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Lötkolben Test: Test Loetkolben 01 Werkzeug

Der beste Lötkolben

Aktualisiert:
Letztes Update: 20. Juni 2023

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

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Mit nur wenigen Grundlagen und einem Lötkolben ist jeder in Lage, ein paar Kabel zu verlöten und ohne tiefer in die Materie der Elektronik einzutauchen ist das auch der Grund, warum sich viele einen Lötkolben zulegen.

Wir haben uns verschiedene Modelle an kabelgebundenen Lötkolben, Akku-Lötkolben und Gas-Lötkolben angesehen und für den privaten Nutzer getestet, der beim Kauf noch ein wenig unschlüssig ist.

Wir haben 13 Lötkolben mit Netzkabel, Akku und Gastank getestet. Vier davon können wir besonders empfehlen.

Kurzübersicht

Testsieger

Ersa 30S

Man muss schon wissen, was man möchte. Der Ersa 30S 0340KD ist schlicht und kommt ohne Zubehör. Qualitativ kommt er allerdings auch ohne Konkurrenz.

Lötkolben kosten kein Vermögen. Daher ist es auch nicht schwer, ein paar Euro mehr zu investieren und auf Qualität zu setzen. Der Ersa 30S 0340KD ist ein solcher Qualitätslötkolben. Er wird zwar schlicht in einer Pappschachtel geliefert und weder einen Ständer noch irgendwelches Zubehör mit, dafür wird jeder Qualitätstest mit Bravour bestanden.

Preistipp

Gallunoptimal GOSprint65

Mit 27 Millimetern ist der Gallunoptimal extrem schlank und liegt gut in der Hand.

Nicht ganz so hochwertig und mit Schwächen bei der Einhaltung der versprochenen Maximaltemperatur, kann der Gallunoptimal GoSprint65 dennoch absolut überzeugen. Kaum ein Lötkolben ist so schlank und bringt dennoch eine Temperaturregelung mit.

Bester Akku-Lötkolben

Worx MakerX WX744.9

Trotz Akku hängt der WORX MakerX an der Strippe aber genau das macht ihn handlich und ein großer Akku sorgt für eine ausdauernde und trotzdem flexible Arbeit.

Nicht ganz ohne Kabel, aber dennoch mit Akku arbeitet der Worx MakerX WX744.9. Das macht ihn flexibel und überall einsatzbereit. Mit besten Ergebnissen konnte kein Akku-Lötkolben im aktuelle Test abschneiden, der Worx erzielt aber durchweg gute Ergebnisse und dank des großen Akkus bietet kein anderer eine solch lange Laufzeit.

Bester Gas-Lötkolben

Dremel VersaTip

Mit bis zu 1200 °C ist der Dremel VersaTip sogar zum Hartlöten geeignet. Dank seines Zubehörs fühlt er sich aber ebenso in der Brandmalerei zuhause.

Gas-Lötkolben konnten im Test nur mäßig überzeugen. Schuld daran ist offensichtlich die sehr hohe Temperatur, die die Lötspitze und das Umfeld stark erhitzt. Wiederum eigenen sich Gas-Lötkolben ohne Lötspitze dadurch aber auch zum Hartlöten. Dennoch hat der Dremel VersaTip beim Weichlöten recht gut abgeschnitten. Zu verdanken hat er das seiner hohen Qualität und der perfekt eingehaltenen Maximaltemperatur.

Vergleichstabelle

Test Lötkolben: Ersa 30S
Ersa 30S
Test Lötkolben: Gallunoptimal GOSprint65
Gallunoptimal GOSprint65
Test Lötkolben: WORX MakerX WX744.9
Worx MakerX WX744.9
Test Lötkolben: Dremel VersaTip
Dremel VersaTip
Test Lötkolben: LeaderPro 80W Lötkolben Lötset
LeaderPro 80W Lötkolben Lötset
Test Lötkolben: Toolcraft JLS-03
Toolcraft JLS-03
Test Lötkolben: WELDINGER Elektrolötkolben 100 W
Weldinger Elektrolötkolben 100 W
Test Lötkolben: Toolcraft LWK-920
Toolcraft LWK-920
Test Lötkolben: AGT Brandkolben
AGT Brandkolben
Test Lötkolben: WELDINGER Lötfreund
Weldinger Lötfreund
Test Lötkolben: Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set
Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set
Test Lötkolben: Rothenberger Industrial	 Profi Lötkolbenset
Rothenberger Industrial Profi Lötkolbenset
Test Lötkolben: Weller WP3EU
Weller WP3EU

Testsieger
Ersa 30S
Test Lötkolben: Ersa 30S
  • Top Qualität
  • Liegt sehr gut in der Hand
  • Exakte Temperaturangabe
  • Leicht abzulegen
  • Kühler Griff
  • Keine Ablage
Preistipp
Gallunoptimal GOSprint65
Test Lötkolben: Gallunoptimal GOSprint65
  • Sehr gute Qualität
  • Temperaturregelung
  • Liegt gut in der Hand
  • Flexibles Kabel
  • Maximaltemperatur passt nicht
Bester Akku-Lötkolben
Worx MakerX WX744.9
Test Lötkolben: WORX MakerX WX744.9
  • Mit Koffer
  • Sehr gute Qualität
  • Temperaturregelung
  • Lange Akku-Power
  • Keine gute Lötzinnannahme
  • Griff wird etwas warm
Bester Gas-Lötkolben
Dremel VersaTip
Test Lötkolben: Dremel VersaTip
  • Großer Gastank
  • In 22 sec bereit
  • Exakte Temperaturangabe
  • Sehr gute Qualität
  • Keine gute Lötzinnannahme
  • Keine Ablage
LeaderPro 80W Lötkolben Lötset
Test Lötkolben: LeaderPro 80W Lötkolben Lötset
  • Umfangreiches Zubehör
  • in 29 sec bereit
  • Liegt sehr gut in der Hand
  • Temperaturregelung
  • Mit Ablage
  • Schlechte Lötzinnannahme
  • Maximaltemperatur passt nicht
Toolcraft JLS-03
Test Lötkolben: Toolcraft JLS-03
  • Unpraktische Verpackung
  • Temperaturregelung
  • Gute Temperaturangabe
  • Gute Lötzinnannahme
  • Liegt gut in der Hand
  • Mäßige Qualität
  • Griff wird warm
Weldinger Elektrolötkolben 100 W
Test Lötkolben: WELDINGER Elektrolötkolben 100 W
  • Gute Temperaturangabe
  • Sehr guter Griff
  • Mittlere Qualität
  • Griff wird recht warm
Toolcraft LWK-920
Test Lötkolben: Toolcraft LWK-920
  • In 18 sec bereit
  • Induktives Laden
  • Ablage mit Ladefunktion
  • Dauerhafter Tastendruck erforderlich
  • Unbequem zu halten
  • Maximaltemperatur passt nicht
AGT Brandkolben
Test Lötkolben: AGT Brandkolben
  • Umfangreiches Zubehör
  • Für Brandmalerei geeignet
  • Kühler Griff
  • Schlechte Verarbeitung
  • Etwas unhandlich
  • Lötspitze nicht verzinnt
Weldinger Lötfreund
Test Lötkolben: WELDINGER Lötfreund
  • Praktischer Verpackung
  • In 17 sec bereit
  • Kühler Griff
  • Maximaltemperatur passt nicht
  • Lötspitze nur aufgesteckt
Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set
Test Lötkolben: Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set
  • Praktische Verpackung
  • Sinnvolles Zubehör
  • Sehr groß und unhandlich
  • Maximaltemperatur passt nicht
  • Mäßige Lötzinnannahme
Rothenberger Industrial Profi Lötkolbenset
Test Lötkolben: Rothenberger Industrial	 Profi Lötkolbenset
  • Kleiner Koffer
  • Zwei Lötkolben
  • Sehr günstig
  • Mäßige Qualität
  • Maximaltemperatur passt nicht
  • Griff wird warm bis heiß
Weller WP3EU
Test Lötkolben: Weller WP3EU
  • Praktische Aufbewahrung
  • Sinnvolles Zubehör
  • Griff wird heiß
  • Mäßige Lötzinnannahme
  • Ersatzlötspitzen nicht gefunden
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Alle Infos zum Thema

Heiße Eisen: Lötkolben im Test

Um für sich den richtigen Lötkolben zu finden, ist es wichtig, die Grundlagen des Lötens zu kennen. Häufig wird über einen schlechten Lötkolben geschimpft, dabei wurde nur der falsche ausgewählt oder es wurden Grundlagen nicht beachtet.

Was ist Hartlöten und Weichlöten?

Beim Hart- und Weichlöten ist der Vorgang so ziemlich identisch. Zwei Metalle werden erhitzt und mit dem heißen und verflüssigtem Lot verbunden. Damit sich das Lot mit den beiden Metallen verbindet, ist ein Flussmittel erforderlich.

Der Unterschied liegt in der Arbeits­temperatur

Der große Unterschied liegt in der Arbeitstemperatur und damit verbunden auch im verwendeten Lot. Beim Hartlöten beträgt die Löttemperatur über 450 Grad. Das heißt, auch das Lot darf sich erst bei höheren Temperaturen, die durchaus bis zu 900 Grad betragen können, verflüssigen.

Anwendung findet das Hartlöten häufig bei Sanitärinstallationen, wenn eine höhere Beanspruchung vorliegt oder wenn durch Rohrleitungen Wasser mit Temperaturen über 110 Grad fließt. Private Anwender nutzen das Hartlöten eher seltener.

Weichlöten im Sanitärbereich

Im Privatbereich wird das Weichlöten hauptsächlich zum Löten von Kupferrohren genutzt. Kupferrohre und Fittinge reinigen, Flussmittel auftragen, erhitzen und Lötzinn bzw. Lötdraht zugeben. Einfacher ist eine sichere und wasserdichte Verbindung kaum herzustellen.

Der zweite große Anwendungsbereich ist die Elektronik und Elektrotechnik. Hier werden elektronische Bauteile auf Leiterplatten oder Kabelenden miteinander verlötet. Wobei das Verlöten von Kabelenden auch von jedem Laien zu meistern ist. Es bedarf weder großer Fachkenntnisse, noch teurer Werkzeuge.

Welcher Lötkolben sollte es sein?

Je nach Einsatzgebiet unterscheiden sich Lötkolben in ihrer Größe, Leistung und auch Funktionsweise. In unserem Test beschränken wir uns hauptsächlich auf Lötkolben für den Elektronik/Elektrotechnik-Bereich und möchten hier einige Varianten vorstellen.

Lötpistolen sind für kurze Reparaturen gedacht

Bei Lötpistolen ist die Lötspitze selbst auch das Heizelement und wird von einem hohen Strom durchflossen, der den Heizwedel binnen weniger Sekunden aufheizt. Lötpistolen sind daher für den schnellen und kurzen Einsatz bei Reparaturarbeiten gedacht.

Für den Privatanwender sind sie eher selten geeignet, da sie deutlich größer und damit unhandlicher sind. Lötpistolen sind auch nur für kurze Einsätze und keinen Dauerbetrieb gedacht.

Niemals Kabelenden verzinnen, die anschließend mechanisch gehalten werden. Das Lot ist relativ weich, verformt sich und bietet keinen sicheren Kontakt mehr.

Elektrische Lötkolben gibt es in unterschiedlichen Varianten und nutzen häufig kabelgebunden das 230 Volt Stromnetz. Sie besitzen ein Heizelement, welches sich in oder um der Lötspitze drumherum befinden kann. Die Wärme wird also, anders als bei Lötpistolen, auf die Lötspitze übertragen.

Kabelgebundene elektrische Lötkolben sind in den meisten Fällen recht einfach aufgebaut und daher auch günstig zu haben. Es gibt sie je nach Anwendungsfall in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Leistungen. Meist erreichen sie Temperaturen zwischen 200 und 550 Grad.

Mobile Akku-Lötkolben

Akku-Lötkolben gehören ebenfalls zu den elektrischen Lötkolben und funktionieren im Grunde auch so. Die Energieversorgung des Heizelementes kommt allerdings von einem Akku, wodurch Akku-Lötkolben zwar dicker und schwerer sind aber nur bedingt leistungsfähiger.

Akku-Lötkolben erreichen in den meisten Fällen dieselben Temperaturen wie kabelgebundene Lötkolben, können diese jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum halten. Mit einem größeren Akku erhöht sich zwar die Nutzungsdauer, aber eben auch das Gewicht.

Lötkolben Test: Test Loetkolben Toolcraft Lwk920 03
Je nach Größe des Akkus, können Akku-Lötkolben handlich klein ausfallen. Meist sind sie aber dicker als kabelgebundene Lötkolben.

Vor- und Nachteile der Gas-Lötkolben

Gas-Lötkolben sind wie Akku-Lötkolben flexibel einsetzbar. Es gibt kein hinderliches Kabel, es wird keine Steckdose und nicht mal Strom benötigt. Mit einfachem Feuerzeuggas können sie schnell und überall »aufgeladen« werden. Das macht sie enorm mobil.

Nachteilig kann sich dagegen der Vorratsbehälter auswirken. Je größer dieser ist, um so länger kann der Gas-Lötkolben genutzt werden. Allerdings macht ein großer Tank den Lötkolben auch unhandlich. Das gilt auch für die Konstruktion zur Erhitzung der Lötspitze die deutlich dicker als bei elektrischen Lötkolben ausfällt.

Ebenso beeinträchtigen die Bedienfunktionen die Handhabung. Neben der Regulierung der Gasmenge benötigen Gas-Lötkolben noch einen Auslöser für die Piezo-Zündung und häufig eine Arretierung des »Gashebels«. Eine schlanke und ergonomische Griffform ist daher selten möglich.

Möglich sind dafür enorm hohe Temperaturen. Ohne Lötspitze können diese bei Gas-Lötkolben durchaus über 1000 Grad erreichen und dadurch auch zum Hartlöten kleiner Bauteile verwendet werden.

Genau darin liegt aber auch ein Risiko, wie wir im Test selbst feststellen mussten. Die Hitze des Gasbrenners wird auf die Lötspitze geblasen und dann durch ein seitliches Loch unterhalb der Lötspitze abgeführt. Man sollte beim Löten daher aufpassen, wohin die kleine Öffnung zeigt.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben 06
Das heiße, verbrannte Gas wird auf die Lötspitze und anschließend durch ein Loch abgeleitet.
Lötkolben Test: Test Loetkolben 0
Zeigt dieses nach unten, wird beim Ablegen die Unterlage ziemlich heiß.
Lötkolben Test: Test Loetkolben 07
Auch beim Löten kann die heiße Abluft einige Schäden verursachen.

Was passiert beim Löten?

Das Löten ist wie das Schweißen ein thermisches Verfahren, um Stoffe miteinander zu verbinden. Anders als beim Schweißen, werden die Grundwerkstoff – also die zu verbindenden Materialien – aber nicht verflüssigt. Sie werden lediglich erhitzt und mithilfe einer leicht schmelzbaren Metalllegierung (Lot) verbunden.

Verbindung per Legierung

Das hat den Vorteil, dass auch verschiedene Metalle mit verschiedenen Schmelztemperaturen miteinander verbunden werden können. Entscheidend ist, dass sich das Lot mit beiden Materialien verbindet und somit das Bindeglied bildet. Eine solche Verbindung ist daher nur so fest wie das verwendete Lot.

Lötzinn sorgt für die Verbindung

Bleifreies Lötzinn enthält kein giftiges Schwermetall. Bleihaltiges Lötzinn ist jedoch einfacher zu verarbeiten und gut für Anfänger geeignet.

Im Bereich des Weichlötens gibt es keine so großen Unterschiede beim Lötzinn. Grundlegend wird in bleihaltiges und bleifreies Lötzinn unterschieden.

Bleihaltiges Lötzinn sollte möglichst immer seltener zum Einsatz kommen, das (wie der Name schon sagt) das giftige Schwermetall Blei enthält. Unterschieden wird hierbei in die wahnisinnig griffigen Bezeichungen »Sn60Pb40« und »Sn63Pb37«. Die etwas unterschiedliche Zusammensetzung von Zinn und Blei sorgt etwas unterschiedliche Arbeitstemperaturen.

Während »Sn60Pb40« bei 183 Grad breiartig und erst bei 191 Grad flüssig wird, ändert »Sn63Pb37« seinen Aggregatzustand bei 183 Grad eher schlagartig zwischen fest und flüssig. Diese Eigenschaft und die geringeren Arbeitstemperaturen erleichtern gerade Anfängern den Umgang mit dem Lötkolben.

Das bleifreie Lötzinn besteht aus unterschiedlichen Mischungen aus Zinn, Silber, Gold und/oder Kupfer. Daher schwanken die Arbeitstemperaturen von 218 bis 230 Grad. Mit einem höheren Anteil an Silber verbessern sich die Fließeigenschaft, der Umgang mit bleifreiem Lötzinn ist aber dennoch etwas schwieriger.

Lötkolben Test: Img
Lötzinn gibt es bleifrei (links) und mit Blei (rechts). Auch das Flussmittel ist häufig schon enthalten.

Vorsicht beim falschen Flussmittel!

Ebenso wichtig, wie das Lot, ist das Flussmittel. Dieses befreit die Lötstellen von Fett und Korrosion. Denn nur bei wirklich blanken und sauberen Oberflächen verbindet sich das Lot bestmöglich mit den Metallen. Welches Flussmittel eingesetzt wird, hängt im groben als erstes von der Art der Lötverbindung ab.

Lötwasser und Lötfett sind säurehaltig und sehr aggressiv

Lötwasser und Lötfett sind säurehaltig und sehr aggressiv. Sie kommen bei korrodierten Oberflächen zum Einsatz und werden beispielsweise beim Löten von Dachrinnen genutzt. Wichtig ist eine abschließende gründliche Reinigung, da die enthaltende Säure auch später noch zu Korrosion führen kann.

Kolophonium ist ein Baumharz und natürliches Flussmittel. Allerdings ist der Aggregatzustand fest und verflüssigt sich erst unter Hitze. Es eignet sich daher hauptsächlich für Kabelenden und Bauteile, die in das verflüssigte Kolophonium eingetaucht werden können. Es wird aber auch als Seele in Lötdraht eingearbeitet.

Flussmittel »No-Clean« kommen gerade in der Elektronik zum Einsatz. Da viele Flussmittel Rückstände hinterlassen, die korrodierend wirken oder gar leitend sind, müssen diese entfernt werden. No-Clean Flussmittel hinterlassen passive Rückstände, die nicht beseitigt werden müssen. Daher No-Clean.

Den richtigen Lötkolben kaufen

Klar ist, wer mobil arbeiten möchte, der sollte zu einem Gas- oder Akku-Lötkolben greifen. In den meisten Fällen ergeben solche Geräte aber auch nur dann Sinn. Geht es um den Arbeitsplatz, liefert ein kabelgebundener Lötkolben einfach die konstantere Leistung und muss vor allem nicht nachgeladen werden.

Lötkolben für Brandmalerei

Lötkolben können nicht nur zum Löten elektrischer Bauteile genutzt werden. Mit der erzeugten Hitze lässt sich Styropor schneiden und Holz dekorativ »bemalen«. Hierfür gibt es zwar spezielle Brennkolben, diese unterscheiden sich im Grunde aber nur Lieferumfang und durch verschiedene Spitzen zu Brandmalen.

Wer einen Lötkolben für die Brandmalerei nutzen möchte, der sollte einen möglichst schlanken und leichten Lötkolben kaufen, der auch nach längerer Zeit noch bequem zu halten ist. Ebenso praktisch ist eine Temperatureinstellung, damit sich die Brenntemperatur dem Holz anpassen lässt.

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Brandmal-Lötkolben bringen meist ein Sortiment an verschiedenen Aufsätzen mit.

Lötkolben vs. Lötstation

Für einfache Lötarbeiten, wie das Verbinden von Kabeln, reicht der klassische Lötkolben absolut aus. Mehr als 20 Euro muss man dafür wirklich nicht investieren. Wer hierbei noch Wert auf Qualität und eventuell eine deutsche Produktion legt, investiert eventuell das doppelte.

Wer häufig lötet, sollte eine Station kaufen

Wer jedoch häufiger zum Lötkolben greift und vor allem auch auf Leiterplatten lötet, der sollte lieber zu einer Lötstation greifen. Sie vereint gleich mehrere Vorteile. Zum einen arbeiten sie meist mit einer Kleinspannung, was die Kabelverbindung dünner und dadurch den Lötkolben handlicher macht und bringen eine stabile Ablage mit.

Der wohl größte Vorteil von Lötstationen liegt jedoch in der Temperatursteuerung. Diese bieten nur wenige Lötkolben und in den meisten Fällen arbeiten sie nicht so genau wie bei einer guten Lötstation. Warum die Kontrolle der Löttemperatur so wichtig ist, erklärt der nächste Absatz.

Leistung und Aufheizzeit

Ist die Aufheizzeit wirklich wichtig? Im Reparaturdienst geht es um kurze Arbeitszeiten und klar muss da ein Lötkolbenschnell einsatzbereit sein. Daher greift man hier auch häufig zu einer Lötpistole und auch Gas-Lötkolben erreichen schnell die erforderliche Hitze.

Im privaten Bereich hat man doch merklich mehr Zeit und es geht nicht um eine Minute mehr oder weniger. Einen Lötkolben mit höherer Leistung für eine kürzere Aufheizzeit zu kaufen, ist daher der falsche Weg.

Je größer die Lötstellen, desto schneller kühlt der Kolben aus

Bei der Leistung geht es eher darum, was gelötet wird und wie groß die zu lötenden Stellen sind. Je größer die Stellen sind, die erhitzt werden müssen, umso mehr kühlt der Lötkolben bei Kontakt aus und muss schnell wieder auf Temperatur gebracht werden. Dazu benötigt es Leistung.

Sollen dagegen nur feine Bauteile und Kabel verlötet werden, reicht ebenso eine geringere Leistung aus, die die Bauteile auch nicht überhitzt.

Lötstationen können die Problematik mit einer Temperatursteuerung etwas relativieren. Sie heizen die Lötspitze nur bis zur gewünschten Temperatur auf – wird die Wärme aufgrund von großen Kontaktflächen abgegeben, heizen sie nach. Das machen sie allerdings nur, wenn es wirklich erforderlich ist.

Aber auch für Lötstationen gilt – wird mehr Wärmeleistung abverlangt als zur Verfügung steht, sind sie überfordert. Die Gefahr einer Überhitzung von Bauteilen besteht dank der Temperatursteuerung dafür weniger.

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Lötspitzen können unterschiedlich befestigt sein. Diese werden mit einem Überwurf aufgesetzt und gesichert.

Die Lötspitze überträgt die Wärme

Bei Lötspitzen wird zwischen zwei grundlegenden Varianten unterschieden, wobei die älteren reinen Kupfer-Lötspitzen kaum noch anzutreffen sind. Sie reagieren mit dem Zinn, werden verbraucht und müssen mechanisch nachgearbeitet werden.

Stattdessen werden im Elektronikbereich inzwischen fast nur noch sogenannte Dauerlötspitzen verwendet. Sie bestehen aus einem beschichteten Kupferkern und sind in den meisten Fällen bereits verzinnt. Der Hintere Teil der Lötspitzen wird zumeist verchromt, um ihn vor Korrosion zu schützen.

Alle unsere Testkandidaten besitzen eine oder mehrere Dauerlötspitzen, die größtenteils bereits verzinnt sind.

Reinigung der Lötspitze

Lötspitzen immer reinigen und neu mit Lot benetzen!

Das große Problem der Lötspitzen ist, dass sie an der Oberfläche oxidieren (werden schwarz) und dann kein Lot mehr aufnehmen können. Begünstigt wird das Oxidieren, wenn die Lötspitze sehr heiß ist, mechanisch belastet wird oder sich kein Lot an der Spitze befindet.

Gereinigt werden kann die Lötspitze auf unterschiedlichen Weisen. Die häufigste ist wahrscheinlich Metallwolle, die vielen Lötständern beiliegt. Darin wird die Lötspitze etwas eingetaucht und gegebenenfalls ein wenig gedreht. Der Lötkolben sollte allerdings nicht zu tief eingetaucht werden, um die hintere Beschichtung nicht zu beschädigen.

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Lötspitzen können an einem feuchten Schwamm oder in »Messing-Wolle« gereinigt werden.

Alternativ und gerade bei größeren Lötkolben sinnvoll, ist die Reinigung mit einer Bürste. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, immer eine Messing- und niemals eine Stahlbürste zu nutzen.

Ebenfalls schnell und einfach ist die Reinigung mit einem feuchten Cellulose Schwamm. An diesem wird die Lötspitze kurz abgestriffen und sofort neu verzinnt. Der Schwamm sollte jedoch nur feucht und nicht nass sein. Wasser führt zu Korrosion und kühlt die Lötspitze ab, wodurch sie nicht sofort wieder verzinnt werden kann.

Unser Favorit

Testsieger

Ersa 30S

Man muss schon wissen, was man möchte. Der Ersa 30S 0340KD ist schlicht und kommt ohne Zubehör. Qualitativ kommt er allerdings auch ohne Konkurrenz.

Als Testsieger muss man nicht immer die meiste Leistung haben, die heißeste Lötspitze oder das umfangreichste Gesamtpaket liefern. Der Ersa 30S 0340KD kommt beispielsweise in einer Pappschachtel und bringt gar kein weiteres Zubehör mit.

Natürlich haben wir beim Test der Lötkolben auch auf die Verpackung und das Zubehör geachtet und für die Pappschachtel oder die fehlende Ablage gab es auch für den Ersa 30S 0340KD einen Punktabzug. Da aber ansonsten alle weiteren Testkriterien mit Bravour meisterte, erreichte er die höchste Punktzahl.

Bewährte Qualität

Qualität »Made in Germany«

Wer sich mit Lötkolben auseinander setzt, der kommt früher oder später nicht an Ersa vorbei. »Made in Germany« ist hier nicht nur Werbung, sondern auch zu spüren.

Der Kunststoff des Griffstückes fühlt sich massiv und keinesfalls spröde an. Dazu ist die Oberfläche für einen sicheren Halt spürbar angeraut. Im vorderen Bereich, wo die Finger den Lötkolben halten, sorgen weitere Rillen für noch besseren Grip.

Weitere Qualitätsmerkmale zeigen sich im Detail. Das Gehäuse ist verschraubt, lässt sich leicht öffnen und ebenso einfach kann das Kabel getauscht werden. Ein Blick ins Innere zeigt einen erstklassigen Anschluss der Leitungen, Aderendhülsen und es wurde sogar darauf geachtet, der der Anschluss der Erdung etwas länger ist. Wertarbeit!

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 01
Sieht schnörkellos aus, funktioniert aber top: Der Testsieger Ersa 30S 0340KD.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 05
Schlank und mit angerauter Oberfläche liegt der Ersa perfekt in der Hand.
Lötkolben Test: Img
Außen »hui« und innen »pfui«? Nicht bei Ersa. Auch im Inneren zeigt sich perfekte Qualitätsarbeit.

Ablage oder nicht?

Ja, für die fehlende Ablage hat der Ersa einen Punktabzug bekommen. Aber ist die beim Ersa 30S 0340KD wirklich nötig? Als einziges Zubehör liegt eine Gummimanschette bei, die im vorderen Bereich auf den Lötkolben gezogen werden kann.

Zum einen schützt diese vor zu viel Hitze und zum anderen lässt sich der Lötkolben damit einfach auf dem Tisch ablegen. Die Lötspitze hat einen ausreichenden Abstand zum Untergrund und da die Manschette rundherum geht, kann auch nichts umkippen. Dank einer eckigen Form kann der Lötkolben nicht mal wegrollen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 04
Je nach Bedarf kann eine Gummi-Manschette als Schutz und zur Ablage angebracht werden.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 06
Damit ist kein extra Ständer nötig und der Lötkolben liegt sicher.

Pro und Contra der Lötspitze

Nachdem einige Lötkolben getestet wurden, gefällt das System mit Überwurf zur Befestigung der Lötspitze am besten. Dank der hohlen Lötspitze liegt dabei das Heizelement direkt im Inneren der Lötspitze. Effektiver lässt sich die Wärmeübertragung kaum umsetzen.

Der Ersa 30S 0340KD verfügt nicht über eine solche Lötspitze und setzt auf ein sehr altes System, bei dem die Lötspitze einfach eingesteckt und mit einer Schraube gesichert wird. Ist das jetzt schlecht?

Hier passt die Hersteller­angabe

Besser oder effektiver ist die Wärmeübertragung des Systems sicher nicht, aber im Test gab es nichts auszusetzen. Es dauert zwar fast zwei Minuten, bis die Lötspitze einsatzbereit ist – aber bei keinem anderen Lötkolben im Test konnten wir exakt die Temperatur an der Lötspitze messen, die der Hersteller auch angegeben hat. Was will man mehr?

Positiv an der Art der Befestigung ist auf jeden Fall, dass sie viele verwenden und sich der Nachkauf von Lötspitzen sehr einfach gestaltet. Dabei ist man auch an keinen speziellen Hersteller gebunden.

An der Lötspitze selbst gibt es absolut nichts auszusetzen. Sie wird verzinnt geliefert, nimmt Lötzinn erstklassig an auch eine Reinigung mit Metallwolle oder einem feuchtem Schwamm ändert nichts am guten Annahmeverhalten.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 02
Die Lötspitze ist bereits verzinnt und nimmt weiteres Lötzinn perfekt an.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Ersa 30s 03
Ob die einfache Befestigung der Lötspitze gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden.

Ersa 30S 0340KD im Testspiegel

Auch TopRatgeber24.de hat Lötkolben verglichen und setzt den Ersa 30S 0340KD auf Platz 3. Geschlagen geben muss er sich jedoch nur zwei weiteren Lötkolben von Ersa.

»Der Ersa 30 S 0330KD wurde in unserem brandaktuellen Lötkolben Vergleich 2022 unter die Lupe genommen. Ein Gutes Resultat konnte das Produkt zum Schluss erzielen: Das reicht, mit einer Note von 1,6 für den 3. Platz in unserem Lötkolben Vergleich.«

Alternativen

Preistipp

Gallunoptimal GOSprint65

Mit 27 Millimetern ist der Gallunoptimal extrem schlank und liegt gut in der Hand.

Qualität hat ihren Preis, das ist klar. Aber nicht immer muss es das Beste vom Besten sein. Wer nicht im Dauerbetrieb lötet und trotzdem etwas Komfort möchte, der kann durchaus zum Gallunoptimal GOSprint65 greifen und die Vorzüge einer Temperaturregelung genießen.

Eingangs heißt es, dass Qualität ihren Preis hat – und betrachtet man den Preis des Gallunoptimal GOSprint 65, müsste man davon ausgehen, dass die Qualität nicht gut sein kann. Dem ist aber gar nicht so.

Äußerlich gibt es am GOSprint wirklich nichts, was auf eine mindere Qualität hinweisen würde. Er ist sauber verarbeitet und das Feld zur Temperatursteuerung sitzt wirklich akkurat an seinem Platz. Da sind keine Lücken und da ist auch kein überschüssiger Kleber zu sehen. Würde der Lötkolben das doppelte kosten, würde der Preis auch passen.

Die Lötspitze ist bereits verzinnt

Gleiches gilt für die Lötspitze, die wirklich jeden Cent wert ist. Sie wird bereits verzinnt geliefert und nimmt das Lötzinn sehr gut an. Während das bei einigen nach einer reinigung nicht mehr der Fall ist, ändert sich beim GOSprint auch danach nichts daran.

Sehr gut gefällt, dass Lötspitzen mit Überwurf verwendet werden. Einerseits nehmen sie die Wärme direkter und schneller auf, andererseits bieten das mehrere Hersteller an und Ersatz lässt sich sehr einfach finden. Nötig ist das allerdings nicht sofort, denn es liegen drei Lötspitzen in unterschiedlichen Durchmessern bei.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 01
Zum Lieferumfang des GOSprint gehören drei Lötspitzen und eine sehr einfach Ablage.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 03
Die Lötspitzen sind vorverzinnt und nehmen das Lötzinn sehr gut an.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 02
Sie stecken direkt auf dem Heizelement, was die Wärmeübertragung optimiert.

Die Temperaturregelung des Gallunoptimal GOSprint 65 erfolgt digital und pro Tastendruck in Schritten von 25 Grad. Werden die +/- Tasten gedrückt gehalten, ist auch eine Verstellung in Einzelschritten möglich.

Zusätzlich gibt es weitere Funktionen, die sich durch die Menü-Taste (Power) aufrufen lassen. So lässt sich die Einheit von Celsius auf Fahrenheit umstellen, eine Temperaturkompensation vornehmen oder der automatische Standby-Betrieb aktivieren und deaktivieren.

Eine Temperaturanpassung sollte auf jeden Fall vorgenommen werden, denn im Test zeigte unser Messgerät statt der versprochenen 480 lediglich 440 Grad an. Die Einstellung von 250 Grad passt mit 244 Grad wiederum ganz gut. Offenbar reichen die 65 Watt doch nicht ganz für 480 Grad. Wir haben auch nur eine Leistungsaufnahme von 54 Watt gemessen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 04
Wird nur der Stecker eingesteckt, bleibt der Lötkolben erst mal kalt.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 05
Nach dem Einschalten und der Temperatureinstellung, zeigt das Display die aktuelle Temperatur an.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Gallunoptimal Gosprint65 07
Fasst unbeeindruckt zeigt sich davon der Griff.

Qualitativ ist dem Gallunoptimal GOSprint 65 sein günstiger Preis nicht anzumerken. Er nimmt zwar etwas weniger Leistung auf als angegeben und die versprochene Temperatur von 480 Grad wird nicht erreicht, aber die Temperatureinstellung funktioniert super und auch die Lötspitze kann vollends überzeugen.

Bester Akku-Lötkolben

Worx MakerX WX744.9

Trotz Akku hängt der WORX MakerX an der Strippe aber genau das macht ihn handlich und ein großer Akku sorgt für eine ausdauernde und trotzdem flexible Arbeit.

Ein Akku-Lötkolben mit Kabel klingt schon etwas komisch. Dennoch beweist der Worx MakerX744.9, dass genau diese Variante so einige Vorteile mit sich bringt.

Der Worx MakerX WX744.9 beinhaltet die Bezeichnung MakerX, die bei Worx für ganz spezielle Werkzeuge steht. Hierbei handelt es sich um Akku-Werkzeuge, die dennoch keinen integrierten Akku besitzen. Sie nutzen einen großen 18-Volt-Akku und sind per HubX-Adapter damit verbunden.

Die Idee gefällt, denn dadurch lassen sich kleine Geräte nutzen, die dennoch über eine ordentliche Akkuleistung verfügen. Man muss halt nur damit leben, dass es ein Kabel zwischen Akku und Akku-Werkzeug gibt.

48 Minuten Dauerbetrieb möglich

Auf diese Weise schafft es der Worx MakerX WX744.9 aber eben, nicht größer und schwerer als ein kabelgebundener Lötkolben zu sein und dennoch bis zu 48 Minuten im Dauerbetrieb durchzuhalten. Das wäre mit einem integrierten Akku unvorstellbar.

Aber das ist es natürlich nicht alleine, was den WX744.9 auszeichnet. Sehr praktisch ist schon mal, dass es ihn als Einzelgerät oder im Set mit Akku und anderen Geräten gibt. Uns liegt beispielsweise das Set mit Lötkolben und Multifunktionswerkzeug vor. Die Zusammenstellung ist praktisch, wurde in diesem Fall aber nicht mit bewertet.

Auch in puncto Qualität kann der Worx-Lötkolben auftrumpfen. Das Material fühlt sich wertig an und es sind weder Grat noch scharfe Kanten zu finden. Er ist sehr schlank, besitzt eine geriffelte Oberfläche und liegt damit ausgesprochen gut in der Hand.

Dass sich am Lötkolben noch ein Kabel befindet, stört im Grunde nicht. Auch wenn es ziemlich stabil und etwas störrisch ist. Mit Gewebe ummantelt, wirkt aber auch das sehr hochwertig.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 01
Geliefert wurde der Worx WX744.9 im Set mit einem Multifunktionswerkzeug was aber nicht in die Bewertung einfließt.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Worx Makerx Wx7449 02
Rein zum Lötkolben gehören diverse Brennaufsätze und eine Silikonhülle.
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Das Kabel wird nur angesteckt und leider nicht gesichert.
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Die beigelegte Ablage dürfte allerdings gern etwas größer und schwerer sein.

Das Einschalten des Worx MakerX WX744.9 ist auf den ersten Blick etwas umständlich, was aber an der flexiblen Nutzung des Akkusystems liegt.

Als erstes muss der Akku am Adapter eingeschaltet und das Stellrad auf Maximum gedreht werden. Bei anderen Werkzeugen dient die Einstellung als Drehzahlregulierung, der Lötkolben bekommt die volle Leistung und wird am gerät reguliert.

Ehe aber die Temperatur geregelt werden kann, muss letztendlich auch der Lötkolben noch eingeschaltet werden. Dazu die Power-Taste etwas länger drücken und dann die gewünschte Temperatur einstellen. Nach einer Weile wechselt die Anzeige und zeigt statt der eingestellten die aktuelle Temperatur an.

Die Temperatur kommt fast an die Hersteller­angabe heran

Die kommt nach einer gewissen Betriebszeit auch tatsächlich fast an die Herstellerangabe heran. Gerade mal 15 Grad fehlen. Und auch der Versuch mit 150 Grad weist mit 17 Grad eine ähnliche Abweichung auf. Leider muss man diese im Kopf behalten, denn eine Korrekturfunktion gibt es leider nicht.

Dafür gibt es eine automatische Standby-Funktion, die den Lötkolben nach fünf Minuten ohne Bewegung automatisch auf 200 Grad abkühlen lässt. Das Display zeigt dann SLP für sleep – schlafen.

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Zum Einschalten muss ab Adapter die Taste betätigt und das Stellrad auf maximum gedreht werden.
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Anschließend erfolgt ein weiterer Tastendruck am Lötkolben.
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Erst dann lässt sich die Temperatur einstellen oder wird die aktuelle Temperatur angezeigt.

Als Gesamtpaket gefällt der Worx MakerX WX744.9 sehr gut und den Akku auszulagern ist eine sehr gute Idee. Nur die Lötspitze benötigt etwas mehr Liebe, denn nach der reinigung möchte sie das Lötzinn nicht mehr so recht annehmen.

Bester Gas-Lötkolben

Dremel VersaTip

Mit bis zu 1200 °C ist der Dremel VersaTip sogar zum Hartlöten geeignet. Dank seines Zubehörs fühlt er sich aber ebenso in der Brandmalerei zuhause.

Der Dremel VersaTip gehört zu den Urgesteinen der Gaslötkolben und hat sich nicht grundlos über einen langen Zeitraum bewährt. Auf Amazon bringt er es immerhin auf über 11000 Bewertungen, die überwiegend sehr positiv ausfallen.

Bei Gaslötkolben gibt es immer mehrere Bedieneinheiten. Das Gas muss aktiviert werden, sich einstellen lassen, die Piezo-Zündung muss aktiviert werden und eine Sicherheitsvorkehrung vor Fehlzündungen sollte es möglichst auch noch geben.

Sicherheit wird hier groß geschrieben

Das ist reichlich viel und Dremel hat das nach unserer Meinung am besten umgesetzt. Wie bei einem Feuerzeug wurde die Gasdüse mit der Piezo-Zündung kombiniert und damit die nicht aus Versehen ausgelöst werden kann, ist auch Sicherheitssperre integriert.

Um den Dremel VersaTip zu starten wird daher nur der Daumen benötigt. Mit der Kuppe wird die kleine Verriegelung weggedreht und die Bewegung nach unten öffnet das Gas und löst die Piezo-Zündung aus. Mit etwas Übung geht das ganz fix und man denkt über den Bewegungsablauf gar nicht mehr nach.

Für den Dauerbetrieb muss anschließend nur noch ein Hebel umgelegt, der sich ebenfalls mit einem Finger derselben Hand erreichen lässt. Jetzt kann man den Einschalthebel loslassen und der Gas-Lötkolben hält dauerhaft die Flamme.

Allerdings sollte die Gasmenge deutlich runter reguliert werden. Der VersaTip erreicht bereits nach 22 Sekunden seine Betriebstemperatur und problemlos 555 Grad (gemessen). Damit wurden die Herstellerangaben mehr als erfüllt. Ohne Lötspitze würde er sogar bis zu 1200 Grad erreichen.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Dremel Versatip 01
Der VersaTip kommt in einer schicken Blechbox und bringt auch einiges an Zubehör mit.
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Wirklich klein sind Gas-Lötkolben durch ihren Tank leider nicht.
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Die Einschaltsperre ist in den Gashebel und der Piezo-Zündung integriert.
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Erst wenn der Hebel weggedreht wird, lässt sich das Gas öffnen und die Zündung auslösen.
Lötkolben Test: Test Loetkolben Dremel Versatip 05
Die Gas-mengenregulierung funktioniert super und deutlich ist der Unterschied zwischen Min und Max zu hören.

Offenbar bekommt aber genau diese Hitze den Lötspitzen nicht so recht. Alle drei getesteten Gas-Lötkolben haben ein Problem – die Lötspitze nimmt das Lötzinn nicht richtig an. Selbst wenn es im Auslieferungszustand noch funktioniert, gibt es nach der ersten Reinigung der Spitze Probleme damit.

Die Lötspitze kommt verzinnt

Leider ist davon auch der Dremel VersaTip nicht ausgenommen. Die Lötspitze kommt verzinnt, nimmt das Lötzinn gut an – und nach der ersten Reinigung nur noch stellenweise.

Ebenfalls schade ist, dass zum Wechsel der Lötspitze Werkzeug erforderlich ist. Gerade ältere Modelle benötigen zwar auch einen Schraubendreher dafür, beim VersaTip sind es aber zwei kleine Gabelschlüssel. In den meisten Fällen lässt sich die Spitze aber auch mit einem Schlüssel lösen.

Positiv ist zumindest, dass sich die Lötspitzen problemlos nachkaufen lassen und man dafür nicht mal an den Hersteller von Dremel gebunden ist.

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Zum Wechsel der Lötspitze werden leider zwai Gabelschlüssel benötigt.
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Ohne Lötspitze erreicht der Lötkolben über 1000 Grad und kann mit unterschiedlichen Aufsätzen genutzt werden.
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Den Gashebel als Ständer zu nutzen ist zwar praktisch, aber leider etwas wackelig.

Gaslötkolben haben ihre Eigenheiten und es bedarf schon ein wenig Gewohnheit sie zum Weichlöten zu nutzen. Gefährlich ist auf jeden Fall das seitliche Loch unterhalb der Lötspitze, aus dem extrem heiße Luft strömt.

Wer jedoch die absolute Unabhängigkeit und gute Ausdauer der Gas-Lötkolben mag, der wird sich damit arrangieren und findet im Dremel VersaTip ganz sicher einen guten Begleiter. Zumindest hat er uns unter den getesteten Gas-Lötkolben am besten gefallen.

Außerdem getestet

LeaderPro 80W Lötkolben Lötset

Alles hätte so gut sein können… Das sehr günstige LeaderPro Lötset ist bestens ausgestattet und wird in einer Tasche mit reichlich Zubehör geliefert. Vielleicht braucht man nicht wirklich alles, aber der Inhalt lässt sich auch austauschen.

Von mehreren verzinnten Lötspitzen, über Lötzinn bis zu Entlötpumpe ist alles dabei. Dazu gibt es einen schlanken Lötkolben mit Temperatursteuerung und einem angenehm flexiblen Kabel. Ein Set, das bereits sehr viele Amazon-Käufer überzeugt hat.

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Aber irgendwo muss der sehr günstige Preis bleiben – und das merkt man im Detail. Der mitgelieferte Ständer ist zwar aus Metall und mit Federhalterung, aber eben nicht sehr hochwertig und auch zu leicht für den Lötkolben.

Und auch am Display der Temperatureinstellung merkt man die günstige Verarbeitung. Ansonsten wirkt der Lötkolben dennoch richtig gut und über einige Details sollte man eventuell hinwegsehen.

Nicht ganz so leicht fiel uns das allerdings bei der Maximaltemperatur und Temperatureinstellung, da die eingestellten Werte so gar nicht zu den Messwerten passten. Das lässt sich allerdings korrigieren.

Korrigieren muss man am LeaderPro Lötset allerdings auch die Lötspitze, die zwar bereits verzinnt geliefert wird, aber nach der ersten Reinigung einfach gar kein Lötzinn mehr annehmen will. Trotzdem gefällt das umfassende Set ziemlich gut.

Toolcraft JLS-03

Das durchsichtige Gehäuse des Toolcraft JLS-03 hat schon was und es ist interessant zu sehen, was für eine Technik in einem so kleinen Lötkolben stecken kann. Die durchsichtige Blisterverpackung gefällt dagegen gar nicht. Einmal ausgepackt, eignet sie sich nicht als weitere Aufbewahrungsbox.

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Wirft man ein Blick in das Gehäuse des JLS-03 zeigt eine LED durch blinken an, ob der Lötkolben gerade heizt oder seine eingestellte Temperatur erreicht hat. Weiter nach hinten sollte man jedoch nicht schauen. Da wurde die Erdung so durch ein kleines Loch der Leiterplatte gequetscht, dass die Isolierung derb beschädigt ist. Das darf nicht passieren.

In puncto Einstellung und Temperatur schlägt sich der Toolcraft JLS-03 wiederum erstaunlich gut. Der gemessene Maximalwert liegt gerade mal 15 Grad unter der Herstellerangabe und auch bei der fast schon billig anmutenden Temperatureinstellung eine Differenz von 50 Grad zwischen Messung und Einstellung noch vertretbar. Es ist halt nur ein Drehrad mit Aufkleber.

Weldinger Elektrolötkolben 100 W

Der Weldinger Elektrolötkolben 100 Watt bringt passend zur Leistungsangabe auch eine fette Lötspitze mit. Natürlich dauert es seine Zeit – genau gesagt über zwei Minuten – bis auf ihr das erste Lötzinn schmilzt.

Leider zeigen Anlassfarben des Schaftes, dass es auch an einer eher mäßigen Temperaturverteilung liegen kann. Der heißeste Punkt liegt weit hinter der Lötspitze.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Weldinger 100w 02

Damit dauert es zwar etwas, aber die angegebene Maximaltemperatur von 500 Grad wird mit gemessenen 490 Grad tatsächlich erreicht. Die 10 Grad Differenz können bei solchen Temperaturmessungen durchaus als Messfehler oder Messtoleranz angesehen werden.

Nicht so gut gefällt dagegen, dass der Griff bereits nach zehn Minuten eine Temperatur von 45 Grad im vorderen Bereich erreicht. Bei Nichtgebrauch sollte man also den eingebauten Schalter nutzen und den Lötkolben abschalten. Andernfalls könnte es noch heißer werden.

Deutlich besser schneidet die massive Lötspitze des Weldinger Elektrolötkolben 100 Watt ab. Sie ist bereits vorverzinnt und nimmt auch nach der Reinigung das Lötzinn weiterhin gut an.

Toolcraft LWK-920

Eigentlich gefiel der Akku-Lötkolben Toolcraft LWK-920 auf den ersten Blick richtig gut. Schließlich bringt eine Ablage mit, die den Akku gleichzeitig per Induktion auflädt. Auch lässt sich die Lötspitze in der Ablage reinigen.

Der nächste Hammer kommt mit der Aufheizzeit. Bereits nach 18 Sekunden verflüssigte sich das Lötzinn im Test – das ist fast der Spitzenwert. Leider muss man dafür dauerhaft einen Taster gedrückt halten lässt man ihn los, kühlt die dünne und lange Spitze ebenso schnell wieder ab.

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Lässt man die Taste nach Herstellerangaben dauerhaft gedrückt, soll die Lötspitze bis zu 500 Grad heiß werden. Das ist uns im Test nicht gelungen und wir haben »nur« 433 Grad gemessen. Allerdings widerspricht sich der Hersteller hier selbst und gibt in der Bedienungsanleitung mal 500 Grad und mal 400 Grad an.

Im Grunde ist es egal, die Lötspitze wird schnell heiß genug, kommt bereits verzinnt an und lässt sich auch nach der Reinigung wieder gut verzinnen. Aus der Sicht spricht nichts gegen den Toolcraft LWK-920. Wenn halt die etwas unbequeme Haltung beim Löten nicht wäre.

AGT Brandkolben

Es ist schön, wenn Lötkolben viel Zubehör mitbringen und zum Löten als auch zur Brandmalerei geeignet sind. Beim AGT Brandkolben sieht es ein wenig anders aus. Er fühlt sich in der Brandmalerei sicher wohler als beim Löten.

Für die Brandmalerei bringt er enorm viel Zubehör von unterschiedlichen Brennspitzen, einer Schablone und Farben mit und auch die Leistungsumschaltung zwischen 20 und 40 Watt ist sinnvoll.

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Abstriche muss der AGT beim Löten hinnehmen, die Lötspitze kommt unverzinnt und mit fast zwei Minuten braucht diese ziemlich lange, um auf Temperatur zu kommen. Auch ist der Hitzeschutz und der dicke Griff in engen Bereichen etwas hinderlich.

Der qualitative Eindruck des AGT Brandkolben ist eher mittelmäßig. Die Spaltmaße passen nicht und die Gummierung sieht ein wenig nach »geschnitzt« aus. Man darf dabei aber nicht den Preis außer Acht lassen. Der ist so günstig, dass man sich fragen muss, wie eine solche Produktion überhaupt möglich ist.

Weldinger Lötfreund

Von 0 auf 100 in 17 Sekunden oder so ähnlich könnte man es beim Weldinger Lötfreund sagen. In gerade mal 17 Sekunden nach dem Eischalten, verflüssigt sich das Lötzinn auf der Spitze. Zu verdanken ist diese Geschwindigkeit sicher auch der kurzen und sehr schlanken Lötspitze. Diese kleine Lötspitze bringt aber auch diverse Probleme mit.

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Aufgrund der geringen Baugröße und dem doch etwas dickerem Griffteil, kann es mitunter etwas eng beim Löten werden. Unschöner ist aber, dass diese spezielle Lötspitze nur aufgesteckt wird und keinem Standard entspricht. Beim Nachkauf ist man an Weldinger und einem nicht so günstigen Preis gebunden.

Qualitativ gefällt der Weldinger Lötfreund zumindest auf dem ersten Blick. Die kleine Tasche als Verpackung ist praktisch und dank der Gummierung liegt der Akku-Lötkolben sehr gut in der Hand. Auf dem zweiten Blick sieht man dann aber doch eine nicht so perfekte Verarbeitung mit unschönen Spaltmaßen.

Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set

Gas-Lötkolben haben es im Test der Lötkolben nicht gerade einfach. Aufgrund des hohen Gasverbrauchs benötigen sie einen relativ großen Gastank, der den Lötkolben groß und unhandlich macht. Dazu kommen Bedienelemente zur Gasregulierung, der Zündung, einem Einschaltschutz und eine Arretierung für den Dauerbetrieb.

Dadurch sind Gas-Lötkolben meist nur sehr unbequem zu halten. Beim Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set wurden die Bedienelemente nicht wirklich schön umgesetzt. Der Hebel für die Piezo-Zündung liegt ziemlich groß auf der einen Seite und der Schieber für den Dauerbetrieb auf der anderen.

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Dazu kommt, dass die Ablage extra ausgeklappt werden muss. Irgendwie stört beim Halten immer irgendwas, was den Umgang damit erschwert.

Ebenso nicht so positiv fiel auf, dass die Lötspitze unverzinnt ausgeliefert. Das gilt auch weitere beigelegte Lötspitzen. Im ersten Moment wird das Lötzinn zwar noch gut angenommen, nach der Reinigung allerdings nicht mehr.

Auch wenn der Rothenberger Industrial Hot Pen Piezo Set im Test nicht die angegebene Temperatur erreicht hat und der größte unter den drei getesteten Gas-Lötkolben ist, wird er ziemlich schnell heiß und erfüllt seinen Zweck. Es gibt aber Details, die beim Dremel VersaTip einfach besser umgesetzt sind.

Rothenberger Industrial Profi Lötkolbenset

Zwei Lötkolben (25/80 Watt) zum Preis von einem und dazu noch mit Zubehör im Koffer? Das funktioniert beispielsweise beim Rothenberger Industrial Profi Lötkolbenset. Da es Qualität aber nun mal nicht geschenkt gibt, merkt man dem Set diesen günstigen Preis auch an.

Während die Kabel sich noch recht hochwertig anfühlen, lässt sich das vom Kunststoff beider Lötkolben leider nicht behaupten. Sie erwecken eine spröden Eindruck und weisen im vorderen Bereich einen nicht unerheblichen Grat auf.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Rothenberger Loetkolbenset 03

Nicht ganz so schön ist auch die Wärme, die die Griffe weiterleiten. Mit 45 bzw, 48 Grad im vorderen Bereich verbrennt man sich zwar noch nicht die Finger, die Temperatur ist aber deutlich zu spüren.

Völlig ohne Kritik kommen dagegen die Lötspitzen beider Lötkolben aus. Die kleinere wird zwar verzinnt und die größere unverzinnt geliefert, aber beide nehmen das Lötzinn vor und nach der Reinigung gut an.

Weller WP3EU

Der erste Eindruck des Gas-Lötkolbens Weller WP3EU ist richtig gut. Es gibt einen kleinen Koffer, in dem der Lötkolben und sein Zubehör, das neben Lötzinn auch aus weiteren Lötspitzen besteht, untergebracht ist.

Auch Größe und Form des Lötkolbens gefallen recht gut. Gas an/aus und die Mengenregulierung sind eingelassen und stören die Handhabung nicht. Hervor stehen lediglich eine kleine Zündsperre und der Hebel zur Piezo-Zündung. Dieser dient gleichzeitig als Ablage und der Stand damit ist recht gut.

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Lötkolben Test: Test Loetkolben Rothenberger Gosprint 03
Lötkolben Test: Test Loetkolben Rothenberger Gosprint 06

Negativ fiel jedoch die Hitzeentwicklung auf. Nach bereits sieben Minuten heizt sich das Gehäuse im vorderen Teil auf über 60 Grad auf. Da besteht bereits Verbrennungsgefahr und in die Dimensionen kam kein anderer Lötkolben im Test.

Auch die Lötspitze konnte nicht punkten. Von Anfang an nahm sie das Lötzinn nur im hinteren Bereich aber nicht an der Spitze an. Eine Reinigung verbesserte die Annahme zwar etwas aber von optimal kann man leider nicht sprechen.

Eventuell wäre eine Austausch-Lötspitze für den Weller WP3EU eine Lösung, nur leider werden sehr spezielle Lötspitzen verwendet, deren Nachkauf mehr als schwierig zu sein scheint.

So haben wir getestet

Wie jeder Test beginnt auch der Lötkolben-Test mit der Auswahl gefragter Produkte. Viele Bewertungen online geben Aufschluss über das Kaufverhalten. Von den Bewertungen selbst lassen wir uns jedoch nicht beeinflussen. Wir machen uns unser eigenen Bild.

Das beginnt mit der Aufnahme aller technischen Daten des Herstellers und eigenen Überprüfungen. Dazu wird das vorhandene Zubehör notiert und auch die Verpackung ist bei einem Lötkolben wichtig. Schließlich braucht er nicht unbedingt einen Werkzeugkoffer, sollte sich aber dennoch ordentlich wegräumen lassen.

Haptik und Qualität

Der erste Begutachtung erfolgt trocken und ohne Temperatur. Hierbei wird getestet, wie gut der Lötkolben in der Hand liegt und sich mögliche Funktionen nutzen lassen. Gleichfalls wird bewertet, wie sich das Material anfühlt und wie hochwertig alle Teile verarbeitet wurden.

Bei kabelgebundenen Lötkolben spielt natürlich auch das Kabel eine große Rolle. Ist es störrisch? Zieht es eventuell den Lötkolben vom Tisch? Und wie gut ist der eventuell beigelegte Lötkolbenständer?

Praktischer Test Lötkolben

Der abschließende praktische Test umfasst mehrere Punkte und beginnt mit der Dauer der Aufheizzeit. Dabei geht es nicht um das erreichen der Maximaltemperatur, denn die ist von Lötkolben zu Lötkolben unterschiedlich und würde bereits dadurch eine unterschiedliche Aufwärmzeit nach sich ziehen.

Als Maßstab der Aufheizzeit gilt für uns das Verflüssigen von Lötzinn. Verwendet wird dafür bleifreies Lötzinn mit einer Schmelztemperatur von 217 Grad. Letztendlich spielt die exakte Zeit aber nur eine Nebenrolle, da sie bei anderem Lötzinn abweichen wird. Vielmehr geht es um den Vergleich der Lötkolben untereinander.

Lötkolben Test: Test Loetkolben 01
Alle Lötkolben in unserem Test im Oktober 2022.

Schmilzt der Lötkolben das Lötzinn, ist es natürlich gut zu wissen, wie gut die Lötspitze es im Auslieferungszustand annimmt. Anschließend wird die Spitze am Schwamm und in Messingwolle gereinigt und erneut die Lötzinnaufnahme getestet. Mitunter sieht das Annahmeverhalten dann schon ganz anders aus.

Anschließend bleiben die Lötkolben im Test zehn weitere Minuten liegen und heizen sich nach ihren Möglichkeiten auf. Jetzt wird die erreichte Temperatur gemessen. Auch hier gilt nicht, dass der heißeste Lötkolben automatisch der beste ist. Kontrolliert wird aber, wie gut die versprochene Temperatur tatsächlich an der Lötspitze ankommt.

Der letzte Testpunkt ist für »Dauerlöter« interessant. Nach der Betriebszeit von zehn Minuten wird mit einem Infrarotthermometer die Temperatur am vorderen Griffteil gemessen und auch gefühlt, wie sehr sich der Griff aufheizt. Schließlich möchte man sich auch im Dauerbetrieb nicht die Finger verbrennen.

Kein Löttest?

Lötkolben sind zum Löten da. Dennoch bestücken wir zum Test keine Leiterplatten oder verlöten Kabel. Je nach Leistung, Temperatur oder Form der Lötspitze sind Lötkolben für unterschiedliche Aufgaben prädestiniert und lassen sich in der praktischen Anwendung nicht direkt vergleichen.

Es wäre sinnfrei, mit einem 100 Watt Lötkolben mit Meißelspitze einen Widerstand auf eine Platine zu löten oder mit einem spitzen 40 Watt Lötkolben schwere Masseanschlüsse verlöten zu wollen. Dennoch können beide Lötkolben in ihrer Größe sehr gute Lötkolben sein. Letztendlich liegt es am Nutzer, den richtigen Lötkolben zur passenden Aufgabe zu verwenden.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste Lötkolben?

Für uns ist der Ersa 30S 0340KD der beste Lötkolben. Auch wenn andere Hersteller weitere Lötspitzen, Lötzinn oder einen Lötkolbenständer beilegen, erreicht keiner eine solch erstklassige Qualität. Aber auch andere Lötkolben konnten im Test überzeugen.

Brauche ich einen Elektro-, Gas- oder Akku-Lötkolben?

Sofern eine Steckdose in greifbarer Nähe vorhanden ist, würden wir zu kabelgebundenen Lötkolben tendieren. Diese bieten mehr Leistung und können die Temperatur besser halten. Akku-Lötkolben verfügen über weniger Leistung und kompensieren das meist mit einer dünnen und langen Lötspitze. Die kann zwar extrem schnell heiß werden, kühlt aber bei Gebrauch ebenso schnell ab, weil die Masse zur Temperaturspeicherung fehlt.

Mit Gas-Lötkolben muss man üben und umgehen können. Sie sind meist etwas klobiger mit kurzer Spitze und seitlich strömt sehr heiße Luft aus.

Netzunabhängige Lötkolben sollten möglichst nur dann genutzt werden, wenn es um den netzunabhängigen Betrieb geht.

Lötkolben welche Temperatur?

Bleihaltiges Lötzinn schmilzt bei etwa 190 °C und bleifreies Lötzinn benötigt etwa 220 °C. Lötkolben werden meist deutlich heißer, da es zwischen dem Kontakt von Lötspitze und Bauteil einen Wärmeverlust gibt. Gleichzeitig dient die höhere Temperatur als Polster für die abgegebene Wärme. Für einfache Lötarbeiten sind Temperaturen von 400 °C aber absolut ausreichend.

Welche Lötkolben für SMD Löten?

Entscheidend hierfür ist weniger der Lötkolben, zumal man mit einer regelbaren Lötstation bei solchen Aufgaben besser fährt. Wichtig ist eine sehr feine Lötspitze, um wirklich nur einen Kontakt zu erhitzen und zu verlöten. Die Lötspitzen dafür sollten nicht größer als 1 mm im Durchmesser sein. Eine zu kleine Lötspitze ist aber auch nicht sinnvoll, da kleinen Lötspitzen die Masse fehlt, um Wärme zu speichern und schnell nachzuliefern. Es ist durchaus sinnvoll, an einer alten Platine zu üben.

Lötkolben oder Lötstation?

Geht es um die Arbeitsqualität ist eine Lötstation immer zu bevorzugen. Mit ihr lässt sich die Temperatur leicht einstellen und eine stabile Ablage ist auch nicht zu unterschätzen. Wer jedoch nur hin und wieder ein paar Kabel verlöten möchte und vor allem auch etwas Bewegungsspielraum braucht, der sollte einen Lötkolben (eventuell mit integrierter Temperaturregelung) bevorzugen.

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