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Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Aufmacher Wearables

Der beste Schlüsselfinder

Aktualisiert:
Letztes Update: 28. November 2023

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

24. Februar 2023

Wir haben fünf weitere Bluetooth-Tracker getestet. Eine neue Empfehlung ist der Musegear Finder Recharge, der dank eingebautem Akku keine Batteriewechsel benötigt.

28. Januar 2022

Wir haben drei weitere Bluetooth-Tracker getestet, alle aus der 2022er-Reihe von Tile. Der Tile Pro (2022) hat nun ein neues Design und gehört technisch auch in der jüngsten Version zu den besten Schlüsselfindern auf dem Markt. Der Tile Slim (2022) bringt nur wenige, dafür aber sinnvolle Neuerungen. Beide Geräte sind neue Empfehlungen.

Der bisherige Testsieger Tile Pro (2019) ist kaum noch erhältlich und die übrigen Bestände sind im Preis gestiegen, deshalb ist er fortan unter „Außerdem getestet“ zu finden. An seine Stelle rückt unsere bisherige Top-Alternative Chipolo One.

4. Juni 2021

Wir haben fünf weitere Schlüsselfinder getestet. Dabei waren zwei besonders interessante Exemplare: Der Apple AirTag ist extrem präzise und lässt sich auch dank der großen Community mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederfinden, selbst wenn man ihn mal verliert. Auch der Chipolo One Spot setzt auf Apples „Wo ist?“-Netzwerk, ist aber nicht ganz so genau. Der AirTag ist eine neue Empfehlung.

19. Juni 2020

Wir haben acht weitere Schlüsselfinder getestet. Der Chipolo One löst seinen Vorgänger Chipolo Plus in unseren Empfehlungen ab, Musegear ist mit überarbeiteter App und einer verbesserten Version des Finder 2 zurück, und Hersteller Nut liefert einen robusten Tracker ab, der aber leider an seiner App scheitert.

15. November 2019

Wir haben die vier neuen Tracker von Tile getestet. Darunter sind mit dem Nachfolger unseres Testsiegers Tile Pro und dem Tile Mate zwei alte Bekannte. Neu hinzugekommen sind der flache Tile Slim (2020) im Scheckkartenformat und der aufklebbare Tile Sticker (2020). Der Tile Slim bekommt aufgrund seiner konsequenten Ausrichtung eine Empfehlung für alle, die speziell ihren Geldbeutel öfter verlegen.

23. Januar 2019

Vom Chipolo Plus, einer unserer Empfehlungen, gibt es mittlerweile eine neue Version. Das neue Modell soll unter anderem lauter sein als die von uns getestete Variante, außerdem gibt es andere Farben. So bald wir den neuen Chipolo haben, werden wir ihn testen und darüber berichten.

Weitere Updates
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Wer kennt es nicht: Man hat es eilig, das Kind schreit, man ist müde oder einfach nur zerstreut. Man geht aus dem Haus, denkt sich nichts Böses und unterwegs stellt man fest, dass der Geldbeutel noch zuhause liegt.

Damit man nicht unvorbereitet aufbricht, helfen elektronische Schlüsselfinder, denn die finden nicht nur Schlüssel, sondern auch alles andere, was man an den kleinen Trackern befestigen kann.

Wir haben insgesamt 37 Bluetooth-Schlüsselfinder ausführlich getestet, 22 sind aktuell noch erhältlich. Die kleinen Helfer sind heutzutage deutlich ausgereifter als noch vor einigen Jahren. Alle Spitzenmodelle setzen heute auf Bluetooth oder Ultra-Breitband, gesucht wird bequem über das Smartphone.

Kurzübersicht

Testsieger

Chipolo One

Wer kein Abo will, Farbvielfalt bevorzugt und mit einigen Einschränkungen leben kann, findet im Chipolo One einen äußerst soliden Tracker mit schöner App.

Chipolo hat an den richtigen Stellen nachgebessert und mit dem Chipolo One einen Schlüsselfinder ins Rennen geschickt, der fast alle Kritikpunkte an den Vorgängern ausräumt, während alte Stärken konsequent fortgeführt werden. Die Hardware ist ausgereift, die App funktioniert einwandfrei. Vor allem wer dem erwachsenen, farbarmen Look der Tile-Geräte nichts abgewinnen kann oder das Abo-Modell des Marktführers ablehnt, findet im quietschbunten Chipolo seinen Schlüsselfinder.

Auch gut

Tile Pro (2022)

Ausgereift, laut und reichweitenstark: Auch 2022 spielt der Tile Pro technisch ganz vorne mit.

Auch in der neuesten Variante gehört der Tile Pro (2022) zu den Top-Modellen unter den Bluetooth-Trackern. Er ist gut verarbeitet, klingelt laut und hat eine hohe Reichweite. Man kann die Batterie selbst wechseln und er ist gegen Staub und Wasser geschützt. Die App ist aufgeräumt, ansehnlich und lässt sich mit Amazons Alexa, Googles Assistant und Siri verbinden. Allerdings trübt das kostenpflichtige Abo, das für den vollen Funktionsumfang notwendig ist, die Freude.

Für iPhone-Besitzer

Apple AirTag

Die AirTags sind wasserdicht, punkten mit bislang unerreichter Genauigkeit und profitieren von Apples riesiger Nutzerbasis. Für Android-Nutzer kommen sie aber nicht in Frage.

Apple steigt mit dem AirTag erstmals in den Markt für Bluetooth-Tracker ein und setzt sich vor allem in Sachen Präzision klar an die Spitze, außerdem profitiert das Gerät von der enormen Nutzerbasis von iOS-Geräten. In den vollen Genuss kommt man allerdings nur, wenn man ein iPhone 11, 12 oder 13 hat, denn die Genauigkeit wird per Ultrabreitband-Verbindung realisiert, die ältere Modelle nicht unterstützen. Androiden sind, wie bei Apple üblich, ohnehin außen vor. Ein Wermutstropfen ist zudem das Design, denn ohne zusätzliche Hülle kann man den AirTag mangels Öse nirgends befestigen.

Für den Geldbeutel

Tile Slim (2022)

Perfekt für das Portemonnaie: Der Tile Slim liefert erstaunliche Lautstärke im Kartenformat.

Der Tile Slim (2022) ist streng genommen gar kein Schlüsselfinder, denn er ist speziell zum Auffinden von Geldbeuteln gedacht. Der dünnste Tracker im Test hat das gleiche Format wie gewöhnliche EC- und Kreditkarten und passt somit exakt in die entsprechenden Fächer der Geldbörse. Trotz seiner flachen Bauweise steht das wasserdichte Gerät in keiner Weise bei der Lautstärke zurück: Mit 87 Dezibel wird es sogar erstaunlich laut. Die nicht wechselbare Batterie trübt den Eindruck ein wenig, außerdem benötigt man, wie bei allen Tile-Trackern, ein kostenpflichtiges Abo, um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können.

Mit Akku

Musegear Finder Recharge

Batteriewechsel adé: Der Finder Recharge kann dank Akku einfach wiederaufgeladen werden.

Der Musegear Finder Recharge ist eine gute Wahl für alle, die Bedenken wegen Daten- und Umweltschutz haben: Ein Account ist für den Betrieb nicht nötig, und wenn der Strom ausgeht, muss man weder die Batterie wechseln, noch den Tracker entsorgen, denn der Finder Recharge ist der bislang einzige Schlüsselfinder mit eingebautem Akku in unserem Test. Die App ist ausgereift, auf eine Community-Suche und die Unterstützung von Sprachassistenten muss man allerdings verzichten.

Vergleichstabelle

Schlüsselfinder Test: Chipolo One
Chipolo One
Test Schlüsselfinder: Tile Pro (2022)
Tile Pro (2022)
Test  Schlüsselfinder: Apple AirTag
Apple AirTag
Test Schlüsselfinder: Tile Slim (2022)
Tile Slim (2022)
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
Musegear Finder Recharge
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Flat
Musegear Finder Flat
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Mini
Musegear Finder Mini
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder 2
Musegear Finder 2 (2020)
Test  Schlüsselfinder: Chipolo Card
Chipolo Card
Test  Schlüsselfinder: Tile Slim (2020)
Tile Slim (2020)
Schlüsselfinder Test: Tile Mate 2020
Tile Mate (2020)
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Chipolo Classic
Chipolo Classic
Test Bluetooth-Schlüsselfinder: Tile Mate
Tile Mate (2019)
Test Schlüsselfinder: Pearl ZX-5158-968
Pearl ZX-5158-968
Schlüsselfinder Test: Chipolo One Spot
Chipolo One Spot
Schlüsselfinder Test: Bildschirm­foto 2023 02 24 Um 14.42.40
Callstel ZX-5304
Test Schlüsselfinder: Tile Mate (2022)
Tile Mate (2022)
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Callstel NX4515
Callstel NX-4515
Test  Schlüsselfinder: Nutale Focus
Nutale Focus
Test  Schlüsselfinder: Nut Find3
Nut Find3
Schlüsselfinder Test: Eufy Security Smarttrack Link
Eufy Security SmartTrack Link
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Gigaset Keeper
Gigaset Keeper

Testsieger
Chipolo One
Schlüsselfinder Test: Chipolo One
  • Sehr gute App
  • Großer Funktions­umfang
  • Tadellose Hand­habung
  • Schöne Farb­auswahl
  • Hohe Lautstärke
  • Reichweite nur im Mittel­feld
  • Sprachsteuerung nur in Englisch
Auch gut
Tile Pro (2022)
Test Schlüsselfinder: Tile Pro (2022)
  • Gute App
  • Hohe Reich­weite & Laut­stärke
  • Wechselbare Batterie
  • Vorbildliche Einbindung der Sprach­assistenten
  • Keine Kamera­bedienung
  • Groß
  • Voller Funktions­umfang nur mit kosten­pflichtigem Abo
Für iPhone-Besitzer
Apple AirTag
Test  Schlüsselfinder: Apple AirTag
  • Riesige Community für Crowd-Suche
  • Enorme Genauigkeit dank Ultra-Breit­band-Technologie (ab iPhone 11)
  • Komfortables Koppeln durch NFC
  • Wechselbare Batterie trotz Wasser­resistenz
  • Ohne zusätzliche Hülle kaum sinnvoll nutzbar
  • Nur mit iOS nutzbar
  • Geringe Reichweite
  • Fummeliger Batterie­wechsel
  • Keine Kameraauslösung, Anklingeln des iPhones
Für den Geldbeutel
Tile Slim (2022)
Test Schlüsselfinder: Tile Slim (2022)
  • Gute App
  • Ideal für den Geld­beutel
  • Stabil und wasser­dicht
  • Vergleichsweise laut
  • Bessere Taste als beim Vorgänger
  • Batterie nicht wechsel­bar
Mit Akku
Musegear Finder Recharge
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
  • Wiederaufladbarer Akku
  • Keine Account-Registrierung nötig
  • Gute App
  • Gute Lautstärke
  • Kamera-Fernauslöser …
  • … aber nur in der Musegear App
  • Keine Community-Suche
  • Geringe Wasserresistenz
Musegear Finder Flat
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Flat
  • Keine Account-Registrierung nötig
  • Gute App
  • Ideal für den Geld­beutel
  • Stabil
  • Kamera-Fernauslöser …
  • … aber nur in der Musegear App
  • Batterie nicht wechsel­bar
  • Keine Community-Suche
  • Geringe Wasserresistenz
Musegear Finder Mini
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Mini
  • Sehr klein
  • Zum Anhängen oder Aufkleben
  • Keine Account-Registrierung nötig
  • Gute App
  • Kamerabedienung
  • Keine Community-Suche
Musegear Finder 2 (2020)
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder 2
  • Klein und flach
  • Wechselbare Batterie
  • Keine Account-Registrierung nötig
  • Gute App
  • Kamerabedienung
  • Hohe Laut­stärke und Reich­weite
  • Keine Community-Suche
Chipolo Card
Test  Schlüsselfinder: Chipolo Card
  • Sehr flach und ziemlich klein
  • Sprachsteuerung nur in Englisch
  • Batterie nicht wechselbar
Tile Slim (2020)
Test  Schlüsselfinder: Tile Slim (2020)
  • Gute App
  • Ideal für den Geld­beutel
  • Stabil
  • Wasserdicht
  • Vergleichsweise laut
  • Batterie nicht wechsel­bar
  • Gehäuse weist leichte Spaltmaße auf
Tile Mate (2020)
Schlüsselfinder Test: Tile Mate 2020
  • Gute App
  • Großer, gut tast- und drückbarer Knopf
  • Wechselbare Batterie
  • Keine Kamera­bedienung
  • Voller Funktions­umfang nur mit kosten­pflichtigem Abo
Chipolo Classic
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Chipolo Classic
  • Gute App
  • Wechselbare Batterie
  • Kompakt
  • Kamerabedienung
  • In vielen Farben verfügbar
  • Schwergängige Taste
  • Sprachsteuerung nur in Englisch
Tile Mate (2019)
Test Bluetooth-Schlüsselfinder: Tile Mate
  • Gute App
  • Großer, gut tast- und drückbarer Knopf
  • Wechselbare Batterie
  • Keine Kamera­bedienung
  • Voller Funktions­umfang nur mit kosten­pflichtigem Abo
Pearl ZX-5158-968
Test Schlüsselfinder: Pearl ZX-5158-968
  • Günstig
  • Wechselbare Batterie
  • Geringe Reichweite
  • Schmucklose App
  • App stellenweise nicht übersetzt
Chipolo One Spot
Schlüsselfinder Test: Chipolo One Spot
  • Riesige Community für Crowd-Suche
  • Wechselbare Batterie
  • Hohe Lautstärke
  • Hohe Reichweite
  • Keine Hülle nötig (im Gegensatz zum AirTag)
  • Keine Ultra-Breitband-Technologie (im Gegensatz zum AirTag)
  • Nur mit iOS nutzbar
  • Keine Kameraauslösung, Anklingeln des iPhones oder Trennungs­alarm
Callstel ZX-5304
Schlüsselfinder Test: Bildschirm­foto 2023 02 24 Um 14.42.40
  • Wechselbare Batterie
  • Robust gebaut
  • Nur mit iOS nutzbar
  • Geringe Reichweite
  • Keine Kameraauslösung, Anklingeln des iPhones
Tile Mate (2022)
Test Schlüsselfinder: Tile Mate (2022)
  • Gute App
  • Keine Kamera­bedienung
  • Größer als der Vorgänger
  • Voller Funktionsumfang nur mit kosten­pflichtigem Abo
  • Batterie nicht wechsel­bar
Callstel NX-4515
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Callstel NX4515
  • Wechselbare Batterie
  • Hohe Reichweite
  • Community-Suche
  • Solide App mit Zusatz­funktionen
  • Keine Kamera­bedienung
Nutale Focus
Test  Schlüsselfinder: Nutale Focus
  • Community-Suche
  • Brauchbare App
  • Klappriges Gehäuse
  • Verbesserungs­würdige Funktions­taste
  • Tracker entspricht nicht der auf der Packung abgebildeten Farbe
Nut Find3
Test  Schlüsselfinder: Nut Find3
  • Robust
  • Community-Suche
  • App zeigte im Test konsequent einen falschen Ladestand an
  • Wiederholtes Abreißen der Bluetooth-Verbindung
Eufy Security SmartTrack Link
Schlüsselfinder Test: Eufy Security Smarttrack Link
  • Wechselbare Batterie
  • Größte Nutzerbasis dank »Wo ist« und eigener App
  • Kaum zweckmäßige App
  • Ungenauer als ein AirTag
Gigaset Keeper
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Gigaset Keeper
  • Wechselbare Batterie
  • Wasserdicht
  • Groß und dick
  • Umständlicher Batterie­wechsel (nur mit T5 Torx-Schrauben­dreher)
  • Umständliche App
  • Kaum Funktionen
  • Keine Community-Suche
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Finden mit Funk: Schlüsselfinder im Test

Die Idee, ein Stück Elektronik zur Hilfe zu ziehen, um den Überblick über seine Habseligkeiten zu behalten, ist nicht neu. Schon seit längerem bekommt man für wenig Geld Geräte, die Töne von sich geben, wenn man auf einem anderen eine Taste drückt, damit man sie einfacher finden kann.

Die billigsten Sets bestehen aus einer Fernbedienung und einer unterschiedlich großen Anzahl an Empfängern, die mit einem Geräuschgeber ausgestattet sind. Das mag ausreichen, wenn man mal den Schlüssel innerhalb der eigenen vier Wände verlegt hat, viel mehr können solche Geräte aber nicht leisten.

Ganz anders sieht es aus, wenn Bluetooth ins Spiel kommt: Dank des Funkstandards halten mittlerweile nicht nur die Batterien länger, die Schlüsselfinder lassen sich auch mit dem Smartphone koppeln. So hat man das zentrale Gerät zum Ansteuern immer zur Hand, vor allem eröffnet es aber ganz neue Möglichkeiten.

Bluetooth eröffnet neue Möglichkeiten

Zum einen lassen sich Listen anlegen, über die man innerhalb von Sekunden nachsehen kann, ob alles an Ort und Stelle ist – vorausgesetzt, man besitzt mehr als einen Empfänger, viele Hersteller bieten deshalb ihre Geräte nicht nur einzeln an, sondern auch gleich als Set. Kann man beispielsweise seinen Geldbeutel nicht finden, reicht ein Tippen auf den passenden Eintrag und schon macht der Tracker mit einer Erkennungsmelodie auf sich aufmerksam.

Gegenüber klassischen Funklösungen ist die Reichweite bei Bluetooth-Trackern weit größer. Darüber hinaus merken sich die Apps den letzten Standort des Trackers und sind somit auch dann noch hilfreich, wenn die Geräte außer Reichweite sind.

Die Angaben der Hersteller zur Reichweite beziehen sich übrigens immer auf Luftlinie ohne Hindernisse. Objekte, allen voran Wände, dämpfen das Signal und verringern die Reichweite stark. In der Praxis reicht der Empfang also nicht so weit wie die Hersteller angeben, vor allem nicht in Gebäuden.

Die eigentliche Ortung läuft über das GPS-Modul des Smartphones, denn eigene GPS-Systeme würden zu stark an den Energiereserven der Tracker zehren. Die meisten Bluetooth-Schlüsselfinder sollen mit einer Knopfbatterie rund ein Jahr lang laufen und manche sogar länger, während bei einem GPS-Tracker bereits nach wenigen Tagen Schluss wäre.

Eine Batterie reicht gewöhnlich für ein Jahr

Daraus ergibt sich ein Problem: Um den Schlüsselfinder ausfindig zu machen, benötigt er eine aktive Bluetooth-Verbindung zum Smartphone. Bricht die Verbindung ab, kann man zwar nachvollziehen, wo es zuletzt war, aber nicht, wo es sich mittlerweile befindet.

Einige Hersteller versuchen diesem Problem Herr zu werden, indem sie auf eine sogenannte Community-Suche setzen: Meldet man seinen Bluetooth-Tracker als verloren und ein anderer Nutzer kommt zufällig daran vorbei, aktualisiert dessen Smartphone den Standort des Schlüsselfinders, ohne dass der andere Nutzer jemals etwas davon mitbekommt. Nur dem Eigentümer wird der Standort des Trackers verraten.

Allgemein eröffnet die Verbindung zum Smartphone – und damit zum Internet – zahlreiche neue Möglichkeiten für zusätzliche Funktionen.

Findige Apps

Natürlich ist es mit guter Hardware nicht getan, alles steht und fällt mit der zugehörigen Smartphone-App. Die unterscheiden sich sowohl in Sachen Bedienung als auch im Funktionsumfang – und zwar gewaltig.

Eine übersichtliche Darstellung und eine komfortable Bedienung sind die ersten Aspekte, die einem dazu in den Sinn kommen, aber das ist erst der Anfang: Während einige Apps mit zahlreichen Einstellungen und Alarmen aufwarten, beherrschen andere nur Basisfähigkeiten. Bei manchen der getesteten Schlüsselfinder sind die Apps sogar vollkommen unbrauchbar. Grundsätzlich raten wir dringend von einer Installation von Software ab, die mehr als die zum Betrieb notwendigen Rechte einfordern.

Sprach­assistenten bieten einen Mehrwert

Ein Zuckerstück ist die Verknüpfung mit externen Apps. Dazu gehört auch die Bedienung per Sprachassistent. Das Feature ist noch relativ neu und wird bislang lediglich von drei Herstellern unterstützt – wiederum in unterschiedlichem Umfang. Während Tile in mehreren Sprachen bewandert ist und auch Deutsch versteht, spricht Chipolo ausschließlich Englisch. Beide sind mit Amazons Alexa und Google Assistant kompatibel, Tile kann außerdem mit Siri kommunizieren. Die App tracMo, die zum Callstel NX-4515 gehört, kann lediglich mit Alexa umgehen, bietet dafür aber eine Einbindung in die Ökosysteme diverser Smart Home-Anbieter, etwa Philips Hue, IFTTT und Nest.

Ein nettes Feature, das viele Bluetooth-Schlüsselfinder mitbringen, ist die Fernbedienung der Kamera. So kann man bequem Ganzkörper- oder Gruppenfotos machen, ohne auf den Selbstauslöser warten zu müssen.

Achten Sie auf die Betriebssystem-Version Ihres Smartphones!

Falls Sie ein älteres Smartphone besitzen, sollten Sie vor dem Kauf darauf achten, dass Ihr Betriebssystem unterstützt wird. Die notwendige Version liegt je nach Modell mindestens bei Android 4.3, aber es gibt auch Geräte, die etwa Android 7 voraussetzen. Bei iOS verlangen die Geräte je nach Modell mindestens Version 7.0, teilweise auch Version 9.3. Entsprechende Smartphones werden aber schon längst nicht mehr hergestellt. Jedes einigermaßen aktuelle Handy sollte kompatibel sein.

Unser Favorit

Testsieger

Chipolo One

Wer kein Abo will, Farbvielfalt bevorzugt und mit einigen Einschränkungen leben kann, findet im Chipolo One einen äußerst soliden Tracker mit schöner App.

Zwar stellt Tile nach wie vor gute Gegenstands-Tracker her, allerdings ist der Marktführer unserer Ansicht nach mit seiner 2022er-Reihe etwas ins Hintertreffen geraten. Während die Neuerungen übersichtlich sind, das Abo-Modell aufrecht erhalten wird und die App komplett auf der Stelle getreten ist, hat man sich in Slowenien die Kritik zu Herzen genommen und den Chipolo One auf den Weg gebracht. Schon der Vorgänger Chipolo Plus war unsere Top-Alternative zum damaligen Testsieger und beim Chipolo One hat der Hersteller die zuvor noch vorhandenen Fehler weitgehend ausgemerzt.

Äußerlich unterscheidet sich der One nur in Nuancen von den Vorgängern. Das typische Design in Form einer runden, flachen Scheibe wurde beibehalten und auch die knalligen Signalfarben sind geblieben. Neu sind lediglich die leicht abgerundeten Kanten. Im Gegensatz zum Chipolo Classic ist der Chipolo One nach IPX5-Standard gegen Strahlwasser geschützt. Die Batterie ist vom Typ CR2032 und trotzdem wechselbar – anders als beim zwar ebenfalls wasserfesten, aber wiederum nicht mit neuen Batterien bestückbaren Chipolo Plus.

Neuer Wein in alten Schläuchen

Für Freunde knalliger Farben geht nach wie vor nichts an Chipolo vorbei, beim Chipolo One kann man aus Blau, Grün, Gelb, Rot, Schwarz und Weiß wählen. Ein besonderer Clou daran ist, dass die App erkennt, welches Gewand ein einzelner Schlüsselfinder trägt, und das Icon dementsprechend in der App darstellt. In Verbindung mit den Piktogrammen gestaltet sich die Bedienung der App – zumindest in der Grundfunktion – so intuitiv und einfach, dass selbst ein Kleinkind die Anwendung bedienen könnte.

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Test: Schlüsselfinder Chipolo One
Die runde Form der Vorgänger wurde beibehalten. Die Größe des Chipolo One entspricht der des Chipolo Plus.
Test: Schlüsselfinder Chipolo One
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Die Rückseite ist komplett glatt und einfarbig.
Test: Schlüsselfinder Chipolo One
Die Batterie im Inneren ist vom Typ CR2032. Sie soll laut Herstelleraussagen rund zwei Jahre durchhalten.

Pro Account lassen sich bis zu neun Chipolo-Tracker registrieren, betreiben lassen sich aber maximal sieben Geräte gleichzeitig – dann stößt die Kapazität von Bluetooth 4.0 an ihre Grenzen. Die Einrichtung der Schlüsselfinder geht ebenso einfach von der Hand und wird unmissverständlich erklärt. In weniger als einer Minute ist das neue Gerät eingerichtet und erscheint in der Übersicht. Die Darstellung nutzt ein Listen- statt eines Kachelformats. Wie schon bei Tile wird auch das Smartphone des Nutzers mit angezeigt und kann bei Bedarf ausgeblendet werden.

Community-Suche und Sprach­assistenten

Lobenswert hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Community-Suche kein Alleinstellungsmerkmal von Tile mehr ist, sondern auch Chipolo mittlerweile auf das Konzept setzt – als Zweitplatzierter auf dem Markt sollten die Geräte auch verbreitet genug sein, damit sie gut funktioniert. Im Klartext bedeutet das, dass andere Chipolo-Nutzer den Standort des Trackers aktualisieren, wenn sie in die Nähe kommen – ohne selbst etwas davon zu bemerken. Damit begegnet man dem Problem der beschränkten Reichweite, das alle Bluetooth-Tracker teilen.

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Schlüsselfinder Test: Screenshot 152520540
Schlüsselfinder Test: Screenshot 152119886
Schlüsselfinder Test: Screenshot 100605327
Schlüsselfinder Test: Screenshot 153019319
Schlüsselfinder Test: Screenshot 151958091
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Schlüsselfinder Test: Screenshot 100834977
Schlüsselfinder Test: Screenshot 100611179
Schlüsselfinder Test: Screenshot 153151634

Wer auf den Wasserschutz bei Untertauchen verzichten kann, ist mit dem Chipolo One in jedem Fall bestens ausgerüstet. Wer ihn unbedingt braucht, sollte sich den Tile (Pro (2022) genauer ansehen, dort muss man dann aber gegebenenfalls mit Abo-Gebühren leben.

Nachteile

Die Chipolo-App unterstützt die Sprachbedienung mit Amazon Alexa und Google Assistant, Apples Siri allerdings nicht. Sprachaffine iPhone- und Homepod-Nutzer müssen somit zwangsläufig mit einem Airtag, Tile oder Musegear Vorlieb nehmen. Das Gleiche gilt für Zeitgenossen, die nicht des Englischen mächtig sind, denn Deutsch versteht die Software nicht.

Chipolo One im Testspiegel

Bisher gibt es noch keine weiteren seriösen Testberichte über unseren Favoriten. Wenn sich das ändert, tragen wir die Ergebnisse hier nach.

Alternativen

Auch gut

Tile Pro (2022)

Ausgereift, laut und reichweitenstark: Auch 2022 spielt der Tile Pro technisch ganz vorne mit.

War das Vorgängermodell von 2019 lange unser Testsieger, muss sich der Tile Pro (2022) »nur« mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Das liegt aber nur zu einem kleinen Teil an Tile, sondern vor allem an der sehr guten Entwicklung des Konkurrenten Chipolo. Verstecken muss sich der Tile Pro keineswegs: Die App überzeugt nach wie vor, die Fertigungsqualität stimmt und Lautstärke und Reichweite gehören auch beim neuen Modell zur Spitze im Testfeld.

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht: Tile hat seiner gesamten 2022er-Reihe ein Facelift verpasst, und am offensichtlichsten ist das am Tile Pro (2022) zu sehen. Anders als seine Vorgänger hat das neue Modell keinen quadratischen Grundriss mehr, sondern ist nun länglich. Laut Angaben des Herstellers soll das neue Design besser zu einem Schlüsselbund passen und tatsächlich hat die Form des Trackers nun mehr mit einem Autoschlüssel gemeinsam. Ob man die Design-Entscheidung mag, ist natürlich Geschmackssache, wir halten sie aufgrund der Tatsache, dass der Tile Pro in der jüngsten Variante mehr Platz verbraucht als zuvor, für nicht richtig durchdacht. Besonders im direkten Vergleich zum nur etwa halb so großen Apple AirTag fragen wir uns, ob es nicht eine Nummer kleiner hätte sein dürfen.

Nicht nur optisch hat sich der Tile Pro verändert, sondern auch bei der Haptik. Schon das 2020er-Modell hatte den Weg in Richtung eines einfacheren Gehäuses eingeschlagen, mit weniger Zierde und einer glatten Oberfläche. Beim Tile Pro (2022) besteht diese nun aus Vollkunststoff, der im Praxiseinsatz in direkter Nähe zu scharfkantigen Schlüsseln schnell zerkratzen dürfte – eine geriffelte Oberfläche wie beim 2019er-Modell wäre praktischer gewesen. Immerhin ist der Metallrahmen geblieben, der wie schon beim direkten Vorgänger schwarz ist. Die Verarbeitung ist auch beim neuen Ableger gut.

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Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Pro 2022
Mit der 2022er-Reihe erhält der Tile Pro ein neues Design. Das Gerät ist nun länglich statt quadratisch und der charakteristische Metallrahmen ist seitlich tiefer im Gehäuse eingelassen.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Pro 2022
Den QR-Code haben wir unkenntlich gemacht. Am Text darüber erkennt man jetzt schon ein Abnutzen des Aufdrucks.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Pro 2022
Löblich: Die Batterie darf man selbst wechseln. Wasserdicht ist der Tile Pro (2022) trotzdem.

Die Energiezufuhr übernimmt auch 2022 eine Batterie vom Typ CR2032, die selbst gewechselt werden darf. Bei der Schutzklasse gab es eine kleine Verbesserung und der Tracker ist nun nach IP67-Standard zertifiziert. Der Schlüsselfinder ist also gegen das Eindringen von Staub geschützt und darf auch mal vorübergehend im Wasser landen, ohne dass er den Geist aufgibt.

Neu hinzugekommen ist außerdem ein aufgedruckter QR-Code auf der Rückseite, der über die Community-Suche hinaus beim Wiedererlangen der Habseligkeiten helfen soll. Scannt man ihn mit einem Smartphone, wird man auf eine Website weitergeleitet und der Inhaber informiert. Das klappt in der Praxis gut, allerdings löste sich der Druck schon während der Testphase leicht ab und wir haben Zweifel daran, dass er lange halten wird, wenn man den Tracker wie vorgesehen am Schlüsselbund transportiert – und das kann aufgrund der wechselbaren Batterie durchaus eine Weile sein. Wenn der Druck des fein parzellierten Codes erst einmal in Teilen abgetragen ist, war es das mit dem Feature. Dennoch halten wir die Idee für gut und einen kleinen Schritt in die richtige Richtung.

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Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022
Schlüsselfinder Test: Tile App 2022

Die App ist dieselbe wie bei allen Tile-Trackern und hat sich seit unserer letzten Testrunde kaum verändert. Sie heißt schlicht »Tile«, funktioniert gut und ist aufgeräumt. Die verschiedenen Schlüsselfinder werden in einer hübsch designten und übersichtlichen Kachelübersicht dargestellt. Besitzt man mehrere der Schlüsselfinder, kann man dort bis zu vier (Android) beziehungsweise acht (iOS) Geräte verwalten. Das eigene Smartphone, auf dem die App läuft, wird ebenfalls aufgelistet, kann auf Wunsch aber auch ausgeblendet werden.

Die einzelnen Schlüsselfinder werden durch bunte Icons dargestellt, alternativ kann man auch Fotos dafür hinterlegen. Es gibt eine Annäherungserkennung, die anhand mehrerer Kreise visualisiert wird. Für eine Übersicht, wo sich die Tracker gerade befinden bzw. zuletzt waren, steht eine Kartenansicht bereit.

Ein Highlight ist nach wie vor die Community-Suche: Sollte der Tracker einmal außerhalb der eigenen Bluetooth-Reichweite liegen bleiben, wird dessen Position von anderen Tile-Nutzern automatisch übermittelt, wenn sie in seine Nähe kommen, ohne dass diese auch nur etwas davon mitbekommen. Bei unserem Test in der Münchner Innenstadt funktioniert das jedes Mal sehr gut, auf dem Land dürfte das Feature aufgrund der niedrigeren Bevölkerungsdichte allerdings viel von seinem Nutzen einbüßen.

Für den vollen Funktions­umfang braucht man ein Premium-Abo

Ein kleiner Nachteil des Tile Pro: Man kann den Tracker nicht als Fernauslöser für die Smartphone-Kamera benutzen. Störender ist aber, dass man ein Premium-Abonnement benötigt, wenn man den vollen Funktionsumfang nutzen möchte. Das heißt Tile Premium und das schlägt mit 3,49 Euro im Monat zu Buche, im Jahresabo werden 34,99 Euro fällig.

Während das unbegrenzte Teilen der Tiles nur wenige Nutzer interessieren dürfte und die Erweiterung der Standortsuche auf 30 Tage zwar nett, aber nicht unbedingt notwendig ist, handelt es sich bei der Benachrichtigungsfunktion um ein Feature, das eigentlich zu den Kernaufgaben eines Schlüsselfinders gehört und bei anderen Anbietern kostenlos zur Verfügung steht.

Die Funktion soll auslösen, wenn man einen bestimmten Bereich verlässt und der Schlüsselfinder zurückbleibt. Vergisst man beispielsweise in der morgendlichen Hektik den Geldbeutel, meldet sich das Smartphone und informiert einen schon beim Verlassen des Gebäudes darüber. So merkt man nicht erst an der Verkaufstheke des Bäckers, dass man kein Geld dabei hat. Um Fehlalarme zu vermeiden, setzt Tile neben der Bluetooth-Verbindung selbst zusätzlich auf Geofencing.

Leider hinterlässt das Abo einen bitteren Nachgeschmack und dämpft die Freude an den Schlüsselfindern von Tile. Allerdings weiß der Hersteller auch, wie man gute Schlüsselfinder macht, die ordentlich funktionieren, und wie die App dazu auszusehen hat. Und was die Hardware angeht, ist der Tile Pro (2022), wie schon seine Vorgänger, zweifellos auf Top-Niveau.

Für iPhone-Besitzer

Apple AirTag

Die AirTags sind wasserdicht, punkten mit bislang unerreichter Genauigkeit und profitieren von Apples riesiger Nutzerbasis. Für Android-Nutzer kommen sie aber nicht in Frage.

Samsung bietet mit dem Galaxy SmartTag seit einiger Zeit einen eigenen Bluetooth-Tracker an, nun antwortet Apple mit dem AirTag. Beide funktionieren ausschließlich mit den herstellereigenen Mobilgeräten – und da hat Apple die Nase vorn, denn mittlerweile hat das iPhone die Galaxy-Smartphones bei den Verkaufszahlen überholt. Und Tablets sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt, da ist Apple nämlich ohnehin Marktführer. Dank Ultrabreitbandfunk und Einbindung in Apples »Wo ist?«-Netzwerk soll der Tracker höchsten Ansprüchen genügen – was ihm in vieler Hinsicht gelingt.

Um eine wichtige Frage gleich vorweg zu nehmen: AirTags spielen nicht mit Androiden. Für Fans von Xiaomi, Sony, Samsung und Co. fällt der AirTag als Option also flach. Aber auch iPhone-Besitzer sollten wissen, dass sie für die volle Funktionalität zwingend einen U1-Chip benötigen, und der steckt bislang ausschließlich in iPhones der Reihen 11 bis 14 – nicht im iPhone SE und auch nicht in älteren Modellen. Zwar kann man AirTags auch mit diesen nutzen, sofern mindestens iOS 14.5 darauf installiert ist, in den Genuss von einem der beiden absoluten Highlights kommt man damit aber nicht: die enorme Genauigkeit.

Enorme Präzision

Denn anders als alle anderen von uns getesteten Tracker nutzen AirTags einen anderen Funkstandard: Ultrabreitband, oft abgekürzt als UWB (englisch: ultra-wideband). Dieser ermöglicht eine Präzision, die das herkömmliche Bluetooth LE einfach nicht schafft. Das bedeutet: Ein normaler Schlüsselfinder führt einen zum Sessel, ein AirTag sogar auf den Zentimeter genau bis zur exakten Position in der Polsterritze.

Das funktioniert sehr komfortabel mithilfe eines Pfeils auf dem iPhone-Display, der ähnlich einer Kompassnadel in Richtung des AirTags zeigt, sowie einer auf zehn Zentimeter genaue Entfernungsangabe. Unterstützt wird die Anzeige durch haptisches Feedback: Stimmt die Richtung, geben die Vibrationsmotoren des Smartphones ein Pochen ab, das bei Annäherung in ein durchgehendes Vibrieren übergeht – je näher man ist, desto stärker wird es. So könnte man den AirTag notfalls sogar aufstöbern, ohne dabei auf den Bildschirm zu sehen.

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Schlüsselfinder Test: Apple Airtag 01
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Außerdem kann man den AirTag klingeln lassen, dabei ist er allerdings nicht allzu laut – bei zehn Zentimetern Entfernung konnten wir gerade einmal 71 Dezibel messen. Das ist etwas mager, reicht in der Praxis aber in der Regel aus, sofern man sich im selben Zimmer befindet. Viel weiter kann man sich ohnehin nicht entfernen, denn die Reichweite der Ultrabreitbandverbindung ist relativ mickrig. Bei schlechter Verbindung weist das iPhone seinen Nutzer an, sich etwas zu bewegen, das passiert recht schnell.

Besser sieht es aus, wenn man seine Habseligkeiten samt AirTag draußen verliert, hier spielt Apple die enorme Verbreitung seiner Hardware aus – von solchen Nutzerzahlen kann selbst Marktführer Tile nur träumen. Leider gibt es keinen Trennungsalarm, der gleich unmittelbar nach dem Verlust auf selbigen hinweist. Wie mittlerweile bekannt wurde, will Apple die praktische Funktion mit dem Update auf iOS 15 nachreichen.

Andere bekannte Funktionen, nämlich das Anklingeln des Smartphones per Bluetooth-Tracker und die Fernauslösung der Kamera, sind ebenfalls nicht vorhanden, können aber auch nicht nachgereicht werden, da der AirTag keine Taste besitzt.

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Schlüsselfinder Test: Apple Airtag 01
Die metallisch glänzende Abdeckung macht optisch was her, sammelt aber schnell Kratzer und Fingerabdrücke.
Schlüsselfinder Test: Apple Airtag 02
Die andere Seite kann man sich bei Bestellung individualisieren lassen. Wir haben uns für diesem Smilie entschieden.
Schlüsselfinder Test: Apple Airtag 03
Der Apple AirTag im Größenvergleich mit einer 2-Euro-Münze.
Schlüsselfinder Test: Apple Airtag 04
Die Batterie lässt sich wechseln. Sie soll rund ein Jahr halten.

Das Gerät ist rund, leicht gewölbt und erinnert an einen Ansteck-Button. Eine Seite ist weiß und kann mit einem Emoji oder einem Monogramm individualisiert werden, die andere glänzt in blankem Metall und trägt das obligatorische Herstellerlogo. Die Metallkappe kann abgeschraubt werden, um die Batterie zu wechseln, die laut Apple eine Laufzeit von einem Jahr haben soll. Aufgrund der glatten Oberfläche ist es etwas frickelig, die glänzende Haube anschließend wieder anzuschrauben. Dafür ist der AirTag vorbildlich gegen Staub und Wasser geschützt: Eine IP67-Bewertung ist für einen Schlüsselfinder mit austauschbarer Batterie alles andere als selbstverständlich.

Erhältlich ist der AirTag einzeln oder im Viererpack, pro Apple-ID lassen sich maximal 16 Exemplare betreiben. Dabei sollte man unbedingt daran denken, passende Hüllen gleich mitzubestellen, denn der AirTag hat weder eine Öse zur Befestigung am Schlüssel, noch liegen Klebepunkte bei. Das ist ärgerlich, denn so entstehen zusätzliche Kosten.

Im Langzeittest sind wir auf einige Probleme mit den AirTags in Kombination mit einem iPhone Xr gestoßen: Wir bekamen wiederholt Fehlermeldungen mit der Angabe angezeigt, wir würden von einem fremden AirTag verfolgt – eine Funktion, mit der Apple Stalking verhindern will. Bei jedem Versuch es zu bewegen gab das Gerät außerdem einen Alarm ab – ebenfalls eine Sicherheitsmaßnahme, die normalerweise erst nach längerer Trennung aktiviert wird. Offenbar erkannte die App unseren ordnungsgemäß verbundenen AirTag nicht mehr als den unseren. Angezeigt wurde er in der Geräteübersicht des iPhones zwar trotzdem – und zwar mitsamt seiner Standortdaten – wir konnten den Eintrag aber weder editieren, noch den AirTag suchen lassen. Der Fehler trat auch in Verbindung mit einem zweiten Exemplar und diesem Smartphone auf. Mit einem iPhone 12 hatten wir hingegen keine derartigen Probleme.

Schlüsselfinder Test: Img
Schlüsselfinder Test: Img

Wenn sie ordnungsgemäß funktionieren, sind die AirTags für iPhone oder iPad-Besitzer trotzdem die beste Wahl, denn so komfortabel und so genau ist kein anderer Schlüsselfinder und die Community-Suche funktioniert dank der riesigen iOS-Verbreitung deutlich besser als bei anderen Modellen.

Für den Geldbeutel

Tile Slim (2022)

Perfekt für das Portemonnaie: Der Tile Slim liefert erstaunliche Lautstärke im Kartenformat.

Wer nicht seine Schlüssel, aber häufiger das Portemonnaie verlegt, für den eignet sich der Tile Silm (2022). Der Tracker hat die Form einer Scheckkarte und fügt sich damit perfekt ins Kartenfach ein. Eine Öse für den Schlüsselbund hat er hingegen nicht – es handelt sich um einen reinen Geldbeutelfinder.

Technisch hat sich gegenüber dem Vorgänger wenig geändert. Im Jahr 2022 piepst der Tile Slim genauso laut wie vor zwei Jahren und auch die Reichweite ist die gleiche geblieben, verbessert wurde lediglich der Schutz gegen Wasser, womit der 2022er-Slim eine Zertifizierung nach IP67-Standard vorweisen kann.

Das Logo auf der Funktionstaste ist beim neuen Modell glänzend hinterlegt, ansonsten gleichen sich die Kärtchen wie ein Ei dem anderen: Drei kleine Löcher zeugen von einem Lautsprecher im Inneren, der Rest des Gehäuses ist glatt und schwarz. Sehr gut finden wir, dass zwei unserer Kritikpunkte am 2020er-Modell adressiert wurden: Die Spaltmaße im Gehäuse sind nun geringer und die Taste gibt ein sehr viel besseres haptisches Feedback, als es beim Vorgänger der Fall war. Nur die Batterie kann man noch immer nicht selbst wechseln, was uns angesichts der extrem flachen Bauform des Tile Slim aber auch nicht überrascht. Gewöhnliche Knopfbatterien wären nämlich bereits zu hoch für den gerade einmal 2,14 Millimeter dicken Tracker. Laut Herstellerangaben soll die eingebaute Zelle drei Jahre lang Saft liefern, danach muss der Tile Slim (2022) ersetzt werden.

Wie das restliche Produktsortiment hat auch der Tile Slim (2022) nun einen QR-Code aufgedruckt. Bei den restlichen Neuerungen zeigt sich Tile zurückhaltender als beim Pro (2022) und Mate (2022), lediglich die Funktionstaste sieht etwas anders aus. Angesichts des vorgesehenen Aufbewahrungsort, dem Geldbeutel, ergäbe eine Abkehr von der Scheckkartenform auch kaum Sinn.

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Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Slim (2022)
Optisch hat sich am Tile Slim (2022) nur die Taste verändert.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Slim (2022)
Auf der Rückseite gibt es abgesehen vom neuen QR-Code nicht viel zu sehen.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Slim (2022)
Der Tile Slim hat die Form einer Scheckkarte und ist für den Geldbeutel vorgesehen.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Slim (2022)
Im waagerechten Kartenfach unseres Portemonnaies versinkt der Tracker etwas. Steckt er in einem senkrechten Kartenfach, kommt man hingegen bequem an die Taste.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Slim (2022)
Auch der QR-Code ist nicht mehr zu sehen, wenn der Tracker im Fach steckt.
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Tile Slim (2022)
Eine Lösung ist, den Tile Slim (2022) vollständig umzudrehen. Dann sieht man den Code, dafür ist die Taste nun so schlecht erreichbar wie nur möglich.

Was den QR-Code angeht, sind wir gespalten. Grundsätzlich finden wir die Idee gut, da sie zusätzliche Hilfe ohne großen Aufwand oder weitere Kosten verspricht. Allerdings machen wir uns auch Gedanken darüber, wie lange der Druck an einem Schlüsselanhänger halten wird. Weil man ihn nicht offen, sondern im Geldbeutel trägt, dürfte die Abnutzung beim Tile Slim (2022) länger dauern als bei seinen schlüsselfindenden Cousins. Wenn das Gerät im Kartenfach steckt, liegt der QR-Code aber verdeckt auf der Innenseite. Ob ein ehrlicher Finder ihn dort entdeckt, ist fraglich – zumal die Funktion für Finder gedacht ist, die selbst eben gerade keine Tiles verwenden. Tile-Kunden aktualisieren den Standort im Rahmen der Community-Suche ohnehin automatisch per App. Um den Inhaber ausfindig zu machen, wäre ein Griff zum Personalausweis wohl wahrscheinlicher als das genauere Begutachten des mysteriösen, schwarzen Kärtchens.

Unterm Strich betrifft das Redesign den Tile Slim (2022) weniger als den Mate und den Pro. Geändert wurde wenig, dann aber an den richtigen Stellen, und verschlechtert wurde nichts. Wer sich für den Tracker interessiert, sollte daher unbedingt dem neuen Modell den Vorzug geben.

Mit Akku

Musegear Finder Recharge

Batteriewechsel adé: Der Finder Recharge kann dank Akku einfach wiederaufgeladen werden.

Mit dem Finder Recharge führt Musegear ein schönes Feature in die Welt der Schlüsselfinder ein. Der Tracker hat einen eingebauten Akku und braucht somit keinen Batteriewechsel und muss auch nicht entsorgt werden, damit ist er nachhaltiger als die Konkurrenz. Auch sonst hat der Finder Recharge einige Eigenheiten: Das Registrieren eines Accounts ist nicht nötig, allerdings muss man auf eine Community-Suche verzichten.

Was das technische Rüstzeug betrifft, steht der Finder Recharge sehr gut da. Die Reichweite von bis zu 90 Metern Sichtlinie und die Lautstärke beim Klingeln – wir haben 88 Dezibel gemessen – knacken zwar die Rekorde nicht, liegen im Vergleich zu den anderen Schlüsselfindern in unserem Test aber beide deutlich über dem Durchschnitt. Auch die Größe ist recht typisch, mit einer Kantenlänge von 39 Millimetern setzt sich der Finder Recharge in die Lücke zwischen den Tile Mate (37 Millimeter) und den Nutale Focus (40 Millimeter). Leider konnten wir nirgends Angaben zur Wasserresistenz finden. Hersteller Musegear gab auf unsere Nachfrage hin an, dass der Finder Recharge gegen Spritzwasser geschützt sei, aber nicht eingetaucht werden dürfe.

Highlight und Alleinstellungsmerkmal ist natürlich der eingebaute Akku, der Batteriewechsel obsolet und den Schlüsselfinder damit zumindest ein bisschen nachhaltiger macht. Aufgeladen wird er über Kontakte auf der Rückseite, das andere Ende des zugehöriges Kabel mündet in einem USB-A-Stecker. Das Kabel wird von Magneten am Tracker gehalten, was tadellos funktioniert und zudem eine gewisse Hochwertigkeit vermittelt, denn die Handhabung ist tadellos. Das Kabel hängt nicht labbrig in der Gegend umher und es verrutscht nicht, sondern schnappt mit einem befriedigenden Feedback in seinen Platz. Super!

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Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
Der Musegear Finder Recharge ist bisher nur in Schwarz-Grau zu haben.
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
Auf der Rückseite unten links befinden sich die Ladekontakte.
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
Das Ladekabel wird magnetisch an seinem Platz gehalten.
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
Die App ist ausgereift und ansehnlich, im Vergleich zu Chipolo und Tile aber auch recht farbarm.
Schlüsselfinder Test: Musegear Finder Recharge
Der Musegear Finder Recharge im Größenvergleich mit einer 2-Euro-Münze.

Als wir die App installieren, wundern wir uns erst einmal etwas: Sie heißt »Musegear Finder 2« und somit exakt genauso wie eines der Schlüsselfinder-Modelle. Tatsächlich ist die aber nicht nur für den Finder 2, sondern auch für die anderen Bluetooth-Tracker von Musegear die richtige App. In der Übersicht taucht der Finder Recharge allerdings nicht auf – zum Testzeitpunkt ist das Modell noch brandneu auf dem Markt, deshalb vermuten wir, dass er bald hinzugefügt werden dürfte. Für unseren Test spielte das auch keine große Rolle: Einmal den Finder 2 angetippt – das Modell, nicht die App – und der Finder Recharge ließ sich sofort einrichten. Eine Account-Registrierung verlangt Musegear für keines seiner Geräte – wer Datenschutzbedenken hat, ist hier also perfekt aufgehoben, und alle anderen freuen sich zumindest über die zügige Inbetriebnahme.

Vom bislang noch fehlenden Menüeintrag ist die App ausgereift und funktioniert einwandfrei. Schon beim Test früherer Musegear-Schlüsselfinder waren wir sehr zufrieden und die Anwendung gehört noch immer zu besten. Im oberen Bereich des Bildschirms sind die verbundenen Bluetooth-Tracker angezeigt, fünf Stück lassen sich gleichzeitig betreiben. Darunter gibt es einige Infos zum angewählten Schlüsselfinder und einen Button, um ihn anzuklingeln. Die untere Bildschirmhälfte belegt ein Näherungsradar mit sinnvoll aufgeteilten Zwischenstufen. Alles wirkt aufgeräumt, nichts ist überfrachtet und man findet sich sofort zurecht.

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Schlüsselfinder Test: Screenshot 154850502
Zum Testzeitpunkt ist der Finder Recharge nicht in der App aufgeführt. Mit dem Menüpunkt für den Finder 2 funktioniert es aber auch.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 104510879
Der Entfernungsradar ist sinnvoll abgestuft. Hier liegt das Smartphone direkt neben dem Bluetooth-Tracker.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154557208
Hier haben wir den Raum verlassen, das Signal ist nur noch »gut«.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154547499
Treten wir durch die Tür des Büros, nimmt es noch weiter ab.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154538778
Einige Meter weiter und bei geschlossener Tür leidet die Empfangsstärke sichtbar.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154532210
Kurz bevor die Verbindung abbricht, zeigt uns die App ein sehr schwaches Signal an.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 104542154
Der Trennungsalarm ist standardmäßig abgeschaltet und muss erst aktiviert werden.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154706848
Wenn wir uns zu weit entfernen, erscheint auf dem Smartphone-Display diese Warnmeldung.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154724992
Auf einer Karte kann man sich den letzten bekannten Standort ansehen. Mangels Community-Suche wird dieser allerdings nicht mehr aktualisiert.
Schlüsselfinder Test: Screenshot 154928254
Man kann den Finder Recharge als Fernauslöser für die Kamera nutzen, aber nur innerhalb der Musegear App.

Die Gestaltung der App ist recht geradlinig und weniger verspielt als beispielsweise bei Tile und Chipolo – was man bevorzugt, ist vor allem eine Geschmacksfrage, wir haben aber die Möglichkeit, den einzelnen Trackern verschiedene Farben zuzuordnen oder Fotos als Icon zu hinterlegen vermisst, zumal die Auswahl der bereitgestellten Piktogramme nicht besonders groß ist.

Wer möchte, kann den Finder Recharge als Fernauslöser für die Smartphone-Kamera nutzen, allerdings nicht mit der normalen Kamera-App. Stattdessen hat die Musegear Finder 2 App eine eigene Fotofunktion. Für einen schnellen Schnappschuss ist sie okay, mit der üblichen Einstellungsvielfalt vollwertiger Kamera-Apps kann sie aber nicht mithalten. Dennoch: Wir begrüßen, dass überhaupt an das Feature gedacht wurde.

Die Ortung funktionierte im Test sehr gut, der Trennungsalarm und das gegenseitige Anklingeln von Tracker und Smartphone klappten ebenfalls einwandfrei. Allerdings verzichtet Musegear nach wie vor auf eine Community-Suche, der Standort eines Schlüsselfinders kann nach einem Verlust also nicht mehr aktualisiert werden. Somit richtet sich der Musegear Finder Recharge an Leute, die Dinge zwar verlegen oder vergessen – aber nicht verlieren.

Außerdem getestet

Musegear Finder Mini

Der Finder Mini besetzt bei Musegear die Position des Kleinformat-Schlüsselfinders und steht praktisch in direkter Konkurrenz zum Tile Sticker. Diesem gegenüber ist der Finder Mini einen Hauch dünner, dafür aber breiter, denn er ist nicht kreisrund. Möchte man ihn aufkleben, kann man das genauso gut wie mit dem Tile Sticker, denn ein Klebepunkt von 3M liegt bei. Man kann ihn aber auch ganz normal am Schlüsselbund befestigen, denn im Gegensatz zum Tile hat der Finder Mini eine Öse.

Test: Schlüsselfinder Musegear Finder Mini
Test: Schlüsselfinder Musegear Finder Mini

Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht ideal finden wir die Funktionstaste. Sie liegt sehr nah am Rand und ist für unseren Geschmack etwas zu klein geraten, denn man muss sie wirklich mit der Fingerspitze bedienen – die Auflagefläche, mit der man sonst auf Tasten drückt, ist schon zu groß dazu. Allerdings ist der Druckpunkt der Taste sehr gut und gibt beim Drücken ein eindeutiges Feedback, deshalb wollen wir uns gar nicht zu sehr darüber beschweren.

Die CR2016-Batterie im Inneren des Finder Mini ist wechselbar, hält aber leider nur rund ein halbes Jahr. Die Reichweite von 50 Metern entspricht dem Niveau des direkten Konkurrenten.

Unsere Ansichten zur App haben wir bereits im Abschnitt zum Finder 2 dargelegt: Wir begrüßen den Fortschritt, den Musegear damit gemacht hat, vermissen aber noch einige Funktionen.

Musegear Finder 2 (2020)

Den Finder 2 hatten wir schon einmal getestet, seitdem ist einige Zeit ins Land gegangen. Musegear hat diese gut genutzt und sowohl die App als auch die Technik überarbeitet. Äußerlich hat sich beim Finder 2 (2020) nicht viel verändert, im Inneren aber sehr wohl: Die neue Version des Schlüsselfinders funkt nun per Bluetooth 5.0 und schafft dementsprechend eine höhere Reichweite – der Hersteller gibt stolze 90 Meter an. Die Batterie vom Typ CR2032 ist wechselbar und hält etwa ein Jahr.

Richtig ins Zeug gelegt hat sich Musegear aber vor allem bei der App. War diese beim Test des Vorgängers noch schlicht und schmucklos, kann sie sich mittlerweile wirklich sehen lassen. Dabei hat sich beim Funktionsumfang gar nichts verändert, die Präsentation und vor allem die Menüführung haben aber riesige Sprünge gemacht. Verschachtelte Menüs mit einem Haufen Unterpunkte sind einem übersichtlichen, logisch nachvollziehbarem Aufbau gewichen – lobenswert!

Test: Schlüsselfinder Musegear Finder
Test: Schlüsselfinder Musegear Finder

Tadel haben wir aber auch. Denn das Redesign wäre eine perfekte Gelegenheit gewesen, die App auch funktional aufzuwerten. Es gibt nach wie vor keine Crowd-Suche, und von der Sprachbedienung mit Amazon Alexa und Google Assistant, die bereits vor einigen Jahren geplant war, ist noch immer keine Spur zu sehen – lediglich Siri darf mit dem Schlüsselfinder quasseln. Der Hersteller begründet letzteres mit Bedenken bezüglich des Datenschutzes, die wir für schwer nachvollziehbar halten – wer die Datenkraken bereitwillig in sein Zuhause lässt, dürfte sich über die Verknüpfung kaum wundern, und alle anderen müssen ohnehin nichts verknüpfen. Dafür, dass eine »accountlose Nutzung nicht mehr möglich« sein soll, wie Musegear behauptet, gibt es auch keine technischen Gründe, dafür aber einen Haufen Gegenbeispiele.

Trotzdem sehen wir den Weg, den Musegear eingeschlagen hat, positiv, und der Abstand zu den Top-Kandidaten sind deutlich kleiner geworden. Im Moment sind die Lücken aber noch nicht geschlossen, und auch wenn der neue Finder 2 einen sehr guten Eindruck bei uns hinterlassen hat, reicht es noch nicht ganz für einen Testsieg. Wenn der Hersteller seinen aktuellen Kurs beibehält und noch einige Funktionen nachreicht, kann das in Zukunft aber noch passieren – wir sind gespannt!

Chipolo Card

Wem der Tile Slim zu groß ist, der kann eventuell am Chipolo Card Gefallen finden. Er ist ähnlich dick wie die Karte des Konkurrenten, belegt aber nur etwa die Hälfte der Grundfläche. Der ausschließlich in Weiß erhältliche Tracker präsentiert sich optisch als schlicht, aber edel. Dem Tile Slim (2020) hat er neben dem kleineren Fußabdruck auch noch etwas anderes voraus: Die Taste ist deutlich besser.

Ansonsten ähneln sich die beiden Geräte stark: Der Preis liegt in vergleichbaren Regionen, die Funkreichweite von 60 Metern haben beide gemein und eine Öse zum Befestigen fehlt beiden – wir meinen: auch aus gutem Grund, denn auch wenn der Chipolo Card tadellos verarbeitet ist, könnte er am Schlüsselbund aufgrund seines schmalen Durchmessers schnell Schaden nehmen.

Test: Schlüsselfinder Chipolo Card
Test: Schlüsselfinder Chipolo Card

Unsere Motivation, als Geldbeutelfinder weiterhin den Tile Slim zu empfehlen, ist die Batterielaufzeit, denn diese liegt beim Chipolo Card bei einem Jahr und somit sehr viel niedriger als die des schwarzen Kärtchens. Wer aber aufgrund der App, den bei Tile üblichen Abo-Gebühren oder der Größe den Chipolo Card bevorzugt, macht garantiert nichts falsch – das Gerät ist sehr gut!

Tile Slim (2020)

Der Verwendungszweck des Tile Slim (2020) wird schon auf den ersten Blick deutlich, denn er hat die Form einer Scheckkarte. Ansonsten gibt sich das ausschließlich in Schwarz erhältliche Gerät äußerlich dezent: Bis auf das Logo, das gleichzeitig Funktionstaste ist, und drei kleine Löcher für die Lautsprecher fallen keine markanten Eigenheiten oder gar Zierelemente ins Auge. Das Gehäuse wirkt stabil, an den Kontaktstellen zwischen den beiden Schalenhälften von Ober- und Unterseite lassen sich aber geringe Spaltmaße ausmachen.

Wie es das eigenwillige Format bereits vermuten lässt, ist der Tile Slim für den Einsatz im Geldbeutel vorgesehen. Dort kann er, einmal aktiviert, dann erstmal für die nächsten drei Jahre bleiben, denn solange reicht laut Herstellerangaben die interne Batterie. Wechseln kann man diese nicht, dafür ist der Tracker nach IP65-Standard wasser- und staubdicht. Per Schnur lässt sich der Tile Slim mangels Öse nicht befestigen, für andere Habseligkeiten als den Geldbeutel eignet er sich somit kaum.

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Schlüsselfinder Test: Tile Slim 2020
Der Tile Slim ist speziell für den Einsatz im Geldbeutel vorgesehen.
Schlüsselfinder Test: Tile Slim 2020
Der Tile Slim (2020) von vorne …
Schlüsselfinder Test: Tile Slim 2020
… und von hinten.
Schlüsselfinder Test: Tile Slim 2020
Der Tile Slim (2020) im Größenvergleich mit einer 2-Euro-Münze.
Schlüsselfinder Test: Tile Slim 2020
Der Tracker wirkt stabil, das Gehäuse zeigt aber deutlich sichtbare Spaltmaße.
Schlüsselfinder Test: Tile Slim 2020
Länge und Breite des Tile Slim (2020) entsprechen dem Format einer Scheckkarte, der Tracker ist aber rund dreimal so dick.

Positiv überrascht waren wir von der Lautstärke, die das unscheinbare Kärtchen entwickeln kann. Hersteller Tile macht dazu keine offiziellen Angaben, wir haben einen Schalldruck von 87 Dezibel gemessen. Mit diesem Wert siedelt sich der Tile Slim zwischen Tile Pro (2020) und Tile Mate (2020) an.

Kritik gibt es aber freilich auch. Im bereits erwähnten Spalt im Gehäuse sammeln sich schnell Staub und Fasern. Außerdem ist der Druckpunkt der Funktionstaste nicht optimal. So schwammig wie beim Chipolo Classic ist der Knopf zwar nicht, wir hätten ihn uns aber doch etwas knackiger gewünscht. Bei manchen Gelegenheiten waren wir uns nicht einmal sicher, ob der Tracker den Druck darauf überhaupt erkannt hat. Das hatte er, wie unser klingendes Smartphone dann bezeugte, das kaum vorhandene haptische Feedback des Tile Slim reichte dazu aber nicht aus.

Unterm Strich ist die neue Bauform natürlich keine Revolution, ergänzt das Angebot an Bluetooth-Trackern aber auf sinnvolle Weise. Wer häufig seinen Geldbeutel sucht, findet im Tile Slim (2020) einen praktischen Helfer. Als »Schlüsselfinder« im tatsächlichen Wortsinn eignet er sich hingegen nicht – aber das ist auch gar nicht seine Absicht. Da der direkte Nachfolger Tile Slim (2022) mit einer besseren Taste ausgestattet wurde und sonst keine Nachteile hat, gibt es mittlerweile allerdings keinen guten Grund mehr, das 2020er-Modell zu kaufen, zumal beide Modelle ungefähr das gleiche kosten.

Tile Mate (2020)

Ähnlich sieht es beim Tile Mate (2020) aus. Die Rückseite ist nun hellgrau statt weiß, ansonsten hat sich gegenüber dem Vorjahresmodell optisch nichts geändert und auch auf technischer Seite gibt es nur wenig zu berichten, denn in Sachen Gewicht, Reichweite, Wasserresistenz und Stromversorgung bleibt alles beim Alten, nur die Lautstärke ist auch hier etwas gesunken.

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Schlüsselfinder Test: Tile Mate 2020
Schlüsselfinder Test: Tile Mate 2020
Schlüsselfinder Test: Tile Mate 2020

Wie bei allen Tile-Trackern, steht und fällt natürlich auch die Qualität des Tile Mate (2020) mit der zugehörigen App. Und auch was die Hardware betrifft, macht es praktisch keinen Unterschied, ob Sie zum 2019er- oder 2020er-Modell greifen, zumal zumindest aktuell auch die Preise die gleichen sind. Sollte sich dieser Umstand ändern, können Sie ruhigen Gewissens die günstigere Variante nehmen.

Chipolo Classic

Der Chipolo Classic ist etwas kleiner und leichter als der gleich teure Chipolo Plus, den Unterschied bemerkt man aber nur im direkten Vergleich. Mit 92 Dezibel ist der Classic außerdem ein bißchen leiser, doch auch hier hält sich der Unterschied in engen Grenzen. Die Reichweite von 60 Metern haben beide Modelle gemeinsam. Im Gegensatz zum Plus kann man den Classic öffnen, um die Batterie zu wechseln. Dabei setzt der Schlüsselfinder nicht wie die meisten Konkurrenten auf CR2032-Zellen, sondern auf Knopfbatterien des Typs CR2025. Dafür ist der Chipolo Classic, anders als der Plus, nicht wasserdicht.

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Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Chipolo Classic
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Chipolo Classic
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Bluetooth Tracker Groessenvergleich Chipolo
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Bluetooth Tracker Groessenvergleich Chipolo

Die App ist dieselbe wie beim Plus-Modell und damit sehr gut, fehlende oder zusätzliche Funktionen gegenüber dem Chipolo Plus gibt es mit dem Classic nicht.

Beim Kauf eines Chipolo Classic hat man die Auswahl aus insgesamt neun Farben – mehr bietet kein anderer Schlüsselfinder, auch kein anderer Chipolo.

Leider ist der Druckpunkt der im Gehäuse versteckten Taste sehr schlecht und selbst wenn man weiß, wo man drücken muss – auf das »olo« im Chipolo-Schriftzug – gelingt das nicht immer auf Anhieb. Das nervt und ist der Hauptgrund, warum wir den Plus anstatt des Classic empfehlen. Wer sich damit arrangieren kann, auf Wasserfestigkeit keinen gesteigerten Wert legt, viele verschiedene Farben zur Auswahl haben möchte und die Batterien selbst wechseln will, fährt mit dem Chipolo Classic aber besser als mit dem Plus.

Tile Mate (2019)

Der Tile Mate (2019) ist gewissermaßen der kleine Bruder des Tile Pro – in jeglicher Hinsicht. Er hat geringere Maße, die Reichweite ist kürzer und er wird nicht ganz so laut. Das macht den Mate aber keineswegs zu einem schlechten Schlüsselfinder – im Gegenteil: Auch wenn der Mate nicht mit den Superlativen des Pro mithalten kann, weist auch er die meisten Kernqualitäten auf, die wir auch am Tile Pro schätzen.

Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Tile Mate
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Tile Mate

Der Tile Mate muss zwar ohne den Aluminiumrahmen und die geriffelte Oberfläche des Pro (2019) auskommen, wirkt aber noch immer top verarbeitet. Die Stromzufuhr erledigt eine CR1632-Batterie, die etwas kleiner ausfällt als die sonst üblichen CR2032-Zellen. Die Laufzeit soll laut Hersteller aber ebenso ein Jahr betragen.

Viel mehr gibt es nicht zum Tile Mate (2019) zu sagen, denn aufgrund des ähnlichen Aufbaus und der gemeinsamen App zeigen sich in der Anwendung praktisch keine Unterschiede zum Tile Pro. Wer mit den Abstrichen leben kann, kann mit dem Mate gutes Geld sparen. Alle anderen wählen das rund zehn Euro teurere Luxusmodell.

Chipolo One Spot

Vorsicht, Verwechslungsgefahr – trotz ähnlichen Namens und identischen Aussehens handelt es sich beim Chipolo One Spot um einen vollkommen anderen Schlüsselfinder als unsere Empfehlung Chipolo One. Der wichtigste Unterschied ist das Netzwerk, denn genau wie der AirTag nutzt der One Spot Apples »Wo ist?«-Plattform. Android-Nutzer bleiben somit außen vor und auch die meisten von Chipolo gewohnten Features sind nicht an Bord. Auf der Haben-Seite steht die gigantische Apple-Nutzerbasis, im Gegenzug muss man auf liebgewonnene Funktionen wie den Trennungsalarm und den Fernbedienung für die Kamera verzichten.

Dem Apple-Original hat der Chipolo One Spot die Befestigungsöse voraus und er ist ein bisschen billiger, wobei sich die Ersparnis in Grenzen hält, sofern man die für den AirTag quasi zwingend notwendige Hülle nicht mitzählt. Nachteilhaft ist die Präzision: Weil der Chipolo keinen Ultrabreitbandfunk kennt, findet er zwar den sprichwörtlichen Heuhaufen problemlos, nicht aber die Nadel – er ist eben »nur« so genau wie andere Schlüsselfinder von Markenherstellern.

Der Punkt für das Schutzzertifikat geht an Apple, hier setzt sich der AirTag mit IP67 vor den Chipolo mit seiner IPX5-Bewertung. Im Gegenzug hat der Chipolo eine höhere Reichweite und klingelt lauter – unsere Messungen lagen bei 89 Dezibel beim Chipolo gegenüber 71 Dezibel beim AirTag. Die Batterielaufzeit beträgt ein Jahr und ist somit bei beiden Schlüsselfindern identisch.

Am Ende fehlt dem Chipolo One Spot vor allem die Präzision des AirTags, weshalb wir iPhone-Besitzern entweder zum Original oder zum normalen Chipolo One raten, denn abgesehen von der großen iOS-Nutzerbasis für die Community-Suche vereint der One Spot lediglich die Nachteile beider Plattformen, ohne ihre jeweiligen Vorteile auszuspielen.

Tile Mate (2022)

Beim neuen Mate (2022) wurde der Schutz gegen Staub und Wasser verbessert und ein QR-Code aufs Gehäuse gedruckt, sonst hat sich gegenüber den Vorgängern technisch nichts getan. Lautstärke und Reichweite stagnieren also auf dem gleichen Niveau wie beim Vorgänger – auch wenn das, zugegeben, durchaus okay war.

Schlüsselfinder Test: Tile Mate (2022)
Schlüsselfinder Test: Tile Mate (2022)

Schlechter ist beim Mate (2022) aber die Optik. Alles ist glatt, abgerundet und schreit förmlich »Kunststoff«. Der Schlüsselfinder ist nun etwas größer als sein Vorgänger, wenn auch nur um wenige Millimeter. Das Design, gekennzeichnet durch eine Komposition aus Schwarz und schwarzem Schwarz mit schwarzen Elementen, ist offenbar als Kind in einen Topf voller Langeweile gefallen. Die Haptik des Plastikbombers passt 1A dazu – wäre kein Tile-Logo auf dem Tracker, könnte man ihn problemlos für irgendeinen 08/15-No-Name aus Fernost halten. Von dem einst geschmackvollen Äußeren und der eines Markengeräts würdigen Anfassqualität, die wir bei den Vorgängern erleben durften, ist beim Mate (2022) leider nicht viel übrig.

Seinen Job erledigt der Mate (2022) gut, die Batterie kann man aber, anders als bei den Mate-Varianten von 2019 und 2020, nicht mehr selbst wechseln. Wir würden klar eines der älteren Modelle bevorzugen.

Callstel NX-4515

Der Callstel NX-4515 gibt sich nicht nur in Sachen Design extravagant, denn als einziger Schlüsselfinder aus der ersten Testrunde kann er mit Bluetooth 5.0 umgehen. Das ist zwar nicht so energieeffizient wie das sonst übliche Bluetooth 4 LE, schafft dafür aber eine Reichweite von 100 Metern. Die Größe ist in Sachen Grundfläche mit dem Callstel PX-2969 vergleichbar, der Tracker ragt aber ein gutes Stück weiter in die Höhe. Aufgrund des schicken Dächleins auf der Vorderseite wirkt dieser Umstand noch ausgeprägter. Den klobigen Eindruck der Gigaset-Modelle erweckt der NX-4515 aber zum Glück nicht.

Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Callstel Nx4515
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Callstel Nx4515

Auf der Rückseite fällt sofort das Drehgewinde für das Batteriefach auf. Wie in den meisten Modellen werkelt im Callstel NX-4515 eine CR2032-Zelle. Möchte man sie wechseln, empfiehlt sich ein Schlitzschraubendreher. Dank des verschließbaren Fachs ist der Schlüsselfinder nach IP55-Standard gegen Spritzwasser geschützt.

Wie schon der PX-2969 ist auch der NX-4515 ausschließlich in Nachtschwarz zu haben.

Sein wahres Potential offenbart der Callstel NX-4515 allerdings erst durch seine App mit dem Namen tracMo. Der Clou an der Software ist ihre Einbindung in die Ökosysteme diverser Smart-Home-Anbieter. Verbindet man die Apps, lassen sich Automatismen festlegen, die beispielsweise dafür sorgen, dass die Außenbeleuchtung angeht, sobald man die Einfahrt betritt.

Außerdem kann der Callstel NX-4515 mit Amazons Alexa quatschen, was ebenfalls gut zum Smart Home-Aspekt passt. Wer Siri oder den Google Assistant bevorzugt, schaut allerdings in die Röhre.

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Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Tracmo App Kombi
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Tracmo App Kombi
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Tracmo App Kombi

Alles weitere an der App gestaltet sich wie gehabt: Das Pairing klappt problemlos und schnell, anschließend tauchen die gekoppelten Geräte in der Kachelübersicht auf. In der Kartenansicht kann man die einzelnen Geräte ebenfalls durchschalten.

Dort kam uns ein bemerkenswerter Fehler unter, den wir nicht nachvollziehen können: Obwohl der Callstel NX-4515 – genau wie alle anderen Schlüsselfinder – die Ortungsdienste des Smartphones anzapft, wurden die beiden Geräte mit einigen Häuserblocks Abstand auf der Karte dargestellt, obwohl sie nur wenige Zentimeter nebeneinander lagen. Die angezeigte Adresse stimmte beim Tracker, beim Smartphone aber nicht. Zum Glück war das nicht dauerhaft so, unerwähnt lassen wollen wir es dennoch nicht.

Alles in Allem bekommt man mit dem Callstel NX-4515 einen technisch sehr guten Bluetooth-Schlüsselfinder mit einer grundsoliden App. Mit seinem Preis von aktuell rund 30 Euro liegt er aber zu nah am Tile Pro, der in einigen Eigenschaften – vor allem in Sachen Verarbeitung – einfach noch mehr bietet. Sollte der Preis in absehbarer Zeit fallen, hat der Callstel-Tracker aber durchaus einiges in der Waagschale, das einen zweiten Blick rechtfertigt.

Nutale Focus

Der Nutale Focus stammt vom selben Hersteller wie die bereits getesteten Nut-Tracker, lediglich der Name wurde leicht abgewandelt. Dementsprechend ist auch die zugehörige App mit dem schlichten Namen »Nut« dieselbe, allerdings hat man deren Probleme seit unserem letzten Test behoben und die Bluetooth-Verbindung ist nun endlich stabil. Beim Funktionsumfang hat sich hingegen nichts verändert, es gibt also einen Trennungsalarm und eine Kartenübersicht, aber keine Fernbedienung für die Kamera und keine Anbindung an Sprachassistenten.

Der Bedienkomfort ist in Ordnung, erreicht aber nicht ganz die Qualität von Tile, Chipolo oder Musegear, und auch die Präsentation ist nicht ganz so hübsch, damit schlägt die App aber immerhin noch sämtliche Billigheimer und selbst Gigaset. Kurzum: Sie funktioniert wie erwartet, überrascht aber niemanden.

Hardwareseitig ist der Nutale Focus unspektakulär – weder die Reichweite von ca. 30-50 Metern, noch die Lautstärke von 79 Dezibel (gemessen) ragt über den Durchschnitt heraus. Das Design mit dem Aluminiumrahmen ist hübsch anzusehen, robust ist der Schlüsselfinder deshalb aber nicht: Bei jedem auch noch so leichten Druck auf die Plastikschalen knarzt und ächzt es, also praktisch jedes Mal, wenn man ihn in die Hand nimmt. Die Funktionstaste befindet sich am Rand der Rückseite und ist relativ schmal – das ist noch okay, aber nicht schön. Außerdem knarzt auch sie bei Betätigung. Alles in allem kann man die Verarbeitungsqualität als mangelhaft bezeichnen. Uns wundert das ein bisschen, denn gerade die Stabilität war eine der größten Stärken der beiden bisher getesteten Nut-Trackern.

Die CR2032-Batterie ist wechselbar und soll laut Herstellerangaben rund 10-12 Monate durchhalten. Uns würde aber nicht überraschen, wenn der Nutale Focus schon vorher auseinanderfällt. Falls Sie ihn trotz allem kaufen wollen, raten wir übrigens zu erhöhter Aufmerksamkeit, denn obwohl unser Testmuster schwarz ist, ist das Gerät auf der Verpackung in Weiß-Gold abgebildet.

Nut Find3

Der Nut Find3 fällt zuerst durch seine markante Oberflächenstruktur auf. Ob sie einem optisch gefällt, ist eine Geschmacksfrage, wir haben aber vor allem den praktischen Nutzen dahinter erkannt – die Rillen geben eine sehr genau ertastbare Auskunft darüber, wo sich die Funktionstaste befindet. Diese hat einen guten Druckpunkt und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Allgemein ist der Nut Find3 gut verarbeitet und erstaunlich robust. Wir haben keinen Crash-Test durchgeführt, gehen aber stark davon aus, dass der Schlüsselfinder es problemlos überstehen würde, wenn man mal versehentlich darauf treten sollte. Leider gilt der positive Eindruck nicht für die Befestigungsschlaufen, die gerne beim Festziehen oder Lockern steckenbleiben, blockieren und nach dem Öffnen kaum wieder an das Gerät gefriemelt werden können – hier sucht man sich besser Ersatz.

Test: Schlüsselfinder Yarrashop Viga It 100 Nut
Test: Schlüsselfinder Yarrashop Viga It 100 Nut

Die App ist aufgeräumt, selbsterklärend und einfach zu bedienen, hält aber auch verhältnismäßig wenige Funktionen bereit – ein Fernauslöser für die Kamera ist hier beispielsweise nicht vorhanden. Es gibt aber einen Trennungsalarm und die übliche Kartenansicht, außerdem kann man den Trackern auf Wunsch eigene Fotos zuordnen.

Leider krankt der Nut Find3 an einigen Problemen. Die Reichweite von 50 Metern ist nicht rekordverdächtig, aber noch okay, den sprichwörtlichen Genickbruch erleidet der Find3 – oder genauer gesagt: dessen App – aber bei der Bluetooth-Verbindung. Hat man den Trennungsalarm angeschaltet – und das möchte man, immerhin will man ja möglichst sofort darauf aufmerksam gemacht werden, wenn man etwas liegen lässt – bekommt man immer wieder Fehlalarme, auch wenn man unmittelbar neben dem Schlüsselfinder sitzt und sich gar nicht bewegt.

Außerdem entstehen dadurch Probleme für die Peilfunktion, die Aufschluss darüber geben sollte, wie weit gerade man vom Tracker entfernt ist: Obwohl unser Nut Find3 und der Nut2 direkt nebeneinander lagen, bekamen wir unterschiedliche Entfernungen angezeigt. Dass auch die Batterieanzeige nicht richtig funktionierte und uns einen Ladestand von -128 Prozent angab, ist da nur noch eine Randnotiz.

Gigaset Keeper

Der Gigaset Keeper ist der Nachfolger des ebenfalls noch immer erhältlichen, aber deutlich günstigeren Gigaset G-Tag. Äußerlich hat sich wenig verändert, lediglich einige Löcher für den Lautsprecher und eine mittig an der Vorderseite angebrachte Taste sind hinzugekommen, außerdem sitzt dort nun auch eine kleine LED. Mit ihren wuchtigen Maßen sind die beiden Gigaset-Schlüsselfinder die klobigsten im Test. Dadurch machen sie einen soliden Eindruck, sind aber für manche Einsatzgebiete aber schon zu dick. Besonders für Männer, die ihre Portemonnaies oft in der Gesäßtasche tragen, kommen die Tracker zumindest für den Geldbeutel auf gar keinen Fall in Frage, denn sonst sitzt man auf einer deutlich spürbaren Beule.

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Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Gigaset Keeper
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Gigaset Keeper
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Bluetooth Tracker Groessenvergleich Gigaset

Der Keeper ist wasserdicht nach IPX7-Standard, überlebt also das Eintauchen in Wasser. Das erklärt auch den umständlichen Wechsel der Batterie, denn dazu muss man das Gerät aufschrauben. Um die drei Schrauben an der Rückseite zu lösen, benötigt man allerdings einen T5 Torx-Schraubendreher.

Die App sieht mit ihrem orange-schwarzen Stil wenig einladend aus und beschränkt sich auf das Wesentliche. Leider scheint Gigaset den schmalen Funktionsumfang durch ausladende Darstellungen kaschieren zu wollen. Warum es für jeden einzelnen Tracker einen eigenen Bildschirm braucht, anstatt wie alle anderen auf eine Übersichtsseite im Kachel- oder Listenformat zu setzen, ist uns jedenfalls schleierhaft – zumal Gigaset seine Schlüsselfinder optional gleich im Dreierpack anbietet.

Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Gigaset App Kombi
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Gigaset App Kombi

Das Verbinden der Tracker klappte mit dem Keeper ordentlich, mit dem knopflosen G-Tag verweigerte die App hingegen zunächst die Kopplung, bis es nach einigen Versuchen dann doch klappte. Nach einer Trennung und anschließender Wiederherstellung der Bluetooth-Verbindung hatte sie aber auch auf den Keeper keine Lust mehr – erst nachdem wir die App über die Android-Systemeinstellungen zwangsweise beendet und neu gestartet hatten, ging es wieder.

Da man für nur fünf Euro Aufpreis einen wirklich guten Schlüsselfinder bekommen kann, gibt es kaum Gründe, die für den Kauf eines Gigaset Keeper sprechen – es sei denn, man braucht unbedingt den Schutz gegen Wasser.

Musegear Finder Flat

Mit dem Finder Flat hat Musegear mittlerweile auch einen Bluetooth-Tracker im Kartenformat im Portfolio. Die Maße entsprechen denen einer typischen EC-Karte bei etwa der doppelten Dicke, der Finder Flat ist somit genauso groß wie der Tile Slim. Auch die Bedientaste sitzt an der gleichen Stelle. Beim Finder Flat hat sie einen höheren Widerstand, daran gewöhnt man sich aber schnell.

Im Gegensatz zum Tile Slim präsentiert sich die Musegear-Karte wahlweise ein bisschen farbenfroher und ist zusätzlich zum gewohnten Schwarz auch in Weiß sowie in Blau erhältlich. Einen aufgedruckten QR-Code hat der Finder Flat nicht, vermisst haben wir ihn auch nicht, nachdem sich diese bei den zuletzt getesteten Tile-Trackern ohnehin in Windeseile aufgelöst hatten. Vergleichbar sind bei beiden Tracker-Karten die etwas zu deutlich ausgeprägten Spaltmaße an den Kanten.

Auch technisch liegen die beiden Karten nah beieinander. Der Musegear Finder Flat übertrifft den Tile Slim bei der maximalen Reichweite, im Gegenzug klingelt der Tile minimal lauter, wobei sich der Unterschied mit 4 Dezibel (eigene Messung) in engen Grenzen hält. Der Punkt für die Schutzart geht ebenfalls an Tile, der Slim wartet hier mit einer stattlichen IP67-Einstufung auf, wo der Musegear lediglich einen Spritzwasserschutz bietet.

Aufgrund der starken Ähnlichkeit kann man die Kaufentscheidung praktisch vollständig von den Apps abhängig machen. Beide sind ausgereift und laufen fehlerfrei. Tile hat eine Community-Suche und unterstützt die Steuerung per Sprachassistent, verlangt aber dafür nicht nur eine Account-Registrierung, sondern obendrein auch noch Abo-Gebühren für den vollen Funktionsumfang. Bei Musegear verzichtet man auf all das – auf die positiven wie auf die negativen Aspekte. Das macht den Finder Flat zu einer ebenbürtigen Alternative zu unserer Empfehlung, nur mit anderen Schwerpunkten.

Pearl ZX-5158-968

Ungewöhnlich: Versandhändler Pearl vertreibt den Schlüsselfinder ZX-5158 nicht wie sonst üblich unter seiner Marke Callstel, stattdessen prangt das Firmenlogo auf dem Gerät. Bevor es losgehen kann, muss man zunächst die beiliegende CR2023-Batterie einsetzen. Um das Gehäuse zu öffnen, sollte man das ebenfalls beiliegende, kleine Tool benutzen, denn mit den Fingernägeln kommt man nicht weit. Unschön ist, dass die Platine nicht im Gehäuseinneren befestigt ist und beim Öffnen leicht herausfällt. Da man das aber ohnehin nicht allzu oft macht, ist dieses Detail allerdings zu verkraften. Eine Zelle soll laut Herstellerangaben ein Jahr lang halten.

Software-seitig setzt Pearl auf die App Elesion, eine Multifunktionsanwendung für zahlreiche verschiedene Geräte. Wir kannten sie bereits aus anderen Tests, beispielsweise von Bewässerungscomputern und mobilen Klimageräten. Aufgrund der schieren Fülle unterstützter Gerätschaften wirkt die App überfrachtet, da das automatische Auffinden unseres Trackers aber auf Anhieb reibungslos klappte, konnten wir uns das Herumsuchen im Menü sparen.

Hat man den Bluetooth-Tracker angewählt, unterscheidet sich der Anblick nicht groß von dem anderer Schlüsselfinder-Apps. In den Einstellungen sind einige Textbausteine nicht übersetzt, mit rudimentären Englischkenntnissen kommt man damit aber klar. Es gibt eine Näherungsanzeige, auch wenn sie nicht ganz so detailliert ist und für unseren Geschmack schneller auf Entfernungsveränderungen reagieren könnte. Der Trennungsalarm meldete sich hingegen umgehend und auch das gegenseitige Anklingeln von Tracker und Smartphone funktionierte im Test einwandfrei. Auch die Positionsbestimmung gelang präzise. Den Schlüsselfinder als Fernauslöser für die Kamera nutzen kann man aber leider nicht und auf eine Community-Suche muss man ebenfalls verzichten.

Wer noch mehr unterstützte Geräte hat, darf den ZX-5158 via Smart Things in Smart-Home-Routinen einbinden, sodass beispielsweise eine smarte Lampe angeschaltet wird, wenn man den Trennungsalarm des Schlüsselfinders deaktiviert hat.

Das größte Manko des Schlüsselfinders ist seine geringe Reichweite – Pearl selbst gibt 25 Meter auf freiem Feld an, in der Praxis kommen allerdings noch Wände dazwischen, die das Signal dämpfen. Das macht den ZX-5158-968 zu einem zwar bei Weitem nicht perfekten, aber je nach Ansprüchen durchaus brauchbaren Bluetooth-Tracker für preisbewusste Menschen, die in kleinen Wohnungen leben.

Callstel ZX-5304

Der Callstel ZX-5304-675 ist solide, sticht aber auch nirgends heraus – uns fehlt es etwas an Alleinstellungsmerkmalen. Der Tracker arbeitet mit Apples »Wo ist«-App und hat somit eine riesige Nutzerbasis für die Community-Suche im Rücken, anklingeln kann man das iPhone im Gegenzug nicht – die Software stellt die Funktion nicht bereit und der ZX-5304 hat auch keine Taste, die man dafür drücken könnte. Die Einrichtung gelang im Test schnell und einfach, mangels UWB fehlt dem Callstel aber die Präzision des Vorbilds.

Seltsam: Der Schlüsselfinder ist zwar mit einer Öse ausgestattet, eine Befestigungsschlaufe wird jedoch nicht mitgeliefert. Weil man den kleinen, weißen Kasten direkt am Schlüsselring befestigen oder sich woanders eine Ersatzschlaufe besorgen kann, finden wir das allerdings nicht schlimm.

Eine CR2023-Batterie steckt beim Kauf schon im Tracker, um ihn in Betrieb zu nehmen, muss man ihn aber trotzdem erst einmal öffnen, um die Sicherungsfolien zu entfernen, wozu ein Hilfsmittel notwendig ist – ideal ist eine kleine Münze, beispielsweise ein 1-Cent-Stück. Anschließend hat man rund ein Jahr Ruhe, bis der Stromspender keine Energie mehr hat und ausgetauscht werden muss. Das Klingeln erreichte in unseren Messungen 71 dB und war damit genauso laut wie ein AirTag.

Der Callstel ist entsprechend der Schutzart IP65 gegen das Eindringen von Feststoffen und Flüssigkeiten geschützt, was an sich nicht schlecht ist, vor der noch besseren IP67-Einstufung des originalen AirTags aber kapitulieren muss – einen Regenguss sollte er unbeschadet überstehen, vollständiges Eintauchen in Wasser hingegen nicht. Gut gefällt uns die robuste Bauweise, der Schlüsselfinder sollte einige Strapazen wegstecken können.

Insgesamt ist der Callstel ZX-5304-675 keine schlechte Wahl, der Aufpreis eines Original-AirTags ist aber so gering und der Nachteil des fehlenden Breitbandfunks so groß, dass wir nach wie vor zum Apple-Modell raten.

Eufy Security SmartTrack Link

Mit dem Eufy Security SmartTrack Link versucht Hersteller Anker auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen: Er funktioniert sowohl mit der hauseigenen App namens Eufy Security (Android und iOS) als auch mit Apples »Wo ist?« (nur iOS). Warum man den Schlüsselfinder als Sicherheitsausstattung betrachtet, weiß wohl nur Anker – und legt sich mit der Entscheidung direkt ein Ei. In der App dreht sich erst einmal alles um Flutlichter, Personenerkennung und Ähnliches – eben Dinge, die für Alarmanlagen, Überwachungskameras und Co. wichtig sind. »Praktischerweise« kann man die Produkte auch direkt kaufen, denn Anker missbraucht die Anwendung gleichzeitig als erweiterten Arm seines Online-Shops. Möchte man nur einen Schlüsselfinder betreiben, braucht man das alles freilich nicht, es nervt aber gewaltig.

Bis es zu diesem illustren Einkaufserlebnis kommen kann, muss man natürlich erst einmal die App einrichten und den Tracker damit koppeln. Dazu braucht man zunächst einen Account. Kategorien hat die Multi-Geräte-App nicht, man muss also manuell bis ganz unten scrollen, um den Schlüsselfinder zu finden. Das Verbinden klappte erst beim dritten Anlauf. Gefummel hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon mehr als genug gehabt, die Eufy Security App sah das allerdings anders und fragte gleich noch zweimal, ob wir nicht die App bewerten wollen. Zum Glück für das Rating im App Store haben wir das nicht getan – positiv wäre unser Feedback in diesem Moment nämlich mit Sicherheit nicht gewesen.

Ist endlich alles fertig eingerichtet und der Menü-Unterpunkt des Bluetooth-Trackers ausgewählt, findet man eine schmucklose Übersicht vor. Es gibt einen Android-exklusiven Trennungsalarm, der wie erwartet funktioniert, und eine Community-Suche. Außerdem kann man Tracker und Smartphone gegenseitig anklingeln. Sucht man sein Telefon, nervt eine weitere Eigenheit: Es gibt keine Bedienfläche, um den Alarm zu beenden. Stattdessen muss man den Bildschirm entsperren – ist er das schon, muss man ihn erst aus- und dann wieder anschalten. Praktisch ist das nicht. Eine Näherungsanzeige fehlt ebenso wie ein Fernauslöser für die Kamera.

Die Positionsbestimmung auf der Karte funktioniert sehr exakt und auch die angegebene Adresse stimmt. Eine Kleinigkeit gefällt uns aber auch hier nicht: In der Kartenansicht werden die Straßennamen je nach Zoom-Stufe mit dem Straßenverlauf mitgebogen, was seltsam aussieht und die Lesbarkeit erschwert.

Wer ein iPhone hat, kann die unangenehme App optional meiden und stattdessen (oder wahlweise zusätzlich) das »Wo ist?«-Netzwerk nutzen. Weil der SmartTrackLink kein UWB unterstützt, bekommt man damit allerdings nicht die Präzision des AirTags, sondern nur eine vergleichbare Funktionalität wie mit dem Chipolo One Spot. Nutzt man tatsächlich beide Apps simultan, hat man immerhin einen – zugegeben nicht zu unterschätzenden – Vorteil: Die Community-Suche bezieht sowohl alle iPhone-Nutzer als auch alle Nutzer der Eufy Security App unter Android mit ein.

Technisch gibt es gewohnte Kost: Der SmartTrack Link läuft mit einer wechselbaren CR2032-Batterie rund ein Jahr lang und ist gemäß der Schutzart IPX4 gegen Spritzwasser gewappnet, baden gehen darf er aber nicht. Die Reichweite liegt ohne Hindernisse bei 80 Metern und somit im oberen Mittelfeld. Außergewöhnlich mickrig ist die Lautstärke: Wir konnten lediglich magere 65 Dezibel messen, was bis zum Testzeitpunkt (02/2023) den niedrigsten Wert im gesamten Testfeld darstellt.

Hätte Anker seinem Bluetooth-Tracker eine vernünftige App statt einer Security Suite/Verkaufsplattform spendiert, hätten wir den SmartTrack Link besser bewertet, und wir rechnen damit, dass in Zukunft mit Updates nachgebessert wird. Im aktuellen Zustand können wir den Schlüsselfinder jedoch nicht empfehlen.

So haben wir getestet

Wir haben ausführlich recherchiert und uns die interessantesten Schlüsselfinder mit Bluetooth kommen lassen. Wir haben alle Modelle mit einem Android- und einem iOS-Smartphone getestet.

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Schlüsselfinder Test: Schlusselfinder Alle
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Gruppenfoto
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Update 06 2021
Schlüsselfinder Test: Schlüsselfinder Gruppenfoto
Bluetooth-Schlüsselfinder Test: Bluetooth Schlüsselfinder

Wir haben uns Setup und Bedienung mit der jeweils zugehörigen App angesehen, die vom Hersteller angegebene Funkreichweite überprüft und die Lautstärke des Signaltons aller Tracker mit einem professionellen Schallpegelmesser aus einem Abstand von zehn Zentimetern bestimmt.

Die wichtigsten Fragen

Welcher Schlüsselfinder ist der beste?

Der beste Schlüsselfinder für die meisten Android-Besitzer ist der Chipolo One. Er kann mit einer stabilen Bauweise, vielen Funktionen in einer intuitiven App und einer breiten Farbauswahl punkten. Für die meisten iPhone-Besitzer sind die AirTags von Apple die geeignete Wahl. Aber auch andere Modelle konnten in unserem Test überzeugen.

Warum reicht mein Bluetooth-Tracker nicht so weit wie vom Hersteller angegeben?

Die Herstellerangaben beziehen sich auf Optimalbedingungen, das heißt eine gerade Sichtverbindung ohne Hindernisse zwischen Smartphone und Schlüsselfinder. Besonders Decken und Wände verkürzen die Reichweite stark.

Was ist besser? Bluetooth- oder GPS-Tracker?

Das hängt vom Einsatzzweck ab. Bluetooth-Tracker bekommen ihre Standortdaten von dem mit ihnen verbundenen Smartphone, GPS-Modelle erkennen sie selbstständig mit Hilfe der GPS-Satelliten. Allerdings verbraucht GPS im Vergleich zu Bluetooth sehr viel mehr Strom, das geht zu Lasten der Batterien.

Wie lange hält die Batterie in einem Schlüsselfinder?

Bei den meisten Bluetooth-Schlüsselfindern hält die Batterie rund ein Jahr durch. Ausreißer gibt es in beide Richtungen: Manche Tracker überstehen nur rund sechs Monate mit einer Batterie, andere – mit fest verbauter Batterie – schaffen bis zu drei Jahre.

Was ist die Community-Suche?

Die Community- oder Crowd-Suche ermöglicht, seinen Schlüsselfinder als verloren zu melden. Verliert das eigene Smartphone die Verbindung, kann ein Bluetooth-Tracker seinen Standort nicht mehr aktualisieren. Kommt aber jemand vorbei, der die App desselben Herstellers auf dem Smartphone hat, erkennt diese den verlorenen Tracker und meldet den Standort dem Netzwerk, woraufhin sich die Anzeige aktualisieren kann. Das geschieht ohne das Wissen des Passanten, um Privatsphäre muss man sich daher keine Sorgen machen.

Warum hat mein Bluetooth-Tracker immer wieder Verbindungsprobleme?

Unter Android kann der Energiesparmodus des Smartphones für Probleme sorgen, deshalb sollte man die entsprechenden Apps von der Akku-Optimierung ausschließen. Das geht in den Systemeinstellungen.

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