Für alle, die viel unterwegs sind oder sich bei der Arbeit von Gesprächen der Kollegen gestört fühlen, sind Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung ein wahrer Segen. Denn die elektronische Geräuschunterdrückung funktioniert in vielen Umgebungen verblüffend gut. So kann man sich bei der Arbeit besser konzentrieren oder in der Bahn oder im Flugzeug Musik genießen, ohne sie voll aufdrehen zu müssen.
Hier lesen Sie unsere Empfehlungen der besten In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling.
Noise-Cancelling-Kopfhörer gibt es sowohl als Bügelkopfhörer als auch als In-Ears. Die behandeln wir in einem separaten Test. Gegenüber In-Ears haben Bügelkopfhörer mit Noise Cancelling den Vorteil, dass ihre Hörkapseln schon von sich aus Außengeräusche unterdrücken und die Geräuschunterdrückung damit noch besser funktioniert. Auch die Klangqualität ist bei großen Kopfhörern besser als bei In-Ears. Dafür sind sie aber eben auch deutlich größer und sperriger und nicht so gut zu transportieren.
Wir haben insgesamt 64 Over-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling getestet, 47 davon sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Sony WH-1000X M5

Mit dem Kopfhörer Sony WH-1000X M5 geht unser aktueller Favorit in die fünfte Evolutionsrunde. Am Design und am Klang hat es kaum Veränderungen gegeben. Er hat allerdings einige neue Sensoren bekommen und ist im Zusammenspiel mit der dazugehörigen App noch intelligenter bezüglich der Geräuschunterdrückung- und Awareness-Funktionen geworden. Beide passen sich automatisch der gegenwärtigen Situation an, können aber auch manuell aufeinander abgestimmt werden.
Bose QuietComfort 45

Der Kopfhörer Bose QuietComfort 45 ist die Fortsetzung der erfolgreichen QuietComfort-Reihe des Herstellers. Anders als die Konkurrenz setzt Bose hier auf einfachste Bedienung. Die wichtigsten Gene, wie das hervorragende Noise Cancelling, hat er dennoch übernommen. Die Bedienung erfolgt wie gehabt über wenige und leicht zugängliche Tasten – und völlig intuitiv. Beim neuen QC 45 hat sich der Hersteller auf die Kernfeatures konzentriert, nämlich die hervorragende Geräuschunterdrückung und den Klang. Weil sich zudem die Einstellungsmöglichkeiten in der App ebenfalls in Grenzen halten, funktioniert der neue Bose als echtes Plug and Play Gerät: aufsetzen, einschalten und genießen.
Bowers & Wilkins Px8

Mit dem Kopfhörer Px8 setzt Bowers & Wilkins das Design der Px-Reihe nahtlos fort. Bei der Verarbeitung der hochwertigen Materalien setzt das Spitzenmodell wieder einmal Maßstäbe. Beim Soundcheck wird zudem sofort klar, dass die Audiospezialisten auch hier ihr Handwerk nach wie vor verstehen. Die hervorragenden Klangeigenschaften zeigen sich dabei von den verschiedenen Geräuschunterdrückungs Einstellungen völlig unbeeindruckt. Auch wenn die Bowers & Wilkins Px8 nicht zu den günstigsten Kopfhörern zählen, so sind sie dennoch jeden Cent Wert.
Sennheiser Momentum 4 Wireless

Der Kopfhörer Sennheiser Momentum 4 Wireless ist Sennheisers neues Flaggschiff mit Geräuschunterdrückung. Das ehemalige Retro-Design wurde modernisiert, die Verarbeitung ist nach wie vor hervorragend. Beim Noise Cancelling profitiert der Momentum 4 von den sehr abdichtenden Postern und von den vielen Möglichkeiten der App. Klanglich spielt er in der obersten Liga – und zwar völlig unabhängig davon, ob die Geräuschunterdrückung aktiv ist oder nicht.
Sony WH-XB910N

Selbst der günstige Kopfhörer Sony WH-XB910N profitiert von den umfangreichen Funktionen der Sony Kopfhörer App, insbesondere vom intelligenten ANC. Dank der guten Passform werden die Ohren sehr gut abgedeckt, ein solch gute passive Geräuschunterdrückung ist eine gute Grundlage für ein perfekte aktive Geräuschunterdrückung. Der gute Klang und nicht zuletzt das umfangreiche Zubehör runden unseren aktuellen Preistipp ab.
Vergleichstabelle

- Überragendes, intelligentes Noise Cancelling
- Hervorragender Klang
- Sehr smarte, intelligente App-Steuerung
- Unterstützung des LDAC-Codec
- aptX wird nicht unterstützt

- Hervorragendes Noise Cancelling
- Hervorragender Klang
- Einfachste Bedienung
- Keine Feinabstimmung des Noise Cancelling möglich

- Hervorragender Klang
- Hochwertig verarbeitet
- Üppige Ausstattung
- Umfangreiche App-Steuerung

- Hervorragender Klang
- Noise Cancelling per App-Steuerung anpassbar
- Hochwertig verarbeitet

- Sehr guter Klang
- Überragendes, intelligentes Noise Cancelling

- Hervorragender Klang
- Differenzierter ANC-Modus
- Hochwertige Verarbeitung
- Bedientasten unübersichtlich

- Hervorragender Klang
- Intelligente Anpassung des ANC
- Komfortable App-Steuerung
- Hochwertige Verarbeitung

- Hervorragender Klang
- Tolles Design und hochwertige Verarbeitung
- Innovatives Bedienkonzept
- Sehr teuer

- Hervorragender Klang
- Intelligentes Noise Cancelling
- Smartes, individualisierbares Bedienkonzept
- aptX wird nicht mehr unterstützt

- Hervorragendes Noise Cancelling, per App in 10 Stufen fein abstimmbar
- Hervorragender Klang
- Viele Features funktionieren nur mit der App, inkl. Registrierung

- Differenziertes, adaptives Noise Cancelling
- Hervorragender Klang
- Smartes Bedienkonzept
- Unterstützt sämtliche HiRes-Codecs

- Sehr guter Klang
- Qi-ladefähig mit Lade-Pad
- Einfache Bedienung
- Keine App-Steuerung

- Sehr guter Klang
- Hoher Tragekomfort
- Sehr leicht
- Umfangreiche Ausstattung
- Einfaches Noise Cancelling

- Hervorragender Klang
- Umfangreiche Ausstattung
- Nach IPX5 gegen Spritzwasser geschützt
- Keine App-Steuerung

- Hervorragender Klang
- Umfangreiche Soundprogramme
- 3D-Sound mit Headtracking
- Noise-Cancelling lässt sich nicht anpassen

- Sehr guter Klang
- Einfachste Bedienung
- Komfortabler Sitz
- Einfaches aber wirksames ANC
- Keine App verfügbar

- Guter Klang
- Spezielles Noise Cancelling
- Für die Arbeit im Büro perfektioniert
- Bedientasten etwas schwammig

- Guter Klang
- Eingängige App-Steuerung
- Einfaches ANC plus Ambiente-Funktion

- Sehr guter Klang
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr gut in der Apple-Umgebung integriert
- Voller Leistungsumfang nur mit Apple-Geräten
- Adapter für Lightning auf Miniklinke nur separat erhältlich

- Guter Klang
- Hoher Tragekomfort
- Umfangreiche Ausstattung
- Noise-Cancelling lässt sich nicht anpassen

- Hervorragender Klang
- Alle wichtigen Codecs werden unterstützt
- Umfangreiche App
- Umständliche Bedienung

- Sehr guter Klang
- Unterstützung von aptX
- Komfortable App-Steuerung
- Umständliche Bedienung

- Einfache Bedienung
- Gutes Noise Cancelling
- Günstig
- Klingt mit und ohne ANC verfärbt

- Hervorragender Klang
- Hoher Tragekomfort
- Sehr gut ausgestattet
- Veraltete Micro-USB-Buchse zum Aufladen

- Interessantes Konzept
- Sehr guter Klang
- Ein- bzw. Ausschalten und Koppeln geht vollautomatisch
- Lässt sich ausschließlich per App bedienen, wobei sensible Daten auch außerhalb der EU versandt werden

- Sehr guter Klang
- Saubere Verarbeitung
- Pfiffige App
- Mit ANC starke Klangverfärbungen

- Sehr guter Klang
- Tolles Design
- Hochwertige Verarbeitung
- Noise Cancelling bleibt leicht hinter der direkten Konkurrenz zurück

- Sehr guter Klang
- App-Steuerung mit erweiterten Funktionen
- Auffälliges Retro-Design mit hervorragender Verarbeitung
- Klangliche Abstimmung gefällt nicht jedem

- Hervorragender Klang
- Beste Materialien und Verarbeitung
- Intuitive Gestensteuerung
- Noise Cancelling fällt nicht so gut aus

- Sehr komfortabler Sitz
- Guter Klang
- Polster dichten sehr gut ab
- NC immer aktiv
- App funktioniert noch nicht richtig

- Überragendes Noise Cancelling
- Mit Google Assistant kompatibel
- Bedienung nicht mehr zeitgemäß
- Talkthrough-Funktion umständlich
- Relativ teuer

- Hochwertige Materialien und beste Verarbeitung
- USB-C-Ladebuchse
- Intelligente Gestensteuerung
- Audiokabel ohne Mikrofon
- Noise Cancelling könnte besser sein

- Hervorragender Klang
- Umfangreiche Ausstattung
- Hochwertiges Design
- Zwei Kabel inklusive (mit und ohne Mikrofon)
- Passt nicht über sehr große Ohren
- Noise Cancelling könnte besser sein

- Hervorragendes Noise Cancelling
- Hervorragender Klang
- Reichhaltige Ausstattung
- Weniger Anpassungsmöglichkeiten des Noise Cancelling als beim Favoriten

- Hervorragender Klang
- Gutes Noise Cancelling
- Einfache Bedienung
- Noise Cancelling nicht anpassbar

- Hervorragende Klangqualität
- Exzellente Verarbeitung
- Abstriche beim Noise Cancelling

- Sehr guter Klang
- Komfortabler Sitz
- Bedienelemente unübersichtlich
- Ladebuchse nur Micro-USB

- Sehr guter Klang (per App individuell anpassbar)
- Komfortable Bedienung
- Laden mit USB-C
- Schwächen in der Verarbeitung

- Hervorragender Klang
- Beste Verarbeitung
- Polster dichten sehr gut ab
- Ohne Freisprechen, daher fürs Smartphone nur eingeschränkt geeignet
- Ziemlich hohes Gewicht

- Guter Klang
- Für On-Ears gutes ANC
- Strammer Sitz

- Guter Klang
- Gutes ANC
- Recht schwer

- Guter Klang
- Sehr gute Verarbeitung
- Gute Ausstattung
- Keine Ambiente-Funktion

- Große weiche Ohrpolster
- Extravagantes Design
- Leichtes Rauschen bei aktivem Noise Cancelling
- Umständliche Bedienung

- Gute Klangqualität
- Drei unterschiedliche Charakteristika
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Abstriche beim Noise Cancelling

- Perfekt für Brillenträger
- Außergewöhnliches Bedienkonzept
- Dichtet nicht komplett ab
- On-Ear passt nicht jedem

- Gut verarbeitet
- Bei aktivem Noise Cancelling stark verfärbter Klang

- Günstig
- Klang inakzeptabel
- Dürftige Ausstattung
Elektronische Stille: Noise Cancelling Kopfhörer im Test
Kopfhörer mit Noise Cancelling (NC), also aktiver, elektronischer Geräuschunterdrückung, funktionieren, indem Umgebungsgeräusche mit einem Mikrofon aufgezeichnet und phasenverschoben über die Lautsprecher abgespielt werden. Dadurch löschen sich die störenden Schallwellen aus. Das Ergebnis ist wundersame Stille auch bei lauter Umgebung – eine Wohltat vor allem, wenn an im Flugzeug oder mit der Bahn unterwegs ist.
Nach unseren Erfahrungen teilt sich die Noise-Cancelling-Technologie nicht nur in Spreu und Weizen, sondern auch in, nennen wir es mal Sand, um in landwirtschaftlichen Begriffen zu bleiben: Den Weizen machen eindeutig die Hörer von Sony, Bose und Sennheiser aus. Hier kommen weitestgehend eigene Entwicklungen zum Einsatz, und die sind teuer. Die anderen Hersteller bedienen sich bei dem, was der Markt so hergibt, und da gibt es ebenfalls deutliche Preis- und vor allem Qualitätsunterschiede.
Die meisten arbeiten mit Bluetooth, Kabel sind out
Kopfhörer mit Noise Cancelling arbeiten inzwischen meistens mit Bluetooth-Übertragung. Wenn der Akku leer ist, gibt es bei den meisten noch einen Notbetrieb per Kabel. Dann funktioniert die aktive Geräuschunterdrückung nicht, aber man kann wenigstens etwas hören.
Wir haben die Stärken und Schwächen beim Noise Cancelling der einzelnen Hörer differenziert beschrieben, sodass Sie immer im Klaren darüber sind, ob und wie viele Abstriche Sie seitens der Außengeräuschunterdrückung hinnehmen müssen.
Dennoch möchte man gerade in der Bahn mal eben die Durchsagen mitbekommen oder sich kurz mit dem Sitznachbarn verständigen können. Gerade dafür hat unser neuer Favorit eine besonders praktische Funktion in petto.
Gegenüber den In-Ear-Modellen haben Bügelkopfhörer mit ohrumschließenden Kapseln einen entscheidenden Vorteil: Sie dichten die Ohren schon von der Konstruktion her gut gegen Außengeräusche ab. Außerdem bieten die größeren Kapseln viel mehr Möglichkeiten, Akku und Elektronik unterzubringen. Das zusätzliche Kästchen, das bei In-Ear-Hörern mit Geräuschunterdrückung nötig ist, brauchen sie nicht.
Testsieger: Sony WH-1000X M5
Der Sony WH-1000X M5 geht mittlerweile in die fünfte Generation und hat schon äußerlich nicht mehr viel mit seinem Vorgänger, dem WH-1000X M4 zu tun. Der Unterschied beim Klang und vor allem beim Noise Cancelling, war allerdings so gering, dass der Aufpreis für den M5 nicht zu vermitteln war. Das galt jedenfalls, solange der M4 noch problemlos und günstiger zu bekommen war. Mittlerweile gibt es den M4 nur noch als B-Ware oder gar nicht mehr, damit rückt jetzt der WH-1000X M5 aufs Siegertreppchen nach.

Beim WH-1000X M5 wurde das Design komplett überarbeitet; so gibt es weniger Kanten, abgerundete Bügel und überhaupt ein etwas leichter anmutender Auftritt. Interessant ist nur, dass die neuen Hörer fast auf das Gramm genau so viel wiegen, wie die Vorgänger. Auch im Innern hat sich einiges getan, was glücklicherweise die Klangqualität nicht großartig verändert.
Gravierende Veränderungen hat es dagegen seitens der verwendeten Materialien gegeben, sowohl bei der Verpackung als auch beim Kopfhörer selbst. Bei der Verpackung wird weitestgehend auf Plastik verzichtet. Das Gehäusematerial der Kopfhörer, die wahlweise in mattgrau oder mattschwarz zur Verfügung stehen, besteht offenbar nicht mehr aus herkömmlichem Kunststoff, was immer das bedeuten mag. Zwar ist der von Sony angegebene Einstiegspreis immer noch höher als der des M4, im Handel sieht das mittlerweile aber anders aus, wenngleich der 1000X M5 trotzdem nicht zu den Billig-Kopfhörern gehört.
Die Ausstattung des Kopfhörers 1000X M5 mit Sensoren steht der des Vorgängers in nichts nach, entsprechend komfortabel ist er im alltäglichen Gebrauch. So gibt es selbstverständlich eine Trage-Erkennung, die den Hörer in den energiesparenden Standby-Betrieb versetzt, sobald er abgenommen wird. Außerdem gibt es nach wie vor den »Quick Attention Mode«: Legt man die Handfläche auf die Kapsel, wird die Musik leiser geregelt und Umgebungsgeräusche durchgelassen. Das ist nicht nur für Durchsagen sehr praktisch, sondern auch, wenn man angesprochen wird. Nimmt man die Handfläche von der rechten Kapsel, wird die Außenwelt wieder aus- und die Musik eingeblendet.
Viele smarte Features
Ist der »Speak-To-Chat-Modus« aktiv, sprechen Sie einfach drauflos, und der Kopfhörer lässt die Außengeräusche durch, vornehmlich die Stimmen der Gesprächspartner, er muss also nicht mehr abgenommen werden.
Eingestellt und abgestimmt wird das alles und noch viel mehr in der Sony Headphones App. Sie können sogar eine Art akustischer Abstimmung auf Ihre eigenen Ohrmuscheln vornehmen. Dazu werden diese einfach mit dem Smartphone fotografiert und schon wird der Sound an die individuelle Ohrform angepasst. Der Effekt ist allerdings davon abhängig, wie weit die Form Ihrer Ohrmuscheln von der Norm abweicht. Ganz besonders profitiert allerdings der sogenannte 360 Reality Sound von dieser Individualisierung, da hier die Form und Beschaffenheit der Ohrmuschel mitentscheidend für den räumlichen Eindruck sind.
Damit man nicht komplett und ausschließlich von der App abhängig ist, gibt es auch weiterhin Tasten am Kopfhörer 1000X M5 Außer den üblichen Verdächtigen wie Ein-/ Aus und Lautstärke, sowie den Touch-Flächen der Kapseln, gibt es auch eine Custom-Taste. Damit lässt sich standardmäßig zwischen Noise Cancelling, Talkthrough und Normal umschalten. In der Sony Headphones App lassen sich diese und fast alle anderen Bedientasten zudem individuell anpassen.
Der Tragekomfort ist dank der anpassungsfähigen, weichen Polster nach wie vor exzellent. Die Ohren werden gut umschlossen, aber nicht »eingesperrt«, sodass der Sony auch bei langen Reisen für erstklassigen, komfortablen Musikgenuss sorgt.
Im Dauerbetrieb mit Bluetooth und aktiviertem Noise Cancelling beträgt die Akkulaufzeit der 1000X M5 locker 30 Stunden, ist die Geräuschunterdrückung abgeschaltet kommen leicht bis zu 40 Stunden zusammen. Damit kommt man bestens schallisoliert im Flieger einmal um die Welt – was will man mehr?
Intelligentes Noise Cancelling
Die aktive Unterdrückung möglicher, störender Außengeräusche, also das sogenannte Active Noise Cancelling, ist längst kein Hexenwerk mehr. Die Unterschiede liegen da eher im Detail und eben darin, wie intelligent die Elektronik im Kopfhörer zwischen unerwünschtem Umgebungslärm und notwendiger Kommunikation unterscheiden kann.
Zur Optimierung macht der WH-1000X M5 quasi eine Einmessung der individuellen Akustik unter den Polstern und in den Ohrmuscheln. Mit einer Reihe von Testtönen wird das Noise Cancelling an die akustischen Gegebenheiten unter den Ohrpolstern angepasst und es wird noch stiller.
Der Kopfhörer WH-1000X M5 geht beim Active Noise Cancelling sehr differenziert vor, einen Großteil der Szenarien und Umgebungen, wo eine individuelle Balance zwischen Außengeräusch-Unterdrückung und -Wahrnehmung gefordert ist, stellt der Sony automatisch ein, er lernt dabei sogar dazu.
Außengeräusche können auf Wunsch differenziert eingeblendet werden
So werden die Außengeräusche im Straßenverkehr nicht komplett ausgeblendet, im Zug oder im geräuschintensiven Großraumbüro dagegen sehr wohl. Dabei werden Durchsagen im Flieger oder im Zug oder vermeintlich direkte Ansprachen im Büro durchgeleitet.
Ein Klangunterschied zwischen aktivem oder inaktivem Noise Cancelling ist auch beim WH-1000X M5 nicht hörbar. Bei der Musikübertragung per Kabel spielt er noch etwas offener, freier auf. An der Tiefe und Breite der Bühnenabbildung ändert sich nichts hörbar.
Ehrlicher, voluminöser Klang
Auch wenn Sony beharrlich auf den aptX-Codec bei der Bluetooth-Übertragung verzichtet, gibt es doch eine hochauflösende Alternative. Der unterstützte LDAC-Codec kommt tatsächlich aus dem hause Sony, wird mittlerweile aber von den meisten Smartphones unterstützt, da er seit Jahren fest in Android implementiert ist. LDAC erlaubt gegenüber aptX sogar eine noch größere Datenrate und geht damit weit über die CD-Qualität des aptX-Codec hinaus. Den vom iPhone verwendeten AAC Codec stellt keine großen Anforderungen, er wird von beinah jedem Kopfhörer unterstützt.
Überdies unterstützt der Sony den sogenannten 360 Reality Sound, den manche Streaming-Dienste jetzt für einige wenige ausgewählte Stücke anbieten. Das ist eine Art Virtual-Surround-Sound für Kopfhörer, der allerdings bislang noch wenig verbreitet ist.
Der WH-1000X M5 liefert eine phänomenale Bandbreite über den gesamten hörbaren Frequenzbereich und einen fein differenzierten Mitteltonbereich, der sich nahtlos an den präsenten Grundton anschließt, was der Musik einen angenehmen Hauch von Wärme verleiht.
Ein solides Bassfundament mit perfektem Timing erwartet man zurecht von einem geschlossenen Kopfhörer, und genau das bietet der Sony auch. Stimmen werden fein nuanciert wiedergegeben und haben immer die richtige Klangfarbe, der knackige Bass sorgt für echten Spaßfaktor.
Wer noch besseren, echten audiophilen Musikgenuss will, muss auf die Geräuschunterdrückung verzichten und sollte sich unsere Empfehlungen des besten HiFi-Kopfhörers ansehen.
Nachteile?
Leider verzichtet der Sony auf die Unterstützung des aptX Codecs zur verlustarmen Bluetooth-Übertragung. Zwar wird nach wie vor LDAC unterstützt, den verstehen aber noch nicht alle Smartphones. Manche Nutzer werden sich von Overfeaturing des WH-1000X M5 überfordert fühlen. Sie möchten den Kopfhörer einfach aufsetzen, das Noise Cancelling nach Bedarf einstellen und einfach nur Musik hören, aber dafür gibt es ja Alternativen.
Sony WH-1000X M5 im Testspiegel
Auf HiFi.de erreicht der Sony WH-1000X M5 mit 9,1 von 10 möglichen Punkten eine hervorragende Note. Für das aktive Noise Cancelling schafft der Hörer mit 9,8 sogar fast die volle Punktzahl:
»Mit dem WH-1000XM5 schafft es Sony erneut auf einen Spitzenplatz in der Kategorie ANC-Kopfhörer. Die klangliche Bühne ist erfreulich breit und leichte Schwächen in der Detailwiedergabe lassen sich per App ausbügeln. Das nochmals verbesserte Noise Cancelling ist jedoch der stille Star des Kopfhörers.«
Im Mai 2022 erschien auf dem Testportal Kopfhoerer.de ein Test, der dem Hörer 4,63 von 5,0 möglichen Punkten beschert. Er erhält sogar das Prädikat »Bester Kopfhörer Noise Cancelling 2022«:
»Rein äußerlich tritt der neue Sony WH-1000XM5 schlanker und eleganter als seine Vorgänger auf. Der Klang ist unverändert überzeugend und hat gegenüber dem Vorgänger für meine Begriffe die Nase sogar geringfügig vorn. Gleichzeitig merkt man, dass Sony beständig daran arbeitet, die Qualität und den Bedienkomfort der WH-1000-Serie weiter zu verbessern. …–… Somit erwirbt man mit dem Sony WH-1000XM5 einen rundum schlüssigen und hochwertigen Over-Ear-Kopfhörer, der der Konkurrenz einen Schritt voraus ist. Gleichwohl sind die Zugewinne in den Bereichen Klang und Noise Cancelling gegenüber den Vorgängern eher gering. Wer einen WH-1000XM3 oder WH-1000XM4 sein Eigen nennt, braucht also nicht zwingend upzugraden. Dennoch bleibt Sonys neues Topmodell meine Kaufempfehlung in diesem Marktsegment, während seine Vorgänger angesichts deutlich gesenkter Preise ebenso attraktiv ausfallen..«
Im Test von CHIP erreicht der WH-1000X M5 im Mai 2022 die Note »sehr gut« beziehungsweise 1,2, er liegt zudem in der Bestenliste auf Platz 2:
»Sonys Noise-Cancelling-Kopfhörer WH-1000XM5 überzeugt im Test mit einer herausragenden aktiven Geräuschunterdrückung. Gegenüber dem bereits sehr guten Vorgänger macht die Technik nochmals einen deutlichen Schritt nach vorn und reduziert Umgebungsgeräusche jeglicher Art zu einem Flüstern. Der Tragekomfort ist ebenfalls toll, wir konnten den Kopfhörer im Test viele Stunden ohne Beschwerden tragen. Die Ausstattung gefällt zudem mit praktischen und modernen Funktionen. Klanglich tritt der WH-1000XM5 sehr entspannt und harmonisch auf, obwohl er teils etwas samtig gerät und für uns gerne mehr Pep haben dürfte. Kritik können wir sonst nur an Details äußern: Für Reisende ist es schade, dass sich die Ohrmuscheln nicht mehr einklappen, sondern nur drehen lassen. Und in Sachen Windgeräuschreduzierung macht Sony gegenüber dem Vorgänger einen klaren Schritt zurück.«
Bei Computer Bild erreichte der Sony im November 2022 die »gute« Note 1,7, und liegt damit knapp vor seinem Vorgänger:
»Der Sony WH-1000XM5 hat sich vor allem äußerlich sehr verändert. Er wirkt schlanker, schicker und der Tragekomfort ist höher als bei den Vorgängern. Das smarte Noise-Cancelling ist dank der gut abdichtenden Ohrmuscheln noch besser geworden. Er holt den WH-1000XM4 klanglich ein, ohne ihn zu überholen: Der WH-1000XM5 gibt Musik sehr klar und schön kräftig wieder. Die präzisen Bässe dürften aber gern zurückhaltender sein. Der Raumklang »360 Reality Audio« ist ein spannendes Extra, das sich jedoch nur mit wenigen Titeln nutzen lässt. Die Testnote fällt trotz kürzerer Akkulaufzeit insgesamt knapp besser aus als beim Vorgänger und liegt gleichauf mit der von den Apple AirPods Max.«
Alternativen
Wer einen kabellosen Kopfhörer mit gutem Noise Cancelling sucht, kommt nicht wirklich günstig weg, wenngleich die Konkurrenz auch hier stetig wächst und mit Philips und Sennheiser längst über Bose und Sony hinausgeht. Wer bereit ist, beim Noise Cancelling Abstriche zu machen, kann aber eine Menge Geld sparen. Allerdings hat die Kombination von effizientem Noise Cancelling in Verbindung mit sehr guten Klangeigenschaften ihren Preis, selbst bei Herstellern, die weder Sony noch Bose heißen.
Auch gut: Bose QuietComfort 45
Mit dem Bose QuietComfort 45 kommt ein Klassiker der Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung zurück. Er hat alle Qualitäten seiner Vorgänger übernommen, und nicht nur dank der Bose Music App noch einiges dazugelernt. Es gibt ihn außer in Grau auch in Weiß, Schwarz und in Mitternachtsblau, wobei alle den gleichen empfohlenen Verkaufspreis haben. Der Straßenpreis variiert allerdings je nach Nachfrage und Verfügbarkeit.

Zwar liefert der Kopfhörer NC 700 die Möglichkeit, das Noise Cancelling feiner abzustimmen, dazu braucht es dann aber zwingend die App. Beim QuietComfort 45 benötigt man die Bose Music App dagegen im Grunde gar nicht, weil die überschaubaren Funktionen hier ganz klassisch mit den wenigen Tasten am Hörer bedient werden können. Auch die Akkulaufzeit reicht, wie bei den meisten Bügel-Kopfhörern locker über den Tag (ca. 24 Std.) mit aktivierter Geräuschunterdrückung, sodass auch bei längeren Reisen keine Ladung fällig wird.
Auf der rechten Kapsel ist der Schiebeschalter zum Einschalten und fürs Pairing via Bluetooth leicht zu ertasten, selbst wenn der Hörer aufgesetzt ist. Mit einem Klick ist der Bose angeschaltet, was durch einen kurzen Gong bestätigt wird, außerdem werde ich über den Ladestand des Akkus informiert, sowie über das aktuell verbundene Gerät. Sollte das noch nicht passiert sein, drückt man den Schalter nur wenige Sekunden über die Rastposition hinaus, um das Pairing einzuleiten. Der QuietComfort 45 erscheint im Bluetooth-Menü des Smartphones und kann dort ausgewählt werden.
An der rechten Seite sind auch die beiden Tasten für die Lautstärke untergebracht, dazwischen diejenige zum Aktivieren von Siri oder des Google Assistant. Links ist nur eine Taste; mit der kann man den Modus wechseln, ob man nun die Außengeräusche draußen lassen, oder wahrnehmen will. Man kann weder beide abschalten, noch eine Balance zwischen beiden einstellen, das bleibt dem NC 700 vorbehalten.
Andere Features, wie eine Lautstärke-Einstellung, ein Equalizer mit einigen Presets zur Klangeinstellung und natürlich die Wahl der Sprache für die Sprachbefehle bietet die App auch beim QC 45 an. Besonders gefallen hat uns die Möglichkeit, die eigene Stimme während eines Telefonats mithören zu können – und zwar in drei Lautstärkestufen. Jeder, der schon mit Kopfhörern auf den Ohren telefoniert hat, kennt das befremdliche Gefühl, die eigene Stimme nur sehr leise oder gar nicht zu hören. Wer sich eine feinfühligere Abstimmung des Noise Cancelling wünscht, greift nach wie vor zum NC 700. Der QuietComfort 45 hält mit einfachster Plug and Play Manier dagegen und ist außerdem mittlerweile ein echter Klassiker.
Die Einstellmöglichkeiten für die Geräuschunterdrückung sind zwar sehr rudimentär, habe aber an Effektivität nichts eingebüßt. Daran tragen die besonders gut abdichtenden Ohrpolster sicher einen guten Anteil. Der Bose lässt sich sogar ohne Musik als effektiver Gehörschutz nutzen, beispielsweise, wenn man auf Reisen einfach nur seine Ruhe haben möchte. Allerdings muss man auch das mögen, denn unter den Polstern kann unter Umständen ein leichter Unterdruck entstehen, der Sie werden es ahnen, wiederum zu leichten Beklemmungen führen kann. Andere Hersteller haben dafür einen Luftdruckausgleich vorgesehen.
Der Klang bleibt von alledem ziemlich unbeeindruckt, jedenfalls konnten wir keinen Klangunterschied zwischen den beide Modi »leise« und »wahrnehmbar« feststellen. Hier gibt es rein gar nichts zu beanstanden, der Bass ist unauffällig und präzise und geht gnadenlos tief runter. Der Unterschied zum Kopfhörer Sony WH-1000X M5 ist nur marginal und fällt unter die Kategorie Geschmackssache. Der QuietComfort 45 ist damit ein echter Evergreen, der genau das tut, was er soll – und das sehr gut. Er wird sukzessive verbessert und die Bedienung ist nach wie vor schnörkellos. Die Polster der QuietComfort-Reihe lassen sich übrigens problemlos nachkaufen und austauschen.
Wenn Geld egal ist: Bowers & Wilkins Px8
Beim Bowers & Wilkins Px8 kommen nur die besten Materialien zum Einsatz, diese sind zudem exzellent verarbeitet. Außer im cremefarben-silbernen Outfit unseres Testmusters gibt es ihn selbstverständlich auch in Schwarz, wo selbst die Metalloberflächen schwarz sind. Details wie das Logo sind eingefräst und bilden einen tollen Kontrast.

Der Bügel sowie der größte Teil der Kapseln bestehen aus Metall. Das gilt auch für die Gelenke der Kapseln, sie sind entsprechend solide, sehen dabei aber sehr elegant aus. Dank der weichen Polster von Bügel und Kapseln üben die 320 Gramm Betriebsgewicht keinen sonderlich großen Druck aus. Als weiteren Effekt passen sich die ohrumschließenden Polster geschmeidig an und sperren sämtliche Außengeräusche sehr effektiv aus. Damit hat die aktive Geräuschunterdrückung ziemlich leichtes Spiel.
Wie die meisten hochwertigen Bluetooth-Kopfhörer funktioniert auch der Px8 im Notfall per Kabelübertragung.Anders als bei der Mehrheit der Konkurrenten gibt es allerdings nur eine USB-C-Schnittstelle, die jedoch sowohl zum Laden als auch für die Musikübertragung zuständig ist. Das Notfallkabel wird in die USB-C-Buchse eingesteckt und hat am anderen Ende einen Klinkenstecker. Bei einer Akkulaufzeit von etwa 30 Stunden dürfte das Notfallkabel allerdings eher selten ZumEinsatz kommen. Mit dem USB-Ladekabel kann der Hörer allerdings auch direkt am PC angeschlossen werden.
Die Bedienung des Px8 erfolgt mit den üblichen Tasten. Ein Schieber auf der rechten Seite schaltet den Hörer ein und aktiviert die Kopplung per Bluetooth. Drei Tasten sind dort für die Einstellung der Lautstärke beziehungsweise zum Skippen durch die Tracks, zur Gesprächsannahme und für Pause/Stop zuständig.
Auf der linken Seite gibt es nur eine einzige Taste, diese ist zur Aktivierung der Geräuschunterdrückung zuständig. Auf Wunsch können hier jedoch auch Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant aktiviert werden.
Ein integrierter Sensor sorgt zudem dafür, dass die Musik bei abgenommenem Hörer pausiert, zum Start muss dann allerdings die Start-Taste betätigt werden. In der Music App von Bowers & Wilkins lässt sich das Ansprechverhalten des Sensors in drei Stufen einstellen.
Selbstredend kann hierüber auch zwischen Noise Cancelling und Transparenz-Modus gewählt werden, es lassen sich auch beide Modi ausschalten. Die Klangqualität ändert sich in keiner der Einstellungen. Das tut sie allenfalls bei der Auswahl der Datenrate, die aus vier Stufen ausgewählt werden kann. Dabei kann die App einen Unterschied zwischen WLAN-Übertragung und mobilen Daten machen, das hilft bei Bedarf Datenvolumen zu sparen.
Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert so gut wie beim Klassiker von Bose, ist aber nicht so smart und anpassungsfähig wie beim Testsieger von Sony.
Seitens des Klangs liegt der Bowers & Wilkins Px8 mit den besten Konkurrenten zumindest gleichauf. Ähnlich wie beim Noise Cancelling finden wir auch hier eine enorme Leistungsdichte. Beim Px8 fällt insbesondere der sehr präsente Tiefbass auf, der straff und kontrolliert anspricht. Auch die anderen Frequenzbereiche kommen zu ihrem Recht, und der Px8 sorgt für ein nahezu greifbares, räumliches Klangerlebnis.
Wer Wert auf einen Kopfhörer legt, der nicht nur optisch und haptisch vorzeigbar ist, sondern auch hervorragend klingt und eine wirksame Geräuschunterdrückung mitbringt, ist mit dem Bowers & Wilkins Px8 auf der sicheren Seite.
Bestes Klangerlebnis: Sennheiser Momentum 4 Wireless
Der Momentum 4 Wireless von Sennheiser hat so gar nichts mehr von seinem direkten Vorgänger, dem Momentum 3 Wireless. Das Design wurde komplett überarbeitet – und es steht zu vermuten, dass selbst die Technik innen drin nicht verschont geblieben ist. Beim Momentum 4 handelt es sich also um eine komplette Neuentwicklung. Der Klang und vor allem die Geräuschunterdrückung haben eindeutig davon profitiert, auch die Bedienung, gerade in Bezug auf die Außengeräusch-Unterdrückung, dürfte beim Neuen um einiges einfacher geworden sein. Auch seitens der Akkulaufzeit hat der Neue zugelegt; selbst wenn die vom Hersteller angegebenen 60 Stunden nicht ganz erreicht werden, so kann man sich wohl getrost zwei Tage lang entspannt zurücklehnen, und den Akku einen Akku sein lasen.

Des Momentum 4 Wireless ist nicht nur hervorragend verarbeitet, er ist auch umfassend ausgestattet: Ein Ladekabel im USB-C-Formfaktor, ein Audiokabel sowie ein Reiseadapter gehören hier selbstverständlich zum Lieferumfang. Untergebracht ist das Ganze in einem schönen Hardcase, in welchem auch der Kopfhörer selbst Platz findet, obwohl er nicht ganz klein zusammengeklappt werden kann. Kabel und Adapter sind dafür in Schlaufen fixiert, die mit entsprechenden Symbolen zeigen, was wo hingehört.
Tasten für die Bedienung gibt es am Momentum 4 keine, bis auf eine, die zum Ein- und Ausschalten dient, und bei längerem halten die Kopplung via Bluetooth einleitet, das sogenannte Pairing. Das ist dann auch ziemlich schnell erledigt – und der Sennheiser hat sich erfolgreich mit dem Smartphone verbunden.
Die Sennheiser Smart Control App denkt mit
Die Sennheiser Smart Control App ist auch für andere Kopfhörer von Sennheiser zuständig, teilweise natürlich mit weniger Features. Für den Momentum 4 Wireless ist dagegen sehr umfangreich ausgelegt. Deshalb liefert sie direkt nach erfolgreicher Kopplung eine kurze Einführung in die Bedienung des gerade angeschlossenen Hörers.
Das ANC ist nach wie vor sehr fein anpassbar, besonders gut hat uns die simpel aber wirksam per Pince-Geste an der rechten Kapsel einstellbare Balance zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenz gefallen. Da muss man nicht erst das Handy aus der Tasche holen. Die Geräuschunterdrückung passt sich auf Wunsch auch automatisch an die Umgebung an – das funktioniert sehr gut, ist allerdings nicht so intelligent wie bei Sony.
Es gibt zudem auch die Möglichkeit, die individuell gewünschten Einstellungen für bestimmte Orte zu hinterlegen. Man kann bis zu 20 solcher Soundzonen hinterlegen, sobald das GPS des Smartphones eine davon registriert, werden die gespeicherten Einstellungen automatisch aktiviert. Mit der Sidetone-Funktion schließlich kann man die Lautstärke anpassen, mit der die eigene Stimme beim Telefonieren unter den Kopfhörern zu hören ist. Das ist besonders praktisch, da man mitunter dazu neigt, zu laut zu sprechen, weil man die eigene Stimme etwas gedämpft hört.
Im Soundcheck muss man sich allerdings erst anmelden, dann kann man Sound-Prests einzelnen Genres zuordnen. Diese Voreinstellungen werden dann auch auf anderen Geräten zur Verfügung gestellt. Uns reichte die einfache Klangregelung für Bässe, Mitten und Höhen allerdings vollkommen aus. Einige Features, wie die schaltbare On-Head-Erkennung , die Smart Pause und die automatische Ausschaltfunktion kamen während des Tests durch ein Update hinzu, funktionieren, sind aber noch nicht komplett übersetzt – da ist also durchaus noch Luft nach oben.
Klanglich hat er hörbar mehr zu bieten als unser aktueller Favorit: Er lotet die Grenzen des hörbaren Frequenzbandes weiter aus, spielt absolut souverän und stressfrei selbst bei brachialen Metal-Attacken oder orchestralem Tutti. Auch musikalische Feinarbeit zählt ebenso zu seinen Stärken, wie die tonal perfekte Wiedergabe von Gesangspassagen.
Seitens Klang und Verarbeitung hat der Momentum 4 Wireless unserem aktuellen Favoriten sicher einiges voraus, bezüglich der Effizienz des aktiven Noise Cancelling und der smarten Bedienung ist er ihm dicht auf den Fersen.
Preistipp: Sony WH-XB910N
Mit dem WH-XB910N hat Sony einen Hörer zu einem Preispunkt deutlich unterhalb des Flaggschiffes am Start. Er profitiert weitgehend von dessen Technik und selbst die Ausstatttung orientiert sich am teureren Bruder. Selbst wenn man die Hertsllerangabe der Akkulaufzeit von 30 Stunden mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung nicht ganz ernst nimmt, muss man sich wohl tagsüber keine Gedanken diesbezüglich machen.

Dem WH-XB910N liegt neben dem obligatorischen Ladekabel im USB-C-Standard ein Audiokabel bei. Damit kann man selbst bei leerem Akku zumindest noch Musik hören. Alles zusammen findet im flachen Hardcase Platz, neben dem zusammengeklappten Kopfhörer.
Der WH-XB910N wird grundsätzlich über einige wenige Tasten bedient. Lautstärke, Zappen und die Wahl des gewünschten Geräuschunterdrückungs-Modus geht damit problemlos. Die zugehörige App bietet dann fast den gleichen Funktionsumfang der teureren WH-1000X Kopfhörer. So kann hier die perfekte Balance zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenz-Modus für unterschiedlichste Szenarien hinterlegt werden. Der Hörer kann jedoch die Szenarien eigenständig erkennen und nimmt die korrekte Anpassung automatisch vor.
Die App kann aber noch mehr – so lässt sich der gewünschte Klang entweder aus den vielen Presets auswählen oder aber komplett individuell mit dem Equalizer einstellen und als Benutzer-Einstellung abspeichern. Auch eine Anpassung an 360 Reality Audio ist möglich, hierzu sollte allerdings die Ohrmuscheln mit dem Smartphone abfotografiert werden, damit der gewünschte 3D-Effekt auf deren Ausformung optimiert werden kann. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass es bei den WH-XB910 keinen Ausgleich des Luftdrucks unter den Ear Cups gibt, auch die Reaktion auf Umgebungswechsel ist nicht ganz so schnell wie bei den WH-1000X M4, dort sind schlicht mehr Sensoren und Mikrofone eingebaut, die der App auch mehr Informationen liefern können.
Klanglich machen die WH-XB910N genau das, was sie sollen; der Zusatz XB steht nämlich für Extra Bass. Den liefern sie auch, was jedoch nicht heißt, dass es unkontrolliert in den Ohren dröhnt, oder nur die Lautstärke im Tieftonbereich angehoben wird. Die WH-XB910N steigen einfach tiefer runter in den Basskeller als manch andere Kopfhörer, und ja, der Pegel wird auch ganz leicht angehoben. Allerdings spielen sich die tiefen Frequenzen nie so weit in den Vordergrund, dass das Gesamtbild darunter leidet.
Insgesamt sind die WH-XB910N eine preisgünstige Alternative zu unserem Favoriten und auch zu anderen Hörern, woran die tolle App sicher ihren Anteil trägt.
Außerdem getestet
Mackie MC-60BT
Der Mackie MC-60BT ist aktuell das Spitzenmodell der derzeitigen Wireless-Reihe des Herstellers: Er ist mit aktivem Noise Cancelling ausgestattet und stellt mit der Übertragung per AptX HD Codec sicher, dass er sein klangliches Potential voll ausnutzen kann. Der Hörer ist zudem nach Schutzklasse IPX4 gegen Spritzwasser und Staub geschützt.
Als besonderes, ja sogar einzigartiges Feature, lässt sich der MC-60BT kabellos aufladen, ein entsprechendes Ladepad liegt dem Hörer sogar bei. Der Akkulaufzeit liegt normalerweise deutlich über 30, mit aktivierter Geräuschunterdrückung immerhin noch bei knapp 30 Stunden.
Ausschließlich per Tastendruck lässt sich die übliche dreifache Auswahl treffen: Geräuschunterdrückung ein, Ambient Sound ein und beides aus. Eine feinere Abstimmung ist nicht möglich. Die sonstigen Funktionen wie Skip, Lautstärke, Pause, Start etc. werden per Touchfeld aktiviert. Eine App zur Einstellung der Modi oder für Klangkorrekturen steht aktuell nicht zur Verfügung. Dabei verfügt man bei Mackie durchaus über Programmiererfahrung, zumindest viele der Studiogerätschaften von Mackie kommen ohne Software gar nicht mehr aus.
Das Noise Cancelling funktioniert allerdings auch ohne Feinabstimmung sehr gut, ebenso wie der Transparenz-Modus, der von zwei Mikrofonen unterstützt wird. Besonders angenehm ist das zuschalten der eigenen Stimme beim Telefonieren, was nicht bei jedem Kopfhörer möglich ist. Auch dass Geräuschunterdrückung und Ambience-Modi funktionieren, sobald der MC-60BT mit dem Notfallkabel betrieben wird, ist nicht selbstverständlich.
Der MC-60BT geht zwar schön tief in den Basskeller runter, klingt aber mitunter im Mitteltonbereich etwas angestrengt, besonders wenn es musikalisch sehr komplex zugeht.
Der Mackie MC-60BT kann mit einigen interessanten Features überzeugen, damit sind nicht allein das drahtlose laden und die lange Akkulaufzeit gemeint. Wer darüber hinaus Wert auf gute Telefon-Eigenschaften und Spritzwasserschutz legt, sollte sich den Mackie genauer anhören.
Bang & Olufsen BeoPlay H95
Bang & Olufsen ist längst davon entfernt, standardisierte Technik in ein schön designtes Kleid zu verpacken. Nicht nur beim BeoPlay H95 ist das Knowhow der eigenen Entwicklungsabteilung sehr gut zu erkennen. Der H95 ist dadurch nicht weniger schön, er lässt sich zudem auch intuitiv bedienen und klingt ausgesprochen gut.
Bei der Fertigung wurden nur hochwertige Materialien eingesetzt und bestens verarbeitet. Die Bügelkonstruktion und die Kapseln bestehen zum größten Teil aus Metall und die Ohrpolster sind aus feinstem, weichen Kunstleder. Auch der Akku ist mit einer Kapazität von 1.100 mAh kein Pappenstiel, und dürfte für eine Akkulaufzeit von weit über 30 Stunden gut sein, mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung.
Die rechte Kapsel ist für die üblichen Einstellungen wie Skipping, Start und Stopp als Touch-Fläche ausgelegt. In jeder Kapsel ist zudem ein Drehsteller integriert: Rechts wird die Lautstärke, links die Intensität und Balance zwischen Noise Cancelling und Talkthrough eingestellt. Der Klang wird bei aktiviertem Noise Cancelling nicht beeinflusst, jedenfalls nicht hörbar. Das Noise Cancelling funktioniert sehr gut, wenn auch nicht so eigenständig und smart wie bei Sony oder Bose.
Diese Einstellungen lassen sich auch in der Bang & Olufsen App vornehmen. Darüber hinaus kann man dort einen der fünf abgespeicherten Hörmodi auswählen oder mit dem außergewöhnlichen Equalizer nach eigenem Geschmack erstellen. Selbstverständlich werden auch Firmwareupdates für den Kopfhörer per App realisiert, was der H95 während der Testphase unter Beweis stellte.
Der Klang wird vom Noise Cancelling nicht beeinflusst, und das ist gut so, denn der BeoPlay klingt sehr schön offen und luftig. Die leichte Tendenz in Richtung Loudness ist dabei sicher gewollt und verleiht dem Hörer auch bei geringer Lautstärke ein angenehmes Volumen in den Tiefen sowie entsprechende Feinzeichnung in den Höhen.
Der BeoPlay H95 ist zwar einer der teuersten Bluetooth-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, er macht aber auch entsprechend viel her. Hier passen Design, Verarbeitungsqualität, ja sogar die App und natürlich der Klang hervorragend zusammen.
Philips Fidelio L3
Die Polster des Philips Fidelio L3 werden laut Zertifikat aus Leder gefertigt, und zwar regional in Schottland und in CO2-neutraler Produktionsweise. Weich sind sie in jedem Fall, und sie verteilen das mit 366 Gramm recht ordentliche Gewicht sehr gut. Das Gewicht resultiert hauptsächlich vom überdurchschnittlichen Einsatz von Metall im Bügel und den Aufhängungen der Kapseln.
Ein Ladekabel im USB-C-Formfaktor, ein Audiokabel sowie ein Reiseadapter gehören hier selbstverständlich zum Lieferumfang. Untergebracht ist das Ganze in einem schönen, soliden Hardcase, in welchem auch der Kopfhörer selbst Platz findet. Die Akkulaufzeit beträgt übrigens mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung satte 30 Stunden. Dank Schnelladefähigkeit liefert der Hörer nach 15 Minuten am Ladekabel wieder sechs Stunden Musikgenuss.
Die Bedienung erfolgt klassisch über Tasten und über die Touch-Fläche der rechten Kapsel. Entsprechend findet sich die Ein/Aus-Taste an der linken Kapsel, mit der auch der Pairing-Vorgang eingeleitet wird. Unterstützt werden je nach angeschlossenem Smartphone entweder der Google Assistant oder Siri. Die Touch-Fläche auf der rechte Taste reagiert ebenfalls wie bei den meisten gewohnt: Zum Einstellen der Lautstärke und Zappen durch die Playlist wird horizontal bzw. vertikal gewischt, zum Pausieren und Starten der Musik genügt ein leichter Klaps mit dem Finger auf die Mitte der Fläche.
Im Hauptmenü der Philips Kopfhörer App stehen insgesamt drei Modi zur Einstellung des Noise Cancelling und für den Awareness-Modus (Umgebungsgeräusche) zur Verfügung. Mit einem Schieber kann der Grad eingestellt werden, mit dem die Außengeräusche durchgelassen oder ausgesperrt werden. Die Taste zur Stimmenverbesserung lässt geziehlt Stimmen durch, dass ist besonders bei Durchsagen in der Bahn oder auf dem Flughafen interessant. Ähnlich dem Sony kann der Philips auch die Umgebungssituation analysieren, »lernt« daraus und passt Geräuschunterdrückung und Awareness entsprechend an. Außerdem stellt die App vier Voreinstellungen für den Klang des Fidelio L3 zur Verfügung, in der fünften kann man den Equalizer nach eigenem Geschmack einstellen.
Klanglich ist der Fidelio L3 eng mit dem offen konstruierten HiFi-Kopfhörer Fidelio X3 verwandt, den wir ebenfalls getestet haben. Entsprechend ist dann auch das Klangerlebnis; der Fidelio liefert ein ausgewogenes Klangbild mit einer fast schon spektakulären räumlichen Abbildungsfähigkeit. Die Bässe sind straff und knackig so dass sie auch bei heftigen Tiefbassattacken nicht außer Kontrolle geraten, der Mitteltonbereich löst sehr fein auf, was meines Erachtens zu besagtem, tollen räumlichen Klangbild beiträgt. Die Höhen lösen ebenfalls sehr gut auf, ohne dass es bei S-Lauten unangenehm zischelt. Lediglich bei aktivem Noise Cancelling ist ein leichtes Rauschen zu vernehmen, allerdings nur in den Musikpausen. Die Übertragung erfolgt bei kompatiblem Smartphone mit hochwertigem AptX-Codec, die Reichweite ist selbst bei der hierzu erforderlichen Datenrate hoch genug, dass es in unserer Testumgebung weder zun Abbrüchen noch zu Unterbrechungen kommt.
Bose NC 700
Der Bose NC 700 soll offensichtlich ein neues Kapitel aufschlagen, denn neben dem Namen erinnert auch sonst nichts an die erfolgreiche QuietComfort-Reihe. Bügel und Kapseln wirken jetzt teurer und besser verarbeitet. Hier gibt es kein Scharnier mehr, die Kapseln sind quasi an den Bügel geklemmt, dennoch lassen sich die Kapseln zur individuellen Anpassung sowohl auf dem Bügel verschieben, als auch um 180 Grad drehen.
Der NC 700 lässt sich außerdem komplett im mitgelieferten Hardcase unterbringen. Das Lade- und das obligatorische Audio-Kabel für den Notfall liegen dem Bose bei und finden ebenfalls im Case unter einer Klappe Platz. Das Notfallkabel wird aber erst nach etwa 20 Stunden benötigt, soviel beträgt die Akkulaufzeit laut Hersteller mit aktiver Geräuschunterdrückung.
Der NC 700 funktioniert zwar auch ohne Bose Music App tadellos. Der Vorteil besteht darin, dass sich mit Hilfe der App außer der Sprachauswahl auch die Geräuschunterdrückung feiner abstufen lässt als ohne. Ohne App lassen sich auf Tastendruck drei gröbere Stufen der Geräuschunterdrückung auswählen, nämlich Null (oder aus) 5 (etwa halbe Kraft) und 10 (dann wird es richtig still). Hört man dann etwa eine Durchsage, hält ein langer Druck auf die Noise-Cancelling-Taste die Musik an, und schaltet die Geräuschunterdrückung vorübergehend ab. Mit erneutem langen Druck auf die Taste kehrt der Bose zum vorherigen Betriebszustand zurück. Außer der Taste für das Noise Cancelling an der linken Kapsel, gibt es nur noch an der rechten Seite eine zum Ein- und Ausschalten inklusive Bluetooth-Kopplung, sowie eine für die diversen Sprachassistenten wie den Google Assistant oder Siri.
Die Einstellung der Lautstärke hat Bose besonders pfiffig gelöst: Hier streiche ich nur entlang des Bügels an der rechten Kapsel, und schon wird es lauter oder leiser. Das bietet viel mehr Bediensicherheit als das mitunter etwas undefinierte Herumstreichen auf der ganzen Außenfläche der Kapsel, wie es die anderen machen.
Auch klanglich hat der NC 700 zugelegt. Vom eher gefälligen bis unspektakulären Sound der QuietComfort-Reihe ist nicht mehr viel übrig geblieben. Im Bass ist zwar eine leicht amerikanische Tendenz in Form einer leichten Anhebung herauszuhören, trotzdem leidet der Mittelhochtonbereich nicht darunter – der kommt deutlich prägnanter und feiner aufgelöst als das noch beim QC 35 II der Fall war. Der Unterschied zur direkten Konkurrenz von Sony ist nun viel geringer und fällt in die Kategorie »Geschmacksfrage«. Im direkten Vergleich ist der Bose NC700 im Grundtonbereich etwas sonorer, während der WH-1000X M4 in den mittleren und hohen Lagen einen Hauch mehr Feinzeichnung liefert – wie gesagt: reine Geschmacksache und nur im direkten A-B-Vergleich zu bemerken.
Sony WH-1000X M4
Bis auf einige, wenige Details gleicht der neue WH-1000X M4 äußerlich dem Vorgänger WH-1000X M3. Eines davon ist das NFC-Logo auf der linken Kapsel. Das ist nicht mehr aufgedruckt, sondern fast unsichtbar eingeprägt. Trotzdem erfolgt das Pairing nach wie vor schnell, mit NFC noch schneller.
Die Verbindung zum Smartphone und die Aktivierung des Noise Cancelling beziehungsweise des Ambient Sound werden über Tasten an der linken Hörkapsel des WH-1000X M4 gesteuert. Die rechte Kapsel ist gleichzeitig Touch-Bedienfläche: Mit Wischgesten von oben nach unten und umgekehrt kann man die Lautstärke regeln, von vorne nach hinten oder umgekehrt Songs überspringen, doppeltes Tippen stoppt bzw. startet die Musik.
Über die Talkthrough-Funktion, die Sony »Quick Attention Mode« nennt, verfügt auch der WH-1000X M4. Neu hinzugekommen ist der Speak-To-Chat-Modus. Ist dieser aktiviert, sprechen Sie einfach drauflos, und der Kopfhörer lässt die Außengeräusche durch, vornehmlich die Stimmen der Gesprächspartner, er muss also nicht mehr abgenommen werden. Das wirkt anfangs zwar etwas befremdlich, besonders beim Gesprächspartner, ist aber auf Dauer sehr komfortabel.
Der WH-1000X M4 erlaubt quasi eine Einmessung der individuellen Akustik unter den Polstern und in den Ohrmuscheln. Mit einer Reihe von Testtönen wird das Noise Cancelling an die akustischen Gegebenheiten unter den Ohrpolstern angepasst und es wird noch stiller.
Ansonsten hat sich am adaptiven Noise Cancelling nur wenig geändert: Dank der Auswertung der eingebauten Mikrofone, GPS-Empfänger und Bewegungsmelder kann der WH-1000X M4 die Rahmenbedingungen, in denen man sich gerade befindet, ziemlich genau erkennen und die Geräuschunterdrückung entsprechend anpassen. Feintuning per App ist natürlich ebenfalls stets möglich.
Ein Klangunterschied zwischen aktiver oder inaktiver Geräuschunterdrückung ist auch beim WH-1000X M4 nicht hörbar. Generell hat sich der Klang des WH-1000X M4 gegenüber seinem Vorgänger, wenn überhaupt, nur geringfügig geändert.
Der WH-1000X M4 muste nun nach recht langer Präsenz auf dem Siegertreppchen doch weichen, weil er kaum noch verfügbar ist. Besitzt man schon ein Exemplar, oder kommt zum Preis um 250 Euro an einen neuen (nicht gebraucht oder refurbished), ist er immer noch eine lohnenede Anschaffung.
Sony WH-1000X M3
Mit dem Sony WH-1000X M3 hat Sony die dritte Generation seines überaus erfolgreichen Flaggschiffs mit Noise Cancelling herausgebracht. Grundlage ist nach wie vor der MDR-1000X. Hatte der WH-1000X M2 erstmals so smarte Features wie das adaptive, also sich an die Umgebung anpassende Noise Cancelling dazu bekommen, wurde der WH-1000X M3 nunmehr auch äußerlich runderneuert.
Auch er erkennt an den Umgebungsgeräuschen und den Bewegungen des Trägers, ob er sich gerade im Zug befindet oder im monotonen Geräuschpegel eines Großraumbüros. Das Noise Cancelling wird entsprechend angepasst, sodass zum Beispiel die Durchsagen im Zug ungestört durchgeleitet werden, wogegen das monotone Hintergrundgemurmel unterdrückt wird.
Das gesamte Oberflächen-Finish sieht nun hochwertiger aus und die Bedientasten sind schlanker und feiner geworden. Die Ohrpolster sind nun aus anderem Material, dichten nochmal besser ab und sind enorm bequem.
Zwar muss der WH-1000X M3 nun seinem Nachfolger weichen, die Unterschiede bezüglich Klang, Geräuschunterdrückung und Tragekomfort sind allerdings so gering, dass auch der WH-1000X M3 noch sein Geld wert ist, solange er günstiger als der Nachfolger zu haben ist.
Shure Aonic 40
Mit dem Shure Aonic 40 setzt der Hersteller seine Reihe von Bluetooth-Hörern mit aktiver Geräuschunterdrückung konsequent weiter fort. Es kommen sicht- und fühlbar hochwertige Materialien zu Einsatz, dennoch bleibt der Kopfhörer seitens des Gewichts im grünen Bereich, zumal die gut 300 Gramm schön gleichmäßig von den weichen aber festen Polstern verteilt werden.
Die Ausstattung des Shure ist klassenüblich und erstreckt sich über den Hörer mit dem Lade- sowie dem Notfallkabel, bis hin zum soliden Case, in dem alles untergebracht werden kann.
Die Bedienung am Gerät ist wegen der vielen Tasten schon etwas gewöhnungsbedürftig, wenngleich man man von Sprachansagen unterstützt wird, die in der App sogar auf deutsch erfolgen. Ohnehin erweist sich die Shure Play App als echter Komfortgewinn, zumal man damit die passende Balance zwischen Noise Cancelling und Umgebungsmodus einstellen kann. Der ANC Modus unterscheidet drei Stufen, der Umgebungsmodus lässt sich stufenlos einstellen, Außerdem gibt es unzählige Klang-Presets sowie einen Equalizer für eigene Soundexperimente.
Der Shure Aonic 40 gehört klanglich zu den besten Bluetooth Hörern mit aktivem Noise Cancelling. Unaufdringlich und dennoch nichts unterschlagend bringt er alles zu Gehör was Smartphone und Streamingdienste zu bieten haben. Er leuchtet dabei das Frequenzspektrum bis an die Grenzen des Hörbaren aus. Wer sich bei der Bedienung voll auf die App verlässt, oder mit dem Tastenlayout zurecht kommt, wird viele Jahre Spaß mit dem Aonic 40 haben.
Sennheiser PXC 550-II
Der Sennheiser PXC 550 II verfügt nun über Bluetooth 5.0, allerdings ohne NFC-Unterstützung. Dafür werden nun Alexa, Siri und der Google Assistant komplett eingebunden – sowie AAC und aptX Long. Durch die weichen Polster auf den Kapseln und um den Bügel Sennheiser PXC 550 II sitzt er super bequem und dichtet so gut ab, dass Außengeräusche kaum eine Chance haben, ans Ohr zu gelangen.
Die rechte Kapsel ist als Touchpad ausgelegt. Damit lässt sich die Lautstärke einstellen und man kann durch die Stücke skippen. Ein feines Klopfsignal unterbricht die Musik, um ein Telefonat anzunehmen, was übrigens für beide Gesprächsteilnehmer in hervorragender Qualität funktioniert.
Mit dem Schiebeschalter hinten oben an der rechten Kapsel werden zwei verschiedene Noise-Guard-Stufen aktiviert oder abgeschaltet. Stufe II ist die höchste Stufe, dort wird nach Möglichkeit alles ausgeblendet. Zwischen dieser und der Aus-Position gibt es eine weitere Stufe: Hier passt sich der PXC 550 II automatisch den Umgebungsgeräuschen an, in der nunmehr deutöich erweiterten Smart Control App lässt sich festlegen, ob die Geräuschunterdrückung adaptiv reagiert oder im sogenannten Anti-Wind-Modus bei Außenaktivitäten besondere Maßnahmen gegen Windgeräusche ergreift. Insgesamt liegt die Geräuschunterdrückung damit fast auf dem gleichen, hohen Niveau wie bei der Konkurrenz von Sony.
Klanglich spielt der Sennheiser, wie erwartet, in derselben Liga wie der Sony-Kopfhörer, lediglich die Abstimmung ist etwas anders. So fällt im A-B-Vergleich eine ganz leichte Senke im Mitteltonbereich bei den Sony-Hörern auf, wo der Sennheiser etwas feiner auflöst. Die leichte Schärfe, die der PXC 550 mitunter durchschimmern ließ, hat man dem PXC 550 II offenbar abgewöhnt. Die tolle Auflösung im Mittelhochtonbereich ist dabei erhalten geblieben und er spielt wie aus einem Guss.
Yamaha YH-L700
Mit dem YH-L700 hat Yamaha einen ganz besonderen Kopfhörer auf den Markt gebracht. Hier ist die aktive Geräuschunterdrückung quasi nur ein Nebenprodukt, ein Nice-to-have neben den anderen Möglichkeiten, die der Kopfhörer zu bieten hat. Daher beschränken sich die Einstellungen auch auf genau drei – nämlich Geräuschunterdrückung an, Ambiente an, oder eben beides aus. Das ist wirklich einfach, und dafür bräuchte man nicht mal eine App.
Diese gibt es aber trotzdem, denn der YH-L700 soll nicht nur besonders gut klingen, er soll dies sogar mit 3D-Sound. Der ist zwar »nur« virtuell, und wird auch ausschließlich aus dem Stereo-Signal gewonnen, welches dem Hörer geliefert wird, dank des aufwändigen Sound Processings gelingt das dem Yamaha jedoch ausgesprochen gut.
Um im Kopfhörer verschiedene Klangwelten, auch in 3D-Sound erzeugen zu können, hat Yamaha sein KnowHow aus den AV-Receivern umgesetzt und arbeitet mit einem DSP (digital Sound-Prozessor). Zusätzlich hat man dem Kopfhörer Bewegungs- und Lagesensoren verpasst, sodass sich auch ein sogenanntes Headtracking aktivieren lässt. damit ist es möglich, mit dem Kopfhörer quasi im Konzertsaal zu sitzen und der Musik von der Bühne zu lauschen. Die hörbare Bühne bleibt dank Headtracking immer vorn, egal, wie man den Kopf bewegt. Gerade beim Anschauen von Videos ist das toll, denn der Sound kommt stets aus der Richtung des Displays oder der Leinwand, egal, wie man den Kopf dreht.
Selbst wenn alle Effekte ausgeschaltet sind, liefert der YH-L700 einen hervorragenden Klang, mit tief hinabreichendem, satten Bass, klar zeichnenden Mitten und spritzigen Höhen. Allerdings wird bei Aktivierung des Noise Cancelling auch der Bass einen Tick angehoben, was der Hörer bei seiner guten Abdichtung nach außen eigentlich gar nicht nötig hat. Vielleicht wird das ja beim nächsten Firmware-Update geändert.
Apple Airpods Max
Die Apple AirPods Max sind nicht nur ein Hingucker, sie sind dank des hohen Materialeinsatzes, der überwiegend aus Metall besteht, auch alles andere als ein Leichtgewicht. Dank der hervorragenden Ohrpolster verteilt sich das Gewicht aber schön gleichmäßig, und der Bügel aus netzähnlichem Stoff federt den Rest ab. Die Polster selbst werden magnetisch von den Kapseln gehalten und lassen sich daher leicht tauschen.
Als Bedienelemente gibt es nur die von der Apple Watch bekannte Digital Crown. Mit dem Dreher wird die Lautstärke eingestellt, ein (langer) Druck aktiviert und deaktiviert Siri, beziehungsweise stoppt und startet die Musik. Daneben gibt es eine Taste, die zwischen aktiver Geräuschunterdrückung und und Awareness-Modus wechselt. Ganz ohne geht es nicht, und damit gibt es auch keinen Modus zur unbeeinflussten Musikübertragung. Allerdings gibt es zwischen den beiden Modi auch keinen hörbare Klangunterschied, lediglich ein Hauch von Rauschen wird hörbar, sobald die Musik im ANC-Modus stoppt.
Die AirPods Max sind eindeutig für die Bedienung mit iOS optimiert, deshalb ist die Bedienung per Android-Smartphone auch nur mit gewissen Einschränkungen möglich. So wird nicht mal der Akkustatus angezeigt. Auch wenn der im iPhone, iPad oder MacBook angezeigt wird, gibt es auch dort keine weiteren Einstellmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine Anpassung der Geräuschunterdrückung und des Awareness-Modus an die jeweilige Situation, jedenfalls bislang noch nicht.
Dafür werden die AirPods Max mit einem ganz besonderen Case ausgeliefert. Zusammen mit den eingesetzten Hörern sieht das ganze einer Handtasche sehr ähnlich, selbst der magnetische Bügelverschluss ist vorhanden. Womöglich dient dieser auch zum Umschalten des Hörers in den Standby-Modus, ähnlich wie die Smart Cover der iPads. Allerdings muss man sich tatsächlich darauf verlassen, dass die Hörer im Case in den Standby schalten, da es keine echte Abschaltmöglichkeit gibt. Liegen die Hörer also einige Tage im Case, kann es sein, dass sie für den nächsten Einsatz erst aufgeladen werden müssen, denn im Standby verlieren alle Geräte sukzessive ihre Ladung. Theoretisch könnte man sie dann zumindest mit einem Kabel an Smartphone, Laptop oder Tablet anschließen, nur leider fehlt dazu der notwendige Lightning-Audio-Adapter. Der kostet noch mal ein paar Euro extra.
Klanglich sind die AirPods Max bei der gefälligen Sorte einzuordnen, sie liefert einen Sound, wie Bose ihn früher bevorzugt hat – unspektakulär, ohne besondere Auflösungsfähigkeiten, eben langzeittauglich. Besonders der Tiefbassbereich hat bei manchen Konkurrenten mehr Durchsetzungsvermögen. Die AirPods Max gehen weniger brachial zu Werke, verlieren dabei aber auch nie die Kontrolle. Die Reichweite ist ebenfalls sehr gut, allerdings wird hier als hochauflösende Audio-Übertragung auch nur der AAC unterstützt, der bessere AptX-Codec dagegen nicht.
Die Apple AirPods Max sind sicher für Freunde der Marke ein Must-Have, welches man zudem bis vor kurzem teuer bezahlen musste. Auch jetzt liegt der Preis verglichen zur Konkurrenz noch recht hoch, vor allem für das, was seitens Klang, Möglichkeiten des Noise Cancelling und Bedienkomfort geboten wird.
Bowers & Wilkins PX7
Bowers & Wilkins PX7 ist einer von zwei Nachfolgern des Bowers & Wilkins PX. Er ist, wie sein Vorgänger, als Over-Ear-Hörer konzipiert. Die On-Ear-Variante in Form des PX5 finden Sie weiter unten. Prinzipiell dichtet ein ohrumschließender Hörer, wie der PX7, bei den meisten Menschen besser ab, lässt dadurch weniger Außengeräusche durch als die On-Ear-Kapseln und sitzt obendrein bequemer.
Die Geräuschunterdrückung ist per Taster an der linken Kapsel umschaltbar. Es lassen sich die drei Modi, High, Low und Auto auswählen wobei die Stufe High sehr effizient funktioniert. Der Nachteil ist, dass man erst alle Stufen durchschalten muss und nicht direkt von High auf Auto oder Off schalten kann. Klanglich ändert sich bei den unterschiedlichen ANC-Einstellungen nichts, auch Rauschen ist dem PX7 völlig fremd.
Die Musik pausiert beim Abheben einer Kapsel, die drei Tasten auf der rechten Kapsel sind zum Einstellen der Lautstärke und Zappen durch die Musik gedacht. Die Taste dazwischen zum Annehmen eines Telefonats oder zur Aktivierung von Siri bzw. Google Assistant.
Er verleiht der Musik die typische Bowers-&-Wilkins-Signatur – im Bass ist er ebenso durchsetzungsstark wie der Sennheiser, legt im Oberbass und Grundtonbereich sogar noch etwas zu. Auf der anderen Seite rundet der PX7 den Hochtonbereich etwas ab. Insgesamt klingt der Bowers & Wilkins PX7 etwas wärmer, runder und vollmundiger als beispielsweise der Sennheiser. Wer also einen Reisebegleiter mit langzeittauglichem Klang und businesstauglichem Auftreten benötigt, kommt um eines der Bowers-&-Wilkins-Modelle nicht herum.
Shure Aonic 50
Der Shure Aonic 50 kam kurz nach dem Aonic 215 auf den Markt. Beim Aonic 50 handelt es sich um einen Bluetooth-Kopfhörer mit ohrumschließenden Postern und aktiver Geräuschunterdrückung. Bislang hatte man beim amerikanischen Traditionshersteller wenig übrig für derartige technische Spielereien, denen man sich allerdings nun nicht mehr verschließen kann.
Beim Aonic 50 handelt es sich um eine komplette Eigenentwicklung, wie es sich für einen renommierten Hersteller wie Shure gehört. Das betrifft sowohl den Kopfhörer als auch die dazugehörige Shure Play+ App, die auch auch mit anderen Produkten von Shure kommuniziert.
Zugegeben, das Noise Cancelling wurde höchstwahrscheinlich hinzugekauft, schließlich muss man ja das Rad nicht neu erfinden. So kommt beim Aonic 50 dann auch eine recht effektive Geräuschunterdrückung zum Einsatz, wenngleich es nicht mit den beiden Marktführern Sony und Bose mithalten kann – das können andere aber auch nicht.
Kernstück des Noise Cancelling ist ein 3-Stufen-Schiebeschalter. Eine der drei Stufen aktiviert die Geräuschunterdrückung, eine weitere das Talkthrough, in der mittleren Schalterposition sind beide inaktiv. Die Geräuschunterdrückung kann kann man in der App Shure Play+ zwischen max und normal umschalten, bei max wird der Pegel der Musik hörbar angehoben, außerdem wird ein Loudness-Filter zugeschaltet – eigentlich ein unnötiger Trick.
Die App Shure Play+ erlaubt außerdem diverse Klangeinstellungen, und sogar die Speicherung mehrerer individueller Presets. Auch die Stärke des Talkthrough kann stufenlos eingestellt werden.
Klanglich kommt der Shure unserem Favoriten ziemlich nahe. Der Grundtonbereich ist nicht ganz so präsent, dafür klingt der Aonic 50 aber etwas ausgewogener und bildet ebenfalls eine große Bandbreite ab. Er ist zudem etwas spritziger abgestimmt als der Sony, was bei manchen Musikstücken noch mehr Spaß macht. Einzig das Noise Cancelling sollte überarbeitet werden.
Ultrasone Isar ANC
Das Ultrasone Isar ANC stellt insgesamt drei Einstellungen für die Geräuschunterdrückung zur Wahl: Geräuschunterdrückung an, Ambient Sound an, sowie beide Aus. Eine App gibt es nicht, daher gibt es auch keine Möglichkeit, Noise Cancelling und Ambiente Sound fein abzustimmen oder gar miteinander zu kombinieren. Alles lässt sich ausschließlich über die Tasten am Kopfhörer bedienen. Dennoch funktioniert das sehr gut, was nicht zuletzt an der hervorragenden passiven Isolierung der Hörer liegt.
Die Verarbeitung ist ebenfalls hervorragend, obwohl die Isar mit einem Gewicht von 246 Gramm eher zu den Leichtgewichten der Zunft gehören. Die drei Bedientasten sind an der rechten Muschel leicht zu ertasten und verfügen über klar definierte Druckpunkte. Klanglich gehören die Isar ANC zu den besseren Kopfhörern – die Wiedergabe ist locker und entspannt, und nervt absolut nicht – echt langzeittauglich! Da ist es gut, dass auch der Tragekomfort entsprechend hoch und die Akkulaufzeit lang ist.
Die Ultrasone Isar ANC sind Hörer für Klang-Enthusiasten, die gern kabellos unterwegs sind und sich auch mal von außen ungestört der Musik widmen möchten.
Yamaha YH-E700
Mit Yamaha betritt ein weiterer Audiospezialist die Bühne der Kopfhörer mit aktivem Noise Cancelling. Das gilt zumindest für den hiesigen Markt, der einige Zeit aus dem Fokus des japanischen Unternehmens geraten ist. Das soll sich nun unter anderem mit dem Yamaha YH-E700 ändern. Das heißt: Ruhe soll natürlich trotzdem einkehren, nun allerdings in Form einer aktiven Unterdrückung der störenden Außengeräusche.
Der YH-E700 bietet schon beim Aufsetzen beste Grundlagen für einen ungestörten Musikgenuss. Die weichen, ultrabequemen Polster dichten die Ohren schon ohne aktive Unterstützung weitgehend vom Außenlärm ab. Passive Geräuschunterdrückung sozusagen.
Das aktive Noise Cancelling (ANC) funktioniert in drei Stufen: ANC an, Ambiente an oder beides aus. Das funktioniert alles sehr gut, vor allem wird der Klang in keiner der Einstellungen hörbar beeinflusst. Die Bedienung erfolgt klassisch über Tasten. An der rechten Kapsel wird ein- und ausgeschaltet sowie das Bluetooth Pairing aktiviert. Eine Schalterwippe ist gleichermaßen für die Lautstärke und das Zappen durch die Musikstücke zuständig – je nachdem, wie man drückt. Eine weitere Taste unterbricht die Musik zum Telefonieren oder aktiviert den Sprachassistenten des Smartphones. Die USB-C-Buchse zum Aufladen ist hier ebenfalls untergebracht.
An der anderen, linken Kapsel gibt es nur die ANC-Taste mit den drei besagten Funktionen. Außerdem kann hier das Audiokabel für den Notfall eingesteckt werden, damit man selbst bei leerem Akku zumindest Musik hören kann. Telefonieren geht damit nicht – und die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert ebenfalls nicht. Die besagte passive Geräuschunterdrückung reicht aber in Bus und Bahn und auch im Flieger aus, um in Ruhe Musik hören zu können.
Der Klang das YH-E700 ist auf Anhieb sehr grundton- und basslastig. Das mag für manche Genres und Nutzer voll im Trend liegen, ist aber bei anderen etwas zu viel des Guten. Ist die Musik ohnehin schon eher dumpf und bassstark, wie z. B. einige Stücke aus der Filmmusik zu Game of Thrones, gehen viele Details schlicht unter. Bei anderen Stücken fehlt es mitunter etwas an Spritzigkeit.
Alles in Allem hat der Yamaha YH-E700 durchaus Potential, ist aber aktuell zu teuer und könnte eine weniger bassbetonte Abstimmung gut vertragen.
Nura Nuraphone
Der Nuraphone ist das Resultat einer Crowdfunding-Aktion. Offenbar gibt es eine ganze Reihe Interessenten für ein Kopfhörerkonzept, das aus einer Mischung aus Over-Ear und In-Ear besteht. Aber auch sonst hat der Nuraphone so einige Besonderheiten zu bieten. Neben den besonderen Kapseln mit den In-Ear-Kegeln im Zentrum fällt auf, dass er über keinerlei Bedienelemente verfügt, Touch-Flächen sind ebenfalls keine vorhanden. Eine Bedienung ist offenbar ausschließlich per App möglich. Die ist zwar kostenlos, um sie aber nutzen zu können und damit auch letztendlich den Kopfhörer, muss man sich aber registrieren. Dabei lässt der Disclaimer keinerlei Zweifel darüber, dass die Daten – Messdaten für die Einstellung des Hörers und Hörgewohnheiten – auch in Übersee, also in den USA und Australien genutzt werden.
Die lapidare Erklärung, dass die Daten damit nicht mehr europäischen Datenschutzrichtlinien unterliegen, man aber sicher sein könne, dass kein Missbrauch betrieben würde, lässt nur solange schmunzeln, bis man entdeckt, dass man dem zustimmen muss, um den Hörer überhaupt nutzen zu können.
Im normalen Alltag kommt dann die nächste Schwierigkeit, denn der Nuraphone hat keine Re/Li-Markierung, das muss man dann ganz intuitiv machen, nämlich so, dass die In-Ears schräg nach vorn zeigen, also in Richtung der Hörkanäle. Der Kopfhörer hat keine Einschalttaste, sondern aktiviert sich auf dem Kopf nach wenigen Sekunden automatisch. Im Gegenzug schaltet er sich aus, wenn man ihn abnimmt.
Anschließend sitzt der Nuraphone ziemlich komfortabel auf den Ohren, für korrekten Sitz liegen drei verschiedene Passstücke für die In-Ears bei. Ist er dann eingemessen, klingt er sogar ausgesprochen frisch und sehr breitbandig, aber eben nicht so außergewöhnlich gut, dass das den recht hohen Preis rechtfertigen würde. Rechnet man die Hürden mit der App, dem fehlenden Audiokabel und dem proprietären Ladekabel hinzu, lässt sich der Preis nur schwer argumentieren.
Bowers & Wilkins PX5
Der PX5 von Bowers & Wilkins gehört zu den Hörern, die On-Ear, also auf den Ohren zu tragen sind, er ist das On-Ear Pendant zum PX7. Wem also Klang und Design der Kopfhörer von Bowers & Wilkins zusagen, bekommt mit dem Bowers & Wilkins PX5 den Bluetooth-Kopfhörer, der wegen seiner kleineren Kapseln das kompaktere Packmaß hat. Auch der PX5 sitzt ausgesprochen bequem, gleichzeitig dichten die Polster hervorragend gegen störende Außengeräusche ab. Der Bügel ist aus leichtem, aber stabilem Karbon gefertigt und mit feinstem Leder gepolstert.
Der Hörer nutzt den aptX HD-Codec zur Übertragung der Musik in Hi-Res-Qualität. Belohnt wird der Aufwand mit einem herrlich ausgewogenen, langzeittauglichen Klangerlebnis. Der Bowers & Wilkins PX5 gibt jede musikalische Kost, die ihm angeboten wird, sehr schön aufgelöst und mit bestechender Räumlichkeit weiter. Er hat ein besonderes Faible für den Grundtonbereich, was ihm ein angenehmes Timbre verleiht – der ideale Begleiter auf langen Reisen.
Sennheiser Momentum 3 Wireless
Auch der Sennheiser Momentum 3 Wireless hat mindestens einen Vorgänger, wie sich unschwer an der Typenbezeichnung feststellen lässt. Das markante Retro-Design bei Verwendung hochwertiger Materialien findet sich auch in diesem Momentum. Der Momentum 3 Wireless verfügt über sehr weiche, komfortable Ohrpolster aus hochwertigem Leder. Der Bügel und die Scharniere sind hauptsächlich aus Metall gefertigt. Werden sie zusammengeklappt, schaltet der Hörer gleichzeitig aus. Darüberhinaus lässt er sich auch über Tasten an der rechte Hörkapsel bedienen. Wer mehr Funktionen nutzen möchte, insbesondere die differenzierte Geräuschunterdrückung, kann die Smart Control App fürs Smartphone nutzen. Hiermit kann daie Geräuschunterdrückung für drei Szenarien ausgewählt werden: Maximal (im Büro oder Zug), Anti-Wind (im Außenbereich) und Anti-Druck (Flugzeug).
Ein Equalizer zur Klangkorrektur steht ebenfalls in der App zur Verfügung. Hier lässt sich dann mit ein wenig Gefühl die doch etwas mittenbetonte Note des Momentum 3 Wireless nach Belieben korrigieren.
Sennheiser HD 450BT
Dem Sennheiser HD 450BT liegt neben dem üblichen Lade- und dem Audiokabel sogar eine passende Transporttasche bei. Außerdem unterstützt er wie selbstverständlich den aptX-Codec zur verlustarmen Bluetooth-Übertragung.
Die Bedienung mit den Tasten ist gewöhnungsbedürftig: Zu viele Tasten, schlecht bis gar nicht gekennzeichnet, sind recht willkürlich an der rechten Hörkapsel verteilt. In der Einarbeitungsphase muss der Hörer daher recht häufig vom Kopf genommen werden, damit man die richtige Taste findet. Glücklicherweise ist er mit der Sennheiser Smart Connect App kompatibel, sodass man viele Einstellungen auch bequem über das Smartphone vornehmen kann.
Leider hat man ausgerechnet die Ein-/Aus-Taste zusätzlich mit der Aktivierung der Geräuschunterdrückung belegt, was gerade zum Anfang schon mal für Fehlbedienungen sorgen kann. Die Geräuschunterdrückung selbst ist zwar nicht von der hochwertigen Sorte wie das beim PXC 550 II, das war allerdings auch nicht zu erwarten. Wichtig ist, dass es in angemessenen Umfang macht, was es soll, und das, ohne den Klang signifikant zu beeinflussen.
Der lag den Entwicklern offenbar am Herzen, denn der HD 450BT klingt frisch, offen und vor allem neutraler als die meisten anderen in dieser Preisklasse. Die ordentliche Geräuschunterdrückung, die Integration in die App und vor allem das tolle Klangerlebnis, welches uns der HD 450BT beschert, runden das günstige Angebot ab.
Entwickelt wurde der Valco VMK20 in Finnland, und zwar von einem Unternehmen, welches bislang noch nicht allzu sehr auf dem Kopfhörermarkt engagiert war. Die Vermarktung erfolgt mit teilweise skurrilen bis markigen Sprüchen, so spricht der Prospekt ziemlich frech von »Greenwashing«. Allerdings ist der VMK20 auch so kein Allerweltsprodukt.
Valco VMK20
Der Valco VMK20 sorgt mit seinen weichen Kopf- und Ohrpolstern für einen äußerst bequemen Sitz, gleichzeitig dichten die Polster die Ohren gut ab. Der stoffartige Bezug der Hörkapseln ist eine skandinavische Design-Spezialität, womit sich aber gleichzeitig die Ausführung der Kapseln als Touchfläche erübrigt.
Die Bedienung des VMK20 erfolgt über klassische Tasten. Ein Dreierset auf der rechten mit den beiden Lautstärkestellern und einer Multifunktionstaste dazwischen, sowie der ANC-Taste auf der linken Kapsel. Auf eine App wird gleich komplett verzichtet. Dafür liegt dem Hörer außer dem obligatorischen Ladekabel mit USB-C-Stecker und einem Audiokabel für den Notfall, zusätzlich ein sogenannter Flugzeug-Adapter bei, für den es allerdings auch in manchen Zügen eine passende Buchse gibt.
Alles zusammen passt locker in das mitgelieferte, solide Transport-Case – Kabel und andere Kleinteile werden in einem Netz mit Reißverschluss untergebracht und der Kopfhörer lässt sich passgenau zusammenklappen.
Der ANC-Schalter kennt nur zwei Zustände: Aktive Geräuschunterdrückung an oder aus. Es gibt keinerlei Anpassung und auch keine Ambiente-Funktion, in der die Außengeräusche mehr oder weniger gezielt durchgelassen werden. Es werden bevorzugt tiefe Frequenzen unterdrückt, also Motorengeräusche oder ähnliches. Die aktivierte Geräuschunterdrückung hat dabei keinen hörbaren Einfluss auf den Klang. Es bleibt zudem eingeschaltet, auch wenn der Kopfhörer selbst ausgeschaltet wird, sodass es nach dem nächsten Einschalten nicht erneut aktiviert werden muss.
Der Klang ist ausgesprochen gut für den Preis. Angeblich erfolgt das Sounding in einem bekannten, finnischen Mastering Studio. Das Resultat: Tiefe, staubtrocken abrollende Bässe, eine eindrucksvolle räumliche Bühne sowie eine sehr gute Mittelhochton-Auflösung, die dem Klang eine Spritzigkeit verleiht, die so richtig Spaß macht. Die Valco VMK20 sind daher was für Klangenthusiasten, die gern auch mal ungestört Musik hören wollen und dafür mit einem einfachen, leicht zu bedienenden ANC zufrieden sind.
Jabra Elite 85H
Der Jabra Elite 85H entfaltet, wie mittlerweile viele seiner Konkurrenten, seine wahren Klang- und Geräuschunterdrückungs-Fähigkeiten erst über die Einstellungen, die man in der zugehörigen App vornehmen kann. Den Sprachassistenten hat man beim Elite 85H besondere Aufmerksamkeit geschenkt, in der App Jabra Sound+ lässt sich der gewünschte Assistent auswählen. Darüber hinaus zweigt sie die Akkuladung an und nimmt Firmware-Updates vor. Aber auch die Geräuschunterdrückung lässt sich differenzierter auf die jeweilige Umgebung anpassen und die Hear-Through-Funktion, also die Verbindung zur Außenwelt, kann man sogar stufenlos dimmen.
Die Jabras sitzen komfortabel über den Ohren. Auch die Geräuschunterdrückung funktioniert gut, doch leider verändert sich der Klang mit aktivem ANC hörbar. Es gibt einen deutlichen Loudness-Charakter, außerdem klingen komplexe Musikstücke leicht komprimiert. Wird die Geräuschunterdrückung deaktiviert, klingt der Jabra fast so gut wie die Konkurrenz.
Pioneer SE-MS9BN
Der Pioneer SE-MS9BN ist einer der bequemsten Kopfhörer, die ich auf den Ohren hatte. Das liegt nicht zuletzt an den weichen, ohrumschließenden Polstern, die auch die Außengeräusche sehr gut aussperren. Beste Grundvoraussetzungen also für einen Kopfhörer, der genau das soll. Vielleicht hat man sich aus diesem Grund dazu entschieden, die Geräuschunterdrückung permanent aktiv zu stellen, denn eine entsprechende Taste zum Umschalten sucht man am Hörer vergebens. Dafür gibt es eine Taste zur Aktivierung der Sprachdienste wie den Google Assistant, Siri und Co.. Neben dieser gibt es nur eine weitere Bedientaste, nämlich die zum Einschalten und zur Aktivierung des Bluetooth-Pairing. Per NFC-Funktion lässt sich diese Kopplung noch komfortabler gestalten, wie das kleine NFC-Logo an der linken Innenseite des Bügels dokumentiert.
Die App scheint indes noch nicht ganz ausgereift zu sein und braucht einige Anläufe, um Ihrerseits Verbindung mit dem Kopfhörer aufzunehmen.
Klanglich ist der Pioneer leicht mittenbetont, was besonders Gesangstimmen zu gute kommt. Im Bassbereich arbeitet der SE-MS9 konturiert, verliert allerdings bei komplexen Passagen schon mal den Überblick, was er mit hörbaren Kompressionen quittiert.
Der Pioneer SE-MS9BN hat enormes Potential, auch was die Geräuschunterdrückung betrifft, leider ist die App noch nicht ausgereift.
Teufel Real Blue NC
Teufel hat ein weiteres Update des Real Blue NC, den es auch ohne aktive Geräuschunterdrückung, ausgerollt. Den Real Blue NC gibt es außer in dem schönen Blau unseres Testmusters noch in Weiß und selbstverständlich auch in Schwarz.
An der Bedienung des Real Blue NC hat sich einiges getan: Ein-Ausschalter und Bluetooth-Pairing sind in einer Taste kombiniert, und an der linken Kapsel zu finden. Auf der anderen Seite gibt es eine Taste für ANC sowie einen Joystick für Lautstärke und zum Zappen durch die Musik. Auch die neue Teufel Headphone App funktioniert hier, auf eine Sprachunterstützung muss man allerdings verzichten, lediglich verschiedene Sound-Feedbacks geben Auskunft über den Betriebsmodus.
Sowohl in der App als auch per Taste lässt sich entweder das ANC- oder der Umgebungsmodus einschalten bzw. beide deaktivieren, eine Anpassung in der Intensität gibt es nicht. Die Effizienz des Noise Cancelling ist klassenüblich. Darüber hinaus gibt es einen Equalizer zur individuellen Klangkorrektur und die ShareMe Funktion, zum Ansteuern zweier Kopfhörer gleichzeitig.
Der Real Blue NC realisiert einen trockenen, knackigen Bass, der allerdings nicht so weit runterreicht wie bei manchen Konkurrenten. Die Mittelhochton-Auflösung ist dagegen prächtig und verleiht manchen Tracks eine erfreuliche Frische.
Cisco Headset 730
Mit dem Headset 730 von Cisco erreichte uns ein ganz besonderer Kopfhörer. Allerdings trägt er seine Hauptaufgabe bereits im Namen. Was anderes kann man von einem Hersteller von IT-Produkten auch anderes erwarten als ein Headset?
Das ist überhaupt nicht abfällig gemeint, denn, soviel sei vorweg genommen; das Cisco Headset 730 ist eines der am besten klingenden Headsets, die mir untergekommen sind, auch das aktive Noise Cancelling ist absolut konkurrenzfähig. Konstruiert ist der Hörer als On-Ear-Kopfhörer, also liegen die kleinen Kapseln auf den Ohren, was ddie Geräuschunterdrückung prinzipiell erschwert.
Es kommt allerdings darauf an, wo man die Konkurrenz des Cisco Headsets sucht. Viele Features, Einstellungen und vor allem die Kompatibilitäts-Liste deuten darauf hin, dass das Headset 730 für den Büro-Alltag optimiert ist, wo es darum geht, die störenden Kollegen auszublenden und dennoch wahlweise mit ihnen oder der Außenwelt kommunizieren zu können. Das Headset ist u. a. kompatibel mit Cisco Jabber, Webex, Cisco Webex Meetings, Cisco IP-Telefonen und Cisco Webex-Schreibtischgeräten. Das reine Musikhören ist da gefühlt eher ein Nebeneffekt, wenn auch ein sehr angenehmer.
Es gibt einen Kombischalter für Ein/Aus/Pairing, einen dreifach Schiebeschalter für Geräuschunterdrückung/Ambiente/Aus, und ein Softtouch-Steuerkreuz auf der rechten Hörkapsel, für Lautstärke, Gesprächsannahme und zum Zappen. In der Cisco-Headsets-App findet man unter dem Menü »Audio« die Wahl zwischen einem sich automatisch anpassenden ANC oder einem Schieber zum stufenlosen Einstellen der Intensität. Auch die Klangregelung ist dort untergebracht, allerdings gibt es nur die drei Presets Sprache, Musik und Kino.
Klanglich sind die On-Ear-Hörer des Headset 730 erstmal mehr auf perfekten Sitz angewiesen als die meisten Over-Ears. Erst bei angehobener Lautstärke gibt es einen satt, federnden Bass, der allerdings nicht sehr weit herunterreicht. Auch die Auflösung des Mittelhochtonbereichs kann gern etwas differenzierter sein. Dafür haben die ANC-Einstellungen quasi keinen hörbaren Einfluss auf den Klang. Das Cisco Headset 730 ist ein Arbeitstier mit respektablen musikalischen Fähigkeiten.
KEF Space One Wireless
Der KEF Space One Wireless unterscheidet sich nur geringfügig von seinem Bruder mit Kabel. Das Noise Cancelling ist das gleiche und dank mitgelieferter Kabel, von denen eines sogar mit Mikrofon ausgestattet ist, läuft der Space One Wireless sogar mit leerem Akku – auch als Headset. Klanglich ist auch der Wireless ein echter Knaller, aber bei der Geräuschunterdrückung kommt er nicht an Sony heran. Dafür ist die Wireless-Variante aus unserer Sicht zu teuer.
AKG N60NC
Der AKG N60NC ist ein kompakter, ohraufliegender Kopfhörer, der etwas günstiger ist als die Hightech-Empfehlungen. Gerade für Brillenträger sind On-Ear-Hörer mitunter komfortabler zu tragen. Die Geräuschunterdrückung ist beim AKG stets aktiv, es lässt sich nicht abschalten, lediglich im Kabelbetrieb kann man nicht darauf zurückgreifen. Es funktioniert auch nicht ganz so effektiv wie beim Sennheiser oder gar beim Favoriten.
Sony WH-CH710N
Obwohl er ebenso wie unser aktueller Favorit ebenfalls von Sony kommt, kann der WH-CH710N die an ihn gestellten Erwartungen kaum erfüllen. Zwar bringt er ebenfalls NFC-Unterstützung beim Koppeln mit, ansonsten hält sich die Ausstattung jedoch in Grenzen.
Die Verarbeitung des Sony WH-CH710N lässt ebenfalls Wünsche offen und lässt sich mit dem recht günstigen Preis nur unzureichend erklären.
Das Noise Cancelling ist weniger anpassungsfähig als bei den meisten teureren Kollegen, kann aber mit der direkten Konkurrenz gut mithalten. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Umgebungsgeräusche selbst bei eingeschaltetem Noise Cancelling durchzulassen, wenn es beispielsweise im Zug oder im Flieger Durchsagen gibt.
Klanglich ist der WH-CH710N nicht frei von Verfärbungen – jede Einstellung, ob mit oder ohne Geräuschunterdrückung, hat hörbaren Einfluss auf den Klang. Insgesamt kommen die Mitten und Mittelhochtöne nur sehr verhalten an, es gibt kaum Feinauflösung und der Hörer klingt insgesamt eher dumpf.
Sennheiser PXC 550
Der Sennheiser PXC 550 ist der Vorgänger vom PXC 550 II. Die Bedienung folgt prinzipiell der gleichen Logik, auch hier gibt es NFC-Unterstützung bei der Verbindung sowie besten Klang und Tragekomfort. Keine Frage, dass auch die App die Funktionen und die Bedienung maßgeblich erweitert. Passen muss der PXC 550 gegenüber seinem Nachfolger eigentlich nur bezüglich Alexa, Google Assistant und Co. Wer darauf keinen Wert legt und zudem auf den AAC sowie den aptX Low Latency Codec verzichten kann, bekommt mit dem PXC 550 hervorragende Klangeigenschaften zum kleinen Preis. Im Gegensatz zum Nachfolger unterstützt der PXC 550 außerdem noch NFC für eine noch reibungslosere Bluetooth-Kopplung.
Bowers & Wilkins PX
Die Ohren werden eng und dennoch bequem von den Polstern des Bowers & Wilkins PX umschlossen, die aus weichem, glattem Leder gefertigt sind, und damit schon einen großen Teil der Außengeräusche aussperren. Der PX machte den Anfang mit der simplen aber sehr intuitiven Gestensteuerung: Anheben einer Kapsel stoppt die Musik, absetzen startet sie aufs neue, setzt man den Hörer komplett ab und legt ihn auf den Tisch, geht er erst in den Pause- und nach einiger Zeit in den Ruhemodus. Um Energie zu sparen wird sogar die Bluetooth-Verbindung unterbrochen. Das Aufnehmen des Hörers aktiviert dann wieder alles, sodass der Kontakt wieder aufgenommen und das Stück weitergespielt wird.
Das Noise Cancelling lässt sich auf die jeweilige Situation anpassen: Eine Taste schaltet bei Bedarf drei Szenarien aktiv. So kann man die Geräuschunterdrückung entweder an Geräusche im Flugzeug, im Straßenverkehr oder im Büro anpassen. Alternativ zu den Bedientasten lässt sich der PX auch komfortabel über eine kostenlose App bedienen.
Der Bowers & Wilkins PX gibt jede musikalische Kost, die ihm angeboten wird, sehr schön aufgelöst und mit bestechender Räumlichkeit weiter.
Klanglich erreicht er damit sogar das Niveau des Sony, die Geräuschunterdrückung ist dagegen weit unterlegen. Für alle, denen Klangqualität wichtiger ist als die beste Geräuschunterdrückung, ist der Bowers & Wilkins aber auf jeden Fall nach wie vor eine Empfehlung.
Bose QuietComfort 35 II
Einige Zeit führte der QuietComfort 35 von Bose unsere Empfehlungsliste an. Ausschlaggebend war die schon sprichwörtlich effektive Geräuschunterdrückung des Bose-Hörers, gepaart mit einem eingängigen Klangerlebnis, das zum entspannten Langzeithören prädestiniert ist. Der Urahn der kabellosen Bose-Noise-Cancelling-Hörer ist nur noch gebraucht zu bekommen. Der Nachfolger QuietComfort 35 II konnte sich nur schwer gegen den neuen Favoriten von Sony behaupten, denn außer einem zusätzlichen Bedienknopf, der zwar für den Google Assistant gedacht ist, sich aber auch mit anderen Funktionen belegen lässt, hat sich nichts im Vergleich zum Vorgänger geändert.
Jetzt, wo mit dem Bose 700 ein veritabler Nachfolger am Start ist, kann es sein, dass der QuietComfort 35 II deutlich im Preis nachgibt, solange er noch am Markt verfügbar ist. Damit ist er ein perfektes Schnäppchen, denn das Noise Cancelling gehört nach wie vor zu den effektivsten am Markt. Die Bedienung ist zudem sehr intuitiv gehalten und selbst die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, der QuietComfort 35 II gehört damit nach wie vor zu den ganz Großen, und das zum mittlerweile erschwinglichen Preis.
Philips TAH6506
Die Philips TAH6506 fallen direkt mit ihrem geringen Gewicht auf. Mit knapp 150 Gramm sind sie wirklich extrem leicht, vor allem für ein Over-Ear-Konstruktion. Sie lassen sich zudem sehr kompakt zusammenklappen und gemeinsam mit dem Lade- und dem Audio-Kabel im Transportbeutel verstauen.
Für die aktive Geräuschunterdrückung gibt es nur eine Option, man kann es ein- oder ausschalten, eine Option für Ambiente-Sound gibt es nicht. Da ist es dann auch verschmerzbar, dass es kein App gibt und man alles per Tastendruck einstellen kann.
Eine echte Überraschung – neben dem geringen Gewicht – ist tatsächlich der Klang. Sie sind zwar nicht neutral abgestimmt, sondern kommen mit leichter Anhebung im Bass daher. Das ist jedoch alles Andere als störend, zumal die anderen Frequenzbereiche nicht darunter leide.
Die Philips TAH6506 sind Kopfhörer, die unterwegs kaum stören, egal ob sie auf den Ohren sitzen oder im Transportbeutel stecken. Wenn sie auf den Ohren sind, liefern sie einen angenehmen, langzeittauglichen Sound bei hohem Tragekomfort. Ein wenig Noise Cancelling gibt es dann obendrauf.
Sennheiser Momentum 2 Wireless
Ein echter Hingucker ist der Momentum 2 Wireless von Sennheiser: Edelste Materialien wie Leder und Metall fügen sich zu einem außergewöhnlichen Design zusammen. Wir empfehlen die Over-Ear-Variante, also mit ohrumschließenden Polstern, die dichten nochmal besser ab als die On-Ears und sind für die meisten Menschen angenehmer zu tragen. Brillenträger greifen eventuell eher zum On-Ear-Modell, beide haben neben dem hervorragenden Design und der sauberen Verarbeitung allerdings auch klanglich einiges zu bieten. Hier liegt der Sennheiser locker auf dem Niveau unseres Testsiegers, nur bei der Geräuschunterdrückung hat der die Nase vorn.
Beyerdynamic Lagoon ANC
Der Beyerdynamic Lagoon ANC trägt eindeutige Merkmale des seit 2017 geänderten Marken-Designs, allen voran das liegende Y jeweils auf den Hörkapseln. Damit nicht genug: Beim Lagoon ANC leuchten die LEDs zur Anzeige der Betriebszustände ausgerechnet in den Kapseln. Das ergibt eigentlich nur beim Einschalten (Orange), Bereitschaft zum Pairing (Blau) sowie erfolgreicher Verbindung (Weiß) Sinn, weil man hierzu für gewöhnlich die Kopfhörer in der Hand hält. Ansonsten werden nur die Ohren beleuchtet. Die Bedienung funktioniert einerseits klassisch über Schalter an der rechten Hörkapsel, außerdem über die Touchfläche, die ebenfalls auf der rechten Kapsel für Lautstärke (rauf und runter) und Skip (horizontal) zuständig ist. Tippen Sie zweimal auf die Fläche, stoppt und startet die Musik.
Die Geräuschunterdrückung ist in zwei Intensitätsstufen wählbar, die leider so nah beieinander liegen, dass man die erste Stufe meistens überschreitet und direkt auf der zweiten oder andernfalls auf Position »aus« landet. Einen signifikanten Unterschied kann man zwischen beiden Leveln kaum ausmachen.
Klanglich liegt der Lagoon ANC auf hohem Niveau, die Musik kommt zackig und dynamisch rüber, wenngleich der Bass im Vergleich zu manch anderem Zeitgenossen eher verhalten erschient. Er ist eben nicht überbetont, kommt aber bei Bedarf und dem entsprechenden Futter knackig und präzise. Der Lagoon entwickelt eine breite Klangbühne und löst sehr fein auf, bei aktiviertem Noise Cancelling geht ihm allerdings ein Teil seiner Spielfreude verloren, er klingt dann eher etwas komprimiert.
Panasonic RP-HD610N
Der Panasonic RP-HD610N ist im Vergleich zu manch anderem Hörer aus der Preisklasse eher einfach verarbeitet. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf komfortablem Sitz und einfacher Bedienung in Verbindung mit gutem Klang. Gerade in Bezug auf den Tragekomfort und insbesondere den Klang muss sich der RP-HD610N nicht hinter der Konkurrenz mit ähnlichem Preispunkt verstecken. Kleines Manko ist sicher der Lade-Anschluss, der als Micro-USB-Buchse ausgeführt ist, das erscheint uns nicht angemessen – gerade beim Kopfhörer schaut man nicht so genau auf die Einsteckrichtung des USB-Steckers, was beim Panasonic zu unnötiger Fummelei führt.
Sitzt er aber auf den Ohren und wird eingeschaltet, überrascht der Panasonic mit einem Sprach-Assistenten auf Deutsch, der über den aktuellen Ladestatus sowie den Betriebszustand Auskunft gibt. Das versöhnt etwas mit den Bedientasten, die sich nach Gefühl kaum unterschieden, wenn der Hörer erstmal auf dem Kopf sitzt und quasi blind bedient wird.
Die Geräuschunterdrückung kann in drei Stufen – hoch, mittel und niedrig ausgewählt werden – und lässt sich auch ganz abschalten. Etwas verwirrend ist, dass die Außengeräusche in mittlerer Position lauter sind als in niedriger, das funktioniert eigentlich eher als Talk-Through-Funktion. Die Effektivität der Geräuschunterdrückung liegt auf klassenüblichem Niveau, kommt also an die Sonys und Boses nicht ran.
Die Musik bleibt von allen drei Schalterpositionen nahezu unbeeindruckt und spielt auf sehr hohem Niveau. Klanglich ausgewogen und mit feiner Auflösung über das gesamte Frequenzspektrum wird jede Art musikalischer Kost wiedergegeben – ein Kandidat zum Dauerhören.
Normalerweise wird der Name Porsche mit Autos im höheren Leistungs- und Preissegment in Verbindung gebracht, längst aber hat sich das typische Porsche-Design auch auf andere Produkte übertragen. Der Space One, den Audio-Spezialist KEF zusammen mit der Porsche Design-Abteilung entwickelt hat, schlägt genau in diese Kerbe. Hier gibt es erstklassiges Design mit hervorragender Fertigungsqualität nach außen hin, innen drin superbe Audio-Technologie, die klanglich ihresgleichen sucht. Unter den verkabelten Kopfhörern mit Noise Cancelling zählt der Space One auch klanglich zu den besten.
JVC HA-S90BN
Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, auf eine rudimentäre Geräuschunterdrückung gepaart mit guten Klangeigenschaften indes nicht verzichten möchte, sollte sich den jüngsten Wurf von JVC anhören. Der HA-S90BN bietet genau das: eine Außengeräuschunterdrückung, die die Zuggeräusche auf der Bahnfahrt nahezu vergessen lässt und außerdem mit unterschiedlichen Presets dem Klang so manchen Smartphones auf die Sprünge hilft.
SuperEQ S1
Bei den SuperEQ S1 handelt es sich um besonders günstige Over-Ear-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Es fällt sofort auf, dass sie schwerer sind als sie aussehen, und ziemlich stramm sitzen, dadurch dichten sie recht gut ab, und verrutschen selbst bei hastigen Bewegungen kaum. Fürs ANC gibt es nur zwei Einstellungen, nämlich ANC und Transparenz, beide Modi können nur im Wechsel gewählt werden, ausschalten kann man beide dagegen nicht. Die Bedienung erfolgt mit den üblichen Tasten, eine App gibt es nicht, also auch keine differenzierteren Einstellungen. Der Klang ist sehr bassbetont, ansonsten aber dem Preis angemessen.
SuperEQ S2
Die SuperEQ S2 sind die On-Ear-Variante der SuperEQ S1. Sie sind zwar recht leicht, sitzen aber mindestens ebenso stramm auf den Ohren wie die Over-Ear-Kollegen. Auch hier gibt es nur die Wahl zwischen aktiver Geräuschunterdrückung oder Transparenz. Ausschalten lässt sich keine der Optionen. Die Bedienung erfolgt über die Abdeckung der rechten Kapsel, die als Schaltwippe ausgelegt ist. Da braucht es schon einige Routine, um sich nicht zu vertun. Klanglich sind die SuperEQ S2 ihren Kollegen sehr ähnlich, auch hier mag man es eher bassbetont, was sich aber auch hier im Rahmen hält.
JBL Everest Elite 750NC
Der JBL Everest Elite 750NC ist der Nachfolger des Elite 700. Das Design ist das gleiche geblieben, die Elektronik für die Geräuschunterdrückung wurde kräftig überarbeitet und funktioniert jetzt in mehreren Stufen, lässt sich damit besser anpassen als beim Vorgängermodell. Leider hat man auch an der umständlichen Bedienung mit allzu vielen Tasten und Knöpfen festgehalten, und bei aktiviertem Noise Cancelling ist recht deutliches Rauschen zu vernehmen.
Taotronics TT-BH090
Der Soundsurge 90 von Taotronics oder schlicht Taotronics TT-BH090 ist für den Preis erstaunlich gut verarbeitet. Die Außenkappen der Kapseln sind aus Metall, entsprechend gewichtig ist sein Auftritt. Leider kann die Verarbeitung der Gelenke da nicht ganz mithalten, die klappern mitunter. Auch seitens der Ausstattung kann sich der Hörer von Taotronics sehen lassen: Ein stabiles Transport-Case, ein Audio-Kabel und das obligatorische Ladekabel im USB-C-Formfaktor gehören zum Lieferumfang.
Die Polster des TT-BH090 sind zwar straff und komfortabel, bieten jedoch für große Ohren etwas wenig Platz. Die Bedientasten sind nur auf der rechten Kapsel untergebracht. Die Bedienung ist etwas trickreich: Schnell vertut man sich bei den Lautstärkestellern, weil die auch (wenn man länger drückt) fürs Zappen durch die Musik zuständig sind. Da braucht man etwas Übung und Fingerspitzengefühl.
Solange die Geräuschunterdrückung ausgeschaltet ist, klingt der Soundsurge 90 recht gut. Bei eingeschalteter Außengeräuschunterdrückung bekommt er einen leicht nasalen Klangcharakter. Eine Awareness-Schaltung gibt es nicht, man muss den Kopfhörer also abnehmen, will man an der Außenwelt teilhaben.
Libratone Q Adapt
Der Q Adapt des dänischen Lautsprecherherstellers Libratone ist ein On-Ear-Kopfhörer. Für geräuschreduzierende Kopfhörer sind Over-Ears normalerweise die erste Wahl, weil diese schon einigen Lärm abhalten. Doch Over-Ears sind für Brillenträger nicht ideal, da sich Brillenbügel und Ohrpolster in die Quere kommen. On-Ears sind mit Brille deutlich komfortabler zu tragen.
Panasonic RP-HC800
Der Panasonic RP-HC800 bietet auch größeren Hörmuscheln genug Platz und liefert satten Sound, mit aktivierter Geräuschunterdrückung noch ein wenig satter. Der Pegel wird dann leicht angehoben, die Abstimmung ändert sich in Richtung Loudness-Charakter. Das hilft beim Übertönen von Restgeräuschen, die trotz Noise Cancelling noch ins Ohr wollen.
Taotronics TT-BH085
Der Taotronics TT BH085 ist sein Geld absolut nicht wert. Er klingt grottenschlecht, mit aktiver Geräuschunterdrückung noch schlechter, und sobald mehr als zwei Instrumente vorkommen, kommt der Hörer völlig durcheinander. Außerdem neigt die Bluetooth-Verbindung zu Unterbrechungen.
So haben wir getestet
Wir haben in mehr als zehn Testrunden inzwischen insgesamt 64 Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung getestet. Alle Kopfhörer mussten sich im Test gegen Verkehrslärm, dem Hintergrundgemurmel in einer größeren Menschenmenge und im Haushalt gegen einen Staubsauger behaupten. Mit dem können wir recht gut den Lärm in einem Flugzeug simulieren.
Obwohl unser Hauptaugenmerk auf der Außengeräuschunterdrückung liegt, legen wir auch Wert auf möglichst gute Klangeigenschaften – und das sowohl im NC-Betrieb als auch als normaler Bluetooth- oder Kabelkopfhörer. Dabei ist klar, dass die meisten Hersteller im NC-Betrieb mehr oder weniger tiefe Eingriffe ins Klanggeschehen machen, was natürlich auch Auswirkungen auf die Klangqualität hat. So gut wie Kopfhörer der selben Preisklasse ohne Noise Cancelling, klingen Hörer mit NC daher nie, auch wenn sie diesbezüglich in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht haben.
Die wichtigsten Fragen
Welche sind die besten Noise Cancelling Kopfhörer?
Die besten Noise Cancelling Kopfhörer für die meisten sind die Sony WH-1000X M5. Überzeugt haben sie uns mit ihrem überragenden und sehr zuverlässigen Noise Cancelling, ihrem ausgezeichneten Klang und ihrer ausgesprochen smarten und intelligenten App-Steuerung. Mehr hätten wir kaum erwarten können.
Welche Übertragung ist besser – Kabel oder Bluetooth?
Es gibt kaum noch hörbare Unterschiede. Gerade wenn der Bluetooth-Hörer einen der hochwertigen Übertragungs-Codecs wie aptX, LDAC oder AAC nutzt. Bluetooth-Hörer haben allerdings den Nachteil, dass sie keinen Ton mehr von sich geben, wenn der Akku leer ist. Viele der von uns getesteten Hörer haben aber ein Audio-Kabel dabei, sodass man im Notfall zumindest Musik hören kann.
Sind Full-Size-Kopfhörer, also Kopfhörer mit Bügel, besser als In-Ears?
In Bezug auf die Unterdrückung von Außengeräuschen eindeutig ja. Full-Size Kopfhörer haben den Vorteil, dass die Polster die Außengeräusche schon ziemlich gut draußen halten. Das nennt man Passives Noise Cancelling. Da muss die Elektronik des Aktiven Noise Cancelling oft gar nicht mehr so viel leisten. Die In-Ears müssen den Hörkanal gegen Außengeräusche abdichten, was viel schwieriger ist.
Ist das Tragen von Kopfhörern mit Noise Cancelling beim Joggen und Fahrradfahren erlaubt?
Die Rechtslage ist hier nicht ganz eindeutig: Prinzipiell ist das Tragen von Kopfhörern nicht ausdrücklich verboten, so lange es die Aufmerksamkeit auf den Verkehr nicht einschränkt. Wir meinen, dass das Tragen von Kopfhörern auf allen Straßen und Wegen, auf denen auch andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, die Aufmerksamkeit zu stark einschränkt. Abhilfe schafft der sogenannte Talkthrough-, Transparenz-, oder Ambiente-Modus, über den viele aktuelle Kopfhörer verfügen. Man sollte auf jeden Fall so viel von der Außenwelt mitbekommen, dass man unliebsame Zusammenstöße vermeiden kann.