Bis ein Kind trocken ist, verbraucht es im Schnitt 5.000 bis 6.000 Windeln – und die müssen entsorgt werden. Und zwar möglichst schnell, denn volle Windeln haben die unangenehme Eigenschaft, einen ziemlich unerträglichen Geruch abzusondern.
Wenn man sie einfach in einen normalen Mülleimer wirft, stinkt bald die ganze Wohnung. Die meisten Mülleimer sind nämlich nicht wirklich geruchsdicht. Und wegen jeder einzelnen vollen Windel zur Mülltonne außerhalb der Wohnung oder außerhalb des Hauses zu laufen, ist in den meisten Fällen wenig praktikabel.
Man kann natürlich auch jede Windel in eine kleine Plastiktüte stecken und verknoten. So bleiben Gerüche – vorausgesetzt die Tüte hat kein Loch – eingeschlossen. Die Tüte mit der vollen Windel kommt dann in einen ganz normalen Mülleimer in der Wohnung. Viele Eltern nutzen dafür die dünnen Plastiktüten, in denen im Supermarkt Obst und Gemüse verpackt werden. Man kann aber auch Frühstückstüten verwenden und im Handel werden auch spezielle Windelbeutel angeboten. Aber das produziert jede Menge zusätzlichen Plastikmüll.
Auch normale Müllbeutel eignen sich zum Entsorgen von Windeln
Für die meisten Eltern dürfte sich die Anschaffung eines Windeleimers allerdings als sinnvoll und praktisch erweisen. Was für einer es sein soll, hängt auch von seinem Standort ab. Wenn man den Windeleimer auf dem Balkon stehen hat, muss er natürlich nicht so geruchsarm sein, wie wenn er im Schlafzimmer steht. Außerdem ist mitentscheidend, wie lange der Weg zur Mülltonne ist und wie oft der Eimer geleert wird.
Um Ihnen die Entscheidung etwas zu erleichtern, haben wir 23 Windeleimer getestet, 20 davon sind derzeit noch erhältlich. Manche machen ihre Arbeit besser als andere. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Korbell M250DS

Beim Korbell M250DS handelt es sich um einen Treteimer. Das ist praktisch, weil sich die Klappe per Fußtritt öffnen und die Windel so einhändig einwerfen lässt. Der Geruch wird sicher eingeschlossen, zusätzlich gibt es noch parfümierte Müllbeutel. Trotz der Kapazität von nur 15 Litern passten hier mehr Windeln rein als bei manchem Konkurrenzprodukt.
Angelcare Windeleimer Dress-up

Für geruchsempfindliche Elternnasen ist auch der Angelcare Windeleimer Dress-up empfehlenswert. Der Anschaffungspreis ist überschaubar. Wenn Sie möchten, können Sie dem Eimer noch eine hübsche Hülle anziehen. Es dringt kein Geruch nach draußen. Allerdings müssen spezielle Nachfüllkassetten gekauft werden, denn der Eimer lässt sich nur mit ihnen nutzen.
Rotho Roll Bob

Der Rotho Roll Bob gewinnt sicher keinen Design-Preis, aber er kann bei der Geruchsdämmung und der Bedienbarkeit absolut überzeugen. Gerade wenn der Nachwuchs noch ganz klein ist, möchte man einfach eine Hand am Kind haben, während man die Windel entsorgt. Das gelingt hier spielend leicht. Außerdem können Sie normale Mülltüten verwenden, was die Nachfolgekosten überschaubar hält.
Tommee Tippee Twist and Click

Für den Tommee Tippee Twist & Click brauchen Sie zwar die Nachfüllkassetten, dafür überzeugt er aber mit absoluter Geruchsdichtigkeit. Da dringt auch nach Tagen kein Windelmief nach außen. Die Handhabung ist sehr einfach und wenn Sie das große Nachfüllpack ordern, sind die Kosten überschaubar.
Fillikid Windeleimer Exklusiv

Mit dem Fillikid Windeleimer holen Sie sich ein Modell nach Hause, was sehr robust und langlebig ist. Hier passen eine Menge Windeln rein und das auch noch in jede handelsübliche Mülltüte. Denn Nachfüllkassetten werden hier nicht gebraucht. Die Handhabung ist denkbar einfach und der Eimer lässt sich sogar kindersicher verschließen.
Vergleichstabelle

- Absolut geruchsdicht
- Großes Fassungsvermögen
- Kann verschlossen werden
- Lange nutzbar (auch als Mülleimer)
- Braucht spezielle Nachfüllbeutel

- Absolut geruchsdicht
- Leichte Handhabung
- Kann mit Überzieher "verkleidet" werden
- Braucht spezielle Nachfüllkassetten
- Beim Einwerfen kleiner Gegenstände berührt man die Mülltüte

- Absolut geruchsdicht
- Mit normalen Mülltüten zu benutzen
- Einhändig zu bedienen
- Kann später für anderen Müll verwendet werden
- Schwarz ist nicht jedermanns Geschmack
- Sieht aus wie ein Mülleimer

- Absolut geruchsdicht
- Gute Größe
- Gutes System um Windeln einzudrehen
- Braucht spezielle Kassetten
- Beim Leeren sollten Sie schnell sein, da kann es doch unangenehm riechen

- Normale Mülltüten nutzbar
- Mit Kindersicherung
- Robuster Mülleimer
- Geruch dringt beim Öffnen nach draußen
- Relativ preisintensiv

- Schicke Farben
- In drei Größen erhältlich
- Eimer nimmt Geruch der Windeln an
- Nur Windeln können entsorgt werden

- Günstig
- In vielen Farben erhältlich
- Klein
- Geruch dringt beim Öffnen nach draußen
- Wenig Füllmenge

- Gute Größe für große Menschen
- Passt sehr viel rein
- Hält den Geruch drinnen
- Braucht spezielle Nachfüllkassetten
- Beim Einwerfen berührt man die Mülltüte

- Windel muss nicht in den Eimer gedrückt werden
- Bedienung funktioniert einhändig
- Braucht spezielle Nachfüllkassetten
- Beim Wegbringen riecht es unangenehm (Windelrollen drehen sich wieder auf)

- Gute Größe für große Menschen
- Windel muss nicht in den Eimer gedrückt werden
- Bedienung funktioniert einhändig
- Braucht spezielle Nachfüllkassetten
- Ältere Kinder spielen damit (und dann riechts auch schnell im Zimmer)

- Normale Mülltüten können verwendet werden
- Hält Geruch bei wenig Windeln gut im Eimer
- Später auch für den Hausmüll nutzbar
- Sehr hoher Preis
- Ozon im Kinderzimmer
- bei Windelmüll von mehreren Tagen hängt der Geruch im Zimmer

- Kann mit normalen Mülltüten benutzt werden
- Einfache Handhabung
- Kleinteiliges kann nicht entsorgt werden
- Plastik nimmt Windelgeruch an

- Kein Geruch dringt nach außen
- Gute Größe
- Braucht spezielle Kassetten
- Beim Windeleinwerfen muss eine Klappe im Eimer gedrückt werden, dadurch berührt man aber die schwitzige Mülltüte
- Deckel lässt sich schwer öffnen

- Normale Mülltüten können verwendet werden
- Aus Edelstahl, schön robust
- Kann später für anderen Müll verwendet werden
- Keine geruchsmildernde Wirkung
- Sicherung lässt sich von Kleinkindern öffnen und dann riecht es unangenehm im Zimmer

- Preiswertes Modell
- Kann mit normalen Mülltüten genutzt werden
- Drei weitere Becher im Preis inbegriffen
- Lässt Geruch durch
- Lässt viel Platz in Mülltüte
- Plastik nimmt Windelgeruch an

- Kann mit normalen Mülltüten benutzt werden
- Kleinteiliges kann nicht entsorgt werden
- Verhakt sich oft
- Teurer als baugleiches Modell

- Fasst eine gute Zahl an Windeln
- Viele Motive erhältlich
- Verarbeitung nicht so hochwertig

- In verschiedenen Farben erhältlich
- Leicht zu bedienen
- Geruch bleibt nicht vollständig im Eimer
- Deckel schließt sehr langsam

- Verschiedene Farben erhältlich
- Sehr klein und platzsparend
- Schnappverschluss öffnet sich nach einer Weile von selbst und bleibt nicht richtig dicht

- Einfache Bedienung
- Relativ geruchsarm
- Nachfüllkassetten sind nicht umweltfreundlich
- Viel Plastikmüll
High-Tech gegen Geruch
Findige Geschäftsleute haben aus dem Windeleimer Ende der 1990er ein Wunderwerk der Technik gemacht: Im Windeltwister, der heute unter dem Namen Sangenic Tec verkauft wird, wird jede Windel luftdicht verschlossen. Statt eines einfachen Müllbeutels wird eine mit Silberbioziden behandelte Folie verwendet, die alle Keime abtötet.
Doch das Geschäftsmodell des Herstellers entspricht dem der Druckerhersteller, die ihre Geräte billig verkaufen und ihre Kunden dann bei der Druckertinte abkassieren: Die Müllbeutelfolie gibt es in Form von Kassetten, die immer nur in ein Modell passen, damit der Kunde gezwungen ist, über die gesamte Wickelzeit des Kindes dem Hersteller viel Geld für das Verbrauchsmaterial in den Rachen zu werfen.
Wie bei der Druckertinte gibt es auch im Bereich der Folienkassetten für Windeleimer inzwischen Anbieter, die No-Name-Nachfüllfolie billiger anbieten als das Original. Und im Internet finden sich Tutorials mit Tipps und Tricks, wie man die Hightech-Geräte mit normalen Mülltüten bestücken kann.
Nachfüllfolie wird auf Dauer teuer
Viele Eltern, die sich einen Windeleimer angeschafft haben, der mit Kassetten bestückt wird, würden ihn im Nachhinein nicht noch einmal kaufen. Davon zeugen zahlreiche Berichte in Elternforen. Diese Eltern wissen inzwischen, was für ein teurer Spaß das Ganze ist. Andere verwenden das Hightech-Teil nur für Windeln mit Stuhl, die anderen werden aus Kostengründen in einem ganz normalen Windeleimer entsorgt. Aber wer will sich ernsthaft zwei Windeleimer in die Wohnung stellen?
Die Nachteile der vermeintlichen Innovation machten mit der Zeit die Runde, was Konkurrenten auf den Plan rief. Sie bieten nun auch Windeleimer mit ausgeklügelten Verschlüssen an, die ebenfalls geruchsfrei sein sollen, aber umweltfreundlicher, weil sie nicht so viel Folie verbrauchen, oder billiger, weil sie mit handelsüblichen Mülltüten bestückt werden können.
Und so gibt es inzwischen Windeleimer mit verschiedenen Systemen und werdende Eltern stehen häufig ratlos vor der Frage, welcher Windeleimer denn nun der beste sei und ob sie überhaupt einen brauchen.
Normale Mülltüten sind zur Entsorgung von Windeln übrigens völlig ausreichend. Tüten bzw. Folien, die mit Silberbioziden behandelt wurden und 99 Prozent aller Keime töten sollen, sind unnötig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat mehrfach betont, dass Silberverbindungen, die in antimikrobiell ausgerüsteten Verbraucherprodukten verwendet werden, keinen Vorteil für den Verbraucher bieten.
Umweltfreundlicher sind normale Mülltüten
Stattdessen wird empfohlen, das klassische Hygieneverhalten zu verbessern, um Infektionserkrankungen zu vermeiden. Silberbiozide sind zudem umweltschädlich. Die Verwendung biozidbehandelter Erzeugnisse ist in Privathaushalten nur in sehr begrenzten Fällen sinnvoll und nützlich, darauf weist auch das Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. hin.
Was ist ein guter Windeleimer?
Ein guter Windeleimer lässt Gerüche nicht nach außen dringen. Dabei muss man unterscheiden, ob der Eimer Gerüche herauslässt, wenn er einfach dasteht, oder ob das nur der Fall ist, wenn eine Windel entsorgt und er dazu geöffnet wird. Eine Geruchsquelle ist natürlich auch das Auswechseln der Mülltüten.
Geschlossen sind eigentlich alle Windeleimer geruchslos. Wenn man eine Windel hineinwirft, schaffen das hingegen nur wenige Modelle. Und beim Auswechseln der Mülltüten ist bei allen Windeleimern etwas zu riechen – allerdings in unterschiedlicher Intensität.
Nicht alle Modelle halten den Geruch zurück
Von Vorteil ist auch, wenn der Windeleimer mit einer Hand bedienbar ist. Denn wenn man das Baby auf der Wickelkommode liegen hat, sollte man immer eine Hand am Kind haben, damit es nicht herunterfällt. Wenn der Windeleimer darüber hinaus noch etwas höher ist, freut sich der sowieso oft schon geschundene Elternrücken.
Testsieger: Korbell M250DS
Der Korbell M250DS ist ein Treteimer mit einer angenehmen Höhe. Eltern müssen mit dem Fuß die Klappe öffnen und können dann einhändig die Windel in eine weitere Klappe, die als Geruchsbarriere dient, einwerfen. Das funktioniert tadellos und im Vergleich zu anderen Modellen müssen hier die elterlichen Hände auch keinen angeschwitzten Windelmüll berühren. Außerdem können auch andere Dinge wie Feuchttücher oder Wattestäbchen einfach darin entsorgt werden.

Die gute Nachricht zuerst: Sie müssen diesen Windelmülleimer gar nicht selbst aufbauen. Er kommt schon komplett fertig und einsatzbereit zu Ihnen nach Hause. Auch um das erste Einsetzen des Müllbeutels müssen Sie sich nicht kümmern – man kann sofort losgehen. Dennoch ist es natürlich ratsam, sich einmal mit der Mechanik des M250D vertraut zu machen.
Der M250D ist als Treteimer konzipiert
Sie können den Windelmülleimer sowohl auf den Boden als auch auf eine Anrichte stellen, je nachdem, wie Ihre individuelle Wickelsituation es zulässt. Konzipiert ist der M250D als Treteimer, also für den Einsatz am Boden. Im Test haben wir ihn aber auch auf eine Anrichte gestellt und ihn mit der Hand statt dem Fuß bedient. Das erfordert wegen der zweiten Klappe im Mülleimer etwas mehr Fingerspitzegefühl, ist aber durchaus auch machbar.
Wenn Sie die große Klappe geöffnet haben, können Sie die Windel einhändig durch die zweite, kleine Klappe in den Mülleimer werfen. Dort bleibt der gesamte Müll dann, bis Sie ihn ausleeren. Das kann einige Zeit dauern, je nachdem, wie klein Sie die Windeln zusammenfalten.
Gutes Fassungsvermögen, kein Geruch
Das Fassungsvermögen beträgt nur 15 Liter – andere Eimer im Test schaffen deutlich mehr. Wir finden allerdings, dass das Volumen vollkommen ausreicht. Denn mehr Fassungsvermögen bedeutet auch: mehr Windeln, die tagelang im eigenen Saft vor sich hin müffeln. Es gibt nichts an der Situation zu beschönigen, denn Windelmüll gehört definitiv zur geruchsintensiven Art. Und wenn Sie beim Müllbeutelwechseln nicht in Ohnmacht fallen wollen, sollte das Fassungsvermögen nicht unendlich groß sein.
Das Ausleeren des Eimers war aber gar nicht unangenehm. Die Mülltüten, die beim Kauf mitgeliefert werden, sind parfümiert, sodass Sie wenig riechen werden. Das war bei etlichen anderen Modellen im Test deutlich schlimmer. Während der Müllbeutelwechsel der ultimative Härtetest für viele Eltern ist und der M250D diesen mit Bravour meistert, ist etwas anderes aber viel entscheidender: Die Information, wieviel Geruch im Alltag aus dem Mülleimer entweicht.
Auch hier ist der Korbell M250DS Spitzenreiter, denn es entwich nichts. Kein Lüftchen, keine Duftwolke, selbst beim Einfüllen neuer Windeln waberte kein unangenehmer Geruch durchs Zimmer – eine echte Wohltat für unsere Nasen. Zusätzliche Sicherheit gegen unangenehme Gerüche bietet außerdem die verschließbare, kleine Klappe. Während unseres Eimer-Tests schlichen zwei Kleinkinder unentwegt um die Windeleimer herum. Für sie galt es offensichtlich herauszufinden, wie die Eimer funktionieren und wie das getestet werden kann, ohne dass wir Eltern davon im wahrsten Sinne des Wortes Wind bekommen.
Abschließbare Einfüllklappe
Das klappte beim Korbell aber nicht, weil wir den eben mittels eines kleinen Plastikschlosses verschließen konnte. Erwarten Sie dabei aber nichts Großes, denn mit einigem Kraftaufwand würde es auch Kleinkindern gelingen, die Klappe abzubrechen. Aber als erste Maßnahme gegen neugierige Finger bewerten wir dieses Schloss durchaus positiv.
Ein kindersicheres Messer ist integriert
Was uns dagegen nicht so gut gefällt: Der Korbell M250D braucht eigene Mülltüten, oder besser gesagt einen Mülltütenschlauch. Der kostet knapp unter 10 Euro und hat eine Kapazität von 240 Windeln. Laut Hersteller sind die Mülltüten biologisch abbaubar. Der Vorteil am Schlauch: Sie selbst entscheiden, wann der voll ist, und sparen sich damit das Wegbringen von halbvollen Mülltüten, was ja auch nicht umweltfreundlich ist. Im Korbell M250D ist ein kleines, kindersicheres Messer integriert, an dem man den Schlauch durchschneidet, wenn man den Müllbeutel wechseln möchte. Dann knotet man nur das untere Ende erneut zusammen, und schon hat man einen neuen Müllbeutel. Das geht innerhalb weniger Sekunden. Durch das selbstständige Knoten lässt sich ebenfalls Müll sparen, Sie müssen den Knoten nur haltbar und sehr klein machen. Das gelang uns im Test aber nur mittelgut.
Sie können, wenn Sie auf die Nachfüllbeutel verzichten möchten, auch einfache Mülltüten mit Zugband nutzen. Es ist allerdings etwas aufwändig, diese in den Windelmülleimer zu bekommen. Mit der Zeit hat man den Trick sicher raus, uns fehlte dazu allerdings die Geduld. Die nicht ganz einfache Handhabung liegt durchaus am Klappeinsatz, der den Windelgeruch verhindern soll. Diesen können Sie aber entfernen, wenn die Windelzeit vorbei ist. Alle anderen Windeleimer haben dann ihren Zweck verloren, denn in die meisten lässt sich kein kleinteiliger Müll einfüllen. Der Korbell M250DS wird aber zum normalen Mülleimer und kann dann weiterhin in der Wohnung stehen. Das sehr zurückhaltende Design stört weder im Kinderzimmer noch in der Küche. Die Langlebigkeit im Vergleich zur Konkurrenz ist für uns ein weiterer Pluspunkt und macht den M250D zum besten Windeleimer im Test.
Korbell M250DS im Testspiegel
Bislang existieren keine anderen relevanten Tests unseres Favoriten. Sollte sich das ändern, tragen wir es hier für Sie nach.
Alternativen
Der M250DS von Korbell ist für uns der beste – aber im Test gab es auch andere Windeleimer, die wir ebenfalls empfehlen können.
Preiswert: Angelcare Windeleimer Dress-Up
Der Angelcare Windeleimer Dress-up ist die preiswerte Alternative zum Angelcare Windelmülleimer Comfort. Zugegeben: Das »Dress-up«, also das Anziehen des Eimers, erachten wir für ein wenig überflüssig, aber wenn Ihnen danach ist, gibt es sehr viele verschiedene Hüllen für wenig Geld. In unser Testurteil ist diese Verkleidemöglichkeit für den Eimer allerdings nicht eingeflossen.

Was uns gut gefällt: Der Eimer hält dicht und den Geruch innen. Es dringt auch beim Aufklappen und Windeleinwerfen nichts nach draußen. Der Schnappverschluss sitzt sehr fest, was ein Vorteil ist, weil auch kleine Kinderhände hier keine Chance haben. Und Erwachsene freuen sich, dass der Raum geruchsfrei bleibt.
Kinderhände bekommen den Schnappverschluss nicht auf
In den Windeleimer können Sie auch Kleinteiliges einwerfen, wie ein Feucht- oder Taschentuch, Wattestäbchen oder andere Dinge, die Sie loswerden möchten. Leider kann es passieren, dass Sie dabei den Müllbeutel anfassen müssen. Beim Einwurf von Windeln geschieht das nicht, weil die aufgrund ihres Gewichts selbst nach unten gleiten. Bei kleinen Dingen müssen Sie etwas nachhelfen. Das kann für sensorisch sensible Menschen etwas gewöhnungsbedürftig sein.
Auch für den Dress-up brauchen Sie Nachfüllkartuschen – und zwar die für den Dress-up, denn die Kartuschen für den Angelcare Windeleimer Comfort können Sie hier nicht nutzen. Im Schnitt kostet eine Füllung rund 7 Euro und fasst 180 Windeln. Auch hier gilt: Sie bestimmen, wann der Mülleimer voll ist und wo Sie den Müllschlauch abschneiden. Das kindersichere Messer gleitet gut durch die Folie, anschließend müssen Sie nur das Ende neu verknoten und schon ist der Eimer wieder einsatzbereit.
Die Einsatzbereitschaft müssen Sie am Anfang übrigens selbst herstellen und den Mülleimer zusammenbauen. Was uns dabei ärgerte: Der Eimer lässt sich nicht wieder in seine Einzelteile zerlegen und passt auch nicht mehr in die Originalverpackung. Aber vielleicht spielt das für Sie auch keine Rolle und Sie sind froh, wenn Sie den Angelcare Windeleimer Dress-up nach jahrelangem Einsatz nicht mehr sehen müssen.
Einhändig bedienbar: Rotho Roll Bob
Mit dem Design kann der Roll Bob von Rotho nur bedingt punkten. Es ist halt in erster Linie ein großer schwarzer Mülleimer, den Sie für allen anfallenden Hausmüll nutzen können. Allerdings stellten wir im Test fest: Er kann auch den Windelmüll sehr gut auffangen und lässt keinen Mief entweichen.

Die sehr einfache Bedienung, einfach mit einer Hand die Öffnung nach oben schieben und die Windel einwerfen, gelingt spielend leicht. Sie können problemlos eine Hand am Kind lassen und mir der anderen die Windel entsorgen. Der Schiebedeckel funktioniert ohne Probleme. Es lassen sich auch alle anderen am Wickeltisch anfallenden Kleinteile im Müll entsorgen. Ob Feuchttücher, Ohrenstäbchen oder Wattereste, der Rotho Roll Bob schluckt alles.
Die Bedienung gelingt spielend leicht
Da normale 30-Liter-Müllbeutel benutzt werden können, halten sich die Folgekosten in Grenzen. Wir empfehlen die Verwendung von Müllbeuteln mit Zugband, das erleichtert das Heraustragen des Windelmülls erheblich. Denn natürlich wird es nicht eben angenehm, wenn Sie den Mülleimer irgendwann leeren. Da sind Eltern sicher dankbar, wenn sie direkt beim Herausnehmen der Tüte diese zuziehen können. Sonst riecht nachher das gesamte Zimmer sehr unangenehm.
Wir empfehlen, den 30-Liter-Müllbeutel nicht randvoll zu machen, weil das bei älteren Kindern mehrere Wochen dauern kann. Der Geruch wird in dieser Zeit im Mülleimer bleiben, aber der Beutelwechsel wird Ihnen dann vielleicht doch den Atem rauben.
Einfach zu reinigen
Bei sehr neugierigen Kindern ist natürlich Vorsicht geboten. Die schieben den Deckel hoch und runter, und wenn sie vergessen, ihn wieder runterzuschieben, entweichen die unangenehmen Gerüche dann irgendwann doch. Bei unserem Test war der Mülleimer aber schlicht nicht interessant genug, die Kleinkinder fanden das Hoch- und Runterschieben nur zweimal spannend und ließen dann davon ab.
Zwei weitere Pluspunkte: Der Rotho Roll Bob lässt sich sehr leicht reinigen. Einfach den Deckel abzunehmen, den Eimer auszuwischen und zu desinfizieren ist kein Problem. Und: Ist die Windelzeit vorbei, kann er in Ihrem Haushalt als normaler Hausmülleimer weiter seinen Dienst tun. Das ist nachhaltig.
Luftdicht per Windelschlauch: Tommee Tippee Twist & Click
Zunächst dachten wir, dass es sich um den x-ten Tommee Tippee Windelmülleimer mit neuer Deckelfarbe handelt. Aber nein, der Tommee Tippee Twist & Click kommt mit einer neuen Idee daher: Statt die Windeln einzeln zu verpacken oder sie luftdicht zu verschließen, werden die Windeln hier in einem Windelschlauch per Hand eingedreht.

Das klappt sehr gut, das Eindrehen gelingt problemlos und hat auch den im Haushalt befindlichen Kindern großen Spaß gemacht. Sie warteten auf jede neue Windel, um dann an dem kleinen Rädchen zu drehen, bis die Windel nicht mehr zu sehen war. Das Ergebnis: Kein Windelduft waberte durch die Wohnung, wir haben von den Windeln nichts gerochen.
Ist der Eimer voll oder möchten Sie die Tüte leeren, öffnen Sie den Twist & Click und schneiden den Schlauch an dem integrierten kindersicheren Messer ab. Unser Tipp: Seien Sie hier nicht zu sparsam, die ersten Male im Test haben wir das Ende sehr kurz geschnitten, mit dem Ergebnis, dass es nicht mehr möglich war, noch einen Knoten in den Windelmüll zu machen. Das Heraustragen des Windelmülls erschwerte sich dadurch aber massiv.
Nicht ganz so schön ist, dass die sorgsam eingedrehten Windeln beim Leeren des Windelmülleimers dann doch wieder alle ineinander fallen. Das liegt daran, dass die Drehung ja nur manuell erfolgt. Sie haben dann also doch einen Sack voll Windeln, die sie nach unten tragen. Sind Sie schnell, fällt das geruchstechnisch nicht ins Gewicht. Nehmen Sie den Müll erst etwas später mit zur Mülltonne, kann es kurz unangenehm werden, weil die Geruchsausbreitung dann schon in vollem Gang ist.
Der Twist & Click benötigt spezielle Nachfüllkassetten
Sie brauchen für den Twist & Click spezielle Nachfüllkassetten. Das ist weder besonders umweltfreundlich, noch besonders preiswert. Laut Hersteller sind die Nachfüllkassetten zwar zu 98% aus recyceltem Kunststoff, das konnten wir aber nicht überprüfen. Wir können an der Stelle nur empfehlen das 18er-Set Nachfüllkassetten zu kaufen. Sie reduzieren die Kosten pro Kassette damit erheblich, von 7,33 Euro pro Stück auf 4,94 Euro. Gerade wenn der Twist & Click von Tommee Tippee zur Geburt gekauft wird, können Sie sicher sein, dass Sie diese Kassetten auf jeden Fall auch brauchen werden.
Zum Verschließen: Fillikid Exklusiv Windeleimer
Wenn Sie auf der Suche nach einem robusten Windeleimer sind, der nicht aus Plastik gefertigt wurde, dann ist der Fillikid Windeleimer vielleicht nach Ihrem Geschmack. Denn der Metalleimer steht wie eine Eins, fasst ausreichend viele Windeln und lässt sich auf Wunsch sogar kindersicher verschließen.

Natürlich sollten Sie an die Kindersicherung keine extremen Ansprüche haben. Den zwei Kleinkinder, die während des Tests um den Eimer herumschlichen, gelang es nicht, den Hebel zu verschieben, aber das mag in jeder Familie anders sein. Die Idee, den Windelmüll kindersicher aufzubewahren um eben das Austreten von unangenehmen Gerüchen zu verhindern, finden wir aber sehr gut.
Der Fillikid Exklusiv Windeleimer, der in anderen Ländern wohl unter dem Namen Bubula JR vertreiben wird, wie der Verpackung zu entnehmen ist, ist nicht gerade preisgünstig. Im Vergleich zu vielen anderen Windeleimern im Test müssen Sie hier deutlich investieren. Allerdings können Sie, wenn Sie das denn möchten, den Fillikid auch lange nach seinem Einsatz als Windelmülleimer nutzen. Denn durch die Verarbeitung in Metall reicht gründliches Auslüften und Desinfizieren, um mögliche Geruchsspuren zu tilgen. Im Gegensatz zu Plastik bleibt hier wenig hängen.
Der Windeleimer braucht keine speziellen Tüten, Sie können ganz normale Haushaltsmülltüten verwenden, die an zwei Stellen eingeklemmt werden und da wirklich bombenfest halten. Egal mit wieviel Schwung wir im Test die Windeln in den Eimer gepfeffert haben und egal wie voll der Eimer schon war, die Müllbeutel blieben an Ort und Stelle, bis wir einen Müllbeutelwechsel vornahmen. So soll das auch sein.
Es müffelt beim Müllbeutelwechsel
Natürlich gilt hier: Beim Müllbeutel wechseln müssen Sie kurz stark sein. Und ehrlicherweise auch bei jedem Öffnen, denn es müffelt irgendwann schon ordentlich vor sich hin, wenn die Windeln da mehrere Tage zusammen im Eimer verbringen. Solange der Fillikid geschlossen ist, dringt nichts nach außen, aber spätestens beim Wechsel der Müllbeutel dann doch. Das war zugegebenermaßen bei Kleinkindwindeln irgendwann unangenehm.
Für uns überwiegen aber die Vorteile, gerade mit Kleinkindern im Haus. Wenn Sie also erst nach der Babyzeit auf der Suche nach einem Windelmülleimer sind, dann lohnt sich die Investition in diesen, der neugierige Fingerchen in Schach hält und genug Windeln fasst, um nur einmal wöchentlich zur Mülltonne laufen zu müssen.
Außerdem getestet
Vital Innovations Diaper Champ
Der Diaper Champ kommt in drei verschiedenen Größen für 30, 50 oder 75 Windeln. Zudem ist er in verschiedenen Farben erhältlich – weiß mit silber, weiß mit pink oder weiß mit blau. Das Design fanden wir ganz ansprechend.
Der Diaper Champ ist allerdings etwas teurer als die Konkurrenz und schwieriger zu reinigen. Außerdem können darin keine Pflegetücher, Wattestäbchen oder anderer Kleinmüll entsorgt werden: In dem kugelförmigen Verschluss, der hin- und herrutscht und so für Geruchsdichte sorgt, verklemmt sich leider alles, was kleiner als eine Windel ist.
Zudem hat der Kunststoff des Eimers nach unserem Test recht stark den Geruch der Windeln angenommen.
Rotho Babydesign Bella Bambina
Wer einen günstigen Windeleimer ohne viel Schnickschnack sucht und nicht gleich tot umfällt, wenn ihm beim Öffnen Windelgeruch entgegenschlägt, dem sei der Bella Bambina von Rotho Babydesign empfohlen. Er nimmt wenig Platz weg und ist in zahlreichen Farben erhältlich.
Der Deckel kann mit einer Hand abgenommen und auch wieder draufgelegt werden und sitzt fest. Gerüche dringen nicht nach außen. Benutzt wird der Mülleimer mit 20- oder 25-Liter-Müllbeuteln. Optisch nicht so schön ist allerdings, dass diese unter dem Deckel herausragen.
In diesen Eimer mit zehn Litern Fassungsvermögen passen allerdings weniger Windeln als in andere Modelle. Doch wenn man den Müllbeutel häufiger wechselt, wird der Gestank auch nicht so groß.
Der Bella Bambina hat einen Tragegriff, sodass Geruchsempfindliche den Müllbeutel auch im Freien wechseln könnten.
Angelcare Classic XL 2370
Für alle, die eher groß gewachsen sind, ist dieser Windeleimer eine echte Wohltat. Der Angelcare Classic XL 2370 wird seinem Namen nämlich tatsächlich gerecht und ist groß. Da muss sich niemand zu weit nach unten bücken und gleichzeitig bedeutet diese Größe natürlich auch ein entsprechendes Fassungsvermögen. Nicht ganz so gut gefällt uns das bekannte Thema der Nachfüllkassetten, die auch hier natürlich ins Geld gehen. Es finden sich zahlreiche Tipps, wie Sie den Kauf der Kassetten umgehen können und den Angelcare Classic XL trotzdem nutzen. Wichtig dabei zu wissen: Der Folienschlauch schluckt schon einiges an Gerüchen, im Test wurde es tatsächlich erst beim Entleeren unangenehm.
Tommee Tippee Twist & Click Advanced
Unsere Empfehlung, der Tommee Tippee Twist & Click, bekam ein Upgrade. Äußerlich ist das aber nicht zu erkennen. Denn beim Tommee Tippee Twist & Click Advanced soll die Folie, die für die Nachfüllkassette verwendet wird, noch umweltfreundlicher sein. Das können wir ebenso wenig überprüfen wie die Aussage, dass der Eimer selbst zu 98 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen soll. Was wir sehen: Das Advanced Modell ist minimal preiswerter als der Vorgänger und tut genau das, was wir beim Twist & Click auch positiv bewertet haben.
Einzig mit dem mitgelieferten kindersicheren Messer sind wir etwas unzufrieden, im Test mussten wir am Folienschlauch mit recht viel Kraftaufwand reißen, weil das Messer nicht durch das Plastik schnitt. Aber hier können Sie sich sicher im Zweifelsfall auch mit einer Schere behelfen. Wir raten für die Entsorgung dazu, den Eimer bis zur Mülltonne mitzunehmen, denn die eingedrehten Windeln fangen doch recht schnell an zu riechen, wenn sie nicht mehr im Tommee Tippee Twist & Click Advanced lagern.
Spross Windeleimer
Der Windeleimer von Spross lässt sich sehr gut einhändig bedienen und Sie kommen dabei, anders als bei vielen anderen Modellen im Test, wirklich nicht mit dem Müllbeutel in Berührung. Per Knopfdruck lassen sich die vollen Windeln nämlich sehr gut im Eimer versenken. Soweit so praktisch. Wir haben bei Einsetzen des kindersicheren Messers leider Federn bzw. einen Fingernagel lassen müssen. Leider gelang es auch nicht, den Windeleimer, der sich in der Theorie zweifach ausfahren lässt und dann recht groß wird, dauerhaft so verankern. Immer wieder rutschten die beiden Hälften ineinander.
Vielleicht hatten wir einfach eine Montagsproduktion. Der Eimer lässt sich auch in einfacher Position nutzen, dann passt nur deutlich weniger rein. Auf die Kleinkinder übte der Klickmeachnismus eine magische Anziehung aus, so dass sich der Windelgeruch leider doch immer im Raum verteilte. Für Kinder die noch nicht mobil sind, kann der Spross aber eine interessante Alternative zu den großen Marken sein. Auf für diesen Windeleimer brauchen Sie speziellen Nachfüllkassetten.
Hailo Fresh L
Der mit Abstand teuerste Windelmülleimer im Test, der Hailo Fresh L, konnte uns leider nicht komplett überzeugen.Mit Hilfe von Ozon sollen Gerüche neutralisiert werden. Das klappt so halbgut. Die neuen Gerüche werden tatsächlich eliminiert, aber die Windeln von vor ein paar Tagen, die auch noch im Eimer sind, die stinken weiter vor sich hin. Nach mehreren Tagen riecht dann alles recht unappetitlich. Sie können natürlich jeden zweiten Tag den Windeleimer leeren, aber bei einem 30-Liter-Müllbeutel, den der Hailo-Eimer fasst, ist das auch nicht gerade umweltfreundlich.
Da der Eimer sich nicht verschließen lässt, hatte die Geschwisterkinder einen großen Spaß damit, den Eimer immer wieder zu öffnen. Denn nach jeder Öffnung (wenn mehr als 15 Minuten dazwischen liegen) und einmal die Stunde stößt der Eimer über das Aktivmodul Ozon aus, um gegen den Geruch vorzugehen.
Die Anleitung warnt vor einem kurzfristigen Ozonansteig im Zimmer durch die Benutzung des Mülleimers. Wir fragen uns, ob man dieses Risiko im Kinderzimmer eingehen möchte. Das Aktivmodul muss ab und zu am Stromstecker aufgeladen werden, das ging vollkommen problemlos.
Was gut ist: Der Eimer aus Edelstahl ist robust und kann nach der Windelmüllzeit problemlos für anderen Müll weiter verwendet werden. Sie können außerdem normale Mülltüten benutzen.
Chicco Odour
Mit normalen Mülltüten befüllen können Sie den Chicco Odour. Auf den ersten Blick wirkt die Handhabung sehr einfach – nur die Mülltüte einklemmen und los gehts. Auf den zweiten Blick wird aber klar, dass das System gar nicht so gut funktioniert. Eigentlich werfen Sie die Windel in die runde Aussparung, drehen am Griff und die Windel landet in der Mülltüte. In der Praxis zeigt sich: Es hakt aus unerfindlichen Gründen öfter mal. Dann lässt sich der Griff nicht mehr drehen und Sie müssen am Mülleimer rütteln, sodass sich das Innenleben neu verteilt. Kleinteiliges wie Feuchttücher oder Ohrenstäbchen lassen sich nicht einwerfen, sie sind schlicht zu leicht und werden erst mit dem Gewicht einer Windel entsorgt.
Was die Geruchsbarriere angeht: Spätestens, wenn Sie die volle Mülltüte aus dem Eimer holen, sollten Sie vorher tief durchatmen und die Luft anhalten. Denn ja, das stinkt furchtbar – und das nach nur acht Windeln. Laut Hersteller soll der Mülleimer 20 Windeln fassen, doch das war, obwohl wir die Windeln platzsparend gefaltet haben, im Test nicht erkennbar.
Im Alltag riecht der Windelmüll auch hier nicht, solange sich nichts verhakt und die Mülltüte nicht voll ist. Allerdings ist es unangenehm zu sehen, dass sich auf der Seite, die dem Windelmüll zugewandt ist (und das kann entweder die Aussparung oder die Vollplastikseite sein) Kondenswasser bildet – Schwitzwasser vom Windelmüll, wenn man so möchte. Das feuchtwarme Klima, das von gefüllten Windeln ausgeht, wurde bei nur einem anderen (baugleichen) Modell im Test so deutlich sichtbar.
Leider nimmt der Chicco Odour auch den Windelgeruch an. Auf die Dauer wird das ganz sicher unangenehm.
Tommee Tippee Simply Sangenic
Der Tommee Tippee Simply Sangenic verfolgt ein ähnliches Prinzip wie unsere Empfehlung Angel Care Dress up. In der Praxis ist das aber nicht so gut gelöst. Wenn Sie eine Windel einfüllen wollen, müssen Sie sie durch eine recht robuste Klappe einwerfen. Da klemmen Sie sich entweder die Hand ein oder berühren den Mülleimerschlauch. Bei den ersten Windeln mag das nur unangenehm sein, nach der zehnten Windel wird es aber eklig. Denn Windeln in Plastik haben generell die Angewohnheit zu schwitzen anzufangen. Im Klartext: Sie greifen jedes Mal an eine schwitzige Mülltüte und ziehen dann mühsam Ihre Hand aus dem Eimer. Für uns war das kein schönes Erlebnis.
Der Windeleimer braucht ebenfalls spezielle Kassetten. Wir sind nicht überzeugt, vor allem, weil es in der Preisklasse besser funktionierende Varianten gibt.
Ubbi Windeleimer
Ein Windeleimer aus Edelstahl in vielen bunten Farben kann ein stylischer Hingucker im Kinderzimmer sein. Allerdings war es das dann auch schon fast mit den Vorteilen. Denn leider war hier von Geruchsdämmung wenig zu spüren.
Sie können den Ubbi Windeleimer mit normalen 30-Liter-Müllbeuteln benutzen, was die Folgekosten für den nicht ganz preiswerten Mülleimer in Grenzen hält. Es gibt eine Halterung, in die die Tüten eingehängt werden, was durchaus praktisch ist. Wie oft haben wir erlebt, dass Mülltüten einfach wegrutschen, und dann müssen Eltern auf einmal sehr viel mehr säubern als geplant. Daher begrüßen wir die Halterungsidee sehr.
Leider wird aber der Geruch der Windeln nicht in Grenzen gehalten. Nach wenigen Tagen waberte es unangenehm durchs Zimmer, wir konnten keinerlei Geruchsdämmung erkennen. Die Kindersicherung am Ubbi hat den Namen leider überhaupt nicht verdient. Im Test dauerte es keine drei Sekunden, da hatten die Kinder die Sicherung von geschlossen nach offen gedreht und die Luke zum Einfüllen geöffnet. Während der Testwochen kam es immer wieder vor, dass die Luke längere Zeit offen stand, was der Luft im Zimmer nicht gerade gut tat. Bei Familien ohne weiteren Nachwuchs ist dieser Aspekt sicherlich zu vernachlässigen, uns hat er sehr gestört.
Da aber vor allem die Geruchsbelastung sehr hoch war, ist der Ubbi Windeleimer zwar ein hübsches Designteil, konnte in der Praxis aber nicht überzeugen.
Ikea Önsklig
Kein ausgewiesener Windelmülleimer ist der Ikea Önsklig. Trotzdem nutzen unzählige Eltern genau dieses Modell am heimischem Wickeltisch. Er ist klein, preiswert und es gibt noch drei praktische Schalen zur Aufbewahrung dazu. Alternativ können die Schalen auch für Wasser und Tücher verwendet werden und so Feuchttücher überflüssig machen.
Für den Önsklig können normale Müllbeutel verwendet werden – wir empfehlen die 25-Liter-Variante. Leider ist der Eimer zu klein, um die Mülltüte bis oben zu füllen. Es bleibt also immer etwas Platz im Beutel, was nicht gerade ressourcenschonend ist.
Darüber hinaus verhindert der Eimer aber auch nicht das Ausströmen unangenehmer Gerüche. Nicht nur, dass der Windelgeruch ausströmt, wenn Sie den Eimer einhändig öffnen, um neuen Müll einzuwerfen, mit der Zeit riecht es auch dauerhaft aus dem Eimer. Das Plastik scheint den intensiven Geruch irgendwann anzunehmen.
Positiv aufgefallen ist uns, dass der Eimer von Ikea wirklich allen Müll schluckt und theoretisch auch nach der Windelzeit weiterhin als Kosmetikeimer benutzt werden könnte. In der Praxis wird das vermutlich selten geschehen, eben weil der Geruch benutzter Windeln irgendwann im Plastik steckt.
Kidsmill We-Too
Baugleich zum Chicco gibt es auch ein etwas teureres Modell von Kidsmill. Der We-Too kommt im genau gleichen Design daher, nur das frische Himmelblau ist ein Unterschied. Wir haben dementsprechend erwartet, dass uns genau die gleichen Punkte beim We-Too auffallen würden. Tatsächlich ist es aber so, dass das Kidsmill-Modell noch schlechter funktioniert. Es hakte aus nicht nachvollziehbaren Gründen beim Einwerfen jeder einzelnen Windel.
Das Einsetzen des Müllbeutels klappte problemlos und der Müllbeutel selbst ist auch von außen nicht zu sehen. Allerdings landet auch wenig im Beutel, weil der Mechanismus eben bei jedem Einwurf zickt und ein Schütteln und Rütteln am Mülleimer erfordert. Da auch dieses Modell den Geruch vom Windelmüll aufnimmt, sehen wir keinen Grund, nicht zum Chicco Odour zu greifen und wenigstens noch ein paar Euro zu sparen.
OKT Kids Windeleimer
Der OKT Kids Windeleimer ist dem Bella Bambina ähnlich, fasst aber mehr Windeln. Der Kunststoff wirkt nicht so hochwertig als beim Produkt von Rotho. Der Deckel dürfte von Kindern auch einfacher angehoben werden als bei der Konkurrenz. Vom Preis her ist er, je nach Motiv, fast identisch. Angeboten wird er mit bei Kindern beliebten Motiven, wie Winnie Puuh oder Mickey Mouse.
Rotho Paso
Viele Eltern benutzen auch einen einfachen Treteimer zur Entsorgung voller Windeln. Der Paso von Rotho ist besonders beliebt. Er besteht aus Kunststoff und ist in verschiedenen Farben erhältlich, unter anderem in Edelstahl-Optik. Ein separater Innenring sorgt dafür, dass der Müllbeutel außen nicht zu sehen ist.
Der Deckel wird mit einem Tretmechanismus geöffnet und schließt geräuschlos, wenn auch recht langsam, was die Zeit verlängert, in der Gestank ins Zimmer entweichen kann. Außerdem dringt auch etwas Geruch aus dem geschlossenen Eimer, wahrscheinlich, weil der Deckel nicht dicht genug aufsitzt.
Zudem befindet sich hinten bei der Deckelklappe eine Öffnung für den Mechanismus. Der Eimer ist nach außen hin also nicht vollständig dicht. Wir würden ihn deshalb nicht als Windeleimer empfehlen, trotz des praktischen Tretmechanismus.
Rotho Top
Von Rotho gibt es noch ein anderes Modell, den Windeleimer Top. Er nimmt noch weniger Platz weg, weil er schmaler ist, fasst aber ebenfalls zehn Liter. Er öffnet sich, wenn man den Verschluss per Hand oder Fuß antippt.
Allerdings neigt der Schnappverschluss nach längerer Zeit in Benutzung dazu, von alleine aufzugehen. Das passiert vor allem dann, wenn die Mülltüte ungünstig dazwischen geklemmt wird. Und dann stinkt es natürlich gewaltig. Zudem ist der Eimer in leerem Zustand mit geöffnetem Deckel etwas wackelig.
Wohl deshalb ist der Top bei Amazon von den Kunden deutlich schlechter bewertet als der Bella Bambina. Wie den Bella Bambina, gibt es auch den Top in vielen verschiedenen Farben.
tommee tippee Sangenic tec
Der Tommee Tippee Sangenic Tec, der einst unter dem Namen »Windeltwister« bekannt wurde, ist neben dem Angelcare Windeleimer Comfort das zweite »High-Tech«-Modell unter den Windeleimern.
Auch er ist sehr geruchsarm, allerdings fanden wir, dass er beim Öffnen anders als der Angelcare-Eimer doch ein wenig roch.
Beim Sangenic Tec werden die Windeln einzeln in Folie eingewickelt, sodass kein Geruch mehr nach außen dringen soll. Das verbraucht allerdings sehr viel Folie, was nicht gerade umweltfreundlich ist. Auch mit den Nachfüllkassetten fällt viel Plastikmüll an. Das ist beim Konkurrenten von Angelcare zwar auch der Fall, aber bei der Kassette für den Sangenic Tec ist nochmal erheblich mehr Kunststoff verbaut. Und dann ist die Folie auch noch mit Silberbioziden behandelt, die die Umwelt belasten und keinen zusätzlichen Nutzen bringen.
Zudem ist der Sangenic Tec sehr viel niedriger als der Angelcare-Eimer und nimmt auch nur maximal 28 Windeln auf. Dafür muss man die Windel nicht selbst durchdrücken, das erledigt der im Deckel integrierte »Easy-push-Stopfer«.
Die Anschaffungskosten sind identisch mit denen bei Angelcare. Original-Nachfüllkassetten kosten ab 3,70 Euro (im 18er-Pack). Laut Berichten halten sie zwischen zehn Tagen und vier Wochen. Die Folgekosten sind also auch hier immens. Aber auch für den Sangenic Tec gibt es No-Name-Kassetten und die Möglichkeit, die Original-Kassetten selbst mit Folie wiederzubefüllen.
So haben wir getestet
Wir haben 15 explizite Windeleimer getestet und drei ganz normale, kleine Mülleimer, die zwar nicht als Windeleimer fungieren, aber von vielen als solche verwendet werden.
Alle Eimer haben wir in einem Haushalt mit einem Kleinkind und einem Baby dem Alltagstest unterzogen. Das heißt, in ihnen wurden jeweils über mehrere Wochen hinweg nasse und schmutzige Windeln entsorgt. So konnten wir feststellen, welche Windeleimer im Alltag wirklich etwas taugen – und welche nicht. Außerdem haben die im Haushalt befindlichen Kinder, die solche Eimer ja gern, entgegen jeden elterlichen Rats, als Spielzeug benutzen, die Geruchsprobe noch verschärft. Mit manchen Eimern wollten die Kinder dann auch nicht mehr spielen, weil der Windelgeruch doch zu heftig durchs Zimmer zog.
Für das Windeleimer-Update 2020 haben wir wieder über mehrere Wochen mit dem haushaltsüblichen Windelmüll eines Kleinkindes getestet. Die Windeln sind ja oft geruchsintensiver als die von Babys, was für solch einen Test tatsächlich ideal ist. Die mit den Windelmülleimern spielenden Kinder waren selbstverständlich auch dieses Mal wieder dabei und haben ihre und unsere Geruchsnerven sehr auf die Probe gestellt.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Windelmülleimer ist der beste?
In unserem Praxistest war der beste Windelmülleimer für uns der Korbell M250DS. Aber auch Modelle von Angelcare, Tommee Tippee und Fillikid konnten uns überzeugen.
Wo sollte ein Windelmülleimer stehen?
Je nachdem, wie geruchsdicht der Windelmülleimer ist, kann er entweder im Zimmer stehen – oder besser auf dem Balkon. Das ist allerdings für die meisten Eltern zu umständlich, weswegen wir zu einem geruchsdichten Modell raten, das allenfalls beim Müllbeutelwechseln riecht.
Warum braucht man einen Windelmülleimer?
Niemand muss einen speziellen Windelmülleimer kaufen. Auch in einem normalen Mülleimer können Sie die Windeln theoretisch sammeln. In der Praxis riecht das aber sehr schnell sehr unangenehm, weswegen, gerade für das Sammeln im Innenbereich, Windelmülleimer ihre Berechtigung haben.
Gibt es kleine Windelmülleimer?
Wer sich keinen 20+ Liter Windelmülleimer hinstellen möchte, der kann auch zu kleineren Eimern greifen. Sie sind oft mit kindlichen Motiven bedruckt und fassen nur eine kleine Menge Windeln. Der Nachteil: Oft gibt es hier keine Geruchshemmung.