Ob Strampler oder die perfekte Wandfarbe des Kinderzimmers – Mamas in spe lieben es, ein hübsches Nest fürs Mini-Me vorzubereiten. Väter verhalten sich in diesem Punkt oft zurückhaltender. Allerdings nicht, wenn es um den Kinderwagen geht. Ob Auto oder Buggy, Wagen bleibt eben Wagen.
Interessant ist allerdings, dass der an Form und Funktionalität interessierte Papa beim Kinderwagenkauf trotzdem nicht das letzte Wort hat. Nach Erfahrung der Hersteller entscheiden schlussendlich die Frauen, was gekauft wird. Sie sind es in der Regel auch, die am meisten mit dem Gefährt durch die Gegend cruisen.
Neben einem Kinderwagen gehört auch eine Babyschale fürs Auto zur Grundausstattung für frischgebackene Eltern. Auch diese haben wir bereits getestet.
Wir haben für Sie 29 Kinderwagen ausführlich getestet, 23 davon sind aktuell noch erhältlich. Die Preisspanne der getesteten Kinderwagen reichte von rund 200 Euro bis etwa 1.300 Euro.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Maxi-Cosi Lila XP

Der Maxi-Cosi Lila XP ist ein echter Allrounder und punktet auf der ganzen Linie. Er ist unser Testsieger unter den Kombi-Kinderwagen. Sportlich, dynamisch und äußerst bequem präsentiert sich der Lila XP. Ein Kinderwagen, der vor allem dank seiner recht großen Reifen – vorne wie hinten – im Gelände, auf Asphalt und Kies eine sehr gute Figur macht. Das gilt auch für den Aufbau, der rund und unkompliziert verläuft. Hier ein Klick und da ein Handgriff – schon steht der Lila XP vor einem, bereit für urbane und ländliche Ausflüge.
Bugaboo Fox 3

Der Bugaboo Fox 3 ist die klare Nummer eins unter den Fox-Modellen der niederländischen Kinderwagen-Edelschmiede. Seine Vorgänger konnten zwar auch schon als Empfehlungen in unserem Test überzeugen, doch dieses Modell hat die Nase vorn – auch wenn es für den Testsieg nicht ganz reicht. Dafür ist dieser Kinderwagen immer noch zu teuer. Ansonsten ist er ein echter Allrounder, der durch seine hochwertige Verarbeitung, sein exzellentes Fahrverhalten und sein klares Design auf ganzer Linie überzeugt – zumal Bugaboo die unangenehmen Haken der Vorgänger besonders beim Aufbau beseitigen konnte.
ABC Design Salsa 4 Air

Sehr dezent kommt das Design beim Salsa 4 Air von ABC Design rüber. Aber dieser Kinderwagen braucht und will auch keine Aufmerksamkeit über seine Optik schaffen. Er überzeugt auch so. Funktionalität, Aufbau, Verarbeitung, Fahrverhalten und Konzeption sind sehr gut und laufen sehr rund. Ein Kinderwagen, der sich sehr wendig und elegant durch Städte und durchs Gelände bewegt. Ein sehr zuverlässiger, treuer und guter Begleiter.
Joolz Day 3
Der stylische Joolz Day 3 ist ein zierlicher, schmaler und leichter Kinderwagen in minimalistisch-reduziertem Design. Aber der Joolz sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch sehr alltagstauglich. Der Hammer ist die lebenslange Garantie des Herstellers. Doch die wird man kaum brauchen, denn der Kinderwagen aus Holland punktet mit solider Qualität, einer starken Vier-Rad-Federung und einer angenehm hohen Wannen- und Buggy-Position. An die Spitze hat er es aufgrund seines komplizierten Gurtverschlusses, der recht schmalen Kinderwagen-Sitzfläche und dem knapp bemessenen Einkaufskorb nicht geschafft. Auch der Umbau zum Buggy ist eine Wissenschaft für sich – das alles für einen stolzen Preis ab 1.000 Euro ohne Babyschale fürs Auto.
Kinderkraft Veo

Unser Preistipp ist der Kinderkraft Veo. Für einen günstigen Preis bekommt man das volle Programm geliefert – und zwar in Form eines Sportsitzes, einer Babywanne und Autoschale. Obendrauf gibt es noch eine Wickeltasche. Und das alles in recht guter Qualität. In der Stadt und im Gelände macht der Preisknüller auf vier Rädern eine gute Figur. Dabei überrascht er mit einem besonderen Kniff: Babywanne und Sportsitz sind miteinander verbunden.
Vergleichstabelle

- Montage sehr einfach und schnell
- Schöne Details und Extras
- Gut im Gelände
- Sehr hochwertige Verarbeitung
- Babywanne und Babyschale kosten extra
- Anleitung unübersichtlich

- Dezentes und schönes Design
- Sehr wendig und dennoch stabil
- Hoher Fahrkomfort
- Hochwertige Verarbeitung
- Ein echter Allrounder
- Tragegriff wackelt etwas
- Sehr hoher Preis

- Super Federung
- Sehr gutes Fahrverhalten in jedem Terrain
- Einkaufskorb bereits dran
- Gut zusammenklappbar
- Griff an der Babywanne recht eng
- Unten an der Babywanne keine Absätze zum Abstellen
- Liege in der Babywanne nicht verstellbar

- Stylisch
- Zierlich und schmal
- Relativ leicht
- Lebenslange Garantie
- Gute Verarbeitung
- Geht ins Geld
- Verschluss des Buggy-Sicherheitsgurts kompliziert
- Umbau auf Buggy etwas kompliziert
- Kinderwagen-Sitzfläche recht schmal
- Recht übersichtlicher Einkaufskorb

- Der Preishit hier im Test
- Mit Federung
- Multifunktional
- Alles drin – Babyschale, Babywanne und Sportsitz
- Liegefläche mit Sportwagen kombiniert – nicht sehr komfortabel
- Windschutz an der Babywanne schließt nicht ganz ab

- Cooles Design
- Gut im Gelände
- Großer Einkaufskorb
- Sehr gutes Fahrverhalten
- Federung
- Sehr hoher Preis
- 5-Punkte-Gurt beim Sportsitz nicht so hochwertig verarbeitet

- Bestes Preis-Leistungsverhältnis
- Fährt sich leicht und wendig
- Gute Federung und Stoßdämpfer
- Einfache Montage
- Reparaturanfällige Räder
- Vorderräder eiern etwas
- Schlechte Gebrauchsanleitung
- Wacklige und zu wenig gepolsterte Babywanne

- Sehr leicht
- Sehr hochwertig verarbeitet
- Kompakt zusammenlegbar
- Fährt sich super und sehr wendig
- Bestes Gurtsystem im Test
- Teuer
- Umbau von Babywanne auf Buggy ist nervig

- Topqualität
- Riesige, bequeme Babywanne
- Enormer Einkaufskorb
- Fährt sich wendig und leicht
- Erstklassige Federung
- Hochpreisig
- Zu hoch, breit und wuchtig, auch optisch
- Verschluss des Buggy-Sicherheitsgurts kompliziert
- Kaum Zubehör inklusive

- Allrad-Federung
- Reifen unplattbar
- Mit Babyschale kompatibel
- Strenger Geruch
- Recht aufwändiger Umbau

- Sportliche Optik
- Hochwertige Verarbeitung
- Lässt sich mit Sportsitz zusammenklappen
- Verdeck für Babywanne und Sportwagen recht kurz
- Federung nicht sehr komfortabel

- Gute Verarbeitung
- Futuristische Optik
- Sonnenverdeck lässt sich nur mit Werkzeug lösen – recht umständlich
- Anleitung sehr lang, sehr viele Bilder, sehr unübersichtlich
- Einkaufstasche klein

- Gute Optik
- Hochwertige Verarbeitung
- All-Terrain-Kinderwagen
- Babywanne lässt sich nur schwer vom Gestell lösen
- Umbau zum Buggy umständlich

- 3 in 1 – Babywanne, Sportsitz, Babyschale
- Großer Einkaufskorb
- Vorderreifen recht klein – nicht so geländetauglich
- Keine Federung
- Innenraum riecht komisch

- Sehr robustes Kinderwagengestell
- Gutes Design
- Hohes Gewicht
- Innenraum riecht komisch
- Einkaufskorb mit Deckel – unpraktisch!

- Gestell vom Kinderwagen sehr robust
- Geländetauglich – Reifen mit Profil
- Großer Einkaufskorb
- Sehr schwer
- Recht teuer
- Kippt bei schnellen Lenkbewegungen

- Schneller, einfacher Aufbau
- Guter Einkaufskorb
- Gut Zusammenklappbar
- Reifen nicht sehr hochwertig
- Kein Sichtfenster
- Anleitung recht undurchsichtig

- Faltbar inklusive Sportsitz
- Große, komfortable Babywanne
- Fahrverhalten sehr sperrig
- Lenkung recht steif
- Federung schwach

- Integriertes Stehbrett für Geschwister
- Praktischer Tragegurt
- Großer Einkaufskorb
- Einzelteile schlecht verpackt
- Reifen vorne zu klein und instabil
- Fahrverhalten sehr unruhig

- Sehr robust
- Spezielle Babymatratze
- Fährt sich schwergängig
- Design sehr klotzig
- Sehr tiefe Babywanne

- Einfache Montage
- Günstiger Preis
- Jede Menge Zubehör
- Sehr großer Einkaufskorb
- Lässt sich einfach und flach zusammenklappen
- Kompliziert verpackt
- Wechsel zwischen Autositz, Wanne und Kinderwagen mühsam
- Wirkt etwas klapprig
- Billigplastik an den beanspruchten Stellen
- Unbequemer Griff

- Leichtgängig und wendig
- Gute Bremse
- Großer Einkaufskorb
- Einfach zu verstellender Lenker
- Abnehmbarer Schutzbügel
- Sehr schwer
- Preis-Leistung stimmt nicht
- Komplizierter Aufbau der Wanne
- Stoffwanne wenig gepolstert

- Viel Zubehör
- Mit Federung
- Viel Plastik
- Nicht sehr hochwertig verarbeitet
Kombi-Kinderwagen im Test: Braucht man sie wirklich?
Für diejenigen, die sich nicht alle paar Monate mit einem neuen fahrbaren Untersatz auseinandersetzen möchten, haben sich Kombi-Kinderwagen bewährt. Ihr Vorteil: Mit einem einzigen Kauf ist Ihr Kind mobil, bis es selbst sicher zu Fuß unterwegs ist. Vom ersten Lebenstag an bis ins frühe Kindergartenalter ist man mit einem Kombi-Gerät perfekt eingedeckt, der Kinderwagen wächst mit dem Kind sozusagen mit.
Möglich macht dieses All-inclusive-Angebot der Umbau von Babywanne zu Babyschale fürs Auto und zu Buggy bzw. Sportwagen. Teils bieten die Hersteller ein fix und fertig geschnürtes 3-in-1-Paket inklusive Zubehör an, teils sind nur Rahmen, Wanne und Buggy im Preis inklusive. Babyschale und Extras können dann dazu gekauft werden. Bei unseren Modellen im Test ist das ebenfalls unterschiedlich.
Die Anschaffung ist zwar teurer, aber man hat gleich alles, was man braucht
Was gegen einen Kombi spricht? Dass man meist tiefer in die Tasche greifen muss als für einen einfachen Liegekinderwagen und einen einzelnen Buggy. Und das für eine relativ kurze Zeit. Denn die Liegefunktion braucht man nur, bis das Kind eigenständig sitzen kann. Das ist in der Regel irgendwann zwischen sechs und neun Monaten der Fall. Ab dann kann man das Baby im Sportsitz durch die Gegend spazieren – oder in einem Buggy.
Wenn Sie Ihr Kind am Anfang ohnehin lieber in einer Babytrage tragen wollen, lohnt sich ein teurer Kombi-Kinderwagen nicht. Dann ist ein bequemer Buggy die bessere Wahl, etwa der Babyzen Yoyo+ für den es auch eine Liegewanne gibt.
Ein Kombi-Kinderwagen ist oft schwerer und – auch zusammengeklappt – sperriger als ein schlichter Buggy, dafür aber komfortabler. Daher kaufen sich die meisten Eltern zusätzlich zum Kombi später noch einen leichten, kleinen Buggy für unterwegs. Ganz geht der Traum von einem Gefährt für alles also auch mit einem Kombi-Kinderwagen nicht in Erfüllung.
Tipps zum Kauf
Jede Familie ist anders: Die einen gehen nur zum Einkaufen vor die Tür, die anderen haben einen Hund und sind ständig auf Feldwegen unterwegs. Überlegen Sie deshalb als erstes, wo Sie Ihren Kinderwagen einsetzen. Leben Sie in der Stadt oder auf dem Land? Muss der Wagen oft in den Kofferraum oder bleibt er fast immer zusammengebaut? Haben Sie ein Einfamilienhaus oder leben Sie im vierten Stock ohne Aufzug, müssen die Wanne also immer mit nach oben schleppen? Davon hängt es ab, ob ein leicht umbaubares Modell für Sie besser ist oder eins, das sich schnell und einfach im Auto verstauen lässt.
Wie sieht er aus?
Klingt vielleicht oberflächlich, ist aber nicht zu unterschätzen: Der neue Kinderwagen muss Ihnen richtig gut gefallen. Selbst das praktischste Gefährt macht nicht glücklich, wenn man sich bei jedem Spaziergang über die Optik ärgert. Gottseidank gibt es mehr als genügend hübsche und funktionale Modelle. Übrigens: Schlichte Unifarben wie Beige, Dunkelblau, Schwarz oder Grau sind zwar nicht so modemutig wie bunte Tarnmuster, allerdings fährt man einen Kombi pro Kind immerhin bis zu vier Jahre lang. An klassischen Tönen, die zu jedem Outfit passen, sieht man sich nicht so schnell satt.
Was bringt er auf die Waage?
Für uns eines der Hauptargumente beim Kauf – denn nicht jede U-Bahn-Station besitzt einen Aufzug. Nicht immer ist ein netter Helfer um die Ecke, der einem den Wagen die zehn Treppen zur Kinderarztpraxis hochträgt. Nicht immer wollen wir beim Hieven in den Kofferraum Muskelkater kriegen. Gerade Frauen sind auf ein leichtes Teil angewiesen, damit sie sich mit dem immer schwerer werdenden Kind inklusive Wagen keinen Bandscheibenvorfall zuziehen. Jedes Kilo weniger zählt – so lange die Qualität nicht drunter leidet und man die Kleinen bis wenigstens 15 Kilo herumfahren kann. Modelle mit Alurahmen wiegen in der Regel weniger und rosten nicht. Stahlgestelle sind widerstandsfähig, aber meist schwerer.
Kommt es auf die Größe an?
Und wie. Sowohl im aufgestellten als auch im zusammengelegten Zustand. Je schmaler und kleiner, desto flotter und entspannter ist man mit dem Wagen unterwegs. Egal, ob in engen Supermarktgassen, in der U-Bahn, im Zug, im Flur des Mehrfamilienhauses oder im Café. Was den Kofferraum betrifft: Messen Sie ihn vor dem Kauf exakt aus. So ersparen Sie sich böse Überraschungen. Aber: Eine große Sitzfläche im Buggy ist fürs Kind bequemer als ein knappes Stoffquadrat.
Bei der Babywanne empfiehlt die »Stiftung Warentest« eine Länge zwischen 78 und 80 Zentimetern sowie eine Breite bis 35 Zentimeter. Was das bequeme Lenken angeht, benötigen lange Menschen mindestens 1,10 Meter Griffhöhe. Toll und rückenfreundlich ist es auch, wenn die Wanne etwas höher ist. Beim Buggy freut sich das Kleinkind allerdings, wenn die Sitzfläche tiefer liegt, sodass es besser selbst hineinklettern kann.
Wie komfortabel ist er im Alltag?
Im stressigen Alltag mit Baby und Kleinkind brauchen Eltern nichts, was ihr Leben zusätzlich verkompliziert. Das gilt insbesondere für den Kinderwagen. Deshalb muss alles simpel und fix von der Hand gehen. Prüfen Sie Ihr Lieblingsmodell also vorab – immer mit Gewicht drin – im Laden oder beim Online-Kauf direkt beim Auspacken: Welche Einstellungen sind möglich? Wie einfach lässt sich die Rückenlehne verstellen? Kann Ihr Kind später flach im Buggy schlafen? Macht der Wagen einen hochwertigen Eindruck? Sind Sportwagen und Wanne bequem gepolstert?

Lassen sich die Griffe leicht auf Ihre Größe anpassen? Ist der Griff rutschfest und auf Dauer bequem? Passt die Federung, so dass Ihr Baby nicht wild im Wagen herumgeschüttelt wird? Lassen sich Sitz und Wanne in und gegen die Fahrtrichtung drehen? Wie kompliziert ist es, die Wanne ab- und wieder dranzubauen? Wie easy klappt der Wechsel von Wanne auf Autositz oder Buggy? Wie entspannt macht sich das Gefährt klein? Ist es kompliziert, die Vorderräder festzustellen? Das ist wichtig im Winter, wenn Schnee liegt. Funktioniert das nur mit der Hand oder benutzerfreundlicher mit dem Fuß? Wie lässt sich das Verdeck vor- und zurückklappen? Spendet es genügend Schatten? Ist die Wannen-Abdeckhaube mit Knöpfen oder einem praktischeren Reißverschluss versehen? Ist der Sicherheitsbügel klappbar, um das Kind besser hineinzuheben? Hat das Material UV-Schutz?
Gibt es individuell anpassbare Fußstützen, einen guten und einfach zu schließenden Sicherheitsgurt? Passt einiges in den Einkaufskorb? Lässt sich das Material einfach reinigen? Wie viel Zubehör, also Regenhülle oder Moskitonetz, ist dabei? Kann es dazu oder nach gekauft werden? Und nicht zuletzt: Wie sieht die Montage aus?
Welche Reifen sind besser?
Als Faustregel gilt: Große Räder sind zwar schwerer, dafür aber sicherer und lassen sich leichter lenken – gerade auch im Gelände – als kleine Rollen, die oft viel zu nahe beieinander stehen, deshalb nicht so standfest sind und auf Schotter oder Gras gerne mal blockieren. Vordere Schwenkräder, die sich um 360 Grad drehen können, sind toll und wendig auf Asphalt, sollten aber auch festgestellt werden können, um auf Schotter oder im Schneematsch besser voran zu kommen.

Kinderwagen kommen in der Regel entweder mit Luft-, Hartgummi- oder Plastikreifen. Luftreifen sind Räder wie beim Fahrrad. Ihr Vorteil? Selbst im Gelände federn sie top, schützen das Kind gut vor Stößen und lassen sich leicht schieben. Ebenso wie beim Fahrrad kriegen sie dafür aber auch gerne mal einen Platten. Und man muss sie von Zeit zu Zeit aufpumpen.
Einen Platten riskieren Sie mit Hartgummireifen nicht. Allerdings sind diese vor allem für die Stadt geeignet. Denn sie federn nichts ab und geben jede Unebenheit direkt an den Insassen weiter. Plastikreifen findet man eigentlich nur bei Billigwagen, denn sie haben nur Nachteile.
Ist er sicher?
Das Wichtigste, um Ihr Kind sicher von A nach B zu bringen, sind eine gute Feststellbremse, ein Fünf-Punkt-Hosenträgergurt sowie ein Sicherheitsbügel im Buggy. Reflektoren leisten gerade im Winter oder nachts gute Dienste. Ein vorhandenes TÜV- und/oder GS-Siegel ist ein Zeichen dafür, dass Sicherheitsnormen eingehalten werden.
Was die Sicherheit der Eltern angeht: Das Zusammenklappen des Wagens erweist sich oft als fiese Fingerquetschfalle. Geht gar nicht! Weil so ein Kombi-Kinderwagen außerdem ein paar Euro kostet, möchte man sich ihn auch nicht gleich stehlen lassen. Deshalb bitte an ein knacksicheres Fahrradschloss denken!
Wie ist der Hersteller-Service?
Renommierte Firmen bieten oft einen guten Reparaturservice, umfangreiche Ersatzteile und eine Servicenummer. Bei einem No-Name-Modell aus China können Sie sich da nicht sicher sein. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit empfehlen wir, lieber etwas mehr Geld auszugeben und das Gefährt dafür länger zu fahren, als beim ersten Materialschaden den ganzen Wagen wegzuschmeißen. Informieren Sie sich beim Kauf auch über die Garantie. Die meisten Firmen bieten 24 Monate. Ein Hersteller im Test wirbt sogar mit lebenslanger Garantie.
Wie lang ist die Lieferzeit?
Am besten bestellt man den Kinderwagen nicht erst, wenn fast schon die Wehen einsetzen. Erfahrungsgemäß dauert es nämlich länger, manchmal Wochen bis Monate, bis das gewünschte Modell eintrudelt.
Testsieger: Maxi-Cosi Lila XP
Sportlich, dynamisch und äußerst bequem präsentiert sich der Lila XP von Maxi-Cosi. Ein Kinderwagen, der vor allem dank seiner recht großen Reifen – vorne wie hinten – im Gelände, auf Asphalt und Kies eine sehr gute Figur macht. Das gilt auch für den Aufbau, der rund und unkompliziert verläuft. Hier ein Klick und da ein Handgriff – schon steht der Lila XP vor einem, bereit für urbane und ländliche Ausflüge. Dazu die hochwertige Verarbeitung und ein hoher Fahrkomfort. Dieser Allrounder punktet auf der ganzen Linie und ist unser Testsieger unter den Kombi-Kinderwagen.

Die Anleitung für den Aufbau ist zwar recht undurchsichtig und beschränkt sich, bis auf ein paar Sprechblasen mit »Push!«, »Pull!« oder »Click!«, nur auf Bilder. Da hätte Maxi-Cosi etwas mehr Worte finden können. Doch der Kinderwagen ist so konzipiert, dass man auch ohne genauere Beschreibungen auskommt. Die meisten Schritte erklären sich von selbst. Man braucht hier nicht lange rumbasteln und rumprobieren bis alles passt. Die gesamte Kinderwagen-Konstruktion ist gut durchdacht.
Locker über Stock und Stein
Babywanne oder Autoschale gehören allerdings nicht zur Grundausrüstung, kosten extra. Die Zubehörteile bewegen sich preislich in einem guten Rahmen. So bleibt man in der Dreier-Kombi noch knapp unter 1.000 Euro. Das ist trotzdem nicht gerade günstig. Aber man bekommt auch etwas für sein Geld – einen sehr komfortablen, robusten und sportlichen Kinderwagen, der mehreren Generationen Freude bereiten dürfte. Zudem lassen sich Babywanne und Autoschale jeweils durch einen Klick und Handgriff auf das Gestell setzen. Kein Rütteln, kein Klemmen, kein Fingerverbiegen – das ist sehr angenehm!
Genauso angenehm fährt sich der Lila XP. Dafür sorgen die recht großen Reifen vorne wie hinten, die aus hochwertigem Vollgummi bestehen und im Gelände eine sehr gute Figur machen. Durch zwei kleine Schiebegriffe rechts und links am Gestell kann man die Schwenkräder einfach und direkt verriegeln. Die Federung spielt außerdem gut mit, wenn es über Stock und Stein, durch den Wald oder über Schotterwege geht.
Auch sehr praktisch, robust und hochwertig ist die Feststellbremse, die sich rechts und links an den Hinterreifen befindet. Wenn man rechts auf den roten Hebel mit dem Fuß drückt, wird die Bremse aktiviert. Drückt man links auf den grünen Fußhebel, öffnet sie sich.
Kommen wir zur Babywanne. Hier braucht man beim Aufbau etwas Kraft, um die inneren Streben aufzustellen. Doch dafür hat man dann auch eine sehr großzügige, stabile und kuschelige Wanne, in der der Nachwuchs bestens schlummern kann. Über eine Schlaufe vorne an der Babywanne kann man die Liegeposition verstellen. Ebenfalls vorne befinden sich Seitentaschen, die allerdings etwas eng und klein geraten sind.
Geschwisterchen in die Augen schauen
Die klimaregulierende Matratze kann man laut Hersteller wenden – danach kühlt sie im Sommer und wärmt im Winter. Der Innenraum ist sehr flauschig gepolstert, riecht nicht nach chemischen Reinigungsmitteln und bietet sehr viel Raum fürs Baby. Über Reißverschlüsse kann man das Verdeck für die Babywanne öffnen und schließen. Es ist mit einem Windschutz versehen, der sich rechts und links nur umständlich befestigen lässt. Die zwei runden Öffnungen muss man über zwei runde Halterungen an der Kinderwagen-Haube ziehen. Das braucht viel Kraft, hätte etwas einfacher und praktischer gelöst werden können.
Sehr praktisch hingegen sind die relativ großen Absätze unten an der Babywanne. Dadurch kann man die Wanne auch einfach mal auf schmutzigen oder feuchten Untergrund abstellen. Nettes Extra: Vorne zwischen den Vorderreifen befindet sich ein kleines Trittbrett für den etwas größeren Nachwuchs. Also einfach mitfahren und seinem kleinerem Geschwisterchen in die Augen schauen. Abgerundet wird das Ganze durch einen geräumigen Einkaufskorb unten zwischen den Reifen, dessen Seitenwände etwas höher sein könnten.
Auch der Sportsitz bietet viel Komfort, ist höhenverstellbar und lässt sich ganz einfach zu einer gemütlichen Liegefläche umbauen. Dazu der 5-Punkt-Sicherheitsgurt, der bei jedem Ausflug und Abenteuer auf vier Rädern für eine sichere Fahrt sorgt. Der Schiebebügel ist per Druckknopf ebenfalls höhenverstellbar. Und wenn man nun den Kinderwagen einklappen möchte, drückt man diesen Knopf und zieht ihn dabei noch etwas zur Seite – schon faltet sich der Lila XP zusammen.
Fazit: Dieser Kombi-Kinderwagen ist ein echter Allrounder, der im Gelände und in der Stadt viel Freude bereitet und munter drauflos rollt. Eine sehr gelungene Mischung aus Sportwagen, Limousine und Geländeflitzer.
Maxi-Cosi Lila XP im Testspiegel
Im Test der Stiftung Warentest (08/2020) erreichte der Maxi-Cosi Lila XP die Gesamtnote 2,2 (»gut«) und damit das beste Ergebnis dieser Testrunde mit insgesamt zwölf bewerteten Kinderwagen. Besonders gut fiel das Urteil für die Haltbarkeit aus: Hier vergaben die Kollegen die Bestnote 1,0 (»sehr gut«).
Auch im Test des österreichischen Testmagazins Konsument (08/2020) erreichte unser Favorit den ersten Platz unter zwölf Testteilnehmern. Die Endnote beläuft sich auf 66% mit dem Prädikat »gut«:
»Bietet Babys so lange so viel Platz wie sonst kein anderes Modell im Test. Auch der Sitz ist lange einsetzbar. Zusammengeklappt doch recht klobig. Nur durchschnittlich leicht zu reinigen.«
Oekotest hat zuletzt im Jahr 2015 Kinderwagen getestet, der Maxi-Cosi Lila XP war aber nicht unter dabei.
Sollten weitere Testberichte erscheinen, tragen wir die Ergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Auch wenn der Maxi-Cosi Lila XP für uns der beste Kombi-Kinderwagen ist, ist er nicht unbedingt für alle die beste Wahl. Bei Kinderwagen ist die Auswahl groß und gut. Und so haben wir hier noch Alternativen, die ebenfalls überzeugen und den Nachwuchs sicher und wohl auf kleine und große Reisen nehmen.
Allrounder: Bugaboo Fox 3
Alle guten Dinge sind drei. Das trifft zumindest bei Bugaboo zu. Nach dem wir beim Fox-Modell nun schon die dritte Weiterentwicklung der Niederländer ins Visier genommen haben, können wir nur sagen: Der Bugaboo Fox 3 ist die klare Nummer eins. Seine Vorgänger konnten zwar auch schon als Empfehlungen überzeugen, doch dieses Modell hier hat die Nase vorn – auch wenn es für den Testsieg nicht ganz reicht. Dafür ist dieser Kinderwagen mit knapp 1.200 Euro einfach zu teuer, er ist sogar noch teurer als seine Vorgänger.

Ansonsten hat die niederländische Kinderwagen-Edelschmiede jedoch einiges verbessert und in Schwung gebracht. Da hakt nicht mehr viel. Das fängt beim Aufbau des Bugaboo an. Bislang war der Umbau von der Babywanne zum Sportsitz mit viel Gefummel und Gefrickel verbunden. Jetzt geht das alles viel schneller und einfacher. Statt zahlloser Ösen und Haken, braucht es jetzt nur noch ein paar Handgriffe, um die Sitzschale mit Bezug und Gurtsystem fertig auf dem Gestell sitzen zu haben. Nur beim Sonnendach braucht man etwas Geduld und viel Kraft in den Fingern, um die vier kleinen Ösen über die Haken zu kriegen – da werden plötzlich alte Erinnerungen wach.
Alles andere verläuft jedoch rund und praktisch. Besonders der Aufbau der Babywanne ist sehr gut durchdacht. Der Bezug lässt sich gut einfädeln (Pfeil beachten!) und kommt ebenfalls ohne Ösen und Haken aus. Vorne und hinten sorgen hochwertige Plastikbügel für eine stabile und sichere Wanne, in der sich der Nachwuchs bestens zurückziehen und ein Nickerchen machen kann. Der Unterboden besteht aus einer dünnen Holzplatte. Die Matratze ist ebenfalls dünn, jedoch sehr komfortabel. Dabei fällt uns einmal mehr die hochwertige Verarbeitung aller Bauteile auf.
Soweit so gut. Dann rollen wir doch mal los. Durch die Stadt und durchs Gelände. Und da hat der Bugaboo mit das beste Fahrverhalten. Fast ohne jeglichen Kraftaufwand gleitet er förmlich über Stock und Stein, Asphalt und Kies, Wiesen und Waldboden. Ein wahres Fahrvergnügen! Zumal die sehr leichtgängige Lenkung auch im Gelände überzeugt. Wurzeln und grober Untergrund bringen den Fox 3 nicht aus dem Gleichgewicht, können ihn nicht stoppen. Er hält seine Spur. Auch die Vollgummireifen bringen zusätzlichen Fahrkomfort. Somit punktet der Kinderwagen als kompakte Großstadtlimousine genauso wie als kleiner Geländewagen – ein echter Allrounder.
Mit der »Outdoor-Zweirad-Position« stellen selbst Sand und Schnee keine Hindernisse dar. Die Federung vorne und hinten spricht gut an, sorgt für Fahrvergnügen beim Fahrer und der teuren Fracht. Die sehr feine und wendige Lenkung ermöglicht einen sehr kleinen Wendekreis – sehr praktisch. Außerdem ist die Hinterradbremse sehr robust und leicht zu bedienen.
Auch auf Sand und Schnee fahrbar
Alle Reißverschlüsse und waschbaren Stoffbezüge wirken sehr hochwertig. Das Innere der Babywanne riecht erfreulicherweise nicht nach chemischen Substanzen. Hier kann man als Baby tief durchatmen und einfach gut schlafen. Zumal sich das Sonnendach sehr weit und breit über die Wanne klappen lässt. Und wenn der Nachwuchs doch mal etwas mehr von seiner Außenwelt mitbekommen möchte, gibt es ein Lüftungs- und Schaufenster an der Kopfseite der Babywanne. Auch das Sonnendach verfügt über ein solches Fenster.
Nur der Tragebügel wackelt etwas. Das sorgt bei uns für etwas Irritation und passt nicht zu der sonst so akkuraten Verarbeitung. Doch das Wackeln beeinträchtigt die Funktion nicht. Der Tragebügel lässt sich gut öffnen und herausnehmen. Auch die Babywanne lässt sich ganz locker und leicht vom Gestell entfernen. Dafür genügt ein leichter Druck auf die weißen Knöpfe rechts und links am Wagengestell. Diese hakten bei unserem vorherigen Test mit dem Vorgänger Fox 2.
Kommen wir noch zum Sportsitz. Der lässt sich wie bereits erwähnt schnell und gut aufbauen. Ein leichter Zug an einem weißen Plastikhebel bringt ihn in die Liegeposition. Das sehr gute Gurtsystem punktet ebenfalls. Und auch hier wird Komfort großgeschrieben. Dazu ein großzügiger Einkaufskorb.
Zusammenklappen lässt sich der Bugaboo Fox 3 mit Hilfe weißer Drehgriffe am Fahrgestell. So passt er dann in jeden noch so kleinen Kofferraum. Die Babywanne lässt sich dank kleiner Aufsätze auch auf nassen und schmutzigen Untergrund abstellen. Alles in einem ein sehr rundes Konzept, ein sehr angenehmer und vielseitiger Kinderwagen.
Fazit: Ein sehr guter Kinderwagen für alle Fälle – in der Stadt und im Gelände. Nur der sehr hohe Preis ist ein recht schwieriger Fall.
Treuer Begleiter: ABC Design Salsa 4 Air
Das Design beim Salsa 4 Air von ABC Design kommt sehr dezent rüber. Aber dieser Kinderwagen braucht und will auch keine Aufmerksamkeit über seine Optik schaffen. Er überzeugt auch so. Funktionalität, Aufbau, Verarbeitung, Fahrverhalten und Konzeption sind sehr gut und laufen sehr rund.

Fangen wir mit dem Aufbau an. Da muss man gleich etwas aufpassen. Denn die Steckverbindung der Reifen, also der kleine Metallstift, den man jeweils in das Gestell steckt, ist bereits mit Schmierfett versehen. Das gefällt dem Kinderwagen und fördert seine Langlebigkeit, ist an den Fingern jedoch etwas unangenehm.
Ansonsten ist der Aufbau recht klar und einfach. Die Anleitung besteht zwar auch hier nur aus Bildern (Skizzen), die nicht immer sehr eindeutig sind. Doch wie gesagt: So ein Kinderwagen ist keine sehr komplizierte Konstruktion. Mit ein paar Handgriffen steht der Salsa 4 Air da. Der »Kofferraum« unten zwischen den Reifen ist dabei sogar schon befestigt, wird mit dem Gestell aufgeklappt. Kleiner Nachteil: Eine Strebe vom Kinderwagen begrenzt den Spielraum im Kofferraum.
Doch sobald der Salsa ins Rollen kommt, überzeugt er vor allem durch seine hochwertigen Luftreifen, die nicht nur hinten, sondern auch vorne recht groß sind. Damit meistert er vor allem im Gelände problemlos Kies- und Forstwege, Wald- und Wiesenpfade sowie in der Stadt Asphaltpisten, Kopfsteinpflaster und Treppenstufen. Das Federsystem am Gestell spricht sehr gut an, sorgt für Fahrkomfort – beim Fahrer und natürlich bei den kleinen Beifahrern.
Die recht großen Vorderreifen, die größten hier in unserem Kinderwagen-Update, eignen sich wie gesagt perfekt fürs Gelände und sind auch in urbanen Landschaften gute und treue Begleiter. Man sollte allerdings die Schwenkräder nicht unbedingt fixieren. Durch den recht geringen Radabstand der großen Vorderreifen wird der Salsa dann schnell steif und starr, verliert extrem an Wendigkeit.
Die Babywanne überzeugt durch ihre flauschige Innenausstattung, ein Belüftungsfenster und hochwertige Reißverschlüsse, über die man das Verdeck der Babywanne öffnen und schließen kann. Die Rückenlehne ist leider nicht verstellbar. Das Verdeck und die Haube werden mit Drucknöpfen an der Wanne befestigt und funktionieren sehr gut. Ein leichter Druck genügt. Nur der Tragegriff an der Haube ist etwas schmal und eng – zumindest für etwas größere Hände. Und leider verfügt die Babywanne über keine richtigen Absätze. Die kleinen Noppen an der Unterseite eigenen sich nicht wirklich zum Abstellen auf feuchtem oder schmutzigem Untergrund.



Der Sportsitz lässt sich wie beim Maxi-Cosi bereits für die ganz Kleinen nutzen und in eine angenehme Schlaf- und Liegeposition bringen. Rückenlehne und Fußstütze sind verstellbar, der gesamte Aufsatz lässt sich umsetzen. So kann der Nachwuchs nicht nur Mama und Papa sehen und anlächeln, sondern auch hinaus in die weite Welt blicken.
Aber natürlich ist hier ganz wichtig: Das Baby erst in eine Sitzposition bringen, wenn es wirklich ohne Gurt oder andere Hilfsmittel sitzen kann. Bis dahin können die Kleinen gemütlich im Sportsitz oder der Babywanne liegen und durch die Gegend geschaukelt werden. Auch sehr schön: Mit zwei Handgriffen lässt sich der Salsa 4 Air von ABC Design zusammenfalten. Ein Tragegriff am Gestell erleichtert den weiteren Transport per Hand und Muskelkraft. Der Schiebebügel ist aus Leder, liegt sehr angenehm in der Hand, lässt sich in der Höhe verstellen und hat auch noch Platz für einen Getränkehalter sowie Halterungen für eine Wickeltasche.
Fazit: Ein Kinderwagen, der sich sehr wendig und elegant durch Städte und durchs Gelände bewegt. Ein sehr zuverlässiger, treuer und guter Begleiter. Diesen gibt es auch komplett als 3er-Kombi mit Babywanne, Sportsitz und Autoschale – das sogenannte Starter-Set.
Für Design-Fans: Joolz Day 3
Der Joolz Day 3 ist der perfekte Kinderwagen für die Designer-Wohnung. Minimalistisch in der Form ist er in neun schicken Farben erhältlich. Aber das trendige Design-Stück aus Amsterdam hat noch mehr auf Lager als ein schönes Äußeres. Er ist hochwertig verarbeitet und mit nur 59 Zentimetern Breite macht er sich schön schmal.
Seine Lenkerhöhe lässt sich leicht einstellen, deshalb ist der Joolz ebenfalls für große Eltern eine Option. Obwohl Wanne und Kindersitz ebenfalls eine hohe Position einnehmen, wodurch der Kurze am Restauranttisch keinen Hochstuhl benötigt, wirkt der Kinderwagen zierlich.
Der Joolz Day 3 fährt sich gut, selbst auf Kopfsteinpflaster. Trotzdem ist er in dieser Kategorie nicht unser Liebling – vielleicht weil er fast zu gut gefedert ist. Das Kind wird jedoch das Geschaukel mögen. Er bremst indem wir ihn einfach mit dem Fuß fixieren. Seine Gummireifen, simpel mit dem Fuß festzustellen, sind vor Platten gefeit.
Die Wanne mit dem soften Kopfpolster und den praktischen Tragegriffen gewährt dem Baby reichlich Platz, das XL-Verdeck mit Lichtschutzfaktor 50+ und hinterem Belüftungsfenster erweist sich als guter Sonnenschutz. Die Abdeckung punktet mit einem Reißverschluss.
Wir geraten regelrecht ins Schwärmen, wie kinderleicht sich die Wanne herausnehmen lässt: einfach gleichzeitig auf die beiden weißen Druckknöpfe drücken, anheben – fertig. Der Buggy wiederum besitzt eine verstellbare Fußstütze und seine Rückenlehne lässt sich auf beidseitigen Knopfdruck bequem dreifach bis in die Liegeposition verstellen.
Auch der Aufbau erweist sich als entspannt, denn das Modell kam bereits halbfertig an. Und will man den Joolz transportieren, kann er sich im Kofferraum recht flach machen, allerdings muss man zumindest eins der beiden Räder abnehmen, damit er in einen Kleinwagen-Kofferraum passt.
Beim ersten Mal Zusammenklappen klemmte leider ein Hebel. Wir haben Angst, ihn abzureißen. Danach funktioniert jedoch auch dieses Teil tadellos. Gefaltet steht der Wagen schön platzsparend aufrecht, der Hersteller gewährt zudem lebenslange Garantie. Toll!
Schade nur, dass sich der Buggy-Sicherheitsgurt schwer schließen lässt. Erst müssen wir es hinkriegen, vier Magneten zuzubekommen, um danach zusätzlich beide Seiten einzuklicken – ächz! Außerdem verdreht sich der Gurt gerne, dann droht mehr Gefummel. Viel Spaß also bei kleinen Rebellen, die gerade gar keinen Bock auf Kinderwagen haben.
Regelrecht ratlos sind wir, als wir die Babywanne abbauen wollen, um den Kindersitz zu montieren. In der Gebrauchsanleitung finden wir dazu nichts. Irgendwann erkennen wir, dass wir den Rahmen aus der Wanne friemeln müssen, indem wir den Stoff mit Gewalt herausziehen und dabei zwei Plastikteile voneinander trennen. Danach müssen wir den Buggy-Stoff über das Gestell stülpen. Erst später finden wir dazu ein Video auf der Homepage des Herstellers.
Leider ist auch die Sitzfläche des Buggys relativ schmal – schmaler als bei anderen Modellen. An den ziemlich kleinen Stoffkorb darunter kommen wir kaum ran, weil das Gestänge direkt drüber liegt. Und der Kunstledergriff mit der dicken Innennaht könnte auf Dauer drücken.
Dazu kommt der stolze Preis – ohne Zubehör. Die Babyschale plus Adapter des gleichen Herstellers machen noch einmal rund 350 Euro aus. Aber solche Preise schrecken Liebhaber von Design-Stücken nicht unbedingt ab.
Echter Preisknüller: Kinderkraft Veo
Der Veo von Kinderkraft ist ein echter Preisknüller hier bei unserem Update-Test. Für wenig Geld bekommt man das volle Programm geliefert – und zwar in Form eines Sportsitzes, einer Babywanne und Autoschale. Obendrauf gibt es noch eine Wickeltasche. Und das alles in recht guter Qualität.

Schauen wir uns das Set mal genau an: Die Montage sorgt für die erste, kleine Überraschung. Der Sportsitz ist nämlich in die Babywanne integriert. Mit ein paar Handgriffen vollzieht sich die Verwandlung. So liegt auf dem Gestell mit dem Sportsitz einfach eine recht dicke Matratze. Das ist ganz praktisch. Dadurch türmen sich Zuhause nicht die einzelnen Bauteile des Kinderwagens. Die Babywanne wird dabei durch eine Metallstrebe stabilisiert, die man mit zwei Klettverschlüssen an der Unterseite fixiert. Allerdings: Die Liegefläche ist recht schmal und wirkt etwas wackelig, da sich ja die Gurte vom Sportsitz direkt unter der Matratze befinden. Man kann die Gurte notfalls auch entfernen. Dann läuft der Umbau natürlich nicht mehr so schnell.
Denn für die Verwandlung zum Sportsitz braucht man eigentlich nur die Matratze entfernen, zwei Schnallen befestigen und hinten an der Rückenlehne einen Gurt festziehen. Fertig! Der Sportsitz lässt sich in drei verschiedene Positionen verstellen, hat einen 5-Punkt-Sicherheitsgurt sowie einen Schutzbügel, an dem sich das Kind auch gut festhalten kann während der Fahrt. Für die Wickeltasche gibt es beim Schiebebügel Halterungen. Und ein Adapter ermöglicht es, eine Autoschale auf das Gestell zu setzen.
Kommen wir zum Fahrverhalten. Auch hier kann der Veo punkten. Die großen Vollgummi-Reifen hinten überzeugen, die kleinen Vorderreifen sind sehr leicht, laufen etwas unruhig. Sie sind per Knopfdruck feststellbar und aus sogenanntem EVA-Schaumstoff gemacht, der recht leicht ist. Auf der Straße, Kieswegen, Wiesen und Waldpfaden kommt der Kinderwagen jedoch gut zurecht. Der Veo hat auch keine Probleme mit kleineren Hindernissen wie Wurzeln oder Steinen, ist sehr wendig und flexibel. Der Fahrkomfort wird durch eine zweistufige Federung an den Hinterrädern erhöht.
Für Komfort sorgen auch die Griffe aus Öko-Leder – und zwar beim Schiebebügel sowie Schutzbügel (Sportsitz) und Tragegriff (Babywanne). Diese liegen gut in der Hand. Auch das Sichtfenster an der Kinderwagen-Haube mit Magnet sorgt dafür, dass Mama und Papa es ganz leise und dezent öffnen und schließen und, dass sie ihr Baby im Blick behalten können.
Neben der Wickeltasche sorgt der geräumige Einkaufskorb für reichlich Spielraum, um bei Ausflügen gut ausgerüstet zu sein. Spielsachen, Ersatzkleidung, Essen und Trinken lassen sich so leicht verstauen. Ganz leicht ist dann auch das Zusammenklappen des Kinderwagens. Über zwei Griffe unterhalb des Schiebebügels faltet er sich zusammen und passt in jeden Kofferraum. Ein Tragegriff ist für den Transport ebenfalls sehr praktisch.



Übrigens: Die Bauanleitung versucht auch hier über Bilder zu erklären, das gelingt jedoch nicht wirklich gut. Immerhin wird gleich auf dem Deckblatt des kleinen Büchleins darauf hingewiesen, dass es ein Video auf der Kinderkraft-Webseite dazu gibt.
Fazit: Ein Allrounder, der vor allem durch sein recht gutes Fahrverhalten, seine Extras und den Preis überzeugt.
Außerdem getestet
Kinderkraft Moov 3 in 1
Der Kinderkraft Moov 3 in 1 bietet ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Für schlappe 200 bis 250 Euro kriegt der Kunde einen ziemlich guten Dreier-Kombi sogar inklusive Babyschale fürs Auto. Klar sind Verarbeitung und Design nicht auf dem Niveau der Luxus-Gefährte, aber verstecken muss man sich mit dem Moov auf keinen Fall. Optisch finden wir den eher leichten Wagen in dezentem Grau erfreulich schlicht.
Der Aufbau kann nur als angenehm bezeichnet werden: Vieles kam vormontiert, der Rest erklärte sich weitgehend von selbst. Seinen Schiebegriff kann man via Knopfdruck problemlos höher oder niedriger stellen. Der Moov fährt sich wendig und die Stoßdämpfer vorne und hinten leisten gute Dienste, ebenso wie das mit einem Handgriff faltbare Dach – inklusive transparentem Fenster zum Nachsehen was Baby so treibt. Einen zusätzlichen Sonnenschutz kann man noch via Reißverschluss ausklappen.
Praktisch im hektischen Alltag mit Säugling: Die Wanne geht mit einem bloßen Klick einfach rein und raus. Genauso simpel läuft es mit der nackengepolsterten Babyschale fürs Auto, die mit bis zu 13 Kilo belastet werden kann. Gold Wert ist auch der große, abwaschbare Stoff-Einkaufskorb für Windeln & Co.
Der Buggy, der sowohl in als auch gegen Fahrtrichtung montiert werden kann, punktet mit einer großzügigen Sitzfläche, einem Haltegriff sowie integrierter Fußablage. Erfreulich unkompliziert per Zug am Plastikgriff lässt sich die Lehne in drei Positionen einstellen: liegend, halbliegend und sitzend.
Was wir bemängeln: Es dauerte etwas, bis wir verstanden haben, dass die großzügige Babywanne zum Buggy umgebaut werden muss. Die Gebrauchsanleitung war uns hier absolut keine Hilfe. Als wir jedoch einmal den Bogen raus hatten, ging die Montage leicht von der Hand.
Ebenfalls ein Minus vergeben wir dafür, dass die Vorderräder, die leicht mit dem Fuß festzustellen sind, etwas flattern und eiern. Aber: Je mehr Gewicht im Wagen liegt, desto besser gleiten die Räder. Einige Amazon-Kunden kritisieren allerdings, dass die Luftreifen recht schnell kaputtgehen.
Unangenehm: Frisch ausgepackt riecht der Kinderkraft-Wagen ein bisschen nach Plastik. Also besser auslüften. Leider spürt der Mini in der Wanne auch den Stahlrahmen, der übrigens gleich beim ersten Zusammenfalten des Wagens zerkratzt. Selbst die Baby-Matratze ist nicht besonders gut gepolstert. Generell wirkt der Buggy um einiges stabiler als die recht wacklige Wanne, die nur an zwei Punkten am Rahmen befestigt ist. Auf Dauer unbequem können die Griffe aus Kunstleder werden – wegen des Reißverschlusses auf ihrer Innenseite.
Fazit: Wer allerdings nur ein kleines Budget hat, der ist mit dem Kinderkraft Moov dennoch gut aufgehoben. Hier bekommt man wirklich viel Kinderwagen für wenig Geld.
Bugaboo Fox 2
Der Bugaboo Fox 2 fährt wie auf Schienen, fast wie von selbst, easy und extrem wendig, was auch an seinem geringen Gewicht liegt. Dabei ist seine Verarbeitungsqualität hervorragend, nichts klappert oder quietscht. Der Bugaboo hält auch problemlos mehreren Baby-Generationen stand. Außerdem punktet er mit einer Allradfederung.
Wir hatten die erste Version des Bugaboo Fox bereits im Test. Die Version Fox 2 wartet mit kleineren Überarbeitungen auf, die nichts an unserem Testurteil ändern: Zum einen gibt es nun ein neues Sonnendach mit Guckloch und Lüftungsfenster. Die Babywanne hat zwei weitere Fächer für mehr Stauraum. Außerdem gibt es neue Druckknöpfe fürs Zusammenfalten des Kinderwagens, der Tragebügel wurde zudem überarbeitet, lässt sich leichter öffnen als zuvor.
Dank seiner relativ großen Vollgummiräder erweist sich der zweite Fox als überraschend geländegängig – und es droht kein platter Reifen. Mit ihm marschieren wir locker über Kopfsteinpflaster oder Gras. Selbst am Strand oder im Schnee hat er kein Problem, weil man ihn in die Outdoor-Zweirad-Position bringen kann. Dazu gesellt sich eine sehr ansprechende Federung.
Der Fox punktet ansonsten mit einer via Plastikhebel bis in die Liegeposition verstellbaren Buggy-Rückenlehne, waschbaren Bezügen, einem zusätzlichen Sicherheitshalteband am Griff und einem großzügigen Aufbewahrungskorb. Und: Zusammengefaltet passt der Bugaboo-Kinderwagen in kleine Kofferräume.
Übrigens: Er schont die Umwelt. Denn der Fox ist das erste nachhaltige Modell von Bugaboo. Seine Bezüge bestehen zu fünfzig Prozent (melierte Stoffe) beziehungsweise zu hundert Prozent (einfarbige Stoffe) aus recycelten PET-Flaschen. Zudem lässt er sich farblich sehr vielseitig gestalten und designen.
Nachteil: Der Umbau von Babywanne auf Buggy – ist mit sehr viel Klettverschlüssen, Haken und Ösen verbunden. Läuft nicht gerade schnell und praktisch. Und mit rund 1.150 Euro ohne Babyschale fürs Auto ist er einer der teuersten Kinderwagen im Test. Auch wenn der Wiederverkaufswert und die Nachhaltigkeit durch seine hohe Qualität und dadurch Langlebigkeit recht gut sein dürfte – das ist schon eine Stange Geld.
Fazit: Ein sehr teurer Kinderwagen. Doch sein Fahrkomfort, klares Design und leichtes Gewicht punkten und überzeugen.
Stokke Trailz
Mit rund 1.000 Euro kostet der Stokke Trailz eine Stange Geld. Für die Babyschale des Herstellers kommen noch einmal mindestens 250 Euro dazu. Das ist schon ein großer Batzen Geld, für den man allerdings viel bekommt. Der Stokke Trailz fährt sich sehr schön, ist wendig und gut gefedert. Dank seiner großen Reifen, die es wahlweise luftgefüllt oder pannensicher aus Hartgummi gibt, rollt er problemlos über Asphalt, durchs Gelände und über Unebenheiten. Sein bequemer brauner oder schwarzer Kunstledergriff ist kinderleicht höhenverstellbar. Die Bremse greift super.
Die kuschelweich gepolsterte Babywanne für Kinder bis neun Kilo mit praktischen kleinen Taschen, atmungsaktiver Matratze und Haltegriff fällt riesig aus, perfekt für kleine Giganten. Ebenfalls enorm: die wasserfeste Einkaufsablage. Das erweiterbare Verdeck der Wanne mit Belüftungsfenster und Blendschutz lässt sich einfach vor- und zurückfalten – ohne nervige Druckknöpfe. Die Abdeckung der Babywanne besitzt einen praktischen Reißverschluss.
Auch der wasserabweisende Stoff mit Lichtschutzfaktor 50+ wirkt robust und qualitativ hochwertig. Der wirklich großzügige Kindersitz mit Fußstütze, den man in und gegen die Fahrtrichtung anbringen kann und der Kinder bis 20 Kilo sicher transportiert, ist ebenfalls weich gepolstert. Die Rückenlehne ist bis in Liegeposition einfach und gut verstellbar. Hier ist das Kind König!
Der Stokke Trailz ist allerdings ein ziemlich wuchtiges Gefährt, weil die Babyschale sowie der Kindersitz extra hoch konzipiert wurden, um Eltern und Kind näher zusammenzubringen. Dadurch wirkt er auch optisch sehr massiv. Für kleine Eltern fällt er definitiv zu hoch aus, selbst als wir den Griff entsprechend anpassen – aber für große Eltern ist er genau das Richtige.
Trotz seiner Größe lässt sich der Stokke relativ klein zusammenklappen. Der Fünf-Punkt-Sicherheitsgurt des Sportwagens aus hochwertigem Plastik könnte allerdings einfacher zu schließen sein. Die Vorderräder sind zwar feststellbar, doch kriegen wir das nur händisch hin – also auf die Fingernägel aufpassen!
Was uns außerdem nicht gefällt: Regenschutz und/oder Moskitonetz sind nicht im Preis inklusive – bei einem so teuren Modell unverständlich. Und beim Kinderwagen-Check der Stiftung Warentest im Jahr 2015 schnitt er wegen krebserregender Stoffe in Griff und Bezug mit der Note 4,8 am schlechtesten ab. Laut Hersteller sind diese Mängel jedoch mittlerweile behoben.
Beqooni Kinderwagen
Beim Beqooni haben wir nach dem Öffnen des Kartons zunächst einmal gesucht – und zwar die Bauanleitung. Doch die fehlte. Allerdings nicht, weil sie vom Hersteller nicht in das Paket gepackt und vergessen wurde. Nein. Es gibt keine. Warum? Um die Umwelt zu schonen und nicht unnötig Papier zu verbrauchen, so der Hersteller. Außerdem würden mit jedem Beqooni Kinderwagen 58 Plastikflaschen verwertet, um Plastikmüll zu reduzieren und Ressourcen einzusparen. Die Flaschen werden laut Hersteller gereinigt, geschmolzen und zu dünnen Fäden verarbeitet. So können sie zu den Außenstoffen des Kombi-Kinderwagens vernäht werden. Das hört sich doch ganz gut an.
Zurück zur Bauanleitung: Auf der Webseite von Beqooni findet man zu den einzelnen Arbeitsschritten kleine Videos. Nur leider sind die nicht immer sehr anschaulich, zeigen teilweise lediglich eine Kameraeinstellung. Wichtige Details gehen so unter.
Über hochwertige Reißverschlüsse läuft der Umbau vom Kinderwagen mit Babywanne zum Sportsitz. Das funktioniert sehr gut und unkompliziert. Der Innenraum der Wanne ist gut gepolstert. Sie verfügt auch über ein Sichtfenster fürs Baby, dass nicht nur die Eltern den Überblick behalten, sondern auch das Baby. Allerdings riecht der Innenraum nach chemischen Mitteln. Nach ein paar Tagen ist der Geruch zwar verflogen, Fragezeichen bleiben bei uns jedoch: Woher kam dieser seltsame Geruch?
Auf Asphalt, Kieswegen, Wiesen und im Wald macht der Beqooni eine gute Figur. Optisch erinnert er an den Bugaboo, wirkt vom Design her recht funktional und dezent. Der Einkaufskorb passt da leider nicht so recht ins Bild. Denn er ist nicht einfach offen zugänglich, sondern wie eine Tasche konzipiert, die man zu klappt. Das ist sehr umständlich. Zumal der Druckknopf zum Schließen und Öffnen nur schwergängig funktioniert. Ein nettes Extra in der Grundausstattung ist der Getränkehalter. Sonnenschirm, Sonnenhalter, Regencape, Moskitonetz, Fußsack oder der Adapter für eine Babyschale kosten extra. Zusammenklappen lässt er sich schnell und leicht, verfügt auch über einen Tragegurt.
Fazit: Ein guter Kombi-Kinderwagen, zu einem guten Preis, der optisch und fahrtechnisch überzeugt.
Osann Ole
Auch beim Osann Olé heißt es: Alle guten Dinge sind drei. So gehört bei dem Kombi-Kinderwagen zur Grundausstattung eine Babywanne und ein Sportsitz. Das Set kann man mit einer Babyschale mit entsprechendem Adapter vervollständigen – kostet extra!
Beim Aufbau ergaben sich kleinere Umstände. So bekamen wir für die Babywanne und den Sportsitz jeweils Schutz- und Tragebügel, die fast identisch sind, allerdings nicht universell passen. Da gerät man schnell durcheinander. Unpraktisch ist auch der Aufbau der Babywanne. Hier kann man nicht direkt mit den Fingern die Metallstreben auseinander drücken, aufstellen und fixieren, sondern nur durch einen dünnen, rutschigen Stoff sein Glück versuchen. Aus der Babywanne steigt ein chemischer Geruch, der nach ein paar Tagen verfliegt. Das lässt jedoch ein mulmiges Gefühl zurück, wie schon beim Beqooni. Auch der Innenraum wirkt nicht sehr komfortabel und flauschig. Daran ändert auch die mit Steppnähten versehene Matratze wenig. Die Seitenwände sind relativ dünn.
Der Sportsitz hat einiges zu bieten. Die Fußstütze ist verstellbar, genauso wie das Sonnenverdeck. Der gesamte Sitz kann ebenso verstellt werden – in eine Sitz- oder Liegeposition gebracht werden, so dass der Nachwuchs auf Reisen oder bei Ausflügen schlafen kann.
An heißen Sommertagen sorgt das sogenannte Mesh-Fenster am Verdeck für eine gute Belüftung. Es eignet sich auch als Sichtfenster. Ein Moskitonetz und Regenverdeck gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Wer will, kann sich ein Sonnendach dazu bestellen. So ist man dann für heiße Sommertage bestens gerüstet.
Das Fahrverhalten vom Osann Olé ist gut. Er macht in der Stadt eine überzeugende Figur, meistert Bordsteinkanten, Treppen und Asphaltpisten mit Bravour. Im Gelände gerät er etwas ins Stocken. Das liegt einerseits an den relativ kleinen Vorderreifen, die sich zwar feststellen lassen, bei Schotter und Wurzeln jedoch schnell an ihre Grenzen stoßen. Andererseits an der fehlenden Federung.
Fazit: Ein zuverlässiger Gefährte auf vier Rädern für die Stadt.
Bugaboo Lynx
Der Bugaboo Lynx ist sehr hochwertig verarbeitet – wie sein älterer Bruder Fox 2. Da kann man teilweise nur staunen. Wie beispielsweise die Holzplatte als Unterlage der Babywanne. Hier und da hakt es jedoch bei diesem Modell des niederländischen Kinderwagenherstellers.
Der recht komplizierte und umständliche Aufbau ist leider nichts Neues bei Bugaboo, treibt einem auch beim Lynx die Schweißperlen auf die Stirn. Der recht aufwendige Umbau von der Babywanne zum Sportsitz hat zwar etwas Gutes, denn man spart sich so unnötigen Ballast und Stauraum. Doch es ist auch ganz nett und praktisch, wenn man immer wieder mal wechseln kann. Zumal die neuen Sportsitze mittlerweile bei vielen Herstellern so konstruiert sind, dass man sie durch die verschiedenen Liegepositionen wie eine Babywanne nutzen kann. Das ist beim Lynx von Bugaboo nicht so direkt möglich.
Ansonsten punktet der Bugaboo in vielen Bereichen. Gerade was das Fahrverhalten angeht. Die sehr hochwertigen Gummireifen bieten viel Komfort auf Asphalt, Kies und im Gelände. Allzu groß sollten die Steine oder Wurzeln jedoch nicht sein. Denn die kleinen Vorderreifen, die sich mit einem Handgriff feststellen lassen und selbst einrasten, geraten bei grobem Untergrund schnell ins Stocken. Das Gestell ist gefedert, sorgt für sehr ruhige und ausgewogene Ausflüge auf vier Rädern.
Die gesamte Konstruktion lässt sich sehr gut und kompakt zusammen falten. Der Einkaufskorb bietet viel Raum, der Schiebebügel lässt sich in der Höhe verstellen und die kleinen Seitentaschen in der Babywanne sind sehr praktisch. Außerdem liegt der Ledergriff sehr gut in der Hand – damit kann man auf große Reise gehen.
Ein großer Nachteil ist jedoch bei unserem Modell hier im Test, das sich die Babywanne oder der Sportsitz nur schwer vom Gestell entriegeln und lösen lassen. Dafür muss man rechts und links an dem Adapter drehen und den jeweiligen Aufsatz nach oben hin rausziehen. Das klappt jedoch nur sehr schlecht, ist ein wahrer Kraftakt.
Fazit: Was Fahrgefühl und Fahrkomfort betrifft eine echte Limousine. Doch für eine Empfehlung hakt der Lynx von Bugaboo zu sehr.
Stokke Xplory X
Der Stokke Xplrory X tanzt, was die Optik anbelangt, etwas aus der Reihe. Sein Gestell ist hoch und schmal, nicht so kompakt wie bei den anderen Kinderwagenmodellen im Test. Das soll laut Hersteller mehr Nähe zum Baby schaffen. Wir haben jedoch den Eindruck, dass es mehr Distanz erzeugt.
Denn Babywanne und Sportsitz werden nicht von einem Schiebebügel umschlossen, sondern sitzen etwas exponiert auf einer Stange, die 131 cm lang ist. Von dort geht ein ovaler Schiebebügel ab. So ist die Position des Babys zwar höher, wirkliche Nähe erzeugt das jedoch unserer Meinung nach nicht. Die etwas abgesonderte Position des Lenkers sorgt eher für Distanz. Aber das ist natürlich reine Geschmacksache.
Die Konstruktion ähnelt einem Trolley und lässt die Aufsätze (wie Wanne, Sitz und Babyschale) förmlich schweben – wie Raumschiffe. Schaut cool aus. Dazu passt auch die sehr glatte mit viel Stoff überzogene Außenschale, die futuristische Züge hat. An die vielen Hebel und Schlaufen rund um die Stange zum Einstellen der einzelnen Kinderwagen-Komponenten wie Lenkerhöhe, -winkel oder Liegeposition muss man sich gewöhnen. Der Stokke ist so konstruiert, dass man ihn mit Sportsitz an einen Tisch stellen kann. So kann der Nachwuchs im Café oder Restaurant direkt neben einem Platz nehmen. Das ist schön.
Wie macht sich das »Raumschiff« auf der Straße? Auf Asphalt und ebenen Wegen in der Stadt rollt der Xplory X sehr gut und sauber. Sobald es jedoch Richtung Gelände geht, verliert der Stokke an Fahrkomfort, rüttelt und schüttelt sich über Stock und Stein. Das liegt auch an dem nicht ganz so breiten Reifenstand, der hohen Sitz- und Liegeposition des Babys und einer fehlenden Federung. Die Feststellbremse bei den Hinterreifen funktioniert gut, wirkt aber nicht sehr robust und könnte etwas stabiler gestaltet sein.
Sehr schön und hochwertig gestaltet ist die Babyschale. Der Einkaufskorb fällt relativ klein aus, kann auch als Tasche mit Tragegriff verwendet werden. Zusammenklappen lässt sich der Kinderwagen in ein oder sogar zwei Teile.
Fazit: Ein sehr hochwertiges und teures Raumschiff, dass sich elegant durch die Stadt bewegen kann.
Joolz Geo 3
Der Joolz Geo3 ist fürs Gelände gemacht. Natürlich kommt er auch mit urbanem Untergrund klar. Doch wenn Mama und Papa die Stadtgrenzen verlassen wollen und es über Stock und Stein gehen soll, dann ist der Geo3 dafür bestens ausgerüstet.
Bevor wir jedoch losfahren, muss der Joolz noch aufgebaut werden. Und das geht wirklich im Handumdrehen. Um die Babywanne aufzustellen, muss man nur die Matratze entfernen und an zwei Schlaufen kräftig ziehen. Dadurch werden schmale Metallstangen am Untergestell der Wanne aufgestellt und fixiert. Dazu noch den Tragebügel einfach oben drauf stecken. Das Kinderwagen-Gestell ist mit einem Handgriff aufgeklappt, die Räder mit einem Klick befestigt. Wer den Sportsitz benutzen möchte, muss nur das Sonnendeck an der Babywanne entfernen und umstecken. Das war’s. Bitte einsteigen – die Fahrt geht los!
Neben dem auffälligen Design sind auch die Hinterräder ein Blickfang. Diese sind recht schmal und groß, bestehen aus elastischem Gummi und sorgen für ein angenehmes Fahrverhalten. Die sogenannte XL-Allradfederung bringt den entsprechenden Fahrkomfort in der Stadt und im Gelände. Auf Kies, Waldboden und Kopfsteinpflaster schaukelt sich der Geo3 entspannt durch. Mit einem Knopfdruck oberhalb der Vorderräder kann man diese arretieren. Die Bremse für die Hinterräder ist ein Fußpedal auf der Achse, das sich gut und sicher bedienen lässt.
Das Baby liegt auf einer atmungsaktiven und bequemen Matratze. Auch der Stoffbezug ist sehr angenehm. Vorne am Kopfende befindet sich ein Sichtfenster, das auch als Belüftung an heißen Sommertagen genutzt werden kann. Am Sonnendeck sind kleine Schlaufen angebracht, an die man Spielsachen für den Nachwuchs hängen kann. Gegen Wind und Wetter schützt die Wannen-Abdeckung, die man auf Höhe des Tragebügels hoch klappen kann. So befindet sich das Baby an kalten Wintertagen in einem warmen und sicheren Nest. Zudem bietet der sehr geräumige Einkaufskorb viel Platz und Raum.
Mit einem kurzen Zug an einem Hebel oben am Kopfende der Babywanne löst man diese aus ihrer Verankerung, kann sie abnehmen und auch auf den Boden stellen. Abstandshalter am Boden der Babywanne sorgen für saubere Verhältnisse – das ist besonders draußen im Gelände sehr praktisch.
Kommen wir zum Sportsitz. Dieser überzeugt durch seine Verstellbarkeit in vier Positionen, auch wenn diese teilweise etwas haken. Auch der Fußbereich lässt sich verstellen. Der Stoffbezug ist wie bei der Babywanne weich und angenehm. Auch die Polster für den Kopf und die Gurtriemen. Der 5-Punkte-Gurt wirkt allerdings nicht sehr hochwertig. Mit einem Druck oben auf den Knopf lassen sich diese recht einfach lösen, springen regelrecht auf. Die Sitzstange beim Sportsitz ist zudem sehr hart und nur wenig gepolstert – das kann auf Dauer am Oberschenkel drücken und unangenehm für den Nachwuchs werden. Auch der Preis ist unangenehm hoch – mit knapp 1.300 Euro ist der Joolz Geo3 der teuerste Kinderwagen hier in unserem Test. Für die Autositzadapter muss man sogar noch weitere 50 Euro drauflegen.
Unterhalb des Lenkgriffes befinden sich zwei Hebel, mit denen man den Kinderwagen zusammen klappen kann. Die Vorderreifen klappen sich dabei ebenfalls ein. So dürfte der Joolz in fast jeden Kofferraum oder Stauraum passen. Beim Aufklappen tritt man auf die Hinterradachse und zieht das Gestell am Lenker nach oben. Sehr praktisch!
Fazit: Ein Kinderwagen, der in der Stadt und im Gelände Freude bereitet. Besonders die Babywanne ist sehr gut konzipiert. Beim Sportsitz läuft nicht alles so rund. Dazu kommt noch der sehr hohe Preis. So schafft es der Joolz Geo3 nicht in die Empfehlungen.
Cybex Talos S
Beim Cybex Talos S muss man leider bereits beim Auspacken der einzelnen Bauteile die Nase rümpfen. Warum? Ein unangenehmer, chemischer Geruch steigt einem in die Nase. Was kann das sein? Die Vorderreifen und der Stoffbezug der Babywanne sowie des Sportsitzes. Mag sein, dass dieser Geruch irgendwann verfliegt. Doch das hinterlässt trotzdem einen befremdlichen Nachgeschmack.
Der Kinderwagen lässt sich ansonsten recht schnell und einfach aufbauen. Nur der relativ dicke Stoffbezug der Babywanne stört beim Zusammenstecken einzelner Bauteile hier und da etwas. Der Sportsitz ist nicht gleich einsatzbereit. Dafür entfernt man den Stoffbezug vom Babywannen-Gestell und zieht den Sportsitz-Bezug darauf. Die vielen Druckknöpfe sorgen für einen guten Halt, sind allerdings auch mit etwas Aufwand verbunden, bis der Kinderwagen entsprechend umgebaut ist.
Der Talos S ist dabei für Outdoor-Einsätze konzipiert – »Made for Nature« wie der Hersteller selbst sagt. Draußen im Gelände macht er auch eine gute Figur. Mit seiner Allrad-Federung, die an jedem Reifen gut zu sehen ist, fährt er recht locker und leicht über Schotterwege, Feldwege und Wiesen. Für den Nachwuchs gibt es bei den Geländefahrten durch die Natur am Sonnendeck Sichtfenster – das kann mit dem Sportsitz-Aufsatz sehr praktisch und spannend sein. Bei der Babywanne wirken diese wie große Belüftungsschlitze. Die Reifen haben ein gutes, nicht überdimensioniertes Profil und sind unplattbar – sehr praktisch! Das Kinderwagen-Gestell ist kompakt, dadurch vom Fahrverhalten direkt und sportlich – ein Geländewagen mit Komfort.
Zusammenklappen lässt sich der Cybex Talos S über einen Hebel am Lenkergriff. Funktioniert sehr gut, nur muss man hier aufpassen, dass man diesen nicht mit den beiden Hebeln rechts und links zum Einstellen der Lenkerhöhe verwechselt. Das Aufklappen läuft ebenso schnell und praktisch. Wer will, kann neben Babywanne und Sportsitz auch noch die Cybex-Babyschale auf das Kinderwagengestell setzen. Diese kostet extra!
Fazit: Ein guter Kinderwagen – nicht nur fürs Gelände! Aber der unangenehme Geruch stört.
ABC Design Samba
In unseren Empfehlungen weiter oben haben wir einen weiteren Kinderwagen von ABC Design – den Salsa 4 Air. Hier geht es aber um den Samba. Die beiden Modelle ähneln sich in vielen Bereichen. So überzeugt auch dieses Kinderwagen-Modell durch seine sehr hochwertige Verarbeitung. Das zahlt sich gerade auch während des Aufbaus aus, der gut durchdacht ist und unkompliziert verläuft. Jeder Handgriff sitzt und passt. Hier ist kein umständliches Gebastel oder Gefummel nötig.
Der Kombikinderwagen ist für Kinder von 0 bis 36 Monate konzipiert – mit Babywanne und Sportsitz. Der Unterboden in der Babywanne verfügt über Schlitze, die für eine gute Luftzirkulation sorgen. Das Verdeck hat ein Belüftungsnetz. Die Matratze ist recht dick und komfortabel. Traumhafte Bedingungen für den Nachwuchs also.
Optisch wirkt der Samba im Vergleich zum Salsa 4 Air etwas sportlicher und schnittiger. Denn die Federung ist nicht direkt sichtbar außen am Alu-Rahmen, sondern befindet sich dezent bei den Hinterrädern. So sind wir zunächst auch etwas verwundert, da sich die Federung nur sehr zaghaft bemerkbar macht. Die ist relativ hart eingestellt und springt nicht sehr schnell an. Das macht sich bereits im Großstadtdschungel bei Kopfsteinpflaster und holprigem Untergrund bemerkbar. Bei kleinen Geländeausflügen über Stock und Stein noch etwas mehr. Der Samba ist eher ein »Stadtauto«. Er hat etwas von einem motorisierten Sportwagen, der weniger auf Fahrkomfort, sondern auf Tempo und Wendigkeit setzt.
Wendig und schnell ist der Samba nämlich. Dafür sorgen die Schwenkräder vorn. Sowie die robuste und recht harte Bereifung. Die Reifen verzichten auf Luft – Sie brauchen also keine Pumpe, denn die Reifen haben Luftkammern. Das heißt: Sie bestehen nicht ganz aus Vollgummi, sondern haben entsprechende Kammern mit Luft integriert, die einen eher sportlichen Komfort liefern. Die Reifen sind recht hart, aber dadurch sehr wartungsarm.
Im Vergleich zum Salsa 4 Air fällt beim Samba das Verdeck für Babywanne und Sportsitz kürzer aus. Das kann sich an sonnigen Tagen schwierig gestalten. Die Rückenlehne lässt sich mit einem Handgriff bestens in ihrer Position verstellen. Genauso wie der Schiebegriff. Der Einkaufskorb ist sehr geräumig, wird allerdings wie beim Salsa durch eine Stange vom Kinderwagengestell etwas verdeckt – auch wenn diese beim Samba nicht ganz so wuchtig ausfällt.
Fazit: Ein sehr hochwertiger und schnittiger Flitzer für die Stadt. Übrigens: Das Gestell lässt sich mit Sportsitz zusammenklappen – praktisch für den alltäglichen Einsatz!
TFK Mono
Auf den ersten Blick kann man wirklich nur staunen. Der TFK Mono ist ein imposanter Kinderwagen. Sein Alu-Gestell ist recht ausladend, wirkt sehr massiv und unerschütterlich. Wie ein SUV in der Großstadt im Kinderwagen-Format. Nur, dass der Mono nicht nur im Asphaltdschungel eine recht gute Figur abliefert, sondern gerade auch draußen vor den Toren der Stadt im Gelände.
Dafür sorgen die recht großen Luftreifen mit Profil und die recht geländetaugliche Gestell-Konstruktion. Außerdem kommt der Mono auf drei Rädern daher – zwei hinten und eines vorne. Das macht ihn recht wendig vom Fahrverhalten her. Birgt aber auch Überraschungen in sich. Denn bereits im urbanen Raum fängt der kleine Geländewagen bei schnellen Lenkbewegungen zu kippen an. Da fehlt ihm die Stabilität, die ein Kinderwagen auf vier Rädern automatisch mit sich bringt. Und das ist dann auch im Gelände nicht anders. Schade. Wenn man jedoch die Geländetour ganz in Ruhe angeht, ist ihm kein Stock oder Stein zu viel. Allerdings: Der Mono wiegt einiges. Mit 16,5 Kilogramm ist er ein absolutes Schwergewicht, was sich dann auch im Gelände deutlich bemerkbar macht. Für Mamas und Papas kein leichtes Unterfangen.
Ansonsten überzeugt der kleine »Geländewagen« – durch seine hochwertige Verarbeitung und sein gutes Konzept. So bestehen Babywanne und Sportsitz aus einem Teil und lassen sich mit ein paar Handgriffen schnell und unkompliziert umbauen. Man muss nur die sehr komfortable Matratze aus der Babywanne entfernen. Darunter befinden sich bereits die Gurte für den Sportsitz. Die Kopflehne nur noch einfädeln und per Klettsystem fixieren. An der Unterseite der Babywanne befindet sich ein weiterer Gurt, an dem kann man ziehen – das bringt die Rückenlehne in Stellung. Wenn man nun gegen die zwei Kippschalter am Gestell drückt, kippt die Babywanne nach vorne und bringt den Kombikinderwagen in die Sportwagen-Position. Dazu noch ein Bauchbügel für die Kleinen und ein Fußbrett, die man völlig unkompliziert am Gestell befestigt – so wächst der Mono mit dem Nachwuchs einfach mit.
Um den Aufsatz (Babywanne und Sportsitz) abzunehmen, reicht ein leichter Zug an einem kleinen Griff am Verdeck. Man kann den Aufsatz auch drehen, sein Kind nach vorne oder zu sich schauen lassen. Über zwei kleine Hebel am Gestell lässt sich der Kinderwagen auch schnell und praktisch zusammenklappen. Zum Joggen eignet sich der Mono ebenfalls. Dazu dreht man einen großen Knopf vor dem Vorderreifen und fixiert ihn damit. Auf den Boden – ob in der Stadt oder im Gelände – lässt sich der Aufsatz ebenfalls sicher und problemlos abstellen. Dafür sorgen zusätzliche Alustreben unterhalb der Babywanne beziehungsweise des Sportsitzes. Die Feststellbremse befindet sich direkt am Lenker, der in seiner Position verstellbar ist. Hier irritiert uns nur der relativ große Abstand zur Babywanne. Nur recht große Personen mit langen Armen kommen da noch an ihr Baby heran.
Fazit: Ein Geländewagen im Kinderwagen-Format mit vielen Extras – der allerdings sehr schwer und recht teuer ist. Und schnell ins Kippen geraten kann.
ABC Design Viper 4
Zunächst spielte auch der ABC Design Viper 4 beim Test im oberen Mittelfeld. Die Gründe: Die Höhe des recht angenehmen Kunstledergriffs kann per Druckknopf mühelos an die jeweilige Größe angepasst werden. Der Aufbewahrungskorb des Kombi-Kinderwagens ist groß. Die Bremse funktioniert gut. Es gibt einen abnehmbaren Schutzbügel und die Rückenlehne des Buggys, belastbar bis 15 Kilo, ist bis in die Liegeposition verstellbar. Doch das Wichtigste: Der Kinderwagen lässt sich leicht lenken, auch über Kopfsteinpflaster. Die Schwenk-Vorderräder kann man leicht fixieren. Und das einfarbige Design – fünf Töne stehen zur Wahl – ist hübsch und klassisch, wenn auch, wie einige unserer Testmodelle, ein ziemliches Bugaboo-Imitat.
Die Montage war allerdings ein Alptraum. Der Wagen kam umständlich in zig Plastiktüten verpackt bei uns an – so viel Müll, das muss wirklich nicht sein. Die einzelnen Komponenten waren ölig, selbst die Plastikteile. Eklig! Besonders die Wanne aufzubauen, erwies sich als kompliziert und fummelig und die Gebrauchsanleitung war für die Katz. Der Aufbau des Gestells und des Buggys ging dann Gott sei Dank schneller.
Die okay gepolsterte Buggy-Sitzfläche fällt verhältnismäßig knapp aus. Das Fünf-Punkt-Gurtsystem finden wir recht kompliziert, die Stoffabdeckung mit Druckknöpfen unpraktisch. Auch am Zubehör wurde gespart, nicht mal ein Regenverdeck ist im Preis inbegriffen.
Klappt man den Kinderwagen zusammen, wird er nicht wirklich kompakt. Das gelingt nur, wenn man die Räder abmacht. Die Wanne lässt sich zwar einfach herausnehmen, hat aber keinen Tragegriff – blöd, wenn man im vierten Stock ohne Aufzug wohnt. Die Seitenwände der Stoffwanne sind außerdem kaum gepolstert. Das Metallgestänge spürt das Baby deshalb.
Amazon-Kunden kritisieren den chemischen Materialgeruch und die Qualität als »so lala«. Außerdem ist der Viper rund sechs Kilo schwerer als der Testsieger. An den Vorderrädern ist er nicht gefedert. Hebt man die Vorderräder an, was man bei Stufen oder am Randstein ständig macht, gibts jedes Mal eine harte Landung. Der Viper ist damit trotz großer Lufträder auch kein Gefährt für Outdoor-Fans, auch wenn der Hersteller speziell seine Geländegängigkeit bewirbt.
Für circa 600 Euro ohne Babyschale und entsprechende Adapter erwarten wir mehr.
Bergsteiger Capri
Gleich die erste Begegnung mit dem Bergsteiger Capri ist unerfreulich. Die Babywanne ist kompliziert verpackt, wir bekommen sie kaum aus dem Karton. Den Aufbau schafft man allerdings problemlos alleine, er geht sogar recht schnell über die Bühne. Neben dem wirklich sehr großen Einkaufskorb aus abwaschbarem Stoff und dem einfachen Zusammenlegen ist der faire Preis lobenswert: Inklusive Babyschale und jeder Menge Zubehör kostet der Kombi-Kinderwagen nur circa 400 Euro. Das war es dann aber schon an Pluspunkten: Die Wanne kriegen wir nur sehr schwer vom Gestell ab – und dann auch nur zu zweit. Der dafür zuständige Plastikverschluss fällt klapprig aus und ist eine richtige Fingernagelfalle. Generell ist der Wechsel zwischen Autositz, Wanne und Kinderwagen kompliziert. Um die im Lieferumfang enthaltene Babyschale zu befestigen, müssen wir Abdeckungen entfernen, die anschließend Gefahr laufen, verloren zu gehen.
Die Babywanne ist am Rand nicht gepolstert, der harte Rahmen drückt durch. Der Kinderwagen wirkt auch nicht sehr hochwertig verarbeitet. Vor allem die billigen Plastikteile, gerade an den stark beanspruchten Stellen wie dem Fünf-Punkt-Sicherheitsgurt des Buggys, fallen uns negativ auf. Immerhin ist die Bremse aus Metall. Die Federung scheint ebenfalls okay und die Lufträder mit Chromfelgen kann man aufpumpen. Die Vorderräder sind feststellbar, was aber ziemlich schwer geht.
Fahrspaß ist auch was anderes: Auf einem leicht abschüssigen Gehweg zieht der sehr schwere, wenn auch schmale Bergsteiger leider deutlich Richtung Bordstein.
Große Eltern sollten außerdem die Finger von diesem Modell lassen. Die höchste Griffeinstellung reicht für sie nicht aus. Der kunstlederbezogene Griff liegt zudem relativ hart in der Hand. Das Verdeck geht nicht besonders weit nach vorne, ist also kein guter Sonnenschutz. Der Buggysitz hat eine ausreichend große Sitzfläche, ansonsten finden wir ihn nicht sehr komfortabel. Die Rückenlehne ist verstellbar, leider legt sie sich jedoch nicht ganz flach. Selbst die Optik überzeugt uns nicht. Wir Frauen finden die zweifarbige beige-braune Kombi unseres Testmodells (von insgesamt neun Designs) schlicht hässlich. Ein Kollege beschäftigt sich differenzierter damit: »Ist das jetzt Skaterstyle oder einfach nur 80er?«
Wohl wegen seines Preises und des All-inclusive-Konzepts ist der Bergsteiger Capri bei Amazon zwar ganz oben unter den Kinderwagen dabei, er bekommt hier auch sehr gute Bewertungen. Seltsam. Die Stiftung Warentest sieht das anders. Sie gab diesem Modell nur die Note »mangelhaft«, vor allem wegen der Schadstoffbelastung in Griff und Regenschutz (Test 3/2017). Geschäftsführer Christoph Runnebaum versprach: »Wir werden nun eine eigene Untersuchung einleiten und anschließend entsprechend reagieren.« Heute erfüllt der Bergsteiger die europäische Sicherheitsnorm EN1888 und alle verwendeten Stoffe entsprechen dem Oeko-Tex Standard 100.
iCandy Lime
Kommen wir zum iCandy Lime. Konzipiert und entwickelt in London, sorgt er bereits beim Aufbau für kleine Überraschungen. Aufgrund der etwas lückenhaften und sehr bildlastigen Montageanleitung haben wir vergebens nach dem Aufsatz für den Sportsitz gesucht. Doch ein Anruf bei iCandy brachte Licht ins Dunkel der Montage. Ähnlich wie beim Bugaboo kann man hier durch ein paar Handgriffe, Klettverschlüsse und Druckknöpfe das Aufsatz-Gestell für die Babywanne auch für den Sportsitz benutzen. Man muss den Bezug nur entsprechend über die Alustangen ziehen.
Nette Idee auch bei der Babywanne – die wird aus einer faltbaren Schale heraus zusammengesetzt, in dem man als Boden ein Plastikbrett einführt und dieses mit einem Reisverschluss verschließt und befestigt. Auch hier lässt Bugaboo grüßen. Die Klettverschlüsse sind hier allerdings einfacher zu lösen und zu schließen. Der Windschutz wird allerdings nicht mit einem Reißverschluss an der Wanne befestigt, sondern durch Druckknöpfe, die etwas unter Spannung stehen und dadurch recht schwer zu öffnen und schließen sind. Sehr umständlich!
Durch die Falttechnik lässt sich der Lime in recht kleine Einzelteile zerlegen. Das ist für den Transport recht praktisch – wie auch das integrierte Stehbrett für Geschwister zwischen den Reifen der Hinterachse. Ein Tragegurt, der unten beim komfortablen Einkaufskorb befestigt ist, ermöglicht es, den zusammengeklappten Kinderwagen schnell, direkt und unkompliziert zu transportieren. Die recht kleinen Vorderreifen sorgen jedoch für ein sehr unruhiges Fahrverhalten, sie haben zu viel Spiel. Sie lassen sich zwar arretieren, doch das bewirkt nicht viel. Im Gelände macht der Kinderwagen über Stock und Stein daher keine gute Figur. Er bleibt schnell mit seinen Reifen hängen, die Federung ist mittelmäßig. Gerade wenn man es eilig hat und mit dem Kinderwagen läuft, gerät man schnell ins Schlingern.
Und noch ein Minus: Man braucht vor der eigentlichen Montage eine gefühlte Ewigkeit, um die Einzelteile von der Verpackungsfolie zu befreien.
Fazit: Sein Design ist schlicht und fein. Vom Aufbau her ähnelt er sehr dem Bugaboo, kann jedoch im Bereich Fahrverhalten, Komfort und Sicherheit nicht mithalten.
Moon Nuova
Eine nicht ganz so teure Kombi-Kinderwagen-Variante bietet der Moon Nuova an. Er zählt mit rund 550 Euro preislich zum Mittelfeld und hat dafür doch einiges zu bieten. Fangen wir mit der Montage an: Diese gestaltet sich recht einfach und schnell. Nur der Reißverschluss vom Windschutz für die Babywanne ist nicht ganz so leicht zu befestigen. Man muss stark ziehen, um ihn komplett schließen zu können. Außerdem hakt der Reißverschluss etwas. Viel Kraft ist beim Nuova ohnehin gefragt und angesagt. Der Kinderwagen mit Babywanne wiegt stolze 14,8 Kilo – mit Sportsitz sogar 15,8 Kilo. Das sind knapp vier Kilogramm mehr als der Händler selbst angibt – ein dickes Minus! Damit zählt der Kinderwagen von Moon zu den Schwergewichten. Durch die recht großen und gefederten Gummiräder (25 Zentimeter vorne und 30 Zentimeter hinten) müssen Papas und Mamas hier ebenso ihre Muskeln spielen lassen. Er fährt sich wie ein Lastwagen, ist schwergängig unterwegs. Die Vorderräder laufen nicht auf jedem Untergrund rund.
Punkten kann der Nuova mit seinem sogenannten »Circ-Air-System«. Das erzeugt eine wohlige Klimazone fürs Baby. Wie? Durch eine Kombination von luftdurchlässigem Matratzenbezug und Belüftungssystem im Matratzenkern. Und durch Luftkanäle im Wannenboden und luftdurchlässige Materialien in Bezug und Matratze kann die Luft innerhalb des Kombi-Kinderwagens zirkulieren.
Fazit: Der Nuova ist ein recht massvier und breiter Kinderwagen. Sein Design kommt recht klotzig rüber. Doch das ändert nichts daran, dass der Sportsitz einen guten Komfort bietet – und zwar durch ein extra eingelegtes Sitzkissen. Für die Babywanne gibt es eine spezielle Babymatratze, die allerdings relativ dick und weich wirkt.
Moon Style
Der zweite Kombi-Kinderwagen von Moon in unserem Test kann preislich ebenfalls überzeugen. Mit knapp 600 Euro liegt der Moon Style noch im Mittelfeld und punktet dabei mit einer recht guten Ausstattung sowie einer sehr einfachen Montage. Sportsitz als auch Babywanne sind innerhalb von wenigen Handgriffen montiert und auch schnell und praktisch abnehmbar. Zudem ist der Sportsitz sehr vielseitig verstellbar – Fußstütze und Rückenteil können zu einer vollständigen Liegefläche umfunktioniert werden. Außerdem lässt sich der Kinderwagen auch mit Sportsitz zusammenfalten. Die Ausstattung ist recht hochwertig. Hier gehört eine spezielle Babymatratze dazu, die sehr dick und weich ist – für Babys nicht unbedingt komfortabel. Das Fenster mit Klimazone und 50+ Sonnenschutz ist sehr praktisch – besonders an heißen Sommertagen. Das Gurtsystem ist sicher und entspricht dem Standard.
Ein besonderes Extra hat der Einkaufskorb unter dem Kombi-Kinderwagen zu bieten. Der ist mit Reißverschluss verschließbar und damit auch bei Regen ein guter Stauraum. Allerdings ist die Öffnung dadurch recht eng und schmal und es passt auch nicht sehr viel hinein.
Der Teleskopschieber, der sich um 20 Zentimeter mit einem leichten Knopfdruck am Griff verstellen lässt, wirkt nicht sehr hochwertig, eher sperrig und wackelig. Das gilt auch für das Fahrverhalten. Die großen Räder haben einen Abstand von über 55 Zentimetern, die kleinen Räder sind nur 31 Zentimeter voneinander getrennt. Das sorgt für ein recht schwergängiges und steifes Lenkverhalten und lässt den Moon-Kinderwagen im Gelände nicht gut aussehen. Zumal die Federung recht hart rüberkommt. Dazu ein Gesamtgewicht von über zwölf Kilo, die die Fahreigenschaften nicht gerade verbessern.
Fazit: Ein guter Kinderwagen, der jedoch Ecken und Kanten besitzt, die das Gesamtbild nicht so rund erscheinen lassen.
Kinderkraft Prime Lite
Der Kinderkraft Prime Lite ist wie der Veo ein 3in1-Kinderwagen – mit Babyschale, Babywanne und Sportsitz. Hier ist die Wanne allerdings nicht mit dem Sportsitz integriert, sondern einzeln. Sie muss nicht extra aufgeklappt werden, ist sehr robust und recht sperrig. Man braucht recht viel Platz, um das umfangreiche Set von Kinderkraft mit verschiedenen Sonnenverdecks, Hauben und Zubehör in seiner Wohnung oder Keller unterzubringen.
Fangen wir mit der Montage an. Hier ist Vorsicht geboten. Denn das Gestell und damit auch der Schiebebügel sind an vielen Stellen mit Schaumstoffröhren verpackt, die man nicht einfach so abziehen kann, sondern aufschneiden muss. Und da muss man sehr aufpassen, dass man nicht in den Griff schneidet und ihn beschädigt. Die Anleitung ist etwas undurchsichtig, aber auch hier hilft ein Video beim Aufbau.
Die Babywanne: Diese besteht wie gesagt aus einem großen, robusten Teil. Die Liege lässt sich in der Höhe verstellen, das geht allerdings nur, wenn das Baby nicht im Kinderwagen liegt. Denn dafür muss man die Matratze rausnehmen, um an das 12-stufige Plastikteil am Boden der Wanne zu kommen. Ist recht umständlich und wirkt nicht sehr hochwertig. Sonnenverdeck und ein recht großes Sicht- und Belüftungsfenster sind gut konzipiert.
Der Sportsitz: Mit einem Klick ist die Wanne weg und der Sportsitz auf das Gestell gesteckt. Fußstütze und Rückenlehne lassen sich sehr gut verstellen, in verschiedene Liege- und Sitzpositionen. Auch hier gibt es ein Sonnenverdeck und Belüftungsfenster. Zu der Grundausstattung des Sets gehören noch ein Regenschutz, Fußsack, Moskitonetz sowie Adapter für den Autositz. Zudem lässt sich der Kinderwagen gut zusammenklappen und verfügt über einen geräumigen Einkaufskorb. Das ist insgesamt ein sehr umfangreiches und komfortables Set.
Das Fahrverhalten vom Prime Lite ist jedoch nicht komfortabel. Die EVA-Schaumstoff-Reifen sind sehr leicht und rollen dadurch sehr unruhig – besonders auf Kieswegen oder im Gelände. Das stört dann nicht nur den kleinen Beifahrer, sondern ist auch für den Fahrer unangenehm. Und das kann die Federung leider auch nicht wettmachen. Bei den Reifen wurde hier an der falschen Stelle gespart.
Fazit: Ein recht günstiger Kinderwagen mit vielen Extras, der nur wenig Fahrkomfort bietet.
Pixini Kalani
Auch der Kalani von Pixini hat einiges zu bieten. Das Paket des 3in1-Kinderwagens ist recht umfangreich. Hier ist das Besondere, dass die Alu-Konstruktion von der Babywanne auch für den Sportsitz benutzt wird. Mit Reißverschlüssen kann man die Wanne förmlich abziehen und daraufhin den »Bezug« für den Sportsitz drauf ziehen. Leider haken die Reißverschlüsse etwas, wirken nicht sehr robust und langlebig. Die mitgelieferte Babyschale lässt sich mit Adaptern schnell und einfach auf das Gestell stecken.
Der Innenraum der Babywanne ist recht reduziert, nicht sehr flauschig. Die Matratze eher hart. Das gilt auch fürs Fahrverhalten. Denn die Reifen wirken wie aus Plastik, haben wenig Dämpfung. Und das macht Ausflüge, die nicht nur über Asphaltpisten verlaufen, recht holprig. Daran ändert selbst die Vollfederung nichts – es befinden sich Federn im Gestell und an den Vorderrädern. Auch hier wurde an der falschen Stelle gespart.
Beim Aufklappen der Kinderwagen-Konstruktion fällt auf, dass die Rohre nicht sauber einrasten und noch etwas Spiel haben. Das dürfte eigentlich auch nicht passieren. Und so bekommt man zwar für wenig Geld sehr viel: Neben dem 3in1-Kinderwagen mit Babywanne, Sportsitz und Babyschale auch noch ein Regenverdeck, einen Becherhalter, ein Mückennetz, eine Wickeltasche sowie eine faltbare Wickelauflage. Es zählt jedoch gerade bei einem Kinderwagen nicht Masse, sondern Klasse. Schließlich möchte man sein Kind gut und sicher aufgehoben wissen.
So haben wir getestet
Sämtliche oben genannten Kriterien haben wir in unserem Test berücksichtigt. Wir haben alle Kinderwagen aufgebaut und zunächst mit Babywanne getestet. Gab es eine Babyschale fürs Auto dazu, haben wir uns auch die angesehen. Anschließend haben wir alle Kinderwagen zum Buggy umgebaut. Das ging mal einfach, mal kompliziert und manchmal nur mit vereinten Kräften.
Weil ein Kinderwagen mit Last anders und meist besser rollt, fuhren wir bei der ersten Testreihe entweder mit unserem einjährigen Testkind Probe oder setzten uns – falls das süße Versuchskaninchen streikte – eine Kiste Apfelsaftschorle in Wanne und Buggy. Bei einem Bierkasten hätten die Münchner Passanten vermutlich weniger irritiert geguckt.
Verwunderte Blicke gab es auch bei der zweiten Testreihe im Alten Botanischen Garten in Münchens Innenstadt. Dort befand sich unser Geländeparcours mit Steinen, Wurzeln, Kies, Rasen sowie alltäglichen und natürlichen Hindernissen, um nicht nur den urbanen sondern auch den geländetauglichen Einsatzbereich jedes einzelnen Modells zu testen. Und so schauten immer wieder vorbeilaufende Parkbesucher in die Kinderwagen und wunderten sich, wenn sie dort nur von einer Plastikfolie, in der rote Ziegelsteine eingewickelt waren, angegrinst wurden.
Schließlich haben wir alle Kombi-Kinderwagen zusammengeklappt und getestet, wie gut sie in den Kofferraum eines Kleinwagens passen. Getestet haben wir das mit einer Mercedes A-Klasse. Rein gingen alle, aber bei manchen geht der Kofferraum nur noch gerade so zu, bei anderen bleibt noch ein wenig Platz – und bei manchen braucht man dafür mehr Handgriffe als bei anderen. Gut fanden wir, wenn man die Räder nicht auch noch abnehmen musste.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Kinderwagen?
Der beste Kinderwagen für die meisten ist der Maxi-Cosi Lila XP, denn wegen seiner großen Reifen ist er für verschiedene Untergründe gut geeignet. Auch der Aufbau geht leicht von der Hand. Wir können jedoch noch andere der von uns getesteten Kinderwagen empfehlen.
Warum ein Kombi-Kinderwagen?
Mit einem einzigen Kauf ist Ihr Kind mobil, bis es selbst sicher zu Fuß unterwegs ist. Vom ersten Lebenstag an bis ins frühe Kindergartenalter ist man mit einem Kombi-Gerät perfekt eingedeckt, der Kinderwagen wächst mit dem Kind sozusagen mit.
Wie viel muss ich für einen guten Kombi-Kinderwagen ausgeben?
Der Preis ist nicht unbedingt entscheidend – wie man an unserem Test sehen kann. Es gibt Kinderwagen, die kosten um die 300 Euro, liefern dafür aber eine gute Vorstellung ab. Ebenso gibt Modelle, die über 1.000 Euro kosten und Mängel aufweisen. Es kommt eben nicht nur auf die Optik an, sondern auch auf Verarbeitung, Funktionalität und Fahrkomfort an. Da hilft es sehr, wenn man sich vorab übers Internet einige Modelle anschaut und vergleicht.
Kann man einen Kinderwagen gebraucht kaufen?
Das ist schwierig. Weil man so keine Garantie bekommt und auch keine Reklamationen machen kann. Und gerade beim Kinderwagen möchte man ja, dass alles sicher und stabil für den Nachwuchs ist.
Was tun bei Schadstoffen im Kinderwagen?
Je nachdem, was genau belastet ist, kann man sich entsprechend verhalten – beispielsweise belastete Griffe entfernen oder überkleben oder belastete Regenhauben nicht verwenden. Laut Stiftung Warentest können Besitzer eines wegen Schadstoffen als mangelhaft beurteilten Kinderwagens innerhalb der Gewährleistung ihren Händler auffordern, den Mangel zu beheben. Die Gewährleistung gilt zwei Jahre ab Lieferung.
Welche Reifen am Kinderwagen sind gut?
Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Vollgummireifen immer als sehr komfortabel und langlebig erweisen. Luftreifen sind auch sehr gut, vielleicht sogar noch etwas komfortabler. Dort besteht nur das Risiko eines Platten. Das passiert mit Vollgummi nicht. Günstigere Modelle verwenden gerne Kunststoffvarianten, die allerdings nur auf ebenen Asphaltpisten recht gut klar kommen. Vollgummi ist in jedem Fall eine gute Wahl.