Viele Frauen (und auch immer mehr Männer, Harry Styles macht es stylisch vor!) tragen gerne und oft sogar täglich Nagellack. Laut einer Statista-Studie aus dem Jahr 2022 verwenden sogar 13,4 Millionen Frauen in Deutschland mindestens einmal die Woche Nagellack. Kein Wunder, immerhin bringt der farbige Lack auf den Nägeln gleich mehrere Vorteile mit sich. Zum einen gelten allgemein schöne Hände als absolutes Aushängeschild für eine gepflegte Persönlichkeit. Zudem können Sie über Nagellack Ihre Kreativität ausdrücken. Ob klassisch, in leuchtenden Farben oder mit interessanten Mustern: Nagellack ist ein tolles Accessoire, das Spaß macht und jeden Look aufwertet.
Schöne und gesunde Nägel und eine gute Maniküre erfordern Achtsamkeit, viel Pflege und geeignete Tools. Wir haben Maniküre-Sets getestet.
Deshalb gibt es auch zahlreiche Kosmetikmarken, die eigene Nagellacke auf dem Markt platziert haben. Teure Luxus-Marken, Discount-Lacke oder Bio-Alternativen – es ist gar nicht so einfach, bei dem großen Angebot den Überblick zu behalten. Deshalb haben wir 13 Nagellacke für Sie getestet. Damit Sie wissen, welcher der beste ist. Dabei können wir sagen, dass die Ergebnisse nicht nur interessant und überraschend, sondern manchmal nahezu ärgerlich sind. Der wohl wichtigste Aspekt, über den sich alle im Klaren sein sollten: Nagellacke bringen kritische Inhaltsstoffe mit sich. Und das nahezu immer!
So gibt es bei uns im Test keinen einzigen Nagellack, dessen Formulierung absolut unbedenklich ist. Während viele Nagellacke Farbstoffe verwenden, die sogar als ‚sehr bedenklich‘ eingestuft sind, gibt es andere, deren Farbstoffe wenigstens als nur ‚bedenklich‘ gelten. So oder so: schwierige Inhaltsstoffe lassen sich scheinbar nicht ganz vermeiden. Was uns dabei ärgert: Auch die Nagellacke, die als besonders schonend und natürlich verkauft werden, sind ebenfalls nicht frei von eben diesen Ingredienzien. Doch dazu später mehr. Konzentrieren wir uns erst einmal auf die Nagellacke, die im Gesamtergebnis überzeugen und vor allem mit einem guten Halt begeistern. Hier kommen unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Artdeco Art Couture Nail Lacquer

Das beste Gesamtergebnis liefert Artdeco mit seinem Art Couture Venetian Red Nagellack. Denn hier stimmt die Performance und auch die Inhaltsstoffe sind absolut vertretbar. Ein Allrounder, der überzeugt!
Gitti Plant-based

Der Luxus-Nagellack von Gitti Plant-based mit der No. 102 bietet den besten Halt im ganzen Test. Deshalb findet er sich verdient auf Platz Zwei wieder. Auch wenn sein Preis mehr als doppelt so hoch ist wie bei unserem Drittplatziertem Nagellack.
Manhattan Clean & Free

Mit dem Clean & Free Poppy Pop Red von Manhattan haben wir einen von vielen im Test, der bei den Inhaltsstoffen einiges an Minuspunkten einfährt. Aber: In der Haltbarkeit und im Preis-Leistungs-Verhältnis ist dieser Lack einfach so gut, dass wir ihn in unserem Empfehlungen berücksichtigen wollen.
Vergleichstabelle

- Sehr guter Halt
- Gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Schwer abbaubare Polymere

- Sehr guter Halt
- Lässt sich sehr gut auftragen
- Teuer
- Braucht sehr lange zum Trocknen

- Sehr guter Halt
- Günstig
- Sehr bedenkliche Farbstoffe
- Schwer abbaubare Polymere

- Sehr guter Halt
- Lässt sich sehr gut auftragen
- Einmal nahezu deckend
- Mangelnde Transparenz im Umgang mit Inhaltsstoffen
- Schwer abbaubare Polymere
- Silikone
- Teuer

- Sehr guter Halt
- Einmal nahezu deckend
- Sehr bedenklicher Farbstoff
- Schwer abbaubare Polymere
- Silikone
- Sehr teuer

- Sehr guter Halt
- Geht sehr gut ab
- Hinterlässt keine Verfärbungen auf dem Nagel
- Zertifiziert vegan
- Zwei 'sehr bedenkliche' Farbstoffe
- Extrem teuer

- Auf Wasserbasis
- Keine Farbstoffe, die als 'bedenklich' eingestuft sind
- Im Anwendungsprozess lösen sich diverse Farbsplitter
- Nach fünf Tagen diverse Absplitterungen
- Schwer abbaubare Polymere

- Inhaltsstoffe zu 80% natürlichen Ursprungs
- Sehr dünnflüssig und durchsichtig
- Nach fünf Tagen diverse Abslitterungen

- Sehr ergiebig
- Diverse Absplitterungen nach fünf Tagen
- Geht sehr schlecht wieder ab
- Hinterlässt starke Verfärbungen auf dem Nagel

- Klimanteutral produziert
- Ergebnis ungleichmäßig
- Absplitterungen nach 24 Stunden
- Nagellack geht sehr schlecht ab
- Sehr günstig

- Vegan
- Ungleichmäßiger Pinsel
- Diverse Absplitterungen nach fünf Tagen
- Sehr bedenklicher Farbstoff

- Trocknet recht schnell
- Diverse Absplitterungen nach 24 Stunden
- Mangelnde Transparenz im Umgang mit den Inhaltsstoffen
- Sehr bedenklicher Farbstoff
- Schwer abbaubare Polymere
- Silikone

- Lässt sich präzise auftragen
- Das 7-Tage-Halt-Versprechen wird nicht eingehalten
- Mehrere 'sehr bedenkliche' Farbstoffe
- Schwer abbaubare Polymere
- Nanopartikel
Kosmetik mit Geschichte: Nagellacke im Test
Während der Nagellack im Westen erst in den 1920er-Jahren auf dem Markt lanciert wurde, bemalten chinesische Frauen ihre Fingernägel bereits lange vor der Zeitenwende im Alten China, also in der Zeit um 220 nach Christus. Hierzulande fanden die Hersteller Inspiration für die farbigen Lacke in der Pigmentierungen von für Autos verwendeten Lacke. Im Grunde genommen, wurde ein Nebenprodukt von Autolacken weiterentwickelt.
Insbesondere die Firma Revlon gilt als Pionier der ersten Nagellack-Stunde. Die Brüder Charles und Joseph Revlon revolutionierten den Markt, in dem sie 1932 erfolgreich Nagellacke lancierten und wenig später farblich darauf abgestimmte Lippenstifte produzierten.
Mit der Zeit wurde Nagellack immer beliebter. Mehr noch: Nagellack ist auch der Mode- und Beauty-Welt nicht mehr wegzudenken. Designer nutzen Maniküre als kreative Ausdrucksform, Fashionistas als Statement. Trends wie die French Manicure oder die American Nails kommen und gehen. Ebenso wie Nagel-Designs, die nicht zuhause, sondern im Nagelstudio kreiert werden, Stichwort Gelnägel.
Nagellack ist längst mehr als ein Trend
Nicht nur die Trends entwickeln und verändern sich, sondern auch der Anspruch der Nutzerinnen und Nutzer. So wird inzwischen vermehrt auf Inhaltsstoffe geachtet und auf eine vegane Formulierung wert gelegt. Doch in beiden Punkten gibt es nur wenig Transparenz, was die Markenseite angeht. So klären Hersteller noch immer nicht offen über ihre Rezepturen auf und geben sogar Versprechungen, die in die Irre führen.
Welche Inhaltsstoffe im Nagellack sind schädlich?
Lange Zeit waren sich Experten unsicher, ob schädliche Inhaltsstoffe aus dem Nagellack überhaupt in schädlicher Menge in den Körper gelangen können. Immerhin galt der Nagel lange Zeit als undurchlässige Hornplatte. Inzwischen weiß man jedoch, dass das Horn des Nagels sehr wohl durchlässig ist. Hinzu kommt, dass die schädlichen Stoffe auch über die umliegende Haut und die Atemwege aufgenommen werden können.
Bereits im Jahr 2015 bestätigte eine Studie der »Environmental Working Group« (EWG), dass die Inhaltsstoffe und Dämpfe von Nagellack unsere DNA verändern und sogar dazu führen können, dass Frauen unfruchtbar werden. Weitere Stoffe stehen außerdem im Verdacht, krebserregend oder hormonell wirksam zu sein.
Einige Stoffe sind krebserregend und wirken hormonell, andere können sogar zu Unfruchtbarkeit führen
In unserem Test machen wir auf Inhaltsstoffe aufmerksam, die allgemein als ’sehr bedenklich‘ eingestuft sind. Denn wie bereits eingehend erwähnt, bringt jeder einzelne Nagellack Stoffe mit sich, die als kritisch gelten – und auch die möchten wir natürlich nicht ignorieren. Weil die Kennzeichnungen auf den Listen der Inhaltsstoffe nur schwer zuzuordnen sind, finden Sie hier eine kurze Übersicht diverser Ingredienzien, die in der Kritik stehen:
- Modellierende Acrylate wie Ethylmethacrylat, Methylmethacrylat
- Lösungsmittel und Verdünner wie Xylol, Butylacetat, Ethylacetat, Toluol
- Filmbildende Nitrocellusose, aus der Nitrosamine entstehen können
- Weichmacher wie Dibutylphthalat (DBP), Diethylphthalat (DEHP)
- Kampher
- Konservierungsstoffe wie Parabane
- Kunststoffbildendes Styrol, bzw. Phenylethen, Vinylbenzol, Styren
- Triphenylphoshat
- Das filmbildende, bindende Kolophonium
- Festigendes und konservierendes Formaldehyd, bzw. Formaldehydabspalter wie Bronoponol, 2-Bromo-2-nitropropane-1,3-diol, 5-Bromo-5-nitro-1,3-dioxane, 2,4-Imiazolidinedione, Diazolidinyl Urea, Imidazolidinyl Urea, Methenamine, Quaternium-15, Sodium Hydroxymethylglycinate
- Diverse Farbstoffe
Zu wenig Transparenz: Die Hersteller und ihre Nagellack-Täuschungen
Was wir besonders schwierig finden: Viele Nagellacke werben damit, natürlich sowie free zu sein. Bei ‚Free‘-Nagellacken handelt es sich um Lacke, die anteilig frei sind von kritischen Inhaltsstoffen. So soll bei 3-Free-Lacken kein Toluol, Formaldehyd und Phtalate enthalten sein. Bei 7-Free-Formeln wird außerdem auf tierische Inhaltsstoffe und Tierversuche verzichtet.
Nagellacke mit dem Zusatz 10-Free sollen frei sein von Parabenen, Xylen, Colophonium, Formaldehydharz, Styrol, Kampher sowie Benzphenon. Natürlich wäre es schön, wenn man sich hundertprozentig auf diese Aussagen verlassen und dementsprechend einen schonenden Nagellack mit unbedenklicher Formulierung auswählen könnte. Aber: Der Begriff ‚Free-Lack‘ ist nicht geschützt. Daher können die Hersteller selber festlegen, welche bedenklichen Inhaltsstoffe nicht enthalten sind. Plus: Selbst wenn sich die Hersteller an die gängigen Regeln halten, ist noch lange nicht gesichert, dass sich nicht andere, kritische Stoffe in den Formulierungen befinden.
Und es gibt noch einen wichtigen Aspekt: Achten Sie stets darauf, woher genau Ihr Nagellack kommt. Denn viele Stoffe, die in der EU bereits verboten sind, sind beispielsweise in den USA noch zulässig und tauchen dementsprechend auch in martkplatzierten Formulierungen auf.
Nagellack, ein schönes Accessoire und modisches Statement
Bei allen Kritikpunkten: Nagellack ist und bleibt ein schönes Accessoire und wird zurecht als Fashion-Statement eingesetzt. Für eine schöne Maniküre können Sie entweder in ein Nagelstudio gehen oder Sie lackieren sich einfach selbst die Nägel. Entsprechendes Equipment wie eine UV-Lampe für besseren Halt gibt es inzwischen ja auch in der Home-Ausgabe.
Tipps für die Maniküre
- Bereiten Sie Ihre Hände vor
Gepflegte Hände brauchen eine Pflege-Routine. Einmal wöchentlich ein sanftes Peeling, täglich Handcreme und hin und wieder einen Nagelhärter für starke Nägel – wenn Ihre Hände mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt und mild gepflegt werden, können lackierte Nägel viel besser wirken. - Alten Nagellack entfernen
Tragen Sie den vorherigen Nagellack komplett ab. Besonders sanft ist ein Nagellackentferner, der ohne Aceton auskommt und dafür auf Lösungsmittel wie Alkohol oder Ethylacetat setzt. Waschen Sie danach gründlich Ihre Hände mit Seife, um überschüssige Fette und Öle zu entfernen. - Nägel in Form bringen
Bringen Sie Ihre Nägel mit einer Nagelschere oder einem Nagelknipser in Form. Anschließend können Sie eine Nagelfeile oder einen Nagelfräser verwenden, um die finale Form zu erreichen. Dabei ist es besonders wichtig, schonend zu feilen. Achten Sie stets darauf, hin und her feilen zu vermeiden und feilen Sie immer nur in eine Richtung. Außerdem: Eine Glasnagelfeile ist besonders schonend und bewahrt vor abgesplitterten Nägeln. - Nagelhaut entfernen
An den Fingern- und Fußnägeln befindet sich Nagelhaut, die ebenfalls bei einer guten Maniküre berücksichtigt werden sollte. Die Nagelhaut aus Keratin befindet sich am Ansatz des Nagels und sorgt dafür, dass keine Keime in das empfindliche Nagelbett eindringen. Zudem schützt die Nagelhaut den nachwachsenden Nagel vor Brüchen und allgemein Belastungen. Bedeutet: Die Nagelhaut ist wichtig. Wer sie in die Maniküre mit einbeziehen möchte, sollte also achtsam mit ihr umgehen. Zurückschneiden ist deshalb nicht zu empfehlen. Denn dadurch können kleine Verletzungen entstehen, die kurzfristig schmerzen und langfristig sogar negative Auswirkungen auf den Nagel haben können.
Die schonendste Methode, die Nagelhaut zu pflegen und zu behandeln: Weichen Sie Ihre Hände für fünf Minuten in einer Schüssel mit lauwarmen Wasser ein, schieben Sie die aufgeweichte Haut sanft zurück, beispielsweise mit einem dafür geeigneten Rosenholzstäbchen. Alternativ können Sie ein sogenanntes Pferdefüßchen aus Kunststoff verwenden. Nur wer tatsächlich zu einem Überschuss an trockener Nagelhaut neigt, kann diese vorsichtig entfernen. Dafür eignet sich ein extra dafür konzipierte Nagehautentferner-Zange, die es beispielsweise in Apotheken zu kaufen gibt. - Base Coast verwenden
Um einen besonders guten Halt zu erzielen, empfiehlt sich die Verwendung eines Base-Coat. Der Base-Coat ist in der Regel klar und bringt drei entscheidende Vorteile mit sich: Er schützt den Nagel vor Abfärbungen des Farblackes und verbessert zudem den Halt. Drittens sorgt er für ein gleichmäßiges Ergebnis, weil er Unebenheiten wie Rillen im Nagel ausgleichen kann. - Lackieren
Streifen Sie zunächst überschüssigen Nagellack vom Pinsel am Rand der Nagellackflasche ab. Lackieren Sie Ihre Finger vom Zeigefinger bis zum kleinen Finger und abschließend die Daumen. Beginnen Sie dabei immer mittig vom Nagel kurz oberhalb der Nagelhaut und streichen Sie mit dem Pinsel zum Nagelende hin aus. Danach rechts ausstreichen, dann noch einmal mittig, dann links und abschließend noch einmal mittig.
In der Regel sind zwei Anstriche nötig, um ein gleichmäßiges, deckendes Ergebnis zu erzielen. Lackieren Sie aber möglichst keine weiteren Schichten. Eine zu dicke Schicht Nagellack braucht sehr lange zum Durchtrocknen und neigt außerdem zu Druckstellen. - Lassen Sie sich Zeit
Eine gute Maniküre braucht Zeit. Daran gibt es nichts zu rütteln. Trotz vieler Versprechen diverser Hersteller dauert es einfach, bis ein Lack wirklich komplett durchgetrocknet ist, tatsächlich kann dieser Prozess bis zu 24 Stunden dauern. In jedem Fall empfehlen wir, für die Stunde nach dem Auftragen Pause für die Finger und Hände einzulegen. Auch extreme Situationen wie heißes Duschen sollten Sie vermeiden, da der Dampf und die Hitze dazu führen können, dass sich Blasen auf, beziehungsweise unter dem Lack bilden. - Finish
Besonders guter Halt wird durch einen Überlack, den sogenannten Top-Coat erzielt. Er festigt das Farbergebnis, schützt vor Kratzern und Absplitterungen und schenkt zudem oft ein glänzendes Finish.
Wie wird Nagellack am besten aufbewahrt?
Vielen dürfte der Mythos bekannt sein, dass Nagellack am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden soll. Doch wie gesagt, hierbei handelt es sich um einen Mythos. Tatsächlich sind die Temperaturen in einem Kühlschrank viel zu niedrig für die Nagellacke – ihre Textur wird zähflüssig und lässt sich dadurch schlechter auftragen.
Dennoch mögen Nagellacke es kühl. Am besten sollten sie in Räumen ohne viel Sonneneinstrahlung aufbewahrt werden, beispielsweise im Schlafzimmer. Das Badezimmer oder die Küche sollten gemieden werden.
Am besten lagert man Nagellack in Räumen mit verringerter oder gar keiner Sonneneinstrahlung
Generell laufen die meisten Nagellacke innerhalb von zwölf Monaten nach dem ersten Öffnen ab. Danach lassen sie sich oftmals nur noch schwer auftragen, sie sind klumpig oder sehr zähflüssig.
Wird ein Nagellack für eine Weile nicht gebraucht, können sich die einzelnen Inhaltsstoffe aus der Formulierung trennen. Deshalb schütteln Sie die Nagellackflasche vor dem Gebrauch einmal kräftig, um die Rezeptur wieder zu verbinden.
Testsieger: Artdeco Art Couture Nail Lacquer
Nun, da wir über die wichtigsten Aspekte des Nagellacks aufgeklärt haben, können wir uns ausführlich dem Testergebnis widmen. An dessen Spitze hat sich klar der Artdeco Art Couture Venetian Red gesetzt.

Dabei hat es uns der Nagellack von Artdeco zunächst gar nicht so leicht gemacht mit der Übersicht der Inhaltsstoffe – auf der Nagellackflasche selbst waren sie jedenfalls nicht zu finden. Doch auf der Webseite sowie in anderen Web-Shops sind wir fündig geworden. Und wir sind insgesamt zufrieden mit der Formulierung. Sie enthält die gewohnt bedenklichen Farbstoffe und schwer abbaubare Polymere, aber im Vergleich zu anderen Nagellacken sieht diese Rezeptur in jedem Fall okay aus. Extra-Plus: Laut eigener Aussagen lehnt Artdeco bei allen seinen Kosmetikprodukten Tierversuche ab und lässt sich dieses Versprechen auch von seinen Zulieferanten geben.
Artdeco verwendet leider Polymere, verzichtet dafür aber auf Tierversuche
Preislich liegt der Nagellack von Artdeco im fairen Mittelfeld, besonders, wenn man die Performance im Blick hat. Die ist nämlich sehr gut! Doch von vorn: Die Textur ist recht dickflüssig, lässt sich aber gut auftragen und der Pinsel passt sich schön dem Nagel und dessen Form an. Der Lack ist nach einem Mal nicht deckend. Beim zweiten Überlackieren scheint der Nagellack zunächst ungleichmäßig, doch das gibt sich beim Trocknen – am Ende sieht das Ergebnis super und ebenmäßig aus.
Da muss man aber erst einmal hinkommen, denn das Trocknen dauert verhältnismäßig lange. Nach fünf Minuten sind beim leichten Andrücken des Nagels noch starke, nach zehn Minuten immer noch leichte Abdrücke sichtbar. Erst nach den obligatorischen 15 Minuten Trocknungszeit und dem Händewaschen mit kühlem Wasser (was wir in unserem Test jedem Nagellack zugestehen) ist der Nagellack wirklich gut getrocknet.
Nach 24 Stunden hat sich der Nagellack am oberen Rand der Nägel leicht zurückgezogen, doch Absplitterungen zeigen sich zu unserer Freude keine. Tatsächlich sind nach fünf Tagen Tragezeit immer noch nur minimale Absplitterungen ganz vorne am Nagel zu erkennen. Ein sehr guter Halt, finden wir!
Das Venetian Red von Artdeco ist ein eher tiefes Rot mit einem starken Glanz-Effekt, von Artdeco selbst Vinyl-Gloss-Effekt. Wir sind absolut zufrieden mit dem Ergebnis aus unserem Test.
Artdeco Venetian Red im Testspiegel
Bislang wurde der Artdeco Venetian Red Nagellack noch nicht für weitere seriöse Testverfahren wie von Stiftung Warentest oder Öko-Test berücksichtigt. Sollte sich dies ändern, reichen wir die Testergebnisse nach.
Alternativen
Jeder stellt andere Ansprüche an seinen Nagellack, deshalb möchten wir Ihnen neben dem Artdeco Art Couture auch Alternativen vorstellen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Einen sehr guten Halt!
Luxusvariante: Gitti Plant-based
Eines muss man den Nagellacken von Gitti lassen: Sie sehen gut aus. Auf dem Nagel und in der Flasche. Das coole, schlichte Design ist nicht ohne Grund bei Influencern so beliebt. Ausschlaggebend für den Erfolg der Gitti-Lacke dürfte aber die unschlagbar gute Haltbarkeit sein!

Schauen wir uns zunächst die Formulierung des Gitti Plant-based No. 102 an. Auch hier sind bedenkliche Farbstoffe und schwer abbaubare Polymere enthalten, nichts neues also. Schön ist, dass die Lacke pflanzenbasiert sind und das bis zu 82 Prozent. Außerdem sind die Nagellacke vegan, PETA-zertifiziert, eco-friendly und fair in der EU produziert. Laut Gitti ist der Nagellack No. 102 19-free – hört sich alles sehr gut an für uns.
Gitti bezeichnet den No. 102 als vegan und PETA-zertifiziert
Beim Auftragen sind wir begeistert. Der Lack ist weder dünn-, noch dickflüssig und er lässt sich sehr gut auftragen. Der Pinsel passt sich super an und verteilt den Lack schön gleichmäßig. Dann allerdings müssen wir Geduld mitbringen. Selbst nach 15 Minuten sind immer noch Abdrücke sichtbar, wenn wir leicht auf den Nagel drücken. Erst nach 30 Minuten und erneutem Händewaschen haben wir dann ein druckfreies Ergebnis.
Nach 48 Stunden hat sich der Lack ganz leicht am vorderen Nagelrand zurückgezogen. Nach fünf Tagen konnten wir genau eine kleine Absplitterungen an einem der Nägel feststellen – ein überaus gutes Ergebnis!
Was abschließend ein wenig schade ist, ist, dass sich der Nagel leicht rötlich einfärbt, was auch mit Nagellackentferner nicht weggeht. Und natürlich der happige Preis, der hier im Test zu den höchsten zählt. Doch wer einen verlässlichen Nagellack mit sehr gutem Halt sucht, der hat im Gitti Plant-based No. 102 einen gefunden.
Gut & günstig: Manhattan Clean & Free
Wir möchten es nicht beschönigen: Der Manhattan Clean & Free Poppy Pop Red könnte auf der Liste der Inhaltsstoffe sehr viel besser aussehen, wenn es nach uns ginge. Immerhin finden sich hier gleich zwei Farbstoffe, die als ’sehr bedenklich‘ eingestuft sind (FD&C Yellow No. 5 Aluminium Lake, CI 15850). Der Vollständigkeit halber möchten wir auch auf die schwer abbaubaren Polymere hinweisen.
Aber wichtig sind hier die Farbstoffe, bei denen jede und jeder für sich entscheiden muss, ob er damit zurecht kommt. Abgesehen davon basiert die Formel auf Inhaltsstoffen pflanzlichen Ursprungs. Sie ist mit Algen angereichert und besteht unter anderem aus Kartoffeln und Mais.

Der vegane und atmungsaktive Nagellack ist recht hell und ziemlich dünnflüssig. Eine Schicht Lack ist demnach nicht annähernd deckend. Der Nagellack lässt sich sehr gut verteilen und das Ergebnis wird super ebenmäßig. Nach fünf Minuten trocknen sind nur noch leichte Abdrücke zu sehen, nach zehn Minuten und Händewaschen ist der Lack gut durchgetrocknet.
Auch hier zieht sich der Nagellack innerhalb der ersten 24 Stunden leicht am oberen Nagelrand zurück. Ebenfalls sehr gut ist auch hier der Halt, denn nach fünf Tagen zeigen sich nur vereinzelte, leichte Absplitterungen.
Da der Manhattan Clean & Free Nagellack zu den günstigsten in unserem Test gehört und außerdem einen sehr guten Halt bietet, sind wir der Meinung, er findet sich zurecht auf Platz Drei unserer Empfehlungen.
Außerdem getestet
O.P.I. Nail Lacquer
Auch die beliebte Nagellack-Marke O.P.I hat es uns gar nicht so leicht gemacht. Auf der Suche nach Infos über den Color So Hot It Berns (13) mussten wir erfinderisch werden. Denn auf der Webseite sind keine Infos zu Inhaltsstoffen zu finden. Zumindest hatten wir hier keinen Erfolg. Auf der englischen Webseite allerdings schon. Jedoch ist hier Benzopheno-1 vermerkt, ein Inhaltsstoff, der als ‚sehr bedenklich‘ und hormonell wirksam gilt. Schaut man auf anderen deutschen Webseiten, die den O.P.I.-Nagellack anbieten, ist dieser Wirkstoff auf wundersame Weise von der Liste verschwunden … Vielleicht werden hier Unterschiede je nach Marktlancierung gemacht.
Was sich in unserem Nagellack auf jeden Fall befindet, sind Silikone, schwer abbaubare Polymere und der gewohnt bedenkliche Farbstoff, in diesem Fall CI 60725. Außerdem haben wir versucht, herauszufinden, ob die Nagellacke von O.P.I. vegan sind und ob sich diese Aussage nur auf die Formulierung bezieht oder auch auf Tierversuche. Keine Chance! Obwohl es immer wieder heißt, O.P.I. sei vegan, können wir weder auf der deutschen noch auf der englischen Webseite sichere Statements dazu finden.
Der Nagellack lässt sich sehr gut auftragen, das Ergebnis ist bereits nach einem Mal nahezu deckend und schön gleichmäßig. Nach 48 Stunden hat sich der Lack nur leicht an den vorderen Rändern zurückgezogen, nach fünf Tagen zeigen sich leichte Absplitterungen an einem Nagel.
Nailberry L’Oxygéné Ring a Posie
Mit der L’Oxygéné-Kollektion Le Temps des Cerises von Nailberry haben wir einen Nagellack im Test, der in den Ergebnissen sehr polarisiert. Und das sowohl in der Praxis als auch in der Theorie. Zur Theorie: Der Nagellack ist luftdurchlässig – super! Die Formulierung ist vegan und Halal-zertifiziert. Doch es finden sich auch schwer abbaubare Polymere und Silkone in der Formulierung. Woran wir uns aber wirklich stören, ist der »sehr bedenkliche« Farbstoff CI 19140. Schade!
Zur Praxis: Hier sieht es fast durchweg sehr gut aus. Der Nagellack ist recht dickflüssig. Wenn er zuvor ordentlich abgestrichen wird, lässt er sich gut auftragen. Nach zehn Minuten und Händewaschen ist der Lack trocken und frei von Abdrücken. Nach 24 Stunden hat sich der Nagellack nur leicht an den vorderen Rändern zurückgezogen. Nach 48 Stunden gibt es ganz leichte Absplitterungen am Nagelrand, nach fünf Tagen sind immer noch keine weiteren hinzugekommen. Der Halt ist also sehr gut!
Kia Charlotta Vegan Nail Polish
Recharge – so heißt der rote Nagellack von Kia Charlotta. Auch hier hört sich zuerst vieles so gut an und doch gibt es am Ende viel zu bemängeln. Doch zuerst die positiven Aspekte: Die Lacke von Kia Charlotta sind zertifiziert vegan, enthalten nur pflanzliche Lösungsmittel und die Rezeptur basiert zu 87% auf Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs. Warum wir uns dennoch über die Formulierung ärgern? Nun, sie enthält mit CI 19140 und CI 15985 gleich zwei Farbstoffe, die als ‚sehr bedenklich‘ eingestuft sind. Auch in der Praxis wanken die Ergebnisse zwischen hervorragend und eher enttäuschend.
So ist der Lack sehr dünn und damit noch nicht einmal nach zwei Anwendungen komplett deckend. Außerdem dauert es sehr lange, bis der Nagellack vollständig getrocknet ist. Selbst nach 15 Minuten Wartezeit und einmal Händewaschen sind immer noch leichte Abdrücke sichtbar, wenn wir auf den Nagel drücken. Was hingegen angenehm ist: Der Geruch, der ist nämlich leicht zuckrig und nicht so stechend wie bei anderen. Und der sehr gute Halt!
Nach 48 Stunden hat sich der Nagellack nur leicht an den vorderen Rändern zurückgezogen. Nach fünf Tagen hatten wir kleine Absplitterungen seitlich am Nagel. Der Lack geht sehr gut ab und hinterlässt keine Verfärbungen auf dem Nagel. Abschließend müssen wir jedoch über den Preis sprechen: Rund 4.000 Euro pro Liter – das ist ein unglaublich teurer Preis!
Lanature Waterbased Peel-Off Nail Polish
Wir haben so viel Hoffnung in den wasserbassierten Peel-off Nagellack Red Tulip von Lanature gesetzt – und wurden leider bitter enttäuscht. Zunächst einmal: Der Peel-off Effekt klappt. Es muss also prinzipiell kein Nagellackentferner zum Einsatz kommen. Verwendet man dann doch welchen, geht der Lack sehr gut ab. Der Abzieh-Effekt zeigt sich allerdings bereits beim Auftragen, beziehungsweise beim Trocknen.
Denn nach dem Händewaschen und Hände Eincremen hatten wir überall kleine rote Splitter vom Nagellack, an den Händen selbst, aber auch im Handtuch und an der Kleidung. Selbst wenn wir auf den Nägeln selbst gar nicht ausmachen konnte, woher die Krümel überhaupt kamen. Der Nagellack ist dickflüssig und lässt sich gut auftragen. Nach 48 Stunden hatten wir erste Absplitterungen, nach fünf Tagen diverse. Was wir jedoch lobend hervorheben möchten: Dieser Nagellack bringt keinen einzigen Farbstoff mit sich, der als ‚bedenklich‘ gilt.
Benecos Happy Nails 20FREE
Das Vintage Red von Benecos ist Plant Based, immerhin ein guter Anfang. Ebenso wie der insgesamt hohe Anteil an natürlichen Inhaltsstoffen (80%). Auch hier finden sich gewohnt ‚bedenkliche‘ Inhaltsstoffe, alles in allem ist die Formulierung aber okay. Der Nagellack ist in der Praxis sehr dünnflüssig und durchsichtig. Auch zweimaliges Auftragen kann nicht zu 100% decken. Nach 48 Stunden finden sich erste kleine Absplitterungen, nach fünf Tagen diverse.
Look to go Nagellack
Look to go präsentiert seinen roten Nagellack im Classic Red. PETA approved vegan und made in Germany – das sind in jedem Fall zwei überzeugende Argumente. Dennoch finden sich in der Formulierung die gewohnt ‚bedenklichen‘ Farbstoffe und auch hier sind schwer abbaubare Polymere enthalten. Der Nagellack lässt sich sehr gut auftragen und ist dabei unglaublich ergiebig. Obwohl wir den Lack gut vom Pinsel abgestrichen haben, reichte bereits einmal eintauchen in den Glastiegel, um alle Nägel einer Hand zu lackieren.
Nach zwölf Stunden zeigten sich erste Kratzer auf dem Lack, nach 24 Stunden erste Absplitterungen an einem Nagel, nach fünf Tagen deutlich mehr. Obwohl der Halt okay ist, waren wir am Ende doch ziemlich genervt. Denn dieser Nagellack geht unfassbar schlecht ab – es brauchte drei Wattepads mit Nagellackentferner. Und selbst danach blieben noch starke Verfärbungen auf dem Nagel zurück.
Essence Gellack
Der All-Time FavouRed von Essence soll in nur 40 Sekunden trocken sein – können wir leider nicht bestätigen. Doch von vorn: Der Nagellack ist relativ zähflüssig und schwer zu verteilen. Besonders an den Rändern ist das Ergebnis deshalb unsauber. Obwohl eine Schicht Lack bereits gut deckt, sind wir nicht happy, das Ergebnis ist einfach zu ungleichmäßig.
Deshalb haben wir auch hier eine zweite Schicht aufgetragen – und auf der zeigen sich selbst nach zehn Minuten noch leichte Abdrücke, wenn wir auf den Nagel fassen. Nach 15 Minuten und Händewaschen ist jedoch auch dieser trocken. 24 Stunden später haben wir leichte Absplitterungen an zwei Nägeln, nach fünf Tagen etliche mehr. Der Nagellack von Essence geht sehr schlecht ab, zudem sind die Nägel leicht verfärbt.
Max Factor Miracle Pure
Und auch im Miracle Pure Scarlet Poppy (305) von Max Factor finden wir einen ‚sehr bedenklichen‘ Farbstoff, FD&C Yellow No. 5. Schade. Da helfen auch die zu 70 Prozent natürlichen Inhaltsstoffe nicht viel. Oder die pflanzliche Basis oder auch die vegane Formulierung. Alles Pluspunkte, aber gleicht das die Kritikpunkte aus? Besonders, da der Halt enttäuschend ist. Schon nach 24 Stunden zeigen sich erste kleine Absplitterungen, nach fünf Tagen sind viele weitere hinzugekommen. Was auch stört: Der Pinsel unseres Test-Lack ist als einziger unregelmäßig. Bedeutet: Ein paar kleine Borsten schauen unten heraus und sorgen so für ein absolut unebenmäßiges Auftrageergebnis.
Essie Nagellack
Vegane Formulierung – so viel Positives können wir über die Rezeptur vom Essie Nagellack Really Red (Nr. 60) sagen. Aber dann tauchen auch schon die ersten Kritik-Punkte auf. Vielleicht ist die Problematik genau so schwer nachzuvollziehen für Sie, wie es für uns war, sie zu lösen. Aber wir versuchen es einmal: Das große Problem sind hier die Inhaltsstoffe. Eine Übersichtsliste findet sich zwar unter der Klebebanderole auf der Nagellackflasche, aber die kann niemand lesen. Wirklich nicht! Einfach, weil die Schrift so klein und so hell aufgedruckt ist und dann ist auch noch alles in Versalien geschrieben – keine Chance!
Am Ende haben wir ein Foto von den Inhaltsstoffen gemacht und dieses stark vergrößert, dann ging es einigermaßen. Übrigens gibt es auf der Webseite leider gar keine Infos zu der Formulierung. Also mussten wir uns anderweitig behelfen: Glaubt man der Webseite von dm, dann befinden sich tatsächlich Benzophenone-1 auf der Liste der Ingredienzien. Was schlecht wäre, denn diese gelten als ‚sehr bedenklich‘ und hormonell wirksam. Wir konnten sie auf der Klebebanderole nicht ausmachen, können aber keine Garantie geben. Was wir allerdings finden konnten, sind unter anderem schwer abbaubare Polymere, Silikone und den ‚sehr bedenklichen‘ Farbstoff Acid Yellow 23, (CI 19140). Sechs, setzen!
Zur Praxis: Der Nagellack lässt sich gut verteilen, er ist weder dünn- noch besonders dickflüssig. Das erste Mal ist nicht deckend, nach zwei Anwendungen sieht das Ergebnis sehr gut aus. Nach fünf Minuten blieben leichte Abdrücke auf den Nägeln, nach zehn Minuten und Händewaschen war alles fein. Nach 24 Stunden wiesen drei Nägel am Rand Absplitterungen auf, nach fünf Tagen gab es diverse weitere.
Maybelline Super Stay 7 Days
Beim Super Stay 7 Days Gel Nail Color Nagellack (505) von Maybelline haben wir einen Aspekt ganz besonders kritisch bewertet: Den Halt. Denn wenn der Name schon verspricht, dass der Lack sieben Tage lang frisch bleibt, dann setzen wir auch auf genau dieses Ergebnis. Tja, da wurden wir enttäuscht. Schon nach 48 Stunden zeigten sich kleine Absplitterungen, nach fünf Tagen gab es dutzende mehr. Sehr ärgerlich. Und die Formulierung, die ist auch eher fragwürdig. In dem Nagellack den wir testen, finden sich tatsächlich Benzophenone-1, die als ‚sehr bedenklich‘ und hormonell wirksam eingestuft sind.
Möglich, dass die Nagellacke, die konkret nur auf dem deutschen Markt lanciert werden, diesen Inhaltsstoff nicht mit sich bringen, aber das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Außerdem bedeutet das, dass Sie beim Kauf ganz genau schauen müssen, welche Charge Sie gerade erwischt haben. So oder so: Es erwarten Sie in jedem Fall schwer abbaubare Polymere und gleich drei (!!!) Farbstoffe, die als ‚sehr bedenklich‘ gelten, CI 77163, CI 19140 und CI 17200. Außerdem gehören noch Nanopartikel zum Inhalt. Herrje.
So haben wir getestet
Im ersten Schritt haben wir eine gute Mischung aller angebotenen Nagellacke untersucht. Drogerie-Marken, Luxus-Lacke, angebliche Bio-Formulierungen. Im zweiten Schritt bewerten wir die Theorie. Hier war der Preis natürlich interessant. Aber noch ausschlaggebender ist die Formulierung. Wir haben uns hierbei auf Inhaltsstoffe konzentriert, die allgemein als ’sehr bedenklich‘ eingestuft sind.
In der Praxis haben wir uns dazu entschieden, auf Über- und Unterlacke zu verzichten. Einfach, weil nicht jeder solche Add-ons benutzt und weil ein Nagellack auch für sich stehend einen guten Halt mitbringen sollte. Wir haben jeden Nagellack zweimal aufgetragen und dabei unter anderem bewertet, wie lange der Nagellack braucht, um durchzutrocknen.

Dann haben wir weiter gemacht, wie jeden Tag: Wir haben am PC geschrieben, geputzt, im Garten gearbeitet, Türme aus Bauklötzen gebaut und alles erledigt, was im Alltag sonst noch so anfällt. Dabei haben wir beobachtet, wie schnell der Nagellack Kratzer oder sogar Absplitterungen zeigt. In der Regel haben wir den Nagellack fünf bis sieben Tage auf den Nägeln gelassen. Abschließend haben wir bewertet, wie gut sich der Nagellack entfernen lässt und ob er Verfärbungen auf dem Nagel hinterlässt.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Nagellack?
Artdeco liefert mit Venetian Red nicht nur unseren Testsieger, sondern noch viele weitere, gute Nagellacke in klassischen Farben und trendigen Tönen. Die aktuell wohl beliebteste und bekannteste Nagellack-Marke ist jedoch Gitti.
Welcher Nagellack aus der Drogerie ist gut?
Besonders im Hinblick auf die Performance hat uns der Manhattan Poppy Pop Red Nagellack aus der Drogerie am meisten überzeugt.
Welche Nagellackfarbe ist die beste?
Erlaubt ist, was gefällt! Es gibt klassische Nuancen wie ein Nude-Ton oder ein leichtes Rosé oder auch das beliebte Rot. Im Sommer kommen dann oftmals Saison-Farben wie Gelb, Grün und Blau hinzu, während der Herbst und Winter von warmen Brauntönen dominiert wird.