Hier lesen Sie unseren Bohrmaschinen-Test.
Genau genommen ist der allseits bekannte Leitungssucher gar kein Leitungssucher, sondern ein Ortungsgerät oder Wandscanner.
Da der Wandscanner aber in den meisten Fällen dazu genutzt wird, Stromleitungen in der Wand zu finden, hat sich der Name eingebürgert – so, wie die Flex ein Winkelschleifer oder der Dremel ein Multifunktionswerkzeug ist. Wir haben 16 Leitungssucher getestet. Drei davon können wir besonders empfehlen.
Kurzübersicht
Es gibt günstige Leitungssucher mit geringem Funktionsumfang und mäßiger Suchleistung, es gibt teure, die mehr als nur drei LEDs bieten und es gibt das Peaktech 3433, das die Vorzüge eines teuren Leitungssuchers zu einem fairen Preis anbietet. Die Suchtiefe ist gut und das Display liefert hilfreiche Informationen.
Egal, was man dem Bosch Professional D-tect 120 unter die Nase hält, er findet wirklich alles – von Holz über Kupferrohre bis zu tiefer liegenden Kunststoffrohren mit Wasser. Etwas schade ist nur, dass er nicht anzeigt, was er gefunden hat.
Sicher muss ein Leitungssucher kein farbiges Display mitbringen, über das sich die zu suchenden Materialien per Fingerdruck auswählen lassen. Arbeit darf aber auch Spaß machen, wenn die Leistung stimmt. Der Bosch UniversalDetect setzt das perfekt um, ist komfortabel zu bedienen und liefert saubere Ergebnisse.
Warum teuer, wenn es auch günstig geht? Der Leitungssucher Hanmatek SF1 ortet vielleicht nicht ganz so tief wie teurere Geräte, liefert trotzdem solide Ergebnisse, unterscheidet viele Materialien und bietet auf seinem hellen Display viele Informationen.
Vergleichstabelle
- Unterscheidet Holz, Metall und NE-Metall
- Automatische Kalibrierung
- Mäßige Erkennung von Leitungen
- Große Erkennungstiefe
- Perfekte Materialunterscheidung
- Sehr genaue Positionsanzeige
- Klares, deutliches Display
- Bosch-Akku-System
- Zeigt keine unterschiedlichen Materialien
- Recht groß und schwer
- Einfache Handhabung
- Farbiger Touchscreen
- Sehr gute Ortung
- Gute Erkennung vieler Materialien
- Praktische Markierungshilfe
- Erkennt Kupferrohr als Holz
- Sehr groß
- Handliche Größe
- Klares und helles Display
- Sehr gute Ortung
- Perfekte Materialunterscheidung
- Erkennt Kupfer-Rohr als Holz
- Unterscheidet Holz, Metall und NE-Metall
- Automatische Kalibrierung
- Perfekte Zentrierhilfe
- Mäßige Erkennung von Leitungen
- Display von oben kaum lesbar
- Unterscheidet Holz, Metall- und NE-Metall
- Sehr übersichtliche Anzeige
- Automatische Kalibrierung
- Mäßige Erkennung von NE-Metallen
- Erkennung von Stahl ist minimal zu grob
- Gute Erkennung vieler Materialien
- Unterscheidet Materialien nicht
- Sehr umständliche Bedienung
- Keine Aufbewahrungsmöglichkeit
- Großes leicht verständliches Display
- Ortet Spannungen sehr genau
- Mittlere Erkennungstiefe
- Suchfilter filtert schlecht
- Sehr einfache Handhabung
- Sehr tiefe Erkennung
- Erkennt kein Holz
- Ungenau in der Ortung
- Unterscheidet Materialien nicht
- Gute Holzerkennung
- Erkennt NE-Metalle
- Unpraktische Handhabung
- Verwirrende Materialerkennung
- Unterscheidet Materialien nicht
- Unterscheidet Holz und Metall
- Display ändert Farbe
- Einfache Bedienung
- Mäßige Erkennung von Leitungen
- Erkennung von Stahl ist viel zu grob
- Unterscheidet Holz und Metall
- Automatische Kalibrierung
- Gut lesbares Display
- Achlechte Erkennung von NE-Metallen
- Allgemein mäßige Erkennung
- Keine Markierungshilfe
- Unterscheidet Holz und Metall
- Allgemein schwache Erkennung
- Mäßige Erkennung von Leitungen
- Erkennung von Stahl ist viel zu grob
- Gute Holzerkennung
- Suchfilter ohne Funktion
- Einstellräder ohne Funktion
- Unpraktische Handhabung
- Allgemein schlechte Erkennung
- Sinnfreier Funktionsumfang
- Automatische Kalibrierung
- Keine unterschiedliche Erkennung
- Erkennt Holz nicht
- Keine Zentrieranzeige
Alle Infos zum Thema
Leitungssucher im Test: Was ist da in der Wand?
Was ist ein Leitungssucher? Genau genommen besteht ein Leitungssucher aus mindestens zwei Teilen und dient dazu, eine bestimmte Leitung zu finden. Dabei wird ein Teil mit dem Ende der Leitung verbunden und das andere wie ein Ortungsgerät genutzt. Geortet wird jedoch nur die eine verbundene Leitung.
Praktisch ist das beispielsweise, wenn Sicherungen und Zuleitungen nicht beschriftet sind. Dann wird das erste Gerät in einem Raum beispielsweise an der Steckdose angeschlossen und das zweite Gerät zeigt am Sicherungskasten genau an, um welche Leitung es sich handelt.
Die Funktionsweise ist dabei recht einfach. Die eine Einheit – der Sender – speist ein besonderes elektromagnetisches Signal in das Kabel und die zweite Einheit – der Empfänger – ortet dieses Signal. Das funktioniert sogar mit mehreren Sendern, sofern sie mit unterschiedliche Signalen arbeiten und der Empfänger die Signale unterscheiden kann.
Eine weitere Variante ist die Leitungssuche im Erdreich, die Bauunternehmen dabei hilft, Leitungen und Rohre im Erdreich zu finden. Diese werden aber eher als Kabelsuchgeräte oder Kabelortungsgeräte bezeichnet,
Viele private Nutzer verbinden mit dem Leitungssucher allerdings das technische Hilfsmittel, das anzeigt, wo sich in der Wand elektrischen Leitungen. Wasserrohre oder Holzbalken befinden. Auf diese Leitungssucher (Ortungsgeräte , Multidetektor oder Wandscanner) wird sich unser Test beschränken.
Leitungssucher sind meist Metalldetektoren
Im Grunde sind viele Leitungssucher nichts anderes als Metalldetektoren, mit denen Münzen, Ringe und ähnliches im Boden gesucht werden. Durch eine Spule fließt ein Wechselstrom, die ein Magnetfeld erzeugt, und eine zweite Spule wandelt dieses Magnetfeld wieder in Wechselstrom um.
Wird das Magnetfeld durch Veränderungen im Umfeld gestört oder schwankt, werden diese Veränderungen festgestellt und durch die Art der Veränderung das entsprechende Metall oder die Größe errechnet. Auch nicht metallische Gegenstände ändern das Magnetfeld und können so erkannt werden.
Weitere Messverfahren
Metalle werden durch das bereits genannte Verfahren und elektromagnetische Induktion gefunden. Um auch Holzbalken und nicht metallische Objekte erkennen zu können, wird ein elektrisches Feld und die kapazitive Messung genutzt. Mit einem Radar und elektromagnetischen Well ist es sogar möglich, leere Kunststoffrohre zu finden. Das bleibt aber meist den professionellen Geräten vorbehalten.
Kann der Leitungssucher auch spannungsführende Kabel orten, dann geschieht das anhand der Frequenz von 50 Hertz in unserem Leitungsnetz und nicht mit der induktiven oder kapazitiven Ortung. Führt das gefundene Kabel gerade keine Spannung, wird das Kupfer in der Leitung als Nichteisenmetall erkannt.
Leitungssucher müssen kalibriert werden
Da Leitungssucher sehr empfindlich sind und auf kleinste Veränderungen im Umfeld reagieren, bedeutet bereits die Wand selber eine Veränderung. Darum ist es so wichtig, das Gerät auf die Wand einzustellen und zu kalibrieren.
In den meisten Fällen muss der Detektor dazu an die Wand gehalten und eine Taste gedrückt werden. Dann wird der aktuelle Messzustand als Basis genommen. Damit es dabei nicht zu Fehlern kommt, ist es wichtig, den Detektor an einer Stelle zu kalibrieren, an der sich mit Sicherheit weder eine Leitung noch Bewehrungsstahl befindet.
Gibt es keine Taste zur Kalibrierung, erfolgt diese meist automatisch. Dazu empfiehlt es sich, das Leitungssuchgerät beim Einschalten an die Wand zu halten und die Suche an einer Stelle zu beginnen, an der es sicher keine Hindernisse in der Wand befinden.
Die Anwendung ist wichtig
Einfache Leitungssucher reagieren lediglich auf Veränderungen im Untergrund und geben bei Erkennung ein Signal aus. Viele arbeiten aber auch etwas genauer und finden die exakte Mitte von Trägern, Holzbalken oder Ständerprofilen in einer Trockenbauwand. Dazu verändern sie beim Orten ihr Suchverhalten und benötigen die Mitarbeit des Anwenders.
Wird bei der Untersuchung einer Trockenbauwand ein Ständerprofil geortet, muss anschließend die Stelle mehrmals mit dem Leitungssucher abgetastet werden. So ist er in der Lage sich dem erkannten Objekt anzupassen und exakt die Mitte zu finden.
Wichtig ist ebenso, den Wandscanner gerade zu halten. Zumindest dann, wenn es um die exakte Erkennung und die eventuell vorhandener Tiefenanzeige geht. Meist sind dazu Angaben in der Bedienungsanleitung zu finden, die besagen, bei welchen Funden (20 mm Rundstahl beispielsweise) die Angaben möglichst exakt stimmen. Unterschiedliche Durchmesser oder Metalle können die Angaben beeinflussen.
Sinnvolle Funktionen des Leitungssuchers
Ein Leitungssucher erfüllt natürlich nur dann seine Funktion, wenn er gefundene Strom- oder Wasserleitungen, Bewehrungen, Holz oder Profilständer auch signalisieren kann. Die erste Grundlage die dafür immer vorhanden sein sollte, ist ein akustisches Signal. Schön ist es aber auch, wenn sich dieses bei Bedarf abschalten lässt.
Die nächste Stufe ist eine LED, die möglichst farbig signalisiert, was gefunden wurden. In den meisten Fällen leuchten sie gelb oder orange, wenn Holz oder Nichteisenmetalle gefunden wurde, rot bei Eisenmetallen und rot blinkend bei stromführenden Leitungen. Genaue Angaben zur Signalisierung sind in der Bedienungsanleitung zu finden.
Bereits recht günstige Leitungssucher besitzen sogar ein Display, das weit mehr anzeigt als Veränderungen im Untergrund. Häufig gibt es etwas wie ein Fadenkreuz, dass mit Ringen die Stärke der Veränderung anzeigt. Kleine oder im größeren Abstand befindliche Funde werden schwächer signalisiert als dicke Bewehrungen aus Stahl.
So lässt sich beispielsweise aber auch leicht die Mitte eines Balkens oder Ständerprofils ermitteln. Mit einer etwas besseren Ausstattung zeigen kleine Pfeile, in welche Richtung der Leitungssucher bewegt werden muss, um die Mitte des Suchobjektes zu treffen.
Eher als Gimmick kann die Tiefen- oder Abstandsanzeige bewertet werden. Diese klingt im ersten Moment zwar praktisch, ist aber in den meisten Fällen zu ungenau. Für den Qluue SF1 wird die beste Tiefenerkennung für einen Rundstahl mit 18 mm Durchmesser angegeben. Ist dieser jedoch dünner, könnte der Abstand viel kleiner als angezeigt sein.
Was der Multidetektor kann
Ein Leitungssucher heißt Leitungssucher, weil man damit Leitungen suchen kann – zumindest in der Theorie. Die meisten können aber nicht nur Leitungen suchen und werden damit zum Multidetektor. Wer jedoch im Netz sucht, wird kaum noch reine Leitungssucher finden. Letztendlich handelt es sich fast immer um einen Multidetektor und der Name wäre auch viel passender.
Die meisten Multidetektoren oder Leitungsfinder reagieren grundsätzlich auf Metalle. Neben Eisenmetalle natürlich auch auf Nichteisenmetalle, um auf Leitungen aus Kupfer zu reagieren. Damit der Fund unterschieden werden kann, wird meist ein Magnet oder ein durchgestrichener Magnet im Display angezeigt.
Leicht auffindbar sind für die meisten Leitungsfinder daher Stahlträger, Bewehrungen, Putzschienen und eben elektrische Leitungen. Führen diese gerade eine Spannung, wird auch diese bei fast allen Signalisiert.
Bei Holzbalken wird es für so manchem Leitungsfinder schon schwerer. Diese erkennt nicht jeder. Und nur richtig gute sind sogar in der Lage, mit Wasser gefüllte Kunststoffrohre zu finden. Das ist vor allem bei modernen Installationen mit PE-Wasserleitungen praktisch.
Unser Favorit
Ein guter Leitungssucher sollte in der Lage sein, verschiedene Materialien in der Wand zu finden und bestenfalls noch anzuzeigen, um welches Material es sich handelt. Genau diese Eigenschaften bringt der Peaktech 3433 zu einem echt fairen Preis mit.
In unserem Test der Leitungssucher hat sich gezeigt, dass die Anzeige der Suche eine sehr große Rolle spielt. Bestens geeignet sind dunkle Displays, bei denen sich die Grafiken leuchtend abheben. Dazu sind farbige LEDs praktisch, die grünes Licht geben oder bei Funden rot leuchten. Bei erkannter Spannung blinken sie zusätzlich.
Der Peaktech 3433 vereint genau diese Eigenschaften. Das Display zeigt zwar einige Symbole an, diese sind jedoch klar verständlich und die Bedienungsanleitung kann bedenkenlos in der Verpackung verbleiben.
Wichtig ist die Batterieanzeige, die bei keinem Leitungssucher fehlen sollte, wenn er von Batterien mit Energie versorgt wird. Leitungssuchgeräte sind nämlich ziemlich leistungshungrig und ziehen . Dazu werden rechts die drei Suchmodi mit einem Holzbalken, einem Doppel-T-Träger und einem Blitz angezeigt. Wonach im entsprechenden Modus gesucht wird, muss nicht weiter erklärt werden.
Als nicht ganz unwichtig erwies sich im Test auch das Symbol des durchgestrichenen Lautsprechers. Die Signaltöne einiger Leistungssucher können auf Dauer schon sehr nervig sein. Beim Peaktech ist der Ton eher leise und nervt nicht, trotzdem ist es schön, dass er sich auch abschalten lässt.
Schließlich gibt es noch die farbige LED und ein Fadenkreuz, das mit Ringen die Stärke des Fundes signalisiert. Ist die Mitte gefunden, wird das zusätzlich mit einem mittigen Kreuz signalisiert.
Eine Anzeige der Ortungstiefe gibt es im Suchmodus Metall zwar auch, aber die hat fast überall wenig Sinn. Je nach Stärke des Metalls kann sie stimmen oder völlig daneben liegen. Das ist jedoch bei allen Geräten mit einer solchen Angabe so.
Erkennung von Metallen und NE-Metallen
Im Modus Metall (Symbol: Stahlträger) werden alle Metalle und Nichteisen-Metalle erkannt. Das können Stahlträger, Bewehrungsstähle, Wasserleitungen aus Kupfer und auch Stromleitungen sein. Praktisch ist es dabei, wenn diese unterschieden werden können. Zwischen Armierungseisen kann man im Notfall noch bohren, zwischen Stromleitungen eher nicht.
Wird der Metallsuchmodus aktiviert, erscheint rechts der Stahlträger und bei einem Fund leuchtet links ein Hufeisenmagnet auf. Ist dieser Magnet zu sehen, handelt es sich um ein magnetisches Metall – hauptsächlich Stahl.
Ist der Magnet mit einem X durchgestrichen, handelt es sich um ein Nichteisen-Metall und in den meisten Fällen um Kupfer von Stromleitungen oder Wasserrohre. Damit lässt sich die Art des Fundes gut einschränken. Im Test funktionierte die Erkennung super.
Nicht perfekte, aber gute Suchergebnisse
Zugegeben, es gibt Leitungssucher, die eine etwas bessere Erkennung bieten. Im aktuellen Test waren das aber hauptsächlich nur die Ortungsgeräte von Bosch Professional, die sich in anderen Preisregionen bewegen. In der Preisklasse des Peaktech 3433 konnte nur der Stanley Fatmaxx S300 mithalten, der aber nicht zwischen den Suchergebnissen unterscheiden kann.
Das Aufspüren der Stahlbewehrung funktionierte im Test erstklassig und auch das Kupferrohr wurde exakt angezeigt. Selbst die Mitte wurde exakt ermittelt.
Mit stromlosen Kabel tut er sich schwerer
Beim stromlosen Kabel fehlte etwas die Suchleistung. Dieses wurde erst erkannt, nachdem es etwas näher an den Gipskarton gedrückt wurde. Dann wurde aber korrekt ermittelt, dass es sich um ein NE-Metall handelt. Die Angabe der Ortungstiefe in 10 Zentimetern zeigt, wie abhängig diese Angabe von der Masse des Fundstückes ist.
Die Suchleistung von Holz darf als gut bezeichnet werden. Mit dicken Balken gibt es keine Probleme. Diese werden erkannt und problemlos lässt sich auch die Mitte ermitteln. Die Dachlatte bewegt sich aber schon am Limit. Zwar wird sie noch gefunden, die Mitte wird aber nicht mehr angezeigt.
Was die Suche betrifft, ist der Leitungssucher Peaktech 3433 nicht ganz perfekt, gehört aber zu den besten und wird nur von wenigen übertroffen. Dafür bietet kaum einer ähnlich gute Sucheigenschaften und zeigt obendrein auch an, was gefunden wurde.
Peaktech 3433 im Testspiegel
Bislang gibt es keine weiteren seriösen Tests von unserem Testsieger. Auch Stiftung Warentest und Ökotest haben den Peaktech 3433 noch nicht getestet. Sollte sich das ändern, tragen wir die Testergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Wenn es um die Ortungstiefe und Trefferquote geht, ist der Leitungssucher Bosch Professional D-tect 120 der ungeschlagene Spitzenreiter. Kein anderes Gerät findet wirklich jedes Hindernis in einer solchen Perfektion.
Als erstes fällt natürlich auf: Der Bosch Professional D-tect 120 ist groß, sehr groß. Und mit einem Gewicht von einem halben Kilogramm ist er auch sehr schwer. Das liegt in erster Linie natürlich an seinem Akku-System, das auf die 12-Volt-Akkus aus der blauen Serie zurückgreift.
Ist das nun sinnvoll oder nicht? Hierbei muss man abwägen. Wie unser Test gezeigt hat, haben Leitungssucher einen hohen Energiebedarf. Wer sein Leitungssuchgerät intensiv nutzen möchte, macht demnach nichts verkehrt, wenn er auf ein kräftiges Akku-System setzt. Gewicht und Größe müssen dann als Kompromiss mitgenommen werden.
Alternativ lässt sich der D-tect 120 aber auch mit einem Adapter für Batterien nutzen. In diesen können dann vier AA Batterien eingelegt werden und man ist nicht an das Bosch-Akku-System gebunden.
Keine Kompromisse muss man in puncto Qualität und Handhabung eingehen. Typisch für Bosch Professional ist alles perfekt verarbeitet, schnell einsatzbereit und einfach zu bedienen. Das heißt, einen Blick in die Bedienungsanleitung sollte man schon werfen.
Anders als bei fast allen Geräten wählt man beim Bosch Professional D-tect 120 nämlich nicht aus, was gesucht werden soll, sondern wo man sucht. Zur Wahl stehen Universal, Beton und Trockenbau. Das heißt aber nicht, dass immer nur bestimmte Sachen gefunden werden. Vielmehr werden Sucheigenschaften und Suchstärke angepasst.
Den praktischen Test meistert der Bosch Professional D-tect 120 nahezu perfekt. Egal was sich hinter der Wand aus Gipskarton auch befindet, alles wird gefunden und die perfekte Mitte angezeigt. Das funktioniert sogar beim mit Wasser gefüllten Kunststoffrohr. Das hat ansonsten kein anderer Detektor geschafft. Wenn, dann wurde das Rohr nur direkt hinter dem Sensor gefunden.
Dennoch gibt es einen großen Haken, der die Nutzbarkeit für einige Anwender deutlich einschränken dürfte: Der D-tect 120 findet zwar wirklich alles und zeigt es perfekt an, er zeigt aber nicht, was gefunden wurde. Das erhoffte Ständerprofil in der Gipskartonwand könnte ebenso eine Wasser- oder Stromleitung sein.
Diese Einschränkung verbannt den Bosch Professional D-tect 120 eher auf die Baustelle und in Neubauten, wo man genau weiß, was gerade gesucht wird und wo es sich in etwas befinden müsste. Um im Altbau nach einer geeigneten Bohrstelle zu suchen, ist der Bosch nicht die beste Wahl, da nicht erkannt wird, was er gerade gefunden hat.
Der Bosch Professional D-tect 120 liefert das mit Abstand beste Suchergebnis. Als einziger Testkandidat hat er wirklich alle Teststoffe gefunden und an keiner Stelle musste dafür nachgeholfen werden. Schade ist allerdings, dass nicht angezeigt wird, was der D-Tect gerade gefunden hat.
Grundlegend ist die Aussage, dass ein Werkzeug oder Hilfsmittel vor allem praktisch und funktionell sein sollte, sicher richtig. Dafür muss ein Leitungsfinder nicht groß sein, braucht kein Farbdisplay und erst recht keinen Touchscreen. Trotzdem und wahrscheinlich sogar ein klein wenig gerade deswegen gefällt der Bosch UniversalDetect.
Er ist sehr groß und bringt ein großes Farbdisplay mit, das sich per Fingerdruck bedienen lässt. Dinge, die man nicht braucht, die aber etwas Spaß und Komfort in die Arbeit bringen. Ein Display kann schließlich nicht nur anzeigen, es kann auch unmissverständlich erklären. Neben dem Display bietet der UniversalDetect nur eine Taste. Diese wird zum Einschalten benötigt und nach zwei Sekunden meldet sich der Bildschirm mit einem Sicherheitshinweis, der bestätigt werden muss. Schade, dass sich das nicht deaktivieren lässt. Im Einstellungsmenü gibt es lediglich eine Sprachauswahl, die Möglichkeit, den Ton auszuschalten und die Werkseinstellung.
Der Startbildschirm zeigt sich sehr übersichtlich mit einem Link zu den Einstellungen und einem Hilfe-Link. Hier können Produktinformationen, FAQs und Tipps eingesehen werden. Kaum zu übersehen, befindet sich darunter die Materialauswahl – Metall, Strom und Holz stehen zur Verfügung. Diese Punkte lassen sich einzeln auswählen, es können aber auch zwei aktiviert werden. Alle drei sind leider nicht möglich. Wurde wenigstens ein Material ausgewählt, zeigt der Bosch UniversalDetect, man solle den Leitungssucher an die Wand halten oder den Suchmodus per Tastendruck bestätigen. Es wird nämlich automatisch erkannt, ob sich hinter dem Leitungssucher eine Wand befindet oder nicht. Wird der Wandkontakt registriert, kann die Suche losgehen.
Im praktischen Test schlägt sich der Bosch UniversalDetect super und regelrecht »Deppensicher«. Wurde ein eingestelltes Material erkannt, wird ein Piep-Ton ausgegeben, der mittlere Ring leuchtet rot und zusätzlich wird das gefundene Material als Grafik auf dem Display angezeigt. Sicherer und einfacher geht es kaum. Nur beim gefundenen Kupferrohr sollte man sich nicht zu sicher sein, da ist sich der UniversalDetect nämlich selbst nicht sicher und zeigt mal Holz und mal Holz und Metall. Das scheint jedoch ein allgemeines Problem zu sein und Bosch ist damit nicht alleine.
Ansonsten ist die Ausgabe recht einfach und unmissverständlich. Eine Pegel-, Tiefen- oder Richtungsanzeige gibt es zwar nicht, die Anzeige erfolgt auch so ziemlich mittig über dem Fundobjekt. Wird nichts erkannt, kann die mittlere Öffnung genutzt werden, um die Stelle zum Bohren zu markieren. Alternativ kann so natürlich auch der Verlauf einer Leitung markiert werden.
Optisch und technisch ist der Bosch UniversalDetect mit seinem Touchscreen natürlich ein Hingucker. Aber er sieht auch selbst gut hin und findet in unserem Test zuverlässig Holz und jede Art von Metall.
Unseren aktuellen Preistipp Hanmatek SF1 haben wir eigentlich bereits mit dem Qluue SF1-U beschrieben, und es wäre nicht verwunderlich, wenn in beiden die gleiche Technik steckt. Sie sehen ähnlich aus, bieten exakt die gleiche Anzeige, die gleichen Funktionen und ähnliche Suchleistungen. Letztlich entscheidet zwischen beiden nur der Preis und man macht bei keinem davon etwas falsch. Zur Begrüßung zeigt sich beim Einschalten ein klares, hellblau beleuchtetes Display, das auf den ersten Blick ein wenig verwirrend wirkt. Hat man sich aber erst einmal einen Überblick verschafft, ist alles logisch und verständlich.
Als Erstes sollte man jedoch den Suchmodus auswählen. Zur Verfügung stehen Metall, Spannung und Holz in zwei verschiedenen Suchtiefen. Um diese auszuwählen, gibt es zwei Tasten für Holz und Metall/Spannung und möchte man den Holzmodus erweitern, muss die entsprechende Taste etwas länger gedrückt werden. Wen der Piepton dabei stört, der kann noch beide Tasten zusammen drücken und den Ton ausschalten.
Bei der Suche zeigt das Display anschließend einiges an Symbolen an. Oberhalb wird mit drei Symbolen die Sucheinstellung angezeigt. Bei Holz gibt es dazu noch »deep« oder »exakt«. Darunter ist eine Maßangabe in Zentimetern zu sehen, die die mögliche Fundtiefe angibt. Das ist jedoch nur als Richtwert zu sehen. Ein kleines Metallstück in unmittelbarer Nähe wird wahrscheinlich dasselbe anzeigen wie ein großes Metallstück in weiterer Entfernung. Rechts daneben gibt es die Anzeige der Signalstärke in Prozent, die sich meist proportional mit der Fundtiefe ändert. Beides sind aber nur Richtwerte, da das Material der Wand und die Größe des Fundes die Signalstärke verändern. Interessanter ist die Balkenanzeige darunter, mit der sich die Mitte des Fundes ermitteln lässt. Vor allem dann, wenn in den Holzbalken oder das Ständerprofil hinter Gipskarton geschraubt werden soll.
Im praktischen Test überzeugt der Hanmatek SF1 vor allem mit einer erstklassigen Metallerkennung. Problemlos wird alles gefunden und selbst das dünne stromlose Kabel kann sich nicht verstecken. Zuverlässig zeigt das Hufeisen daneben an, ob es sich um ein magnetisches Eisenmetall oder nicht magnetisches Nichteisenmetall handelt. Lediglich mit dem Kupferrohr hat der Leitungssucher seine Probleme. Zuverlässig wird es zwar gefunden, die Unterscheidung zwischen Nichteisen Metall und Holz fällt jedoch schwer. Damit ist der Hanmatek SF1 aber nicht alleine.
Für einen mehr als günstigen Preis erhält man mit dem Hanmatek SF1 einen erstklassig arbeitenden Leitungssucher. Holz, Metall und Nichteisen-Metalle werden zuverlässig erkannt und mit reichlich Informationen angezeigt.
Außerdem getestet
Trotec BI20
Man möchte es eigentlich nicht so nennen, aber auf den ersten Blick wirkt der Leitungssucher Trotec Bl20 billig. Er ist groß, unhandlich und fühlt sich auch nicht sonderlich hochwertig an. Wirklich positiv ist nur das große Display und das Versprechen, alle Materialien aufspüren zu können.
Das Versprechen kann auch eingelöst werden, allerdings nur mittelmäßig gut. Der Bewehrungsstahl wird zwar ebenso erkannt wie das Kupferrohr, nur zeigt der mäßige Ausschlag auf dem Display, dass der Abstand keinen Millimeter größer sein sollte. Das beweist sich auch beim dünnen stromlosen Kabel, das nicht geortet werden kann.
Ziemlich umständlich ist die Bedienung mit nur einer Taste. Ein kurzer Tastendruck schaltet das Gerät im letzten Suchmodus ein, dann muss es an die Wand angelegt werden, um mit einem weiteren Tastendruck die Kalibrierung zu starten.
Möchte man den Suchmodus wechseln (Metall, Spannung und Holz/Metall sind möglich), muss die Taste so lange gedrückt werden, bis das Symbol blinkt. Dann kann mit kurzen Tastendrücken der gewünschte Modus eingestellt werden. Anschließend warten, bis es nicht mehr blinkt oder Taste erneut länger drücken, Gerät an die Wand halten und mit einem letzten Tastendruck die Kalibrierung starten.
Wirklich überzeugende Suchergebnisse liefert der Leitungssucher jedoch nicht. Eigentlich sollten sich die angezeigten Balken über der Fundstelle zentrieren und die Mitte zeigen. Dazu ist es im Test aber nicht gekommen. Kein Material wurde so stark gefunden, dass es zentriert werden konnte – nicht mal das Holz. Besser funktionierte nur die Erkennung von spannungsführenden Leitungen, nur das hat bisher bei allen Testgeräten geklappt.
Der Leitungssucher Trotec Bl20 ist groß, unhandlich und liefert recht schwache Suchergebnisse. Es lässt sich nicht absprechen, dass er im Test das Holz, das Kupferrohr und auch das Bewehrungseisen gefunden hat, die Anzeige war jedoch recht schwach und würde bei etwas mehr Abstand ganz verschwinden.
Bosch Truvo II
Bosch macht es einem wirklich schwer. Auch der Bosch Truvo II gefällt in seiner einfachen Bedienung und liefert extrem gute Suchergebnisse. Zumindest, wenn man sich auf Metalle und Nichteisen-Metalle beschränkt. Holz kann auch diese Generation noch immer nicht orten. Das ist sehr schade. In der Bedienung hat sich gegenüber der ersten Generation nichts geändert. Zum Aktivieren muss lediglich der Schiebeschalter betätigt werden, wonach eine kurze Selbstkalibrierung startet. Es ist daher sinnvoll, den Leitungssucher in diesem Moment bereits an einer Stelle anzulegen, an der keine Metalle zu finden sein sollten.
Dann kann bereits mit der Suche begonnen werden und dieser Arbeit macht der Truvo II wirklich super. Zuverlässig werden Metalle und Nichteisenmetalle erkannt und angezeigt. Unterschieden werden sie jedoch nicht. Führt eine Leistung Spannung, wird das zusätzlich signalisiert. Damit wäre alles gut, wenn man nicht auf den Preis achtet. Für dieselbe Investition bekommt man aber ebenso einen Leitungssucher mit identischer Suchleistung, der jedoch zusätzlich Holz erkennt, die Suchtiefe anzeigt und die gefundenen Metalle unterscheidet. All das kann der Truvo II nicht.
Wer sich rein auf das Finden von Metall und spannungsführenden Leitungen verlässt, wird mit dem Bosch Truvo II mehr als zufrieden sein. Genau das kann er in Perfektion und verspricht dabei auch nicht zu viel. Nur mehr kann er leider nicht und muss sich daher im Punkt Funktionsumfang selbst deutlich günstigeren Geräten geschlagen geben.
Pancontrol PAN Multidetector
Ist der Aufbau der Wand bekannt, braucht es nicht immer eine Erkennung des gefundenen Materials. Es spricht daher nicht unbedingt etwas dagegen, dass der Leitungssucher Pancontrol PAN Multidetector auf eine solche Anzeige verzichtet.
Etwas unpraktischer ist es dagegen, dass bei der Nutzung dauerhaft eine seitliche Taste gedrückt werden muss. Diese aktiviert bei Auslösung auch die Kalibrierung und wird sie einmal kurz losgelassen, muss der Scanner wieder auf eine freie Stelle gesetzt, die Taste gedrückt und die Kalibrierung abgewartet werden. Dann beim Umsetzen nur nicht die Taste loslassen.
Auf eine solche Variante setzen einige Geräte und der eine oder andere kann sich sicher damit anfreunden. Womit man sich nicht so ganz anfreunden kann, sind die etwas kuriosen Suchergebnisse. Im normalen Modus und ohne Einstellung wird Holz sehr gut erkannt, Metalle und Nichteisenmetalle allerdings kaum. Die Suchleistung ist einfach zu gering. Wird beim Einschalten die seitliche Taste zweimal gedrückt und dann gehalten, soll sich die Suchtiefe erhöhen. Im Test ergab sich daraus jedoch keine Änderung. Erst beim dreimaligen Drücken mit einer noch größeren Suchtiefe traten Änderungen ein. Dann leuchtete die erste LED jedoch dauerhaft und Metalle wurden auch da gefunden, wo gar keine waren.
Der Aufbau und die Funktionsweise des Pancontrol PAN Multidetector sind einfach, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Die Sucheigenschaften konnten jedoch nicht überzeugen.
Trotec BI15
Ob ich etwas gut kann, ist nicht wichtig, Hauptsache, ich kann viel. Genau diesen Eindruck hat man beim Leitungssucher Trotec Bl15. Neben den typischen Funktionen zur Ortung sind zwei Wasserwaagen und ein verstellbarer Laser verbaut. Wozu der Laser verbaut wurde, dessen Austrittspunkt sich um 180° drehen lässt, erschließt sich nicht so ganz. Der Laser funktioniert nur, solange eine Taste gedrückt wird. Lässt man diese los, um den Laserpunkt als Markierungshilfe zu nutzen, geht dieser aus. Eine Hilfe ist er somit nicht.
Auch die Ortungsfunktion hilft nur bedingt. Holz lässt sich noch sehr gut finden, mit Metallen und Nichteisenmetallen ist er jedoch völlig überfordert. Unser Armierungseisen wurde gar nicht angezeigt und das dicke Kupfer-Rohr nur erahnt. Die Einstellungsmöglichkeit, nach Holz oder Metallen zu suchen, ändert daran wenig. Auf Metalle hat sie gar keine Auswirkung und Holz wird im Holz-Modus etwas stärker als im Metall-Modus angezeigt. Lediglich am Erkennen von spannungsführenden Leitungen gibt es nichts auszusetzen.
Der Leitungssucher Trotec Bl15 kann viel, aber nichts wirklich richtig. Die Laserfunktion mit ihren Verstellmöglichkeiten ergibt keinen Sinn und die Suchleistung des Leitungssuchers kann lediglich bei Holz und spannungsführenden Leitungen überzeugen.
Qluue SF1-EU
Es geht mit dem Qluue SF1-EU noch günstiger und auch noch kompakter und handlicher. Nach dem Einschalten geht der Qluue SF1-EU sofort in den Suchmodus über, was bedeutet, dass er automatisch kalibriert. Daher sollte man ihn beim Ein- und Umschalten am besten schon an die Wand halten.
Umgeschaltet wird mit zwei Auswahltasten, eine für Holz und eine für Metall und stromführende Leitungen. Hält man die Holz-Auswahltaste etwas länger gedrückt, kann noch zwischen genau und tief gewählt werden. Auch dünne Holzleisten (wie unsere im Test) werden mit dem deep-Modus besser gefunden. Werden beide Tasten zusammen gedrückt, schaltet sich der Signalton ab.
Im Metall-Modus wird deutlich zwischen Eisenmetall und Nichteisen-Metall unterschieden. Dafür gibt es den typischen Hufeisen-Magneten, der bei einem Fund angezeigt oder angezeigt und durchgestrichen wird. Im Test hat diese Erkennung fehlerfrei funktioniert.
Ebenso funktioniert hat die zu suchende Materialauswahl. Wird der Metallmodus ausgewählt, wird Holz korrekt ignoriert. Umgedreht funktioniert das im Holz-Modus allerdings nicht. Hier werden auch Metallteile gefunden, was daran liegt, dass nicht Holz, sondern die unterschiedliche Dichte erkannt wird. Das ist aber bei allen Leitungssuchern so.
Im praktischen Test schlägt sich der Qluue SF1-EU ausgesprochen gut. Die dünne Holzleiste wird zwar nur im deep-Modus zentriert, aber sie wird erkannt. Dickere Balken werden bereits im exact-Modus zuverlässig zentriert.
Das große Manko, das viele günstige Geräte mitbringen, gibt es beim Qluue nicht so auffällig. Er reagiert bei Stahl nicht extrem über, sondern ziemlich genau und zeigt die Mitte nur minimal breiter an.
Mit Kupfer tut er sich zwar etwas schwerer, aber selbst das Kabel wird mit einem schwachem Ausschlag angezeigt. Spannungsführende Leitungen werden, wie von allen Leitungssuchern, bereits mit größerem Abstand signalisiert.
Der Qluue SF1-EU ist für seine Ausstattung und ziemlich guten Sucheigenschaften ausgesprochen günstig. Alle Testmaterialien wurden gefunden und können anhand der Anzeige auch unterschieden werden. Die Suchtiefe ist zwar nicht ganz so gut wie bei teureren Modellen, aber für den Preis kann man auch da nicht meckern.
Bosch Professional GMS 120
Im Grunde hat uns der Bosch Professional GMS 120 richtig gut gefallen, insbesondere die tolle Zentrier- oder Markiermöglichkeit. Die meisten Leitungssucher beschränken sich hier auf seitliche Kerben und eine oberhalb. Nach der Markierung können sie dann zu einem Kreuz verbunden werden. Der GMS besitzt mittig ein Loch, durch das markiert werden kann oder mit dem sich eine bereits markierte Stelle ein letztes Mal genau prüfen lässt.
Bei den Sucheigenschaften schlägt sich der Bosch richtig gut, muss sich aber auch deutlich seinem großen Bruder D-tect 120 geschlagen geben. Im Test wurden Holz, Bewehrung und Kupferrohr gefunden und auch die Mitte angezeigt. Die stromlose Leitung wurde allerdings nur auf kurzer Distanz erkannt, und das gilt auch für die mit Wasser gefüllte Kunststoffleitung. Insgesamt gehört der Bosch damit aber zu den besten Leistungssuchern in unserem Test.
Nicht so gut gefallen hat uns allerdings das Display. Es bietet zwar einen umfangreichen Einblick in die Stärke und Zentrierung der Erkennung und zeigt vor allem in allen Punkten an, was gefunden wurde, aber wird die Hintergrundbeleuchtung genutzt, ist die Anzeige schräg von oben nicht mehr zu erkennen.
Stanley Fatmax S300
Es gibt Dinge, die nimmt man als Heimwerker in die Hand, probiert sie aus und sagt »Das will ich nicht.« So erging es uns beim Stanley Fatmax S300. Beim ersten Einschalten hat man das Gefühl, man schaltet ein altes und sehr günstiges Videospiel ein, in dem man ein Auto auf einer dreispurigen Straße hin- und herbewegen und den anderen Fahrzeugen ausweichen muss.
Und nicht nur das, nach drei Sekunden ist alles wieder aus. Warum? Wie einige Leitungssucher muss auch der Stanley erst kalibriert werden. Wurde das mit der seitlichen Taste gemacht, geht er wieder nach drei Sekunden aus. Man muss die Taste also nicht nur zum Kalibrieren drücken, sondern während der gesamten Prüfung gedrückt halten. Einmal kurz loslassen und es muss wieder neu kalibriert werden.
Das macht die Bedienung nicht nur umständlich, sondern den S300 noch unhandlicher zu halten, als er mit seinen abgeschrägten Flächen eh schon ist.
Dennoch muss man sich als Heimwerker vor der Suchleistung verneigen. Alle Testobjekte wurden zuverlässig gefunden und dabei so gut erkannt, dass auch die mittige Position angezeigt wurde. Lediglich bei der Kunststoff-Wasserleitung musste etwas nachgeholfen werden.
Nicht so schön ist dagegen, dass zwar alles gefunden, aber nicht zuverlässig angezeigt wird, um was es sich handelt. Das gefundene Ständerprofil hinter der Trockenbauwand könnte ebenso das gerade stromlose Kabel zur Lampe sein.
Kaiweets KES01
Der Leitungsfinder Kaiweets KES01 ist noch ziemlich neu auf dem Markt. Wer aber kurz sucht, wird ein baugleiches Modell unter dem Namen Mecurate finden, das absolut identisch ist, die gleiche Anzeige besitzt und sogar ebenso im Stoffbeutel geliefert wird. Dieser Detektor wird seit über einem Jahr angeboten.
Aber okay, eventuell ist die Technik im Inneren eine andere und beim baugleichen Modell ist beispielsweise nichts von einer farbigen Hintergrundbeleuchtung zu finden. Die hat das Leitungssuchgerät von Kaiweets nämlich.
Die Funktion ist ähnlich der üblich verbauten farbigen LEDs. Wird nichts gefunden, ist die Anzeige grün, dann verfärbt sie sich gelb und bei maximaler Fundstärke letztendlich rot. Das farbige Licht macht das Display aber auch dunkler und erschwert das Ablesen. Da sind die kräftig leuchtenden LEDs doch die bessere Variante.
Die Suchleistung teilt sich der Kaiweets KES01 mit einigen weiteren günstigen Modellen. Holz wird gut erkannt und auch die mittige Position angezeigt, mit Nichteisen-Metallen tut er sich etwas schwer und die Stahlbewehrung wird bereits mit vollem Ausschlag angezeigt, wenn man sich noch 5 Zentimeter daneben befindet. Zumindest kann es so aber nicht passieren, dass man auch nur in die Nähe eines Stahlträgers bohrt.
Votery SF02
Vom Display her gefällt uns der Leitungssucher Votery SF02 sehr gut. Schwarz mit leuchtenden Symbolen ist es wirklich aus jeder Lage perfekt abzulesen. Ebenso klasse ist die automatische Kalibrierung, die nur wenige günstige Geräte im Test bieten.
Gespart wurde dagegen an ein paar anderen Punkten. So gehört der Votery zu den ganz wenigen, die keine Markierungshilfe zum Bohren mitbringen, womit man sicher noch leben kann. Man bohrt eh nur dort, wo man sich absolut sicher ist, nicht auf Leitungen und ähnliches zu treffen. Ein paar Zentimeter hin oder her sollten da kein Problem sein.
Allerdings können nur wenige Zentimeter auch zum Verhängnis werden, denn wirklich gut ist die Suchleistung des Votery SF02 nicht. Selbst die massive Bewehrung wurde im Test nur gefunden, wenn sie sich sehr nah am Sensor befand. Alles über vier Zentimeter ist einfach nicht da. Die stromlose Leitung wurde gar nicht gefunden.
AGT ZX8157-944
Der Leitungssucher AGT ZX8157-944 gesellt sich in die Reihe der günstigen Leitungsfinder und kommt auch mit den identischen Sucheigenschaften. Daher ist davon auszugehen, dass in vielen die identische Technik verbaut ist.
Im Vergleich mit seinen günstigen Mitstreiter erkennt er zwar einiges, ist aufgrund der geringen Suchleistung aber nicht in der Lage, die Mitte zu finden. Das stromlose Kabel wird sogar erst erkannt, wenn es sich direkt am Gerät befindet.
Bei der Stahlbewehrung sieht es etwas anders aus, hier schlägt die Anzeige bereits lange vorher aus, obwohl sich das Gerät noch weit davon entfernt befindet.
Wirklich gut funktioniert nur die Erkennung von Holz. Unsere kleine Dachlatte hinter Gipskarton wurde zuverlässig gefunden und auch die perfekte Mitte angezeigt. Positiv ist ebenso, dass bei der Suche klar zwischen Holz und Metallen unterschieden wird.
Bosch Truvo
Wenn es um eine einfache Bedienung und trotzdem gute Erkennung geht, liegt der Bosch Truvo ziemlich weit vorn. Daran gibt es nichts auszusetzen. Der Bewehrungsstahl wurde ebenso gut erkannt wie das stromlose Kabel, mit dem die meisten ihre Probleme hatten.
Trotzdem konnte der Truvo nicht so gut abschneiden wie viele andere, was sicher nicht an seiner Verarbeitungsqualität oder einfachen Bedienung liegt. Er bietet im Vergleich für seinen recht hohen Preis einfach zu wenig. Lediglich eine farbige LED signalisiert, dass etwas gefunden wurde, und das reicht einfach nicht aus.
Es ist nicht erkennbar, was gefunden wurde. Sucht man hinter einer Trockenbauwand beispielsweise ein Ständerprofil, um etwas zu befestigen, könnte der Fund ebenso gut ein stromloses Kabel sein. Wurden für die Trockenbauwand Holzbalken genutzt, ist man ganz aufgeschmissen, denn Holz wird gar nicht erkannt.
Als kleiner handlicher Detektor ist der Bosch Truvo klasse. Im Vergleich bieten andere Geräte aber deutlich mehr. Sie zeigen an, was gefunden wurde, und erkennen auch Holzbalken.
So haben wir getestet
Wie jeder Test, beginnt auch der Test der Leitungssucher mit der Aufnahme der technischen Daten und mit dem Vermessen des Suchgerätes. Bewerten lässt sich hierbei jedoch noch wenig, denn der Hersteller kann so einiges versprechen. Wichtiger ist, wie sich die Funktionen in der Praxis schlagen.
Im zweiten Teil des Tests werden die Leitungsfinder persönlich unter die Lupe genommen. Ja, auch der erste Eindruck kann entscheidend sein. Wichtiger ist aber der zweite nach dem Einschalten. Kommt man sofort mit der Bedienung zurecht? Ist diese intuitiv oder muss die Bedienungsanleitung dreimal gelesen werden, ehe man sie versteht?
Wichtig ist hierbei aber auch, wie der Leitungssucher in der Hand liegt und sich an der Wand führen lässt. Da kommt es auf die Größe, das Gewicht und auch die Form an. Ein besonderes Augenmerk gilt aber auch der Signalisierung. Akustische Signale sind sicher sinnvoll, aber wenn schon ein Display da ist, sollte es auch gut ablesbar sein und alle benötigten Informationen liefern.
Für den Praxistest haben wir uns eine kleine Gipskartonwand aufgebaut. Hinter dieser befinden sich eine Kunststoff-Wasserleitung, ein stromloses 5×1,5 NYM-Kabel, ein 22er Kupferrohr, ein 10-Millimeter-Armierungseisen und eine Dachlatte.
Bewertet wurde im Test, ob die Hindernisse erkannt wurden und ob sie so gut erkannt wurden, dass auch die Mitte ermittelt werden konnte. Wurden sie nicht richtig erkannt, haben wir nachgeholfen und beispielsweise das Kabel etwas näher gedrückt. Bewertet wurde in den vier Stufen: nicht erkannt, angedrückt, erkannt und bestenfalls wurde auch die Mitte gefunden.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Leitungssucher?
Der Peaktech 3433 sucht vielleicht nicht ganz so tief wie manch professioneller Leitungssucher, im Test konnte er aber alle Probestücke orten und auch anzeigen, worum es sich handelt. Und das zu einem wirklich fairen Preis.
Findet ein Leitungssucher auch Wasser?
Sind Stahl- oder Kupferrohre unter Putz verlegt, werden diese von fast allen Leitungssuchern gefunden. Schwer wird es bei Kunststoffrohren. Wirklich zuverlässig hat diese nur der Bosch Professional D-tect 120 erkannt. Knapp unter der Oberfläche haben aber auch der Peaktech 3433, der Qluue SF1-EU oder der Bosch Professional GMS 120 angeschlagen.
Wie wird ein Leitungssucher kalibriert?
Gute Leitungssucher kalibrieren sich automatisch. Daher sollten sie beim Einschalten und beim Umschalter der Suchfunktion an die zu untersuchende Wand gehalten werden. Bei Leitungssuchern mit manueller Kalibrierung, muss dieser ebenfalls an die Wand gehalten, die Kalibrierung aber manuell ausgelöst werden. Das ist bei den meisten nach jeder Umstellung der Suchfunktion nötig.
Was findet ein Leitungssucher alles?
Die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden und hängt häufig von der Suchtiefe ab. Grundsätzlich werden Metalle immer erkannt. Nichteisen-Metalle (hauptsächlich Kupfer) ebenso, allerdings ist der Querschnitt einfacher Stromleitungen recht klein und diese werden dann aufgrund mangelnder Suchtiefe nicht gefunden. Was die meisten Leitungssucher besser finden, sind spannungsführende Leitungen, da hier die Netzfrequenz registriert wird. Daher bei der Sucher immer das Licht einschalten.
Erkennt ein Leitungssucher auch Holzbalken?
Jaein. Während Metalle aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften gefunden werden, wird bei Holz lediglich die unterschiedliche Dichte registriert. Ein Holzbalken in einer gemauerten Wand ist schwerer zu finden, als Holz in einer Trockenbauwand. Ebenso spielt dabei die Stärke des Holzbalkens eine Rolle. Daher bieten viele Leitungssucher in der Suchauswahl auch verschiedene Holzstärken an.