Tretroller gehören seit Generationen zur Kindheit. Mittlerweile ist ein derartiger Hype um die Fahrzeuge entstanden, dass eine Münchner Schule sogar Alarm schlägt: Weil viele Grundschüler noch nicht alleine zum Unterricht radeln dürfen – sie machen die erforderliche Fahrradprüfung in der Regel erst in der vierten Klasse – kommen sie morgens mit dem Scooter und verursachen ein regelrechtes Tretroller-Park-Chaos.
Bei diesem Hype freut sich der Kinderarzt, denn das Rollern hält gesund, gibt Muckis in den Beinen, fördert die kindliche Koordinations- und Reaktionsfähigkeit, Geschicklichkeit sowie Motorik. Mit entsprechenden Modellen können deshalb schon problemlos fitte Zweijährige durchstarten.
Hier geht’s zu unserem Test der besten Kinderfahrräder.
Oft tun sie das auch um einiges lieber, als zu Fuß zu gehen, einfach weil Rollern jede Menge Spaß bringt. Netter Nebeneffekt: Schlaue Eltern kommen mit ihren Minis endlich mal ein paar Meter weiter.
Im Test hatten wir 47 Modelle von günstig bis teuer, 32 davon sind derzeit noch erhältlich. Außerdem gesellen sich zu den klassischen Scootern mit Vollgummi-Reifen auch Modelle mit Luftreifen.
So oder so gilt: Wer lange etwas von seinem Roller mit Vollgummi oder Luftreifen haben will, sollte mehr investieren. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Micro Sprite

Schnell, leicht, wendig und ein echter Evergreen – der Micro Sprite hat in allen Bereichen überzeugt und eine super Vorstellung hingelegt. Ohne großen Schnick-Schnack rollt er allen davon. Montage, Verarbeitung, Materialien und Fahrverhalten sind einfach top und sorgen für viel Spaß – bei Klein und Groß!
Puky Speedus One

Der Puky Speedus One ist ein echter Flitzer, der sich auf jedem Terrain wohlfühlt und der durch seine besondere Rahmenkonstruktion mit einer Kralle aus Metall klar und deutlich punktet, aus der Masse herausragt – ein rasanter Roller, der unseren kleinen und großen Testpiloten viel Spaß bereitet hat.
Puky R07

Der Puky R07 rollt auf Luftreifen über Asphalt und durchs Gelände und ist dabei nicht zu bremsen. Uns gefällt seine coole Optik und die angenehme Fahrweise durch die Luftreifen. Auch die Bremsen sind super – das ganze wird mit einer hohen Wendigkeit und einem Grip-Tec-Trittbrett abgerundet.
Fun Pro One

Der Fun Pro One für Einsteiger kann in allen Bereichen überzeugen und liefert eine wirklich gute Vorstellung ab. Er ist etwas kleiner gebaut und für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren geeignet, aber auch clevere Zweijährige kommen damit klar. Und dass die Räder des Rollers beim Fahren kunterbunt leuchten, bringt die Kinderaugen zum strahlen.
Apollo Skyracer

Der Apollo Skyracer ist schnell, wendig und ein guter Begleiter in den Straßen. Seine relativ großen Rollen machen auch auf Kieswegen eine gute Figur. Und das für einen guten und fairen Preis. Dieser Roller ist ein preisgünstiges Raumschiff beziehungsweise ein Skyracer auf zwei leuchtenden Rollen.
Vergleichstabelle

- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr leicht, wendig und schnell
- Sehr robust und sicher
- Fahrvergnügen für kleine und große Rennfahrer
- Ständer sehr klein und dadurch etwas unpraktisch

- Tolle Rahmenkonstruktion
- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr hochwertige Reifen
- Schönes Design
- Recht hohes Gewicht
- Ständer mit Fuß schwer ausklappbar

- Coole Optik
- Rahmen sehr gut verarbeitet
- Trittbrett mit Grip-Tec
- Bremsen sehr gut
- Sehr wendig
- Sehr wenig Platz für Luftpumpe, um Reifen mit Luft zu füllen
- Kein Lenkerstopp

- Schönes, klares Design
- Sehr gut verarbeitet
- Auch im Gelände einsetzbar
- Nicht günstig

- Griffiges Trittbrett
- Gute Bremse
- Einfache Montage
- Rollen mit LED-Glitzer
- Tragegurt
- Federung nicht wirklich bemerkbar
- Lenkung knirscht etwas

- Sehr robust
- Schönes Design
- Langlebig
- Teuer

- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr schnell und wendig
- Schönes Design
- Hochwertige Komponenten
- Abstand vom Trittbrett zum Boden recht gering
- Rollerteile sind in Folienberge gehüllt – viel Plastikmüll

- Sehr robust
- Hochwertige Verarbeitung
- Preis-Leistung super
- Griptape auf der Hinterradbremse etwas klein geraten
- Ständer mit Fuß schwer ausklappbar

- Sehr gute Verarbeitung
- Mit Federung
- Schnell und gut einklappbar
- Sehr robust und wendig
- Preis ist recht hoch
- Kleine Räder nicht so geländetauglich

- Tolle Verarbeitung
- Hochwertige Materialien
- Super Fahrgefühl
- Nicht günstig

- Sehr gutes Fahrgefühl
- Sehr leicht
- Gut für Fahranfänger geeignet
- Neigt zum Kippen
- Nur kurze Zeit verwendbar und dafür zu teuer

- Rollen mit Schutzblechen
- Trittbrett mit integrierter Federung
- Hochwertige Verarbeitung
- Bremse hinten rutschig
- Federung etwas gewöhnungsbedürftig
- Großer, schwerer Roller

- Trittbrett sehr robust
- Coole Optik
- Gutes Fahrverhalten
- Bremse knirscht und fehlt auf der Oberfläche Grip - so bei Regen schnell rutschig

- Sehr hochwertige Verarbeitung
- Leuchträder
- Gute Rollen
- Breites Trittbrett
- Bremse rutschig - fehlt Grip!
- Recht hoher Preis

- Sehr leichte und schnelle Montage
- Gut für Einsteiger
- Trittbrett aus hochwertigen Kunststoff
- Tragegriff
- Äußere Befestigung vom Griff ist schafkantig - schnell unangenehm!

- Gute Verarbeitung
- Tragegurt
- Sehr wendig und schnell
- Coole Optik
- Lenkstange wackelt
- Auf der Bremse befindet sich kein Grip
- Mit viel Plastik verpackt

- Gute Verarbeitung
- Gute Reifen
- Guter Rahmen
- Abstand vom Trittbrett zum Boden recht gering
- Rollerteile sind in Folienberge gehüllt - viel Plastikmüll

- Lenkung sehr angenehm und einstellbar
- Sehr stabiler und rutschfester Stand
- Super Verarbeitung
- Schweißnaht am Lenker nicht sauber
- Zusammenklappbar nur in zwei Teile

- Fährt gut, auch auf Schotterstraßen
- Sehr gute Verarbeitung
- Sehr schwer
- Größe nur mit Werkzeug verstellbar
- Nicht zusammenklappbar

- Sehr solide Verarbeitung
- Schöne Optik
- Unbequem zu fahren
- Laute Reifengeräusche
- Scharfe Kanten am Trittbrett

- Gute Verarbeitung
- Schnelle Montage
- Für absolute Beginner
- Kein Lenkerstopp
- Nicht sehr standhaft - kippt schnell um
- Bringt recht viel auf die Waage

- Bunte Optik
- Aufkleber für Rahmen
- Gutes Fahrverhalten
- Hohes Gewicht
- Recht hoher Preis

- Tolles Design
- Robuster Ständer
- Schutzpolster am Lenker
- Unsaubere Schweißnähte
- Montage sehr aufwendig
- Recht hohes Gewicht

- Für Einsteiger
- Trittbrett mit Grip-Tec
- Gutes Fahrverhalten
- Sehr klobige, breite Reifen
- Doppelständer schwergängig
- Recht schwer

- Sehr robust
- Gutes Fahrverhalten
- Recht hohes Gewicht
- Rahmenkonstruktion sehr wuchtig
- Aufbau recht aufwendig
- Bauanleitung sehr unübersichtlich

- Gute Laufräder
- Gute Bremse
- Schnellspanner an der Lenkstange rutscht
- Lässt sich nicht einteilig zusammenklappen

- Kinderleichter Aufbau
- Easy klappbar
- Solider Ständer
- Gut höhenverstellbar und mitwachsend
- Zu hohes Trittbrett
- Schlechte Bremse
- Nicht besonders geländegängig
- Lenkstange wacklig
- Chemiegestank

- Echter Hingucker
- Gute Verarbeitung
- Kein Ständer - nur als Extra!
- Liegt dicht auf
- Sehr hoher Preis

- Guter Rahmen
- Gute Luftreifen
- Fahrverhalten schwergängig
- Rahmenkonstruktion sehr massiv
- BMX-Lenker unpassend

- Gut zusammenklappbar
- Lenker wackelt
- Schnellspanner lässt sich nicht anziehen
- Ständer mit Fuß schwer ausklappbar
- Trittbrett recht kurz

- Leicht
- Billig
- Hübsche Optik
- Schlechte Qualität
- Minirollen stoppen abrupt
- Kippgefahr
- Schlechte Bremse
- Nur für ganz kleine Kinder geeignet

- Sehr hübsche Optik und große Auswahl bei Farben und Mustern
- Easy Aufbau
- Fragliche Qualität
- Quietscht bei jeder Bewegung
- Chemiegestank
- Ständer unnütz
- Ungeeignet für unebene Wege
Sicher unterwegs: Kinderroller im Test
Mit Scootern kann man richtig losflitzen. Deshalb geht man am besten auf Nummer sicher und setzt seinem Kind einen Fahrradhelm auf – auch wenn es in Deutschland keine Helmpflicht gibt. Für den Anfang und bei den Kleinsten kann man auch überlegen, Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschoner umzuschnallen.
Die Größeren werden jedoch erfahrungsgemäß einen Teufel tun, sich diese Dinger anzuziehen. Es dauert ihnen zu lange, ist ihnen zu umständlich – und schlicht zu uncool.
Wichtig ist, dass der Lenker auf die richtige Höhe eingestellt wird, denn das sorgt für mehr Sicherheit auf dem Roller. Bei fast allen Modellen kann man den Lenker stufenlos an die Größe des Kindes anpassen.
Übrigens: Kinder (und Erwachsene) auf Tretrollern haben nichts auf der Straße verloren! Stattdessen besitzen sie den gleichen Status wie Fußgänger und müssen dieselben Regeln beachten.
Dazu gehören Rücksichtnahme und Schrittgeschwindigkeit, wenn gerade mal viel los ist auf dem Gehweg. Aber wenn man ehrlich ist, sieht das in der Praxis, vor allem bei älteren Kindern, ganz anders aus.
Das Drei- oder Vierrad
Für die Kleinsten mit zwei, drei Jahren bieten sich Modelle mit drei Rädern an – eines vorn, zwei hinten. Es gibt auch Varianten mit vier Rädern. Die sind für kleinere Kinder wegen der besseren Standfestigkeit und der größeren Stabilität oft nicht verkehrt.
Allerdings werden einige dieser Starter-Roller über Gewichtsverlagerung gesteuert, ähnlich wie beim Skateboard – eine anfangs nicht ganz leicht zu lernende Technik. Deshalb scheiden sich daran auch die Geister: Manche Minis lieben diese Bewegungen und scooten bald profimäßig durch die Gegend. Andere können nichts damit anfangen und der Roller landet in der Ecke.
Oft für kleinere Kinder die bessere Wahl
Drei- oder Vierräder sind zudem meist etwas schwerfälliger und weniger wendig, was sich negativ auf den Fahrspaß auswirken kann. Außerdem sind sie oft langsamer, das dürfte allerdings manchen Eltern nur recht sein. Die Knirpse selbst sind meist eh noch nicht an der Geschwindigkeit interessiert, sondern wollen vor allem die Bewegung erlernen.

Das Zweirad
Für Zweiräder brauchen Kinder einen ausgeprägteren Gleichgewichtssinn, was sie in der Regel erst ab etwa vier, fünf Jahren mitbringen. Gesteuert werden diese Scooter meist über einen höhenverstellbaren Lenker und die Gabel. Mit ihnen kann man richtig flitzen, auch weil sie häufig um einiges wendiger sind als mehrrädrige Modelle. Weil man sie außerdem zusammenklappen kann, sind sie superpraktisch für unterwegs.
Gleichgewichtssinn wird geschult
Was die normale Reinigung angeht, sind Roller pflegeleicht: Spülmittel drauf und Schwamm drüber. Top in Schuss bleibt der Scooter jedoch, wenn seine beweglichen Teile von Zeit zu Zeit mit Sprühöl oder Silikonspray geschmiert werden. Hersteller empfehlen auch gerne, dass man vor jeder Fahrt die Bremsen und – gegebenenfalls – den Luftdruck der Reifen checken sollte. Ob das im Alltag umsetzbar ist, sei dahingestellt.
Augen auf beim Rollerkauf
Welcher Roller ist nun der Richtige? Die gleichen Kriterien, auf die wir beim Test geachtet haben, helfen Ihnen auch bei der Anschaffung: Das Alter des Kindes ist ausschlaggebend, aber auch die Reifenanzahl und -art. Soll es eine geländegängige Luftbereifung oder doch lieber das unkaputtbare Gummirad sein?
Eine variable und leichte Höhenanpassung garantiert außerdem Fahrspaß bis ins Erwachsenenalter. Neben der Bewegung an sich ist für Kids vor allem das Design ausschlaggebend. Deswegen unbedingt die Meinung der Kleinen erfragen!
Generell sollte ein Roller mit Bremsen ausgestattet sein, besonders bei schnelleren Modellen für ältere Kinder. Typisch ist die Hinterrad-Reibungsbremse, auf die die kleinen Fahrer einfach mit dem Fuß treten können. Manche Marken sind nur mit Vorderhandbremsen ausgestattet – wie beim Fahrrad.
Bremsen sollte der Roller haben
Und was ist ein K.O.-Kriterium? Ein Trittbrett, das nicht rutschfest ist – wegen der Unfallgefahr. Auch das Gewicht des Scooters ist eine Überlegung wert: Spätestens wenn man das Gefährt mal mitnehmen will oder es als Mutter bzw. Vater heimtragen muss, wird man ein gewichtigeres Teil verfluchen. Ein Roller sollte sich außerdem einfach zusammenklappen lassen.
Praktisch, weil bei Schmuddelwetter nichts auf die Klamotten spritzt, sind Schutzbleche auf Vorder- und Hinterrad. Wie wir nach zigfachem Rolleraufbauen wissen, ist auch eine unkomplizierte Montage mit dem nötigen Werkzeug in der Verpackung ein wichtiges Kaufkriterium – neben Preis und Haltbarkeit.
Testsieger: Micro Sprite
Dieser kleine, feine Flitzer auf zwei Rollen ist ein Klassiker – in der Musik würde man von einem Evergreen sprechen. Die Rede ist vom Micro Sprite, der bereits in sehr ähnlicher Optik vor über 20 Jahren durch die Straßen rollte und elegant über den Asphalt raste. Damals brach ein förmlicher Hype aus. Im Jahr 2022 hat der Sprite nichts von seiner Dynamik und seinem Style verloren.

Das fängt bereits bei der Montage an. In einer sehr handlichen Karton-Box ist er verstaut und bereits mit zwei Handgriffen aufgebaut. So braucht man nur das für Micro typische Gelenk zwischen Lenkstange und Trittbrett entriegeln und ausklappen, steckt die beiden Griffe an die Lenkstange und rollt munter drauf los. So einfach und schnell geht das.
Dabei ist der Micro Sprite von den Lenkgriffen bis zur hinteren Rolle sehr hochwertig verarbeitet. Kunststoff gibt es bis auf die Hartgummi-Rollen und die kleinen Griffhalterungen nicht. Über einen Schnellspanner kann man die Lenkerhöhe individuell an seine Körpergröße anpassen. Wie aus einem Guss wirken die einzelnen Alu-Bauteile – die Lenkstange, das Trittbrett und die Bremse, die wie ein Schutzblech für die hintere Rolle ausschaut.
Das Schweizer Unternehmen setzt wie schon vor über 20 Jahren auf klare Linien, die sehr robust und sportlich daher kommen. Schnick-Schnack gibt es nicht und braucht es nicht – der Roller zeigt ohne großes Spektakel, was er drauf hat. So rattert und rast man mit dem Sprite über Kieswege, Kopfsteinpflaster, Asphalt und frischgemähte Parkwiesen – den Roller kann nichts stoppen.
Dazu ist er sehr wendig und geschmeidig. Ein Griptape, wie bei einem Skateboard, sorgt für entsprechenden halt auf dem Trittbrett. Auch die Bremse hat Grip auf ihrer Oberfläche und sorgt dafür, dass man bei Regen und Nässe nicht plötzlich mit seinem Fuß abrutscht.
Die Rollen laufen tadellos und rasant, machen aus dem Sprite einen Silberpfeil, der einen sicher und schnell von A nach B bringt. So reicht schon ein leichtes Abstoßen, um in Fahrt zu kommen. Dazu gibt es noch einen kleinen, reflektierenden Leuchtsticker, den man um die Lenkstange kleben kann, um noch besser sichtbar zu sein.
Für Kinder ab fünf Jahren ein perfekter und schneller Begleiter. Selbst Erwachsene können eine Runde auf ihm drehen. Bis zu 100 Kilogramm trägt der Silberpfeil auf zwei Rollen. Ein echtes Geschoss in urbanem Gelände! Mit drei Kilo auch noch sehr leicht und bei Bedarf ebenso leicht und handlich zusammenklappbar. Einfach toll dieser Evergreen mit Rollen!
Nachteile?
Kleines Manko: Der Ständer ist sehr klein und je nach Schuhwerk etwas schwer unter dem Trittbrett hervorzuholen. Da hatten unsere kleinen und großen TestpilotInnen ihre Schwierigkeiten. Für Geländeeinsätze im Wald über Stock und Stein ist der Sprite nicht konzipiert, er bevorzugt urbanes Gelände.
Und noch etwas: Die kleine Plastikhülle hätte sich Micro als Verpackung sparen können, die ist unnötig. Der Karton, der wie ein Koffer benutzt werden kann, hätte als Schutzhülle ausgereicht. Aber das ist nur ein kleines, feines Detail, das das Fahrvergnügen in keinster Weise bremst.
Micro Sprite im Testspiegel
Stiftung Warentest hat den Micro Sprite insgesamt mit »befriedigend« bewertet. Ein »gut« erhielt er in den Kategorien »Fahren« und »Handhabung«.
Alternativen
Neben dem Testsieger haben es noch andere Modelle in die Empfehlungen geschafft, die mit Luftreifen, einem fairen Preis oder Einsteigerqualitäten punkten.
Auch gut: Puky Speedus One
Puky kann nicht nur zwei Zweirad, sondern auch »Zweirollen«. Das beweist der Speedus One – ein echter Flitzer, der für viel Fahrvergnügen und Spaß sorgt. Schon allein optisch!

Denn der Puky-Roller lässt sich nicht auf die übliche Art und Weise zusammenklappen, in dem man vorne an der Lenkstange an einem Plastikgriff zieht. Bei diesem Modell gibt es seitlich an der Lenkstange eine Kralle aus Metall, die man sehr gut schließen und öffnen kann. Und die im aufgeklappten Zustand dafür sorgt, dass Lenkstange und Trittbrett eine äußerst stabile und robuste Einheit bilden. Da wackelt nichts.
Zudem sorgt diese sehr feine und funktionale Konstruktion für eine coole Optik. Der Speedus wirkt dadurch zwar recht massiv, entpuppt sich dennoch als sehr sportlich und dynamisch.
Das wirkt nicht nur so, das bestätigt auch unser Praxistest. Bereits nach den ersten Metern ist dies zu spüren, zieht sich ein breites Grinsen über die Gesichter unserer Testpilotinnen. Die sehr hochwertigen Vollgummi-Rollen rauschen über Asphalt, Kies, Rasen und Waldboden. Und wenn sich mal eine Wurzel in den Weg stellt, dann hüpft man einfach drüber.
Die kugelgelagerten Rollen sind hier ein Garant für Fahrvergnügen und viel Spaß. Eine Federung vermisst man hier nicht eine Sekunde. Zumal dieses Extra bei Rollern beziehungsweise Scootern wenig bis gar nicht ins Gewicht fällt, da die Federungen nur recht minimalistische Federwege haben können – aufgrund der Geometrie und des kaum vorhandenen Platzes dafür.
Bleiben wir bei der Geometrie dieses Flitzers. Der Rahmen ist aus Alu mit sehr fetten und sauberen Schweißnähten. Dadurch ist er recht kompakt und im Vergleich zu den anderen Scooter-Modellen voluminös. Das mindert jedoch nicht im Geringsten das Fahrvergnügen. Entsprechend besitzt der Puky-Roller eine recht breite Vordergabel und ein breites und langes Trittbrett mit hochwertigem Griptape. Das sorgt für Komfort und Kontrolle bei jedem Wetter und Untergrund.
Der Lenker lässt sich nicht zusammenklappen. Das ist allerdings auch nicht nötig, da sich der Speedus durch das zusammenklappbare Gelenk mit der Kralle an der Lenkstange auch so sehr kompakt, praktisch und ganz schnell zum Handgepäck umbauen lässt. Ein mitgeliefertes Gummiband hält Trittbrett und Lenkstange zusammen
Die Hinterradbremse ist ebenfalls aus Alu, geriffelt und gut zu bedienen. Trotz der Riffelung ist sie bei Regen etwas rutschig. Ein kleines Manko! Dafür sind die Griffe am Lenker alles andere als rutschig. Sie bestehen aus hochwertigem Gummi, liegen sehr direkt und griffig in der Hand. Das gibt einem ein gutes Fahrgefühl und verleiht Sicherheit.
Die Lenkerhöhe lässt sich über einen Schnellspanner sehr gut und stufenlos einstellen – von 76 auf 110 Zentimeter. So können Personen laut Hersteller mit einer Körpergröße zwischen 115 bis 200 Zentimeter auf dem Speedus austoben. Das können wir nur bestätigen. Unsere beiden kleinen Testpilotinnen hatten jede Menge Spaß. Und auch unser Tester mit seinen 190 Zentimetern. Einhundert Kilogramm Nutzlast trägt der Puky-Flitzer außerdem.
Kommen wir zum Aufbau. Der ist sehr unkompliziert. Nach zwei Handgriffen steht der Speedus schon da und ist bereit für Abenteuer auf zwei Rollen. Etwas schwierig und umständlich gestaltet sich der kleine Ständer unterhalb des Trittbretts. Dieser lässt sich mit dem Fuß nur schwer erwischen – das gilt auch für die kleineren Füße unserer kleinen Testpilotinnen. Ein weiteres Manko ist der hohe Preis. Allerdings zahlt sich hier wirklich jeder Cent aus.
Fazit: Ein echter Flitzer, der durch seine hochwertige Verarbeitung und Rahmenkonstruktion auch noch ein echter Hit ist – für kleine und große Rennfahrer.
Mit Luftreifen: Puky R07
Unsere kleinen Testpiloten waren von dem Puky R07 irgendwie angezogen. Warum? Das könnte mehrere Gründe haben. Zum einen ist er optisch ein Hingucker: die kleinen Luftreifen, der bunte Rahmen und die Vorderbremse mit roter Schutzhülle für den Bowdenzug – das schaut auf den ersten Blick recht cool aus.

Und daran ändert sich auch nichts auf den zweiten Blick. Der Puky-Roller hält, was er verspricht. Bei unseren großen Testpiloten und Testpilotinnen, in diesem Fall bei den Erwachsenen, weckte er Erinnerungen an die Kindheit. »Genauso einen Roller hätte ich mir früher als Kind gewünscht«, meinte eine Mama.
Kommen wir zum Aufbau: Bei Rollern mit Luftreifen, die von der Rahmenkonstruktion her größer, schwerer und massiver gebaut sind, reicht es nicht aus, nur ein Gelenk wie beim Micro Sprite oder Apollo Skyracer aufzuklappen.
Hier muss man bei der Montage etwas mehr Zeit mitbringen und Aufwand einplanen. Doch dieser hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Heißt: Beim R07 muss man nur die T-Lenkstange in den Rahmen stecken und befestigen. Das geht recht unkompliziert. Die Luftreifen sind bereits montiert. Auch die V-Brakes sind bereits einsatzbereit. Das ist sehr praktisch!
Und so rollen unsere Testpiloten dann auch schon los. Laut Hersteller kann man hier ab 4,5 Jahren den bunten Flitzer besteigen, der stolze sechs Kilo auf die Waage bringt. Doch davon merkt man nicht mehr viel, wenn man ins Rollen kommt. Die Luftreifen sorgen für ein sehr angenehmes und komfortables Fahrverhalten – ob nun auf Asphalt, Kieswegen, im Wald oder auf einer Wiese. Der R07 kommt überall klar, ist wendig und sportlich unterwegs.
Die Luftreifen sorgen für pures Fahrvergnügen. Wie auch der gut gewählte Abstand vom Trittbrett zum Boden, der elf Zentimeter beträgt. Damit behalten Kinder ausreichend Bodenkontakt und bleiben nicht bei jedem kleineren Hindernis, gerade im Gelände, hängen. Das angeraute Trittbrett, Puky nennt das Grip-Tec, ist hinten bei der Bremse nach oben gezogen – so kann man während der Fahrt nicht mit seinem Fuß gegen die Bremse stoßen.
Alle Bauteile, also Rahmen, Bremse, Lenker und Trittbrett sowie die Reifen sind sehr gut verarbeitet und sehr hochwertig. Das bringt langen und nachhaltigen Spaß. Der Lenker vom R07 lässt sich bis auf eine Höhe von 90 Zentimetern einstellen – so wächst der Roller mit den kleinen Rennpiloten und Rennpilotinnen mit. Auch der Ständer ist sehr gut und robust. Bis zu 100 Kilogramm trägt der bunte Puky-Flitzer.
Nicht so gut: Der Lenker des Puky verfügt über keinen Lenkstopp, kann also bei wilderen Ausritten mit scharfen und engen Kurven überdreht werden – das kann zu einem direkten und ungewollten Abflug führen. Außerdem sind die Autoventile nicht nach außen gebogen, was fürs Aufpumpen sehr praktisch wäre. So kommt man mit unserer Pumpe kaum an das Ventil und kriegt nur sehr kompliziert Luft in den Reifen. Das könnte besser gelöst sein.
Fazit: Ein Roller, der mit seinen Luftreifen nicht nur cool ausschaut, sondern auch cooles Fahrvergnügen garantiert. Und das, im Vergleich zu den anderen Modellen hier im Test, zu einem recht guten Preis. Viel Spaß beim Rollen!
Für Einsteiger: Fun Pro One
Der Fun Pro One kann wie sein großer Bruder (Two) in allen Bereichen überzeugen und liefert eine wirklich gute Vorstellung ab. Er ist von den Maßen her etwas kleiner und für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren konzipiert. Doch das ändert nichts an der Performance – die ist nicht klein, sondern groß und sehr fein!

Das junge Hamburger Familienunternehmen wurde von Eltern gegründet, um hochwertige Roller für Kinder zu produzieren. An ihren Produkten merkt man gleich, dass sie ziemlich gut wissen, worauf es beim Rollen ankommt.
Unser Modell kam bei der kleinen Testpilotin schon allein farblich sehr gut an – ein schönes, sattes Lila zieht sich über das Trittbrett bis zur Lenkung, wie auch über die Lenkergriffe. Die Lenkstange und sogenannte Gravitationslenkung sind bestens verarbeitet und funktionieren tadellos. Hochwertiger Kunststoff und Metallteile sorgen für ein langes Rollerleben und viel Fahrspaß.
Der Hit sind die bunten Leuchträder, die ohne Batterien auskommen und über einen Dynamo mit Strom versorgt werden, sobald man fährt. Die Lenkerhöhe lässt sich in drei Stufen einstellen, die Traglast liegt bei 50 Kilo. Allerdings hält der Roller sogar das Gewicht von Mamas und vor allem Papas aus – zumindest für kurze Passagen.
Durchs Gelände sollten Mama und Papa jedoch nicht unbedingt fahren. Der One hält zwar wirklich viel aus, auch das, nur könnte dann die Langlebigkeit dieses äußerst robusten Kinderrollers darunter leiden. Die kleinen Rennpiloten können auf jeden Fall auch auf Kieswegen, Kopfsteinpflaster und sogar frisch gemähten Rasenflächen lange und viel Spaß haben und viel Gas geben. Die relativ großen Rollen blockieren nicht, lassen sich auch auf solchen Untergründen nicht bremsen. Hier und da muss man zwar etwas kräftiger treten und sich mehr abstoßen, aber das gehört zu einem kleinen Geländeritt ja dazu.
Ein pures, fast schon schwebendes Vergnügen sind glatter Asphalt und Gehwege, hier rauscht der One nur so dahin. Da konnte vor allem unsere kleine Testpilotin nicht genug von kriegen, zumal die Leuchträder so hell und bunt flimmern, dass sie auch am hellichten Tage gut zu sehen sind.
Zum Zusammenklappen muss man einen Schnellspanner lösen und vorne einen Plastiknippel nach oben ziehen. Daraufhin lässt sich die Lenkstange nach unten klappen und kann mit dem Schnellspanner wieder arretiert werden. Sehr einfach, schnell und praktisch.
Das einzige Manko des Fun Pro One ist für uns sein hoher Preis. Aber der macht sich mehr als bezahlt – denn dieser Roller macht einfach Spaß!
Preistipp: Apollo Skyracer
Bei dem Apollo Skyracer handelt es sich um einen klassischen City-Scooter, wie der Hersteller selbst schreibt. Von der Bauweise her ähnelt er dem Micro Sprite, was das Gelenk, die Konstruktion und klare Gestaltung anbelangt.

Der Aufbau ist ebenfalls mit zwei Handgriffen erledigt, verläuft schnell und sehr einfach. Dabei will der Skyracer besonders mit seiner Federung direkt über der vorderen Rolle punkten. Doch die macht sich nicht wirklich bemerkbar. Aber auch so rollt das Apollo-Raumschiff auf zwei Rollen frisch und munter durch den urbanen Raum. Die LED-Rollen aus Hartgummi leuchten und sorgen für Begeisterung bei unseren kleinen TestpilotInnen. Das Trittbrett verfügt ebenfalls über eine Griptape-Oberfläche und sorgt so für einen guten und stabilen Stand. Auch die Bremse überzeugt.
Die Verarbeitung ist hochwertig, wirkt robust und stabil. Die Lenkerhöhe kann über einen Schnellspanner in vier Stufen verstellt werden. Auch hier wird vom Hersteller empfohlen, dass Kinder den Roller ab fünf Jahren benutzen können. Für die Kleineren ist der Skyracer von den Maßen her zu groß. Außerdem ist er mit knapp 3,5 Kilogramm auch kein absolutes Leichtgewicht.
Für den Roller von Apollo sollte man bereits etwas Erfahrung mitbringen. Mit einem maximalen Gewicht von 100 Kilogramm können neben den Kids auch Mamas und Papas mit dem Skyracer Gas geben. Nettes Extra: Ein Trageriemen, mit dem man das zusammengeklappte Gefährt ganz gut transportieren und über die Schulter legen kann.
Kleines Manko: Die Lenkung knirscht etwas, geht relativ schwergängig im Stand. Aber das macht sich, sobald man rollt, nicht weiter bemerkbar im Fahrverhalten. Der Skyracer ist schnell, wendig und ein guter Begleiter in den Straßen. Seine relativ großen Rollen machen auch auf Kieswegen eine gute Figur. Fazit: ein preisgünstiges Raumschiff beziehungsweise ein Skyracer auf zwei leuchtenden Rollen. Gut, günstig und echt cool!
Außerdem getestet
Kostka Hill Fun Kid G5
Der Hill Fun Kid G5 von Kostka ist ein Roller mit Luftreifen. Die sind von der Rahmenkonstruktion her viel massiver gestaltet und können nicht zusammengeklappt werden. Mal eben kurz absteigen und unter den Arm klemmen – das läuft hier nicht. Außerdem bringen die »Luftis« auch viel mehr Kilos auf die Waage.
Doch zurück zum Hill Fun Kid – die Rahmengeometrie kommt sehr elegant und cool rüber. Die breite, ausladende Lenkstange führt zum Trittbrett, das aus drei Streben besteht. Dahinter laufen zwei Rohre zum Hinterreifen. Das Alles in hochwertigem Alu mit recht sauberen Schweißnähten und in knallgelber Optik. Ein Roller, den man nicht übersehen kann. Auch der Lenker und Vorbau lassen sich schnell und gut montieren, sind hochwertig verarbeitet. Ebenso die V-Brakes vorne und hinten sowie die Bremsgriffe. Eine sehr runde Abstimmung.
Sehr rund laufen auch die beiden Luftreifen. Vorne ein großer mit 20 Zoll, hinten ein kleiner mit 16 Zoll. Das verleiht dem Hill Fun ein gutes, stabiles und sicheres Fahrgefühl. Damit man auf den Rohren, aus denen das Trittbrett besteht, nicht rutscht, befinden sich auf den einzelnen Streben kleine Noppen aus Metall. Das funktioniert sehr gut, verleiht Halt. Allerdings könnte das auf Dauer für die Schuhsohle etwas strapaziös werden.
Die Klingel für den Lenker ist ein nettes Extras in der Grundausstattung, genauso wie die beiden Reflektoren hinten an den auslaufenden Alurohren beim Hinterreifen. Schade nur, dass man den Ständer für den Hill Fun extra bestellen muss. Der sollte eigentlich zum Standard gehören. Immerhin: Man bekommt von Kostka nicht nur ein oder zwei Inbusse für die Montage mitgeschickt, sondern sogar ein ganz nettes Multi-Toll. Cool!
Ein dickes Minus gibt es für die Verpackung. Denn: Bevor man die einzelnen Rollerteile zusammenbauen kann, muss man sich als Entfesselungskünstler betätigen. Der Kostka ist mit Unmengen von Plastikfolie umwickelt, die hier und da mit Klebebändern fixiert ist. Es dauerte bei uns knapp fünf Minuten bis wir alle Bauteile befreit haben und mit dem Aufbau beginnen können. Neben uns befand sich dann ein Plastikmüllberg.
Ansonsten ist die Montage recht schnell und einfach. Lenker und Speichenräder sind schnell montiert. Kurz die Bremsen einstellen. Der Vorderreifen verfügt über einen Schnellspanner. Fertig! Los geht’s! Auf Asphalt und Kieswegen rast der Kostka dahin, lässt sich gut lenken und bremsen. Schwierig wird es jedoch im Gelände, da stößt der Hill Fun schnell an seine Grenzen. Warum? Knapp 6,5 Zentimeter sind es zwischen Boden und Trittbrett – da bleibt nicht viel Spielraum, setzt der Roller schon bei kleinen Unebenheiten schnell auf. Geländetouren sind so schwierig. In der Stadt fühlt er sich hingegen pudelwohl.
Den Lenker kann man leider nicht in der Höhe verstellen. Mit 81,5 Zentimetern verfügt der Hill Fun jedoch über eine gute und universelle Grundeinstellung. Wer will kann laut Hersteller den Lenker auch gegen ein größeres Modell austauschen. Außerdem trägt der Roller einhundert Kilo, ist damit auch für Erwachsene geeignet.
Fazit: Ein recht cooler aber auch teurer Roller mit Luftreifen, der einen unaufhaltsam durch die Stadt rauschen lässt.
Für kleine Rennfahrer ist der Hudora Flitzkids 2.0 ein gutes, günstiges Einsteiger-Modell. Mit zwei Rollen vorne und einer Rolle hinten ist er bereits von seiner Geometrie und Lenkung für Kinder ab zwei Jahren konzipiert.
Das ist schon recht früh angesetzt – doch für kleine Frühstarter spricht die sehr angenehme und gute Lenkung, die sich sogar einstellen lässt. Zwischen den Rädern befinden sich sogenannte Sicherungsblöcke, die man mit den Fingern ganz leicht rausziehen und versetzen kann – zur Achsenmitte hin blockieren sie die Lenkung (Einstellung 1). Nach außen in Richtung Rolle öffnen sie die Lenkung wieder (Einstellung 2).
Dabei ist Einstellung 1 für die absoluten Anfänger gut geeignet, da sie sich so nur auf das Fahren konzentrieren brauchen. Einstellung zwei ist für die bereits etwas geübten Rennpiloten auf drei Rollen geeignet. Sehr nettes Extra! Der Hudora-Roller überzeugt auch im Bereich Material und Verarbeitung. Er macht einen sehr sicheren, stabilen und soliden Eindruck.
Die Lenkerstange mit Schnellspanner ist in vier Höhen einstellbar und hochwertig verarbeitet. Das gilt auch für das Trittbrett mit Griptape-Oberfläche und Noppen. Das hat auch unseren Testfahrern gefallen, da man so bei Sonnenschein, aber auch bei Regenwetter einen guten Halt auf dem Roller hat. Auch die Bremse an der hinteren Rolle ist sehr gut. Funktion und Verarbeitung sind einwandfrei.
Was für eine Figur macht der Flitzkids im Gelände? Eine sehr gute. Seine Rollen sind groß genug, um über Kieswege und Kopfsteinpflaster zu fahren. Allerdings sollten die kleinen Flitzer da schon etwas Übung haben und die Lenkung bereits gut im Griff haben, um Unebenheiten auszugleichen oder größeren Kieselsteinen auszuweichen. Auch der relativ große Abstand vom Trittbrett zum Boden ist dabei sehr hilfreich, lässt das Board, auf dem die Kleinen stehen, nicht anecken. Auch kurzgeschorene Rasenflächen nimmt der Roller von Hudora ziemlich locker und leicht. Natürlich muss man auch hier, wie beim Fun Pro One, etwas mehr Kraft mit seinen Füßen und Beinen aufwenden. Doch da punktet erneut das sehr stabile und rutschfeste Trittbrett, auf dem man sicher und elegant diese Geländeritte durchführen kann.
Kleine Abstriche gibt es für die unsaubere Schweißnaht am Lenker, sowie für die Klappfunktion. Hier lässt sich der Roller nicht in ein Teil zusammenklappen. Man kann die Lenkstange durch einen Druckknopf unten zwischen den beiden vorderen Rollen lösen, hat dann jedoch zwei Einzelteile in der Hand – Lenkstange und Trittbrett. Das ist nicht wirklich praktisch, das hätte man besser lösen können.
Micro Flex 200
Der Micro Flex 200 punktet mit coolem, zeitlos-schlichtem Design, ist sehr wendig und im Vergleich zu ähnlichen Teilen mit weniger als fünf Kilo relativ leicht. Schnell und geländegängig ist er ebenfalls – da sahen die anderen elf Testprodukte im Vergleich eher schlecht aus. Vorsichtigeren Eltern könnte er vielleicht sogar zu flink daherkommen. Der Roller stoppt jedoch dank robuster, großer Reifen nicht bei jedem Kieselsteinchen abrupt ab. Die Sturzgefahr ist so denkbar gering. Beide Testkinder hatten in all den Jahren mit dem Micro Scooter keinen Unfall. Das liegt womöglich auch an der sicheren Hinterradbremse.
Angenehm ist auch das extra tiefliegende Trittbrett: Hier muss man das Bein nicht sehr weit beugen, was Kraft schont und das Gefühl vermittelt, als rolle der Micro fast von alleine. Da er für bis zu 100 Kilogramm Gewicht ausgelegt ist, können ihn auch Erwachsene problemlos benutzen.
Ob Mama Letzteres gerne hört? Egal. Zumal sie sich den Scooter bestimmt selbst gerne ab und an ausleihen wird, weil er auch für ältere Semester jede Menge Fahrspaß bietet. Oder – was noch wichtiger ist – problemlos nach Hause gerollert werden kann, wenn der Nachwuchs keine Lust mehr hat. Da braucht man keinen Tragegurt, der bei Bedarf aber nachgekauft werden kann (auch wenn er für den stolzen Preis eigentlich mitgeliefert werden könnte) – wie übrigens die meisten Ersatzteile.
Der Preis des Micro Flex 200 ist mit knapp 140 Euro ganz schön knackig. Allerdings kriegt man fürs Geld auch Schweizer Wertarbeit und einen mitwachsenden Roller fürs Leben. Allerdings: Der Auf- und Zuklappmechanismus ist dringend verbesserungswürdig. Man muss zwei schwere Verriegelungsknöpfe aus Metall gleichzeitig drücken, die noch dazu gerne mal klemmen. Das ist mühsam, nervig und unpraktisch.
Fun Pro Three
Der Fun Pro Three ist ein Modell, das richtig stark auftrumpft. Er ist für bis zu einhundert Kilo ausgelegt, sehr robust gebaut, hochwertig verarbeitet und ausgestattet. Der Flitzer auf zwei Rollen saust schnell und wendig über Asphalt und Kies. Zu grob darf der Untergrund allerdings nicht werden, sonst blockieren die Rollen. Diese sind kleiner als beim Vorgänger. Insgesamt tritt der Roller etwas reduzierter auf, wiegt auch weniger. Doch dadurch verliert er nichts von seiner Klasse.
Die stufenlos einstellbare Lenkerstange von 74 bis 93 Zentimeter ist sehr massiv und solide gebaut. Sie ist laut Hersteller bestens geeignet für junge Rennfahrer, die zwischen 110 bis 170 Zentimeter groß sind. Der Roller ist mit einem Handgriff zusammenklappbar. Die Lenkerenden können herausgenommen werden und erzeugen durch eine verbesserte Mechanik und Passform keine Klapper-Geräusche. Sie sorgen dadurch für noch mehr Fahrkomfort. Auch die Griffe sind durch einen neuartigen Kunststoff angenehmer und griffiger und geben einem das Gefühl, den Roller immer gut im Griff zu haben, egal wie schnell man gerade unterwegs ist.
Und der neue Dreier ist nicht nur schnell und rasant, er kommt auch sehr flexibel und anpassungsfähig daher. Denn: Mit Tragegurt lässt sich der zusammengeklappte Roller bestens transportieren – ob nun im Bus, der U-Bahn oder sonstwo. Er ist ein recht leichter und handlicher Roller für urbane Landschaften. Für Geländeritte ist er nicht gemacht und ausgelegt. Schnell und unkompliziert gestaltet sich auch die Montage.
Ein Manko beim alten Modell war noch der schwer zu bedienende Ständer am Trittbrett. Davon kann nun keine Rede mehr sein – er lässt sich leicht und unkompliziert aus- und einklappen. Das Trittbrett selbst ist ebenfalls sehr hochwertig, verfügt durch seine raue Oberfläche für einen guten Stand und eine gute Fahrposition. Die hintere Bremse funktioniert tadellos, ist sehr gut verarbeitet und wirkungsvoll – ob bei Regen oder Sonnenschein. Die Federung über der Vorderrolle rundet das wirklich gute Gesamtbild des Fun Pro Three bestens ab: Fahrkomfort, Sicherheit und Verarbeitung sind hier einfach stark!
Micro Mini Deluxe
Einer unserer alten Favoriten ist das Micro Mini Deluxe Kickboard, dass sich an absolute Beginner richtet. Es ist geeignet für Kinder von etwa zwei bis fünf Jahren und ausgelegt für eine Maximalbelastung von 20 Kilo.
Schon beim Auspacken sind wir vom simplen Aufbau begeistert – einfach die Lenkstange einklicken und fertig! Der beiliegende Inbusschlüssel ist da überflüssig. Außerdem sieht der Roller null kindisch aus mit seinem hippen Design ohne Schnickschnack und den sechs Trendtönen zur Auswahl.
Unserer kleinen Testerin gefiel es, dass sie das Dreirad mühelos mit einer Hand herumschleppen kann, wenn es wegen seiner kleinen Rollen auf Gras, Kiesel- oder Pflastersteinen streikt – denn es wiegt nur 1600 Gramm. Das schultern auch Mama und Papa problemlos. Die Dreijährige konnte auf dem elastischen, rutschfesten und glasfaserverstärkten Kunststoff-Trittbrett sogar ein wenig federn, was sie super fand. Nur – wie üblich bei Kickboards – müssen Kinder erst mal den Trick raushaben, wie das Gefährt am besten bewegt werden kann.
Gerade das Lenken und Kurvenfahren fällt beim Micro Mini anfangs nicht leicht. Doch wenn die Zwerge es erst einmal raus haben, sind sie mit dem robusten, leisen Roller in gewohnt guter Qualität flott und wendig unterwegs. Zum Stoppen gibt es eine tüchtige und leicht zu bedienende Hinterradbremse. Nicht umsonst wählten Kinder und Eltern den Micro Mini bereits mehrfach zum Spielzeug des Jahres.
Seine Lenkstange lässt sich nicht in der Größe verstellen – die Höhe bleibt fix auf 67 Zentimetern. Dafür kann man den Lenker aber zum Transport rasch abmontieren und erhält so zwei handliche Teile. Was uns am Micro Mini überhaupt nicht gefällt? Sein Preis ist kein Schnäppchen, vor allem für die paar Jahre.
Fun Pro Two
Der Fun Pro Two sieht aus wie ein kleiner Rennwagen. Er hat sogar vier Rollen, die hintere besteht aus zwei aneinander gelegten Hartgummi-Rollen – das verleiht dem Fun Pro noch mehr Stabilität. Stabil und sicher sind auch alle weiteren Bauteile – vom Lenkergriff bis zur Hinterrollenbremse. Mit hochwertige Materialien wurde von Fun Pro ein Roller konzipiert, der sich ideal für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren eignet. Aber auch ältere Rennfahrer können ihn nutzen, schließlich kann der Fun Pro Two bis zu 80 Kilo tragen.
Die beiden Rollen vorne lassen sich über eine Gravitationslenkung steuern. Das bedeutet, das nicht der Lenker gedreht wird, sondern, dass das Kind mittels Verlagerung des Körpergewichts auf dem Standbrett die Räder lenkt – wie bei allen dreirädrigen Rollern. Die Lenkergriffe sind laut Hersteller aus PU-Kunststoff und ohne gesundheitsgefährdende Weichmacher. Auch beim Fun Pro Two leuchten die Rollen beim Fahren quietschbunt. Die Lenkerhöhe lässt sich über einen Schnellspanner stufenlos und damit individuell zwischen 56 und 86 Zentimeter einstellen – das ist ein großer Pluspunkt.
Ein großes Plus gibt es ebenso für sein stabiles und gutes Fahrverhalten im Gelände – also auf Kieswegen, Kopfsteinpflaster und Rasenflächen. Hier verliert der Two kaum etwas von seiner Dynamik und Wendigkeit. Natürlich kann man nicht so schön sauber, lang und fast schwerelos dahin rollen, wie auf Asphalt. Doch das kann man ja auch nicht erwarten und ist ja auch gar nicht möglich. Geländeritte erfordern immer etwas mehr Kraft und Ausdauer. Der Spaß wird dadurch aber nicht gebremst. Zumal die Lenkung nicht zu weich und nicht zu hart ist, sie führt einen sicher und zuverlässig durch schroffe und holprige Unwegbarkeiten. Die recht großen Rollen sowie die Doppelrolle hinten sorgen für ein sehr gutes, stabiles und sicheres Fahrverhalten in urbanen Landschaften.
Die Montage erfolgt ziemlich schnell und einfach. Drei Inbusse sind mitgeliefert, einer davon verfügt sogar über einen integrierten Sternschraubendreher – das ist sehr praktisch, wenn man mit der Zeit mal hier und da eine Schraube nachdrehen muss. Sehr robust und funktional gestaltet sich auch der Klappmechanismus: Um die Lenkstange herum befindet sich unten beim Trittbrett ein Griff, den man einfach nach oben zieht. Zack – und schon ist der kleine, schwarze Rennwagen zusammen geklappt und bestens verstaubar.
Der Fun Pro Two hat eigentlich keinerlei Mankos – bis auf den Preis. Denn er ist zwar günstiger als unser Top-Favorit von Micro, aber immer noch nicht gerade billig. Allerdings bekommt man dafür auch einiges geboten.
Hornet Scooter 200
Der Hornet Scooter 200 ist schnell aufgebaut. Man zieht ihn aus seiner schmalen Verpackung, löst den Griff unten beim Trittbrett an der Lenkerstange, steckt die Lenkergriffe zusammen und rauscht los.
Die Vollgummi-Reifen sorgen für Fahrkomfort, kommen auf Asphalt, Kies, Rasen und in leichtem Gelände bestens zurecht. Da zahlen sich die hochwertigen Kugellager aus und bereiten Vergnügen auf zwei Rollen. Die gesamte Konstruktion ist sehr robust und stabil. Lenkerstange, Gabel und rutschfestes Trittbrett sind aus Alu, sehr gut und hochwertig verarbeitet – da kommen keinerlei Zweifel beim Rollen auf. Ein zuverlässiger Begleiter! Mit diesem Roller hat man Spaß und ist sicher unterwegs.
Die Hinterradbremse, auf die man mit dem Fuß tritt, ist aus Stahl. Sie funktioniert auch bei Regen gut. Kleiner Nachteil: Das kleine Stück Griptape darauf ist nur so groß wie ein kleines Pflaster, könnte etwas größer ausfallen. So kann man bei Regen und Nässe schon mal mit dem Fuß abrutschen. Und auch der kleine Ständer unter dem Trittbrett lässt sich nur schwer mit dem Fuß bewegen. Da bräuchte man etwas mehr Spielraum.
Der Lenker ist in seiner Höhe in drei Stufen verstellbar. Mit einem Schnellspanner wird das dann zusätzlich fixiert. So können nicht nur kleine, sondern auch große Personen auf dem Hornet entsprechend Gas geben. Bis zu einhundert Kilogramm trägt und transportiert er locker mit sich herum. Also auch Mama und Papa können mit diesem Flitzer auf zwei Rollen Spaß haben. Und das alles zu einem äußerst fairen Preis!
Fazit: Der Hornet ist ein sehr solider, sicherer und rasanter Begleiter für die ganze Familie.
Kostka Street Fun Kid G4
Der Street Fun Kid G4 von Kostka ist der kleine Bruder vom Hill Fun Kid G5. Er ist von seinem Rahmen her etwas kleiner und hat auch kleinere Luftreifen, die jeweils 16 Zoll haben. Die Geometrie ist ansonsten fast identisch. Die Alurohre sind sauber verarbeitet, das Trittbrett besteht hier ebenso aus drei Streben mit Noppen aus Metall. Die V-Brakes und Bremshebel sprechen gut an. Ein solider und sehr sportlicher Roller, der optisch mit seinem grün-blauen Look die Blicke schnell auf sich zieht.
Nur leider stößt er wie der Hill Fun schnell an seine Grenzen, sobald man die Stadt verlässt und statt auf Asphalt und Kies durchs Gelände fahren möchte. Kleine Unebenheiten reichen schon aus, um den Street Fun anecken zu lassen. 6,5 Zentimeter Abstand zum Untergrund bieten einfach zu wenig Spielraum außerhalb der urbanen Wege und Straßen. Doch wie der Name ja auch schon sagt: Der Street Fun ist ein Roller für die Stadt. Und da liefert er eine sehr gute Performance ab.
Sehr praktisch ist auch der Ständer, der hier zur Grundausstattung zählt, den man mit Gummiband rauszieht und am rahmen arretiert. Dazu eine Klingel. Die Griffe sind aus Gummi, griffig und mit Seitenschutz versehen. Beim Hinterreifen sind an den auslaufenden Rohren zwei Reflektoren. Der Lenker ist in seiner Höhe verstellbar. Noch schnell zum Vorbau: Der ist nicht ganz so hochwertig verarbeitet, erfüllt jedoch solide seinen Zweck. Und: Auch hier gibt es ein kleines Multi-Tool für die Montage.
Ein dickes Minus: Wie beim Hill Fun ist dieses Modell mit Bergen von Klarsichtfolie verhüllt. Da sollte sich Kostka eine umweltfreundlichere Verpackung einfallen lassen.
Fazit: Ein super Einsteigermodell für Rennfahrer ab vier Jahren.
Kettler Zero 6 Greenatic
Der Kettler Zero 6 kommt sehr sportlich auf seinen zwei Rollen daher. Dafür sorgt einerseits das sehr knallige Grün und sein schnittiges Design. Von der Bauweise her ähnelt er dem Micro Sprite. Das Gelenk zwischen Lenkstange und Trittbrett ist hier etwas anders konzipiert. Statt eines Druckknopfes wird der Zero 6 über einen Hebel, der wie ein vergrößerter Schnellspanner aussieht, entriegelt. Dieser funktioniert nur, wenn man nicht auf dem Roller steht. Ein sehr gutes und sicheres Konzept.
Nicht so sicher wirkt die Lenkstange. Diese wackelt recht stark, was sich allerdings beim Rollen nicht weiter auswirkt. Ist trotzdem etwas irritierend für unsere kleinen TestpilotInnen. Die Bremse an der hinteren Rolle ist gut, verfügt allerdings nicht über eine griffige Oberfläche, die könnte bei Regen und Nässe rutschig werden. Immerhin: Das Trittbrett ist wie ein Griptape, bietet sehr guten Halt.
Die etwas größeren Rollen sorgen für ein sehr gutes und komfortables Fahrverhalten – auf Asphalt und Kies genauso wie auf Feld- und Wiesenwegen. Für größere Geländetouren ist der Kettler-Roller nicht ausgelegt. Er fühlt sich in der Stadt am wohlsten, saust da unbeirrt durch Straßen und Gassen. Der Ständer lässt sich gut ein- und ausklappen. Die Lenkstange lässt sich um 24 cm in der Höhe verstellen – der Zero 6 wächst also mit. Laut Hersteller ab vier Jahren geeignet, dafür könnte er jedoch etwas zu groß und schwer sein. Ein Tragegurt erleichtert den Transport, wenn man mal nicht über den Asphalt rollt. Fazit: Ein guter City-Roller beziehungsweise -Scooter, der bereits erfahrenen Rollerfahrern Spaß bereitet.
Kettler Zazzy
Für Beginner ist der Zazzy von Kettler ein super Einstiegsmodell. Er kommt auf drei Rollen angerollt – zwei vorne und eine hinten. Wie ein Kickboard. Die Montage ist einfach und klar: Die Lenkstange wird auf das Trittbrett gesetzt – mit Einrastfunktion. Klick! Fertig! Um die Stange wieder zu lösen, gibt es einen kleinen Druckknopf, der etwas versteckt angebracht ist. Der Zazzy ist aus hochwertigem Kunststoff gefertigt, lässt sich über die beiden Griffe gut lenken und ist natürlich nicht ganz so wendig wie ein Roller auf zwei Rädern. Zum Einstieg für die kleinen Rennfahrer ist er jedoch bestens geeignet, vermittelt ein gutes und sicheres Fahrgefühl.
Auf Asphalt fühlt er sich pudelwohl. Auch leichte Kieswege gehen noch. Mehr Geländeuntergrund sollte man ihm jedoch nicht zumuten. Trittbrett und Bremse sind sehr griffig, geben dem Nachwuchs einen guten Stand und Halt auf diesem kleinen Rennwagen.
Nachteil: Der Abschluss der beiden Griffe am Lenker an der Außenseite ist sehr hart und kantig, ist für zarte Kinderhände nicht geeignet. Fazit: Ein guter Begleiter in der Stadt.
Micro Maxi Deluxe
Der Micro Maxi Deluxe kommt wie der Zazzy von Kettler mit drei Rollen daher, ist wie ein Kickboard aufgebaut. Statt einer Stange mit Lenkkugel obendrauf, hat man hier einen Lenker mit zwei Griffen. Das erleichtert das Lenken und verleiht ein Gefühl von Komfort und Sicherheit auf großer Fahrt. Das Trittbrett ist zudem schön breit. Entsprechend seinem Namen bringt der Maxi Deluxe 2,78 Kilogramm auf die Waage. Damit ist er kein Leichtgewicht.
Die Montage ist nach zwei Handgriffen erledigt. Verarbeitung und Materialien sind sehr hochwertig. Die Rollen laufen einwandfrei und leuchten während man rollt – das gefiel unseren Testpiloten besonders gut. Nur bei der Bremse gibt es Abzüge, die ist nicht sehr griffig, wenn es mal etwas feuchtfröhlich wird, durch nasse Schuhe oder Regen.
Verwundert waren wir über die Altersangabe – ab fünf Jahren! Mit dem Micro-Flitzer können auch jüngere Rennfahrer bereits losrollen. Zumal die beiden Rollen vorne ja eigentlich auch auf eine jüngere Zielgruppe ausgelegt sind. So oder so – auf dem Maxi Deluxe von Micro haben Kids viel Spaß. Ein guter Einsteiger.
Micro Speed+
Mindestens ein Plus gibt es für den Micro Speed+. Er ist ein Roller, der für die etwas älteren und bereits erfahreneren Piloten konzipiert ist. Ab zehn Jahren. Auf zwei Rollen kann man hier unbeschwert davon rasen. Die Montage verläuft schnell und einfach. Die Verarbeitung von Trittbrett und Lenkstange ist sehr hochwertig. Die Hartgummi-Rollen sorgen für jede Menge Speed – in den Straßen der Stadt. Auch auf Kieswegen oder Kopfsteinpflaster bleibt er in der Hochgeschwindigkeitsspur. Nur fern der Urbanität stößt er schnell an seine Grenzen.
Der Micro Speed+ ist ein Rennwagen auf zwei Rollen. Das verrät schon seine recht bunte und wilde Optik. Das griffige Trittbrett sorgt für Stabilität und einen sicheren Stand auch bei Höchstgeschwindigkeit. Die Lenkstange und Griffe sind robust und wirken unverwüstlich. Doch was ist das? Die Bremsen quietschen sehr laut und unangenehm, so als ob eine alte Trambahn über verrostete Schienen fahren würde. Komisch!
Die Bremse, die sich, wie bei allen anderen Modelle mit zwei Rollen, hinten wie ein Schutzblech über die Hartgummi-Rolle zieht, ist aus blinkendem und glänzendem Metall. Schaut gut aus, hört sich jedoch nicht gut an. Zudem fehlt hier mehr Grip auf dem Schutzblech, damit man auch bei Regen und Nässe gut bremsen kann. Fazit: Ein schneller und quietschender Rennwagen.
Micro Flex Cream
Mit einem Rennwagen hat der Micro Flex Cream nicht viel zu tun. Unser Testmodell wirkt schon allein optisch sehr erwachsen – mit weißer Lenkstange und weißer Bremse. Das Trittbrett ist schwarz. Bunt und verspielt sieht anders aus. Auch wenn der Roller hier laut Micro erst für Jugendliche ab zwölf Jahren geeignet ist, könnte er ruhig etwas kindlicher gestaltet sein.
Der Flex Cream verfügt über zwei Schutzbleche – über der vorderen und hinteren Rolle. Letzteres dient auch als Bremse, die bei Nässe und Regen schnell rutschig wird. Das Trittbrett besteht dabei nicht wie sonst bei Micro aus Metall. Die Schweizer haben sich hier etwas besonderes ausgedacht und sehr hochwertigen Kunststoff verwendet, der während der Fahrt wie eine Federung wirkt. Das fühlt sich für unsere Testpilotin in diesem Fall zunächst etwas komisch und gewöhnungsbedürftig an, zahlt sich jedoch besonders auf Kopfsteinpflaster aus.
So fährt sich der Flex Cream in der Stadt sehr gut. Er ist jedoch mit 5,2 Kilogramm recht schwer und wirkt wie eine dicke Limousine unter den Kinderrollern.
Puky R03
Der Puky R03 hat zwei Rollen beziehungsweise Räder. Diese sind nämlich sehr groß und breit geraten. So schaut der R03 auch eher wie ein Roller mit Luftreifen aus, nur das diese aus elastischem Gummi bestehen und damit auch keinen Plattfuß bekommen können. Sehr praktisch! Allerdings ändert sich dadurch das Fahrverhalten relativ stark. Der R03 sorgt für ein eher schwammiges Fahrverhalten, was unsere Testpiloten nicht so überzeugt.
Ansonsten ist der Puky R03 jedoch sehr gut verarbeitet und aufgestellt: Der Stahlrahmen ist robust und Stabil, das Trittbrett mit Grip-Tec versehen, die Bremse am Hinterreifen groß und komfortabel. Dazu gibt es noch eine Klingel und einen Aufprallschutz vorne am T-Lenker. Der Vorderreifen ist mit einem kleinen Schutzblech ausgestattet – nettes Detail. Der Doppelständer, wie bei einem Mofa, ist etwas überdimensioniert. Er lässt sich auch nur schwergängig ein- und ausklappen.
Fazit: Ein hochwertiger Roller, der jedoch einige Ecken und Kanten hat.
Yedoo Mau
Der Yedoo Mau ist ein Roller mit Luftreifen und wirft durch seine imposante und besondere Rahmenkonstruktion ziemlich schnell die Blicke auf sich. Ein cooler Flitzer! Auf den zweiten und etwas genaueren Blick fallen jedoch die unsauberen Schweißnähte auf. Doch das wirkt sich nicht aufs Fahrverhalten aus. Die Luftreifen sorgen für Komfort und Vergnügen, zaubern unseren Testpiloten ein Grinsen ins Gesicht. Der Yedoo ist recht flink und wendig unterwegs. Die V-Brakes hinten greifen gut. Die Ventile an beiden Reifen sind nach außen gebogen, damit man problemlos pumpen kann. Sehr praktisch! Wie auch das Schutzpolster am T-Lenker.
Auf Asphalt und Kieswegen macht der Yedoo eine gute Figur. Man muss nur aufpassen, wenn es etwas unebener wird. Zwischen Trittbrett und Boden liegen gerade einmal sechs Zentimeter, das ist nicht viel. Und so setzt man abseits fester Wege schnell auf. Das Trittbrett ist zudem recht schmal und der gesamte Roller mit 6,14 Kilogramm recht schwer. Besonders dann, wenn laut Yedoo bereits Vierjährige damit fahren können sollen. Schwer wiegt auch der Preis mit knapp 170 Euro. Das Mau-Modell ist ein recht teurer und schwerer Stadtroller.
Yedoo Emoji Wzoom
Ab sechs Jahren kann man auf den Emoji Wzoom von Yedoo steigen. Ein Roller mit Luftreifen, der ebenso wie der Yedoo Mau ein auffälliges Design hat. Es gibt sogar Aufkleber für den Roller – ein tolles Extra. Schade: Auch hier sind die Schweißnähte unsauber. Zudem ist der Roller mit zwei Bremsen, vorne und hinten, gut ausgestattet.
Auch bei diesem Yedoo-Modell ist das Trittbrett recht schmal. Der Abstand zum Boden (8cm) ist immerhin um zwei Zentimeter größer. So setzen die kleinen Rollerfahrer nicht so schnell auf. Für ein gutes Fahrverhalten sorgen die unterschiedlich großen Luftreifen – vorne groß, hinten klein. Für das Schutzpolster am T-Lenker gibt es ebenfalls ein Plus.
Nur die beiden Schrauben am Rahmen unterhalb des Lenkers sorgen bei uns für Fragezeichen. Soll man daran einen Flaschenhalter befestigen? Nette Idee. Allerdings hätten unsere kleinen Testpiloten und Testpilotinnen dann kaum noch Platz auf dem Trittbrett. Und: Mit 7,76 Kilogramm zählt der Emoji Wzoom eher zu den Schwergewichten in unserem Test. Fazit: Ein schwerer, aber cooler Roller für Touren durch die Stadt.
Puky R01
Für die ganz Kleinen ist der Puky R01 gestaltet. Laut Hersteller kann man bereits ab zwei Jahren mit ihm losrollen. Dafür bringt er allerdings stolze 3,14 Kilogramm auf die Waage – ist damit in dieser Alterskategorie ein kleines Schwergewicht.
Der R01 ist wie der kleine Bruder oder die kleine Schwester vom Puky R03. Statt zwei hat dieser hier allerdings drei Rollen: hinten zwei kleine Gummirollen und vorne einen großen, breiten Gummireifen. Auch hier überzeugt der solide Stahlrahmen, der Aufprallschutz am T-Lenker und das griffige Trittbrett aus hochwertigem Kunststoff.
Puky selbst nennt dieses Modell »Lernscooter«. Unseren Testpiloten ist der R01 jedoch etwas zu wackelig, er kippt im Stand sehr schnell um. Bremse gibt es keine. Während der Fahrt rollt er allerdings gut und stabil, kann durch die elastischen und damit leisen Vollgummireifen auch in den eigenen vier Wänden genutzt werden. Der Puky R01 ist eine ganz nette Mischung aus Roller und Laufrad.
Kostka Rebel Max Kid
Was bei den Rollern von Kostka einmal mehr und als erstes auffällt, sind die Berge von Plastikmüll, in die das relativ kleine Gefährt verhüllt wurde. Sollte in der heutigen Zeit eigentlich nicht sein – auch hier ist Umweltbewusstsein wichtig und angesagt. Aber kommen wir zum Roller – dem Kostka Rebel Max Kid. Optisch ein cooles Teil. »Strawberry Mystic« nennt sich die knallige Farbe. Der Stahlrahmen ist sehr robust und stabil. Die Shimano-Bremsen, auch hier vorne und hinten wie beim Yedoo Emoji Wzoom, sind zwar überdimensioniert, genügen jedoch hohen Ansprüchen. Wie auch die Schwalbe-Reifen. Die Ausstattung lässt sich sehen.
Schade nur, dass auch hier die Schweißnähte unsauber sind und offenbar an der falschen Ecke gespart wurde. Zumal der Preis dieses Rebellen sehr knackig ausfällt – mit einem hohen Preis von knapp 380 Euro ist er der mit Abstand teuerste Roller bei unserem Update 06/22. Der Ständer für den Rebel Max Kid kostet übrigens extra.
Kommen wir zum Fahrverhalten: Der Roller läuft gut und wendig. Das Trittbrett ist allerdings sehr schmal und weißt nur vier Zentimeter Abstand zum Boden auf. Das ist für einen kleinen Geländeausritt zu wenig. Es gibt auch keinen Schutz für die Hinterradbremse, an die man mit seinem Fuß beziehungsweise Schuh während der Fahrt leicht stoßen kann. Das Trittbrett schaut gut aus, besteht nur aus Rohren und hat trotzdem einen guten Grip.
Der Lenker ist sehr speziell konstruiert – Kostka nennt das Grow-Up-Set. Im Klartext ist das ein sehr kantiger und recht schwerer Lenker, den man im Ganzen in seiner Höhe um ein paar Zentimeter verstellen kann. Macht keinen großen Unterschied – und bedeutet, dass man die Lenkerhöhe nur in zwei Stufen verstellen kann. Immerhin: Mit 5,58 Kilogramm ist er kein Schwergewicht. Fazit: Ein guter Roller – nur leider viel zu teuer!
Hudora Big Wheel RX-Pro 205
Auf den ersten Blick zählte der Hudora Big Wheel RX-Pro 205 zu unseren Favoriten: Die meisten Internet-Bewertungen für das Zweirad fallen sehr gut aus. Sein Preis ist fair, die Verarbeitung des deutschen Herstellers solide. Man kann schnittig und flott scooten, der Roller ist problemlos höhenverstellbar, wirklich leicht, und die kleinen Prüfer fanden ihn in allen fünf Farben optisch ansprechend. Doch auch auf die Gefahr hin, die große Hudora-Fangemeinde zu verärgern: Unsere Testkinder, die ja die Qual der Wahl hatten, überzeugte er trotzdem nicht. Am meisten störten sie »die megalauten Geräusche der Räder« und dass er beim Fahren klappriger wirkte als zum Beispiel der Testsieger.
Die Kinder taten sich auch teilweise weh an den scharfen Kanten des Trittbretts. Der Lenker schien ihnen etwas instabil. Und während der Hudora auf Asphalt »okay« rollte, sei er trotz großer Reifen nicht besonders geländegängig. Außerdem kritisierten sie seine Schaumstoffpolsterung an den Griffen als »ziemlich hart und auf Dauer unbequem«.
Bikestar Kinderroller 10 Zoll
Der Bikestar Kinderroller 10 Zoll ist die Harley unter den Scootern: Tatsächlich gibt es beim Bikestar auf den ersten Blick nichts zu meckern. Der Scooter fährt dank seiner Luftbereifung solide, vor allem auch in unwegsamem Gelände oder auf Schotterstraßen. Seine Verarbeitung ist 1A. Doch nun das fette Aber: Dieses Modell ist wirklich – sorry – sauschwer. Es wiegt über sechs Kilo. Gerade für Minis ein K.O.-Kriterium. Zum Verstellen der Größe braucht man Werkzeug, was unterwegs unpraktisch ist. Das ist leider nicht gerade alltagstauglich – zumal der Bikestar sich nicht zusammenklappen lässt, und so sein Transport im Auto nur bei leerem Kofferraum möglich wird.
Auch sein Seitenständer lässt sich ziemlich schwer bedienen. Schließlich moniert die elfjährige Testerin: »Die Luftreifen haben bestimmt – wie beim Fahrrad – immer mal wieder einen Platten.«
Kesser City Scooter
Der Aufbau des Kesser City Scooter geht kinderleicht, denn das zusammengeklappte Gerät kommt schon so gut wie fertig an. Deswegen brauchen wir die deutsche Bedienungsanleitung erst gar nicht. Um die Lenkstange aufzurichten oder wieder zusammenzuklappen, ziehen sie einfach einen Hartplastikhebel, der in der Fachsprache Schnellspanner heißt, nach oben und lassen den Aluminiumlenker einrasten. Danach klinken sie die beiden Griffe ein. Das wars schon.
Der Ständer, der sich leicht mit dem Fuß bedienen lässt, hält richtig gut. Außerdem lässt sich der Roller mit ABEC7 Kugellager und Umhängegurt einfach höhenverstellen. Seine große Reichweite von 80 bis 105 Zentimetern macht ihn zum mitwachsenden Modell, das auch Mama mal fahren kann. Der Scooter ist super zu lenken. Auf flachem, glattem Untergrund rollt der Kesser zuverlässig. Allerdings sind wir hier schon bei der ersten Einschränkung: Die eher schmalen, wenn auch riesigen Hartgummiräder sind nicht besonders geländegängig. Vor allem auf Kies und kleinen Unebenheiten wird es wacklig. Weiter bemängeln die Testkinder, dass die Lenkstange sich viel zu leicht und zu stark dreht. Dadurch fühlen sie sich unterwegs ein wenig unsicher.
Unangenehm fiel ihnen, neben dem Chemiegestank beim Auspacken, vor allem das rutschfeste Trittbrett auf, dass sogar der 13-Jährigen mit ihren 1,67 Meter zu hoch war! Besonders die Achtjährige und ihre neunjährige Freundin hatten deswegen Schwierigkeiten zu bremsen. Sie mussten sich extrem ausbalancieren – nur um trotzdem fast umzukippen – also nichts für kleine Kinder! Auch die Griffe empfinden die Kids als etwas zu hart und unbequem. Ein No-Go ist für uns aber die Hinterradreibungsbremse. »Finde ich gar nicht gut«, sagt die Achtjährige. Denn sie greift nicht richtig und der Fahrer rollt weiter, wenn auch immer langsamer. Die Optik mit dem Tiger auf dem Trittbrett, die den Kindern nicht besonders gefiel, ist hingegen Geschmackssache. Zudem gibt es drei weitere Design- und Farb-Alternativen. Das Gesamtergebnis reicht jedenfalls nicht für eine Empfehlung.
Baytter Scooter
Der Baytter Scooter fällt gleich optisch auf – durch seinen Totenkopf auf dem Trittbrett. Rasenden Piraten könnte das besonders gut gefallen. Und auch sonst gefällt der Roller weitestgehend. Er ist gut und solide verarbeitet, wirkt sicher und stabil. So verfügt er wie der Fun Pro Two über eine Doppelrolle hinten und zwei Rollen vorne. Die Lenkung ist ebenfalls gut gelungen. Auch die Leuchträder kommen bei unseren Testpiloten gut an.
Dann geht es jedoch mit den unschönen Seiten los. Beim Einstellen der Lenkerhöher (drei Stufen) sitzt der Schnellspanner, der aus einfachem Plastik gefertigt ist, nicht fest. Das erzeugt keinen vertrauenswürdigen Eindruck. Zumal sich der Schnellspanner beim Einstellen der Lenkerhöhe immer wieder löst und verrutscht – das wirkt ganz und gar nicht sicher und solide. Hier wurde leider gespart!
Außerdem lässt sich der Scooter nicht zu einem Teil zusammen klappen. Die Lenkstange ist zwar durch einen einfachen Druckknopf-Mechanismus zu lösen, indem man unten bei der Lenkung eine Plastikmanschette einfach hochzieht und den Knopf kurz drückt. Übrig bleiben jedoch zwei Einzelteile. Für Transporte ist das etwas umständlich. Und dementsprechend fällt auch das Testergebnis aus: Ein Roller mit gutem Fahrverhalten, der jedoch Minuspunkte vor allem in der Verarbeitung und im Detail sammelt.
Star Scooter Mixed City Kick
Der Name ist Programm beim Mixed City Click von Star Scooter. Ein Roller mit Luftreifen, der durch seinen massiven Stahlrahmen sehr robust und solide daher kommt. Vorne rollt ein 16 Zoll großer und ziemlich breiter Reifen, hinten sind es 12 Zoll. Damit will der Star Scooter nicht nur in der Stadt, sondern auch draußen im Gelände punkten. Durch 7,5 Zentimeter Spielraum zwischen Trittbrett und Boden ist das auch besser möglich wie bei den beiden Kostka-Modellen. Ein guter Mixed, der gelingt. Doch mit 9,5 Kilogramm ist dieser Roller das absolute Schwergewicht in unserem Test. Das sorgt für ein eher schwerfälliges und schwergängiges Fahrverhalten.
Die Bedienungsanleitung ist sehr konfus und unübersichtlich – alles andere als hilfreich. Der Aufbau verläuft teilweise recht umständlich. Um den Vorderreifen einzusetzen, muss man die V-Brakes öffnen. Diese sind jedoch nicht sehr hochwertig. Die Führung des Kabelzuges am Bremsbügel ist wackelig. So gestaltet sich die Montage ebenfalls als schwergängig.
Bei Star Scooter ist nicht ganz so viel Verpackungsfolie im Spiel, die man dennoch recht aufwendig entfernen muss. Vorsicht: Der laut Hersteller mehrfach beschichtete Stahlrahmen mit schlagfestem Lack bekommt schnell Kratzer, wenn man die Schutzfolie beim Auspacken mit Cutter lösen will. Anders ist das jedoch fast nicht möglich. Denn die Folie ist recht stark mit Klebeband fixiert.
Es geht weiter. Das Trittbrett ist rutschfest, am Kunststoff wurde dafür jedoch gespart. Wenn man mit dem Finger darauf klopft, hört sich das recht klapprig an. Der Ständer sitzt weiter hinten beim Hinterreifen, lässt sich gut bedienen.
Nette Extras: Schutzbleche an den Reifen. Der Lenker kann in Höhe und Neigung verstellt werden. Die Kabelzüge verlaufen im Rahmen. Die Lenkergriffe sind laut Hersteller giftfrei.
Fazit: Ein schwerer und solider Untersatz auf zwei Rollen für Kinder ab acht Jahren.
Lionelo Luca
Der Luca von Lionelo ist ein klassischer Scooter. Der Aufbau verläuft innerhalb von ein paar Handgriffen. Lenkerstange und Trittbrett lassen sich schnell auseinander und wieder zusammenklappen.
Das Fahrverhalten ist jedoch kein großes Vergnügen. Die Lenkstange wackelt, macht keinen sehr vertrauenswürdigen Eindruck. Auch der Schnellspanner am Lenker wackelt, lässt sich nicht feststellen. Die Hinterradbremse spricht gut an, auch bei Regen und Nässe. Die Rollen sind gut, aus recht hochwertigem Vollgummi und machen eine überzeugende Figur auf Kies und Asphalt. Für Gelände ist der Luca nicht ausgelegt und geeignet. Bei dem wackeligen Grundgerüst sollte man kleine Sprünge oder Hüpfer eher vermeiden.
Die Federung direkt oberhalb des Vorderreifens zeigt keine große Wirkung, verbessert das wackelige Fahrverhalten nicht. Der Ständer unter dem Trittbrett ist schwer zu bedienen. Wie schon bei anderen Modellen in diesem Test kommt man mit seinem Fuß nicht so richtig dran. Das Trittbrett ist hier recht kurz geraten, lässt den Füßen nur wenig Spielraum.
Fazit: Ein Scooter für die Stadt, der nur vereinzelt überzeugen kann und einfach an zu vielen Stellen klappert und wackelt.
Stiga Youth Air
Der Air Scooter von Stiga ähnelt dem Star Scooter sehr. Der Rahmen ist sehr ähnlich aufgebaut und gestaltet. Daraus ergibt sich eine einfache und nicht gerade günstige Rechnung für den Roller mit Luftreifen: Viele Rohre, viel Gewicht.
Das wirkt sich auch hier auf das Fahrverhalten aus. Mit seinen neun Kilo ist der Air Scooter alles andere als locker und leicht unterwegs. Die recht breiten Reifen rollen schwergängig, legen auf Asphalt eine ganz gute Performance hin. Das Fahrverhalten auf Kies und im Gelände lässt jedoch deutlich nach. Zudem ist er nicht sehr wendig. Das liegt besonders an dem Lenker, der dem eines BMX-Bikes entspricht und sich für einen Roller eher wenig bis gar nicht eignet. Durch die recht frontale Fahrposition ist die ausladende Lenkerposition sehr ungünstig, bereitet eher Unbehagen als Fahrvergnügen. Daran ändert auch der Aufprallschutz aus Schaumstoff mit Stiga-Bezug am Lenker nichts. Eine insgesamt verwirrende Konstruktion und Mischung, passt nicht wirklich zusammen.
Und auch hier wurde sehr viel Plastik für die Verpackung verwendet. So sind hier wie bei den Kostka-Modellen Entfesslungskünste gefragt und angesagt, um all die Folie und Klebebänder zu entfernen. Nur der Star Scooter präsentiert sich hier etwas sparsamer, versinkt nicht im Plastikmüll. Die Montageanleitung ist dabei sehr reduziert, der Aufbau dadurch unübersichtlich.
Die Bremsen – also Bremshebel, Bremsbügel, Bremsgummis und Kabelzüge – sind relativ hochwertig, sie ziehen gut an. Die Speichenräder und das Reifenprofil überzeugen in der Verarbeitung. Das Trittbrett klappert und wirkt jedoch im Gegensatz zum Rahmen nicht sehr massiv. Also wieder zwei Puzzleteile, die beim Air Scooter nicht zusammenpassen.
Fazit: Ein Schwergewicht mit vielen Ecken und Kanten.
Apollo City Scooter Phantom Pro Big Wheel
»Ihhh«, schreien die Kinder, als wir den Apollo City Scooter Phantom Pro Big Wheel aus der Verpackung nehmen. Von den fünf neuen Kinderrollern im Test ist dieses Modell tatsächlich die größte Chemiekeule, zumindest dem Gestank nach zu urteilen. Doch nach dem Geruchsgau jauchzen die Mädchen gleich erfreut: »Der ist ja schön.« Mit seinen türkisfarbenen Rädern und dem türkis-schwarzen Muster haben die Designer den Geschmack der Tester getroffen. Toll auch, dass es ihn in vielen anderen Farben und Designs gibt.
Wie schön, auch sein Aufbau gestaltet sich easy. Wir ziehen einfach die Lenkstange mit dem Schnellspanner hoch und klicken die bequemen Griffe ein.
Das war’s dann aber auch schon mit unserer Begeisterung. Als die Achtjährige sich auf den immerhin schön leichten Roller schwingt, quietscht er nervig bei jeder Bewegung – und macht zudem sofort ein seltsames Schleifgeräusch. Wir unterziehen ihn einer gründlichen Untersuchung und stellen fest: Die Bremse schleift an einem Plastikteil, das eine Delle hat. Deshalb rollert der Scooter nicht flott. Wir drücken die Beule wieder glatt und halten das Thema für erledigt. Kurz verschwindet das Geräusch auch, der Roller fährt viel besser. Müssen die Mädchen jedoch bremsen, taucht das Problem jedes Mal wieder auf. Die Fahrt wird also ständig gedrosselt, und wir müssen das Kunststoffteil immer wieder zurechtbiegen. »Das geht gar nicht« und »Schlechte Qualität!« höre ich uns Tester fluchen. Den Apollo City Scooter Phantom Pro Big Wheel, der einen Tragegurt inklusive hat, würden wir unter normalen Bedingungen sofort wieder zurückgeben. Und auch falls wir ein Montagsmodell erwischt haben: Einige Amazon-Kunden kritisieren ebenfalls seine Qualität – von den Kugellagern über die Bremse bis hin zum Klappmechanismus.
Leider geht unsere Mängelliste weiter. Die Lenkstange wackelt unsolide. Der Ständer, den wir mehr schlecht als recht mit dem Fuß bedienen können, nützt nichts, weil der Roller trotzdem viel zu leicht umkippt. Und Unebenheiten wie Kies oder Gras kann das Gefährt nicht wirklich handeln.
HSP Himoto Scooter Rollerboard
Das HSP Himoto Scooter Rollerboard ist eine Katastrophe. Seine einzigen drei Pluspunkte? Es ist leicht. Es kostet so gut wie nichts. Und: »Es sieht geil aus, weil es knallblau ist«, sagt die 13-Jährige, die anschließend jedoch das Problem unseres Testmodells auf den Punkt bringt: »Es sieht aber auch voll nach schlechter Qualität aus und fühlt sich klapprig an.« Seine Minirädchen sind zwar eventuell auch dazu gedacht, Stunts in Skateparks zu vollführen, das würde ich meinen Kindern damit allerdings nie erlauben, denn beim kleinsten Hindernis bleiben die Rollen hängen. So ein abrupter Stopp ist ja nicht ungefährlich. Selbst das normale Rollern beurteilen die Testkinder mit »schrecklich«. Sie bemängeln, dass das Gerät nicht gerade fährt, zu schnell kippt, vorne stark wackelt, dabei quietscht und sehr laut rollert. An Fahren auf Gras ist gar nicht zu denken. Die Bremse greift zu allem Übel ebenfalls nicht gut.
So geht es weiter: Seine bequemen Schaumstoffgriffe sind viel zu kurz. Genau wie das Trittbrett, das noch dazu zu schmal ausfällt. Selbst die Achtjährige hat darauf keinen Platz mehr. Deshalb ist der Scooter, wenn überhaupt, nur ein Gefährt für ganz kleine Kinder – auch, weil die Lenkstange nur bis maximal etwa 73 Zentimeter verstellbar ist.
Der Aufbau gestaltet sich immerhin einfach. Zumindest wenn man ihn einmal kapiert hat! Zunächst haben wir jedenfalls keine Ahnung, wie man die Lenkstange hochklappt. Doof auch, dass nur die französische Gebrauchsanleitung beiliegt. Schließlich erkennen wir, dass wir die Schraube rausnehmen, in ein anderes Loch stecken und festdrehen müssen. Unser Fazit: Dieses Rollerboard-Ding kann man sich wirklich sparen.
So haben wir getestet
Im Vorfeld haben wir die gängigsten und beliebtesten Modelle ausgewählt. Wir montierten sie, anschließend kamen in inzwischen drei Testrunden unsere Mini-Prüfer zum Einsatz: Neben einer sieben- und elfjährigen Testerin rollerten eine Dreijährige, ein Vier-, ein Sechs- und ein Neunjähriger Probe – und zwar sowohl auf Asphalt als auch im Gelände.
Die älteren Kinder machten sich einen Spaß daraus und malten Bewertungstabellen und vergaben Punkte. Zwei Mütter und vier Väter kommentierten die Fahrten und verrieten uns ihre Langzeiterfahrungen mit eigenen Rollern. Außerdem lasen wir unzählige Internet-Bewertungen und einen – leider sehr veralteten – Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2001.
Immerhin hatten wir zwei der von Stiftung Warentest damals am besten bewerteten Marken ebenfalls im Test – Micro und Hudora. Was uns bei den Scootern positiv auffiel: Im Vergleich zu anderen Produkten für Kinder, bei denen oft viel Ausschuss dabei ist, überraschten uns viele Roller mit ihrer guten Verarbeitung – auch wenn uns dann die meisten von der Fahrleistung her doch nicht völlig überzeugen konnten.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Kinderroller?
Der beste Kinderroller ist der Micro Sprite, der mit hohem Fahrspaß und top Verarbeitung aufwarten kann. Seine Robustheit ist ein weiterer Pluspunkt. Wer eine Alternative oder einen Roller für jüngere Kinder sucht, wird bei unseren übrigen Empfehlungen fündig.
Ab welchem Alter lohnt sich ein Kinderroller?
Ab ungefähr zwei Jahren geht es los. Meist mit den sogenannte Kickboards, die vorne zwei Rollen haben und einfacher zu fahren sind. Mit zunehmendem Alter werden dann die Roller mit zwei Rädern interessant.
Sind Kinderroller nur für Kinder geeignet?
Ein Kinderroller ist für Kinder konzipiert – kleine wie große. Und so haben die verschiedenen Modelle auch eine unterschiedliche Traglast, die zwischen 20 Kilo und 100 Kilo betragen kann. Dementsprechend können sich dann auch mal Mama oder Papa auf einen Kinderroller stellen, wenn sie die Traglast nicht überschreiten. Die Informationen zur maximalen Belastungsgrenze sind in den Produktangaben der Hersteller zu finden. Oder hier in unserem Test. Dennoch sollten es Mama oder Papa nicht unbedingt übertreiben.
Was kosten Kinderroller?
Es gibt bereits Einstiegsmodelle für 20 Euro. Mit Geld sollte man hier jedoch nicht sparen. Entscheidend ist bei Kinderrollern nicht der Preis, sondern die Qualität der Materialien und eine hochwertige Verarbeitung. Da können es dann je nach Alter des Kindes und Größe des Rollers auch 50 Euro, 100 Euro oder sogar 150 Euro sein. Roller mit Luftreifen sind oft noch etwas teurer. Doch ein guter Roller hält eben auch entsprechend lange und erfreut auch noch die nächste Generation.
Luftreifen oder Gummiräder?
Ganz einfach: Luftreifen bieten mehr Fahrkomfort. Vollgummi- oder Kunststoffreifen sind allerdings bei den Herstellern und Käufern angesagter, da sie weniger Wartung bedeuten und keinen Platten erleiden können.
Wie sicher ist ein Kinderroller?
Mit einem Roller können Kinder hohe Geschwindigkeiten erreichen. Besonders dann, wenn einen mal eine abschüssige Abfahrt anlacht. So ist auch beim Rollerfahren ein Helm sinnvoll. Ummantelte Griffe sorgen für einen guten Halt am Lenker. Reflektoren oder Leuchtstreifen bringen auf dem Schulweg Sicherheit. Eine Lampe ist meist nur als Zubehör erhältlich. Das Trittbrett sollte mit einem speziellen Griptape versehen sein, sodass man bei Regen oder Nässe nicht abrutschen kann.