Noch mehr zum Thema Fleisch: Hier lesen Sie unseren Test der Fleischthermometer.
Wir kennen ihn aus Omas Zeiten, vom Metzger – und so mancher hat vielleicht noch ein Handgerät von ebay in der Küche: Ein Fleischwolf gehörte einst zum Standard-Equipment jeden Haushalts. Dann kamen Convenience Food, aussterbende Tierhaltung im privaten Bereich und ein überbordendes Fleischangebot in den Supermärkten – der Fleischwolf schien obsolet. Doch jetzt erlebt er wieder eine kleine Renaissance.
Denn auch wenn kaum jemand mehr sein eigenes Schwein schlachtet, als Food-Individualisten, Gourmets und Fleischfans wollen wir Alternativen zu den standardisierten Supermarkt-Lebensmitteln. Wir wollen die Zutaten unserer Bratwurst und unser Hackfleisch selbst auswählen und die Konsistenz für das Hackfleisch unserer weltbesten Bolognese ganz genau selbst bestimmen.
So mühsam wie bei unseren Großeltern muss es aber auch nicht sein. Wer will schon 2 Kilo Hack zerkleinern und sich dafür an der Handkurbel abmühen? Daher sind heute hochwertige, elektrische Fleischwölfe angesagt.
Zudem können die modernen Wölfe – je nach Zubehör – auch zum Schnetzeln, Schneiden und für Teig, etwa Spritzgebäck, genutzt werden. So wird der Fleischwolf zum universalen Küchenhelfer, der viel öfter genutzt werden kann.
Wir haben 21 Fleischwölfe auf Herz und Nieren getestet, 16 davon sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Der Caso FW2000 ist mit 5,7 Kilogramm das Schwergewicht unter den Fleischwölfen für den Heimeinsatz. Sein Metallkorpus ist einfach zu säubern, sein Drehschalter mit den zwei Gängen ist ergonomisch und die Fixierung des Wendelgehäuses perfekt: im Vergleich ein solides, hochwertiges Küchengerät für alle, die einen Fleischwolf ohne Schnickschnack und mit möglichst wenig Kunststoff suchen.
Es gibt sie tatsächlich: Schwere, solide Technik Made in China. Der Vevor-Fleischwolf bringt 17 Kilogramm schweren Stahl auf den Tisch. Mit der großen 68-Millimeter-Scheibe kann man einiges an Fleisch wolfen. Er ist so kräftig, kleine Hühnerknochen, Sehnen, Schwarten und ähnliches sind kein Problem.
Der Bosch ProPower ist ein kompakter Fleischwolf für die kleine Fleischproduktion. Das alltagssolide Gerät ist anständig stabil und schwer genug für einen sicheren Stand. Er kann aber weitaus mehr: Er kann reiben, pressen, schneiden und wursten.
Der Fleischwolf GSW 588423 überrascht mit einem geringen Gewicht von nur 777 Gramm, so einen leichten Metall-Handwolf hatten wir noch nicht in den Händen. Das Aluminiumgussgehäuse ist dennoch stabil, kann gut befestigt und einfach gereinigt werden. Die Ergebnisse beim Hackfleisch und beim Spritzgebäck sind ideal.
Der Fleischwolf Lurch 200500 Base & Soul ist zwar nicht der ideale Begleiter für Hackfleischgelüste, doch durch seine vielseitige Bestückung und die Verarbeitungsqualität kann er zum gern gesehenen Gast in der vielseitigen Küche werden. Dann wechselt man den Fleischwolfaufsatz etwa gegen den Juicer oder die Gemüsereibe. Die Kraftumwandlung mit Zahnrädern erlaubt ein konstantes Kurbeln.
Vergleichstabelle
- Schwerer Metallkorpus aus einem Guss
- Kraftvoller Zweigang-Motor
- Sehr gut selbsteinziehend
- Große Trichterplatte
- Ergonomischer, großer Drehschalter
- Laut, aber dumpf
- Kein Sicherheitsschalter
- Spritzgebäck wird in Schnecke zu warm (Messer muss mitlaufen)
- Gerät und Anbauteile aus schwerem Edelstahl
- Solider, fester Stand
- Ruhig und leise
- Für große Mengen
- Wolft auch kleine Knochen
- Ersatzmesser inklusive
- Sehr hohes Gewicht – Stauraum
- On/Off-Schalter nicht wasserdicht
- Kein Rücklauf
- Manuelle Reinigung: Schneckengehäuse fest am Gerät montiert
- Moderat standsicher, massive Alu-Front
- Anbauteile: Schwerer Alu-Guss
- Würgt bei heftigem Druck nicht ab
- Vielseitig durch Zubehör: Reiben, Pressen, Scheiden
- Laut kreischend
- Schneckengehäuse wackelt nach links und rechts, wenn es angedockt ist
- Ideal für Hack und Teig
- Geringes Gewicht, gute Verarbeitung, Verschleißarm
- Fixierung auch an dünnen Tisch- und Arbeitsplatten
- Verschluss ohne breite Wulste
- Nur eine Scheibe inklusive
- Klein und leicht
- Schnelle Reinigung
- Modulaufbau für Wolf, Juicer und Trommelreibe
- Bester Saugfuß
- Ideal für Teig
- Klemme für Arbeitsplatte anbei
- Nicht optimal für Hack
- Kraftvoller, schneller Motor
- Sehr gut selbsteinziehend
- Griffiger Verschluss
- Gute Motorleistung
- Zubehörfach
- Wackelige Plastik-Trichterplatte
- Betriebsgeräusch
- Kein Sicherheitsschalter
- Vor- und Rückwärtsgang mechanisch nicht getrennt
- Ideal für Hack und Teig
- Verschleißarm
- Fixierung nur ein dünnen Tisch- und Arbeitsplatten
- Keine Klemm-Öse an Verschluss
- Verschluss ohne Wulste
- Verarbeitungsqualität & Spaltmaße gering
- Solider Stand, Tragebügel
- Ideal für Hack
- Spitzgebäck optional
- Keine Klemm-Öse an Verschluss
- Kein Rückwärtsgang
- Wolf-Fixierung aus Plastik
- Starker Motor, zwei Gänge
- Rückwärtsgang
- Zieht viel Masse durch
- Ideal für Hack
- Verarbeitung: Drehwahlschalter, Gehäuse, Füße, Wolf-Fixierung Plastik
- Anlaufstrom bis 4.000 Watt!
- Keine Klemm-Öse an Verschluss
- Zieht schlecht selbst ein
- Verschluss mit Öffnungshilfe
- Solide Trichterplatte
- Ideale Wursttülle
- Zubehörfach
- Verarbeitung Taster, Schalter
- Kein Sicherheitsschalter
- Lautstärke
- Griffiger Verschluss
- Schweres Edelstahl-Wendelgehäuse
- Standsicher
- Zubehörfach
- Verarbeitung Taster, Schalter
- Wendelgehäuse wackelt
- Suboptimale Wursttülle
- Kein Sicherheitsschalter
- Lautstärke kreischend & ungleichmäßig
- Urige Optik
- Erfüllt den Zweck
- Durchaus langlebig
- Schlechte Fertigungsqualität
- Braucht Tischplatte / Brett
- Klein und leicht
- Ideal für Teig
- Nicht optimal für Hack
- Saugfuß haftet nicht zuverlässig
- Sehr guter Saugfuß
- Prima für Teig
- Nicht optimal für Hack
- Verbindung Wolfaufsatz-Gerät
- Rückwärtsgang
- Kreischende Lautstärke
- Mechanisch defekt nach kleinem Knochen
- Nutzloses Zubehör-Fach
- Geringe Qualität
- Erfüllt rudimentär den Zweck
- Würgt bei heftigem Druck nicht ab
- Laut kreischend
- Minderwertig: Das lebt nicht lange
- Anbauteile: Leichter Alu-Guss
- Korpus wackelt: hochbeinige Saugnapf-Füße
Alle Infos zum Thema
Nicht nur für Fleisch praktisch: Fleischwölfe im Test
Ein Fleischwolf zieht mittels einer vergleichsweise langsam drehenden Förderschnecke, die in einem Wendelgehäuse sitzt, Lebensmittel zu einem Kreuzmesser. Dieses Messer dreht sich mit seiner scharfen Seite an einer Lochscheibe und schneidet alles, was ihm zugeführt wird, klein.
Weil sich Fleischstücke oder Fasern vor der Lochscheibe anstauen, schneidet das Messer verdichtetes Material. So können auch sehnige, faserige oder knorpelige Lebensmittel mühelos zerkleinert werden. Aus der Lochscheibe fallen kleine Würstchen des verarbeiteten Lebensmittels.
Lochscheiben gibt es in verschiedenen Scheibengrößen, bei den Testgeräten waren Durchmesser von 54, 62 und 66 Millimeter vorhanden. Je größer der Durchmesser, desto mehr Lebensmittel kann der Fleischwolf verarbeiten.
Die zweite Kennzahl ist der Lochdurchmesser für fein (zirka 3 mm), mittel (4 mm) und grob (5 mm). Bei einem Nachkauf sollten Sie die Größe genau nachmessen, auch die Dicke des Scheibeneinsatzes.
Schreddern, Entsaften und Spritzen
Das Spezialgebiet des Fleischwolfs ist die zügige Zerkleinerung von Fleisch. Über diverse Einsätze und Aufsätze kann jedoch auch Gemüse zerkleinert werden (schneiden, schnetzeln, reiben) oder es können Früchte entsaftet werden (Tomatenentsafter). Es sind alle Aufsätze denkbar, für die eine langsame Geschwindigkeit ausreicht, denn Fleischwölfe arbeiten mit vergleichsweise niedrigen Drehzahlen.
Für die Fabrikation von Bratwurst benötigt man einen Wurstaufsatz, der unter den Verschluss geklemmt wird. Die Art der Lochscheibe (fein, mittel, grob) bestimmt im ersten Arbeitsgang die Konsistenz der Wurst. Im zweiten Arbeitsgang kommt die Wurstfüllung in den Darm, in der Regel wird hierfür das Messer entnommen. Bei einigen Fleischwölfen muss das Messer konstruktionsbedingt für den zweiten Arbeitsgang im Küchengerät bleiben, dann entsteht unweigerlich eine feine oder mittelgrobe Bratwurst. Einen Vorschneider braucht man im Allgemeinen nicht.
Luftrinnen verhindern das Platzen
Die Wursttülle ist ideal beschaffen, wenn sie kleine Rinnen bzw. Längsstege zum Entweichen der Luft besitzt. Manche Hersteller legen glatte Wursttüllen bei, bei ihnen muss man beim Befüllen sehr vorsichtig vorgehen, damit der Darm nicht platzt und die Wurstfüllung ausläuft. Es kann immer sowohl Kunst- oder Naturdarm verwendet werden.
Elektrisch oder manuell?
Der handbetriebene Fleischwolf mit Kurbel hat ausgedient, denn in Sachen Mengendurchsatz ist er dem elektrischen klar unterlegen. Zudem haben Sie beim elektrischen eine Hand frei, die sonst mit der Handkurbel beschäftigt ist.
Alte Fleischwölfe mussten zudem an einer stabilen Tischplatte befestigt werden, was in modernen Küchen oftmals gar nicht möglich ist. Bei den urigen Produkten gibt es große Qualitätsunterschiede bei der Fertigungsqualität, also den Spaltmaßen und der Maßhaltigkeit. Beim Westmark und Sirius Fleischwolf aus verzinntem Stahlguss mussten wir feststellen: Uromas Fleischwolf aus den 1950er Jahren ist ungeschlagen hochwertiger gebaut. Aus der Oldschool Riege können wir nur den GSW 588423 empfehlen.
Reinigung
Die Aluminiumguss oder Edelstahl-Anbauteile eines Fleischwolfes dürfen nicht in die Spülmaschine, denn sie können verfärben und stumpf werden. Sie sollten in warmer Seifenlauge gespült werden, wobei Flaschenbürsten mit großem Durchmesser sehr hilfreich sind.
Die Schale darf nicht ins Wasser getaucht werden, hier muss ein feuchtes Wischtuch aushelfen. Schwierig wird es bei Maschinen, die viele Fugen oder tiefsitzende Schalter besitzen. Hier bleibt über die Zeit viel Schmutz hängen. Ideal sind fugenlose Gehäuse aus einem Stück.
Sicherheit
Es versteht sich von selbst: In den Trichter dürfen keine Finger oder Werkzeuge gesteckt werden! Gestopft wird nur mit dem mitgelieferten Stopfer. Die haben die passende Länge und berühren nicht die Schnecke.
Leider sind diese Stopfer immer aus Kunststoff und meistens minderwertig. Wer sich einen Ersatz aus Holz anschafft oder anfertigt, muss nur Durchmesser und Länge kopieren.
Unser Favorit
Der Caso FW2000 ist äußerst robust konstruiert und konzentriert sich auf die Kernfunktionen eines Fleischwolfes: Kraftvoller Antrieb, solide Anbauteile, ergonomische Bedieneinheit – und ein leicht zu säuberndes Gehäuse.
Mit seinen 5,7 Kilogramm inklusive Fleischwolfaufsatz war der Caso FW2000 der mit Abstand schwerste Fleischwolf im Test. Mit diesem Gewicht, den zwei Saugfüßen und zwei Gummifüßen hat der Caso keine Probleme mit sicherem Stand, zumal auch der Fußabdruck des Fleischwolf sehr breit ist.
Das Wendelgehäuse besteht wie üblich aus poliertem Aluminiumguss und ist mit 245 Gramm ziemlich leicht. Die Lochscheibeneinsätze sind aus Edelstahl gefertigt. Die große Einfüllschale besteht aus Aluminiumblech.
Massive Fixierung aus Metall
Das alles macht einen durchdachten und langlebigen Eindruck. Noch viel besser kommt es aber bei der Fixierung des Wendelgehäuses auf der Achse: Während die Konkurrenz am Motor Kunststoffzahnungen verwendet und das Wendelgehäuse von innen her fixiert, setzt Caso auf eine massive äußere Fixierung aus Metall. Die Wendel wird mit einem Quetschhebel fixiert und sitzt bombenfest am Alu-Korpus des Fleischwolfs. Solch eine stabile Fixierung hat kein Konkurrent in petto.
Bedienung
Als einziger Fleischwolf im Test setzt Caso auf einen Drehschalter mit Rückwärtsgang und zwei Geschwindigkeiten vorwärts. Dieser lässt sich mit fettigen Fingern viel besser bedienen und säubern als die Schaltwippen und Druckschalter bei der Konkurrenz. So können wir beim Wursten sehr zügig den Motor abschalten oder in die langsamere Geschwindigkeit wechseln.
Für den Rückwärtsgang muss der Schalter erst über „Aus“ gedreht werden, was sehr sinnvoll ist, um den Antrieb nicht so stark zu belasten.
Die große Trichterplatte ist sehr praktisch für die Bevorratung oder das Mischen von Zutaten direkt im Trichter. Leider wackelt die Platte etwas.
Reinigung
Der Caso wird von Hand gereinigt, und das gelingt beim Gehäuse sehr einfach. Weil der Korpus aus einem Stück besteht, gibt es keine Fugen oder Spalten – einfach mit dem warmen Lappen drüber und fertig. Ins Wasser darf der Fleischwolf nicht getaucht werden, denn nach unten hin gibt es einige Kühlöffnungen für den Motor. In die Spülmaschine dürfen allenfalls die wenigen Kunststoffanbauteile.
Der Verschluss hat eine griffige Verzahnung für die Hand, jedoch keine Öffnungshilfe, an der wir einen Kochlöffelstiel ansetzen könnten.
Praktischer Test in der Küche
Ob Wurst oder Hack oder Teigmasse, mit dem Caso gelingt es. Die Wursttülle aus Kunststoff hat Luftrillen, ein Platzen des Darms dürfte damit vermieden werden.
Der Caso FW2000 zieht Fleisch sehr gut ein
Die 800 Watt sind deutlich spürbar. Der Caso zieht auch sehniges, knorpeliges Fleisch durch, das wir zu Katzenfutter verarbeitet haben. Die Schnecke zieht Fleisch sehr gut selbst sein. Da muss kein Stopfer ran. Beim Wursten ist das anders: Eine bereits gewolfte Fleischmasse drücken wir mit dem Stopfer in den Trichter. Damit bestimmen wir wie schnell das Fleischbrät den Wurstdarm befüllt. Es kann Kunst oder Naturdarm verwendet werden.
Die gute Anleitung hält für den Fleischwolf-Einsteiger wertvolle Tipps bereit, ist gut bebildert und mehrsprachig. Experten können direkt loslegen, denn die Handhabung der Anbauteile ist simpel und selbsterklärend.
Das Zubehör kann direkt auf der Trichterplatte aufbewahrt werden, eine Kunststoffaussparung sortiert die wenigen Teile sogar. Als Staubschutz legt der Hersteller einen Deckel bei.
Nachteile?
Der kraftvolle Motor macht ordentlich Lärm, besonders im zweiten Gang. Allerdings ist das Geräusch eher tief und dumpf, weshalb es ganz gut zu ertragen ist. Der fehlende Sicherheitsschalter ist leider ein Problem aller von uns getesteten Fleischwölfe.
Die Schnecke erwärmt sich
Der Fleischwolf kann Teig gut verarbeiten. Allerdings erwärmt sich die Schnecke, weshalb der Caso für Spritzgebäck (Plätzchenteig), der aufgrund des hohen Buttergehaltes gekühlt verarbeitet wird, nicht geeignet ist. Warme Teigstränge reißen an der Schablone sofort ab. Das Messer muss hinter der Spritzgussschablone konstruktionsbedingt mitlaufen, das könnte die Ursache für die schnelle Erwärmung sein. In einem Fleischwolf ohne mitlaufendes Messer ließ sich der Plätzchenteig besser verarbeiten, denn er erwärmte sich kaum.
Leider taugt der Kunststoffstopfer nicht viel. Er ist zu schmal, weshalb vor allem Teig immer wieder nach oben gedrückt wird. Bei der Fleischverarbeitung ist das kein Problem, wohl aber bei Teig, der nur durch Stopfen in die Schnecke geschoben wird.
Caso FW2000 im Testspiegel
Das ETM Testmagazin (11/2015) hat den Caso FW2000 bereits 2015 unter die Lupe genommen. Die Redakteure lobten den Fleischwolf für seine Verarbeitung von Teig, für den guten Durchsatz sowie für die Sicherheit:
»Der Caso FW 2000 zeichnet sich in erster Linie durch seine sehr gute Verarbeitung von Teig und Paste aus. […] Der FW 2000 von Caso hebt sich durch besonders gute Ergebnisse bei der Sicherheit hervor. Doch auch im Bereich Arbeitsleistung kann das Gerät sich sehen lassen. Erwähnenswert ist außerdem, dass im Gerät wenig Reste zurückbleiben.«
Die Kollegen von Haus & Garten Test kürten den Caso FW2000 im Jahr 2020 zum Sieger, allerdings nur aus einer kleinen Runde mit zwei Konkurrenten, die wesentlich günstiger sind. Hier hatte es der Caso viel einfacher aufs Siegertreppchen zu steigen:
»Wirklich fix arbeitet der Fleischwolf von Caso. Man kommt gar nicht so schnell hinterher Produkt nachzuschieben, wie es die Drehschnecke verarbeitet.«
Sollten wir weitere Tests des Caso FW2000 finden, so tragen wir diese hier nach.
Alternativen
Wer den Vevor erst einmal kennt, der will keinen anderen Elektro-Wolf mehr haben. Zumindest als ambitionierter Wolfer, der auch mal 20 Kilo Fleisch nach Feierabend durchdreht. Große Mengen mit wenig Lärm bei konstanter Leistung zerkleinern, das ist die Stärke des Vevor. In dieser Hinsicht hat er ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Fleischwolf von Vevor leistet das, wovon die abgehalfterten Kunststoff-Wölfe nur träumen.
Der Hersteller gibt 200 Kilogramm pro Stunde an, so viel Fleisch muss erstmal geschnitten werden. Die große Öffnung am Einfüll-Teller ist breiter als bei den Einsteiger-Fleischwölfen, längliche Streifen à 200 Gramm muss man dennoch Schneiden. Der Vevor dreht zügig aber nicht zu schnell (Geschwindigkeit: 193 U/min), es gibt nur eine feste Geschwindigkeitsstufe. Damit kamen wir im Test gut zurecht. Für Teigwaren könnte die nicht verstellbare Geschwindigkeitsstufe aber ein Problem sein, wenn die Masse zu schnell die Scheibe verlässt. Auf der anderen Seite konnten wir keine Aufsätze für Teig-Projekte finden, weshalb sich diese Angelegenheit erübrigt.
Manche Profi-Wölfe haben ein Vorschneidemesser bzw. eine Option für ein solches. Das ist bei diesem Fleischwolf von Vevor nicht der Fall, es hat lediglich eine Kreuzklinge und eine Lochplatte. Diese ist jedoch mächtige neun Millimeter stark und mit einem Durchmesser von 68 Millimetern. Durch diese Größenordnung können große Mengen in kurzer Zeit durch den Fleischwolf geschleust werden. Mit dabei sind eine grobe (8 mm) und eine mittlere Scheibe (6 mm), weshalb ganz feine Strukturen nicht möglich sind.
Wir haben mit dem Fleischwolf von Vevor Katzenfutter produziert, darunter waren auch Hühnerknochen, Schwarten, sehniges Material und Knorpel. Für den Vevor war das kein Thema, selbst die starken Hühnerknochen hat der 1100-Watt-Motor gepackt.
Der Fleischwolf und seine Anbauteile bestehen komplett aus Edelstahl, dieser ist poliert bzw. gebürstet und entsprechend pflegeleicht. Es gibt wenige Spalten, an denen Reste schwer zu entfernen sind. Da die 17 Kilogramm sicher nicht ins Spülbecken gehievt werden, bleibt einem nur die Reinigung mit warmen Wasser und dem Lappen auf der Arbeitsfläche übrig.
Etwas aufwändiger zu handhaben ist dabei das Schneckengehäuse: Es ist fest mit Maschinenschrauben fixiert – kann also abgeschraubt werden – und muss daher am Fleischwolf gereinigt werden. Mit einer Schüssel und einem größeren Flaschen-Reinigungswerkzeug ist das aber ganz ohne Verrenkungen machbar.
Während die Konkurrenz teils auf abenteuerliche Bajonett- und Klick-Verbindungen von Schneckengehäuse und Motorblock setzt, macht es sich der Vevor mit der festen Montage einfacher. So verschwindet eine kritische Verbindung, unter der viele Wölfe leiden. Die Verbindung von Schnecke und Antriebswelle gelingt per Vierkant (Stecker / Buchse).
Der wuchtige Antrieb äußert sich leise und mit Laufruhe. Die kleinen, leistungsärmeren Wölfe machen deutlich mehr Krach! Der Hersteller gibt die Geschwindigkeit mit 193 U/min an.
Der Fleischwolf von Vevor hat aufbaubedingt einen Nachteil: Wo verstaut man einen 17 Kilogramm schweren, wuchtigen Fleischwolf? Der passt weder in die Schublade noch möchte man ihn jedes Mal auf den Dachboden tragen.
Der On/Off-Schalter ist nicht wasserdicht, hier könnte bei allzu üppiger Reinigung Feuchtigkeit eindringen. Durch das unten offenen Gehäuse kann das Wasser aber auch wieder ablaufen oder verdunsten. Der Fleischwolf hat außerdem keinen Rücklauf. Bei einer Blockade muss die Schnecke entnommen werden.
Wir empfehlen den Vevor 1100-Watt-Fleischwolf allen, die Hausschlachtungen betreiben und Wursten bzw. Fleischverarbeitung regelmäßig im größeren Stil durchführen.
Der kleine Bosch hat sich auf Vielseitigkeit spezialisiert. Dafür liegt haufenweise Zubehör im Karton: ein Wurstfüller, ein Kebbe-Aufsatz, ein Durchlaufschnitzler und sogar eine Saftpresse.
Der Fleischwolf Bosch ProPower MFW68660 ist mit seinen 5,4 Kilogramm moderat standsicher. Der Korpus besteht im Wesentlichen aus Kunststoff, die massive Alu-Front sorgt aber für eine positive Erhöhung des Gewichts. Die Anbauteile bestehen wie üblich aus Alu-Guss, das Material kommt uns aber etwas schwerer vor als bei den Low-End-Fleischwölfen.
Die drei Schreiben von fein bis grob haben einen Durchmesser von 62 Millimetern, das lässt etwas mehr Fleischproduktion als bei den kleinsten Fleischwölfen zu. Die Fixierschraube presst die Scheibe ans Messer. Damit das gut funktioniert, sticht die Scheibe etwas aus dem Gehäuse hervor. Ein Vorschneidemesser gibt es nicht. Positiv fällt auf, dass die Maschine auch bei heftigem Druck von oben nicht abwürgt, sie verkraftet also durchaus Schwarten, Knorpel und Sehnen. Kleine Knochen blockieren die Bosch aber. Mit dem Rückwärtsgang kann sie sich in den meisten Fällen jedoch wieder befreien.
Die Vielseitigkeit kommt ins Spiel, wenn statt des Wolf-Kopfes das Schnetzelwerk montiert wird. Es hat vier Schneidwalzen, darunter je eine für Gehobeltes (fein/grob), Geschnittenes und Geriebenes. Über die Umdrehungen pro Minute schweigt der Hersteller, es reicht aber für Gemüse völlig aus, denn die Walzen sind scharf.
Interessant ist die Saftpresse, die ihre eigene Schnecke mitbringt. Der Saft tropft durch einen Sieb nach unten, die Feststoffe werden vorne rausgeschoben. Die Saftpresse wird vor den Fleischwolf montiert, sein Messer muss weiterhin zum Einsatz kommen.
Kleine Nachteile schmälern den Gesamteindruck, zerstören ihn aber nicht. Der Motor bringt zum Beispiel ein lautes, kreischendes Betriebsgeräusch mit sich, angenehm ist was anderes. Das Wursten könnte mangels Langsam-Gang problematisch werden, nicht umsonst gibt es Wurst-Füllmaschinen, die langsam das Rohmaterial durch die Tülle pressen. Das Schneckengehäuse wird auf einen Kunststoff-Ring aufgesetzt und eingedreht, eine Klammer sichert gegen zurückdrehen. Leider wackelt der Kopf nach rechts und nach links.
Wir empfehlen den Fleischwolf von Bosch allen, die in erster Linie eine Küchenmaschine zum Schneiden, Reiben und Entsaften suchen und die nur selten Hackfleisch oder grobe Bratwurst selbst machen.
Der GSW 588423 macht den Job des klassischen Fleischwolfes, setzt aber auf modernes Material und geringes Gewicht. Erreicht wird dies mittels Aluminiumguss. Der darf im Gegensatz zu Grauguss sogar in die Spülmaschine, denn er kann nicht rosten. Mit dem GSW erzeugen Sie kleinere bis mittlere Mengen Hackfleisch oder auf Wunsch Spritzgebäck mit dem passenden Aufsatz. Der GSW ist optimal zum Anbringen an einem schweren Tisch oder an einer dicken Arbeitsplatte.
Die Kücheninsel stellte uns allerdings vor Schwierigkeiten, hier fehlte ein Stückweit die Tiefe. So mussten wir uns mit einem dicken, schweren Schneidebrett behelfen. Das geringe Gewicht von 777 Gramm für den kompletten Fleischwolf mutete ungewohnt an, wenn kann einen Graugusswolf gewohnt ist. Ist der Aluminiumguss genauso stabil? In unserem Eindruck ist das so, das gilt auch für die Schnecke. Die einzigen Teile aus Stahl sind die Scheibe, das Messer und die Gewindestange der Klemme.
Der Fleischwolf von GSW lässt sich leicht mit warmen Wasser reinigen, wir empfehlen die Handspüle. In der Spülmaschine verfärbt das Aluminium sofort, wenn das nicht stört, weiter so. Selbstredend: Wer Aluminium argwöhnisch gegenübersteht, sollte die Finger vom GSW lassen, da hier doch sehr viel Alu-Kontakt besteht. Wo Metall auf Metall reibt, also bei Messer und Scheibe, handelt es sich um Edelstahl.
Der GSW erzeugt ideale Ergebnisse bei Hackfleisch und Teig. Der Hersteller legt nur eine mittlere Scheibe in den Karton, das ist schade. Immerhin gibt es einen kleinen Kunststoffstopfer, der sich gerade bei Teig als nützlich erwiesen hat.
Als nachteilig kann sich die fehlende Werkzeug-Öse am Verschluss erweisen, nämlich dann, wenn der Ring einmal klemmen sollte. Mit den niedrigen Wulsten kann man dort wenig Kraft auf den Verschluss übertragen.
Wir empfehlen den Fleischwolf GSW 588423 allen, die auf der Suche nach einen günstigen Handkurbel-Wolf sind.
Der Base & Soul kann gar nicht so gut Fleisch wolfen, aber in vielen Feldern darüber hinaus kann er sich als nützlicher, kompakter Küchenhelfer erweisen. Denn mit dem modularen Aufbau nimmt er wahlweise den Fleischwolf, den Juicer oder die Gemüsereibe auf. Der saugend haftende Standfuß bleibt ein und derselbe. Für ein Kunststoffprodukt ist die Verarbeitung gelungen. Wer nicht mit roher Gewalt herangeht, dürfte lange Freude am Lurch Base & Soul haben.
Mit dem Fleischwolf Base & Soul von Lurch bekommen Sie einen produktiven Küchenhelfer für kleinere Mengen. Sein Einsatzgebiet liegt überall dort, wo eine größere Maschine nicht zweckdienlich ist bzw. der Reinigungsaufwand den Nutzen übersteigt. Auf Knopfdruck löst sich der Arbeitsaufsatz von der Antriebsbasis und kann nach dem Zerlegen gespült werden. Alle Teile eignen sich für die Spülmaschine.
Sehr zufrieden waren wir mit dem Spritzgebäckaufsatz am Fleischwolf. Die eine Hand kurbelt, während die andere Teig nachdrückt oder den Gebäckstreifen vorne abnimmt. Hack aus Fleisch findet nicht unsere Begeisterung: Es wird zerschnitten, jedoch bleibt die Konsistenz krümelig, es entstehen nicht kleine Würstchen, die Zwiebeln sind nicht an das Fleisch gebunden. Hier fehlt der Anpressdruck, der eigentlich von der Schnecke erzeugt wird.
Wer auf einer stumpfen Oberfläche nichts mit dem Saugfuß anfangen kann, nutzt die mechanische Klemme, die dem Fleischwolf beiliegt. Leider kann nur die Base & Soul-Variante mit dieser Klemme an Tischkante oder Arbeitsplatte festgemacht werden.
Wir empfehlen den Fleischwolf Lurch 200500 Base & Soul allen, die ein vielseitiges Handgerät zur Teig- und Gemüseverarbeitung suchen. Tartar ist nicht die Stärke des Lurch, daher ist wohl die Grundausstattung mit Gemüsereibe der bessere Einstieg.
Außerdem getestet
Westmark Stahlguss verzinkt
Mit dem traditionsheischenden Namen Westmark gibt es hier einen kleinen manuellen Wolf, der an Uromas Zeiten erinnert. Leider kommt die chinesische Fertigungsqualität der 2020er Jahre nicht annähernd an das heran, was eine Fabrik der 1930er Jahre abgeliefert hätte. Der verzinnte Stahlguss hat eine sehr grobe Struktur (keine Glättung), Grate wurde schlecht entfernt, Anbauteile haben eine geringe Maßhaltigkeit und die Gehäuse-Hälften wurden nach dem Guss nicht exakt zusammengefügt. Im Innenraum des Wolfes verbleiben Spalte, die eine Reinigung erschweren. Die Holz-Handkurbel ist zwar hübsch aber schlecht genietet, die Schraubzwinge hat einen nicht entgrateten Aufsatz, der zerkratzt direkt von unten die Tischplatte.
Trotz all der Kritik, als schnell aufgebauter Wolf erfüllt Westmark seinen Zweck: Das Messer schmiert nicht, die Schnecke baut Druck auf und das Hack hat eine schön krümelige Konsistenz. Der Stahlguss ist trotz seiner Fertigungsschwächen eine langlebige Konstruktion.
Aaobosi 3-in-1-Multi Fleischwolf
Der AAOBOSI 3-in-1-Multi Fleischwolf erstaunte mit einer Leistungsangabe von 500 bis 3.000 Watt – was tatsächlich auch auf dem Gerät vermerkt ist. Das dünne, leichte Plastik-Gehäuse, das nur zweiadrige Kabel (ohne Sicherheits-Leiter) und die Alu Guss Anbauteile passen allerdings nicht so recht zur Leistungsklasse. In der Praxis erleben wir einen laut kreischenden Antrieb, der viel zu schnell läuft. Wir hätten gern einen Langsam-Gang gehabt, den gibt es aber nicht (nur einen Rückwärts-Gang). Nach einem kleinen Knorpel-Knochen gab es einen Knack und die Schnecke dreht sich nie wieder.
Zur massiven Kritik kommt ein nutzloses Zubehör-Fach hinzu: Die Wurst-Tüllen passen gar nicht hinein, die Scheiben kullern wieder heraus und das Messer bleibt auch nicht liegen. Die Druck-Klammer zum Schließen der Klappe ist ein schlechter Witz. Tragen wir den Fleischwolf, so geht die Klappe von selbst auf und alle Teile fallen herunter. Wir raten vom Kauf dringend ab.
Bosch MFW67440 ProPower
Der Fleischwolf Bosch MFW67440 ProPower hat zwar einen Kunststoffkorpus, ist mit seinen 4,66 Kilogramm aber dennoch standsicher auf der Arbeitsfläche. Er verarbeitet Fleischstücke im Vergleich schneller und kann dank Zubehör auch zerkleinern und schneiden. Nachteile sind die höhere Lautstärke und der nicht optimalen Druckschalter für den Vorwärts- und Rückwärtsgang. Wenn Zusatzfunktionen und Schnelligkeit wichtig sind, ist der Fleischwolf von Bosch trotzdem unsere Empfehlung.
Die kraftvolle Schnecke des Fleischwolfs zieht Fleisch sehr gut selbst ein, da muss man kaum den Stopfer benutzen. Der griffige Verschluss mit den großen Zähnen eignet sich gut zum Öffnen, wenn mal etwas festhängt. Das Aluminium-Wendelgehäuse sitzt in einer Bajonettfixierung aus Kunststoff. Diese besteht, wie bei den meisten getesteten Fleischwölfen, aus Hartplastik und hält den Wolf stramm fest.
Im Gehäuse verbirgt sich ein Zubehörfach, das entweder mit den drei Lochscheiben oder mit anderen Kleinteilen des Zubehörs belegt werden kann. Das Wursten bereitet Freude, denn die Tülle ist mit Luftrinnen bestückt. Die Anleitung ist gut geschrieben und enthält Rezepte.
Mit seinem Gewicht von 4,66 Kilogramm steht der Bosch solide auf der Arbeitsplatte. Leider gilt das nicht für seine eigene Kunststoff-Trichterplatte: Die wackelt nicht nur oben im Hals des Fleischwolfes, sondern schiebt sich auch mal nach oben raus, wenn beim Stopfen Material nach oben drückt. Die Platte passt deshalb so gar nicht ins Bild eines ansonsten guten Fleischwolfes – schade.
Ein weiterer Nachteil ist die Lautstärke mit ihrer hellen Charakteristik, die mangels Langsam-Gang auch nicht reduziert werden kann. Wursten ist trotz der hohen Geschwindigkeit möglich, denn hier wird die Geschwindigkeit des austretendes Fleischbräts durch Druck auf den Stopfer reguliert. Zum Stoppen muss dieser ausgeschalten werden.
Die Taster sind für schnelles Schalten passabel geeignet, leider sind sie aber schlecht zu säubern. Es handelt sich auch hier nicht um einen Sicherheitsschalter. Der Rückwärtsgang hat dann noch ein ganz anderes Problem: Er ist mechanisch nicht vom Einschalter (Vorwärtsgang) getrennt und liegt direkt daneben. Wenn der Motor also nach links läuft, wird die Verpolung direkt auf Rechtslauf geändert, und dann fliegen auf der Unterseite die Funken. Gut kann das nicht für die Lebensdauer des Motors sein. Beim Bedienen muss man also tunlichst auf Folgendes achten: erst Ausschalten, dann den Rückwärtsgang einlegen. Andere Hersteller lösen das durch einen Kippschalter mit Mittelposition Off. Diese lassen sich allerdings mit fettigen Fingern schwer bedienen.
Karl Krüger Sirius
Der Fleischwolf Karl Krüger Sirius ist ein Drehwolf alter Schule: aus schwerem Grauguss, grob bearbeitet und mit einer Befestigungsklemme für die Tischplatte. Der Fleischwolf erzeugt vorzügliches Hack und bestes Spritzgebäck. Doch leider ist die Befestigung schon ein Problem, dicke Platten gehen gar nicht. Darüber hinaus lässt die Verarbeitung des verzinkten Fleischwolfs arg zu wünschen übrig: Unsaubere Grate, schlechte Passgenauigkeiten und Metalloberflächen, die einfach nicht poliert wurden, bestimmen das Bild. Die drei Fleischwolf-Scheiben erfüllen ihren Zweck, doch sie sehen aus wie eben aus der Stanzung gefallen. Der Verschluss hat keine Klemm-Öse, die beim Lösen eines verkanteten Ringes hilft, besonders griffig ist der Ring mangels Wulsten auch nicht.
Der Fleischwolf Sirius macht sehr gutes Hack und sieht wirklich urig aus, doch das Drumherum macht alles andere als einen guten Eindruck.
Bosch MFW3520W CompactPower
Der Fleischwolf Bosch MFW3520W CompactPower hat genügend Leistung für unsere Hackfleischgelüste, da reichen die 500 bis 1.200 Watt im Betrieb locker aus. Uns gefallen der solide, breitfüßige Stand, der Tragegriff am Fleischwolf und das kleine Zubehörfach für die Scheiben. Leider gibt es keinen Rückwärts- und nur einen Vorwärtsgang. Die Wolf-Fixierung aus Plastik funktioniert ganz gut, wird aber nicht bis ins Unendliche halten. Bosch legt einen Zahnadapter als Verschleißteil bei, dieser befindet sich als Zwischenstück zwischen Antriebswelle und der Schnecke des Fleischwolfes. Der Verschluss hat deutliche Wulste aber keine Werkzeug-Öse, die bei einem verkanteten Gewinde hilft. Der Aufsatz für Spitzgebäck gehört nicht zum Standardzubehör.
N8werk Elektrischer Fleischwolf
Der Fleischwolf N8werk hätte ein richtig großer Wurf werden können: Enorme Motorleistung, zwei Gänge und sowie Rückwärtsgang und am Ende sehr schönes Hack sowie enormes Mengenpotenzial bei Teigwaren. Allerdings macht die Verarbeitung des Chassis einen Strich durch die Rechnung: Kunststoff wohin das Auge blickt, mit einem wackelig daran gesteckten Drehwahlschalter. Die kleinen verspielten Gummifüßchen erfüllen gerade so ihren Zweck. Der schwere Motor sitzt in einem überfordertem Gehäuse und wir sind unsicher, was wir von den 4.000 Watt Startstrom halten sollen (1.000-2.000 Watt im 1. / 2. Gang), zumal der Netzstecker noch nicht einmal einen PE-Leiter hat (Schutzkontakt).
Der Edelstahlwolf sitzt auf einer Kunststoffarretierung mit einer Sicherungsmechanik. Das kann funktionieren, ultimativ langlebig sieht aber anders aus. Hinzu kommt eine wackelige Gemüse-Trommelreibe mit drei Scheiben. Der N8werk ist kein rundes Produkt, das wir uns gern in die Küche stellen wollen.
Bomann FW 447 CB
Beim Bomann FW 447 CB handelt es sich nicht nur um einen sehr preisgünstigen Fleischwolf, sondern auch um einen mit einer unglücklichen Konstruktion. Das Wendelgehäuse hat keine Keilform und die Züge im Schneckengang sind gerade. Wohl aus diesem Grund zieht der Fleischwolf schlecht ein und wir mussten oft den Stopfer benutzen. Hinzu kommen ungünstige Kippschalter und eine hohe Lautstärke.
Schade, denn mit der Öffnungshilfe am Verschluss, der moderaten Leistung, der soliden Trichterplatte und der idealen Wursttülle hätte das Ergebnis besser ausfallen können.
Moulinex ME6868
Der Fleischwolf ME6868 von Moulinex bringt 4,15 Kilogramm auf die Waage und hat nicht nur deshalb einen stabilen Stand. Sein schweres Edelstahl-Wendelgehäuse (415 Gramm) ist wertiger als die üblichen Alu-Konstruktionen (180-250 Gramm).
Leider gibt es auf der anderen Seite minderwertige, unergonomische Tastschalter (keine Sicherheitsschalter), eine etwas wackelige Fixierung des Wendelgehäuses, eine suboptimale Wursttülle sowie zu allem Übel ein kreischendes, ungleichmäßiges Betriebsgeräusch.
Lurch 10250
Der Fleischwolf Lurch 10250 ist der Hackfleisch-Einsteiger des Herstellers. Es handelt sich im Vergleich zum Base & Soul nicht um ein Wechselsystem, der Fleischwolf kann nicht mit Raspel oder Juicer bestückt werden. Die Kunststoffkonstruktion ist durchaus gelungen, selten haben wir eine solch durchdachte und im gewissen Rahmen wohl auch langlebige Konstruktion gesehen.
Der kleine, leichte Fleischwolf kann ausschließlich mit dem Saugfuß auf glatten Oberflächen verankert werden. Leider funktioniert das nicht so gut wie beim großen Bruder Lurch 200500 Base & Soul. Dessen Saugfußkonstruktion ist technisch besser. Optimal für Hack ist das Messer nicht, die Konsistenz ist mehr matschig als krümelig. Hier merkt man, wie schon beim Base & Soul, dass der Anpressdruck an der Lochplatte fehlt.
Metaltex Tartare
Der Fleischwolf Metaltex Tartare ist ein einfach aufgebautes Kurbelgerät nach dem Muster von Lurch. An das bessere Original kommt es aber nicht heran, sowohl von Seiten der Verarbeitungsqualität als auch mangels eines Getriebes. Der Tartare bringt die Kurbelbewegung direkt auf die Welle. Mit Spritzgebäck funktioniert das gut, leichtgängige Teige überfordern die Kunststoffkonstruktion nicht. Auch Fleisch in Stücken wird zusammen mit Zwiebeln durch die Lochscheibe geschoben. Die Konsistenz ist krümelig und geschnitten, aber sie besteht nicht aus kleinen Würstchen, wie vom Guss-Handwolf gewöhnt. Der Saugfuß hat uns nicht im Stich gelassen, die Konstruktion erscheint optimal.
Profi Cook PC-FW 1060
Der Fleischwolf Profi Cook PC-FW 1060 macht seinen Job, am Ende kommt Hackfleisch mit guter Konsistenz heraus. Richtig fordern darf man den 3,65 Kilogramm leichten Fleischwolf aber nicht, denn der Andock-Port ist biegsam und aus Kunststoff. Mit einer Hand-Schraube wird das Schneckengehäuse fixiert – eine simple und gute Sache, wenn da nicht das schmale und wackelige Gewinde für die Schraube wäre. Zudem wackelt der Fleischwolf, der Hersteller hat ihm komischerweise hochbeinige Saugnapf-Füße spendiert.
Essenziell beim Fleischwolf: Eine Fixiermutter, die die Scheibe ans Messer presst. Dies ist hier jedoch nur rudimentär der Fall, weil die Scheibe nur ein kleines Bisschen herausragt. Sobald der Port etwas abnutzt, könnte das Messer Luft haben und das Fleisch schmiert hinter der Schiene, anstatt zu schneiden. Zuletzt ist da noch das kreischende Motorgeräusch. All das erscheint weder langlebig, hochwertig noch praxisnah: Der Profi Cook PC-FW 1060 ist alles andere als eine Empfehlung wert.
So haben wir getestet
Für den Test haben wir uns 21 Fleischwölfe besorgt. Wir wollten zunächst vor allem das Einstiegssegment für den privaten Gebrauch abdecken, deshalb haben wir Maschinen mit Preisen zwischen 44 bis 200 Euro getestet.
Wir haben die Fleischwölfe im Heimbereich getestet und dabei kiloweise Hack, Wurst und Katzenfutter hergestellt. Die Testphase ging über mehrere Wochen, alle Geräte wurden mehrfach für verschiedene Zwecke eingesetzt.
Sofern Gemüseschneider oder andere Aufsätze vorhanden waren, haben wir die Maschinen mit diesen ebenfalls getestet und Gemüse wie Möhren geschnitten, Zwiebeln geraspelt und Obst, wie beispielsweise Weintrauben, gepresst.
Jeder Fleischwolf funktioniert, doch wie zügig und wie komfortabel gelingt das? Für die Bewertung waren uns die Standsicherheit, die stabile mechanische Verbindung von Schneckengehäuse und Antrieb sowie die Ausführung der Schalter am Gerät wichtig.
Die Küchengeräte sollten sich nicht beim Einstecken des Netzsteckers einschalten, im schlimmsten Fall könnte man gerade mit dem Finger in der Schnecke stecken, um diese heraus zu nehmen. Leider verzichten alle Hersteller im Testfeld auf die entsprechende Elektronik, selbst unser Testsieger.
Alle Fleischwölfe haben einen thermischen Leistungsschutz, also eine Abschaltung bei Überhitzung des Motors.
Gewicht und Leistung sind Trumpf
Ein schwerer Fleischwolf steht standfester auf dem Tisch als ein leichter. Das ist wichtig, denn beim Stopfen über die Einfüllschale hält man den Wolf nicht fest. Leichte Maschinen rutschen dann weg oder kippen gar um. Manche Hersteller behelfen sich daher mit Saugnapffüßen, doch das ist keine perfekte Lösung. Alle unsere Empfehlungen sind schwerer als 3,5 Kilogramm und stehen entsprechend solide auf dem Tisch.
Messer und Lochscheibe bestehen aus Edelstahl, das Wendelgehäuse und die Förderschnecke meistens aus Aluminiumguss. Schwerer Grauguss, wie früher für manuelle Wölfe verwendet, wird nicht mehr verwendet. Manchmal ist aber auch das Wendelgehäuse aus Edelstahl, was man am deutlich höheren Gewicht bemerkt – beispielsweise 415 Gramm beim Moulinex ME6868 statt 250 Gramm bei Caso, Aicok und Bomann.
Beim Fleischwolf kommt es auf die nominale Leistung an und die liegt bei den Geräten im Test bei 300 bis 800 Watt. Händler geben gern die Spitzenleistung an, also die Einschalt- bzw. Blockierleistung, und die kann schon mal 1.200 bis 2.000 Watt betragen. Vergessen Sie den Spitzenwert, der ist nur für ihre Absicherung interessant. Für eine Einschätzung der Motorkraft ist allein die nominale Leistung relevant.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Fleischwolf ist der beste?
Der beste Fleischwolf für die meisten ist der Caso FW2000. Seine Kernkompetenzen passen einfach: Solider, schwerer Stand, einfache Bedienung und leichte Reinigung. Dazu kommen ein kräftiger Zweigang-Motor und eine clevere Befestigung der Anbauteile, die ihresgleichen sucht. Andere Modelle haben es jedoch auch in unsere Empfehlungen geschafft.
Ein Hand-Fleischwolf ist mühsam im Betrieb, er lohnt sich nicht für kleine Mengen
Falsch, er lohnt sich gerade für kleine Mengen, denn er besteht nur aus wenigen Teilen, die in heißem Wasser schnell zu spülen sind. Entscheidend ist das Vorhandensein einer Tischkante zum Fixieren des Gerätes, eine solche Stelle darf nicht erst lange gesucht werden.
Wolfen lohnt sich schon lange nicht mehr, Mettwurst und Hackfleisch gibt es fertig gewürzt im Supermarkt
Eine Frage der Sichtweise: Wer spezielles Fleisch zu Wurst oder Mett verarbeiten möchte, sei es, weil man dessen Herkunft genau kennt, der kommt ums selbst wolfen nicht herum.
Es ist reichlich sinnfrei, sich die Küche mit noch einem Gerät voll zu stellen, das im Kern nur Hackfleisch dreht
Damit wäre der Einsatz eines Fleischwolfes aber noch nicht erschöpft, er kann außerdem zum Pressen von Teiglingen (Kebbe Aufsatz), zum Wursten (Wurst-Tülle) zum Form-Spritzen (Spritzgebäck) oder zum Zerkleinern von Gemüse (Reibe-Aufsatz) genutzt werden. Speziell die elektrischen Versionen bieten oft ein reichhaltiges Zubehör an.
Wie kann ein Fleischwolf Gemüse reiben, er dreht doch langsam?
Zu diesem Zweck haben die elektrischen Wölfe zwei Drehzahlstufen und/oder eine Zahnrad-Übersetzung im entsprechenden Reibe-Aufsatz.
Welcher manuelle Fleischwolf ist der beste?
Wir empfehlen den leichten GSW 588423 aus Alu-Guss, denn er ist gut zu reinigen und gut verarbeitet. Wer ein schweres Modell aus Gusseisen sucht, der sollte sich Westmark und Karl Krüger Sirius ansehen. Wir kritisieren zwar Spaltmaße und Verarbeitung, die robusten Geräte machen dennoch gutes Hackfleisch oder Wurstmasse.