Wenn einen morgens der Wecker mit geballter Penetranz aus der Tiefschlafphase katapultiert, haben viele nur einen Gedanken: Weg mit dem Ding! Für besonders impulsive Menschen gibt es deshalb Wurfwecker, die man beim Klingeln nach Herzenlust durchs Schlafzimmer pfeffern kann. Als Nebeneffekt zwingen die einen dann beim erneuten Klingeln auch wirklich aufzustehen, schließlich muss man den lärmenden Schlaftöter dann erstmal suchen.
Hier geht’s zum Test der besten Tageslichtlampen.
Wer nicht jeden Tag mit einem Wutanfall beginnen und lieber sanft geweckt werden möchte, für den ist ein Lichtwecker genau das Richtige – eine Art homöopathische Alternative zum lärmenden Terroristen auf dem Nachttisch. Denn ein Tageslichtwecker holt einen mit einem simulierten Sonnenaufgang schonend langsam aus dem Schlaf – und zwar lange bevor der Wecker klingelt.
Zumindest in der Theorie soll man so deutlich leichter und entspannter aus den Federn kommen. Um herauszufinden, ob das klappt, sind wir mit 17 Lichtweckern ins Bett gestiegen. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Philips HF3651/01

Dass beim Thema Lichtwecker kaum ein Weg an Philips vorbei führt, beweist der Hersteller mit dem HF3651/01. Zwar ist der Lichtwecker nicht besonders günstig, dafür ist er aber auch vom Scheitel bis zur Sohle auf Wellness getrimmt und damit eine echte Bereicherung beim Aufstehen. Das geht beim Licht-Design los und hört bei der Klangauswahl längst noch nicht auf. Auch bei der Verarbeitungsqualität macht dem Philips-Tageslichtwecker so schnell keiner etwas vor. So bleibt am Ende lediglich der hohe Preis und die ausbaufähige Lautsprecherqualität, die es an der Mischung zwischen Lichtwecker und Wellness-Oase zu kritisieren gibt.
Beurer WL75

Mit gemessenen 730 Lux bei 30 Zentimetern Entfernung markiert der Beurer WL75 in dieser Disziplin den Helligkeits-Bestwert – dagegen sieht die Konkurrent reichlich blass aus. Weil Beurer dem WL75 auch eine Bluetooth-Schnittstelle inklusive App spendiert hat, kann man den Lichtwecker bequem vom Smartphone aus steuern. Von der Weckzeit bis zur Farbe des Lichts kann man dort alles einstellen. Lediglich das kleine Display trübt den guten Gesamteindruck des Beurer ein wenig – das braucht man aber sowieso nur, um die Uhrzeit abzulesen, alles andere kann man per App machen.
Lumie Bodyclock Luxe 750 DAB

Der Lichtwecker von Lumie ist die Luxus-Wecklösung in unserer Auswahl. Wer im Morgenmantel frühstückt und sich seinen Kaffee antragen lässt, ist hier richtig. Die gläserne Kuppel zaubert einen stimmigen Sonnenuntergang ins Schlafzimmer, der dank der fein aufeinander abgestimmten Farbübergänge sehr harmonisch wirkt. Auch beim Ton ist man bei diesem Modell keine Kompromisse eingegangen und hat sich für Lautsprecher entschieden, die klanglich selbst mit kleineren Bluetooth-Boxen locker mithalten können. Das alles hat natürlich seinen Preis.
Smithroad LED-Lichtwecker

Für Lichtwecker-Neulinge und solche, die für ihren simulierten Platz an der Sonne kein Vermögen ausgeben wollen, ist der Lichtwecker von Smithroad eine interessante Alternative. Er bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, eine vernünftige Verarbeitungsqualität und leuchtet ausreichend hell. Bei der Bedienung muss man anfangs zwar die Anleitung konsultieren, ansonsten gibt es im Hinblick auf die Weckqualität keinen großen Unterschied zu deutlich teureren Modellen.
Vergleichstabelle

- Hochwertige Verarbeitung
- Leuchtet hell
- Weiche Lichtübergänge
- Schickes Design
- Mäßige Klangqualität
- Kein Bluetooth

- Leuchtet sehr hell
- Per App steuerbar
- Kann in verschiedenen Farben leuchten
- Kleines Display
- Mittelmäßige Verarbeitung

- Glaskuppel
- Hochwertige Verarbeitung
- Scharfes Display
- Gute Klangqualität
- Viele Anschlussmöglichkeiten
- Teuer

- Gute Lichtausbeute
- Einfache Handhabung
- USB-A-Anschluss zum Aufladen des Smartphones vorhanden
- Mittelmäßige Verarbeitung
- Unscharfes Display

- Leuchter sehr hell
- Einfache Bedienung
- Gute Verarbeitung
- Teuer

- Bluetooth-, AUX-Anschluss und Radio
- Gute Bedienung
- Guter Lautsprecher
- Akku-Betrieb
- Gute Verarbeitung
- Leuchtet nicht sehr hell
- Beschränkte Sonnensimulation

- Kompaktes Design
- Vergleichsweise teuer
- Schwaches Wecklicht

- Qi-Ladefähig
- Schickes Design
- Schwaches Wecklicht

- Viele unterschiedliche Lichter mit Farbverläufen
- USB-A-Anschluss zum Aufladen anderer Geräte
- Anzeige von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Schwache Lichtstärke
- Umständliche Bedienung
- Schlechtes Material

- Leuchtet in verschiedenen Farben
- Gute Bedienung
- USB-A-Anschluss zum Aufladen anderer Geräte
- Verschiedene beruhigende Geräusche
- Wenig Leuchtstärke
- Sonnenaufgang nur 10 Minuten

- Radio und AUX-Anschluss
- Sehr schwaches Licht
- Klapprige Tasten
- Schlechte Verarbeitung
Einfacher aufstehen: Lichtwecker im Test
Nur etwa jeder Fünfte ist morgens fit. Der verschlafene Rest von uns wacht eigentlich erst beim Morgenkaffee so richtig auf. Wer sich zu diesem Rest zählt, für den könnte ein Lichtwecker die Lösung der Aufwachprobleme sein. Glaubt man den Herstellern (und auch der Wissenschaft), kann man seine Aufsteh-Performance damit deutlich verbessern.

Der Grund: Ein Lichtwecker fängt lange vor dem akustischen Wecksignal damit an, das Schlafzimmer mit Licht zu fluten. So wird man unterbewusst aufs Aufstehen vorbereitet und erschrickt nicht so, wenn auf das Licht das akustische Wecksignal folgt. Mit der Lichtkur am Morgen vermindert man aber nicht nur das Risiko, vom Weckton überrascht zu werden, sondern man wacht auch insgesamt besser auf. Warum das so ist, hängt mit unserem Biorhythmus zusammen.
Das sagt die Wissenschaft
Jahrtausendelang hat der Mensch ohne künstliches Licht gelebt (wenn man das ohne Strom und WLAN denn Leben nennen will) und sich nach dem Stand der Sonne gerichtet. Das Ergebnis dieses Prozesses nennen Fachleute die zirkadiane Rhythmik. Gemeint ist damit der Einfluss des 24-Stunden-Zyklus auf unseren Organismus. Anders gesagt: Unser Körper orientiert sich am Hell-Dunkel-Rhythmus seiner Umwelt.
Der Mensch ist auf den Hell-Dunkel-Rhythmus abgestimmt
Je dunkler es wird, desto mehr steigt die Melatoninkonzentration – und damit eben auch unser Müdigkeitsgefühl. Bei Kindern ist dieser Effekt übrigens besonders stark ausgeprägt. Was uns Abends ruhig entschlummern lässt, können wir morgens aber nicht brauchen, schließlich will man ja fit und nicht gerädert und müde aus dem Bett kommen. Deshalb sollte der Melatoninspiegel beim Aufwachen möglichst gering sein. Um das Melatonin sozusagen zu vertreiben, braucht es seinen Erzfeind: Tageslicht.

Das Tageslicht trifft nämlich auf – Achtung noch eine Schlaumeier-Vokabel – intrinsische, photosensitive, retinale Ganglienzellen. Die befinden sich in der Netzhaut und absorbieren Licht (übrigens besonders gerne das in letzter Zeit in Verruf geratene blaue Licht) und sorgen dafür, dass der Melatoninspiegel sinkt, während gleichzeitig der Serotoninspiegel ansteigt. Mit dem Serotoninspiegel steigt auch der Blutzucker und die Körpertemperatur an. Je höher unser Serotoninspiegel ist, desto fitter und wacher fühlen wir uns also.
Morgenmuffel profitieren vom Serotonin-Effekt
Soweit zur Theorie. Seit einigen Jahren gibt es dazu aber auch praktische Versuche. So ist es bereits 1988 einer Gruppe von Forschenden gelungen, den positiven Einfluss von Licht auf unseren Aufstehprozess festzustellen. Probanden, die einer Dämmerungssituation ausgesetzt wurden, bei der die Helligkeit immer weiter angestiegen ist, hatten am Ende des Versuchs einen deutlich verminderten Melatonin-Spiegel und waren folglich fitter.
Dass das Aufstehen mit Licht für den menschlichen Organismus deutlich erholsamer ist, haben Forschende in einer Studie der Universität Westminster herausgefunden. Dort wurde anhand der im Speichel enthaltenen Konzentration des Stress-Hormons Cortisol festgestellt, dass Probanden, die mit einem Tageslichtwecker in den Tag gestartet sind, einen deutlich sanfter ansteigenden Cortisol-Spiegel hatten, als jene, die »klassisch«, also nur durch einen lauten Weckton, aufgewacht sind.
In einer weiteren Studie wurde die Schlafqualität bei Nutzung eines Lichtweckers untersucht, indem im Abstand von 14 Tagen nach der Qualität des Schlafes gefragt wurde. Am Ende konnte man bei 35 Prozent der Probanden feststellen, dass sich ihr Schlaf durch die Nutzung eines Lichtweckers deutlich verbessert hat.
So funktioniert ein Lichtwecker
Tageslichtwecker tricksen den Körper ein Stück weit aus, indem sie ihm einen Sonnenaufgang vorgaukeln. Etwa eine halbe Stunde vor dem akustischen Signal wird das Wecklicht aktiviert. Dass wir das Licht des Weckers mit geschlossenen Augen überhaupt wahrnehmen, liegt an unseren zarten Augenliedern. Licht wird von ihnen nur teilweise gefiltert und kann deshalb trotzdem auf die Netzhaut treffen.
Geleuchtet wird erst zurückhaltend, dann immer stärker. Wie lange der simulierte Sonnenaufgang Morgens dauern soll, kann man bei den meisten Modellen einstellen, man sollte aber eine Weckzeit von mindestens 30 Minuten wählen, denn so lange braucht der Hormonhaushalt, um sich umzustellen.
Schichtarbeiter profitieren vom imitierten Sonnenaufgang
Je nach Modell und Leistung hat man am Ende das Gefühl neben einem Baustrahler zu schlafen – beziehungsweise aufzuwachen. Vom Licht alleine werden aber nur Personen wach, die ohnehin einen sehr leichten Schlaf haben. Der Otto-Normal-Schläfer verlässt seine Träume erst ab etwa 2.500 Lux. Das sind allerdings Werte, die kaum ein Tageslichtwecker schafft.
Deshalb spielen viele Lichtwecker auch melodische Geräusche aus der Natur ab, um den Aufwachprozess bestmöglich zu unterstützen. Je nach Budget und Vorlieben kann man sich beispielsweise vom Meeresrauschen eines karibischen Sonnenaufgangs wecken lassen. Wem das zu sanft ist, der kann natürlich auch auf die klassischen Weck-Sounds zurückgreifen.
Der Lichtwecker als Einschlafhilfe
Weil schlechtes Einschlafen ein weit verbreitetes Problem ist, haben viele Lichtwecker auch eine Einschlafhilfe-Funktion in Form eines simulierten Sonnenuntergangs mit an Bord. Wer Probleme beim Einschlafen hat, den beruhigt das Licht der untergehenden Sonne und der Körper glaubt, dass bald Schlafenszeit ist. Auch hier kann man bei vielen Modellen im Hintergrund entspannende Musik laufen lassen, um den Einschlafprozess bestmöglich zu unterstützen.
Philips HF3651/01
Der HF3651/01 ist halb Wecker, halb Wellness-Oase. Philips hat bei diesem Lichtwecker nichts dem Zufall überlassen und das Konzept Entspannung in den Mittelpunkt der Baureihe gestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – selbst morgens.

Die Verarbeitungsqualität des HF3651/01 ist über alle Zweifel erhaben. Das verwendete Plastik macht einen sehr hochwerten Eindruck und ist meilenweit von der billigen Haptik vieler – zugegeben deutlich günstigeren – Lichtwecker entfernt. Mit seinem Loch in der Mitte erinnert der Philips zwar ein wenig an einen Kernspintomografen, es lässt ihn aber auch ein Stück weit luftiger wirken.
Bedient wird die Wellness-Oase für den Nachttisch über berührungsempfindliche Flächen, die im ausgeschalteten Zustand nicht zu erkennen sind und somit das schicke schlichte Design des Lichtweckers nicht weiter stören. Im Test hatten wir keine Probleme damit, die Flächen haben immer präzise und zuverlässig funktioniert und auch die Menü-Struktur hält keine großen Überraschungen bereit. Sie ist größtenteils selbsterklärend. Wer wegen des enormen Funktionsumfangs des Lichtweckers aber trotzdem lieber einen Blick in die Bedienungsanleitung wirft, wird sich über die darin enthaltenen ausführlichen Erklärungen und die gute Bebilderung freuen.

Bei den Weck-Optionen lassen sich zwei Profile einstellen, wer sich am Wochenende auch, aber eben später, wecken lassen möchte, braucht deshalb nicht jedes Mal den Wecker umzustellen – praktisch. Für jedes Profil kann man die Dauer des Sonnenaufgangs (zwischen 5 und 40 Minuten), den Weckton (dank Wurfantenne auch Radio möglich) und die höchste Lichtstufe, gewissermaßen die Licht-Endstufe, einstellen.
Im Test des Philips ist uns vor allem die gelungene Abstufung der Lichtintensität aufgefallen. Während die kleinste Licht-Stufe selbst im abgedunkelten Zimmer kaum wahrnehmbar ist. hangelt man sich in 25 hervorragend aufeinander abgestimmten Stufen bis zu einer Art Baustrahler-Modus: 390 Lux zeigt unser 30 Zentimeter entferntes Messgerät bei Stufe 25 an. Das sollte selbst für hartgesottene Morgenmuffel ausreichen, um fit in den Tag starten zu können.
Viele Naturgeräusche und Lichtstufen
Das i-Tüpfelchen des entspannten Aufstehens sind schließlich die sieben unterschiedlichen Naturgeräusche, die im Weck-Menü zur Auswahl stehen. Man kann sich hier zwischen Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und alpinen Geräuschen in Form von Kuhglocken entscheiden. Das sorgt für Urlaubsstimmung am Morgen – was will man mehr?
Wer sich morgens lieber vom Radio wecken lässt, für den ist auf der Rückseite des Weckers eine Wurfantenne verbaut, die für den entsprechenden Empfang sorgt. Der Radioempfang ist auf einem soliden Niveau, was man von einer Wurfantenne eben erwarten kann. Klanglich bewegt sich der Philips-Lichtwecker auf Smartphone-Niveau, hier sind ihm beispielsweise die Modelle von Lumie haushoch überlegen.



Wie konsequent der Lichtwecker von Philips auf das Thema Entspannung ausgerichtet ist, erkennt man aber nicht nur an den Naturgeräuschen und dem schönen Sonnenaufgang, den er ins Schlafzimmer zaubert, sondern auch an einem extra Menüpunkt für Entspannungsübungen. Dabei unterstützt der Tageslichtwecker durch angenehme Lichtimpulse und beruhigende Geräusche bei der Meditation oder Atemübungen. Ebenso für Entspannung – und zwar beim Einschlafen – soll die Sonnenuntergangs-Funktion sorgen. Die taucht das Schlafzimmer in das wohlige Licht eines Sonnenuntergangs und sorgt so dafür, dass man die Seele baumeln lassen kann.
Bücherwürmer können den Philips-Lichtwecker zudem als Leselampe verwenden, auch dafür reicht die Helligkeit allemal. Wie lange die darin verbaute LED diese Dauerbelastung mitmacht, ist allerdings schwer abzuschätzen.
An Anschlussmöglichkeiten tummeln sich ein AUX- und ein USB-Anschluss auf der Rückseite des Weckers. Der USB-Anschluss ist zum Aufladen des Smartphones gedacht. Besonders eilig darf man es mit dem Aufladen aber nicht haben, denn besonders Leistungsstark ist der Abschluss nicht. Die fünf Watt sollten aber in jedem Fall ausreichen, damit man sein Smartphone über Nacht voll bekommt.
Beim Lautsprecher ist Luft nach oben
Überraschend schwach ist der Lautsprecher des Philips. Für einen Lichtwecker dieser Preisklasse finden wir den Klang nicht besonders überzeugend, einen deutlichen unterschied zu günstigeren Geräten konnten wir jedenfalls nicht feststellen. Der Abstand zu den klangstarken Sonnenlichtweckern von Lumie ist hingegen beträchtlich.
Ungeachtet der leichten akustischen Defizite sorgt der Philips-Lichtwecker mit seinen sanften Farb- und Helligkeits-Übergängen für ein entspanntes Aufstehen. Bei keinem anderen Lichtwecker waren de Helligkeitsstufen so gut aufeinander abgestimmt und das Konzept »Entspannung« derart gelungen umgesetzt, wie es beim Philips der Fall war. Weil er auf dem Nachttisch zudem eine gute Figur macht, finden wir, dass der Lichtwecker von Philips sein Geld Wert ist.
Philips HF3651/01 im Testspiegel
Giga hat den Philips Lichtwecker ebenfalls getestet und kommt zu folgendem Ergebnis:
»Ein innovativer Wecker, der den richtigen Ansatz verfolgt, aber in Sachen Touch-Bedienung und Technik (Lautsprecherqualität) noch nicht perfekt ist. So bleibt angesichts des hohen Preises nur der Ratschlag, sich diese Investition vorher genau zu überlegen.»
Alternativen
Wem der Philips zu teuer ist, oder wer seinen Tageslichtwecker gerne über das Smartphone steuern möchte, für den haben wir interessante Alternativen.
Leuchtstark: Beurer WL75
Der WL75 von Beurer ist der mit Abstand leistungsstärkste Lichtwecker im Test. Optisch kommt er sehr aufgeräumt daher, unter dem kreisrunden Wecklicht ist lediglich ein kleines Display angebracht. Für zusätzlichen Bedienkomfort sorgt die Smartphone App des Lichtweckers.

Was die Verarbeitungsqualität anbelangt, bewegt sich der Beurer-Lichtwecker auf einem soliden Niveau. Die Leuchtkuppel schließt nicht bündig mit dem Rest des Lichtweckers ab, die auf dem Hartplastik-Standfuß in Metalloptik angebrachten Knöpfe vermitteln beim Drücken jedoch ein eher schwammiges Gefühl.

In der Kerndisziplin überzeugt der Beurer auf ganzer Linie. Kein anderer Wecker im Test leuchtet so kräftig. Mit den gemessenen 730 Lux (bei 30 Zentimetern Abstand) sollte man selbst Bären aus ihrem Winterschlaf holen können. Selbst beim Abstand von 50 Zentimetern kommen laut Messgerät noch 350 Lux an. Das ist mehr als die meisten seiner Konkurrenten bei 30 Zentimeter schaffen.
Auch die deutlich teureren Lichtwecker von Philips und Lumie können dem WL75 in dieser Disziplin nicht das Wasser reichen. Allerdings nimmt die Lichtintensität des Beurer-Lichtweckers zum Rand hin deutlich ab. Bei den Weckmelodien stehen insgesamt sechs Optionen zur Verfügung, beim Klang bewegt sich der Beurer Lichtwecker im unteren Mittelfeld.
Beste Lichtausbeute
Einstellungen kann man entweder über die rückseitig verbauten Bedientasten, oder mithilfe der »beurer LightUp«-App vornehmen. Damit das klappt, verfügt der Beurer-Lichtwecker über eine entsprechende Bluetooth-Schnittstelle. Die App ist übersichtlich gestaltet, böse Zungen werden jedoch behaupten, dass Beurer hier auf eine Schmalspur-Lösung setzt, die sehr reduziert daherkommt. Um die wichtigsten Werte, wie beispielsweise die Dauer des morgendlichen Sonnenaufgangs oder den Weckton einzustellen, reicht die App aber allemal aus. Auch die Farbe des Lichts kann man mit der App ändern. Wie viele andere Lichtwecker, kann auch der Beurer als Leselampe verwenden werden.
Ebenso mit an Bord ist ein AUX-Anschluss, eine Wurfantenne für den Radioempfang und ein USB-A-Anschluss, mit dem sich beispielsweise ein Smartphone aufladen lässt. Wie auch bei den anderen Lichtweckern, ist auch der USB-Anschluss des Beurer nicht besonders leistungsstark – muss er auch nicht, wer sein Smartphone über Nacht lädt, wird damit sowieso keine Probleme haben.
Weniger gut gefallen haben uns die schwammigen Bedientasten des WL75. Auch die Anordnung derselben auf der Rückseite ist in unseren Augen recht unglücklich gelöst. Abseits dieser kleinen Schwächen haben wir es hier jedoch mit einem Lichtwecker zu tun, der mit seiner enormen Helligkeit perfekt für Menschen geeignet ist, die morgens nur schwer wach werden.
Luxus-Lichtwecker: Lumie Bodyclock Luxe 750DAB
Wer sich gerade erst mit Lichtweckern zu beschäftigen begonnen hat, dem wird der Hersteller Lumie wahrscheinlich nichts sagen. Tatsächlich handelt es sich hier aber um den Erfinder des Tageslichtweckers. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen an den mit knapp 250 Euro teuren Lumie Bodyclock Luxe 750DAB.

Dass der Lumie den hohen Erwartungen tatsächlich gerecht werden könnte, daran lässt er schon kurz nach dem Auspacken keine Zweifel aufkommen. Während bei der Konkurrenz die Leucht-Kuppeln aus mehr oder weniger hochwertigem Kunststoff gefertigt sind, kommt beim Lumie-Lichtwecker feinstes Milchglas zum Einsatz. Auch wenn man den Unterschied im schlaftrunkenen Zustand wahrscheinlich nicht merkt, sorgt dieses kleine Ausstattungs-Highlight in ähnlicher Weise für das Gefühl von Wertigkeit, wie die stoffbespannte Unterseite des Lichtweckers. Selbst die auf der Rückseite verbaute Antenne für den Radioempfang macht einen den Eindruck, als beziehe Lumie sie von einem Panzer-Ausstatter.

Das Display des Lichtweckers ist nicht in die besagte Glaskuppel eingelassen, sondern befindet sich darunter. Der Vorteil: Wo das Display der anderen Lichtwecker immer leicht unscharf ist, glänzt das des Lumie mit Schärfe pur. Darauf etwas zu lesen fällt auch dank des guten Kontrastverhältnisses leicht. Wer nachts absolute Dunkelheit braucht, kann das Display natürlich auch abschalten.
Erfreulicherweise kann man den Lumie übrigens trotz seiner »echten« Tasten ohne Probleme einhändig bedienen, denn der Wecker steht extrem stabil und rutschfest auf dem Nachttisch. Er vermittelt den Eindruck, dass eher das ganze Tischchen umkippt, als dass der Lumie seinen angestammten Platz verlässt. So viel Standfestigkeit wünscht man sich nicht nur für einen Lichtwecker.
Stabil und multimedial
Auch bei den Anschlussmöglichkeiten hat sich Lumie nicht Lumpen lassen und der Bodyclock Luxe 750DAB sämtliche Anschlüsse spendiert, die für einen Wecker wichtig sein könnten. Dazu zählt neben einem AUX- und einem USB-Anschluss vom Typ A auch eine Verbindungsmöglichkeit via Bluetooth. Besonders gut gefallen hat uns der Radio-Empfang. Im Vergleich zur Konkurrenz, die hier meist noch auf den Empfang via Wurfantenne setzt, bietet der Lumie-Lichtwecker den qualitativ deutlich hochwertigeren DAB-Empfang.
Den damit einhergehenden Qualitätsunterschied hört man selbst morgens im komatösen Halbschlaf. Daran hat auch der verbaute Lautsprecher seinen Anteil, der es in puncto Klangqualität auch locker mit kleineren Bluetooth-Boxen aufnehmen kann.



Bei den Weck-Profilen hat man umfassende Auswahlmöglichkeiten. Man kann sich entweder täglich um dieselbe Zeit wecken lassen oder für jeden Tag eine andere Weckzeit einstellen. Besonders angenehm: Die Funktion, sich jeden Tag zu einer anderen Zeit wecken zu lassen, ist nicht etwa umständlich in den Untiefen des Wecker-Menüs verschachtelt, sondern nach zweimal Drücken abrufbar. Die fünf Kurzwahltasten für das Radio hätten unserer Meinung nach nicht sein müssen, das ist aber Geschmackssache.
Die Lichtqualität der einzigen Echtglas-Kuppel in unserem Test ist hervorragend, vor allem der Helligkeitsverlauf, bei dem der Wecker nach oben hin immer heller wird, schafft eine wohlige Atmosphäre und gibt dem künstlichen Sonnenaufgang einen natürlichen Look. Mit 335 Lux bei einer Entfernung von 30 Zentimetern und 175 Lumen bei 50 Zentimetern, bewegt sich die Leuchtkraft der Bodyclock Luxe 750DAB im Mittelfeld. Um den Aufwachprozess zu unterstützen, reicht die Leuchtleistung jedenfalls locker aus.
Gute Leuchtleistung und viele Einstellmöglichkeiten
Auch als Einschlafhilfe lässt sich der Tageslichtwecker, wie viele andere auch, verwenden. Dann wird sein Licht im Laufe des Abends zunehmend dunkler und verzichtet gänzlich auf den Einsatz von kurzwelligem blauen Licht. Wie lange der Sonnenauf- bzw. Untergang dauern soll, kann man beim Lumie-Lichtwecker natürlich auch einstellen, zwischen 15 und 90 Minuten sind möglich.
Der Lumie Bodyclock Luxe 750DAB lässt keine Wünsche offen und setzt bei der Qualität Maßstäbe, leider schlägt sich das jedoch auch auf den Preis nieder. Mit knapp 240 Euro ist der Lichtwecker nämlich keine besonders kostengünstige Aufsteh-Hilfe.
Preiswert: Smithroad LED-Lichtwecker
Die Verarbeitung des Smithroad-Lichtweckers bewegt sich auf einem erfreulich hohen Niveau und die Kunststoff-Kuppel leuchtet angenehm hell. Das macht den Lichtwecker für alle interessant, die den simulierten Sonnenaufgang einmal ausprobieren wollen, ohne ein Vermögen dafür zu bezahlen.

Die Bedientasten des Smithroad sind kreisförmig um die Außenflächen des Weckers angeordnet. Sie klackern beim Benutzen zwar ein wenig – für einen Wecker, den man nicht ständig in der Hand hält, finden wir das aber nicht weiter tragisch.
Praktischerweise befindet sich die mit Noppen versehene Snooze-Taste direkt an der Oberseite des Weckers. Im schlaftrunkenen Zustand sind es solche Kleinigkeit, die zwischen verschlafen und nicht verschlafen entscheiden können. Für zusätzlichen Bedienkomfort befinden sich auf der Vorderseite neben dem Display auch berührungsempfindliche Sensoren, die im Test zuverlässig funktioniert haben.

Die Display-Helligkeit kann man variieren, zwei Stufen stehen zur Auswahl. Wer absolute Dunkelheit beim Schlafen braucht, der kann das Display auch ganz abschalten. Bei eingeschaltetem Display ist die Uhrzeit-Darstellung ein wenig unscharf, was der milchigen Plastikabdeckung der Weckerfront geschuldet ist, hinter der sich das Display befindet.
Unserer Meinung nach ist das nicht weiter schlimm, schließlich will man sich auf dem Wecker-Display keinen Spielfilm ansehen, Ästheten dürften die ausfransenden Ziffern aber dennoch ein Dorn im Auge sein.
Guter Sonnenaufgang und viele Stufen
Für das Auge deutlich angenehmer ist das Wecklicht des Smithroad. Der simuliert Sonnenaufgang hat ein gut aufeinander abgestimmtes Farbspiel. Er beginnt im Rotton, bis er schließlich hellgelb ist. Die Dauer lässt sich zwischen 10 und 60 Minuten frei wählen. Auch die Helligkeitsstufen sind mit 20 Stufen ausreichend fein gewählt. In der letzten Stufe haben wir bei einem Abstand von 30 Zentimetern 310 Lux gemessen. Selbst ambitionierte Schlafmützen bekommen bei solch einer Helligkeit Probleme, nicht aufzuwachen.
Wem das zu viel des Guten ist, der kann die größtmögliche Helligkeit, mit der er geweckt werden möchte, auch nach unten korrigieren. Man kann den Wecker auch in unterschiedlichen Farben leuchten lassen, das funktioniert zwar nicht beim Wecklicht (wer würde sich auch gern von einer grünen Sonne wecken lassen?), gibt Farbaffinen aber mehr Gestaltungsspielraum beim Licht-Design des Schlafzimmers.



Wer sich morgens gerne von Radioklängen wecken lässt, der wird sich zudem über die Wurfantenne freuen, mit der der Wecker ausgestattet ist. Die Empfangsqualität unterscheidet sich dabei nicht von den übrigen, mit einer Wurfantenne ausgestatteten Lichtweckern und könnte deutlich besser sein. Wer so ein Upgrade für die Ohren will, der kommt allerdings nicht umhin, deutlich tiefer in die Tasche und zum Modell von Lumie zu greifen.
Auf der Rückseite des Weckers ist neben dem Micro-USB-Anschluss, der zur Stromversorgung des Lichtweckers dient, auch ein klassischer USB-A-Port verbaut, an dem Smartphone und Co. aufgeladen werden können. Leistungstechnisch ist der Anschluss zwar eher mau, über Nacht bekommt man damit das Smartphone aber trotzdem locker aufgeladen. Wie viele andere Lichtwecker, ist auch der LED-Lichtwecker von Smithroad nicht nur als Aufwach- , sondern auch als Einschlafhilfe konzipiert. Einschlafproblemen sagt er mit einem simulierten Sonnenuntergang den Kampf an.
Das stimmige Ausstattungspaket und die gute Lichtausbeute machen den günstigen Smithroad-Lichtweckers zu einer Empfehlung für alle, die sich noch nicht sicher sind, ob ein Lichtwecker ihnen etwas bringt und daher in das Thema erstmal reinschnuppern wollen. Für den Preis macht man nichts verkehrt, das verwendete Hartplastik und die gemessen Helligkeit machen aber deutlich, dass es hier noch Luft nach oben gibt.
Außerdem getestet
Beurer WL 32
Der Beurer WL 32 wird der Bezeichnung Lichtwecker nicht gerecht. Schon vom Hersteller wird seine Leuchtkraft nur auf 15 Lux bei 15 cm Abstand angegeben. Wir haben in unseren Messungen Werte von 5 Lux bei 30 Zentimeter und 3 Lux bei 50 Zentimeter festgestellt. Dieses schwache Licht reicht schwerlich aus, um irgendjemanden aufzuwecken. Der kleine Wecker ist schlicht gestaltet und völlig in Weiß gehalten. So ist er mit seiner Kugelform immerhin schön anzusehen. Das unten verwendete Plastik fühlt sich aber spröde an und ist nur dürftig zusammengefügt. Auch die Tasten zur Bedienung sind unkomfortabel. Zumal es von ihnen nur wenige sind, die teilweise doppelt belegt sind. Somit gestaltet sich die Bedienung allgemein eher umständlich.
Der Lichtwecker hat eine Radiofunktion mit Wurfantenne und einen AUX-Anschluss für das Handy. Die Qualität des Lautsprechers ist der kleinen Größe entsprechend, aber für ein bisschen anspruchslosen Hörgenuss reicht sie aus. Der Beurer WL 32 kann auch als Stimmungslicht verwendet werden und leuchtet dann abwechselnd in verschiedenen Farben. Wegen seiner geringen Lichtstärke kann man sich aber auch an dieser Funktion nur wenig erfreuen.
Beurer WL 50
Der Beurer WL 50 ist gut verarbeitet und seine matte Kunststoffoberfläche schmiegt sich schön in die Hand. Er hat eine Reihe kleiner Tasten, mit denen er sich gut bedienen lässt. Ein Lautsprecher mittlerer Qualität ist in den Lichtwecker verbaut, den man zum Abspielen von Radio oder Musik auf dem Mobiltelefon nutzen kann. Für Letzteres bringt er einen AUX-Anschluss und die Verbindungsmöglichkeit über Bluetooth mit. Er muss nicht dauerhaft an das Stromnetz angeschlossen sein, sondern kann nach Aufladung auch mit Akku betrieben werden.
Es lassen sich zwei verschiedene Alarmzeiten einstellen, bei denen es drei unterschiedliche Wecktöne zur Auswahl gibt – wie zum Beispiel Vogelgezwitscher – oder die Möglichkeit, sich mit Radio wecken zu lassen. Das Wecken mit Licht lässt sich in der Dauer auf 10, 20 oder 30 Minuten einstellen und es ist zudem möglich, sich durch einen künstlichen Sonnenuntergang beim Einschlafen helfen zu lassen. Dabei wechselt der Lichtwecker aber nur die Beleuchtung von weiß nach gelb bis rot und es gibt keine stufenweisen Unterschiede in der Helligkeit. Ebenso verhält es sich beim Sonnenaufgang umgekehrt, was nur eine schwache Simulation ergibt. Außerdem ist der Lichtwecker nur mäßig hell. Der Beurer WL 50 eignet sich eher als Nachttischlampe mit Stimmungslicht.
TFA Dostmann Moodlight
Obwohl sich der kleine TFA-Dostmann Lichtwecker auf englisch nur als Moodlight, also Stimmungslicht, bezeichnet, ist er auf der Verpackung als »Multi-Funktions-Lichtwecker mit Naturgeräuschen und Farbwechsel-Stimmungslicht« beschrieben. Also haben wir ihn auch als Lichtwecker getestet und waren dabei aber wegen seines schwachen Lichts nicht überzeugt, zumal der künstliche Sonnenaufgang grundsätzlich nur 10 Minuten dauert.
Das ist schade, denn eigentlich ist er gut verarbeitet. Über eine große Zahl an Tasten auf der oberen Rückseite lässt der Lichtwecker sich gut bedienen. Die Tasten sind aus sanftem Kunststoff und fühlen sich angenehm an. Es gibt eine Auswahl an fünf verschiedenen beruhigenden Geräuschen, die sich über den kleinen Lautsprecher selbstverständlich nicht hervorragend anhören, aber es ist ausreichend. Außergewöhnlich ist die Nap-, also Kurzschlaf-Funktion. Damit lässt sich beispielsweise für einen kleinen Mittagsschlaf die Schlafdauer einstellen, welche dann heruntergezählt wird, bis man geweckt wird. Das ist eine kleine Spielerei, mag aber nützlich sein. Tatsächlich kann der Lichtwecker auch als Stimmungslicht in verschiedenen Farben leuchten. Somit könnte der TFA-Dostmann Moodlight eine nützliche Verbindung von Wecker und Nachttischlampe sein, wenn seine Lichtstärke nicht so gering wäre.
TFA Dostmann Soluna
Das besondere Merkmal des TFA Dostmann Soluna sind die verschiedenen Farbverläufe, die er mit seiner Lampe darstellen kann. Diese kommen auch beim simulierten Sonnenaufgang zum Einsatz, sodass er erst mit einem rot-orange-gelben Licht startet, sich mit der Zeit aufhellt und dann in strahlendem Weiß als aufgegangene Sonne endet. Das klingt gut und sieht auch schön aus, ist aber in der Anwendung leider nutzlos, weil die Lampe nur wenig Helligkeit aufbringt. Noch dazu ist der Lichtwecker aus billigem Kunststoff gefertigt und ist schwergängig in der Handhabung. Neben wenigen Tasten auf der Rückseite wird er hauptsächlich über eine berührungsempfindliche, abgeschrägte Fläche vorne bedient. Diese nimmt Berührungen jedoch teilweise nicht wahr.
Demgegenüber stehen seine Anzeigen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit und seine Vielzahl an Darstellungen als Stimmungslicht. Beispielsweise lassen sich damit auch Atemübungen durchführen, wobei abwechselnd gelbes und blaues Licht sich über die Lampensichel ausbreiten und der Rhythmus des Ein- und Ausatmens mitgezählt wird. Somit könnte man den TFA Dostmann Soluna als Wecker benutzen, der mit seinen Lichtern noch das Zimmer schmückt, aber als Lichtwecker ist er nicht zu gebrauchen.
Philips HF3519/01
Wo bei der Konkurrenz glänzende Plastikoberflächen zum Einsatz kommen, versprüht die angeraute Plastikoberfläche des Philips HF3519/01 ihren ganz eigenen Charme. Verglichen mit seinen Mitbewerbern wirkt er jedenfalls deutlich edler. Bei der Bedienung gibt es keine großen Überraschungen, weshalb wir uns direkt auf die Kerneigenschaften des Lichtweckers konzentrieren wollen: das lichtgestützte Wecken. Und da heißt es bei diesem Modell: Nicht kleckern, sondern klotzen. Satte 590 Lux haben wir beim Philips gemessen, selbst beim Erhöhen des Abstands von 30 auf 50 Zentimeter erreichten unser Messinstrument noch 190 Lux. Nur der Lichtwecker von Beurer ist noch heller.
Auch bei der übrigen Ausstattung gibt nichts auszusetzen, Radioempfang bietet der Philips-Lichtwecker dank Wurfantenne ebenso wie eine Leselampe-Funktion. Naturfreunde werden sich zudem darüber freuen, dass man mit diesem Wecker durch Vogelgezwitscher in den Tag starten kann. Klanglich kann der Philips zwar nicht mit den Lumies mithalten, um sich von Vogelgezwitscher und Meeresrauschen aufwecken zu lassen, reicht die Klangqualität aber locker aus. Dass es nicht zu einer Empfehlung gereicht hat, liegt am ambitionierten Preis des Philips.
Wilit B17
Der erste Eindruck des Wilit B17: ganz schön schön! Der Lichtwecker im futuristischem Design ist solide verarbeitet, nichts wackelt, klappert oder hat zu viel Luft. Die Bedientasten, von denen die Snooze-Taste erfreulicherweise den mit Abstand meisten Platz für sich beansprucht, sind in die Ablage eingelassen, die zwar aus Kunststoff besteht, aber dank ihrer Holzoptik rustikalen Charme versprüht.
Davon darf man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn die Plattform ist dank Qi-Ladestandard als Aufladestation für das Smartphone geeignet. Damit das gute Stück nicht von der – im Verhältnis zu den gigantischen Ausmaßen so mancher Smartphone-Modellen – kleinen Plattform nicht herunterfällt, ist die Oberfläche von einem Gummiring durchzogen, der für die nötige Rutschfestigkeit sorgt.
Zwei Fliegen mit einer Klappe also? Nicht ganz, denn die Leuchtkraft des B17 ist nicht besonders stark. Aus 30 Zentimetern Entfernung haben wir lediglich 105 Lux gemessen. Dreht man den Wecker leicht, sodass die kreisförmig angeordneten LEDs direkt ins Messgerät und nicht auf die Qi-Ladefläche strahlen, waren immerhin 140 Lux drin. Damit wird nur wach, wer in einem komplett abgedunkelten Schlafzimmer nächtigt und keinen besonders tiefen Schlaf hat. Ein weiterer Wermutstropfen: das Wecklicht lässt sich nicht weiter einstellen und der Zeitkorridor ist mit zehn Minuten in unseren Augen zu kurz (Stichwort: Hormonhaushalt). Weil man bei Wilit auf eine Wurfantenne verzichtet hat, ist man beim Weckton sehr eingeschränkt.
Philips HF3506/01
Der Philips HF3506/05 ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, erfreut sich aber noch immer großer Beliebtheit – kein Wunder, schließlich muss es im Schlafzimmer ja nicht immer das Neueste vom Neuen sein. Was es für den Preis des Philips dann aber doch sein muss, ist ein rutschfester Standfuß. Den kann der Philips-Lichtwecker aber leider nicht bieten und so kann man ihn auf dem Nachttisch recht leicht verschieben. Vor allem, wer im Halbschlaf regelmäßig die Snooze-Taste ertasten muss, wird sich daran stören.
Neben der mangelnden Standhaftigkeit muss sich das Wecker-Leichtgewicht auch den Vorwurf gefallen lassen, in puncto Soundqualität eher unterer Durchschnitt zu sein. In ähnlichen Regionen bewegt sich der Lichtwecker auch, was die Lichtausbeute angeht. 65 Lux bei 30 Zentimetern Entfernung sind alles andere als ein Spitzenwert. Kurzum: Im Test war die Leistung des Lichtweckers bestenfalls solide, für den von Philips aufgerufenen Preis gibt es aber deutlich besser ausgestattete Lichtwecker.
So haben wir getestet
Die Lichtwecker wurden nach dem Auspacken direkt einem Funktionstest unterzogen. Sämtliche Features, vom Sonnenaufgang bis zur Einstellmöglichkeit verschiedener Weckprofile wurden von uns unter die Lupe genommen. Um die Lichtleistung der Lichtwecker zu messen, haben wir ein spezielles Messgerät, ein sogenanntes Lichtmeter, verwendet.

Neben der Lichtintensität spielten auch die Verarbeitungsqualität, die technische Ausstattung und nicht zuletzt der Funktionsumfang in unserem Test eine wichtige Rolle. Zusätzliche Extras, wie beispielsweise eine Bluetooth-Schnittstelle, oder eine Qi-Ladefähigkeit, wurden von uns zwar lobend erwähnt, waren aber kein entscheidendes Kriterium.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Lichtwecker ist der beste?
Der beste Lichtwecker ist der Philips HF3651/01. Er bietet ein gelungenes Gesamtpaket aus hochwertiger Verarbeitung, zahlreichen Einstellmöglichkeiten und einem ausreichend hellen Wecklicht. Wer etwas weniger Geld ausgeben möchte, wird bei unseren Alternativen fündig.
Was bringt ein Lichtwecker?
Ein Lichtwecker imitiert das Licht der aufgehenden Sonne und sorgt so dafür, dass man besser aus den Federn kommt. Je näher man dem Aufsteh-Zeitpunkt kommt, desto heller wird er. Dass er das Aufstehen am Morgen tatsächlich verbessern kann, haben zahlreiche Studien bestätigt.
Wie hell sollte ein Lichtwecker sein?
Lichtwecker gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Ein gutes Modell sollte mindestens 200 bis 300 Lux leisten können, um beim Aufstehen auch tatsächlich zu helfen. Manche Modelle schaffen sogar 10.000 Lux und sind damit auch für die Lichttherapie geeignet.
Wird man von Licht allein wach?
Ja, allerdings braucht es je nach Schlafverhalten bis zu 10.000 Lux, um von Licht alleine wach zu werden. Vielen reicht allerdings schon das Licht eines Lichtweckers, um im abgedunkelten Zimmer wach zu werden.
Für wen lohnt sich ein Lichtwecker?
Ein Lichtwecker lohnt sich prinzipiell für alle, die morgens Probleme mit dem Aufstehen haben. Weil viele Lichtwecker zudem einen Sonnenuntergang simulieren können, sind sie auch als Einschlafhilfe zu gebrauchen. Damit sind sie vor allem für Schichtarbeiter und jetlag-geplagte Geschäftsreisende interessant.