Zeit ist Geld. Dagobert Duck wäre sicherlich ein Schnellkochtopf-Fan. Garen in deutlich weniger Zeit, die Herdplatte kann viel schneller abgestellt werden – das spart Energie und Geld!
Gerade wenn die eigene Kochkunst auf Grund von Home-Office, Home-Schooling und gesundheitsbewusstem Lebensstil neu entdeckt wird, so möchte man doch effizient an die Sache herangehen. Wer will schon viele Stunden vor dampfenden Töpfen die Garzeit abwarten?
Der Schnellkochtopf ist heute ein technisch ausgereiftes Produkt, das sicher ist und nicht mehr die Welt kostet. In diesem Test betrachten wir eine Auswahl der im Markt erhältlichen Schnellkochtöpfe, prüfen sie eingehend und sprechen Kaufempfehlungen aus.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
BRA Vitesse

Die BRA Vitesse Schnellkochtopfserie ist mit vier, sechs und neun Litern zu haben. Für einen moderaten Preis gibt es klassische Handhabung, hochwertige Qualität bei Topf und Regelventil sowie Ersatzteil-Optionen. Uns gefällt besonders das dosierte, gefahrlose Dampfablassen mit dem Daumen am Regelventil.
Tefal Clipso Plus

Der Schnellkochtopf Clipso Plus löst den fummeligen Bajonettverschluss ab, stattdessen kann der Deckel beliebig aufgesetzt werden. Das Verschließen und Öffnen funktioniert mit nur einer Hand. Die Klapphenkel sorgen für ein geringes Staumaß und die Dimensionierung bis zehn Liter in der Serie eignet sich für große Familien.
Fissler Vitaquick

Der Fissler Vitaquick kostet mehr, hat aber auch eine komfortable Abdampftaste, die sonst kein Topf aus der Testriege bieten kann: Mit dem Daumen kann gefahrlos und dosiert Dampf abgelassen werden. So können Sie zügig den Deckel öffnen und müssen keine Viertelstunde warten. Den Schnellkochtopf gibt es mit drei, fünf, sechs und zehn Litern.
Tefal Clipso Minut' Perfect

Der Tefal Clipso Minut‘ Perfect mit sechs oder sieben ein halb Litern ist so leicht wie kein anderer Schnellkochtopf vergleichbarer Größe. Der Clou ist die komfortable Ein-Hand-Verriegelung des Deckels. Der Clipso hat deswegen keinen sperrigen Stielgriff. Die schwarze Silikondichtung erscheint langlebiger als bei anderen Töpfen und der Tefal kommt mit stabilem Gareinsatz.
WMF Perfect Premium

Wenn Geld keine Rolle spielt, dann ist der Schnellkochtopf WMF Perfect Premium 4,5 Liter die Wahl für Köche, die auf ausgefallenes Design und praxisgerechte Features abfahren. Statt eines Daumen-Schiebers, gibt es einen Kolben am Ende des Griffs, damit wird der Deckel gesperrt oder entsperrt. Das Griffstück komplett abzunehmen gelingt in Sekunden, so kann der Deckel in die Spüle.
Vergleichstabelle

- Stabiles Regelventil
- Solider Topf
- Ersatzteile
- Dosiertes Dampfablassen
- Drei Sicherheiten

- Beliebiges Deckelaufsetzen
- Siebeinsatz
- Stabiler Topf mit dickem Rand
- Klapphenkel verringern Stauraum
- Druckstufen 1+2 simpel wählbar
- Hohes Gewicht
- Siebeinsatz: Henkel und Fuß biegsam

- Reinigung: Griff abnehmbar
- Komfort-Abdampf-Funktion
- Ersatzteile
- Sehr gute Anleitung
- Keine manuellen Druckstufen

- Sehr leicht
- Ausführliche Anleitung
- Regelventil leicht zu reinigen
- Schwarze, härtere Silikondichtung
- Stabiler Gareinsatz
- Dünne Wandungen, nicht komplett steif
- Anleitung ungünstiges Format zum nachlesen
- Regelventil ohne Schutzkappe

- Einfaches Deckelaufsetzen & -abnehmen
- abnehmbarer Griff
- Gut sichtbare, dreistufige Druckanzeige
- Hochwertige Verarbeitung
- Dampf entweicht nach vorne
- Hochwertiger Dichtring
- Innenskalierung mit relativer Skala

- Abnehmbares Dampfschild
- Stabiler Topf &; Henkel
- Leichtes Deckelaufsetzen
- Ausführliche Anleitung
- Siebeinsatz ohne Henkel

- Neu: Topfranddichtung gibt Entlüftungsloch frei
- Dampf entweicht nach vorne
- Siebeinsatz plus Standfuß
- Schmaler Topfboden: je nach Herd Vor- oder Nachteil
- Silikon-Dichtring

- Klassisches, helles Pfeifen
- Drei Sicherheiten
- Sanftes Ablassen durch Taster
- Regelventil reinigen, tauschen einfach
- Optionen: 4 und 7 Liter
- Regelventil mit Kunststoffnasen und einfacher Feder
- Nicht geschlossen: Dampf entweicht zum Griff unten

- Ausführliche Anleitung
- Ersatzteile
- Regelventil reinigen, tauschen einfach
- Dosiertes Ablassen ohne Gefahr
- Regelventil mit Kunststoffnasen und einfacher Feder
- Nicht geschlossen: Dampf entweicht zwischen den Griffschalen

- Solides Regelventil
- Solider Topf
- Gute Anleitung
- Ersatzteile
- Dosiertes Dampfablassen
- Drei Sicherheiten
- Nicht geschlossen: Dampf entweicht am Henkel, aber nicht zum Griff hin

- Regelventil einfach zu reinigen und zu tauschen
- Anleitung ungünstiges Format zum Nachlesen
- Tropft im Gemüse-Modus

- Gute Anleitung mit Garzeitenkarte
- Drei Sicherheiten
- Dampfablassen durch sanftes Liften
- Nicht geschlossen: Dampf entweicht rechts und links, nicht zum Bediener
- Regelventil entnehmbar, aber wie einbauen?
- Garkörbe: unsicherer Stand
- Dampfablassen: Wasser/Dampf sprudelt unter Ventil durch

- Ventil einfach entnehmbar zur Reinigung
- Ventil billig gefertigt
- Nur zwei Sicherheiten
- Silikon-Dichtring
- Gefahr: Sichtbare Deckelblockierung lädt zum Modifizieren ein

- Regelventil einfach zu reinigen und zu tauschen
- Ersatzdichtung inklusive
- Regelventil mit Kunststoffnasen und einfacher Feder
- Keine Garzeitentabelle
- Tropft konstant in Stufe 2
- Nicht geschlossen: Dampf entweicht seitlich, kompletter Griff tropft

- In mehreren Größen erhältlich
- Gute Anleitung mit Garzeiten
- Dampfablassen ungefährlich
- Dampf entweicht nach vorne
- Griff zur kompletten Reinigung abnehmbar
- Großer Topf ist am Sicherheitsfenster (Deckelrand) regelmäßig undicht, Druck wird nicht aufgebaut
Schnell und gesund garen: Schnellkochtöpfe im Test
Ein Schnellkochtopf kann in deutlich kürzerer Zeit Gemüse, Fleisch oder Sonstiges garen als in einem herkömmlichen Topf mit locker aufliegendem Deckel.
Daneben kann er auch zum Entsaften oder zum Einkochen von Gemüse, Obst und Fleisch genutzt werden. Sogar das Auftauen tiefgekühlter Lebensmittel funktioniert.
Vor- und Nachteile von Schnellkochtöpfen
Einer der größen Vorteile von Schnellkochtöpfen ist, dass man mit wenig Flüssigkeit kochen kann. So werden weniger Vitamine und Mineralien herausgewaschen und wenn man beispielsweise einen Gareinsatz verwendet, taucht das Kochgut noch nicht einmal ins Wasser ein.
Ein weiterer Pluspunkt ist das Energiesparen: Eine kürzere Garzeit bedeutet auch weniger Energieverbrauch (zirka 30 bis 50 Prozent). Der Restdruck im Topf lässt das Kochgut nämlich zu Ende garen.
Das Gerät spart Zeit und Geld
Auch die Zeitersparnis spielt bei Schnellkochtöpfen eine große Rolle. Je nach Speise benötigt der Topf 50 bis 70 Prozent weniger Zeit – das eignet sich sehr gut für z. B. Gulasch, ein Suppenhuhn oder Hülsenfrüchte.
Weil kein Wasser in Form von Dampf entweicht, genügt eine Mindestfüllmenge an Flüssigkeit. Das spart Wasser. Auch Gerüche werden durch Schnellkochtöpfe reduziert. Sie verteilen sich nicht in der Küche, sondern bleiben im Topf.
Sie glauben, dass man mit einem Schnellkochtopf nichts scharf anbraten kann? Bei geöffnetem Deckel ist das kein Problem! Voraussetzung ist, dass der Schnellkochtopf aus Edelstahl besteht.

Aber Schnellkochtöpfe haben auch Nachteile: Man kann das Gargut nicht überprüfen, wann es fertig ist, da man den Deckel nicht öffnen kann. Speziell bei Gemüse oder Hülsenfrüchten führt eine zu lange Kochzeit schnell zu einem matschigen Ergebnis. Daher lieber weniger Zeit einplanen und zur Not ohne Druck fertig garen.
Beim Kochen mit Schnellkochtopf ist außerdem etwas Planung nötig: Wenn der Topf unter Druck ist, können Sie nichts mehr nachfüllen. Kochgut mit unterschiedlicher Garzeit müssen Sie über die Stückgrößen auf eine Zeit bringen oder den Topf nach einer bestimmten Zeit öffnen und nachfüllen. Letzteres frisst die Zeitersparnis mitunter auf, weil der Topf erst abkühlen muss.
Beim Ablassen des Drucks sollte man vorsichtig vorgehen, sonst kann man sich am heißen Dampf verbrennen. Wenn es schnell gehen soll, den Dampfkochtopf in der Spüle unter kaltes Wasser stellen!
Für dicke Suppen nicht geeignet
Bitte bedenken Sie auch, dass Sie zwischendurch nicht umrühren können! Dicke, pürierte Suppen brennen in Schnellkochtöpfen an. Daher sind sie ungeeignet für Kürbis, Risotto oder Milchreis.
Abhängig von der Intensität der Nutzung muss die große Silikon- oder Sicomat-Dichtung irgendwann gewechselt werden. Auch die Gummilippen der Sicherheits- oder Blockierventile bzw. die Ventile selbst müssen mitunter ersetzt werden. Nach eigener Erfahrung hält eine Sicomat-Dichtung aber locker zehn Jahre durch. Wie es mit einfachen Silikondichtungen ausschaut, das können wir nicht vorhersagen. Die Hersteller sprechen von einem Auswechseln in etwa alle ein bis zwei Jahre.

Wie lange braucht was?
Die Schnellkochtöpfe verfügen in der Regel über zwei Druckstufen. Stufe eins empfiehlt sich für empfindliche Speisen und Lebensmittel wie Fisch und Gemüse, Stufe zwei für Eintöpfe und Fleisch. Welches Kochgut wie lange bei einen bestimmten Größe (Gewicht, am Stück) braucht, das ist genau in den Garzeitentabelle in den Handbüchern abgebildet.
Als Anfänger sollte man sich penibel an die Garzeitentabelle halten und das Gargut in gleich großen Stücken einlegen.
Es macht bezüglich der Zeit einen großen Unterschied, ob das Kochgut am Stück – beispielsweise ein Braten oder ein ganzes Huhn – oder in Würfeln, z. B. Gulasch, in den Topf kommt.


Wie funktioniert ein Schnellkochtopf?
Der Schnellkochtopf ist ein Kochtopf mit einem nach außen gebogenen Rand. Bajonett-Aussparungen sorgen für eine druckfeste Aufnahme des Deckels. Der Deckel hat eine Gummidichtung und sowohl ein Regelventil als auch ein Sicherheitsventil. Beide begrenzen den Druckaufbau im Topf.
Moderne Dampfkochtöpfe haben zudem ein Sicherheitsfenster am Deckelrand: Hier wird bei Überdruck die ringförmige Dichtung aus dem Deckel gedrückt.
Das Regel- oder Druckanzeigeventil besitzt meistens einen druckabhängig aufsteigenden Stift mit Markierungen für die Druckanzeige. Eines der beiden Ventile ist heutzutage mit der Deckelverriegelung gekoppelt: So kann der Topf nur drucklos geöffnet werden.
Wirkprinzip: Durch den Luftdicht verschlossenen Deckel entsteht Wasserdampfdruck, der bei etwa 1,8 bar Absolut-Druck das Regelventil anspricht, das den Dampfkochtopf nun geschlossen hält.
Interessant
Mit dem Schnellkochtopf können auch im Gebirge, wo Wasser wegen der großen Höhe nicht auf 100 Grad erhitzt werden kann, Tieflandgerichte gekocht werden. Auf dem Mount Everest beträgt der Luftdruck aufgrund mit 0,326 bar nur knapp ein Drittel des Normaldrucks und Wasser siedet dort bereits bei 71 Grad. Durch die 0,8 bar Überdruck im Topf kocht das Wasser hier dann bei um die 90 Grad.
Gegenüber dem atmosphärischen Druck besteht jetzt 0,8 bar Überdruck, wodurch die Siedetemperatur des Kochwassers auf etwa 117 Grad erhöht wird. Dadurch wird das Kochgut schneller gar als in normalen Töpfen.
Wie bedient man einen Schnellkochtopf?
- Mit einem Siebeinsatz nur so viel Wasser einfüllen, dass der Boden des Einsatzes gerade so mit Wasser bedeckt ist. Die Töpfe haben oft Markierungen für die Mindest- und die Maximal-Füllmenge. Für das Garen von Gemüse oder Fleisch genügt die Mindestmenge, bei Eintöpfen darf Max nicht überschritten werden.
- Insgesamt dürfen Sie den Dampfdrucktopf nicht höher als bis zu Dreiviertel des Gesamtvolumens befüllen. Doch auch hier unterscheidet es sich je nach Schnellkochtopf, wie viel Wasser zu viel ist. Faustregel: Ein Schnellkochtopf sollte maximal bis zu zwei Dritteln mit Wasser befüllt sein.
- Den Deckel auf den Schnellkochtopf setzen, einrasten lassen und die Druckstufe eins oder zwei wählen. Jetzt den Topf erhitzen. Hier kann auch die maximale Stufe des Herds genutzt werden.
- Der Topf wird nun Dampf über das Regelventil entweichen lassen, es schließt nach einiger Zeit. Jetzt steigt der Druckanzeiger – das kann ein kleiner roter Bolzen oder auch ein größerer Stift mit Markierungen sein. Typisch sind zwei rote Ringe. Wenn der zweite Ring erreicht ist, muss die Temperatur gesenkt werden, denn jetzt muss der Druck nur noch gehalten werden.

Vergessen kann man diesen Zeitpunkt nicht, weil der Topf über das Sicherheitsventil mehr oder minder pfeifend Dampf ablässt. Man wählt die Kochstufe jetzt so, dass sich die Druckanzeige zwischen den beiden Ringen bewegt bzw. so, dass der roter Bolzen nicht fällt.
Die Garzeit läuft ab dem Erreichen des Druckniveaus. Für die Garzeit am besten einen Timer am Herd oder eine Küchenuhr nutzen. Timer am Herd sind praktisch, weil sie die Platte abschalten.
Als normaler Topf kann der Schnellkochtopf auch benutzen werden. Einfach keine Druckstufe einstellen, sondern Deckel nur einrasten. Jetzt entweicht der Dampf, Sie können am Herd sanftes Köcheln regulieren.
Wie öffnet man einen Schnellkochtopf am besten?
- Die beste Variante: Warten, bis er von selbst abkühlt und das Sperrventil die Öffnung freigibt.
- Wenn es schnell gehen soll, stellt man den Kochtopf in die Spüle und lässt kaltes Wasser darüber fließen, bis sich die Druckanzeige gesenkt hat. Jetzt lässt sich der Deckel öffnen.
- Einige Schnellkochtöpfe können durch einen Taster oder durch sanftes Schieben am Regelventil Dampf ablassen. Ob das in der Praxis gut funktioniert, hängt vom Modell ab. So oder so, der Druck muss sanft entweichen, anderenfalls strömt Flüssigkeit über das Ventil nach Außen.

Sind Schnellkochtöpfe gefährlich?
Drucktöpfe explodieren und katapultieren das Essen an die Decke? Die Befürchtung ist nicht mehr gerechtfertigt. Solange man auf die richtige Handhabung achtet, kann mit dem Schnellkochtopf nichts passieren. Die Hersteller tragen durch zwei bis drei Sicherheitseinrichtungen dazu bei, dass ein Topf gar nicht erst einen gefährlichen Druck aufbauen und in der Folge bersten kann.
Testsieger: BRA Vitesse
Der BRA Vitesse Schnellkochtopf macht zu einem attraktiven Preis alles richtig: Hochwertige Qualität inklusive robustem Regelventil, drei Sicherheiten gegen Überdruck und eine gute Bedienung mit dosiertem Dampfablassen und zwei Druckstufen. Ein klassischer Topf-Allrounder, der mit vier, sechs oder neun Litern zu haben ist und nicht mal viel kostet.

Wir hatten den BRA Vitesse Schnellkochtopf mit neun und vier Litern Fassungsvermögen im Test. Letzterer ist baugleich mit dem Pinti Inox Vitesse, das heißt Deckel und Topf sind vollkommen identisch, auch das BRA-Emblem ist eingestanzt. Unsere Empfehlung gilt insofern auch für den Pinti Inox.
Die kleinste Topfgröße mit einem Fassungsvermögen von drei Litern deckt BRA Vitesse nicht ab, dafür käme unsere »Preis & Leistung klein«-Empfehlung in Frage.
Stabilität und Wertigkeit
BRA setzt mit ihren Dampfkochtöpfen auf solide, verwindungsfeste Töpfe und Deckel aus Edelstahl. Der Topf hat einen dicken Sandwich-Boden für alle Herdarten inklusive Induktion. Der Neun-Liter-Schnellkochtopf wiegt ohne Deckel fast zwei Kilogramm.

Das schaut im Vergleich schwer aus, in Relation zum Fassungsvermögen ist das aber gar nicht so viel. So schwer wie früher sind die Schnellkochtöpfe ohnehin nicht mehr: Unser gut zehn Jahre alter, 4,5 Liter fassender Silit Sicomatic wiegt stolze 2,8 Kilogramm – allein der Topf. Insofern ist die Gewichtsklasse zwischen 1,3 und 2,0 Kilogramm der aktuellen Töpfe moderat.
Sicherheit
Der BRA Schnellkochtopf gefällt uns auch wegen des soliden Regelventils. Ventil ist nämlich nicht gleich Ventil! Es gibt die einfachen Varianten aus Kunststoff und Silikon, geführt mit Kunststoffnasen. Die Pressung der Feder sorgt für den gewünschten Druck im Topf.
Solche Spiralfedern können verkleistern, Kunststoffnasen nutzen sich ab. BRA setzt bei den Dampfkochtöpfen auf ein Ventil ganz aus Metall, beschwert die gekapselte Feder mit einem soliden Stahlgewicht und verzichtet auf Kunststoffnasen.
Dafür hat der Kamineinsatz des Regelventils eine Sechskantmutter mit Kreuzschlitzkappe. Das verhindert ein Verstopfen des Ventils durchs Gargut.

BRA Vitesse hat drei Sicherheiten gegen Überdruck: Das Regelventil, das Druckanzeigeventil und das Sicherheitsfenster am Deckelrand. Alle drei würden Überdruck entweichen lassen, so geht nichts schief, wenn mal eines verstopft.
Bei nicht korrekt geschlossenem Deckel entweicht der Dampf am Stielgriff, es wird aber nicht der komplette Stiel erfasst und erhitzt. Der Koch kann also schnell und ohne Handschutz korrigieren und den Topf verschließen.
Handhabung
Das Handling ist grundsätzlich klassisch und der Bediener weiß immer, was der Topf gerade macht. Die Frage »Wieso kann ich den Topf nicht öffnen?« stellt sich nicht, denn ein rotes Sperrventil blockiert sichtbar den Öffnungsmechanismus.
Der Deckel wird durch Schieber gesperrt oder entsperrt, das ist bei jedem Schnellkochtopf so. Beim BRA muss der entsprechende Hebel mit dem Daumen nach oben geschoben werden. Das ist untypisch, alle anderen Töpfe setzen auf einen Hebel, der nach unten gezogen wird. So braucht man bei BRA auf jeden Fall beide Hände zum Öffnen.
Die Anleitung ist gut gemacht: Ausreichend ausführlich und mit einer Garzeitentabelle. Ersatzteile wie Runddichtung oder Sicherheitsventil sind im Handel zu haben.
Nachteile?
Wenn Deckel nicht geschlossen ist, entweicht Dampf am Griff, erhitzt aber nicht den kompletten Stielgriff. Ein kleines Manko: Das Regelventil kann erst nach Entfernen einer Sechskantmutter mit dem Schraubenschlüssel für Reinigungszwecke abgenommen werden.
BRA Vitesse im Testspiegel
Den BRA Vitesse Schnellkochtopf hat noch keine andere Redaktion unter die Lupe genommen. Sollten wir Tests der BRA Vitesse Serie finden, so tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Wenn Sie nach einem anderen Schnellkochtopf suchen, der mehr Fassungsvermögen, weniger Gewicht, mehr Komfort oder einen günstigeren Kaufpreis bietet, finden Sie vielleicht unter unseren weiteren Empfehlungen das richtige Gerät.
Auch gut: Tefal Clipso Plus
Der Schnellkochtopf Clipso Plus ersetzt den mitunter hakeligen Bajonettverschluss durch eine Riegelmechanik, die mit nur einer Hand bedient werden kann. Der Clou: Der Deckel kann beliebig aufgesetzt werden!

Vier Riegel greifen beim Umklappen des Mittelgriffes unter die dicke Wulst des Topfes. So entsteht eine Verriegelung, die durch das Aufklappen desselben Griffes wieder gelöst wird. So einfach schließt und öffnet wohl kaum ein anderer Topf und das sogar einhändig.

Den Clipso Plus Schnellkochtopf gibt es mit sechs, acht und zehn Litern Fassungsvermögen, die Serie ist also für größere Familien gedacht. In unserem Acht-Liter-Topf haben drei Kilogramm Kartoffeln locker Platz gefunden und das mit Siebeinsatz.
Der Siebeinsatz ist eine große Hilfe, er hat auch ansteckbare Dreibeinfüße für Garprozesse mit viel Flüssigkeit bzw. Etagenkochen. Der Henkel am Sieb ist recht biegsam und taugt nicht viel.
Die Anleitung ist Tefal-typisch rudimentär aufgemacht, dafür aber komplett visuell, so findet sich jeder ohne englische Sprachkenntnis zurecht.

Ein nützliches Thema sind die Klapphenkel: Sie verringern den Stauraum des Schnellkochtopfs beträchtlich. Der Durchmesser mit Henkel verringert sich von 40,5 auf 32 Zentimeter. Damit wird der Topf insgesamt schmaler als viele Vier-Liter-Töpfe. Die Henkel lassen sich erst herunterklappen, wenn in die Henkel-Innenseite gedrückt wird.
Tefal setzt auf ein Regelventil, das zwei Garstufen vorgibt sowie vorsichtiges Dampfablassen erlaubt. Das funktioniert gut, geht aber nicht sehr schnell, weil der Dampf gebündelt nach oben austritt. Dessen muss sich der Bediener bewusst sein, damit er oder sie nicht den Kopf über das Ventil hält.
Der Clipso hat drei Sicherheiten: Das Regelventil und zwei Sicherheitsventile, wovon eines den Deckel bei Druck sperrt. Das Regelventil kann ohne Werkzeug zur Reinigung abgenommen werden. Eine Sicherheit am Deckelrand für die Gummidichtung hat der Tefal nicht.
Tefal produziert den Clipso Schnellkochtopf in Frankreich, wie es uns die Topfunterseite bestätigt. Wir empfehlen den Tefal Clipso Plus allen, die einen großformatigen Schnellkochtopf suchen, der im zügigen Küchenalltag nützlich sein soll.
Kein Verbrühen: Fissler Vitaquick
Der Fissler Vitaquick ist ein gelungener Schnellkochtopf mit zeitgemäßen Komfort-Features. Allen voran geht die Abdampftaste, hier kann mit dosiertem Daumendruck Dampf abgelassen werden. Das dauet dann zwar bei Kochstufe zwei auch noch ein bis zwei Minuten, was aber immer noch besser ist als 15 bis 20 Minuten auf das Abkühlen des gesamten Topfes zu warten – oder den Topf unter kaltes Spülwasser zu stellen.

Langsames Dampfablassen ist zwar auch bei manchen Konkurrenten möglich, aber bei keinem gelingt das so dosiert und ungefährlich wie beim Schnellkochtopf aus dem Hause Fissler. Ungefährlich ist es, weil die Finger weit vom austretenden Dampf entfernt sind und dieser nach vorne, also vom Kochenden weg, ausströmt. Selbst wenn wir unvorsichtig sind und mit voller Kraft auf den Hebel drücken, so strömen Dampf und Wasser vom Bediener weg.
Die Funktionsweise: Zum Abdampfen wird das Regelventil mehr oder weniger stark zur Seite gedrückt, so entweicht Dampf. Bei hohem Druck müssen Sie kräftiger drücken, bei niedrigem weniger stark. So bemerken Sie gefühlvoll, dass der Druck im Topf geringer wird. Das kann im Test 02/2021 nur der Fissler Vitaquick!

Nicht so zeitgemäß: Der Fissler Schnellkochtopf hat kein Regelventil, an dem die Druckstufe per Hand ausgewählt wird. Sie müssen also die Druckanzeige beobachten, den zweiten Ring abwarten und dann die Temperaturzufuhr verringern, um den Ring auf Position zu halten. Das ist bei Töpfen mit fixen zwei Stufen komfortabler gelöst, dort muss man weniger nachdenken.
Mehrere Töpfe der Vitaquick-Serie können platzsparend ineinander gestapelt werden. Zusammen mit dem abnehmbaren Griff stehen so platzsparende Schnellkochtöpfe im Regal. Fissler Vitaquick gibt es mit drei ein halb, sechs und zehn Litern.
Der abnehmbare Griff (ohne Werkzeug, Flügelschraube) hat auch den Hintergrund einer einfachen Reinigung: Der Deckel kann – ohne Dichtungsring, Deckelstiel und Kochventil-Einheit – in die Spülmaschine. Unseres Erachtens ist es aber effizienter, den Deckel schnell mit der Hand zu spülen, als diese drei Komponenten immer wieder zu entfernen.
Topf und Deckel sind aus schwerem, soliden Edelstahl – alles made in Germany. Ersatzteile gibt es auch. Der Dichtungsring ist formstabiler und fester als die Silikonringe der günstigeren Töpfe. Ob er deshalb länger hält, darüber können wir nur spekulieren. Fissler notiert auf dem Ring, Austausch alle ein bis zwei Jahre.
Die ausführliche Anleitung mit Ausklapp-Bebilderung ist eine der besten, allerdings ist das mehrsprachige Format ungünstig, wenn man häufig die Gartabelle nachschlagen will. Der Fissler Vitaquick Schnellkochtopf ist für effiziente Köche und Platzspar-Fans.
Leicht: Tefal Clipso Minut‘ Perfect
Der Schnellkochtopf Tefal Clipso Minut‘ Perfect fährt den Ansatz bequem und leicht. Wer meint, Schnellkochtöpfe wiegen schon ohne Deckel 2,8 Kilogramm, wie unser über zehn Jahre alter Silit Sicomat, der hatte noch nie einen Tefal Clipso in den Händen. Dieser Sechs-Liter-Topf wiegt ohne Deckel gerade mal 1,4 Kilogramm! Die dünnen Wandungen sind nicht komplett steif, wir können die Topföffnung geringfügig verziehen.

Das Hantieren und Verstauen mit einem sperrigen Deckelstiel entfällt ebenso, der Schnellkochtopf hat nur zwei seitliche Griffschalen. Der Grund für den Verzicht ist die komfortable Einhandverriegelung des Deckels. Über eine Mechanik verriegelt der heruntergeklappte Deckelgriff den Topf. Das punktgenaue Ansetzen des Deckels auf dem Topf entfällt damit.
Die wacklige, weil bewegliche Kunststoffoberschale wird nicht überall Freunde finden, denn sie lässt sich nicht zur Reinigung abnehmen. Das Regelventil ist leicht zu reinigen, denn es wird einfach in der Nullstellung entnommen.

Eine Besonderheit ist der Topfboden (sechs Liter Fassungsvermögen) mit nur 15 Zentimetern Durchmesser. Somit passt der Topf auch auf schmale Ceranfelder oder Herdplatten. Der Topf an sich ist aber 21 Zentimeter breit, ein üblicher Durchmesser für sonst vier oder sechs Liter.
Die Anleitung des Schnellkochtopfs ist angemessen ausführlich, hat aber ein ungünstiges, dickes Format: Weil mehrsprachig, muss man sich bei jedem Blick in die Garzeitentabelle ein dickes Buch zur Hand nehmen. Eine Nur-Deutsch-Anleitung oder eine stabile Karte mit den Garzeiten wäre viel praktischer.
Die schwarze, formstabile Silikondichtung erscheint langlebiger als so manche weiche Silikondichtung bei anderen Töpfen. Ob die dann auch länger durchhält, das ist auch hier nur eine Vermutung. Als Option hält die Clipso-Serie einen Timer bereit, der wird an den Deckel gesteckt.
Tefal Clipso bringt einen stabilen Gareinsatz mit, darauf brennt Gemüse oder Fleisch nicht an bzw. liegt das Gargut nicht im Wasser. Ein kleines Negativ-Detail: Das Regelventil hat keine Schutzkappe, Speiseteile könnten leichter in die Ventilöffnung gelangen als bei Töpfen mit einer Kappe.
Der Tefal Clipso Minut‘ Perfect ist für Freunde leichter Schnellkochtöpfe und Komfort geeignet. Wer schwere Qualität sucht, der sollte noch weiterlesen.
Mit Kolbengriff: WMF Perfect Premium
Mit der speziellen Öffnen-Mechanik am Griffende setzt WMF einen neuen Bedienansatz für den Schnellkochtopf um. Drehen und Herausziehen statt Schieben und Drücken ist beim WMF-Schnellkochtopf angesagt. Ein fummeliges Öffnen mit zwei Händen entfällt, weil der Kolben nicht per Feder zurückschnappt. Anders als bei den üblichen Schiebern, muss der Kolben während des Drehens des Deckels nach links nicht gehalten werden. Ergonomisch betrachtet ist das eine angenehme Erfahrung.

Ganz nebenbei ist der WMF Perfect Premium wertig gebaut. Der Deckel klappert nicht, er gleitet butterweich in seine Arretierung. Die verwendete Dichtung besteht nicht aus Silikon, sondern aus einem härteren, augenscheinlich langlebigeren Material.
Gut gefällt uns die Druckanzeige, die ist nämlich nicht ein winziges Loch mit Farbmarkierung, sondern ein Zylinder mit drei Farbstrichen, der aus dem Griff herausfährt. So ist weithin sichtbar, was am Topf gerade los ist. Für unsere Küchenpraxis stellte sich der WMF mit 4,5 Litern als zu klein heraus, die gebotene sechs-Liter-Option wäre hier die bessere Wahl. So passt auch ein ganzes Hühnchen hinein. Eine drei sowie eine 8,5-Liter-Option gibt es bei diesem Topf auch.

Der Clou für die Reinigung – aber auch für die platzsparende Lagerung: Der komplette Griff wird einfach ausgehängt! So kann der Topfdeckel in die Spüle, ohne umständliches Ventil-Abschrauben. Das Griffstück mit den Gummi-Dichtungen der Ventile darf nicht in die Spülmaschine.
Dampf entweicht beim Ablassen grundsätzlich vom Nutzer weg, dafür hat das abnehmbare Griffstück eine Dichtung in U-Form, die nur an einer Seite offen ist.
Die Innenskalierung hat leider keine Liter-Skala, sondern zeigt den Füllstand relativ zur Topf-Größe von 4,5 Litern – also 1/3, ½ und 2/3. Dies ist dem internationalen Verkauf geschuldet, praktisch ist das aber nicht. Die Anleitung ist ein dickes Büchlein von 500 Gramm Gewicht, hier sind gleich zig Sprachen untergebracht. Nur ein einziges Blatt dieser 516 Seiten ist in Form der Garzeiten-Tabelle auf Dauer interessant. Hier bleibt einem nur Heraustrennen und Laminieren übrig, es handelt sich nämlich um sehr dünnes Papier. Eine Faltkarte aus gestrichener Pappe wäre besser.
Wir empfehlen den Schnellkochtopf Perfect Premium von WMF allen, die sich ein aufgeräumtes, wertiges Design wünschen, das mit praktischen Features kombiniert ist.
Außerdem getestet
Kuhn Rikon Duromatic Inox
Der Schnellkochtopf Kuhn Rikon Duromatic löst die Frage des Dampfablassens mit einem speziellen Dampfdach, das diesen in alle Richtungen verteilt und ihm damit die Kraft und die Gefährlichkeit nimmt. So bekommen sie zügig den Deckel auf und müssen den Topf nicht in die Spüle unter kaltes Wasser hieven. Keine Frage, aus Schweizer Produktion ist der Kuhn Rikon erstklassig verarbeitet und trotz des moderaten Gewichts stabil.
Der Schnellkochtopf hat ein abnehmbares Dampfschild, darüber ragt die Druckanzeige des Regelventils. Sie hat zwei Kerben, an welchen Sie die Druck- bzw. Garstufen erkennen und entsprechend die Hitze regulieren. Topf und Deckel sind mit 2,9 Kilogramm nicht leicht aber auch nicht besonders schwer.
Die Verriegelung des Deckels erfolgt klassisch als Bajonett und hat eine Sicherung gegen das Öffnen bei Druck. Das Handling ist einfach, die flachen Henkel müssen übereinander liegen, dann ist der Topf geschlossen. Der Deckel kann auch versetzt eingerastet werden, das heißt die Henkel liegen dann nicht übereinander. Der Funktion tut das keinen Abbruch.
Der Kuhn Rikon hat die Anleitung sorgfältig aufgemacht, hier werden dem Dampf-Neuling die Eigenschaften im Detail erklärt. Wir hatten den 4-Liter-Schnellkochtopf aus einer Serie mit 2,5/4/5 und 6 Litern im Test. Der Topfboden des 24-Zentimeter-Modells hat mit 18,6 Zentimetern einen Standard-Durchmesser.
Kuhn Rikon hat drei Sicherheiten eingebaut, das Anzeigeventil mit dem Stift, das Druckventil und eine seitliche Öffnung am Deckelrand, die im Worst Case die Dichtung herausdrücken lässt.
Tefal Secure Trendy
Der Tefal Secure Trendy, in unserem Fall mit sechs Litern (P2580703), setzt beim Thema Sicherheit eins drauf: Die dritte Sicherheit, also die offene Stelle im Deckelrand, durch welche der Dichtring gedrückt wird, wurde durch eine Bohrung an der Deckel-Oberseite ergänzt. Diese wird im Normalbetrieb vom Silikon-Dichtring abgeschlossen. Wenn sich dieser bei zu hohem Druck durch die offene Stelle nach außen zurückzieht, gibt der Ring die Bohrung frei und entlässt den Dampf. Somit besitzt der Secure Trendy drei Sicherheiten, wobei die dritte verbessert worden ist.
Das Ablassen des Dampfes ist ungefährlich, denn es strömt vom Bediener abgewandt nach vorn. Tefal leistet sich nützliches Zubehör in Form eines Siebeinsatzes plus Standfuß. So kann man auf zwei Ebenen garen. Der schmale Topfboden mit gerade mal 15,5 Zentimetern Durchmesser ist je nach Herd ein Vor- oder Nachteil: Herdarten wie Ceran oder Gas haben weniger Angriffsfläche, das Aufheizen dauert länger, ebenso bei Induktion. Der Topfboden-Durchmesser im Standard liegt bei 18 bis 22 Zentimetern. Ein Vorteil des schmalen Fußabdruckes können beengte Kochstellen sein, etwa wenn drei große Töpfe gleichzeitig garen.
Pinti Inox Vitesse
Der Pintinox Monix Quick ist ein Koch-Allrounder für wenig Geld, den es mit vier, sechs oder sieben Litern gibt. Der solide, klassische Schnellkochtopf hat ein baugleiches Regelventil wie der ELO, es ist also auch hier ein Low-Cost-Ventil aus Kunststoff mit Feder und zwei Druckstufen. Verschleiß ist vorprogrammiert, es gibt aber Ersatzteile (auch von ELO verwendbar).
Der Schnellkochtopf gibt bei Übersteigen des Drucks ein klassisches, helles Pfeifen ab. Im Gegensatz zu ELO gibt es aber drei Sicherheiten, also zwei Überdruckventile und ein Fenster am Deckelrand. Falls die beiden ersten Sicherheiten versagen, drückt der Dampf die Silikondichtung aus dem Fenster und der Druck entweicht.
Die Anleitung des Schnellkochtopfs ist brauchbar, mehr aber auch nicht. Bei einem nicht vollständig geschlossenem Deckel entweicht der heiße Dampf direkt auf die untere Griffschale. Ungünstig, weil wir jetzt einen Handschutz nehmen müssen, um den Deckel richtig zu schließen. Gut hat uns das sanfte Dampfablassen am Druckventil gefallen. Der Dampf entweicht vom Benutzer weg. Der Monix Quick ist für Gelegenheitsbenutzer, die keinen hohen Wert auf Komfort legen, aber dennoch einen schweren, soliden Topf suchen.
Der Schnellkochtopf ist ein günstiger Allrounder, der mit vier, sechs oder sieben Litern zu haben ist. Der solide, schwere Topf kommt ohne Schnickschnack aus, das Regelventil ist leicht zu reinigen. Letzteres ist baugleich mit dem ELO Praktika Plus XS und deshalb nicht das Nonplusultra der Hochwertigkeit. Monix Quick besitzt im Vergleich zu ELO aber drei Sicherheiten gegen zu hohen Druck.
Der Pinti Inox Vitesse ist baugleich mit der BRA Vitesse Serie. Auf den Töpfen ist auch BRA eingestanzt, es handelt sich also lediglich um einen anderen Namen für die Vermarktung. Insofern gilt unsere Empfehlung für den BRA Vitesse auch für die Pinti Inox Vitesse. Von Pinti Inox werden diese Töpfe mit sechs und vier Litern angeboten.
ELO Praktika Plus XS
Der ELO Praktika Plus XS ist mit 2,7 Litern ein Miniaturtopf für den kleinen Einsatz. ELO bietet den Schnellkochtopf aber auch mit sechs Litern an. Es handelt sich um einen soliden, klassischen Drucktopf mit zwei Garstufen und nicht abnehmbaren Deckelstiel. Das Regelventil ist leicht zu reinigen, es kann ohne Werkzeug oder Spezialwissen herausgezogen werden.
Uns gefällt das dosierte Dampfablassen mit dem Finger, der Dampf strömt dabei nach vorne weg. Die Finger sind dabei weit genug von der Öffnung entfernt. So gefühlvoll dosiert wie bei Fissler funktioniert das hier aber nicht.
Das Regelventil mit den Kunststoffnasen und der einfachen Feder ist qualitativ eine Low-Cost-Variante, die nicht für die Ewigkeit gebaut ist. Immerhin gibt es für wenig Geld Ersatz. Die ausführliche Anleitung gefällt uns, die Garzeiten können schnell nachgeschlagen werden.
Silberthal Schnellkochtopf
Der Silberthal-Schnellkochtopf kommt in einem modernen, stromlinienförmigen Deckel-Design daher. Es gibt nur die Sechs-Liter-Version. Deckel und Dichtungen sind hochwertig gefertigt. Leider gilt das nicht für das Regelventil, das komplett aus Kunststoff mit innenliegender Feder besteht. Grundsätzlich funktioniert das Ventil gut, es ist stufenlos einstellbar. Allerdings haben wir es nicht mehr in die Führung hineinbekommen und die Anleitung lässt den Nutzer darüber im Dunkeln.
Darüber hinaus hat der Silberthal einige Vorzüge, wie drei Sicherheiten sowie die stabile Garzeitenkarte für die Schublade. Beim nicht geschlossenen Deckel entweicht der Dampf nicht zum Bediener, sondern rechts und links – das ist zumindest besser als nach vorn und wird positiv gewertet.
Das sanfte Dampfablassen durch Liften des Reglers ist im Grunde gelungen, drückt man aber zu kräftig, entweicht heißes Wasser rundherum am Ventil, also auch dort wo der Finger ist. Nicht gefallen haben uns im Test die wackligen, nicht standfesten Garkörbe, die man in der Theorie stapeln kann.
Monix Veloce 6 Liter
Der Schnellkochtopf Monix Veloce 6 Liter ist preiswert und das merkt man ihm auch an. Die Runddichtung ist aus weichem Silikon, das Regelventil besteht aus Kunststoff und Gummi. Das funktioniert erst einmal, wir haben aber Bedenken, das Material könnte mit der Zeit spröde werden. Die Konstruktion macht einen minderwertigen Eindruck. Immerhin kann das Regelventil zur Reinigung einfach herausgenommen werden. Noch weniger gefällt uns das Sperrventil, das den Deckel bei Druck blockiert: Die Mechanik ist sichtbar und lädt zum Modifizieren ein, etwa mit einem Zahnstocher. Das kann bei einem Behälter unter Druck gefährlich werden.
Tefal Secure 5 Neo
Der Schnellkochtopf Tefal Secure 5 Neo ist das Allround-Modell des Herstellers, es gibt ihn mit drei, vier ein halb, sechs ein halb und acht ein halb Litern. Grundsätzlich gibt es an diesem soliden Topf nichts zu meckern, allerdings tropft er im Gemüse-Modus (Stufe eins) beständig.
Das Regelventil kann einfach gereinigt und getauscht werden. Wie üblich bei Tefal werden sämtliche Sprachen in ein dickes Büchlein gequetscht – für ein schnelles Nachschlagen der Garzeiten ungünstig.
AmazonBasics Schnellkochtopf
Amazon hat mit dem 4-Liter-AmazonBasics auch einen Schnellkochtopf im Programm, das ist der günstigste von allen aus dem Test 02/2021. Eine Empfehlung bekommt er nicht, denn er tropft im Test fortwährend am Griff (Stufe zwei). Es ist das Blockierventil, das einfach nicht sauber schließt. Das Handbuch hat außerdem keine Garzeitentabelle.
Das Regelventil mit Kunststoffnasen und einfacher Feder ist die Low-End-Variante des Möglichen, dafür liegt aber eine Ersatzdichtung bei. Das Regelventil zu reinigen und zu tauschen ist einfach.
WMF Perfect Plus
Der Schnellkochtopf WMF Perfect Plus wird in vielen Tests gelobt, doch bei uns fällt er aufgrund von Undichtigkeit durch. Das häufig, aber nicht immer auftretende Problem: Es kann kein Druck aufgebaut werden, weil die runde Silikondichtung vorher schon durch das Sicherheitsfenster gedrückt wird und Dampf entweicht. Dies liegt entweder an einer zu weichen Dichtung oder an einem zu großen oder falsch positionierten Sicherheitsfenster. Das Phänomen trat beim Sechs-Ein-Halb- und beim Drei-Liter-Topf auf (Set mit einem Deckel).
Schade, denn mit seinem abnehmbaren Griff (Reinigung, Deckel in die Spüle), der gelungenen Anleitung, den zahlreichen Größen-Optionen und dem sicheren Dampfablassen wäre der WMF Perfect Plus uns durchaus eine Empfehlung wert.
So haben wir getestet
Im Test befanden sich 16 Schnellkochtöpfe, die wir gekauft haben oder die uns vom Hersteller unentgeltlich überlassen wurden. Wir haben uns das Preissegment von 40 bis 170 Euro angeschaut und Töpfe mit guten Käuferbewertungen bzw. hoher Beliebtheit herausgepickt.
Die 16 Töpfe wurden im Kücheneinsatz über viele Wochen getestet. Gemüse, Rindfleisch, Krustenbraten, Suppenhuhn, Erbsen, Reis, Pellkartoffeln und vieles mehr haben wir gekocht.
Bis auf einen Ausreißer haben die Töpfe allesamt funktioniert, doch es gab Unterschiede bei der Bedienung. Wie stelle ich die Druckstufen ein? Kann ich das Regelventil herausnehmen und Reinigen? Kann ich Dampf stufenweise ablassen (Abdampfen), um den Topf schnell zu öffnen?
Auf der anderen Seite haben wir uns im Test die Verarbeitung von Topf, Deckel, Dichtung, aber auch des Regelventils genau angesehen. Wie hochwertig das Regelventil? Wie dickwandig ist der Topf und wie schwer?

Hier ist nicht jeder Topf gleich, was man schon an den großen Gewichtsunterschieden sehen kann. Beim Material setzen die Hersteller ausnahmslos auf Edelstahl.
Zu guter Letzt war auch das Handbuch wichtig, denn so ein Schnellkochtopf gehört zu den erklärungsbedürftigen Produkten. Hier ist nicht zuletzt die Garzeitentabelle wichtig – idealerweise als robuste Karte für die Küchenschublade.

Weil die Schnellkochtöpfe ausgereifte Produkte sind, die allesamt ihren Job erfüllen, spielten Komfort-Features für die Wertung eine besondere Rolle. Hier geht es um das Abdampfen, das Einstellen der Garstufen – bzw. das Ablesen der Druckstufe und das Aufsetzen des Deckels in den Bajonettverschluss.
Bei jedem Topf haben wir geprüft, wo der heiße Dampf entweicht, wenn der Deckel noch nicht korrekt arretiert ist. In diesem Fall sollte sich kein Druck aufbauen – was alle Töpfe einhalten.
Verzichtet haben wir auf die Aufheizzeit und die Genauigkeit der Garstufen. In einer Stichprobe stellten wir fest, dass sich die Zeitspannen bis zum Druckaufbau kaum unterscheiden. Die Genauigkeit der Druckstufen ließe sich zwar mit einem verschraubten Gas-Manometer messen, doch für den Käufer wäre die Information unerheblich, denn: Letztlich erarbeitet sich jeder Nutzer mit dem Anhaltspunkt Garzeiten-Tabelle aus der Anleitung für sein Kochgut ein individuelles Set an Zeiten, also Erfahrungswerte bei bestimmten Nahrungsmitteln in den jeweiligen Kochstufen.
Vor diesem Hintergrund sehen wir stufenlos einstellbare Druckstufen eher als kontraproduktiv, denn sie verwässern jede Garzeitentabelle. Wir empfehlen: Arbeiten Sie sich am besten ausschließlich über die Garzeit an die Wunschkonsistenz des Kochguts heran.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Schnellkochtopf ist der beste?
Der beste Schnellkochtopf ist der BRA Vitesse. Für einen moderaten Preis gibt es klassische Handhabung, hochwertige Qualität bei Topf und Regelventil sowie Ersatzteil-Optionen. Uns gefällt besonders das dosierte, gefahrlose Dampfablassen mit dem Daumen am Regelventil. Aber auch anderen Modelle konnten in unserem Test überzeugen.
Kann ein Schnellkochtopf aufgrund des Drucks explodieren?
Eigentlich nicht, die aktuelle Generation hat mindestens zwei Sicherungen gegen Überdruck. Das heißt, wenn ein Ventil versagt, dann gibt es noch ein zweites, das den Dampf herauslässt. Die zweite Sicherung ist oftmals der Dichtungsring, der dann aus dem Topf herausgedrückt wird.
Ist das Kochen mit Schnellkochtopf kompliziert?
Gelegenheitsköche, die vielleicht einmal pro Woche kochen, könnten sich daran stören, immer wieder in der Tabelle nachschauen zu müssen, wie lange welches Gargut braucht. Eine solche Tabelle, laminiert, legt man sich am besten ins Schubfach. Wer häufiger kocht, wird aber von der Zeitersparnis profitieren, und nach einer Weile hat man die gängigen Garzeiten im Kopf.
Wie öffnet man einen Schnellkochtopf am besten?
Am besten einfach warten, bis er von selbst abkühlt und das Sperrventil die Öffnung freigibt. Wenn es schneller gehen soll, stellt man den Kochtopf in die Spüle und lässt kaltes Wasser darüber fließen, bis sich die Druckanzeige gesenkt hat. Jetzt lässt sich der Deckel öffnen. Einige Schnellkochtöpfe können durch einen Taster oder durch sanftes Schieben am Regelventil Dampf ablassen. Ob das in der Praxis gut funktioniert, hängt vom Modell ab. So oder so, der Druck muss sanft entweichen, anderenfalls strömt Flüssigkeit über das Ventil nach außen.
Kann ein Schnellkochtopf in die Spülmaschine?
Den Deckel mit den Ventilen und der Sicherungsmechanik sollte man nicht in die Spülmaschine geben. Scharfe Reinigungsmittel könnten die Gummidichtungen angreifen. Bei einigen wenigen Modellen kann der Griff mit den Ventilen vom Metalldeckel abgenommen werden.