Eine Grundierung dient dazu, das Erscheinungsbild der Gesichtshaut gleichmäßiger aussehen zu lassen. Wünschenswerte Eigenschaften stehen dabei oft im Widerspruch zueinander, wie natürliches Aussehen und starke Abdeckung oder lange Haltbarkeit und hoher Tragekomfort. Um von der riesigen Auswahl verschiedenster Texturen nicht erschlagen zu werden, ist es wichtig, die persönlichen Prioritäten zu sortieren.
Erfreulich ist, dass sich in den letzten Jahren der Trend abgezeichnet hat, eine große Farbauswahl für jede Foundation anzubieten. Es gehört zum guten Ton, viele Abstufungen an Farben und Helligkeiten bereitzustellen. Zwar ziehen noch nicht alle Beauty-Marken mit, die Auswahl verschiedener Optionen wird aber immer größer. So kann man sich auf wesentliche Eigenschaften fokussieren.
Vor der Foundation bietet es sich an, einen Primer zu nutzen. Welcher der beste Primer ist, lesen Sie in unserem ausführlichen Vergleichstest.
Wir haben bei der Wahl der 27 Test-Make-ups darauf geachtet, unterschiedliche Formulierungen und Eigenschaften einzubeziehen. Dieser Artikel kann durchaus als Guide der bestbewerteten und populärsten Foundations angesehen werden. Er stellt eine Auslese dar und stellt auch über die Empfehlungen hinaus sehr gelungene Produkte für andere Hauttypen vor.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Too Faced Born This Way Foundation

Die Too Faced Born This Way Foundation ist unser Favorit, weil sie universell und zuverlässig ist. Sie ist in sehr vielen Nuancen erhältlich und funktioniert für unterschiedliche Hautbeschaffenheiten. Die Abdeckung ist hoch, kann aber auch dünn aufgetragen werden. Sie brilliert vor allem bei der Haltbarkeit, ohne sich dabei zu schwer anzufühlen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist absolut in Ordnung, zumal das cremige Fluid sehr ergiebig ist. Im Finish ist das flüssige Make-up zwar mattierend, funktioniert aber dennoch auf leicht trockenen Hautpartien, weil sie einen leichten, natürlichen Lichtreflex bietet.
Hourglass Vanish Seamless Finish Foundation Stick

Der Hourglass Vanish Seamless Finish Foundation Stick schafft es, bei sehr hoher Abdeckung ein natürliches, nahezu makelloses Finish zurückzulassen. Die Formulierung ist leicht und cremig und hat nicht mehr viel mit früheren Make-up-Stiften gemein. Das perfektionierte Ergebnis hält lange und widersteht auch Reibung gut. Er ist wie ein Designer-Zwirn für besondere Anlässe oder wenn man im Alltag hohe Ansprüche an das Make-up hat. Sie ist sehr teuer aber auch sehr ergiebig, weil man viel mehr stempelt als Bahnen zu ziehen. Für ein Alltags-Makeup genügen schon fünf bis secht Tupfer und damit hält sie mindestens so lange wie ein flüssiges Produkt. Dabei ist sie reisefreundlich.
bareMinerals Original Foundation

Die Original Foundation von bareMinerals ist in doppeltem Sinne natürlich: Sie besteht nur aus Mineralien und lässt die Haut wie ungeschminkt aussehen. Das inkludiert, dass Unebenheiten zwar durchscheinen, dafür strahlt der Teint wie frisch gepflegt. An das lose Puder muss man sich zunächst gewöhnen, wird aber mit einem Gesamtpaket belohnt, das andere Formulierungen nicht bieten. Sie bietet sich auch als Ergänzung zu einer traditionelleren Foundation an, um partiell mehr Abdeckung zu erzielen ohne maskenhaft zu wirken. Ein Pinsel muss separat erworben werden, denn das Make-up kann nicht mit den Fingern aufgetragen werden. Minimalismus ist konsequenter Form, die sich für viele Hauttypen eignet – auch durchaus leicht trockene Haut, wenn die Pflege stimmt.
YSL Touche Éclat Le Teint Foundation

Eine gute Wahl für Mischhaut ist die YSL Touche Éclat Le Teint Foundation, die es schafft, sowohl etwas ölige Partien zu mattieren, als auch ein dezent lichtreflektierendes Finish zurückzulassen und so trockenen Wangen beispielsweise etwas Leben einzuhauchen. Im Gegensatz zu unserem Favoriten ist das Gesamtergebnis leichter, natürlicher und strahlender. Die Vielseitigkeit haben sie dennoch gemeinsam. Das Make-up ist in vielen Nuancen erhältlich, leicht parfümiert und lässt sich sehr einfach verteilen.
Max Factor Miracle Pure Skin Improving Foundation

Die Max Factor Miracle Pure Skin Improving Foundation aus der Drogerie ist eine günstige Option, wenn man ein wenig mehr Glow und Substanz für trockene oder feuchtigkeitsarme Haut wünscht. Bei leichter bis mittlerer Deckkraft schafft sie einen natürlich geebneten Teint, der sehr natürlich aussieht und prall im Finish ist. Sie kann auch direkt auf die Haut aufgetragen werden und zumindest in Ausnahmesituationen ohne weitere Pflege verwendet werden. Sie ist unparfümiert, hat aber einen leichten Kokosduft.
MAC Studio Fix Powder Plus Foundation

Die MAC Studio Fix Powder Plus Foundation ist ein hervorragendes Kompakt-Make-up für ölige Haut und kann auch mit angefeuchtetem Schwämmchen für noch mehr Abdeckung angewendet werden. Sie ist in vielen Farben erhältlich und auch als deckendes Puder auf flüssiger Foundation bewährt. Das Hautbild wirkt feiner und reflektiert nach einer Weile im das Licht natürlich, je nach Untergrund (ölige Haut, reichhaltige Pflege). Trockene Partien sind deutlich mattiert, werden in dünner Schicht aber nicht negativ betont. Ein Klassiker, der seit vielen Jahren verfügbar ist und es hoffentlich auch noch lange sein wird, sodass man sich nicht alle zwei Jahre nach etwas Neuem umsehen muss.
Vergleichstabelle

- Mittlere bis starke Abdeckung
- Gleichmäßiges, seidenmattes Finish
- Zuverlässige Haltbarkeit
- Sehr viele Nuancen
- Unparfümiert
- Kann stumpf wirken
- Für sehr trockene Haut weniger geeignet
- Relativ teuer

- Mittlere bis starke Abdeckung
- Sehr schönes, natürliches Finish
- Zuverlässige Haltbarkeit
- Intensität variabel dosierbar
- Viele Nuancen
- Kann Schüppchen betonen
- Teuer

- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Sehr natürliche, seidenmatte Optik
- Minimalistische Formulierung
- Unparfümiert
- Einarbeiten aufwändig, staubig und auf sensibler Haut ggf. irritierend
- Nicht sehr "fotogen"
- Für sehr trockene Haut weniger geeignet
- Relativ teuer

- Mittlere Abdeckung
- Strahlendes Finish
- Mühelose Applikation
- Langanhaltend
- Viele Nuancen
- Enthält "nur" 25ml
- Für ölige Haut weniger geeignet
- Relativ teuer

- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Natürliches Finish
- Mühelose Applikation
- Pflegend
- Fairer Preis
- Wenige Nuancen
- Für ölige und zu Pickeln neigende Haut weniger geeignet

- Mittlere bis starke Abdeckung
- Leicht zu verteilen
- Mattierendes, verfeinerndes Finish
- Zuverlässige Haltbarkeit
- Viele Nuancen
- Unparfümiert
- Nicht nachfüllbar trotz klobiger Verpackung
- Für trockene Haut weniger geeignet
- Relativ teuer

- Mittlere Abdeckung
- Pralles Finish
- Mühelose Applikation
- Viele Nuancen
- Unparfümiert
- Relativ teuer

- Extreme Abdeckung
- Leicht zu verstreichen
- Natürliches Finish
- Günstig und ergiegbig
- Schwere Textur
- Erfordert Einarbeitung
- Wenige Farben angesichts Deckkraft
- Keine Tester
- Für ölige Haut weniger geeignet

- Mittlere Abdeckung
- Natürliches Finish
- Unparfümiert
- Sehr Günstig
- Für ölige Haut weniger geeignet
- Verpackung/Dosierung

- Mittlere Abdeckung
- Mühelose Applikation
- Mattierendes Finish
- Einfach zu mischen
- Günstig
- Betont trockene Partien
- Für trockene Haut weniger geeignet
- Viele Nuancen nur online erhältlich

- Mittlere Abdeckung
- Strahlendes Finish
- Mühelose Applikation
- Angenehmes Tragegefühl
- Haltbarkeit
- Relativ teuer
- Für ölige Haut weniger geeignet

- Leichte Abdeckung
- Angenehmes Tragegefühl
- Mühelose Applikation
- Natürliche Optik
- Fairer Preis
- Für ölige Haut weniger geeignet
- Sehr wenige Nuancen
- Testen kaum möglich

- Leichte Abdeckung
- Angenehmes Tragegefühl
- Mühelose Applikation
- Natürliche Optik
- Wenige Nuancen
- Relativ teuer

- Mittlere bis hohe Abdeckung
- Zuverlässig mattierend
- Lange Haltbarkeit
- Sehr viele Nuancen
- Unparfümiert
- Keine Pumpe
- Für trockene Haut weniger geeignet

- Mittlere bis starke Abdeckung
- Mattiert zuverlässig
- Lange Haltbarkeit
- Klapprige Verpackung
- Nicht alle Farben in D verfügbar
- Enthält deklarationspflichtige Duftstoffe

- Mittlere Abdeckung
- Schönes, natürliches Finish
- Angenehmer Auftrag
- Vollwertiger Pinsel dabei
- Wenige Nuancen
- Tiegel
- Sehr teuer

- Leichte Abdeckung
- Pralles, verfeinertes Finish
- Mühelose Applikation
- Nachfüllbar
- Fairer Preis
- Wenig Inhalt
- Nur 2 Nuancen
- Für ölige Haut weniger geeignet
- Haltbarkeit (ist aber zum Nachtupfen konzipiert)

- Mittlere Abdeckung
- Angenehmes Tragegefühl
- Mühelose Applikation
- Natürliche Optik
- Nachfüllbar
- Für ölige Haut weniger geeignet
- Wenig Inhalt
- Wenige Nuancen
- Teuer

- Sehr leichte Abdeckung
- Strahlendes Finish
- Gut zum Mischen
- Unparfümiert
- Keine Foundation per se (getöntes Serum)
- Relativ viel (Ethyl-)Alkohol
- Pipette

- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Angenehmes Tragegefühl
- Mühelose Applikation
- Natürliche Optik
- Duft (altbacken und penetrant)
- Deklarationspflichtige Duftstoffe
- Teuer

- Intensive Abdeckung
- Natürlich mattierend
- Lange Haltbarkeit
- Unparfümiert
- Fairer Preis
- Maskenhaftes Finish
- Für trockene Haut weniger geeignet

- Mittlere Abdeckung
- Zuverlässig mattierend
- Sehr viele Nuancen
- Unparfümiert
- Fairer Preis
- Stumpfes Finish
- Für trockene Haut weniger geeignet

- Mittlere bis hohe Abdeckung
- Zuverlässig mattierend
- Lange Haltbarkeit
- Betont trockene Stellen
- Nur helle Nuancen
- Nur 20ml Inhalt
- Trocknet sehr schnell und lässt sich dann nicht verarbeiten
- Für trockene Haut weniger geeignet

- Mittlere Abdeckung
- "Fotogen"
- Finish
- Für trockene Haut weniger geeignet
- Sehr wenige Nuancen
- Tiegel
- Deklarationspflichtige Duftstoffe
- Sehr teuer

- Mittlere Abdeckung
- Mühelose Applikation
- Pflegend
- Intensiv schimmerndes Finish
- Für ölige und sensible Haut nicht geeignet
- Enthält ätherische Öle
- Relativ teuer
- Wenige Nuancen

- Leichte Abdeckung
- Viele Nuancen
- Pflegend
- Unparfümiert
- Haltbarkeit
- Finish
- Setzt sich ab
- Schweres Hautgefühl
- Für ölige Haut weniger geeignet

- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Mühelose Applikation
- Unparfümiert
- Günstig (jedoch hochpreisig für Manhattan)
- Schimmerndes Finish
- Betont Unebenheiten
- Weder für ölige noch trockene Haut sinnvoll
- Sehr wenige, nur helle Nuancen
- Branding
- Für die Marke recht teuer
Wissenswertes über Foundation
Beschreiben die Hersteller ein Produkt als »Foundation« oder »Make-up«, ist in der Regel das gleiche Produkt gemeint. Auch als Grundierung wird sie bezeichnet und beschreibt ein sichtbar getöntes Produkt, das die Farbe und das Erscheinungsbild des Gesichts – also den Teint – gleichmäßiger erscheinen lassen soll.
Das Herzstück jeder Foundations sind die Pigmente. In der Regel sind es Eisenoxide in Gelb, Rot und Schwarz sowie Titandioxid, einem deckend weißen Mineral, das für die Abdeckung und Helligkeit sorgt. Damit sie sich gleichmäßig und einfach verteilen lassen, werden sie in unterschiedliche Media gemischt.
Arten von Foundations
Teint-Grundierung gibt es in verschiedenen Formen und bringen jeweils Vor- und Nachteile in der Praxis und im Ergebnis mit. Bei modernen Texturen verschwimmt die klare Trennung zwischen trockenen Produkten für ölige und flüssigen Formulierungen für trockene Haut. Mit Silikon-Ölen wurde eine neue Komponente ins Spiel gebracht und die Performance auf ein neues Level gehoben. Sie bieten die Geschmeidigkeit von Ölen ohne die Eigenschaften von Fett.
Dabei kann man sich folgende Fragen stellen: Soll die Foundation unauffällig angleichen oder deutlich abdecken? Soll sie den Teint eher matt oder »glowy« aussehen lassen? Soll es möglichst praktisch im Alltag sein oder ist man bereit, etwas mehr Mühe für ein raffinierteres Resultat zu investieren?
Viele Möglichkeiten sorgen gleichzeitig für Verwirrung. Leider kann man einem Produkt seine Eigenschaften und Kompatibilität mit dem eigenen Hauttyp nicht ansehen. Im ersten Schritt muss man sich auf die Beschreibung des Herstellers verlassen. Zum Glück gibt es für die meisten Produkte auf dem Markt zahlreiche Online-Rezensionen. Besonders bei Foundation kann es Sinn machen, auf einer Video-Plattform nach einer Person mit ähnlicher Haut und gleichem Alter zu suchen, an deren Erfahrungen man sich orientieren kann.
In unserem Test haben wir unterschiedliche Arten von Foundations berücksichtigt, damit für die meisten Geschmäcker etwas dabei ist. Das »typische« Make-up ist flüssig und wird meist mit einer Pumpe dosiert.

Liquid Foundations gibt es für alle Hauttypen, ölabsorbierend und mattierend für ölige Haut oder auch mit puffernden und lichtreflektierenden Eigenschaften für trockene Partien. Leider verrät die Viskosität nicht, für welche Haut ein Produkt besser geeignet ist. Sowohl wässrige als auch cremig-flüssige Texturen gibt es für beide Ausrichtungen.

Festere Texturen werden in Tiegeln oder Tuben abgefüllt. Es kann sich dabei um eher pflegende, tendenziell reichhaltigere Cream Foundations handeln oder um softe Mousse-Foundations, die eher mattieren (wir haben im Test keine berücksichtigt). Da aber auch ölige Haut feuchtigkeitsarm sein kann und Pflege benötigt, sollte man nicht strikt unterteilen. Mattieren kann man gegebenenfalls zusätzlich mit Puder.
Eine besondere Herausforderung bietet Mischhaut. Möchte man nicht zwei unterschiedliche Produkte für T-Zone und Wangen benutzen, muss das Make-up Öl absorbieren, ohne die Haut auszutrocknen und feine Linien zu betonen. Die Make-ups in unserem Test haben bewiesen, dass das machbar ist. Cream Make-ups können hier einen Einstieg bieten.

Foundation Sticks sowie Make-up-Pomaden aus dem professionellen Bereich enthalten meist kein Wasser. Das macht sie unter anderem auch hygienischer, weil sie keinen Nährboden für Bakterien bieten und einfach mit Alkohol desinfiziert werden können.
Bei modernen Sticks wie dem von Hourglass werden Wachse mit Polymeren kombiniert. Das macht sie besonders leicht auf der Haut und lange haltbar. Sie sind cremig, ohne dass das Wachs erst durch die Körperwärme schmelzen muss. Man findet diese Art von Textur auch bei wasserfesten Kajals oder haltbaren Lippenstiften.

Kompakt-Make-up oder Powder Foundation kombiniert in der Regel viele Pigmente, ölabsorbierende Bestandteile sowie Lipide, die sich stabil pressbar machen. Darüber hinaus vermindert es das Stäuben beim Aufnehmen mit dem Pinsel und fördert das Verschmelzen mit der Haut, sodass sie nicht trocken aussieht. Viele von ihnen können feucht angewendet werden, wie auch MAC Studio Fix. Sie sind beliebt als deckende Puder, ergänzend auf flüssigen Make-ups.
Ist gepresste Puder-Foundation primär für die Wasseraktivierung konzipiert, nennt man sie »Cake Make-up«. Wegen der hohen Deckkraft und dem sehr plakativ-matten Finish findet man solche Produkte eher im professionellen Handel für den Einsatz auf der Bühne. Der Tragekomfort ist nicht besonders hoch und sie sind für trockene Haut ungeeignet.

Bei echtem Mineral Make-up wird auf reine Mineralien gesetzt. Allerdings ist der Begriff nicht geschützt und manchmal kann es Sinn ergeben, andere Füllstoffe einzusetzen, die die Anwendung und den Tragekomfort begünstigen. Ideell gesehen sind sie bestenfalls »pur« – mit der Konsequenz, dass man sie dann nicht stabil pressen kann.
Von dem losen Puder, das etwas »klumpiger« erscheint als Finishing Powder, wird nur ein kleine Menge benötigt (weniger als auf dem Foto). Sie wird in kreisenden Bewegungen in die Haut eingearbeitet und verbindet sich bestenfalls mit dem Talg der Haut zu einer individuellen Foundation. Die Basismineralien sind dabei nicht austrocknend und entsprechend auch nicht nennenswert ölabsorbierend, weshalb man gegen unerwünschten Glanz zusätzlich Puder verwenden sollte.
Die Reibung des Pinsels beim Auftrag kann eine Herausforderung für die Haut sein. Man sollte in einen weichen aber widerstandsfähigen Pinsel investieren. Bei regelmäßiger Anwendung muss er auch ausgetauscht werden.

Fun Fact: Prinzipiell ist jede Foundation ein »Mineral Make-up«. Der Begriff ist nicht geschützt und viele Hersteller nutzen ihn, um ein »natürliches Image« zu vermitteln – auch in Produkten, die synthetische Inhaltsstoffe enthalten. »Mit wertvollen Mineralien« und vergleichbare Aussagen sind Marketing-Floskeln, die eher auf die Seriosität einer Marke als auf die Natürlichkeit eines Produktes schließen lassen.

Aus Korea ist in den letzten Jahren ein Foundation Trend zu uns rüber geschwappt: Cushion Foundation. So richtig eingeschlagen hat er hierzulande nicht, sodass viele (günstige) Interpretationen bereits vom Markt verschwunden sind. Andere Marken wie YSL halten an diesem Konzept fest – zurecht!
Es ist nicht nur praktisch, ein anti-bakteriell behandeltes Kissen mit einem Foundation Fluid zu tränken und es so kompakt für unterwegs bereit zu stellen. Man profitiert auch davon, zum Auftupfen des Make-ups animiert zu werden. Kombiniert mit den meist sehr pflegenden Bestandteilen ergibt es ein strahlendes, natürliches Finish, das trockene Stellen nicht betont. Je nach Hersteller sind Glow, Mattierung und Abdeckung unterschiedlich, besonders frisch wirken sie aber alle.
Die kompakte Verpackung hat einen weiteren Vorteil, den westliche Produkte jedoch nicht gänzlich adaptiert haben: Koreanische Cushion Foundation enthält meist einen sehr hohen Sonnenschutz, der im Laufe des Tages aufgefrischt werden sollte. Tupfend gelingt das auch über Make-up. Die meisten Cushion Foundations sind zudem nachfüllbar, jedoch nicht mit Dosen anderer Hersteller kompatibel. Unser YSL Make-up passt beispielsweise nicht in die Missha Dose.

Passende Farbe
Entwarnung voran: Den einen passenden Foundation-Ton gibt es nicht. Unsere Haut ist nicht einheitlich getönt, verändert sich. Nur ein Farbton kann zudem nie natürlich aussehen, weil Haut immer unperfekt und uneinheitlich ist. Wir empfehlen die Foundation-Farbe stets einer schönen, zum Hauttyp passenden Textur unterzuordnen.
Um unser Gesicht nicht wie einen aufgesetzten Fremdkörper aussehen zu lassen, kann man sich einerseits an dem Übergang von Hals zu Kinn orientieren. Ist die Abweichung zur Gesichtshaut sehr stark, sollte man eine goldene Mitte finden. Die Praxis, Foundation in den Hals hinunter zu streichen, verbuchen wir als veraltet. Die Reste einer Long-Lasting-Foundation aus einer weißen Bluse herauszuwaschen ist kein Perfect Match wert.

Während Unterschiede in der Helligkeit nicht so schnell ins Auge fallen, tun es Farbkontraste umso mehr. Daher ist eine vom Unterton passende Foundation wichtiger, als dass sie den richtigen Bräunungsgrad erwischt. Mit Bronzer lässt sich manch Abweichung anpassen. Auch kann man Foundation aufhellen oder abdunkeln. Eine rötliche Foundation auf gelblicher Haut oder umgekehrt ist nur schwer zu kaschieren.
Wer seinen Unterton nicht so recht einschätzen kann, sollte eine gelbliche und eine rosa Foundation nebeneinander auftragen und diejenige wählen, die sich weniger von der Haut absetzt und keinen Rand bildet. Tests anhand Silber gegen Gold, pinken und orangen Schals im Vergleich oder blauer oder grüner Adern am Handgelenk sind »nice to know«, erfahrungsgemäß tendieren die Nutzer dennoch dazu, sich falsch einzuschätzen oder sind sich nicht sicherer als vorher.
Nie vergessen: Man entscheidet sich nicht für’s Leben. Nichts ist einfacher, als beim nächsten mal einen anderen Make-up-Ton zu wählen.
Beim Testen ist es wichtig, das Probe-Make-up so zu verstreichen, wie man es final wünscht und zu warten, bis es vollständig getrocknet ist. Erst wenn alle flüchtigen Substanzen verdunstet sind, zeigt sich die finale Farbe, die in der Regel dunkler ist als ihr nasser Klecks. Bestenfalls geht man mit dem Test spazieren, betrachtet ihn in unterschiedlichen Lichtverhältnissen und macht ein Foto mit Blitz.
Braucht man einen Primer?
Kosmetikhersteller möchten natürlich möglichst viele Produkte verkaufen. Primer zur Vorbereitung des Teints nach der Pflege und dem Sonnenschutz und vor der Foundation werden als essenziell vermarktet, dabei sind sie wirklich nur optional.
Wenn die gesamte Foundation nicht zufriedenstellend aussieht, sollte zunächst an anderen Stellen optimiert werden. Primer nehmen oft Probleme ins Visier, die mit Hautpflegewirkstoffen behandelt werden können oder die von einem gesünderen Lebensstil profitieren. Bis diese Maßnahmen greifen, kann ein Primer unterstützend wirken und kommt bestenfalls auf kleineren Partien zum Einsatz, beispielsweise Pore Filler, die grobe Poren auffüllen oder etwas Ölabsorbierendes für die Stirn.
Bevor man einen Primer großflächig und regelmäßig in seine Routine einbindet, empfehlen wir einige Tage einen halbseitigen Test zu machen: Primer nur auf einer Gesichtshälfte unter der Foundation tragen und während des Tages darauf achten, ob sich der zusätzliche Schritt tatsächlich lohnt.
Sonnenschutz und Foundation
Die Wichtigkeit von Sonnenschutz nicht nur für die Hautgesundheit, sondern auch für die Optik dürfte sich herumgesprochen haben. Wer langfristig nichts mehr zu kaschieren haben möchte, schützt die Haut täglich vor UVA-Strahlen, die wesentlich an vorzeitiger Hautalterung beteiligt sind. Anders als UVB-Strahlung (Sonnenbrand) sind die UVA-Strahlen ganzjährig bei jedem Wetter präsent und werden nicht von üblichen Fensterscheiben gefiltert.

Es hört sich verlockend an, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und eine Foundation mit Lichtschutzfilter zu wählen. Bedauerlicherweise bieten die Filter keinen vollwertigen, langanhaltenden Schutz gegen UV-Strahlung. Bestenfalls kann man sagen, irgendein Schutz ist besser als gar keiner. Wer jedoch verantwortungsvoll mit seiner Haut umgehen möchte, darf sich auf den Make-up-SPF allein nicht verlassen.
SPF in Foundation sind kein Ersatz für vollwertige Sonnschutzprodukte
Um den deklarierten Schutz zu erreichen, muss eine Menge von 2 Gramm pro Quadratmeter Haut aufgetragen werden. Das ist viel – viel mehr, als man an Foundation verwendet. Die halbe Menge ist dabei nicht einem halben Schutz gleichzusetzen: Da es sich um ein Flächenmaß handelt, muss man in Wurzeln rechnen. So wird aus einem Viertel der erforderlichen Menge (realistische Foundation-Dosierung) bei einem SPF 15 ein Schutz von unter SPF 2. Da der UVA-Schutz meist nur ein Drittel des SPF darstellt, ist im Prinzip kein Schutz vor Photo-Aging gegeben.
Hinzu kommt, dass die in Make-up selten moderne und stabile Filter verwendet werden. Theoretisch müsste man es mehrmals am Tag auffrischen. Die gute Nachricht ist, dass Make-up ein zuvor aufgetragenes vollwertiges Sonnenschutzprodukt boosten kann. Insbesondere in Puderform sind sie optimal zum Auffrischen des Schutzes.
Wichtig dabei ist, dass man dem Sonnenschutz ausreichend Zeit zum Trocknen gibt, bevor man Foundation aufträgt. Auch sollte man beim Auftrag stets den schützenden Film respektieren, der nur lückenlos vor Sonnenschäden bewahren kann, und das Pinseln auf so wenige Striche mit wenig Druck wie möglich zu beschränken. Auch ein Grund sparsam mit Primer zu sein. Ein weiterer Aspekt beim Schminken ist das Verhalten von Foundation auf Sonnenschutz. Ein zuverlässiger, langanhaltender UV-Schutz bildet beim Trocknen einen Film. Dieser erweist sich oftmals nicht als die beste Grundlage für ein Make-up und verändert durchaus seine Eigenschaften. Man wird einige Sonnencremes testen müssen, bis man eine mit dem Lieblings-Make-up kompatibel findet.
Foundation-Pinsel
Wenn eine Foundation nicht das Ergebnis liefert, das man sich von ihr gewünscht hat, kann der Wechsel des Tools bereits Erfolge bringen. Nicht immer ist auf das Werkzeug Verlass, das der Hersteller passend zum Make-up vermarktet. Sowohl die Abdeckung kann stark von der Technik beim Auftrag abhängen, als auch das Finish.
Finger zum Auftragen gehen nahezu immer, sind aber nicht die schnellste Option. Je nach Produkt lassen sie ein ungleichmäßiges Ergebnis zurück.
Der klassische Foundation-Pinsel (oben rechts im Bild) in Spatelform hat ausgedient. Ein Make-up Artist wird damit vielleicht noch eine grobe erste Schicht auftragen, das Verteilen und in die Haut einarbeiten sollte man anderen Pinselformen oder Schwämmchen überlassen.
Größere, dichte Quasten – sogenannte Buffer Brushes – haben sich zum Liebling der Endanwender gemausert (Nummer zwei und drei von oben). Es gibt sie flach geformt, abgerundet oder angeschrägt. Sie bieten eine dichte Auftragsflache, die mit einer Samtquaste vergleichbar ist. Die Borstenspitzen verteilen Make-up gleichmäßig und deckend.

Noch dichter gedrungen sind Make-up-Bürsten, die seitlich geführt werden und in einer Version mit Griff Haarbürsten erinnern (mit weißem Griff bzw. schwarzer rechts). In unserem Test haben wir hauptsächlich das »kleine Schwarze« benutzt. Sie sorgen für ein noch feineres, stärker deckendes Ergebnis, sind jedoch umständlich zu reinigen.
Für leichteren, weniger deckenden Auftrag kann man auch weniger dichte Pinsel mit längeren, flexibleren Borsten wählen, beispielsweise einen Puderpinsel mit synthetischen Borsten (zweiter von links). Damit funktioniert der Auftrag besonders schnell, sie sorgen für ein natürlicheres Finish und lassen sich einfacher reinigen.
Für sehr leichte Formulierungen und ein eher transparentes Ergebnis kann man zu sogenannten Duo Fiber Brushes greifen (links unten im Bild). Hier werden feine, synthetische Borsten von kürzeren, dickeren Haaren gespreizt. Das ermöglicht, einen großen Bereich mit wenig Kontakt zu benetzen und soll einen Airbrush-Effekt imitieren. Bestenfalls tupft man unzählige, kleine Punkte auf prominente Hautpartien und verstreicht kreisend, wo der Effekt nicht so deutlich sichtbar ist. Das dauert aber entsprechend lange.
Revolutionär für den Auftrag von Foundation sind eiförmige Schwämmchen gewesen. Es gibt sie mittlerweile auch mit teils abgeschrägten Flächen und verspielten Formen. Es ist nicht nur die Form, die sie von traditionellen Schwämmchen unterscheidet. Sie müssen mit Wasser befeuchtet und ausgedrückt werden. Das verhindert, dass die Eier sich mit Produkt vollsaugen, und macht zumindest hochwertige Exemplare größer und weicher, sodass man Foundation angenehm auftupfen kann.
Der Vorteil solcher Make-up Blender Sponges ist ein besonders schönes, natürliches Finish. Der Nachteil ist, dass sie die Deckkraft etwas reduzieren. Sie werden gerne zusätzlich zu einem Pinsel verwendet und sind auch praktisch, um Übergänge farbiger Produkte weich zu zeichnen.
Foundation-Quick-Tipps
- Stärker deckende Foundation wählen statt eine leicht deckende zu oft zu schichten.
- Leichte Abdeckung nicht voreilig als »zu wenig« abstempeln: Weitere Produkte tragen noch viel zum ebenmäßigen Ergebnis bei (Highlighter-Magie).
- Stärker deckende Foundation kann mit Primer verdünnt werden.
- Je deckender die Grundierung, umso plakativer das Ergebnis und es bedarf weiterer Produkte wie Bronzer, Blush oder Highlighter.
- Anderes Tool probieren, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist.
- Ergebnis mit Setting Spray benetzen und gegebenenfalls mit beflocktem Schwämmchen betupfen – für ein feineres Finish.
- Modernes Make-up verstopft keine Poren, vielmehr schützt und pflegt es die Haut.
- Unreinheiten oder Unverträglichkeiten stehen eher im Zusammenhang mit Duftstoffen, einer aggressiven Abschminkmethode, z. B. Reinigungstüchern (Reibung, wird nicht abgewaschen) oder individuellen Allergien.
- Ein emulgierendes Abschminköl (oder Balm) entfernt auch Long-Lasting-Produkte – stets auf trockene Haut einreiben, bis Make-up sich löst – und erst dann mit Wasser emulgieren!
- Mit Abschminköl kann man auch Pinsel waschen – auch hier vor dem Befeuchten erst einmassieren und Produktreste aufweichen.
Testsieger: Too Faced Born This Way Foundation
In einem Pump-Flakon aus Glas mit einem für die Marke typisch verspieltem Touch ist die Too Faced Born This Way Foundation in mittlerweile 44 Nuancen in ausgewählten Parfümerien und online erhältlich. Wir küren das flüssige, mittel bis stark deckende Make-up zum Testsieger, weil sie eine der universellsten Optionen in unserem Test darstellt und sowohl auf öliger als auch trockener Haut funktioniert.

Das Finish ist seidenmatt und wirkt durch mehrere Bestandteile ölabsorbierend. Das Make-up lässt sich einfach auftragen, gleitet leicht über die Haut und schenkt bereits mit kleiner Menge eine solide Abdeckung, die variabel aufgebaut oder ausgearbeitet werden kann. Auf den nachstehenden Bildern wurde ein Pumpstoß nicht komplett ausgenutzt.
Das Ergebnis wird mit wenig Mühe gleichmäßig und überzeugt durch auffällig gute Haltbarkeit. Es ist zwar nicht völlig wischfest, sieht aber am Abend auch an heißen Tagen noch gut aus. Das Gesamtbild könnte etwas natürlicher wirken, jedoch steht das stets im Widerspruch zu einer hohen Abdeckung. Dafür wirkt das Make-up umso ebenmäßiger in Kombination mit weiteren Produkten für den Teint, wie Bronzer und Blush.
Die Verpackung ist etwas klobig, man erkennt sie in einer Schublade aufbewahrt dafür sofort von oben. Auf Parfümierung wurde erfreulicherweise verzichtet.
Too Faced Born This Way Foundation im Testspiegel
Bislang gibt es zu unserem Favoriten noch keine offiziellen Testberichte. Sollte sich das ändern, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Wenn Sie nach einem Produkt mit mehr Abdeckkraft oder Natürlichkeit suchen oder Ihnen der Sinn nach mehr Luxus steht, können Sie sich auch unsere weiteren Empfehlungen anschauen.
Die Luxuriöse: Hourglass Vanish Seamless Finish Foundation Stick
Der Hourglass Vanish Seamless Finish Foundation Stick ist ein Make-up-Stift junger Generation und nicht mehr mit Produkten dieser Art aus früheren Zeiten vergleichbar. Statt einer schweren, wachsigen Textur trägt man hier eine leichte, seidige Creme auf, die auf der Haut zu schmelzen scheint. Man kann die Creme mühelos zu einer nur leicht deckenden Schicht verteilen und punktuell die Abdeckung verstärken. Dabei behält sie stets ein dezent lichtreflektierendes Finish zurück. Gerade so viel, dass es wie echte Haut aussieht.

Der Teint ist angenehm mattiert, farbliche Unebenheiten werden zuverlässig abgedeckt und wirken weichgezeichnet. Der Effekt hält lange und trotzt auch leichtem Wischen, wie durch eine Mundschutzmaske.

Keinesfalls sollte man sich dazu verleiten lassen, viele lange Striche damit zu zeichnen. Zwar wirkt das Make-up auch deckend noch verhältnismäßig natürlich, kann aber trockene Partien betonen und etwas spürbar sein. Eine solche Intensität ist gar nicht nötig für einen nahezu perfekt aussehenden Teint.
Der Hourglass Vanish Stick ist seit Jahren die Lieblings-Foundation unserer Testerin, jedoch benutzt sie es primär zu besonderen Anlässen und auf Reisen. Vielleicht weil man sich zu schnell an so einen perfektionierten Teint gewöhnen könnte, sicherlich aber auch aufgrund des stolzen Preises. Das Produkt ist dennoch ergiebig. 7,2 Gramm klingen nicht viel, mangels Wasser entspricht es mindestens einer typischen 30-Milliliter-Flasche und lässt sich problemlos desinfizieren.
Die Verpackung hat einen dreieckigen Querschnitt und bietet damit nicht nur Wiedererkennungswert, sondern rollt auf dem Schminktisch nicht davon. Nach jeder Drittel Umdrehung rastet der Stick ein und rutscht beim Auftrag nicht zurück in die Hülse. Es wird auch mit jeder Drehung nur sehr wenig Produkt nach oben transportiert, sodass die Mine nicht versehentlich abrechen kann.
Die Foundation ist unparfümiert und in 32 Nuancen erhältlich. Sie wurde auch als Contouring-Produkt konzipiert, sodass man zwei oder drei Sticks unterschiedlicher Nuancen zum Modellieren der Gesichtszüge kombinieren kann.
Die Natürliche: bareMinerals Original Foundation
Die bareMinerals Original Foundation hat vor vielen Jahren einen regelrechten Boom mit diesem losen Mineral Make-up losgetreten. Die simple Formulierung aus Pigmenten und mineralischen Füllstoffen lädt förmlich dazu ein, selbst zu mischen – und inspirierte viele Konkurrenten, eigene Produkte auf den Markt zu bringen.

Obwohl es simpel erscheint, kann die Qualität und der Mahlgrad von Mineralpudern sich unterscheiden. Das erklärt vielleicht, warum die meisten Produkte schon wieder vom Markt verschwunden sind und langfristig nicht überzeugen konnten.

bareMinerals bietet mit seinem Verhältnis von Bestandteilen eine schwerelose, natürliche Variante an, die das Hautbild optisch verfeinert, dezent zum Strahlen bringt und sich dabei schwerelos anfühlt. Man sieht der Haut nicht an, dass sie geschminkt ist, stellenweise kann man aber durchaus etwas mehr Intensität schaffen und Unebenheiten überdecken. Darüber hinaus ist die Haltbarkeit je nach Hauttyp sehr gut. Nicht ganz wischfest, aber sie widerstehen dem Talg und dem Schweiß des Tages.
Auf öliger Haut empfiehlt es sich, nicht auf zusätzliches Puder zu verzichten. Die Formulierung täuscht durchaus vor, es handle sich um ein Puder, doch sind in dieser Variante keine effektiv ölabsorbierenden Inhaltsstoffe enthalten. Ein Grund, wieso es auf trockener Haut nicht spannt.
Ein Nachteil des unübersehbaren Glows ist, dass es auf Fotos nicht so gut aussieht wie Produkte mit etwas »Puffer«. Linien und Poren werden minimal betont. Auch sollte man ein Testfoto mit Blitz vor einem wichtigen Event machen. Je nach Nuance und verwendeter Menge könnten die Mineralien das Licht intensiv reflektieren und auf Fotos für sogenannten »Flashback« sorgen.
Das Mineralpuder wird über ein verschließbares Sieb in der Plastikdose portioniert und kann beispielsweise in den Deckel gestreut werden, wo es dann ein dichter Pinsel aufnimmt und in die Haut einarbeitet. Obwohl die Dose durchaus mehr als nur ein offenes Sieb bietet, könnte man für den gehobenen Preis für acht Gramm Produkt durchaus etwas Hochwertigeres erwarten. Die Öffnung ist recht klein, unpraktisch und wirkt eher wie eine Reisegröße.
Für Mischhaut: YSL Touche Éclat Le Teint
Die YSL Touche Éclat Le Teint Foundation lieferte das ab, was wir uns von der ebenfalls getesteten DIOR Foundation erhofft hatten. Mit ihrer sehr leichten aber leicht cremigen Textur deckt das Makeup leicht bis mittel ab. Selbst bei wenig Produkt werden aber Rötungen zuverlässig kaschiert und der Teint minimal mattiert. Enthaltenes Schimmerpigment hinterlässt die Haut dabei jedoch strahlend und reflektiert das Licht ähnlich wie pralle, gesunde Haut: wie gemacht für Mischhaut.

Das Finish macht dem namensgebendem, populären Highlighter gegen Augenringe, den wir in unserem Concealer-Test empfehlen, alle Ehre. Die Haut sieht vor allem lange perfektioniert aus ohne sich in Linien und Poren zu sammeln. Mit ein klein wenig Puder zu Fixierung bleibt es bis zum Abend schön. Wir haben es auch Seite an Seite mit dem etwas deckenderem Make-up von It Cosmetics getragen. Es war der frische Glow, der uns etwas mehr begeistert hat.

Schade ist, dass nur 25 Milliliter enthalten sind. So chic die Glasverpackung mit Pumpspender ist, ist eine Abweichung nach unten im höherpreisigen Segment schon sehr ärgerlich. Zumal das Produkt nicht unbedingt ergiebig ist. Es ist zudem deutlich parfümiert, in der Note jedoch sehr angenehm und wie man es von YSL kennt. Nicht zu frisch, nicht zu weich, leicht floral und ist nach dem Trocken nicht mehr wahrnehmbar.
Für trockene Haut: Max Factor Miracle Pure Skin Improving Foundation
Die Max Factor Miracle Pure Skin Improving Foundation erinnert ein wenig an eine BB Cream. Die cremige Textur hat pflegende Eigenschaften und verwöhnt trockene Gesichtspartien beim Schminken. Man muss entsprechend mit ein wenig mehr Hingabe verteilen, wird aber mit einem prallen Finish belohnt. Gerade etwas stumpfe Haut bekommt so etwas mehr Glow ab.

Die Abdeckung ist eher zurückhaltend und kaschiert Rötungen nur mäßig, brilliert aber eher bei unruhiger Hauttextur und gleicht sie optisch ein wenig an. Man sollte beim Aussuchen definitiv einkalkulieren, dass die Farbe beim Trocknen deutlich dunkler wird, als sie noch flüssig aussieht. Im Foto sieht man gut, dass sie bis zu zwei Nuancen dunkler wird. Durch die leichte Abdeckung, ist das zwar nicht so gravierend, fällt aber schon auf.

Die Haltbarkeit ist eher eine Schwäche des Make-ups, wie man es von pflegenderen Texturen aber kennen dürfte. Auf einzelnen Partien ist das Make-up nach einigen Stunden verblasst, ohne sich dabei aber unschön abzusetzen. Für ölige Haut eignet es sich weniger. Die Tube erlaubt zwar sehr präzises Dosieren, man muss aber sehr fest drücken. Bei Gelenkerkrankungen daher sehr schwierig. Ansonsten ist es unparfümiert. Einige berichten, dass das enthaltene Kokosnussöl wahrnehmbar ist, wir konnten es jedoch nicht erschnuppern.
Man verspricht »verbesserte Haut« und es sind neben UV-Filtern auch Wirkstoffe enthalten, von denen die Haut profitieren kann. Was Max Factor »Vitamin C« nennt, ist ein stabiles Derivat (Ascorbyl Glucoside), welches zu den wenigen wirksamen zählt. Man wirbt mit dessen kollagenanregender Wirkung, hat aber auf der Website die zu den * gehörigen Quellennachweise »vergessen«, sodass wir nicht wissen, ob man das Produkt selbst klinisch getestet hat oder sich auf allgemeine Studien zum Wirkstoff beruft. Daher bleibt unklar, ob überhaupt eine wirksame Konzentration im Produkt enthalten ist. Im Kontext der anderen Inhaltsstoffe tippen wir auf einen niedrigen einstelligen Betrag. Gute Seren setzen das Derivat mit mindestens zehn Prozent ein.
Wir haben das Make-up auch ohne Pflege auf der Haut ausprobiert und tatsächlich ist es eines der wenigen, das auf etwas trockeneren Partien funktioniert.


Für ölige Haut: MAC Studio Fix Powder Plus Foundation
MAC Studio Fix Powder Plus Foundation ist ein vielseitiger Klassiker für ölige Haut in Puderform in einer Spiegeldose mit Schwämmchenfach. Erst kürzlich wurde die schon seit Jahren große Farbauswahl um neue Nuancen auf insgesamt 40 erweitert. Trotz eines sehr klaren Farbsystems sollte man bei dem Produkt einkalkulieren, dass es nach dem Auftrag etwas nachdunkelt.

Das Puder ist nicht nur als ölabsorbierende Foundation beliebt, sondern auch als deckendes Puder ergänzend auf einer flüssigen Foundation. Auf feuchtigkeitsarmen Partien wirkt es im Finish nicht zu trocken und schafft ein feineres Hautbild. Auf öligen Partien verbindet sich das Make-up mit dem Talg und schafft feine, seidenmatte Reflexe. Auf trockenen Partien sieht es zunächst etwas stumpf aus, nach einiger Zeit legt es sich aber und die Partien wirken angenehm mattiert.

Für deckenden Auftrag kann man das beiliegende Schwämmchen oder ein Schwammei befeuchten, jedoch raten wir auf trockenen Partien davon ab. Je dichter der Pinsel, umso mehr deckt Studio Fix ab. Es lohnt sich, verschiedene Tools durchzutesten. Für punktuelle Korrekturen tut’s auch mal die Fingerkuppe.


Ein Produkt, das schon so lange erfolgreich auf dem Markt existiert, bleibt vermutlich noch eine Weile. Viele Make-ups werden nach wenigen Jahren wieder aus dem Sortiment genommen, was gerade in dieser Produktsparte besonders ärgerlich ist. Auch wird hier auf Parfüm verzichtet.
Wünschenswert wäre es, wenn es eine Nachfülloption für die recht große Dose geben würde. Aktuell bietet MAC nur ein Recycling-Programm (Back2MAC) an, bei dem sechs leere Behälter gegen einen Lidschatten eingetauscht werden können. Ersatzschwämmchen sind einzeln erhältlich, es gibt allerdings auch gleichwertige oder bessere in der Drogerie.
Außerdem getestet
Dermacol Make-up Cover
Das Dermacol Make-Up Cover ist eine waschechte Camouflage in einer Alu-Tube, die nur sehr, sehr sparsam dosiert werden muss. Die enthaltenen 30 Gramm reichen vermutlich länger, als man es mit der Hygiene vereinbaren könnte – außer man verwendet es am gesamten Körper. Anders als viele andere professionelle Produkte dieses Kalibers bietet diese Creme eine sehr geschmeidige, leicht zu verstreichende Konsistenz. Die cremige Textur setzt darüber hinaus keine besondere Technik voraus, wie Vorwärmen oder einen besonderen Pinsel. Bei Bedarf kann man das Produkt mit Primer strecken. Auf grobporigen Partien sollte man sparsam sein, um sie nicht zu betonen.
Dermacol bietet ein für Camouflage überraschend lichtreflektierendes Finish, das nach dem Trocknen nicht verschwindet. Besonders als Concealer auf Augenringen sieht das sehr schön aus. Für lange Haltbarkeit sollte ein Make-Up Cover leicht abgepudert werden. Auf öliger Haut wird man mangels ölabsorbierender Bestandteile nachpudern müssen.
Die Formulierung basiert auf sehr viel Pigment und unterschiedlichen, auf Erdöl basierenden Ölen (Paraffinum Liquidum, Paraffin, Petrolatum). Diese sind etwas schwerer als beispielsweise Silikon-Öle, dennoch spürt man das Produkt in dünner Schicht oder punktuell aufgetragen nicht. Entgegen ihrem Ruf sind diese Inhaltsstoffe unproblematisch für die Haut, sogar verträglicher als viele andere Grundstoffe und könnten sich positiv auf feuchtigkeitsarme Haut auswirken.
Die Tube ist nicht besonders elegant und könnte langfristig Knicke oder Löcher aufweisen, dafür ist das Produkt extrem günstig. Als Foundation für den Alltag ist sie vermutlich nicht die beste Wahl – als Ergänzung für besondere Anlässe oder Concealer-Alternative können wir sie wärmstens empfehlen. Sie ist parfümiert, der weiche Duft aber kaum wahrnehmbar.
Bourjois Healthy Mix Serum Foundation
Die Bourjois Healthy Mix Serum Foundation ist eine leichte, recht flüssige Foundation im Pumpspender mit leichter bis mittlerer Deckkraft und einem strahlenden Finish. Wer trockene oder feuchtigkeitsarme Haut hat, erhält für unter zehn Euro eine großartige Foundation für eine natürliche Optik. Leider ist sie nur hellen Typen vorbehalten und in vier Nuancen verfügbar.
Sie lässt sich sehr einfach ausarbeiten und der Teint wirkt in wenigen Zügen belebt und der Glow bleibt lange erhalten. Ölabsorbierende Bestandteile sorgen auch bei Mischhaut für ein langanhaltend gleichmäßiges Finish, das an die populäre Chanel Vitalumière Aqua erinnert. Sie bietet jedoch etwas mehr Korrektur bei mehr Substanz, ist zudem parfümfrei.
Wet'n'wild PhotoFocus Foundation
Die Wet’n’wild Photofocus Foundation ist eine sehr günstige Option für verschiedene Hauttypen und sorgt für ein natürlich mattiertes Finish bei mittlerer Deckkraft. Die Formulierung enthält mehr Silikon als Wasser. Beim Auftrag spürt man das im Vergleich zu typischen Liquid Foundations sofort, weil sie nicht kühlt. Sie gleitet entsprechend seidig über die Haut, muss jedoch mit etwas mehr Aufwand ausgearbeitet werden, um keine Streifen zu hinterlassen.
Das Hautbild wirkt ebenmäßig und fühlt sich weich an. Man sollte widerstehen, sie schichten zu wollen. Ein wenig Flexibilität bei der Abdeckung hat man aber durchaus. Sie ist eine gute Option für Mischhaut, weil sie sowohl auf trockenen als auch öligen Partien besteht.
Offiziell ist das Make-up aus den USA in 20 Nuancen erhältlich, in Deutschland ist die Auswahl derzeit jedoch noch kleiner. Ein großes Manko ist die Dosierung: Im Deckel ist ein Spatel befestigt, mit dem man die festere Creme schaufelt und so meist etwas zu viel erwischt.
Die Foundation ist nicht parfümiert, hat aber einen auffälligen Eigengeruch, der in Rezensionen oft deutlich kritisiert wird. Man sollte aber keiner Kritik Glauben schenken, die daraus auf eine »schlechte« Zusammensetzung schließen lässt. Im Gegenteil, das Make-up ist reizarm formuliert.
Catrice HD Liquid Coverage Foundation
Chanel Vitalumière Aqua ist eine wässrig-flüssige Foundation mit leichter Deckkraft und einem strahlend-natürlichem Finish, für das sie sehr beliebt ist. Trotz recht dünner Textur wirkt die Haut prall und durchfeuchtet. Das Licht wird gerade auf trockenen Partien sehr schön reflektiert und hält lange an, insofern man sparsam mit Puder umgeht.
Ein recht hoher Alkoholanteil lässt sie im Nu trocknen und sorgt dafür, dass der Farbschleier lange auf der Haut hält. Durch die dünne Formulierung verdunstet er schnell, mit sensibler Haut sollte man dennoch die Wirkung des Make-ups beobachten, zumal auch recht viel Parfum enthalten ist (ein cremig-frischer Duft).
Die Plastikverpackung lässt nicht auf den hohen Preis schließen, ist aber praktisch und funktionell. Man sollte nie vergessen, die Flasche vor der Anwendung zu schütteln.
Bedauerlich ist, dass Chanel dunkle Haut völlig außen vor lässt. Helle bis mittlere Töne finden auch wegen der leichteren Deckkraft unter den sehr wenigen Nuancen hoffentlich eine passende. Wenn es ein wenig deckender sein darf, empfehlen wir, einen Blick auf die Bourjois Healthy Mix Serum Foundation zu werfen.
Chanel Sublimage Le Teint
Die Chanel Sublimage Le Teint Ultimate Radiance-Generating Cream Foundation ist das bei Weitem teuerste Produkt in unserem Test. Für einen dreistelligen Betrag erhält man zusätzlich zu einem schweren, hochwertigen Glastiegel auch einen vollwertigen Pinsel mit abgeschrägter Form. Das Produkt versprüht nicht nur außen puren Luxus, auch die Creme selbst macht das Schminken zu einem Ritual. Die Textur schmilzt wie versprochen auf der Haut.
So sehr man auch den Luxus genießt, dürfte langfristig die Portionierung mit dem beiliegenden Mini-Spatel lästig werden. Man ist in großer Versuchung, den Pinsel einfach in die Creme zu dippen.
Die Optik der Make-ups auf der Haut ist tadellos: nicht zu glänzend, nicht zu matt, nicht zu deckend, aber dennoch zuverlässig kaschierend. Sie funktioniert sowohl auf trockenen als auch leicht öligen Partien und sieht lange schön aus, ohne Linien zu betonen. Im Test vermutlich das ausgeglichenste Ergebnis.
Die Lichtreflexe werden primär durch Schimmerpartikel erzeugt (Synthetic Fluorphlogopide, z. B. auch in Schimmerlidschatten enthalten). An letzter Stelle der Inhaltsstoffliste findet sich auch das von Chanel betonte Diamantpulver, das auch zum Effekt beitragen soll. Man kann nun rätseln, ob es in der minimalen Dosierung tatsächlich sichtbar ist oder ob damit der Preis gerechtfertigt werden soll. Zu bedenken ist, dass Diamanten nur mit besonderem Schliff glänzen und ein solcher eher eine Gefahr für die Haut sein würde.
Squalane und Glycerin versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, eine höhere Dosis Alkohol und Parfum (blumig-süß) könnten für sensible Haut dennoch problematisch sein. Auch wenn das Gesamtpaket optisch durchaus gelungen ist, kann das Preis-Leistungs-Verhältnis nur mit viel Liebe für Luxus positiv ausfallen.
Die Catrice HD Liquid Coverage Foundation ist in einigen Nuancen in den meisten Drogerien erhältlich, in vielen Online Shops gibt es die ganze Bandbreite von 24 Shades, die wegen der Popularität des Make-ups ergänzt wurden. Das mit einer Pipette zu dosierende, fast schon wässrige Fluid ist vor allem auf normalen und öligen Partien eine günstige Option für gleichmäßige Abdeckung bei nur wenig Produkt. Ein ganz dünner Farbschleier sorgt für ein mattes, mittel bis stärker abdeckendes Finish.
Ein mehrfaches Schichten auf trockeneren Partien betont leider Hautstruktur und kann etwas stumpf wirken, Schüppchen betonen. Auf reifer Haut könnte der Puffer fehlen, den reichhaltigere Produkte bieten. Durch die dünne Textur lassen sich aber andere Make-ups günstig abtönen oder minimal mattierender mixen.
Die silikonlastige Textur gleitet mühelos über die Haut, tendiert dezent zur Streifenbildung, man hat aber schnell den Dreh raus. Wir empfehlen sie in Kombination mit einem befeuchteten Schwammei für ein feineres Finish. Sie ist unparfümiert.
YSL Encre de Peau Le Cushion
YSL Encre De Peau Le Cushion war eine der ersten »westlichen« Cushion Foundations auf dem deutschen Markt und wird wie die meisten dieser Art auch in Korea produziert. Sie ist jedoch an die Bedürfnisse des hiesigen Marktes angepasst: mehr Nuancen (hell bis mittel, leider keine dunklen) und eine stärkere Abdeckung.
Darüber hinaus fällt der Sonnenschutz mit SPF 23/PA++ moderater als die meisten koreanischen Produkte aus. Bei der geringen Dosierung, die man für ein gleichmäßiges Ergebnis benötigt, ist dieser sowieso vernachlässigbar und muss aufgrund der eingesetzten Filter regelmäßig aufgefrischt werden. Wir empfehlen daher vorher vollwertigen Sonnenschutz anzuwenden.
Das cremige Fluid lässt sich einfach auftragen, erlaubt durchaus variable Abdeckung und sieht stets natürlich aus. Man kann es mit dem beiliegenden Schwämmchen auftupfen oder mit einem Pinsel verwenden. In jedem Fall kann man mit einem weichzeichnenden Finish mit wenig Mühe rechnen.
Die Dose ist recht klobig, aber praktisch – ob zu Hause oder unterwegs. Nachfülleinheiten samt neuem Schwämmchen sind einfach zu bekommen und preislich attraktiver. Man ist auf die Spiegeldose nicht angewiesen, weil die Refills dicht schließen. 14 Gramm Füllmenge sind nicht gerade großzügig. Zwar benötigt man wenig Produkt pro Auftrag, dennoch bleibt auch viel im Kissen zurück.
Der frisch-florale Duft ist sehr dezent und angenehm.
Missha M Magic Cushion Cover
Die koreanische Missha M Magic Cushion Cover Foundation ist seit einer Weile in vielen deutschen Online Shops erhältlich und bietet nicht nur eine günstige Option, sich mit Cushion Foundation vertraut zu machen.
Das Finish des leichten Fluids reflektiert auf gesunde Art und Weise das Licht und vermag es dabei durchaus etwas überschüssiges Öl zu absorbieren. Die Haut wirkt verfeinert und dennoch natürlich. Eine leichte Option, wenn man nicht viel kaschieren oder punktuell deckenden Concealer ergänzen möchte.
Leider stehen nur zwei recht helle, typisch koreanische Nuancen zur Wahl. Die Optik verzeiht Abweichungen, aber bereits mit leichter Bräune wird es eng. An unserer Testerin war es wiederum zu dunkel und zu rosa. Es könnte sich dennoch lohnen, das Produkt gegebenenfalls mit einer anderen, passenden Foundation zu kombinieren, beispielsweise auf trockenen Wangen. Es wäre eine Art Kombination aus Highlight, Pflege und dem Auffrischen des Sonnenschutzes.
Der Duft ist frisch, subtil und kaum wahrnehmbar. Das schlichte Döschen ist angenehm kompakt und nachfüllbar.
Sisley Phyto-Teint Ultra Eclat
Das hochpreisige Prestige-Make-up von Sisley Phyto Teint Ultra Eclat verspricht eine natürliche, verfeinerte Optik bei langer Haltbarkeit. Das soll mit einer deutlich flüssigen Textur erreicht werden, die sich sehr einfach in dünner Schicht verteilen lässt und schnell trocknet. Der feine Film sorgt für zufriedenstellende Haftung, jedoch nicht auffällig länger als manch andere im Test.
Das Finish ist subtil mattiert, reflektiert dabei auf schöne Art und Weise das Licht. Eine leichte Weichzeichnung kann man durchaus sehen, man sollte die Erwartungen diesbezüglich jedoch nicht am stattlichen Preis festmachen. Es ist denkbar, dass reife Haut mehr davon profitiert. Grundsätzlich funktioniert es sowohl auf trockener als auch öliger Haut.
Die Inhaltsstoffliste zeigt eine spannende Mischung verschiedener Polymere, die zur feinen Optik beitragen. Zur Hautpflege setzt Sisley Extrakte und Mineralien ein. Sie tragen potenziell zum Finish bei, auf einen langfristigen Anti-Aging-Effekt sollte man nicht setzen. Der Einsatz mehrerer deklarationspflichtiger Duftstoffe sowie höher dosierter Parfums dürfte jeglichem positiven Effekt entgegenwirken. Apropos, die Duftnuance ist sehr intensiv, schwer und altbacken.
Maybelline SuperStay 24h Make-up
Wie der Name verrät, verspricht das günstige Maybelline SuperStay 24h Full Coverage Make-Up aus der Drogerie eine lange Haltbarkeit. Wie 2020 an Behelfsmasken einfach zu identifizieren, können wir das bestätigen. Als »full coverage« würden wir sie im Vergleich zu Camouflage wie Dermacol nicht einstufen, die Abdeckung ist aber sehr hoch. Dafür büßt man Natürlichkeit ein. Der Teint wirkt etwas plakativ, kann aber mit etwas Highlighter und Rouge belebt werden.
Die Textur ist fester, leicht »moussig«, lässt sich einfach verteilen und trocknet sehr schnell zu einem samtigen Finish. Bei viel Hautstruktur wie Fältchen oder Poren wäre es aber nicht die erste Wahl.
Wir würden es Perfect Match vorziehen, auch wenn es deutlich weniger Nuancen gibt. Das Ergebnis ist gleichmäßiger und langlebiger. Eine leichtere, wenn auch weniger deckende Textur für normale bis ölige Partien bietet Catrice zum ähnlichen Preis. Wer bereit ist etwas mehr auszugeben, könnte Too Faced in vielen Punkten als Upgrade empfinden. Auf Duft wird übrigens auch hier verzichtet.
L'Oréal Paris Perfect Match Make-up
Das L’Oréal Paris Perfect Match Make-Up ist ein erschwingliches und populäres Produkt aus der Drogerie, das mit einem Pumpspender einfach zu dosieren ist. Die cremig-flüssige Textur bietet eine solide, leicht aufbaubare mittlere Deckkraft. Man sollte starke Abdeckung jedoch dem Concealer überlassen und sie nicht zu stark schichten. Sie wirkt schnell maskenhaft und tendiert dazu, Schüppchen und Linien zu betonen.
L’Oréal bewirbt bei dem Produkt eine Technologie, die dem Fluid erlaubt, sich dem individuellen Hautton anzupassen. Das klingt verlockend, wirft aber die Frage auf, wieso man dann stolze 48 Nuancen anbietet. Für die muss man die Marke aber in erster Linie deutlich loben, zumal sie flächendeckend in Geschäften ausprobiert werden können.
Der erste Eindruck aus Auswahl, Preis und Textur wäre überzeugend, würde die finale Optik nicht annähernd so schön sein, wie bei anderen Kandidaten in unserem Test. Wir empfehlen sie eher für normale bis ölige Haut. Pluspunkte gibt es für den Verzicht auf Duftstoffe.
Armani Designer Shaping Cream Foundation
Die Armani Designer Shaping Cream Foundation wird in einem luxuriösen Glastiegel präsentiert und kann mit dem beiliegenden Plastikspatel dosiert werden. Die cremige Masse muss mit etwas mehr Mühe als bei flüssigen Produkten ausgearbeitet werden, das verleiht dem Ritual aber durchaus etwas Luxuriöses. Besonders angenehm fühlt es sich mit dem Finger aufgetragen an, dauert dann aber vermutlich zu lange. Man sollte sich nicht all zu viel Zeit nehmen, weil die Cream recht schnell trocknet.
Sie deckt mittelstark, ebnet optisch den Teint, Rötungen scheinen jedoch noch leicht durch. Das Finish sieht zunächst wunderbar prall aus und reflektiert subtil das Licht. Ist das Fluid jedoch einmal getrocknet, wirkt das Ergebnis etwas stumpf. Es mattiert dezent, betont aber neben trockenen Partien auch Poren und Linien.
Für ein schönes Ergebnis sollte man nicht zu viel Produkt verwenden und es eher in dünner Schicht als leichtes Make-up verwenden – oder mit einem feuchtigkeitsspendendem Primer kombinieren.
Leider kann die Foundation mit keiner herausragenden, positiven Eigenschaft überzeugen, die den sehr hohen Preis rechtfertigen würde. Zudem ist es eine der wenigen Foundations im Test, bei der unnötigerweise diverse deklarationspflichtige Duftstoffe eingesetzt werden. Sie riecht dezent stechend-seifig.
It Cosmetics Your Skin But Better Foundation + Skincare
It Cosmetics Your Skin But Better Foundation + Skincare soll Hautpflege mit Make-up vereinen. Wir würden davon abraten, es tatsächlich als wesentliche Bereicherung oder Ersatz für die Tagescreme zu sehen. Als Makeup jedoch sind wir sehr angetan von dem leichten Fluid mit mittlerer Deckkraft und einem seidenmatten Finish.

Wir waren zugegeben sehr unentschlossen, ob wir diese Foundation oder YSL Touche Éclat empfehlen sollten. Beide sind sich relativ ähnlich und auch dieses Make-up ist für Mischhaut eine gute Wahl, weil sie sowohl leicht mattiert, als auch im Finish natürlich wirkt und einen hautähnlichen Reflex zurücklässt. Im Vergleich zu YSL ist dieses Make-up etwas deckender, etwas matter und etwas haltbarer. Es wirkt dadurch aber gerade die Prise weniger natürlich, die uns für die Top 5 fehlten. Auch ist It Cosmetics YSL vorzuziehen, wenn man kein Parfum im Produkt haben möchte.
Insgesamt ist erfreulich, dass It Cosmetics bei diesem recht neuen Produkt auf die vielen Extrakte und ätherischen Öle aus ihren CC Creams verzichtet und damit auch bei Allergien und sensibler oder problematischer Haut in Frage kommt. Sie ist in sehr vielen Farben erhältlich und ist unparfümiert, duftet jedoch minimal »chemisch« nach Wandfarbe.
DIOR Forever Natural Nude
Foundations von DIOR sind in Bezug auf ein schönes Finish stets eine sichere Bank. Die Neuauflage der DIOR Forever Natural Nude Foundation ist keine Ausnahme und das endlich ohne Alkohol. Üblicherweise geizt die Marke damit nämlich nicht. Auch bei der Vorgängerversion war reichlich davon enthalten. Die Neuauflage lässt sich aber auch ohne einfach verteilen und hinterlässt nach dem Trocknen ein natürliches Finish mit seidigem Reflex.

Unter den drei DIOR Forever Foundation Formulierungen ist die Natural Nude die am leichtesten deckende, das aber noch immer unproblematisch bis hin zu einer mittleren Abdeckung aufbaubar, sodass auch leichte Rötungen kaschiert werden. Sie funktioniert auch gut bei Mischhaut und kann sowohl leicht ölige als auch trockene Stellen angleichen. Für deutlich ölige Haut ist sie vermutlich zu wenig absorbierend.
Im Direktvergleich zur YSL Touche Éclat Le Teint und It Cosmetics Your Skin But Better Foundation deckt sie weniger ab und wirkt dadurch natürlicher. Allerdings kann man die genannten einfach geringer für ein vergleichbares Ergebnis dosieren. Das Makeup verblasst nur wenig im Laufe des Tages, sammelt sich dabei nicht in den Poren. Es duftet wie andere Dior-Produkte frisch-floral. Die Intensität ist deutlich aber nicht aufdringlich, bleibt minimal wahrnehmbar.
Estée Lauder Double Wear Stay-in-Place
Als Klassiker kann man die Estée Lauder Double Wear Stay-in-Place Foundation sicherlich schon bezeichnen. Ein bewährter Urgestein, wenn es um lang anhaltendes Make-up mit mattierenden Eigenschaften gibt. Nach vielen Jahren auf dem Markt ist sie zudem auch endlich in Deutschland in 55 Nuancen erhältlich, auch wenn nicht alle überall erhältlich sind. Es ist unparfümiert, riecht aber deutlich »chemisch«, ein wenig nach Wandfarbe, verfliegt jedoch nach dem Trocknen.

Die flüssige Textur lässt sich einfach ausarbeiten und die recht hohe Deckkraft gut variieren. Sowohl in dünner Schicht als auch auch Punktuell als Concealer-Ersatz kann sie gut eingesetzt werden. Das Finish ist matt und langanhaltend, wie der Name es verspricht. Tatsächlich sieht das Makeup auch mit Maske abends noch gleichmäßig aus. Hier enttäuscht sie nicht und wird ihrem Ruf gerecht.
Nicht so gelungen ist das recht plakative, matte Finish. Intuitiv würden wir sagen, dass der Look ein wenig in die Jahre gekommen ist. Moderne Foundations schaffen es zuverlässig Öl zurückzuhalten, spendierem dem Finish aber einen leichten Reflex – wie unser Testsieger von Too Faced zum Beispiel. Allerdings ist ein pudrig-matter Teint wieder im Kommen. Die Foundation von Estée Lauder wird bestimmt ein Revival auf TikTok erleben.
Wichtig zu wissen: das Produkt wird ohne Pumpe geliefert. Diese muss man separat kaufen. Das ist zwar ärgerlich und passt nicht ins gehobene Preissegment. Andererseits ist es ein Element, das ohne auseinander gebaut zu werden. Das läppert sich.
LOréal Paris 24H Fresh Wear Make-Up
Das L’Oréal Paris 24H Fresh Wear Kompakt-Make-Up ist 2021 – wie man heutzutage sagt – »viral gegangen« und sorgte mit seiner hohen Deckkraft für faszinierte (junge) Gesichter in den Sozialen Medien, vor allem auf TikTok. Wir waren entsprechend auf eine Innovation gespannt. Nach unserem Test vermuten wir, dass die begeisterten Anwender einfach noch nie eine Powder Foundation verwendet haben. Wer mindestens die 90er Jahre miterlebt hat, wird vom Effekt dieses Produkt nicht unbedingt überrascht werden. Ein guter, mattierender Puder für ölige Haut ist es dennoch.
Die Intensität der Abdeckung ist durchaus variabel. Das Finish ist zwar matt und mit Schwämmchen aufgetragen sehr deckend, es wirkt jedoch nicht all zu stumpf und betont den feinen Gesichtsflaum nur wenig. Die Haltbarkeit ist wesentlich um Untergrund abhängig. Je reichhaltiger die Pflege und öliger die Haut, umso mehr kann es wandern. Durch das viele Pigment können so Poren und Linien betont werden. Bei ausgeglichener Haut jedoch sieht es auch nach dem Tragen einer Maske in Ordnung aus, auch wenn es durchaus etwas abfärbt.

Mit einem Pinsel appliziert staubt der Puder mehr, als es uns gefällt. Es gibt nicht nur mehr zu putzen, sondern man verschwendet auch unnötig Produkt. Die Dose ist typisch für L’Oreal Paris und versteckt den Spiegel auf der Unterseite des Pudersteins, wo auch das etwas billige Schwämmchen Platz findet. Die Dose ist zwar schön kompakt, in der Praxis ist das Flippen des Spiegels aber schon eher eine Notlösung und insgesamt etwas klapprig.
Wir finden die MAC Studio Fix Powder Plus in jedem Punkt überlegen und auch in Bezug auch den Preis ist durch die deutlich weniger staubige Textur das Produkt nicht wesentlich teurer. Es sieht etwas natürlicher aus, verschmilzt schöner mit der Haut, ist variabler in der Abdeckung, in vielen Farben erhältlich und die Dose ist zwar klobiger aber stabiler und hat den Spiegel im Deckel. Zudem verzichtet MAC anders als L’Oréal auf Parfum und deklarationspflichtige Duftstoffe. Es ist nicht viel, gibt dem Produkt einen leicht frisches Aroma.
Da Kompakt-Make-up in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommen war, ist es dennoch schön, dass es wieder ein Produkt in der Drogerie gibt. Schließlich kommt matter Teint wieder und ist auch gut dafür geeignet eine flüssige Foundation partiell zu ergänzen.
Artdeco Perfect Teint Foundation
Schlecht ist die Artdeco Perfect Teint Foundation keinesfalls. Im Vergleich zu unserem Testsieger oder der noch viel ähnlicheren Estée Lauder Double Wear Foundation verliert das flüssige Makeup jedoch in allen wesentlichen Punkten haarfein, sodass wir stets die Alternativen empfehlen würden. So mangelt es Artdeco beispielweise stets an einer guten, strukturierten Farbauswahl. Gerade bei solch einer starken Abdeckung wie hier muss die Farbe sitzen.

Die Formulierung trocknet zudem sehr schnell und lässt sich dann nicht mehr ausarbeiten. Einmal getrocknet ist der Teint deutlich mattiert und hat die Tendenz dazu, stumpf auszusehen. Für trockene Haut eignet sie sich kaum. Die Haltbarkeit ist sehr gut und übersteht den Tag auch mit Mundschutz. Im direkten Vergleich zu Estée Lauder (halbseitig aufgetragen) sah die Artdeco-Seite am Ende des Tages nicht mehr ganz so gleichmäßig aus.
Zwar ist das Makeup auch günstiger, es enthält aber auch nur 20 Milliliter. Bei der Deckkraft ist das zwar okay, die dickwandige Glasflasche mit Pumpe jedoch macht es jedoch nicht wirklich ersichtlich, dass man 50% weniger Inhalt als bei Make-up üblich bekommt. Ob die Parfümierung typisch für Artdeco ist, können wir nicht mehr zuordnen. Es ist aber ein weicher, cremiger, etwas zu aufdringlicher Duft. Uns gefällt er nicht und wäre für uns ein weiteres Ausschlusskriterium.
L'Oréal Paris Perfect Match Nude
Es ist schwierig das L’Oréal Paris Perfect Match Nude Serum entsprechend zu bewerten, weil es offiziell keine Foundation ist. Und so ist dieses sehr leichte Fluid mit sehr dezenter Tönung auch kaum mit den anderen Produkten vergleichbar. Entscheidend ist, dass man die Erwartungen richtig setzt und eben kein deckendes Produkt erwartet. Auch schichten ist nur bedingt möglich.
Die leichte Abdeckung lässt den Teint ebenmäßiger aussehen, schafft es entsprechend nicht bereits leichte farbliche Unregelmäßigkeiten zu kaschieren. Das ist aber völlig okay, insofern man es darauf nicht abzielt. Das Finish haben wir je nach Anwendung unterschiedlich erlebt. Auf gut gepflegtem Teint ist es eher prall und mattiert nicht. Trägt man es direkt auf die Haut auf, schichtet es gar, wird es seidenmatt und wirkt auf trockenen oder feuchtigkeitsarmen Partien stumpf und betont die Hauttextur unvorteilhaft. Dann sieht man auch, dass der Reflex durch de enthaltenen Schimmerpartikel (Synthetic Fluorphlogopite, auch im Foto zu sehen) erzeugt wird und nicht etwa durch ein Prozent Hyaluronsäure, mit dem es beworben wird.

Diese Konzentration klingt zwar nicht hoch, ist für den Wirkstoff aber tatsächlich sehr viel. Wesentliche Vorteile für die Haut stellen wir dennoch infrage. Als Makeup auf anderen Hautpflegeprodukten aufgetragen, kann der Wirkstoff kaum in die Haut einziehen und Feuchtigkeit binden (Plumping-Effekt). Direkt auf die Haut wie ein Serum aufgetragen, fehlt ein Schutz vor UV-Strahlung und ist somit Pro-Aging. Kontraproduktiv ist zudem der relativ hoch dosierte, beim Verteilen wahrnehmbare Ethylalcohol (Alcohol denat.). Er kann die Haut irritieren und der Haut beim Verdunsten Feuchtigkeit entziehen.
Da die Hyaluronsäure aber Feuchtigkeit braucht, die sie binden kann, könnte das Serum schlimmstenfalls sogar austrocknen, wenn andere Hautpflege fehlt. Als wir das Produkt direkt auf die Haut ohne zusätzliche Feuchtigkeitspflege aufgetragen hatten, war die Haut nach dem Trocknen seidenmatt und feine Linien sowie trockene Partien deutlich betont.
Das Serum mit einem anderen Produkt zu mischen wiederum eine sehr spannende Möglichkeit, zu deckende oder zu stumpfe »Fehlkäufe« doch noch brauchbar zu machen oder um variabel im Finish zu sein. Unsere Testerin hat mehrfach intuitiv zur der Glasflasche mit Pipette gegriffen, um einer zu matten Foundation auf den Wangen wieder Leben einzuhauchen. Apropos, die Pipette liegt bei der flüssigen Textur vielleicht nahe, ist aber nach wenigen Anwendungen schon ziemlich verschmiert und sieht unappetitlich aus.
It Cosmetics Your Skin But Better CC+ Illumination mit LSF 50+
Etwas ist schief gelaufen bei der Konzipierung der It Cosmetics Your Skin But Better CC+ Illumination mit LSF 50+. Und auch wir waren bei der Auswahl des Produktes ein wenig zu gierig nach Glow. Denn eigentlich wissen wir, dass die ältere, überaus populäre Schwester ohne »Illumination« Zusatz im Namen bereits ein pralles Finish hinterlässt und wunderbar auf trockener Haut aussieht. Unsere Testerin hatte sie bereits für trockene Haut im Winter auf ihrem Blog empfohlen.

Mehr Glow wird hier mit Zugabe von Mica erzielt, dem Schimmerpigment, das unter anderem in Lidschatten für Glanz sorgt. Leider ist davon viel zu viel enthalten. So sieht die Haut nach dem Auftrag wie in flüssigem Highlighter gehüllt aus. Und das nicht auf die gesunde, pralle Art und Weise, sondern durch kleine Partikel. Unebenheiten und eine gröbere Hauttextur werden enorm betont und letztendlich sieht es auch einfach albern aus.
Dabei hat die Original CC Cream von IT Cosmetics so viel Potenzial und wartet auch hier mit einer cremigen, pflegenden Textur mit mittlerer Deckkraft und einem ansonsten gleichmäßigen Ergebnis auf. Zwar ist das Produkt nicht wischfest, trägt sich aber eher unauffällig ab. Wir können diese Variante niemandem so wirklich empfehlen, auch wenn die guten Eigenschaften des Originals durchscheinen. Leider verzichtet man aber auch hier nicht auf ätherische Öle und zahlreiche Extrakte, die das Produkt für sensible und problematische Haut ebenso wie für ölige Haut unpassend machen, die aber für den typischen Eukalyptus-Duft sorgen.
bareMinerals Original Liquid Foundation
Bei dem Erfolg der bareMinerals Powder Foundation ist es nicht überraschend, dass man sich früher oder später eine bequeme, flüssige Variante gewünscht hat. Hier kommt die bareMinerals Original Liquid Foundation ins Spiel. Ein cremig-flüssiges Make-up in einem klobigen aber leichten und robusten Kunststoffbehälter mit versenkbarer Pumpe, die einen Stoß für leichte und mittlere Deckkraft dosiert. Wir würden es etwas geringer deckend einstufen. Parfümiert ist es nicht und duftet nur bei sehr genauem Schnuppern etwas cremig.
Die cremig-leichte Foundation richtet sich eher an eine Zielgruppe, die Wert auf eine naturnahe Formulierung legt und auf Silikone verzichten möchte. Wer einen solchen Anspruch nicht hat und vielmehr gute Performance erwartet, wird mit dem Produkt nicht glücklich. Man büßt viele übliche Selbstverständlichkeiten sowohl bei der Optik als auch Haltbarkeit ein.

Die Herstellerbeschreibung widerspricht sich in mehreren Punkten sowohl mit Angaben in Online Shops, als auch unseren Erfahrungen mit der Foundation. Das versprochene Luminous Finish haben wir nach dem Trocknen auf ausgeglichenen Partien vermisst. Das Finish ist vielmehr mattierend, insofern man nicht mit nicht mit Pflege oder Primer entgegenwirkt oder ölige Haut hat. Allerdings glänzt man dann auch binnen kürzester Zeit intensiv.
Bei trockener bis normaler Haut wiederum wirkt das Make-up stumpf und sammelt sich in Poren und Linien. Einzig in ganz dünner Schicht, eventuell mit Primer könnte man einen Kompromiss schließen. Doch möchte man das wirklich zu dem Preis? Wenn es »natürlich« sein soll, wozu den Umweg gehen, wenn es die Original Mineral Foundation gibt.

Manhattan Clean & Free Skin Tint
Wie man unweigerlich an der schlanken Tube des Manhattan Clean & Free Skin Tints erkennen kann, liegt der Schwerpunkt des Makeups auf einem »cleanen« Marketing: »77 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen und ist frei von Mineralölen und Duftstoffen«. Mit den 96 Prozent von DIOR kann es nicht mithalten und hat ohne Kontext wenig Aussagekraft. »Clean Beauty« ist kein geschützter Begriff. So enthält die Foundation diverse Inhaltsstoffe, die wir weder intuitiv als »clean« kategorisieren würden, noch entspricht es den marktüblichen, inoffiziellen Standards.

Beispielsweise sind synthetische UV-Filter enthalten. Das per se ist eigentlich etwas Positives. Ein Sonnenschutz ist vermutlich deshalb nicht deklariert, weil dies wiederum ein geregeltes Attribut ist und die Test teuer sind. Vielleicht hätte es aber auch nicht zum »Saubermann«-Image gepasst. Ansonsten sind natürliche Inhaltsstoffe weder besser noch schlechter für die Haut – unserem Eindruck nach möchte man hier einfach nur mitmischen. Der Kunde zahlt drauf: das Make-up ist für Manhattan vergleichsweise teuer. Und der Kunde büßt auch Qualität ein: eigentlich verzichtet Manhattan nicht einmal auf Inhaltsstoffe, die die Textur verbessern würden. Sie bewerben den Verzicht auf Mineralöl, das in Foundations sowieso selten zum Einsatz kommt (in unserem Test beispielsweise nur bei Dermacol enthalten).
Die Foundation ist weder Fisch, noch Fleisch, jedoch nicht auf positive Weise, wie Too Faced oder YSL. Es mattiert zu sehr für tendenziell trockene Haut, sie schimmert im Finish, was die wenigsten mit öliger Haut haben möchten. Zwar fühlt sich die Textur beim Auftrag wunderbar leicht und hochwertig an, sieht zudem vor dem Trocknen herrlich frisch und strahlend aus. Ist das Wasser jedoch verdunstet, wird jede Pore, jede Linie betont. Das ist typisch bei dieser Menge Glimmer (Mica), dem Schimmerpigment. Sicherlich aber auch einfach dem Mangel konsistenzgebender Bestandteile. So sehr unsere Testerin ein pralles Finish mit viel Glow mag, so ist die Qualität der Reflexe leider zu grob und unnatürlich, allem voran aber viel zu intensiv.
Auf trockener Haut sieht der Manhattan Clean & Free Skin Tint zumutbarer aus, wenn man entweder reichhaltige Creme oder Sonnenschutz verwendet oder einen Primer mit Silikonen. Da wäre dann aber auch Sinn und Zweck des Produktes dahin. Möchte man also ideellen Gründen »clean« schminken, dann auch hier die Empfehlung konsequent zu sein und einfach Mineral Foundation benutzen.
Das Make-up ist unparfümiert, duftet auch nicht nach Zutaten und ist nur in fünf hellen bis mittleren Nuancen erhältlich. Die hellste Farbe, die wir getestet haben ist sehr pink.
So haben wir getestet
Bei der Auswahl von Foundations haben wir uns wegen der Fülle an Optionen an Bestseller und populäre Produkte aus der Drogerie und Parfümerie gehalten und um Empfehlungen unserer Testerin ergänzt. So stellen die 27 Kandidaten eine Auslese guter bis sehr guter Produkte für unterschiedliche Vorlieben und Bedürfnisse dar. Keines der Produkte war enttäuschend oder auffällig negativ. Einzelne überzeugten einzig vom Preis-Leistungs-Verhältnis weniger.
Die Foundations wurden wie üblich in den Alltag integriert und beobachtet. Alle Make-ups wurden mehrmals angewendet, teilweise zwei jeweils halbseitig, um direkte Unterschiede zu beobachten. Alle Testprodukte konnten vom Timing her sowohl an warmen Sommertagen als auch im Herbst sowie stets mit Behelfsmaske erlebt werden. Wir haben in puncto Haltbarkeit nur Besonderheiten hervorgehoben, denn keines der Produkte war absolut wischfest und keines völlig verschwunden.


Die leichte Mischhaut unserer Testerin wurde stets mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt und das Make-up um unterschiedliche Concealer und möglichst wenig Puder ergänzt. Auf Primer und Fixing Spray wurde verzichtet. Für den Auftrag wurde eine kleine Make-up-Bürste sowie der beim Chanel Sublimage Le Teint mitgelieferte Pinsel verwendet. Partiell wurde auch mit dem Finger gearbeitet.
Der Schwerpunkt bei der Auswertung liegt auf dem Finish des Make-ups. Die Erwartung ist ein gleichmäßiges, möglichst natürlich reflektierendes Hautbild, bei dem Poren, Linien und andere Unebenheiten nicht durch Produktansammlungen betont werden. Dass Produkte sich einfach und gleichmäßig auftragen lassen, setzen wir voraus. Eine gute Haltbarkeit ist willkommen, dem Finish jedoch untergeordnet, weil sie sowieso von individuellen Faktoren abhängt. Darüber hinaus sollte man das Make-up möglichst nicht spüren.
Positive Aspekte sind unter anderem ein Weichzeichnungseffekt, variable Abdeckung, großes Farbportfolio, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und fehlende oder nur dezente Parfümierung. Einen Sonnenschutz haben wir nicht in die Wertung einbezogen.
Die wichtigsten Fragen
Welche ist die beste Foundation?
Die beste Foundation ist für uns die Too Faced Born This Way Foundation. Es gibt sie in vielen Nuancen, funktioniert für unterschiedliche Hautbeschaffenheiten und ist besonders zuverlässig in Abdeckung und Haltbarkeit.
Was genau ist Foundation?
Beschreiben die Hersteller ein Produkt als »Foundation« oder »Make-up«, ist in der Regel das gleiche Produkt gemeint. Auch als Grundierung wird sie bezeichnet und beschreibt ein sichtbar getöntes Produkt, das die Farbe und das Erscheinungsbild des Gesichts gleichmäßiger erscheinen lassen soll.
Welcher Pinsel ist am besten für Foundation?
Größere, dichte Quasten haben sich zum Liebling der Endanwender gemausert . Es gibt sie flach geformt, abgerundet oder angeschrägt. Sie bieten eine dichte Auftragsflache, die mit einer Samtquaste vergleichbar ist. Die Borstenspitzen verteilen Make-up gleichmäßig und deckend.
Für leichteren, weniger deckenden Auftrag kann man auch weniger dichte Pinsel mit längeren, flexibleren Borsten wählen, beispielsweise einen Puderpinsel mit synthetischen Borsten. Damit funktioniert der Auftrag besonders schnell, sie sorgen für ein natürlicheres Finish und lassen sich einfacher reinigen.