Vom Auto sind sie nicht wegzudenken, bei Motorrädern gehören sie einfach dazu – nur bei Fahrrädern sieht man sie selten: Rückspiegel. Dabei sind Fahrradfahrer im Straßenverkehr besonders gefährdet. Alleine deshalb lohnt es sich, jeden Gewinn an Sicherheit auszunutzen.
Mit Fahrradspiegeln schützt man sich selbst, Fahrradklingeln warnen hingegen andere Verkehrsteilnehmer. Unser Test zeigt, welche Klingeln empfehlenswert sind.
Fahrradspiegel gehören zum Sicherheitspaket für Fahrräder dazu, auch wenn sie nicht besonders beliebt sind. Oft gelten sie als »uncool«. Klar tut es für normale Fahrräder ein Schulterblick auch, doch mit dem richtigen Fahrradspiegel behält man die Gesamtsituation vor und hinter dem Fahrrad im Blick, ganz egal, ob man damit gut aussieht oder nicht. Schließlich gelten auch Fahrradhelme manchmal als uncool, obwohl sie Leben retten können.
Aus diesem Grund haben wir 14 Fahrradspiegel getestet und ihr Sichtfeld sowie ihr Verhalten während der Fahrt bewertet. Einige funktionieren besser, als wir erwartet hätten, andere schlechter. Wieder andere sind unser Ansicht nach sogar gefährlich. Welche unter ihnen empfehlenswert sind, zeigt unsere Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Der Busch & Müller Cycle Star E 12285 bietet dank seiner ausgeklügelten Form das beste Sichtfeld aller Fahrradspiegel im Test. Die Sicht fokussiert sich auf den direkten Verkehr hinter dem Fahrer, fängt aber auch den weit entfernen Verkehr äußerst gekonnt ein. Auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Jedoch ist der Aufsteckspiegel nur für Griffe geeignet, bei denen man das Rohr öffnen kann.
Kein Spiegel thront so majestätisch über dem Lenkerende wie der Zéfal Tower 80. Außerdem trifft der Tower die goldene Mitte zwischen Stabilität und Flexibilität. Missfallen hat uns hingegen die Kunststoffkonstruktion des Halses. Leider ließ sich unser erstes Testmuster nicht mehr vom Lenker entfernen, beim zweiten Exemplar konnten wir den Spiegel aber wieder herausziehen.
Der ViD KF1 lässt sich dank des langen Halses besonders gut ausrichten. Besonders angenehm: Der Spiegel sitzt besonders hoch, weshalb man den Blick beim Spiegelblick nicht nach unten wenden muss. Der lange Hals schafft aber auch ein Problem: Der Spiegel wackelt auf unebenen Fahrradbahnen sehr stark.
Unter Fahrradspiegeln mit Schwanenhals ist der Arkham LW-HSJ-SFL der beste. Die Spiegelfläche ist groß genug und die Montage verläuft unkompliziert. Jedoch sollte man darauf achten, den Fahrradspiegel möglichst links neben dem Fahrradgriff zu befestigen, sonst blockiert der eigene Arm die Sicht auf den Verkehr. Wer will, kann den Arkham sogar unterhalb des Lenkers befestigen – wir raten aber grundsätzlich davon ab.
Vergleichstabelle
- Gute Form
- Großes Sichtfeld, gute Verkehrsübersicht
- Leicht einstellbar
- Einfache Montage
- Hervorragende Verarbeitung
- Aufsteckspiegel nicht für alle Fahrradgriffe geeignet
- Riesiges Sichtfeld
- Leicht einstellbar
- Einfache Montage
- Aufsteckspiegel nicht für alle Fahrradgriffe geeignet
- Plastik wirkt etwas billig
- Gute Verarbeitung
- Gutes Sichtfeld
- Leicht einstellbar
- Sehr stabil
- Wackelt beim Fahren
- Für alle Fahrradgriffe geeignet
- Stabil
- Gut verarbeitet
- Wackelt
- Muss möglichst weit links befestigt werden
- Großes Sichtfeld
- Einfache Montage
- Wackelt, da Klemmvorrichtung nicht sehr effektiv
- Einfache Montage
- Sehr stabil
- Gute Verarbeitung
- Aufsteckspiegel nicht für alle Fahrradgriffe geeignet
- Gute Verkehrseinsicht
- Auch während Fahrt einfach einzustellen
- Montage nicht so einfach
- Detaillierte Montageanleitung
- Einfache Montage
- Einfach einstellbar
- Keine gute Sicht nach links
- Wackelt ein wenig
- Sehr stabil
- Gut zu fixieren
- Sichtfeld unangenehm klein
- Keine gute Einsicht in den Verkehr
- Gut fixierbar
- Sehr stabil
- Hochwertige Verarbeitung
- Befestigungsschraube muss separat gekauft werden
- Spiegel zu klein
- Anleitung und Werkzeug vorhanden
- Glas milchig und zerkratzt
- Spiegel viel zu klein
- Stabil
- Ziemlich flexibel
- Eigenartige Klemmvorrichtung
- Spiegel zu klein
- Stabil
- Variable Flexibilität
- Spiegel zu klein
- Muss ganz links am Lenker angebracht werden
- Spiegel lässt sich beliebig ausrichten
- Schlechte Verarbeitung
- Spiegel viel zu klein
- Keine sichere Verkehrseinsicht
Alle Infos zum Thema
Schulterblick war gestern: Fahrradspiegel im Test
Eine Pflicht für Fahrradspiegel gibt es nur für versicherungspflichtige Fahrräder. Trotzdem sind Fahrradspiegel auch an Citybikes, Lastenrädern und vor allem an Liegerädern sinnvoll. Wir stellen die verschiedenen Arten von Fahrradspiegeln vor und zeigen, auf was man beim Kauf besonders achten muss.
Wann sind Fahrradspiegel sinnvoll?
Besonders sinnvoll sind Fahrradspiegel an Liegerädern. Anders als bei herkömmlichen Fahrrädern verwandelt sich ein Liegeradfahrer beim Blick zurück schnell in ein Verkehrsrisiko. Auf dem Liegerad ist der Körper ohnehin entspannter als auf einem herkömmlichen Fahrrad – ein Fahrradspiegel sorgt dafür, dass man auch den Geist bei der Fahrt entspannen kann.
Allgemein erhöhen Fahrradspiegel die Sicherheit. So sind sie immer dann sinnvoll, wenn Kinder im Anhänger oder auf dem Lastenrad mitfahren. Auf langen Fahrradtouren, bei denen Seitentaschen dabei sind, sind Fahrradspiegel auch anzuraten. Für normale Citybikes oder Mountainbikes erachten wir die Rückspiegel hingegen nicht als notwendig.
Fahrradspiegel für versicherungspflichtige E-Bikes und Pedelecs Pflicht
Für Fahrräder ohne Versicherungspflicht gilt keine eine Pflicht zu einem Fahrradspiegel, für jene mit hingegen schon: In der Regelung Nr. 81 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN/ECE) ist festgelegt, dass Krafträder mit einer Maximalgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h mit einem Rückspiegel ausgestattet sein müssen (siehe dort Abschnitt 16.2.1).
Bei Rechtsverkehr ist der Spiegel auf der linken Seite des Lenkers anzubringen. Zwei Spiegel sind für Fahrräder nie vorgeschrieben. Wer also mit einem versicherungspflichtigen E-Bike unterwegs ist und keinen Rückspiegel auf der linken Seite befestigt hat, verstößt gegen diese Richtlinie.
Im oder am Lenker?
Fahrradspiegel unterscheiden sich besonders dadurch, wie sie sich am Lenker festhalten. Einerseits gibt es Fahrradspiegel, die sich um den Lenker schlingen. Andererseits finden die sogenannten Ansteckspiegel im Lenker selbst Platz. Beide Mechanismen haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Befestigung am Lenker geht unkompliziert. Neben einem Fahrradspiegel muss aber mindestens noch eine Klingel am Lenker Platz finden, weshalb man bei Rechtsverkehr besser die Klingel rechts anbringt. Dann hat der Spiegel links seinen Freiraum. Für den optimalen Rückblick besitzen diese Modelle einen besonders langen Hals, mit dem sie ihren Kopf am Fahrer vorbei recken.
Andere Fahrradspiegel sind dem evolutionären Druck zu einem langen Hals nicht ausgesetzt. Stattdessen schmiegen sie sich in den Lenker und erlauben so direkt den Blick vorbei am eigenen Körper. Der Vorteil: Viel weniger Wackeln beim Fahren. Zwar ist die Montage etwas schwieriger als bei Fahrradspiegeln mit langen Hälsen, aber einmal montiert, machen die paar Minuten keinen Unterschied mehr.
Egal, wie der Rückspiegel angebracht ist: Fahrradspiegel auf beiden Seiten sind unserer Ansicht nach nur begrenzt sinnvoll. Ein zweiter Spiegel raubt unnötig Platz am Lenker, außerdem braucht man den Rückspiegel nur für die Straßenseite wirklich.
Unser Favorit
Der Busch & Müller Cycle Star E 12285 hat uns in allen Kriterien überzeugt. Er ist sauber verarbeitet, lässt sich dank des mitgelieferten Inbusschlüssels schnell befestigen und bietet mit seiner Form ein riesiges Sichtfeld. Als Aufsteckspiegel eignet er sich aber nur für Fahrradgriffe, bei denen man den Lenker öffnen kann.
Wie es sich für Busch & Müller gehört, ist die Verpackung sehr schön gestaltet. Auf der Rückseite des Kartons prangt die Montageanleitung und unten im Karton versteckt sich der Inbusschlüssel, der für die Montage nötig ist. Der Spiegel an sich schmiegt sich dank eines Kabelbinders an die Kartonverpackung.
Bei der Montage begutachten wir zuerst den Klemmmechanismus und merken, dass es einige Umdrehungen dauert, bis der Fahrradspiegel im Lenker sitzt. Ergibt sich die Klemme dem Widerstand des Lenkers, sitzt der Cycle Star E aber bombenfest. Wir haben den Cycle Star E mit klappbarem Aluminiumarm getestet, es gibt ihn aber auch mit einem Kunststoffarm. Der Cycle Star E mit Kunststoffarm lässt sich auch am Lenker befestigen, wir haben den Cycle Star E aber nur mit Aluminiumarm getestet.
Der Spiegel lässt sich problemlos auch während der Fahrt einstellen. Stabil sitzt er trotzdem, denn sogar nach der Fahrt über das Kopfsteinpflaster reckt sich der Cycle Star E noch in dieselbe Richtung. Besonders überzeugt hat uns das Sichtfeld des Cycle Stars: Anders als runde Fahrradspiegel hat der Cycle Star E eine fünfeckige Spiegelfläche. Das Ergebnis: eine Weitsicht, die seinesgleichen sucht!
Besonders breit zeigt der Fahrradspiegel den Verkehr direkt hinter dem Fahrrad und die Breite nimmt in die Weite ab. Das Ergebnis: Die gleiche Einsicht in den Verkehr, auch in weite Ferne. Stellt man das Fahrrad ab, kann man den Spiegel durch den schwenkbaren Metallarm einklappen. So kommt man an anderen Fahrrädern vorbei.
Mit etwa 20 Euro kostet der Busch & Müller Cycle Star E 12285 nicht einmal besonders viel. Zu meckern gibt es lediglich, dass er ein Aufsteckspiegel ist. Bei Fahrradgriffen mit verschlossenen Enden guckt man in die Röhre – oder eben nicht. Für alle anderen können wir den Busch & Müller Cycle Star E uneingeschränkt empfehlen.
Busch & Müller Cycle Star E im Testspiegel
Bisher konnten wir keine Testberichte über den Busch & Müller Cycle Star E 12285 anderer Redaktionen finden. Sobald weitere Testberichte veröffentlicht werden, tragen wir die Ergebnisse hier nach.
Alternativen
Vor allem Fahrer mit verschlossenen Fahrradgriffen können mit dem Busch & Müller Cycle Star E 12285 weniger anfangen, weshalb wir zwei Fahrradspiegel zur Befestigung am Lenker empfehlen. Aber auch eine weitere Empfehlung für das Lenkerende ist in den Alternativen dabei.
Der Zéfal Tower 80 bietet ein so großes Sichtfeld wie sonst kein Fahrradspiegel. Die Montage geht leicht vonstatten und auch während der Fahrt gibt es nichts zu meckern: Der Spiegel bleibt stabil und lässt sich trotzdem einfach verstellen. Nur beim Entfernen hat sich die Klemme im Rohr verkantet, weshalb es zum Testsieger nicht gereicht hat.
Die Verpackung kommt im typischen Zéfal-Look daher: als weißer Karton mit durchsichtigem Plastikfenster. Der Tower 80 braucht die mitgeliefert Schraube, um im Lenker feststecken zu können. Im Gegensatz zu anderen Aufsteckspiegeln hat der Tower 80 einen langen Hals. Seinem Namen trägt der Tower 80 wohl deshalb, weil er sich wie ein Turm nach oben reckt.
Die Spiegelfläche ist riesig
So groß wie der Tower 80 ist kein anderer Fahrradspiegel im Test. Entsprechend beeindruckt hat uns riesige Sichtfeld. Während der Fahrt über das Kopfsteinpflaster hat sich der Spiegel nicht verstellt. Trotzdem lässt sich der Zéfal bei Bedarf während der Fahrt verstellen, wenn man den Spiegel noch ausrichten muss. Nur einklappen lässt sich der Tower 80 nicht, was aber kein großes Problem darstellt. Schließlich schwebt der Spiegel weit über den Lenkern.
Als wir den Fahrradspiegel abmontieren wollten, scheiterten wird jedoch. Die Klemme im Inneren des Rohres hatte sich verkantet, wodurch auch nach dem Lösen der Schraube der Fahrradspiegel stur im Rohr stecken blieb. Entfernen konnten wir den Tower nur noch mit Gewalt. Wir vermuten, dass wir Pech hatten und sich der Spiegel im Normalfall ohne Probleme entfernen lässt. Bei den anderen Fahrradspiegeln von Zéfal hatten wir nämlich keine Probleme.
Aus diesem Grund hat es für den Zéfal Tower 80 nicht ganz zum Testsieger gereicht. Außerdem hat uns der Kunststoff nicht so gut gefallen wie das Metall beim Busch & Müller Cycle Star E. Als Aufsteckspiegel eignet er sich abgesehen von den zwei Nachteilen aber bestens. Der Tower 80 eignet sich für alle, die alles immer im Blick haben wollen.
Wer nach einem Fahrradspiegel für am Fahrradlenker sucht, sollte zum ViD KF1 greifen. Der Spiegel ist angenehm groß und er lässt sich einfach verstellen. Wegen des langen Halses wackelt der Spiegel aber ordentlich, selbst wenn man über normale Straßen fährt. Stabil ist er trotzdem.
In der Verpackung findet man lediglich den Fahrradspiegel und die Klemme, Werkzeug hingegen nicht. Die Montageanleitung ist auf der Rückseite auf Deutsch aufgedruckt – bravo! Der KF1 ist genauso einfach montiert, wie er wieder abgenommen werden kann. Fürs Abstellen am Fahrradständer lässt sich der ViD einklappen, damit man anderen Fahrrädern nicht in die Quere kommt.
Einmal richtig eingestellt, bietet der ViD eine beachtenswerte Rundsicht, die sich sehen lässt. Wäre da nicht das andauernde Gewackel des Fahrradspiegels. Auch nach dem Kopfsteinpflaster in der Dorfmitte zeigt der KF1 noch in dieselbe Richtung. Trotzdem wackelt der Spiegel auch auf normalem Asphalt munter vor sich her, was am langen Hals liegen dürfte. Kleine Erschütterungen am Lenker wandeln sich zu großen Erschütterungen an der Spiegelfläche um.
Wer mit den Erschütterungen leben kann und einen Spiegel für am Lenker sucht, liegt mit dem ViD KF1 richtig. Die anderen Fahrradspiegel für am Lenker machen Dinge falsch, die beim ViD klappen.
Der Arkham LW-HSJ-SFL ist die praktische Lösung für alle, die einen kompakten Spiegel für am Lenker wollen. Sein Hals ist angenehm kurz und wie ein Schwanenhals gebogen, weswegen der Spiegel bei der Fahrt nicht so stark wackelt. Leider bedeutet der kurze Hals auch, dass der Spiegel ganz links am Lenker befestigt werden muss, sonst verbirgt der eigene Arm den Blick zurück.
Leert man die Verpackung des Arkham, findet man den Fahrradspiegel, die Klemme für den Lenker und einen Inbusschlüssel. Der Schwanenhals des Spiegels sticht sofort ins Auge. Die Anleitung verrät, dass der Spiegel oberhalb und unterhalb des Lenkers befestigt werden kann. Beides ist legal, aber wir empfehlen die Montage oberhalb des Lenkers.
Einmal angebracht und richtig eingestellt, verstellt sich der Fahrradspiegel nicht mehr so schnell. Der Spiegel hält bombenfest und wackelt praktisch nicht. Missfallen hat uns nur, dass der Spiegel recht klein geraten ist. Zuerst hatten wir den Fahrradspiegel auch zu weit rechts am Lenker angebracht, weshalb wir im Spiegelbild uns selbst nicht sehen konnten. Erst, wenn der Spiegel ganz links neben dem Fahrradgriff befestigt ist, trifft der Spiegelblick in den Verkehr.
Der Arkham LW-HSJ-SFL eignet sich somit für alle, die einen Fahrradspiegel für am Lenker suchen und keinen langen Hals wollen. Die kleine Spiegelfläche muss man zwar verkraften, aber dafür wackelt der Spiegel nicht sehr.
Außerdem getestet
Ergotec M-88
Der Ergotec M-88 ist extrem robust und gut verarbeitet. Bei der Montage hatten wir keine Probleme, jedoch benötigt für die Befestigung eine entsprechende Schraube. Diese ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat erworben werden, was man beim Online-Kauf nicht vergessen darf. Ist der Spiegel aber befestigt, hält er bombenfest.
Beim Ausrichten verhält sich der Ergotec schwergängig. Auch nach der Fahrt über Kies oder gar Kopfsteinpflaster verschiebt sich der M-88 überhaupt nicht. Das Sichtfeld gefällt uns recht gut, ist aber nicht sonderlich groß. Von Weitwinkel ist hier nicht die Rede. Bei der Verarbeitung und dem Material hat Ergotec aber alles richtig gemacht, weshalb man getrost zum M-88 greifen darf.
Zéfal Cyclop
Der Cyclop ist ein einfacher Aufsteckspiegel von Zéfal. Wie typisch bei Zéfal ist die Schraube zum Festziehen im Lieferumfang enthalten und die Anleitung auf die Rückseite gedruckt. Die Montage ist etwas umständlich, weshalb man tatsächlich auf die Anleitung zurückgreifen muss. Der Spiegel ist nach der Montage angenehm flexibel und der Widerstand lässt sich über eine Schraube auch verstellen.
Bei der Fahrt zeigt sich: Der Spiegel ist angenehm breit, wodurch sich der Verkehr gut einsehen lässt. Auch das Kopfsteinpflaster macht dem Fahrradspiegel nichts aus – was natürlich eine entsprechende Einstellung mit der Schraube voraussetzt. Den Schlitzschraubenzieher muss man zwar selbst beisteuern, aber für den günstigen Preis ist das wohl zu verkraften.
Zéfal Doobak
Der Zéfal Doobak lässt sich besonders einfach fixieren. Er ist stabil gebaut, lässt sich aber nur schwierig einstellen. Besonders am Doobak: Im Lieferumfang findet man einen Spiegel für links und einen für rechts. Man kann den Doobak zwar während der Fahrt verstellen, aber es geht nur schwierig. Werkzeug gibt es keines, weshalb man einen passenden Inbusschlüssel zuhause haben sollte.
Während der Fahrt enttäuscht uns der Doobak leider. Das Sichtfeld ist zu klein, auch wenn man ihn richtig ausrichtet. Der Verkehr hinter dem Radfahrer lässt sich zwar etwas einsehen, aber das Sichtfeld ist unangenehm klein. Der weitere Verkehr ab etwa zehn Metern Entfernung lässt sich aber nicht gut beobachten, weshalb der Zéfal Doobak nur als Doppelspiegel empfiehlt. Als Einzelspiegel ist er einfach zu klein.
M-Wave Spy Space
Auf den ersten Blick sieht der M-Wave Spy Space wie der Arkham LW-HSJ-SFL aus. Bei genauerer Betrachtung unterscheiden sich die beiden Fahrradspiegel aber geringfügig. Die Vor- und Nachteile bleiben jedoch die gleichen, beispielsweise lässt sich der Spy Space der Marke »M-Wave« sowohl oberhalb als auch unterhalb des Lenkers anbringen. Werkzeug gibt es zwar nicht, aber die Montage gestaltet sich für Radfahrer aber einfach.
Auch während der Fahrt trumpft der M-Wave in denselben Kriterien auf wie der Arkham: Der M-Wave ist stabil und einfach durch Drehung einzustellen. Um bis zu 360 Grad lässt sich der M-Wave drehen. Dafür ist die nicht-konvexe Spiegelfläche zu klein, was zu einem kleinen Sichtfeld und einem schlechten Überblick führt. Außerdem sieht man den Verkehr nur, wenn man den M-Wave ganz links neben dem Fahrradgriff anbringt. Sonst sieht man nicht den Verkehr, sondern den eigenen Oberkörper. Andere Modelle bieten einen besseren Weitwinkel.
Xcelenze FS-RM08e
Im Lieferumfang vom Xcelenze FS-RM08e ist alles enthalten, was man für die Montage braucht: Inbusschlüssel, Befestigungsschraube und eine vorbildliche Anleitung auf der Rückseite. Entsprechend gut gelingt die Befestigung des Aufsteckspiegels. Wir wundern uns aber, dass auch nach dem Festziehen der Schrauben der Spiegel noch etwas wackelt. Jedoch soll der Spiegel nach Herstellerangaben immerhin schlagfest und bruchsicher sein.
Der Praxistest legt jedoch einige Mängel des Xcelenzes offen: Der Glasspiegel ist zwar groß, schlagfest und bruchsicher, deckt aber den Verkehr Richtung Straßenmitte nicht ab. Uns hat aber gefallen, dass der Verkehr bis in eine weite Distanz gut abgebildet wird. Nur eine gute Einsicht auf die gesamte Straßenbreite hätte dem Fahrradspiegel gutgetan. Das machen andere Modelle besser.
RBRL 3171
Der RBRL 3171 ist ein Fahrradspiegel für am Lenker, weshalb er für alle Fahrräder mit geradem Lenker geeignet ist. Im Lieferumfang sind sogar ein Inbusschlüssel und ein Schraubenzieher enthalten. Etwas kompliziert hat der Hersteller unserer Meinung nach den Befestigungsmechanismus gestaltet – erst nach ein paar Minuten haben wir verstanden, wie der funktionieren soll. Andere Modelle lassen sich einfacher am Mountainbike und an anderen Fahrrädern befestigen.
Beim RBRL 3171 tritt ein altbekanntes Problem von Spiegeln mit Schwanenhals auf: Der eigene Körper steht dem Blick zurück im Weg. Durch den speziellen Befestigungsmechanismus sitzt der Fahrradspiegel aber bombenfest. Jedoch nützt auch der stabilste Spiegel nichts, wenn das Sichtfeld den Verkehr nicht schön einfängt.
Zueyen Fahrradspiegel
Spieglein, Spieglein an der Hand, wer ist der Schönste im ganzen Land? Der Fahrradspiegel von Zueyen gibt Antwort auf diese Frage. Ungewöhnlich am Zueyen ist, dass er am Handgelenk und nicht am Fahrradlenker befestigt wird. Rechtlich dürfte man damit bei E-Bikes und Pedelecs die Fahrradspiegelpflicht verletzen. Wie dem auch sei, der Fahrradspiegel ist schnell angelegt und der Spiegel lässt sich sogar in die gewünschte Richtung drehen.
Mit schöner Sicht hat der Spiegel aber wenig zu tun. Um nach hinten zu schauen, müsste man den Arm ausstrecken und ausrichten, was während der Fahrt für Schlangenlinien sorgt. Genau deshalb ist der Fahrradspiegel aber nicht sinnvoll – er ist gefährlicher als ein Schulterblick. Abgesehen davon erinnert die Verarbeitung an Kinderspielzeug, welches bei Magazinen hinzugefügt wird.
Chizea Fahrradrückspiegel
Zerkratzt und milchig zeigt sich der Fahrradrückspiegel von Chizea so, als wäre noch eine Schutzschicht über der Spiegelfläche. Tatsächlich handelt es sich um die Spiegelfläche, die kaputt geliefert wurde. Zwar geht die Befestigung mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel problemlos, aber der Chizea ist weder groß noch einsichtig. Wenigstens funktioniert die Drehung des Spiegels um bis zu 360 Grad problemlos.
Die Stabilität hilft dem Spiegel auch nicht weiter, wenn die nicht-konvexe Spiegelfläche von so schlechter Qualität ist. Außerdem ist das Sichtfeld so klein, dass selbst mit einem intakten Fahrradspiegel wenig zu beobachten wäre. Wir können den Chizea also niemandem empfehlen – für runde Fahrradspiegel gibt es bei weiterem bessere Alternativen.
Busch & Müller Cycle Star 80
Der Cycle Star 80 ist der runde Bruder des Cycle Star E der Marke »Busch & Müller«. Entsprechend hochwertig ist die Verarbeitung, und auch der Lieferumfang samt Inbusschlüssel kann sich sehen lassen. Was dem Cycle Star 80 gefehlt hat, war lediglich ein längerer Hals. Sonst macht er alles richtig – wer will, kann den Fahrradspiegel auch am Lenker festmachen, wir empfehlen aber die Befestigung im Lenker. Die Weichkomponente um das Glas macht den Spiegel schlagfest.
Trotz der relativ kurzen Halses hat uns das Sichtfeld sehr gefallen. Der Cycle Star E grenzt zwar durch seine Form einen besseren Bereich ein, doch für einen runden Spiegel erreicht der Cycle Star 80 das beste Ergebnis. Das Glas hat uns auch sehr gut gefallen, schließlich hat Busch & Müller dem Cycle Star 80 Echtglas spendiert. Dazu kommt, dass er günstiger als der Cycle Star E ist, was als Vorteil zu werten ist. Wer also im Vergleich zu anderen Produkten etwas Geld sparen möchte, und dafür minimale Einbußen beim Sichtfeld in Kauf nimmt, liegt mit dem Cycle Star 80 komplett richtig.
Elops Fahrradspiegel 100
Der Elops Fahrradrückspiegel 100 wird bei Decathlon verkauft und bietet als Produkt des Sport-Discounters gute Qualität für einen günstigen Preis. Zwar ist der Klemmmechanismus des Aufsteckspiegels nicht so hochwertig wie der anderer Hersteller, dafür sitzt der Spiegel fest und ist sehr flexibel. Nur Werkzeug ist leider keines im Lieferumfang enthalten.
Während der Fahrt wackelt der Fahrradspiegel jedoch zu stark. Andere Ansteckspiegel sind bei Weitem stabiler. Trotzdem überrascht uns der Elops-Spiegel mit seinem großen ovalen Sichtfeld. Das Glas macht einen guten Eindruck, denn Elops hat Echtglas verbaut. Kreisförmige Spiegel decken den Verkehr auf die andere Verkehrsseite schlechter ab. Der Elops bietet den besseren Überblick. Der Elops Fahrradrückspiegel 100 eignet sich somit für alle, die einen besonders günstigen Glasspiegel suchen, der wegen der Weichkomponente um den Spiegel trotzdem schlagfest ist.
So haben wir getestet
Die Fahrradspiegel mussten sich sowohl bei der Montage als auch während der Fahrt eine gute Figur zeigen. Waren Werkzeug und Anleitung im Lieferumfang dabei, zählten wir das positiv. Die Fahrradspiegel haben wir außerdem auf Stabilität und Flexibilität überprüft, indem wir den Spiegel vor Fahrtantritt ausrichteten.
Besonders wichtig war, wie gut man den Verkehr im Fahrradspiegel beobachten konnte. Die Größe des Blickes reichte aber nicht allein für eine gute Bewertung unter diesem Kriterium. Der Spiegel musste auch während der Fahrt einfach verstellbar sein und auch nach der Fahrt über das Kopfsteinpflaster noch in dieselbe Richtung zeigen.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Fahrradspiegel ist der beste?
Der beste Fahrradspiegel für die meisten ist der Busch & Müller Cycle Star E 12285. Mit seiner gewieften Form bietet er ein optimales Sichtfeld für den Verkehr hinter dem Fahrer und fängt trotzdem den weiteren Verkehr problemlos ein. Auch die Verarbeitung hat uns gefallen. Aber auch andere Fahrradspiegel sind empfehlenswert.
Kann man den Fahrradspiegel sowohl links als auch rechts am Lenker anbringen?
In der Regel nicht, da die Ausrichtung der Hälse und die Form der Spiegel auf eine Seite ausgerichtet ist. Beim Bestellen muss man also besonders auf die Ausrichtung des Fahrradspiegels aufpassen. Bei Rechtsverkehr sollte man den Fahrradspiegel links platzieren.
Sind Fahrradspiegel für alle Fahrräder geeignet?
Aufsteckspiegel lassen sich im Rohr des Lenkers befestigen und sind nur für Fahrräder geeignet, bei denen sich der Griff seitlich öffnen lässt. Andere Fahrradspiegel montiert man am Lenker, wodurch sie aber nur für gerade Lenker geeignet sind. Beim Kauf muss man also genau das Fahrrad im Kopf behalten, für welches man einen Fahrradspiegel kaufen möchte.
Braucht man einen Fahrradspiegel, um das Fahrrad verkehrssicher zu machen?
Gute Fahrradspiegel erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr. Durch sie behält man den Verkehr vor sich im Blick, während man die Lage hinter sich überprüft. Außerdem vermeidet man mit einem Fahrradspiegel Schlangenlinien, die man beim Schulterblick oft fährt.
Sollte ein Fahrradspiegel oberhalb oder unterhalb des Lenkers platziert werden?
Allgemein finden wir es besser, wenn man Spiegel oberhalb des Lenkers befestigt. Viele Spiegel können sowieso nur oberhalb des Lenkers angebracht werden. Bringt man sie unterhalb des Lenkers an, ist das Sichtfeld schlechter. Es ist zwar nicht grundsätzlich illegal, die Spiegel unterhalb des Lenkers anzubringen, aber wir raten trotzdem davon ab.