Nicht erst seit das Vakuumgaren Deutschland erobert, haben viele Menschen die Vakuumierung für sich entdeckt. Denn Lebensmittel können im Vakuum nicht nur schonend und geschmackserhaltend gegart werden, sie sind auch länger haltbar, selbst außerhalb des Tiefkühlfachs.
Mit Vakuumiergeräten kann man nicht nur Lebensmittel länger haltbar machen, sondern auch lecker nach Sous-Vide-Methode kochen. Hier lesen Sie unseren Sous-Vide-Garer-Test.
Wir haben 30 Vakuumiergeräte und Folienschweißgeräte für Privathaushalte getestet, 21 davon sind aktuell noch erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Caso VC300 Pro

Der Caso VC300 Pro bietet mit seiner doppelt verschweißten Naht Sicherheit und verbessert gegenüber den günstigen Modellen von Caso den Komfort erheblich. Er hat einen integrierten Folienschneider und verschweißt Folien zügig in acht Sekunden. Durch die entnehmbare Tropfrinne müssen Sie nicht das ganze Gerät zur Spüle tragen.
Caso VRH 490 Advanced

Mit einer Hand zügig bedienbar und für alle Eventualitäten gerüstet, so zeigt sich der VRH 490 Advanced von Caso. Im manuellen Modus kann das Vakuum für fragile Lebensmittel feinjustiert werden. Die Trocken/Feucht-Taste verlängert die Schweiß-Zeit, Flüssigkeit in der Schweißnaht verdampft daraufhin.
Rommelsbacher VAC 485

Der Rommelsbacher VAC 485 stellt beim Bedienkomfort selbst unseren Testsieger in den Schatten und ist dabei mit der doppelten verschweißten Naht genauso dicht. Allerdings benötigt das VAC 485 ganze 18 Sekunden für einen Schweißvorgang, das wird nicht jeder mögen. Dafür ist es beim Pumpen mit 15 Litern pro Minute eines des schnellsten Geräte überhaupt. Komfort entsteht durch eine integrierte Halterung für Folienrollen nebst einem Messer. Sie haben also eine Station, die alles hat, hier muss niemand mit der Schere hantieren und unsaubere Schnitte setzen.
Leifheit Vacu Power 300

Der Leifheit Vacu Power 300 kommt für wenig Geld ins Haus und eignet sich für zügiges Vakuumieren. Er schweißt nur eine Naht, das braucht dafür aber nur sechs Sekunden und nicht 15 bis 20 wie bei den Doppelnaht-Modellen. Die Nähte sind auch bei Feuchtigkeit sicher.
Vergleichstabelle

- Schnell
- Doppelte Schweißnaht
- Integrierter Cutter
- Behälter entnehmbar
- Kompakt mit separatem Folienbehälter
- Teuer

- Einhändige Bedienung per Hebel
- Manuelles Vakuum
- Trocken/Feucht-Vorgabe
- Rutschfester Stand
- Hochwertige Optik
- Behälter-Schlauch
- Kein integrierter Cutter

- Doppelte Schweißnaht
- Integrierter Cutter
- Mit Folienbehälter
- Bedienen mit einer Hand
- Manuell-Taste: Perfekt für zarte Nahrungsmittel
- Arbeitsfortschrittsskala
- Langsam beim Schweißen, 18 Sekunden
- Große Abmessungen

- Versiegelung dauert nur 6 Sekunden
- Behältervakuum
- Große, matte Touch-Buttons
- Dichte Naht auch bei Nässe
- Einzelnaht
- Behälterschlauch nicht dabei

- Hoher Bedienkomfort
- Schweißdauer & Vakuumstärke
- Marinierfunktion
- Restzeitanzeige
- Cutter Leiste im Gerät
- Doppelte Naht
- Lange Versiegelungszeit: 20 Sekunden
- Große Abmessungen
- Teuer

- Bedienen mit einer Hand
- Manuell-Taste: Perfekt für zarte Nahrungsmittel
- Breite Schweißnaht
- Box für Messer und Schlauch
- Arbeitsfortschrittsskala
- Große Abmessungen

- Manuelles Vakuum
- Trocken/Feucht Vorgabe
- Behälter-Schlauch

- Innovatives System im Stick-Format
- Kabellos
- Kompakt
- Kein Vakuumschlauch für Flaschen

- Bedienkomfort
- Cutter Leiste im Gerät
- Doppelte Naht
- Rollenbehälter
- Entnehmbarer Auffangbehälter
- Rollenbehälter mit wackeliger Befestigung
- Versiegelungszeit: 16 Sekunden
- Teuer

- Schweißnaht immer dicht, auch bei Flüssigkeiten
- Behältervakuum mit Schlauch
- Deckel klappt oft von selbst zu
- Vglw. minderwertiges Gehäuse
- Touch-Tasten führen oft zu Fehlbedienung
- LEDs bei Sonnenlicht nicht erkennbar

- Vakuumsschlauch für Behälter
- Sehr handlich und klein
- Etwas langsam

- Doppelte Naht
- Entnehmbarer Auffangbehälter
- Abschnittrinne
- Versiegelungszeit: 16 Sekunden

- Doppelte Schweißaht
- Ersatzdichtung liegt bei
- Einfaches Einlegen der Tüten
- Vakuumschlauch für Behälter
- Ausführliche Anleitung

- Ersatzdichtung liegt bei
- Ausführliche Anleitung
- Mit Flüssigkeit oft nicht dicht
- Ohne Behältervakuum

- Trocken/Feucht Vorgabe
- Solide, aus Edelstahl und Kunststoff
- Gut bei empfindlichen Nahrungsmitteln, weil langsame Vakuummierung
- Kein manuelles Vakuum
- Kein Behälter Vakuum
- Langsame Vakuummierung
- Flüssigkeit verhindert dichte Schweißnaht immer

- Vakuumsschlauch für Behälter
- Aufsatz für Flaschen passt nicht auf Weinflaschen

- Dünne Schweißnaht
- Containeranschluss innen
- Touch-Reaktion träge
- Teilweise unsaubere Versiegelung
- Versiegeln dauert lange
- Kein Vakuumschlauch für Behälter

- Vakuumsschlauch für Behälter
- Breite Einzelnaht
- Ausführliche Anleitung
- Solides Gehäuse
- Mit Flüssigkeiten oft nicht dicht
- Schlauchport unter dem Deckel

- Tüten unterschiedlicher Größen bauen
- Kein Zerquetschen von Brot, Erdbeeren etc.
- Kein Ansaugen von Flüssigkeit
- Günstiges Verbrauchsmaterial
- Schweißt auch Verpackungsfolie
- Kein Vakuum, nur Luftabsaugung
- Vglw. minderwertige Verarbeitung

- Versiegelung nur 6 Sekunden
- Trocken/Feucht-Modus
- Einzelnaht
- Nicht geeignet für Flüssigkeiten
- Kein Behältervakuum

- Kompakt
- Versiegelung 15 Sekunden
- LEDs schlecht erkennbar
- Rudimentäre Anleitung
- Behälter-Schlauch nicht dabei
Lebensmittel länger haltbar: Vakuumierer im Test
Beim Vakuumiervorgang wird Luft mit einer Kolbenpumpe aus einem luftdichten Behälter oder einen Beutel gepumpt. Das entstehende Vakuum ist nahezu frei von Sauerstoff. Das verhindert Oxidations- und Zersetzungsprozesse von entsprechend verpackten Lebensmitteln. Sie bleiben dadurch deutlich länger frisch, egal ob man sie vakuumiert im Kühlschrank lagert oder einfriert. Eine Liste zur Haltbarkeit von vakuumierten Lebensmitteln finden Sie hier.

Sous Vide ist ein zweiter Grund dafür, Lebensmittel luftdicht in eine Folie einzuschweißen. Bei dieser Zubereitungsmethode wird Gemüse, Fleisch, Fisch oder Obst gewürzt und unter Vakuum in einen Beutel eingeschweißt. Jetzt befindet sich fast keine Luft mehr am Lebensmittel und es kann in einem Wasserbad bei niedrigen Temperaturen schonend gegart werden. Mineralien und Vitamine sowie der Geschmack bleiben weitestgehend erhalten bzw. werden nicht durch das Kochwasser ausgespült.
Erst mit dem Vakuumgaren ist es möglich, Fisch, Fleisch oder Gemüse auf den Punkt zu garen, ohne dabei ein Kochexperte zu sein. Hierbei spielt es dann kaum eine Rolle, ob sie das Gemüse 45 oder 60 Minuten im Topf haben. Da beim Vakuumgaren die Temperatur aufs Grad genau eingestellt wird, kann man nichts matschig kochen.

Das Vakuumgaren funktioniert nur mit Vakuumierbeuteln, ein Vakuum können Sie aber auch in speziellen Behältern bzw. mit speziellen Verschlüssen erzeugen. Solche Vakuumbehälter und deren Deckel sind robust gebaut, damit sie bei Unterdruck nicht unter dem atmosphärischen Druck zusammenbrechen. Letzterer sorgt bei einer Beutel dafür, dass sich die Folie ganz eng an den Inhalt anschmiegt.
Der Handel bietet zahlreiche universelle Vakuumbehälter bzw. Verschlüsse, zum Beispiel für Glasflaschen. Der Orangensaft im Kühlschrank bleibt damit deutlich länger frisch, die geraspelten Karotten ebenso.
Vakuumieren hilft bei der Vorratshaltung
Ein dritter Grund für die Vakuumierung ist Vorratswirtschaft: Sie können große Mengen an Nahrungsmitteln einkaufen und portionsgerecht einfrieren bzw. in den Kühlschrank legen. Wenn Sie gleich die passende Würzung dazugeben, können Sie die Nahrungsmittel direkt aus dem Froster in den Gartopf bringen.

Zum Vakuumieren benötigen Sie spezielle Folientüten mit Strukturwaben. Glatte Vakuumierbeutel funktionieren nicht, denn aus ihnen kann das Vakuumiergerät keine Luft heraussaugen, weil dann Folie gegen Folie drückt und abdichtet. Vakuumfolien gibt es als Beutel in verschiedenen Größen oder als Rolle. Bei letzterer können Sie sich die gewünschte Größe selbst mit der Schweißfunktion am Gerät herstellen.

Vakuumfolien sind generell universell. Wenn die Breite von 30 Zentimetern nicht überschritten wird, können Sie mit jedem Vakuumiergerät jede Tüte vakuumieren. Vakuumfolien sind deutlich stärker und robuster als übliche Gefrierbeutel. Sie haben eine Folienstärke von 0,16 Millimetern und größer.
Vakuumierbeutel mit einer Größe von mehr als 30 Zentimetern können Sie an den von uns getesteten Vakuumiergeräten nicht nutzen. Geräte für Privathaushalte können höchstens das 30-Zentimeter-Format schweißen.

Zwei Vakuumrollen mit einer Größe von 30 x 600 Zentimetern gibt es für rund 15 Euro. 50 Vakuumierbeutel mit 15 x 20 Zentimetern kosten knapp acht Euro. Große Vakummierbeutel, beispielsweise 100 Stück à 20 x 30 Zentimetern gibt es für 20 Euro. Da die Nebenkosten nicht ohne sind, empfehlen wir Ihnen Vakuumrollen. Die sind wirtschaftlicher.
Vakuumbeutel können prinzipiell gereinigt und wiederverwendet werden. Allerdings werden die Vakuumbeutel mit der Zeit kleiner, weil sie ja oben die Naht abschneiden müssen.

Vakuumierer oder Folienschweißgerät?
Vakuumiergeräte erzeugen mit ihrer Kolbenpumpe einen Unterdruck von bis zu -0,8 bar und schweißen dann die Folie zu. Folienschweißgeräte saugen dagegen lediglich mit einem Gebläse Luft aus der Tüte, sodass diese sich besser an den Inhalt anschmiegt.
So entstehen mit dem Folienschweißgerät handliche Pakete für den Froster, die aber noch relativ viel Luft enthalten. Schweißgeräte funktionieren dafür aber auch mit sehr dünnen und auch günstigeren Gefrierbeuteln ohne Wabenstruktur. Bei den relativ steifen Vakuumierbeuteln kann das Schweißgerät das Luftvolumen nicht verringern.

Ein Folienschweißgerät ist für Sie dann interessant, wenn Sie vornehmlich für den Froster und hin und wieder für Sous Vide (Kochen im Wasserbad) Lebensmittel einschweißen. Bei fragilen Lebensmitteln wie Erdbeeren oder Brot sind Sie mit dem Folienschweißgerät besser bedient, denn Sie müssen nicht aufpassen, dass der Inhalt nicht zerquetscht wird. Eine Ausnahme ist der Caso FastVac 500, dessen Marinierfunktion saugt nur die Luft ab und kann daher auch für Flüssigkeiten oder Fragiles genutzt werden.
Folienschweißgeräte zerquetschen keine empfindlichen Lebensmittel
Ein Vakuumierer ist die bessere Wahl, wenn Sie hauptsächlich fürs Vakuumgaren Lebensmittel in die Tüte bringen. Mit den festen Vakuumpackungen, die fast luftleer sind, können Sie besser im Wasserbad kochen. Das Vakuumiergerät nehmen Sie auch, wenn Sie Lebensmittel im Kühlschrank länger haltbar machen wollen, etwa Obst, Käse, Wurst, Schinken oder Fisch und erhalten neben den Vitaminen dabei maximalen Geschmack.
Bauarten
Grundsätzlich wird zwischen Außenvakuumierer und Kammervakuumierer unterschieden. Beim Kammervakuumierer wird der gesamte Vakuumierbeutel samt Inhalt in das Vakuumiergerät gelegt. Bei einem Außenvakuumierer wird lediglich die Öffnung des Beutels in den Vakuumierer eingelegt.
Alle Vakuumiergeräter dieses Tests sind Außenvakuumierer. Kammergeräte sind für den professionellen Bereich konzipiert und kosten deutlich mehr – 600 Euro und mehr sind keine Seltenheit.
Außenvakuumierer benötigen, wie schon angesprochen, Beutel mit einer strukturierten Oberfläche, denn nur durch sie kann die Kolbenpumpe die Luft ordnungsgemäß absaugen. Im Kammervakuumierer werden sogenannte Siegelbeutel verwendet, die eine glatte Oberfläche aufweisen.
Flüssigkeiten lassen sich generell nicht gut vakuumieren. Alle Geräte saugen das Wasser an und überschwemmen damit den Auffangbehälter. Dickere Flüssigkeiten, zum Beispiel bei der Zubereitung von Sauce Hollandaise, können Sie vakuumieren, allerdings müssen Sie schnell sein und im richtigen Moment die Stopp-Taste drücken.
Wasser kann man nicht vakuumieren
Auch die Geräte mit einer »Nass«-Taste waren im Test nicht in der Lage, den Vorgang zu verkürzen, obwohl die Taste Einfluss auf die Pumpengeschwindigkeit haben sollte; es wird dann einfach langsamer gepumpt. Wenn Sie nicht manuell stoppen, geht viel Flüssigkeit in den Auffangbehälter verloren oder er läuft sogar über, was eine ziemliche Sauerei erzeugt.

In diesem Fall sind Sie mit einem Folienschweißgerät besser bedient – das saugt weder Wasser, noch Soße oder Marinade an. Die erzeugten Beutel taugen dann aber nicht für das Vakuumgaren.
Brot, das viel Luft enthält, oder beispielsweise Erdbeeren werden im Vakuum durch den atmosphärischen Druck zerquetscht. Manche Geräte haben deshalb eine Auswahltaste, um den Vakuumdruck zu vermindern.
Wir haben es mit frischem Brot und frischen Erdbeeren ausprobiert. Die Tasten hatten in den meisten Fällen allerdings keinen Effekt. Was im normalen Modus zerdrückt wurde, wurde auch im »Gentle«- oder »Sensitive«-Mode zerdrückt. Nur bei den Erdbeeren klappt es bei einigen wenigen Produkten etwas besser.

Diese Regulierung soll auch das Aussaugen von Flüssigkeiten vermeiden, im Test hatte das jedoch bei keinem Gerät Erfolg. Schlussendlich sind Sie als Bediener gefragt: Sie müssen ein Auge auf das Zerquetschen bzw. auf die ansteigende Flüssigkeit haben, im richtigen Moment auf Stopp drücken und dann die Versiegelung manuell anstoßen.
Testsieger: Caso-VC300 Pro
Der Caso VC300 Pro arbeitet schnell und ist beim Herstellen von Beuteln als auch beim Vakuum produktiv, komfortabel und mit der doppelten geschweißten Naht sicher.
Die Bedienung des Caso VC300 Pro lässt kaum Gründe für Beanstandungen zu. Das Gerät steht dank seines Gewichts von 1,8 Kilogramm und den Gummifüßen sicher auf der Arbeitsplatte. Das Kabel können Sie auf Wunschlänge aufrollen und fixieren.

Die Kunststoff-Box mit Deckel wird von hinten an den VC300 Pro gesteckt. Die Folienrolle wird durch das Scharnier nach vorn durchgezogen. Klappt man das Messer aus dem Deckel herunter, kann die passende Beutelgröße geschnitten werden.
Etwas suboptimal: Sofern man nicht die Folie jedes Mal wieder neu einlegen möchte, liegt selbige auf den Tasten. Ein großes Problem ist das nicht, schließlich ist die Folie durchsichtig und es sind keine Touch-Tasten.
Der Vakuumierer wird ganz klassisch durch kräftigen Druck auf die rechte und linke vordere Ecke fixiert. Rippen sorgen dafür, dass die Hand am nach vorn abfallenden Gehäuse nicht abrutscht.
Der Caso hat eine Taste zum manuellen Vakuumieren. Das hört sich gar nicht so wichtig an, ist für die Praxis aber eine großartige Funktion: Die Vakuumpumpe arbeitet nämlich nur dann, wenn ihr Finger auf der Taste liegt.
Sie müssen also, um den Vorgang zügig zu unterbrechen, nicht eine Stopp-Taste drücken, sondern einfach loslassen. Das ist praxistauglicher und bequemer als das Drücken einer Stopptaste.

Bei vielen anderen Geräten läuft die Pumpe, bis wir Stopp drücken. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der die Arbeit in der Praxis leichter macht. Jede Taste am Caso hat eine Status-LED in Rot. Bei aktivem Vorgang leuchtet sie, dann geht sie aus. Eine Fortschrittsbalken gibt es nicht. Leider gibt es keine kleinen Folien-Haltenasen in der Vakuumkammerkammer wie beim Caso VC100. Die wären beim Anlegen des Beutels ein Fixierpunkt.
Unter dem Gerät befindet sich eine Kabelrolle zum Kürzen des Stromkabels. Der VC300 besitzt eine herausnehmbare Auffangrinne. So können Flüssigkeiten bequem über der Spüle ausgekippt werden.

Sonderfunktionen
Mit dem Caso VC300 können Sie auch Behälter vakuumieren. Die Taste und der Port für den Schlauch befinden sich praktischerweise links neben dem Tastenfeld. Damit Sie den Folienschlauch nicht verlieren, befindet sich die Aufbewahrungshalterung für denselben an der Geräterückseite. Alle Zubehörteile sind also dort, wo sie gebraucht werden – am Gerät.
Mit der »Lebensmittel«-Taste können Sie zwischen trockenen und nassen Lebensmitteln variieren. Der Pumpgeschwindigkeit wird bei feuchten Lebensmitteln reduziert. Im Test hatte die Taste aber keine Auswirkungen auf das Ansaugen von Marinade oder Öl. Auch in der Einstellung »Feucht« wurde selbiges angesaugt.
Stabilität und Wertigkeit
Der VC300 Pro ist mit 1,9 Kilogramm nicht das schwerste Gerät im Test. Die meisten Geräte wiegen 1,3 bis 1,8 Kilogramm, es gibt auch Produkte mit 2,7 Kilogramm. Ein ordentliches Gewicht ist deshalb wichtig, weil das Gerät dann auf seinen Gummifüßen rutschfest und stabil auf der Arbeitsfläche steht.
Der Deckel bleibt sicher in seiner geöffneten Position, es gibt aber keine Arretierung. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit, bei anderen Modellen klappte z. B. oftmals ungewollt der Deckel zu.
Küchen-Test
Wie gut lässt sich mariniertes Fleisch vakuumieren? Wird die eventuelle Flüssigkeit angesaugt? Solche Fragen haben uns beschäftigt, weshalb wir alle Testgeräte einen intensiven Praxistest unterzogen haben. Zum einen haben wir Alaska Seelachs und roten Lachs für die Sous-Vide-Zubereitung inklusive Marinade bzw. Gewürz vakuumiert.
Beim Gemüse waren es Brokkoli, Rosenkohl, Zucchini und Aubergine, die wir entsprechend mariniert und dann vakuumiert haben. Um zu überprüfen, wie der Vakuumierer mit sensiblen Sachen umgeht, haben wir Erdbeeren bzw. Chips und Brotscheiben eingeschweißt.
Der Caso VC300 Pro erledigte seinen Job in allen Fällen zur höchsten Zufriedenheit. Der Lachs wurde schön fest eingeschweißt. Wenn es allerdings Flüssigkeiten gab, die – wie auch von jedem anderen Vakuumierer – angesaugt wurden, hatte die verschweißte Naht manchmal Schwierigkeiten. Die Tüte war dann nicht dicht und wir mussten eine zweite Naht darüber setzen.
Mit Flüssigkeiten unter der Naht haben allerdings fast alle Vakuumiergeräte ein Problem, mal mehr mal minder. Eine Ausnahme ist der Severin FS 3611, den wir aufgrund zahlreicher Schwächen aber nicht mehr empfehlen.
Warum die verschweißte Naht nicht sauber entsteht, das ist rein physikalischer Natur: Die Flüssigkeit entzieht dem Schweißband Hitze, weshalb die Temperaturen nicht hoch genug sind, um eine durchgehend intakte Naht zu erzeugen (Schmelzpunkt nicht erreicht).
Erdbeeren und Brotscheiben, also sensible Nahrungsmittel, die im Vakuum sehr schnell zerdrücken, gelingen mit dem Testsieger Caso VC300 Pro sehr gut. Das liegt aber nicht daran, dass die Maschine möglicherweise ein Zerdrücken bemerken würde, denn das kann sie nicht.
Es ist vielmehr die Taste »Vakuumstärke«, die nur bei aufgelegtem Finger die Kolbenpumpe in Bewegung setzt. Jetzt können Sie mit Blick auf das Lebensmittel selbst entscheiden, in welchem Moment die Vakuumierung stoppen soll.
Nachteile?
Der Caso VC300 Pro hat einen Nachteil, unter dem fast alle anderen Haushaltsvakuumierer leiden: Flüssigkeiten in der Tüte verhindern oft eine dicht verschweißte Naht. Ein jeder tut also gut daran, die verschweißte Naht sofort zu überprüfen. Wenn sie nicht dicht erscheint, dann sofort manuell noch eine Naht darüber schweißen.
Caso VC300 Pro im Testspiegel
Das ETM Testmagazin (8/2014) hat den Caso VC300 Pro ebenfalls getestet. Dort erreichte er Platz 2 von 9 sowie eine Gesamtwertung von 92 Prozent (»sehr gut«).
Alternativen
Zwar ist unser Favorit die beste Wahl, aber leider auch eine teure. Wer Geld sparen möchte oder mehr Wert auf die Handhabung legt, kann einen Blick auf unsere alternativen Empfehlungen werfen.
Einhand-Komfort: CASO VRH 490 Advanced
Der Caso VRH 490 Advanced wird über einen großen, zentralen Hebel verschlossen und arretiert. So hat man eine Hand frei, etwa um eine prall gefüllte Tüte in Schach zu halten. Das Andrücken rechts und links entfällt. Dank der hohen Leistung, der Trocken/Feucht-Voreinstellung für die Versiegelungszeit sowie der Taste für manuelles Vakuum bleiben keine Wünsche offen.

Selbst der Port für Behälter-Vakuum ist an Bord, zusammen mit dem Schlauch, der an entsprechende Caso-Behälter und Vakuum-Flaschen passt.
Mit seinen 1,95 Kilogramm und den großen Gummifüßen steht der Caso rutschfest auf der Arbeitsfläche. Zusammen mit der gehobenen Wertigkeit durch gebürstetes Aluminium (Oberseite) entsteht ein hochwertiges aber korpulentes Gerät, das nicht in jede Schublade passt.

Unter der Klappe befindet sich neben dem Heizelement eine herausnehmbare Mulde für Flüssigkeiten sowie ein Platzhalter für den Behälter-Schlauch. Dieser passt zu den Caso Vakuum-Containern. Ein Rollen-Halter oder ein Cutter ist bei diesem Modell nicht integriert.
Für einen aufgeräumten Arbeitsplatz sorgt die Kabel-Wicklung auf der Unterseite des Caso. So verlegt man immer nur die passende Kabellänge zur Steckdose.
Wir empfehlen den CASO VRH 490 Advanced allen, die nicht von der Rolle Tüten herstellen und die mit mehr Komfort per Hebel arbeiten möchten.
Dicht: Rommelsbacher VAC 485
Besonders dicht, aber auch besonders langsam! Ganze 18 Sekunden benötigt das Rommelsbacher VAC 485 für den Schweißvorgang. Das ist sehr lange, wenn man unseren Testsieger mit acht Sekunden betrachtet und der hat ebenso eine doppelte verschweißte Naht.

Dennoch halten wir den VAC 485 für empfehlenswert, denn er setzt die Stärken des VAC 285 fort und erweitert den Komfort konsequent. Der VAC 485 ist eine Station, mit der Sie ohne viele Handgriffe sauber zugeschnittene Folienbeutel herstellen und natürlich Vakuumieren.

Dazu hat der VAC 485 einen eingebauten Folienschneider für schön gerade Schnitte. Weil die Folienrolle in der Mulde darüber liegt, müssen Sie gar nicht mehr an der Rolle hantieren. Sie konzentrieren sich aufs Ziehen, Schneiden und Schweißen.
Einen Schlauch für Behälter hat das VAC 485 auch, der ist im Deckel geparkt. Parken klappt auch mit dem Stromkabel, das kann an der Unterseite passend aufgewickelt und fixiert werden. Das sorgt für Ordnung auf der Arbeitsplatte.
Der Rommelsbacher hat uns vor allem bei der Bedienung überzeugt. Das große und vergleichsweise wuchtige Gerät von 2,7 Kilogramm hat einen Griff, mit dem der Vakuumierer einhändig fixiert werden kann.
Die Einhandbedienung ist besonders dann hilfreich, wenn Sie gerade mit einer Hand in der Marinade stecken, um das Gargut in den Beutel zu bringen. Glauben Sie uns – Sie wollen den Vakuumierer dann nicht mit beiden Händen anfassen! Bei allen anderen Testgeräten ist das aber nötig. Dort muss die Arretierung durch Druck auf die rechte und die linke Geräteseite geschlossen werden.
Sehr gelungen ist das Sichtfenster: Hier blicken wir direkt in die Kammer und können bei ansteigender Flüssigkeit in der Folie rechtzeitig Stopp drücken. Damit man auch gut sehen kann, wurden zwei LEDs in die Kammer eingebaut. So etwas hat kein anderes Produkt. Nicht zu verachten sind auch die zwei kleinen Folien-Haltenasen in der Kammer. Beim Anlegen des Beutels haben wir so einen Fixierpunkt.
Als eines der wenigen Geräte im Testfeld hat der Rommelsbacher eine LED-Anzeige, welche den Fortschritt des Vorgangs anzeigt. Gelungen ist auch die Manuell-Taste, hier wird nur bei gehaltener Taste Luft abgesaugt. So können Sie ein Vakuum bei sensiblen Inhalten wie Brot, Chips oder Erdbeeren exakt begrenzen.
Wir empfehlen den Rommelsbacher VAC 485 gemütlichen Zeitgenossen, denen es auf ein paar Sekunden mehr Wartezeit nicht ankommt, die aber den Komfort einer vollständigen Vakuumierstation genießen möchten.
Schnell: Leifheit Vacu Power 300
Der Leifheit Vacu Power 300 ist vor allem eines: sehr schnell. Im Gegensatz zu Modellen mit Doppelnaht schweißt der Single-Naht-Leifheit in nur sechs Sekunden – und nicht in 15 bis 20 Sekunden. In der Praxis macht diese Wartezeit einen großen Unterschied.
Dafür muss man eine einzelne Naht hinnehmen, die man im Falle von Verschmutzungen zur Sicherheit nochmal aufdoppeln kann. Die verschweißte Naht war im Test auch bei Flüssigkeiten durchgehend aufgebaut, das Gerät hat mit 110 Watt genügend Leistung.

Das manuelle Vakuumieren ist gut abgestimmt, das heißt bei Flüssigkeiten gelingt der Stopp meistens bevor Marinierflüssigkeit in die Vakuumkammer gelangt. Ideal ist der Leifheit Vacu Power 300 für das Hantieren mit Flüssigkeiten aber nicht, die Vakuumstärke kann nicht angepasst werden.
Leifheit beherrscht Behälter-Vakuum, allerdings liegt der Port in der Druckkammer und der passende Folienschlauch muss zusammen mit Flaschen-Verschlüssen separat erworben werden. Das matte, robuste Gehäuse mit den großen seitlichen Tasten und der Kabel-Aufwicklung hat uns gut gefallen. Die Tasten sind matt, dennoch handelt es sich um Touch-Tasten ohne Klick. Das alles ist einfach abwischbar.
Der Leifheit Vacu Power 300 ist für Sparfüchse, die nicht täglich Vakuumieren und bevorzugt fertige Standard-Beutel benutzen, genau die richtige Wahl.
Außerdem getestet
Caso FastVac 500
Der Vakuumierer FastVac 500 bringt jeden erdenklichen Komfort mit sich, kostet aber auch auch viel: Schweißdauer (in drei Stufen) und Vakuumstärke sind einstellbar, das Gerät hat eine deutsche Beschriftung, die Restlaufzeit wird angezeigt und Folienrolle sowie Messer befinden sich unter der Klappe. Die Marinierfunktion ist ideal für Flüssigkeiten und Soßen, denn es wird einfach nur die Luft ohne Unterdruck abgesaugt. Der größte Nachteil ist die lange Versiegelungszeit von 20 Sekunden, darunter leiden fast alle Doppelnaht-Geräte.
Auffällig ist die ausführliche deutsche Beschriftung der Tasten: Hier muss niemand rätseln, was die Wörter wohl zu bedeuten haben. Darüber hinaus ist auch die mehrsprachige Anleitung ausführlich und gut strukturiert.
Der FastVac 500 hat ein wuchtiges Chassis, das liegt an der integrierten Rollenbox und dem eingebauten Folienschneider. So ist das Handling bei der Herstellung individueller Beutellängen ideal und der Arbeitsplatz bleibt aufgeräumt.
Die Schweißdauer kann in drei Stufen justiert werden: »Extra Lang« kommt in Betracht, wenn beim Einfüllen die Folie mit Öl oder Marinade verschmutzt wurde. Wir haben unter »Normal« getestet, diese Stufe dauert 20 Sekunden. Das ist im Vergleich sehr lang, doch unter 15 Sekunden kommt man bei Doppelnaht-Geräten ohnehin nicht. Die Restzeit-Anzeige für das Schweißen tröstet ein wenig – so weiß man immerhin, wie lange es noch dauert.
Die Vakuumstärke kann zwischen normal und schonend gewählt werden, das ist für zartes Gemüse oder Gewürze von Nutzen.
Die Marinierfunktion löst das Problem von Flüssigkeiten in der Vakuumkammer: Mit dieser Taste arbeitet der FastVac 500 wie ein Folienschweißgerät. Es wird nur Luft abgesaugt, aber kein Unterdruck erzeugt. So stoppt der Caso, bevor Marinade in die Kammer gelangt. Perfekt!
Der Bedienkomfort ist dank Hebelmechanik hoch, zum Fixieren und Lösen wird nur eine Hand benötigt. Das Gerät ist mit seinen 2,7 Kilogramm schwer genug und steht sicher auf der Arbeitsfläche.
Rommelsbacher VAC 285
Der VAC 285 ist der kleine Bruder des Vakuumiergeräts VAC 485. Die Pumpe des 285ers ist schwächer, er hat eine einzelne verschweißte Naht und er hat keine eingebaute Rollen-Box nebst Cutter. Im Übrigen ist die Bedienung identisch und mit dem einhändig zu bedienenden Fixierhebel unschlagbar komfortabel.
Leider hat der VAC 285 keine herausnehmbare Tropfwanne. Das wuchtige zwei Kilogramm schwere Gerät muss folglich ebenso zur Spüle gehoben werden, um die Rinne auszuschütten. Echter Komfort ist das nicht.
Das Bedienkonzept ist identisch mit dem VAC 485: Mit einem großen Hebel fixiert man den Deckel und gleichzeitig die Folie über dem Teflon-Band. Über den Anschluss rechts vom Bedienfeld kann man Behälter vakuumieren, nennenswert ist das besonders leichte Einstecken des Folienschlauchs durch den Hartgummi-Anschluss.
Wir empfehlen den VAC 285 allen, die den Deckel bequem mit einer Hand fixieren wollen. Außerdem ist er schneller beim Schweißen aufgrund der Single-Naht.
Bonsenkitchen VS2000
Der Bonsenkitchen VS2000 ist ein guter Allrounder-Vakuumierer mit herausnehmbarem Auffangbehälter, Manuell-Modus und Feucht/Trocken-Schweißzeit. Das Gerät macht einen guten Job, ist aber mit einem Gewicht von 1,1 Kilogramm nicht ganz so standfest wie andere Modelle.
Caso Vacu OneTouch Eco-Set
Das Caso Vacu OneTouch Eco-Set sticht im Test hervor, denn dieser Vakuumierer hat das schlanke Design eines Pürierstabs und kommt ganz ohne Kabel aus. Der Vakuumstab läuft mit Batterien und hat eine Nettolaufzeit von ungefähr zwei Stunden. Für die Verwendung wird die untere Seite des Stabs einfach auf die passende Öffnung der zugehörigen Plastikbeutel gedrückt. Die Beutel sind im Lieferumfang enthalten. Der Power-Knopf wird betätigt und die Luft wird aus dem Beutel gesaugt. Die Handhabung ist also sehr einfach und total intuitiv.
Man kann den Power-Button nach Gefühl in der Puls-Funktion verwenden, indem man immer wieder draufdrückt, oder man aktiviert ihn im Automatik-Modus. Dann läuft er automatisch, bis die Luft vollständig aus dem Beutel gezogen ist und stoppt auch von selbst. Der Sicherheitsstopp aktiviert sich nach zwei Minuten. Das passiert zum Beispiel, wenn ein Beutel mal undicht sein sollte oder ein anderer Materialfehler vorliegt. Zum Stab gehören noch zwei sehr hochwertige Glasbehälter. Die Glasbehälter haben zum Saug-Teil des Stabes passende Vorrichtungen im Deckel. Dort wird die Sauglippe einfach aufgesetzt und die Luft kann so aus dem Glasbehälter gesogen werden. Sehr praktisch auch für Aufschnitt, der so wesentlich länger hält.
Caso VC350
Der Vakuumierer Caso VC350 eifert seinem großen Bruder FastVac 500 nach, kommt aber nicht ganz an dessen Expertise und Leistung heran. Dennoch kann der Komfort mit Cutter-Leiste im Gerät, entnehmbarem Auffangbehälter und doppelter Naht gelobt werden. Der Rollenbehälter ist nützlich, doch die hakelige Anbringung wirkt alles andere als langlebig und die ausgerollte Folie versperrt die Sicht auf die Tasten.
Die Stärke des Vakuums kann hier über die Taste »Nass/Trocken« zweistufig verändert werden. Die Taste »Vakuumstärke« führt Neulinge in die Irre, es handelt sich schlicht um eine Taste zum manuellen Vakuumieren. Die Versiegelungszeit der Doppelnaht beträgt 16 Sekunden.
Severin FS 3611
Der Severin FS 3611 ist in den Punkten Handhabung und Verarbeitung kein Musterschüler, hat aber eine große Stärke, die wir bei den anderen Konkurrenten vermissen: Die verschweißte Naht dichtet immer perfekt ab, ganz gleich, ob wir trockene Folien oder Beutel mit Flüssigkeiten schweißen. Der Severin arbeitet hier zweifelsohne mit höheren Temperaturen. Das bemerken wir beim Schweißvorgang durch Verdampfungsgeräusche im Gerät. So etwas hörten wir bei keinem anderen Modell.
Komfortabel bedienbar wie unser Testsieger ist der Severin FS 3611 aber leider nicht. Der Deckel fällt gerne mal von allein zu und die Touch-Tasten bedienten wir hin und wieder ungewollt. Außerdem sind die integrierten Status-LEDs bei Sonnenlicht nicht sichtbar.
Der Severin FS 3611 kann Behälter vakuumieren, leider befindet sich der Anschluss für den Folienschlauch aber nicht oben am Gerät, sondern an der Seite. Wir mussten ziemlich kräftig den Stecker des Schlauches in die Öffnung schieben, damit ihn das Kunststoffventil nicht wieder herausschiebt. Eine ideale Lösung scheint das nicht zu sein.
Temola TS20
Der Temola TS20 ist ein kleiner, handlicher Vakuumierer und passt in fast jede Küchenschublade. Die Qualität ist okay. Der Temola ist ziemlich leicht und beinahe etwas klapprig. Die Bedienung erfolgt intuitiv, da muss man nicht viel im Handbuch lesen. Lebensmittel in einen der mitgelieferten Beutel legen, in dem Gerät platzieren und fest zudrücken, bis ein Knacken ertönt. Dann einen der Modi auswählen, je nachdem was es zu vakuumieren gilt – also Feuchtes oder Trockenes. Anschließend versiegelt das Gerät den Beutel.
Bei zarten Lebensmitteln wie Chips hat die eingebaute Stopp-Automatik leider zu spät reagiert. Alle Chips sind zerbröselt. Auch das Brot, dass wir in den Beutel legen, wird zerdrückt. Dafür hält die Schweißnaht schön dicht und das Gerät ist leise. Der mitgelieferte Schlauch macht einen super Job beim Absaugen der Luft aus Behältern oder Weinflaschen – sehr praktisch. Preislich liegt er im unteren Bereich.
Caso VC150
Der Caso VC150 ist eine weitere Abstufung des VC350, hier fehlen der entnehmbare Auffangbehälter, das eingebaute Cutter-Messer und die Rollenbox. Eine doppelte Naht gibt es aber auch hier und die braucht 16 Sekunden. Die zwei Vakuumstufen Trocken/Feucht gibt es auch beim VC150. Statt des Cutters gibt es immerhin eine Rinne, welche als Führung zum glatten Abschneiden genutzt werden kann.
Caso VC100
Der Caso VC100 ist der kleine Bruder des Vakuumiergeräts VC300 Pro. Er kostet weniger, bietet aber nicht so viel Bedienungskomfort. Durch die doppelte Schweißnaht dichtet das Gerät trotz Flüssigkeiten oftmals ab, aber eben auch nicht immer. Ein Vorteil des VC100 ist sein herausnehmbarer Auffangbehälter.
Profi Cook PC-VK 1080
Das Profi Cook PC-VK 1080 Vakuumiergerät setzt auf einen hochwertigen Edelstahl-Look ist aber mitnichten Premium. Die Tasten sind minderwertig, die Start/Stop-Taste verklemmt und hat dann kein haptisches Feedback mehr. Der eigenartig laute Antrieb hat zwei Stufen, Normal und Turbo. Das nützt wenig für viel Feuchtigkeit, Flüssigkeit wird so oder so aus der Tüte gesaugt, hier fehlt ein manuelles Vakuum. Dennoch eignet sich der ProfiCook gut für sensible Nahrungsmittel, denn die Pumpe arbeitet vergleichsweise langsam (Normal versus Turbo), dafür gibt es eine entsprechende Taste. Flüssigkeiten verhindern auch hier oftmals ein luftdichtes Schweißen.
Die rudimentäre Anleitung genügt zwar, um den Profi Cook PC-VK 1080 in Betrieb zu nehmen, hier hätten wir uns aber ein paar praktische Küchentipps bezüglich der Nahrungsmittel gewünscht.
Caso VC10
Der Caso VC10 Vakuumierer ist ein solides Einsteigergerät zu einem günstigen Preis, das nicht alles kann – doch was es kann, kann es gut. Er ist eine gute Alternative, wenn Sie die Behältervakuumierung nicht benötigen und Ihnen unsere Testsieger zu wuchtig, zu groß und zu teuer sind. Das Gerät schweißt mit einer Naht und kann keine Behälter vakuumieren. Feuchte Beutel kann der VC10 ebenso wenig zuverlässig abdichten wie die Mehrheit der anderen Testgeräte. Bei fragilen Inhalten, wie Brot oder Erdbeeren, müssen Sie rechtzeitig die Stopptaste und danach »Seal« zum manuellen Vakuumieren drücken.
Raycial Vakuumierer mit Cutter
Der Vakuumierer von Raycial sieht ein bisschen aus wie ein Drucker. Die Materialqualität ist okay und die Verarbeitung macht auch einen soliden Eindruck. Die Vakuumstärke kann in vier unterschiedlichen Modi eingestellt werden. Die Lebensmittel werden entweder in die mitgelieferten Beutel gelegt oder in einen von der Rolle, den man selbst versiegeln muss. Feuchte Lebensmittel kann der Vakuumierer auch zufriedenstellend vakuumieren und einschweißen.
Bei sensiblen Lebensmitteln wie Brot oder Chips hört die Feinsensorik leider auf. Chips werden zerbröselt, Brot zerquetscht. Dem kann mit dem »Puls«-Button entgegengewirkt werden. Dieser ermöglicht eine individuelle Vakuumierung der Lebensmittel nach Augenmaß. Der mitgelieferte Folienschlauch ermöglicht das Absaugen von Luft aus speziell passenden Behältern. Der Vakuumierer von Raycial kommt auch mit einem praktischen Aufsatz für Weinflaschen. Mit ihm kann aus angebrochenen Weinflaschen die Luft abgesaugt werden, was dabei hilft den Wein länger frisch zu halten. Preislich liegt der Vakuumierer im unteren Bereich.
Amazon Basics VS2320EU
Der handliche Amazon Basics VS2320EU Vakuumierer versucht es zum Kampfpreis, scheitert aber an der langen Schweißzeit von etwa zehn Sekunden und an der öfters hakeligen Touch-Bedienung. Mit 120 Watt ist er allerdings auch nicht leistungsärmer als der Durchschnitt. Komfortaspekte, wie eine herausnehmbare Tropfrinne oder einen außenliegenden Port für den Vakuumschlauch, der nicht mitgeliefert wird, gibt es keine. Immerhin hat es für eine Kabelwicklung auf der Rückseite gereicht.
Rommelsbacher VAC 110
Der Rommelsbacher VAC 110 ist der kleine Bruder des VAC 285. Im Vergleich bietet er weniger Komfort, denn er muss klassisch mit beiden Händen bedient werden. Der kleine Rommelsbacher kann Behälter vakuumieren, ein Vakuumschlauch ist an Bord. Leider befindet sich der Schlauchport unter dem Deckel, gleich daneben die entsprechende Bedientaste. Das ist eine etwas unschöne Lösung. Das VAC 110 bietet Tasten zur Regulierung der Versiegelungszeiten (nass, trocken) und zur Regulierung der Pumpengeschwindigkeiten. Das kann bei fragilen Lebensmitteln nützlich sein.
Der VAC 110 erzeugt nur eine einzelne Naht, die aber ziemlich breit ist. Im Karton liegt eine ausführliche Anleitung mit Aufbewahrungszeiten für typische Lebensmittel. Beutel mit Flüssigkeiten bekommt der kleine Rommelsbacher oft nicht dicht, damit ist aber in guter Gesellschaft.
Severin FS 3604
Der Severin FS 3604 ist kein Vakuumierer, sondern ein Folienschweißgerät. Als solches erzeugt er keinen Unterdruck. Das Modell hat daher keine Kolbenpumpe, sondern nur ein Gebläse, das etwas Luft aus der Tüte abgesaugt. Ein Folienschweißgerät nutzen Sie in erster Linie, um Beutel verschiedener Größen zu bauen, die dann mit Inhalt in den Froster kommen. Ideal ist das für fragile Inhalte wie Brot, Erdbeeren oder Himbeeren. Beim Vakuumierer müssen Sie aufpassen, dass empfindliche Lebensmittel nicht zerdrückt werden, mit einem Folienschweißgerät kann das nicht passieren.
Für Sous Vide ist der Severin FS 3604 dagegen nicht geeignet. Die Beutel sind nicht luftleer und nicht so kompakt wie aus einem Vakuumierer. Durch die eingeschlossene Luft schwimmen sie in ihrem Sous-Vide-Wasserbad grundsätzlich oben und das Wasser bedeckt das Gargut nicht von allen Seiten.
Auf der anderen Seite ist der FS 3604 sehr gut bei Flüssigkeiten. Diese werden natürlich nicht angesaugt und bleiben schön sauber in der Tüte. Das Folienschweißgerät schweißt handelsübliche Verpackungsfolie zuverlässiger als die Vakuumierer – wir haben es ausprobiert.
Zu den Nachteilen des sehr günstigen Gerätes zählt die minderwertige Hartplastikkonstruktion. Besonders die Scharniere wirken sehr fragil – ein Sturz und sie werden sofort abbrechen. Wenn Sie mit Sous Vide liebäugeln, ist der Severin FS 3604 nicht die richtige Wahl, zum Frischhalten ist es aber eine gute Wahl.
Caso VC15
Der Caso VC15 stuft weiter ab, hier sind das automatische oder manuelle Vakuum die einzigen Funktionen. Sind Flüssigkeiten im Spiel, gibt es mangels Justierung oft eine Sauerei im der Vakuumkammer. Es gibt keine Komfort-Bausteine, noch nicht einmal einen Port für Behältervakuum. Dafür legt Caso, wie bei allen seinen Geräten, eine Ersatz-Dichtlippe bei.
AEG VS4-1-4AG
Der AEG VS4-1-4AG ist ein kompaktes Vakuumiergerät. Sechs Zentimeter Höhe, so klein macht sich in der Schublade kein anderer. Allerdings ist das Modell leistungsschwach, die Single-Naht-Versiegelung braucht 15 Sekunden. Hinzu kommen schlecht erkennbare Status-LEDs sowie eine rudimentäre Anleitung.
So haben wir getestet
Für den Test haben wir uns 30 Vakuumiergeräte für Privathaushalte beschafft. Die Geräte kosten zwischen 30 und 200 Euro. Der Severin FS 3604 ist als Folienschweißgerät eine Ausnahme, zeigte uns aber sehr schön den Unterschied zu einem Vakuumierer.
Zuerst haben wir uns angesehen, wie die Geräte verarbeitet sind und welche Zusatzfunktionen sie bieten. Ist alles an seinem Platz? Welche Materialien wurden verwendet? Geht die Bedienung bequem von der Hand?
Anschließend ging es in den Küchentest: Wie gut lässt sich mariniertes Fleisch vakuumieren? Wird die eventuelle Flüssigkeit angesaugt? Solche Fragen haben uns beschäftigt, weshalb wir alle Testgeräte einem intensiven Praxistest unterzogen haben. Zum einen haben wir Alaska-Seelachs und roten Lachs für die Sous-Vide-Zubereitung inklusive Marinade bzw. Gewürzen vakuumiert.
Beim Gemüse waren es Brokkoli, Rosenkohl, Zucchini und Aubergine, die wir entsprechend mariniert und dann vakuumiert haben. Um zu überprüfen, wie der Vakuumierer mit sensiblen Speisen umgeht, haben wir Erdbeeren, Chips und Brotscheiben eingeschweißt.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Vakuumierer?
Der beste Vakuumierer für die meisten ist der Caso VC300 Pro. Er arbeitet sehr schnell und mit doppelter Schweißnaht und verfügt über einen integrierten Cutter und einen entnehmbaren Behälter. Leider muss man für unseren Favoriten etwas mehr Geld hinlegen. Für alle, denen das dennoch zu viel Geld ist, haben wir weitere Empfehlungen.
Kann man auch Flüssigkeiten vakuumieren?
Das kommt immer auf das Gerät an. Manche Vakuumgeräte, wie unser Testsieger, können auch sehr feuchte Zutaten oder gar Flüssigkeiten schonend vakuumieren, viele billige Geräte produzieren dabei aber eine Schweinerei in der Küche.
Welche Arten von Vakuumierern gibt es?
Manche Geräte können Doppelschweißnähte erzeugen, andere können Flüssigkeiten einschweißen. Professionelle Geräte kommen mit einer Vakuumkammer, in die das Vakuumiergut gelegt wird. Diese Geräte sind aber für den Hausgebrauch zu groß.
Was ist der Unterschied zwischen Vakuumierern und Folienschweißgeräten?
Folienschweißgeräte saugen lediglich etwas Luft aus dem Vakuumbeutel, erzeugen aber kein Vakuum. Bei Folienschweißgeräten bleibt also mehr Luft im Beutel als bei Vakuummierern.
Kann man mit allen Beuteln vakuumieren?
Zum Vakuumieren benutzt man spezielle Beutel oder Folien mit einer Wabenstruktur. Mit glatten Folien kann man nicht vakuumieren. Jedes Gerät kommt mit allen Vakuumierfolien klar. Diese Folien sind deutlich robuster als zum Beispiel Gefrierbeutel.