Jeder kennt das: Man möchte in der Bahn, im Bus oder beim Joggen entspannt Musik hören, doch die Gespräche der Mitmenschen, Verkehrslärm oder sonstiges zwingen einen, die Lautstärke so aufzudrehen, dass von Entspannung keine Rede mehr sein kann.
Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling) können da Abhilfe schaffen. Sie reduzieren die Geräuschkulisse durch einen elektro-akustischen Trick. Das klappt verblüffend gut, doch gerade bei In-Ears kommt immer noch ein wenig Geräuschkulisse durch. Da sind ohrumschließende Hörer, die schon allein durch ihre Bauart Außengeräusche abkapseln, klar im Vorteil.
Wir hatten 66 In-Ears mit aktiver Geräuschunterdrückung im Test, 61 Modelle sind aktuell noch erhältlich. Mehr und mehr halten auch komplett kabellose True Wireless In-Ears Einzug, In-Ears ganz ohne Bluetooth und dafür mit Kabel werden dagegen kaum noch angeboten. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Libratone Air+ II

Mit den Libratone Air+ II gehen die dänischen Audiospezialisten bei den True Wireless in die zweite Generation. Die In-Ears sehen nicht nur schön aus, sie sind zudem sehr gut verarbeitet, sind in den Ohren kaum zu spüren und verwöhnen mit außerordentlich gutem Klang. Das Noise Cancelling lässt sich mit Hilfe der kostenlosen App an die jeweiligen Rahmenbedingungen anpassen, es hat dabei keinen hörbaren Einfluss auf den Klang.
Philips Fidelio T1

Der Philips Fidelio T1 nimmt allein mit dem außergewöhnlichen Design der In-Ears für sich ein. Sie bestehen zum Großteil aus Metall und haben eine große, leicht zu bedienende Touchfläche. Sitzen sie einmal korrekt in den Ohren, bleiben klanglich kaum noch Wünsche offen. Der Klang und das intelligente Noise Cancelling können in der gut strukturierten App perfektioniert werden.
Libratone Track+ II

Die Libratone TRACK+ II In-Ears werden von einem Neckband zusammengehalten. In diesem Neckband ist neben den Bedienelementen auch die gesamte Elektronik nebst Akku untergebracht. In Ruheposition baumeln die In-Ears wahlweise an der Leine, oder kleben dank integrierter Magneten zusammen – bis zum nächsten Einsatz. ANC und Transparency lassen sich mit Hilfe einer App aufeinander abstimmen, es gibt sogar einen automatischen Lauf-Modus, explizit für Sportler.
Beats Fit Pro

Die Beats Fit Pro verfügen ausdrücklich über eine hohe Kompatibilität mit iPhone und Co.. Im App Store kann man sich die App kostenlos herunterladen, diese lässt dann umfangreiche Einstellungen im ANC-Modus zu. Der funktioniert deutlich besser als bei den Airpods, außerdem arbeiten die Fit Pro auch anstandslos mit dem Android-Smartphone zusammen.
Soundcore Life P3

Die Soundcore Life P3 sind der jüngste Streich des Herstellers Anker. Für den aufgerufenen Preis warten sie mit erstaunlichen Features auf, so lässt sich das Case auf einer entsprechenden Qi Ladefläche sogar kabellos aufladen. Die Hörer spielen besonders gut mit der hauseigenen App zusammen, die umfangreiche Klang- und ANC-Einstellungen erlaubt. Aktuell bekommt man nirgendwo mehr In-Ears mit aktivem Noise Cancelling für sein Geld.
Vergleichstabelle

- Sehr guter Klang
- Hochwertig verarbeitet
- App mit intelligentem Noise Cancelling

- Hervorragender Klang
- Umfangreiche, intelligente Appsteuerung
- Hochwertig verarbeitet
- Case mit wenig Akku-Kapazität

- Sehr guter Klang
- Komfortabler Sitz
- Lange Akkulaufzeit
- App mit intelligentem Noise Cancelling

- Sehr guter Klang
- Komfortabler Sitz
- Appsteuerung für iOS und Android

- Guter Klang
- Umfangreiche Ausstattung
- Viele ANC-Einstellungen in der App

- Hervorragender Klang
- Noise Cancelling und Hear-Through stufenlos anpassbar
- Lange Akkulaufzeit
- Keine Schutzklasse

- Hervorragender Klang
- Fein abstimmbares Noise Cancelling
- Gestensteuerung durch Bragi Moves

- Hervorragender Klang
- Abstimmbares Noise Cancelling und Hear-Through
- Komfortabler Sitz
- Tolle App-Steuerung

- Hervorragender Klang
- Unterstützt HiRes-Audio
- Apps für iOS und Android stehen zur Verfügung
- Beim Telefonieren nur Mittelmaß

- Hervorragender Klang
- Umfangreiche Ausstattung
- Sehr gute Appsteuerung

- Sehr guter Klang
- Bedienung auch per App
- Komfortabler Sitz

- Hervorragender Klang
- Unterstützt HiRes-Audio
- Umfangreiche App
- Hervorragende Verarbeitung
- Verzerrt beim Telefonieren

- Sehr guter Klang
- Ladebox als Bluetooth-Bridge
- Reinigung der In-Ears per UV-Licht
- Ladebox lädt die In-Ears nur einmal komplett voll

- Sehr guter Klang
- Hoher Tragekomfort
- Gute Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
- Ohne Notfallkabel

- Guter Klang
- Lange Akkulaufzeit
- Integriertes Ladekabel
- Qi-ladefähig
- Umständliche Bedienung

- Sehr guter Klang
- Sehr komfortabler Sitz
- App mit umfangreichen Einstellungen
- Beim Telefonieren nur mittelmäßige Qualität

- Sehr guter Klang
- Sehr gutes Noise Cancelling
- Komfortabler Sitz
- Unter Android nicht zu empfehlen, da nur bedingt einsetzbar

- Sehr guter Klang
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Qi-ladefähig
- Verzerren beim Telefonieren

- Sehr guter Klang
- Umfangreiche Steuerung per App
- Gutes ANC

- Sehr guter Klang
- Umfangreiche App-Steuerung
- Sehr lange Akkulaufzeit

- Hervorragender Klang
- Gutes ANC
- Case mit Bluetooth-Übertrager
- Geringe Akkulaufzeit

- Sehr guter, ausgewogener Klang
- Sehr komfortabler Sitz
- Integrierte UV-Reinigung der Plugs

- Guter Klang
- Komfortabler Sitz
- Lange Akkulaufzeit
- Qi-ladefähig

- Guter Klang
- Qi-ladefähig
- Proprietärer Sprachassistent

- Sehr guter Klang
- Umfangreiche App-Steuerung
- Qi-ladefähig
- Verzerrt beim Telefonieren

- Sehr guter, spritziger Klang
- Enorme Ausdauer
- Komfortabler Sitz
- Keine App

- Guter Klang
- Lange Akkulaufzeit
- Sehr gute App-Steuerung
- Klobig im Handling

- Sehr guter Klang
- Komfortabler Sitz
- Mit Selbstreinigungs Modus
- Umfangreiche App
- Akkulaufzeit recht knapp

- Sehr guter Klang
- Latenzfreie Übertragung
- Gute Appsteuerung
- Zerrt beim Telefonieren

- Guter Klang
- Mit AAC und LDAC kompatibel
- Notfunktion über Kabel
- Zweistufig anpassbares Noise Cancelling
- Beim Telefonieren nur mittelmäßige Qualität

- Guter Klang
- Umfangreiche Ausstattung
- Viele ANC-Einstellungen in der App
- Ladecase mit wenig Kapazität

- Hervorragender, fein differenzierter Klang
- Noise Cancelling und Hear-Through jeweils in drei Stufen anpassbar
- Fummelige Bedientasten an den In-Ears

- Mit apt-X, AAC und SBC kompatibel
- ANC und Talk-Through umständlich einzustellen

- Hervorragender Klang
- Einfache Bedienung per Touch und App
- Lange Akkulaufzeit
- ANC nicht anpassbar

- Sehr guter Klang
- Zweistufiges ANC plus Unterdrückung von Windgeräuschen
- Verzerrt leicht beim Telefonieren

- Hervorragender Klang
- Hochwertige Verarbeitung
- Simples ANC

- Hervorragender Klang
- Innovative Passform
- Einfache Bedienung
- ANC nicht anpassbar

- Sehr guter Klang
- Einfache Steuerung per App
- Anpassbares Noise Cancelling
- geringe Akkulaufzeit

- Sehr guter Klang
- Latenzfreie Übertragung möglich
- Umfangreiche App-Steuerung
- Recht einfaches ANC

- Guter, bassbetonter Klang
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Sehr starke Verzerrungen beim Telefonieren

- Mit Notfunktion über Kabel
- Üppig ausgestattet
- Guter Klang
- Zweistufig anpassbares Noise Cancelling
- Leichtes Rauschen bei aktivem NC

- Guter Klang
- Umfangreiche Einstellungen des Klanges und des Noise Cancellings in der App
- Sprachverständlichkeit bei der Gegenstelle ist verzerrt

- Guter Klang
- Einfache Touchbedienung
- Sehr gute Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
- Recht einfaches Noise Cancelling

- Guter Klang
- Gute App
- Lassen sich nur schwer aus dem Case nehmen

- Guter Klang
- Lange Laufzeit
- Qi kompatibel
- Nur einfaches Noise Cancelling

- Gefälliger Klang
- Lange Akkulaufzeit
- Einfaches Noise Cancelling

- Sehr guter Klang
- Lassen sich nur schwer aus dem Case nehmen

- Guter Klang
- Lange Ausdauer
- Günstig
- Keine App

- Sehr guter Klang
- Mit aptX kompatibel
- Tolles Design
- Umfassende Ausstattung
- Beim Telefonieren ist die Sprachverständlichkeit bei der Gegenstelle nicht gut

- Sehr guter Klang
- Hoher Tragekomfort
- Geringe Akkulaufzeit

- Guter Klang
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Hörbare Störungen bei aktivem Noise Cancelling

- Sehr guter Klang
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr gutes Noise Cancelling
- Umfassende Telefon-Funktionen

- Sehr gutes Noise Cancelling
- Getrennte Modelle für Android und iOS
- Am iPhone 7 nicht einsetzbar
- Recht teuer

- Sehr gutes, adaptives Noise Cancelling
- Hervorragender Klang
- Unterstützt HiRes-Audio auch über Bluetooth
- Recht teuer

- Sehr guter Klang
- Noise Cancelling in drei Stufen anpassbar
- Funktioniert dank Lightning-Anschluss ausschließlich am iPhone oder iPad

- guter Klang
- gute Passform
- Mäßiges Noise Cancelling

- Noise Cancelling in drei Stufen anpassbar
- Sehr guter Klang
- Mit aptX kompatibel
- Nackenband ist sehr störrisch und unter Umständen zu kurz

- Sehr guter Klang
- Effektives, zweistufiges Noise Cancelling
- Kurze Akkulaufzeit
- Beim Telefonieren ist Sprachverständlichkeit bei der Gegenstelle nicht gut

- Guter Klang
- Komfortabler Sitz
- Geringe Akkulaufzeit
- Keine App

- Komfortabler Sitz
- Dünner Klang

- Wenn sie passen guter Klang
- Noise Cancelling durch die Bauweise fast wirkungslos
- Keine App
Wie funktioniert elektronisches Noise Cancelling?
Wie bei allen In-Ears gilt auch bei Ohrhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung: Je besser die Passform ist, umso komfortabler sitzt der Hörer im Ohr und umso besser klingt er.
Mit einer guten Abdichtung werden schon eine Menge Umgebungsgeräusche gedämpft, doch die typischen Reisegeräusche wie Bahn- Schiffs- und Flugzeugmotoren sind selbst mit einem perfekt sitzenden Ohrstöpsel noch gut wahrnehmbar und nerven den entspannt musikhörenden Reisenden – genauso wie der Geräuschpegel anderer Mitfahrer.
In-Ears mit aktiver Geräuschunterdrückung setzen daher nicht nur auf mechanische Schallisolierung, sondern gehen ein Stück weiter und bekämpfen den Umgebungslärm mit einem physikalischen Trick: Ähnlich wie man Feuer mit Feuer bekämpfen kann, kann man Schall nämlich mit phasenverschobenem Schall auslöschen.
Schall wird durch Anti-Schall ausgelöscht
Schall ist nichts anderes als in Schwingungen versetzte Luft, besteht also aus Wellen. Treffen Wellenberge aufeinander, addieren sie sich und der Schall wird lauter. Trifft dagegen ein Wellenberg auf ein Wellental, löschen sich beide gegenseitig aus und es entsteht: Stille.
Dieses physikalische Prinzip nutzt man bei der aktiven Geräuschunterdrückung. Damit das funktioniert, sind in den Hörstöpseln Mikrofone integriert, die die Außengeräusche aufnehmen.
Eine intelligente Elektronik erzeugt aus diesem Außenschall durch Phasendrehung ein Negativ-Abbild – gewissermaßen Antischall. Dieser wird über den Kopfhörer zusätzlich zur Musik abgespielt. Trifft der phasenverdrehte Lärm aus dem Kopfhörer auf den Außenlärm löschen sich die Schallwellen des Lärms aus, übrig bleibt nur die Musik. Daher der Begriff »Noise Cancelling«.
Das klingt in der Theorie einfach, doch in der praktischen Umsetzung steckt der Teufel im Detail. Viele Hersteller gehen die Geräuschunterdrückung eher selektiv an, dann werden nur bestimmte Frequenzbereiche, die beispielsweise dem Motorengeräusch eines Flugzeugs entsprechen, eliminiert. Das funktioniert in solchen Situationen dann auch gut, in anderen aber eben nicht.

Erschwerend kommt hinzu, dass man, je nach Umgebung, eben nicht komplett von der Außenwelt abgeschirmt sein möchte. Durchsagen in Bahn, Bus oder Flieger möchte man schon rechtzeitig mitbekommen. Auch wenn man sich in eine Umgebung aufhält, wo die Anwesenheit andere Menschen ein gewisses Grundrauschen erzeugt, wie beispielsweise im Büro, kann es von Vorteil sein, dieses Grundgeräusch zwar auszublenden, einer direkte Ansprache (vom Vorgesetzten) sollte man dagegen jedoch volles Gehör schenken.
Immer mehr Hersteller sind mit ihren Hörern mit aktivem Noise Cancelling auf intelligenten Wegen unterwegs. Gerade die teureren verfügen über eine ausgeklügelte Elektronik, die auf Wunsch genau das übernimmt: Sie analysieren die Umgebung, unterdrücken die unerwünschten Störfaktoren und leiten selektiv alle Durch- und Ansagen direkt ans Ohr weiter. Mitunter haben Sie auch die Möglichkeit, per App selbst Einfluss zu nehmen.
Das klingt noch komplizierter, als eine »einfache« Unterdrückung von Motor- und anderen Außengeräuschen, – ist es auch. Die besondere Kunst besteht darin, dass die Klangqualität der Musik nicht zu sehr darunter leidet. Für Klangpuristen sind Kopfhörer mit Noise Cancelling daher eher nicht so gut geeignet, außer eben auf Reisen oder in anderer aktiver Umgebung – genießen sollte man eher im stillen Kämmerlein.
Bei der Geräuschunterdrückung kann die Musikqualität leiden
Ein weiterer Nachteil von Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung: Die elektronische Bearbeitung geschieht über einen Prozessor und der braucht Strom. Auch In-Ears mit Noise Cancelling benötigen daher in der Regel einen Akku, was die Zeit der Nutzung der Hörer zumindest einschränkt.
Bluetooth oder Kabel?
Auch bei den In-Ears mit aktivem Noise Cancelling geht der Trend allmählich immer mehr in Richtung Bluetooth-Verbindung zum Smartphone oder zum mobilen Musikplayer. Musste man beim verkabelten Bose QC20 noch zwischen Android und iOS wählen, ist das beim QC30 passé, dank Bluetooth-Verbindung ist dieser nämlich uneingeschränkt mit beiden Plattformen kompatibel.
Selbst die Verbindung zwischen den beiden In-Ears findet zunehmend über Bluetooth statt, die True Wireless In-Ears halten also auch hier Einzug. Viele können sich aber nicht so recht mit den Winzlingen anfreunden, insbesondere Sportler greifen lieber auf verkabelte In-Ears oder zumindest welche mit Neckband zurück. Diese finden Sie auch immer in unseren Empfehlungen, unter »Außerdem getestet« sowieso. Dort haben wir auch die komplett verkabelten Exemplare noch aufgeführt, sofern sie noch verfügbar sind.
Abgesehen von ihrer eindeutigen Ausrichtung auf Android oder iPhone haben die verkabelten Hörer nämlich einen gravierenden Vorteil: Sie funktionieren auch mit leerem Akku, zumindest als einfacher Kopfhörer, Bluetooth-Modelle bleiben bei leerem Akku komplett stumm.
Testsieger: Libratone Air+ II
Nach kurzer Unterbrechung hat Libratone die Air+ weiter entwickelt und mit der zweiten Generation nochmal ordentlich nachgelegt. Die Verarbeitung ist mindestens von gleich guter Qualität, die Akkulaufzeit hat nochmal etwas zugelegt und das Noise Cancelling wurde überarbeitet. Hier trägt allerdings auch die zugehörige App sicher einen Teil bei.

Verarbeitung und Ausstattung
Die Libratone Air+ II gibt es außer in der uns vorliegenden weißen Variante auch in Schwarz, wobei die flügelförmigen Stiele beider Farbvarianten eher golden beziehungsweise bläulich schimmern, was den Hörern eine gewisse Nähe zu hochwertigem Ohrenschmuck vermittelt. Obwohl besagte Flügel aus Metall bestehen, hält sich das Gewicht im üblichen Rahmen. Das Lade-Case findet auch in der kleinen Tasche noch Platz und ist dank seiner mattierten Oberfläche gut vor Kratzern geschützt.
Die Verarbeitung des gesamten Ensembles ist hochwertig, was man nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann. Die In-Ears bestehen zum Teil aus gebürstetem Metall, und auch die Oberfläche des Cases ist rutschfest und fasst sich edel an.
Eine Ladung reicht für mindestens vier Stunden Musik – mit aktivem Noise Cancelling
Die In-Ears Libratone Air+ II laufen bei voller Lautstärke locker fünf Stunden, was angesichts ihrer kompakten Abmessungen absolut in Ordnung ist. Je nach Wirksamkeit des Noise Cancelling und des Transparenz-Modus kann die Performance dann auf vier Stunden zurück gehen, gemessen wieder bei voller Lautstärke. Insgesamt kommen wir damit auf 16 bis 20 Stunden, abzüglich der Pausen zum Aufladen der In-Ears im Case.
Intelligente Kommunikation
Die Kopplung mit dem Smartphone erfolgt schnell. Wenn es nicht auf Anhieb gelingt, oder man das Smartphone mal wechseln will, gibt es immer noch eine kleine Taste auf der Rückseite des Cases, die das Pairing einleitet.
Die Libratone Air+ II reagieren, wie die meisten Konkurrenten auch, auf die Touchflächen der In-Ears. Mit den unterschiedlichen Tipp-Gesten auf beiden In-Ears lässt sich so jedes Szenario abdecken. Anders als bei manch anderen lässt sich neben den üblichen Funktionen wie Play/Pause oder Titelsprung hier sogar die Lautstärke per Touch einstellen.
Damit das nicht ganz so unübersichtlich wird, lassen sich die Gesten zur Bedienung individuell anpassen, ja sogar einzeln aktivieren oder deaktivieren. Das alles erfolgt in der dazugehörigen App.
Diese Soundspaces App arbeitet mit Geräten von Libratone zusammen, die Libratone Air+ II können nach der Installation ausgewählt und aktiviert werden. Neben der personalisierten Anpassung der Touch-Gesten lässt sich die Intensität des Noise Cancelling ebenso einstellen wie der sogenannte Transparenz-Modus. Im Komfortmodus werden die Mikrofone und Sensoren in den In-Ears genutzt, um Aufschluss über die Umgebungssituation zu bekommen, damit sich die Balance zwischen Noise Cancelling und Transparenz automatisch anpassen kann.
Umfangreiche Anpassungen in der App möglich
Über die umfangreichen Möglichkeiten zur Individualisierung der Touchgesten haben wir bereits gesprochen. Vorerst sollte man aber den ebenfalls eingebauten Passformtest durchlaufen. Hier werden ebenfalls mit Hilfe der Mikrofone die richtigen Eartips sowie der optimale Sitz in den Ohren analysiert, was einerseits das Noise Cancelling optimiert, andererseits auch dem Klang zugute kommt. Dabei werden sogar beide Kanäle separat gemessen.
Klang und Tragekomfort
Die Libratone Air+ II sind ultraleicht einzusetzen und sitzen dann sicher und komfortabel in den Ohren. Sie tragen kaum auf und sind mit Hilfe der flügelförmigen Stiele schnell in die korrekte Position gebracht.
Die Air+ II gehören auch klanglich nicht zu den Blendern, die mit signifikanter Bassanhebung oder deutlicher Loudness-Abstimmung künstlich für einen voluminösen Sound sorgen. Sie verhalten sich angenehm unauffällig, sodass man selbst beim Musikhören schnell vergisst, dass man In-Ears trägt. Wer etwas mehr Wumms in den Bässen braucht, kann das schnell in der Soundspaces App korrigieren, ebenso wie eine Anhebung der Höhen. Mehr ist klangregeltechnisch nicht drin. Erfreulich ist hingegen, dass das ANC zu keiner Zeit Auswirkungen auf den Klang hat, und sich die Libratone Air+ II wegen der guten Sprachverständlichkeit auf beiden Seiten zudem auch gut zum Telefonieren eignen.
Nachteile?
Ein unnötiger Fauxpas ist den Entwicklern der Soundspaces App unterlaufen; die Libratone Air+ II klingen zwar per se schon sehr gut, das ist aber kein Grund dafür, keinen Equalizer in die App zu integrieren.
Libratone Air+ II im Testspiegel
Die Libratone Air+ II sind noch recht neu auf dem Markt, deshalb nur ein paar Testergebnisse:
Im Test auf Connect vom Dezember 2021 erhielt das Set mit 422 von 500 Punkten ein gutes Ergebnis, der Klang wird sogar mit »sehr gut« bewertet:
»Die dänische Premiummarke Libratone musste harte Zeiten überstehen. Nachdem sie 2020 Coronabedingt Insolvenz anmelden musste, startet sie nun zum Comeback.
Die zweite Generation der In-Ears namens Air+ zeigt sich dabei als würdiges Modell für den erneuten Aufschlag im Markt der kleinen Kopfhörer.«
Auch die Kollegen der ct kamen im Januar 2022 zu einem sehr guten Testergebnis:
»… So dezent und unauffällig wie sie sitzen, klingen die In-Ears auch … Beim Bass sind die Air+ 2 arg zurückhaltend, tiefe Frequenzen kommen kaum im Ohr an, da fehlt es deutlich an Wumms.
… Die Störgeräuschdämmung kann sich für In-Ear-Kopfhörer hören lassen …«
Wir hatten allerdings nicht das Gefühl, dass es dem Bass an Durchsetzungsvermögen mangelt, ganz im Gegenteil.
Alternativen
Es gibt nach wie vor Alternativen, die günstiger zu haben sind oder anderen Prinzipien bezüglich Trageweise oder Musikübertragung folgen. Nicht jeder kommt beispielsweise mit True Wireless In-Ears zurecht.
Luxusvariante: Philips Fidelio T1
Schon das Case der Philips Fidelio T1 gehört nicht gerade zu den kleinen seiner Gattung, dank des großzügigen Einsatzes von Metall ist es zudem auch recht schwer. Allerdings sind auch die In-Ears nicht gerade winzig, womit sich die Größe des Cases hinlänglich erklärt, schließlich müssen die In-Ears ja zum Aufladen da rein passen. Oben auf dem Deckel gibt es eine Applikation aus feinstem, schottischen Muirhead-Leder, in die der Schriftzug Philips eingelassen ist. Es gibt die Fidelios sowohl in Schwarz als auch in Silber.

Alles sieht nicht nur edel aus, es ist auch hochwertig verarbeitet – da klappert oder wackelt nichts und die Taste, die mitunter beim Pairing oder Zurücksetzen zum Einsatz kommt, ist ebenfalls unter dem Deckel versteckt.
Auch die In-Ears haben beachtliche Ausmaße, was nicht allein an der großzügig bemessenen Touchfläche liegt. Aber auch wenn es nicht so aussieht, lassen sich die In-Ears gut in die Ohren einsetzen, zumindest wenn man sich die Zeit nimmt, die passenden Eartips auszusuchen. Es dürften jedenfalls genug dabei sein, um in jedem Ohr perfekt zu sitzen, sogar drei Paare aus Comply-Foam gehören zum Lieferumfang.
Einmal eingesetzt, werden die Philips Fidelio T1 wie üblich per Touchgesten bedient, groß genug sind die entsprechenden Flächen jedenfalls. Damit es nicht unversehens zu Fehlbedienungen kommt, lassen sich diese Touchpads in der zugehörigen Philips Kopfhörer App deaktivieren. Dann erfolgt die komplette Bedienung über das Smartphone.
Die Philips App, die auch mit anderen Kopfhörern der Marke harmoniert, erlaubt zudem diverse Einstellungen des Noise Cancelling, der sogenannten Transparency und einer intelligenten Kombination aus beiden, die sich automatisch und situationsbedingt einstellt. Auch eine umfangreiche Klangregelung mit diversen Presets ist vorhanden, einen dezidierten Equalizer gibt es dagegen nicht.
Die Menüs des Noise Cancelling und Transparenzmodus werden erst eingeblendet, wenn die Umgebungskontrolle in der App aktiv ist. Dann lässt sich das Noise Cancelling in zwei Stufen variieren und zusätzlich das Windgeräusch ausschalten. Im Transparenzmodus kann die Intensität der Umgebungsgeräusche stufenlos eingestellt werden. Das ganze geht natürlich auch intelligent, auf einen Tastendruck hin analysiert der Fidelio T1 die Umgebung und meine Bewegung und stellt die Balance aus Noise Cancelling und Balance automatisch ein. Laut Hersteller kommen insgesamt sechs Mikrofone für die Messungen und andere Aufgaben zum Einsatz.
Allein das Durchhaltevermögen gibt Anlass zur Kritik: Die In-Ears laufen zwar mit aktivem Noise Cancelling und höchster Lautstärke ganz ordentliche vier Stunden, nur vom Case hatten wir uns angesichts der Größe etwas mehr erwartet. Dessen Kapazität reicht nur für zweimaliges Aufladen, danach lassen sich die In-Ears nur noch bis etwa zur Hälfte laden.
Beim Klang spielen die Fidelio T1 ganz oben in der Liga. Das auffälligste Merkmal ist wohl die enorme Räumlichkeit, welche die Philips-Hörer der Musik zugestehen. Vor allem im direkten Vergleich mit meist günstigeren Hörern ist das schon bemerkenswert. Der Tonalität kommt dabei erstmal eine untergeordnete Rolle zu, weil sie diesbezüglich völlig unauffällig spielen: Kein Frequenzbereich wird bevorzugt, keiner benachteiligt, die Bässe kommen satt und federnd, gleichzeitig bieten die Hörer gerade im Mittelhochton eine hervorragende Auflösung. Insgesamt kann man die Hörer quasi vergessen und sich komplett der Musik widmen.
Klanglich kaum zu toppen
Die Fidelio T1 sind Hörer für Genießer, die auch unterwegs nicht auf ihre geliebte Musik verzichten wollen, und sich dabei auch von Außengeräuschen nur ungern stören lassen.
Sie verdrängen die vormals hier gesetzten Technics EAH-AZ70WE hauptsächlich wegen des differenzierter arbeitenden Noise Cancelling. Und darum geht es hier ja vorrangig. Die Unterschiede zwischen den Klangexperten, sei es nun von Technics, Sennheiser oder anderen namhaften Herstellern sind dabei eher geschmacklicher als qualitativer Natur.
Mit Neckband: Libratone Track+ II
Die Libratone Track+ II mit Neckband gibt es außer in Schwarz auch in Weiß. Auf dem rechten Ende des Neckbands sind die drei Bedientasten untergebracht, eine zum Ein/Ausschalten, eine, um den Sprachassistenten zu aktivieren und die Lautstärke-Wippe dazwischen.

Die drei Tasten sind gut zu ertasten, wodurch die Bedienung für manch einen einfacher als bei einem True Wireless ist, weil man quasi unter Sicht arbeiten kann und nicht blind auf den Ohren herumtippen muss. Werden die Track+ II nicht gebraucht oder fällt doch mal einer aus dem Ohr, baumeln sie sicher am Neckband. Dank integrierter Magneten kann man die In-Ears sogar aneinander stecken, die Musik pausiert dann automatisch.
Werden die In-Ears nicht gebraucht, baumeln sie sicher am Neckband
Zum Lieferumfang gehören außer vier Paar Eartips noch zwei weiche Haken, die sich bei Bedarf in der Ohrmuschel festhaken können. Das sorgt gerade beim Joggen oder anderen Aktivitäten für zusätzlichen Halt. Wie ihre True Wireless Kollegen sind auch die Tracks nach IP54 gegen Spritzwasser geschützt – ein Grund mehr, sich beim Joggen für die Hörer zu entscheiden.
Die Libratone Track+ II haben zwar kein Case, in dem sie geladen werden können, dafür reicht die vorhandene Akkukapazität aber locker über den Tag, selbst wenn das Noise Cancelling aktiv ist und die Lautstärke auf Maximium steht.
Mit der Soundspaces App kommt die hauseigene Applikation einmal mehr zum Einsatz. Auch hier lässt sich die Intensität des Noise Cancelling ebenso einstellen wie der sogenannte Transparenz-Modus. Beim Track+ II lässt sich allerdings die Geräuschunterdrückung umschalten, und zwar zwischen dem hier fest eingestellten Laufmodus und der intelligenten Erkennung. Im Laufmodus schaltet der Hörer diesen direkt nach dem Einsetzen aktiv, so dass die Umgebung nicht komplett ausgeblendet wird, was gerade beim Joggen für zusätzliche Sicherheit sorgt.
Seitens der Klangqualität gibt es beim Libratone Track+ II dann keine Überraschungen; zwar deckt er das hörbare Frequenzspektrum nicht ganz soweit ab wie sein True Wireless Kollege, für die notwendige musikalische Unterstützung zum Beispiel beim Sport sorgt er aber dennoch. Er ist halt auch nicht als Feingeist konzipiert.
Das Mikrofon zum Telefonieren und für den Sprachassistenten befindet sich auf der linken Seite des Neckbands. Das sorgt beim Telefonieren für gute Sprachverständlichkeit auf der Gegenseite, ganz gleich, in welcher Position das Bedienteil des Neckbands mit dem Mikrofon gerade hängt. Wir können unseren Gesprächspartner ebenfalls gut verstehen – und zwar auf beiden Ohren.
Bei den Neckband-Konstruktionen gehört der Libratone Track+ II zu den besten, die man bekommen kann, wer sich nicht mit True-Wireless-Hörern anfreunden kann, ist hier bestens bedient, für Sportler gehört er zur ersten Wahl.
Nicht nur für Apple-Fans: Beats Fit Pro
Die Beats Fit Pro ersetzen hier die Apple AirPods Pro, die ja ebenfalls über aktives Noise Cancelling verfügen. Da Beats ja bekanntlich auch zum Apple-Konzern gehört, bleibt allerdings alles in der Familie. Wenngleich die Beats-Hörer unserer Meinung nach den AirPods weit überlegen sind.
Mit drei Paar Silikon-Passstücken
Zwar beschränkt sich der Lieferumfang sparsam auf nur drei Silikon Eartips unterschiedlicher Größe sowie das obligatorische Ladekabel, dafür kommt hier aber auch kein proprietärer Lightning-Anschluss zum Einsatz, was die Möglichkeiten der Beats Fit Pro gegenüber den Apple Kollegen deutlich erweitert. Wir hatten die Beats in schönem Lila bestellt, es gibt sie aber auch in Dunkelgrau und in Weiß.

Die Kopplung der Fit Pro funktioniert nicht nur mit dem iPhone hervorragend, auch jedes Android-Smartphone koppelt sich mit den Hörern klaglos. Notfalls hilft eben die Taste im Case, sowohl zum Koppeln als auch zum Rücksetzen, wenn man mal das Smartphone wechselt.
Mit der Passform hat man allerdings auch hier experimentiert. Die Flügelchen sind nämlich fest integriert und aus besonders formstabilen aber dennoch weichem Material, sodass sie sich beim Einsetzen nach einem leichten Dreh sicher in der Ohrmuschel festhalten. Vielleicht kommt man aus diesem Grunde mit nur drei Eartips aus. Die In-Ears werden jeweils mit nur einer Taste bedient, die Tasten sind sehr leichtgängig und haben trotzdem einen deutlichen Druckpunkt.
Anders als für die Apple Geschwister gibt es für die Beats Fit Pro zudem eine App, und zwar für iOS und Android gleichermaßen. Lustigerweise zeigt die Oberfläche der App sich in der gleichen Farbe wie die Beats, in unserem Falle eben lila. Die App kümmert sich hauptsächlich um den perfekten Sitz der In-Ears, einer individuellen Anpassung der Bedienung und natürlich der Auswahl der unterschiedlichen ANC-Modi. Selbstverständlich gibt es eine Akkustandsanzeige, und zwar auch hier für iOS und Android. Bei den Airpods Pro konnten wir ja am Androiden den Akkustand nur schätzen.
Auch wenn die Modi sich auf die Geräuschunterdrückung, den Transparenz-Modus und das Ausschalten beider beschränkt, ist das immer noch mehr als die Airpods zur Verfügung stellen. Keine der Einstellungen hat zudem eine hörbare Auswirkung auf den Klang der Beats Fit Pro.
Das ANC hat keinen hörbaren Einfluss auf die Lautstärke oder die Tonalität
Da die Wirkung des aktiven Noise Cancelling stark davon abhängt, wie gut das passive arbeitet, also wie gut die Hörer abdichten, muss man sich beim perfekten Sitz der Fit Pro keine Sorgen machen. Die üblichen Geräusche bei Bahnfahrt, Flug oder anderen Reisetätigkeiten werden wirkungsvoll unterdrückt, die Außengeräusche im Transparenzmodus gut dosiert durchgelassen.
Die Fit Pro klingen verdammt gut, wenn auch mit leichtem Loudnesscharakter. Der ist allerdings durchaus gewollt und hilft vor allem untenrum etwas nach, was den Hörern ein sattes Volumen verleiht. Sie machen richtig Spaß, vor allem im direkten Vergleich zu den Airpod Pro, die etwas ausgewogener rüberkommen, aber eben auch etwas langweiliger.
Wenn man nicht unbedingt Airpods mit aktivem Noise Cancelling haben möchte, sind die Beats Fit Pro die bessere Alternative. Das bezieht sich sowohl auf den Klang als auch auf das Noise Cancelling, auf die bessere Kompatibilität sowieso.
Gute Wahl für wenig Geld: Soundcore Life P3
Die Soundcore Life P3 sind nochmal deutlich günstiger als ihre Kollegen, dennoch sind auch sie in fünf verschiedenen Farben erhältlich: schwarz, navy-blau, sky-blau, korallen-rot und off-white. Die fünf Paar mitgelieferten Eartips sind ebenso eine Sparmaßnahme wie das Case mit dem einfachen Klappmechanismus, aber eine mit der es sich durchaus leben lässt.

Dafür lässt sich das Lade-Case der Life P3 nun induktiv, also völlig ohne Kabel aufladen. Das ist in der Preisklasse unter 100 Euro ein echtes Novum. Die In-Ears lassen sich darin genau viermal voll aufladen. Eine Ladung der Stöpsel reichte in unserem Test für sieben Stunden Musik in voller Lautstärke. Das ist schon beachtlich und vor allem länger als die teureren Kollegen.
Auch die kostenlosen Soundcore App hat dazugelernt. Das Noise Cancelling lässt sich nach wie vor aus den Voreinstellungen Verkehr, Indoor und Outdoor auswählen. Man kann den Transparenz-Modus auswählen, wenn man die Soundcores zum Beispiel zum Joggen nutzt oder sie einfach normal nutzen – dann sind beide Funktionen ausgeschaltet.
Umfangreiche Einstellmöglichkeiten per App
Für die Klangeinstellung stehen beim P3 mittlerweile etwa 20 Voreinstellungen zur Verfügung. Alternativ kann man nach wie vor den Klang per Equalizer individuell einstellen und diese Einstellung entsprechend abspeichern.
Neu Hinzugekommen ist der Schlaf-Modus. Der macht sich besonders gut auf langen Flug- oder Bahnreisen, weil einerseits die Störgeräusche ausgesperrt werden und andererseits eine entspannende Geräuschkulisse eingestellt werden kann. Vom Vogelzwitschern über feines Glockenspiel bis hin zu Windgeräuschen oder dem berühmten Rauschen des Waldes sind einige Ambiente-Sounds hinterlegt.
Die Soundcore Life P3 klingen sehr erwachsen für ihr Geld. Der Bass kommt druckvoll und kontrolliert, lediglich den Mittelhochton-Bereich lösen viele teurere Konkurrenten besser auf. Auf jeden Fall bleibt der Klang von den verschiedenen ANC-Einstellungen ziemlich unbeeinflusst.
Mehr Bluetooth-InEar mit aktivem Noise Cancelling gibt es aktuell kaum fürs Geld, zumal die Life P3 mit modernster Ladetechnik ausgerüstet sind.
Außerdem getestet
Technics EAH-AZ70WE
Das erste, was an den Technics EAH-AZ70WE auffällt, ist nicht etwa die nüchterne, kryptische Typenbezeichnung, sondern die überaus hochwertige Verarbeitungsqualität – und die Größe der In-Ears. Gut, auch die Momentum True Wireless 2 von Sennheiser sind nicht gerade klein und passen dennoch erstaunlich gut auch in kleinere Ohren. Das gilt glücklicherweise auch für die In-Ears von Technics. Nebenbei lassen sich die großen In-Ears auch von Grobmotorikern gut ins Ohr einsetzen.
Bedient werden die Technics EAH-AZ70WE, wie es sich in dieser Preisklasse gehört, über Touch-Flächen, wobei die Gesten fest stehen und auch nicht per App angepasst werden können. Bei diesen Hörern kommt die Technics Audio Connect App zum Einsatz. Sie hat zwar eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Panasonic App, trotzdem sind die Apps und Hörer von Technics und Panasonic wohl nicht miteinander kompatibel. Das macht im Grunde nichts, schließlich sind beide Anwendungen kostenlos herunterzuladen.
In der App lassen sich Talkthrough und Aktives Noise Cancelling jeweils stufenlos einstellen, darüber hinaus gibt es die übliche Finde-Funktion, sowie eine skalierbare Standby-Schaltung, ähnlich der beim Smartphone. Last not least gibt es auch Klang-Presets (Bassanhebung oder Sprachverständlichkeit) sowie einen Equalizer zur Klangeinstellung nach den eigenen Vorstellungen.
Die EAH-AZ70WE klingen schön klar und mit sattem Tiefgang an den richtigen Stellen. Die Mittelhochtöne werden sehr fein aufgelöst und sehr impulsiv wiedergegeben. So macht Musik Spaß! Dass auch die räumlichen Aspekte des Klanggeschehens zu ihrem Recht kommen, lässt die EAH-AZ70W oft wie ausgewachsene Kopfhörer klingen.
Seitens der akustischen Fähigkeiten kommen die Technics den Momentum True Wireless 2 von Sennheiser sehr nah, allerdings liefern diese ein etwas runderes Klangbild dank des ausgeprägten Grundtonbereichs. Die Technics spielen untenrum etwas dezenter und klingen dadurch einen Tick offener. Das sind aber nur Nuancen und fallen unter die Rubrik Geschmackssache.
Klipsch T5 II True Wireless ANC
Der Klipsch T5 II True Wireless ANC ist ein weiteres Produkt aus der T5-Reihe, diesmal mit aktivem Noise Cancelling und zudem in der zweiten, verbesserten Generation. Technisches Grundkonzept, Design und Fertigungsqualität des Klipsch sind freilich geblieben.
Daher klingen die Klipsch T5 II True Wireless ANC klingen ähnlich gut wie ihre Kollegen, und zwar ganz unabhängig vom aktiven Noise Cancelling. Aufgrund ihrer Form lassen sie sich zudem sehr leicht in den Hörkanälen platzieren, sind dank der Schutzklasse IP67 sogar bei kurzen Tauchaktionen gegen eindringendes Wasser geschützt und obendrein mit der gleichen Klipsch App bedienbar.
Darüber hinaus haben die Klipsch T5 II True Wireless ANC eine neue Gestensteuerung bekommen, man hat sich hier der sogenannten Bragi Moves bedient. Diese wurden vom Bragi-Croudfunding-Projekt seinerzeit in eigenen Kopfhörern realisiert.
Die Klipsch Hörer lassen sich nun durch mehrfaches Nicken oder Kopfschütteln bedienen, es können Telefonate angenommen bzw. abgelehnt werden, bzw. die unterschiedlichen Kombinationen aus ANC und Transparency aktiviert werden. Die verschiedenen Bewegungen können in der App den einzelnen Bedienschritten zugeordnet werden. Die Bedienung per Kopfbewegungen funktioniert ziemlich gut, sieht nur mitunter für Außenstehende etwas skurril aus.
Wollen Sie den bekannt guten Klipsch-Sound mit aktivem Noise Cancelling kombinieren, sollten Sie die T5 II True Wireless ANC in die nähere Auswahl nehmen, zumal sie gar nicht so teuer sind.
Samsung Galaxy Buds Pro
Samsung hat mit den Galaxy Buds Pro die True Wireless In-Ears mit aktivem Noise Cancelling konsequent weiterentwickelt. Die Galaxy Buds Pro gibt es in drei Farbvarianten: Silber, Violett und Schwarz – allesamt sind hochglänzend.
Eine Ladung der beiden Stöpsel reichte bei unserem Test für gut sieben Stunden Dauerberieselung, bei voller Lautstärke und mit eingeschaltetem Noise Cancelling. Ist das Noise Cancelling deaktiviert, reicht es locker für acht Stunden und länger.
Bedient werden die Galaxy Buds Pro erstmals per Touch-Flächen auf den In-Ears. Das hat man wie üblich schnell raus. Allerdings kann es schon beim Einsetzen und Ausrichten auf die Gehörgänge zu leichten Irritationen führen. Hier kann die kostenlose Wear App von Samsung sofort Abhilfe schaffen, da sich die Touch-Flächen kurzerhand deaktivieren lassen.
So richtig komfortabel und vielseitig nutzen kann man die Galaxy Buds Pro allerdings erst per Wear App. Diese App arbeitet mit fast allen tragbaren Geräten von Samsung zusammen, die Galaxy Buds Pro müssen also nach der Installation ausgewählt und aktiviert werden. Neben einer personalisierten Anpassung der Touch-Gesten, der Update- und Finde-Funktion lässt sich die Intensität der aktiven Geräuschunterdrückung sowie Talkthrough einstellen.
Als besonderes Feature erkennt die App die Stimme des Trägers und schaltet die Außengeräusche zu, weil ein Gesprächspartner vermutet wird. Erst nach zehn Sekunden Ruhe werden die Außengeräusche wieder ausgesperrt und die Musik wieder hochgefahren. Diese Dialog-Einstellung lässt sich natürlich auch ausschalten.
Entsprechend breitbandig ist auch der Auftritt der Galaxy Buds Pro. Vom tiefsten Basskeller bis hin zu den feinsten, glitzernden Höhen wird alles sauber und präzise wiedergegeben. Die In-Ears vermitteln ein räumliches Klangbild, das man von den winzigen Dingern kaum erwartet. Dabei wirken weder die Bässe aufgesetzt oder angedickt, noch hilft man den tiefen und hohen Frequenzen mit einer Loudness-Abstimmung auf die Sprünge.
Sony WF-1000XM3
Mit dem WF-1000XM3 geht der True-Wireless-In-Ear von Sony in die zweite Runde, auch wenn die Typenbezeichnung etwas anderes suggeriert. Die In-Ears sind größer und nochmal intelligenter als ihre Vorgänger. Standesgemäß unterstützt der WF-1000XM3 jetzt neben Google Assistant und Siri auch Alexa. Ein Grund mehr, dass sie lange unseren Favoriten stellten.
Das Ladedock reicht, um die Ohrstöpsel insgesamt dreimal aufzuladen. Eine Ladung der beiden Stöpsel reichte bei uns für satte acht Stunden Dauerberieselung, bei voller Lautstärke und abgeschaltetem Noise Cancelling. Ist das NC aktiv, wird die Elektronik mehr gefordert und die Laufzeit geht etwas zurück.
Die Bedienung erfolgt hauptsächlich über die sensitiven Touch-Flächen der Hörer, zumindest bei den Grundfunktionen. Auch die Aktivierung des Noise Cancelling oder des Ambient-Sound geht über die großzügig dimensionierten Touch-Flächen. Der Ambient-Sound-Modus bestimmt, welche Art von Außengeräuschen bis ins Ohr durchgelassen werden, also beispielsweise Stimmen für Durchsagen oder wichtige Verkehrsgeräusche wie Hupen oder Sirenen. Eine Einstellung der Lautstärke ist über die Stöpsel allerdings nicht möglich.

Differenzierter funktionieren die individuellen Einstellungen natürlich per App, die Headphones Connect App von Sony erlaubt eine differenzierte Umgebungsgeräuscheinstellung und beinhaltet zudem einen Equalizer zur Klangoptimierung. Aus den Umgebungsszenarien »verweilt«, »spaziert«, »läuft« und »wird befördert«, welche die WF-1000XM3 zuverlässig automatisch erkennen, kann ich die Stärke der Außengeräuschunterdrückung individuell einstellen und jeweils nach Bedarf für Stimmen durchlässig machen.
Die WF-1000XM3 klingen angenehm ausgewogen und dabei sehr dynamisch und vermitteln schon so ein sehr räumliches Klangbild. Dies lässt sich mit Hilfe der 360 Reality Audio Funktion in der App noch verstärken. Was aber nicht bei allen Musikstücken funktioniert, so dass man es dann besser abschaltet.
Lypertek PurePlay Z5
Lypertek hat sich seit einiger Zeit mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis einen guten Namen gemacht. Die PurePlay Z5 sind da keine Ausnahme. Sie sind sehr leicht einzusetzen und können lange Zeit komfortabel in den Ohren bleiben. Das liegt nicht zuletzt an den vielen Passstücken – oder Eartips – die der Hersteller in vielen Größen und unterschiedlichen Materialien beigelegt hat.


Die Lypertek PurePlay Z5 bieten durch die vielen mitgelieferten Eartips nicht nur beste Voraussetzung für ein perfektes Klangerlebnis, sie dichten zudem die Hörkanäle bestmöglich gegen die Außenwelt und damit gegen potentielle Störgeräusche ab. Den Rest erledigt die App, mit der man zwischen kompletter Abschottung per ANC und Lauschen nach außen per Ambient-Modus wählen kann. Außerdem kann man das Auto-Ambient aktivieren, welches einsetzt, sobald Sie Pause drücken. Dann müssen die Hörer nicht herausgenommen werden, um den Gesprächen der Außenwelt folgen zu können.


Die App kann natürlich noch mehr; sie hilft bei der Auswahl der passenden Eartips und unterstützt beim korrekten Einsetzen der In-Ears. Außerdem gibt es umfangreiche Klangeinstellungen, die aber normalerweise nur selten gebraucht werden. Auch der aktivierte LDX-Modus (Lypertek Definition Expander), der weitere Klangverbesserungen liefern soll, ist im normalen Alltag quasi nicht zu hören, erst wenn man in ruhiger Umgebung Musik genießt fällt die etwas feinere Auflösung auf.
Die PurePlay Z5 versorgen die Ohren schon ohne Klangkorrektur mit eine sehr sauberen Sound über das gesamte, hörbare Fequenzspektrum hinweg. Der Bass kommt trocken und druckvoll, die fein auflösenden Mittelhochtöne sorgen zudem für eine beachtliche Räumlichkeit. Impulse, wie das anfängliche Fingerschnippsen auf »Killer Queen«, werden so zackig wiedergegeben, wie sie aufgenommen wurden. Schön zu wissen, dass die Nlóise Cancellingt und Ambiente Einstellungen keinen hörbaren Einfluss auf den Klang haben.
OnePlus Buds Z2
Der OnePlus Buds Z2 geht, wie der Name schon vermuten lässt, bereits in die zweite Generation. Auch die In-Ears der zweiten Generation lassen sich leicht aus dem Case nehmen und sich schnell sicher und bequem an Ort und Stelle ins Ohr einsetzen. Die Bedienung erfolgt per üblicher Touch-Gesten.
Von den Smartphones des gleichen Herstellers, also derMarken OnePlus und Realme, werden die Hörer vom Betriebssystem erkannt und entsprechend unterstützt. Für alle anderen Smartphones kommt neuerdings die HeyMelody-App zum Einsatz.
Das erleichtert insbesondere die Bedienung der ANC-Modi. Es stehen zwei unterschiedliche ANC-Stufen sowie der Transparency-Modus zur Verfügung, der Klang wird in keiner Einstellung beeinflusst. Darüber hinaus bietet die App die Möglichkeit, die Ohrhörer auf korrekten Sitz zu prüfen sowie die Steuerungsgesten anzupassen.
Beim Musikhören fällt der eindeutige Loudness-Charakter auf, allerdings nicht unangenehm. Insgesamt sind die OnePlus Buds Z2 durchaus ihr Gekd wert, zumal es jetzt für Smartphone außerhalb des Konzerns eine gute App gibt.
Sony WF-1000XM4
Mit den WF-1000XM4 geht Sony mittlerweile in die dritte Generation der True Wireless mit aktivem Noise Cancelling. Das neue Verpackungsmaterial wird unter anderem aus altem Verpackungsmaterial gewonnen und soll in jedem Fall nachhaltiger sein als der viele Plastikmüll, der aktuell noch viele Geräte der Unterhaltungselektronik vor Transportschäden schützt.
Das Ladecase ist deutlich kleiner als sein Vorgänger. Die In-Ears lassen sich jetzt nur noch einmal voll und einmal jeweils halb aufladen. Diese halten nach unserem Test nunmehr zehn statt acht Stunden durch. Die In-Ears selbst sind ebenfalls komplett umgestaltet. Material und Oberfläche wirken nochmal deutlich hochwertiger als beim Vorgänger, und statt der sonst üblichen sieben Paar Eartips, liegen nun nur noch zwei aus Silikon und eines aus anpassungsfähigem Foam bei.
Nach wie vor verfügen die WF-1000XM4 über eines der intelligentesten Noise-Cancelling-Systeme, die ich kenne. Mittlerweile lernen die In-Ears, oder vielmehr die App, sogar hinzu. Sie können jetzt Tätigkeiten wie Hausputz, Kochen oder andere nach einer Weile als individuelle Tätigkeiten identifizieren und entsprechend das ANC darauf einstellen. Das dürfte zusammen mit der App jedoch auch bei den älteren WF-1000XM3 möglich sein.
Auch klanglich ist man sich bei den neuen WF-1000XM4 treu geblieben. Da gab es allerdings ohnehin kaum noch Luft nach oben. Enttäuschend war der Telefon-Test. Zwar hören wir die Gegenstelle sehr gut auf beiden Seiten, wir sind dagegen bei der Gegenseite nur sehr verzerrt zu verstehen. Ein schneller Vergleich mit dem WF-1000XM3 belegt, dass es an dieser Stelle tatsächlich eine Verschlechterung gibt.
Insgesamt gibt es beim WF-1000XM4 also noch reichlich Potential zur Verbesserung. Solange die Vorgänger noch so viel günstiger zu haben sind, sollte man daher lieber zu den WF-1000XM3 greifen.
LG TONE Free DFP9
LG baut die aktuelle In-Ears Range weiter aus, auch bei den Tone Free DFP9 werden die In-Ears im Case mit UV-Licht keimfei gemacht. Das Case und die In-Ears gleichen den die DFP8, die etwa zeitgleich auf den Markt gekommen sind, fast bis aufs Haar. Selbst die Farbvarianten sind die gleichen – außer Pearl White gibt es Hörer und Case noch in Charcoal Black und Haze Gold. Anders als bei den DFP8 kann das Ladecase hier jedoch nicht kabellos per Induktions-Pad aufgeladen werden. Dafür hat LG den Tone Free DFP9 einige andere Features mit auf den Weg gegeben.


Den Tone Free DFP9 liegt außer dem üblichen Ladekabel ein weiteres USB-Kabel bei. Das hat am anderen Ende einen Klinkenstecker, den Sie zum Beispiel in die Audiobuchse im Zug oder im Flugzeug stecken können. Es passt aber auch in so manches Trainingsgerät im Sportstudio. Wenn Sie jetzt noch den kleinen Schalter am Lade-Case umschalten, wird es zum Bluetooth-Sender und Sie können die Musik aus dem Zug, dem Flieger, dem Stepper oder einer anderen analogen Quelle kabellos an die In-Ears weiterreichen.
In der App, die auch mit anderen Hörern des Herstellers zusammenspielt, kann eine recht differenzierte Einstellung der ANC-Modi vorgenommen werden. Der Ambient Sound wird zwischen »normalen« Umgebungsgeräuschen und einer möglichen Konversation unterschieden. Hörbare Auswirkungen auf den Klang hat keine der Einstellungen.
Die Tone Free DFP9 können also echte Problemlöser sein – sie sind leicht einzusetzen und bleiben auch bei längeren Sessions komfortabel. Der Klang hat reichlich Potential, das mit den umfangreichen, von Meridian unterstützten Klangeinstellungen in der App voll ausgereizt werden kann.
Huawei FreeLace Pro
Streng genommen handelt es sich bei den FreeLace Pro um Ear-Buds, anders als »richtige« In-Ears werden sie nicht im Hörkanal, sondern eher davor platziert. Werden die Huawei FreeLace Pro nicht gebraucht oder fällt doch mal einer aus dem Ohr, baumeln sie sicher am Neckband. Dank integrierter Magneten hängen die In-Ears sogar aneinander.
Die Bedienung erfolgt wie gesagt entweder über die Tasten, die am rechten Ende des Neckbands zu finden sind oder per App. Damit lässt sich zwar eine Art Balance zwischen ANC und Talkthrough einstellen, die Funktion der Touch-Flächen der In-Ears lassen sich variieren, eine Klangregelung gibt es dagegen nicht.
Beim Noise Cancelling gibt es drei Einstellungen, einmal werden sämtliche Geräusche ausgesperrt, einmal von den Außenmikrofonen durchgelassen und in der dritten Einstellung wird das ANC komplett ausgeschaltet. Egal, welcher Modus ausgewählt wird, klanglich gibt es keine hörbaren Unterschiede.
Erwartungsgemäß machen die FreeLace Pro auch im Basskeller ordentlich Druck, ohne zu viel des Guten zu machen. Im Gegenteil, die Anbindung an den Mittelton und den Hochtonbereich gelingt ohne hörbare Lücken. Dabei sind sie noch nicht einmal besonders anspruchsvoll, was die Position im Ohr anbelangt. Die Kombination der Eartips mit den Flügelchen, die für zusätzlichen Halt sorgen, leistet hier ganze Arbeit.
Bei den Neckband-Konstruktionen gehört der Huawei FreeLace Pro zu den besten, die man bekommen kann, wer sich nicht mit True-Wireless-Hörern anfreunden kann, ist hier bestens bedient.
JLab Epic Air Sport ANC
Wie viele Sport-Hörer sind auch die JLab Epic Air Sport ANC mit Bügel konstruiert. Dadurch haben sie zusätzlichen Halt. Weil der Korpus der In-Ears recht klobig ist, lassen sie sich nicht sehr weit in Richtung Hörkanal einsetzen. Für eine gute Abdichtung müssen daher unter Umständen direkt die großen Eartips eingesetzt werden. Andererseits sind die Bügel so schlank gebaut, dass selbst die Brille meistens noch passt, ohne zu drücken.
Die Bedienung der Epic Air Sport ANC erfolgt per Touch-Gesten, diese werden jedoch nicht immer eindeutig erkannt, sodass es mitunter zur Fehlbedienungen kommt.
Die passende JLAB App ist zwar ziemlich umfangreich und gut strukturiert, allerdings immer noch komplett auf Englisch. Dort lassen sich Noise Cancelling und Awareness-Modus aktivieren und beide stufenlos aufeinander abstimmen. Die Einstellungen haben keinen hörbaren Einfluss auf den Klang.
Dieser ist ebenso vom perfekten Sitz der In-Ears abhängig wie die Effektivität des Noise Cancelling. Da der Sitz der Epic Air Sport ANC nicht immer perfekt gewährleistet ist, kommt es hier leider leicht zu Einbußen beider Features.
Bose QuietComfort Earbuds
Bose ist zurück: Nach längerer Abstinenz, die zumindest den europäischen Markt betraf, hat Bose mit den QuietComfort Earbuds den Anschluss an den True Wireless In-Ear Hype geschafft. Vom Start weg profitiert der True Wireless von Bose natürlich vom umfangreichen Knowhow des Herstellers – und zwar bezüglich des aktiven Noise Cancelling und der Klangqualität gleichermaßen.
Groß sind sie allerdings geworden, und zwar sowohl die In-Ears als auch das Ladecase. Das Case musste allerdings so groß sein, dass die In-Ears da noch gut reinpassen. Die Kapazität des integrierten Akkus reicht jedoch nur, um die QuietComfort Earbuds zweimal aufzuladen, sodass insgesamt maximal drei Ladungen zur Verfügung stehen. Das Case selbst kann wahlweise mit Hilfe des mitgelieferten USB-C-Kabels und eines entsprechenden Ladenetzteils aufgeladen werden, hier passt meistens das vom Smartphone. Allerdings kann das Case auch drahtlos per Induktion aufgeladen werden, es muss dazu einfach auf die Qi-Ladefläche gestellt werden.
Die Intensität des Noise Cancelling lässt sich in zehn Stufen einstellen und funktioniert so effektiv, dass auf Stufe zehn quasi nichts mehr von außen ins Ohr dringt. Daran ist die sehr gute Passform jedoch nicht ganz unschuldig, denn die großen In-Ears lassen sich erstaunlich einfach einsetzen und dichten dann sehr gut ab. Im Zweifel hilft die Bose Music App beim richtigen Einsetzen der In-Ears, allerdings ist die App noch so frisch, dass nicht alle Funktionen so reibungslos ablaufen wie das Online-Handbuch.
Tatsächlich hatten wir einige Schwierigkeiten, die In-Ears mit der App zu koppeln. Nach einem Reset der In-Ears und einem Neustart der App klappte es dann. Dennoch ist die App noch nicht komplett ausgereift. Aktiviert man die Trageerkennung, werden die entsprechenden Optionen (Pausieren beim Ablegen, etc.) direkt ausgeblendet. Auch eine Klangregelung fehlt bislang.
Dafür hat Bose beim Klang der QuietComfort Earbuds alles richtig gemacht. Sie bieten ein ausgewogenes Klangbild, dass sich insbesondere für sehr lange Hörsessions eignet. Die Grenzen des hörbaren Frequenzbandes leuchten sie dabei nicht soweit aus, wie beispielsweise die EAH-AZ70WE von Technics. Seitens der App und auch der Sprachverständlichkeit beim Telefonieren ist zudem noch Luft nach oben.
Apple AirPods Pro
Die Kopplung der AirPods Pro funktioniert mit dem iPhone hervorragend, mit den meisten anderen Smartphones muss man lediglich kurz die Taste am Dock bemühen, dann klappt’s auch dort reibungslos. Was bei den Androids fehlt, ist eine Ladestands-Anzeige, das lässt sich aber mit der kostenlosen App diverser Fremdhersteller implementieren.
Beim iPhone ist das natürlich kein Problem, allerdings ist für zusätzliche Anpassungen, wie das Umbelegen der Tasten oder die automatische Ohr-Erkennung und der Test des korrekten Sitzes, mindestens iOS 13.2 nötig. Dort sind diese Features im Bluetooth-Menü hinterlegt. Umbelegen der Tasten? Stimmt, die AirPod Pro reagieren jetzt auf echte Tasten, die jeweils in den Stielen integriert sind.
Dabei erfüllen beide Seiten dieselben Funktionen: Wird die Taste kurz gedrückt, startet oder stoppt die Musik, zwei mal drücken zappt einen Track vor, drei mal einen zurück. Längeres Drücken aktiviert den ANC- oder den Transparenzmodus oder wahlweise auf einer Seite das Aufrufen von Apples Sprachassistenten Siri. Bestätigung erhält man nur durch verschiedene Sounds, eine Sprachmeldung als Rückmeldung gibt es nicht – und schon gar nicht auf Deutsch, wie das bei anderen der Fall ist. Dafür ist das Klicken des Tasters recht gut zu hören.
Das Noise Cancelling funktioniert so gut wie bei den meisten anderen In-Ears und hängt auch stark davon ab, wie gut das passive Noise Cancelling arbeitet, also wie gut die Hörer abdichten. Es arbeitet fast ohne hörbaren Einfluss auf die Lautstärke oder Tonalität zu nehmen.
Das ist gut so, denn die AirPods Pro liefern einen vorzüglichen Klang. Sie liefern nahezu das gesamte hörbare Frequenzspektrum und das tonal ziemlich ausgewogen. Im Tiefbass drückt er etwas nach, was vor allem im Vergleich mit den »alten« AirPods auffällt. Entweder liegt das an der besseren Passung oder am dedizierten Bass-Treiber, den Apple angeblich eingebaut hat.
Wenn man unbedingt Airpods mit aktivem Noise Cancelling haben möchte, sind die AirPods Pro eine sehr gute Wahl, auch klanglich sind sie ihren Kollegen weit voraus. Allerdings kann man für den Preis eine App erwarten und wohl auch das eine oder andere zusätzliche Passstück sollte mit drin sein.
1More ColorBuds 2
Wie schon ihre Vorgänger lassen sich auch die 1More ColorBuds 2 leicht in die Ohren einsetzen, und sind anschießend kaum mehr zu spüren, dichten aber sehr gut ab, was sowohl für den Klang als auch für ein gutes Noise Cancelling von Vorteil ist.
In der inzwischen mehrfach überarbeiteten App gibt es eine von Sonarworks unterstützte Erfassung der sogenannten SoundID. Hierbei wird anhand mehrerer Sound-Beispiele die individuell bevorzugte Klang-Signatur erfasst und auf die Musikwiedergabe übertragen. Dieses Prozedere kann man öfter wiederholen, man kann die SoundID aber auch komplett abschalten und sich ausschließlich auf die Soundabstimmung der Hörer verlassen. Ein A-B-Vergleich gibt schnell Aufschluss, welche Klangsignatur besser gefällt.
Außerdem lassen sich in der App ANC und Transparenz, die hier Durchlass genannt wird, wahlweise aktivieren oder abschalten. Das Noise Cancelling hat keine hörbare Auswirkungen auf den Klang.
Die 1More ColorBuds 2 klingen voluminös und satt, weil der Bass entsprechend runter geht und dabei immer konturiert und ist eher knackig trocken statt federnd auftritt.
JBL LivePro+ TWS
Außer in Weiß sind die JBL LivePro+ TWS auch in Beige, Rosa und Schwarz erhältlich – es dürfte also für fast jeden Geschmack die richtige Farbe dabei sein. Die JBL Hörer können aber weit mehr als dem aktuellen Modegeschmack Tribut zollen – schließlich ist JBL ja ein Audio-Spezialist.
Auch wenn es hier hauptsächlich darum geht, bestimmtes Audio – nämlich störende Umgebungsgeräusche – auszusperren, legen die LivePro+ TWS außerdem auch höchsten Wert auf gute Klangqualität. Das Aussperren fällt umso leichter, als sich die In-Ears nicht zuletzt wegen der vielen mitgelieferten Eartips perfekt im Ohr platzieren lassen. So bleibt schon ein Großteil des Störungspotentials außen vor.
Den Rest erledigt das aktive Noise Cancelling, das mit drei verschiedenen Einstellungen auf die unterschiedlichen Umgebungen angepasst werden kann. Im »Alltäglichen Modus« werden alltägliche Geräusche, wie Stimmen-Gemurmel und ähnliches ausgeblendet. »Der Reisemodus« empfiehlt sich bei Reisen mit der Bahn oder dem Flugzeug. Der »Aktive Modus« schließlich blendet Geräusche aus, die bei Aktivitäten im Freien entstehen.
Das Noise Cancelling funktioniert dabei recht gut, vor allem, weil sich sämtliche Einstellungen dazu komfortabel in der App vornehmen lassen. Hier lässt sich auch das Maß des Transparenz-Modus stufenlos einstellen, sodass man nicht zwangsläufig komplett von der Außenwelt getrennt ist. Der Klang wird von den Einstellungen übrigens nicht hörbar beeinflusst.

Das ist gut so, denn die LivePro+ TWS haben auch klanglich einiges zu bieten. Der Bass reicht sehr tief runter, bleibt dabei aber immer konturiert und überdeckt dabei zudem weder die Mitten noch die Höhen. Er vermittelt die intime Atmosphäre eines Clubs ebenso, wie ein großorchestriertes Spektakel.
Der JBL LivePro+ TWS ist ein Hörer für alle, die ebenso viel Wert auf pfiffiges Design, wie auf ein sehr gutes Klangergebnis legen. Das gute Noise Cancelling sorgt dabei für genügend Privatsphäre.
JBL Tour Pro+
Die JBL Tour Pro+ sehen zwar recht klobig aus, lassen sich aber wider Erwarten leicht einsetzen und sitzen dann komfortabel in den Ohren. Allerdings stehen sie wegen der Größe recht weit vor. Mit Hilfe der App können sie anschließend auf korrekten Sitz und damit die perfekte Abdichtung eingemessen werden.
Der JBL hat neben der reinen Audio-Verbindung zudem einen Videomodus, der beim Anschauen von Filmen für einen lippensynchronen Ton sorgt.
ANC und Awareness lassen sich wahlweise aktivieren oder abschalten. Keine der Einstellungen hat dabei hörbare Auswirkungen auf den Klang.
Die Tour Pro+ sind ziemlich hell abgestimmt, was bei manchen S-Lauten zu etwas nervigem Zischeln führen kann. Mit der Klangregelung in der App lässt sich das aber leicht korrigieren.
Bowers & Wilkins PI7
Mit den PI7 hat Bowers & Wilkins gleich ein echtes Dickschiff aufgefahren. Allein das Case ist nicht nur groß, es wurde auch ein guter Anteil Metall ins Gehäuse investiert. Der Integrierte Akku kann die In-Ears bis zu viermal nachladen, was allerdings mittlerweile fast schon Standard ist, und was der PI7 mit einer Laufzeit der In-Ears von knapp vier Stunden auch dringend benötigt. Im Großen Case verbirgt sich also noch mehr als der Akku und die dazugehörige Ladeelektronik.
Bei Bowers & Wilkins hat man weiter gedacht und sich daran erinnert, wieviele Hifi-Anlagen noch ohne Bluetooth-Schnittstelle auskommen müssen. Deshalb ist im dicken Case des Bowers & Wilkins PI7 ein sogenannter Bluetooth-Transmitter integriert. Sie müssen also nur noch das mitgelieferte Kabel in die Kopfhörerbuchse Ihrer Stereo-Anlage einstöpseln, das andere Ende in die USB-C-Buchse des Cases und schon können Sie die Musik von der Stereo-Anlage über die PI7 True Wireless genießen. Das besagte Kabel gehört übrigens zum Lieferumfang.


Daher dichten die Bowers & Wilkins PI7 auch hervorragend nach außen ab, immer auch eine gute Voraussetzung für ein gut funktionierendes aktives Noise Cancelling. Im Falle der PI7 wird das ebenfalls über ein App feinjustiert. Ich kann das ANC entweder stufenlos skalieren, oder aber die automatische Anpassung aktivieren, diese orientiert sich dann an der Lautstärke der Umgebungsgeräusche, und passt sich entsprechend an. Auch die Umgebungsdurchschaltung, wie hier der Transparenz-Modus heißt, ist skalierbar bzw. lässt sich komplett abschalten. Anders als bei vielen Konkurrenten hat das Noise Cancelling einen hörbaren Einfluss auf den Klang, der sich ganz leicht in Richtung Loudness-Charakteristik bewegt.
Der Bowers & Wilkins PI7 ist die ideale Bluetooth-Ergänzung für die heimische Stereo-Anlage. Auf Reisen kann er mit gutem Noise Cancelling und den entsprechenden Klangwelten für perfekte Entspannung sorgen, vorausgesetzt, die Reise dauert nicht allzu lange an.
LG TONE Free DFP8
Ganz im Trend der zeit verfügen die LG TONE Free DFP8 , wie auch andere In-Ears von LG über eine im Case integrierte UV-Reinigung. Damit werden die EarPlugs im Case nicht nur aufgeladen, sondern gleichzeitig per UV-Licht von den meisten Keimen befreit.
Die Bedienung wird wie üblich mit Touch-Gesten realisiert, zusätzlich kann die App heruntergeladen werden, was bei einer bestehenden Verbindung zum PlayStore beinah schon automatisch geschieht.

In der App findet man neben den Klangeinstellungen und der Individualisierung der Touch-Gesten auch eine recht differenzierte Einstellung der ANC-Modi. Der Ambient Sound wird zwischen »normalen« Umgebungsgeräuschen und einer möglichen Konversation unterschieden. Hörbare Auswirkungen auf den Klang hat keine der Einstellungen.
Beim Klang liefern die LG TONE Free DFP8 eine ausgewogene Grundlage, die sich mithilfe der App nach dem individuellen Geschmack ausbauen lässt.
OnePlus Buds Pro
Die OnePlus Buds Pro lassen sich ähnlich gut einsetzen wie die Kollegen. Sie dichten zudem perfekt ab, womit das aktive Noise Cancelling dann leichteres Spiel hat. Die Bedienung erfolgt per Touch-Flächen, die sich in der HeyMelody App sogar individualisieren lassen. Smartphones vom gleichen Konzern, also OnePlus und Realme brauchen diese App nicht, da sind die gleichen Funktionen ins Betriebssystem integriert.
ANC und Awareness lässt sich wahlweise aktivieren oder abschhalten, ANC lässt sich stufenlos anpassen und automatisieren. keine der Einstellungen hat hörbare Auswirkungen auf den Klang.
Anders als ihre Geschwister sind die OnePlus Buds Pro ziemlich basslastig abgestimmt. Und zwar so, dass bei manchen Stücken nur noch ein dumpfes Allerlei reproduziert wird. Stimmen geraten den OnePlus Hörern schnell zu dünn. Auch die Höhen sind mitunter spitz bis nervig.
Amazon Echo Buds
Die Amazon Echo Buds gehen schon in die zweite Generation, wie der Name schon vermuten lässt, sind sie für die Zusammenarbeit mit Alexa optimiert. Wie, das wird tatsächlich schon bei der ersten Installation klar – ohne die Alexa App läuft nämlich gar nichts. Natürlich muss man sich nach der Installation der App auch mit einem vorhandenen oder eben einem neuen Amazon Account anmelden.


Erst jetzt geben die Hörer laut, und lassen sich zudem in der umfangreichen App individuell konfigurieren. Dabei ist der Teil der Alexa App, der für den Kopfhörer zuständig ist recht überschaubar. Selbstverständlich können ziemlich differenzierte Einstellungen zum Noise Cancelling und Umgebungsgeräusch vorgenommen werden. Auch eine Individualisierung der Touch-Gesten ist möglich, der Equalizer stellt dagegen sich als reine Tief-Mittel-Hochton-Einstellung heraus.
Die übrigen Menüpunkte betreffen neben dem Zugriff auf die anderen Amazon Dienste zudem eine Optimierung des Alexa Sprachassistenten. Dabei kann man den permanenten Lauschangriff netterweise auch abschalten, sodass Alexa nicht mehr auf das Aktivierungswort reagiert (wie im sogenannten Hands-free-Mod