Die Luftqualität wird immer wieder zum Diskussionsthema, sei es vor einigen Jahren im Rahmen der Feinstaubdebatte oder aktuell im Zusammenhang mit der Frage, ob sie als Waffe gegen das Corona-Virus in Frage kommen. Dabei sind die Geräte auch abseits lebensbedrohender Krankheiten interessant: Besonders Allergiker können mit Luftreinigern ihre Leiden lindern, und unangenehme Gerüche und Schadstoffe in der Wohnung lassen sich damit ebenfalls gut beseitigen.
Auch die Belastung mit Krankheitserregern in der Raumluft können Raumluftfilter prinzipiell senken, zumindest die leistungsfähigeren. Um das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren, müssen sie aber schon in kleineren Räumen auf höchster Stufe laufen und sind für kontinuierliche Anwendung daher auf Dauer zu laut. Abhilfe kann man schaffen, indem man mehrere Geräte in einen Raum stellt. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Die Luftreiniger im Test unterscheiden sich teils stark – von Größe und Leistung über die verbauten Luftfilter bis hin zum Preis: Das günstigste Gerät im Test kostete gerade mal 40 Euro, das teuerste rund 600 Euro. Wenn es darum geht, die Raumluft möglichst gut von Schadstoffen und Allergenen zu reinigen, kommt es vor allem darauf an, wie viel Luft die Geräte umwälzen können. Kleine Geräte sind da im Nachteil.
Hier finden Sie unseren Test der besten Luftbefeuchter.
Wir haben mit einem hochpräzisen Partikelzähler getestet, wie schnell die Testkandidaten die Luft in unserem Testraum reinigen können. Dafür haben wir den Raum zuvor jeweils mit Hilfe eines Partikelgenerators vernebelt. Nicht alle Modelle, für die die Hersteller eine hohe Luftwechselrate (CADR) angeben, konnten in unserem Test überzeugen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Xiaomi Mi Air Purifier 3H

Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H hängt die Messlatte hoch. Er bietet nicht nur eine der besten Reinigungsleistungen im Test, sondern ist auch gut verarbeitet und überzeugt auch beim Funktionsumfang: Der Luftreiniger kann komfortabel am Gerät oder mit Hilfe einer ausgereiften App bedient werden, wahlweise lässt er sich auch ins Smart Home einbinden und per Sprachbefehl steuern. Der Anschaffungspreis ist dabei überraschend niedrig, erst bei den Ersatzfiltern hält Xiaomi die Hand auf, landet aber auch dort preislich noch im Mittelfeld. Der Hersteller empfiehlt den Purifier 3H bis Raumgrößen von 45 Quadratmetern. Für kleine Räume ist er damit überdimensioniert.
Philips AC0820/10

Für kleinere Räume bietet sich der Philips AC0820/10 an. Der Hersteller gibt zwar an, dass das Gerät bis Raumgrößen von 49 Quadratmetern eingesetzt werden kann, wir würden ihn aber nur für Räume bis ca. 20 Quadratmeter empfehlen. Das Modell konzentriert sich aufs Wesentliche, macht dabei aber alles richtig. Die Verarbeitung ist einwandfrei, die Bedienung leicht verständlich und die Filterleistung im Verhältnis zur Gehäusegröße gut. Seinen vielleicht größten Trumpf spielt der AC0820/10 aber erst auf lange Sicht aus, denn die durchschnittlichen monatlichen Kosten für Ersatzfilter gehören zu den niedrigsten im gesamten Test.
Philips AC4236/10

Der Philips AC4236/10 bildet im Test in einigen Bereichen die Superlative: Er ist mit Abstand am größten, am schwersten und reinigt am schnellsten. Und auch wenn er nicht ganz der teuerste Luftreiniger in unserem Test ist, hat das wuchtige Gerät in der Größe einer Wäschetrommel einen stattlichen Preis. Die Investition kann sich jedoch lohnen, wenn man die hohe Reinigungsleitung braucht – besonders in großen Räumen spielt der AC4236/10 seine Trümpfe aus.
Coway Airmega 150

Ein Design-Tipp für Minimalisten und Retro-Fans ist der Coway Airmega 150. Der schicke Luftreiniger ist in mehreren verschiedenen Gestaltungsvarianten erhältlich und überzeugt zudem durch den sehr ruhigen Nachtmodus und seine einfache Bedienbarkeit. Freunde großer Funktionsvielfalt könnten aber enttäuscht sein, denn der Airmega 150 besinnt sich auf die Basisfunktionen. Wer ein Multitalent sucht, sollte lieber ein anderes Gerät wählen.
Philips AMF220/15

Eine gute Wahl fürs Arbeitszimmer ist der Philips AMF220/15. Er ist nicht der stärkste Luftreiniger, hilft dafür aber auch gegen unbehagliche Temperaturen: Im Winter kann er als zusätzliche Heizung eingesetzt werden, im Sommer sorgt er als Ventilator für etwas frischen Wind. Damit ist er eine gute Wahl für kleine Räume und Arbeitszimmer, in denen mehrere Geräte zu viel Platz einnehmen würden. Die Herstellerempfehlung für Raumgrößen bis 42 Quadratmeter halten wir für zu optmistisch.
Vergleichstabelle

- Gute Reinigungsleistung
- Sehr guter Preis
- Bewährtes Design
- Praktisches Display & ausgereifte App
- Funktioniert nur mit Originalfiltern
- App setzt Registrierung voraus

- Saubere Verarbeitung
- Fairer Preis
- Günstige Wechselfilter
- Solide Reinigungsleistung
- Ruhiger Betrieb
- Kein Aktivkohlefilter
- Nur wenige Modi

- Hervorragende Reinigungsleistung
- Gute App
- Display & Indikator für Luftqualität
- Sehr groß und schwer
- Teuer
- App setzt Registrierung voraus

- Im Silent-Modus extrem leise
- Außergewöhnliches Design
- Einfache Handhabung
- Gute Verarbeitung
- Minimalistische Ausstattung

- Ventilator- und Heizfunktion
- Solide Reinigungsleistung
- Gute Verarbeitung
- Nur für kleine Räume geeignet
- Auch auf niedriger Stufe hörbar

- Gute Reinigungsleistung
- Sehr guter Preis
- Bewährtes Design
- Display
- Ausgereifte App
- App setzt Registrierung voraus
- Weniger Betriebsstufen als beim Testsieger

- Hervorragende Reinigungsleistung
- Gute Verarbeitung
- Für seine Leistung nicht allzu groß
- Schönes Design
- App-Steuerung
- Teuer
- Kein Display
- App setzt Registrierung voraus
- Nicht wirklich leise

- Hohe Reinigungsleitung unter Volllast
- Gute Sensorik
- Komfortables Touch-Display
- Einwandfreie Verarbeitung
- Unaufdringliches Design
- Teuer
- Geringe Reinigungsleistung im Nachtmodus
- Gerät und Ersatzfilter exklusiv beim Hersteller erhältlich
- App setzt Registrierung voraus
- Nachtmodus schaltet das Display nicht aus

- HEPA-14-Filter und UV-Lampe
- Ventilator- und Heizfunktion
- Hochwertige Verarbeitung
- Fernbedienung, App und Sprachassistenten
- Geringe Reinigungsleistung

- Hochwertige Verarbeitung
- Luftqualitätsanzeige
- Timer am Gerät
- Fernbedienung
- Zuschaltbarer Ionisator
- Verschiedene Spezialfilter erhältlich
- Keine App-Steuerung

- Gute Reinigungsleistung
- Display inklusive Indikator für Luftqualität
- Guter Preis
- WiFi-fähig
- Display bleibt im Aus-Zustand eingeschaltet
- Bestätigungstöne nicht abschaltbar
- Zweckmäßige, schlecht übersetzte App

- Saubere Verarbeitung
- Fairer Preis
- Gute Reinigungsleistung
- App-Steuerung via Bluetooth
- Zu wenig Leistung im Schlafmodus
- App könnte noch etwas Feinschliff vertragen

- Gute Reinigungsleistung
- Gute App
- Display & Indikator für Luftqualität
- Verschiedene Spezialfilter erhältlich
- Relativ teuer

- App
- Display & Indikator für Luftqualität
- Fairer Preis
- Teurer und etwas langsamere Reinigung als vergleichbarer Konkurrent (Philips AC0820/10)

- Hervorragender Reinigungsleistung
- Sehr guter Preis
- WLAN-Konnektivität und App
- Display
- Ziemlich groß
- Erzeugt heulendes Geräusch

- Timer und Automatik-Modus
- Ionisierungsfunktion
- Ordentliche Reinigungsleistung
- Guter Preis
- Keine
- Luftqualitätsanzeige
- Sehr teure Ersatzfilter

- Viele Funktionen
- Ausgefeilte Sensorik
- Langlebige Filter
- Gute Reinigungsleistung
- Keine Vernetzungsmöglichkeiten
- Ersatzfilter sind teuer und schwer zu bekommen

- Gute Reinigungsleistung
- Luftqualitätsanzeige
- Timer
- Günstige Ersatzfilter
- App funktionierte im Test nicht

- Gute Reinigungsleistung
- Schickes Design
- Relativ teure Ersatzfilter

- Hübsches Design
- Gute Verarbeitung
- Mehrere Funktionen
- Überschaubare Reinigungsergebnisse
- Relativ teuer
- Teure Ersatzfilter

- Ordentliche Reinigungsleistung
- Gute App
- Nicht so effektiv wie die Top-Modelle
- Teure Ersatzfilter

- Günstiger Preis
- Günstige Filter
- Außergewöhnliches Design
- Etwas windiger Standfuß
- Labbriges Einstellrad
- Keinerlei Sensoren
- Keine Komfortfunktionen

- Guter Preis
- Timer
- Ordentliche Reinigungsleistung
- Keine Messung der Luftqualität
- Fast keine Komfort-Features
- Schrille, nicht abschaltbare Tastentöne

- Ordentliche Reinigungsleistung
- Automatikmodus und Timer
- Display mit farbiger Luftqualitätsanzeige
- Standardmäßig nur EPA-E11-Filter beiliegend
- Sehr laut, besonders im Nachtmodus
- App ist überfrachtet und fand das Gerät im Test nicht

- Ordentliche Reinigungsleistung
- Guter Preis
- Luftqualitätsanzeige
- Angenehm leiser Nachtmodus
- Angewählte Stufe bleibt nach Ab- und Anschalten aktiv
- Heulendes Betriebsgeräusch auf höchster Stufe
- App funktionierte im Test nicht

- Klein
- UV-Lampe
- Extrem geringer Luftdurchsatz
- Zum Testzeitpunkt keine Ersatzfilter erhältlich
- Nur Filterklasse E11 und kein Aktivkohlefilter
- Teuer

- Klein
- Günstig
- Fast keine Reinigungsleistung
- Kein Netzteil im Lieferumfang enthalten
- Nur ein Filter
- Geringer Funktionsumfang
- Keinerlei Sensoren

- Günstig
- Befriedigende Material- und Verarbeitungsqualität
- Überschaubare Reinigungsleistung
- Nur für kleine Räume geeignet
- Keinerlei Sensoren

- Günstig
- Befriedigende Material- und Verarbeitungsqualität
- Überschaubare Reinigungsleistung
- Nur für kleine Räume geeignet
- Keinerlei Sensoren
Saubere Luft im Heim: Luftreiniger im Test
Man sieht es mit bloßem Auge nicht, aber die Luft, die wir ständig ein- und ausatmen, besteht aus mehr als nur Stickstoff, Sauerstoff und etwas Wasserdampf. Auch Staub, Pollen, Sporen und Schadstoffe und Ruß befinden sich darin. Die gehören nicht in unsere Lungen und können bei Allergikern nicht nur kurzfristig Allergiesymptome auslösen, sondern auch zu dauerhaften gesundheitlichen Problemen führen.
Schwebstoffe in der Luft führen zu Gesundheitsproblemen
Auch Feinstaub, mikroskopisch kleine Partikel, rückte vor einigen Jahren in die öffentliche Wahrnehmung. Feinstaub stammt zum Teil aus natürlichen Quellen wie Gesteinserosion und Waldbränden, vor allem aber aus menschengemachten – Feuerwerk, Heizung und allem voran der Straßenverkehr sind die Hauptursachen von hoher Feinstaubbelastung. Denn Feinstaub entsteht sowohl beim Verbrennungsvorgang von Treibstoffen als auch durch Materialabrieb von Verschleißkomponenten wie Reifen und Bremsen.

Dank des technischen Fortschritts von Motoren und entsprechenden Maßnahmen der Politik sinkt die Belastung durch Feinstaub und Schadstoffe vor allem im städtischen Raum seit einigen Jahren wieder, wie das Umweltbundesamt berichtet, gelöst ist das Problem aber noch lange nicht. Damit die Partikel nicht in der Lunge landen, nutzen Raumluftreiniger deshalb vor allem Menschen, die nahe an stark befahrenen Straßen wohnen.
Darüber hinaus profitieren natürlich Allergiker von den Geräten. Die Belastung durch Hausstaub, Schadstoffe und Pollen lässt sich durch regelmäßige Luftreinigungen in den eigenen vier Wänden stark minimieren. Manche Luftreiniger sind sogar in der Lage, aktuelle Daten zum Pollenflug über das Internet zu beziehen und die Reinigung entsprechend zu planen. Zwingend notwendig ist das nicht – die Geräte in dieser Preisklasse sind ohnehin mit Partikelsensoren ausgestattet.
Helfen Luftreiniger gegen Viren?
In der Corona-Pandemie stellt sich die Frage, ob Luftreiniger auch gegen die Ansteckung mit COVID-19 helfen können. Schließlich hat sich herausgestellt, dass die SARS-CoV-2-Erreger nicht wie ursprünglich angenommen vorwiegend durch Schmierinfektion über die Hände übertragen werden, sondern vor allem über Tröpfchen und Aerosole, die teilweise stundenlang im Raum schweben können.

Solche Aerosole lassen sich auch mit den von uns getesteten, handelsüblichen Luftreinigern herausfiltern. Zwar sind alle Raumluftfilter im Test nur mit HEPA-Filtern der Klasse H13 ausgestattet, die einzelne Viren selbst nicht abscheiden können. Zur Vermeidung einer Ansteckung kommt es aber nicht auf einzelne Viren an, die im Raum herumschwirren, sondern um Aerosole, die hunderte oder gar tausende Viren enthalten. Denn man nimmt an, dass eine Ansteckung erst nach Kontakt mit einer größeren Anzahl von Viren erfolgt.
Um das Risiko einer Ansteckung in einem Raum, in dem sich mehrere Menschen für längere Zeit aufhalten, wirksam zu reduzieren, muss die potentielle Viruslast im Raum effektiv gesenkt werden. Die Empfehlung der Gesundheitsämter lautet aus diesem Grund, möglichst oft zu lüften, doch das ist, gerade im Winter, nicht immer gut möglich. Luftreiniger oder Raumluftfilter können da Abhilfe schaffen.
Christian Kähler von der Bundeswehr-Universität in München geht in einer viel beachteten Studie davon aus, dass ein Luftreiniger eine Luftwechselrate von mindestens 6 erzielen sollte, um das Risiko einer Ansteckung maßgeblich zu reduzieren. Das bedeutet, dass die gesamte Raumluft sechsmal pro Stunde, also alle zehn Minuten, vollständig gefiltert werden sollte.
Nur leistungsfähige Geräte mit hoher CADR können das Risiko einer Ansteckung senken
Bei einem 20 Quadratmeter großen Raum mit einer Deckenhöhe von 2,50 Metern muss ein Luftreiniger dafür eine CADR (Clean Air Delivery Rate) von 300 m³/h liefern. Er muss also 300 Kubikmeter Luft pro Stunde filtern. Die leistungsstärkeren Modelle in unserem Test sind dazu durchaus in der Lage – aber nur, wenn sie auf höchster Stufe laufen. Dann erreichen sie allerdings einen Geräuschpegel von rund 63 Dezibel – zu laut für einen Büroraum, in dem man den ganzen Tag arbeitet. Das Problem kann man beheben, indem man mehrere Geräte im Raum aufstellt und auf niedrigerer Leistungsstufe laufen lässt. Man sollte aber darauf achten, dass sie dann in Summe die erforderliche Luftwechselrate erreichen. Doch nicht alle Hersteller geben die CADR der verschiedenen Gebläsestufen an.
Klar ist aber auch, dass auch leistungsstarke Luftreiniger keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung bieten, sie können im besten Fall lediglich das Risiko einer Ansteckung reduzieren. Denn man kann man sich natürlich anstecken, bevor mit Viren belastete Aerosole den Raumluftfilter erreicht haben.
Die Versuche der Bundeswehr-Universität beruhten wie auch unsere Tests auf Messungen eines im Raum ausgebrachten Prüfaerosols, das Partikel im Größenbereich von 0,3 bis 1 Mikrometern erzeugt, wie sie auch beim Atmen, Sprechen und Husten ausgestoßen werden. Inzwischen gibt es aber auch Untersuchungen der Wirkung von Luftfiltersystemen auf die Konzentration von mit SARS-CoV-2 belasteten Aerosolen in der Raumluft von Intensivstationen, die eine signifikante Reduzierung der Virenbelastung anzeigen.
Belegt ist zudem die Wirksamkeit von Luftreinigern gegen Aerosole in Innenräumen, wie eine Studie der Goethe Universität Frankfurt am Main zeigt. In der Studie wurden mobile Luftreiniger mit HEPA-H13-Filtern, wie sie typisch für Privatanwender sind, in Klassenräumen eingesetzt. Das Umweltbundesamt sieht den Einsatz von Luftreinigern nur als Zusatzmaßnahme, wichtiger sei regelmäßiges Lüften. Diese Einschätzung teilt auch eine Projektgruppe der HTWK Leipzig, welche die Virusbelastung anhand von Simulationen erforscht hat.
Für den Einsatz in größeren Büroräumen oder Klassenzimmern sind die von uns getesteten Geräte daher nur bedingt geeignet. In kleineren oder nicht ständig genutzten Zimmern oder Räumen, die nicht gut gelüftet werden können, können Luftreiniger aber durchaus sinnvoll sein.
Eine weitere Frage richtet sich nach der Wirksamkeit von UV-Lampen beim Deaktivieren der Krankheitserreger. Dafür, dass UV-C-Strahlung allgemein gegen Corona-Viren hilft, gibt es vielversprechende Hinweise, wie eine Studie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig nahelegt. Dabei ging es allerdings um leistungsstarke Strahlungsquellen für festinstallierte Raumluftanlagen. Da UV-C-Strahlung auch für Menschen schädlich ist, müsse bei einem eventuellen Einsatz sichergestellt werden, dass so gut wie keine Strahlung außerhalb des Raumluftreinigungsgerätes auftrete, so die Forscher.
Wie funktionieren Luftreiniger?
Das Prinzip von Raumluftfiltern ist simpel: Die Geräte nutzen einen Ventilator, der die Raumluft ansaugt und durch einen oder mehrere Luftfilter bläst. Viele Modelle sind relativ groß, und das hat einen guten Grund: Damit die Reinigung gut funktioniert, braucht es einen hohen Luftdurchsatz. Der lässt sich auf zwei Arten realisieren: Entweder man setzt auf einen großen Rotor, der sich langsam dreht, oder einen kleineren, der sich schneller dreht.

Rotoren erzeugen immer einen gewissen Geräuschpegel, große, langsam drehende sind jedoch deutlich leiser. Möchte man die Lautstärke in einem angenehmen Rahmen halten, fallen kleine Rotoren und somit kleine Geräte als Option aus.
Partikelsensoren sind nicht unbedingt notwendig
Teurere Luftreiniger sind darüber hinaus mit Sensoren ausgestattet, die die Raumluftqualität hinsichtlich Schadstoffen und Pollenbelastung messen und die Leistung des Ventilators gegebenenfalls entsprechend automatisch anpassen. Unbedingt notwendig sind Partikelsensoren zum Betrieb von Luftreinigern zwar nicht, für Allergiker ist die Funktion aber interessant.
Apps für Luftreiniger: sinnvoll oder Spielerei?
Die Digitalisierung geht natürlich auch an Luftreinigern nicht spurlos vorbei, und so bieten viele der Luftreiniger im Test eine optionale Steuerung per App – im höheren Preisbereich gehört sie praktisch zum Standard. Außerdem sind die Anwendungen Voraussetzung für eine Einbindung ins Smart Home. Ob sie sinnvoll, nutzlos oder sogar schlecht sind, hängt von Ihren Ansprüchen ab – und von den spezifischen Apps.
Grundsätzlich braucht man für den Betrieb eines Luftreinigers keine extra Anwendung. An sämtlichen Luftreinigern im Test lassen sich alle Basisfunktionen auch mit Tasten am Gerät abrufen. Die einfachsten Modelle haben aufgrund ihrer begrenzten Funktionen gar keine Apps, und die einfachsten vorhandenen Apps bieten auch nicht mehr Funktionen, sondern stellen lediglich ein virtuelles Tastenfeld dar. Sie leisten nicht mehr als eine Fernbedienung und erhöhen den Komfort insofern, als dass man nicht aufstehen und zum Gerät laufen muss, der Nutzen ist aber entsprechend begrenzt.
Komplexere Apps bieten hingegen Funktionen, die zum Teil deutlich über die Möglichkeiten des Tastenfelds hinausgehen. Am häufigsten betrifft das die (stufenlose) Steuerung der Lüftergeschwindigkeit sowie die Anbindung an einen Sprachassistenten, wobei üblicherweise Amazons Alexa und der Google Assistant gemeint sind, während Siri oder gar exotischere Alternativen wie Samsungs Bixby oder der Telekom-Assistent Magenta in der Regel nicht unterstützt werden. Die Vernetzung erhöht den Komfort, schafft aber auch Risiken in Hinsicht auf den Datenschutz.
Alle Apps setzen Registrierungen voraus
Was man bei der Entscheidung um das Für und Wider einer App zudem bedenken sollte, ist der Umstand, dass so gut wie alle Apps für die von uns getesteten Luftreiniger (löbliche Ausnahme: Boneco) Registrierungen voraussetzen, obwohl es aus technischer Sicht keine guten Gründe dafür gibt. Welche Daten anschließend an wen geschickt werden, ist kaum nachzuvollziehen – hier muss man wohl oder Übel auf die Aussagen der Hersteller vertrauen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auf die App und verweigert seinem Luftreiniger den Internetzugang. Der vielleicht größte Wermutstropfen ist dann allerdings, dass man die Geräte-Firmware so nicht aktualisieren kann, denn derartige Updates werden per se per App durchgeführt. Bei einigen Luftreinigern können bestimmte Einstellungen auch nur in der App vorgenommen werden, etwa das Ein- und Ausschalten von Tastentönen.
Vorfilter, Aktivkohlefilter und HEPA-Filter – was ist das?
Zu unterscheiden sind Luftreiniger von Luftwäschern. Die sind zwar manchmal ebenfalls mit HEPA-Filtern ausgestattet, nutzen aber vor allem ein Wasserbad, um die Luft zu reinigen. Der Vorteil von Luftwäschern ist, dass sie gleichzeitig die Raumluft befeuchten können. Ihr Nachteil ist, dass sie die Luft bei weitem nicht so gründlich filtern wie Luftreiniger – lediglich größere Partikel und wasserlösliche Stoffe bleiben im Wasserbad hängen.

Wogegen ein Luftreiniger hilft, hängt maßgeblich vom verwendeten Filtersystem ab. Denn in der Regel kommen gleich mehrere Luftfilter zum Einsatz. Üblich sind einer oder mehrere der folgenden Filtertypen:
- Vorfilter kümmern sich um sehr grobe Verunreinigungen wie Hautschuppen, (Tier-)Haare oder Hausstaub. Sie funktionieren wie ein Sieb und dienen als erste Barriere des Geräts, bevor die zu reinigende Luft die weiteren Filterebenen erreicht. Im Gegensatz zu den anderen Filterarten kann man die Vorfilter vieler Luftreiniger putzen bzw. waschen.
- Aktivkohlefilter säubern die Luft anschließend von organischen Verbindungen. Dazu zählen Gerüche, wie sie beispielsweise beim Kochen entstehen, Zigarettenrauch und diverse chemische Verbindungen wie Formaldehyd. Das Filtern mit Hilfe von Aktivkohle funktioniert aufgrund deren immens großen Oberfläche, die sie wegen ihrer extrem feinen Poren bietet, sehr effektiv.
- HEPA-Filter befreien die Luft von sehr kleinen Partikeln wie Allergenen, Feinstaub, Pollen und Schimmel. HEPA steht für »High-Efficiency Particulate Air/Arrestance« und umfasst nach EU-Norm EN 1822-1:2009 die Filterklassen H13 und H14. Letztere können auch einzelne Bakterien und Viren aus der Luft entfernen – nicht aber die aus der etwas gröberen Klasse H13. Für die Vermeidung von Infektionen sind aber auch H13-Filter ausreichend, denn Krankheitserreger finden sich, wie bereits erwähnt, in größeren Mengen in Aerosolen, die auch von H13-Filtern abgeschieden werden.
Einige teurere Luftreiniger haben als zusätzlichen Bonus ein weiteres Ass in Form eines UV-Leuchtmittels in der Hinterhand: Die abgegebene UV-C-Strahlung soll Keime abtöten und so den Filter desinfizieren.
Papier ist geduldig
Die von einigen Herstellern empfohlenen Raumgrößen lesen sich eindrucksvoll, verlassen sollte man sich auf die Angaben aber lieber nicht. Oft sind sie maßlos überzogen und vermitteln den Eindruck, man könne ein ganzes Schloss mit einem einzigen Gerät belüften. Die Realität ist aber ernüchternder, denn auffällig hohe Angaben basieren in aller Regel auf Mathe-Trickserei: Gerechnet wird mit nur einem einzigen Durchlauf und dem reinen Luftvolumen, man geht dabei also davon aus, dass derselbe Liter Luft, der einmal durch das Gerät gelaufen ist, nicht noch einmal durch den Ventilator gesaugt wird – und das passiert im praktischen Einsatz ständig.
Auch ist die Luftzirkulation in Wohnräumen nicht an jeder Stelle gleich gut und Strömungwiderstände durch Möbel und andere größere Gegenstände tun ihr Übriges dazu. Besonders bei Quadratmeterzahlen über 100 sollten Sie deshalb argwöhnisch werden. Für eine realistische Einschätzung empfehlen wir, das Volumen der eigenen Räumlichkeiten auszurechnen und mit den ausgewiesenen Luftwechselraten zu vergleichen. Außerdem ist es sinnvoll, den Luftreiniger an einem Ort aufzustellen, an dem die Luft möglichst ungehindert zirkulieren kann.
Herstellerangaben zur Raumgröße sind nur selten verlässlich
Schwierig vergleichbar sind auch Aussagen zur Filterlebensdauer. Mache Hersteller geben diese in Stunden an, andere in Tagen und wieder andere in Monaten. Dabei verschweigen sie fast immer, auf welche Umstände sie sich beziehen – in einem Raucherhaushalt an einer Hauptstraße wird der Filter im Luftreiniger, der zwölf Stunden am Tag auf voller Leistung schuftet, natürlich nicht so lange halten wie einer, der jede Nacht auf niedrigster Stufe zwei Stunden lang frische Landluft reinigt, bevor der Timer das Gerät abschaltet. Weil wir die Langlebigkeit im Rahmen dieses Tests nicht überprüfen können, basieren auch unsere Angaben zu monatlichen Kosten auf den Herstellerangaben und können somit von individuellen Erfahrungen im Praxisalltag abweichen.
Testsieger: Xiaomi Mi Air Purifier 3H
Der Air Purifier 3H von Xiaomi ist mal wieder ein Beweis, dass gute Geräte nicht teuer sein müssen. Seine Reinigungsleistung gehörte zu den besten im Test, gleichzeitig ist er ein richtiger Preiskracher. Auch Verarbeitung und Ausstattung stimmen: Er besitzt Sensoren für die Luftqualität und man kann den Air Purifier 3H per App steuern und ins Smart Home einbinden.
Der chinesische Hersteller Xiaomi ist hierzulande vor allem für seine Smartphones und Wearables bekannt, tatsächlich vertreibt er aber alle möglichen Produkte, vom Rollkoffer bis zum Fernseher, und wird gern auch als »Chinas Apple« bezeichnet. Im Gegensatz zum kalifornischen Vorbild genießt Xiaomi aber den Ruf, bei seinen Produkten auf ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten.

Bereits der erste Eindruck des Mi Air Purifier 3H war hochwertig: Die Verarbeitung ist, wie man es von Xiaomi kennt, tadellos. Auch das Design ist mit seiner schneeweißen Aufmachung und den abgerundeten Kanten schick und fügt sich gut in moderne Wohnlandschaften ein. Als Blickfang und Wiedererkennungsmerkmal ist ein kreisrundes OLED-Display in die Gerätefront eingelassen, das Informationen über die aktuelle Luftqualität und die Tätigkeit des Luftreinigers bereitstellt. Schadstoffe werden dabei ebensoerfasst wie die Pollenbelastung, die für Allergiker interessant ist.
Das kleine Display ist praktisch und hübsch anzusehen, löst aber nicht so hoch auf, wie wir im Vorfeld erwartet hatten. Auf Wunsch lässt sich der Bildschirm dimmen oder komplett abschalten. Die Größe des Luftreinigers liegt mit 24 x 24 Zentimetern im Grundriss und einer Höhe von 52 Zentimetern im Mittelfeld aller Luftreiniger im Test.
Der Mi Air Purifier 3H hat einen Nachtmodus, der so flüsterleise ist, dass wir die Hand über die Luftaustrittsöffnung halten mussten, um uns zu vergewissern, dass das Gerät tatsächlich läuft. Selbst eine Stufe höher lag es noch unter dem Pegel der Umgebungsgeräusche bei geschlossenen Fenstern, also im für uns nicht mehr messbaren Bereich.
Anders sieht es aus, wenn der Xiaomi zu voller Leistung aufdreht – dann steigt die Lautstärke auf 63 Dezibel. Das ist für kürzere Aufenthalte in einem Raum tolerierbar, den ganzen Tag möchte man aber nicht im Raum sein, wenn das Gerät auf voller Leistung läuft. Für eine gründliche Luftreinigung empfiehlt sich daher die Nutzung des integrierten Timers.
Starker Sog gegen Schmutz
Mit einem Volumenstrom von 380 Kubikmetern pro Stunde gehörte der Mi Air Purifier 3H zu den stärkeren Geräten im Test. Aber nicht alle Geräte, bei denen die Hersteller eine hohe CADR ausweisen, reinigen auch gut. Der Xiaomi schon. Bereits nach 10 Minuten hatte das Gerät 50 Prozent der Aerosole mit einem Durchmesser größer als 0,3 Mikrometer in unserem knapp 29 Quadratmeter großen Testraum entfernt. Nach 32 Minuten waren 90 Prozent dieser Aerosole entfernt.
Auch mit reduzierter Leistung auf erster Stufe waren die Reinigungsergebnisse noch sehr gut. Auf niedrigster Stufe ging zwar keiner der Luftreiniger im Test innerhalb einer Stunde gegen Null, aber die niedrigste Stufe ist auch dafür gedacht, im Schlafzimmer möglichst leise die ganze Nacht durchzulaufen. Eine Reduktion um 70 bis 80 Prozent innerhalb einer Stunde ist daher ebenfalls ein sehr guter Wert.


Für die Bedienung direkt am Gerät besitzt der Air Purifier 3H ein berührungssensitiven Feld, das unter dem Display sitzt. Damit ist der Luftreiniger direkt nach dem Auspacken steuerbar. Für Bequeme und Pedanten empfiehlt sich jedoch die App Xiaomi Home, die neben genaueren Einstellungen auch Sprachsteuerung per Alexa oder Google Home – auch auf Deutsch – zulässt.
Darüber hinaus benötigt man sie, um Firmware-Updates durchzuführen und das nervige, schrille Piepsen bei Betätigung der Funktionstaste abzuschalten, was wir auch jedem ans Herz legen würden. Eine programmierbare Zeitschaltung bietet die Software ebenfalls. Die App ist sehr ausgereift, setzt allerdings eine Registrierung voraus.
Letzteres ist zwar Gang und Gäbe, aber besonders in diesem Fall nicht ganz trivial, denn Xiaomi fiel in der Vergangenheit durch einige Datenschutzskandale auf, etwa in Verbindung mit einer Überwachungskamera sowie seinen Smartphones. Zuletzt wurden im September 2021 Bedenken geäußert, die sich nach Untersuchung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) allerdings als unbegründet herausstellten. Welche Daten die Xiaomi Home App um den Globus schickt, können wir nicht feststellen – auf jeden Fall bleibt ein mulmiges Gefühl.
Nachteile?
Xiaomi hat sich beim Mi Air Purifier 3H offenbar ein Beispiel am Geschäftsmodell vieler Druckerhersteller genommen. Das Gerät geht für einen äußerst attraktiven Preis über die Ladentheke, beim Verbrauchsmaterial – sprich: den Wechselfiltern – muss man aber zwingend zum Original greifen. Dafür sorgen in die Luftfilter eingebaute RFID-Chips – Fremdhersteller können diese nicht liefern und bleiben mit ihren Produkten außen vor. Immerhin gibt die App mit Hilfe der Chips auch recht genaue Informationen darüber, wann wieder ein Filtertausch ansteht.
Nur mit Originalfiltern
Xiaomi bietet Ersatzfilter in drei Ausführungen an: einen grauen HEPA-Kombinationsfilter, der beim Kauf des Geräts mitgeliefert wird, einen grünen, der für das Filtern von Formaldehyd optimiert ist, sowie einen in violetter Farbe, der Bakterien besonders zuverlässig zu Leibe rücken soll. Hierzulande gibt es offiziell lediglich den grauen Kombi-Filter zu kaufen, der eigentlich auch für die anderen beiden Bereiche schon ausreichend sein sollte. Er kostet rund 40 Euro und hält 180 volle Tage, bei realistischer Nutzung also eher ein Jahr.
Abgesehen von der erwähnten Registrierung für die Nutzung der App und dem Zwang zu Originalfiltern gibt es unterm Strich aber keinen Grund zur Klage. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Xiaomi Mi Air Purifier 3H ist, um es klar zu sagen, schlicht hervorragend.
Xiaomi Mi Air Purifier 3H im Testspiegel
Die Stiftung Warentest hatte den Xiaomi Mi Air Purifier 3H bislang nicht im Test, dafür aber das Schwestermodell Xiaomi Mi Air Purifier Pro, das im Test der Stiftung Warentest als Testsieger hervorging (Test 01/2022). Im Vorjahres-Test war bei der Stiftung Warentest noch der von uns ebenfalls getestete Philips AC2889/10 Testsieger geworden, allerdings mit deutlich schlechteren Testnoten bei der Luftreinigung.
PocketPC (08/2020) hatte den Xiaomi Mi Air Purifier 3H im Test. Eine Gesamtnote wurde nicht vergeben, das Fazit fällt aber gut aus:
»Alles in Allem ist der Xiaomi Smart Air Purifier 3H Luftreiniger ein gutes Gerät mit ordentlich Leistung. Die Luft in Räumen bis zu ca. 50 m2 sind damit produktiv und effizient zu säubern. Die Bedienung ist einfach, der Nutzen vergleichsweise hoch. Die Smart-Funktionalitäten machen vor allem Sinn in Verbindung mit anderen Geräten oder Anbindungen. Leider wird kein IFTTT unterstütz, so das beispielsweise ein Exchange- oder iCal-Kalender mit dem Dienst gekopppelt und rechtzeitig vor dem Beginn eines Meetings das Gerät hochgefahren werden kann. Das wäre echt schön. Aber auch so ist das Gerät gut angebunden an smarte Funktionen und kann sich sehen lassen.«
Im Test von MacLife heimste der Xiaomi Mi Air Purifier 3H die Testnote 1,4 ein. Gelobt wurden die effektiven, leisen Reinigungsmodi und die günstigen Nachrüstfilter (Ausgabe: 1/2021).
Alternativen
Auch andere Modelle im Test lieferten gute Reinigungsleistungen, allerdings sind sie zum Teil deutlich teurer, haben weniger Leistung oder bieten weniger Funktionen.
Für kleinere Räume: Philips AC0820/10
Der Philips AC0820/10 erinnert optisch an den Xiaomi Mi Air Purifier 3H, nur mit rundem Grundriss. Auch er steckt in einem schneeweißen, mit Lüftungslöchern versehenen Kunststoffgehäuse mit Rillen an der Oberseite. Haptik und Verarbeitungsqualität bewegen sich auf Philips-typisch hohem Niveau.

Eine optionale App steht dem AC0820/10 im Gegensatz zum größeren AC2889/10 nicht zur Verfügung, die Bedienung geschieht vollständig über eine einzige Touch-Taste sowie einen Ein/Aus-Kippschalter an der Geräterückseite.
Der Schlafmodus verdient seinen Namen
Umrandet wird die Taste von einem leuchtenden Ring, der anhand von Farben die aktuelle Luftqualität zu erkennen gibt und über Schadstoffe und Pollenbelastung informiert. Der dazu zuständige Sensor kann zudem die Lüftergeschwindigkeit und somit den Automatikmodus kontrollieren. Außer diesem gibt es noch einen Turbo- und einen Schlafmodus, mehr Variation ist nicht drin. Der Schlafmodus ist angenehm leise, sodass er seinen Namen verdient.
Etwas überrascht waren wir zunächst aufgrund der Tatsache, dass der AC0820/10 keinen Aktivkohlefilter besitzt, zur Entfernung von Gerüchen eignet er sich somit nicht.


Für einen Luftreiniger dieser Größe leistet der Philips AC0820/10 einiges. Zwar waren andere Kandidaten gründlicher bzw. schneller, kosteten dann aber auch deutlich mehr und nehmen mehr Platz ein. Wollen Sie nur die Luft eines kleineren Raumes säubern, reicht die Leistung des Philips vollkommen aus. Die Herstellerempfehlung für Raumgrößen bis 42 Quadratmeter halten wir für zu optimistisch.
Günstige Wechselfilter
Ersatzfilter kosten rund 18 Euro und sollen bis zu 12 Monate halten, die Kosten liegen bei gerade einmal 1,50 Euro im Monat. Das ist weit unter dem Durchschnitt, was auch am fehlenden Aktivkohlefilter liegt. Im Vergleich zu größeren Modellen zieht der AC0820/10 in Sachen Leistung als auch beim Funktionsumfang den Kürzeren, für kleinere Räume kann sich der Philips aber dennoch lohnen, da die laufenden Kosten für Ersatzfilter im Gegenzug niedriger ausfallen.
Für große Räume: Philips AC4236/10
Wer sich für den Philips AC4236/10 entscheidet, braucht Platz, denn das Ding ist ein ordentlicher Brocken – der größte in unserem Test. Das kann sich allerdings lohnen, denn auch die Leistung ist dementsprechend hoch: Satte 500 Kubikmeter pro Stunde schaffte sonst kein anderer der Luftreiniger im Test. Damit ist er laut Hersteller für Raumgrößen bis 158 Quadratmeter geeignet. Zusammen mit der einwandfreien Verarbeitung, der guten Netzwerkeinbindung und der praktischen App ergibt das ein hervorragendes Gerät, das aber auch seinen Preis hat.

Dass der Philips AC4236/10 anders als viele Konkurrenten keinen Tragegriff hat, wundert uns nicht: Er ist ziemlich schwer, sehr groß und offensichtlich nicht dazu gedacht, besonders oft den Ort zu wechseln. Wie eine Säule steht er im Raum und macht dabei durchaus eine gute Figur.
Der obere Bereich ist mit grauem Textil bezogen, was die gewohnte Optik aus weißem Kunststoff etwas auflockert und dem Gerät eine eigene Note verleiht. Auf der Oberseite gibt ein Display allerlei Informationen, darunter sind Touch-Tasten für die Bedienung angebracht. Umrandet wird das gesamte Feld von einem farbigen Leuchtring, der eine schnelle Auskunft zur aktuellen Luftqualität hinsichtlich Schadstoffen und Pollenbelastung gibt.
Genauere Details kann man auf dem Display ablesen, wenn man möchte. Das funktioniert, ist aber keine Augenweide – wir hätten uns etwas mehr Leuchtkraft und bessere Blickwinkelstabilität gewünscht, auch wenn das Meckern auf hohem Niveau ist.
Neben den für diese Preisklasse obligatorischen Automatik- und Schlafmodi gibt es zwei reguläre Lüfterstufen und eine Turbostufe. Leuchtring und Display kann man zum Glück jederzeit ausschalten, nicht nur im Schlafmodus. Der ist unhörbar leise, ganz im Gegensatz zur Turbostufe, die dem Nutzer tosende 67 Dezibel um die Ohren bläst.
Sofern einen das nicht stört, wird man mit einer im Test unübertroffenen Reinigungsleitung entschädigt – der Philips AC4236/10 ist ein Kraftprotz ohnegleichen. Im Nachtmodus merkt man davon aber nichts, hier unterscheiden sich unsere Messergebnisse nur geringfügig vom weit schwächeren und sehr viel günstigeren Philips AC0820/10 und werden vom Xiaomi Air Purifier 3H sogar deutlich übertroffen.
Eine Netzwerkeinbindung per WLAN ist mit dem Philips AC4236/10 möglich. Die zugehörige App namens »Clean Home+« kannten wir bereits von unserem Test des Philips AC2889/10: Sie ist ausgereift und bietet neben der Möglichkeit zur Bedienung des Luftreinigers auch Informationen zur Luftqualität, verrät, wann der nächste Filterwechsel ansteht und gibt eine Reihe nützlicher Tipps. Man kann die App personalisieren, je nachdem ob man sich eher um Schadstoffe in der Luft sorgt oder als Allergiker vor allem Pollen in der Raumluft reduzierenn will. Für Allergiker gibt es sogar einen eigenen Allergenindex. Außerdem kann die App auf Wunsch mit Alexa verbunden und der AC4236/10 fortan per Sprachkommando bedient werden. Bei der App hat Philips alles richtig gemacht, wir haben keinerlei Beschwerden.
Die laufenden Kosten für Filter belaufen sich unserer Berechnung zufolge auf etwa 3,75 Euro, das liegt im Mittelfeld. Der Kaufpreis für den Luftreiniger selbst ist hingegen weiter oben angesiedelt – nicht jeder wird bereit sein, so viel Geld für einen Luftreiniger auszugeben. Aber das muss auch nicht jeder, denn mit seinen stattlichen Maßen und seiner hohen Leistung eignet sich der AC4236/10 vor allem für große Räume. Für diese gibt es allerdings auch auch kaum ein passenderes Modell – wir raten, die Kaufentscheidung anhand der individuellen Wohnsituation zu treffen.
Minimalistisch: Coway Airmega 150
Der Coway Airmega 150 ist ein interessantes Gerät für diejenigen, die es ungewöhnlich mögen: Äußerlich sticht er mit seiner Quaderform hervor, die auf abgerundete Kanten verzichtet. Der Look wirkt daher recht blockig und dürfte vor allem Retro-Fans gefallen. Auch bei der Farbgebung geht Coway andere Wege und vertreibt seinen Luftreiniger unter anderem in einem sanften Grün, in Rosa, Dunkelblau sowie mit einem Druck-Design, das Pflanzenzweige darstellt. Wer möchte, kann das Gerät aber auch in reinem Weiß erwerben. Die Filterleistung ist für ein Gerät dieser Größe ordentlich, zumal es nicht zu laut ist und im Nachtmodus sogar nahezu lautlos arbeitet.

Sicher ist: Der Airmega 150 wird nicht jedem gefallen, uns hat es der Stil jedenfalls angetan. Das Gerät ist schlicht und selbsterklärend, bedient wird es über drei berührungssensitive Flächen auf der Oberseite: Die erste schaltet den Airmega aus und ein, wobei er als Signalton eine kurze Melodie abspielt, was schon fast ein bisschen niedlich wirkt, so weit man das über einen Luftreiniger überhaupt sagen kann. Die zweite Taste ist für die Wahl der Betriebsmodi vorgesehen und die dritte schaltet bei Bedarf das farbige Lämpchen aus und ein, das zugleich Aufschluss über die Luftqualität gibt. Eine weitere LED informiert, wenn ein Filterwechsel ansteht.
Der Luftauslass befindet sich hinter einem Gitter in Richtung Rückseite und ist nach oben ausgerichtet. Der Vorfilter lässt sich mit einem einzigen Handgriff nach oben herausziehen, HEPA- und Aktivkohlefilter sitzen hinter einer einfach abnehmbaren Blende an der Gerätefront.
Die exakte Filterklasse zu bestimmen, ist nicht ganz so einfach, denn Coway gibt dafür keine Kennzahl an. Das macht den Filter nicht schlechter, sondern bedeutet lediglich, dass er nicht anhand der Europäischen Messstandards getestet wurde. Die Angaben koreanischer und japanischer Institute zeichnen zumindest ein gutes Bild und lassen vermuten, dass die Filterleistung ungefähr der eines HEPA-H14-Filters entspricht oder sogar leicht darüber liegt.
Die Preise für Ersatzfilter variieren je nach Händler und starten bei ca. 50 Euro. Ein Set besteht aus zwei Aktivkohle- und einem HEPA-Filter und hält 12 Monate durch, was monatlichen Kosten von ca. 4,17 entspricht – nicht super günstig, aber auch nicht zu teuer.
Ein kompromissloses Kraftpaket ist der Airmega 150 nicht, unsere Messungen zeigen aber eine solide Filterleistung – besonders unter Berücksichtigung der Baugröße, denn mit Maßen von 16,5 x 34 x 46,9 Zentimeter gehört er zwar nicht mehr zu den Minis, verbraucht aber dennoch weniger Platz als vergleichbar wirksame Konkurrenten. Der Nachtmodus heißt hier »Silent« und verdient seinen Namen, im Test ist der Airmega 150 einer der leisesten aller Kandidaten und selbst aus nächster Nähe fast nicht hörbar.
Uns gefällt am Coway Airmega 150 sein Fokus aufs Wesentliche. Der Luftreiniger ist bis in den letzten Winkel gut durchdacht, unkompliziert in der Bedienung und erledigt das, was er soll, einwandfrei. Diese Tugend könnte man aber auch als Nachteil empfinden, denn an schierer Funktionsfülle bieten die meisten Konkurrenten mehr. So muss man auf App, Timer und Sprachsteuerung verzichten, einziger Luxus ist der Automatikmodus. Wenn Ihnen das zu mager ist, nehmen Sie lieber Abstand. Fans von Minimalismus und hoher Qualität können wir Coways schicken Luftreiniger aber wärmstens empfehlen.
Kombi-Gerät: Philips AMF220/15
Der Philips AMF220/15 ist ein Multitalent, das nicht nur die Luft reinigt, sondern auch als Ventilator und sogar als Heizung eingesetzt werden kann. Damit ist er eine praktische und vor allem platzsparende Lösung für ein Arbeitszimmer von nicht allzu großer Raumgröße. Seine Reinigungsleistung ist für ein Kombi-Gerät ordentlich, für größere Wohnräume gibt es aber bessere Modelle.

Der AMF220/15 ist nicht der einzige Luftreiniger, den man auch als Ventilator einsetzen kann, auch Dyson und Djive vertreiben ähnliche Geräte. Anders als diese kommt der Philips allerdings nicht im Nadelöhr-Design, sondern hat eine Form, die eher einer Brettspielfigur oder einem Schlüsselloch gleicht. Der Luftauslass befindet sich an der Vorderseite des Kopfes, auf dem Rumpf zeigt ein Display die aktuell gemessene Luftqualität sowohl in Zahlen als auch anhand einer Farbskala an. Außerdem lässt sich dort die Umgebungstemperatur ablesen. Um das zu ermöglichen, ist der AMF220/15 mit einem PM2.5- sowie einem Temperatursensor ausgestattet.
Bedient wird der Luftreiniger über Touch-Felder auf der Oberseite. Davon sind einige doppelt belegt und müssen für die Zweitfunktion gehalten werden, was wir nicht ideal finden – ein Blick in die Anleitung ist beim Kennenlernen des Geräts definitiv sinnvoll, denn aufgedruckt sind die Doppelbelegungen nicht. Auf die Idee, die Timer-Taste gedrückt zu halten, um den Nachtmodus zu aktivieren, wären wir von selbst jedenfalls nicht gekommen.
Alternativ kann man auch die beiliegende Fernbedienung nutzen, die wie das Gerät selbst eine erfreulich gute Verarbeitungsqualität aufweist und magnetisch am Korpus befestigt werden kann – praktisch! Sie ist die einzige Möglichkeit, den Luftreiniger aus der Entfernung zu steuern, denn eine App oder gar Sprachsteuerung bietet der AMF220/15 nicht.
Für die Heizung und die Belüftung gibt es jeweils drei Stufen. Beide Funktionen sind nicht von der Luftreinigung getrennt, belüftet wird also immer mit sauberer Luft. Das kann nicht zuletzt für Allergiker von Vorteil sein. Unterstützt wird die Wärmeverteilung von der Oszillation, die in Winkeln von 60, 120 oder 350 Grad zugeschaltet werden darf.
Bei der Reinigung ist der Philips AMF220/15 deutlich effektiver als die anderen von uns getesteten Kombi-Geräte und brauchte im Test nur etwa 19 Minuten, um die Hälfte der Aerosole in unserem Testraum zu entfernen. Selbst im Nachtmodus sehen die Messwerte sehr gut aus – allerdings trügt der Schein etwas, denn auch im Ruhemodus bleibt die Lüftung hörbar. Sie ist zwar nicht ohrenbetäubend laut und stört beim Arbeiten nicht weiter, für das Schlafzimmer eignet sich der Philips damit aber nicht.
Mit der Ermittlung der Filterpreise hatten wir übrigens einige Probleme: Ein Kombinationsfilter kostet bei namhaften Händlern ca. 63 Euro, bei weniger bekannten Quellen findet man sie aber auch schon für rund 30 Euro – ob es sich dabei um Fälschungen handelt, können wir weder bestätigen noch ausschließen. Außerdem gibt Philips die Nutzungsdauer mit 24 Monaten an, allerdings sehr spezifisch: »Die empfohlene Lebensdauer ist eine theoretische Berechnung, die auf einem durchschnittlichen Luftpartikelgehalt im Freien von 35 μg/m³ bei niedrigster Geschwindigkeit in einem Raum mit 39 m² für 16 Stunden pro Tag basiert.« Unter diesen speziellen Umständen entspräche das Kosten von 2,63 Euro pro Monat, was tatsächlich ziemlich günstig, aber auch nicht unrealistisch wäre.
Außerdem getestet
Xiaomi Smart Air Purifier 4 Lite
Der Xiaomi Smart Air Purifier 4 Lite ist unserem Testsieger Air Purifier 3H sehr ähnlich und bietet teilet sich damit fast all dessen wesentlichen Vor- und Nachteile. Die auffälligste Neuerung ist das Gehäuse, das nun auf rechte Winkel statt abgerundeter Kanten setzt. Ob man den neuen Look lieber mag als den alten, ist eine reine Geschmacksfrage, die Maße von 24 x 24 Zentimetern in der Grundfläche bei einer Höhe von 52 Zentimetern haben beide gemein.
Bei den Funktionen und der Ausstattung siedelt sich der Smart Air Purifier 4 Lite zwischen dem älteren Budget-Modell Mi Air Purifier 3C (nicht getestet) und dem besagten 3H an: Wie beim 3C setzt Xiaomi ein LED- statt eines OLED-Displays ein. Die Betriebsmodi werden mit Hilfe einer Touch-Taste an der Geräteoberseite gewählt, was zwar nicht ganz so stylisch wirkt, aber ebenfalls gut funktioniert. An der Rückseite befindet sich zudem eine physische Taste, die exklusiv für die Einrichtung des WLAN-Zugangs genutzt wird und anschließend getrost ignoriert werden darf.
Das Pairing geht schnell und einfach von der Hand und der Smart Air Purifier 4 Lite wird in der Xiaomi Home App angezeigt. Für deren Nutzung wird ein Account benötigt und Xiaomi fiel in den vergangenen Jahren nicht gerade als Datenschützer auf – wir haben keinen Anlass, dem Hersteller etwas zu unterstellen, wollen aber dennoch darauf hinweisen. Lässt man sich darauf ein, hat man es jedenfalls das Vergnügen mit einem ausgereiften und gut bedienbaren Stück Software. Die App ist dieselbe, mit der wir bereits den Testsieger Mi Air Purifier 3H gesteuert haben und bietet dementsprechend auch beim Smart Air Purifier 4 Lite dieselben Funktionen. Die unserer Ansicht wichtigste davon ist das Abschalten der Bestätigungstöne am Gerät, außerdem lässt sich die Displaybeleuchtung dimmen oder ganz abschalten.
Sehr angenehm ist auch die Möglichkeit, den Luftdurchsatz und somit die Betriebslautstärke stufenlos zu bestimmen. Die Funktion ist hier sogar noch nützlicher als beim Mi Air Purifier 3H, denn anders als bei diesem gibt es beim Smart Air Purifier 4 Lite keine vordefinierten Leistungsstufen außer dem Nachtmodus und Vollast – ein weiterer Punkt, den er von seinem 3C-Vorgänger geerbt hat.
Dieser Aspekt ist unser größter Kritikpunkt und die hauptsächliche Ursache, warum wir den Testsieg nicht an das neue Modell weitergereicht haben: Laut Datenblatt verfügt der kantige Luftreiniger über eine etwas geringere Luftwechselrate von nur 360 statt 380 Kubikmetern pro Stunde, unsere Messwerte unterscheiden sich aber bei den beiden Geräten so gut wie gar nicht. Allerdings steht unser bevorzugter Flüstermodus, nämlich die erste Stufe, nicht zur Verfügung, der Nachtmodus erreicht aber nicht ansatzweise die gleiche Filterleistung – ob nach einer Stunde 70 oder nur 50 Prozent der Schwebstoffe entfernt wurden, spielt schon eine Rolle.
Zwar kann man die Leistung in der App stufenlos regulieren und die Einstellung als Favorit speichern, das ist aber umständlicher. Immerhin verzichtet Xiaomi beim Smart Air Purifier 4 Lite offenbar auf den RFID-Chip in den Filtern – das war bereits beim 3C-Modell der Fall. Somit ließen sich auch Luftfilter von Fremdherstellern nutzen, wobei man allerdings bedenken sollte, dass diese eventuell unter Umständen nicht die gleiche Filterleistung erreichen. Der Preis für einen Kombinationsfilter für den Air Purifier 4 Lite liegt zum Testzeitpunkt bei rund 50 Euro und soll 150 Tage durchhalten. Realistisch kann man somit mit rund fünf Euro pro Monat rechnen, wenn der Luftreiniger täglich um die zehn Stunden lang läuft – das hängt aber natürlich wie immer von der tatsächlichen Luftverschmutzung ab.
Wichtig: Achten Sie beim Kauf von Ersatzfiltern auf das richtige Modell. Die Filter für Xiaomi-Luftreiniger haben seit der vierten Generation andere Abmessungen und sind nicht mit Geräten vorheriger Baureihen kompatibel. Zudem nutzen die Standard- sowie die Pro-Version weiterhin RFID-Chips. Eine hilfreiche Übersicht über die Luftreiniger der aktuellen Generation und die passenden Luftfilter können Sie im offiziellen Schweizer Online-Store finden.
Unterm Strich sind die Unterschiede des Xiaomi Smart Air Purifier 4 Lite zu unserem Favoriten gering, aufgrund des etwas höheren Funktionsumfangs und leicht niedrigerer Kosten für Ersatzfilter bleibt der 3H aber im Vorteil, auch wenn dieser gering ist. Für sich gesehen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aber auch beim neuen Modell exzellent.
Philips AC2889/10
Der Philips AC2889/10 schlug sich im Test überzeugend und war bis zum Update 04/2021 eine unsere Empfehlungen. Dank des eingebauten Luftqualitätsmessers samt farbiger Leuchtanzeige reicht ein kurzer Blick auf das Gerät, um die aktuelle Luftbelastung einschätzen zu können. Obwohl der Volumenstrom des Philips laut Datenblatt niedriger ausfällt als beim Xiaomi, lagen unsere Messergebnisse zur Reinigungsleistung praktisch gleichauf. All das macht den AC2889/10 zu einer sehr guten, aber leider deutlich teureren Alternative zum Testsieger. Immerhin gibt es auch ein günstigeres Schwestermodell, bei dem man lediglich auf die App-Steuerung verzichten muss.
Die Größe des Luftreinigers ähnelt der der Konkurrenten von Beurer und Panasonic. An der Gerätefront stülpt sich ein Trichter ins Innere, der von einer LED-Beleuchtung in farbiges Licht getaucht wird. Welche Farbe das ist, hängt von der Luftqualität ab: Bei sauberer Luft ist es ein sanftes Blau, das bei stärkerer Verschmutzung über Violett und Magenta bis zu einem warnenden Rot wechselt. Dadurch reicht ein einziger schneller Blick und schon kann man sich ein grobes Bild der Lage machen.
Der Sensor, der für die Färbung verantwortlich ist, kümmert sich auch um den Automatikmodus. Der heißt bei Philips »AeraSense« und reguliert die Lüftergeschwindigkeit auf Wunsch entsprechend der Luftqualität.
Möchte man das nicht, kann man aber natürlich auch eine der fünf gewöhnlichen Stufen anwählen. Dazu reichen einige Berührungen der Touch-Tasten an der Oberseite, wo sich zudem ein rundes Display befindet – erneut lässt Xiaomi grüßen! Die Bedienung gelingt an und für sich problemlos, das Feedback hätte für unseren Geschmack aber deutlicher können.
Der Umstand fällt ohnehin nicht ins Gewicht, wenn man sich für die Steuerung per App entscheidet. Diese heißt bei Philips »Clean Home+« und bietet neben der praktischen Bedienhilfe auch einige nützliche Tipps und weitere Einstellungen. Außerdem kann man den Luftreiniger dadurch mit Alexa oder Siri koppeln, der Google Assistant wird hingegen nicht unterstützt.
Ein Aktivkohlefilter kostet etwa 28 Euro und hält nach offiziellen Angaben ein Jahr, ein Nano-Protect-Filter kostet 44 Euro und muss erst nach zwei Jahren ausgetauscht werden. Der monatliche Preis für Verbrauchsmaterial beläuft sich somit auf etwa 4,17 Euro, was im Mittelfeld liegt. Der Stiftung Warentest (01/2021) zufolge halten die Filter zudem länger als die der meisten Konkurrenten.
Bei unseren Messungen schnitt der Philips AC2889/10 vorbildlich ab. Die Effektivität der Luftreinigung ist sehr hoch und liegt mit dem Xiaomi Mi Air Purifier 3H praktisch gleichauf, die Abweichungen sind zu vernachlässigen. Auch im Ruhemodus ist die Leistung in Ordnung – mehr darf man bei einer flüsterleisen Lüftergeschwindigkeit nicht erwarten.


Unterm Strich schlägt der Philips AC2889/10 den Xiaomi Mi Air Purifier 3H in keiner Disziplin, erledigt seine Aufgabe aber auch nicht schlechter. Allerdings kostet der Philips mehr als doppelte. Philips bietet den Luftreiniger unter der Modellnummer AC2887/10 alternativ auch ohne App-Steuerung und Vernetzung an. So ist er etwas günstiger, aber immer noch deutlich teurer als der Xiaomi, bei dem die Smart-Fähigkeiten dabei sind.
Proscenic A9
Der Proscenic A9 ist ein hochwertiger Luftreiniger chinesischer Herkunft, der mit ähnlichen Qualitäten wie unser Favorit überzeugt. Er ähnelt diesem nicht nur optisch, sondern auch beim Funktionsumfang. Seine Filterleistung ist sogar noch etwas höher, aufgrund kleinerer Mängel und des höheren Kaufpreises muss er sich dem Xiaomi dennoch geschlagen geben.
Bereits unser erster Eindruck nach dem Auspacken war sehr positiv: Das Design ist ansprechend, wenn auch nicht außergewöhnlich, Haptik und Verarbeitungsqualität stehen wesentlich teureren Modellen in nichts nach. Vorne zieht ein tiefschwarzes Display die Blicke auf sich, das sich beim Einschalten als knackscharf erweist. Ein farbiger Indikator für die Luftqualität ist in Gestalt eines Balkens direkt auf dem Display mit an Bord. Die Tasten reagieren prompt und machen kein Geheimnis aus ihrer Funktion – kurzum: Die Bedienung ist angenehm und einfach.
Einen kleinen Dämpfer erlebte unsere Euphorie aber doch: Anfangs roch unser Testmuster stark nach Kunststoff – nicht chemisch-giftig, aber eben wie neues Plastik. Nach dem ersten Lauf hatte sich der Geruch zum Glück schon verflüchtigt und das Gerät roch neutral, weshalb wir dem A9 diesen Punkt nicht allzu übel nehmen.
Der Proscenic A9 hat vier Lüfterstufen und einen Nachtmodus, wobei wir keinen Unterschied zwischen der ersten Stufe und dem Schlafmodus erkennen konnten, lediglich das Display wird abgeschaltet. Dann ist der A9 flüsterleise und kann auch zur Schlafenszeit noch arbeiten. Anders sieht es auf höchster Stufe aus, auf welcher das Gerät recht stattliche 65 Dezibel von sich gibt. Die Regulierung kann man wahlweise auch dem Automatikmodus anvertrauen, zudem steht ein Timer bereit.
Alternativ kann man den Proscenic A9 auch per App bedienen. Diese bietet einen leicht erweiterten Funktionsumfang, sodass man etwa Timer für bis zu 24 Stunden stellen kann, am Gerät ist das nur für bis zu acht Stunden möglich. Außerdem kann man hier exklusiv Reinigungsroutinen festlegen, dann wird z. B. jeden Montag um 15 Uhr für eine Stunde auf Lüfterstufe 3 die Raumluft gesäubert. Darüber hinaus kann man in der App das Display des A9 abschalten, allerdings nur, wenn er an ist – schaltet man ihn ab, prangt nicht zu übersehen »OFF« darauf, der kleine Bildschirm ist also immer an. Das lässt sich auch in der App nicht abschalten und ist einer unser größten Kritikpunkte an dem Gerät, denn permanente Lichtquellen haben besonders im Schlafzimmer schlicht nichts zu suchen. Ähnliches gilt für die schrillen Bestätigungstöne, die man ebenfalls nicht abschalten kann – hier ist Xiaomi klar im Vorteil.
Allgemein kann man die App nur als funktional, aber unausgereift bezeichnen. Die deutsche Übersetzung ist stark fehlerhaft, der Funktionsumfang verhältnismäßig dünn, und beim Versuch, den A9 via Bluetooth einzurichten, verlangte die Software trotzdem stur nach Berechtigungen für das WLAN. Immerhin klappte das Koppeln per WiFi und auch die Einbindung in Alexa und Google Home funktionierte einwandfrei – anschließend konnten wir den Luftreiniger per Sprachbefehl steuern, sogar auf Deutsch.
Auf dem Papier ist der Proscenic A9 dem Xiaomi Air Purifier 3H überlegen, sein Volumenstrom liegt bei 460 gegenüber 380 Kubikmeter pro Stunde. Die Messwerte auf höchster Stufe bestätigen das auch, der Proscenic war hier etwas schneller. Gegenteilig sieht es im Schlafmodus bzw. auf niedrigster Stufe aus: Wer sich nicht durch Lüftergeräusche stören lassen möchte, fährt mit dem Xiaomi besser.
Unterm Strich ist der Proscenic A9 ein sehr gutes Gerät. Warum wir trotzdem nach wie vor dem Xiaomi bevorzugen, liegt an Feinheiten – und am Preis, denn der ist ein gutes Stück höher als bei unserem Favoriten.
Soehnle Airfresh Clean Connect 500
Der Airfresh Clean Connect 500 hat die Form eines mittelgroßen Zylinders, dessen Oberseite ein Bedienpanel mit Touch-Tasten und einer LED-Anzeige. Abgesehen vom blauen Leuchten ist das Design recht minimalistisch, was aber keineswegs von Nachteil ist. Gefallen hat uns unter anderem die geringe Lautstärke.
Soehnle erlaubt sich mit dem Airfresh Clean Connect 500 einige Eigenheiten in der Ausführung. Eine davon betrifft die namensgebende »Connect«-Funktion, denn wider der üblichen Lösung per WLAN kommt hier Bluetooth zum Einsatz. Das nimmt dem Luftreiniger die Möglichkeit, ihn mit Sprachassistenten zu bedienen, ergibt aber Sinn, wenn man sich Soehnles weiteres Produktportfolio ins Gedächtnis ruft, denn das besteht zu einem guten Teil aus Geräten, bei denen WLAN kaum Sinn ergibt:
Mobile Elektronik, wie Blutdruckmessgeräte, Fitness-Tracker und Konsorten, profitieren vom Bluetooth-Standard weit mehr. »Connect« bezieht sich somit auf die Vernetzung mit anderen Soehnle-Geräten, Smart-Home-Ambitionen bleiben außen vor.
Die App funktioniert, ist aber anfangs etwas hakelig in der Bedienführung, bis man sich zurechtgefunden hat. Mit den sehr guten Apps von Philips und Xiaomi kann die Soehnle-Software nicht mithalten. Das ist vermutlich der Herausforderung geschuldet, sehr unterschiedliche Geräteklassen unter einen Hut zu bekommen – wir verstehen das. Etwas mehr Ordnung und Geradlinigkeit würde dem Programm trotzdem gut tun.
Eine weitere Eigenheit des Airfresh Clean Connect 500 ist der verbaute Filter, denn dabei handelt es sich nicht um einen HEPA-Filter, sondern auf einen EPA-Filter – ohne H – der Klasse E12. Anhand unserer Messungen können wir aber keine Nachteile erkennen, die Werte waren sogar überdurchschnittlich gut. Lediglich im Schlafmodus hätten wir uns mehr Leistung gewünscht: Nach einer Stunde hatten wir noch rund die Hälfte der Partikel in der Raumluft, bei unserem Testsieger waren es nur um die 30 Prozent. Immerhin ist auch die Lautstärke beim Soehnle angenehm niedrig. Der Stiftung Warentest (01/2021) zufolge verlieren die Luftfilter übrigens schneller Leistung als jene des Konkurrenten Philips.
Ersatzfilter bekommt man für etwa 41 Euro und sollen laut Herstellerangaben 4.320 Stunden durchhalten, was 180 vollen Tagen und Nächten entspricht. Da kaum jemand seinen Luftreiniger über Monate ununterbrochen durchlaufen lassen wird, haben wir zur Berechnung 12 Monate veranschlagt und monatliche Kosten von 3,42 Euro ermittelt – ein guter Preis. Der Philips AC2889/10 und der Xiaomi Mi Air Purifier 3H sind diesbezüglich teurer.


Unterm Strich ist der Soehnle Airfresh Clean Connect 500 vor allem interessant, wenn Sie zwar eine App-Steuerung möchten, dem Raumluftreiniger gleichzeitig keine Internetverbindung gestatten wollen. Außerdem lohnt sich das Modell natürlich für Besitzer weiterer Soehnle-Connect-Produkte. Da die Preise für Gerät und Ersatzfilter ebenfalls im Rahmen bleiben, ist der Airfresh Clean Connect besonders für längere Laufzeiten ein attraktives Modell.
Panasonic F-VXR50G
Wer in Sachen Technik keine halben Sachen machen will, landet mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendwann beim F-VXR50G. Das Gerät ist bis obenhin vollgestopft mit Elektronik. Man hat fast den Eindruck, die Ingenieure bei Panasonic hätten sich die Konkurrenz genauestens angesehen, in der Absicht, in jedem Punkt noch einen draufzusetzen. Die Konkurrenz verkauft Luftreiniger und Luftbefeuchter? Der VXR50G-W kann beides. Ein Konkurrenzmodell hat einen Sensor? Wie nett, der VXR50G hat vier – für Feuchtigkeit, Licht, Geruch und Partikel. Und als kleines Schmankerl hat das Gerät die sogenannte »nanoe«-Technologie: Dabei werden Wassermoleküle in der Luft für kurze Zeit unter hohe Spannungen gesetzt, wodurch negativ geladene Ionen entstehen, die wiederum mit den Schmutzteilchen in der Luft reagieren sollen.
Das Design des Geräts erinnert an eine kleine Klimaanlage, was neben der Form auch an der Lüftungsklappe an der Oberseite liegt, die sich für den Betrieb automatisch öffnet. Ein Stück weiter vorne befindet sich eine recht stattliche Ansammlung von Tasten für die Bedienung. Das ist auch notwendig, denn eines kann der F-VXR50G trotz all der imposanten Technik und der vielen Funktionen nicht: Vernetzung. Man kann das Gerät folglich nicht per App steuern, von einer Einbindung ins Smart Home ganz zu schweigen. Daran, ob man das ausladende Bedienfeld mag, scheiden sich die Geister – in der Redaktion mochten manche die großzügigen Eingabemöglichkeiten, andere fanden es überfrachtet.

Unsere Messergebnisse fielen sehr gut aus, eine Empfehlung vergeben wir dennoch nicht. Das hat zwei Gründe: Zum Einen ist der Kaufpreis für das Gerät recht stattlich, vor allem aber sind Ersatzfilter in Deutschland nur schwierig aufzutreiben. In Polen ist die Lage diesbezüglich deutlich besser, das hilft Kunden hierzulande aber nicht viel. Wer zuschlagen will, dem raten wir zum offiziellen Online-Shop, wo die Filter etwas versteckt, aber dann immerhin kaufbar sind. Immerhin sollen die Filter laut Panasonic bis zu zehn Jahre lang halten – sollte die stolze Angabe stimmen, stellen die laufenden, monatlichen Kosten von etwa 1,32 Euro ein Rekordtief auf.
Medion MD 10171
Der Medion MD 10171 ist etwas kleiner als die meisten anderen Luftreiniger im Test, gehört aber noch nicht zu den Minis. Auf der Oberseite reihen sich Touch-Tasten und Anzeigen für die jeweiligen Funktionen in einem Kreis rund um den Powerbutton, einen Bildschirm hat der Luftreiniger nicht. Die Bedienung gelingt problemlos, hätte aber noch ein wenig intuitiver ausfallen können, wenn die einzelnen Timer und Lüftungsstufen direkt angewählt werden könnten, anstatt nacheinander durchgeschaltet werden zu müssen – eine Kleinigkeit, die nicht weiter ins Gewicht fällt, schön wäre es angesichts der Anordnung aber allemal gewesen. Etwas tiefer im Gerät versenkt befindet sich unter dem Bedienfeld ein Leuchtring, der farblich die aktuelle Luftqualität anzeigt.
Drei Lüfterstufen und ein Automatik- sowie ein Schlafmodus stehen zur Wahl. Der Schlafmodus ist schön leise und verdient seinen Namen. Auf höchster Stufe erreicht das Betriebsgeräusch eine für Luftreiniger typische Lautstärke von 63 Dezibel. Leider klingt es etwas heulend, was auf Dauer stört. Gut gefällt uns, dass die eingestellte Stufe auch nach einem Aus- und Anschalten des Geräts aktiv bleibt – das ist nicht bei jedem Luftreiniger der Fall.

Im Inneren kümmert sich ein Kombinationsfilter aus Aktivkohle und HEPA-H13-Filter um die Reinigung der Raumluft, was dem MD 10171 auch recht gut gelingt – besonders, wenn man die gegenüber ähnlich starken Modellen geringere Größe des Luftreinigers bedenkt. Nach einer Stunde waren mehr als 95 Prozent der Aerosole abgeschieden – ein guter Wert, allerdings bekommt man für das gleiche Geld, das der MD 10171 auch noch stärkere Luftreiniger, wenn auch etwas größere. Apropos Kosten: Ein Ersatzfilter geht für rund 25 Euro über den Tresen und hält sechs bis acht Monate lang. Für einen Mittelwert von sieben Monaten entspricht das 3,57 Euro im Monat, einem Betrag im unteren Mittelfeld.
Tadel haben wir für die App namens »Medion Air«. Diese basiert offenbar auf der App »Smart Life«, wie die WLAN-SSID beim Einrichten vermuten lässt. Anders als beim Meaco MeacoClean CA-HEPA 76×5 konnten wir das entsprechende WLAN zwar finden, beim Auswählen stürzte aber jedes Mal die App ab. Da es sich hierbei um ein reines Problem der Smartphone-Anwendung handelt, könnte Medion es mit einem zukünftigen Update allerdings problemlos aus der Welt schaffen.
Medion MD 10378
Der Medion MD 10378 ist ein gutes Gerät, das sich keine groben Schnitzer erlaubt, aber auch nirgends besonders heraussticht. Die Verarbeitung des mittelgroßen Luftreinigers ist tadellos, ein scharfes, rundes Display gibt Auskunft über die Luftqualität und auch auf den farbigen Luftqualitätsindikator wird nicht verzichtet – er umrandet das Display.
In der Praxis spielte der MD 10378 vor allem auf höchster Stufe seine Stärke aus. Laut Datenblatt beträgt die CADR solide 345 Kubikmeter pro Stunde, nicht viel weniger als die unseres Favoriten von Xiaomi. Im Schlafmodus geht es sehr viel gemächlicher zu, dann unterscheiden sich die Messwerte kaum von denen schwächerer Modelle.
Offiziell kann man den Medion MD 10378 per WLAN ins Netzwerk bringen und fortan per Smartphone bedienen, in der Praxis verweigerte uns die unausgereifte App namens »Medion Air« diesen Luxus allerdings: Beim jedem Kopplungsversuch stürzte die App ab. Ein einfaches Update kann diesen Fehler beheben, und wir hoffen, dass Medion sich darum noch kümmern wird. Endgültig abschreiben muss man den MD 10378 deshalb noch nicht, für unseren Test hilft das aber trotzdem nichts.
Was Ersatzfilter betrifft, haben wir Positives zu berichten: Diese halten 4.000 Stunden durch und kosten 35 Euro. Lässt man den Luftreiniger ein Jahr lang jeden Tag für knapp elf Stunden laufen, entspricht das 2,92 Euro im Monat. Damit gehört der MD 10378 zu den sparsamen Vertretern seiner Art.
Leitz TruSens Z-3000
Leitz verfolgt mit dem TruSens Z-3000 einen interessanten Ansatz: Statt sich nur auf Sensoren im Gehäuseinneren zu beschränken, nutzt das Modell zusätzliche externe Sensoren namens »SensorPods«, die per Funkverbindung dem Luftreiniger weitere Daten senden. Das soll eine effizientere Arbeitsweise im Automatikmodus ermöglichen.
Weil uns in erster Linie die Leistung unter voller Last sowie im Schlafmodus interessierte, haben wir den Automatikmodus jedoch zunächst einmal ignoriert und uns den beiden Extremen gewidmet. In beiden Modi konnte das Gerät sehr gute Werte vorweisen.

Beim Design sticht der TruSens Z-3000 mit einigen markanten Eigenheiten hervor. Er belegt einen ähnlichen Grundriss wie der Soehnle Airfresh Clean Connect, ist aber höher und seine Oberseite ist abgeschrägt. Dort sitzt ein Display mittig in eine Plastikplatte integriert, deren Ränder entsprechend der Luftqualität farbig leuchten, was aufgrund der versteckten Lichtquellen ziemlich cool aussieht.
Bedient wird der Luftreiniger mit Hilfe der Touch-Tasten, die sich ebenfalls an der Oberseite und dort auf dem Querbalken befinden. Eine App bietet der TruSens nicht, ein Timer ist aber integriert. Für das Abtöten von Keimen bringt das Modell zudem eine UV-Lampe mit.
Eigentlich wäre der Leitz TruSens Z-3000 damit hervorragend aufgestellt, doch wenn ein Satz mit »eigentlich« beginnt, folgt immer ein »aber« – die Kosten für Ersatzfilter sind relativ hoch. Wir haben Preise von 42 Euro für einen HEPA-Filter und 13 Euro für einen Dreier-Pack Aktivkohlefilter recherchiert. Leitz gibt eine Nutzungsdauer von drei Monaten für den Kohlefilter und ein Jahr für einen HEPA-Kohle-Kombinationsfilter an an, womit wir bei laufenden, monatlichen Kosten von immerhin 4,58 Euro landen – das Leuchtmittel für die UV-Lampe noch nicht einmal eingerechnet.
Beurer LR 500
Beurer hat mit dem LR 500 einen Luftreiniger im Rennen, der in Sachen Größe und Volumenstrom mit den Geräten von Xiaomi und Panasonic sowie dem Philips AC2889/10 in einer Liga spielt, beim Design aber eigene Wege geht und verstärkt auf Rundungen setzt. Per WLAN erhält der Luftreiniger Netzwerkzugang und kann nach einer kurzen Ersteinrichtung fortan per App bedient werden, sofern man das möchte. Diese ist aufgeräumt, übersichtlich und funktioniert einwandfrei. Eine Anbindung an Sprachassistenten ist aber nicht möglich.
Unsere ersten Messungen zeichneten ein seltsames Bild, denn der Kurvenverlauf war untypisch. Ein Blick in die Anleitung verschaffte dann Klarheit: Der Turbo-Modus beschreibt bei Beurer nicht einfach nur die höchste Stufe, wie es bei anderen Herstellern der Fall ist. Tatsächlich handelt es sich um einen temporären Boost – nach 15 Minuten schaltet der Luftreiniger in den Automatik-Betrieb. Der Graph unten zeigt deshalb die Messwerte für die Stufe 4, die höchstmögliche dauerhaft laufende Stufe ohne Turbo.

Diese liegen, wie man leicht erkennen kann, in einem akzeptablen Rahmen, kommen den magischen null Prozent aber nicht so nah wie die Top-Modelle. Deshalb und weil die monatlichen Kosten für Ersatzfilter überdurchschnittlich hoch sind, bleibt dem Beurer LR 500 eine Empfehlung verwehrt. Schlecht ist das Modell aber keineswegs – wer die Formgebung mag, macht damit keinen Fehler.
Dyson Pure Hot + Cool
Ein Gerät wie den Dyson Pure Hot and Cool kaufen die meisten Menschen vermutlich eher aufgrund seiner Fähigkeiten als Ventilator und des schicken Designs, seltener wegen seiner Reinigungskünste. Tatsächlich ist das Gerät aber ein vollwertiger Luftreiniger mit Aktivkohlefilter sowie einem HEPA-Filter der Klasse H13 und somit gewissermaßen die eierlegende Wollmilchsau unter den Testkandidaten. Er kann nicht nur Luft reinigen, sondern dient auch als Ventilator sowie als Standheizung. Stilistisch folgt er dem von Dyson gewohnten Design – edel, hochkant und mit einem an ein dickes Nadelöhr erinnernden Luftauslass. Verarbeitung und Handhabung sind, wie immer bei Dyson, auf sehr hohem Niveau. Leider gilt das – ebenfalls wie immer bei Dyson – auch für den Preis.
Möchte man einen leistungsfähigen Luftreiniger, ist der Pure Hot and Cool aber dennoch nicht die erste Wahl. Zwar bescheinigen die Messergebnisse dem Gerät einen merkbaren Effekt, das Säubern der Luft geht aber vergleichsweise gemächlich vonstatten – gegen andere Geräte dieser Preisklasse wirken die Daten ziemlich ernüchternd.

Wer das typische Dyson-Design mag und auf die weiteren Funktionen nicht verzichten möchte, wird vom Pure Hot and Cool vermutlich nicht enttäuscht sein. Ignoriert man diese und betrachtet das Gerät ausschließlich als Luftreiniger, ist er aber zu schwach und für das Gebotene zu teuer.
Meaco MeacoClean CA-HEPA 76x5
Der Meaco MeacoClean CA-HEPA 76×5 kommt von Haus aus nur mit einem EPA-E11-Filter. Wer einen HEPA-H13-Filter möchte, kann ihn aber immerhin beim Filterwechsel nachrüsten, was alle sechs bis zwölf Monaten nötig ist. Zum Testzeitpunkt war der HEPA-Filter nur unwesentlich teurer, weshalb wir diesen vermutlich vorziehen würden, getestet haben wir den Luftreiniger aber mit der beiliegenden E11-Variante. Dabei konnte der Meaco eine ordentliche Reinigungsleistung vorweisen. Die monatlichen Kosten für Ersatzfilter liegen mit 3,72 Euro bzw. 3,89 Euro im Mittelfeld, zur Berechnung sind wir von einem Durchschnittswert von neun Monaten ausgegangen.
Auf der Oberseite des Geräts befindet sich ein Bedienfeld mit Touch-Tasten und einem Display, das sich unter der Kunststoffoberfläche versteckt und unter anderem eine farbige Luftqualitätsanzeige beheimatet. Neben zwei regulären Leistungsstufen verfügt der Meaco über einen Automatik- und einen Schlafmodus. Leider verdient letzterer seinen Namen nur bedingt, denn wir konnten das Betriebsgeräusch immer noch hören. Allgemein ist das Gerät ziemlich laut: Auf höchster Stufe konnten wir einen Schalldruck von 68 Dezibel messen, damit gehört der Meaco zu den lautesten Modellen im Test. Außerdem ist ein Timer an Bord.
Zwecks Vernetzung verfügt der Meaco über WLAN, die zugehörige App heißt »Smart Life« und ist keine eigene Entwicklung, sondern eine herstellerübergreifende Management App für Smart Homes. Da diese vom Staubsaugerroboter bis zum Kühlschrank mit allen möglichen Geräte zusammenarbeiten soll, wirkt sie überfrachtet und unübersichtlich. Weil sich die Verbindung im Test partout nicht einrichten ließ, können wir nichts weiter über die Funktion der App sagen. Die WLAN-Verbindung zum Einrichten des Luftreinigers war schlichtweg nicht vorhanden. Wir haben es mit mehreren Smartphones probiert, das Problem trat aber mit allen auf.
Airthereal APH230C
Der Airthereal APH230C bietet weitgehend Grundfunktionen: Es gibt keine Vernetzung, keine Sensoren, keine Luftqualitätsanzeige, keinen Automatikmodus und kein Display, aber einen Timer und eine UV-Lampe zum Abtöten von Erregern. Das Bedienfeld mit Touch-Tasten gibt keine Rätsel auf, die Benutzung ist somit einfach zu verstehen. Leider lassen sich die schrillen Bestätigungstöne nicht abschalten, die das Gerät bei jedem Knopfdruck von sich gibt, und auch dass es sich nicht an die zuletzt genützte Lüfterstufe merkt und nach jedem Einschalten die mittlere aktiviert, hat uns nicht gefallen.

Die Filterleistung ist ordentlich, aber nicht Spitzenklasse. Damit eignet sich der APH230C besser für kleine Räume, in denen weniger Luft umgewälzt werden muss. Drei Lüfterstufen und ein Schlafmodus stehen zur Verfügung, der ist allerdings nicht flüsterleise und wir konnten ein tieffrequentes Brummen wahrnehmen – beim Schlafen kann das stören.
Ein Kombinationsfilter kostete zum Testzeitpunkt rund 30 Euro und soll sechs bis acht Monate durchhalten, wir haben mit einem Durchschnittswert von sieben Monaten gerechnet und ein Ergebnis von 4,29 Euro laufenden Kosten für einen Monat herausbekommen, was im oberen Mittelfeld liegt. Dafür ist der Kaufpreis des Luftreinigers angenehm niedrig.
Boneco P340
Der Boneco P340 ist ein mittelgroßes Gerät mit ein paar Besonderheiten: Wo meist Touch-Flächen zu finden sind, hat er physische Tasten, er besitzt er einen Ionisator, der Keime unschädlich machen soll, und er hat keinen Schlafmodus, was einige Interessierte mit Sicherheit abschrecken dürfte, zumal wir auf niedrigster Stufe eine Lautstärke von 48 Dezibel messen konnten. Das ist zu hoch, um zu schlafen. Auch eine Luftqualitätsanzeige gibt es nicht. Ansonsten bietet der P340 weitgehend gewohnte Kost: Ein Timer ist vorhanden und ebenso ein Automatikmodus.

Mit seinem Volumenstrom von 230 Kubikmeter pro Stunde ist die Leistung für unseren Testraum etwas zu knapp, was sich an den Messwerten gut erkennen lässt, schlecht ist sie aber nicht und sollte für kleinere Räume ausreichen.
Der Luftreiniger ist relativ günstig zu haben, anders sieht es leider mit den Ersatzfiltern aus. Entscheidet man sich dabei für das Original, werden zum Testzeitpunkt stolze 54 Euro fällig. Gerechnet mit einem Mittelwert von neun Monaten – angegeben wird eine Nutzungsdauer von sechs bis zwölf Monaten – betragen die laufenden Kosten 6 Euro pro Monat. Das wird im Test nur noch von Beurer und Dyson übertroffen.
Ikea Förnuftig
Eines muss man dem Ikea Förnuftig auf jeden Fall lassen: Das Design ist mal was anderes. Mit seinem Kunststoffrahmen in wahlweise Weiß oder Schwarz und der Frontabdeckung in grauem Textil wirkt er optisch kaum wie ein Luftreiniger, viel mehr fühlten wir uns an die »Eneby« genannten Bluetooth-Lautsprecher erinnert, die der Möbelriese ebenfalls anbietet. Somit passt das Gerät gut in die meisten modernen Wohnungen.
Das stärkste Argument für den Förnuftig ist sein Preis: Für gerade einmal rund 50 Euro wechselt der Luftreiniger den Besitzer. Auch die Kosten für Ersatzfilter liegen mit durchschnittlich etwa 2,50 Euro pro Monat im unteren Bereich. Als Alternative zu ähnlich teuren Mini-Geräten aus Fernost steht Ikea damit hervorragend da.
Leider merkt man den Förnuftig seinen günstigen Preis aber eindeutig an. Er beschränkt sich auf drei Lüfterstufen, die per Drehschalter direkt am Gerät eingestellt werden. Weitere Features, Sensoren für die Luftqualität, Automatikmodus, Timer, App-Steuerung und Co. fehlen vollständig, geboten wird nur das Allernötigste.
Leider trifft das in ähnlicher Weise auch auf die Qualität zu: Der Drehschalter rastet nicht knackig ein, sondern fühlt sich etwas labbrig an, und der Standfuß ist so windig, dass der Luftreiniger bei jeder Berührung anfängt, bedrohlich vor- und zurückzuschwanken. Beides erfüllt gerade so seinen Zweck, mehr aber eben auch nicht. Passend zu diesem Leitmotiv arbeitet im Förnuftig auch nur ein EPA12- statt eines richtigen HEPA-Filters und das Betriebsgeräusch ist auf höchster Stufe nicht nur laut, wie es bei allen Luftreinigern der Fall ist, sondern heult obendrein auch noch, was schon nach wenigen Minuten gehörig an den Nerven zerrt.

Die Filterleistung ist solide, den relativ geringen Luftdurchsatz merkt man dem Förnuftig aber an. Er eignet sich somit nur für kleine Räume – jedenfalls kleinere als unseren Testraum. Der niedrige Preis mag zwar verlocken, unterm Strich möchten wir das Gerät aber trotzdem niemandem empfehlen. Dafür fehlt es einfach an Highlights.
Levoit LV-H132
Der Levoit LV-H132 stammt aus der günstigeren Preisklasse. Sowohl bei den Funktionen als auch bei der Größe spielt er in derselben Liga wie der TaoTronics TT-AP001 und ist auch für ähnlich kleine Raumgrößen ausgelegt. Unsere Messergebnisse zu den beiden Modellen unterscheiden sich aber merklich. Das Gerät ist in Schwarz oder Weiß erhältlich und wird wahlweise in blaues Licht gehüllt, auf Wunsch lässt sich die Leuchte aber auch abschalten. Abermals befinden sich auf der Oberseite berührungsempfindliche Flächen, die als Funktionstasten fungieren. Hier sind sie nicht mittig angebracht, sondern reihen sich an der Kante entlang auf, für die Bedienung spielt das aber keine Rolle. Im Vergleich zum Taotronics fehlen dem Levoit sowohl ein vierter Gang für die Lüftergeschwindigkeit als auch eine Dimmstufe für das Licht.

Bei unseren Messungen konnte der Levoit seine Leistung zeigen. Im Spitzenfeld liegt diese freilich nicht, für kleinere Räume wäre die Leistung aber noch in einem akzeptablen Rahmen. Möchte man nicht zu viel ausgeben und hat ohnehin nicht viel Raumvolumen, kann der Levoit LV-H132 durchaus in Frage kommen.
Taotronics TT-AP001
Auch der Taotronics TT-AP001 ist ein ziemlich günstiger Luftreiniger, allzu viel sollte man deshalb nicht erwarten. Es besteht vollständig aus Kunststoff, gemessen am Preis sind Haptik, Materialgüte und Verarbeitung aber durchaus in Ordnung. Im Inneren arbeitet ein Kombinationsfilter aus Aktivkohle- und HEPA-Filter. Letzterer sollte der Beschreibung nach der Klasse H13 entsprechen, Taotronics gibt dies aber nirgendwo explizit an – vermutlich wurden die Filter nicht entsprechend der Europäischen Norm zertifiziert.

Die Bedienung geschieht über Touch-Flächen an der Oberseite, vier Modi inklusive Schlafmodus stehen bereit. In letzterem ist der Luftreiniger leise, aber noch hörbar – das könnte Menschen mit leichtem Schlaf schon einen Tick zu viel sein. Die blaue Beleuchtung wird dann ebenfalls abgeschaltet, in den drei Standard-Modi lässt sie sich in drei Stufen dimmen.
Außergewöhnliche Features oder gar Vernetzungsmöglichkeiten bietet der TT-AP001 nicht. Aufgrund der niedrigeren Reinigungsleistung würden wir im direkten Vergleich den ähnlich teuren und ähnlich großen Levoit LV-H132 bevorzugen.
Rigoglioso GL 2103
Der Rigoglioso GL 2103 ist günstig und platzsparend – das war es auch schon mit den Vorzügen. An der einzigen Taste schaltet man das Gerät ein, ein zweiter Druck schickt es in den Nachtmodus. Drückt man ein drittes Mal, geht es wieder aus. Der Volumenstrom ist mit einem Maximum von lachhaften 30 m³/h viel zu gering, um selbst in kleinen Räumen ernsthaft irgendetwas zu bewirken. Bei der Ausstattung sieht es auch nicht besser aus: Eine Micro-USB-Strippe zur Stromversorgung liegt bei, das wars. Ein Netzteil hat sich der Hersteller gespart. Für diesen Gegenwert ist selbst der niedrige Kaufpreis zu hoch.

Osram AirZing UV-Compact Pro
Wir müssen zugeben: Eigentlich passt unser Testaufbau nicht zum Osram AirZing UV-Compact Pro, denn dafür ist unser Testraum zu groß. Der kleinste Luftreiniger im Test ist ein Mobilgerät und für das Auto gedacht. Seine Grundfläche entspricht ungefähr der einer Getränkedose und in der Höhe misst er 26 Zentimeter, sodass er problemlos im Becherhalter oder in der Zwischenablage Platz findet. Zwei USB-C-Ports, einer ganz unten, einer weiter oben am Gerät, sorgen für die Stromzufuhr – ein Komfort-Feature, denn für den Betrieb reicht ein Anschluss aus, der zweite dient nur zur besseren Erreichbarkeit. Darüber hinaus besitzt der AirZing auch einen Akku, über dessen Kapazität und Laufzeit sich der Hersteller leider ausschweigt. Ein Netzteil für die Steckdose liegt nicht bei, was wir aufgrund des angedachten Einsatzortes aber verschmerzen können.
Zu Bedienung gibt es eine Touch-Taste für An/Aus und die Wahl zwischen zwei Lüftungsstufen sowie eine Ladestandsanzeige auf der Oberseite des Geräts. Das Gehäuse besteht weitgehend aus Aluminium, dort sind Material- und Verarbeitungsqualität hoch. Nicht so gut gefallen hat uns der etwas billig wirkende Kunststoff am Deckel und am Boden des Luftreinigers. Schaltet man das Gerät an, beginnt es deutlich in einer klar hörbaren Lautstärke an zu surren.

Die Filterleistung ist leider nicht der Rede wert: Gerüche kann der AirZing in Ermanglung eines Aktivkohlefilters gar nicht filtern, für Partikel gibt es lediglich einen EPA-Filter der Klasse E11. Der Luftdurchsatz beträgt mit 14 Kubikmetern pro Stunde nicht einmal die Hälfte dessen, was der nächstgrößere Luftreiniger im Test, der Rigoglioso GL 2103, erreicht – und der ist schon alles andere als leistungsstark. Richten soll es die namensgebende UV-Lampe, die die Luft auf dem Weg durch den AirZing bestrahlt und so Erreger abtöten soll. Wie gut das funktioniert, können wir nicht beurteilen.
Ein Satz Luftfilter soll dem Hersteller zufolge rund 500 Stunden durchhalten, bevor er gewechselt werden sollte, und kostet rund 23 Euro. Die monatlichen Kosten lassen sich allerdings kaum verallgemeinern, da sie davon abhängen, wie viel Sie mit dem Auto unterwegs sind.
Alfda ALR300 Comfort
Alfda ist ein deutscher Hersteller und hat sich hierzulande besonders unter Allergikern eine kleine, eingeschworene Fanbasis erarbeitet. Den ALR300 Comfort haben wir aufgrund eines Leserwunsches in den Test aufgenommen und verstehen die Begeisterung – teilweise.
Das erste, was an Alfdas Luftreiniger auffällt, ist seine hohe Material- und Verarbeitungsqualität. Die Frontblende wird magnetisch an ihrem Platz gehalten, halb hinter ihr verborgen schaut die kreisförmige und großzügig bemessene Luftqualitätsanzeige hervor. Hinter der Blende sitzen ein Vorfilter-Gitter sowie zwei Sätze Filter.
Schon beim Kauf darf man sich entscheiden, welche Aufgabe der ALR300 Comfort besonders gut erledigen können soll, denn Alfda bietet drei Filtervarianten an: einen schwarzen gegen Gerüche, der auf die Bekämpfung von Rußpartikeln optimiert ist und sich am besten für Raucherhaushalte und Kaminzimmer eignet, einen grünen, antibakteriellen Partikelfilter, der sich vor allem an Allergiker richtet, sowie einen blauen Universalfilter. Bzgl. ihrer Spezifikationen handelt es sich bei allen drei Varianten um HEPA-Filter der Klasse H13. Unsere Messungen haben wir mit der grünen Variante durchgeführt.
Preislich liegt ein Satz Filter zum Testzeitpunkt bei rund 39 Euro und soll laut Anleitung bis zu 18 Monate bei vier Stunden Laufzeit am Tag halten, wobei wir die angesetzten vier Stunden allerdings für etwas wenig halten.
Die Messdaten können sich sehen lassen und bescheinigen dem ALR300 Comfort eine solide Reinigungsleistung, außergewöhnlich hoch sind sie allerdings auch nicht. Am besten nutzt man das Gerät also in kleinen bis mittelgroßen Räumen. Der Luftreiniger selbst ist allerdings auch nicht mehr ganz klein und auf höheren Stufen – neben Nacht- und Automatikmodus stehen davon drei zur Auswahl – auch deutlich hörbar. Im Nachtmodus ist er hingegen super, weil angenehm flüsterleise. Sehr empfindliche Zeitgenossen könnten sich dann nur noch an dem Umstand stören, dass die Modus-LED zwar gedimmt, aber im Gegensatz zur Luftqualitätsanzeige nicht vollständig abgeschaltet wird.
Bei der Bedienung gibt sich der ALR300 Comfort recht geradlinig und selbsterklärend. Vernetzungsfunktionen gibt es keine, alle Eingaben werden entweder über das Tastenfeld am Gerät oder die beiliegende Fernbedienung vorgenommen. Dort findet sich auch unser größter Kritikpunkt, denn die Folientasten fühlen sich nicht allzu hochwertig an und die Fernbedienung wirkt sogar fast ein bisschen billig, was einfach nicht so richtig zum sehr hochwertigen Rest des Apparats passen will.
Das macht nur wenig Spaß, tut der Funktion aber keinen Abbruch – alle Modi sind schnell angewählt und im Gegensatz zu vielen anderen Luftreinigern im Test gibt es hier einen Timer direkt am Gerät, was komfortabler ist als die üblichere Methode per App. Auswählen lassen sich vier, acht oder zwölf Stunden. Außerdem kann man per Tastendruck den eingebauten Ionisator ein- und ausschalten, der gegen Keime helfen soll. Für die Steuerung des Automatik-Modus sorgt ein PM2.5-Partikelsensor.
Insgesamt ist der Alfda ALR300 ein guter Luftreiniger, der nicht viel falsch macht, für unseren Geschmack fehlt es ihm aber etwas an Highlights. Außerdem gibt es keine Möglichkeit zu erfahren, wann man den Filter austauschen sollte, was wir ebenfalls nicht optimal finden.
Blueair DustMagnet 5440i
Der Blueair DustMagnet 5440i wirbt mit schwedischem Design und sieht wirklich ansprechend aus. Er steht auf kleinen Beinen und hat eine Art Dach, weshalb er höher ist als z. B. unser Testsieger von Xiaomi, die Grundfläche ist aber nicht viel größer. Trotz dieser verhältnismäßig geringen Maße bewies er im Test eine hohe Reinigungsleitung, die man von einem so schlanken Gerät nicht erwarten würde – von allen Luftreinigern im Test reinigen lediglich der Philips AC4236/10 und der Levoit Core 600S die Luft noch schneller, beide sind aber größer und ungleich wuchtiger im Erscheinungsbild.
Damit ist der DustMagnet ein attraktiver Kandidat für stilbewusste Bewohner großer Räume – Hersteller Blueair gibt sich bescheiden und empfiehlt den Luftreiniger für Zimmer mit einer Raumgröße bis 33 Quadratmeter, aufgrund der sehr guten Messwerte spricht für uns aber nichts gegen eine Nutzung auf größerer Wohnfläche. Als Ass im Ärmel hat der 5540i die namensgebende »DustMagnet«-Technologie, die mit Hilfe statischer Anziehung besonders wirksam gegen Staub helfen soll.
Selbst im Nachtmodus leistet der DustMagnet 5540i noch mehr als viele andere Luftreiniger auf voller Stufe, wirklich leise ist er dabei aber leider nicht – zwar sind die von uns gemessenen 41 Dezibel nicht absurd laut, vom nächtlichen Einsatz raten wir aber trotzdem ab. Auf höchster Stufe liegt die Lautstärke bei 59 Dezibel und damit ungefähr auf gleicher Stufe mit dem Xiaomi Smart Air Purifier 4 Lite und dem Philips AMF220/15, was angesichts der höheren Filterleistung durchaus beachtlich ist. Zum Vergleich: Der ähnlich leistungsstarke Levoit Core 600S erreicht bis zu 66 Dezibel, der Philips AC4236/10 sogar 67 Dezibel.
Wer möchte, kann den Blueair-Luftreiniger per App steuern, dort gibt es außerdem eine Reihe Statistiken und sogar die Entwicklung der Luftqualität im zeitlichen Verlauf lässt sich einsehen. Eine Besonderheit ist außerdem die sogenannte »Welcome Home«-Funktion, die die Luftreinigung anhand des Gerätestandortes 15 Minuten vor Ankunft startet. Bei der ersten Einrichtung blieb die App einmal hängen und schloss die Kopplung nicht ab, beim zweiten Versuch klappte aber alles problemlos. Wer die App nicht nutzen möchte, kann den DustMagnet auch mit Hilfe von Touch-Tasten am Gerät steuern, mangels Display muss man dann allerdings auf nähere Informationen zur Luftqualität verzichten.
Alles in allem ist der Blueair DustMagnet 5440i ein hochwertiger und geschmackvoller Luftreiniger, den man sich allerdings auch leisten können muss. Nicht nur der Anschaffungspreis des Geräts ist überdurchschnittlich hoch, sondern auch die Ersatzfilter: Ein Satz kostet rund 60 Euro und soll 6-12 Monate halten, bei einem Mittelwert von 9 Monaten ergeben sich somit etwa 6,67 Euro im Monat.
Djive Flowmate Arc Heater
Mit seinem Nadelöhr-Design erinnert der Djive Flowmate Arc Heater ein wenig an die Produkte von Dyson. Dabei sieht er nicht nur gut aus, auch die hohe Verarbeitungsqualität spricht für das Gerät und einige schöne Kleinigkeiten wie der magnetisch gehaltene Filterdeckel verleihen ihm das gewisse Etwas. Bei den Funktionen holt Djive zum Rundumschlag aus und macht aus dem Flowmate Arc Heater ein Komplettpaket, das so gut wie nichts vermissen lässt: Er ist nicht nur ein Luftreiniger, sondern kann zudem als Heizung sowie als Ventilator eingesetzt werden – 80°-Oszillation und Naturmodus inklusive. Auch bei der Bedienung schöpft Djive aus dem Vollen: Der Flowmate Arc Heater kann wahlweise mit der beiliegenden Fernbedienung oder per App gesteuert werden, außerdem hört er auf die Sprachassistenten Google Assistant und Amazon Alexa. Wer dem schneeweißen Äußeren unseres Testmusters nichts abgewinnen kann, darf das Gerät alternativ in einem gedeckten Dunkelgrau erwerben.
Nicht zuletzt trumpft der Arc zudem mit einem HEPA-14-Filter auf, der noch feiner filtert als die in den meisten Luftreinigern genutzten H13-Filter, und auch an eine UV-C-Lampe wurde gedacht, um Keimen den Kampf anzusagen. Allerdings ist der Volumenstrom nicht besonders hoch, weshalb sich das schicke Multifunktionsgerät nur für kleine Raumgrößen wirklich gut eignet – der Hersteller gibt 25 Quadratmeter als Empfehlung an. Für Menschen, die sich ohnehin eine elektrische Standheizung oder einen Ventilator wünschen und nur über wenig Wohnraum verfügen, ist der Flowmate Arc Heater daher auf jeden Fall einen Blick wert, zumal man ansonsten auf nichts verzichten muss und er in seinem relativ geringem Volumen einen beachtlichen Funktionsumfang unterbringt.
Für mittelgroße bis große Räume wünscht man sich aber doch einen etwas höheren Luftdurchsatz. Außerdem sind die Luftfilter eine Kostenfalle: Diese liegen bei etwa 40 Euro pro Ersatzfilter und sollen laut Hersteller-Website bereits nach mageren 720 Stunden ausgetauscht werden.
Jya Fjord Air Purifier
Der Jya Fjord Air Purifier macht was her: Satte 450 m³/h stehen auf dem Datenblatt, dazu kommen insgesamt vier Sensoren für Partikel, Gase, Temperatur und Feuchtigkeit, für noch gründlichere Reinigung soll derweil eine eingebaute UV-Lampe sorgen. Auf der Vorderseite prangt ein OLED-Display mit Touch-Steuerung, und WLAN-Funktionalität samt App gehört angesichts eines solchen Füllhorns quasi ohnehin zum guten Ton.
Der Luftreiniger ist sauber verarbeitet und läuft im Nachtmodus wirklich sehr leise, womit er sich damit auch für den Betrieb im Schlafzimmer eignet. Um ihn komfortabel dorthin zu bringen, hat Jya dem Fjord ein nettes Extra spendiert: Der Luftreiniger hat Rollen. Die laufen ebenfalls ruhig und glatt, zugute kommt dem Transport obendrein, dass das etwas klobig anmutende Netzteil nicht am Gerät festgelötet ist, sondern angesteckt wird.
Auf den ersten Blick hört sich das alles sehr vielversprechend an, und tatsächlich bestätigen unsere Messergebnisse eine hohe Reinigungsleitung, auch wenn sich diese knapp den Ergebnissen des Reinigungsprimus Philips AC4236/10 geschlagen geben muss.
Wer noch nie etwas vom Hersteller Jya gehört hat, muss sich übrigens nicht wundern: Die Marke gehört zum Smartmi-Universum und ist erst kürzlich auf dem europäischen Markt gestartet. Dementsprechend kommt beim Fjord Air Purifier die App »Smartmi Link« zum Einsatz, mit der auch andere Geräte des Ökosystems gesteuert werden können. Um sie zu nutzen, muss man sich zunächst registrieren, anschließend funktionierte die Einrichtung im Test schnell und reibungslos. Ähnlich wie bei Xiaomi lassen sich nur per App die Tastentöne abschalten, außerdem gibt es die übliche Übersicht zur Luftqualität und das Display lässt sich in mehreren Stufen dimmen – an dieser Stelle ist das Menü allerdings schlecht bis gar nicht übersetzt, womit wir zu den negativen Aspekten des Fjord Air Purifier kommen.
Im Nachtmodus wird das Display nicht automatisch abgeschaltet, das muss man manuell per App erledigen, was bei täglicher Nutzung bald nerven dürfte. Zudem verfügt der Fjord trotz seiner ansonsten sehr guten Ausstattung über schmale drei Betriebsmodi und lässt Nutzern nur die Wahl zwischen dem ruhigen, aber kaum effektiven Nachtmodus, dem leistungsstarken, aber laut tosenden Betrieb unter Volllast und dem Automatikmodus. Und dann ist da nicht zuletzt noch der Preis, der ganz oben mitspielt und auch in absehbarer Zeit vermutlich nicht sinken wird, denn der Luftreiniger ist hierzulande ausschließlich über die Hersteller-Website erhältlich, was auch für die knapp 60 Euro teuren Wechselfilter gilt, die immerhin 300 Tage durchhalten sollen.
Alles in allem macht der Jya Fjord Air Purifier durchaus sehr vieles sehr gut, und vor allem für Nutzer von HomeKit kann er trotz allem interessant sein, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Luftreinigern fühlt sich der Jya nicht nur bei Alexa und Google Home, sondern auch in Apples Smart-Home-Umgebung zuhause. Empfehlen wollen wir das Gerät aufgrund der hohen Kosten und der unsicheren Verfügbarkeit von Filtern in der Zukunft aber lieber nicht. Wir werden die Marke auf jeden Fall im Auge behalten – wenn der Hersteller seine Vertriebsstrukturen ausbaut und bei der Software noch etwas nachbessert, lauert hier großes Potenzial.
Levoit Core 300S
Wenn Ihnen unsere Empfehlung Philips AC0820/10 gefällt, Sie aber nicht auf App und Sprachsteuerung verzichten möchten, ist der Levoit Core 300S eine Überlegung wert. Die Reinigungsleistung liegt sowohl unter Vollast als auch im Nachtmodus in einem ähnlichen Bereich, der Philips reinigt aber trotz der niedriger ausgewiesenen CADR etwas schneller und unter Volllast genehmigt er sich minimal weniger Strom.
Dennoch kann der Core 300S interessant sein, denn zum Einen bietet er eine Netzwerkanbindung via WLAN und darf anschließend per App, Alexa oder Google Home bedient werden und zum Anderen bietet Hersteller Levoit mehrere Spezialfiltersätze an, die besonders gut gegen Schimmel, Haustierallergene oder Abgase helfen sollen. Gemeinsam haben alle, dass sie über HEPA-Filter der Klasse H13 und Aktivkohle verfügen – letztere hat der angesprochene Philips nicht zu bieten. Jede Variante kostet 30 Euro und soll den Herstellerangaben zufolge 6-8 Monate nutzbar sein. Rechnet man mit einem Mittelwert von sieben Monaten, entspricht das 4,29 Euro im Monat – das ist noch im Rahmen, aber auch nicht wirklich günstig. Unsere Tests haben wir mit dem Standardfilter durchgeführt, der dem Luftreiniger beiliegt.
Die Bedienung geschieht über Touch-Felder an der Geräteoberseite, auch ein Timer ist dort programmierbar. Das LED-Display ist recht klein und unscheinbar, erfüllt aber seinen Zweck. Mittig sitzt eine ringförmige Luftqualitätsanzeige. Ein Automatikmodus ist ebenfalls an Bord.
Die Lautstärke bleibt in einem guten Rahmen und ist auf höchster Stufe sogar ein kleines bisschen niedriger als beim Philips-Konkurrenten, im Schlafmodus hört man jedoch leise, aber wahrnehmbar die Rotation des Ventilators. Wir denken, man könnte den Luftreiniger vermutlich im Schlafzimmer nutzen, allerdings nicht unbedingt allzu nah am Kopfende – das hängt aber stark von der individuellen Geräuschempfindlichkeit ab.
Unterm Stich ist der Levoit Core 300S ein ordentlicher Luftreiniger mit allen wichtigen Fähigkeiten, überrascht aber auch nicht durch Besonderheiten. Wenn Sie größeren Wert auf die Smart-Funktionen legen und nicht auf den Aktivkohlefilter verzichten wollen, ist er eine solide Wahl. Aufgrund der etwas langsameren Reinigung sowie der höheren Kosten für das Gerät und besonders für die Filter haben wir uns entschieden, es bei unserer Empfehlung für den sparsamen Philips AC0820/10 zu belassen, mit dem Levoit fährt man aber ähnlich gut.
Levoit Core 600S
Wer viel Luft säubern und dazu ein möglichst günstiges Gerät möchte, kann sich den Levoit Core 600S ansehen. Seine Reinigungsleistung liegt nur ganz knapp unter der des Spitzenreiters Philips AC4236/10 und auch die Ausstattung ist vergleichbar – auf Sensoren, eine farbige Luftqualitätsanzeige und Netzwerkanbindung muss man auch bei Levoit nicht verzichten.
Optisch zeigt sich der Core 600S mit seinem weißen Kunststoffgehäuse klassisch und recht schlicht. Auf der Oberseite befindet sich ein kleines LED-Display, das von Touch-Tasten umringt wird. Diese sind mit Piktogrammen gekennzeichnet und haben sind zwecks Anzeige des aktuell eingestellten Modus beleuchtet. Neben den üblichen Einstellungen wie Stufenwahl und Nachtmodus wird angezeigt, wenn man den Filter wechseln sollte, und sogar ein Timer lässt sich in Intervallen von einer Stunde für eine Gesamtdauer von bis zu zwölf Stunden direkt am Gerät einstellen.
Anschluss ans WLAN findet der Core 600S in Kombination mit der App »VeSync«. Dort lassen sich nach der Registrierung kompatible Geräte verwalten, sämtliche Funktionen des Tastenfelds bedienen und einige zusätzliche Einstellungen vornehmen, außerdem ist die App Voraussetzung für die Verwendung von Sprachassistenten.
An sich ist der Levoit Core 600S damit sehr gut aufgestellt, doch sein Betriebsgeräusch steht ihm im Weg. Schon die reine Lautstärke ist durchschnittlich höher als bei der Konkurrenz und erreicht auf höchster Stufe satte 65,8 Dezibel. Störender ist aber viel mehr, dass der Luftreiniger neben dem normalen Lüftergeräusch stetig einen pfeifenden bzw. heulenden Ton von sich gibt, der schon nach wenigen Minuten gehörig an den Nerven zerrt. Das macht er unabhängig von der eingestellten Stufe, sodass der Betrieb bei höherer Leistung sogar angenehmer ist als bei niedriger, da das Heulen dann stärker vom Lüftergeräusch überlagert wird.
Außerdem sind die Filterkosten nicht ohne: Ein Ersatzfilter soll laut Hersteller 12 Monate durchhalten und schlägt aktuell mit 70 Euro zu Buche, was monatlichen Kosten von 5,83 Euro entspricht.
Das ist sehr schade, denn ohne den unerträglichen Ton und die teuren Wechselfilter hätte der Core 600S ein richtiger Preis-Leistungs-Kracher für große Räume sein können und hätte sogar das Zeug zur Empfehlung gehabt.
So haben wir getestet
Um die Reinigungsleistung der Luftreiniger beurteilen zu können, haben wir uns professionelle Messausrüstung besorgt. Diese bestand aus einem Partikelgenerator (Topas ATM 226), einer Sonde mit Verdünnungsstrecke (RR V100) und einem Partikelzähler (Lighthouse Solair 3100).
Mit Hilfe des Partikelgenerators haben wir ein Prüfaerosol (DEHS), das Aerosole der Partikelgrößen 0,3 Mikrometer, 0,5 Mikrometer und 1 Mikrometer erzeugt und in einem knapp 29 Quadratmeter großen Testraum mit einem Volumen von 71,7 Kubikmeter verteilt. Anschließend haben wir die Luftreiniger zunächst auf höchster Stufe eine Stunde lang arbeiten lassen. Der Partikelzähler zeichnete währenddessen die Partikelkonzentration in Intervallen von einer Minute auf. So können wir in einem Diagramm darstellen, wie schnell die Partikelkonzentration im Raum sinkt und damit, wie effektiv die Geräte arbeiten.

Darüber hinaus haben wir weitere Partikelmessungen auf der niedrigsten bzw. höchsten nicht hörbaren Stufe vorgenommen, um auch bei verminderter Leistung die Reinigungswirkung einschätzen zu können. Außerdem haben wir eine Referenzmessung ohne Luftreiniger vorgenommen, da sich die Partikel des Prüfaerosols nach einer Weile auch durch die Schwerkraft auf Oberflächen absetzen und die Konzentration in der Luft sinkt.

Auch die Geräuschentwicklung aller Testgeräte haben wir auf einen Meter Entfernung in allen vorhandenen Modi gemessen – ein wichtiger Punkt, denn wenn der Luftreiniger auch nachts seinen Dienst verrichten soll, kann schon ein geringer Geräuschpegel beim Schlafen stören, und bei voller Leistung können die Geräte auch ziemlich laut werden. Bei manchen Modellen konnten wir zwischen dem Schlafmodus und der ersten regulären Leistungsstufe weder subjektiv noch mit dem Messgerät einen Lautstärkeunterschied erkennen – alle Messungen lagen unter 40 Dezibel.
Da die Luftfilter in Luftreinigern nach einer gewissen Weile ausgetauscht werden müssen, sind sie ein laufender Kostenfaktor, den es nicht zu vernachlässigen gilt. Da wir die Nutzungsdauer im Rahmen dieses Tests nicht beurteilen können, haben wir recherchiert und ausgerechnet, wie teuer Sie die saubere Luft pro Monat zu stehen kommt. Die Zahlen zur Dauer sind Angaben der Hersteller, die Preise stammen aus Online-Shops.
Wie immer haben wir uns darüber hinaus auch die Verarbeitungsqualität, die Bedienung und den weiteren Funktionsumfang aller Luftreiniger genau angesehen. Hier unterscheiden sich die Modelle im Test etwas voneinander: Einige Geräte bieten ein Display, andere Vernetzungsfunktionen per App oder gar Smart Home, können die Luft befeuchten oder sogar heizen. Unser Fokus lag dabei aber auf der Funktion als Luftreiniger.
Insgesamt hatten wir 30 Luftreiniger im Test, 29 davon sind noch erhältlich.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Luftreiniger ist der beste?
Der beste Luftreiniger für die meisten ist der Xiaomi Mi Air Purifier 3H. Er beweist, dass teure Geräte nicht immer teuer sein müssen. Trotzdem schafft der Xiaomi eine beachtliche Reinigungsleistung. Aber auch andere Luftreiniger aus unserem Test sind empfehlenswert.
Was bedeutet HEPA?
HEPA steht für „High-Efficiency Particulate Air/Arrestance“ und bezeichnet Filter der Klasse H13 und H14. Ein Filter der Klasse H13 muss mindestens 99,95 Prozent der Partikel abscheiden können, Filter der Klasse H14 sogar mindestens 99,995 Prozent.
Was bedeuten PM2,5 und PM10?
PM2,5 und PM10 bezeichnen Staubteilchen mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5) bzw. 10 Mikrometer (PM10). Aufgrund ihrer geringen Größe spricht man auch von Feinstaub.
Was ist der Unterschied zwischen einem Luftreiniger und einem Luftwäscher?
Luftreiniger leiten die Raumluft durch einen Filter, der ungefähr wie ein Sieb funktioniert, meist einen HEPA-Filter. Außerdem nutzen viele Luftreiniger einen zusätzlichen Aktivkohlefilter zur Beseitigung von Gerüchen. Luftwäscher hingegen nutzen Wasser zur Säuberung der Luft und befeuchten diese gleichzeitig, dabei können sie aber nur größere Partikel und wasserlösliche Stoffe aufhalten. Luftreiniger arbeiten deshalb sehr viel effektiver als Luftwäscher.
Was macht der Schlafmodus eines Luftreinigers?
Der Schlafmodus schaltet leuchtende Anzeigen und, sofern vorhanden, den Bildschirm eines Luftreinigers aus, damit sie im dunklen Schlafzimmer nicht stören. Außerdem verringert er die Drehzahl des Lüfters, damit dieser möglichst leise arbeitet.
Warum riecht mein Luftreiniger nach Kunststoff?
Bei fast allen Luftreinigern sind die Filter bei der Auslieferung in Plastik eingeschweißt – auch dann, wenn sie sich bereits im Gerät befinden. Dieses Detail wird bei der ersten Inbetriebnahme oft übersehen.