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Schweißhelm Test: 20230327 Heimwerken

Der beste Schweißhelm

Aktualisiert:
Letztes Update: 20. November 2023

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Schweißhelme werden benötigt, um die Augen vor dem grellen Lichtbogen, der beim Elektroschweißen entsteht, zu schützen. Das extrem helle Licht mit hohem UV-Anteil würde sonst die Netzhaut der Augen, aber auch die Haut des Schweißers schädigen.

Früher verwendete man dazu einfache Schweißschirme oder sogar lediglich Schweißbrillen, die mit verdunkelten Gläsern ausgestattet waren. Da der Lichtbogen beim Schweißen derart hell ist, weisen diese Scheiben einen hohen Verdunkelungsgrad auf, der es nicht ermöglicht, vor dem Schweißen auf die Schweißstelle zu sehen. Vor allem das Zünden des Lichtbogens wird dadurch erschwert.

Mit der Erfindung des Automatik-Schweißhelmes wurde das Problem weitgehend behoben. Bei diesen Helmen ist eine Scheibe verbaut, die unter normalen Lichtverhältnissen lichtdurchlässig ist und sich erst bei hellen Licht schlagartig verdunkelt. Hier kommt die gleiche Technologie zum Einsatz, wie sie bei LCD’s (Liquid Crystal Display) verbaut wird.

Kurzübersicht

Testsieger

Stahlwerk ST-550L Real Colour

Allroundtalent für Schleifen, Schneiden und Schweißen, mit einfacher Bedienung.

Der Stahlwerk ST-550L ist ein wahrer Alleskönner, der noch dazu relativ günstig in der Anschaffung ist. Neben WIG, MIG-MAG und Elektrodenschweißen kann mit diesem auch mit einem Plasmaschneider gearbeitet werden. Zudem besitzt der Schweißhelm eine Schalterstellung, die die Verdunklung komplett ausschaltet, wodurch auch Schleifen mit dem Winkelschleifer möglich ist. Außerdem konnte der Stahlwerk mit einem großen Sichtfeld und der besten Bedienbarkeit überzeugen.

Großes Sichtfeld

Güde GSH 180-TC-2

Dank der seitlichen Scheiben bietet dieser Alleskönner die beste Rundumsicht.

Für hervorragende Rundumsicht sorgt der Güde GSH 180-TC-2, der neben seinem eigentlichen Sichtfeld, seitlich noch zwei weitere Scheiben aufweist. Außerdem beherrscht er sämtliche Schweißverfahren sowie auch Verdunkelungsstufen fürs Plasmaschneiden. Das verdunkelte Sichtfeld selbst war eines der größten im Test, kann aber nur durch Abnehmen des Helmes fürs Schleifen deaktiviert werden. Darum musste der Güde sich auch dem Stahlwerwerk-Schirm geschlagen geben.

Preistipp

Weldinger AH 200

Durch Hochklappen der Kassette wird der Helm zur Schutzbrille.

Bei dem Weldinger AH 200 hat uns das einzigartige Konzept überzeugt. Bei ihm kann die Kassette, die sich beim Schweißen verdunkelt, nach oben geklappt werden. Dadurch wird ein riesiges Sichtfeld frei, wodurch die Schweißnaht auch geschliffen werden kann, ohne dass Einstellungen am Schweißhelm vorgenommen werden müssen. Auch wenn man bei diesem Weldinger Helm auf’s Plasma Schneiden verzichten muss, beherrscht er dennoch alle gängigen Schweißverfahren

Luxusklasse

3M Speedglas 9002NC

Für Vielschweißer mit ausgeklügeltem Belüftungskonzept.

Der mit Abstand teuerste Schweißhelm im Test ist der 3M Speedglas 9002NC, der sich eher an die Profis richtet. Das Sichtfeld hat eine angenehme Größe und ist zudem im abgeschalteten Zustand noch angenehm hell (Hellstufe 3). Zusätzlich besitzt der Helm separate Entlüftungsschlitze, wodurch ein angenehmes Atmen möglich wird, und die Verdunkelungs-Kassette nicht so leicht durch das Ausatmen beschlägt.

Vergleichstabelle

Schweißhelm Test: Schweisshelm Vollautomatik St550l
Stahlwerk ST-550L Real Colour
Test Schweißhelm: Güde GSH 180-TC-2
Güde GSH 180-TC-2
Test Schweißhelm: Weldinger AH 200
Weldinger AH 200
Test Schweißhelm: 3M Speedglas 9002NC
3M Speedglas 9002NC
Test Schweißhelm: Weldinger AH 350
Weldinger AH 350
Test Schweißhelm: 3M Speedglas 100
3M Speedglas 100
Schweißhelm Test: Schweisshelm Vollautomatik St450r
Stahlwerk ST-450R
Test Schweißhelm: IPOTOOLS J500A
Ipotools J500A
Test Schweißhelm: Scheppach AWH-500FL
Scheppach AWH-500FL
Test Schweißhelm: Gys LCD Master 11
Gys LCD Master 11

Testsieger
Stahlwerk ST-550L Real Colour
Schweißhelm Test: Schweisshelm Vollautomatik St550l
  • Verdunkelungsstufen DIN 5-13
  • Bedienung mit Handschuhen
  • großes Sichtfeld
  • Real Color
  • Tragekomfort
Großes Sichtfeld
Güde GSH 180-TC-2
Test Schweißhelm: Güde GSH 180-TC-2
  • Rundumsicht
  • Verdunkelungsstufen DIN 5-13
  • Real Color
  • großes Sichtfeld
  • Funktionsschalter innen
Preistipp
Weldinger AH 200
Test Schweißhelm: Weldinger AH 200
  • Hochklappbare Kassette
  • Tragekomfort
  • Real Color
  • Preis
  • Kleines Sichtfeld beim Schweißen
Luxusklasse
3M Speedglas 9002NC
Test Schweißhelm: 3M Speedglas 9002NC
  • Hellstufe DIN 3
  • Blüftungskonzept
  • Real Colour
  • nur von innen bedienbar
  • sehr teuer
Weldinger AH 350
Test Schweißhelm: Weldinger AH 350
  • Riesiges Sichtfeld
  • von außen Bedienbar
  • Verdunkelungsstufen DIN 5-13
  • Real Color
3M Speedglas 100
Test Schweißhelm: 3M Speedglas 100
  • Hellstufe DIN 3
  • Teuer
  • grünes Sichtfeld
Stahlwerk ST-450R
Schweißhelm Test: Schweisshelm Vollautomatik St450r
  • sehr Günstig
  • Dunkelstufe von Außen einstellbar
  • grünes Sichtfeld
Ipotools J500A
Test Schweißhelm: IPOTOOLS J500A
  • Dunkelstufe von Außen einstellbar
  • grünes Sichtfeld
Scheppach AWH-500FL
Test Schweißhelm: Scheppach AWH-500FL
  • Dunkelstufe von Außen einstellbar
  • grünes Sichtfeld
Gys LCD Master 11
Test Schweißhelm: Gys LCD Master 11
  • Real Color
  • Keine Einstellungsmöglichkeiten
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Alle Infos zum Thema

Optimaler Schutz: Schweißhelme im Test

Das Sichtfenster einer automatischen Schweißmaske funktioniert im Prinzip genauso wie jeder Fernseher oder Monitor. Hier wird eine spezielle Flüssigkeit zwischen zwei Scheiben verwendet, in der winzige Kristalle schwimmen. Wird eine elektrische Spannung an die Stirnseite gelegt, richten sich diese Kristalle aus und die Lichtdurchlässigkeit wird eingeschränkt oder komplett verhindert. Ebenso wird das beim Schweißen entstehende, ultraviolette Licht blockiert. In der Praxis haben derartige automatische Schweißfilter einen hohen Grünanteil bei der Durchsicht. Bessere Filter geben die Farben natürlich wieder.

Schweißhelm Test: Schweißhelm Im Einsatz

Sensoren, die neben dem eigentlichen Sichtfenster verbaut sind, messen die Helligkeit der Umgebung und wenn ein Lichtbogen detektiert wird, wird das Panel verdunkelt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Schweißschirmen mit fixer Verdunklung benötigen diese Automatik-Schweißschirme eine Stromversorgung. Typischerweise werden hier Batterien verwendet. Da ein derartiges LCD-Paneel einen geringen Stromverbrauch hat, können auch Knopfzellen eingesetzt werden. Aber auch Photovoltaik Zellen (Solarzellen) mit kleinen Akkus kommen vermehrt zur Anwendung. Somit können derartige Helme auch über Jahre hinweg ohne einen Batteriewechsel auskommen. Kommen herkömmliche Batterien zum Einsatz, sollten diese mindestens ein Mal pro Jahr getauscht werden. Gelegenheitsanwender sollten daher zur Solarvariante greifen, die lediglich in heller Umgebung gelagert werden sollten. Bei häufigem Schweißen Anwendung raten wir zur batteriebetrieben Variante, da die in der Regel eine bessere Reaktionszeit aufweisen.

Ein weiterer Vorteil dieser Helme besteht darin, dass der Grad der Verdunklung geändert werden kann. So kann je nach Schweißstrom das LCD individuell eingestellt werden, um optimale Sicht auch die Schweißstelle zu haben, aber es dennoch keine Gefahr für die Augen gibt. Geregelt sind diese Grade in der DIN EN 379. In dieser Norm wird der sogenannte Lichttransmisionsgrad definiert, also wie viel Licht bei gewissen Einstellungen die Schutzscheibe bzw. den Filter passieren dürfen.

Die Einstellungen

Für den Heimwerker relevant sind die Stufen DIN3 bis DIN13. In der Regel haben diese Automatikhelme bei abgeschalteter Verdunklung eine Helligkeit von DIN3 bis DIN4 (Die einzelnen Stufen werden DIN genannt). Hier sollte der Wert natürlich so niedrig wie möglich sein, um optimale Sicht vor dem Schweißen oder beim Schleifen auf das Werkstück zu haben.

Beim Schweißen selbst wird dann circa auf Stufe DIN 9 bis DIN13 verdunkelt. Bei WIG Schweißen mit geringen Strömen kann auch noch Stufe DIN 8 relevant sein. Hier gilt: je niedriger der Schweißstrom, desto geringer kann auch die DIN Stufe sein. Üblicherweise muss dieser Wert vorab über einen Drehregler oder über Tasten am Schweißhelm selbst eingestellt werden. Für das Elektrodenschweißen können folgende Richtwerte herangezogen werden:

DIN9 bis 40 Ampere
DIN10 41 – 80 Ampere
DIN11 81 – 175 Ampere
DIN12 176 – 300 Ampere
DIN13 310 – 500 Ampere

Beim Plasmaschneiden sind die Stufen DIN5 bis DIN9 relevant, da meist mit geringeren Strömen der Lichtbogen erzeugt wird. Es können daher folgende Richtwerte herangezogen werden:

DIN5 bis 15 Ampere
DIN6 16 – 40 Ampere
DIN7 41 – 60 Ampere
DIN8 61 -100 Ampere
DIN9 101 – 125 Ampere

Nicht alle Schweißhelme beherrschen auch das Plasmaschneiden, sondern sind nur für das Schweißen gedacht. Zusätzlich können Helme noch einen weiteren Betriebsmodus besitzen, der auch das Schleifen, also das Reinigen der Schweißnaht, erlaubt. In diesem Fall wird die Verdunklung deaktiviert. Die Funken, die der Winkelschleifer erzeugt, würden sonst die Sensoren dazu verleiten, das LCD abzudunkeln. Teurere Schweißhelme kommen auch ohne Umschalten aus, und erkennen das Schleifen automatisch.

Delay und Sensitivität

Zusätzlich zu der Dunkelstufe können bei den meisten Schweißhelmen noch die Delay- (Verzögerungs-) Zeit und die Sensitivität eingestellt werden. Letztere legt jene Schwelle fest, ab welcher Helligkeit das LCD abdunkelt. Je nach Lichtverhältnisse (Outdoor / Indoor) können hier unterschiedliche Werte eingestellt werden. Die Delay-Zeit beschreibt jene Verzögerung, ehe der Filter von seinem dunkeln Zustand in den hellen übergeht. Bei hohen Schweißströmen glüht die Naht nach dem Beenden des Schweißvorgangs noch etwas nach und somit werden die Augen nicht geblendet. In der Regel können hier Werte von 0,1 bis 1 Sekunden eingestellt werden.

Der Aufbau

Ein Schweißhelm gliedert sich grob gesagt in drei Einheiten: die Schweißmaske, die Filterkassette und das Kopfband. Die Schweißmaske schützt den Kopf und Hals des Schweißers vor der gefährlichen UV-Strahlung und den Metallspritzern, die beim Schweißen aus dem Schmelzbad geschleudert werden.

In der Kassette ist der automatische Filter verbaut und meist finden sich auch die Einstellungselemente darauf. Batterien können ebenfalls in der Kassette beherbergt werden. Um die Lebensdauer der Kassette zu erhöhen, wird sie innen und außen mit wechselbaren Schutzscheiben geschützt.

Schweißhelm Test: Schweißhelm Kassette

Das Kopfband selbst sorgt für sicheren Sitz des Helmes am Anwender. Diese Kopfbänder sind derart flexibel gestaltet, damit sie auf jedem Kopf einen guten Halt finden. Mit einem Drehrad auf der Rückseite kann der Schweißhelm nach dem Aufsetzten am Kopf richtig fixiert werden.

Unser Favorit

Testsieger

Stahlwerk ST-550L Real Colour

Allroundtalent für Schleifen, Schneiden und Schweißen, mit einfacher Bedienung.

Ein Helm auf Profiniveau – mehr braucht man zu diesem Schweißhelm auch nicht zu sagen. Lediglich der angesetzte Preis von etwa 70 Euro lässt etwas anderes vermuten. So hatten wir wesentlich teurere Helme im Test, die deutlich weniger zu bieten haben. Noch dazu gibt der Hersteller ganze sieben Jahre Garantie auf die Schutzausrüstung. Ebenso erfreulich ist das mitgelieferte Zubehör, was genauso ein Alleinstellungsmerkmal von Stahlwerk ist. Neben ganzen fünf (!) Ersatzscheiben wird dem Helm auch eine Aufbewahrungst beigelegt, um den Schweißhelm vor Staub zu schützen. Das ergibt durchaus Sinn, denn in einer Werkstatt geht es nicht immer sauber zu.

Mit einem Gewicht von 500 Gramm liegt der Schweißhelm im guten Mittelfeld und ist mit einem vierteiligen Kopfband ausgestattet, wodurch er sehr angenehm und ohne Druckstellen zu tragen ist. Stirnseitig ist eine Polsterung angebracht und die Auflage am hinteren Drehrad ist gummiert und drehbar gelagert. Die oberen Bänder können in der Länge angepasst werden. Außerdem kann der Drehwinkel für das auf- oder herunterklappen begrenzt und der Schweißhelm selbst nach vorn und zurückgeschoben werden. Auch längeres Tragen ist daher problemlos möglich.

Das sollte es auch sein, denn der Helm muss zum Schleifen der Schweißstelle nicht abgenommen werden. Dazu muss lediglich der Wahlschalter an der linken Außenseite nach unten geschoben werden, wodurch sich das Sichtfenster nicht mehr verdunkelt. Die mittlere Schalterstellung ist vorwiegend für das Plasmaschneiden vorgesehen, wohingegen die obere Stellung beim Schweißen verwendet wird. Der Schweißhelm beherrscht demnach die Verdunkelungsstufen DIN5-9 (Schalterstellung »Cut«) und DIN9-13 (Schalterstellung »Weld«). Die Hell-Stufe auf Schalterstellung »Grind« beträgt 4, weshalb für ausreichend Licht beim Schleifen gesorgt sein sollte.

1 von 5
Schweißhelm Test: Stahlwerk St550l
Der Stahlwerk Schweißhelm ST550L in der Frontansicht.
Schweißhelm Test: Stahlwerk St550l
Stahlwerk ST550L
Schweißhelm Test: Stahlwerk St550l Batteriefach
Stahlwerk ST550L Batteriefach
Schweißhelm Test: Stahlwerk St550l Kasette
Stahlwerk ST550L Kassette
Schweißhelm Test: Stahlwerk St550l Innenansicht
Hier die Innenansicht des Stahlwerk ST550L.

Das Sichtfeld selbst hat eine Größe von 99 x 54 Millimetern was mit 4.455 Quadratmillimetern ein eher durchschnittlicher Wert ist. Allerdings ist der Durchblick in Farbechtheit möglich, wobei ein leichter Grünstich dennoch bemerkbar ist. Die innere Schutzscheibe kann ebenso gewechselt werden, ist aber nicht im Lieferumfang enthalten, da sie ja deutlich weniger beansprucht wird.

Obwohl der Schweißhelm mit einer Solarzelle ausgestattet ist, werden für den Betrieb 2x CR2450 Batterien benötigt. In unserem Test funktionierte der Helm auch ohne Batterien, schwächelte allerdings bei kleinen Schweißströmen. Eine Benutzung ohne Batterien ist daher nicht empfehlenswert und beeinträchtigt ebenfalls die Reaktionszeit.

Perfekt: Bedienung ohne Absetzen

Einzigartig und den Ausschlag für den Testsieg gab aber das Bedienungskonzept für den Stahlwerk ST-550L. So ist der komplette Schweißhelm von außen intuitiv zu bedienen und muss für das Umstellen nicht abgenommen werden. Gut, auch der Weldinger AH 350 ist komplett von außen zu bedienen, und hat noch dazu ein deutlich größeres Sichtfeld. Jedoch sind bei ihm alle Einstellungselemente nur auf der linken Außenseite untergebracht, was die Benutzung deutlich erschwert. Nicht so beim Stahlwerk. Hier lässt sich auf der linken Seite der gewünschte Modus (Weld, Cut und Grind) auswählen, aber auch die benötigte Verdunkelungsstufe (DIN 5-9 bzw. DIN 9-13) einstellen. An der rechten Seite hingegen wird der die Ausblendverzögerung (Schalter) und die Sensitivität (Drehregler) verstellt. Die Dunkel auf Hell-Verzögerung kann daher nur in 3 Stufen (100-800 Millisekunden) vorgewählt und nicht linear eingestellt werden, was sich aber nicht störend auswirkte. Somit ist auf jeder Seite ein Schalter und ein Drehregler zu finden, was selbst die Bedienung mit dicken Schweißerhandschuhen ermöglicht.

Nachteile

Wie schon erwähnt, besitzt der Schweißhelm nur ein durchschnittlich großes LCD, wo die Konkurrenz teilweise die doppelte Fläche vorweisen kann. Außerdem ist die Hellstufe DIN4 für die Schleiffunktion nur in gut beleuchteten Räumen nutzbar, wobei anzumerken ist, dass nur sehr wenige Helme hellere Stufen besitzen.

Stahlwerk ST-550L Real Colour im Testspiegel

Bisher gibt es keine weiteren Tests des Stahlwerk ST-550L Real Colour Schweißhelms. Sollte sich das ändern, tragen wir die Ergebnisse an dieser Stelle nach.

Alternativen

Großes Sichtfeld

Güde GSH 180-TC-2

Dank der seitlichen Scheiben bietet dieser Alleskönner die beste Rundumsicht.

Wer die Übersicht in seiner Werkstatt behalten will, sollte eindeutig zum Güde GSH 180-TC-2 greifen. Er besitzt nämlich, wie kein anderer Schweißhelm im Test, seitlich zusätzliche Scheiben, die einen besseren Rundumblick ermöglichen. Außerdem besitzt dieser Helm eines der größten Sichtfenster zum Schweißen und beherrscht zusätzlich Funktionen wie Plasma-Schneiden, aber auch das Schleifen.

Mit einem Gewicht von 570 Gramm gehört der Güde gemeinsam mit dem Weldinger AH350 zu den schwersten Schweißhelmen im Test. Der Gesichtsschutz ist mit einem dreiteiligen Kopfband ausgestattet, wodurch er nicht ganz so angenehm zu tragen ist, wie die Mitbewerber mit 4 Bändern. Dennoch ist ein längeres Tragen problemlos möglich. Stirnseitig ist eine Polsterung angebracht, wobei die Auflage am hinteren Drehrad ohne auskommt und nicht drehbar ausgeführt ist. Das obere Band kann in der Länge angepasst werden. Außerdem gibt es eine Möglichkeit, den Drehwinkel für das Rauf- oder Herunterklappen zu begrenzen. Des Weiteren kann der Schweißhelm selbst vor- und zurückgeschoben werden.

Will man zwischen den Betriebsmodi Schweißen – Schneiden – Schleifen wechseln, muss der Helm vom Kopf genommen und der kleine Wahlschalter auf der Innenseite der Kassette in die richtige Position geschoben werden. Am Drehregler an der linken Außenseite des Schweißhelmes kann die Verdunkelungsstufe im Betriebsmodus Schneiden (Cut) zwischen DIN 5-9 und im Modus Schweißen (Weld) zwischen DIN9-13 eingestellt werden. Diese Einstellung gelingt auch mit Handschuhen. Die Hell-Stufe auf Schalterstellung »Grind« beträgt DIN4, weshalb für ausreichend Licht beim Schleifen gesorgt sein sollte. Selbstredend, dass vielfach das Umschalten von Schleifen auf Schweißen vergessen wird.

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Schweißhelm Test: Güde Gsh 180 Tc 2
Güde-GSH-180-TC-2
Schweißhelm Test: Güde Gsh 180 Tc 2
Der Güde-GSH-180-TC-2 besitzt ein großes Sichtfenster.
Schweißhelm Test: Güde Gsh 180 Tc 2
Außerdem gibt es seitliche Sichtfenster für eine bessere Rundumsicht, das haben die anderen Helme nicht.
Schweißhelm Test: Güde Gsh 180 Tc 2 Innenansicht
Güde-GSH-180-TC-2 Innenansicht.
Schweißhelm Test: Güde Gsh 180 Tc 2 Batteriefach
Güde-GSH-180-TC-2 Batteriefach
Schweißhelm Test: Güde Gsh 180 Tc 2 Kasette
Güde-GSH-180-TC-2 Kassette

Das Sichtfeld selbst hat eine Größe von 100 x 83 Millimetern was mit 8.300 Quadratmillimetern zu den größten im Test zählt und nur vom Weldinger AH350 übertroffen wird. Zudem ist der Durchblick in Farbechtheit möglich, wobei nicht mal ein Grünstich wie beim Testsieger bemerkbar ist. Ein wahres Vergnügen! An der Außenseite ziert eine riesige durchsichtige Scheibe den Helm, die auch ausgetauscht werden kann. Allerdings ist eine Ersatzscheibe im Lieferumfang nicht inbegriffen. Die Seitenscheiben haben einen Grünton und sorgen für bessere Rundumsicht. Es sind zwar Stege zwischen den Scheiben, die stören aber in der Praxis nicht oder nur wenig. Ebenso wirken sich die Scheiben beim Schweißen bezüglich Streulicht nicht negativ aus.

Der Solarhelm benötigt immer eine Batterie

Obwohl der Helm mit einer Solarzelle ausgestattet ist, wird für den Betrieb eine CR2450-Batterie benötigt. In unserem Test funktionierte der Schweißhelm leider nicht ohne Batterie. Für den Wechsel muss die Verdunkelungskassette aus ihrer Halterung genommen werden. Neben dem Wahlschalter des Betriebsmodus beherbergt die Kassette auch den Regler für die Sensitivität und das Delay. Ersterer verstellt jene Schwelle, ab wie viel Licht das LCD von dem hellen auf den dunklen Zustand übergeht. Das Delay beschreibt jene Zeit, die der Bildschirm wartet, bis wieder in den hellen Modus gewechselt wird und ist im Bereich von 100-800 Millisekunden möglich.

Der Güde GSH 180-TC-2 ist schon automatisch wegen des relativ hohen Gewichts kein Schweißhelm, den man den ganzen Tag am Kopf haben will. Dennoch ermöglicht das große LCD und die Seitenscheiben stets den Überblick zu bewahren, was vorwiegend bei größeren Projekten oder in Werkstätten mit viel Betrieb, aber auch in der Landwirtschaft von Vorteil ist. Vor allem bei letzteren, wenn große Maschinen repariert werden, können mit nur einem Gesichtsschutz nahezu alle Arbeiten durchgeführt werden.

Preistipp

Weldinger AH 200

Durch Hochklappen der Kassette wird der Helm zur Schutzbrille.

Wenn man auf Funktionen wie das Plasma-Schneiden verzichten kann, ist der Weldinger AH200 eine mit etwa 40 Euro günstige Alternative. Der Schweißhelm besitzt nämlich deutlich weniger Einstellungsmöglichkeit, wie dies beim Testsieger der Fall ist, kann aber im Gegensatz dazu die Filterkassette komplett hochklappen. Im Lieferumfang befinden sich ebenfalls jeweils eine Ersatzscheibe, einmal für die Kassette und einmal die Innenscheibe.

Mit einem Gewicht von 550 Gramm gehört der Schweißhelm zu den schwereren seiner Klasse und ist mit einem vierteiligen Kopfband ausgestattet, wodurch er sehr angenehm und ohne Druckstellen zu tragen ist. Stirnseitig ist eine Polsterung angebracht und die Auflage am hinteren Drehrad ist gummiert und drehbar gelagert. Die oberen Bänder können in der Länge angepasst werden. Außerdem kann der Drehwinkel für das rauf- oder herunterklappen begrenzt und der Schweißhelm selbst nach vor- und zurückgeschoben werden. Auch längeres Tragen ist daher problemlos möglich.

Obwohl der Helm zum Schleifen keine dezidierte Einstellung bietet, muss er dazu nicht vom Kopf genommen werden. Bei diesem Schweißschirm kann die komplette Verdunkelungskassette nach oben geklappt werden, wodurch ein riesiges Sichtfeld mit etwa 96 x 86 Millimeter frei wird. Auch bei hochgeklapptem Sichtfenster sind die Augen mit einer durchsichtigen Scheibe geschützt. Mit keinem anderen Automatikhelm ist ein besseres Schleifen, selbst bei wenig Licht, möglich. Nicht mal die teuren Schweißhelme mit einer Hellstufe DIN3 sind so komfortabel in dieser Funktion.

1 von 7
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200
Weldinger AH200
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200
Weldinger AH200
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200
Die hochklappbare Kassete erleichtert das Arbeiten, da man den Helm nicht immer absetzen muss.
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200
Weldinger AH200
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200
Weldinger AH200 offen
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200 Kassette
Weldinger AH200 Kassette
Schweißhelm Test: Weldinger Ah200 Innenansicht
Weldinger AH200

Die Verdunkelungsstufe selbst kann allerdings weniger komfortabel nur an der Innenseite der Kassette im hochgeklappten Zustand eingestellt werden. Ein Umstand, der durchaus tragbar ist, da diese Stufe nicht bei jeden Schweißvorganges angepasst werden muss. Typisch für diese Klassen von Helmen stehen hier die Stufen DIN9-13 zur Verfügung. Als Hellstufe wird DIN 4 angegeben, was für den Start des Schweißvorganges unproblematisch ist. Geschliffen wird ja bei dieser Stufe nicht, dazu kann die Einheit hochgeklappt werden.

Das Sichtfeld selbst hat eine Größe von 91 x 42 Millimeter, was mit 3.822 Quadratmillimetern eher klein ausfällt. Allerdings ist der Durchblick in Farbechtheit möglich, wobei nicht mal ein Grünstich wie beim Testsieger bemerkbar ist. Ein wahres Vergnügen! Da beim Schleifen auch die innere Scheibe in Mitleidenschaft gezogen wird, kann sie genauso wie die äußere gewechselt werden.

Laut Anleitung ist im Schweißhelm eine austauschbare Batterie verbaut, es wird allerdings nicht drauf verwiesen, wo sich die versteckt oder um welche Type es sich handelt. In der Regel reicht bei derartigen Schweißhelmen, die Solarzelle völlig aus, weshalb der Schweißhelm auch bei Gelegenheitsanwendern über Jahre hinweg funktionieren wird.

Wie bereits erwähnt, muss das LCD hochgeklappt werden, um an die Einstellungen zu gelangen. Hier kann die Verdunkelungsstufe von DIN9 bis 13 angepasst werden. Zudem ist eine Einstellung der Sensitivität, also bei wie viel Licht zur dunklen Stufe geschaltet wird, möglich. Auch die Zeit, die vergeht, bis der Bildschirm von Dunkel auf Hell schaltet, kann im Bereich von 100 -800 Millisekunden angepasst werden. Alle Einstellungen sind stufenlos möglich.

Der Weldinger AH200 stellt eine günstige Alternative dar, wenn die Dunkelstufen DIN 5-9 nicht benötigt werden. Ebenso kommt der Schweißhelm für Gelegenheitsanwender infrage, da eine großzügige Solarzelle verbaut ist. Das Hochklappen der Kassette ist ein weiterer Vorteil, wobei direkt nach dem Schweißen, die Schweißstelle geschliffen werden kann, ohne den Augenschutz zu wechseln.

Luxusklasse

3M Speedglas 9002NC

Für Vielschweißer mit ausgeklügeltem Belüftungskonzept.

Was wäre ein Vergleichstest von Schweißhelmen ohne einen Speedglas, dem Erfinder der automatischen Helme? Wenngleich die Schweißhelme von 3M für den Otto-Normalverbraucher sehr hochpreisig sind, lohnt sich dennoch ein Blick auf den Hersteller – auch als Heimwerker. Mit über 300 Euro kostet der Speedglas 9002NC etwa das fünf- bis zehnfache der anderen von uns getesteten Helme. Ob einem der Mehrpreis gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Mit einem Gewicht von 475Gramm liegt der Speedglas im guten Mittelfeld und ist mit einem dreiteiligen Kopfband ausgestattet, wodurch er nicht ganz so angenehm zu tragen ist, wie die Mitbewerber mit vier Bändern. Dennoch ist ein längeres Tragen problemlos möglich. Stirnseitig ist eine Polsterung angebracht, wobei die Auflage am hinteren Drehrad ebenfalls federnd, aber nicht drehbar ausgeführt ist. Das obere Band kann in der Länge angepasst werden. Außerdem gibt es eine Möglichkeit, den Drehwinkel für das Rauf- oder Herunterklappen zu begrenzen. Des Weiteren kann der Schweißhelm selbst nach vor- und zurückgeschoben werden.

Für das Schweißen können im Inneren des Schutzschirms die Stufen DIN8-12 ausgewählt werden. Hier ist schon der erste Unterschied zu den günstigeren Modellen festzustellen: Alle anderen von uns getesteten Schweißhelme beherrschen die Stufen DIN 9-13. Für den Heimanwender ist daher der Schweißhelm von 3M eher praxistauglicher, da hier selten über 200 Ampere geschweißt wird. DIN8 ermöglicht ebenfalls WIG-Schweißen bei geringen Strömen. Doch das hellere LCD-Panel besitzt noch weitere Vorteile: Die Hellstufe hat den Wert DIN3, was vorwiegend das Zünden und Schleifen deutlich erleichtert, im Gegensatz zu DIN4 bei den meisten anderen Helmen. Zudem ist kein Umschalten zwischen Schweißen und Schleifen nötig. Die Sensoren erkennen das automatisch, was wohl das beste Kaufargument für eine derartige Schutzausrüstung ist.

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Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc
3M-Speedglas-9002NC
Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc
3M-Speedglas-9002NC: Hier muss nicht zwischen Schweißen und Schleifen umgeschaltet werden wie bei den meisten anderen Helmen.
Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc
3M-Speedglas-9002NC
Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc Innenansicht
3M-Speedglas-9002NC
Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc Kassette
3M-Speedglas-9002NC Kassette
Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc Belüftungsschlitze
3M-Speedglas-9002NC Belüftung
Schweißhelm Test: 3m Speedglas 9002nc Batteriefach
3M-Speedglas-9002NC Batterien

Das Sichtfeld selbst hat eine Größe von 105 x 51 Millimetern was mit 4.410 Quadratmillimetern ein eher durchschnittlicher Wert ist. Allerdings ist der Durchblick in Farbechtheit möglich, wobei ein leichter Grünstich dennoch bemerkbar ist. Die innere und äußere Schutzscheiben können selbstverständlich auch gewechselt werden, Ersatzscheiben sind aber nicht im Lieferumfang enthalten.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Schweißhelmes ist das Belüftungssystem. Beim Ausatmen wird die Atemluft über eingearbeitete Kanäle nach außen abgeleitet, was ein Beschlagen des Sichtfeldes verhindert. Dies stellt eine Eigenschaft dar, die man nicht mehr missen möchte, wenn man sie einmal hatte. Die Atemluft staut sich nicht mehr im Helm.

Für den Betrieb werden zwei CR2032-Batterien benötigt. Die können auch ohne Ausbau der LCD-Kassette getauscht werden. Dazu muss lediglich die Abdeckung an der Aussenseite abgezogen werden. Auf der Innenseite der Kassette befindet sich der Einschaltknopf, die Wahltaste für die Dunkelstufe (DIN8-12), der Taster für die Sensitivität (vier Stufen) und die Einstellungen für das Delay (drei Stufen). Das Delay beschreibt jene Zeit, die der Bildschirm wartet, bis wieder in den hellen Modus gewechselt wird und ist im Bereich von 40-400 Millisekunden möglich. Die Sensitivität regelt jene Helligkeit, bei der der Schweißhelm in den Dunkelmodus wechselt.

Der Speedglas 9002NC ist sicher eine Empfehlung an den ambitionierten Hobbyschweißer. Die bessere Hellstufe und die automatische Erkennung, wenn geschliffen wird, haben schon ihren Reiz. Aber auch das deutlich bessere Belüftungssystem sollte nicht unterschätzt werden, wenn viel geschweißt wird. Ein Gelegenheitsanwender hingegen wird ein derart kostspieliges Produkt nicht benötigen.

Außerdem getestet

Weldinger AH 350

Der Weldinger AH350 spielt eigentlich in der gleichen Liga wie unser Testsieger, konnte sich aber aufgrund des höheren Preises und der umständlicheren Bedienung nicht durchsetzten. Der Schweißhelm kann auch komplett von außen bedient werden, allerdings finden sich bei ihm alle Einstellungsmöglichkeiten an der linken Seite, weshalb man bei den dicken Schweißerhandschuhen das Nachsehen hat. Das Konzept des Stahlwerk-Helms gefällt hier besser.

Das Sichtfenster hingegen kann sich mit 98 x 93 Millimeter sehen lassen. Mit sagenhaften 9.114 Quadratmillimetern war es auch das größte im Test und löst mit einer Hellstufe von DIN 4, wie auch die meisten anderen Helme im Test, nur durchschnittlich auf. Ebenso gibt es einen Modus fürs Schleifen und fürs Plasmaschneiden und die Verdunkelung kann von DIN5-9 bzw. DIN9-13 linear eingestellt werden. Zusätzlich kann das Panel mit Farbechtheit glänzen.

Wem die umständlichere Bedienung egal ist und dennoch ein großes Sichtfeld haben will, kann getrost zum Weldinger AH 350 greifen.

3M Speedglas 100

Ein Urgestein am Schweißhelmmarkt stellt der 3M Speedglas 100 dar. Wie auch der größere Bruder 9002NC besticht diese Schweißmaske mit einer Hellstufe von DIN3, was vorwiegend beim Schleifen von Vorteil ist. Ein Umstellen in den Schleifmodus ist dabei nicht notwenig, die Sensoren erkennen das automatisch. Als Dunkelstufen können auf der Innenseite der Kassette von DIN 8 bis 12 vorgewählt werden. Ebenso können Sensitivität und Delayzeit (40-250ms) verändert werden.

Mit 94 x 42 Millimeter fällt das Sichtfenster zudem relativ klein aus und eine Farbechtheit vermisst man ebenfalls. Durchsicht ist nur im Grünton möglich. Außerdem fällt der Preis im Vergleich zu den Mitbewerbern sehr hoch aus.

Stahlwerk ST-450R

Der Stahlwerk ST-450R ist einer der billigsten Schweißhelme im Test. Es muss klar sein, dass man bei diesen Preis Abstriche machen muss. So hatte dieser Helm, gemeinsam mit den Ipotools das kleinste Sichtfenster im Test mit 91 x 41 Millimetern. Mit lediglich 400 Gramm war er aber auch der leichteste Schweißhelm, der noch dazu, dank des vierteiligen Kopfbandes, sehr angenehm zu tragen ist. Diesbezüglich steht der ST450R unserem Testsieger in nichts nach.

Die Durchsicht allerdings geschieht nur in einem Grünton, ein farbechtes LCD gibt es leider nicht. Ebenso vermisst man einen Modus fürs Schleifen und Plasmaschneiden. Die Dunkelstufe kann aber selbst mit Handschuhen via eines Drehreglers an der linken Außenseite eingestellt werden. Positiv vermerkt sei jedoch, dass Stahlwerk selbst bei seinen günstigen Hellem eine Aufbewahrungstasche und Ersatzscheiben mitliefert. Wenn es ein wirklich günstiger Schweißhelm sein soll, dann ist der Stahlwerk ST-450R eine gute Wahl.

Ipotools J500A

Der Ipotools J500A hat nahezu die gleichen technischen Daten wie der Stahlwerk ST-450R, fällt aber mit 460 Gramm etwas schwerer aus. Die Größe des Sichtfensters ist ebenso identisch und die Durchsicht nur im Grünton möglich.

Einen Betriebsmodus fürs Schleifen und Schneiden vermisst man ebenfalls. Aber die Dunkelstufen von DIN9-13 könne angenehm an der Außenseite des Schweißhelmes verstellt werden. Das Kopfband ist nur dreiteilig ausgeführt, weshalb auch hier der Stahlwerk ST-450R die besseren Karten hat. Zudem ist der Ipotools J500A eine Spur teurer, weshalb der ST-450R sicherlich die bessere Wahl ist.

Scheppach AWH-500FL

Der Scheppach AWH-500L ist für all jene geeignet, die Wert auf gutes Aussehen legen. Der Schweißhelm wird nämlich mit einer Flammen-Lackierung ausgeliefert. Die restlichen technischen Daten sind nahezu gleich wie jene vom Ipotools. Ein Kaufargument stellt daher nur die spezielle Lackierung dar.

Gys LCD Master 11

Der Gys LCD Master 11 war der einfachste Schweißhelm im Test. Einstellungsmöglichkeiten gibt es nämlich überhaupt keine. Die Dunkelstufe ist fest auf DIN11, während die Hellstufe erfreuliche DIN3 beträgt und somit gleich auf mit den deutlich teureren Helmen von Speedglas liegt. Das durchschnittlich große LCD von 97 x 49 Millimeter ermöglicht eine Durchsicht in Farbechtheit.

Etwas störend wirkte für uns die fest eingestellte Delay-Zeit von etwa 500 Millisekunden (kein Wert im Datenblatt angegeben). Mit der fest eingestellten Dunkelstufe hingegen hatten wir weniger Probleme. Bei unserem Exemplar war jedoch ein Fingerabdruck im Inneren des LCD’s, welcher nicht ohne Zerlegen der Kassette zum Entfernen gewesen war, und sich störend auf eine gute Durchsicht auswirkte.

So haben wir getestet

Zu Beginn wurden die technischen Daten der Schweißhelme aufgenommen und die Helme gewogen. Zusätzlich wurden die Sichtfenster vermessen und aller erhobenen Daten in eine Tabelle eingetragen, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen. Da die Schweißhelme von uns selbst vermessen wurden, können die Werte der technischen Daten vom Hersteller abweichen. Grobe Unterschiede gab es jedoch nicht.

Schweißhelm Test: Schweißhelm Abmessungen
Schweißhelm Test: 20230327

Beim Tragetest wurden die Schweißhelme an den Kopf des Testers angepasst. Durch schnelle Bewegungen des Kopfes wie rauf, runter und seitwärts durften die Helme weder abfallen noch verrutschen. Das Tragegefühl ist natürlich subjektiv, jedoch ist zu sagen, dass Schweißhelme mit vier Kopfbändern deutlich angenehmer am Kopf sitzen als jene mit drei Bändern.

Wenn Schweißhelme mit Batterie betrieben werden, haben wir sie ausgebaut und bei Kassetten mit Solarzellen eine Funktion ohne Batterien überprüft. Wir raten aber dringend davon ab, derartige Schutzausrüstungen ohne Batterien zu betreiben. Ebenso konnte bei diesem Test der Batteriewechsel getestet werden.

Beim Praxistest wurde die Tauglichkeit, Sichtfeld, die Bedienung, Reaktionszeiten, etc. überprüft. Dabei wurde mit den Schweißhelmen bei Kunstlicht in einer Werkstatt und im Freien bei Sonnenschein geschweißt. Zum Einsatz kam Elektrodenschweißen bei etwa 50 und 180 Ampere. Plasmaschneiden, wenn vorhanden, wurde ebenfalls bei 30 Ampere überprüft. Wirkliche Patzer gab es hier allerdings nicht. Das Verhalten beim Schweißen oder Schneiden ist vorwiegend von den verbauten Kassetten abhängig, welche, so macht es den Anschein, mittlerweile standardisiert sein dürften.

Generell macht scheint es auch, dass ein Hersteller die Schweißhelme unter verschiedene Labels produziert. Allein die Stanzungen in den Kartons, sowie auch die verbauten Kassetten, verraten den gleichen Ursprung. Bestätigt wird das Gefühl, wenn ein Schweißhelm von Hersteller A auch von Hersteller B mit anderem Aufkleber verkauft wird. Unterschiede gibt es allerdings beim Zubehör, wie Ersatzgläser oder Taschen. Die Premiumhersteller scheinen aber noch selbst zu entwickeln und produzieren.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste Schweißhelm?

Für uns ist der beste Schweißhelm der Stahlwerk ST-550L, da er am einfachsten zu bedienen ist. Dazu ist der Preis noch sehr moderat, was ihn auch für Heimwerker interessant macht.

Welche Stufe muss man beim Schweißhelm einstellen?

Je nach Helm gibt es unterschiedliche Stufen für unterschiedliche Verfahren. Für das Schweißen sind die Stufen DIN9 bis DIN13 interessant. Eine passende Tabelle befindet sich im Text.

Warum muss man beim Schweißen das Sichtfenster abdunkeln?

Beim Elektroschweißen entsteht ein greller Lichtbogen mit sehr hohem ultraviolett Anteil, was ohne entsprechenden Schutz die Augen und Haut schädigen kann. Darum dunkelt der Filter ab und blockiert die UV-Strahlung.

Kann man einen Schweißhelm auch zum Schleifen verwenden?

Einfache Helme würden selbst beim Schleifen abdunkeln. Bei den besseren Modellen kann dies durch einen Schalter verhindert werden.  Profimodelle erkennen automatisch, wann geschliffen wird, und dunklen automatisch ab.

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