TestElektronik Computer-Zubehör Router & NetzwerkLTE-Router Test
LTE-Router Test: Lte Router Router & Netzwerk Copyright: Proxima Studio / Shutterstock

Der beste LTE-Router

Aktualisiert:
Letztes Update: 27. Februar 2024

Der Netgear AirCard 810 ist nicht mehr verfügbar und wurde aus dem Test entfernt.

3. Mai 2023

Wir haben zwei weitere LTE-Router getestet, an unseren Empfehlungen hat sich jedoch nichts verändert.

2. September 2021

Wir haben zwei neue LTE-Router getestet. TP-Links Archer MR600 hat es direkt zum Testsieger geschafft. Unser ehemaliger Testsieger, der Huawei B535-232 bleibt aber weiterhin eine Empfehlung.

15. Januar 2021

Wir haben den Orbi LBR20 LTE getestet. An unseren Empfehlungen ändert sich nichts.

18. Dezember 2020

Wir haben drei neue LTE-Router getestet. Der Huawei B535-232 ersetzt sein Vorgängermodell Huawei B525 als Testsieger. Außerdem haben wir eine neue Empfehlung in Form der FritzBox 6850 LTE. Sie ersetzt den Zyxel LTE4506-M606 der nun unter „Außerdem getestet“ gelistet wird.

29. August 2019

Wir haben drei neue LTE-Router getestet. Eine neue Empfehlung ist der TP-Link M7650, der für einen mobilen Router günstig zu haben ist.

15. Mai 2018

Der Huawei B525 ist unser neuer Testsieger. Der Nachfolger unseres bisherigen Favoriten bietet moderne Technik und gute Leistung zu einem fairen Preis .

19. Januar 2018

AVM hat mit der Fritzbox 6890 LTE den Nachfolger der 6840 LTE vorgestellt. Wir haben uns das neuen Spitzenmodell der Berliner angeschaut und waren beeindruckt. Allerdings: Die moderne Technik und der große Funktionsumfang haben ihren Preis.

Weitere Updates
Update Info-Service

Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

Viele abgelegene Standorte in Deutschland sind immer noch nicht mit breitbandigem Festnetzinternet (VDSL, Kabel, Glasfaser) erschlossen. Hier kann unter Umständen ein Mobilfunk-Router über LTE für eine schnelle Internetanbindung sorgen. Wenn der LTE-Empfang nicht optimal ist, beispielsweise innerhalb von Gebäuden, lassen sich manche Geräte mit externen Antennen um- oder nachrüsten, die die Übertragungsgeschwindigkeit drastisch erhöhen können.

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl LTE-Router, von denen wir sowohl stationäre Geräte als auch mobile Modelle mit integriertem Akku getestet haben. Wir haben insgesamt 25 LTE-Router getestet, 10 sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.

Kurzübersicht

Testsieger

TP-Link Archer MR600

Unser Testsieger überzeugt durch sehr gute LTE-Transfers, hohe Funktionalität, flexible Einsatzmöglichkeiten und einen moderaten Preis.

TP-Links Archer MR600 überzeugt durch einfaches Setup, große Funktionalität, eine übersichtliche Weboberfläche und flotte LTE-Datenraten. Ebenso wie Huaweis B535, bietet auch der MR600 einen flexiblen LAN/WAN-Port mit Fallback-Funktion, kann aber optional über die Tether-Smartphone App und TP-Link-Cloud-Konto auch komfortabel aus der Ferne gesteuert werden. Damit holt sich der MR600 mit seinem zudem sehr moderaten Straßenpreis den Testsieg bei den LTE-Routern.

Auch gut

Huawei B535-232

Günstiger, gut ausgestatteter und flexibel einsetzbarer Cat7-LTE-Router mit sehr gutem LTE-Transfer und Fallback-Funktion.

Unser alter Testsieger Huawei B535-232 sorgt mit seinem Cat7-Modem für flotte LTE-Übertragungsraten (bis zu 100 Mbit/s) und unterstützt alle in Deutschland eingesetzten LTE-Frequenzen. Das Setup des Routers funktioniert komfortabel per Smartphone-App oder im Browser, die Anbindung von Heimnetzgeräten läuft über 2×2-1200-AC-WLAN und vier Gigabit-LAN-Ports, von denen einer flexibel als LAN- oder WAN-Port eingesetzt werden kann. Damit lässt sich der B535 per externem Modem (oder ONT) auch an Festnetzanschlüssen betreiben.

Großer LTE-Ferrari

FritzBox 6890 LTE

Die FritzBox 6890 LTE kommt mit 4×4-AC-WLAN, VDSL- und LTE-Modem samt Telefonie, NAS und Smart Home.

Der Überflieger in Sachen Ausstattung ist die FritzBox 6890 LTE von AVM, die sowohl ein vollwertiges VDSL- als auch ein LTE-Modem (Cat 6) integriert hat. So lässt sie sich flexibel an unterschiedlichen Anschlüssen nutzen und unterstützt alle für Deutschland relevanten LTE-Frequenzbänder. Hinzu kommen ein leistungsstarkes 4×4-AC-WLAN (1733 + 800 Mbit/s) und die Funktionsfülle, die man von Fritzbox-Modellen bereits kennt – etwa Telefonanlage mit DECT, Fax und Anrufbeantworter sowie USB-Anschluss und Mediaserver. Allerdings hat das Ganze auch seinen Preis – rund 350 Euro oder mehr wird nicht jeder ausgeben wollen.

Kleiner LTE-Ferrari

AVM Fritzbox 6850 LTE

Sehr gut ausgestatteter All-in-One-LTE-Router mit DECT-Telefonie, USB-NAS- und Smart-Home-Funktionalität.

Die FritzBox 6850 LTE ist die neue, »kleine Schwester« der Fritzbox 6890 LTE mit etwas schwächerer Hardware-Ausstattung. Das WLAN funkt mit 2×2-AC-Dualband, das integrierte Cat.4-LTE-Modem bietet mit maximal 150 Mbit/s im Download etwas weniger Geschwindigkeit und es gibt auch kein VDSL-Modem. Dafür kostet die 6850 nur etwa die Hälfte, bietet dafür aber dieselbe starke VoIP-Telefonanlage mit DECT-Basis, Smart-Home-Funktionalität und einen NAS-/Mediaserver am USB-3.0-Port. AVM hat diesen Router ausschließlich für den Betrieb mit der SIM-Karte vorgesehen, denn keiner der vier Gigabit-LAN-Ports lässt sich als WAN-Port schalten.

Funktional und mobil

TP-Link M7650

Funktionaler, gut ausgestatteter Cat11-LTE-Router mit Display-Steuerung für wenig Geld.

Für vergleichsweise günstiges Geld erhält man mit TP-Links M7650 einen akkubetriebenen, gut ausgestatteten Cat11-LTE-Router mit integriertem Display, der sich per App, Webmenü und mit Einschränkungen sogar direkt über zwei Tasten am Gehäuse bedienen lässt. Schade nur, dass man sich beim Dualband-WLAN für 2,4 Gigahertz oder 5 Gigahertz entscheiden muss. Dafür klappt das Umschalten der WLAN-Frequenz direkt per Knopfdruck.

Vergleichstabelle

Test  LTE-Router: TP-Link Archer MR600
TP-Link Archer MR600
Test  LTE-Router: Huawei B535-232
Huawei B535-232
Test  LTE-Router: FritzBox 6890 LTE
FritzBox 6890 LTE
Test  LTE-Router: AVM Fritzbox 6850 LTE
AVM Fritzbox 6850 LTE
Test  LTE-Router: TP-Link M7650
TP-Link M7650
Test LTE-Router: Netgear LAX20
Netgear LAX20
Test LTE-Router: D-Link G416
D-Link G416
LTE-Router Test: Lbr20 Left
Netgear Orbi LBR20 LTE
Test  LTE-Router: Tenda 4G09
Tenda 4G09
Test  LTE-Router: Netgear Nighthawk M1 (MR1100)
Netgear Nighthawk M1 (MR1100)

Testsieger
TP-Link Archer MR600
Test  LTE-Router: TP-Link Archer MR600
  • Sehr gute LTE-Transfers
  • Flexibler LAN/WAN-Port mit autom. Fallback auf LTE
  • Einfaches Setup und Fernzugriff per App
  • 3 Jahre Garantie
  • Günstig
  • Nur untere 5GHz-WLAN-Kanäle 36-48 (kein DFS!)
Auch gut
Huawei B535-232
Test  LTE-Router: Huawei B535-232
  • Sehr gute LTE-Transfers
  • Flexibler LAN/WAN-Port mit autom. Fallback auf LTE
  • Komfortables Setup via Smartphone-App
  • günstig
  • Kein QoS
  • Kein Handbuch (nur Quickinfo)
  • Kein Fernzugriff
  • Gigabit-Switch leicht gedrosselt
Großer LTE-Ferrari
FritzBox 6890 LTE
Test  LTE-Router: FritzBox 6890 LTE
  • DSL- und LTE-Modem integriert
  • Schnelles Dual-WLAN
  • Viele Funktionen
  • Benutzerfreundliche Bedienung
  • 5 Jahre Garantie
  • Sehr teuer
  • Relativ hohe Leistungsaufnahme
Kleiner LTE-Ferrari
AVM Fritzbox 6850 LTE
Test  LTE-Router: AVM Fritzbox 6850 LTE
  • Große Funktionalität mit vielen Extras (DECT-Telefonie, Smart Home, USB-NAS)
  • Tolle Dokumentation/Hilfe
  • Vorbildliche LTE-Verbindungsinfos
  • Guter WLAN-Durchsatz
  • 5 Jahre Garantie
  • Internetzugriff nur per Mobilfunk möglich (kein LAN/WAN-Port)
  • Nur integriertes Cat.4-LTE-Modem ohne Carrier Aggregation
Funktional und mobil
TP-Link M7650
Test  LTE-Router: TP-Link M7650
  • Relativ günstig für mobilen Display-LTE-Router
  • MicroSD-Karten-Slot (Einsatz als „Mini-NAS“)
  • Übersichtliches Webmenü
  • Gute (engl.) Online-Hilfe im Webmenü
  • Webmenü und PDF-Handbuch in Englisch
  • 2,4- und 5-GHz-WLAN nur getrennt aktivierbar
  • Keine ext. Antennen anschließbar
  • Kein Netzteil im Lieferumfang (nur USB-Ladekabel)
Netgear LAX20
Test LTE-Router: Netgear LAX20
  • Mobilfunk auch als WAN-Fallback
  • App mit Relay-Fernzugriff
  • Gute LTE- und WLAN-Übertragungsleistung
  • T9-Connectoren für externe LTE-Antennen
  • Setup per App nur bei aktiver WAN-Verbindung möglich
  • Kindersicherung/Armor-Schutz kostenpflichtig
  • Manueller Stichwortfilter funktioniert nicht
  • PDF-Handbuch englisch
  • Keine Verbindungs-LEDs
D-Link G416
Test LTE-Router: D-Link G416
  • Mobilfunk auch als WAN-Fallback
  • Gelungene Router-App mit Relay-Fernzugriff
  • Sehr gute LTE-Übertragungsleistung
  • Stark verzögerte LTE-Einwahl (Feinjustierungen erforderlich)
  • Nur Wi-Fi 4 bei 2,4 GHz
  • Keine Direktwahl von DFS-Kanälen im 5GHz-Band möglich
Netgear Orbi LBR20 LTE
LTE-Router Test: Lbr20 Left
  • Gute LTE-Transfers
  • Mobilfunk auch als Fallback nutzbar
  • Triband-Access-Point (meshfähig mit Orbi-Satelliten)
  • Orbi-App mit cloudbasiertem Fernzugriff
  • Sehr teuer
  • Keine LED-Anzeige für LTE-Signalstärke
  • Schwächen im 2,5-GHz-WLAN (schaltet nicht auf 20 MHz)
  • Sehr träge bei Einstellungsänderungen und beim Fallback auf LTE
Tenda 4G09
Test  LTE-Router: Tenda 4G09
  • Gute LTE-Transfers
  • Cloudbasierter Fernzugriff per Smartphone-App
  • Ausführliches Handbuch (allerdings nur englisch)
  • Großes LTE-Bandspektrum
  • LTE und WAN nur getrennt nutzbar
  • WLAN ab Werk unverschlüsselt
  • Kein https (auch nicht über WAN/Remote!)
  • nur untere 5GHz-WLAN-Kanäle 36-48 (kein DFS!)
  • Fehler in FW-Update-Funktion
Netgear Nighthawk M1 (MR1100)
Test  LTE-Router: Netgear Nighthawk M1 (MR1100)
  • LAN-Port auch für Offloading nutzbar
  • USB-Port/MicroSD-Slot (Mini-NAS, DLNA-Server)
  • Umfassende Funktionalität
  • Starker Akku (5040 mAh)
  • Sehr teuer
  • Reines Info-Display, keine Einstellungen möglich
  • Keine Online-Hilfe im Webmenü, PDF-Handbuch in Englisch
  • Setup über App „hakelig“
  • Fragwürdige Dualband-Umsetzung (WLAN-Offloading)
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Alle Infos zum Thema

Mobilfunk als Festnetzersatz: LTE-Router im Test

Wer zuhause keinen DSL-, Kabel- oder Glasfaseranschluss hat, für den kann ein LTE-Router die einzige Option sein, um an schnelles Internet zu kommen: Rein theoretisch sind schon jetzt bis zu 500 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) mit LTE möglich – und in den nächsten Jahren werden die Provider die Transferraten noch weiter auf über 1.000 Mbit/s steigern. Damit liegt LTE schon jetzt auf dem Niveau schneller Glasfaseranschlüsse.

Für schnelle Übertragung ist Sicht­verbindung zum Sendemast nötig

Wirklich schnell ist das Internet über LTE allerdings nur bei optimalem Empfang. Dazu ist in der Regel eine Sichtverbindung zu einem LTE-Sendemast nötig. Gerade in abgelegenen, ländlichen Gebieten ist das oft nicht der Fall. Dabei sind genau das meist auch die Regionen, in denen Internet via LTE aufgrund des fehlenden DSL-Ausbaus die einzige Möglichkeit ist, an einen schnellen Internet-Anschluss zu kommen. Abhilfe bei schlechtem Empfang im Haus können LTE-Antennen schaffen, die man an der Hauswand oder auf dem Dach anbringt. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.

Außerdem sollten nicht zu viele Nutzer in einer Funkzelle angemeldet sein und gleichzeitig Daten übertragen, denn LTE ist ein so genanntes »shared« (geteiltes) Medium. Das bedeutet, dass die maximal verfügbare Bandbreite einer Funkzelle auf die aktiven Teilnehmer dieser Funkzelle aufgeteilt wird. Die für jeden Einzelnen maximal verfügbare Bandbreite sinkt also bei steigender Teilnehmerzahl. Maximale Transferraten sind somit nur erreichbar, wenn man möglichst wenig konkurrierende Mitnutzer in seiner Funkzelle hat, was natürlich schwer zu beeinflussen ist.

Ein LTE-Router funktioniert im Prinzip genauso wie ein WLAN-Router mit VDSL- oder Kabel-Modem: Er stellt auf der einen Seite die Verbindung zum Internet her und baut auf der anderen Seite ein WLAN-Netz auf, mit dem sich alle internetfähigen Geräte im Haus verbinden können. Der einzige Unterschied zwischen einem DSL- und einem LTE-Router ist der Weg, über den das Gerät eine Online-Verbindung aufbaut: An einem herkömmlichen Router fließen die Daten durch ein Kabel zum Router, beim LTE-Router läuft das Ganze über eine Mobilfunkverbindung zwischen dem LTE-Modem im Router und dem nächstgelegenen LTE-Funkmast des Providers.

LTE-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland

Je mehr dieser Frequenzbänder ein LTE-Router unterstützt, umso höher ist die Chance auf guten LTE-Empfang. Als Faustregel gilt, dass die LTE-Frequenzen unterhalb 1.000 MHz aufgrund ihrer höheren Reichweite für die Versorgung der ländlichen, eher dünner besiedelten Regionen eingesetzt werden, während die Frequenzen ab 1.500 MHz vornehmlich in den dichter besiedelten, städtischen Regionen zum Einsatz kommen. Die folgenden Mobilfunkfrequenzen werden aktuell von den großen Mobilfunknetzbetreibern in Deutschland eingesetzt. Besonders wichtige LTE-Frequenzen sind gefettet, zukünftige oder zunehmend wichtigere Frequenzen (weil aktuell im Ausbau) sind kursiv.

  • 700 MHz (Band 28) früher DVBT, seit Juli 2019 => TK, Telefonica, Vodafone
  • 800 MHz (Band 20): alle Mobilfunknetzbetreiber
  • 900 MHz (Band 8): derzeit nur Telekom, von Vodafone und Telefonica nur für GSM verwendet
  • 1.500 MHz (Band 32), nur für Downloads bei Telekom und Vodafone
  • 1.800 MHz (Band 3): alle Mobilfunknetzbetreiber
  • 2.100 MHz (Band 1): aktuell noch UMTS, soll auf LTE umgestellt werden
  • 2.600 MHz (Band 7): alle Mobilfunknetzbetreiber

LTE-Empfang verbessern

Wie die Tests zeigen, kann ein LTE-Router bei gutem Empfang teilweise sogar höhere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung liefern als ein DSL-Anschluss.

Allerdings sind Funkverbindungen wesentlich störanfälliger und sensibler als Verbindungen über ein fest verlegtes Kabel. Viele Faktoren beeinflussen die Verbreitung von Funkwellen auf ihrem Weg vom Funkmast zum Router und wieder zurück. Hindernisse wie Mauern und Gebäude, Hügel und Wälder aber auch wärmeisolierte Fenster, störende Funkquellen und sogar das Wetter haben einen Einfluss auf die Empfangsqualität – und damit auf die Geschwindigkeit der Datenübertragung.

Befindet sich das Haus in der Nähe eines LTE-Funkmasts, ist das in der Regel weitgehend unproblematisch. Dann stellt man den LTE-Router einfach irgendwo im Haus auf, wo der Empfang gut ist – und fertig.

Schwieriger wird es, wenn der nächste Funkmast weiter entfernt und der Empfang schwach ist. Dann muss man ausprobieren, wo im Haus der Empfang am besten ist. Es kann schon genügen, den Router nicht im Wohnzimmer neben den Fernseher zu stellen, sondern im ersten Stock ans Fenster. Je ungestörter die Strecke zwischen Antenne und dem LTE-Mast ist, desto besser ist der Empfang – im Idealfall gibt es eine Sichtverbindung.

Wenn man an keinem Ort im Haus einen guten Empfang herstellen kann, können spezielle Außenantennen oft wahre Wunder bewirken. Selbst in Gebieten mit sehr schwacher Funkverbindung lassen sich mit diesen oft noch sehr gute Ergebnisse erzielen.

Welche Antenne ist die Richtige?

Damit LTE-Router überhaupt ein Signal empfangen können, sind sie bereits mit Antennen ausgestattet – entweder deutlich sichtbar als Stabantennen außen am Gehäuse oder unsichtbar im Innern versteckt – wie unser Favorit von Huawei. Viele LTE-Router verfügen darüber hinaus über Antennenanschlüsse an der Geräterückseite, über die man eine externe Antenne per Antennenkabel anschließen kann.

Mit einer externen Antenne ist man auch flexibler, was die Platzierung des Routers angeht. Allerdings sollte das Antennenkabel nicht zu lang sein, denn jeder Meter Antennenkabel dämpft das Signal. Verwendet man ein qualitativ hochwertiges Kabel, darf die Strecke auch etwas länger sein. Einen ausführlichen Ratgeber zum Thema „Antennenkabel“ gibt es auf der Webseite LTE-Anbieter.

LTE arbeitet mit dem MIMO-Verfahren. Die Abkürzung steht für „Multiple Input Multiple Output“ und besagt, dass Funkmast und Router nicht nur über einen Datenstrom miteinander kommunizieren, sondern über mehrere – meist zwei.

Der Vorteil der Mehrantennentechnik ist eine höhere Geschwindigkeit. Die Voraussetzung dafür sind allerdings zwei Antennen, weswegen LTE-Router auch immer mit zwei internen Antennen ausgestattet sind und für externe Antennen meist zwei Anschlüsse mitbringen. Nur so kommt man in den vollen Genuss der maximal möglichen Geschwindigkeit.

Insbesondere Richtfunkantennen haben einen positiven Einfluss auf die Empfangsqualität, wenn man eine Sichtverbindung zur Basisstation herstellen kann und sie genau ausrichtet. Vor allem letzteres ist etwas knifflig, da man nur wenige Grade von der idealen Richtung abweichen sollte. Ähnlich wie bei der Montage einer Satellitenschüssel muss man die Antenne so lange ganz langsam drehen, bis die optimale Einstellung erreicht ist.

Als Alternativen zur Richtfunkantenne, die sich etwas leichter einrichten lassen, gibt es Panel-Antennen und Biquad-Antennen. Diese müssen nicht genau justiert werden und bieten dennoch einen vergleichsweise hohen Zugewinn an Signalstärke.

Sogenannte Rundstrahlantennen bringen bei einem schwachen Empfang hingegen kaum Vorteile. Sie eigenen sich eher für die leichte Verstärkung eines ohnehin schon guten Signals. Es gibt sie auch als Indoor-Modell, die man etwa am Fenster platziert.

Aufgrund der MIMO-Technik werden LTE-Antennen in der Regel im Doppelpack angeboten. Nur so können sie das Optimum aus der Funktechnik herausholen. Dabei sollte man noch auf eine weitere Besonderheit achten: Beide Antennen sollten im 90-Grad-Winkel zueinander montiert werden, sodass eine vertikal und die andere horizontal ausgerichtet ist. Ohne zu sehr auf die Details einzugehen, sorgt das für einen besseren Empfang.

Bei Richtfunkantennen muss man meist selbst für diese Konfiguration sorgen. Panel- und Biquad-Antennen sind bereits entsprechend gefertigt und müssen nur noch als Ganzes am Dach des Hauses oder Balkon befestigt werden.

Zu guter Letzt muss man beim Kauf einer Antenne auch darauf achten, dass diese für die Frequenz des LTE-Providers am Wohnort ausgelegt ist.

In Deutschland kommen für LTE 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz zum Einsatz. Viele Antennen unterstützen die 800-MHz-Frequenzen, weil diese vor allem auf dem Land für die LTE-Versorgung genutzt werden. Dieser Frequenzbereich erreicht zwar nicht die Geschwindigkeiten von LTE 1.800 und LTE 2.600, hat dafür aber eine höhere Reichweite.

1.800 und 2.600 MHz kommen vor allem in dicht besiedelten Gegenden, Städten und Orten zum Einsatz, wo oft viele Menschen auf einmal zusammenkommen. Gerade das hochfrequente LTE 2.600 eignet sich vor allem für Bahnhöfe, Flughäfen und Messegelände. Es hat zwar nur eine kurze Reichweite, versorgt dafür aber viele Geräte in kurzer Zeit und mit hohen Transferraten mit Internet via LTE.

Ob man nun eine Antenne kauft, die nur zu 800 MHz oder zu allen drei Frequenzbereichen kompatibel ist, hängt also stark davon ab, mit wie viel Megahertz der LTE-Mast in der Umgebung funkt.

Eine sehr gute Übersicht über die Verteilung der Mobilfunkfrequenzen auf die verschiedenen deutschen Mobilfunkprovider bietet der Mobilfunkprovider Telefonica auf dieser Seite. Informationen zu LTE-Ausbau und Verfügbarkeit in Deutschland liefert die Bundesnetzagentur.

Unser Favorit

Testsieger

TP-Link Archer MR600

Unser Testsieger überzeugt durch sehr gute LTE-Transfers, hohe Funktionalität, flexible Einsatzmöglichkeiten und einen moderaten Preis.

Von allen getesteten LTE-Routern ist TP-Links Archer MR600 aus unserer Sicht die beste Wahl für alle, die sich einen eigenen stationären LTE-Router kaufen möchten – und nicht den Provider-Router eines LTE-Zuhause-Tarifs nutzen möchten. Der TP-Link-Router verbindet alle Geräte im Haushalt flott und sicher mit dem Mobilfunknetz und reißt mit 100 Euro kein riesiges Loch ins Haushaltsbudget.

Der TP-Link Archer MR600 kommt mit zwei flexiblen, externen SMA-Antennen, die bei Bedarf durch alternative Antennen ersetzt werden können. Über Aussparungen am Gehäuseboden lässt sich der Router auch an der Wand befestigen.

LTE-Geschwindigkeit

In unserem Praxistest erzielen wir über die mitgelieferten LTE-Antennen ausgezeichnete LTE-Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s netto im Downstream und etwa 40 Mbit/s netto im Upstream. Drei LEDs am Router geben uns eine grobe Einschätzung über die LTE-Empfangsqualität am Router-Standort, ohne dass wir dazu in das Routermenü wechseln müssen. Im Routermenü können wir bei Bedarf sogar einstellen, mit welchen Funkbändern (B1, B3, B20 etc.) eines Mobilfunkproviders sich der Archer MR600 bevorzugt verbinden soll.

Ausge­zeichnete LTE-Übertragungs­raten

Allerdings sind solche Praxismessungen sehr standortabhängig und grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Mobilfunkübertragungen im Außenbereich werden noch deutlich stärker durch verschiedenste Störungen beeinflusst als beispielsweise WLAN-Verbindungen in Innenräumen. Hinzu kommt beim Mobilfunk noch die aktuelle Belegung der Funkzelle, auf die man als einfacher Mitbenutzter praktisch keinen Einfluss hat. Dennoch zeigte unser Praxistest offensichtliche Unterschiede zwischen den LTE-Übertragungsraten beispielsweise einer Fritzbox 6850 LTE mit Cat4-Modem (bis 150 Mbit/s Brutto, downstream) und einem MR600 mit Cat6-Modem (bis zu 300 Mbit/s Brutto, downstream).

 LTE-Router Test: Tp Link
Eine Kombination aus fairem Preis und schneller Übertragung bietet der Archer MR600 von TP-Link.

So blieb die Fritzbox 6850 selbst bei bestem Empfang und mäßig belegtem LTE-Netz unter 70 Mbit/s netto, während wir mit dem TP-Link-Router auch Nettoraten von mehr als 100 Mbit/s im Downstream erzielten. Allerdings funktioniert das nur dann, wenn der Mobilfunkprovider vor Ort »Carrier Aggregation« unterstützt, mit der die LTE-Übertragungsleistung durch parallele Nutzung verschiedener Mobilfunkbänder (beispielsweise B) erhöht werden kann. Und das wiederum ist in der Regel nur in sehr gut ausgebauten, dicht besiedelten Regionen der Fall.

LTE-Router Test: 1.1.tp Link Archer Mr600 Nettorate 4g Lte Badalona
LTE-Router Test: 1.2.tp Link Archer Mr600 Webmenü Wahl Des Lte Bandes Möglich

Das integrierte LTE-Modem des TP-Link-Routers unterstützt mit 800, 1.800 und 2.600 MHz alle wichtigen Frequenzen, die die Mobilfunk-Provider in Deutschland derzeit für LTE nutzen. Auch mit dem Band 8 bei 900 MHz, das seit kurzem von der Telekom zusätzlich für LTE-Übertragungen genutzt wird, kommt der MR600-Router klar. Nur das Band 32 bei 1.500 MHz, das bei Telekom und Vodafone mittels Carrier Aggregation für höhere LTE-Download-Bandbreiten sorgt, unterstützt der TP-Link-Router nicht.

Alle wichtigen Frequenzen werden unterstützt

Dafür funkt der MR600 auch im Band 28 bei 700 MHz, das die drei großen Netzbetreiber nun auch verstärkt einsetzen, um die Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen zu verbessern. Ganz gleich, bei welchem Mobilfunkanbieter Sie unter Vertrag stehen und welche Frequenz der nächste Funkmast nutzt – der MR600 sollte mit allen aktuellen LTE-Standards zurechtkommen.

Setup

Vor der Einrichtung des TP-Link-Routers führt man seine SIM-Karte in den Micro-SIM-Schlitz auf der Rückseite des Router-Gehäuses ein. Gut: Für Mobilfunkkarten im Nano-SIM-Format hat TP-Link einen Micro-SIM-Rahmen samt Klebestreifen beigelegt, sodass sich eine zu kleine Karte entsprechend vergrößern lässt. Das ab Werk verschüsselte WLAN des Routers kann per WPS-Taste mit einem PC/Notebook gekoppelt und über einen Assistenten im Webmenü eingerichtet werden. Dabei wird man gleich bei der ersten Anmeldung im Webmenü zur Änderung des Standardzugangspassworts aufgefordert – sehr gut. Alternativ lässt sich das Setup des Routers auch über TP-Links Smartphone-App »Tether« durchführen.

1 von 3
LTE-Router Test: 2.1.tp Link Archer Mr600 Webmenü Passwortvergabe
LTE-Router Test: 2.2.tp Link Archer Mr600 Webmenü Setup Assistent
LTE-Router Test: 2.3.tp Link Archer Mr600 Webmenü Setup Tp Link Cloud

Nach kostenloser Registrierung und Anmeldung des Routers bei einem TP-Link-Konto kann der Router per Tether-App dann auch komfortabel aus der Ferne gesteuert werden. Diese Fernsteuerung funktioniert auch dann, wenn der Router über seinen WAN/LAN-Port mit dem Internet verbunden ist.

Übersichtliches Webmenü

Das Webmenü des MR600 ist trotz umfangreicher Einstellungsmöglichkeiten erfreulich übersichtlich, da es sinnvollerweise in die Bereiche »Basiseinstellungen« und »Erweitert« aufgeteilt ist. Der »Netzplan« in den Basiseinstellungen bietet eine gelungene grafische Übersicht über das Heimnetzwerk, die Online-Verbindung und die im Netzwerk angeschlossenen Clients. Achtung: Wer den sicheren Zugriff auf das Webmenü auch im Heimnetz über eine gesicherte https-Verbindung realisieren möchte, muss dazu etwas versteckt unter »Erweitert -> Systemtools -> Verwaltung« die Einstellung »Lokale Verwaltung über HTTPS« aktivieren.

LTE-Router Test: 3.1.tp Link Archer Mr600 Webmenü Status Übersichtlich
LTE-Router Test: 3.2.tp Link Archer Mr600 Webmenü Zugang Auf Https Umstellen

Gut gefallen hat uns dabei auch die komplett eingedeutschte Online-Hilfe des Routers im Webmenü, die per Klick auf das Fragezeichensymbol rechts oben im Routermenü oftmals hifreiche Erkläuterungen bereithält. Das sehr ausführliche PDF-Handbuch liegt allerdings nur in englischer Sprache vor.

WLAN und Netzwerk

Das WiFi-5-WLAN des TP-Link Archer MR600 funkt über je zwei Sende- und Empfangsmodule (2×2) und erreicht bei 5 GHz bis zu 867 Mbit/s (inklusive MU-MIMO) und bis zu 300 Mbit/s bei 2,4 GHz. In der Praxis messen wir über das Tool iperf3 effektive (Netto-) Verbindungs von 550 Mbit/s bei 5 Gigahertz und bis zu 190 Mbit/s bei 2,4 Gigahertz unter optimalen Bedingungen, wenn sich Router und WLAN-Client im selben Raum befinden. Auch unter schlechteren Bedingungen mit drei Wänden zwischen Router und Client erzielen wir in beiden Funkbändern noch erfreulich gute Verbindungsleistungen.

Schade nur, dass der TP-Link-Router im 5-GHz-WLAN wegen fehlender DFS-Funktion (DFS -> Dynamic Frequency Selection) nur die unteren DFS-freien Kanäle 36 bis 48 unterstützt. Andere stationäre LTE-Router, wie besipielsweise die von AVM oder Huawei, können im 5-GHz-WLAN bei Überschneidungen mit Nachbar-Routern auch in höhere Kanäle (52 bis 64 oder 100 bis 128/140) wechseln.

 LTE-Router Test: 4.1.tp Link Archer Mr600 Webmenü Eingeschränktes 5 Ghz Wlan
TP-Link verzichtet beim MR600 auf die Unterstützung von DFS, sodass man im 5-GHz-WLAN nur die unteren vier Kanäle (36, 40, 44 und 48) nutzen kann.

Dafür liefert der MR600 im Gigabit-LAN-Switch immer die volle Übertragungsleistung von bis zu 950 Mbit/s, während Huaweis B535 im LAN auf 750 Mbit/s drosselt. Dabei gibt sich der TP-Link-Router mit einer Leistungsaufnahme von 4,4 Watt bei aktiviertem Dualband-WLAN und einem verbundenen LAN-Client noch durchaus sparsam.

Flexibler LAN/WAN-Port und LTE-Fallback

Sehr gut gefallen hat uns wiederum, dass sich der Archer MR600 auch als »gewöhnlicher« WLAN-Router an einem Kabel-, DSL- oder »Glasfaser-Modem« (ONT) nutzen lässt. Zieht man um oder ist Zuhause dann irgendwann doch DSL, Kabel oder Glasfaser verfügbar, kann man den LTE-Router auch weiterhin nutzen, indem man ihn in den Router-Modus schaltet und ein entsprechendes Modem an den nun als WAN-Zugang geschalteten vierten LAN-Port anschließt.

Auch als »normaler« Router nutzbar

Eine weiterhin im Router eingelegte SIM-Karte lässt sich dann als Fallback-Verbindung nutzen, falls die primäre Online-Verbindung über den WAN-Anschluss einmal ausfallen sollte. Diese Funktion dürfte insbesondere auch für Home-Office-Arbeiter oder kleine Büros interessant sein, um den Ausfall ihrer Festnetzverbindung (DSL, Glasfaser, Kabel) zusätzlich über eine LTE-Mobilfunkverbindung sichern zu können. In unserem Test hat das Mobilfunk-Fallback sehr gut funktioniert. Dabei schaltete der MR600 auch wieder umgehend vom Mobilfunk-Fallback zurück auf den WAN-Anschluss, sobald die primäre Online-Verbindung wieder funktionsfähig war.

LTE-Router Test: 5.1.tp Link Archer Mr600 Webmenü Betriebsart Wlan Router
LTE-Router Test: 5.2.tp Link Archer Mr600 Webmenü Wpa2 Enterprise

Darüber hinaus bietet der MR600 Quality-of-Service (QoS), um bestimmte Teilnehmer in Ihrem Heimnetz für den Internetzugang zu priorisieren, oder kann über die »Kindersicherung« zeitliche Beschränkungen für die Internetnutzung einzelner Clients aufzusetzen. Der stichwortbasierte Contentfilter ist allerdings nur bedingt zur sicheren Filterung von Webseiten geeignet. Dafür bietet der MR600 einige interessante Zusatzfunktionen, die man insbesondere bei Heimnetz-Routern eher nicht erwarten würde, wie zum Beispiel die Unterstützung des SNMP-Protokolls, das beim Monitoring von Netzwerken eingesetzt wird. Eine weitere Möglichkeit zur WLAN-Zugangssteuerung gibt es über »WPA2 Enterprise«, das in Verbindung mit einem RADIUS-Server vornehmlich im professionellen Umfeld zur Anwendung kommt.

1 von 4
LTE-Router Test: 6.1.tp Link Archer Mr600 Tether1 Verbundener Router
LTE-Router Test: 6.2.tp Link Archer Mr600 Tether2 Übersicht
LTE-Router Test: 6.3.tp Link Archer Mr600 Tether3 Steuerung
LTE-Router Test: 6.4.tp Link Archer Mr600 Tether5 Client Sperren

Trotz fehlender DFS-Unterstützung und ohne die All-in-One-Funktionen (Telefonie, DECT, Smart Home, Router-NAS) der LTE-Fritzboxen, erhält man mit dem TP-Link Archer MR600 einen funktionalen, flexibel einsetzbaren, stationären LTE-Modem-Router mit sehr gutem LTE-Empfang und einer sehr sinnvollen Fallback-Funktion, der sich zudem via Smartphone-App auch aus der Ferne komfortabel steuern lässt. Zumal es beim Cloud-basierten Fernzugang auch keine Rolle spielt, wie der Router ans Internet angebunden ist (Mobilfunk, WAN-Port, IPv4 oder IPv6). Damit löst das teils bereits ab 100 Euro verfügbare TP-Link Archer MR600 den alten Testsieger Huawei B535-232 als unser neuer Favorit bei den LTE-Routern ab.

TP-Link MR600 im Testspiegel

Aktuell liegen uns keine Informationen über Testberichte zu diesem Gerät in alternativen Onlinefachmedien oder Fachzeitschriften vor.

Alternativen

Auch gut

Huawei B535-232

Günstiger, gut ausgestatteter und flexibel einsetzbarer Cat7-LTE-Router mit sehr gutem LTE-Transfer und Fallback-Funktion.

Auch der Huawei B535-232 verbinden alle Geräte im Haushalt flott und sicher mit dem Mobilfunknetz. Im Gegensatz zu den meisten anderen stationären Mobilfunkroutern wird das Huawei-Gerät hochkant aufgestellt und nimmt dadurch relativ wenig Platz in Anspruch. So kann man ihn etwa auf ein schmales Fensterbrett stellen und nutzt so den besseren Empfang am Fenster. Aussparungen für die Befestigung an der Wand hat das Gerät keine. Stattdessen finden sich hinter einer Abdeckung auf der Rückseite zwei SMA-Anschlüsse, an die sich bei Bedarf externe Antennen anschließen lassen.

Allerdings erzielten wir bereits mit den intern verbauten Mobilfunkantennen an unserem Standort in einer Großstadt sehr gute Empfangs- und Übertragungswerte. Für abgelegene Regionen kann das Anbringen externe Antennen jedoch durchaus zu einer besseren Empfangsleitung führen.

 LTE-Router Test: 1huawei B535 Antenneneinstellungen
Beim Anschluss externer Antennen können Sie in den Systemeinstellungen des B535 verschiedene Antennen-Statuseinstellungen durchprobieren und an die Empfangsbedingungen vor Ort anpassen.

In unserem Praxistest erzielen wir über die beiden internen LTE-Antennen des B535 sehr gute LTE-Übertragungsraten im Bereich zwischen 80 bis 100 Mbit/s im Downstream (1,8 GHz, 20 MHz) und bis über 40 Bit/s im Upstream. Die optimale Positionierung des Routers wird durch fünf Router-LEDs erleichtert, die uns Auskunft über die aktuelle LTE-Empfangsqualität geben. Im Routermenü lässt sich bei Bedarf einstellen, dass sich das Modem nur mit 4G-Netzen (4G ist hier eine andere Bezeichnung für LTE) verbinden soll.

LTE-Router Test: 2huawei B535 Speedtest Ohne Ext. Antennen
LTE-Router Test: 3huawei B535 Netzwerkmodus 3g 4g

 

Das integrierte LTE-Modem des Routers unterstützt mit 800, 1.800 und 2.600 MHz alle wichtigen Frequenzen, die die Mobilfunk-Provider in Deutschland derzeit für LTE nutzen. Auch das Band 8 bei 900 MHz, das seit kurzem von der Telekom zusätzlich für LTE-Übertragungen genutzt wird, und das Band 32 bei 1.500 MHz, das bei Telekom und Vodafone mittels Carrier Aggregation für höhere LTE-Download-Bandbreiten sorgt, kommt der B535-Router klar. Zudem funkt der B535 auch im Band 28 bei 700 MHz, das die drei großen Netzbetreiber nun auch verstärkt einsetzen, um die Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen zu verbessern.

Der Huawei-Router mit ab Werk verschlüsseltem WLAN kann per WPS-Taste mit einem Notebook gekoppelt werden oder über Huaweis Smartphone-App »AI-Link«. Der durchgängig deutschsprachige Setup-Assistent liefert dabei vorbildliche Unterstützung. Die Registrierung mit einer Huawei-ID ist nicht erforderlich, zumal Huawei keinen Cloud-basierten Fernzugriff auf seinen Router anbietet. Die Steuerung des Huawei-Routers per App oder am Notebook funktioniert grundsätzlich nur innerhalb des eigenen Heimnetzes.

Das Webmenü des B535 ist eher schlicht gehalten und bietet über die Startseite, welche das Heimnetz in einer vereinfachten Grafik darstellt, direkten Zugriff auf alle wichtigen Router-Einstellungen. Gut: Der Zugriff auf das Webmenü lässt sich auch über eine SSL-gesicherte https-Verbindung realisieren, was auch innerhalb des Heimnetzes für ein wenig zusätzliche Sicherheit sorgen kann.

 LTE-Router Test: 4huawei B535 Startseite
Auf der Startseite des Huawei-Routers gelangt man per Klick auf die Icons in der Verbindungsgrafik direkt zu den entsprechenden Einstellungen.

Nicht so gut finden wir allerdings, dass Huawei für sein Gerät kein ausführliches PDF-Handbuch bereitstellt und auch keine ausführliche Online-Hilfe anbietet. Für einfache Einstellungen (WLAN-Kennwort ändern, Gast-WLAN konfigurieren etc.) genügen die knappen Ausführungen im Webmenü, doch wer beispielsweise zum ersten Mal in den erweiterten Einstellungen des Routers eine Portweiterleitung (»virtueller Server«) einrichten möchte, würde sich bestimmt über eine etwas ausführlichere Dokumentation des Routerherstellers sicher freuen.

Das Wi-Fi-5-WLAN des Huawei B535 funkt über je zwei Sende- und Empfangsmodule (2×2) mit bis zu 300 Mbit/s bei 2,4 GHz und 867 Mbit/s bei 5 GHz bereitstellt. In der Praxis messen wir die effektive (Netto-) Verbindungsleistung des Router-WLANs über das Tool iperf3 und kommen dabei auf gute Transferraten von 530 Mbit/s bei 5 Gigahertz und 190 Mbit/s bei 2,4 Gigahertz unter optimalen Bedingungen. Gut: Der Router bietet die Möglichkeit sein 2,4-GHz-WLAN nachts automatisch aus- und wieder einzuschalten, um damit auf (störende) WLAN-Router in der Nachbarschaft reagieren zu können. So kann der Router auf einen weniger stark belegten WLAN-Kanal wechseln.

Leider ist die Übertragungsleistung innerhalb des 4-Port-Switches im Routers etwas gedrosselt. Anstelle der erwarteten 940 Mbit/s zwischen zwei am LAN-Port angeschlossenen Clients erreichen wir nur maximal 750 Mbit/s. Wir haben diesen Messwert mit einer am B535 angeschlossenen schnellen NAS nachgeprüft und kommen auch hier nur auf Transferraten von maximal 90 MB/s (entspricht etwa 720 Mbit/s). An einem „normalen“ (nicht gedrosselten) Gigabit-Switch erreicht dieselbe NAS Transferraten um die 110 MB/s. Auf die maximal möglichen Transferraten von WLAN-Clients am Huawei-Router hat das keinen Einfluss. Es geht tatsächlich nur um LAN-zu-LAN-Verbindungen jenseits der 80 MByte/s.

Dabei zeigt sich der Router als sehr sparsam. Seine Leistungsaufnahme liegt selbst mit einem verbundenen LAN-Client nur bei geringen 3,8 Watt.

Ebenso wie unser Testsieger von TP-Link lässt sich der Huawei B535 auch als »gewöhnlicher« WLAN-Router an einem Kabel-, DSL- oder »Glasfaser-Modem« (ONT) nutzen, der zudem über ein Mobilfunk-Fallback abgesichert werden kann. Fällt die WAN-Verbindung aus, baut der Router automatisch eine Verbindung ins Mobilfunknetz auf – sofern man eine SIM-Karte eingelegt hat.

 LTE-Router Test: 5huawei B535 Lan Wan Port Einstellungen
Der flexible vierte Gigabit-Ethernet-Port lässt sich alternativ als WAN-Anschluss konfigurieren und bietet alle wichtigen Verbindungseinstellungen.

Dafür vermisst der Router manch andere Funktion, wie beispielsweise Quality-of-Service (QoS). Sie können also bestimmte Teilnehmer in Ihrem Heimnetz nicht auf eine bestimmte Bandbreite drosseln, aber immerhin bei Bedarf komplett blockieren. Auch gibt es nur sehr rudimentäre Möglichkeiten per Domain-Namensfilter, um unerwünschte Webinhalte über den Router zu blockieren. Immerhin gibt es über die Einstellung »Jugendschutz« die Möglichkeit, den Internetzugriff für einzelne Clients im Heimnetz zeitlich zu reglementieren.

Großer LTE-Ferrari

FritzBox 6890 LTE

Die FritzBox 6890 LTE kommt mit 4×4-AC-WLAN, VDSL- und LTE-Modem samt Telefonie, NAS und Smart Home.

Vollwertiges DSL- und LTE-Modem sowie einen WAN-Anschluss in einem Gehäuse, 4×4-Wi-F- 5-WLAN und dazu eine komplette Telefonanlage für analoge, ISDN- und IP-Telefonie – die FritzBox 6890 LTE bietet derzeit so viele Funktionen wie kaum ein anderer Router. Allerdings dürfte sie daher für alle, die nur einen LTE-Router suchen, keine Option sein – auch wegen des hohen Preises.

Wer hingegen einen WLAN-Router sucht, um beispielsweise den DSL-Zugang zusätzlich mit LTE zu beschleunigen (Parallelbetrieb) oder gegen mögliche Ausfälle mit LTE abzusicheren (so genanntes Fallback), sollte sich das Modell von AVM etwas genauer anschauen.

Die Fritzbox 6890 kommt mit einem LTE-Modem der Kategorie 6. Damit beherrscht sie alle hierzulande wichtigen Frequenzen und erreicht in Download bis zu 300 Mbit/s – ebenso wie unser Testsieger von TP-Link. Steht gerade kein LTE zur Verfügung, verbindet sich das Modem per UMTS/HSDPA mit dem Internet. Zwei zusätzliche Antennen sorgen für besseren Empfang, optional lassen sich die Anschlüsse auch für Außenantennen nutzen.

Beim WLAN setzt Hersteller AVM ebenfalls auf aktuelle Technik: Der Router unterstützt den Standard 802.11ac und 802.11n, spannt also ein 2,4- und 5-GHz-Netz im Parallelbetrieb auf. Zudem gibt es Multi-User MIMO, mit der die Fritzbox mehrere angeschlossene Geräte tatsächlich gleichzeitig bedienen kann.

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Test: Der beste LTE-Router – FritzBox 6890 LTE 01
Test: Der beste LTE-Router – FritzBox 6890 LTE 02
Test: Der beste LTE-Router – FritzBox 6890 LTE 05
Test: Der beste LTE-Router – FritzBox 6890 LTE 04
Test: Der beste LTE-Router – FritzBox 6890 LTE 03 scaled

Hinzu kommen die vielen Funktionen, die man auch von anderen AVM-Modellen kennt: Der Router dient als Telefonanlage und DECT-Station, Fax und Anrufbeantworter sind ebenso integriert wie ein Mediaserver und ein USB-Eingang für Speicher oder Drucker. Zudem gibt es zahlreiche Anschlüsse für analoge und ISDN-Telefone, Netzwerkkabel (4 x Gigabit-Ethernet) und einen DSL-Port, der ADSL und VDSL bis 300 Mbit/s mit SuperVectoring unterstützt.

Die Fritzbox arbeitet mit der gewohnt benutzerfreundlichen Oberfläche FritzOS, ein Assistent hilft zu Beginn bei der Einrichtung der LTE-Verbindung (oder alternativ der DSL-Verbindung). Wer schon einmal eine Fritzbox benutzt hat, wird auch die 6890 LTE problemlos bedienen können.

Die Benutzerfreundlichkeit in Verbindung mit der topaktuellen Technik machen die FritzBox 6890 LTE derzeit sicher zum besten LTE-Router auf dem Markt. Wir präsentieren sie aber nicht als Top-Empfehlung, denn für viele lohnt es sich einfach nicht, so viel zu zahlen, nur um per LTE ins Internet zu gehen – selbst wenn der Preis für die Fülle an Funktionen gerechtfertigt ist.

Kleiner LTE-Ferrari

AVM Fritzbox 6850 LTE

Sehr gut ausgestatteter All-in-One-LTE-Router mit DECT-Telefonie, USB-NAS- und Smart-Home-Funktionalität.

Die Fritzbox 6850 LTE ist im Gegensatz zu Ihrer großen Schwester, der Fritzbox 6890 LTE, mit einem schwächeren Cat.4-LTE-Modem ausgestattet, das ohne Carrier Aggregation nur maximal 150 Mbit/s (brutto) im Download erzielen kann. In der Praxis erzielten wir mit der 6850 bei automatischer Frequenzbandwahl zunächst nur Nettodatenraten von 64 Mbit/s im Download. Das ist zwar flotter als VDSL-50, doch andere stationäre Router mit Cat.6-Modems (oder besser) schnitten hier deutlich besser ab.

Eine wahre Freude ist hingegen, wie AVM eine Fülle an LTE-Verbindungsinformationen im Webmenü seines Routers nutzwertig aufbereitet und visualisiert. Man erhält auch in der Fritzbox 6850 LTE alle Infos über alle verfügbaren LTE-Netze der Umgebung samt Frequenz, Empfangsstärke und aktueller Nutzung übersichtlich aufgelistet. Wer möchte, kann im Internetmenü unter »Zugangsdaten« sogar explizit bestimmen, welche LTE-Frequenzbänder die Fritzbox nutzen (oder nicht nutzen) soll, um eine Verbindung zum Mobilfunkprovider aufzubauen.

Mit dieser Option gelang es uns dann auch per manueller Frequenzbandwahl, die wenig genutzten aber zu weit entfernten (-> schlechter Empfang) 2.600er-Netzwerke unseres Mobilfunkproviders auszublenden, sodass sich die Fritzbox mit dem etwas stärker genutzten, aber über ausgezeichneten Empfang verfügenden 1.800er-Netz verbunden hat. Durch dieses Tricksen erzielten wir dann doch noch vergleichsweise hohe Downloadtransfers von knapp 80 Mbit/s im Down- und über 40 Mbit/s im Upload. Voraussetzung ist natürlich eine Umgebung, in der der eigene Mobilfunkprovider genügend erreichbare Funkmasten mit einem entsprechenden Frequenzspektrum betreibt.

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LTE-Router Test: Fritzbox6850lte Lte Information
Sehr viel besser und informationsreicher lässt sich eine aktuelle LTE-Verbindung vermutlich nicht darstellen.
LTE-Router Test: Fritzbox6850lte Lte Netzliste
Bei aktivierter Roaming-Funktion listet die Fritzbox alle verfügbaren LTE-Netze aller Provider der Umgebung auf.
LTE-Router Test: Fritzbox6850lte Lte Frequenzbandwahl
Über die manuelle Frequenzwahl kann eine bestimmte LTE-Frequenz ausgeblendet werden, was unter bestimmten Voraussetzungen zu höheren Übertragungsraten führen kann.
LTE-Router Test: Fritzbox6850lte Speedtest3mit Deakt.2600
Durch Deaktivieren des 2600er-Bandes konnten wir die Fritzbox auf das an unserem Standort besser empfangbare 1800er-Netz leiten und erzielten deutlich höhere Übertragungsleistungen.

Auch am integrierten 2×2-Wifi-5-Access-Point des Routers gibt es nichts auszusetzen. Bis zu 650 Mbit/s netto erzielen wir über das 5-GHz-WLAN unter Idealbedingungen und selbst über die etwas ungünstigere Verbindungstrecke mit drei Wänden als Hindernisse kommen wir immer noch auf ausgezeichnete 380 Mbit/s. Der Stromverbrauch des AVM-Routers geht mit 4,4 Watt bei einem angeschlossenen LAN-Client auch noch in Ordnung.

Dabei handelt es sich bei der Fritzbox 6850 LTE um einen echten All-In-One-Router inklusive SIP-Telefonie, DECT-Basis-Station, Smart-Home-Hub (DECT ULE) und einem USB3-NAS-Port, der Inhalte eines angeschlossenen USB-Speicher mit bis zu 67 MByte/s (41 MByte/s upload) im Heimnetz verteilen kann. Damit ließe sich auch der deutlich höhere Preis gegenüber dem Huawei B535-Router durchaus rechtfertigen, sofern die entsprechenden Mehrwertfunktionen auch tatsächlich verwendet.

Was uns jedoch überrascht hat, ist die Tatsache, dass sich in diesem All-in-One-Router keiner der vier Gigabit-LAN-Ports als alternativer WAN-Anschluss schalten lässt. Die Fritzbox 6850 LTE ist somit ein reiner Mobilfunk-Modemrouter, dessen integriertes LTE-Modem sich nicht „umgehen“ lässt, indem man beispielweise den LAN1-Port als WAN-Port schaltet, so wie man es von den meisten Fritzboxen mit integriertem DSL-Modem gewohnt war. Damit lässt sich die 6850 LTE auch nicht als „gewöhnlicher“ Router via externem Modem an einem Festnetz-Anschluss betreiben.

Wer sich an dieser Einschränkung nicht stört und auch auf Telefonie, Smart Home und Router-NAS nicht verzichten möchte, erhält mit der Fritzbox 6850 LTE einen hervorragend ausgestatteten, vorbildlich dokumentierten und leistungsfähigen All-in-One-LTE-Router. Der Preis geht für den gebotenen Mehrwert absolut in Ordnung, weshalb uns auch AVMs neuer kleiner LTE-Router definitiv eine Empfehlung wert ist.

Funktional und mobil

TP-Link M7650

Funktionaler, gut ausgestatteter Cat11-LTE-Router mit Display-Steuerung für wenig Geld.

Die Installation des portablen, akkubetriebenen TP-Link M7650 erfolgt über die Smartphone-App tpMiFi oder via Weboberfläche am Notebook. Hierzu verbindet man sich zunächst mit dem vorverschlüsselten WLAN des Mobilfunk-Routers, dessen Zugangsdaten über das mit 1,44 Zoll recht klein geratene Display abgelesen werden können. Ärgerlich: Das Login-Password für die App oder die Benutzeroberfläche des Routers ist im Inneren des Geräts hinter dem zuvor eingefügten Akku abgedruckt. Also alles abbrechen, Akku raus, Passwort ablesen, wieder hochfahren und nochmal von vorne. Die weitere Einrichtung funktioniert dann jedoch problemlos.

Als WLAN spannt der mobile Router entweder ein 300 Mbit/s-Netz im 2,4-Gigahertz-Band (802.11n) oder ein 867-Mbit/s-Netz im 5-Gigahertz-Band (802.11ac, WiFi 5) auf. Bei fünf Gigahertz stehen nur die DFS-freien Kanäle 36 bis 48 zur Verfügung. Parallel lassen sich die beiden Funkbänder aber nicht nutzen. Das senkt den Stromverbrauch, aber die volle Geschwindigkeit zum Client kann man nicht nutzen, wenn Singleband- und Dualband-Geräte gleichzeitig genutzt werden. Dieser Nachteil wird etwas abgefedert, wenn man das Gerät nur in Deutschland einsetzt – LTE-Netto-Raten, die das 5-GHz-Band wirklich auslasten, gibt es hier nur selten. Außerdem lässt sich das WLAN-Band ohne App und ohne Webmenü direkt am Display des Routers über die beiden Bedienknöpfe wechseln.

 LTE-Router Test: Tp Link M7650 Status
TP-Link M7650: Übersichtliches, englischsprachiges Webmenü mit guter Online-Hilfe.

Obwohl die tpMiFi-App bereits eine ganze Reihe von Einstellungsmöglichkeiten zulässt, kommt man für erweiterte Router-Einstellungen (DMZ, WLAN-Kanäle, Passwort für microSD-Karte usw.) nicht umhin, das Webmenü des TP-Link-Routers aufzurufen. Das klappt von jedem Client, der mit dem WLAN des M7650 verbunden ist, über die Browser-Webadresse 192.168.0.1.

Während die tpMiFi-App komplett eingedeutscht ist, präsentiert sich das Webmenü des Routers leider nur in englischer Sprache, dafür jedoch mit einer durchaus nützlichen Online-Hilfe.

Interessant: Der handliche TP-Link M7650 lässt sich mit einer microSD-Speicherkarte bis 32 Gigabyte Kapazität erweitern, deren Inhalt dann im lokalen Netzwerk per SMB freigegeben werden kann. Ein mit FAT32 vorformatierter Speicher war in unserem Test nach dem Einlegen samt Inhalt als SMB-Freigabe für mit dem Router verbundene Clients verfügbar. Alternativ kann man auf den eingelegten microSD-Speicher auch per USB-Kabel vom PC oder Notebook aus zugreifen.

Außerdem getestet

D-Link G416

Der D-Link G416 ist ein LTE-Router mit integriertem Cat6-Modem, das Downlink-Raten bis zu 300 Mbit/s und Upload-Raten bis zu 50 Mbit/s unterstützt. Der WLAN-Access-Point funkt im 5GHz-Band mit Wi-Fi 6 bis 1201 Mbit/s brutto, im 2,4GHz-Band allerdings nur mit Wi-Fi 4 bis 300 Mbit/s.

Das LTE-Modem des Routers nimmt über einen Schlitz am rechten Rand des Gehäuses eine Mini-SIM-Karte auf. Der Verpackung liegt ein entsprechender Rahmenadapter bei, sodass man eine Micro- oder Nano-SIM-Karte bei Bedarf auf die passende Größe bringen kann.

Das Setup läuft über D-Links gelungene Router-App „Eagle Pro AI“, die über eine Anmeldung in der D-Link-Cloud auch den Fernzugriff auf den G416-LTE-Router ermöglicht.

Damit der Router mit unserer eingesteckter SIM-Karte eine Verbindung zum Mobilfunk-Provider aufbaut, haben wir die dazu erforderlichen Einstellungen (APN-Gateway, Passwörter, Verschlüsselung, …) manuell nachgetragen. Wenn wir das Gerät jedoch im reinen Mobilfunkmodus betreiben, dann dauert es wenigstens fünf Minuten, bis die Online-Verbindung über LTE schließlich „stand“. Beim Aus- und wieder Anschalten des Geräts im Anschluss noch einmal das gleiche Spiel mit mehreren Minuten Wartezeit bis die LTE-Verbindung endlich steht.

Erst als wir den Router auf den „Router“-Betriebsmodus umschalten und die „Failover“-Funktion – die häufig auch als „Fallback« bezeichnet wird – auf die Mobilfunkverbindung aktivieren, läuft der LTE-Verbindungsvorgang spürbar schneller ab. Noch schneller wird es, wenn wir die unter dem Menüpunkt „Failover“ vorgegeben Werte für Timeout-Grenze, Wiederholungen und Intervall noch deutlich nach unten korrigieren. Dann schaltet der G416 nicht nur recht flott von WAN auf Mobilfunk um (und wieder zurück), sondern dann funktioniert auch der Aufbau einer Mobilfunkverbindung nach dem Booten des Routers erheblich schneller.

Hier sollte D-Link unbedingt nachbessern, da die meisten Käufer keine Zeit oder Geduld haben werden, die korrekten Einstellungen selbst herauszufinden. Zumal auch das sonst recht ausführliche, deutschsprachige PDF-Handbuch des Routers speziell zu diesen Einstellungsmöglichkeiten viel zu wenige hilfreiche Informationen liefert. Und auf eine Online-Hilfe im Webmenü hat D-Link bei seinem Router gleich komplett verzichtet.

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LTE-Router Test: 1.dlink G416 Webmenü Startseite
LTE-Router Test: 2.dlink G416 Webmenü Failover
LTE-Router Test: 3.dlink G416 Wlan Nur 36 48 Wählbar
LTE-Router Test: 4.dlink G416 Speedtest

 

Da wir die Mobilfunkverbindung für diesen Test in einer ländlichen Region getestet haben, fallen die hier ermittelten Nettodatenraten deutlich geringer aus, als die bei den zuvor getesteten Geräten in einer Großstadt mit sehr guter Mobilfunkabdeckung. Trotzdem konnten wir mit dem G416 sehr gute Übertragungsraten zwischen 20 und 45 Mbit/s im Downstream erzielen.

Beim Test der WLAN-Übertragungsraten schneidet der D-Link-Router im 5GHz-Band und Wi-Fi 6 deutlich besser ab als unsere bisher getesteten Wi-Fi-5-Router. Allerdings bietet der Router im 2,4GHz-Band nur Wi-Fi 4 und erzielt somit ähnliche Übertragungswerte, wie wir sie auch bei unseren bisher getesteten LTE-Routern gemessen haben, die bei 2,4GHz ja ebenfalls alle nur Wi-Fi 4 unterstützen.

Interessant: Selbst wenn wir bei den WLAN-Einstellungen im 5GHz-Band die Option »DFS-Kanäle« aktivieren, haben wir im Webmneü nur die direkte Auswahlmöglichkeit auf die DFS-freien Kanäle 36-48. Trotzdem schaltete der Router im Autokanal-Modus bei Bedarf auf die Kanäle 52-64, um einem unmittelbar benachbarten Router, der die Kanäle 36-48 bereits belegte, aus dem Weg zu gehen.

Netgear LAX20

Der stationäre LTE-Router LAX20 von Netgear ist mit einem Cat6-Modem ausgestattet, das Download-Linkraten bis zu 600 Mbit/s und Uplinks bis zu 50 Mbit/s unterstützt. Auf der Gehäuserückseite finden sich außerdem zwei TS9-Ports, um bei Bedarf externe LTE-Antennen für besseren Empfang anzuschließen. Der Wi-Fi-6-Access-Point funkt mit 2×2 MIMO-Streams über zwei externe, wechselbare Antennen und erreicht damit Linkraten bis 1201 Mbit/ bei 5GHz und 574 Mbit/s bei 2,4GHz.

Das Setup des LTE-Routers läuft komfortabel über die Nighthawk-App ab. Hierbei legt man sich ein kostenloses Netgear-Konto an, über das man den Router dann später auch aus der Ferne steuern kann. Allerdings gelingt uns das Setup über die Netgear-Nighthawk-App nur dann, wenn der WAN-Port des Routers mit dem Netzwerk/Internet verbunden ist. Das ist natürlich nicht besonders sinnvoll, falls man den Router ausschließlich über dessen LTE-Modem nutzen möchte. Und ein solches Szenario wäre gerade beim Kauf eines LTE-Routers ja auch durchaus denkbar – wenn nicht sogar die Regel. Hier muss man die Einrichtung des LAX20 dann wohl oder übel via Web-Oberfläche durchführen. Wir haben das Setup von der iOS-App eines iPhone SE durchgeführt. Erst nachdem wir den Router über dessen WAN-Port mit unserem Testnetz verbunden hatten, funktionierte das Setup dann auch per Smartphone-App.

Damit sich der Router ins Mobilfunknetz unseres Providers einbucht, tragen wir auch hier zunächst den APN-Server und die anderen Zugangsdaten unseres Mobilfunk-Providers ein. Laut Herstellerangaben scheint das Netgear-Gerät von den in Europa verwendeten LTE-Frequenzen nur das Band sieben bei 2600 MHz zu unterstützen, während die ebenfalls häufig verwendeten Bänder 20 (800 MHz) oder drei (1800 MHz) nicht genutzt werden können, was die Flexibilität diese Geräts natürlich entsprechend einschränkt.

Ärgerlich ist zudem, dass der Router in seinen Mobilfunkinfos nicht einmal das aktuell genutzte LTE-Band anzeigt. Was uns ebenfalls fehlt, sind Verbindungs-LEDs am Router-Gehäuse, die über die aktuelle Verbindungsqualität Auskunft geben. Für diese Information möchte man nicht immer erst das Router-Menü im Browser aufrufen müssen.

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LTE-Router Test: 1.netgear Lax20 Erweitert Startseite Mit Lte Status
LTE-Router Test: 2.netgear Lax20 Lte Failover Einstellungen
LTE-Router Test: 3.netgear Lax20 Qos Einstellungen
LTE-Router Test: 4.netgear Lax20 Speedtest

Trotzdem erreichten wir bei unserem Test in einem etwas dünner besiedelten Landstrich mit geringerer LTE-Funkabdeckung immer noch passable (Netto-)Übertragungsraten bis etwa 35 Mbit/s im Downstream, was für Home-Office, Videotelefonie oder Videostreaming ausreichen sollte.

Wie wir es bereits bei einem anderen Netgear-Router-Modell dieser Generation in der Testrubrik „Der beste WLAN-Router“ festgestellt haben, funktioniert auch beim LAX20 Pro das Blockieren von Webseiten anhand von Stichworten oder Domains nicht zuverlässig. Wer einen effektiven Webfilter haben möchte, muss dafür in der Netgear-App die kostenpflichtige Kindersicherung „Smart Parental Controls“ aktivieren, die man immerhin einen Monat lang kostenlos testen kann. Danach allerdings werden jährlich rund 70 Dollar Abogebühren fällig. Ähnliches gilt für den Netzwerkschutz „Armor“, den Netgear gleich direkt beim Setup automatisch aktiviert und der das Heimnetz vor externen und internen Angriffen schützen soll. Wer beide Dienstleistungen bucht, muss dafür mehr als zehn Euro monatliche Zusatzausgaben einplanen.

Der Netgear-Router verfügt über eine große Menge an Einstellungsmöglichkeiten, die im Router-Menü jedoch etwas unglücklich verteilt sind. Die Aufteilung des Router-Menüs in die Bereiche „Einfach“ und „Erweitert“, die ja zunächst einmal durchaus zu begrüßen ist, wirkt auf uns ein wenig unübersichtlich. Deutlich übersichtlicher präsentiert sich die Netgear-Router-App, über die man einige der die wichtigeren Router-Funktionen direkt steuern kann – auch außerhalb des Heimnetzes per Relay-Fernzugriff.

Ein am USB-2.0-Port auf der Gehäuserückseite angeschlossener USB-Speicher lässt sich via SMB-Freigabe („Readyshare“) als Netzwerkspeicher im Heimnetz und als DLNA-Medienserver nutzen. Zwar kann man den Zugriff auf die Readyshare-Freigabe bei Bedarf per Admin-Passwort schützen, doch unabhängig davon wird immer auch das unsichere (weil veraltete) SMBv1-Protokoll für den Zugriff auf den Server bereitgestellt, sodass man die Readyshare-Freigabe besser deaktivieren sollte. Der DLNA-Medienserver lässt sich dann trotzdem noch nutzen. Während dieser bei Video- und Audiodateien die wichtigsten Dateiformate für das Streaming im Netzwerk bereitstellt, zeigt das der Medienserver Schwächen bei den Bilddateien, denn hier werden nur Fotos im JPG-Format unterstützt.

Auch die WPS-Funktion zur Knopfdruckverbindung von WLAN-Clients mit dem Router, die unter Umständen ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte, lässt sich nicht deaktivieren. Dafür überzeugt der Netgear-Router bei unserem WLAN-Übertragungstest und kommt mit seinem Wi-Fi-6-Modul auf die bislang schnellsten Übertragungsraten auf allen Verbindungsstecken – und zwar sowohl im 5GHz- als auch im 2,4GHz-Band.

Netgear Nighthawk M1 (MR1100)

Eine Datenverbindung über LTE gelang uns mit Netgears Nighthawk M1 zunächst nicht, obwohl wir den portablen Router per PIN angemeldet hatten und dieser bereits mit dem Mobilfunknetz des Roaming-Anbieters verbunden war. Das Problem: In den erweiterten Einstellungen war der APN des Mobilfunkproviders nicht aktiviert. In einem zweiten Anlauf beim Setup über die Mobilfunk-App (und mittlerweile aktualisierter Firmware) hatten wir Probleme, nachdem wir – wie im Setup aufgefordert – das Router-Login-Passwort geändert hatten. Danach konnten wir uns nämlich per App nicht mehr mit dem Router verbinden – gut, dass sich das Routermenü alternativ auch über den Browser öffnen lässt.

Das hübsche, farbige Display des Routers dient allein nur zur Anzeige von Mobilfunk- und WLAN-Infos, bietet aber leider keine Einstellungsmöglichkeiten. Das Setup sowie alle Konfigurationen laufen nur über Netgears Mobile-App und/oder das Webmenü. Ein ausführliches PDF-Handbuch gibt es nur in Englisch, zumal der Hersteller im Webmenü (deutsch) komplett auf eine Online-Hilfe verzichtet – was schon etwas ungewöhnlich für einen Nighthawk-Router ist.

 LTE-Router Test: Netgear M1 Offloading Wlan
Netgear Nighthawk M1: Trotz Dualband wird beim WLAN-Offloading nur 2,4 Gigahertz genutzt.

Über das sogenannte Offloading kann sich der M1-Router per WLAN oder über seinen LAN-Port mit einem bestehenden Netzwerk verbinden, wodurch die LTE-Verbindung auf Standby geschaltet und das Datenvolumen im LTE-Tarif entlastet wird – oder der M1 als Travel-Router genutzt werden kann.

Für uns komplett unverständlich war allerdings, dass beim Offloading per WLAN das 5-Gigahertz-Band komplett abgeschaltet und beide Verbindungen vom Client zum Router und vom Router zum Offload-Netzwerk ausschließlich über das sowieso schon bandbreitenschwache 2,4-Gigahertz-WLAN abgewickelt werden. Bei Netgears Aircard 810 ist diese Funktion erheblich sinnvoller durch Nutzung beider Funkbänder einsetzbar. Selbst das in der Aircard 810 noch vorhandene Gäste-WLAN wurde im M1 einfach mal weggekürzt.

Dafür lässt sich der M1-Router als SMB-NAS mit DLNA-Medienserver betreiben, wenn man einen USB-Speicher anschließt oder eine microSD-Card einlegt. Über diese Funktion konnten wir 2k-MKV-Videos problemlos per UPnP-App auf ein mit 5-Gigahertz-WLAN verbundenes Smartphone streamen. Beim Anschluss einer externen Festplatte sollte der M1 dann allerdings mit Netzteil betrieben werden, da der Akku hier recht flott geleert wird.

Netgear Orbi LBR20 LTE

Netgears Orbi LBR20 LTE ist ein mesh-fähiger Triband-Router, dessen Gehäuse dem eines Orbi-50-Modells gleicht – allerdings nur äußerlich. Denn im Inneren des Orbi-Routers befindet sich neben dem Wifi-Access-Point mit zwei 5-GHz- und einem 2,4-GHz-WLAN-Modul auch ein Cat18-LTE-Modem mit internen Antennen, die sich bei Bedarf über zwei rückwärtig angebrachte SMA-Anschlüsse mit externen Antennen aufrüsten lassen. Ebenfalls auf der Gehäuserückseite befindet sich der Einsteckschlitz für die nano-SIM-Karte, was dann allerdings keinen Platz mehr für einen Netzschalter lässt, sodass man beim Einstecken oder Wechseln der SIM-Karte den Netzstecker des Routers ziehen muss.

Wir empfehlen, die Einrichtung und Steuerung des Routers über die komfortable Orbi-App vorzunehmen, zumal sich der cloudbasierte Fernzugriff auch nur dort über ein kostenloses Netgear-Konto einrichten und aktivieren lässt. Für das ausführliche, englischsprachige PDF-Handbuch sollte Netgear jedoch noch eine deutsche Version bereitstellen.

Nach dem Setup des Routers mussten wir das Gerät einmal vom Strom trennen, bevor das Gerät über die vorab eingelegte SIM-Karte eine Verbindung zum Mobilfunkprovider herstellen konnte. An den LTE-Übertragungsleistungen des Routers an unserem Standort gab dann hingegen nichts auszusetzen. Wir erzielten Datenraten von mehr als 80 Mbit/s im Download und gut 50 Mbit/s im Upload.

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LTE-Router Test: Netgear Orbi Lbr20 Anzeige Signalstärke Gut Versteckt
Die aktuelle LTE-Signalqualität lässt sich leider nur im Webmenü des Orbi-Routers ablesen und ist zudem gut versteckt.
LTE-Router Test: Netgear Orbi Lbr20 Speedtest1
An den LTE-Transferraten an unserem Standort gab es nichts zu mäkeln.
LTE-Router Test: Netgear Orbi Lbr20 Werbung Für Armor
Wer sein Heimnetz zusätzlich über den Armor-Dienst sichern möchte, muss extra zahlen.

Weniger gefallen hat uns hingegen, dass man zunächst keinen Hinweis über die aktuelle Signalstärke der Mobilfunkverbindung erhält. Es gibt weder entsprechende Info-LEDs am Router-Gehäuse noch eine Anzeige zur LTE-Verbindungsqualität in der App, die beim Platzieren des Routers oder dem Ausrichten von externen LTE-Antennen durchaus hilfreich wären. Nur in der Weboberfläche des Orbi findet sich gut versteckt in den „Mobilen Interneteinstellungen“ eine kleine Balkenanzeige zur Mobilfunkverbindung. Das ist bei anderen, erheblich günstigeren LTE-Routern besser gelöst. Auch wird man beim Aufrufen der Orbi-Weboberfläche gleich mit aufdringlichen Hinweisfenstern zur Registrierung bei der Kindersicherung Circle und dem Sicherheitsdienst Armor angehalten. Immerhin gibt es für den (sehr guten) Webfilter Circle auch einen geringfügig eingeschränkten Free-Tarif, während der Armor-Dienst nur im Jahresabo für 70 US-Dollar nutzbar ist.

Wer den LBR20 als reinen Mobilfunkrouter einsetzt, kann dessen WAN/LAN-Port am Gehäuse als zweiten LAN-Port für Kabel-Clients nutzen. Alternativ lässt sich die Internetverbindung des Orbi auch über den WAN/LAN-Port abwickeln und das Mobilfunkmodem springt dann nur im Notfall als Fallback ein, was im Test auch gut funktioniert hat. Allerdings nimmt sich das Gerät mindestens zwei Minuten Zeit, um nach dem Ausfall der WAN/LAN-Verbindung auf die Mobilfunkverbindung umzuschalten. Das erledigte unser Testsieger von Huawei erheblich flotter. Auch die meisten Einstellungsänderungen am Orbi erfordern meist eine ziemlich lange Wartezeit.

Das integrierte Triband-WLAN des OrbiLBR20 spannt im Stand-Alone-Betrieb zwei 5-GHz-WLANs (je 2×2 mit bis zu 867 Mbit/s) und ein 2,4-GHz-WLAN auf – und bietet damit doppelt so viel Bandbreite für 5-GHz-Clients wie ein vergleichbarer Dualband-Router. Schade nur, dass das 2,4-GHz-WLAN des Routers in unserem Test grundsätzlich mit 40 MHz Bandbreite funkt und damit die Hälfte des frei verfügbaren 2,4-GHz-Funkspektrums belegt. Selbst bei sehr hoher Access-Point-Dichte in der Nachbarschaft und entsprechender Einstellung in WLAN-Einstellungen ließ sich der LBR20 nicht dazu bewegen, auf die ökonomischeren 20 MHz herunterzuschalten.

Alternativ können über das zweite 5-GHz-WLAN des LBR20 bei Bedarf auch diverse Netgear-Orbi-Satelliten zu einem drahtlosen Mesh verbunden werden. Allerdings kostet jeder dieser Satelliten noch einmal extra. Und wer bereits ein anderes Orbi-System zu Hause hat, muss den dort bereits vorhandenen Orbi-Router durch den LBR20 ersetzen, da in jedem Orbi-System nur genau ein Orbi-Router werkeln darf. Dann wiederum könnte man ein bestehendes Orbi-System auch ebenso gut und erheblich kostengünstiger mit einem „gewöhnlichen“ LTE-Router aufrüsten.

Für uns präsentiert sich der rund 380 Euro (!) teure Netgear Orbi LBR20 trotz seiner relativ guten Ausstattung mit Triband-WLAN, Fernzugriff und Webfilter eher als Nischenprodukt, zumal auch der Einsatz des Geräts in einem bereits vorhandenen Orbi-Mesh durch den Austausch des schon vorhandenen Orbi-Routers verhältnismäßig teuer kommt.

Tenda 4G09

Der Tenda 4G09 kommt mit Standgehäuse und zwei externen, wechselbaren Antennen, die an die SMA-Buchsen an der Gehäuserückseite geschraubt werden. Das Cat.6-LTE-Modem liefert Brutto-Datenraten bis zu 300 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upload. Wir erzielen damit im Praxiseinsatz relativ gute Übertragungsraten von bis zu 76 Mbit/s im Download. Der am Boden des Routers eingebrachte Kartenschlitz verlangt nach einer Mini-SIM-Karte.

Tenda verzichtet bei seinem Geräte auf eine WLAN-Vorverschlüsselung seines 2×2-Wifi-5-Access-Points und ebenso auf ein individuelles Routerpasswort. Wer also nicht möchte, dass sich nach dem erstmaligen Einschalten des Routers Hinz und Kunz aus der Nachbarschaft mit dem Gerät verbinden und das Datenvolumen der eingelegten SIM-Karte heruntersurfen, sollte schnell handeln.

In der beigelegten Schnellanleitung empfiehlt uns Tenda, seinen Router über den LAN-Anschluss zu konfigurieren und liefert dafür auch gleich ein LAN-Kabel mit. Im deutschsprachigen Setup-Assistenten können wir dann auch direkt nach dem Abnicken der korrekt erkannten LTE-Verbindungsdaten unsere WLAN-Verschlüsselung und ein Zugangspasswort zum Router eintragen.

Das übersichtliche Internet-Status-Menü weist uns gleich auf ein verfügbares Firmware-Update hin. Nach erfolgreichem Update auf Version 16.3.07.16_multi wird uns dann noch ein weiteres verfügbares FW-Update angezeigt, das sich allerdings nicht installieren lässt. Wir vermuten einen Fehler in der Update-Routine, den Tenda bald beheben sollte.

LTE-Router Test: Tendag09 Hauptfenster Mit Fw Update Hinweis
LTE-Router Test: Tendag09.fw Update Funktioniert Nicht

Der Router bietet nur zwei Gigabit-LAN-Ports, von denen der eine im „Wireless-Router-Modus“ auch als WAN-Anschluss genutzt werden kann. Im Gegensatz zum Huawei B535 gibt es bei Tenda jedoch kein automatisches Fallback auf den Mobilfunkanschluss, wenn der Router am WAN-Anschluss hängt. Beim Tenda-Router muss man bei einem Ausfall der WAN-Verbindung zunächst ins Routermenü wechseln, dort den Betriebsmodus auf den 3G/4G-Router-Modus ändern und einen gut einminütigen Reboot des Routers durchführen. Komfortabel ist das nicht.

Den Fernzugang des Tenda-Routers auf die Weboberfläche sollte man auch auf keinen Fall aktivieren, da dieser nur über eine einfache und ungeschützte http-Verbindung realisiert wird. Eine SSL-Verschlüsselung wäre hier zwingend erforderlich. Dafür gibt es mit Tendas Wifi App die Möglichkeit, über das Smartphone und ein Cloud-Konto auch aus der Ferne auf den Router zuzugreifen und die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen. Dieser Remote-Zugriff funktioniert übrigens – anders als im englischsprachigen PDF-Handbuch beschrieben – auch im 3G/4G-Router-Modus.

 LTE-Router Test: Tendag09 Eingeschränktes 5ghz Wlan
Im Gegensatz zu AVM oder Huawei bietet der Tenda 4G09 nur eingeschränktes WLAN bei 5 GHz.

Gut: Das Gerät bietet ein Bandbreitenmanagement (QoS) für angeschlossene Clients und für das Gästenetzwerk. Weniger gut: Das 5-GHz-WLAN unterstützt mangels DFS-Unterstützung nur die unteren vier DFS-freien Kanäle 36 bis 48 und nutzt damit weniger als ein Viertel der verfügbaren Bandbreite des 5-GHz-WLANs.

Trotz seines günstigen Preises von aktuell 95 Euro ist uns der Tenda 4G09 keine Empfehlung wert, was unter anderem an den etwas zu laxen Sicherheitseinstellungen, dem Bug beim Firmware-Update und am beschnittenen 5-GHz-WLAN liegt.

So haben wir getestet

Wir haben uns alle derzeit auf dem deutschen Markt verfügbaren LTE-Router angesehen und die interessantesten Modelle für unseren Test ausgewählt. Darunter sind sowohl Modelle für den stationären Betrieb im Haus sowie einige Modelle mit Akku, die man auch unterwegs nutzen kann.

Beim Test haben uns vor allem Geschwindigkeit, technische Ausstattung und Benutzerfreundlichkeit interessiert. Wir wollten wissen, mit welchem Router man zu Hause schnell und einfach per LTE ins Internet kommt, ohne sich in einem Jahr schon wieder ein neues Modell zulegen zu müssen.

LTE-Router im Test: Alle Testkandidaten
Von links oben: Fritzbox 6820, die mit der Fritzbox 6890 inzwischen einen Nachfolger hat, Zyxel LTE 4506, Netgear Nighthawk R7100, Huawei E5186, Fritzbox 6840, TP Link Archer MR200, Huawei E5577, Zyxel WAH7706, Netgear Aircard 810, TP Link M7310.

Wir haben mit jedem Router Geschwindigkeitstests in LTE-Netzen durchgeführt. Wie bei allen drahtlosen Datenübertragungen hängt die Transferrate von etlichen Faktoren ab, die von Ort zu Ort stark variieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei unter anderem die Entfernung zum nächsten LTE-Funkmasten, aber auch die Isolierung des Hauses oder Störungen durch andere Funkanlagen. Wie man den Empfang auch unter schlechten Bedingungen deutlich verbessern kann, erklären wir weiter unten. Bei den neu getesteten stationären LTE-Routern mit integriertem Gigabit-Switch haben wir außerdem die Übertragungsraten zwischen einem WLAN-Client (Notebook mit 2×2-Wifi6-Karte) und einem per Ethernet-Kabel angeschlossenen PC ermittelt.

Wie bei einem Handy muss man auch in einen LTE-Router eine SIM-Karte einlegen, um das Netz des Anbieters nutzen zu können. Alle Router im Test erkennen anhand der SIM-Karte den Provider und konfigurieren die Zugangsdaten automatisch – praktisch für den Sofortstart. Dennoch bieten alle Modelle die Möglichkeit, diese Einstellung manuell anzupassen. Das kann zum Beispiel dann wichtig sein, wenn man im Ausland die SIM-Karte eines eher unbekannten Providers nutzt.

Wird im Router die PIN der SIM-Karte abgefragt, sollte man die PIN-Abfrage deaktivieren oder die PIN im Router speichern, so dass man bei einem Restart des Routers nicht immer die PIN eingeben muss. Dies empfiehlt sich insbesondere bei der Nutzung eines stationären LTE-Routers.

1 von 7
Test: Der beste LTE-Router – Huawei E5186 05 e1491591320759
Huawei B525: Konfigurationsoberfläche im Browser.
Test: Der beste LTE-Router – Huawei E5186 06
Huawei B525: Übersichtliches Menü mit vielen Einstellmöglichkeiten.
Test: Der beste LTE-Router – Zyxel LTE4506 M606 03
Zyxel LTE4506-M606: Konfigurationsoberfläche im Browser.
Test: Der beste LTE-Router – Zyxel LTE4506 M606 04
Zyxel LTE4506-M606: Stylisch designt, aber nicht ganz so übersichtlich.
LTE-Router Test: Tp Link M7650 Status
TP-Link M7650: Übersichtliches, englischsprachiges Webmenü mit guter Online-Hilfe.
LTE-Router Test: Netgear M1 Offloading Wlan
Netgear Nighthawk M1: Trotz Dualband wird beim WLAN-Offloading nur 2,4 GHz genutzt.
LTE-Router Test: Asusg Ac68u Dual Wan
Asus 4G-AC68U: Per Dual-WAN kann dieser Router komfortabel zwischen LTE- und Festnetzzugang wechseln.

Die Konfigurationsoberfläche erreicht man übrigens immer auf die gleiche Weise: Der Router spannt sofort nach Einschalten ein WLAN-Netz auf, mit dem man sich via PC oder Smartphone verbindet. Die Zugangsdaten findet man auf dem Etikett auf der Rück- oder Unterseite des Geräts. Bei portablen Routern sind die Zugangsdaten auch oft im Inneren des Geräts unter dem Akku aufgeklebt. Sobald man sich per Smartphone mit dem WLAN des Routers verbunden hat, findet die App den Zugang zum Router automatisch. Im Browser eines (per LAN-Kabel oder WLAN mit dem LTE-Router verbundenen) Notebooks muss eventuell eine IP-Adresse oder eine spezielle URL eingegeben werden, damit das Einstellungsmenü des Routers erscheint.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste LTE-Router?

Der beste LTE-Router für die meisten ist der TP-Link Archer MR600. Er bietet eine optimalen LTE-Transfer, ein einfaches Setup und einen Fernzugriff per App. Der Hersteller bietet seinen Router für wenig Geld an und packt gleich auch noch drei Jahre Garantie oben drauf.

Welche Mobilfunkverträge sind für die Nutzung in einem LTE-Router geeignet?

Für die Nutzung in einem Mobilfunkrouter sollten Sie einen so genannten Datentarif abschließen – und zwar bei einem Netzbetreiber, der an Ihrem Standort auch tatsächlich eine ausreichend gute Mobilfunkverbindung bereitstellt.

Wo finde ich Übersichtskarten zur Mobiilfunknetzabdeckung der drei großen Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland?

Die aktuelle LTE-Netzabdeckung in Deutschland können Sie sich direkt auf der Webseite des jeweiligen Mobilfunknetzbetreibers ansehen:

Welche Datentarife sind für den Einsatz im LTE-Router geeignet?

Grundsätzlich hängen an einem Router immer mehrere Geräte, die mit dem Internet Daten austauschen, so dass Sie deutlich mehr monatliches Datenvolumen benötigen werden, als bei einem klassischen Handy-/Smartphone-Tarif. Ein Tarif mit 10 Gigabyte Traffic pro Monat ist nur für den Anwender sinnvoll, der nur wenig oder gar keine Videos (Netflix&Co) streamt und auch keine Videokonferenzen (Home Office) durchführt – oder wer die SIM-Karte im Router nur einsetzt, um seine Festnetzverbindung abzusichern (Fallback). Wir halten Tarife mit wenigstens 30 oder besser gleich 100 Gigabyte Traffic pro Monat für die deutlich sinnvollere Wahl – auch wenn evtl. von zuhause gearbeitet werden muss. Allerdings sollte man auch hier bezüglich Videostreaming (mehrere Stunden täglich, mehrere Geräte, 4K …) nicht über die Stränge schlagen.

Wie behalte ich meinen aktuellen Traffic-Verbrauch im Auge?

Alle von uns empfohlenen LTE-Router besitzen eine so genannte Datenübertragungs- oder Traffic-Statistik, die Sie sehr genau über den Datenverkehr informieren kann, der seit Tag X über die Online-Verbindung Ihres Routers gelaufen ist.

Wo finde ich Angebote zu Mobilfunk-Datentarifen?

Das Online-Portal Verivox bietet beispielsweise eine sehr gute und übersichtliche Aufstellung aktueller LTE-Datentarife, die Sie nach diversen Kriterien (monatliches Traffic-Volumen, Mobilfunknetzbetreiber, Mindestvertragslaufzeit …) filtern können.

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