
Update Info-Service

Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

„Mein Hintern tut weh, ich kann nicht mehr sitzen!“ Ein schmerzender Po kann die schönste Fahrradtour vermiesen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Möglich ist, dass der Fahrradsattel neu oder zu weich ist oder einfach nicht zu Ihrem Körperbau und Ihrer Sitzhaltung passt. Wer sogar sein Steißbein beim Fahren spürt, sollte sich nach einem neuen Sattel umsehen, das ist ein eindeutiges Indiz für einen falschen Sattel.

Jeder Fahrradsattel muss erst mal eingefahren werden bzw. der Fahrer muss sich daran gewöhnen und ein paar Kilometer darauf fahren, um sich ein Urteil zu erlauben. Das gilt auch, wenn Sie längere Zeit nicht mehr Fahrrad gefahren und untrainiert sind.

Weiche Sättel machen zwar den Eindruck, bequem zu sein, doch für längere Touren sind sie überhaupt nicht gut geeignet. Die Sitzknochen versinken im zu weichen Sattel, wodurch das darunter liegende Gewebe gereizt wird. Denn dann tragen die Sitzknochen nicht das Gewicht des Fahrers – obwohl das ihre Aufgabe ist. Vielmehr drückt das Gewicht auf den Schambereich und die Nerven und Blutgefäße leiden unter der Belastung. Bemerkbar macht sich das beispielsweise als Taubheitsgefühl.

Generell gilt: Der Fahrradsattel sollte in der Form der Sitzhaltung und der Beckenform des Fahrers entsprechen. Auf dem Tourenrad brauchen Sie demnach einen anderen Sattel als auf dem City-E-Bike.

Kurzübersicht

Bester Trekking-Sattel

SQlab 602 Ergolux Active 2.0

Der 602 Ergolux Active 2.0 von SQlab ist ein toller Tourensattel für Trekkingräder.

Für mittlere und längere Touren auf einem Reiserad braucht man einen guten und bequemen Sitz. Unser Favorit ist hier der SQlab 602 Ergolux Active 2.0. Der schmale Fahrradsattel hat ein wellenförmiges Stufenheck und nimmt in der 45-Grad-Haltung den Druck vom Sitzknochen. Zusätzlich kann über die herausnehmbaren Dämpfungssticks der Sattel leichter gemacht werden – ratsam für Fahrer mit einem Körpergewicht unter 80 Kilogramm.

Trekking-Alternative

Terry Butterfly Exera Gel

Komfortabler Sattel für Radler, die sportlich fahren möchten.

Begeistert hat uns im Test-Update 04/2023 der Terry Butterfly Exera Gel: keine Druckstellen, voller Sitzkomfort, kein Scheuern – der perfekte Sattel. Der Sattel mit Aussparung ist für sportlich geneigt sitzende Radler konzipiert. Wir hatten im Test die Variante für Damen, aber auch für Männer gibt es ein entsprechend anatomisch angepasstes Modell.

Bester City-Sattel

Terry Anatomica Flex Gel

Für Cityradler, die aufrecht sitzen, ein komfortabler Sattel.

Die meisten City-Radler werden sich an dem Sitzkomfort des Terry Anatomica erfreuen. Für einen Citysattel ist er ungewöhnlich hart, was sich aber nicht auf den Sitzkomfort auswirkt. Auf unserer Probefahrt waren wir durchweg zufrieden und hatten keine Schmerzen – weder an Sitzknochen noch im Dammbereich.

City-Preistipp

Contec Anatomic 2 City

Komfortabler City-Sattel mit Gelkissen.

Eine günstige Alternative fürs Cityrad ist der Contec Anatomic 2 City. Wir haben die Damen-Variante getestet: Der Fahrradsattel ist hoch gepolstert und verfügt über eine abgesenkte Mitte. Das Fahrgefühl ist komfortabel, hier gibt es keine störenden oder scheuernden Nähte auf dem Sattel. Für Männer gibt es ebenfalls Anatomic-2-Modelle.

Ledersattel

Brooks Flyer S Classic Line

Der klassische Ledersattel muss erst eingefahren werden, passt sich aber individuell an den Fahrer an und ist ein echtes Schmuckstück.

Kernledersättel haben den klassischen Look – und sind überaus bequem, vorausgesetzt, sie sind eingefahren. Das kann allerdings bedeuten, 100 Kilometer auf einem anfangs harten Sattel zu fahren. Wer sich nach einem guten Ledersattel umsieht, kommt an Brooks aus England nicht vorbei. Der Hersteller fertigt seit 1866 Ledersättel in Handarbeit. Auch wenn die Einfahrzeit länger ausfällt als bei anderen Sätteln – mit der richtigen Pflege hält er ein Leben lang.

Vergleichstabelle

Fahrradsattel Test: Sqlab Sattel
SQlab 602 Ergolux Active 2.0
Test Fahrradsattel: Terry Butterfly  Exera Gel Women
Terry Butterfly Exera Gel
Test Fahrradsattel: Terry  Anatomica Flex Gel
Terry Anatomica Flex Gel
Test Fahrradsattel: Contec Anatomic 2
Contec Anatomic 2 City
Test Fahrradsattel: Brooks Flyer S Classic Line
Brooks Flyer S Classic Line
Test Fahrradsattel: Ergon SF Sport Gel Women
Ergon SF Sport Gel
Test Fahrradsattel: SQlab 621 Ergolux Active 2.0
SQlab 621 Ergolux Active 2.0
Test Fahrradsattel: Selle Royal Lookin Moderate
Selle Royal Lookin Moderate
Test Fahrradsattel: Selle Royal Scientia
Selle Royal Scientia
Test Fahrradsattel: Ergon  ST Core Evo
Ergon ST Core Evo
Test Fahrradsattel: Aaron Trekking
Aaron Trekking
Test Fahrradsattel: Velmia City Fahrradsattel
Velmia City Fahrradsattel
Fahrradsattel Test: Bildschirmfoto 2023 04 24 Um 17.19.51
Contec Cruiser Comfort
Test Fahrradsattel: Selle Montegrappa 110 Iris
Selle Montegrappa 110 Iris
Test Fahrradsattel: Velmia Trekking Fahrradsattel
Velmia Trekking Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Büchel Grande Medicus
Büchel Grande Medicus
Test Fahrradsattel: Velo Tempo Z1
Velo Tempo Z1
Test Fahrradsattel: Velmia Mountainbike Fahrradsattel
Velmia Mountainbike Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Toptrek Fahrradsattel
Toptrek Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Daway C99
Daway C99
Test Fahrradsattel: Youngdo MTB
Youngdo MTB
Test Fahrradsattel: Spgood Fahrradsattel
Spgood Fahrradsattel

Bester Trekking-Sattel
SQlab 602 Ergolux Active 2.0
Fahrradsattel Test: Sqlab Sattel
  • Erhöhtes Heck
  • Wellenförmiges Stufen­heck
  • Entlastungs­kanal
  • Herausnehmbare Dämpfungs­sticks
Trekking-Alternative
Terry Butterfly Exera Gel
Test Fahrradsattel: Terry Butterfly  Exera Gel Women
  • Zusätzliches Gelkissen
  • Für Frauen und Männer anatomisch angepasst
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Sportlich
Bester City-Sattel
Terry Anatomica Flex Gel
Test Fahrradsattel: Terry  Anatomica Flex Gel
  • Nicht so weich wie andere City-Sättel
  • Aufnahme für QuickClick-Satteltaschen
City-Preistipp
Contec Anatomic 2 City
Test Fahrradsattel: Contec Anatomic 2
  • Versiegelte Oberfläche
  • Gelkissen
  • Komfortabel
  • Keine Montagebeschreibung
Ledersattel
Brooks Flyer S Classic Line
Test Fahrradsattel: Brooks Flyer S Classic Line
  • Natürliches Material
  • Passt sich an den Fahrer an
  • Muss eingefahren werden
  • Pflegebedürftig
  • Etwas rutschig am Anfang
Ergon SF Sport Gel
Test Fahrradsattel: Ergon SF Sport Gel Women
  • Orthopädischer Komfortschaum
  • Gelkissen
  • Für die sportliche Sitzposition
  • Großflächige Druckverteilung
  • Für Frauen und Männer anatomisch angepasst
  • Eventuell zu hart
SQlab 621 Ergolux Active 2.0
Test Fahrradsattel: SQlab 621 Ergolux Active 2.0
  • Erhöhtes Heck
  • Wellenförmiges Stufenheck
  • Entlastungskanal
  • Herausnehmbare Dämpfungssticks
  • Teuer
Selle Royal Lookin Moderate
Test Fahrradsattel: Selle Royal Lookin Moderate
  • Leicht erhöhtes Heck
  • Dreidimensionales Gel
  • Lichtreflektierendes Material
  • Keine Montagebeschreibung
  • Evtl. stört das Logo an der Sattelnase
Selle Royal Scientia
Test Fahrradsattel: Selle Royal Scientia
  • Erhöhtes Heck
  • Entlastungskanal
  • Klicksystem für Licht oder Tasche
  • Keine Montage­beschreibung
Ergon ST Core Evo
Test Fahrradsattel: Ergon  ST Core Evo
  • Erhöhtes Heck
  • Aussparung
  • Schaum
  • Teuer
Aaron Trekking
Test Fahrradsattel: Aaron Trekking
  • Gelsattel
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Sattelnase stört
Velmia City Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Velmia City Fahrradsattel
  • Erhöhtes Heck
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Memory Foam
  • Obermaterial fühlt sich ein bisschen speckig an
Contec Cruiser Comfort
Fahrradsattel Test: Bildschirmfoto 2023 04 24 Um 17.19.51
  • Fahrbahnunebenheiten werden geschluckt
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Eher für kurze Touren
  • Sehr breit und wuchtig
Selle Montegrappa 110 Iris
Test Fahrradsattel: Selle Montegrappa 110 Iris
  • Fahrbahnunebenheiten werden geschluckt
  • Gutes Sitzgefühl
  • Weiche Polsterung
  • Schwer
Velmia Trekking Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Velmia Trekking Fahrradsattel
  • Erhöhtes Heck
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Memory Foam
  • Druck auf Sitz­knochen
  • Obermaterial fühlt sich ein bisschen speckig an
Büchel Grande Medicus
Test Fahrradsattel: Büchel Grande Medicus
  • Erhöhtes Heck
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Gelkissen
  • Sehr wuchtig
  • Wulstige Sattelnase
Velo Tempo Z1
Test Fahrradsattel: Velo Tempo Z1
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Keine gute Druckverteilung
  • Nähte auf der Oberfläche
  • Breite Sattelnase
Velmia Mountainbike Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Velmia Mountainbike Fahrradsattel
  • Erhöhtes Heck
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Memory Foam
  • Druck auf Damm­bereich auf dem Trekkingbike
  • Obermaterial fühlt sich ein bisschen speckig an
Toptrek Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Toptrek Fahrradsattel
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Mit Werkzeug
  • Plus Regenschutz
  • Zu weich
Daway C99
Test Fahrradsattel: Daway C99
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Integriertes Rücklicht
  • Plus Regenschutz
  • Zu weich
Youngdo MTB
Test Fahrradsattel: Youngdo MTB
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Mit Werkzeug
  • Plus Regenschutz
  • Zu weich
Spgood Fahrradsattel
Test Fahrradsattel: Spgood Fahrradsattel
  • Entlastungskanal mit Aussparung
  • Silikonkissen
  • Zu weich
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Alle Infos zum Thema

Komfort auf dem Rad: Fahrradsättel im Test

Der Sattel ist Dreh- und Angelpunkt beim Fahrradfahren. Er sollte so schmal sein, dass er komplett unter dem Radfahrer verschwindet. Der Sattel sollte nicht zu früh zu breit werden. Eine T-Form ist ideal, keine Dreiecksform, denn beim Treten muss der Oberschenkel am Sattel vorbei. Die Sattelnase sollte ebenfalls nicht zu dick sein, damit beim Pedalieren die Nase nicht auf das Gewebe und die Muskeln am Oberschenkel drückt.

Je aufrechter die Sitz­position, desto breiter und weicher kann der Sattel sein

Tourenradler sitzen besonders lange auf dem Sattel, manchen tragen dabei auch noch einen Rucksack, der das Gewicht, das auf den Sitzknochen lastet, erhöht. Cityradler sind dagegen tendenziell eher kurz unterwegs. Die grundlegende Formel bei der Sattelauswahl lautet: Je aufrechter die Sitzposition ist, umso breiter und weicher kann der Sattel sein.

Wer aufrecht fährt, belastet den Fahrradsattel hauptsächlich mit dem eigenen Körpergewicht. Reiseradler fahren in der Regel leicht nach vorne gebeugt (45-Grad-Haltung), sodass auch der Lenker das Körpergewicht mitträgt. Die Beugung des Oberkörpers nach vorne bewirkt, dass die Sitzhöcker aufgrund des Skelettbaus auf dem Sattel enger beieinander liegen.

Beschwerden aufgrund des falschen Sattels

Es gibt mehrere Beschwerdebilder, die von einem falschen Sattel ausgelöst werden können – ungeachtet der Beschwerden, die auftreten, wenn beispielsweise die Sattelhöhe falsch eingestellt ist.

Erstens: Kribbeln und Taubheitsgefühle im Genitalbereich bei Männern und Frauen aufgrund von Durchblutungsstörungen der Nerven und Blutbahnen. Hier ist ein Fahrradsattel empfehlenswert, der den Damm- und Schambeinbereich entlastet.

Fahrradsattel Test: Saddle
Typisch für City-Sättel ist die T-Form.

Zweitens: Der Sitzknochen schmerzt. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Entweder der Sattel ist noch neu. Oder er ist zu weich, die Sitzknochen versinken so tief im Sattel, dass das darunter liegende Gewebe gereizt wird. Das Gewebe muss hier einen Teil des Gewichts mittragen – nochmal mehr, wenn ein Rucksack zusätzliche Last mitbringt. Es kommt zu einer stärkeren Schweißbildung und zu unangenehmen Druckstellen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Fahrradsattel nicht Ihrem Körperbau entspricht.

Drittens: Das Steißbein schmerzt. In diesem Fall ist der Sattel zu weich, die Sitzknochen versinken so tief im Sattel, dass dieser aufs Steißbein drückt.

Bei Schmerzen die Sattel­einstellung langsam verändern

Radfahrer müssen diese Probleme nicht aussitzen, sondern können etwas dagegen tun. Drehen Sie zunächst an den Stellschrauben Ihres Sattels, und verändern Sie in kleinen Schritten die Einstellung – waagerecht, leicht nach unten kippend, in der Höhe. Oder Sie verkürzen den Abstand zwischen Lenker und Sattel. Möglicherweise haben Sie damit schon das Problem gelöst. Andernfalls muss ein neuer Sattel her.

Welcher Sattel ist für mich der richtige?

Egal für welchen Fahrradsattel Sie sich entscheiden, er sollte immer im Einklang mit Ihrer Sitzposition und Ihrem Einsatzbereich stehen. Für lange Touren sind eine schmale Form und eine straffe Polsterung besser geeignet als ein weicher, vermeintlich bequemer Sattel. Cityradler hingegen kommen mit breiteren Formen gut zurecht.

Sitzknochenabstand

Der Münchner Hersteller SQlab hat die Methode der Sitzknochenvermessung in Deutschland etabliert. Aber auch andere Hersteller bieten Sättel an, die auf der Berechnung des Sitzknochenabstands basieren. So bieten viele Fachhändler an, den Sitzknochenabstand ihrer Kunden zu messen. Aber man kann den Abstand der Höcker auch ganz einfach zu Hause selbst messen.

Um den Sitzknochenabstand zu messen, brauchen Sie Wellpappe, eine Sitzgelegenheit mit ebener Oberfläche, einen Stift und ein Lineal. Die Wellpappe wird auf die gerade Sitzfläche (beispielsweise ein Hocker) gelegt. Setzen Sie sich nun mittig auf die Pappe und richten Ihren Oberkörper auf, die Füße stellen Sie auf die Zehenspitzen, damit die Sitzknochen mehr Druck auf die Pappe ausüben. Zusätzlich sollten Sie unter die Sitzfläche greifen und daran ziehen, um den Druck nochmals zu erhöhen.

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Fahrradsattel Test: Sitzknochenabstand 1
Sie können Ihren Sitzknochenabstand ganz einfach zu Hause messen. Sie benötigen dafür nur Wellpappe und ein Lineal. Setzen Sie sich wie beschrieben auf die Pappe und markieren Sie die Abdrücke Ihrer Sitzknochen.
Fahrradsattel Test: Sitzknochenabstand 2
Der Abstand zwischen den am stärken eingedrückten Stellen ist Ihr Sitzknochenabstand.
Fahrradsattel Test: Sitzpositionen
Hilfreicher als die Hersteller-Bezeichnung ist für die richtige Sattelbreite der Grad Ihrer Sitzhaltung.

Umkreisen Sie nun mit einem Stift den Abdruck, und kennzeichnen Sie den tiefsten Punkt mit einem Kreuzchen. Der Abstand zwischen den zwei Kreuzchen entspricht Ihrem Sitzknochenabstand.

Normalerweise beträgt der Sitzknochenabstand bei Männern zwischen 6 und 16 Zentimetern, bei Frauen zwischen 9 und 17 Zentimeter.

Stufensattel? Gelkissen? Aussparung?

Das Problem des Kribbelns und der Taubheitsgefühle gehen Sattel-Hersteller zum Teil unterschiedlich an. Da gibt es beispielsweise das erhöhte Heck, bei dem die Nase des Sattels tiefer liegt als der hintere Teil. Das bewirkt, dass die Belastung auf den Damm oder das Schambein geringer ausfällt – vorausgesetzt, der Fahrradsattel ist richtig, das heißt waagerecht, montiert.

Eine anderer Lösungsweg liegt in der Aussparung, die für Entlastung sorgt. Aber auch Gelkissen oder Schaum verringern den Druck und verteilen die Belastung.

Ledersättel

Ein Klassiker sind handgefertigte Kernledersattel. Das natürliche Material passt sich im Laufe der Zeit der Anatomie des Fahrers an, da die Lederdecke wie eine Hängematte vorne und hinten flexibel aufgehängt ist. Die Bespannung muss, wenn der Sattel weich gefahren ist, regelmäßig nachgezogen werden. Den Kernledersattel gibt es auch mit Aussparungen auf der Oberseite des Sattels, das mindert den Druck auf den Genitalbereich.

Fahrradsattel Test: Brooks1

Leder ist ein natürliches Material, das sich verändert. Daher sollten Ledersättel regelmäßig gefettet und nachgespannt werden. Darüber hinaus reagiert Leder nicht gut auf Nässe – lassen Sie Ihr Fahrrad daher nicht im Regen stehen, sondern schützen Sie den Ledersattel davor, nass zu werden.

Laut Hersteller soll die Spannschraube immer mit einer halben Umdrehung weiter gespannt werden. Viele nutzen aber vielmehr – wenn vorhanden – die Lochungen an den Sattelseiten, um das Leder zu spannen.

Unisex oder geschlechtsspezifisch?

Einige Hersteller bieten geschlechtsspezifische Sättel an. Ob Gleichstellung oder nicht: ausprobieren – Hauptsache, Sie fühlen sich wohl. Wundern Sie sich nicht, wenn Männersättel größer ausfallen als die für Damen – das dient in der Regel dazu, Nerven, Arterien und die Prostata besser zu entlasten.

Ein Muss: Probe fahren

Richtig beurteilen lassen sich Sattel und Sattel-Einstellungen erst, nachdem Sie einige Kilometer damit gefahren sind. Unser Gesäß muss sich erst an den neuen Sattel gewöhnen. Eine schmerzhafte Reaktion auf den ungewohnten Druck ist daher normal. Machen Sie idealerweise drei bis vier Fahrten mit ein bis zwei Tagen Pause dazwischen. Tauchen während einer Tour Probleme auf, verändern Sie in kleinen Schritten die möglichen Satteleinstellungen.

Unser Favorit

Bester Trekking-Sattel

SQlab 602 Ergolux Active 2.0

Der 602 Ergolux Active 2.0 von SQlab ist ein toller Tourensattel für Trekkingräder.

Für alle, die mit ihrem Trekkingrad gerne längere Touren machen, ist der SQlab 602 Ergolux Active 2.0 empfehlenswert. SQlab hat als erster Hersteller den Sitzknochenabstand als Grundlage genommen, um die optimale Sattelbreite zu ermitteln. Getestet haben wir den Fahrradsattel in der Größe 14 für die moderate Sitzposition des „sportlichen Trekkingfahrers“.

Der 602 Ergolux Active 2.0 hat ein wellenförmiges Stufenheck und eine Einkerbung in der Sattelmitte. Die Schaumpolsterung lässt sich mit dem Finger ein wenig eindrücken, dennoch sinken die Sitzknochen beim Fahren nicht bemerkbar in die Polsterung ein. Mit zwei »Komfort-Sticks« kann der Sattel auf das Fahrergewicht eingestellt werden.

Fahrradsattel Test: Sqlab1
Unser Favorit für Trekking ist der SQlab 602 Ergolux Active 2.0.

Wir haben beim Fahren das Stufenheck nicht bemerkt. Sollte es Ihnen anders gehen, wird es wahrscheinlich eine Frage der Gewohnheit sein, bis Sie die Stufe nicht mehr wahrnehmen. Das Sitzgefühl war von Anfang an sehr angenehm. Doch nach einigen Kilometern kam uns der Sitz ein wenig unbequem vor. War der Sattel doch zu hart?

Nach rund sechs Kilometer unserer Teststrecke haben wir daher zum Vergleich die Komfort-Sticks herausgenommen. Und empfanden damit den Sattel mit einem Fahrergewicht von unter 60 Kilo tatsächlich nochmal komfortabler. Ohne die Sticks wird der Sattel etwas weicher, vor allem die seitlichen Bewegungen werden intensiver. Der Hersteller empfiehlt die Sticks für das Fahrergewicht ab 80 Kilogramm.

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Fahrradsattel Test: Sqlab2
Schmal, mit Entlastungskanal und Stufenheck sorgt der Sattel für eine angenehme Sitzposition.
Fahrradsattel Test: Sqlab3
Das wellenförmige Stufenheck ist gut zu erkennen.
Fahrradsattel Test: Sqlab4
Die Dämpfungssticks lassen sich gut entfernen.

Die Sattelnase ist ein wenig tiefergelegt, so konnten wir keine Druckstellen im Dammbereich bzw. im vorderen Bereich des Schambeins feststellen. Beim Pedalieren scheuerte nichts an der Sattelnase.

Die Testfahrt mit dem SQlab Ergolux Active 2.0 hat uns Spaß gemacht. Nochmal mehr, nachdem wir den die Dämpfungssticks herausgenommen hatten. Dass man hier selbst eine Möglichkeit hat, den Sattel härter bzw. weicher einzustellen, ist toll. Für Trekkingradler lohnt sich die Investition.

SQlab 602 Ergolux Active 2.0 im Testspiegel

In der Ausgabe 09-10/2022 hat das Magazin Radfahren.de 22 Fahrradsättel für Stadt- und Tourenräder getestet. Auch hier errang der Sqlab 602 Ergolux Active 2.0 den Testsieg.

Sollten weitere interessante Testberichte erscheinen, tragen wir sie hier nach.

Alternativen

Trekking-Alternative

Terry Butterfly Exera Gel

Komfortabler Sattel für Radler, die sportlich fahren möchten.

Der Terry Butterfly Exera Gel hat uns auf der Fahrt im Test vom ersten Kilometer an begeistert: keine nennenswerten Druckstellen und eine gute Auflagefläche – vom Gefühl her wie für uns gemacht.

Der Butterfly Exera ist für Damen und Herren jeweils in zwei Größen und mit bzw. auch im Bereich der Sitzknochen ohne Gelkissen erhältlich. Für eine optimale Druckverteilung sorgt das PU-Schaumpolster, der Schaum ist elastisch und gleichzeitig formstabil, sodass die Sitzknochen nicht zu tief im Polster versinken. Die Gelkissen sorgen hingegen für noch mehr Entlastungs-Komfort, denn sie verteilen den Druck noch besser als der Schaum.

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Fahrradsattel Test: Terry Butterfly Exera Gel Women
Fertig machen zum Davonradeln – der Butterfly von Terry hat uns super gefallen.
Fahrradsattel Test: Terry Butterfly Exera Gel Women
Die sportliche Form ist ideal für lange Touren und sportliche Radler.
Fahrradsattel Test: Terry Butterfly Exera Gel Women
Die Aussparung entlastet den Dammbereich.
Fahrradsattel Test: Terry Butterfly Exera Gel Women
Wir haben die Variante mit den Gelkissen getestet. Druckstellen: Fehlanzeige.
Fahrradsattel Test: Terry Butterfly Exera Gel Women
Der Butterfly wiegt gerade mal 320 Gramm.

Die Aussparung sorgt im Dammbereich zusätzlich für Entlastung. Die Oberfläche vom Terry Butterfly Exera Gel wird nicht durch Nähte unterbrochen.

Empfehlen könnte wir den Terry Butterfly mit gutem Gewissen für Radler mit sportlicher Sitzhaltung sowie für längere Touren mit dem Reiserad. Aber auch fürs Fitnessbike ist der Sattel gut geeignet.

Bester City-Sattel

Terry Anatomica Flex Gel

Für Cityradler, die aufrecht sitzen, ein komfortabler Sattel.

Für Citybikes – also für die aufrechte Sitzposition – ist der Terry Anatomica Flex Gel für uns der beste in diesem Testfeld. Das können wir zumindest von dem Damen-Modell, das wir getestet haben, behaupten. Natürlich gibt es den Sattel auch für Männer.

Der Anatomica Flex ist nur als Einheitsgröße erhältlich. Der breite Fahrradsattel soll mit Schaum und Komfortgel bei kurzen bis mittellangen Touren für angenehmen Sitzkomfort sorgen. Wir können das aus unserem Praxistest bestätigen. Zwar ist der Citysattel im Vergleich zu anderen Citysätteln verhältnismäßig hart, aber unangenehme Druckstellen haben wir auf unserer Testfahrt nicht verspürt. Die Aussparung in der Mitte sorgt dafür, dass die Durchblutung im Dammbereich verbessert wird.

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Fahrradsattel Test: Terry1
City-Sattel: der Anatomica von Terry.
Fahrradsattel Test: Terry2
Das Konzept: Drei-Zonen-Komfort-Schaum plus Aussparung für ein gutes Sitzgefühl.
Fahrradsattel Test: Terry3
Für einen Citysattel ist der Anatomica ungewohnt hart.
Fahrradsattel Test: Terry4
Über die QuickClick-Aufnahme können Satteltaschen befestigt werden.
Fahrradsattel Test: Terry5
Die Stoßdämpfer sind rückenschonend.

Von hinten ist gut das Cellasto-Dämpfungssystem des Terry Anatomica zu erkennen, das für eine zusätzliche Entlastung am Rücken sorgt. Das System hat der Hersteller gemeinsam mit BASF in Deutschland entwickelt und hergestellt. Damit werden Stöße gut absorbiert und der Rücken wird somit stark und effektiv entlastet. Zur Verpackung gehört auch ein Info-Flyer mit Hinweisen, wie der Sattel in der richtigen Position auf dem City- bzw. Hollandrad montiert wird. Als Zusatzfeature gibt es die Aufnahmemöglichkeit für QuickClick-Satteltaschen.

Auch wenn der Terry Anatomica für einen City-Sattel ungewohnt hart erscheint – das Fahrgefühl ist viel angenehmer als bei anderen City-Sätteln, die aufgrund ihrer Polsterung auch immer etwas waberig erscheinen. Es ist gut vorstellbar, dass auch schwergewichtigere Menschen sich hierauf wohlfühlen.

City-Preistipp

Contec Anatomic 2 City

Komfortabler City-Sattel mit Gelkissen.

Gefallen hat uns auch der preisgünstige Contec Anatomic 2 City als Sattel für die aufrechte Sitzposition auf dem Citybike oder dem Hollandrad.

Der Fahrradsattel ist üppig und hoch gepolstert, in der Mitte ist er abgesenkt. PU-Schaum sorgt auch hier für Entlastung, ebenso wie die Gelpolster im Bereich der Sitzhöcker. Bei unserer Testfahrt drückte zunächst der Sattel links unangenehm – aber nach einigen Kilometern verschwand das unangenehme Druckgefühl bereits wieder.

An sich sitzt man auf dem Contec Anatomic 2 City gut, der Sattel bietet ein gutes und sicheres Fahrgefühl. Die Polsterung ist nicht zu weich, sondern angenehm fest. Zusätzlich absorbieren Dämpfer aus Elastomere Stöße, beispielsweise von einer Bordsteinkante.

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Fahrradsattel Test: Contec Anatomic 2
Gut gepolstert: der Anatomic 2 City, hier in der Variante für Frauen.
Fahrradsattel Test: Contec Anatomic 2
Für zusätzlichen Sitzkomfort sorgen Gel-Einlagen.
Fahrradsattel Test: Contec Anatomic 2
Die Oberfläche des Anatomic 2 City ist versiegelt.
Fahrradsattel Test: Contec Anatomic 2
Die Dämpfer entlasten den Rücken auf holprigen Strecken.
Fahrradsattel Test: Contec Anatomic 2
Der etwas breitere Sattel ist eine günstige Alternative für Citybikes.

Der Sattel ist auch in der Herren-Variante – erkennbar an der blauen statt roten 2 als Aufdruck auf dem Sattel – und für beide Geschlechter auch mit Aussparung in der Mitte erhältlich. Der Kunstlederbezug kommt ohne Nähte aus und ist versiegelt.

Insgesamt ist der Sattel sehr bequem, allerdings ist er eher nicht für lange Touren zu empfehlen. Der Contec Anatomic 2 ist eben ein klassischer City-Fahrradsattel.

Ledersattel

Brooks Flyer S Classic Line

Der klassische Ledersattel muss erst eingefahren werden, passt sich aber individuell an den Fahrer an und ist ein echtes Schmuckstück.

Der Kernledersattel von Brooks ist ein Klassiker – wenn auch ein teurer. Zwar muss jeder Sattel eingefahren werden, aber das gilt bei Ledersätteln umso mehr. Denn es braucht eine gewisse Fahrzeit, bis sich das Leder an die individuelle Form des eigenen Hinterns anpasst. Wir haben das Damen-Modell S der Flyer Classic Line getestet, für Männer gibt es natürlich auch einen Sattel, der etwas größer ausfällt.

Auffällig ist, dass der Fahrradsattel im ersten Moment trotz waagerechter Positionierung sehr rutschig ist – das legt sich aber mit der Zeit. Auch die ersten Kilometer auf dem Sattel sind recht hart. Aber wie gesagt, das Leder arbeitet und passt sich mit der Zeit an. Rechnen Sie damit, dass Sie schätzungsweise mehrere hundert (laut unterschiedlicher Erfahrungsberichte zwischen 400 bis 1.000) Kilometer damit fahren müssen, bevor der Sattel sich so weit angepasst hat, dass er bequem ist.

Brooks produziert seit 1866 in Handarbeit Kernledersättel in England. Im Lieferumfang befindet sich auch Lederfett für die erste Anwendung sowie ein Tool, um den Sattel nachspannen zu können.

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Fahrradsattel Test: Brooks2
Ein Klassiker: der Ledersattel von Brooks.
Fahrradsattel Test: Brooks3
Mit der Stahlfeder bringt der Sattel mehr Gewicht auf die Waage.
Fahrradsattel Test: Brooks4
Das Leder muss regelmäßig nachgespannt werden.
Fahrradsattel Test: Brooks5
Die Sättel von Brooks sind handgefertigt.

Die Stahlfedern bei unserem Modell sorgen für viel Komfort beim Fahren. Ein Brooks Flyer Classic Line sollte regelmäßig gepflegt werden. Und man sollte es vermeiden, dass der Ledersattel dem Regen ausgesetzt wird – denn Leder ist nicht wasserabweisend und verändert sich bei Nässe. Der Sattel eignet sich sowohl für die City als auch für mittlere und lange Trekkingtouren.

Außerdem getestet

Ergon SF Sport Gel

Passend zu unserem Update im April 2023 kam der Ergon SF Sport Gel frisch auf dem Markt, sodass wir ihn gleich testen konnten. Der Sattel fällt etwas härter aus – für manchen Radler vielleicht zu hart – und kann auf dem Fitness- und Commuting-Bike genutzt werden. Auch auf unserem Reiserad waren wir sehr angetan von dem guten Sitzgefühl. Druckpunkte konnten wir keine ausmachen, der Druck verteilt sich großflächig auf dem Sattel. Grundlage bilden hierbei orthopädischer Schaum und Gelpads. Für weitere Entlastung sorgt die Aussparung.

Den Ergon SF Gel gibt es – jeweils anatomisch angepasst – für Frauen und Männer. Für beide Geschlechter gibt es den Sattel auch jeweils in der Variante ohne Gelkissen.

Contec Cruiser Comfort

Der Contec Cruiser Comfort ist ein Unisex-Sattel und fühlte sich bei uns wie ein großes Sitzkissen an. Positiv ist uns aufgefallen, dass Unebenheiten auf der Fahrbahn von dem Sattel einfach geschluckt werden und nicht beim Fahrer ankamen. Allerdings hat man wohl den meisten Spaß damit auf einem Cruiser oder einem Citybike, wenn man nur Kurzstrecke fahren möchte. Negativ aufgefallen ist uns, dass wir auf dem Sattel viel gerutscht sind – eine gute Sitzposition konnten wir nie lange halten.

Der Cruiser Comfort verfügt über Druckfedern und hat als Polsterung PU-Schaum. Das Polster ist recht fest und hoch, der Sattel ist einer der breitesten in unserem Test.

Selle Montegrappa 110 Iris

Der Kunstledersattel Selle Montegrappa 110 Iris ist recht hoch und breit und vor allem weich gepolstert. Auch dieser Fahrradsattel schluckt Straßenunebenheiten einfach weg und lässt sie nicht an den Fahrer ran. Allerdings empfanden wir die Polsterung als zu weich. Interessant ist der Sattel nur für diejenigen, die auf dem Cruiser oder dem City-Fahrrad damit kurze Strecken fahren möchten. Im Vergleich zu den anderen Sätteln aus unserem Test ist der Iris mit 1.300 Gramm einer der schwersten Sättel. Erhältlich ist der Sattel in drei unterschiedlichen Farben.

Velo Tempo Z1

Ebenfalls getestet haben wir den Velo Tempo Z1. Der Männersattel ist mit Schaumstoff gepolstert und verfügt über eine Aussparung. Beim Fahren haben wir jedoch deutlich die Druckpunkte gespürt, das Gewicht wurde nicht großflächig auf dem Sattel verteilt. Ein weiterer Nachteil, der uns aufgefallen ist: die Sattelnase ist recht breit. Das hat uns beim Pedalieren gestört. Zu guter Letzt ist der Bezug genäht – es ist nur eine Frage der Zeit, dass der Sattel nach einem Regenguss nass ist. Einen Frauensattel konnten wir im Portfolio des Herstellers nicht ausfindig machen.

Selle Royal Scientia

Ebenfalls ideal für längere Touren in athletischer 45-Grad-Haltung ist der Selle Royal Scientia, von uns in der Medium-Variante getestet. In unserem Vergleichstest der schmalste Sattel überhaupt. Das Heck ist hier erhöht, in der Mitte hat der Sattel einen länglichen Entlastungskanal. Gleich beim Aufsteigen empfanden wir den Sattel als sehr angenehm – man spürt ihn eigentlich kaum, weil er gleich so gut passt. Die 3D-Skingel-Technologie des Herstellers und der Entlastungskanal sorgen dafür, dass die Sitzknochen nicht tief einsinken und kein Druckgefühl beim Fahren entsteht. Beim Pedalieren stört die lange Sattelnase nicht. Als Zusatzfeature hat der Scientia noch ein Klicksystem, an dem entweder ein Licht oder eine Satteltasche angebracht werden kann.

Selle Royal Lookin Moderate

Für die aufrechte Sitzposition auf dem Cityrad hat uns auch der Lookin Moderate Woman von Selle Royal gefallen. Auch dieser Fahrradsattel ist in einer Version für Männer erhältlich. Als Erstes fallen bei diesem Citysattel die Gucklöcher in das Sattelinnere mit Blick auf das »Royalgel« auf. Hier kann man mit dem Finger viel tiefer in den Sattel drücken als beispielsweise bei anderen Sätteln aus unserem Test. An den Seiten befinden sich hinten silberne Applikationen, die den Sattel vor Kratzern und Stößen schützen sollen. An der seitlichen Nase gibt es eine weitere Applikation mit dem Modellnamen – uns hat es nicht gestört, aber möglicherweise scheuert die Hose beim Pedalieren an der Applikation entlang – ungünstig.

Ergon ST Core Evo

Der Ergon ST Core Evo Woman (Small/Medium) hat uns vom Fahrkomfort sehr gut gefallen. Der Fahrradsattel ist eher schmal und eignet sich für Tourenräder. Erhältlich ist der Sattel in zwei Größen sowie für Männer und Frauen. Der Doppelschalenaufbau mit dem orthopädischen Komfortschaum als Polsterung verteilt den Druck beim Sitzen gut. Auch der Entlastungskanal funktioniert gut und fängt den Druck auf den Dammbereich gut auf. Darüber hinaus ist der Ergon-Sattel bewegungsdynamisch und damit rückenschonend. Bei all dem Lob: Der Core Evo Woman hat seinen Preis, die UVP liegt bei 150 Euro.

Velmia City Fahrradsattel

Von Velmia hatten wir gleich drei Sättel im Test. Der City-Fahrradsattel hat eine Einheitsgröße und ist für Frauen und Männer gleichermaßen konzipiert. Auch hier ist das Heck erhöht, und in der Mitte befindet sich eine Aussparung. Das Polster besteht aus Memory Foam, das stabile Material lässt sich gut verformen und findet schnell zu seiner ursprünglichen Form zurück. Der Fahrkomfort auf dem Citysattel ist gut und komfortabel, wir hatten während der Fahrt keine großen Beschwerden, weder mit den Sitzknochen noch im Dammbereich. Zudem punktet der Velmia mit einem günstigen Preis. Allerdings fühlt sich das Obermaterial ein wenig speckig an – fraglich, wie es sich anfühlt, wenn der Fahrradsattel lange in der Sonne steht.

Büchel Grande Medicus

Der Büchel Grande Medicus ist für Touren- und Cityräder auslegt, wir haben das Damen-Modell getestet. Auf dem Trekkingrad hat uns der Sattel weniger gefallen, wir würden ihn daher auch aufgrund seiner Breite und Wuchtigkeit als City-Sattel einstufen. Das Heck ist stark erhöht, in der Mitte befindet sich eine Aussparung. Auf dem Cityrad hingegen saßen wir relativ bequem, dennoch würden wir mit dem Sattel eher nur kurze Citytouren empfehlen. Die Nase ist im Vergleich zu anderen Sätteln eher dick und wulstig.

Velmia Trekking Fahrradsattel

Der zweite Sattel von Velmia ist der Velmia Trekkingsattel, auch ein Unisex-Modell. Auch hier ist das Heck erhöht, und in der Mitte befindet sich eine Aussparung, allerdings ist der Sattel wesentlich schmaler als das City-Modell. Das Polster besteht aus Memory Foam, das stabile Material lässt sich gut verformen und findet dann zu seiner ursprünglichen Form zurück. Der Fahrkomfort auf dem Citysattel ist okay, wir hatten während der Fahrt im Test leichten Druck auf den Sitzknochen. Der Velmia punktet mit einem günstigen Preis, aber auch hier stört uns das leicht speckige Obermaterial. Wie sich die Haptik wohl verändert, wenn der Sattel längere Zeit der Witterung ausgesetzt ist?

Velmia Mountainbike Fahrradsattel

Der Mountainbike-Sattel von Velmia hat uns im Vergleich der drei Testprodukte des Herstellers am wenigsten gefallen. Das Unisex-Modell ist optisch nochmal schmaler als das Trekking-Modell, mit Aussparung in der Mitte und erhöhtem Heck. Memory Foam bildet das Polster für den Sattel, auch wenn die Polsterung weniger leicht nachgibt wie bei der Trekkingrad-Variante. Bei diesem Fahrradsattel haben wir während der Tour auf dem Trekkingrad immer wieder die Sitzposition verändert, aber das Fahrgefühl wurde nicht besser. Egal in welcher Position wir den Sattel eingestellt haben, Druck auf dem Schambein war immer da. Und auch für diesen Sattel stellen wir die Frage: Wie fühlt sich das leicht speckige Obermaterial an, wenn der Sattel längere Zeit der Witterung ausgesetzt ist?

Spgood Fahrradsattel

Der Fahrradsattel von Spgood ist ein Unisex-Modell für das Cityrad. Er ist absolut identisch zu dem Fahrradsattel von Syosin – nur dass hier die Farbe Rot eingesetzt wird, während der Syosin Blau hat. Das Heck ist erhöht und teilt sich in zwei Hälften, der Entlastungskanal geht in die Aussparung über. Der Silikonsattel wird mit Tool und Regenschutzhülle geliefert, allerdings ist der Sattel für unseren Geschmack viel zu weich, um darauf bequem fahren zu können.

SQlab 621 Ergolux Active 2.0

Der SQlab 621 Ergolux Active 2.0 ist ein City-Sattel, der auch für E-Bikes gut geeignet ist und ein maximales Fahrergewicht von 130 Kilogramm erlaubt. Wie auch andere SQlab-Sättel hat diese Modell vier Komfort-Sticks, mit denen der Sattel individuell eingestellt werden kann. Die doppelstufige Sattelform entlastet den Dammbereich und sorgt für einen guten Halt, auch die Tretbewegungen werden unterstützt. Der Sattel als Unisex-Modell ist in mehreren Größen erhältlich. Preislich liegt der Fahrradsattel im oberen Bereich, was ihn knapp an einer Empfehlung vorbeischrammen lässt.

Aaron Trekking

Der einzige Trekking-Sattel in unserem Update im Juni 2022 ist der Aaron Trekking. Der Gelsattel hat ein leicht erhöhtes Heck und einen Entlastungskanal plus Aussparung. Wir waren mit dem Sitzkomfort weitestgehend zufrieden, allerdings hat uns die Sattelnase gestört. Auch mehrfaches Korrigieren der Sitzwinkels hat daran wenig geändert. Der Unisex-Sattel wiegt unter 500 Gramm und ist aus wasserdichtem Material. Die Verarbeitung ist solide.

Youngdo MTB

Der Youngdo MTB soll laut Hersteller auch für Rennräder und City-Bikes geeignet sein. Getestet haben wir ihn auf einem City-Fahrrad, und nur für dieses Segment würden wir ihn empfehlen – allerdings wollen wir ihn gar nicht richtig empfehlen: Der eher kleine Fahrradsattel hat ein sehr weiches Polster, die Sitzknochen versinken hierin und schmerzen. Der Sattel verfügt über eine Zweifach-Federung sowie über eine Aussparung, die den Intimbereich entlastet. Der Fahrradsattel ist ein Unisex-Modell. Zum Zubehör zählt noch eine Klemme, Werkzeug und ein Regenschutz.

Daway C99

Der Daway C99 eignet sich unserer Meinung als ein City-Sattel – obwohl er laut Hersteller für alle Arten von Fahrrädern gedacht ist. Doch selbst auf dem City-Bike war uns der Sattel zu weich, das bedeutet: schmerzende Sitzknochen bei längeren Strecken. Der Unisex-Sattel hat eine zweifache Federung und in der Mitte eine Aussparung für den Intimbereich. Das Heck ist leicht erhöht. Zum Gesamtpaket gehört noch Werkzeug, Batterien und eine Klemme sowie ein Regenschutz. Die Batterien sind für das im Sattel integrierte Rücklicht.

Toptrek Fahrradsattel

Der Toptrek Fahrradsattel ist laut Hersteller für City und Tourenräder konzipiert. Wir haben den Sattel auf einem Citybike getestet. Der Toptrek und der Youngdo sind recht identisch – leider trifft das auch auf unsere Kritikpunkte zu: Der eher kleine Fahrradsattel hat ein sehr weiches Polster, die Sitzknochen versinken hierin und schmerzen. Der Sattel verfügt über eine Zweifach-Federung sowie über eine Aussparung zur Entlastung des Intimbereichs. Der Sattel ist ein Unisex-Modell. Zum Zubehör zählt noch eine Klemme, Werkzeug und ein Regenschutz.

So haben wir getestet

Im Test hatten wir 24 Fahrradsättel. Darunter waren City- und Trekking-Sättel, aber auch zwei Mountainbike-Sattel. Wenn möglich, haben wir für den Test die Woman-Variante ausgewählt. War für die Breite des Sattels der Sitzknochenabstand grundlegend, sind wir von dem Abstand von 12 Zentimetern ausgegangen – denn je nach Sitzposition müssen wie bei SQlab zum Beispiel noch weitere Zentimeter hinzugerechnet werden.

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Fahrradsattel Test: Terry Butterfly Exera Gel Women
Fahrradsattel Test: Fahrradsattel Update2022
Fahrradsattel Test: Testmodelle 2021 B

Getestet haben wir auf einem Trekkingrad und einem Citybike. Unsere Teststrecke war ca. zehn Kilometer lang, führte über Asphalt und Schotterwege, und auch ein Anstieg war mit dabei. Die Montage der Sättel war bei allen unproblematisch.

Leider können wir hier keine Erfahrungswerte teilen, wie sich die Produkte nach einer Nutzung von mehreren Wochen oder Monaten zeigen.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste Fahrradsattel?

Der beste Fahrradsattel für die meisten ist der SQlab 602 Ergolux Active 2.0. Zum Testsieger haben dieses Modell sein erhöhtes, wellenförmiges Stufenheck, sein praktischer Entlastungskanal und seine herausnehmbaren Dämpfungssticks gemacht. Aber es gibt in unserem Test auch interessante Alternativen, zum Beispiel fürs City-Bike.

Wie finde ich den richtigen Sattel?

Lösen Sie sich von dem Gedanken, dass ein weicher Sattel ein bequemer Sattel ist. Wichtig ist: Welche Art von Rad fahren Sie, und welche Sitzhaltung nehmen Sie beim Fahren ein? Das Fahrrad und die Sitzhaltung bestimmen die Sattelform, nicht die „scheinbare“ Bequemlichkeit. Machen Sie unbedingt eine längere Probefahrt. Wenn Sie nur eine Runde um den Block fahren, können Sie nicht einschätzen, wie gut der Sattel für Sie passt.

Sind schmale Sättel nicht extrem unbequem?

Nein. Je weiter Sie sich beim Fahren nach vorne beugen, desto angenehmer ist ein schmaler Sattel.

Kann man einen Sattel selbst montieren?

Der Sattel bildet die größte Kontaktfläche zwischen Fahrrad und Mensch, daher sollte hier auch alles stimmen, damit das Fahrradfahren Freude macht. Am einfachsten ist es, den Sattel von einem Fachhändler richtig einstellen zu lassen. Wenn Sie den Inbusschlüssel selbst in die Hand nehmen wollen, sollten Sie sich vorher über die Ergonomie am Rad informieren.

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