Ein Garten mit Bäumen ist schön anzusehen, doch Bäume brauchen Pflege. Äste zu schneiden gehört da zu den jährlichen Aufgaben. Am einfachsten geht das mit einer guten Astschere. Neben dem Wissen, welchen Baum man wie schneidet, wird natürlich auch das passende Werkzeug benötigt. Nicht jede Astschere ist gleich und kommt bei denselben Arbeiten zum Einsatz.
Hier geht’s zum Test der besten Gartenscheren.
Wir haben uns daher 34 Astscheren als Amboss und Bypass angesehen. Die Schnittleistung war teilweise enorm, dafür waren einigen Modelle aber auch deutlich schwerer und unhandlicher.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Freund Victoria 135TA

Gutes muss nicht teuer sein oder von einem bekannten Hersteller kommen. Das beweist die Amboss-Gartenschere Freund Victoria 135 TA. Mit fast parallel öffnenden Schneiden rutscht das Schneidmaterial kaum noch raus. Gleiches gilt für die Griffe, die gut gepolstert perfekt in der Hand liegen und die aufgebrachte Kraft sicher übertragen. So lässt sich selbst 43 Millimeter starkes und trockenes Hartholz schneiden.
Gardena EnergyCut 750 B

Wer eher weiche Materialien schneiden und trotzdem nicht auf unseren Testsieger verzichten möchte, der ist mit der Bypass-Astschere Gardena EnergyCut 750 B gut beraten. Sie bietet eine ähnliche Schnittleistung und ist gut verarbeitet. Auch hier gewährleistet Gardena eine Garantie von 25 Jahren.
Felco 220

Wenn der Hersteller einer Bypass-Gartenschere verspricht, man könne damit Äste bis zu 40 Millimeter schneiden und es wäre auch deutlich mehr möglich, dann ist das nur perfekt geschliffenen Schneiden zu verdanken. Deutlich zu sehen sind solche perfekt geschliffenen Schneiden bei der Astschere Felco 220. Wie durch Butter gehen die Klingen durch frisches Holz und bringen die sehr hochwertige Astschere so schnell nicht an ihr Limit.
Spear & Jackson Razorsharp Advance

Wenn es um Kraft und Schnittleistung geht, ist die Spear & Jackson Razorsharp Advance die erste Wahl. Nicht nur der Name klingt wie eine Waffe. Dank der Ratschenfunktion, bei der man für einen Schnitt mehrfach nachsetzen muss, bringt sie eine enorme Kraft auf und schneidet auch Hölzer über 50 Millimeter.
Fiskars PowerGear II L70

Das ganze Gegenteil ist die kleine und leichte Fiskars PowerGear II L70. Die getestete Schnittleistung von 33 Millimetern klingt zwar nach enorm wenig, im Bezug auf die Größe und das Gewicht der Astschere, ist das allerdings ordentlich.
Vergleichstabelle

- Sehr Stabil
- Sehr gute Qualität
- Hohe Schnittleistung
- Justierbarer Amboss
- Sehr guter Griff

- Leicht
- Gedämpfte Anschläge
- Hohe Schnittleistung
- Klingen austauschbar
- 25 Jahre Garantie
- Bewegt sich sehr schwer

- Perfekter Schliff
- Sehr stabil
- Top Qualität
- Perfekte Klingeneinstellung
- Hohe Schnittleistung

- Teleskop-Griffe
- 10 Jahre Garantie
- Sicherheitsverriegelung
- Ratschenfunktion
- Sehr hohe Schnittleistung
- Sehr schwer

- Sehr leicht
- Handliche Größe
- Für Größe gute Schnittleistung
- Bewegt sich sehr schwer
- Angegebene Schnittleistung nicht erreicht

- Leicht
- Klingen austauschbar
- Gedämpfte Anschläge
- Hohe Schnittleistung
- 25 Jahre Garantie
- Bewegt sich etwas schwer

- Hohe Schnittleistung
- 10 Jahre Garantie
- Verschleißteile online nicht gefunden
- Angegebene Schnittleistung nicht erreicht

- Perfekter Schliff
- Sehr stabil
- Top Qualität
- Klingen wechselbar
- Perfekte Klingeneinstellung
- Mittlere Schnittleistung

- Sehr gute Schnittleistung
- Sehr stabil
- Teleskopgriffe
- Sehr guter Griff
- Klingen nicht wechselbar

- Klingen wechselbar
- Sehr stabil
- Gute Schnittleistung
- Mittlere Qualität

- Teleskop-Griffe
- Hohe Schnittleistung
- Angegebene Schnittleistung nicht erreicht

- Sehr leicht
- Justierbarer Amboss
- Schnittgut rutscht weg

- Gedämpfte Anschläge
- Hohe Schnittleistung
- 10 Jahre Garantie
- Verschleißteile online nicht gefunden

- Kaum Abstumpfungserscheinungen nach Stresstest
- Bestes Schnittbild unter den Bypass-Scheren
- Sehr gutes Schneideverhalten
- Für dünne Äste nicht so gut geeignet, da im "Leerlauf" recht schwergängig
- Im Vergleich recht schwer
- Deutlicher Klingenversatz nach Langzeittest
- Schlechte Griffigkeit

- Günstig
- Hervorragende Schnittleistung
- Sehr gute Handhabung und Haltbarkeit
- Gutes Schneidverhalten
- Bei Frischholz Rinde deutlich beschädigt

- Leichtgängig
- Hohe Schnittkraft
- Bestes Schneidverhalten bei den Amboss-Scheren
- Konnte 40 Millimeter Ast durchtrennen
- Griffigkeit nicht so gut
- Deutlicher Klingenversatz nach Langzeittest
- Im Vergleich recht schwer
- Schlechte Griffigkeit

- Sehr gute Schnittleistung
- Sehr stabil
- Mittlere Qualität
- Schneiden drücken sich auseinander
- Keine Dämpfer

- TÜV GS Testsiegel
- Günstig
- Fragliche Stabilität
- Geringe Schnittleistung

- Teleskop-Griffe
- 25 Jahre Garantie
- Gedämpfte Anschläge
- Hohe Schnittleistung
- Klingen nicht austauschbar
- Keine Getriebeübersetzung

- Teleskop-Griffe
- Hohe Schnittleistung
- Angegebene Schnittleistung nicht erreicht

- 10 Jahre Garantie
- Klingen nicht austauschbar
- Verschleißteile online nicht gefunden
- Angegebene Schnittleistung nicht erreicht

- Gute Griffigkeit
- Kraftaufwand verringert sich nach Dauertests
- Sehr gute Haltbarkeit
- Sehr leicht
- Allgemein hoher Kraftaufwand nötig

- Sehr gute Griffigkeit
- Schön leichtgängig
- Keine Pflege- und Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanweisung
- Leichter Klingenversatz nach Dauertest

- Gute Schnittleistung
- Teleskopgriffe
- Mangelnde Qualität
- Teleskopgriffe geben nach
- Klingen nicht wechselbar
- Keine Dämpfer

- Leicht
- Liegt gut in der Hand
- Angenehme Handhabung
- Gute Griffigkeit
- Leichter Klingenversatz nach Dauertest

- Sehr leicht
- Gedämpfte Anschläge
- Klingen nicht austauschbar
- Keine Getriebeübersetzung
- Mäßige Qualität
- Geringe Schnittleistung

- Leicht
- Gedämpfte Anschläge
- Klingen nicht austauschbar
- Mäßige Qualität
- Geringe Schnittleistung
Kaufkriterien Astschere
Zweimal im Jahr sollte man Bäume zurückschneiden, deshalb braucht man die Astschere gar nicht zu weit nach hinten in den Geräteschuppen räumen.
Je nachdem wie groß Ihre Bäume bereits sind, brauchen Sie eine Astschere, die mit der nötigen Schnittbreite ausgestattet ist. Die ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, meist gibt es Schnittbreiten zwischen 35 und 55 Millimeter. Außerdem ist auf die Armlänge zu achten. Diese fällt unterschiedlich aus, je nachdem ob es sich um Teleskop-Astscheren oder Astscheren mit festen Armen handelt.
Teleskop oder nicht?
Ein Teleskop-Modell ist praktisch, weil es sich auf die individuellen Bedürfnisse einstellen lässt. Ein Nachteil kann aber die beeinträchtigte Stabilität und das höhere Gewicht sein. Problematisch könnte ebenso die große Griffweite sein, die sich mit dem Ausziehen der Griffrohre noch einmal vergrößert. Daher wird bei Astscheren mit Teleskop-Griffen gern mal auf die Getriebeübersetzung verzichtet, um den die größere Griffweite wieder zu reduzieren.


Nehmen Sie die Astschere vor einem Kauf auf jeden Fall mal in die Hand und probieren Sie aus, ob Gewicht und Ergonomie für Sie in Ordnung sind und ob ihre Armlänge reicht, um die Astschere effektiv nutzen zu können.
Welche Astscheren gibt es?
Wie bei kleineren Gartenscheren, unterscheidet man auch bei Astscheren nach Amboss- und Bypass-Gartenscheren.
Bypass-Astscheren
Die Bypass-Astschere ist wie eine typische Schere aufgebaut und besitzt zwei Klingen, die aneinander vorbei gleiten. Dadurch können – bei scharfem Schneiden – sehr saubere Schnitte erzielt werden, die das Holz so wenig wie möglich verletzen.
Die zwei schmalen Klingen können bei großer Belastung auch auseinander gedrückt werden, was die Schnittleistung eingeschränkt. Bypass-Astscheren sind daher hauptsächlich für frisches und weiches Gehölz gedacht.

Amboss-Astscheren
Amboss-Astscheren besitzen hingegen nur eine Schneide, die auf eine passend geformte Platte, den Amboss, drückt. Dadurch entstehen keine seitlichen Kräfte und es lässt sich mehr Kraft auf die Schneide übertragen.
Der Druck auf den Amboss sorgt allerdings dafür, dass das Holz an der Kontaktfläche gequetscht und nicht so sauber geschnitten wird. Amboss-Astscheren sind daher eher zum Schneiden von trockenem Gehölz gedacht.

Zusätzlich können Astscheren mit einem Getriebe oder einer Ratschenfunktion ausgestattet sein. Die verlängert zwar etwas die Hebelbewegung, sorgt aber gleichzeitig für eine höhere Schnittleistung bei gleichbleibender Kraft.
Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, sind alle Astscheren im Test mit einer Getriebeübersetzung ausgestattet. Eine Ratschenfunktion ist eher selten zu finden, was vermutlich an der »schweren« Umsetzung liegt. Eine Ratsche kann die Kraft zwar deutlich erhöhen, benötigt aber auch die technische Umsetzung und Materialien, die der Kraft standhalten.
Letztendlich macht das den Kopf der Astschere sehr schwer, was bei bei einer langen Ausführung eher unpraktisch ist. Wer jedoch häufiger dickere Äste schneiden muss, der sollte darüber nachdenken, sich eine Astschere mit Ratschenfunktion als Zweitgerät zuzulegen.
Beste Ambossschere: Freund Victoria 135 TA
Weder Name noch Preis lassen erwarten, was in der Amboss-Astschere Freund Victoria 135 TA steckt. Selbst die Anzahl der Bewertungen auf Amazon sind sehr zurückhaltend. Um so erstaunlicher war der Test, bei dem die robuste Astschere bereits im »theoretischen« Teil auffiel.

Im ersten Teil unserer Tests werden die technischen Daten aufgenommen, das Testgerät vermessen und die ersten optischen Eindrücke notiert. Bereits hier fielen beide getesteten Astscheren von der Freund Victoria Gartengeräte GmbH auf.
Der Name »Freund Victoria« klingt zwar etwas kurios, ist aber durch den Zusammenschluss zweier Betriebe entstanden, die sich schon lange der Herstellung von Gartengeräten verschrieben haben. Und was ist schon ein Name? Bei uns stehen die Testergebnisse im Vordergrund.
Hier gefiel als erstes, dass sich die Griffe ausziehen lassen und wie es umgesetzt wurde. Die inneren und äußeren Griffe bestehen aus einem profilierten Aluminium-Rohr, wodurch sie ziemlich passgenau ineinander laufen. Natürlich gibt es etwas Spiel, aber das ist auch völlig normal.
Häufig wird mit ergonomischen und rutschsicheren Griffen geworben, die letztendlich doch nur rund und teilweise etwas gummiert sind. Eine besonders ergonomische Form macht bei einer Astschere auch wenig Sinn, da die Griffposition nie identisch ist. Bei Gartenscheren sieht das ein wenig anders aus.
Was auf jeden Fall wichtig ist, dass die Griffe wirklich rutschsicher sind. Ansonsten kommt zur erforderlichen Zugkraft auch die Kraft dazu, mit der die Finger die Griffe umklammern.
Bei der Freund Victoria 135 TA wurde das perfekt gelöst. Die Griffe sind komplett gummiert und das sogar so dick, dass es sich ein wenig weich anfühlt. Diese Polsterung wirkt wie eine Dämpfung, die es bei Amboss-Astscheren eigentlich nicht gibt und in anderer Form auch nicht geben kann.

Wenn ein Hersteller eine Schnittleistung von 43 Millimetern verspricht, testen wir nicht immer mit genau diesem Durchmesser. Einerseits ist natürliches Holz nicht exakt rund und andererseits lässt sich nicht immer ein auf den Millimeter passender Ast finden.
In den meisten Fällen beziehen sich die Hersteller aber auf sehr weiches Holz, um eine möglichst hohe Schnittleistung angeben zu können. Wir haben die Freund Victoria 135 TA im ersten Versuch mit 40 Millimetern Frischholz getestet und das wurde problemlos geschnitten.
Schneidet 40 Millimeter Frischholz problemlos
Da es sich hierbei aber um eine Amboss-Astschere handelt, ging der nächste Versuch mit 35 Millimetern trockenem Holz weiter – ein Kinderspiel.
Als letzter Versuch blieb nur noch 43 Millimeter durchgetrocknetes und sehr hartes Holz übrig. Dieses diente bereits im Vogelkäfig als Stange und ist nicht mit einem abgestorbenen und trocknen Ast vergleichbar. Damit konnte die 135 TA endlich ans Limit gebracht werden. Aber auch das wurde noch geschnitten.
Freund Victoria 135 TA im Testspiegel
Der Gartenpanda stellt fünf Astscheren von Freund Victoria vor und lobt an der Amboss-Astschere Freund Victoria 135 TA besonders die angenehmen Griffe:
»Die Astschere Victoria 135 TA ist eine hochwertige, leichte Ausführung mit Aluminium Handgriffen. Die verstellbaren Teleskopgriffe ermöglichen auch Arbeiten in der Höhe. Kälteschutz-Handgriffe sorgen für angenehmes Arbeiten bei kalten Temperaturen.«
Beste Bypassschere: Gardena EnergyCut 750 B
Die Gardena EnergyCut 750 B unterscheidet sich kaum von der Amboss-Variante 750 A. »A« und »B« stehen hier übrigens nicht für Variante A und B, sondern für Amboss und Bypass.

Gardena setzt mit der EnergyCut auf einen einfachen, aber soliden Aufbau – und der gefällt. Der Schneidmechanismus besteht gerade mal aus drei Blechen mit vier Millimetern Stärke, wobei zwei die Schneiden bilden. Etwas schade ist, dass die untere Schneide gleichzeitig die Verbindung zum Griff darstellt und nicht ausgetauscht werden kann.
Die obere Schneide ist beweglich gelagert
Die obere Schneide ist beweglich gelagert und wird über eine Verzahnung angetrieben. Das verstärkt die Schnittkraft und macht den Austausch der Klinge einfach. Fast so einfach wie die Ersatzteilbestellung, die bei Gardena beispiellos ist.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die stark gebogene untere Schneide. Die hat zwar den Vorteil, dass das Schnittgut nicht so schnell aus der Schneide rutschen kann, dafür müssen die Griffe aber auch weit auseinandergezogen werden, damit das Schnittgut zwischen die Schneiden passt: bei 25 Millimetern schon 90 Grad und für 45 Millimeter komplette 180 Grad.
Die deutlich gerundete Schneide der Gardena EnergyCut 750 B erfordert in Kombination mit der Übersetzung zwar einen langen Hebelweg, sie hat aber ebenso auch Vorteile. Mal abgesehen vom guten Halt des Schnittgutes, »schmiegt« sich die Klinge auch um den Ast und schafft so eine große Auflage. Die Druckkraft wird verteilt und das Gehölz dadurch kaum beschädigt.
Beim harten Ast mit mit einem Durchmesser von 40 Millimetern sind kaum Spuren zu sehen und selbst der dünnere und weiche Zweig bekommt lediglich ein paar Dellen. Zu verdanken ist das aber sicherlich auch dem guten Anschliff der Klingen und einem spielfreien Sitz der beweglichen Teile. Der zieht allerdings nach sich, dass sich die EnergyCut etwas schwerer bewegen lässt.


Die Gardena EnergyCut 750 B steht unserem Testsieger der Amboss-Astschere 750 A in nichts nach. Sie bietet eine perfekte Qualität, gute Schnittleistung und ein sehr sauberes Schnittbild. Obendrein gibt es von Gardena eine Garantie über 25 Jahre.
Gardena EnergyCut 750 B im Testspiegel
Das Fachmagazin Heimwerker-Test.de bewertet unseren Bypass-Favoriten 2019 mit der Note 1,5:
»Die Gardena EnergyCut 750B überzeugt mit guten Schnittergebnissen und sauberer Verarbeitung. Verschleißteile wie das Obermesser lassen sich schnell selbst austauschen. Zudem gibt der Hersteller eine 25-jährige Garantie auf die Schere.«
Alternativen
Nicht jeder hat mit dicken und harten Ästen zu kämpfen und sucht lieber etwas handliches – oder benötigt vielleicht sogar eine noch kräftiger Astschere. Daher haben wir weitere Empfehlungen.
Für Profis: Felco F220
Schweizer können nicht nur Käse und Schokolade, sie können vor allem auch scharfe Klingen. Diese Schleifkunst beweisen sie mehr als deutlich bei der Bypass-Astschere Felco F220. Eine solche Qualitätsarbeit hat allerdings auch ihren Preis und ist nicht für jeden Privatanwender die erste Wahl.

Als gelernter Metaller betrachtet man geschliffene Flächen oder Metalle wahrscheinlich anders als ein Gärtner. Aber wenn sich ein Metaller in die Metallverarbeitung einer Astschere verliebt, dann sagt das schon etwas aus.
Ober und Unterklinge wurden bei der Felco F220 von beiden Seiten geschliffen. Im Grunde wäre das nicht unbedingt nötig und daher verzichten viele Hersteller auf einen solchen Aufwand, aber dadurch liegen beide Flächen exakt plan aufeinander und selbst die Metallteile zur Getriebeübersetzung gleiten über die Oberfläche.
Ganz klar, bei der Felco reden wir von einer Qualitätsarbeit, die bisher keine andere Astschere erreicht hat. Das spiegelt sich auch in der Schnittleistung wieder. Wenn Schneiden exakt aneinander liegen, schneiden sie leichter und besser.
Im Test wurde die Felco F220 mit 42 Millimetern Frischholz getestet, womit sie absolut keine Probleme hatte. Selbst eine dünne Scheibe wurde damit sauber abgeschnitten. Sicher wären auch größere Durchmesser möglich gewesen, aber der Hersteller gibt selbst nur 40 Millimeter an und damit reicht uns das.
Auch Tests mit 35 Millimetern trockenem Gehölz oder 23 Millimetern sehr weichem Holz verliefen absolut problemlos. Bei sehr weichem Holz drückt sich dann aber doch die untere Klinge leicht in das Holz.
Der Preis der Felco 220 ist schon recht hoch angesetzt und für die wenigsten privaten Anwender dürfte der sich lohnen. Wer aber als Profi in eine solche Astschere investiert, der bekommt auch beste Qualität mit enormer Schnittleistung.
Kraftpaket: Spear & Jackson Razorship Advanced
Darf es etwas kräftiger sein? Der Name Spear & Jackson klingt irgendwie nach einer Waffe und das ist die Spear & Jackson Razorsharp Advance im Grunde auch. Im aktuellen Test der Astscheren gibt es fünf Astscheren, bei denen eine Schnittleistung von 50 Millimeter und sogar mehr angegeben ist. Es gibt aber nur eine, bei der sich das auch tatsächlich belegen ließ. Und das war die Razorsharp Advance.

Zu Gute kommen ihr dabei die ausziehbaren Griffe und die Ratschenfunktion. Die zieht es zwar nach sich, dass man immer viermal nachsetzen muss, ehe ein Ast komplett geschnitten wird, dafür funktioniert das dann auch relativ leicht. Oder zumindest einfacher als mit anderen Astscheren. Äste mit einem Durchmesser von 50 Millimetern werden nicht schnell mal abgeknipst, das benötigt schon einiges an Kraft.
Kraft für 50 Millimeter starke Äste
Die wird allerdings auch schon beim Ansetzen benötigt. Denn mit fast zwei Kilogramm bringt die Razorsharp ein ordentliches Gewicht mit. Man sollte sich also gut überlegen, ob es wirklich ein solches Arbeitstier sein muss. Sinnvoller ist, sie als Zweitgerät neben einem etwas handlicheren Modell zu haben. Leisten kann man sich das allemal, denn die Spear & Jackson richtet sich beim Verkaufspreis nicht nach der Schnittleistung und ist daher auch nicht teurer als andere Modelle.
Sehr gut gefallen die ausziehbaren Griffe, die die Astschere auf etwas über einen Meter verlängern. Die rasten nämlich nicht, wie bei den anderen Modellen, lediglich fünfmal ein, sondern sind stufenlos verstellbar. Dazu muss nur der untere Teil des Griffes etwas verdreht, der Griff ausgezogen und das Griffstück in der aktuellen Position geklemmt werden.
Das geht nicht nur einfacher, es sorgt auch für weniger Spiel im Griff. Das bietet keine andere Astschere. Deren Variante mit Rastpunkten lässt die verschiebbaren Griffe ganz schön auf den Führungen klappern.
Interessant ist, dass die Spear & Jackson trotz ihrer brachialen Gewalt und der Tatsache, dass es sich um eine Amboss-Astschere handelt, wirklich saubere Schnitte liefert. Natürlich lassen sich bei richtig dicken Ästen keine Quetschungen vermeiden, aber die beziehen sich lediglich auf die Rinde. Das innere Holz wird dabei nicht beschädigt.
Ganz ohne Beschädigungen geht es bei dünnem und weichem Gehölz allerdings auch nicht. Die Auflage am Amboss ist nicht so gebogen wie bei kleineren Astscheren und bringt den Gegendruck auf eine kleine Stelle. Aber dafür ist eine solche Amboss-Astschere auch nicht gemacht. Wie wäre es mit einer Kombination mit der Fiskars PowerGear L70? Die ist klein, leicht und schneidet dünne Äste sehr sauber.
Klein & handlich: Fiskars PowerGearII L70
Von der größten und schwersten Astschere geht es jetzt zum extremen Gegenteil. Keine andere Astschere im Test ist so leicht und handlich wie die Fiskars PowerGear II Bypass-Getriebeastschere L70. Kein Wunder, sie ist ja auch (abgesehen von den Klingen) komplett aus Kunststoff.

Zugegeben, die Verzahnung aus Kunststoff erweckt nicht wirklich Vertrauen. Gerade bei Astscheren würden wir viel lieber auf massives Metall setzen, aber probieren geht über studieren und es wurde probiert.
Fiskars gibt eine maximale Schnittleistung von 38 Millimetern an, was schon reichlich viel ist. Selbst bei unserem Testsieger Gardena EnergyCut 750 A werden nur 42 Millimeter versprochen. Um so erstaunlicher ist es, was die kleine Fiskars so aushält.
Die 38 Millimeter beziehen sich sicher auf sehr weiches Gehölz und können nicht grundlegend angesehen werden, aber 33 Millimeter waren im Test durchaus möglich. Dafür muss man sich aber auch ganz schön ins Zeug legen. Etwas zu Hilfe kommt der kleinen Fiskars die Übersetzung, die durch Zähne aus Kunststoff erzeugt wird. Man traut es ihnen nicht zu, aber sie halten einiges aus.
Die Schnittqualität der Fiskars PowerGear II Bypass-Getriebeastschere L70 kann absolut überzeugen. Wie die Gardena EnergyCut 750 A besitzt sie ein deutlich geschwungenes Messer, das den Ast umschließt und den Druckpunkt auf eine größere Fläche verteilt. Dadurch sind auch bei weicheren Hölzern kaum Beschädigungen zu erkennen.
Die kleine L70 ist kein echtes Kraftpaket, leistet für ihre Größe aber doch einiges. So wie die Spear & Jacksons für schwere Arbeiten gemacht wurde, ist die L70 eher für kleinere Äste, mit denn eine Gartenschere überfordert wäre.
Außerdem getestet
Felco 211-60
Wie unsere Qualitätsempfehlung, die Felco 220, zeichnet sich auch die Felco 211-60 durch eine gehobene Qualität und einen besonders guten Anschliff aus. Als Bypass-Astschere liefert sie sehr saubere Schnitte und bietet eine flexible Gestaltung.
Je nach Bedarf kann die Felco mit unterschiedlichen Grifflängen bestückt werden, wodurch sich dann auch die Kraftübertragung ändert. Allerdings gibt es für die 211-60 nur noch kürzere Griffe oder gleich die Varianten 211-50 und 211-40.
Qualitativ gibt es bei der Felco absolut nichts auszusetzen. Der Schliff der Klingen ist perfekt, das Schneidenspiel lässt sich punktgenau einstellen und ein Zusammenschlagen der Griffe wird durch große Puffer vermieden.
Ohne ausziehbare Griffe oder einer Übersetzung, fehlt es der Felco 211-60 aber an Schnittleistung. Frische Äste mit einem Durchmesser von 30 Millimetern ließen sich gerade noch schneiden. Mehr war leider nicht möglich.
In der professionellen Anwendung rentiert es sich sicher, auch in kleinere Astscheren zu investieren. Private Anwender nutzen dagegen eher eine Astschere für viele Anwendungen. Und diese sollte dann schon etwas kräftiger als die Felco 211-60 sein.
Freund Victoria 10-30TA
Die Bypass-Gartenschere Freund Victoria 10-30TA ist nahezu identisch zur Amboss-Astschere Freund Victoria 135TA aufgebaut. Auch sie besitzt ausziehbare Griffe, die vor allem durch eine besondere Stabilität auffallen. Selbst voll ausgezogen, weisen sie nur ein sehr geringes Spiel auf.
Als Bypass-Astschere fällt die Schnittleistung zumindest bei trockenem Holz etwas geringer aus. Bei Frischholz gibt es dagegen keine Schwächen. Der Hersteller verspricht 45 Millimeter und unser Test mit 40 Millimeter lässt keine Zweifel, dass auch die 45 Millimeter (oder mehr) möglich sind.
Einen kleinen Abzug gab es leider für die Schneiden, die zwar gut geschliffen aber leider nicht austauschbar sind. Sehr positiv fielen dafür auch hier die relativ weichen Griffe auf, die vollflächig gummiert sind und damit einen perfekten Griff bieten.
Ebenso beziehungsweise noch viel weicher ist angebrachte Puffer, der ein Zusammenschlagen der Griffe verhindert. Damit wird wirklich jeder harte Schnitt gefedert. Die Handgelenke werden es danken.
Hoffentlich bleiben die Schneiden so lange scharf, wie es der qualitative Gesamteindruck der Freund Victoria 10-30TA verspricht, denn die Klingen sind nicht austauschbar. Ansonsten gibt es keine gravierenden Kritikpunkte an der fast perfekten Bypass-Astschere.
Fiskars PowerGearX Amboss Getriebeastschere LX99-L
Auch wenn der Name Fiskars sehr vielen bekannt ist und einen guten Ruf genießt, konnten bisher weder die Gartenscheren noch die Astscheren des Herstellers wirklich beeindrucken. Und auch der erste Anblick der PowerGearX LX99-L wirft ein paar Fragen auf.
Warum ist eine neue Astschere an einigen Stellen abgeschabt und hat Kratzer? Warum Besitzen Metallteile bereits Kerben von der Herstellung und Bearbeitung? Das muss nicht sein, schmälert den Gesamteindruck und lässt auch ein wenig an der Gütekontrolle zweifeln.
Dabei muss sich die Amboss-Astschere mit Getriebe bei der Schnittleistung gar nicht verstecken. Die vom Hersteller angegebenen 55 Millimeter sind zwar sicher nur mit sehr weichem Gehölz zu erreichen, aber zumindest 47 Millimeter (Frischholz) waren im Test kein Problem.
Auch 35 Millimeter trockenes und ziemlich hartes Holz knackte die PowerGearX LX99-L. Positiv fiel dabei auf, dass die Schnittflächen für eine Amboss-Astschere gerade bei Frischholz gut aussehen und sich Quetschungen in Grenzen halten.
Grüntek T-REX 765
Grüntek gehört eher zu den günstigen Anbietern und irgendwie sieht man das auch der Bypass-Astschere Grüntek T-REX 765 an. Alle Teile sind einfach gefertigt und teilweise auch noch ein wenig gratig. Allerdings sehen die Materialoberflächen besser aus als bei der mehr als doppelt so teuren LX99-L Getriebeschere von Fiskars.
Bei den Bewegungen ist der günstige Preis jedoch wieder spürbar. Die Griffe lassen sich nur recht schwer öffnen und schließen, es knackt regelrecht das Getriebe und komplett geschlossen schleifen die Blechteile leicht aufeinander.
Die Schnittergebnisse sind ok. Der Hersteller verspricht 47 Millimeter und im Test konnten sie zwar schwer, aber doch bestätigt werden. Leider drücken sich dabei die Klingen ein wenig auseinander, wodurch auch dünneres Gehölz teilweise nicht ganz durchgeschnitten wird.
Die Grüntek T-REX 765 ist eine recht günstige Bypass Astschere und das spürt man in einigen Punkten auch. Mit etwas Nachjustierung und ein wenig Schmiermittel wird sie leichtgängiger und dann macht die Arbeit damit auch mehr Spaß. Genügend Schnittleistung bringt sie auf jeden Fall mit.
Fiskars SmartFit L86
Wie alle Astscheren von Fiskars sieht auch die Bypass-Astschere Fiskars L86 auf den ersten Blick gut aus. Auf den zweiten Blick schwächelt sie jedoch an einigen Punkten. Das fängt bei den praktisch ausziehbaren Griffen an, die zu viel Spiel haben.
Sie klappern, lassen sich etwas verdrehen und geben unter Belastung nach. Das sogar so sehr, dass sie sich sichtbar verbiegen und sich die Spaltmaße ändern.
Mangelnde Schnittleistung kann man ihr trotzdem nicht nachsagen. Der Hersteller verspricht 50 Millimeter und mit 47 Millimetern hatten wir auch kein Problem. Die Klingen allerdings schon. Diese drücken sich unter Belastung etwas auseinander, wodurch die unterste Schnittkante eher abgerissen als geschnitten wird.
Die Fiskars L86 bringt dank ausziehbarer Griffe eine ordentliche Schnittleistung mit. Allerdings kann die eigene Qualität da nicht ganz mithalten. Die ausziehbaren Griffe klappern und geben sichtbar nach.
Gardena EnergyCut 750 A
Die Griffe der Gardena EnergyCut 750 A sind recht schlicht gehalten, lediglich außen etwas gummiert und mit Rillen versehen. Alle anderen Flächen sind eher glatt, bieten aber trotzdem einen ausreichend guten Halt. Wie die Gelenkverschraubung, die gern ein wenig lockerer sein dürfte. Selbst ohne Schnittgut unterm Messer lassen sich die Griffe schon recht schwer bewegen. Dafür gibt es aber auch kein Spiel und das Messer liegt passgenau auf dem Amboss auf.
Für eine Arbeitserleichterung verfügt die EnergyCut 750 A über eine Getriebeübersetzung, die deutlich an der Verzahnung zu erkennen ist. Damit ist sie zwar nicht viel kräftiger als andere Astscheren, da fast alle über eine solche Übersetzung verfügen, aber zumindest hält sie ihre Versprechungen ein. Bei etlichen Astscheren im Test wurde eine Schnittleistung von 50 mm angeben und letztendlich sind sie daran kläglich gescheitert.
Gardena verspricht, dass mit der 750 A Äste bis zu einer Stärke von 42 mm geschnitten werden können. Im Test sind wir sogar auf 45 mm gekommen. Mehr war leider nicht möglich, da die Astschere einen Haken beziehungsweise die Klinge einen Bogen hat. Der ist stärker als bei manch anderen Modellen ausgeprägt und man muss die Griffe schon fast auf 180° öffnen, damit dickere Äste zwischen Klinge und Amboss passen. Dafür rutschen diese dann aber auch nicht wieder heraus.
Die Schnittqualität der Gardena EnergyCut 750 A Astschere sieht sehr gut aus. Durch den deutlich gebogenen Amboss wird der Ast regelrecht umgriffen und die Drucklast verteilt sich auf eine größere Fläche. Obwohl Amboss-Astscheren häufig für deutlich mehr Beschädigungen am Holz sorgen als Bypass-Astscheren, zaubert die 750 A ein richtig gutes Schnittbild und begnügt sich bei dünneren Ästen mit leichten Druckstellen. Bei dickeren Ästen ist mehr Kraft notwendig und dann werden die Beschädigungen auch etwas deutlicher.
Wolf Garten Power Cut RS 750
Die Wolf Garten Power Cut RS 750 ist eine sehr solide Astschere, die eine ebenso gute Verarbeitungsqualität mitbringt. Sehr gut gefällt dabei die Verschraubung der einzelnen Klingenteile. Bei vielen Astscheren stehen hier deutlich die selbst sichernden Muttern über. Wolf Garten setzt stattdessen auf eine sehr flache Verschraubung, mit der man nicht an den Ästen hängen bleiben.
Nicht ganz so gut schneidet die Schnittkraft ab. Wolf Garten verspricht eine maximale Schnittleistung von 45 Millimetern. Wir haben uns an 50 Millimeter gewagt und damit war die RS 750 gnadenlos überfordert. Auch bei 35 Millimetern musste noch so viel Kraft aufgebracht werden, dass die versprochenen 45 Millimeter kaum umzusetzen wären.
Dafür kann sich aber das Schnittbild sehen lassen. Obwohl es sich um ein Amboss-Astschere handelt, die sogar nur eine gerade Auflagefläche bietet, sieht der Schnitt bei dünneren und weichen Hölzern recht gut aus.
Wolf Garten Power Cut RR 750
Wie Gardena und viele andere Hersteller, bietet auch Wolf Garten mit der RS 750 und der Wolf Garten PowerCut RR 750 eine Amboss- und eine identische Bypass-Astschere an. Bis auf die Art der Schneiden unterscheiden sich beide Modelle nicht. Sie bieten dieselben Vorzüge, wie zehn Jahre Garantie, eine sehr flache Verschraubung und einem stabilen Aufbau.
Etwas unterschiedlich ist allerdings die Schnittleistung und auch die Schnittqualität. Obwohl häufig die Amboss-Astscheren die kräftigeren sind, trumpft hier eher die RR 750 als Bypass-Astschere auf. Mit ihr ist uns fast der Schnitt des 50 Millimeter starken Astes gelungen. Allerdings sieht man der Schnittfläche selbst bei 45 Millimetern deutlich den enormen Kraftaufwand an. Bei dünneren Zweigen ist wiederum nichts an der Schnittqualität auszusetzen.
Wolf Garten Power Cut RS 800V
Mit der PowerCut RS 800 V möchte Wolf Garten in puncto Schneidkraft noch eine Schippe drauf legen und stattet sie sogar mit zwei Gängen aus. Werden die Griffe nur zum Teil geöffnet, befindet man sich im SpeedCut-Modus mit dem schnell dünnere Zweige geschnitten werden können. Erst wenn die Griffe weiter geöffnet werden, schaltet sich der PowerCut-Modus mit einer anderen Übersetzung ein.
Die Idee ist toll und auch gut umgesetzt, die Schnittkraft konnte im Test dennoch nicht ganz überzeugen. Wolf Garten gibt für die RS 800 V zwar eine maximale Schnittleistung von 50 Millimeter an, wir sind daran aber kläglich gescheitert. Selbst die 35 Millimeter benötigten noch einen ordentlichen Kraftaufwand. Einen Vorteil in der Schnittkraft ergab sich gegenüber der »einfachen« Amboss-Astschere von Wolf Garten nicht.
Grüntek XT 685-940
Die Grüntek XT 685-940 bietet ein gutes Mittelmaß an Preis, Qualität und Ausstattung. Sie besitzt ausziehbare Griff – die einen ausgesprochen guten Sitz bieten – eine Getriebeübersetzung und zumindest lässt sich die obere Klinge ausbauen.
Besonders glänzen kann sie mit diesen Vorzügen jedoch nicht. Die obere Schneide lässt sich zwar ausbauen, ließ sich aber online nicht als Ersatzteil finden. Und auch von der Leistungssteigerung durch die Übersetzung oder den ausziehbaren Griffen war nicht viel zu spüren. Die versprochenen 50 Millimeter konnten nur zur Hälfte getrennt werden. Alles unter 43 Millimetern war allerdings wieder gut zu trennen und bot auch eine sehr gute Schnittqualität
Grüntek Grizzly 470
Manchmal braucht es halt doch nicht so viel und daher bietet auch Grüntek mit Grizzly 470 Amboss-Astschere ein deutlich kleineres Modell an. An der Qualität gibt es nichts auszusetzen und gut gefällt, dass der Amboss zur oberen Klinge ausgerichtet werden.
In puncto Schnittleistung konnte die kleine Schwester jedoch nicht überzeugen. Etwas größere Äste rutschen einfach über den Amboss und der Kraftaufwand hinterlässt dadurch deutliche Spuren. Erst bei wirklich dünnen Zweigen geht es leichter und die Schnitte sehen dann auch sehr gut aus. Nur liegt sie mit der Schnittleistung dann im Bereich einer guten Gartenschere mit kurzen Griffen.
Gardena TeleCut 650-900 B
Lange Hebel bieten mehr Kraft? Das trifft bei der Gardena TeleCut 650-900 B nur bedingt zu. Denn im Gegenzug verzichtet Gardena auf eine Getriebeübersetzung, was den Vorteil der ausziehbaren Griffe wieder relativiert. Aber dessen ist sich Gardena durchaus bewusst und gibt für die TeleCut dieselben Schnittwerte an, wie für die EnergyCut mit Getriebeübersetzung.
Positiv ist hierbei, dass Gardena nicht das Blaue vom Himmel verspricht. 42 Millimeter werden angegeben und die konnten im Test auch locker geschnitten werden. Selbst 45 Millimeter waren mit viel Kraft möglich. Dabei sahen die Schnittflächen sogar sehr gut aus.
Weniger gefallen haben allerdings andere Details, wie beispielsweise die Klingen, die fest in den griffen eingelassen und nicht austauschbar sind. Auch die Umsetzung der ausziehbaren Griffe könnte etwas passgenauer sein. Die beweglichen Hülsen klappern ausgezogen nämlich deutlich.
Wolf Garten RR 900 T
Die Wolf-Garten RR 900 T Astschere liegt im mittleren Preissegment. Leider ist sie recht schwer und auch die Griffigkeit ist nicht sehr gut. Von allen getesteten Astscheren war sie am schwergängigsten, ist aber gut im Gras auffindbar. In der Anleitung finden sich keine Sicherheitshinweise und nur eine unzureichende Produktbeschreibung. Auch mehr Pflegehinweise hätten wir uns erwartet. Die Ergebnisse beim Schneiden waren bei Frischholz sehr gut und beim Hartholz ebenfalls überzeugend. Leider treten die Schneiden nach dem Dauertest deutlich auseinander.
For q Bypass-Astschere
Die Hornbach-Eigenmarke for_q liefert mit ihrer Bypass-Astschere ein gutes Werkzeug für Gärtner, die keine allzu dicken Äste schneiden müssen und ein wenig mehr Kraft in den Armen haben.
Das Schnittbild bei Frischholz ist allerdings sehr gut. Der Ast weist keine Quetschungen auf, der Schnitt ist schön glatt aber leicht gerundet. Dafür muss die Rinde einiges wegstecken und ist sichtbar geschädigt. Beim Schneiden von Hartholz ist deutlicher Kantenbruch zu sehen, die Quetschungen halten sich aber in Grenzen und auch die Flächen sind schön eben und glatt.
Auch bei der Astschere von Hornbach gibt es das für Bypass-Scheren typische Problem: Dickes Holz schafft sie nicht. Ansonsten bleibt die Schere aber heil und auch die Schneiden gleiten nach dem Langzeittest noch problemlos aneinander vorbei.
Wolf Garten RS 900 T
Die Handhabung der Wolf-Garten RS 900 T ist gut, sie schneidet sehr leichtgängig und kann aufgrund ihrer herausstechenden Optik auch gut im Gras gefunden werden. Ihre Griffigkeit ist aber leider nicht so gut, da gibt es bessere Modelle.
Was das Schnittbild angeht, waren wir von der Leistung ebenfalls angetan. Am Frischholz waren keinerlei Quetschungen zu sehen, der Schnitt war vollkommen eben ausgeführt und lediglich etwas rau. Leider hat die Rinde allerdings erkennbaren Schaden abbekommen. Beim Schneiden von trockenem Holz leistete sich die Wolf-Garten-Schere keine Patzer: keine Quetschungen und nur sehr geringer Kantenausbruch, der lediglich etwas rau war.
Einen Wermutstropfen gab es aber doch: Die Schneiden treffen nach dem Dauertest nicht mehr richtig aufeinander. Da sind andere Modelle klar im Vorteil. Wem es aber auf gute Schneidergebnisse ankommt und die Schere vielleicht nicht so ausgiebig strapaziert, macht mit der RS 900 T nichts falsch.
Grüntek XT 685-1015
Ausziehbare Griffe und ein gezahnter Amboss versprechen ein aggressives Schnittverhalten. Das ist bei der Grüntek XT 685-1015 leider nicht ganz so. Die versprochenen 52 Millimeter werden nur angeschnitten und 43 Millimeter nur mit ausgezogenen Griffen und viel Kraft bezwungen. Dafür leidet das Holz weniger als gedacht darunter.
Auch die ausziehbaren Griffe können nur bedingt überzeugen. Diese besitzen sehr viel Spiel und verleihen der Grüntek einen labilen Eindruck, obwohl die Griffe selbst eigentlich stabil genug sind. Selbst unter kräftiger Belastung geben sie kaum nach.
Gardena Premium 700B
Die Gardena Premium-Astschere 700 B ist ebenfalls recht teuer. Dafür könnte sie etwas leichtgängiger und besser auffindbar sein. Das schlimmste allerdings: Es ist enorm viel Kraftaufwand nötig, um mit der Schere arbeiten zu können. Schon im Neuzustand mussten wir 637 Newton aufwenden – das ist eine ganze Menge und nicht mehr für jeden machbar. Obwohl die Schneidergebnisse bei Frisch- und Hartholz in Ordnung waren, bringt ihr das leider insgesamt das zweitschlechteste Ergebnis im Test ein.
Stihl PB 25
Die Stihl PB 25 ist recht teuer, hat ein mittelmäßiges Gewicht aber eine gute Griffigkeit. Gefallen hat uns, dass sie schön leichtgängig ist. Leider waren in der Gebrauchsanleitung keine Pflege- und Sicherheitshinweis auffindbar. Beim Schneiden von Frischholz waren die Ergebnisse insgesamt zufriedenstellend, nur die Rinde wurde etwas beschädigt. Nach dem Dauertest liegen die Schneiden leider nicht mehr ganz aufeinander – bei einem Preis von über 80 Euro sollte das nicht passieren.
Meister WU9769600
Die Meister WU9769600 verspricht eine Schnittleistung von 30 mm, was im Vergleich zu anderen Amboss-Astscheren recht wenig ist. Und tatsächlich ergab der Test an unterschiedlichen Durchmessern auch, dass erst ab einem Durchmesser von 33 mm ein durchgängiger Schnitt möglich war. Hierzu musste zwar reichlich Kraft aufgebracht werden, die Schnittfläche sah aber dennoch gut aus.
Ob die Amboss-Gartenschere mit ihrem verzahnten Amboss dauerhaft eine solche Belastung aushält, ist allerdings fraglich. Die gesamte Schnittkraft wird über eine M8 Gewindeschraube übertragen, die in ihrer Führung mächtig klappert und für reichlich Spiel sorgt. Das TÜV GS Siegel hat sie dennoch erhalten.
Amazon Basics Bypass-Astschere
Geiz ist geil? Nicht wirklich, wenn man sich die Amazon Basics Bypass-Astschere an sieht. Der günstige Preis ist an jeder Stelle zu spüren und zu sehen. Das fängt beim rauen Anschliff an und ist auch deutlich an der Qualität der Griffe zu sehen.
Die Schnittleistung kann man hingegen kaum kritisieren, da keine angegeben ist. Im Test haben wir uns bereits bei 35 Millimetern die Zähne ausgebissen und erreichten erst bei 25 Millimetern einen guten, sauberen Schnitt.
Amazon Basics Amboss-Astschere
Die Schneiden der Amazon Basics Amboss-Astschere wirken schon etwas stabiler. Qualitativ unterscheidet sie sich aber kaum von der Bypass-Variante. Die Klingen sind nicht austauschbar und selbst der Amboss wurde vernietet. Auch die Verarbeitung der Griffe ist ebenso mangelhaft.
Dafür ist die Bypass-Astschere mit einer kleinen und ruckelnden Übersetzung ausgestattet, die die Schnittkraft minimal verbessert. Jetzt sind Schnitte bis zu 33 Millimeter mit viel Anstrengung möglich. Wirklich begeistern kann das allerdings auch nicht.
Berger 4204 Klassik-Linie
Mit der Berger Astschere 4204 waren wir nicht zufrieden. Sie ist schon eher im mittleren Preissegment angesiedelt, dafür aber sehr leicht und griffig. Auch der Kraftaufwand ist in Ordnung und die Schere ist schön leichtgängig. Beim Schnitt am Frischholz wurden die Schnittstellen leider sehr uneben und das Hartholz erlitt sichtbare Quetschungen. Auch die Schneiden befinden sich nach längerem Gebrauch nicht mehr schön aufeinander.
So haben wir getestet
Wir hatten insgesamt 34 Astscheren im Test und bis auf ein paar wenigen Ausnahmen konnten alle mit einem relativ guten Ergebnis abschneiden.
Aufgefallen ist allerdings, dass sich die angegebene, maximale Schnittweite häufig eher auf die Öffnung der Klingen als auf die tatsächliche Schnittkraft bezieht. Hier haben einige doch deutlich mehr versprochen, als im Test tatsächlich möglich war.


Im ersten Teil des Astscheren-Tests wurde wie immer eine Bestandsaufnahme der Abmessungen, des Gewichts und den angegebenen technischen Daten gemacht. Ins besondere wurde hierbei auch darauf geachtet, wie es mit der Garantie und dem Nachkauf von Ersatzteilen aussieht.
Anschließend wurde jede Astschere unter die Lupe genommen und die Verarbeitungsqualität begutachten. Angst, dass sich die Griffe unter zu großer Belastung verbiegen, musste man bei keiner haben. Auch seitlich gaben diese bei kaum einer Schere nach.
Dafür gab es deutliche Unterschiede bei der Handhabung. Einige gingen so leicht, dass sie sich von selbst öffnen und schließen. Andere brauchten hingegen etwas Kraft, obwohl noch gar kein Ast zwischen den Klingen steckte. Lediglich eine ließ sich im geschlossenen Zustand verriegeln, wie man es auch von kleineren Gartenscheren gewohnt ist.

Der wichtigste Teil ist aber sicher der praktische Test. Hierzu durften wir uns in einem Garten an wild wachsenden Bäumen versuchen, die bald einer kompletten Neugestaltung weichen müssen. Dabei fielen ein paar Äste in unterschiedlichen Stärken ab, an denen anschließend alle Astscheren getestet wurde.
Einige wurden aber bereits im Vorfeld ans Limit gebracht und dabei wurde keine Rücksicht genommen. Erst wenn die eigene Kraft nicht ausreichte, einen Ast zu schneiden, konnte gesagt werden, dass auch die Astschere ihr Limit erreicht hat.


Die wichtigsten Fragen
Welche Astschere ist die beste?
Die beste Ambosschere für die meisten ist die Freund Victoria 135 TA. Sie ist besonders robust und überzeugt durch auch durch ihre technischen Eigenschaften. Die beste Bypassschere für die meisten ist die Gardena EneryCut 750 B, welche genau dieselben Vorzüge bietet. Aber auch andere Astscheren aus unserem Test sind empfehlenswert.
Welche ist die beste Astschere?
Die beste Amboss-Astschere ist für uns die Freund Victoria 135 TA beziehungsweise die Variante als Bypass-Astschere die Gardena EnergyCut 750 B. Beide bieten eine ausgesprochen gute Qualität, ein nahezu perfektes Schnittbild und auch wenn Gardena eine geringere maximale Schnittleistung angibt, so wird die aber auch erreicht und ist nicht utopisch, wie bei manch anderen Astscheren.
Bypass- oder Amboss-Astschere?
Wie bei Gartenscheren, sind Amboss-Astscheren eher für trockene und tote Äste gedacht, bei denen eine Beschädigung nebensächlich ist. Bypass-Astscheren sind in den meisten Fällen nicht so kräftig und eher für weicheres Material gedacht. Mit einer geschwungenen Schneide besitzen sie eine größere Anlagefläche, verteilen den Druck besser und beschädigen den Ast weniger.
Im Test hat sich aber gezeigt, dass die Schnittleistung und die Beschädigungen weniger von der Bauform als viel mehr von den Klingen abhängt. Deutliche Unterschiede waren eher zwischen den Herstellern als zwischen Amboss und Bypass zu sehen.
Braucht eine Astschere ausziehbare Griffe?
Ausziehbare Griffe können die Schnittleistung erhöhen, bieten aber hauptsächlich eine bessere Reichweite. Der Test hat gezeigt, dass die längeren Griffe selten eine Auswirkung auf die Schnittkraft haben. Denn je länger die Griffe sind, um so weiter müssen sie beim Ansetzen geöffnet werden. Dem setzt unsere Armlänge Grenzen und daher wird bei Astscheren mit ausziehbaren griffen gern auf die Getriebeübersetzung verzichten, um die Griffweite wieder etwas zu reduzieren. Letztendlich bleibt dadurch der Kraftaufwand derselbe und nur die Reichweite verbessert sich.
Brauche ich eine Astschere mit Übersetzung?
Ja! Zumindest dann, wenn auch etwas dickere Äste geschnitten werden sollen. Die langen Griffe einer Astschere bieten zwar schon eine gute Erleichterung aber ab Aststärken von 30 mm kommt man damit bereits an seine Grenzen. Mit Übersetzung sind leicht über 40 mm möglich und ab 50 mm sollte man zu einer Astschere mit Ratschenfunktion greifen.
Worauf sollte ich beim Kauf einer Astschere achten?
Eine Astschere muss große Kräfte übertragen. Daher ist ein stabiler Aufbau sehr wichtig – der war bei allen Astscheren im Test gegeben.
Wenn doch mal etwas kaputt geht, dann bricht in den meisten Fällen die Klinge. Daher ist es wichtig, dass diese austauschbar und auch als Ersatzteil erhältlich ist.